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HAUS ST. MARTIN<br />

<strong>Martin</strong>us Trägergesellschaft für soziale Dienste mbH


Vorwort<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

Endlich ist es soweit: die erste Information von<br />

Mitarbeitern des <strong>Haus</strong>es <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> für Mitarbeiter<br />

und für alle Interessierten ist fertiggestellt!<br />

Hinter uns liegt eine intensive Zeit. Wir zeigen, wie<br />

anspruchsvoll und attraktiv die Arbeit in der Pflege<br />

und Betreuung von Menschen ist, ohne zu<br />

verschweigen, dass nicht immer alles perfekt läuft.<br />

Wir präsentieren unsere Qualitäten als Arbeitgeber<br />

und Dienstleister in einer neuen Form. Wir<br />

möchten Menschen erreichen, die auf der Suche<br />

nach einem herausfordernden und<br />

qualitätsorientierten Arbeitgeber sind. Und wir<br />

möchten uns bei allen Mitarbeitern bedanken. Sie<br />

leisten tagaus tagein einen ganz wertvollen Dienst!<br />

Seit 1977 gibt es das <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong>. Unser<br />

Träger betreibt auch die <strong>Martin</strong>us Ambulanten<br />

Dienste am Gertudis Hospital, den mobilen<br />

Menüservice, das betreute Wohnen <strong>Haus</strong> Elisabeth<br />

an der Kuhstraße und den <strong>Martin</strong>ustreff an der<br />

Bahnhofstraße. Gesellschafter sind die kath.<br />

Pfarrgemeinde <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong>us und Johannes,<br />

Herten-Westerholt, und die Schwestern der<br />

heiligen Maria Magdalena Postel, kurz SMMP.<br />

Wir sind stolz darauf, dank unserer über 170<br />

Mitarbeiter alle Pflege-, Service- und<br />

Betreuungsangebote im <strong>Haus</strong>e auf hohem Niveau<br />

anbieten zu können. Unser Ruf ist gut und<br />

wirtschaftlich stehen wir auf sicheren Beinen. An<br />

dieser <strong>St</strong>elle noch einmal ein ganz herzliches<br />

Dankeschön für den tollen Einsatz aller<br />

Beschäftigten!<br />

G. Gerlach-Wiegmann M. Borggreve<br />

Heimleitung Pflegedienstleitung<br />

Zur besseren Lesbarkeit des Berichtes wurde auf<br />

die Doppelbezeichnung in männlicher und<br />

weiblicher Schreibweise verzichtet. Dies stellt keine<br />

Abwertung eines Geschlechtes dar.<br />

Inhalt<br />

Welt der Regeln und Verträge<br />

Wie sieht mein Arbeitsvertrag aus?<br />

Wie werde ich für meine Arbeit bezahlt?<br />

Wie sind meine Dienstzeiten geregelt?<br />

Welt der Vorgesetzten und Kollegen<br />

Wie ist der Umgang zwischen Vorgesetzten und<br />

Mitarbeitenden?<br />

Mit wem arbeite ich hier zusammen?<br />

Welt der Unterstützung und Förderung<br />

Wie kann ich hier Familie und Beruf miteinander in<br />

Einklang bringen?<br />

Welche Unterstützungsangebote gibt es?<br />

Was ist, wenn ich krank werde?<br />

Was wird getan, damit ich auf meine Gesundheit<br />

achten kann?<br />

Wer hilft mir, meine Interessen und Belange zu<br />

vertreten?<br />

Wie ist mein Arbeitsplatz ausgestattet?<br />

Welt der Bildung und Karriere<br />

Wird in der Einrichtung ausgebildet?<br />

Wie kann ich mich fort- und weiterbilden?<br />

Wie unterstützt die Einrichtung meine berufliche<br />

Entwicklung?<br />

Wie werden Mitarbeitende beurteilt?<br />

Welt der Organisation und Ergebnisse<br />

Wie ist die Arbeit hier organisiert?<br />

Wie erhalte ich alle für meine Arbeit wichtigen<br />

Informationen?<br />

Wie ist das Qualitätsmanagement organisiert?<br />

Welche Ergebnisse erzielt das Unternehmen?<br />

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4<br />

Generaloberin Sr. Aloisia Höing zur Frage, was unsere Einrichtungen besonders macht<br />

Die Menschen, die zu uns kommen, erwarten ein klares Profil<br />

Als Ordensgemeinschaft sehen wir uns als Teil der Kirche, somit sind auch<br />

unsere Einrichtungen Teil der Kirche. Das bedeutet, dass wir den<br />

Sendungsauftrag der Kirche umsetzen und uns im Sinn des Evangeliums den<br />

Menschen zuwenden wollen, die uns in unseren Einrichtungen anvertraut<br />

sind.<br />

Die leitenden Mitarbeiter tragen in besonderer Weise Verantwortung in<br />

unseren Einrichtungen, daher erwarten wir von ihnen die Zugehörigkeit zur<br />

katholischen Kirche oder zumindest zu einer christlichen<br />

Glaubensgemeinschaft. Auch grundsätzlich erwarten wir bei unseren<br />

Mitarbeitern eine christliche Grundeinstellung. Die beinhaltet zumindest das<br />

Mittragen unserer Wertevorstellungen, wie sie in unseren Leitlinien und<br />

Zielen zum Ausdruck kommen.<br />

Als Ordensgemeinschaft wollen und müssen wir ein klares Profil haben. Das<br />

erwarten die Menschen, die in unsere Häuser kommen. Das erwarten auch die meisten derer, die sich bei<br />

uns bewerben. Darum müssen alle Mitarbeiter das vertreten, was uns wichtig ist.<br />

Doch wenn in den Leitlinien und Zielen steht, dass „unsere Einrichtungen Lebens- und Lernorte des<br />

Glaubens“ sein sollen, so bedeutet das auch, dass unsere Mitarbeiter das Recht haben, noch auf dem Weg<br />

zu sein. Wir wollen mit ihnen ins Gespräch kommen und mit ihnen im Gespräch bleiben. Deshalb ist es nicht<br />

ausgeschlossen, dass wir nach sorgfältiger Abwägung auch einem Konfessionslosen oder einem<br />

Andersgläubigen die Möglichkeit geben, bei uns anzufangen. In Leitungspositionen, wo unser Profil in der<br />

Öffentlichkeit am stärksten sichtbar wird, ist dies allerdings ausgeschlossen.<br />

Bei Einstellungsgesprächen wird das Leitbild vorgestellt, das Wesen einer christlichen Einrichtung<br />

angesprochen und darauf hingewiesen, dass wir eine Unterstützung der in den Leitlinien genannten Ziele und<br />

Werte erwarten und einfordern.<br />

Als Ordensgemeinschaft, die allein in Deutschland Träger und Gesellschafter von 30 Einrichtungen mit über<br />

3.500 Angestellten ist, liegt uns daran, dass unsere Mitarbeiter sich an dem Leitbild, dem christlichen Gottesund<br />

Menschenbild, das wir vertreten, orientieren. Das macht unsere Einrichtungen aus und das wollen wir in<br />

unseren Einrichtungen zu leben versuchen.<br />

Wir bieten den Mitarbeitern beispielsweise Gespräche, Besuche in Bestwig und in Heiligenstadt, die<br />

Teilnahme an Ordensfesten und –veranstaltungen und Pilgerfahrten zu den Gründungsorten unserer<br />

Ordensgemeinschaft in der Normandie an, damit es ihnen möglich wird, am Charisma der Ordensgründerin<br />

teilzuhaben. Diese Möglichkeit wollen wir allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eröffnen.<br />

Sr. Aloisia Höing, Generaloberin


„Faire Bezahlung soll große Wertschätzung widerspiegeln“<br />

Warum zahlt die Seniorenhilfe SMMP nach Tarif?<br />

„Wir wollen eine angemessene Bezahlung unserer Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter“, gibt der Geschäftsführer der Einrichtungen und Dienste der<br />

Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel, Ludger Dabrock, zu<br />

verstehen. Im Interview gibt er darüber Auskunft, warum welche Tarife<br />

gelten und welche Möglichkeiten es gibt, besondere Leistungen zu<br />

honorieren.<br />

Warum zahlt die Seniorenhilfe SMMP nach Tarif?<br />

Wir sind ein christlicher Träger und betonen in unseren Leitlinien und Zielen das<br />

christliche Gottes- und Menschenbild. Das soll sich auch in der Anerkennung und<br />

Wertschätzung der Arbeit unserer über 1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in<br />

der Seniorenhilfe widerspiegeln. Pflegende beispielsweise gehören ohnehin nicht<br />

zu den Topverdienern, leisten aber einen ungeheuer wichtigen Beitrag für unsere<br />

Gesellschaft. Mit der Bezahlung nach Tarif liegen wir teilweise mehr als 20 Prozent über dem Niveau<br />

mancher privater Träger. Die Spannbreite ist groß, der Wettbewerb hart. Aber im Rahmen des Möglichen<br />

wollen wir für eine faire und angemessene Bezahlung sorgen.<br />

Warum ist es nicht selbstverständlich, dass nach Tarif bezahlt wird?<br />

Die Kostenträger stehen unter einem enormen Druck. In den Pflegesatzverhandlungen mit den<br />

Pflegekassen werden wir mit anderen privaten und frei-gemeinnützigen Trägern verglichen. Darunter gibt<br />

es Träger, die deutlich weniger bezahlen. Der Rahmen dessen, was wir gegenüber den Kostenträgern<br />

darstellen und vermitteln können, ist also begrenzt. Und das sogenannte Selbstkostendeckungsprinzip gilt<br />

auch im Seniorenhilfebereich nur noch sehr begrenzt. Das bedeutet, dass die Lohnkosten einer<br />

Einrichtung im Rahmen von Pflegesatzverhandlungen keine wesentliche Rolle mehr spielen.<br />

Das ist aus Sicht der Kostenträger ja auch nachvollziehbar, denn diese „kaufen“ bei uns – aus ihrer Sicht<br />

– eine Dienstleistung ein. Mit welchen Personalkosten wir diese Dienstleistung erbringen, spielt hierbei<br />

keine wesentliche Rolle.<br />

Die Tariferhöhungen der vergangenen Jahre, insbesondere im AVR-Bereich, fallen kräftiger aus als die<br />

Erhöhung der Pflegesätze. Das heißt, dass sich hier bereits eine Diskrepanz ergibt. Deshalb ist die<br />

Bezahlung nach Tarif nicht selbstverständlich. Aber bisher ist es uns gelungen, diesen finanziellen<br />

Aufwand durch eine sehr gute wirtschaftliche <strong>St</strong>euerung unserer Einrichtungen zu kompensieren – wozu<br />

die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wiederum entscheidend beitragen.<br />

Ich habe höchsten Respekt vor unseren Mitarbeitern, die sich jeden Tag pflegebedürftigen Menschen<br />

zuwenden. Auch vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung ist dies eines der wichtigsten<br />

Arbeitsfelder, die es in unserer Gesellschaft gibt. Mitarbeiter in diesem Bereich haben unseren Respekt<br />

und unsere Anerkennung verdient.<br />

Fortsetzung nächste Seite.<br />

5


6<br />

Fortsetzung des Interviews mit Ludger Dabrock<br />

Warum wird nicht nach einem einheitlichen Tarif bezahlt?<br />

Wir müssen die Refinanzierung unserer <strong>St</strong>ellen im Blick behalten. Die Kostenträger – also die<br />

Pflegekassen – legen für ihre Kalkulationen verschiedene Tarife für die Pflegekräfte, die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter der Küche sowie der Gebäudereinigung zugrunde. Das muss sich in unserem<br />

Gehaltsgefüge widerspiegeln. Aus diesem Grund haben wir den Küchen- und den Reinigungsbereich vor<br />

einigen Jahren in neue Gesellschaften, die GDS GmbH und die GfS GmbH, überführt und damit den bis<br />

zu diesem Zeitpunkt an Fremdfirmen vergebenen Reinigungsbereich wieder integrieren können. Wichtig<br />

war uns aber, dass die Ordensgemeinschaft als Einrichtungsträger Mehrheitsgesellschafter dieser neu<br />

gegründeten Firmen bleibt. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind also weiterhin Mitarbeiter von<br />

SMMP.<br />

Für die älteren bzw. langjährig Beschäftigten gilt das Prinzip der Besitzstandswahrung. Bei den anderen<br />

haben wir die Gehaltszahlungen schrittweise über mehrere Jahre möglichst sozialverträglich umgestellt.<br />

Die Einzahlung in eine zusätzliche Rentenversicherung sowie das Urlaubs- und Weihnachtsgeld blieben –<br />

wenn meist auch nicht in derselben Höhe – erhalten.<br />

Die Umstellung war sicherlich für viele mit Einschnitten verbunden. Rückblickend müssen wir aber<br />

feststellen, dass sie wesentlich dazu beigetragen hat, die Einrichtungen und damit auch die Arbeitsplätze<br />

– insbesondere der in diesen Bereich tätigen Mitarbeiter – nachhaltig wirtschaftlich abzusichern.<br />

Welche Möglichkeiten gibt es, gute Leistungen zu honorieren?<br />

Der neue Tarif nach Caritas-AVR sieht vor, dass bei den Pflegekräften ein kleiner Teil des Gehaltes<br />

abgezweigt und in einen Topf eingezahlt wird, aus dem dann besonders verdiente Mitarbeiter am Ende<br />

des Jahres einen Bonus erhalten. Die Absicht ist lobenswert, aber natürlich ist es schwer, dafür geeignete<br />

Kriterien zu finden, die dann auch noch allgemein akzeptiert werden. 2011 wurden bereits 1,5 Prozent der<br />

jeweiligen Gehälter dafür verwendet, 2012 sind es bereits 1,75 und 2013 schon 2,0 Prozent. Eine weitere<br />

Erhöhung ist vorgesehen. Grundsätzlich bin ich der Auffassung, dass Arbeitgeber im Rahmen des<br />

Tarifsystems die Möglichkeit haben müssen, Übernahme von Verantwortung oder besonderes<br />

Engagement durch Bonuszahlungen an einzelne Mitarbeiter zu würdigen. Von daher geht diese<br />

Entwicklung in die richtige Richtung.<br />

Darüber hinaus belohnen wir außergewöhnliche Leitungen und Ideen schon immer durch Gutscheine:<br />

etwa für Bücher, eine Massage oder fürs Tanken. Und das wollen wir auch in Zukunft so beibehalten. Uns<br />

ist klar, dass solche Formen der Anerkennung keine angemessene finanzielle Vergütung für ein<br />

außergewöhnliches Engagement sind, doch soll sie die Wertschätzung der Arbeit zum Ausdruck bringen.<br />

Letztendlich sind es die Mitarbeiter vor Ort, die eine Einrichtung prägen und das menschliche Gesicht von<br />

SMMP sind, eine Geschäftsführung schafft nur den Rahmen. Und für unsere Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter können wir nur dankbar sein. Sie sorgen dafür, dass das, was mit der Ordensgründerin Maria<br />

Magdalena Postel – eine in jeder Hinsicht außergewöhnliche Frau – in der Normandie vor vielen Jahren<br />

begann, heute in unserer Gesellschaft lebendig bleibt.<br />

Das Interview mit Ludger Dabrock führte Ulrich Bock


Erfolgsbonus ist möglich<br />

Besondere Leistung - besondere Vergütung<br />

Wer eine besondere Aufgabe übernimmt, sich im besonderen Maße für die<br />

Einrichtung engagiert oder in einen anderen Arbeitsbereich mit mehr Verantwortung<br />

wechselt, kann mehr Geld verdienen. Dabei wird darauf geachtet, ob es sich um eine<br />

zeitlich begrenzte Aufgabe bzw. Leistung handelt oder ob sie auf Dauer angelegt ist.<br />

Wer in der Hierarchie aufsteigt, der verdient natürlich mehr. Der jeweilige Tarif legt<br />

fest, wie viel das ist. Wer zeitlich begrenzt eine neue oder zusätzliche Aufgabe<br />

übernimmt, kann eine individuelle Zulage vereinbaren. Wie hoch diese ist,<br />

entscheiden letztendlich die Geschäftsfeldleitung und die Geschäftsführung. Diese<br />

hängt natürlich von der Höhe der Verantwortung ab, die von dem jeweiligen<br />

Mitarbeiter übernommen wird.<br />

Andrea <strong>St</strong>arkgraff, Geschäftsfeldleitung<br />

Wie sieht mein Arbeitsvertrag aus?<br />

Interview mit Andrea <strong>St</strong>arkgraff über das Ende befristeter Arbeitsverträge<br />

Da müssen wir genauer hinschauen<br />

Frau <strong>St</strong>arkgraff, Sie prüfen aktuell, ob Sie in Zukunft allen Fachkräften eine unbefristete Beschäftigung<br />

anbieten. Wie kommen Sie auf diese Idee?<br />

Andrea <strong>St</strong>arkgraff: Die Befragung unserer Mitarbeiter hat uns gezeigt, dass die Befristung auf zwei Jahre<br />

zu großer Verunsicherung führt. Außerdem zeigen uns interne Auswertungen, dass wir die meisten<br />

Verträge sowieso irgendwann entfristen. Da können wir das auch gleich sein lassen.<br />

Was würde sich dadurch ändern?<br />

Andrea <strong>St</strong>arkgraff: In Zukunft müsste zur Überprüfung der Fähigkeiten der Mitarbeiter die Probezeit von<br />

sechs Monaten besser genutzt werden. Hier würden wir genauer hinsehen und nachvollziehbare Kriterien<br />

zur Beurteilung entwickeln. Außerdem müssten wir gezielter und besser einarbeiten als bisher. Da fangen<br />

wir aber nicht bei Null an.<br />

Was versprechen Sie sich von dieser Maßnahme?<br />

Andrea <strong>St</strong>arkgraff: Im Hinblick auf den Fachkräftemangel im Pflegebereich möchten wir ein attraktiver<br />

Arbeitgeber sein. Wir möchten auch zukünftig ausreichend Bewerber für offene <strong>St</strong>ellen bekommen.<br />

Erhöht sich dadurch nicht das wirtschaftliche Risiko der Einrichtungen?<br />

Andrea <strong>St</strong>arkgraff: Nein! Zur wirtschaftlichen Sicherung der Einrichtungen und Dienste werden wir an den<br />

Flexiblen Arbeitsverträgen festhalten. Dieses bedeutet, dass 25% der Wochenarbeitszeit als flexibler<br />

Anteil gestaltet werden, so dass die Wochenarbeitsstunden je nach Belegung oder Anzahl der Bewohner<br />

flexibel verteilt werden können. Im Arbeitsvertrag sind sowohl die Mindeststunden festgelegt, auf die sich<br />

der jeweilige Mitarbeiter verlassen kann, als auch die maximal zu leistenden <strong>St</strong>unden, die je nach<br />

Arbeitsanfall abgerufen werden können. Bezahlt wird am Ende, was an <strong>St</strong>unden geleistet wurde.<br />

Das Interview mit der Geschäftsfeldleiterin Andrea <strong>St</strong>arkgraff führte Roland Weigel, Konkret Consult Ruhr<br />

7


Wie werde ich für meine Arbeit bezahlt?<br />

8<br />

Das letzte Wort hat der Betriebsleiter<br />

Bezahlung nach Tarif<br />

„Wir bezahlen nach AVR“ - das sage ich immer, wenn es um die Frage nach der Bezahlung geht. Schließlich<br />

bieten wir als kirchlicher Arbeitgeber mit den so genannten Richtlinien für Arbeitsverträge in den<br />

Einrichtungen des Deutschen Caritasverbandes (AVR) den Rahmen für den monatlichen Verdienst der<br />

Pflege- und Betreuungsmitarbeiter sowie für die Führungskräfte.<br />

Was man dann tatsächlich verdient, hängt davon ab, was man gelernt hat, wo man eingesetzt wird und was<br />

zu den täglichen Aufgaben gehört. Jeder Mitarbeiter wird in eine so genannte Vergütungsgruppe einsortiert.<br />

Welche der Gruppen die Richtige ist, hängt vom Ausbildungsabschluss, nachgewiesenen Erfahrungen und<br />

möglichen Zusatzqualifikationen ab. Die Personalabteilung macht einen ersten Vorschlag, nachdem die<br />

Mitarbeiter dort die Bewerbungsunterlagen durchgesehen haben und von der Betriebsleitung wissen, für<br />

welchen Arbeitsbereich der Bewerber vorgesehen ist. Das letzte Wort hat aber immer die jeweilige<br />

Betriebsleitung vor Ort. Für Führungskräfte entscheidet die Geschäftsführung.<br />

Andrea <strong>St</strong>arkgraff, Geschäftsfeldleitung Seniorenhilfe SMMP<br />

Service wie im Hotel<br />

Wichtig ist, was man tut<br />

Die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel betreiben zwei Servicegesellschaften. Die Mitarbeiter<br />

dort sind für die sekundären Arbeitsbereiche (z.B. Verwaltung, Küche, <strong>Haus</strong>wirtschaft, ambulante Betreuung)<br />

und die tertiären Arbeitsbereiche (z.B. Fahrer Mobiler Menüservice, <strong>Haus</strong>technik, Reinigung) zuständig. Die<br />

Gesellschaften sind zum einen die Gastronomische Dienstleistungs- und Servicegesellschaft mbH (GDS)<br />

sowie die Gesellschaft für Servicedienste mbH (GfS).<br />

Die Mitarbeiter der GDS arbeiten in der Küche und sorgen dafür, dass die Bewohner und Gäste<br />

ausgewogene und ansprechend angerichtete Mahlzeiten erhalten. Auch für das Geschirrspülen gibt es eine<br />

eigene Mannschaft. Hier richtet sich der Verdienst nach dem Tarif, der auch für Hotels und Gaststätten in<br />

Deutschland gilt. Für den Verdienst ist letztendlich ausschlaggebend, was ein Mitarbeiter gelernt hat und wo<br />

er eingesetzt wird. Über den konkreten Verdienst entscheidet am Ende immer die Geschäftsleitung der<br />

Servicegesellschaft.<br />

Bei den Beschäftigten der Servicedienste hängt der Verdienst davon ab, was sie im Unternehmen tun. Wer<br />

Zimmer reinigt und dafür sorgt, dass das <strong>Haus</strong> insgesamt sauber ist, wird nach dem so genannten<br />

Reinigertarif vergütet. Wer als Betreuungsassistent, ambulante Pflege- oder Betreuungshilfskraft,<br />

<strong>Haus</strong>techniker oder Verwaltungsmitarbeiter bei der GfS angestellt wird, für den gibt es so genannte<br />

Allgemeine Arbeitsvertrags-Bedingungen.In diesem Tarifsystem schlägt zuerst die Personalabteilung anhand<br />

der Bewerbungsunterlagen eine Einstufung vor. Die endgültige Entscheidung trifft auch hier die<br />

Geschäftsführung der Servicegesellschaft.<br />

Andrea <strong>St</strong>arkgraff, Geschäftsfeldleitung Seniorenhilfe SMMP


Die Personalabteilung managt über 1500<br />

Arbeitsverträge<br />

Besser noch einmal<br />

Nachfragen...<br />

Michael Pöpping und <strong>Martin</strong>a Restel diskutieren<br />

eine spezielle Personalfrage.<br />

Zugriff klar geregelt<br />

Datensammlung und Personalakte<br />

Wie lange ist die Laufzeit meines<br />

Arbeitsvertrages?<br />

Arbeitsverträge befristet<br />

Seit einigen Jahren werden mit neuen<br />

Mitarbeitern grundsätzlich nur auf zwei<br />

Jahre befristete Arbeitsverträge<br />

geschlossen. Möglichst in<br />

Teilzeitbeschäftigung. Natürlich sind wir an<br />

einer langfristigen Zusammenarbeit<br />

interessiert. Mit den Befristungen streben<br />

wir eine hohe Flexibilität der Personalpläne<br />

an. Das brauchen wir, um unsere<br />

Einrichtungen und Dienste gut zu steuern.<br />

Gleichzeitig haben sowohl die Mitarbeiter,<br />

als auch die Einrichtungen ausreichend Zeit<br />

zu prüfen, ob es miteinander klappt. Im<br />

Regelfall werden Verträge nach zwei Jahren<br />

entfristet. Außer, wenn es Zweifel an der<br />

Erfüllung der Aufgaben oder wirtschaftliche<br />

Probleme in der Einrichtung gibt.<br />

Jeder Mitarbeiter erhält bei seiner Einstellung einen Bogen, mit dem seine wichtigsten Daten erhoben werden.<br />

Neben dem Einstellungsbogen werden die Bewerbungsunterlagen mit dem Lebenslauf,<br />

Qualifikationsnachweise und Zeugnisse in die Personalakte aufgenommen. Weiterhin benötigen wir ein<br />

ärztliches Attest, in dem die Unbedenklichkeit zur Ausübung der vorgesehenen Tätigkeit bescheinigt wird, ein<br />

polizeiliches Führungszeugnis sowie bei Führungskräften einen Auszug aus dem Gewerbezentralregister.<br />

Mitarbeiter, die für einen Arbeitsbereich vorgesehen sind, wo sie mit Lebensmitteln zu tun haben, müssen<br />

zudem ein Gesundheitszeugnis vorlegen.<br />

Der größte Teil der Daten wird für die entsprechende Eingruppierung sowie für die Gehaltsabrechnung<br />

benötigt. Weiterhin wird geprüft, welche Ansprüche in Bezug auf Zusatzversorgung bestehen. Ebenfalls wird<br />

überprüft, ob ein Ausschlussgrund für die Einstellung besteht.<br />

Alle Daten werden entsprechend des Datenschutzes gespeichert und verwendet. Sie sind ausschließlich dem<br />

Sachbearbeiter in der Personalabteilung zugänglich. Die Geschäftsführung, Geschäftsfeldleitung sowie die<br />

zuständige Betriebsleitung (Disziplinarvorgesetzter) können jederzeit Einsicht in die Personalakten nehmen<br />

und Informationen aus der Personalakte durch die Personalsachbearbeiter erhalten. Selbstverständlich kann<br />

jeder Mitarbeiter auf Wunsch ebenfalls Einsicht in seine Personalakte erhalten.<br />

Andrea <strong>St</strong>arkgraff, Geschäftsfeldleitung<br />

9


10<br />

Regeln für mehr Lohn<br />

Alles wird teurer<br />

Die Preise steigen und das Leben wird immer teurer. Das gilt für uns alle. Deshalb ist die Frage nach der<br />

Lohnerhöhung auch sehr wichtig. In der Seniorenhilfe SMMP ist das klar geregelt. Es gelten Tarife und in<br />

denen sind die Regeln für Verhandlungen über mehr Lohn festgeschrieben. Für Mitarbeiter innerhalb der AVR<br />

handeln das Arbeitgeber und Arbeitnehmer in einer „Arbeitsrechtlichen Kommission“ miteinander aus. Für die<br />

Mitarbeiter im Küchenbereich verhandeln Unternehmer und Gewerkschaften miteinander die Bezahlung aus,<br />

welche im Tarifsystem für das Hotelgewerbe umgesetzt wird. Bei den Mitarbeitern in der Gesellschaft für<br />

Servicedienste wird durch die Geschäftsführung der Gesellschaft entschieden, wie viel Geld die Mitarbeiter<br />

mehr verdienen. In der Regel richtet sich diese Entscheidung nach den Ergebnissen der anderen<br />

Arbeitsbereiche. Damit ist klar: Lohnerhöhungen werden nicht persönlich mit dem jeweiligen Vorgesetzten<br />

ausgehandelt, sondern orientieren sich an den gültigen Tarifvereinbarungen.<br />

Andrea <strong>St</strong>arkgraff, Geschäftsfeldleitung<br />

Gute Arbeit ist mehr als Geld verdienen<br />

Es macht Spaß, aber leider gibt`s kein Trinkgeld<br />

Sebastian Müller ist als Jungkoch in unserer Zentralküche tätig. In diesem<br />

„Servicebereich“ wird nach dem entsprechenden Branchentarif bezahlt, also<br />

dem des Hotel- und Gaststättengewerbes, kurz DeHoGa.<br />

Die Tarifparteien gehen hier davon aus, dass der Arbeitsplatz normalerweise<br />

in einem Restaurant, einem Gasthof oder einem Hotel ist. Dort gibt es<br />

Trinkgeld – im Heim leider nicht. „Es ist schon echt eng,“ erzählt Sebastian<br />

Müller. „Im letzten Monat ging mein Auto kaputt. Wenn meine Eltern mich da<br />

nicht unterstützt hätten, müsste ich jetzt ohne Fahrzeug klarkommen,“ erzählt<br />

der 26-Jährige.<br />

Auf die Frage, warum er seit nunmehr zweieinhalb Jahren trotzdem noch bei<br />

uns ist, statt in der Gastronomie besser zu verdienen, sagt Sebastian Müller<br />

spontan: “Wegen der Bewohner“. Die sind ihm ans Herz gewachsen. Vor<br />

allem beim Eventkochen, also wenn er „live“ in der kleinen Küche auf dem<br />

Wohnbereich mal was Besonderes wie „Pannas“ zaubert, gibt es super<br />

Rückmeldungen und Komplimente.<br />

„Gute Arbeit ist mehr als Geld verdienen,“ so der Jungkoch. „Natürlich muss<br />

aber mal irgendwann eine Entwicklung kommen. Eine Familie könnte ich<br />

zurzeit nicht ernähren – es reicht ja so eben für mich und meine eher<br />

bescheidenen Ansprüche.“<br />

Sebastian Müller in Aktion<br />

Sebastian Müller setzt auf die Zukunft. Er strebt die Ausbildung zum Diätkoch an – für eine<br />

Senioreneinrichtung eine ganz wichtige Qualifikation. Da sieht dann auch der Tarifvertrag eine höhere<br />

Eingruppierung vor.<br />

Gisela Gerlach-Wiegmann, Heimleitung


Wie sind meine Dienstzeiten geregelt?<br />

Wir planen auch für den Partner mit<br />

Erst versuchen wir alles und dann ziehen wir Pinnchen<br />

Bei Sabrina Schwalk habe ich während der Planung immer den Dienstplan<br />

des Ehemanns daneben liegen. Er arbeitet in einer anderen Einrichtung und<br />

beide möchten sich immer so abstimmen, dass einer für den Sohn Luis da<br />

ist, der in die erste Klasse geht. Umgekehrt gebe ich Vitalis Alber immer<br />

unseren Dienstplan frühzeitig mit, da das Spiel dort umgekehrt stattfindet.<br />

Die familiäre Situation bietet immer wieder Herausforderungen für die<br />

Planung, neben den gesetzlichen Vorgaben, Soll- und Ist-<strong>St</strong>unden der<br />

einzelnen Mitarbeiter und natürlich den Anforderungen aus der Pflege und<br />

Betreuung unserer Bewohner.<br />

Die eigentliche „Kunst“ besteht aber darin, die Wünsche der Mitarbeiter zu<br />

berücksichtigen. Wenn das weitgehend gelingt, trägt es stark zur Motivation<br />

bei. Zudem achte ich von mir aus darauf, beispielsweise ältere Mitarbeiter vor<br />

Überlastungen zu schützen.<br />

Wir haben uns hier im <strong>Haus</strong> das Ziel gesetzt, die Dienstpläne immer zum<br />

Zehnten für den Folgemonat fertig zu haben. So können die Mitarbeiter dann<br />

private Termine planen. Wenn sich dann trotzdem mal was ändert, weil zum<br />

Galina Ruf und ihr "Kunstwerk"<br />

Beispiel ein Mitarbeiter krank wird, finde ich doch immer jemanden, der<br />

kurzfristig einspringt. Klar haben wir auch die „Herzilein“, die nie erreichbar<br />

sind – aber ich denke 85 Prozent der Mitarbeiter sind erreichbar und in dringenden Fällen bereit zu kommen.<br />

Sie wissen ja, dass es letztlich nicht darum geht mir einen Gefallen zu tun, sondern unsere Bewohner gut zu<br />

versorgen.<br />

Mit der Urlaubsplanung fangen wir immer schon im Oktober an. Jeder nennt seine Wünsche und ich trage das<br />

dann ein. Wenn es Überschneidungen gibt, werden die besprochen und wir suchen nach Lösungen. Es ist<br />

nur selten so, dass wir keine Möglichkeiten finden. Dann werden Pinnchen gezogen. Im Dezember ist der<br />

Urlaubsplan für das neue Jahr dann fertig.<br />

Galina Ruf, Wohnbereichsleitung<br />

11


Wie ist der Umgang zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitenden?<br />

12<br />

Einfach mal Danke sagen!<br />

Der kleine Engel Lucie<br />

Jedes Jahr zu Weihnachten gibt es schöne Geschenke und<br />

Danksagungen für alle Mitarbeiter. Unsere Heimleiterin Frau<br />

Gerlach-Wiegmann und unser Pflegedienstleiter Herr Borggreve<br />

machen sich dazu immer viele Gedanken.<br />

Frau Schumnik aus der Verwaltung und ich haben uns im<br />

vergangenen Jahr mal was ganz Besonderes für die beiden<br />

überlegt. Wir wollten den Dank der Mitarbeiter an unsere Leitung<br />

in Form eines kleinen Geschenkes ausdrücken.<br />

So versammelten sich rechtzeitig vor der Weihnachtsfeier alle<br />

Wohnbereichsleitungen, die Küchenleitung und auch der<br />

<strong>Haus</strong>meister im Büro von Frau Schumnik. Gemeinsam planten<br />

wir die Überraschung für Frau Gerlach-Wiegmann und Herrn<br />

Borggreve.<br />

Schon nach kurzer Zeit waren sich alle einig: für Herrn<br />

Borggreve musste eine Flasche guter Wein her! Er ist ein<br />

Genussmensch und hat da bestimmt Freude dran. Da ich bereits<br />

wusste, dass Frau Gerlach-Wiegmann großen Gefallen an<br />

Engeln hat, schlug ich vor, einen großen Schutzengel für sie zu<br />

besorgen.<br />

Also machte ich mich auf den Weg. Ich habe in vielen<br />

Geschäften rumgestöbert, fand aber nie den idealen Engel für sie. Als ich schließlich an einem Abend in<br />

Oer-Erkenschwick unterwegs war, hielt ich an einem Dekogeschäft an. Und da sah ich ihn: genau den<br />

richtigen Schutzengel für Frau Gerlach-Wiegmann. Ich fand, dieser Engel symbolisiert sehr schön, wie Frau<br />

Gerlach-Wiegmann immer hinter uns steht – wie ein Schutzengel halt. Ohne Zögern kaufte ich ihn und ließ<br />

ihn schön verpacken.<br />

Auf der Weihnachtsfeier freute sich Frau Gerlach-Wiegmann sehr über unsere Überraschung. Sie gab ihrem<br />

neuen Schutzengel den Namen Lucie. Wir waren froh, die richtige Wahl getroffen zu haben. Das galt übrigens<br />

auch für Herrn Borggreve, wie er uns nach dem Weingenuss bestätigte.<br />

Maria Oreskou, soziale Betreuung


<strong>St</strong>att Reviersteiger ist Markus Borggreve jetzt Pflegedienstleiter<br />

Nicht gucken, Hände spucken!<br />

Markus Borggreve kommt aus dem Revier. Das hört man<br />

spätestens nach drei Sätzen. Der 48-jährige ist in Marl<br />

aufgewachsen und hat dort gelebt bis er Mitte zwanzig war. Dass<br />

er heute Pflegedienstleiter ist, hätte er damals nie gedacht.<br />

Nach der Schule ging es 1980 in die Ausbildung zum<br />

Bergmechaniker auf Zeche Auguste-Viktoria in Marl. Es folgten<br />

zehn Jahre unter Tage und dann sollte, als nächster Schritt auf<br />

dem Weg zum Reviersteiger, die Technikerschule folgen. Der<br />

<strong>St</strong>rukturwandel und die Zechenschließungen blockierten aber<br />

alle Technikerstellen auf Jahre. Eine neue berufliche Perspektive<br />

musste her.<br />

Es gab drei Umschulungsmöglichkeiten: Busfahrer, Installateur<br />

oder Altenpfleger. Da die ersten beiden noch weniger in Frage<br />

kamen als Altenpfleger, wurde es dieser Weg – „ohne zu wissen<br />

worauf ich mich einlasse,“ erzählt Markus Borggreve.<br />

Der Bergmannshelm hat ausgedient!<br />

„Im Bergbau war der Umgang miteinander eher robust,“ sagt der ehemalige Kumpel. Da war´s regelmäßig<br />

laut und wenn es mal krachte zwischen den Kollegen wurde es auch mal richtig ruppig. „Es war aber auch<br />

keiner nachtragend,“ schmunzelt Markus Borggreve, “das hat dann geknallt, aber danach war auch wieder<br />

gut. In der Pflege ist das komplett anders – da muss ich mir auch heute noch bei mancher Gelegenheit auf die<br />

Zunge beißen.“<br />

Pflege hat der Familienvater (2 Söhne, sechs und achtzehn Jahre) im Altenwohnhaus <strong>St</strong>. Sixtus in Haltern<br />

gelernt. Nach der Ausbildung ging´s ins <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. Anna beim gleichen Träger. Es folgten zielstrebig die WBL<br />

und PDL-Ausbildung. „Ich wollte mehr Gestaltungsmöglichkeiten haben,“ erinnert sich Markus Borggreve.<br />

„Ausserdem bin ich auch mehr ein Zahlenmensch, der Freude an Auswertungen und Tabellen hat.“<br />

Heute, als Pflegedienstleiter im <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong>, vermisst Markus Borggreve wenig aus der Zeit im Bergbau.<br />

„Es ist halt was ganz anderes,“ sagt er. „Auf´m Pütt haben wir immer gesagt `nicht gucken – Hände spucken`.<br />

In der Pflege wird erst mal geplant und dann gemacht und dann dokumentiert und dann evaluiert…Das ist<br />

sicher ganz richtig so, aber mir dauert es manchmal zu lang bis wir auf den Punkt kommen.“<br />

Es sind zwei grundverschiedene Welten, in denen Markus Borggreve in seinem Leben bisher unterwegs war.<br />

„Das kumpelhafte, fast schon freundschaftliche Zusammen-Malochen auf der Zeche entsprach zu 100<br />

Prozent meinem Typ“, schwärmt der Schalke-Fan in der Rückschau. „In der Pflege muss es feinfühliger sein.<br />

Da musste ich mich richtig umstellen. Manchmal hau ich trotzdem noch einen raus und dann muss meine<br />

Kollegin Gilla (Gisela Gerlach-Wiegmann, Heimleitung) das glattbügeln. Danach darf ich mir dann<br />

Wochenlang anhören, wie toll doch dieser Fußballverein aus Dortmund ist.“<br />

<strong>St</strong>efan Mühlenbeck, Regionalleitung<br />

13


Mit wem arbeite ich hier zusammen?<br />

14<br />

Gemeinschaft stiften! Schwester Hildegund Maria im Gespräch mit <strong>St</strong>efan Mühlenbeck<br />

“Wir arbeiten miteinander trotz unserer Verschiedenheit.“<br />

Schwester Hildegund Maria: Seit wann sind Sie hier im <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> tätig?<br />

Ich bin im Jahr 2002 ins <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> gekommen – als erste Ordensschwester<br />

überhaupt. Der Generaloberin unseres Ordens, Schwester Aloisia, war es ein<br />

Anliegen, dass sich die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel nicht<br />

nur als Gesellschafter, also Miteigentümer engagieren, sondern dies auch durch<br />

meine Tätigkeit im <strong>Haus</strong> erlebbar wird.<br />

Was haben Sie vorher gemacht?<br />

Nun, begonnen hat alles mit einer Ausbildung zur Kinderkrankenschwester, bevor Sr. Hildegund-Maria<br />

ich dann 1959 ins Kloster gegangen bin. 27 Jahre lang habe ich Schülerinnen für<br />

die Kranken- und Kinderkrankenpflege ausgebildet. Die letzten acht Jahre war ich als Pflegedienstleitung<br />

im Krankenhaus tätig.Da ich danach in die Seelsorge wechseln sollte, habe ich erst noch die Ausbildung<br />

zur Seelsorgehelferin gemacht. Bevor ich dann ins <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> kam, war ich noch am Niederrhein an<br />

einem Krankenhaus und ein Jahr in einem Altenheim der AWO hier im Ruhrgebiet tätig.<br />

Ein AWO-<strong>Haus</strong> ist aber ein eher ungewöhnlicher Arbeitsplatz für eine Ordensschwester – oder?<br />

Schon vor mir war eine Ordensschwester in diesem <strong>Haus</strong> tätig. Wir haben da keine „Berührungsängste“.<br />

Das ist auch hier im <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> wichtig: Wir arbeiten miteinander trotz unserer Verschiedenheit.<br />

Wie sind Sie denn im <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> aufgenommen worden? .<br />

Am Anfang war mir wichtig, bei den Mitarbeitern nicht als „Schulmeisterin“ anzukommen – bei meiner<br />

Vergangenheit. Ich habe viel Zeit mit den Bewohnern verbracht und ihnen zugehört. Das hat immer gut<br />

geklappt, bis Frau G. in mir – offenbar aufgrund meiner Ordenskleidung – einen Geist gesehen und mich<br />

auf einmal wieder aus dem Zimmer gescheucht hat…<br />

Heute werden Sie von vielen als „guter Geist“ des <strong>Haus</strong>es gesehen…<br />

Och – da kommt es mir nicht so drauf an, wie die Leute mich sehen. Mir ist einfach wichtig, die<br />

Gemeinschaft zu stärken. Bewohner mit gleichen Interessen zusammen zu bringen, Angehörige zum<br />

aktiven Mittun einzuladen, Mitarbeiter zu unterstützen dadurch, dass ich „einfach so“ für die Bewohner da<br />

sein kann, zum Beispiel in der <strong>St</strong>erbebegleitung. Ich kümmere mich natürlich auch um die Kapelle, die<br />

Gottesdienste, Andachten und alles was in der Seelsorge für unsere Bewohner wichtig ist. Dazu gehören<br />

auch die Vorbereitung zur Krankensalbung, Krankenhausbesuche, die Wallfahrt nach Kevelaer und noch<br />

vieles mehr.<br />

Geht eine Ordensschwester eigentlich auch irgendwann in den Ruhestand?<br />

Irgendwann schon (lächelt) … erst möchte ich aber mit dafür sorgen, dass unsere indischen<br />

Ordensschwestern, die jetzt seit Anfang 2011 hier bei uns sind, gut ankommen. Der Kreis meiner<br />

Tätigkeiten schließt sich nun allmählich: von der Arbeit mit Frühgeborenen, Säuglingen und Kindern, über<br />

die jungen Menschen in der Ausbildung, die Mitarbeiter in den Pflegebereichen bis jetzt zur seelsorglichen<br />

Betreuung der alten und betagten Menschen im <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> … wunderbare Begegnungen in allen<br />

Altersstufen.


Nix geschenkt!<br />

Man muss sich auch selbst pflegen<br />

Der Schnitt in Klasse 10 war einfach zu gut. Und ich wusste auch nicht, was<br />

ich beruflich machen wollte. Also hab ich erst mal Abitur gemacht. Für<br />

meinen Traum, Tiermedizin zu studieren, reichte der Abi-Schnitt dann leider<br />

nicht mehr.<br />

In der Zeit wurde meine Oma krank. Ich hab mich viel um sie gekümmert.<br />

Dadurch habe ich den sozialen Bereich für mich entdeckt. Früher war ich<br />

mehr so eine Eigenbrötlerin.<br />

Ich fing die Ausbildung zur Krankenpflegerin an. Da ich eher praktisch<br />

veranlagt bin und zudem <strong>St</strong>ress mit der Schulleitung hatte – die mochte keine<br />

Schüler mit einer eigenen Meinung –, bin ich zweimal durch die mündliche<br />

Prüfung gerasselt. Das war´s dann mit der Krankenpflege.<br />

Zwischenzeitlich starb meine Oma. Das war ein großer Verlust für mich. Ich<br />

bin zwar Eigenbrötlerin, aber auch ein Familienmensch. Zu <strong>Haus</strong>e tanke ich<br />

auf.<br />

Im April 2004 hab ich hier mit der Ausbildung zur examinierten Altenpflegerin<br />

angefangen. Aus meiner Krankenpflegeausbildung bekam ich nichts<br />

angerechnet. Es ging also wieder von vorne los. Die Ausbildung lag mir und<br />

beim Abschluss konnte ich auch meinen Prüfungsstress überwinden.<br />

Auf dem Weg:<br />

Christiane Kasperczak<br />

Seit April 2007 bin ich jetzt als Examinierte hier. Zunächst in Teilzeit auf Wohnbereich 1, seit 2010 als<br />

Wohnbereichsleiterin für die Bereiche 2 und 3. Das war auch wieder so eine ungeplante Entwicklung.<br />

Eigentlich habe ich mich für inhaltliche Weiterbildungen interessiert. So wollte ich auch meine damalige<br />

Vorgesetzte unterstützen. Daraus wurde dann die stellvertretende Wohnbereichsleitung und die Weiterbildung<br />

zur WBL.<br />

Noch bevor es losging, machte sich meine WBL „von dannen“ und ich war plötzlich Leitung ohne<br />

Führerschein. Das Jahr war dann auch nicht prickelnd. Die Weiterbildung half nur theoretisch. Praktisch<br />

musste ich selber gucken, wie ich mit diesem Sack voll Verantwortung klar komme. Und wie ich meine Rolle<br />

neu finde.<br />

Beruflich war ich immer eine Teamplayerin. Mir ist eine offene Kommunikation sehr wichtig. Ich halte nicht<br />

gerne mit Sachen hinter`m Berg. Als Vorgesetzte musste ich da einiges neu für mich justieren. Das war<br />

manchmal frustig und plötzlich habe ich meine Probleme von der Arbeit mit nach <strong>Haus</strong>e genommen. Das<br />

kannte ich von mir gar nicht.<br />

Heute glaube ich ganz gut in die Aufgabe reingewachsen zu sein. Man muss sich selbst pflegen in dieser<br />

Sandwich-Position zwischen Team und <strong>Haus</strong>leitung. Nach wie vor ist meine Familie dabei ganz wichtig. Und<br />

mein Hund. Und mein kleiner Garten.<br />

Christiane Kasperczak, Wohnbereichsleitung<br />

15


16<br />

Internationale Weihnachtsfeier<br />

Frohe Weihnachten, feliz navidad, merry christmas<br />

Schon in der Vorbereitung hatten wir viel Spaß: Mitarbeiter aus der Küche, der Betreuung, der Pflege und<br />

Verwaltung haben ihre Ideen eingebracht und mit angepackt. Am 9. Dezember 2011 war es dann soweit. Es<br />

kamen sehr viele Mitarbeiter. Das fanden wir sehr schön und als gutes Zeichen unserer Zusammenarbeit hier.<br />

Gestartet wird immer mit einem offiziellen Teil. Der ist für uns Mitarbeiter sehr wichtig. Die Beiträge unseres<br />

Geschäftsführers Ludger Dabrock und des Aufsichtsratvorsitzenden Josef Wiemann geben ein gutes<br />

Feedback für unsere Arbeit. Auch die Ehrungen langjährig beschäftigter Mitarbeiter sind immer wieder ein<br />

feierlicher Moment.<br />

Besonders schön an der Feier fand ich den Weihnachtsgruß in 14 Sprachen! Repräsentieren sie doch die<br />

Vielfältigkeit der Mitarbeiter und ihrer Nationalitäten hier im <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong>.<br />

Mit dem anschließenden Essen, von unserer Küche wie immer mit viel Liebe gemacht, ging es dann in den<br />

gemütlichen Teil der Veranstaltung. Beim traditionellen Wichteln sind nach ein paar Anlaufschwierigkeiten in<br />

den ersten Jahren mittlerweile alle dabei. An den Tischen gab es viel Spaß. Je weiter der Abend dann voran<br />

schritt, desto stärker mischten sich dann auch die „Bereiche“. So kamen ein schöner Austausch und eine<br />

wirklich gemeinsame Feier aller Bereiche zustande!<br />

Maria Oreskou, Betreuung


Wie kann ich hier Familie und Beruf miteinander in Einklang bringen?<br />

Mit Oma und Uroma geht (fast) alles<br />

Family business<br />

Als Sie hier bei uns anfingen war Ihre Tochter ein Jahr, nicht wahr?<br />

Viktoria Biko: Ja, das war im August 2010. Ich wollte wieder ein bisschen arbeiten<br />

und habe über meine Tante Galina den Tipp bekommen, es doch mal im <strong>Haus</strong><br />

<strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> zu versuchen. Sie ist hier Wohnbereichsleiterin und meinte, für den<br />

Pforten- und Verwaltungsbereich bestünde immer ein Bedarf an Aushilfen. Mehr<br />

als eine geringfügige Beschäftigung sollte es auch noch gar nicht sein.<br />

Und wie ging das dann mit Juliane?<br />

Viktoria Biko: Meine Mutter, teilweise auch meine Oma, haben mir geholfen und<br />

die Kleine übernommen. Das ging erst stundenweise und am Nachmittag, bis<br />

Juliane sich eingewöhnt hatte. Da meine Mutter selbst auch noch berufstätig ist,<br />

muss ich mich mit meinen Arbeitszeiten nach ihren Möglichkeiten richten. Am<br />

besten geht´s natürlich an Wochenenden oder Feiertagen, wenn mein Mann zu<br />

<strong>Haus</strong>e ist. Das kam dann wieder anderen Mitarbeiterinnen in der Pforte eher<br />

entgegen, die dann häufiger frei haben konnten.<br />

Betreuung durch Oma und Uroma – das ist ja eine tolle Sache für Ihre Tochter, oder?<br />

Juliane & Viktoria Biko<br />

Viktoria Biko: Juliane geht sehr gerne zu den beiden. Auch wenn meine Mutter morgens mal noch nicht<br />

von der Arbeit zurück ist – sie arbeitet von fünf bis acht bei der Post – wird sie ganz schön von der Uroma<br />

versorgt.<br />

Wie ist das denn wenn Juliane mal krank ist?<br />

Viktoria Biko: Meine Kollegin Svetlana Kelm kenne ich schon seit gemeinsamen Grundschultagen. Es ist<br />

lustig, hier jetzt zusammen zu arbeiten. Wir finden hier im Team der Pforten- und Verwaltungsmitarbeiter<br />

gemeinsam eine Lösung. Das klappt richtig gut untereinander.<br />

Jetzt kommt Juliana ja sicher bald in die KiTa. Wie soll’s denn dann für Sie weitergehen?<br />

Viktoria Biko: Nun – auf Dauer würde ich schon gerne wieder ein bischen mehr machen. Ich bin ja<br />

gelernte Rechtsanwaltsfachangestellte und habe auch zehn Jahre in der Kanzlei, die mich ausgebildet<br />

hat, gearbeitet. Mal schauen … erst mal gucken wir nun, dass der <strong>St</strong>art für Juliane in die KiTa gut klappt<br />

und sie auch weiter regelmäßig zu Oma und Uroma kommt. Die bekommen sonst Entzugserscheinungen<br />

und suchen sich wohlmöglich jemand anderen zu Verwöhnen.<br />

Das Gespräch mit Viktoria Biko (Pforten-/Verwaltungsteam) führte Gisela Gerlach-Wiegmann<br />

(Heimleitung)<br />

17


18<br />

Wenn der Kindergarten zu hat...<br />

Wie geht es eigentlich der Inge?<br />

Am 21. Juli ist es passiert. Meine Frau musste arbeiten, der Kindergarten war<br />

geschlossen und keine Oma verfügbar. Jetzt musste ich ran! Was tun mit meinem<br />

Sohn Louis? Der kleine Wirbelwind ist vier Jahre alt und kann ja unmöglich alleine<br />

zuhause bleiben!<br />

Spontan entschied ich mich, ihn mit ins <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> zu nehmen. Hier stand<br />

glücklicherweise der jährliche Ausflug in die Zoom-Erlebniswelt nach Gelsenkirchen<br />

an. Keine Gefahr für Langeweile und Quengeleien. Im Gegenteil: Louis war die<br />

Hauptattraktionen bei unseren Damen.<br />

Dass Louis den Ausflug ebenfalls noch gut in Erinnerung gehalten hat, lag an den<br />

Ameisen. Während einer Pause auf einer schattigen Bank juckte sich Inge<br />

Louis und Inge<br />

Tausendfreund immer am Bein. Mitbewohnerin Hilde Patz sagte in breitem<br />

Ruhrpott-Slang zu ihr: „Inge, wat hasse immer mit dein Bein?“ Darauf Inge: „Ich weiß nich, aber ich glaub die<br />

Ameisen sind mir inne Hose gekrabbelt und beißen mich“. Louis war dadurch so beeindruckt und aufgeregt,<br />

dass er für den Rest des Ausflugs peinlichst genau darauf achtete, dass auch ja keine Ameise in die Nähe<br />

seiner Beine kam.<br />

Noch heute, eineinhalb Jahre später, fragt mich mein Sohn regelmäßig: “Du, Papa, wie geht es eigentlich der<br />

Inge?“ Gut, sag ich dann, und besonders schön ist es, wenn Louis ab und zu noch mal mit ins <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong><br />

kommt und die beiden sich dann wiedersehen. Das gibt immer ein großes Hallo und garantiert kommen die<br />

Ameisen zur Sprache…<br />

Markus Borggreve, Pflegedienstleitung<br />

Glücksbringer auf vier Pfoten<br />

Sunny<br />

Die Zimmertür von Frau Römer wird vorsichtig aufgestoßen, eine kleine<br />

Hundenase schnuppert neugierig durch den Türspalt. Frau Römer bemerkt<br />

dies sofort und ruft freudig: „Hallo Sunny, mein kleiner Schatz, komm rein!“<br />

Frau Römer strahlt als die temperamentvolle Cockerspanielhündin<br />

hereinstürmt. Schnell holt sie aus ihrer Nachtschränkchenschublade ein<br />

Hundeleckerchen. Vorsichtig nimmt Sunny es aus der Hand. Frau Römer<br />

streichelt über das weiche Fell. Dieses morgendliche Ritual genießen die<br />

beiden sehr.<br />

Sunny gehört der Wohnbereichsleitung Claudia Behlke und kommt seit<br />

nunmehr fünf Jahren mit zum „Dienst“. Sie ist eine Bereicherung nicht nur für<br />

das Mitarbeiterteam, sondern ganz besonders für die Bewohner. Sunny ist<br />

immer freundlich und kommt jeden Tag gut gelaunt zur „Arbeit“. Sie liebt die<br />

vielen <strong>St</strong>reicheleinheiten und natürlich auch die Leckerchen. Den Bewohnern<br />

geht das Herz auf, wenn Sunny zu Besuch kommt, ihre weichen Pfoten auf<br />

die Beine legt und die feuchte Nase in die Hand drückt. Sie ist der tägliche<br />

Glücksbringer!<br />

Gisela Gerlach-Wiegmann, Heimleitung<br />

Sunny bringt gute Laune!


Welche Unterstützungsangebote gibt es?<br />

" Können lernen"<br />

Teilnehmer werden zu<br />

Könnern<br />

Detlef Burkhardt entwickelt Könner!<br />

Das Bildungswerk gehört zur Seniorenhilfe<br />

SMMP und ist Teil der<br />

Gesundheitsakademie. Angefangen hat<br />

alles 1996 mit einigen wenigen<br />

Fortbildungen und Tagesveranstaltungen.<br />

Aktuell werden alleine für Pflege-und<br />

Gesundheitsberufe mehr als 100 Termine<br />

im Jahr angeboten. Dazu kommt noch ein<br />

spezielles Programm für Erzieher und<br />

Pädagogen, die Führungskräfte-Schulungen<br />

und Fortbildungen vor Ort in den<br />

Einrichtungen. „Unser Ziel ist es, die<br />

Teilnehmer zu „Könnern“ werden zu lassen.<br />

Das Motto lautet deswegen „Können<br />

lernen“. Wir vermitteln Inhalte so, dass man<br />

sie im echten Leben anwenden kann“, sagt<br />

Detlef Burkhardt, Leiter des Bildungswerks.<br />

Gerlernt wird in überschaubaren Gruppen<br />

von acht bis zwölf Personen.<br />

Mitarbeiterbefragung im stationären<br />

Benchmark-Kreis<br />

<strong>St</strong>ifte raus: Klassenarbeit!<br />

Befragungsergebnisse in der Übersicht<br />

Alle zwei Jahre ist es wieder so weit: Die<br />

Mitarbeiter aller Bereiche werden zu ganz<br />

unterschiedlichen Dingen befragt. Diese Fragen<br />

sind nicht willkürlich ausgesucht. Sie stammen<br />

aus der Zusammenarbeit mit Konkret Consult<br />

Ruhr. KCR hat den Fragenkatalog so<br />

entwickelt, dass sich mit<br />

sozialwissenschaftlichen Methoden<br />

Einschätzungen über die Mitarbeiterzufriedenheit<br />

ableiten lassen. Außerdem helfen<br />

sie uns <strong>St</strong>ärken und Verbesse- rungspotentiale<br />

zu erkennen. Verbesserungen gelingen oft<br />

dadurch, dass wir unsere<br />

Befragungsergebnisse regelmäßig mit denen<br />

anderer Einrichtungen vergleichen. Wenn eine<br />

Einrichtung zum Beispiel im Bereich der<br />

Einarbeitung neuer Mitarbeiter besonders gute<br />

Rückmeldungen oder Noten bekommt, kann<br />

direkt gefragt werden, wie dort die Einarbeitung<br />

organisiert ist. So lernen wir von besonders<br />

guten und gelungenen Beispielen der<br />

Teilnehmer dieses Benchmark-Kreises, eines<br />

„Vergleichsringes“ von Einrichtungen und<br />

Trägern, die sich auf freiwilliger Basis unter der<br />

Moderation von KCR zusammengefunden<br />

haben. Und wenn dann alle zwei Jahre im<br />

Sommer die Ergebnisse der Befragungen frisch<br />

auf den Tisch kommen heißt es: die<br />

Klassenarbeiten sind da!<br />

<strong>St</strong>efan Mühlenbeck, Regionalleitung<br />

19


Was ist, wenn ich krank werde?<br />

20<br />

Ein Interview mit dem Pflegedienstleiter, Markus Borggreve, von <strong>St</strong>efan Mühlenbeck<br />

Verhalten im Krankheitsfall<br />

Herr Borggreve, was muss ein Mitarbeiter tun, wenn er krank ist?<br />

Markus Borggreve: Na ja, erst einmal Bescheid sagen und zwar zeitig in seinem Arbeitsbereich. Das ist<br />

das Wichtigste, damit wir weiter planen können und die Arbeit nicht liegen bleibt. Schließlich müssen wir<br />

sicherstellen,dass die Bewohner gut versorgt werden.<br />

Nach dem Anruf bei uns sollte man so schnell wie möglich zum Arzt gehen. Wenn der Arzt eine<br />

Arbeitsunfähigkeit bescheinigt, muss diese Bescheinigung umgehend bei uns eingereicht werden. Parallel<br />

sollten der unmittelbare Vorgesetzte und die Kolleginnen darüber informiert werden, wie lange man<br />

voraussichtlich ausfällt.<br />

Muss man direkt vom ersten Tag eine Bescheinigung bringen?<br />

Markus Borggreve: Unsere Richtlinien schreiben vor, dass erst nach drei Tagen eine<br />

Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung vorgelegt werden muss. Im Einzelfall verlangen wir die Bescheinigung<br />

aber auch schon mal ab dem ersten Tag. Wichtig ist: wenn man freitags krank wird, und die Krankheit<br />

auch am Montag noch andauert, zählen der Samstag und der Sonntag mit! Montags ist dann also die<br />

Bescheinigung einzureichen.<br />

Was geschieht, wenn jemand einmal länger ausfällt?<br />

Markus Borggreve: Wir melden uns beim Mitarbeiter und fragen wie´s geht und ob wir was tun können, um<br />

die Genesung zu unterstützen oder eventuell eine Wiedereingliederung vorzubereiten.<br />

Eine Wiedereingliederung regelt doch, wie es beruflich weitergeht, wenn ich nach längerer Krankheit<br />

zurück komme?<br />

Markus Borggreve: Genau! Dazu gibt es Vorgaben von der Krankenkasse oder dem behandelnden Arzt.<br />

So wird die tägliche Arbeitszeit und gegebenenfalls auch die Art der Arbeit begrenzt.<br />

Was passiert, wenn ich dauerhaft nicht mehr alles tun kann - z.B. in der Pflege nicht mehr schwer heben<br />

kann?<br />

Markus Borggreve: Wir sollen in der Pflege ja grundsätzlich nicht schwer heben! Dafür haben wir einen<br />

großen Fuhrpark an Liftern und anderen Hilfsmitteln. Diese gilt es dann erst recht konsequent<br />

einzusetzen. Wenn es nun aber wirklich nicht mehr anders geht schauen wir, dass wir die Einsatzbereiche<br />

ändern. Frau Scholz zum Beispiel, die als Altenpflegehelferin über 30 Jahre in der Pflege schwer<br />

geschuftet hat, wechselte jetzt zum 1. April 2012 in die Betreuung.


Was wird getan, damit ich auf meine Gesundheit achten kann?<br />

Joga für jeden!<br />

Das kam mir ganz schön komisch vor<br />

Ich hätte nie gedacht, dass ich mal Joga machen würde.<br />

Irgendwie kam mir das alles immer etwas komisch vor. Jetzt<br />

habe ich schon fünfmal mitgemacht und mich hat es voll<br />

erwischt. Margret, unserer Entspannungstherapeutin, macht sehr<br />

schöne und hilfreiche Übungen zum <strong>St</strong>ressabbau. Das sind<br />

Jogaübungen, aber auch Übungen zur Muskelentspannung.<br />

Um zum Training zu kommen, muss ich auch nur ein paar<br />

Treppenstufen gehen. Die physiotherapeutische Praxis<br />

Watanabe ist nämlich direkt bei uns im <strong>Haus</strong>.<br />

Jeden Donnerstag werden um 11:30 Uhr und um 13:30 Uhr<br />

spezielle Entspannungsgruppen für uns angeboten. Das Programm ist genau auf Mitarbeiter aus der Pflege<br />

zugeschnitten. Eine Gruppe kann vom Frühdienst, die andere vom Spätdienst genutzt werden.<br />

Inzwischen hat sich das Angebot herumgesprochen und es kommen jede Woche noch mehr Kolleginnen<br />

dazu. Nach und nach sollen die Übungen erweitert werden. Alle sind begeistert. Wenn ich am Donnerstag<br />

nach der Entspannung nach <strong>Haus</strong>e gehe, fühle ich mich richtig wohl. Da hat dann auch meine Familie was<br />

davon.<br />

Monika Scholz, Betreuungsteam<br />

Monika Scholz musste sieben Monate wegen Krankheit pausieren<br />

Immer in Kontakt geblieben<br />

In der Zeit meiner Erkrankung hatte ich immer Kontakt mit dem <strong>Haus</strong>. Am Anfang nicht so viel, aber als es<br />

schon wieder etwas besser ging, bin auch von meinen Kollegen angerufen worden. Später haben mich die<br />

Kollegen und meine Chefin auch mit Blumen und Kuchen zu <strong>Haus</strong>e besucht. Das war für mich sehr schön,<br />

denn ich hatte eine schlimme Erkrankung, die ein tiefer Einschnitt in meinem Leben war.<br />

Im <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> arbeite ich schon lange. Es sind über 30 Jahre und ich kann sagen, dass ich immer<br />

guten Kontakt zu allen hatte. So hatte ich auch keine Hemmungen über meine Krankheit zu sprechen.<br />

Das hat es mir einfacher gemacht. Der Kontakt zu den Kollegen hat mich echt aufgebaut und ermutigt. Ich<br />

finde, man muss hier im <strong>Haus</strong> bei einer längeren Erkrankung keine Angst vor der Rückkehr haben.<br />

Allerdings muss auch jeder seinen Teil dazu beitragen und sich nicht im Schneckenhaus verkriechen.<br />

Als ich wieder angefangen habe zu arbeiten, konnte ich dann erstmal etwas leichtere Aufgaben<br />

übernehmen. Auch habe ich auf ärztlichen Rat zunächst nur drei <strong>St</strong>unden am Tag gearbeitet. Das war<br />

sehr gut. So konnte ich Schritt für Schritt wieder reinkommen. Ich habe mich sehr gut unterstützt gefühlt<br />

und bin meinen Kolleginnen und Kollegen wie auch den Vorgesetzten gegenüber sehr dankbar. Ich finde<br />

ein ehrlicher Austausch mit den Kollegen, auch über Persönliches, ist wichtig, um gut<br />

zusammenzuarbeiten und sich gegenseitig zu unterstützen, wenn´s bei einem mal schlimm kommt.<br />

Monika Scholz, Betreuungsteam<br />

21


Wer hilft mir, meine Interessen und Belange zu vertreten?<br />

22<br />

Heimleiterin Gisela Gerlach-Wiegmann weiß, was sie an Michael Lüdtke aus der <strong>Haus</strong>technik hat<br />

"Er schneidet im Notfall auch das Schnitzel klein"<br />

Nach gut sieben Jahren als <strong>Haus</strong>techniker drohten Sie, uns „von der Fahne<br />

zu gehen“ wie man im Revier sagt. Was war los?<br />

Michael Lüdtke: Da hatten sich so ein paar Sachen angesammelt im Laufe<br />

der Zeit, die ich nicht fair fand. Ich habe mich dann einfach an Frau<br />

Gerlach-Wiegmann gewandt – die kümmert sich ja hier um alle (schmunzelt<br />

).<br />

Gisela Gerlach-Wiegmann ( lacht ): <strong>St</strong>immt! Das ist ja auch gerade in den<br />

Bereichen wichtig, die nicht so wie die Pflege immer im Vordergrund stehen,<br />

und trotzdem einen ganz wichtig Beitrag leisten. Aber konkret: Herr Lüdtke<br />

macht Rufbereitschaft und muss dann außerhalb seiner üblichen Dienstzeit<br />

für akute Reparaturen oder andere haustechnische Notfälle noch mal ins<br />

<strong>Haus</strong> kommen. Dieses kann schon mal häufig vorkommen. Er fährt dann<br />

immer mit seinem Privatwagen von Gelsenkirchen hierüber. Für diese<br />

„Sonderfahren“ erhält er jetzt eine Kilometererstattung.<br />

Macht das denn viel aus?<br />

Michael Lüdtke: Über Pfingsten war ich fünfmal hier! Kaputte Spülmaschine,<br />

Fehlalarm Feuermelder, defekte Tür, und so weiter. Da ist die<br />

Kilometererstattung bei den Spritpreisen schon hilfreich.<br />

Der Mann für (fast) alle Fälle:<br />

Michael Lüdtke<br />

Gisela Gerlach-Wiegmann: Herr Lüdtke kommt auch am späten Abend oder in der Nacht noch einmal ins<br />

<strong>Haus</strong>.<br />

Michael Lüdtke: Genau. Kühlhäuser streichen oder Fliesen austauschen im Küchenbereich geht halt nicht<br />

während der Betriebszeiten.<br />

Gisela Gerlach-Wiegmann: Das ist schon ein besonderer Einsatz, den wir auch im Rahmen unserer<br />

Möglichkeiten honorieren.<br />

Als Gas-/Wasserinstallateur haben sie ja früher auch bei Handwerksbetrieben gearbeitet. Was schätzen Sie<br />

im Vergleich an der Arbeit hier? Sie sind ja dann „bei der <strong>St</strong>ange geblieben!“<br />

Michael Lüdtke: Nun – finanziell war es damals besser, ganz klar. Aber der Druck war auch höher. Im<br />

Kundendienst bekam ich nur die <strong>St</strong>unden bezahlt, die ich tatsächlich beim Kunden vor Ort war. Die<br />

Fahrtzeiten dazwischen musste ich irgendwie rausholen. Und ich wusste nie, wer mich hinter der nächsten<br />

Tür erwartet. Hier im Heim kenne ich meine Leute und ich kann mir alles besser einteilen und selbst<br />

organisieren.<br />

Gisela Gerlach-Wiegmann: Und die Leute kennen ihn! Unsere Bewohner schätzen Herrn Lüdtke sehr. Er<br />

findet für jedes technische Problem eine Lösung. Und im Vorbeigehen schüttet er auch gerne nochmal<br />

Wasser nach oder schneidet das Schnitzel klein.<br />

Das Gespräch mit <strong>Haus</strong>techniker Michael Lüdtke und Heimleiterin Gisela Gerlach-Wiegmann führte<br />

Regionalleiter <strong>St</strong>efan Mühlenbeck


Wie ist mein Arbeitsplatz ausgestattet?<br />

Aller Anfang war schwer, oder:<br />

Die Maus ist nicht nur ein Nagetier!<br />

Zugegeben, was eine Maus auch sein kann, was ein Computer ist und wie ich mit ihm umgehen muss,<br />

wusste ich bereits. Das war für mich schon ein Vorteil, als die Dokumentation per EDV im <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong><br />

eingeführt wurde.<br />

Ich war auch eindeutig denjenigen gegenüber im Vorteil, die eine<br />

Art Kleinkrieg mit dem Computer ausgefochten haben. Sie<br />

glaubten nämlich, dass der einfach so Dinge macht, die sie nicht<br />

wollten oder Dinge nicht macht, die sie unbedingt wollten. Eine<br />

Kollegin wollte zu Anfang sogar mit dem Kugelschreiber am<br />

Bildschirm arbeiten. Glücklicherweise war ich wegen dieser<br />

„Kämpfe“ nie in Schweiß gebadet, wutentbrannt oder<br />

hoffnungslos am Boden zerstört.<br />

Schon seit vielen Jahren nutzte ich den PC privat, um E-Mails zu<br />

verschicken, Schreibarbeiten zu erledigen und um im Netz zu<br />

surfen. Wirklich neu war für mich lediglich die Software mit der<br />

fortan dokumentiert werden sollte. Da musste ich wirklich bei Null anfangen. Zu Beginn hat das<br />

Dokumentieren per EDV schon etwas länger gedauert. Fragen konnte ich immer mit den Mitarbeitern klären,<br />

die eigens für die Dokumentationssoftware geschult worden sind. Das war schon eine große Unterstützung.<br />

Beispielsweise, als ich die Registerkarte für die Betreuungsangebote übersehen und den ganzen Hauptordner<br />

angeklickt habe. In der Dokumentation sah es dann so aus, als hätte ich sämtliche Betreuungsangebote in<br />

einer <strong>St</strong>unde durchgeführt. Meine Wohnbereichsleiterin hat schon geschmunzelt, als sie sich vorgestellt hat,<br />

dass wir in 60 Minuten gesungen, gemalt, gekocht, gespielt, das Gedächtnis trainiert und noch schön<br />

spazieren gegangen sind. Sie hat mir dann die Untermenüs gezeigt und schon hat alles wieder Sinn gemacht.<br />

Heute ist der Umgang mit der EDV-gestützten Dokumentation Routine geworden und völlig problemlos.<br />

Heike Eibel, Krankenschwester<br />

23


24<br />

Frischer Wind erwünscht<br />

Karriere machen kann (nicht) jeder<br />

Bei Neubesetzungen von frei gewordenen <strong>St</strong>ellen schauen wir immer zuerst in den eigenen Reihen nach, ob<br />

wir geeignete Mitarbeiter haben, die für die vorgesehene Funktion und <strong>St</strong>elle infrage kommen.<br />

Unsere <strong>St</strong>rategie in der Besetzung von Führungspositionen liegt darin, sowohl eigene Mitarbeiter zu fördern,<br />

wenn wir sie zu dem jeweiligen Zeitpunkt haben, als auch durch externe Besetzungen frischen Wind in die<br />

Führungsriege zu bekommen.<br />

Von den 23 Betriebsleitungen sind 15 Leitungen aus dem Unternehmen heraus in diese Position gewachsen<br />

und sieben Leitungen von außen neu besetzt worden. Bei den 22 Mitarbeitern aus der mittleren<br />

Führungsebene sind 18 Mitarbeiter aus dem Unternehmen heraus in diese Position gekommen und nur drei<br />

für diese Funktion mit einem externen Bewerber besetzt worden. Dies ist ein gutes Spiegelbild der<br />

Unternehmensphilosophie.<br />

Aber nicht nur reine Leitungsfunktionen besetzen wir nach diesem Prinzip. Auch <strong>St</strong>ellen an denen bestimmte<br />

Verantwortungsbereiche gekoppelt sind, wie zum Beispiel Hygienebeauftragte, Wundmanager oder Mentoren<br />

werden möglichst durch eigene Mitarbeiter besetzt.<br />

Grundsätzlich hängt die Besetzung von neuen Positionen vom Können und den Potenzialen des Einzelnen<br />

zur fachlichen Weiterqualifikation und natürlich vom Interesse derjenigen ab.<br />

Andrea <strong>St</strong>arkgraff, Geschäftsfeldleitung


Talente finden und <strong>St</strong>ärken stärken<br />

Es geht um Wertschätzung<br />

Können Sie mal in einem Satz sagen, wie hier Mitarbeiter<br />

gefördert werden?<br />

Markus Borggreve: Ja, individuell fördern. Wir gucken, welche<br />

Talente mitgebracht werden. Und wir fragen auch immer nach<br />

den Wünschen der Mitarbeiter selbst.<br />

Gisela Gerlach-Wiegmann: Damit fangen wir schon bei der<br />

Einstellung an. Neben den üblichen Fragen zum fachlichen<br />

Know how erkundigen wir uns immer nach besonderen<br />

Fähigkeiten. Es gibt nichts, was man in der Altenhilfe nicht<br />

gebrauchen kann!<br />

Schildern Sie doch mal ein Beispiel...<br />

Markus Borggreve & Gisela Gerlach-Wiegmann<br />

Gisela Gerlach-Wiegmann: Da fällt mir spontan Sandra Nöller ein. Bei den Überlegungen zur Gestaltung der<br />

Weihnachtsfeier auf dem Wohnbereich vor einigen Jahren ließ sie so beiläufig einfließen, dass sie Geige<br />

spielen würde. Alle waren Feuer und Flamme, und die Bewohner waren richtig angerührt durch den Klang des<br />

Instrumentes bei „<strong>St</strong>ille Nacht“.<br />

Markus Borggreve: Oder Kathleen <strong>St</strong>ach – in einem Mitarbeiterjahresgespräch erzählte sie mal, dass sie sich<br />

immer schon gerne um Jugendliche und das Thema Ausbildung gekümmert habe. Das passte nach unserer<br />

Einschätzung auch zu ihr. Logisch, dass sie dann die Mentoren-Ausbildung gemacht hat und nun sehr<br />

erfolgreich als Praxisanleiterin im Wohnbereich tätig ist.<br />

Was ist denn aus Ihrer Sicht das wichtige oder vielleicht auch erfolgreiche bei dieser Vorgehensweise?<br />

Gisela Gerlach-Wiegmann: Es geht um die individuellen <strong>St</strong>ärken und um Wertschätzung. Indem ich nach<br />

besonderen Fähigkeiten, Interessen oder auch Talenten frage, interessiere ich mich für die ganze Person –<br />

nicht nur für den Mitarbeiter.<br />

Markus Borggreve: Wir wollen das fördern, was Mitarbeiter gut können. Also nach dem Prinzip „<strong>St</strong>ärken<br />

stärken“ statt zu sehr die Defizite im Blick zu haben. Indem wir das regelmäßig bei den<br />

Mitarbeiterjahresgesprächen auf der Agenda haben, gibt es ein klares System. Mitarbeiterinteressen, unsere<br />

Einschätzungen und der Bedarf der Einrichtung werden so abgeglichen… und im besten Fall kommt wie bei<br />

Frau <strong>St</strong>ach für alle was Tolles bei raus.<br />

Das Gespräch mit Heimleiterin Gisela Gerlach-Wiegmann und Pflegedienstleiter Markus Borggreve führte<br />

Regionalleiter <strong>St</strong>efan Mühlenbeck<br />

25


Wird in der Einrichtung ausgebildet?<br />

26<br />

Auf die Mentoren kommt es an!<br />

Ausbildung ist Entwicklungsarbeit<br />

„Gisela Disselmeier war sehr genau“, erzählt Christiane Kasperczak. „Sie hat in der Ausbildung viel Wert auf<br />

die Pflegeplanung gelegt und so meine Blick geschärft.“ Christiane Kasperczak hat von April 2001 bis März<br />

2004 ihre Ausbildung zur examinierten Altenpflegerin im <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> absolviert. „Ich zehre heute noch von<br />

der akribischen und konsequenten Ausbildung bei Frau Disselmeier“ sagt Christiane Kasperczak<br />

rückblickend.<br />

An die Ausbildungsstelle ist sie durch den Tipp einer Schulfreundin gekommen, nachdem sie von<br />

Recklinghausen nach Herten-Bertlich, und damit in die Nähe des Heims gezogen war. „Ich wusste zu Beginn<br />

der Ausbildung nur, dass ich in der Pflege bleiben wollte. Der erfolglose Versuch in der Krankenpflege konnte<br />

mich davon nicht abbringen. Pflege ist schon eine Herzensangelegenheit für mich“, schildert Christiane<br />

Kasperczak.<br />

Sie sei nicht der „Prüfungstyp“, hat sie mit Blick auf den ersten Versuch erklärt. „Hier bin ich gut vorbereitet<br />

und in die Prüfung geführt worden. Das gab mir Motivation und Sicherheit“ sagt die heute 34-jährige.<br />

Christiane Kasperczak ist mittlerweile Wohnbereichsleiterin im <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong>. „Bis heute habe ich meine<br />

Entscheidung für diese Ausbildung nicht bereut. Klar ist es auch anstrengend und bisweilen stressig. Aber<br />

wenn man etwas gerne und mit Überzeugung tut, gibt man auch mal mehr Gas. Es kommt ja viel Dankbarkeit<br />

zurück von unsern Bewohnern.“<br />

Bevor heute jemand in diese Ausbildung geht, rät Christiane Kasperczak zu einem Jahr Erprobung zum<br />

Beispiel im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes oder des freiwilligen sozialen Jahres. „Du kannst Dir den<br />

Beruf viel genauer anschauen und dir ein echtes Bild machen und prüfen ob er dir liegt“ so die ehemalige<br />

Auszubildende. „Für uns ist es natürlich auch schön, einen Interessenten für die Ausbildung intensiver<br />

kennenzulernen. Sandra Zessel ist bei uns in diesem Jahr erst richtig aufgetaut. Jetzt startet sie im Herbst in<br />

die Ausbildung und bei ihr sind wir ziemlich sicher, dass wir auf lange Sicht eine richtig gute Mitarbeiterin<br />

haben werden.“<br />

Gute Mentoren sind für Christian Kasperczak das A und O in der Ausbildung. „Mentoren oder Praxisanleiter<br />

müssen gutes Arbeiten in der Pflege vorleben. Sie müssen ernsthaft und konsequent an die Aufgabe<br />

herangehen. Und sie müssen die Talente und Fähigkeiten der jungen Leute aufspüren und für die Arbeit<br />

erschließen“, erklärt sie. Das hat Gisela Disselmeier auch geschafft – wie wir hier täglich bei Christiane<br />

Kasperczak sehen.<br />

<strong>St</strong>efan Mühlenbeck, Regionalleitung


Wie kann ich mich fort- und weiterbilden?<br />

Was hat Praxisanleitung mit Autorennen zu tun?<br />

Das Beste rausholen!<br />

Herr Keller, seit wann sind Sie bei uns?<br />

Ich habe 2005 mit einem eineinhalb-jährigen Praktikum angefangen.Dann<br />

bin ich in die Ausbildung zum examinierten Altenpfleger eingestiegen. Seit<br />

meinem Abschluss bin ich im Wohnbereich 1 tätig.<br />

Eine schöne Entwicklung! Jetzt soll es im Oktober in die Weiterbildung<br />

zum Praxisanleiter gehen. Wie fanden Sie denn ihre eigene Anleitung?<br />

Meine Praxisanleiterin, Frau Dellemann, hat mir viel gezeigt. So konnte<br />

ich eine Menge lernen. Ich habe allerdings auch gesehen, wo<br />

Optimierungsbedarf besteht.<br />

Hat Sie das motiviert, selber in die Anleitung zu gehen?<br />

Das hat auch dazu beigetragen. Ich möchte mich gerne weiterentwickeln.<br />

Das ist bestimmt eine gute Erprobung meiner Führungsfähigkeiten. Kann<br />

ich den jungen Leuten (schmunzelt angesichts seines eigenen Alters von<br />

27 ) was beibringen? Wenn mir das gut gelingt kann ich ja noch weiter<br />

gehen – vielleicht mal in Richtung Wohnbereichsleitung.<br />

Schöne Ziele. In der Führung spielen ja auch persönliche Antipathien und<br />

Sympathien mit herein. Wie wollen Sie damit umgehen?<br />

Mensch + Maschine<br />

Marius Keller mit Auto<br />

Ich bin ja auch noch nah dran an der Sichtweise des Auszubildenden, kann mich also gut in die Lage<br />

hineinversetzen. Ich möchte gerade auch die fördern, denen es nicht so leicht fällt. „Das Beste aus jedem<br />

rausholen“ ist sowas wie mein Motto. Wie bei meinem Hobby.<br />

Das hört sich ja nach einem sportlichen Hobby an.<br />

Ja, ich fahre Autorennen und da muss ich auch das Optimum aus Mensch und Maschine herausholen (<br />

lacht ).<br />

Das ist ja mal eine außergewöhnliche Freizeitbeschäftigung. Zurück zur Arbeit: Haben Sie schon erste<br />

Erfahrungen in der Anleitung sammeln können?<br />

Galina Ruf setzt mich schon mit ein. Sie ist meine Wohnbereichsleiterin und sorgt dafür, dass ich schon<br />

mal Praktikanten „an die Hand“ bekomme. Bisher gab’s gute Rückmeldungen. Auch meine Kollegen<br />

finden es prima, dass ich das mache.<br />

Jetzt kommt ja auch nochmal ein neuer Schwung Auszubildender, so dass wir bald neun Azubis im <strong>Haus</strong><br />

haben. Es gibt also genug zu tun.<br />

Ich freue mich sehr darauf! Da bleibe ich selber auch fachlich dran und frische mein Wissen permanent<br />

durch die Auszubildenden auf.<br />

Viel Erfolg!<br />

Das Gespräch mit Marius Keller führte Gisela Gerlach-Wiegmann (Heimleitung)<br />

27


Wie unterstützt die Einrichtung meine berufliche Entwicklung?<br />

28<br />

Investition in die Qualität<br />

Fortbildung nicht mit der Gießkanne<br />

Frau <strong>St</strong>arkgraff, was tut die Seniorenhilfe SMMP zur Fort- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter?<br />

Andrea <strong>St</strong>arkgraff: Zunächst ist es mir wichtig zu sagen, dass wir jede Fortbildung als Investition in die<br />

Qualität unserer Einrichtungen und& Dienste und die persönliche sowie fachliche Entwicklung der<br />

Mitarbeiter verstehen. Wir geben jährlich eine hohe fünfstellige Summe für Fort- und Weiterbildungen aus.<br />

Wonach entscheiden sie, was für Fortbildungen angeboten werden?<br />

Andrea <strong>St</strong>arkgraff: Im Zuge unseres Qualitätsmanagements haben die Pflegedienstleitungen gemeinsam<br />

ein Konzept für innerbetriebliche Fort- und Weiterbildungen entwickelt. Seitdem werden Fort- und<br />

Weiterbildungen nicht mehr nach einem Gießkannensystem durchgeführt. <strong>St</strong>attdessen fließen Hinweise<br />

von Kunden, Rückmeldungen aus den Pflegevisiten und auch gesetzliche Vorgaben in die Planung ein.<br />

Auch die Einrichtungsziele und die strategische Entwicklung an den <strong>St</strong>andorten spielen eine wichtige<br />

Rolle. Nicht zuletzt werden Absprachen aus den Mitarbeiterjahresgesprächen hinzugezogen.<br />

Welche Themen stehen im Vordergrund?<br />

AS: Uns ist es wichtig, dass unsere Mitarbeiter sowohl fachlich auf dem aktuellen <strong>St</strong>and sind, als auch<br />

dem jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkt der Einrichtung gerecht werden. Schulungen zu diesem Zweck<br />

werden zumeist in Form von innerbetrieblichen Fortbildungen durchgeführt. Das können Themen sein wie<br />

ein Grundkurs in Kinästhetik, Erste Hilfe, Expertenstandards und andere sehr praktische Inhalte.<br />

Wie können Mitarbeiter sich weiterbilden?<br />

Andrea <strong>St</strong>arkgraff: Neben den innerbetrieblichen Schulungen, die eine möglichst hohe Anzahl an<br />

Mitarbeitern erreichen soll, werden einzelne Mitarbeiter in Fachweiterbildungen weiterqualifiziert. Hier<br />

achten wir sehr genau darauf, welche Inhalte für die Einrichtungen sinnvoll und notwendig sind und<br />

welche Mitarbeiter die Kompetenzen mitbringen, um diese Inhalte auch umzusetzen. Dieses können<br />

Qualifikationen sein wie Musikgeragoge, die Arbeit mit Klangschalen, Kneippanwendungen, Grundkurs<br />

Aromapflege, Wundmanagement oder auch Hygienebeauftragte, gerontopsychiatrische Fachkraft oder<br />

Wohnbereichsleitung.<br />

Wie kommen die Inhalte dann in die Einrichtung?<br />

Andrea <strong>St</strong>arkgraff: Grundsätzlich ist die Erwartungshaltung, dass die gelernten Inhalte auch entsprechend<br />

umgesetzt und weitergegeben werden. Daher muss vor jeder Fort- und Weiterbildung die Zielsetzung der<br />

jeweiligen Schulung seitens der Leitung klar definiert werden und den Mitarbeitern bekannt sein.<br />

Das Gespräch mit Andrea <strong>St</strong>arkgraff, Geschäftsfeldleitung, führte Roland Weigel, Konkret Consult Ruhr


Galina Ruf ist seit dem 01. Juli 2012 zertifizierte Kneipp-Mentorin<br />

Tasse Kaffee? Gerne - aber eiskalt bitte!<br />

Frau Ruf, den alten Kneipp kennen ja viele Menschen noch – ich erinnere mich an Familienurlaube im<br />

Sauerland mit stundenlangen Wanderungen zu irgendwelchen Tretbecken…<br />

Galina Ruf ( lacht ): Wasser ist eine der fünf Säulen des Naturheilverfahrens von Kneipp. Damit haben Sie<br />

dann ja schon Erfahrungen gemacht, Herr Mühlenbeck. Die anderen sind: Lebensordnung, Ernährung,<br />

Bewegung und Heilkräuter. Also ein ganzheitlicher Ansatz, den Kneipp schon in der Mitte des 19.<br />

Jahrhunderts entwickelt hat.<br />

Wie kann ich mir die Anwendung hier im <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> vorstellen?<br />

Kneipp ist ideal für die Arbeit mit Senioren. Es sind meist kurze Anwendungen, die man mit wenig<br />

Aufwand in die Pflege mit einbauen kann. Unsere Bewohner kennen manches auch noch – wie Sie ja<br />

auch das Wassertreten kennengelernt haben ( schmunzelt )<br />

Ja (grinst) – wobei wir als Kinder die Becken weniger zum gesitteten Wassertreten genutzt haben, aber<br />

Spaß beiseite: Wie stell ich mir Kneipp bei bettlägerigen Bewohnern vor?<br />

Nun, ganz einfach: wir nehmen eine Schüssel mit kaltem Wasser und tauchen hier für ein paar Sekunden<br />

die Unterarme ein. Dann streifen wir das Wasser kurz ab und wiederholen dass ganze eventuell mehrfach.<br />

Das fördert die Durchblutung und verschafft im Sommer Abkühlung. Kneipp nannte diese Übung „Tasse<br />

Kaffee“ und ich kann sagen, dass sie sich mehr und mehr auch bei den Mitarbeitern durchsetzt…<br />

Also haben alle was davon. Gibt es noch weitere Pläne?<br />

Ja, wir wollen im Garten noch einen Barfußweg mit unterschiedlichen Bodenbelägen anlegen: Sand, feiner<br />

und grober Kies und Rindenmulch. Das verschafft unseren Bewohnern neue Sinneseindrücke und ist im<br />

Übrigen ein super Kraft- und Balancetraining und damit ganz praktische <strong>St</strong>urzprophylaxe. Mit Kräutern<br />

wollen wir auch noch intensiver arbeiten. Wir haben schon einen kleinen Kräuterwagen gebaut, mit dem<br />

wir bis an die Betten der Bewohner kommen.<br />

Das Gespräch mit Galina Ruf, Wohnbereichsleitung und zertifizierte Kneipp-Mentorin, führte <strong>St</strong>efan<br />

Mühlenbeck, Regionalleitung<br />

Die 5 Kneipp-Säulen: Wasser, Bewegung,<br />

Heilpflanzen, Ernährung, Lebensordnung<br />

29


Wie werden Mitarbeitende beurteilt?<br />

30<br />

Bewohner und Angehörige beurteielen die Mitarbeiter<br />

Auch mal zwischen Tür und Angel<br />

Frau Gerlach-Wiegmann, Herr Borggreve: Wie gehen Sie mit der sensiblen Aufgabe<br />

„Mitarbeiterbeurteilung“ um?<br />

Gisela Gerlach-Wiegmann: Unsere Mitarbeiter, und damit auch wir als Einrichtung, werden in erster Linie<br />

von unseren Bewohnern und deren Angehörigen beurteilt. Das haben wir durch Rückmeldebögen und die<br />

sogenannten „6-Wochengespräche“ systematisiert.<br />

Markus Borggreve: Außerdem bewerten wir jeden Mitarbeiter am Ende der Probezeit. Einmal im Jahr<br />

setzen wir uns mit den Beschäftigten hin und führen ein umfassendes Gespräch. Wir nennen das<br />

Mitarbeiterjahresgespräch. Aber auch die Rückmeldungen aus den<br />

„Zwischen-Tür-und-Angel-Gesprächen“ mit Bewohnern und Angehörigen sind wichtig.<br />

Führt dies nicht zu sehr subjektiven Beurteilungen?<br />

Markus Borggreve: Natürlich sind die zwischenmenschlichen Faktoren zu berücksichtigen – nicht jeder<br />

kann mit jedem. Wir achten aber auch auf Dinge wie beispielsweise die Ausfallzeiten, die Teilnahme an<br />

Fortbildungsveranstaltungen oder die Übernahme von besonderen Aufgaben. Mit der Zeit hat sich da<br />

sowas wie ein „Beurteilungsraster“ gebildet.<br />

Gisela Gerlach-Wiegmann: Dass ist die fachliche Schiene. Was sehen wir beispielsweise bei<br />

Pflegevisiten? Von einer examinierten Pflegefachkraft erwarte ich in der Dokumentation mehr als: „Frau M.<br />

hat gut bei der Versorgung mitgeholfen.“ Hier müsste stehen: „Frau M. konnte sich heute nach dem<br />

Anreichen des Waschlappens das Gesicht selbst waschen…“ Nur so ausreichend differenzierte und<br />

individualisierte Dokumentationen genügen den Anforderungen des MDK und bringen dem <strong>Haus</strong> eine<br />

gute Note sowie dem Bewohner die angemessene Pflegestufe.<br />

Markus Borggreve: Das heißt nicht, dass wir nur Dokumentationsexperten haben wollen. Die soziale<br />

Kompetenz muss immer auch dabei sein.<br />

Was passiert denn, wenn eine Beurteilung negativ ausfällt?<br />

Markus Borggreve: „Rübe ab“ ( lacht ) – nein im Ernst: bei Problemen führen wir immer erst ein Gespräch!<br />

Wir klären ob es vielleicht Schulungsbedarf gibt? Ganz klar fordern wir aber auch fachliche Kompetenz ein<br />

im Sinne von: Das können Sie besser! Klare Ansagen und Zielsetzungen sind da wichtig.<br />

Gisela Gerlach-Wiegmann: Dasa wir damit auf einem ganz guten Weg sind, zeigen uns die Ergebnisse<br />

aus den regelmäßigen Mitarbeiterbefragungen und die Tatsache, dass wir so gut wie keine Fluktuation<br />

haben – außer es wird mal wieder `ne jüngere Kollegin schwanger.<br />

Das Gespräch mit Gisela Gerlach-Wiegmann und Markus Borggreve zur Mitarbeiterbeurteilung führte<br />

<strong>St</strong>efan Mühlenbeck (Regionalleitung)


Wie ist die Arbeit hier organisiert?<br />

Vom Sinn und Zweck der Frühbesprechung<br />

Ich habe eigentlich nichts, aber...<br />

In der Frühbesprechung sitzen jeden Morgen Vertreter aller Abteilungen und Bereiche zusammen:<br />

Einrichtungsleiterin, Pflegedienstleiterin, Küchenleiter, <strong>Haus</strong>technik, Verwaltung und natürlich die Kollegen<br />

aus den Wohnbereichen. Jeder berichtet kurz und knapp, alle erfahren was in den anderen Bereichen gerade<br />

ansteht und fast alle beginnen mit: „Eigentlich habe ich nichts, aber ….“. In ganz harten Fällen wird wahlweise<br />

noch das Wörtchen „Besonderes“ hinzugefügt.<br />

So ein Fall ist beispielsweise: „Ach ja: heute gibt´s Blumenkohl statt Rosenkohl wie auf dem Speiseplan<br />

ausgedruckt – bei der Lieferung ist was schiefgelaufen“. O.k. könnte man denken – Kohl ist Kohl. Weit gefehlt!<br />

Die Mahlzeiten sind bei uns im <strong>Haus</strong> ganz wichtig für die Bewohner. Da wird über den Geschmack debattiert,<br />

über Zubereitungsarten diskutiert und wenn dann mal was auf den Tisch kommt, was nicht angekündigt war,<br />

kann es auch schon mal <strong>St</strong>ress geben. Gut also, dass wir nach der Frühbesprechung in den Wohnbereichen<br />

rechtzeitig „durchsickern“ lassen können, dass es heute Blumenkohl statt Rosenkohl gibt.<br />

Markus Borggreve (Pflegedienstleitung) und <strong>St</strong>efan Mühlenbeck (Regionalleitung)<br />

Ganz wichtig: bereichsübergreifende Kommunikation!<br />

31


Wie erhalte ich alle für meine Arbeit wichtigen Informationen?<br />

32<br />

Die Einarbeitung neuer Mitarbeiter<br />

Nach der Mappe ist vor der Mappe<br />

Sie haben kürzlich die Einarbeitungsmappe für das <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>.<br />

<strong>Martin</strong> neu zusammengestellt, Herr Borggreve. Was ist da<br />

drin?<br />

Nur die gaaanz wichtigen Sachen ( lacht )! Also – mit der<br />

Einarbeitungsmappe erhalten neue Mitarbeiter alle wichtigen<br />

Informationen für ihre Arbeit hier im <strong>Haus</strong>. Das fängt bei den<br />

Leitsätzen an, geht mit dem Organigramm weiter, über die<br />

wesentlichen Konzepte und Abläufe beispielsweise zur<br />

Pflegeplanung bis hin zu den aktuellen Dienstanweisungen.<br />

Das muss dann auswendig gelernt werden ( grinst ).<br />

Klar – und dann wird nachts um zwei Uhr abgefragt, nicht<br />

wahr?<br />

Nein – im Ernst: da sind schon die wirklich wichtigen Dinge<br />

drin, die man kennen sollte. Entscheidender für einen guten<br />

<strong>St</strong>art bei uns ist die Begleitung der neuen Kollegen. Dafür<br />

gibt es – natürlich – ein Konzept. Erstmal wird jedem neuen<br />

Mitarbeiter ein Pate für die Einarbeitung zur Seite gestellt.<br />

Das hat sich sehr bewährt, weil man als „Neuer“ dann einen<br />

kollegialen Ansprechpartner hat. Da kann man auch mal `ne<br />

Frage stellen, die man nicht unbedingt dem Chef stellen will.<br />

Haben sich Einarbeitungskonzept und –mappe aus Ihrer<br />

Sicht bewährt?<br />

Auf jeden Fall. Bestes Indiz ist für mich, dass uns ganz wenig<br />

Kollegen wieder verlassen haben. Auch die Ergebnisse der<br />

Setzt bei der Einarbeitung auf Papier & Paten:<br />

Pflegedienstleiter Markus Borggreve<br />

Mitarbeiterbefragungen, die wir seit Jahren machen und mit denen wir uns auch mit anderen Trägern<br />

vergleichen – neudeutsch heißt das „benchmark“ – sind durchweg positiv. Was nicht heißt, dass es immer<br />

wieder was zu verbessen gibt. Nach der Mappe ist vor der Mappe.<br />

Das Interview mit Pflegedienstleiter Markus Borggreve führte <strong>St</strong>efan Mühlenbeck, Regionalleiter


Wie ist das Qualitätsmanagement organisiert?<br />

Wir wollen einfach immer besser werden<br />

Mit EFQM in die erste Liga<br />

Bei der Abkürzung „EFQM“ denken die Pflegemitarbeiter gleich<br />

wieder an eine neue Infektionskrankheit und sehen schon einen<br />

neuen Expertenstandard vor sich. Wobei EFQM auch<br />

ansteckend sein kann. Übersetzt heißt unser<br />

Qualitätsmanagementsystem „European Foundation Quality<br />

Management“ oder ganz frei übersetzt „Die Selbstauflage der<br />

permanenten Verbesserung“ bzw. „Selbstverpflichtung zur<br />

permanenten Verbesserung.“ Oder noch einfacher: „Wir wollen<br />

immer besser werden!“<br />

Wir konnten uns anfangs kaum vorstellen, dass so etwas<br />

Trockenes wie Qualitätsmanagement eine begeisternde und<br />

ansteckende Wirkung hat. Seit 2004 wühlen wir uns durch<br />

Kriterien, Teilkriterien und Ansatzpunkte. Wir lassen unsere<br />

Bewohner, Patienten, Angehörige und Mitarbeiter befragen. Wir<br />

4 <strong>St</strong>erne für die Häuser der Seniorenhilfe<br />

SMMP<br />

messen, erheben und beobachten. Jedes Jahre ziehen wir Bilanz, machen Aktionspläne und führen Projekte<br />

durch. Mit einem Ziel: „Wir wollen einfach immer besser werden!“ 2010 hatten wir dann genug! Jetzt sollten<br />

uns auch mal „Experten“ bewerten. Zwei „Assessoren“ haben uns drei Tage lang begutachtet. Am Ende gab<br />

es das 4-<strong>St</strong>erne Siegel der EFQM. Die Prüfer beglückwünschten uns mit den Worten: „In der<br />

Championsleague sind Sie noch nicht; aber mit einem Sprung in der ersten Bundesliga gelandet!“ Das hat<br />

uns alle sehr beflügelt und einige zu Tränen gerührt. Und natürlich haben wir das auch mit allen gebührend<br />

gefeiert. Das war gut für unser Selbstbewusstsein. Davon haben wir nämlich in der Pflege oft zu wenig.<br />

Andrea <strong>St</strong>arkgraff, Geschäftsfeldleitung<br />

33


34<br />

Qualitätsmanagement in der Praxis<br />

Die ruhige Feuerwehr<br />

„Nach der ersten Prüfung durch den medizinischen Dienst der<br />

Krankenkassen( MDK) in Heiden waren wir fertig“, erzählt<br />

Marianne <strong>St</strong>rugholtz, “wir haben zwei <strong>St</strong>unden auf der Rückfahrt<br />

im Auto kein Wort reden können“. Die Qualitätsbeauftragte der<br />

Seniorenhilfe SMMP blickt zurück auf eine der ersten Prüfungen<br />

nach den neuen Transparenzkriterien – den Prüfungen „mit<br />

Note“. „Die haben uns auseinandergenommen - andererseits<br />

haben wir dadurch auch den „Kampf“ angenommen“, berichtet<br />

sie weiter.<br />

Kampferprobt ist Marianne <strong>St</strong>rugholtz durch 18 Jahre als<br />

stellvertretende Pflegedienstleitung und fünf Jahre als<br />

Marianne <strong>St</strong>rugholtz, Qualitätsbeauftragte<br />

Qualitätsbeauftragte in einem Krankenhaus. Seit Oktober 2007<br />

ist sie bei SMMP. „Das ist zwar im weitesten Sinne auch Pflege,<br />

aber doch eine ganz andere Welt als der Krankenhausbereich“, sagt die examinierte Krankenpflegerin. Beim<br />

Orden hat sie – wohl wegen ihrer Vorerfahrungen – zunächst auch ein paar „Feuerwehraufgaben“<br />

übernommen, bevor sie sich intensiver um ihre eigentlichen Aufgaben kümmern konnte.<br />

„Das war zwar überraschend“, erzählt Marianne <strong>St</strong>rugholtz rückblickend, „hat mir aber auch einen intensiven<br />

Einblick in das „Unternehmen SMMP“ gegeben. Das war eine gute Basis für unser eigenes Auditsystem.“<br />

Als EFQM-Anwender war die Seniorenhilfe SMMP schon gut im Bereich Qualitätsmanagement aufgestellt.<br />

„Nun ging es darum, eng an den MDK-Kriterien orientiert, ein internes Prüfverfahren zu entwickeln.<br />

Neudeutsch nennt man sowas "Audit´“, erläutert die Qualitätsexpertin. „Dabei ist mir wichtig“, so Marianne<br />

<strong>St</strong>rugholtz weiter, „das Prüfungsverfahren des MDK realitätsnah zu simulieren und gleichzeitig die Kollegen in<br />

den Einrichtungen und Diensten zu beraten.“<br />

„Das schöne hier bei SMMP ist, dass es oft in den einzelnen Häusern und Bereichen schon gute Ideen und<br />

Verfahrensweisen gibt, die man dann untereinander austauschen und gemeinsam weiter entwickeln kann. Für<br />

die drei ambulanten Dienste war aber auch viel Pionierarbeit zu leisten, was mit den Leitungen gemeinsam<br />

richtig gut gelungen ist“, erläutert sie weiter.<br />

„Feuerwehr bin ich in gewissem Sinne heute immer noch“, sagt Marianne <strong>St</strong>rugholtz schmunzelnd. „Wenn die<br />

Prüfer vor der Tür stehen, werde ich angerufen und lass dann alles stehen und liegen. Ich bin dann eher die<br />

Ruhige. Damit kann ich den verantwortlichen Leitungen vor Ort dann oft nicht nur fachlich helfen.“ Prüfungen<br />

machen halt immer <strong>St</strong>ress. Marianne <strong>St</strong>rugholtz behält die Übersicht und trägt mit ihrer übergreifenden Arbeit<br />

wesentlich dazu bei, dass die Einrichtungen und Dienste der Seniorenhilfe SMMP heute richtig gut bewertet<br />

und benotet werden. Und sprachlos bleibt danach auch keiner mehr.<br />

<strong>St</strong>efan Mühlenbeck, Regionalleitung


Gut für das WIR-Gefühl<br />

Der Regelkreis dreht sich<br />

Aus der Pflege kennen wir es ja schon zur Genüge. Planen,<br />

umsetzen, überprüfen und verbessern. So sieht der<br />

Pflegeprozess auf dem Papier und hoffentlich im realen<br />

Arbeitsleben aus. Im Qualitätsmanagement machen wir es<br />

genauso.<br />

Sicherlich muss man zugeben, dass Qualitätsmanagement<br />

immer was mit Papier, Formularen, Anforderungen, Kontrollen<br />

und so weiter zu tun hat. Das ist nun mal das Pflichtprogramm.<br />

Wir führen aber darüber hinaus alle zwei Jahre eine Kundenund<br />

Mitarbeiterbefragung durch. Die Leitungen werten diese<br />

gemeinsam mit Mitarbeitern aus, benennen <strong>St</strong>ärken und auch<br />

Verbesserungsbereiche. Diese gilt es in den nächsten 15<br />

Monaten zu bearbeiten. Dazu wird jeweils ein Projekt- und<br />

Maßnahmenplan erstellt, deren Erfüllung durch die zentrale<br />

Ebene überprüft wird. Die Maßnahmen sind sehr praxisnah, so<br />

dass hierdurch den einzelnen Arbeitsbereichen geholfen werden<br />

soll. Wir nennen die Maßnahmen auch „Low-Hanging-Fruits“.<br />

Das sind niedrighängende Früchte, die man quasi im<br />

Vorbeigehen pflücken kann. So etwas ist beispielsweise mal die<br />

Das Rad muss sich drehen - damit wir nicht am<br />

Rad drehen!<br />

Vergrößerung der Beschilderung im Aufzug und Wohnbereich oder die Installation einer Fotowand der gerade<br />

anwesenden Mitarbeiter.<br />

„Klar, muten wir unseren Einrichtungen und Mitarbeitern einiges zu“, erläutert Andrea <strong>St</strong>arkgraff als<br />

verantwortliche Geschäftsfeldleitung. „Unsere Einrichtungen sind es inzwischen gewohnt, mit großen und<br />

kleinen Projekten umzugehen, um nicht auf der <strong>St</strong>elle zu treten. Dieses setzt voraus, dass die Kollegen diese<br />

Dinge häufig noch zusätzlich zu bewältigen haben.“ Die Erfolge stellen sich dann aber auch ein: „Wir stehen<br />

wirtschaftlich gut da, wir können noch in Aus-, Fort- und Weiterbildung investieren, wir leiden nicht unter<br />

Fluktuation von Mitarbeiter und wir arbeiten gerne arbeitsteilig, gemeinsam an Verbesserungsbereichen. Das<br />

schafft ein WIR-Gefühl!<br />

Diese <strong>St</strong>ärke haben wir durch unser Qualitätsmanagement entwickelt. Der Regelkreis dreht sich halt immer<br />

weiter!<br />

Andrea <strong>St</strong>arkgraff, Geschäftsfeldleitung<br />

35


Welche Ergebnisse erzielt das Unternehmen?<br />

36<br />

Bernadette Schumnik, Verwaltungsmitarbeiterin und Westerholterin, erzählt<br />

Wat sacht dat Dorf?<br />

Frau Schumnik, wie lange wohnen Sie im „Dorf Westerholt“?<br />

Lassen Sie mich kurz nachdenken – bestimmt 17 Jahre. Wir wohnen in<br />

der Nähe des alten Rathauses, also ziemlich zentral. Meine liebe<br />

Nachbarin, die im vergangenen Jahr im Alter von 100 Jahren verstorben<br />

ist, meinte zwar immer, dass wir nach 17 Jahren noch keine<br />

Ur-Westerholter wie sie seien, aber dazugehören würden wir schon.<br />

Nun sind Sie ja auch in der Pfarrgemeinde aktiv und man kennt Sie im<br />

„Dorf“. Werden Sie oft auf ihre Arbeit im <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> angesprochen?<br />

Das kommt schon recht regelmäßig vor – nicht immer zur Freude meines<br />

Mannes… Oft ist unerwartet ein Pflegefall eingetreten und dann werde ich<br />

auch schon mal im Supermarkt an der Fleischtheke gefragt, wie man<br />

denn für Muttern an eine Pflegestufe kommt.<br />

Wie lange sind Sie denn schon im <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong>?<br />

Das sind jetzt 21 Jahre. Zunächst war ich in der Pforte tätig und musste<br />

mich nur um das Telefon kümmern. Wenn ich das mit heute vergleiche, Immer in Aktion:<br />

war das eine andere Welt. Heute bin ich für unsere Bewohnerinnen und Bernadette Schumnik<br />

die Angehörigen die Ansprechpartnerin für Aufnahmen, Heimverträge,<br />

Beantragung von Leistungen bei der Pflegekasse oder der <strong>St</strong>adt, Abrechnungen, usw..<br />

Hören Sie denn im Dorf eher Positives oder eher Negatives über das <strong>Haus</strong>?<br />

Also ( holt einmal tief Luft ) für den Westerholter gehört das <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> zu Westerholt und zur<br />

Pfarrgemeinde. Da wird dann „wegen der Omma“ schon überwiegend hier angerufen und nachgefragt,<br />

gerade auch nach unseren ambulanten Diensten und dem <strong>Martin</strong>ustreff.<br />

Das beantwortet meine Frage aber nur zum Teil…<br />

Wissen Sie, Herr Mühlenbeck, das mit den Fragen und Gesprächen die ich so „privat“ führe, ist ja eine<br />

sensible Sache. Da brauchen sie schon Fingerspitzengefühl. Ich glaube aber, dass die positiven Dinge<br />

überwiegen. Das zeigen mir die vielen Anfragen, die auf persönliche Empfehlung hin bei uns landen. Und<br />

in den allermeisten Fällen finden wir dann ja auch eine gute Lösung.<br />

Das Gespräch mit Bernadette Schumnik aus der Verwaltung führte <strong>St</strong>efan Mühlenbeck (Regionalleitung)


Von Anfang an dabei...<br />

Nirgendwo ist soviel los wie hier!<br />

Mit der Eröffnung 1977 fing auch Gerti Annuß an, die Bewohner im <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong><br />

ehrenamtlich zu unterstützen. „Wenn Not am Mann war, habe ich geholfen,“ erzählt<br />

sie, und fügt hinzu: „Frau Samberg, die erste Heimleiterin, kannte mich ganz gut. Zur<br />

Einweihung sollte es eine große Tombola geben und da hieß es dann: Frau Annuß,<br />

können sie die wohl für uns organisieren? Sie kennen doch so viele Leute die<br />

vielleicht einen Preis stiften…“<br />

Frau Annuß schmunzelt, wenn sie an die Zeit zurück denkt. „Da war vieles noch<br />

einfacher. Die Bewohner waren fast alle noch mobil, die Schwestern hatten mehr<br />

Zeit und der ganze Verwaltungsaufwand hielt sich noch in Grenzen“, sagt Gerti<br />

Annuß rückblickend. „Das ist mit heute gar nicht mehr vergleichbar. Die Tombola alle<br />

zwei Jahre zum großen Sommerfest, die machen wir aber immer noch. Und es ist<br />

heute noch genau wir vor über 30 Jahren: Es gibt 1000 Lose und 1000 Preise. Jedes<br />

Los gewinnt!“<br />

Die Einrichtung hatte mit Frau Annuß auch ein großes Los gezogen. Zwar musste<br />

sie in ihrer Zeit als stellvertretende Bürgermeisterin (1994 bis 2000) kürzer treten,<br />

dem <strong>Haus</strong> verbunden blieb sie aber weiterhin. Nach ihrem Ausstieg aus der<br />

Kommunalpolitik 2000 ist sie wieder voll im Einsatz. „Mein Sohn war mit dem<br />

Gerti Annuß, seit 35<br />

Jahren ehrenamtlich<br />

engagiert!<br />

damaligen Pflegedienstleiter <strong>St</strong>efan Bergmann gut befreundet. Als der spitz kriegte, dass ich in der Politik<br />

aufhöre, stand er sofort bei uns auf der Matte,“ erzählt die agile 77-jährige lachend, „Wissen sie: helfen ist<br />

wirklich bereichernd! Man bekommt so viel zurück.“<br />

Gerti Annuß kennt durch ihre kommunalpolitische Arbeit viele Heime. „Nirgendwo ist so viel los wie hier“, stellt<br />

sie fest. Das macht sie auch an der aktuellen Leitung fest. „Wenn ich mit einer neuen Idee zu Frau<br />

Gerlach-Wiegmann komme, schaut sie immer direkt in den Kalender und sagt: Okay – wann machen wir das?<br />

Und dann machen wir das!“ Dass so viel los ist, verdankt das <strong>Haus</strong> gerade Menschen wie Gerti Annuß, die<br />

sich hier seit 35 Jahren engagiert – ehrenamtlich!<br />

<strong>St</strong>efan Mühlenbeck, Regionalleitung<br />

37


38<br />

Schön, dass meine Mutter sich jetzt hier zu <strong>Haus</strong>e fühlt.<br />

Eine gute Zeit gestalten<br />

Seit dem 29. Oktober 2011 lebt meine Mutter Margret Czulkowski im<br />

<strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong>. Ihre Demenz war soweit fortgeschritten, dass sie den<br />

Alltag in ihrer Wohnung nicht mehr alleine bewältigen konnte.<br />

Das <strong>Haus</strong> kenne ich seit zehn Jahren. Damals wäre ich nicht auf die Idee<br />

gekommen, Mutter hier unterzubringen. Seit ein paar Jahren hat sich mit<br />

der neuen Leitung hier so viel getan, dass ich meiner Mutter den Umzug<br />

ins <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> ruhigen Gewissens zumuten konnte.<br />

Zu Beginn hat sie sich natürlich schwer getan. Vor allem die Aufgabe ihrer<br />

Selbstständigkeit im eigenen <strong>Haus</strong>halt war ein Einschnitt. Heute<br />

bezeichnet meine Mutter das <strong>Haus</strong> als ihr Zuhause. Das tut ihr, aber auch<br />

mir gut.<br />

Vor kurzem war ein dreiwöchiger Krankenhausaufenthalt erforderlich.<br />

Danach war meine Mutter deutlich desorientierter. Die Mitarbeiterinnen Margret Orlowski<br />

hier haben sie nach ihrer Entlassung liebevoll wieder aufgenommen und<br />

aufgebaut, so dass es ihr, im Rahmen ihrer Möglichkeiten, von Tag zu Tag wieder besser geht. Manchmal<br />

wünsche ich mir, dass sie die angebotenen Beschäftigungen noch mehr zulassen und wertschätzen<br />

könnte.<br />

Durch meine Arbeit in der ergotherapeutischen Praxis Watanabe hier im <strong>Haus</strong> kenne ich viele Mitarbeiter<br />

des <strong>Haus</strong>es <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong>. Ich weiß um die hohen Anforderungen in der Pflegetätigkeit. Es ist schön zu<br />

spüren, wie wir uns gemeinsam um das Wohlbefinden meiner Mutter kümmern. Auch wenn es mal Kritik<br />

gibt, wie beispielweise am unregelmäßigen Duschen zu Beginn des Aufenthaltes von Mutter hier, wurde<br />

schnell Abhilfe geschaffen. Es ist stets ein kompetenter Ansprechpartner für meine Mutter, aber auch für<br />

mich als Angehörige da.<br />

Vor einigen Wochen haben wir hier im <strong>Haus</strong> den 86. Geburtstag meiner Mutter im Rahmen der Familie<br />

gemütlich gefeiert. An der Demenz können wir nicht viel ändern – aber ihre Zeit können wir ihr hier<br />

gemeinsam noch abwechslungsreich und schön gestalten.<br />

Margret Orlowski, Angehörige


WIE WERDE ICH FÜR MEINE ARBEIT<br />

BEZAHLT?<br />

WIRD NACH TARIF BEZAHLT?<br />

Ja, Tarifverträge nach AVR oder Dehoga.<br />

BEKOMME ICH EINE PRÄMIE ODER EINE ANDERE<br />

FORM DER ANERKENNUNG, WENN ICH LÄNGERE<br />

ZEIT NICHT WEGEN KRANKHEIT AUSFALLE?<br />

Nein.<br />

BIETET MIR DER TRÄGER ZUSÄTZLICHE<br />

VERSORGUNGSLEISTUNGEN (Z.B. FÜR MEINE<br />

ALTERSVORSORGE)?<br />

Ja, bei AVR KZVK.<br />

GIBT ES NACHT- UND FEIERTAGSZUSCHLÄGE?<br />

Ja.<br />

GIBT ES URLAUBS- UND WEIHNACHTSGELD?<br />

Nein es gibt eine Einmalzahlung.<br />

GIBT ES EINEN AUSGLEICH FÜR SONN- UND<br />

FEIERTAGSARBEIT?<br />

Ja.<br />

WIE VIEL URLAUBSTAGE HABE ICH?<br />

Unterschiedlich je nach Tarif.<br />

WIE SIEHT MEIN ARBEITSVERTRAG<br />

AUS?<br />

KANN ICH WÄHLEN, OB ICH VOLL- ODER TEILZEIT<br />

ARBEITEN MÖCHTE?<br />

Nein, nur Teilzeit.<br />

KANN ICH VOLLZEIT ARBEITEN, OHNE<br />

TEILDIENSTE MACHEN ZU MÜSSEN?<br />

Nein.<br />

KANN ICH NEBENTÄTIGKEITEN AUSÜBEN?<br />

Nach Absprache.<br />

MUSS ICH EINER CHRISTLICHEN<br />

GLAUBENSGEMEINSCHAFT ANGEHÖREN, UM<br />

HIER ZU ARBEITEN?<br />

Ja, sollte man.<br />

MUSS ICH EINER CHRISTLICHEN<br />

GLAUBENSGEMEINSCHAFT ANGEHÖREN, UM<br />

HIER IN EINER FÜHRUNGSPOSITION ARBEITEN ZU<br />

KÖNNEN?<br />

Ja.<br />

WIE SIND MEINE DIENSTZEITEN<br />

GEREGELT?<br />

NACH WELCHEM ARBEITSZEITMODELL WIRD HIER<br />

GEARBEITET?<br />

Schicht-System.<br />

WIE WEIT IM VORAUS STEHT MEIN DIENST FEST?<br />

2-3 Wochen.<br />

WIE UND WO KANN ICH WÜNSCHE ZU DIENSTEN<br />

UND ARBEITSZEITEN ÄUSSERN?<br />

Wohnbereichsleitung/Wunschbuch/Vorplaner.<br />

IN WELCHEN SCHICHTEN WIRD HIER<br />

GEARBEITET?<br />

Pflege: Dreischicht-System, Küche: Früh-/Spätdienst,<br />

Reinigung, <strong>Haus</strong>technik, Verwaltung: Tagdienst<br />

MÜSSEN HIER ALLE MITARBEITENDE AUCH<br />

NACHTS ARBEITEN ODER GIBT ES EINEN<br />

EIGENEN NACHTDIENST?<br />

Sowohl feste Nachtdienstmitarbeiter als auch Mitarbeiter<br />

der einzelnen Wohnbereiche.<br />

GIBT ES TEILDIENSTE?<br />

Ja, in Ausnahmefällen.<br />

MUSS ICH ÜBERSTUNDEN MACHEN?<br />

Ja, in Ausnahmesituationen.<br />

39


WIE IST DER UMGANG ZWISCHEN<br />

VORGESETZTEN UND<br />

MITARBEITENDEN?<br />

WER SIND MEINE VORGESETZTEN?<br />

Betriebsleitung: Frau Gerlach-Wiegmann, Herr<br />

Borggreve<br />

IST EIN VORGESETZTER IM NOTFALL AM<br />

WOCHENENDE ERREICHBAR?<br />

Ja<br />

MIT WEM ARBEITE ICH HIER<br />

ZUSAMMEN?<br />

KANN ICH MITENTSCHEIDEN, WO ICH ARBEITEN<br />

MÖCHTE<br />

Teilweise/Wunsch kann geäußert werden<br />

WIE HÄUFIG WECHSELT HIER DAS PERSONAL?<br />

Selten<br />

40


WELCHE UNTERSTÜTZUNGSANGEBOTE<br />

GIBT ES?<br />

GIBT ES SUPERVISION?<br />

Bei Bedarf stehen Supervision oder Teamcoaching zur<br />

Verfügung.<br />

GIBT ES JEMAND, AN DEN ICH MICH BEI<br />

PERSÖNLICHEN PROBLEMEN UND FRAGEN<br />

WENDEN KANN?<br />

Ja, die Wohnbereichs-, die Pflegedienst- und die<br />

Heimleitung haben auch bei persönlichen Fragen ein<br />

offenes Ohr für die Mitarbeiter.<br />

GIBT ES HIER BESONDERE ARBEITSPLÄTZE FÜR<br />

MENSCHEN MIT BEHINDERUNGEN?<br />

Nein.<br />

WIE KANN ICH HIER FAMILIE UND BERUF<br />

MITEINANDER IN EINKLANG BRINGEN?<br />

WIE LANGE KANN MAN „BABYPAUSE“ MACHEN?<br />

Elternzeit bis zu drei Jahren ist möglich.<br />

GIBT ES EINEN BETRIEBSKINDERGARTEN ODER<br />

ANDERE FORMEN DER ENTLASTUNG ZUR<br />

KINDERBETREUUNG?<br />

Nein.<br />

WAS WIRD GETAN, DAMIT ICH AUF<br />

MEINE GESUNDHEIT ACHTEN KANN?<br />

GIBT ES RÜCKZUGSMÖGLICHKEITEN, UM<br />

UNGESTÖRT PAUSEN ZU MACHEN?<br />

Ja.<br />

GIBT ES EINEN BESONDEREN RAUM/ORT FÜR<br />

RAUCHER?<br />

Nein.<br />

GIBT ES BESONDERE KUR- ODER<br />

ERHOLUNGSANGEBOTE FÜR MITARBEITENDE?<br />

Ja, nach Absprache über die Einrichtungen und<br />

Angebote des Trägers.<br />

WAS IST, WENN ICH KRANK WERDE?<br />

WIE MUSS ICH MICH IM KRANKHEITSFALL<br />

VERHALTEN?<br />

Eine sofortige telefonische Abmeldung im jeweiligen<br />

Wohn-/Betriebsbereich ist unbedingt erforderlich.<br />

GIBT ES BESONDERE HILFEN, WENN ICH NACH<br />

LÄNGERER KRANKHEIT WIEDER IN MEINEN<br />

ARBEITSBEREICH ZURÜCKKEHRE?<br />

Ja, in einem Rückkehrgespräch wird der Wiedereinstieg<br />

gemeinsam besprochen und es werden ggf. individuelle<br />

Hilfen verabredet.<br />

WIE HOCH IST DER KRANKENSTAND IM<br />

UNTERNEHMEN?<br />

Im Landesdurchschnitt.<br />

WER HILFT MIR, MEINE INTERESSEN UND<br />

BELANGE ZU VERTRETEN?<br />

AN WEN KANN ICH MICH WENDEN, WENN ICH<br />

MICH BESCHWEREN MÖCHTE?<br />

An die Wohnbereichs-, die Pflegedienst- und die<br />

Heimleitung.<br />

GIBT ES EINEN BETRIEBSRAT/EINE<br />

MITARBEITERVERTRETUNG?<br />

Nein, im Moment nicht, aber es besteht die Möglichkeit,<br />

eine Mitarbeitervertretung zu gründen.<br />

WERDEN MITARBEITER NACH IHREN WÜNSCHEN<br />

UND IHRER ZUFRIEDENHEIT BEFRAGT?<br />

Ja, in Mitarbeiterjahresgesprächen und alle zwei Jahre<br />

in einer Mitarbeiterbefragung.<br />

WIE IST MEIN ARBEITSPLATZ<br />

AUSGESTATTET?<br />

HABEN ALLE MITARBEITER EINEN ZUGANG ZUM<br />

COMPUTER UND ANDEREN WICHTIGEN<br />

KOMMUNIKATIONSMITTELN?<br />

Ja.<br />

KANN ICH DIE EINRICHTUNG GUT ERREICHEN<br />

(Z.B. MIT ÖFFENTLICHEM NAHVERKEHR)?<br />

Ja, per Linienbus.<br />

STEHEN GENUG KOSTENLOSE PARKPLÄTZE FÜR<br />

MITARBEITENDE ZUR VERFÜGUNG?<br />

Ja.<br />

GIBT ES SICHERE ABSTELLMÖGLICHKEITEN FÜR<br />

FAHRRÄDER?<br />

Es gibt Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, aber nicht<br />

besonders gesichert.<br />

WIE MUSS ICH MICH VERHALTEN, WENN ICH<br />

WEGEN FAMILIÄRER BELANGE KURZFRISTIG<br />

AUSFALLE?<br />

Den Vorgesetzten so schnell wie möglich darüber<br />

informieren.<br />

41


WIE KANN ICH MICH FORT- UND<br />

WEITERBILDEN?<br />

WELCHE ANGEBOTE ZUR FORT- UND<br />

WEITERBILDUNG MACHT DAS UNTERNEHMEN?<br />

In Mitarbeiterjahresgesprächen wird nach persönlichen<br />

Wünschen gefragt - Jahresprogramm vom Bildungswerk<br />

SMMP<br />

WER BEZAHLT FORT- UND WEITERBILDUNGEN?<br />

In der Regel der Träger<br />

MUSS ICH MICH NACH EINER VOM ARBEITGEBER<br />

BEZAHLTEN FORTBILDUNG ZUM BLEIBEN<br />

VERPFLICHTEN?<br />

Nein , Ausnahmen sind Weiterbildungen.<br />

SIND FORT- UND WEITERBILDUNGEN<br />

ARBEITSZEIT?<br />

Ja<br />

WIRD IN DER EINRICHTUNG<br />

AUSGEBILDET?<br />

WIE VIELE AUSZUBILDENDE GIBT ES?<br />

Es gibt 8 Plätze, aktuell gibt es 10 Auszubildende.<br />

WELCHES FACHSEMINAR SOLL / MUSS ICH<br />

BESUCHEN?<br />

Es bestehen Kooperationsverträge mit den<br />

Caritas-Fachseminaren in Dorsten und<br />

Oer-Erkenschwick<br />

BESTEHT DIE MÖGLICHKEIT NACH DER<br />

AUSBILDUNG ÜBERNOMMEN ZU WERDEN?<br />

Ja, abhängig von der aktuellen Personalsituation<br />

WIE HOCH IST DIE AUSBILDUNGSVERGÜTUNG?<br />

Siehe AVR-Richtlinien<br />

42<br />

WIE UNTERSTÜTZT DIE EINRICHTUNG<br />

MEINE BERUFLICHE ENTWICKLUNG?<br />

WIE WIRD MIT VERBESSERUNGSVORSCHLÄGEN<br />

UMGEGANGEN?<br />

Grundsätzlich werden alle Verbesserungsvorschläge<br />

angenommen und überprüft.<br />

KANN ICH NEBEN MEINER ARBEIT NOCH<br />

STUDIEREN?<br />

Ja<br />

WIE WERDEN MITARBEITENDE<br />

BEURTEILT?<br />

WER BEURTEILT MICH UND MEINE ARBEIT?<br />

Pflegeteam , WBL , PDL , HL<br />

WIE ERFOLGT EINE BEURTEILUNG MEINER<br />

ARBEIT?<br />

Zwischenzeugnis , Mitarbeiterjahresgespräch


WIE IST DIE ARBEIT HIER ORGANISIERT?<br />

NACH WELCHEN KONZEPTEN WIRD HIER<br />

GEARBEITET?<br />

Konzept zur Wohn- und Lebensgestaltung,<br />

<strong>Haus</strong>wirtschaftskonzept.<br />

WIE SIND ZUSTÄNDIGKEITEN UND<br />

VERANTWORTUNG GEREGELT?<br />

In Aufgaben- und <strong>St</strong>ellenbeschreibungen.<br />

WIRD NACH STANDARDS GEARBEITET?<br />

Ja.<br />

FÜR WIE VIELE BEWOHNER IST EIN<br />

MITARBEITENDER IN DER PFLEGE ZUSTÄNDIG?<br />

Für 8-10 Bewohner ist eine Bezugspflegekraft<br />

zuständig.<br />

KANN ICH ZUR PROBE ARBEITEN, UM MIR SELBER<br />

EIN BILD VON DER EINRICHTUNG ZU MACHEN?<br />

Ja, das ist jederzeit möglich und erwünscht, um<br />

beidseitig zu überprüfen, ob ein vertrauensvolles<br />

Arbeiten möglich ist.<br />

WIE ERHALTE ICH ALLE FÜR MEINE<br />

ARBEIT WICHTIGEN INFORMATIONEN?<br />

WIE WERDE ICH ÜBER WICHTIGE<br />

ENTWICKLUNGEN DER EINRICHTUNG/ABTEILUNG<br />

INFORMIERT?<br />

Mündlich über Vorgesetzte, schriftlich durch Aushänge<br />

und E-Mails.<br />

IST KLAR GEREGELT, WER AN WELCHEN<br />

ÜBERGABEN UND BESPRECHUNGEN TEILNIMMT?<br />

Ja.<br />

WIE IST DAS QUALITÄTSMANAGEMENT<br />

ORGANISIERT?<br />

NACH WELCHEM<br />

QUALITÄTSMANAGEMENT-SYSTEM WIRD HIER<br />

GEARBEITET?<br />

EFQM.<br />

WIE SIND DIE MITARBEITER DARIN EINBEZOGEN?<br />

Über Qualitätszirkel und Arbeitsgruppen.<br />

WELCHE ERGEBNISSE ERZIELT DAS<br />

UNTERNEHMEN?<br />

WAS DENKEN DIE KUNDEN ÜBER DAS<br />

UNTERNEHMEN?<br />

Hohe Zufriedenheit, siehe Ergebnisse der alle zwei<br />

Jahre stattfindenden Kundenbefragung.<br />

WIE GEHT ES DEM UNTERNEHMEN<br />

WIRTSCHAFTLICH?<br />

Das Unternehmen <strong>Martin</strong>us ist wirtschaftlich gut<br />

aufgestellt.<br />

WIE ZUFRIEDEN SIND DIE MITARBEITENDEN?<br />

siehe Mitarbeiterbefragung.<br />

43


<strong>Martin</strong>us Trägergesellschaft für<br />

soziale Dienste mbH<br />

Wir sind für Sie da!<br />

Das <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong> wird betrieben von der<br />

<strong>Martin</strong>us Trägergesellschaft für soziale Dienste<br />

mbH. Gesellschafter sind die Kirchengemeinde <strong>St</strong>.<br />

<strong>Martin</strong>us und Johannes sowie die Schwestern der<br />

heiligen Maria Magdalena Postel (SMMP). In<br />

Westerholt leben und arbeiten die<br />

Ordensschwestern seit über 90 Jahren. Sie sind<br />

Mitgesellschafter des Katholischen Klinikums<br />

Ruhrgebiet Nord, zu dem auch das<br />

Gertrudis-Hospital gehört. Neben dem <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>.<br />

<strong>Martin</strong> betreibt die <strong>Martin</strong>us Trägergesellschaft mit<br />

den <strong>Martin</strong>us Ambulanten Diensten einen<br />

Pflegedienst für die häusliche Alten- und<br />

Krankenpflege sowie mit dem <strong>Martin</strong>ustreff ein<br />

Betreuungsangebot zur Entlastung pflegender<br />

Angehöriger. Der mobile Menüservice und das<br />

betreute Wohnen im <strong>Haus</strong> Elisabeth an der Kuhstr.<br />

27/29, in unmittelbarer Nähe zum<br />

Gertrudis-Hospital, runden das Angebot ab.<br />

Weitere Angebote wie beispielsweise ambulant<br />

betreute Wohngemeinschaften für pflegebedürftige<br />

Senioren - insbesondere an Demenz erkrankte -<br />

sind in Planung.<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Seniorenhilfe SMMP GmbH<br />

Bergkloster 1<br />

59909 Bestwig<br />

Telefon: 02904 808-249; Fax: 02904 808-180<br />

www.smmp.de<br />

Geschäftsführer: Ludger Dabrock<br />

Amtsgericht Arnsberg, HRB 4916<br />

V.i.S.d.P: Ludger Dabrock<br />

Erstauflage August 2012<br />

Konzeption:<br />

Roland Weigel, Konkret Consult Ruhr GmbH,<br />

Gelsenkirchen<br />

Grafik/Design:<br />

FREY PRINT + MEDIA - Attendorn, Paderborn.<br />

Weiterführende Informationen:<br />

http://www.mitarbeiterinformation-pflege.de

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