Zwischenprüfung Gesellenprüfung - Tischler.de
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zuwählen und zu gestalten. Diese Vorgaben müssen bei <strong>de</strong>r Planung<br />
beachtet wer<strong>de</strong>n. Man sollte sich keinesfalls zu viel vornehmen! Nicht<br />
die Größe <strong>de</strong>s Werkstücks, son<strong>de</strong>rn die Güte <strong>de</strong>r erbrachten Leistung<br />
entschei<strong>de</strong>t.<br />
Viele Ausbildungsbetriebe haben ihren Schwerpunkt auf nur wenige<br />
Arbeitsgebiete <strong>de</strong>s Berufsbil<strong>de</strong>s gelegt. Aus diesem Grund wählt man<br />
zweckmäßigerweise eine Arbeitsaufgabe aus <strong>de</strong>m Arbeitsgebiet, das<br />
man am besten beherrscht, bzw. das <strong>de</strong>r eigenen Neigung entspricht.<br />
Um ein gutes Prüfungsergebnis zu erreichen, sollte auf unbekannte<br />
Arbeitstechniken, Konstruktionen und Beschläge verzichtet wer<strong>de</strong>n.<br />
Vorschlagsrecht<br />
Grundsätzlich hat <strong>de</strong>r Ausbil<strong>de</strong>r das Vorschlagsrecht für die Arbeitsaufgabe.<br />
Bei eigenem Entwurf ist die Zustimmung <strong>de</strong>s Ausbil<strong>de</strong>rs erfor<strong>de</strong>rlich.<br />
Somit ist <strong>de</strong>r Ausbildungsbetrieb verantwortlich für <strong>de</strong>n Entwurf<br />
und für <strong>de</strong>n Schwierigkeitsgrad <strong>de</strong>s Prüfungsstückes.<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
– Die geplante Ausführungszeit muss zwischen 80 und 100<br />
Stun<strong>de</strong>n liegen.<br />
– Das Stück sollte einen individuellen Charakter, traditionell<br />
handwerkliche Konstruktionen und keine Merkmale von Serien-<br />
o<strong>de</strong>r Massenartikeln haben.<br />
– Tür o<strong>de</strong>r Klappe und Schubkasten erfüllen die Anfor<strong>de</strong>rungen,<br />
müssen aber nicht unabdinglich vorhan<strong>de</strong>n sein, auch an<strong>de</strong>re<br />
handwerklich anspruchsvolle Konstruktionen mit entsprechen<strong>de</strong>m<br />
Schwierigkeitsgrad sind möglich, z. B. verstellbare Liege, aufwändiges<br />
Spielzeug mit beweglichen Teilen aus Holz o. ä. (im<br />
Zweifelsfall ist in <strong>de</strong>r Planungsphase <strong>de</strong>r Prüfungsausschuss zu<br />
befragen).<br />
– Die Funktion muss ein<strong>de</strong>utig zugeordnet sein und vorhan<strong>de</strong>ne<br />
Vorgaben (z. B. Arbeits- bzw. Sitzhöhen nach DIN, ISO o<strong>de</strong>r<br />
gesetzliche Sicherheitsbestimmungen) müssen eingehalten<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
– Der Schwierigkeitsgrad beeinflusst die Notengebung, d.h. mit<br />
einem einfachen Stück mit geringem Schwierigkeitsgrad kann<br />
auch bei sehr guter Ausführung kein sehr gut o<strong>de</strong>r gut erreicht<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
– Gestaltung und die Holzauswahl wer<strong>de</strong>n nach fachlichen Gesichtspunkten<br />
bewertet (sh. Bewertungsraster, Tab. 1, Seite 6).<br />
4<br />
Zeitnahe Designtrends hingegen wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r Jury „DIE<br />
GUTE FORM“ gewürdigt und beeinflussen nicht die Note.<br />
– Holzfenster o<strong>de</strong>r eine Haustür sind so zu präsentieren, dass<br />
die Funktionen überprüfbar sind.<br />
Bitte beachten Sie, dass die vorgelegte Entwurfszeichnung vom<br />
Prüfungsausschuss nicht bewertet wird und auch keine<br />
konstruktiven Fehler korrigiert wer<strong>de</strong>n. Wen<strong>de</strong>n Sie sich bei <strong>de</strong>r<br />
Planung diesbezüglich an <strong>de</strong>n Ausbil<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r Ihren Klassenlehrer.<br />
Ausführungsbeispiele<br />
Hier einige Beispiele für die Vorgaben <strong>de</strong>s Prüfungsausschusses<br />
bei <strong>de</strong>r Fertigung <strong>de</strong>s Gesellenstückes:<br />
– Innenliegen<strong>de</strong> Schubkästen hinter Möbeltüren müssen bei<br />
einer Öffnung <strong>de</strong>r Tür von 90° herauszuziehen sein.<br />
– Bei mehreren Schubkästen sollte min<strong>de</strong>stens einer gezinkt<br />
o<strong>de</strong>r traditionell geführt wer<strong>de</strong>n.<br />
– Schubkastenbö<strong>de</strong>n nicht rundum einnuten, son<strong>de</strong>rn von<br />
hinten in die Nut einschieben.<br />
– Schubkästen mit traditionellen Führungen durch Stoppklotz<br />
abstoppen.<br />
– Schubkastenhinterstücke sind niedriger als die Seiten auszuführen.<br />
– Topfscharniere dürfen selbstverständlich verwen<strong>de</strong>t<br />
wer<strong>de</strong>n, führen aber zur Abwertung <strong>de</strong>s Schwierigkeitsgra<strong>de</strong>s,<br />
wenn nicht noch an<strong>de</strong>re Beschläge zusätzlich<br />
eingebaut wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r die Schwierigkeit durch an<strong>de</strong>re<br />
Konstruktionsteile erreicht wird.<br />
– Beschläge immer einlassen.<br />
– Rückwän<strong>de</strong> nach DIN18355: Sperrholz ≥ 6 mm bzw.<br />
Spanplatten ≥ 8 mm dick, keine HF-Platten verwen<strong>de</strong>n.<br />
– Decken<strong>de</strong> Lacke nur so verwen<strong>de</strong>n, dass die Verbindungen<br />
sichtbar bleiben.<br />
– Ein Holzfenster muss min<strong>de</strong>stens einen Dreh-/Kipp-<br />
Beschlag aufweisen und eine beson<strong>de</strong>re handwerkliche<br />
Fertigung voraussetzen, z. B. Kastenfenster, Rundbogenfenster<br />
etc.<br />
– Eine Haustür o<strong>de</strong>r Zimmertür soll kein industriell gefertigtes<br />
Türblatt haben.