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Altenheime der Stadt Mönchengladbach.pdf - Mitarbeiterinformation ...

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SOZIAL-HOLDING MÖNCHENGLADBACH<br />

Mitos<br />

2012


Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

herzlich willkommen zur Lektüre <strong>der</strong> ersten<br />

<strong>Mitarbeiterinformation</strong>-Pflege <strong>der</strong> <strong>Altenheime</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Mönchengladbach</strong>. Was Sie im Anschluss<br />

lesen können ist das Ergebnis eines<br />

Modellprojektes im Auftrag des Ministeriums für<br />

Arbeit, Integration und Soziales des Landes NRW.<br />

Es ist <strong>der</strong> – hoffentlich erfolgreiche – Versuch,<br />

ihnen das Arbeitsfeld Pflege und Betreuung in den<br />

Einrichtungen <strong>der</strong> Sozial-Holding<br />

<strong>Mönchengladbach</strong> vorzustellen. Uns ist es ein<br />

wichtiges Anliegen, zu zeigen, wie anspruchsvoll<br />

und attraktiv zugleich die Arbeit in den <strong>Altenheime</strong>n<br />

ist. Mit dieser Information wollen wir Menschen<br />

erreichen, die auf <strong>der</strong> Suche nach einem<br />

anspruchsvollen und qualitätsorientierten<br />

Arbeitgeber sind. Dabei wollen wir nicht<br />

verschweigen, dass auch in unseren Häusern nicht<br />

alles immer 100 % perfekt ist. Die Arbeit hat<br />

Grenzen und erfor<strong>der</strong>t Grenzen, auch für<br />

Mitarbeiter. Wir wollen Ihnen unsere Qualitäten als<br />

Arbeitgeber und Dienstleister in einer etwas<br />

an<strong>der</strong>en Form präsentieren.<br />

Zugleich wollen wir uns mit dieser Information bei<br />

unseren aktuellen Mitarbeitern bedanken. Sie<br />

leisten jeden Tag eine – im wahrsten Sinne des<br />

Wortes – wertvolle Arbeit. Davon erzählen die<br />

verschiedenen Artikel, Portraits und Interviews. Im<br />

Alltag kommt es dabei auch immer wie<strong>der</strong> zu<br />

Problemen und Interessenkonflikten. Auch darüber<br />

soll hier berichtet werden. Dennoch gilt unterm<br />

Strich, dass wir in den letzten Jahren zahlreiche<br />

Fortschritte und Verbesserungen in unseren<br />

Einrichtungen erzielt haben. Das ist uns immer<br />

wie<strong>der</strong> auch von Außen bestätigt worden. Ohne<br />

unsere Beschäftigten wären diese Erfolge nie<br />

möglich gewesen.<br />

Und jetzt viel Spaß beim Lesen!<br />

HINWEIS: Zur besseren Lesbarkeit des Berichtes<br />

wurde auf die Doppelbezeichnung in männlicher<br />

und weiblicher Schreibweise verzichtet. Dies stellt<br />

keine Abwertung eines Geschlechtes dar.<br />

Inhalt<br />

Welt <strong>der</strong> Regeln und Verträge<br />

Wie werde ich für meine Arbeit bezahlt?<br />

Wie sieht mein Arbeitsvertrag aus?<br />

Wie sind meine Dienstzeiten geregelt?<br />

Welt <strong>der</strong> Vorgesetzten und Kollegen<br />

Wie ist <strong>der</strong> Umgang zwischen Vorgesetzten und<br />

Mitarbeitenden?<br />

Mit wem arbeite ich hier zusammen?<br />

Welt <strong>der</strong> Unterstützung und För<strong>der</strong>ung<br />

Welche Unterstützungsangebote gibt es?<br />

Wie kann ich hier Familie und Beruf miteinan<strong>der</strong> in<br />

Einklang bringen?<br />

Was wird getan, damit ich auf meine Gesundheit<br />

achten kann?<br />

Was ist, wenn ich krank werde?<br />

Wer hilft mir, meine Interessen und Belange zu<br />

vertreten?<br />

Wie ist mein Arbeitsplatz ausgestattet?<br />

Welt <strong>der</strong> Bildung und Karriere<br />

Wie kann ich mich fort- und weiterbilden?<br />

Wird in <strong>der</strong> Einrichtung ausgebildet?<br />

Wie unterstützt die Einrichtung meine berufliche<br />

Entwicklung?<br />

Wie werden Mitarbeitende beurteilt?<br />

Welt <strong>der</strong> Organisation und Ergebnisse<br />

Wie ist die Arbeit hier organisiert?<br />

Wie erhalte ich alle für meine Arbeit wichtigen<br />

Informationen?<br />

Wie ist das Qualitätsmanagement organisiert?<br />

Welche Ergebnisse erzielt das Unternehmen?<br />

4<br />

7<br />

10<br />

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37<br />

39<br />

41<br />

44


Wie werde ich für meine Arbeit bezahlt?<br />

4<br />

"Wir wollen unseren Mitarbeitern faire Vergütungen bieten!"<br />

Vergütungsregelungen im Überblick<br />

Jürgen Schmitz (Personalleiter): „Für die Mitarbeiterinnen <strong>der</strong> <strong>Altenheime</strong> GmbH gilt<br />

die Vergütungsregelung des TVöD. Unter diese Regelung fallen z.B. alle Führungsund<br />

Fachkräfte in <strong>der</strong> Pflege. Für die Mitarbeiter <strong>der</strong> Service GmbH (Alltags- und<br />

Betreuungsassistenten, etc.) haben wir eigene, vom TVöD abweichende<br />

Vergütungsregelungen getroffen. Die Mitarbeiter <strong>der</strong> Service GmbH bieten<br />

Dienstleistungen im Bereich <strong>der</strong> grundpflegerischen- und hauswirtschaftlichen<br />

Versorgung und sind vorwiegend für die Unternehmen und Einrichtungen <strong>der</strong><br />

Sozial-Holding <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Mönchengladbach</strong> GmbH tätig.“<br />

Tarife im Blick: Jürgen<br />

Schmitz<br />

Vergütungsregelung nach dem TVöD für die Mitarbeiter <strong>der</strong><br />

<strong>Altenheime</strong> GmbH (gültig vom 01.03. - 31.12.2012) (Auszug)<br />

Entgeldgruppe<br />

KR<br />

Funktion/Tätigkeit Grundentgelt Entwicklungsstufen<br />

Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Stufe 4 Stufe 5 Stufe 6<br />

9d PDL 3.120,19 3.400,79<br />

(nach 4<br />

Jahren<br />

Stufe 3)<br />

9 c WBL 3.030,41 3.243,66<br />

(nach 5<br />

Jahren<br />

Stufe 3)<br />

9 b WBL (klein) 2.761,04 3.120,19<br />

(nach 5<br />

Jahren<br />

Stufe 3)<br />

9a TL (Teamleitung) 2.761,04 2.856,44<br />

(nach 5<br />

Jahren<br />

Stufe 3)<br />

3.625,26(nach<br />

2 Jahren<br />

Stufe 4)<br />

3..445,68<br />

(nach 5<br />

Jahren Stufe<br />

4)<br />

3.243,66<br />

(nach 5<br />

Jahren Stufe<br />

4)<br />

3.030,41<br />

(nach 5<br />

Jahren Stufe<br />

4)<br />

7a Pflegefachkraft 2.132,50 2.300,86 2.446,77 2.671,25 2.783,48 2.899,09


Übersicht <strong>der</strong> Vergütungszuschläge und Son<strong>der</strong>zahlungen<br />

Nachtwache 20% von Stufe 3<br />

Arbeit an einem Samstag 25% von Stufe 3 und nur wenn nicht im Schichtdienst<br />

eingesetzt<br />

Arbeit an einem Sonntag/Feiertag 35% von Stufe 3<br />

Überstunden 30%<br />

Urlaub -<br />

„Weihnachtsgeld“ Bis zu 90% von einem Monatsgehalt als<br />

Jahresson<strong>der</strong>zuwendung<br />

Leistungsentgelt ca. 15% eines durchschn. Monatsentgelts<br />

Pflegezulage 46,02<br />

Schichtzulage 40,00<br />

Vermögenswirksame Leistung 6,65<br />

Vergütungsregelung für die Mitarbeiter <strong>der</strong> Service GmbH<br />

Entgeld-gruppe Funktion/Tätigkeit Grundentgelt Entwicklungsstufen<br />

3c Betreuungsassistenten<br />

& Technische<br />

Assistenten<br />

3b Alltagsassistenten &<br />

Hausmeister<br />

Stufe 1<br />

(für 1<br />

Jahr)<br />

Stufe 2<br />

(nach 1<br />

Jahr für<br />

2 Jahre)<br />

Stufe 3<br />

(nach 3<br />

Jahren<br />

für 3<br />

Jahre)<br />

Stufe 4<br />

(nach 6<br />

Jahren<br />

für 4<br />

Jahre)<br />

Stufe 5<br />

(nach 10<br />

Jahren<br />

für 5<br />

Jahre)<br />

1.707,75 - - - - -<br />

Stufe 6<br />

(nach 15<br />

Jahren)<br />

1.707,75 1.811,25 1.863,00 1.945,80 2.007,90 2.153,84<br />

5


6<br />

Übersicht <strong>der</strong> Vergütungszuschläge und Son<strong>der</strong>zahlungen<br />

Nachtwache 20%<br />

Überstunden 30%<br />

Urlaub Bis zu 537,00 € nach Alter und Betriebszugehörigkeit<br />

„Weihnachtsgeld“ Ab dem 2. Jahr 50% (von einem Monatsgehalt)<br />

Vermögenswirksame Leistung 26,59<br />

Merksätze und Dienstanweisungen<br />

Für alle Mitarbeiter sind im Intranet wichtige Merkblätter und<br />

Dienstanweisungen nachzulesen:<br />

Merksätze Datenschutz<br />

Dieses Merkblatt regelt den Umgang mit personenbezogenen Daten die während <strong>der</strong> Tätigkeit<br />

bearbeitet o<strong>der</strong> von denen Mitarbeiter im Rahmen ihrer Arbeit Kenntnis erlangen und wie diese<br />

geschützt werden müssen. Bei Aufnahme <strong>der</strong> Tätigkeit verpflichten sich Mitarbeiter das<br />

Datenschutzgeheimnis, auch noch nach Beendigung Ihrer Tätigkeit, in jedem Fall zu schützen.<br />

Grundsätze <strong>der</strong> Unfallprävention<br />

Dieses Merkblatt gibt Hinweise, wie Unfälle am Arbeitsplatz möglichst vermieden werden können und<br />

regelt die Rechte und Pflichten sowohl von Arbeitnehmern als auch von Arbeitgebern zur Vermeidung<br />

von Unfällen.<br />

Merkblatt Essen und Getränke<br />

Gilt in erster Linie für Beschäftigte, die an ihrem Arbeitsplatz mit <strong>der</strong> Herstellung o<strong>der</strong> Verteilung von<br />

Nahrungsmitteln beschäftigt sind o<strong>der</strong> in sonstiger Weise mit diesen in Kontakt kommen. Als Leitsatz<br />

gilt, dass grundsätzlich keine Nahrungsmittel vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellt werden und auch<br />

Reste in den dafür vorgesehenen Behältnissen entsorgt werden müssen.<br />

Informationen zur Arbeitszeiterfassung<br />

Alle Mitarbeiter, die ihre Arbeitszeit automatisiert erfassen, werden in komprimierter Art und Weise über<br />

das Thema EDV-Unterstützung bei <strong>der</strong> Arbeitszeiterfassung informiert.


Wie sieht mein Arbeitsvertrag aus?<br />

„Wir haben nicht damit gerechnet, dass so viele mitmachen!“<br />

"Der Pool" ermöglicht Vollzeitbeschäftigung<br />

Die Einführung eines Mitarbeiterpools zur Bewältigung von kurzfristigen<br />

Ausfällen o<strong>der</strong> Arbeitsspitzen ist ein gemeinsames Projekt <strong>der</strong><br />

Geschäftsleitung und des Betriebsrates. Teilzeitmitarbeitern wird mit „dem<br />

Pool“ angeboten, ihre Arbeitszeit vertraglich zu erhöhen. Die Mitarbeiter<br />

müssen sich bereit erklären, in <strong>der</strong> „Poolzeit“ in an<strong>der</strong>n Bereichen eingesetzt<br />

o<strong>der</strong> mit an<strong>der</strong>en Aufgaben betraut zu werden. „Poolzeit“ ist die Differenz an<br />

Wochenarbeitsstunden zwischen <strong>der</strong> Teil- und Vollzeitbeschäftigung.<br />

Vollzeitbeschäftigung bedeutet nicht für jeden Mitarbeiter 39 Wochenstunden.<br />

Es können auch mal 30 Stunden sein.<br />

Kurzfristiges Einspringen schlecht<br />

planbar<br />

Das Projekt wendet sich gezielt an Beschäftigte, die mehr arbeiten und<br />

verdienen wollen. Geschäftsführer Helmut Wallrafen-Dreisow: „Viele Jahre konnten wir aus organisatorischen<br />

und wirtschaftlichen Gründen vielen Mitarbeitern nur noch eine Teilzeitbeschäftigung anbieten. Das fand ich<br />

selber nicht gut, weil man von einer solchen Beschäftigung nicht leben und eine Familie ernähren kann!“ Jetzt<br />

können Teilzeitmitarbeiter ihre Arbeitszeit freiwillig aufstocken. Für die Betriebsratsvorsitzende Monika<br />

Kuhlen-Heck ist das ein echter Fortschritt: „Kurzfristiges Einspringen wird dadurch kalkulierbar. Je<strong>der</strong><br />

Mitarbeiter hat Anspruch auf vier Tage Vorlauf bis zum Einsatz.“<br />

Der Pool wird genutzt, um krankheitsbedingte Ausfälle kompensieren zu können. Das Projekt ist nicht<br />

unumstritten. Monika Kuhlen-Heck: „Es müssen auch schon mal Mitarbeiter zweimal am Tag zum Dienst<br />

erscheinen. Wir haben drei Gewerkschaften im Unternehmen. Dort wird das Projekt ganz kritisch beobachtet“.<br />

Umso erstaunlicher sind die Erfolge, von denen Monika Kuhlen-Heck berichten kann: „Die Mitarbeiter sind<br />

zufrieden, weil sie jetzt mehr verdienen können. Wenn man die Waagschale sieht, überwiegen die Vorteile.<br />

Wir haben nicht damit gerechnet, dass so viele mitmachen. Es sind deutlich über 60 Mitarbeiter im Pool!“<br />

"Manchmal ist es besser, wenn man sich schnell wie<strong>der</strong> trennt!"<br />

Auch Kündigungen fair gestalten<br />

Jürgen Schmitz: Natürlich gelten hier bei uns die bekannten tariflichen Regelungen zum Umgang mit<br />

Kündigungen und die entsprechenden Fristen. Grundsätzlich möchten wir unseren Mitarbeitern eine<br />

langfristige Perspektive bieten. Und natürlich sehen wir es nicht gerne, wenn uns wirklich gute Mitarbeiter<br />

verlassen wollen. Aber wir wollen auch niemand „fesseln“. Wenn die Zusammenarbeit mit einem<br />

Mitarbeiter fair und offen war, dann sind wir auch bereit, individuelle Lösungen (z.B. mit einem<br />

Auflösungsvertrag) jenseits <strong>der</strong> Kündigungsfristen zu finden, wenn ein Mitarbeiter dies wünscht.<br />

Wie oft kommt es denn vor, dass Sie einem Mitarbeiter kündigen?<br />

Im Durchschnitt <strong>der</strong> letzten Jahre waren es meist bis zu 10 Kündigungen über alle Einrichtungen hinweg,<br />

die von uns als Arbeitgeber ausgegangen sind. Davon die meisten in <strong>der</strong> Probezeit.<br />

Und aus welchen Gründen?<br />

Wenn wir in <strong>der</strong> Probezeit kündigen, dann sind es in <strong>der</strong> Regel fachliche Gründe. Wenn man feststellt,<br />

dass keine gemeinsame Basis da ist, dann ist es für alle Beteiligten besser, wenn man sich möglichst<br />

schnell wie<strong>der</strong> trennt.<br />

7


8<br />

Wichtige Regeln für den Alltag<br />

Betriebsvereinbarungen<br />

Arbeitszeitflexibilisierung<br />

Erläutert Möglichkeiten <strong>der</strong> Flexibilisierung <strong>der</strong> Arbeitszeit. Im Mittelpunkt des Führungskonzeptes, dass<br />

sich am Menschen orientiert, stehen die Kunden einerseits und die Mitarbeiter an<strong>der</strong>erseits.<br />

Genuss von Alkohol<br />

Regelt die Grundsätze zur Einnahme von Alkohol o<strong>der</strong> sonstigen berauschenden Mitteln am<br />

Arbeitsplatz. Grundsätzlich gilt, dass die Einnahme <strong>der</strong> oben genannten Substanzen im Zusammenhang<br />

mit <strong>der</strong> beruflichen Tätigkeit strengstens verboten ist.<br />

Betriebliches Vorschlagswesen<br />

För<strong>der</strong>t Kreativität und das Engagement <strong>der</strong> Mitarbeiter. Für Vorschläge o<strong>der</strong> Ideen, die die Qualität, den<br />

Service o<strong>der</strong> die Arbeitsverhältnisse verbessern können, ist eine Stelle eingerichtet, die diese<br />

Vorschläge annimmt und sogar prämiert.<br />

Gesunde Gespräche<br />

Mit <strong>der</strong> Umsetzung dieser Betriebsvereinbarung soll im Rahmen eines Gesprächs zwischen<br />

Vorgesetzten und Mitarbeitern die Rückkehr an den Arbeitsplatz nach einer Abwesenheit (Krankheit/<br />

Urlaub) besprochen werden.<br />

Betrieblicher Altersversorgung (nur Service GmbH)<br />

Regelt die betriebliche Altersversorgung, die den Mitarbeitern <strong>der</strong> Service GmbH angeboten wird.<br />

Grundsätze <strong>der</strong> Urlaubsgewährung<br />

Soll eine reibungslose Urlaubsplanung gewährleisten und sowohl für die Mitarbeiter, als auch für das<br />

Unternehmen. Ziel ist die weitestgehend Rechtssicherheit bei <strong>der</strong> Abwicklung des Urlaubs.


Geschenke und Spenden gehen an Zornröschen<br />

Mit Augenmaß für Kin<strong>der</strong> in Not<br />

Mitarbeiter in den <strong>Altenheime</strong>n dürfen von Bewohnern keine<br />

Geschenke o<strong>der</strong> Belohnungen entgegennehmen. Das heißt aber<br />

nicht, dass Bewohner o<strong>der</strong> Angehörige darauf verzichten<br />

müssen, ihren Dank o<strong>der</strong> ihre Anerkennung für die Mitarbeiter<br />

auszudrücken. Vor einigen Jahren hat sich die Sozialholding<br />

entschieden, Geschenke o<strong>der</strong> Belohnungen als Spende an den<br />

Verein „Zornröschen“ weiterzuleiten.<br />

Der vor 20 Jahren gegründete Verein ist eine über<br />

<strong>Mönchengladbach</strong> hinaus anerkannte Beratungsstelle für Kin<strong>der</strong><br />

und Jugendliche, die Opfer sexueller Gewalt sind. „Wir gehen in<br />

Kin<strong>der</strong>gärten und Schulen, informieren Eltern, Erzieher sowie<br />

Lehrer und bieten Kin<strong>der</strong>n einen geschützten Raum, um über<br />

ihre Notlage berichten zu können“, erzählt Monika Schiffer (60). Auch die Borussia unterstützt Zornröschen<br />

Die gelernte Bergbautechnikerin hat jahrelang als Übersetzerin in<br />

einem internationalen Konzern gearbeitet, bis sie auf Zornröschen traf. „Der Name hat mich sofort<br />

angesprochen und ich wollte zu <strong>der</strong> Zeit meinem Leben eine neue Richtung geben“, erzählt sie. Seit 1993<br />

macht sie die Buchhaltung und lenkt die Finanzen. Die Mutter zweier Kin<strong>der</strong> macht das mit Augenmaß: „Ich<br />

achte sehr darauf, dass das Geld in die direkte Arbeit mit den Kin<strong>der</strong>n gesteckt wird.“ Fast 500 Anfragen<br />

laufen bei Zornröschen im Jahr auf, die von vier festen Mitarbeiterinnen bewältigt werden. Nicht ohne Stolz<br />

nennt Monika Schiffer weitere Zahlen: „Wir finanzieren uns zu 2/3 aus Spenden. Das sind im Jahr 120.000<br />

Euro!“ Rund 1.000 Euro jährlich kommen aus den <strong>Altenheime</strong>n zusammen. „Die Sozial-Holding ist eine<br />

verlässliche Größe“, meint Monika Schiffer.<br />

Überhaupt ist Zornröschen in <strong>Mönchengladbach</strong> gut verankert. Die Borussia mit Spielern, Trainern und<br />

Funktionären hat Zornröschen immer geholfen. Zu den Unterstützern gehört auch die Familie Frontzek. „Das<br />

wissen auch die Menschen in <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>. Da kommt es schon mal vor, dass uns jemand eine Spende<br />

verspricht, wenn wir ihm eine Karte fürs Spiel gegen Bayern besorgen“, sagt Monika Schiffer und lacht…<br />

Dienstanweisung<br />

Umgang mit Belohnungen und Geschenken<br />

Regelt den Umgang mit Belohnungen o<strong>der</strong> Geschenken, die Mitarbeitern im Zusammenhang mit ihrer<br />

beruflichen Tätigkeit angeboten werden. Grundsätzlich gilt, dass es bereits gesetzlich verboten ist, sich<br />

Belohnungen o<strong>der</strong> Geschenke jeglicher Art (!) im Arbeitsumfeld versprechen zu lassen o<strong>der</strong> diese sogar<br />

anzunehmen. Im Zweifelsfall sind Vorgesetzte zu kontaktieren.<br />

9


Wie sind meine Dienstzeiten geregelt?<br />

10<br />

„Nicht für alle ist Heiligabend ein Feiertag!“<br />

Dienstplanausschuss vermin<strong>der</strong>t Fehlplanungen<br />

Einmal pro Monat tritt <strong>der</strong> so genannte Dienstplanausschuss zusammen. Dieses Gremium gibt es erst seit<br />

Anfang 2010 und ist eine echte Beson<strong>der</strong>heit <strong>der</strong> Sozial-Holding. Der Auftrag für dieses Gremium lautet:<br />

Kontrolle und Überprüfung <strong>der</strong> Dienstpläne! Die Dienstpläne müssen bis zum 15. des Vormonats geschrieben<br />

sein. Zwei Tage vor diesem Termin erhält <strong>der</strong> Dienstplanausschuss die Pläne zur Kontrolle übermittelt. „Wir<br />

können natürlich nicht jeden Plan im Detail überprüfen, aber wir ziehen Stichproben und achten jeden Monat<br />

auf etwas Spezielles bei <strong>der</strong> Kontrolle“, erklärt die Betriebsratsvorsitzende Monika Kuhlen-Heck. Vieles wird<br />

durch den Einsatz <strong>der</strong> Software „Clinic-Planner“ bereits automatisch kontrolliert. „Im Dezember müssen wir<br />

immer beson<strong>der</strong>s darauf achten, ob die Feiertage auch immer eingehalten worden sind. Das ist unter den<br />

beiden Tarifen in unserem Unternehmen gar nicht so einfach, wie es klingt. Manche Mitarbeiter haben<br />

nämlich am 24. Dezember einen Feiertag, für an<strong>der</strong>e Kollegen ist <strong>der</strong> Heiligabend ein ganz normaler<br />

Arbeitstag“, erläutert Monika Kuhlen-Heck.<br />

Der Dienstplanausschuss setzt sich ausschließlich aus Mitglie<strong>der</strong>n des Betriebsrates zusammen. „Insgesamt<br />

sind wir vier Kolleginnen, die dort super zusammenarbeiten“, berichtet die stellvertretende<br />

Betriebsratsvorsitzende Inge Wasmer, die selber als Teamleitung über 10 Jahre Dienstpläne geschrieben hat.<br />

Bei Fehlern in <strong>der</strong> Dienstplanung setzen sich die Ausschussmitglie<strong>der</strong> umgehend mit den verantwortlichen<br />

Leitungskräften in Verbindung. Die Resonanz ist durchweg positiv. Inge Wasmer berichtet stolz: „Wir<br />

bekommen viele Anrufe von Kollegen, die sich bei uns für den Einsatz bedanken. Ist ja auch schön, wenn es<br />

durch unsere Kontrolle auffällt, dass ein Mitarbeiter noch zwei freie Tage zu bekommen hat. Allerdings<br />

müssen wir auch sagen, dass so etwas sehr selten vorkommt und es mit <strong>der</strong> Zeit immer weniger<br />

Fehlplanungen gibt!“ Das geht auch nicht immer ohne Reibungen.<br />

Mit 14 Tagen Vorlauf<br />

Betriebsrat: „Dienstplanung ist gar nicht so leicht!“<br />

Wie sieht <strong>der</strong> Betriebsrat flexible Arbeitszeiten?<br />

Monika Kuhlen-Heck (Betriebsratsvorsitzende): Zunächst muss man sagen, dass<br />

Arbeitszeitregelungen und Dienstpläne in <strong>der</strong> Pflege sehr anspruchsvolle Dinge<br />

sind. Bei uns wird <strong>der</strong> Dienstplan 14 Tage im Voraus veröffentlicht. Bis dahin<br />

kann man Wünsche äußern. Das ist in <strong>der</strong> Pflege – wo es viele kurzfristige<br />

Än<strong>der</strong>ungen geben kann – gar nicht so leicht.<br />

Worauf achtet <strong>der</strong> Betriebsrat denn beson<strong>der</strong>s?<br />

Uns ist geregeltes Frei ganz wichtig. Die Zahl <strong>der</strong> Wochenenden, an denen<br />

gearbeitet werden muss, ist begrenzt. Kurzfristiges Einspringen muss beson<strong>der</strong>s<br />

vergütet werden.<br />

Nicht immer leicht -<br />

Dienstplanung<br />

Der Betriebsrat vertritt die Mitarbeiter <strong>der</strong> Service GmbH und <strong>der</strong> <strong>Altenheime</strong> GmbH. Worin<br />

unterscheiden sich denn diese Gesellschaften?<br />

Beide Gesellschaften arbeiten unter verschiedenen Tarifen. Aktuell setzen wir uns aber dafür ein, dass<br />

Arbeitszeiten und gewisse Prinzipien für beide Gesellschaften angeglichen werden.


Jahresarbeitszeitkonten ermöglichen Flexibilität<br />

"Starre Arbeitszeiten schaden den Kunden und schränken die<br />

Mitarbeiter ein!"<br />

Welches Arbeitszeitmodell gilt in den Einrichtungen <strong>der</strong> Sozialholding?<br />

Jürgen Schmitz: Wir haben uns grundsätzlich verständigt, Arbeitszeiten im<br />

Interesse <strong>der</strong> Kunden und <strong>der</strong> Mitarbeiter möglichst flexibel zu handhaben. Dazu<br />

wurde eine entsprechende „Betriebsvereinbarung Arbeitszeit“ abgeschlossen.<br />

Daran kann man erkennen, dass wir unser Arbeitszeitmodell kontinuierlich<br />

überprüfen und bei Bedarf anpassen und weiterentwickeln.<br />

Wie funktioniert denn das Arbeitszeitmodell?<br />

Jürgen Schmitz: Je<strong>der</strong> Mitarbeiter, <strong>der</strong> an <strong>der</strong> flexiblen Arbeitszeit teilnimmt,<br />

erhält ein Jahresarbeitszeitkonto. Im Kern funktioniert das Modell so, dass je<strong>der</strong><br />

Mitarbeiter ein persönliches „Ampelkonto“ erhält (Infokasten Ampelkonto), das<br />

unterjährig geführt wird und das jeweilige „Zeitguthaben“ o<strong>der</strong> die „Zeitschuld“<br />

eines Mitarbeiters ausweist. Wenn jetzt <strong>der</strong> Arbeitsanfall variiert, beispielsweise<br />

weil sich plötzlich mehrere Bewohner im Krankenhaus befinden, kann <strong>der</strong><br />

Personaleinsatz entsprechend flexibel am verän<strong>der</strong>ten (hier verringerten) Bedarf<br />

ausgerichtet werden.<br />

Warum arbeiten Sie an einer neuen Betriebsvereinbarung?<br />

Personalleiter Jürgen<br />

Schmitz<br />

Jürgen Schmitz: In <strong>der</strong> Vergangenheit ist es öfter vorgekommen, dass die Arbeitszeitkonten <strong>der</strong><br />

Mitarbeiter nicht wie gewünscht im Jahresverlauf durch entsprechenden Freizeitausgleich ausgeglichen<br />

werden konnten. Wir haben dann natürlich die geleisteten Überstunden o<strong>der</strong> Mehrarbeitsstunden als<br />

Überstundenzuschlag ausgezahlt. Das ist ein Grund, weshalb wir die Arbeitszeitregelung jetzt<br />

überarbeiten wollen. Ohne ins Detail zu gehen: Wir arbeiten an einer Regelung, die die MA besser<br />

schützen soll vor zu starker Arbeitsbelastung durch „Überziehen“ des Stundenkontos.<br />

So funktioniert das Ampelkonto<br />

Für alle Mitarbeiter, die an <strong>der</strong> flexiblen Arbeitszeit teilnehmen, wird ein Arbeitszeitkonto in Form eines<br />

„Ampelkontos“ geführt. Die Phasen des Ampelkontos regeln die Möglichkeiten zum Zugriff auf das Konto<br />

durch Beschäftigte und Leitung: Hier die Regelung für Vollzeitbeschäftigte (für Teilzeitbeschäftigte<br />

MitarbeiterInnen gilt bei den Ampelphase eine entsprechende anteilige Regelung):<br />

Ampelphase grün: + 21 Stunden bis – 21 Stunden<br />

Ampelphase gelb: + 21 Stunden bis + 35 Stunden o<strong>der</strong> - 21 Stunden bis – 35 Stunden<br />

Ampelphase rot: + 35 Stunden bis max. + 42 Stunden o<strong>der</strong> - 35 Stunden bis max. – 40 Stunden<br />

Befindet sich das Arbeitskonto eines Mitarbeiters in <strong>der</strong> gelben o<strong>der</strong> <strong>der</strong> roten Phase soll durch eine<br />

entsprechende Dienstplangestaltung das Stundenkonto entwe<strong>der</strong> aufgebaut o<strong>der</strong> durch Gewährung<br />

mindestens eines freien Tages wie<strong>der</strong> abgebaut werden.<br />

11


12<br />

Bernhild Birkenbeil: Kurzfristiges Einspringen ist geregelt<br />

Grundsatz: „Frei bleibt frei!“<br />

Wieso gibt es eine beson<strong>der</strong>e Dienstanweisung zum kurzfristigen<br />

Einspringen?<br />

Bernhild Birkenbeil: Bei allen Beteiligten hat sich in den letzten Jahren <strong>der</strong><br />

Eindruck verfestigt, dass Mitarbeiter manchmal zu unreflektiert und unabgestimmt<br />

aus ihrer Freizeit geholt werden. Vielfach ist es passiert, dass Mitarbeiter zum<br />

Dienst geholt worden sind, obwohl in einem an<strong>der</strong>en Wohnbereich noch Kollegen<br />

waren, die durchaus bereit gewesen wären, kurzfristig etwas länger zu bleiben.<br />

Wie haben Mitarbeiter auf diese Anrufe reagiert?<br />

Viele trauen sich nicht, Nein zu sagen und kennen ihre Rechte gar nicht. Das ist<br />

ja auch ein ganz ordentlicher Druck, wenn man so kurzfristig von Kollegen o<strong>der</strong><br />

Vorgesetzten angerufen wird. Das hat zu vielfältigen Belastungsituationen und<br />

Konflikten in den Teams geführt. Wir mussten das dringend regeln!<br />

Und wie sieht diese Regelung jetzt aus?<br />

Geschäftsleiterin<br />

Bernhild Birkenbeil<br />

Zunächst mal ist <strong>der</strong> Umgang mit kurzfristigem Einspringen eine Führungsaufgabe. Wir als Leitung<br />

müssen dafür sorgen, dass die Versorgung sichergestellt ist und das geeignete Personal vor Ort ist. Die<br />

Entscheidung, dass jemand angerufen wird, muss in <strong>der</strong> Regel durch PDL o<strong>der</strong> WBL erfolgen. Mindestens<br />

aber muss ein solcher Anruf mit <strong>der</strong> Leitung abgestimmt werden. In diesem Zusammenhang haben wir<br />

auch die Mindestbesetzung geregelt.<br />

Kann die Mitarbeiterin auch ablehnen?<br />

Natürlich und auch durchaus ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Wir haben als Leitung dafür zu<br />

sorgen, dass <strong>der</strong> Laden läuft. Dabei dürfen wir aber keinen auf fiese Art unter Druck setzen!<br />

Welche Daten werden in <strong>der</strong> Personalabteilung erfasst?<br />

Damit die Mitarbeiter ihr Gehalt bekommen!<br />

Zunächst werden Daten erhoben, die sich aus <strong>der</strong> Begründung, Fortführung und Beendigung des<br />

Beschäftigungsverhältnisses ergeben und für die Bearbeitung <strong>der</strong> Aufgaben <strong>der</strong> Personalverwaltung<br />

notwendig sind. Schwerpunktmäßig sind dies abrechnungsrelevante Daten und <strong>der</strong> gesamte<br />

Schriftverkehr mit dem Mitarbeiter. Des Weiteren werden die Daten erhoben, die notwendig sind, um<br />

externe Nachweispflichten erfüllen zu können (z.B. die Teilnahme an Brandschutzschulungen). Außerdem<br />

werden die Daten erhoben, die sich aus <strong>der</strong> beruflichen Entwicklung des Mitarbeiters im Unternehmen<br />

ergeben und die zur weiteren Planung <strong>der</strong> beruflichen Zukunft im Unternehmen herangezogen werden<br />

können. So werden die Teilnahme <strong>der</strong> Mitarbeiter an betrieblich veranlassten Schulungsmaßnahmen und<br />

die Ergebnisse <strong>der</strong> durchgeführten Mitarbeiterjahresgespräche erfasst und dokumentiert.<br />

Selbstverständlich werden bei <strong>der</strong> Nutzung und Archivierung <strong>der</strong> Daten die Bestimmungen des<br />

Datenschutzgesetzes beachtet.“<br />

Hildegard Fervers (Mitarbeiterin <strong>der</strong> Personalbetreuung und Arbeitnehmervertreterin im Aufsichtsrat <strong>der</strong><br />

Sozialholding)


„Da musst du dich hinlegen und sofort schlafen können!“<br />

In <strong>der</strong> Nacht ist immer was los<br />

Manchmal huschen in <strong>der</strong> Nacht geschäftige Menschen zwischen den beiden<br />

Gebäuden <strong>der</strong> Sozial-Holding im Pixbusch hin und her. Hier gilt <strong>der</strong><br />

Grundsatz: Zwei Häuser, ein Standort! Und <strong>der</strong> Nachtdienst ist für beide<br />

Gebäude zuständig. Koordiniert wird das Team von Monika Ndifru: „Wir sind<br />

hier in <strong>der</strong> Nacht zu Dritt. Für jedes Haus einen festen Mitarbeiter und einen<br />

Springer, <strong>der</strong> zwischen den Gebäuden hin und her wechselt. Je nachdem,<br />

was gerade anliegt!“<br />

Seit 1991 ist die nunmehr 52-jährige bei <strong>der</strong> Sozial-Holding. Als Koordinatorin<br />

kümmert sie sich um die Dienstpläne und sorgt für reibungslose Übergaben<br />

zwischen den Schichten. „Insgesamt leben hier 120 Menschen. Da ist in <strong>der</strong><br />

Die Nacht ist nicht nur zum<br />

schlafen da<br />

Nacht immer was los! Wir reden, gehen eine Runde spazieren o<strong>der</strong> machen den Bewohnern was zu essen“,<br />

erzählt die erfahrene Krankenschwester mit dem beson<strong>der</strong>en Namen.“Ich habe einen Kameruner geheiratet.<br />

Da ist <strong>der</strong> Name Ndifru nichts Ungewöhnliches“, lacht sie. In den Nachtdienst ist sie gegangen, weil sie Zeit<br />

für ihre Kin<strong>der</strong> haben wollte. Das war nicht immer einfach, nach dem Dienst fit für die Kin<strong>der</strong> zu sein: „Da<br />

musst du dich hinlegen und sofort schlafen können“, schil<strong>der</strong>t sie ihren persönlichen Lebensrhythmus.<br />

Ihre Kin<strong>der</strong> sind inzwischen groß, aber ihre Vorliebe für den Nachtdienst ist ungebrochen. Es ist die ruhige<br />

Arbeit ohne Telefonstress, die sie anspricht. Monika Ndifru: „In den 10 Stunden können wir uns die Zeit ganz<br />

gut einteilen. Natürlich bestimmen die Bewohner unseren Rhythmus, aber verglichen mit dem Tagdienst<br />

haben wir viel Zeit für den Einzelnen!“ Als Koordinatorin ist sie für zehn Kollegen zuständig. „In <strong>der</strong> Nacht<br />

arbeiten hier fast nur examinierte Pflegekräfte. Es ist schön zu wissen, das wir uns aufeinan<strong>der</strong> verlassen<br />

können!“<br />

13


Wie ist <strong>der</strong> Umgang zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitenden?<br />

14<br />

„Genug Mittel sind vorhanden“<br />

Helmut Wallrafen-Dreisow: "Auftrag ist die Zukunftsfähigkeit"<br />

Die Sozial-Holding ist mit rund 900 Beschäftigten zweitgrößter Arbeitgeber<br />

<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Mönchengladbach</strong>. An <strong>der</strong> Spitze steht seit <strong>der</strong> Gründung vor<br />

nunmehr rund 15 Jahren Helmut Wallrafen-Dreisow (55). „Führung in einem<br />

solchen Unternehmen geht nur im Team“ betont <strong>der</strong> gelernte Altenpfleger<br />

und ist trotzdem am Ende alleinverantwortlich für den Erfolg o<strong>der</strong> Misserfolg<br />

im Unternehmen.<br />

Er hat 1996 die Gründung <strong>der</strong> Sozial-Holding aus dem Amt für Altenhilfe<br />

heraus betrieben. „Wir waren überzeugt, dass wir uns als eigenständige<br />

Gesellschaft aufstellen mussten, um auf Dauer erfolgreich zu sein“, erklärt<br />

<strong>der</strong> in Elmpt geborene Geschäftsführer.<br />

Es war ein langer Weg von <strong>der</strong> Behörde zum Unternehmen.<br />

Wallrafen-Dreisow ganz selbstkritisch mit einem Schmunzeln im Gesicht:<br />

„Manchmal denke ich auch heute noch: Typisch Behörde, wenn es mir mal<br />

wie<strong>der</strong> zu lange dauert, bis etwas umgesetzt ist.“ Das passiert nicht selten,<br />

denn Helmut Wallrafen-Dreisow ist viel unterwegs und bringt immer wie<strong>der</strong><br />

neue Ideen ins Unternehmen. Er ist beim Kuratorium Deutsche Altershilfe im<br />

Vorstand und beim Zentrum für Qualität in <strong>der</strong> Pflege im Kuratorium aktiv.<br />

Geschäftsführer Helmut<br />

Wallrafen-Dreisow<br />

Grundsätzlich hat er „Lust an <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung“ und kann sich mit Stillstand gar nicht abfinden. „Unsere<br />

Mitarbeiter machen eine gute Arbeit. Sie müssen für Kontinuität und Verlässlichkeit sorgen. Mein Auftrag ist<br />

die Zukunftsfähigkeit und dabei können wir uns keine Stagnation leisten“, erklärt Helmut Wallrafen-Dreisow<br />

sein Credo als Antreiber und Anwalt <strong>der</strong> Betroffenen. Für ihn gilt: „Am Ende geht es doch um die Menschen,<br />

die wir betreuen und pflegen. Unsere Kunden verän<strong>der</strong>n sich ständig, da dürfen wir nicht stehen bleiben!“ Und<br />

jammern – wie es viele seiner Kollegen tun – will er dabei nicht: „Wir müssen die vorhandenen objektiven<br />

Rahmenbedingungen zum bestmöglichen subjektiven Nutzen <strong>der</strong> Bewohner verwenden. Genug Mittel dafür<br />

sind vorhanden! Wir müssen sie nur intelligent einsetzen!“<br />

Führungsleitbild<br />

Führungskräfte sollen so führen, dass Mitarbeiter gerne und gut arbeiten. Führung ist Dienstleistung für<br />

die Mitarbeiter und die Organisation. Führungskräfte sind für ihre Aufgaben freigestellt. So sind die Pflegeund<br />

Wohnbereichsleitungen nicht in <strong>der</strong> Pflege eingeplant. Ihr Auftrag ist es, die Mitarbeiter in den<br />

Wohnbereichen zu begleiten und ihnen Handlungssicherheit zu geben.<br />

Das gelingt nicht immer. Mitarbeiter fühlen sich manchmal dennoch alleine gelassen und nicht<br />

ausreichend wertgeschätzt o<strong>der</strong> sehen, dass über ihre Köpfe hinweg entschieden wird. Mitarbeiterbindung<br />

ist für jede Altenhilfeeinrichtung jedoch eine Frage <strong>der</strong> Zukunft. Das gilt natürlich auch für die<br />

Leitungsmitarbeiter, denen die gleiche Unterstützung bei ihren wichtigen Aufgaben durch die Einrichtungsund<br />

Geschäftsleitung zusteht.


Wie wird man eigentlich Geschäftsleitung?<br />

Mit dem Segen <strong>der</strong> Pflegversicherung!<br />

Auf die Frage, wie man eigentlich Geschäftsleiterin <strong>der</strong> <strong>Altenheime</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Mönchengladbach</strong> wird, reagiert Bernhild Birkenbeil mit einem<br />

Schulterzucken und einem kurzen Lacher. „Wenn ich das mal wüsste“, sagt<br />

sie. Wahrscheinlich sind es ihr großes Beharrungsvermögen, ihre Ausdauer<br />

und natürlich die über Jahre gewachsene Erfahrung gepaart mit je<strong>der</strong> Menge<br />

Kompetenz. Das jedenfalls schreiben ihr langjährige Wegbegleiter zu.<br />

Für die Diplompädagogin aus dem Westerwald war die Sozial-Holding ihr<br />

erster „echter Arbeitgeber“! Zuvor war sie während und nach ihrem Studium<br />

einige Jahre freiberuflich in <strong>der</strong> beruflichen Qualifizierung in <strong>der</strong> Alten- und<br />

Familienpflege tätig. Ihre Leidenschaft fürs „Alter“ hat sie in <strong>der</strong><br />

ehrenamtlichen Arbeit in <strong>der</strong> Psychiatrie entdeckt.<br />

Inzwischen kann sie auf 16 Jahre in Diensten <strong>der</strong> <strong>Altenheime</strong> zurückblicken.<br />

Angefangen hat sie als Studentin mit einer kleinen Forschungsarbeit. Die<br />

muss sie wohl ganz gut gemacht haben, denn nach zwei Jahren ist <strong>der</strong><br />

Geschäftsführer mit einem Angebot auf sie zurückgekommen, dass sie nicht<br />

ablehnen konnte. Für die Kinoliebhaberin mit Wohnsitz bei Köln war das <strong>der</strong><br />

Startschuss für einen „nie langweiligen“ Weg im Unternehmen. „Die<br />

Einführung <strong>der</strong> Pflegeversicherung war so gesehen ein Segen für mich! Mein<br />

Seit Anfang an dabei:<br />

Geschäftsleiterin Bernhild<br />

Birkenbeil<br />

erstes Projekt war die Begleitung <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> Pflegeversicherung in den Einrichtungen und die<br />

Unterstützung <strong>der</strong> Geschäftsführung bei <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> Sozial-Holding“, erzählt Bernhild Birkenbeil. Ihre<br />

Hauptaufgabe war es, den Mitarbeitern die anstehenden Verän<strong>der</strong>ungen zu erklären. Mit einem leichten<br />

Lächeln erinnert sie sich: „Wir haben damals die erste Mitarbeiterzeitung gemacht. Das war ein ganz<br />

einfaches Ding. Fast wie eine Schülerzeitung!“<br />

Als nächstes hat sie Projekte gesteuert, mit denen schrittweise die Angebote <strong>der</strong> Holding und die Gebäude<br />

<strong>der</strong> <strong>Altenheime</strong> mo<strong>der</strong>nisiert werden konnten. „In diesen Jahren gab es sehr viel an öffentlichen Mitteln und<br />

es war meine Aufgabe, dieses Geld zu besorgen und anschließend sachgerecht einzusetzen“, berichtet sie<br />

nicht ohne Stolz.<br />

Ganz ohne Hin<strong>der</strong>nisse ist es natürlich nicht gegangen. Über Jahre hat sie sich von Projekt zu Projekt<br />

gehangelt. Unbefristet beschäftigt war sie erst, nachdem sie <strong>der</strong> Geschäftsführer Helmut Wallrafen-Dreisow<br />

zu seiner Assistentin gemacht hat. Seit fünf Jahren ist sie jetzt Geschäftsleiterin <strong>der</strong> <strong>Altenheime</strong> GmbH. Fast<br />

schon programmatisch erklärt sie: „In diesen fünf Jahren haben wir viele Verän<strong>der</strong>ungen vorangebracht und<br />

damit die Fundamente für eine stabile Arbeit gegossen. In den nächsten fünf Jahren wollen wir darauf bauen!“<br />

– Glückauf!!<br />

15


16<br />

Pflegedienstleiter will, dass man in Rheindahlen gerne arbeitet!<br />

Ausdauersportler Peter Herzog auf langer Strecke<br />

Peter Herzog blickt bereits auf eine lange Berufserfahrung in <strong>der</strong> Altenpflege zurück.<br />

Der erste Kontakt als Zivi in <strong>der</strong> Pflege war so positiv, dass er sich für die Ausbildung<br />

in <strong>der</strong> Altenpflege entschieden hat. Berufspraxis hat er als Pflegefachkraft im AWO<br />

Adam-Romboy-Seniorenzentrum in Rheydt gesammelt. Dort war er in den letzten<br />

fünf Jahren als Pflegedienstleiter beschäftigt.<br />

„In meiner Arbeit liegt mir ein würdiges und möglichst selbstbestimmtes Leben und<br />

auch Sterben <strong>der</strong> pflegebedürftigen o<strong>der</strong> an Demenz erkrankten Menschen<br />

beson<strong>der</strong>s am Herzen. Dabei ist mir <strong>der</strong> faire, offene und wertschätzende Umgang<br />

mit den Mitarbeitern ebenso wichtig wie eine konsequente Ausrichtung an den<br />

Pflegedienstleiter Peter<br />

Herzog<br />

Wünschen <strong>der</strong> Bewohner unter Einbeziehung <strong>der</strong> Angehörigen“, so Peter Herzog, <strong>der</strong> seit 2009 in<br />

Rheindahlen als Pflegedienstleiter arbeitet.<br />

Peter Herzog: „Ich möchte hier in Rheindahlen zu einer Atmosphäre beitragen, in <strong>der</strong> man gerne wohnt und<br />

arbeitet.“ Ständige Fort- und Weiterbildung ist für den Vater von drei Töchtern selbstverständlich. In den<br />

letzten Jahren absolvierte er unter an<strong>der</strong>em den IHK Fachwirt für Pflegeberufe, eine Weiterbildung zum<br />

Qualitätsmanagementbeauftragten sowie die Palliativ-Care- Fachpflegeweiterbildung. In den nächsten beiden<br />

Jahren steht die Weiterbildung zum Pflegesachverständigen an, die berufsbegleitend absolviert wird.<br />

In seiner Freizeit geht er seinem Hobby Ausdauersport nach. „Nachdem ich vor acht Jahren mit dem Rauchen<br />

aufgehört habe, wurde das Laufen für mich zu einer (fast) täglichen Leidenschaft. Inzwischen bringe ich durch<br />

Radfahren, Schwimmen und Krafttraining Abwechslung in mein Training. “<br />

Sabine Baro will Wege aufzeigen<br />

„Nicht lange reden, lieber anpacken!“<br />

Mit diesem Motto trat Sabine Baro 2009 ihre Stelle als Einrichtungsleiterin in<br />

Lürrip an. Die 44-Jährige hatte zuvor schon elf Jahre lang Erfahrungen als<br />

Leitung in einem evangelischen Altenheim in Krefeld gesammelt.<br />

Nach ihrer Ausbildung zur Krankenschwester und ersten Erfahrungen im<br />

Krankenhaus, studierte Sabine Baro Sozialpädagogik in Düsseldorf. „Schon zu<br />

Beginn des Studiums war mir klar, dass ich später in <strong>der</strong> Altenpflege arbeiten<br />

möchte“, erzählt die Mutter von zwei Kin<strong>der</strong>n, die in ihrer Freizeit regelmäßig<br />

joggt, aber auch gerne im Garten faulenzt.<br />

Sabine Baro (44)<br />

Die Erfahrungen aus den vergangenen Jahren kann sie jetzt in Lürrip gut gebrauchen. „Ich habe hier<br />

Menschen getroffen, die offen sind und gemeinsam etwas bewegen wollen“, beschreibt die<br />

Sozialpädagogin ihre ersten Eindrücke.<br />

Sowohl die Bewohner, als auch die Mitarbeiter haben sie herzlich begrüßt und sie von Anfang an<br />

unterstützt. Denn eine Umstellung war es schon: In dem Altenheim, in dem sie früher gearbeitet hat,<br />

lebten nur halb so viele Bewohner wie jetzt in Lürrip.<br />

„Mir geht es darum, den Alltag <strong>der</strong> alten Menschen mitzugestalten, ihnen Wege in ihre neue Lebenswelt<br />

aufzuzeigen“, erklärt Sabine Baro ihren Arbeitsansatz. Dafür musste sie zunächst den Mitarbeitern in<br />

Lürrip, die in den vergangenen Jahren mehrmals einen Wechsel in <strong>der</strong> Einrichtungsleitung hatten, wie<strong>der</strong><br />

Vertrauen in ihre eigene Arbeit, Kontinuität und Stabilität geben. Denn wenn die Arbeitsqualität gut ist,<br />

dann ist auch die Lebensqualität <strong>der</strong> Bewohner gut. „Ich bin sehr optimistisch, dass wir diese<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung als Chance begreifen werden!“


Heidi Sattelmeyer schätzt die Teamarbeit in <strong>der</strong> stationären Pflege<br />

Gelassenheit im Sternzeichen Löwe<br />

Heidi Sattelmeyer hat ihr Berufsleben als Krankenschwester auf <strong>der</strong> Intensivstation<br />

in den evangelischen Krankenanstalten Duisburg Nord begonnen. „Dort habe ich<br />

gelernt, auch in außergewöhnlichen Situationen ruhig zu bleiben“, sagt die Leitung<br />

<strong>der</strong> Einrichtung „Am Pixbusch“ in Odenkirchen. Zwei Gebäude sind in Odenkirchen<br />

eine Einrichtung. Da muss man schon mal schnell umschalten können.<br />

Seit März 2010 ist Heidi Sattelmeyer jetzt für „den Pixbusch“ verantwortlich. Seitdem<br />

hat sich im Haus viel verän<strong>der</strong>t. Von vier Teamleitungen sind drei neu. Die Hälfte <strong>der</strong><br />

Wohnbereichsleitungen und Mitarbeiterinnen im sozialen Dienst haben gewechselt.<br />

„Was wir jetzt brauchen ist Stabilität“, sagt die 50-jährige, die neben ihrem Job noch<br />

eine „Patchworkfamilie“ mit vier Kin<strong>der</strong>n und zwei Enkeln managed. Stabilität ist ihr<br />

persönlich ganz wichtig: „Ich bin kein Mensch, <strong>der</strong> gerne wechselt. Schon gar nicht, Heidi Sattelmeyer<br />

wenn ich mich wohlfühle!“ Gerade das ist ihr auch in <strong>der</strong> Arbeit wichtig:<br />

„Wertschätzung und gute zwischenmenschliche Beziehungen sind in unserer Arbeit sehr bedeutsam!“<br />

Die Arbeit als Einrichtungsleitung versteht Heidi Sattelmeyer als Teamwork. Sie betont deshalb: „Mein Herz<br />

hängt an <strong>der</strong> stationären Pflege. Hier kommt es auf gute Zusammenarbeit an.“ Aus eigener Erfahrung weiß<br />

sie auch, wie es in an<strong>der</strong>en Bereichen zugeht. Insgesamt sieben Jahre hat sie in Grefrath und in Rheydt als<br />

Pflegedienstleitung in <strong>der</strong> ambulanten Pflege gearbeitet. Heidi Sattelmeyer blickt auf nunmehr neun Jahre in<br />

den <strong>Altenheime</strong>n <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Mönchengladbach</strong> zurück: „Angefangen habe ich als WBL in <strong>der</strong><br />

Bettrather-Straße. Das Haus gibt es heute gar nicht mehr. Dafür wurde die Einrichtung in Windberg gebaut,<br />

wo ich lange Zeit als Pflegedienstleitung gearbeitet habe.“ Auch hier hat es zu Anfang viele Än<strong>der</strong>ungen in<br />

<strong>der</strong> Leitungsstruktur gegeben. „Dort ist das erste und einzige Haus in <strong>der</strong> Sozial-Holding, wo es keine WBL´s<br />

mehr gibt. Als PDL habe ich in Windberg mit vier Teamleitungen zusammengearbeitet. Das war eine<br />

spannende und schöne Zeit!“<br />

So soll es auch in Zukunft Am Pixbusch wie<strong>der</strong> sein. „Führung hat viel mit Empathie zu tun“, betont Heidi<br />

Sattelmeyer. Dazu gehört auch, seine eigenen Grenzen zu kennen und sich selbst in Frage zu stellen: „Ich<br />

mach heute die meisten Dinge viel bewusster, strukturierter und geplanter. Dabei helfen mir die Zahlen und<br />

Fakten, die wir mit unseren regelmäßigen Befragungen, dem Risikomanagement und dem Pflegecontrolling<br />

gewinnen.“ Da gibt es auch schon mal Kritik, die es einzustecken gilt. Im Sternzeichen Löwe geboren, hat die<br />

Einrichtungsleitung sich ein dickes Fell angelegt. „Vor kurzem hat mir eine Kollegin mal gesagt, dass ich<br />

immer so ruhig bleibe. Eigentlich empfinde ich das gar nicht so“, sagt Heidi Sattelmeyer und wirkt dabei ganz<br />

gelassen.<br />

Leitungspuzzle und Steuerungsmodell<br />

In den letzten Jahren wurden die Aufgaben und Verantwortungsbereiche neu sortiert. Früher gab es nur<br />

eine Einrichtungsleitung, die zugleich auch die Funktion <strong>der</strong> PDL abgedeckt hat. Jetzt sind die Aufgaben<br />

getrennt. Es gibt eine Einrichtungsleitung und eine Pflegedienstleitung pro Standort. Anfor<strong>der</strong>ungen und<br />

Aufgaben wurden klar definiert und im sogenannten Steuerungsmodell aufgeschrieben. Das beinhaltet<br />

neben <strong>der</strong> Abgrenzung <strong>der</strong> Tätigkeiten von EL ,PDL, WBL und Sozialem Dienst auch die Zusammenarbeit<br />

mit <strong>der</strong> Geschäftsleitung.<br />

Durch die Entscheidung zur PDL sind viele neue Menschen in den Kreis <strong>der</strong> Führungskräfte gekommen.<br />

Es ist ein komplett neues Leitungsteam entstanden, was sich erst findet und aktuell sehr intensiv<br />

zusammenarbeitet. Es ist oft so wie mit einem richtigen Puzzle. Wenn es zusammenpasst, wird ein<br />

Ganzes draus.<br />

17


Mit wem arbeite ich hier zusammen?<br />

18<br />

Teamfindung ist Führungsaufgabe<br />

Zur Not auch mal versetzen!<br />

Wie werden hier Teams zusammengestellt?<br />

Die Verantwortung dafür trägt die Einrichtungsleitung. Der Rahmen ist<br />

durch die Personalbemessung gesetzt.<br />

Wer achtet darauf, dass die Mitarbeiterinnen zueinan<strong>der</strong> passen?<br />

Da achten insbeson<strong>der</strong>e die Einrichtungs- und Pflegedienstleitungen<br />

drauf. Allerdings lässt sich dies nicht immer planen. Es gelingt auch nicht<br />

immer!<br />

Was passiert, wenn es mal nicht gelingt?<br />

Teamzusammensetzung ist<br />

Führungsaufgabe<br />

Da müssen wir erst mal genauer hinschauen, woran es liegt. Wir<br />

versuchen dann herauszufinden, ob es an <strong>der</strong> Zusammensetzung im Team liegt o<strong>der</strong> ob ein Mitarbeiter<br />

generell nicht ins Unternehmen passt. Oft lassen sich Probleme durch eine direkte Begleitung <strong>der</strong><br />

MitarbeiterInnen lösen. Sollte dies nicht funktionieren, können wir eine Versetzung in einen an<strong>der</strong>en<br />

Bereich o<strong>der</strong> eine an<strong>der</strong>e Einrichtung anbieten. Wir haben aber auch schon mal ganze Teams<br />

auseinan<strong>der</strong>genommen.<br />

Wie geht denn so etwas?<br />

Das ist nicht leicht. In einem Haus hatten wir mal so einen Fall. Da hat ein Team immer wie<strong>der</strong> heftige<br />

interne Konflikte miteinan<strong>der</strong> ausgetragen. Wenn wir dann vor Ort waren, schien alles wie<strong>der</strong> in bester<br />

Ordnung zu sein. Als das nicht aufhörte und es sogar vorkam, dass Bewohner vergessen wurden,<br />

mussten wir natürlich eingreifen. Wir haben das Team mehr o<strong>der</strong> weniger aufgelöst und die Mitarbeiter auf<br />

an<strong>der</strong>e Einrichtungen verteilt.<br />

Wie haben die Mitarbeiter darauf reagiert?<br />

Die haben sich zum Teil dagegen zur Wehr gesetzt. So wie zum Beispiel eine Mitarbeiterin, die als<br />

Alltagsassistentin gearbeitet hat. Sie konnte sich überhaupt nicht vorstellen, woan<strong>der</strong>s zu arbeiten. Da gab<br />

es sogar Unterschriftenaktionen <strong>der</strong> Bewohner. Darüber waren wir nicht gerade begeistert und wir haben<br />

mit ihr auch besprochen, dass dies nicht korrekt ist. Wir haben sie versetzt. Ein paar Wochen später habe<br />

ich sie dann im an<strong>der</strong>en Haus getroffen. Sie kam direkt auf mich zu und hat gesagt, dass sie in ihrem<br />

neuen Team gut aufgenommen worden ist und jetzt wie<strong>der</strong> richtig gerne arbeiten geht. Es hat aber auch<br />

Mitarbeiter gegeben, die in letzter Konsequenz gekündigt haben.


Betriebsratsvorsitzende bei Gericht<br />

Ehrenamtliches Engagement erwünscht<br />

Die Betriebsratsvorsitzende Monika Kuhlen-Heck und die<br />

BQG-Geschäftsleiterin Susanne Hammer engagieren sich als<br />

ehrenamtliche Richterinnen. Wie sie dazu kamen, erzählten sie im<br />

Gespräch mit Steffi Mager.<br />

Seit wann sind Sie ehrenamtliche Richterinnen und wer hat Sie für<br />

diese Aufgabe vorgeschlagen?<br />

Kuhlen-Heck:<br />

Ich arbeite seit mehr als zwei Jahren am Arbeitsgericht in<br />

<strong>Mönchengladbach</strong>. Vorgeschlagen hat mich die Gewerkschaft ver.di, für<br />

die ich schon viele Jahre aktiv bin.<br />

Hammer:<br />

Meine Arbeit am Sozialgericht in Düsseldorf habe ich erst im letzten Jahr<br />

Jahr begonnen. Ich bin von meiner Partei vorgeschlagen worden.<br />

Ehrenamtlich bei Gericht - Monika<br />

Kuhlen-Heck (links) und Susanne<br />

Hammer<br />

Mussten Sie sich auf die Aufgabe beson<strong>der</strong>s vorbereiten? Gesetzestexte büffeln?<br />

Kuhlen-Heck:<br />

Ich habe über einen Bildungsurlaub an einer Fortbildung teilgenommen, um mich auf die Aufgabe<br />

vorzubereiten. Das war in <strong>der</strong> Hinsicht gut, dass man über seine Rechte und Pflichten, die<br />

Zusammensetzung <strong>der</strong> Kammer und die Gesetzesgrundlagen informiert worden ist. Außerdem haben wir<br />

auch geübt, die richtigen Fragen zu stellen und keine Wertigkeit in die eigene Mimik und Gestik zu legen.<br />

Das heißt zum Beispiel, keine abwertenden Handbewegungen zu machen.<br />

Wie oft werden Sie zu Gericht gerufen und wie läuft ein Verhandlungstag ab?<br />

Kuhlen-Heck:<br />

In <strong>der</strong> Regel ist man vier bis zehn Mal im Jahr am Gericht. An einem Tag finden mehrere Verhandlungen<br />

statt. Der hauptamtliche Richter geht mit den beiden ehrenamtlichen Richtern o<strong>der</strong> Richterinnen die Fälle<br />

erst an dem Tag <strong>der</strong> Verhandlung durch. So ist gewährleistet, dass wir unvoreingenommen und objektiv<br />

an unsere Aufgabe gehen.<br />

Hammer:<br />

So ist es am Sozialgericht auch. Während <strong>der</strong> Verhandlung mache ich mir Notizen, um später bei <strong>der</strong><br />

Besprechung mit <strong>der</strong> Richterin den Ablauf nachvollziehen zu können und auf <strong>der</strong> Basis zu meiner<br />

Entscheidung zu kommen.<br />

Wieviel Einfluss haben Sie denn auf die Entscheidung?<br />

Kuhlen-Heck:<br />

In <strong>der</strong> Verhandlung dürfen wir ganz offen Fragen an die Zeugen und Angeklagten stellen. Um zum<br />

endgültigen Urteil zu kommen, besprechen wir uns mit dem Hauptrichter. Die Ehrenamtlichen haben das<br />

gleiche Stimmrecht wie <strong>der</strong> Hauptamtliche. Sollten die beiden Ehrenamtlichen also an<strong>der</strong>er Meinung sein,<br />

können sie den Hauptamtlichen überstimmen. Wir haben also wirklich Einfluss.<br />

Was nehmen Sie von den Gerichtstagen mit in den Arbeitsalltag?<br />

Hammer:<br />

Ich denke, dass beide Seiten voneinan<strong>der</strong> profitieren. Die Erfahrungen, die ich bei Gericht mache, kann<br />

ich gut für unsere Kunden einsetzen. Das Gespür für die Schicksale <strong>der</strong> Menschen ist eine ganz wichtige<br />

Grundlage für meine Arbeit.<br />

19


20<br />

Nach dem Abi ins Ehrenamt<br />

Zertifizierte Mitarbeiter im Einsatz!<br />

Bereits zum dritten Mal fand die Schulungsreihe für<br />

Ehrenamtliche Mitarbeiter in den <strong>Altenheime</strong>n <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Mönchengladbach</strong> statt. Mitte Oktober konnten Iris Hanka,<br />

Einrichtungsleiterin des Altenheims Eicken und Organisatorin <strong>der</strong><br />

Schulung sowie die Geschäftsleiterin <strong>der</strong> Altenheim-GmbH, Frau<br />

Birkenbeil, den Ehrenamtlichen in feierlichem Rahmen die<br />

Zertifikate überreichen.<br />

Erstmals kamen die Ehrenamtlichen aus allen fünf <strong>Altenheime</strong>n.<br />

Die Motive sind so verschieden wie die Menschen. Und es soll<br />

keiner sagen, die Jugend würde sich nicht engagieren! Denn<br />

eine Teilnehmerin kam am Tag ihrer Abiturklausur im Fach<br />

Deutsch abends zur ersten Schulung. Und wie es <strong>der</strong> Zufall will,<br />

war es <strong>der</strong> erste Tag ihres BWL-Studiums in Aachen, an dem sie<br />

voller Stolz auch das Ehrenamtlichen-Zertifikat entgegennehmen<br />

konnte.<br />

Auch Ehrenamt braucht Anerkennung<br />

An sechs Terminen haben die Teilnehmer mit verschiedenen Fachleuten aus <strong>der</strong> Praxis wichtige Aspekte und<br />

Hintergrundinformationen für die Arbeit mit alten Menschen diskutiert und vertieft.<br />

Das Themenspektrum reicht vom Leitbild <strong>der</strong> Altenheim GmbH über verschiedene Krankheitsbil<strong>der</strong> und<br />

pflegerische Aspekte des Alters, <strong>der</strong> integrativen Validation für den Umgang mit dementiell erkrankten<br />

Menschen bis zu Hygienestandards und den Möglichkeiten und Grenzen <strong>der</strong> freiwilligen Arbeit in <strong>der</strong><br />

Betreuung alter Menschen.<br />

Aber auch Themen wie Gewalt in <strong>der</strong> Pflege werden nicht ausgespart. Die bewusste Auseinan<strong>der</strong>setzung mit<br />

dem Sterben und dem Tod liegt den Initiatoren beson<strong>der</strong>s am Herzen. Deshalb haben die TeilnehmerInnen<br />

im Rahmen <strong>der</strong> Ausbildung gemeinsam ein Hospiz besucht. „Gerade für die jüngeren Menschen ist das oft<br />

<strong>der</strong> erste Kontakt mit Thema Tod.<br />

"Da lassen wir keinen mit alleine“, betont Iris Hanka, die als Einrichtungsleiterin Eicken den Kurs begleitet hat.


Welche Unterstützungsangebote gibt es?<br />

„Wir sind da ganz eng im Gespräch!“<br />

Überlastung anzeigen? – Kein Problem!<br />

Nicht selten nutzen Mitarbeiter das Instrument <strong>der</strong> Überlastungsanzeige. Für den Betriebsrat ist das kein<br />

Grund zur Besorgnis: „In <strong>der</strong> Pflege kann man sehr schnell das Gefühl bekommen, überlastet zu sein. Solche<br />

Überlastungsanzeigen schauen wir uns immer gemeinsam mit <strong>der</strong> Geschäftsleitung an. Mit Frau Birkenbeil<br />

funktioniert das ganz ausgezeichnet. Wir sind da ganz eng im Gespräch“, berichtet die<br />

Betriebsratsvorsitzende Monika Kuhlen-Heck.<br />

In den letzten Jahren ist die Arbeit in <strong>der</strong> Pflege und Betreuung immer dichter und intensiver geworden. Das<br />

weiß die Betriebsratsvorsitzende aus ihrer Zeit als Alltagsassistentin in Rheindahlen nur zu gut: „Wir machen<br />

da aber einen Unterschied. Arbeitsverdichtung an einem Tag kann schon mal passieren. Es wird immer<br />

geprüft, ob ein strukturelles Problem vorliegt o<strong>der</strong> ob sogar Bewohner darunter zu leiden hatten. Es ist nicht<br />

alles perfekt, aber wir haben vieles deutlich verbessert!“ Nicht ohne Stolz in <strong>der</strong> Stimme ergänzt Monika<br />

Kuhlen-Heck: „Gerade beim Umgang mit kurzfristigen Krankmeldungen haben wir große Fortschritte erzielt.<br />

Es wurden Strukturen und Regelungen geschaffen, mit denen wir im Großen und Ganzen die Probleme in<br />

den Griff gekriegt haben. Das hilft auch den Kollegen, die jetzt genau wissen, wie sie sich zu verhalten<br />

haben!“<br />

Überlastungsanzeigen<br />

Es kommt im Alltag <strong>der</strong> Einrichtungen immer wie<strong>der</strong> auch zu Überlastungsanzeigen. Für die<br />

Geschäftsleitung Bernhild Birkenbeil ist das ein durchaus positives Signal. „Wir wollen, dass Mitarbeiter ihr<br />

subjektives Belastungsgefühl bzw. eine tatsächliche Überlastungssituation uns gegenüber mitteilen“,<br />

betont sie. Gemeinsam mit dem Betriebsrat sucht die Geschäftsleitung das Gespräch mit den Mitarbeitern.<br />

„Subjektive Belastungen nehmen wir ernst, können aber nicht jeden Grund dafür abstellen. Wenn es an<br />

<strong>der</strong> Organisation liegt o<strong>der</strong> wenn Regeln nicht eingehalten werden, greifen wir selbstverständlich sofort<br />

ein! Überlastungsanzeigen sind kein Teufelszeug. In Rheindahlen beispielsweise haben wir uns nach<br />

einer Überlastungsanzeige gemeinsam mit dem Betriebsrat, <strong>der</strong> Einrichtungsleitung und dem gesamten<br />

Team zusammengesetzt und nach Ursachen und Lösungen gesucht!“<br />

Betriebsrat hilft bei Konflikten<br />

„Es muss nicht immer Mobbing sein!“<br />

Wie in jedem Unternehmen, gibt es auch in den <strong>Altenheime</strong>n <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Mönchengladbach</strong> Krisen und<br />

Konflikte in <strong>der</strong> Mitarbeiterschaft. Schnell fällt da <strong>der</strong> Begriff „Mobbing“. Für solche Fälle ist <strong>der</strong> Betriebsrat oft<br />

erste Anlaufstelle. Die Betriebsratsvorsitzende Monika Kuhlen-Heck ist da aber eher zurückhaltend: „Wir<br />

gehen mit dem Thema sehr vorsichtig um. Kolleginnen von uns haben sich speziell weitergebildet. Mit Monika<br />

Fink und Doris Franken haben wir zwei „Expertinnen“, die wir in solchen Situationen einsetzen können!“ Oft<br />

gibt es Konflikte beim kurzfristigen Einspringen. Mitarbeiter fühlen sich ungerecht behandelt. „Es muss nicht<br />

immer Mobbing sein. Wir nehmen es selbstverständlich ernst, wenn sich Kolleginnen beschweren. Gerade<br />

beim Thema Dienstplanung gibt es immer mal wie<strong>der</strong> Probleme. Das schauen wir uns dann genau an. Wir<br />

haben ja über den Dienstplanauschuss Einblick in die Planung“, erläutert Frau Kuhlen-Heck.<br />

21


22<br />

Supervision und Coaching<br />

Nur passgenaue Angebote helfen und wirken<br />

Bernhild Birkenbeil: Wir haben gute Erfahrungen mit unserem Ansatz gemacht, Führungskräften, Teams<br />

o<strong>der</strong> auch einzelnen Mitarbeitern sehr genau die Unterstützung zukommen zu lassen, die sie benötigen.<br />

Ganz wichtig ist: Die Mitarbeiter akzeptieren Supervision, Coaching o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Unterstützungsformen<br />

nur dann, wenn sie merken, dass es ihnen weiterhilft. Wir halten nichts von „verordneten Programmen“,<br />

weil wir gelernt haben, dass den Mitarbeitern dann das Engagement fehlt. Wir verteilen also nicht mit <strong>der</strong><br />

Gießkanne unsere „Unterstützungswohltaten". Mitarbeiter müssen dies wollen und sich dabei engagieren.<br />

Können Sie dazu ein Beispiel geben?<br />

Bernhild Birkenbeil: Dazu fällt mir unser För<strong>der</strong>programm für die stellvertretenden Wohnbereichsleitungen<br />

ein. Diese sind in einer klassischen Sandwichposition, arbeiten in <strong>der</strong> Pflege und müssen aber bei<br />

Abwesenheit <strong>der</strong> Wohnbereichsleitung für eine begrenzte Zeit Verantwortung übernehmen. In <strong>der</strong> Praxis<br />

gab es immer wie<strong>der</strong> Spannungen und Zwischenfälle. Wir haben reagiert und ein Coachingprogramm mit<br />

über 10 Treffen im Zeitraum von zwei Jahren auf den Weg gebracht. Die Teilnehmer konnten dort mit<br />

einem externen Coach praktische Lösungen für ihre speziellen Fragen erarbeiten, die sie anschließend<br />

gleich umsetzen konnten. Das hat geholfen.<br />

Arbeiten Sie mit festen externen Supervisoren, Trainern etc. zusammen?<br />

Bernhild Birkenbeil: Natürlich ist es wichtig, mit guten externen Beratern kontinuierlich und vertrauensvoll<br />

zusammen zu arbeiten. Das tun wir auch. Aber Mitarbeiterentwicklung ist eine zentrale Führungsaufgabe.<br />

Da können wir uns nicht aus <strong>der</strong> Verantwortung stehlen. Berater, Trainer und Supervisoren „einkaufen“ mit<br />

<strong>der</strong> Einstellung „nun macht mal schön und alles wird gut“ ist nicht unser Ansatz. Natürlich gelingt uns auch<br />

so nicht alles. Aber wenn ich die letzten Jahre revue passieren lasse, dann kann ich sagen: Wir gehen<br />

hier unseren eigenen Weg mit gutem Erfolg.<br />

Meike Trapmann erhielt den Integrationspreis des VdK<br />

"Lasst Euch nicht unterkriegen!"<br />

Unter viel Beifall nahm Meike Trapmann im Rahmen <strong>der</strong> Fachmesse „Rehacare“ den<br />

Integrationspreis des Sozialverbandes VdK für beson<strong>der</strong>e berufliche und persönliche<br />

Leistungen entgegen. Der alle zwei Jahre verliehene Preis möchte dazu beitragen<br />

„Barrieren in den Köpfen <strong>der</strong> Menschen und beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> Arbeitgeber abzubauen“,<br />

sagte Ulrich Schmidt vom VdK. „Viele Menschen machen noch heute den Fehler und<br />

setzen Behin<strong>der</strong>ung mit Krankheit gleich. Unsere Preisträger zeigen eindrucksvoll,<br />

dass sie leistungsstarke Arbeitnehmer sind.“<br />

„Mit ihrem lebensbejahenden Wesen ist Meike Trapmann ein Glücksfall für ihre<br />

Mitmenschen“, beschrieb Herr Körsten von <strong>der</strong> Regionaldirektion Nordrhein-<br />

Westfalen <strong>der</strong> Bundesagentur für Arbeit die Mitarbeiterin <strong>der</strong> Sozial-Holding. Neben<br />

ihrem beruflichen Einsatz im Beratungszentrum, engagiert sich die junge Frau bei<br />

<strong>der</strong> <strong>Mönchengladbach</strong>er Arbeitsgemeinschaft „Mädchen und Frauen mit<br />

Behin<strong>der</strong>ung“ und spielt in zwei Theatergruppen mit.<br />

Meike Trapmann<br />

Nach <strong>der</strong> Ehrung nahm Meike Trapmann mutig das Mikrofon in die Hand und sagte:<br />

„Ich möchte für alle an<strong>der</strong>en Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung ein Vorbild sein und sagen, verfolgt Eure Ziele und<br />

lasst Euch nicht unterkriegen!“ Die zur Unterstützung mitgereisten Mitarbeiter <strong>der</strong> Sozial-Holding verdrückten<br />

so manch’ leise Träne angesichts dieser starken Worte, einer ebenso starken Frau.


Wie kann ich hier Familie und Beruf miteinan<strong>der</strong> in Einklang bringen?<br />

Holding <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Mönchengladbach</strong> führt die Familienpflegezeit ein:<br />

Vereinbarkeit von Pflege und Beruf<br />

Gesellschaftlich gewünscht und politisch unumstritten sind grundsätzlich die<br />

Bemühungen Angehörigen die Pflege von Familienmitglie<strong>der</strong>n zu<br />

ermöglichen. Umstritten ist jedoch wie lässt sich „Familie und Beruf“ und hier<br />

„Pflege von Angehörigen und Beruf“ so verbinden, dass den pflegenden<br />

Berufstätigen möglichst keine Nachteile entstehen. Senioren- und<br />

Familienministerin Schrö<strong>der</strong> bereitet dazu gerade per Gesetz die so<br />

genannte Familienpflegezeit vor.<br />

Die Sozial-Holding als größter Anbieter <strong>der</strong> Altenpflege in <strong>Mönchengladbach</strong><br />

will hier frühzeitig ein Zeichen setzen. „Wenn mehr als 30% <strong>der</strong> Beschäftigten<br />

älter als 50 Jahre alte sind, dann ist es auch wahrscheinlich, dass diese<br />

Auch aus Mitarbeitern können<br />

pflegende Angehörige werden<br />

Beschäftigten zu Hause mit dem Thema alte Eltern und eventuell sogar pflegebedürftige Eltern zu tun haben“,<br />

sagt Helmut Wallrafen-Dreisow, <strong>der</strong> Geschäftsführer <strong>der</strong> Sozial-Holding <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Mönchengladbach</strong> GmbH.<br />

„Wir sind Profis in Pflege und Betreuung und wollen dies auch bei unseren Angehörigen sein, ergänzt die<br />

Betriebsratsvorsitzende Monika Kuhlen-Heck.<br />

Was liegt näher, als das Vorhaben frühzeitig und schnell Realität werden zu lassen und damit einen weiteren<br />

Baustein zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu bieten. „Ein Unternehmen aus <strong>der</strong> Pflegebranche ist<br />

dazu vielleicht beson<strong>der</strong>s geeignet“, meint Wallrafen-Dreisow.<br />

Das Konzept sieht vor, dass <strong>der</strong> Angehörige seine Erwerbsfähigkeit für 2 Jahre auf 50 % reduziert,<br />

anschließend arbeitet er wie<strong>der</strong> 2 Jahre 100 %. Über den gesamten Zeitraum erhält er 75 % seines<br />

Einkommens und zahlt daraus Beiträge zur Rente. Dadurch, dass <strong>der</strong> Angehörige neben <strong>der</strong> reduzierten<br />

Erwerbstätigkeit auch noch eine Pflegeleistung ausübt, erhält er aus <strong>der</strong> gesetzlichen Pflegeversicherung<br />

hierfür weitere Rentenansprüche. Diese Ansprüche steigen mit <strong>der</strong> Höhe <strong>der</strong> Pflegestufe und sind<br />

unabhängig von <strong>der</strong> tatsächlichen Einkommenshöhe.<br />

Das Vorbild <strong>der</strong> Sozial-Holding soll zeigen, dass die Familienpflegezeit ein Beitrag für eine nachhaltige<br />

Gesellschaftspolitik ist. „Wir stellen uns <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung einer älter werdenden Gesellschaft und hoffen<br />

sehr, dass die Politik auch an unseren Praxiserfahrungen und <strong>der</strong>en Schlussfolgerungen interessiert ist“ sind<br />

sich Kuhlen-Heck und Wallrafen-Dreisow einig.<br />

Familienministerin Kristina Schrö<strong>der</strong> lobte bei einem Besuch in <strong>Mönchengladbach</strong>: „Ich freue mich sehr, dass<br />

die Sozial-Holding <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Mönchengladbach</strong> das Konzept <strong>der</strong> Familienpflegezeit bereits jetzt übernimmt.<br />

Dies zeigt: Die Familienpflegezeit entwächst direkt aus den Wünschen <strong>der</strong> Beschäftigen und <strong>der</strong> Betriebe.<br />

Mein Ziel ist es, dass möglichst viele Beschäftigte in unserem Land diese Chance <strong>der</strong> Vereinbarkeit von<br />

Familie und Beruf bekommen.“<br />

Was tut die Sozialholding für Mitarbeiter in <strong>der</strong><br />

Familienphase?<br />

Herr Janz (Personalabteilung): Wir tun schon einiges, um Mitarbeitern die Rückkehr nach einer<br />

Familienphase zu erleichtern. Zunächst einmal halten wir die Mitarbeiter während <strong>der</strong> Familienphase mit<br />

Informationen auf dem Laufenden. Sie erhalten regelmäßig unsere Unternehmenszeitung und am<br />

Jahresende verschicken wir unseren „Weihnachtsbrief“, in dem wir über unsere Neuerungen und<br />

Entwicklungen berichten. Wir bieten aber noch mehr: Um sich auf ihre Rückkehr vorzubereiten und sich<br />

fachlich „fit“ zu machen, können Mitarbeiter schon während <strong>der</strong> Familienphase gezielt an Fort- und<br />

Weiterbildungen teilnehmen. Lei<strong>der</strong> wird dieses Angebot bisher noch nicht ausreichend genutzt.<br />

23


Was wird getan, damit ich auf meine Gesundheit achten kann?<br />

24<br />

"Bekommt <strong>der</strong> Teilzeitmitarbeiter einen ganzen Apfel?"<br />

Gesundheitsför<strong>der</strong>ung ist mehr als ein Projekt<br />

Frau Bausch-Weis, was tut die Sozial-Holding dafür, dass Mitarbeiter<br />

gesund bleiben?<br />

Mittlerweile haben wir neun Jahre Erfahrung mit systematischer<br />

Gesundheitsför<strong>der</strong>ung. Ich denke, ganz wichtig ist: Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />

ist bei uns kein „Zusatzthema“, das sich in einzelnen Maßnahmen<br />

erschöpft, son<strong>der</strong>n fester Bestandteil <strong>der</strong> Unternehmenskultur. Bei allen<br />

Prozessen und Entscheidungen auf den unterschiedlichen betrieblichen<br />

Ebenen beziehen wir die Frage, wie die Gesundheit <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />

geför<strong>der</strong>t werden kann, ganz selbstverständlich mit ein.<br />

Da klingt gut aber auch ziemlich abstrakt. Was bedeutet das denn für die<br />

Praxis?<br />

Massage auch am Arbeitsplatz<br />

In <strong>der</strong> Praxis wirken sich viele Entscheidungen im Alltag auch auf die Gesundheit <strong>der</strong> Mitarbeiter aus. Ob<br />

bei Auswahl eines Bürostuhls, <strong>der</strong> Anschaffung eines Hebelifters, <strong>der</strong> Dienstplanung o<strong>der</strong> auch bei <strong>der</strong><br />

Teilnahme an einer Fortbildung ist es das Ziel die Gesundheit aktiv zu för<strong>der</strong>n.<br />

Die Arbeit in <strong>der</strong> Pflege und Betreuung ist doch beson<strong>der</strong>s belastend?<br />

Das stimmt. Je<strong>der</strong> denkt sofort an die Belastung des Rückens. Aber es geht nicht nur darum. Zum Beispiel<br />

überfor<strong>der</strong>n sich Mitarbeiter beim Umgang mit an Demenz erkrankten Bewohnern, merken nicht, wann es<br />

ihnen zu viel wird o<strong>der</strong> trauen sich nicht, das auszusprechen. Hier wirken z.B. Absprachen im Team<br />

gesundheitsför<strong>der</strong>nd, die es Mitarbeitern ermöglichen, aus überfor<strong>der</strong>nden Situationen bewusst<br />

auszusteigen. Dann das Thema „Pausen“: Wir haben in unseren Einrichtungen sehr schöne Pausenräume<br />

für die Mitarbeiter eingerichtet. Trotzdem kommt es vor, dass Mitarbeiter ohne Pause durcharbeiten.<br />

Woher wissen sie dann, wo sie ansetzen müssen?<br />

Wir fragen die Mitarbeiter! Mitarbeiterbefragungen, Teamgespräche, Mitarbeitergespräche thematisieren<br />

immer auch gesundheitsbezogene Fragen. Ganz wichtig sind unsere Gesundheitszirkel. Hier erarbeiten<br />

Mitarbeiter systematisch Lösungen für konkrete Alltagsprobleme in ihrem jeweiligen Arbeitsbereich, denn<br />

es sind oft die kleinen alltäglichen Dinge, die sich ganz schön summieren können: Hier ein überflüssiger<br />

Weg, weil <strong>der</strong> Wasserkocher im Bereich fehlt und da ein tiefes Bücken beim Einräumen <strong>der</strong><br />

Spülmaschine. Belastungen, die sich ganz schnell abstellen lassen - wenn die Mitarbeiter darauf<br />

aufmerksam machen. So wie bei den Spülmaschinen. Die wurden daraufhin beim Umbau <strong>der</strong><br />

Wohnküchen in den <strong>Altenheime</strong>n hoch gebaut.<br />

Wie sehen denn konkrete Maßnahmen und Angebote für die Mitarbeiter aus?<br />

Seit vielen Jahren bieten wir ein Seminar zur Selbstpflege für Mitarbeiter an, das wird hervorragend<br />

angenommen. Gut gebucht wird auch das Angebot „Integrative Orthopraktik“, eine Art Massage, die von<br />

Frau Nie<strong>der</strong>nhöfer wöchentlich in je<strong>der</strong> Einrichtung angeboten wird. Die Mitarbeiter investieren ihre<br />

Pausenzeit, die Kosten übernimmt die Sozial-Holding. Bei einigen Angeboten haben uns die Mitarbeiter<br />

aber auch signalisiert, dass sie hier keine Einmischung des Arbeitgebers wünschen. Kurse zur<br />

Raucherentwöhnung zum Beispiel wurden nicht gut angenommen.


Was ist, wenn ich krank werde?<br />

Dr. Birgit Delbrück ist die Betriebsärztin <strong>der</strong> Sozial-Holding<br />

Gut gelaunt zum Impfen und Vorsorgen<br />

Freundlich, offen und gut gelaunt – so tritt die Betriebsärztin Dr. Birgit Delbrück ihren Patienten und<br />

Besuchern gegenüber. Der Beruf wurde <strong>der</strong> sportlichen Frau in die Wiege gelegt, denn schon ihre Mutter war<br />

betriebsärztlich tätig. Daher gab es auch in <strong>der</strong> Schulzeit nur einen Berufswunsch, den <strong>der</strong> Ärztin. „Es war<br />

schnell klar, dass ich auch in die Arbeitsmedizin gehen möchte, denn hier lassen sich Beruf und Familie sehr<br />

gut vereinen“, erklärt die Ärztin. Die meiste Zeit ihres Lebens hat die Betriebsärztin entwe<strong>der</strong> im Süden o<strong>der</strong><br />

im Norden Deutschlands verbracht: geboren in Schleswig-Holstein, aufgewachsen in Bayern, Medizin studiert<br />

in Kiel, internistische Tätigkeit in einer Reha-Klinik am Tegernsee und arbeitsmedizinische Fachausbildung in<br />

Hamburg. Von dort aus zog es ihre Familie in den Norden Europas, nach Malmö in Schweden, wo sie von<br />

2005 bis 2007 lebte. Mit <strong>der</strong> Einschulung ihrer heute neunjährigen Tochter war das Abenteuer Schweden<br />

beendet und auch die Frage nach einem Lebensmittelpunkt fand in Düsseldorf eine Antwort. „Wir haben uns<br />

auf die Mitte geeinigt und fühlen uns hier sehr wohl!“ In Düsseldorf-Kaiserswerth unterrichtete sie zunächst<br />

bei <strong>der</strong> Diakonie, bevor sie zum TÜV-Nord wechselte. Im Rahmen dieser Anstellung wurde sie zur<br />

Betriebsärztin <strong>der</strong> Sozial-Holding. Seitdem steht sie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern <strong>der</strong> Holding bei<br />

Impffragen, arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchungen und bei Überprüfung <strong>der</strong> Einsatzfähigkeit mit Rat<br />

und Tat zur Seite.<br />

Wer Dr. Birgit Delbrück persönlich kennenlernen möchte, kann zu ihren Sprechzeiten – montags und<br />

mittwochs jeweils von 8.30 bis 10.30 Uhr (nach Voranmeldung) – in die Hardterwald Klinik kommen.<br />

Rückkehrgespräche för<strong>der</strong>n Gesundheit<br />

Gesunde Gespräche dienen <strong>der</strong> Mitarbeiterorientierung und <strong>der</strong><br />

Gesundheitsför<strong>der</strong>ung. Nach einer längeren Abwesenheit (mehr als 5<br />

Kalen<strong>der</strong>tage nach Krankheit aber auch nach Urlaub o<strong>der</strong> Teilnahme an<br />

einer Weiterbildung, etc.) führt <strong>der</strong> unmittelbare Vorgesetzte mit <strong>der</strong><br />

zurückgekehrten Mitarbeiterin ein Gespräch, das <strong>der</strong> Information des<br />

Mitarbeiters über Abläufe und vorgenommene Än<strong>der</strong>ungen dient. Im Fall<br />

einer krankheitsbedingten Abwesenheit wird im „Gesunden Gespräch“<br />

auch besprochen, inwieweit arbeitsbedingte Belastungen und Ärgernisse<br />

die Entstehung <strong>der</strong> Krankheit beeinflusst haben könnten und wie diese<br />

zukünftig abgewendet werden können.<br />

Gespräche helfen bei <strong>der</strong><br />

Rückkehr<br />

Präventionsgespräche im Rahmen des betrieblichen Einglie<strong>der</strong>ungsmanagements dienen dazu, die<br />

Mitarbeiter beim Erhalt und <strong>der</strong> Verbesserung ihrer Arbeitsfähigkeit zu unterstützen. Das<br />

Präventionsgespräch führt die Personalabteilung mit <strong>der</strong> Mitarbeiterin nach einer krankheitsbedingten<br />

Abwesenheit von insgesamt mehr als sechs Wochen innerhalb eines Jahres (ununterbrochen o<strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />

Summe). Zur Unterstützung können <strong>der</strong> Betriebsrat, die Schwerbehin<strong>der</strong>tenvertretung, <strong>der</strong> Betriebsarzt,<br />

etc. hinzugezogen werden. Im Bedarfsfall werden individuell abgestimmte Maßnahmen vereinbart und<br />

protokolliert, die den Mitarbeiter unterstützen sollen, (wie<strong>der</strong>) arbeitsfähig zu werden.<br />

25


26<br />

Daniela Sänger: Schutz vor Überfor<strong>der</strong>ung ist wichtig<br />

Dazugehören auch wenn man krank ist<br />

Frau Sänger, Sie haben als Teamleitung gearbeitet, sind daraufhin wegen einer Erkrankung über ein<br />

Jahr ausgefallen und haben jetzt den Wie<strong>der</strong>einstieg als Teamleitung in Lürrip geschafft. Herzlichen<br />

Glückwunsch dazu. Aber sicher waren die zurückliegenden Jahre nicht leicht.<br />

Daniela Sänger: Allerdings. Wenn man erkrankt und deshalb ausfällt, zieht es einem den Boden unter den<br />

Füssen weg. Als ich mich schlecht und schwach fühlte, konnte ich mir gar nicht vorstellen, jemals wie<strong>der</strong><br />

„richtig arbeiten“ zu können. Dann waren da die Zukunftsängste. Was wird aus mir, was kann ich noch, usw.?<br />

Manchmal habe ich gedacht, ich müsste meinen Beruf aufgeben….<br />

Hatten Sie in <strong>der</strong> Zeit denn Kontakt zu ihrem Arbeitgeber?<br />

Daniela Sänger: Nein, eigentlich gar nicht. Außer über die Abwicklung <strong>der</strong> formalen Dinge….das kam ja dann<br />

hinzu. Zu Beginn tat mir <strong>der</strong> Abstand ja gut. Aber je länger ich ausfiel, umso grösser wurden meine Ängste.<br />

Was plant <strong>der</strong> Arbeitgeber? Will man mich etwa loswerden und mich kündigen, wenn ich zurückkehre? Das ist<br />

wirklich ein Punkt, <strong>der</strong> mich noch zusätzlich belastet hat.<br />

Was meinen Sie da genau?<br />

Daniela Sänger: Ich glaube, wenn man sich von Seiten <strong>der</strong> Sozialholding aktiver um mich gekümmert hätte<br />

wären mir wirklich ein paar schlaflose Nächte erspart geblieben…<br />

Wie verlief denn ihre Rückkehr in den Job?<br />

Daniela Sänger: Über die Wie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ung kann ich nur Positives berichten. Man hat mit mir Gespräche<br />

auf eine sehr wertschätzende Art geführt, erst die Geschäftsführung, dann folgten zwei Gespräche mit Frau<br />

Birkenbeil und Frau Baro. Man hat mich überhaupt nicht ausgefragt o<strong>der</strong> mich mit For<strong>der</strong>ungen unter Druck<br />

gesetzt. Ich konnte meine eigenen Vorstellungen zu meiner beruflichen Entwicklung äußern, Frau Birkenbeil<br />

hat geprüft, was betrieblich machbar ist. Ganz wichtig war, dass ich meine Arbeitszeit langsam wie<strong>der</strong><br />

aufbauen konnte. Angefangen habe ich mit 4 Stunden, danach 6 Stunden. Jetzt bin ich wie<strong>der</strong> in Vollzeit als<br />

Teamleitung tätig wie schon vor meiner Krankheit.<br />

Das ist sicher nicht so einfach, pünktlich nach 4 Stunden nach Hause zu gehen, gerade auch wenn die<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an die Arbeit immer weiter steigen?<br />

Daniela Sänger: Es war sicher nicht einfach für jemanden wie mich, <strong>der</strong> es gewohnt war, immer wie<strong>der</strong> über<br />

die eigenen Grenzen zu gehen. Aber alle haben mich in <strong>der</strong> Einrichtung dabei unterstützt. Ich konnte<br />

regelmäßige Gespräche mit dem Leitungsteam führen, die auch bei beson<strong>der</strong>en Anlässen für mich da waren.<br />

Im Nachhinein kann ich sagen: Es war so wichtig für mich, langsam wie<strong>der</strong> reinkommen zu können. Und ich<br />

kann Kolleginnen, die in eine ähnliche Lage wie ich geraten sind, nur raten, die Chance eines<br />

Wie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ungsprogramms voll zu nutzen.<br />

Manchmal sagt man, dass es erst ganz Schlimm kommen muss, bevor man etwas än<strong>der</strong>t in seinem<br />

Leben!<br />

Daniela Sänger: Das war bei mir definitiv so. Aber das muss nicht so sein. Ich habe mittlerweile einen guten<br />

Blick dafür, wenn sich Kolleginnen überfor<strong>der</strong>n und ständig auf <strong>der</strong> Überholspur fahren. Wenn jemand nicht<br />

mehr zuhören kann und multi-tasking betreibt, schrillen bei mir die Alarmsignale. Ich glaube, dass es darum<br />

geht: Dass man sich im Auge behält und das „Stoppschild“ zeigt, wenn jemand seine Grenzen<br />

überschreitet….


Tätigkeit als Betreuungsassistentin bietet neue Perspektiven für Pflegekräfte mit gesundheitlichen<br />

Einschränkungen<br />

„Das Gute war: Meinen Traumjob musste ich nicht aufgeben!“<br />

Die Botschaft traf Katrin Stolz im Sommer 2009 wie ein Schlag: „Heben<br />

geht für Sie in Zukunft nicht mehr!“ eröffnete ihr <strong>der</strong> behandelnde Arzt am<br />

Ende umfangreicher Untersuchungen, nachdem Katrin Stolz wegen<br />

starker Rückenbeschwerden mehrere Wochen ausgefallen war. „Ich war<br />

schockiert und stand schnell vor <strong>der</strong> Frage: „Was mache ich jetzt?“,<br />

erinnert sich die heute 30-jährige an die belastenden Tage, in denen Sie<br />

sich beruflich neu orientieren musste.<br />

Beruflich wollte sie von Beginn an immer schon „etwas mit Menschen<br />

machen“. Mit 16 Jahren hatte sie bereits ein freiwilliges soziales Jahr im<br />

Krankenhaus absolviert, hatte danach eine Ausbildung zur<br />

Pflegefachkraft bei <strong>der</strong> Sozial-Holding begonnen und war seit 2001 als<br />

ex. Pflegefachkraft im Altenheim Rheindalen erfolgreich tätig gewesen.<br />

Katrin Stolz in <strong>der</strong> "Muckibude"<br />

Doch dann ging alles sehr schnell. Ein Orientierungsgespräch mit dem Personalleiter Herrn Schmitz –<br />

eine kurze Bedenkzeit und dann <strong>der</strong> berufliche Neustart als Betreuungsassistentin schon im September<br />

2009. „Mit dieser Entscheidung habe ich richtig ins Schwarze getroffen. Eine Umschulung etwa in einen<br />

„Bürojob“ wäre für mich niemals in Frage gekommen und als Pflegefachkraft hätte ich bestimmt nicht<br />

mehr lange durchhalten können“, resümiert Katrin Stolz ihre damalige Entscheidung.<br />

Als Betreuungsassistentin hat Katrin Stolz heute Zeit, sich intensiv um die Bewohner mit eingeschränkter<br />

Alltagskompetenz zu kümmern und ihnen Zuwendung zu geben. „Darin gehe ich richtig auf, das macht<br />

mir richtig Spaß. Und was auch wichtig ist: Schwere pflegerische Aufgaben gehören nicht zu meinem<br />

Aufgabenbereich, so dass ich die gestellten Anfor<strong>der</strong>ungen auch langfristig gut bewältigen kann, erläutert<br />

Katrin Stolz. Und auch unter finanziellen Gesichtspunkten kann sich <strong>der</strong> Wechsel von <strong>der</strong> Pflegefachkraft<br />

zur Betreuungsassistentin sehen lassen. „Natürlich fallen diverse Zuschläge weg, so dass ich weniger<br />

verdiene als vorher. Aber ich komme auch so noch gut klar“, sagt Katrin Stolz.<br />

Der Wechsel in die neue Tätigkeit als Betreuungsassistentin ist ihr leicht gefallen. Dabei war es vorteilhaft<br />

für sie, dass sie die Einrichtung wechseln musste und im neuen Team gleich unter den neuen Vorzeichen<br />

starten konnte. „Natürlich „juckt es mir in den Fingern“, wenn ich Tätigkeiten, die ich früher gerne und gut<br />

gemacht habe, nicht mehr ausüben kann. Aber dennoch kann ich mein erworbenes Wissen und meine<br />

Fähigkeiten auch als Betreuungsassistentin gut einbringen,“ berichtet Katrin Stolz mit Genugtuung in <strong>der</strong><br />

Stimme.<br />

Auch unter „Karrieregesichtspunkten“ ist <strong>der</strong> Tätigkeitswechsel keine Sackgasse und bietet interessante<br />

Perspektiven. Einmal in <strong>der</strong> Woche geht Katrin Stolz mit Bewohnern in die „Muckibude“ und bietet ihnen<br />

dort ein Aufbautraining an. Und langfristig kann sie sich eine Tätigkeit im Sozialen Dienst vorstellen. „Mein<br />

Interesse daran hab ich schon geäußert. Wahrscheinlich müsste ich dazu noch eine entsprechende<br />

Weiterbildung absolvieren, da ich ja keine gelernte Sozialarbeiterin bin. Aber die Mühe würde ich gerne<br />

auf mich nehmen!“<br />

27


Wer hilft mir, meine Interessen und Belange zu vertreten?<br />

28<br />

Betriebsrat auf Augenhöhe mit <strong>der</strong> Geschäftsführung<br />

„Ich würde mich immer wie<strong>der</strong> für unser Unternehmen<br />

entscheiden!“<br />

Frau Kuhlen-Heck, wie lange sind Sie schon in <strong>der</strong> Sozial-Holding.<br />

Oh, da muss ich nachdenken (lacht)! Ich glaube fast 20 Jahre schon!<br />

Angefangen habe ich als Pflegehelferin in Eicken. Dann wurde ich<br />

Alltagsassistentin. Das war, als die Bereiche Pflege und Hauswirtschaft<br />

enger zusammengeführt wurden.<br />

Wie sind Sie zum Betriebsrat gekommen?<br />

Da bin ich mehr o<strong>der</strong> weniger reingerutscht. Seit 15 Jahren bin ich<br />

Ver.di-Mitglied. Irgendwann hat man mich angesprochen. Ich weiß gar<br />

nicht mehr, wer das war (schmunzelt)!<br />

Was macht für Sie die Arbeit im Betriebsrat so interessant?<br />

Man kann viel für die Gerechtigkeit im Unternehmen tun.<br />

Betriebsratsvorsitzende Monika<br />

Kuhlen-Heck<br />

Wie war <strong>der</strong> Sprung vom Betriebsratsmitglied zur Betriebsratsvorsitzenden?<br />

Das war schon etwas Beson<strong>der</strong>es. Als normales Mitglied saß man in einem geschützten Raum und alle<br />

waren mehr o<strong>der</strong> weniger <strong>der</strong> gleichen Meinung. Jetzt muss ich anschließend dem Geschäftsführer<br />

gegenübertreten und <strong>der</strong> ist nun wirklich nicht immer unserer Meinung.<br />

Haben Sie da mal ein Beispiel?<br />

Die Idee mit dem Dienstplanausschuss war schon so eine Sache. Die Geschäftsführung kannte so etwas<br />

ja gar nicht. Am Ende haben wir aber eine gemeinsame Basis gefunden.<br />

Was war ihr bisher größter Erfolg?<br />

Das kann man so gar nicht sagen. Für mich ist es wichtig, dass wir auf gleicher Augenhöhe mit <strong>der</strong><br />

Geschäftsführung um die Zukunft des Unternehmens ringen. Wir fühlen uns sehr ernst genommen. Es hat<br />

sich ein gutes Zusammenspiel entwickelt.<br />

Wie meinen Sie das?<br />

Ja, Herr Wallrafen-Dreisow hat sich sehr viel Zeit genommen und uns beispielsweise das Verfahren zur<br />

Verhandlung von Pflegesätzen erklärt. Das hat er so gut gemacht, dass Ver.di ihn zu einem<br />

Betriebsräteseminar eingeladen hat (lacht)!<br />

Warum sollten sich Mitarbeiter im Betriebsrat engagieren?<br />

Weil wir hier ganz viel bewegen können. Hier bei uns haben wir in den letzten Jahren zahlreiche<br />

Regelungen und Vereinbarungen ausgehandelt, die den Mitarbeitern Sicherheit und Verlässlichkeit<br />

garantieren. Daneben sind wir auch außerhalb des Unternehmens tätig. Wir setzen uns politisch für die<br />

Arbeitsbedingungen in <strong>der</strong> Pflege ein und engagieren uns bei <strong>der</strong> Imageverbesserung des Pflegeberufs<br />

insgesamt.<br />

Wie würden Sie das Betriebsklima in den <strong>Altenheime</strong>n beschreiben?<br />

Es ist in den meisten Bereichen schon richtig gut. Natürlich gibt es auch Bereiche, in denen es noch nicht<br />

passt! Ich würde mich immer wie<strong>der</strong> für unser Unternehmen entscheiden. Hier gibt es einen Betriebsrat<br />

und es wird nach Tarif bezahlt. Das finde ich heutzutage ganz wichtig. Wir sind nicht gewinnorientiert.<br />

Alles was wir einnehmen, kann und wird auch wie<strong>der</strong> für uns verwendet. Wir sind innovativ und gut!


Erreichbarkeit des Betriebsrates<br />

Der Betriebsrat hat 13 Mitglie<strong>der</strong>. Die Betriebsratsvorsitzende Monika Kuhlen-Heck ist vollständig<br />

freigestellt. Dazu zwei Kolleginnen, die zu 50 % freigestellt sind. Eine Sekretärin kümmert sich um den<br />

Ablauf im Büro.<br />

Der Betriebsrat ist zu je<strong>der</strong> Tages- und Nachtzeit erreichbar. Je<strong>der</strong> Mitarbeiter kann den Betriebsrat per<br />

Mail kontaktieren. Bürozeiten sind von 07:00 bis 17:00 Uhr. Jeden Dienstag ist <strong>der</strong> Betriebsrat vor Ort in<br />

den Einrichtungen ansprechbar!<br />

Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG)<br />

Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz verbietet jegliche Diskriminierung, d. h. Benachteiligung o<strong>der</strong><br />

auch Belästigung am Arbeitsplatz aufgrund von Rasse, Geschlecht, Religion, Behin<strong>der</strong>ung, Alter o<strong>der</strong><br />

sexueller Identität. Sollten jemand selbst o<strong>der</strong> ein Kollege benachteiligt werden, so kann sich je<strong>der</strong> an eine<br />

speziell eingerichtete Beschwerdestelle im Unternehmen wenden.<br />

Die Beschwerdestelle wurde in <strong>der</strong> Personalabteilung <strong>der</strong> Sozial-Holding <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Mönchengladbach</strong>, Königstrasse 151, 41236 <strong>Mönchengladbach</strong>, eingerichtet.<br />

Die Beschwerdestelle befindet sich im Raum 304,<br />

Ansprechpartner ist:<br />

Herr Ralf Willim, Telefon: 02166 /455-4218.<br />

Wie ist mein Arbeitsplatz ausgestattet?<br />

Gute Ausstattung ist die Basis für gute Arbeit<br />

Bei Arbeitsmitteln sparen wir nicht!<br />

Klaus Wetzel, Leiter des Bereichs Technik, bauliche Instandhaltung und<br />

Arbeitsschutzbeauftragter:<br />

Es ist klar, dass wir alles tun müssen, damit die Pflegekräfte möglichst optimale<br />

Arbeitsbedingungen vorfinden. Deshalb investieren wir kontinuierlich trotz<br />

Kostendruck in die Ausstattung mit Arbeitsmitteln. Aber hier sehe ich auch<br />

Verbesserungspotential: Oft kommt es noch vor, dass sich die Mitarbeiter vor Ort<br />

über fehlende o<strong>der</strong> unzureichende Arbeitsmittel beklagen, uns darüber aber nicht<br />

informieren. Hier wünsche ich mir manchmal mehr direkte Kommunikation.<br />

Klaus Wetzel sorgt für<br />

Arbeitssicherheit<br />

29


Wie kann ich mich fort- und weiterbilden?<br />

30<br />

Fort- und Weiterbildung auf neuen Wegen<br />

"Angebote müssen die Mitarbeiter spürbar unterstützen"<br />

Herr Herfs, seit 15 Jahren koordinieren Sie die Fort- und Weiterbildung bei<br />

<strong>der</strong> Sozial-Holding. Was hat sich in den Jahren verän<strong>der</strong>t, was ist<br />

geblieben?<br />

Jan Herfs: Was geblieben ist? Fort- und Weiterbildung hat bei <strong>der</strong> Sozial-Holding<br />

immer schon einen hohen Stellenwert gehabt. Das sieht man auch am Budget.<br />

Durchschnittlich bis zu 2% <strong>der</strong> Jahresarbeitszeit einer Pflegekraft werden für<br />

Fort- und Weiterbildung verwendet. Obwohl <strong>der</strong> Kostendruck gestiegen ist,<br />

sparen wir hier nicht, weil sonst die Qualität leidet.<br />

Und wie gehen Sie konkret vor?<br />

Jan Herfs: Wir erstellen jedes Jahr ein umfangreiches Fort- und<br />

Weiterbildungsprogramm. Darin finden sich Themen, die "zeitlos" wichtig sind wie Jan Herfs<br />

z.B. Gesprächsführung für Führungskräfte o<strong>der</strong> Schulungen zur Integrativen<br />

Validation. Wir setzen uns in <strong>der</strong> Jahresmitte mit den Einrichtungsleitungen und Pflegedienstleitungen<br />

zusammen und planen die Angebote des nächsten Jahres.<br />

Und wie haben sich in den letzten Jahren ihre Angebote verän<strong>der</strong>t?<br />

Neu ist einmal, dass wir mit unseren Angeboten gezielt Verän<strong>der</strong>ungsprozesse in den Einrichtungen<br />

unterstützen wollen. Im Rahmen unserer Führungswerkstätten für die Wohnbereichs- und Teamleitungen<br />

werden zum Beispiel Fragen und Probleme bei <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> Risikopotentialeinschätzungen<br />

bearbeitet. Neu ist auch, dass wir möglichst schnell reagieren, wenn sich manchmal plötzlich Bedarfe in<br />

den Einrichtungen vor Ort ergeben. Wir haben dazu einen Pool von externen Dozenten gebildet, die für<br />

uns innerhalb von 14 Tagen eine maßgeschnei<strong>der</strong>te Schulung durchführen können.<br />

Können Mitarbeiter denn eigene Vorschläge zur Fort- und Weiterbildung machen?<br />

Jan Herfs: Das können sie! Dazu ein Beispiel: Eine engagierte Zahnärztin führt mittlerweile im 2. Jahr<br />

Schulungen zur Mund- und Zahnpflege durch. Die Idee entstand aus <strong>der</strong> fachlichen Diskussion <strong>der</strong><br />

Pflegekräfte mit <strong>der</strong> Ärztin bei <strong>der</strong> Bewohnerversorgung vor Ort. Wir haben das aufgegriffen und<br />

umgesetzt.<br />

Aber Pflegekräfte sind oft nicht beson<strong>der</strong>s motiviert, an Schulungsangeboten teilzunehmen! O<strong>der</strong><br />

ist das bei <strong>der</strong> Sozialholding an<strong>der</strong>s?<br />

Jan Herfs: Wir machen die Erfahrung, dass unsere Angebote von den Mitarbeitern dann beson<strong>der</strong>s<br />

akzeptiert werden, wenn diese damit konkrete Probleme lösen und das Gelernte sofort umsetzen können.<br />

Eine Kinästhetik-Trainerin begleitet zum Beispiel Pflegekräfte bei <strong>der</strong> Pflege und gibt Feedback und<br />

konkrete Tipps direkt vor Ort. Zwei Ärzte führen regelmäßige Fallbesprechungen durch und machen die<br />

Pflegekräfte fit für die Kommunikation mit den Hausärzten.<br />

Klingt sehr gut und anspruchsvoll. Aber wie wird dies alles organisiert?<br />

Jan Herfs: Da sind wir noch lange nicht am Ende des Wegs. Ich denke, wir müssen dafür sorgen, dass<br />

zukünftig Schulung, Beratung und Lernen verstärkt in den Einrichtungen organisiert werden können. Wir<br />

diskutieren gerade, mit den PDL dafür eigenständige Budgets zukommen zu lassen. Ich bin gespannt, wie<br />

es weitergeht!


Wird in <strong>der</strong> Einrichtung ausgebildet?<br />

Praxistransfer als Sahnehäubchen<br />

Ausbildung ist Investition in die Zukunft<br />

„Wir nehmen unsere Rolle als Ausbildungsbetrieb sehr ernst und wollen<br />

unseren aktuell 57 Auszubildenden die bestmöglichen Bedingungen bieten,“<br />

sagt Bernadette Kienbaum. Die gelernte Altenpflegerin und Lehrerin für<br />

Pflegeberufe ist seit 1.11.2009 als koordinierende Praxisanleiterin tätig. Die<br />

Einrichtung <strong>der</strong> zusätzlichen Stelle war notwendig geworden, weil die<br />

Koordination <strong>der</strong> Praktikumseinsätze <strong>der</strong> Auszubildenden und die<br />

konzeptionelle Abstimmung mit <strong>der</strong> Katholischen Bildungsstätte für<br />

Gesundheits- und Pflegeberufe GmbH als fachtheoretischem Ausbil<strong>der</strong> zu<br />

einer echten organisatorischen Herausfor<strong>der</strong>ung geworden war.<br />

Ausgebildete Praxisanleiterinnen<br />

In den Praktikumsphasen werden die Auszubildenden in den Einrichtungen<br />

von Mentoren und Praxisanleitern begleitet. „Wir haben viele sehr erfahrene<br />

Pflegekräfte, die die Anleitung vor Ort wirklich engagiert und gut machen. Allerdings steigen die<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen auch hier stetig, so dass wir dabei sind, zusätzliche Mentoren und Praxisanleiter zu schulen<br />

und fit zu machen, sagt Bernadette Kienbaum, die auch für die fachliche Weiterentwicklung und Begleitung<br />

<strong>der</strong> Praxisanleiter in den Einrichtungen zuständig ist.<br />

Regelmäßige Kursauswertungen werden auch dazu genutzt, die Zufriedenheit <strong>der</strong> Schüler mit <strong>der</strong><br />

Ausbildungsgestaltung zu erheben und Bedarfe zur Weiterentwicklung <strong>der</strong> Ausbildung aufzugreifen. So<br />

stehen den Auszubildenden seit Kurzem „als beson<strong>der</strong>es Sahnehäubchen“ jährlich 15 sogenannte<br />

Praxistransfertage zur Verfügung, in denen theoretische Inhalte vertieft, individuelle Fragen <strong>der</strong><br />

Auszubildenden aufgegriffen und spezifische Themen und Inhalte <strong>der</strong> Einrichtungen <strong>der</strong> Sozialholding<br />

vermittelt werden.<br />

„Wir sind uns bewusst, dass die Qualität unserer Ausbildung mit darüber entscheidet, ob wir auch weiterhin<br />

fachlich versierte Kollegen in unseren Einrichtungen zur Verfügung haben, sagt Bernadette Kienbaum, die für<br />

ihr erstes Jahr als koordinierende Praxisanleiterin ein sehr positives Fazit zieht: „Es war ein spannendes Jahr,<br />

in dem sich ein breites Aufgabenspektrum aufgetan hat. Kurzum, ein Job, den ich mit Leidenschaft gerne<br />

auch in Zukunft machen werde!“<br />

31


32<br />

Azubis im Gespräch<br />

„Zum Glück hat es geklappt!“<br />

Sarah Abdel Gawad (21 Jahre) und Markus Rossow (23 Jahre)<br />

Auszubildende bei <strong>der</strong> Sozial-Holding. In einem Gespräch mit Steffi Mager<br />

erzählen sie, warum sie sich gerade bei <strong>der</strong> Holding beworben haben.<br />

Wieso habt Ihr Euch bei <strong>der</strong> Sozial-Holding um einen Ausbildungsplatz<br />

beworben?<br />

Markus: Während meiner Zivildienstzeit im Rheindahlener Altenheim habe<br />

ich die Sozial-Holding kennen gelernt. Die Arbeitsatmosphäre gefiel mir gut<br />

und so habe ich mich entschieden, mich hier um einen Ausbildungsplatz zu<br />

bewerben und zum Glück hat es geklappt.<br />

Wie fandet Ihr das Auswahlverfahren?<br />

Sarah: Der Test war sehr anspruchsvoll, aber auch angemessen.<br />

In welchen Abteilungen arbeitet Ihr?<br />

Sarah Abdel Gawad und Markus<br />

Rossow<br />

Markus: Ich bin <strong>der</strong> Abteilung "Projekte und Qualität" zugewiesen worden und fühle mich bereits gut<br />

integriert. Auch ich nehme an Teamgesprächen teil und werde viel miteinbezogen. Anstrengend fand ich<br />

bisher nur die Einrichtungsleitersitzung, zu <strong>der</strong> ich mitgegangen bin.<br />

Wie läuft es denn in <strong>der</strong> Berufsschule?<br />

Markus: Die Fächer, wie Bürowirtschaft o<strong>der</strong> Datenverarbeitung, sind natürlich völlig neu, aber es ist kein<br />

Problem sich einzuarbeiten.<br />

Sarah: Wir haben immer dienstags und freitags Berufsschule am Berufskolleg Rheydt-Mülfort. Das ist wirklich<br />

okay.<br />

Zum Schluss noch ein paar persönliche Fragen: Was sind Eure Hobbys?<br />

Sarah: Ich höre gerne Musik und gehe zu Konzerten.<br />

Markus: Mein größtes Hobby ist Borussia <strong>Mönchengladbach</strong>, daher habe ich auch eine Dauerkarte für die<br />

Heim- und Auswärtsspiele.<br />

Worüber habt Ihr zuletzt gelacht?<br />

Markus: Über den – vor dem Hintergrund <strong>der</strong> ernsten Thematik – lei<strong>der</strong> weit am Ziel vorbeischießenden Film<br />

"Inglorious Basterds".<br />

Sarah: Gute Frage. Ich lache ziemlich viel und oft. Und ganz oft auch über mich selbst, da ich sehr<br />

tollpatschig bin. Meine Freunde können darüber ein Lied singen.


Wie unterstützt die Einrichtung meine berufliche Entwicklung?<br />

Immer wie<strong>der</strong> von 0 auf 100<br />

„Das war Liebe auf den ersten Blick!“<br />

Gerade eine Einrichtungsleitung muss in vielen Welten zuhause sein, auf<br />

mehreren Hochzeiten gleichzeitig tanzen. In verschiedenen Welten<br />

unterwegs zu sein, ist für Iris Hanka nichts Ungewöhnliches. Das bedeutet<br />

nicht, dass sie sprunghaft ist – ganz im Gegenteil. Die Einrichtungsleiterin<br />

aus dem Altenheim Eicken hat einen sehr gradlinigen Weg hinter sich. „Nach<br />

dem Abitur habe ich ein Praktikum in einer Kin<strong>der</strong>klinik gemacht und das war<br />

Liebe auf den ersten Blick. Ich wusste, ich will Kin<strong>der</strong>krankenschwester<br />

werden“, erzählt die heute 39-jährige. Das hat sie dann auch prompt<br />

verwirklicht.<br />

Wie Vieles in ihrem Leben ist das nicht ohne „Hin<strong>der</strong>nisse“ verlaufen. Kurz<br />

vor ihrem Examen hat sie nämlich selber ein Kind bekommen. Iris Hanka:<br />

„Die Examensprüfung zur Kin<strong>der</strong>krankenschwester habe ich mit 22 dann aus<br />

<strong>der</strong> Perspektive einer Mutter abgelegt. Das hat vieles verän<strong>der</strong>t!“ Kurze Zeit<br />

später war sie alleinerziehende Mutter und musste zeitweise von <strong>der</strong><br />

Sozialhilfe leben. Auch so etwas verän<strong>der</strong>t die Weltsicht. Für Iris Hanka war<br />

das aber kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken: „Sobald es möglich<br />

war, bin ich wie<strong>der</strong> in den Job eingestiegen!“ Sie hat dann im<br />

Bethesda-Krankenhaus in <strong>der</strong> Geburtshilfe und Neugeborenenpflege<br />

Iris Hanka<br />

gearbeitet. Routinen und Wie<strong>der</strong>holung sind aber noch nie ihr Ding gewesen.<br />

Sie hat sich als Still- und Laktationsbeauftragte engagiert und so nebenbei noch an <strong>der</strong> Krankenpflegeschule<br />

unterrichtet. Irgendwann war das nicht mehr ausfüllend: „Da habe ich mit dreißig noch ein<br />

Sozialmanagementstudium begonnen“ erzählt sie so, als wäre es das Selbstverständlichste von <strong>der</strong> Welt.<br />

Auch das hat sie gradlinig durchgezogen. Übrigens parallel zu einer ¾ Stelle im Krankenhaus: „Ich bin im<br />

Studium oft gefragt worden, als was ich denn nachher arbeiten wolle, da habe ich mehr im Spaß geantwortet:<br />

Ich werde Chef!“<br />

Und jetzt ist sie Chefin! Erst im Studium hat sie ihren Zugang zur Altenpflege gefunden und eine beson<strong>der</strong>e<br />

Beziehung zu den demenziell verän<strong>der</strong>ten Menschen entwickelt. Die leidenschaftliche Freizeitseglerin hat im<br />

Altenheim Eicken angeheuert. „Meine Vorgängerin, Frau Strucken-Jordan, hat sehr weitsichtig ihre Nachfolge<br />

geplant!“ Nur vier Jahre nach ihrem Einstieg in die Altenhilfe trägt sie nun die volle Verantwortung im Haus.<br />

Manchmal kommt es ihr selber etwas unheimlich vor. Etwas nachdenklich erzählt sie: „Bis jetzt ging es so fix,<br />

dass ich öfter das Gefühl hatte, nix zu Ende gebracht zu haben. So schnell haben die Aufgabenbereiche<br />

gewechselt.“ Jetzt will sie sich zusammen mit dem Pflegedienstleiter Ulli Jansen mehr Zeit nehmen, um<br />

Bewohnern und Mitarbeitern in einer warmen Atmosphäre Sicherheit zu bieten und zu zeigen, wo es lang<br />

geht. Etwas mehr Zeit hat sie ja jetzt auch, wo ihr inzwischen 17-jähriger Sohn zu einem Highschool-Jahr<br />

nach Kanada aufgebrochen ist.<br />

33


34<br />

Anneliese Crisu: "Wer sagt denn, dass man in <strong>der</strong> Pflege keine Karriere machen kann?"<br />

"Hier kann je<strong>der</strong> seinen Weg gehen!"<br />

„Wer mir das damals prophezeit hätte, den hätte ich für verrückt erklärt!“ sagt<br />

Anneliese Crisu, die seit Juli 2010 als Wohnbereichsleiterin für vier<br />

Wohnbereiche im Altenheim Eicken Verantwortung übernommen hat. Denn<br />

im Jahr 2001 hatte die damals 36-jährige gelernte Erzieherin gerade erst ihre<br />

Altenpflegeausbildung in <strong>der</strong> ehemaligen Bildungs-GmbH begonnen.<br />

Aber nach erfolgreicher Ausbildung ging es für Anneliese Crisu kontinuierlich<br />

Schritt für Schritt „nach oben“. Nach einjähriger Tätigkeit als Pflegefachkraft<br />

folgte ab 2005 die Tätigkeit als Praxisanleiterin im Altenheim Eicken. „Ich<br />

glaube einfach, Frau Strucken (die damalige Einrichtungsleitung in Eicken)<br />

hatte ein Auge auf mich geworfen, weil ich immer großes Interesse gezeigt<br />

und eigene Vorschläge eingebracht habe“, erzählt Anneliese Crisu nicht ohne<br />

Stolz. Eines Tages im Jahr 2007 dann ein Anruf von <strong>der</strong> Personalabteilung,<br />

<strong>der</strong> noch einmal die Weichen für die nächsten Jahre neu stellen sollte. Frau<br />

Crisu erinnert sich: „Als ich hörte, dass mich die Personalabteilung sprechen<br />

wollte, schlotterten mir richtig die Knie“. Die Angst war unbegründet, denn die<br />

nächste Entwicklungschance stand parat. Die Stelle <strong>der</strong> Teamleitung in Lürrip<br />

sollte besetzt werden. Anneliese Crisu heute: „Ich war zwar überrascht, dass<br />

Frau Birkenbeil mich ausgewählt hatte. Aber an<strong>der</strong>erseits hatte ich immer<br />

sehr gute Rückmeldungen in den Mitarbeiterentwicklungsgesprächen<br />

erhalten und die wan<strong>der</strong>n schließlich in die Personalakte.“ Und haben<br />

Konsequenzen.<br />

Von <strong>der</strong> Auszubildenden zur<br />

Wohnbereichsleitung: Anneliese<br />

Crisu<br />

Auf ihrem „Weg nach oben“ erhielt Frau Crisu immer wie<strong>der</strong> Gelegenheit, umgrenzte neue Aufgaben zu<br />

übernehmen und sich fachlich und persönlich kontinuierlich weiterzuentwickeln. „Das Gute ist, dass ich in<br />

vielen kleinen Projekten Verantwortung übernehmen und Erfahrungen sammeln konnte. Das hat mein<br />

Selbstvertrauen gestärkt und mich weitergebracht.“ Und einen Ratschlag kann Frau Crisu allen mitgeben, die<br />

sich für eine Führungstätigkeit in den Einrichtungen <strong>der</strong> Sozialholding interessieren: „Wer fachlich gut, aktiv<br />

und engagiert ist und sich mit eigenen Zielen und Wünschen ins Gespräch bringt, <strong>der</strong> kann bei<br />

<strong>der</strong> Sozialholding „seinen Weg gehen“. Mittlerweile hat Frau Crisu ihre 18-monatige Weiterbildung zur<br />

Pflegedienstleitung erfolgreich abgeschlossen und blickt in die Zukunft: „Ich möchte jetzt erst mal meinen Job<br />

als Wohnbereichsleiterin richtig gut machen und dann mal schauen was kommt“!<br />

Studieren erwünscht<br />

Die Sozial-Holding unterstützt Mitarbeiter, die nebenberuflich studieren o<strong>der</strong> sich weiterbilden wollen. Das<br />

fängt bei <strong>der</strong> Rücksichtnahme in <strong>der</strong> Dienstplanung an, damit Mitarbeiter an Pflichtveranstaltungen an <strong>der</strong><br />

Uni o<strong>der</strong> Institut auch wirklich teilnehmen können. Weiter geht es mit dem Angebot, seinen Bildungsurlaub<br />

mit dem Studium zu verknüpfen. Das bedeutet fünf Tage bezahlte Zeit pro Jahr, um zu studieren und zu<br />

lernen. Mitarbeiter können sich auch für befristete Zeiträume freistellen lassen. In Einzelfällen können<br />

sogar die Kosten für die Qualifizierung übernommen werden. Das trifft aber nur dann zu, wenn die<br />

Studieninhalte unmittelbar in <strong>der</strong> Arbeit verwendet werden können o<strong>der</strong> für die Übernahme einer<br />

freiwerdenden Stelle qualifizieren. Es wird empfohlen, dass man rechtzeitig über seinen Vorgesetzten<br />

einen Fortbildungsantrag an die Personalabteilung stellt, um frühzeitig Planungssicherheit zu haben.


Vorschlagswesen<br />

Ideen, die sich lohnen!<br />

Seit einiger Zeit können Mitarbeiter in den Einrichtungen mit ihren Ideen und Vorschlägen Geld verdienen.<br />

Wenn Vorschläge nachvollziehbar und bewertbar eine Verbesserung für die Bewohner und/o<strong>der</strong> die<br />

Wirtschaftlichkeit des Unternehmens bedeuten, erhalten die Ideengeber eine Prämie. Dazu müssen<br />

Mitarbeiter ihre Idee schriftlich einbringen und einer Jury präsentieren. Diese Jury entscheidet über die<br />

Prämie und die anschließende Umsetzung des Vorschlags.<br />

Kleines Handtuch, große Wirkung<br />

Dass in dem Thema Wäsche noch Verbesserungspotenziale schlummern, hat ein Vorschlag gezeigt, den<br />

Mitarbeiter im Altenheim Eicken entwickelt haben. Sie hatten die Idee, ein so genanntes Gästehandtuch<br />

einzuführen. Das Gästehandtuch ist ein kleines Handtuch. Beim Wäscheverbrauch spielen Handtücher eine<br />

große Rolle. Da Wäschekosten etwas mit Gewicht <strong>der</strong> schmutzigen Wäsche zu tun haben, lag die Idee<br />

eigentlich fast auf <strong>der</strong> Hand. Kleine Handtücher bedeuten weniger Gewicht und damit geringere Kosten. Die<br />

Handtücher werden in <strong>der</strong> Pflege eingesetzt. Befürchtungen, dass mit <strong>der</strong> Größe <strong>der</strong> Handtücher die Qualität<br />

<strong>der</strong> Pflege reduziert werden könnte, haben sich nicht bestätigt. Das haben Probeläufe und ein Testbetrieb in<br />

Eicken gezeigt. Das Handtuch wurde eigens für die Zwecke <strong>der</strong> Sozial-Holding produziert. Da hat <strong>der</strong> externe<br />

Dienstleister gut mitgespielt. Für die Mitarbeiter, die den Vorschlag entwickelt und verfolgt haben, gibt es jetzt<br />

eine Prämie!<br />

Der KABA-Effekt<br />

Im Altenheim Eicken wird seit einiger Zeit getestet, hochkalorische und extrem kostenintensive Zusatzkost<br />

zum Teil zu ersetzen. Ein Mitarbeiter hatte die fixe Idee, KABA-Milchshakes, die es in vielen<br />

Geschmacksrichtungen gibt und den Bewohnern oft besser schmecken mit Sahne anzureichern und den<br />

Bewohnern anzubieten. Kaloriengehalt und Nährstoffe sind zumeist mehr als ausreichend und das<br />

eingesparte Geld kann an<strong>der</strong>swo gezielter verwendet werden.<br />

Wie werden Mitarbeitende beurteilt?<br />

"Mitarbeiterjahresgespräche<br />

verbesserungsbedürftig!"<br />

Es gibt bei uns<br />

noch keine gute<br />

Kultur <strong>der</strong><br />

systematischen<br />

Gespräche mit<br />

Mitarbeitern. Es<br />

hängt stark von<br />

den einzelnen<br />

Führungskräften<br />

ab, wie solche<br />

Mit Vorgesetzten im<br />

Dialog<br />

Gespräche geführt werden. Wir haben zwar<br />

einheitliche Formulare, aber das Gespräch<br />

findet ja neben dem Formular statt.<br />

Mitarbeiterjahresgespräche haben bei uns<br />

noch nicht den richtigen Stellenwert. Da<br />

müssen wir noch einmal näher hinsehen.<br />

Im Gespräch bleiben<br />

Je<strong>der</strong> Mitarbeiter hat mindestens einmal pro<br />

Jahr die Möglichkeit, sich im Rahmen des<br />

sogenannten „Mitarbeiterjahresgesprächs“<br />

mit seinem Vorgesetzten ausführlich<br />

auszutauschen und eventuell bestehende<br />

Probleme aber auch anstehende sowie<br />

erfolgreich gemeisterte Aufgaben zu<br />

besprechen. Auf <strong>der</strong> Tagesordnung stehen<br />

auch Ziele und die persönlichen<br />

Entwicklungsperspektiven. Mitarbeiter und<br />

Vorgesetzte stimmen auch ab, welche<br />

Schulungen sinnvoll o<strong>der</strong> notwendig wären.<br />

35


36<br />

An erster Stelle stehen Sicherheit, Gesundheit und Wohlbefinden <strong>der</strong> Bewohner<br />

Ulrich Jansen: Es kommt darauf an, aus Fehlern zu lernen und<br />

die richtigen Konsequenzen zu ziehen<br />

Herr Jansen, Sie sind seit einem Jahr Pflegedienstleiter im Altenheim Eicken. Was passiert, wenn<br />

Mitarbeiter einen Fehler machen?<br />

Wenn in <strong>der</strong> Pflege Fehler gemacht werden ist das grundsätzlich schlecht, weil unsere Bewohner<br />

geschädigt werden (können). Also möchte ich, dass wir Fehler vermeiden. Und ich bin mir sicher, das<br />

wollen auch unsere Mitarbeiter.<br />

Aber Fehler passieren trotzdem. Wie gehen Sie denn mit einem Mitarbeiter um, <strong>der</strong> einen Fehler<br />

gemacht hat?<br />

Mit ist wichtig, dass aus einem Fehler gelernt werden kann und <strong>der</strong> Bewohner so wenig wie möglich unter<br />

den Folgen eines Fehlers leiden muss. Und wir wollen offensiv mit Fehlern umgehen statt zu<br />

verheimlichen und zu hoffen, dass es keiner bemerkt. Das können wir nur erreichen, wenn <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />

nicht in Angst und Schrecken erstarrt, son<strong>der</strong>n so offen und schnell wie möglich seinen Fehler mitteilt!<br />

Klingt gut. Aber niemand spricht gerne über seine Fehler.<br />

Ja, das ist so. Dazu braucht man eine Portion Mut. Und diesen Mut erwarten und belohnen wir. Deshalb<br />

verzichten wir darauf, Schuld zuzuweisen, denn <strong>der</strong> Mitarbeiter macht sich in <strong>der</strong> Regel selbst schon<br />

Vorwürfe genug. Und: Wer einen Fehler mitteilt und runtergeputzt wird, <strong>der</strong> wird beim nächsten Mal den<br />

Mund nicht mehr aufmachen. Und <strong>der</strong> nächste Fehler wird kommen.<br />

Aber wer einen Fehler macht, muss doch zur Rechenschaft gezogen werden, o<strong>der</strong>?<br />

Wir gehen an<strong>der</strong>s an die Sache ran. Wir fragen: Was müssen wir tun, um den Fehler für den speziellen<br />

Fall zu korrigieren, Folgen für den Bewohner zu minimieren und was können wir än<strong>der</strong>n, damit <strong>der</strong> gleiche<br />

Fehler nicht nochmals geschieht? Dabei ist oft herausgekommen, dass durch eine Verän<strong>der</strong>ung in den<br />

Strukturen und Abläufen die Wahrscheinlichkeit, dass <strong>der</strong> gleiche Fehler nochmals passiert deutlich<br />

gesenkt werden konnte. Und da kann ich im Nachhinein erleichtert sagen: Gut, dass wir da nicht<br />

vorschnell Mitarbeiter an den Pranger gestellt haben…<br />

Also passiert dem Mitarbeiter gar nichts, wenn er einen Fehler gemacht hat?<br />

Wir unterstützen die Mitarbeiter bei <strong>der</strong> Analyse <strong>der</strong> Fehler und helfen ihnen dabei, die richtigen<br />

Konsequenzen zu ziehen. Damit lassen wir sie in <strong>der</strong> Verantwortung.<br />

Und wenn <strong>der</strong> Mitarbeiter nichts lernt und <strong>der</strong> Fehler erneut passiert. Ist dann Ihre Geduld am<br />

Ende?<br />

Wenn es keine Hinweise für strukturelle Ursachen gibt, dann gehen wir von persönlichen Gründen aus.<br />

Möglicherweise ist <strong>der</strong> Mitarbeiter nicht sorgfältig genug o<strong>der</strong> ist überlastet. Dann führen wir mit dem<br />

Mitarbeiter ein Gespräch, vereinbaren mit ihm individuelle Maßnahmen zur Fehlervermeidung und<br />

protokollieren das Ergebnis. Bleibt <strong>der</strong> Erfolg immer noch aus, ziehen wir gegebenenfalls im nächsten<br />

Schritt auch die Personalabteilung hinzu.<br />

Welche persönliche Erfahrung im Umgang mit Fehlern hat Sie beson<strong>der</strong>s geprägt?<br />

Als Pflegefachkraft habe ich einmal miterlebt, wie eine Mitarbeiterin wegen eines Regelverstoßes massiv<br />

„gemaßregelt“ wurde. Das war sicher formal korrekt. Aber ich fand es völlig überzogen und sehr einseitig<br />

auf die Sanktion eines Fehlverhaltens bezogen. Ich bin überzeugt, dass 95% <strong>der</strong> Mitarbeiter wirklich<br />

positive Arbeit leisten wollen. Damit muss man arbeiten. Wenn man mit Kanonen auf Spatzen schießt,<br />

zerstört man mehr als man aufbaut.


Wie ist die Arbeit hier organisiert?<br />

Von <strong>der</strong> Personalbesetzung zur Dienstplanung:<br />

„Ambulant in Stationär“ – Tourenplanung in den<br />

Wohnbereichen<br />

Frau Birkenbeil, für wie viele Bewohner ist ein Mitarbeiter zuständig?<br />

„Das kann man so nicht sagen. Es gibt so genannte Personalanhaltswerte, die<br />

sind die Basis für die Personalbemessung. Das heisst aber nicht, dass so die<br />

Organisation funktioniert!<br />

Wie funktioniert sie denn dann?<br />

Tourenplanung ist Alltag<br />

Wir arbeiten mit nettobezogenen Arbeitszeitmodellen! Die Personalanhaltszahlen<br />

werden umgesetzt in ein Zeitbudget. Das ist die Arbeitszeit, die <strong>der</strong> Einrichtung zur Verfügung steht. Die<br />

muss dann wie<strong>der</strong> auf die einzelnen Wohnbereiche verteilt werden. Da kann es auch mal vorkommen,<br />

dass ein Bereich von den an<strong>der</strong>en Zeitanteile bekommt, weil dort die Klientel einen beson<strong>der</strong>en Bedarf<br />

hat, <strong>der</strong> sich nicht in den Pflegestufen wie<strong>der</strong>findet.<br />

Wie muss ich mir das konkret vorstellen?<br />

Je<strong>der</strong> Wohnbereich hat ein eigenes bedarfsorientiertes Besetzungsmodell. Dies wird dann detailliert in<br />

eine „Tourenplanung“ umgesetzt. In <strong>der</strong> Tourenplanung ist hinterlegt, was von wem und wann getan<br />

werden muss.<br />

Das ist ja wie in <strong>der</strong> ambulanten Pflege!<br />

Richtig! Also quasi Ambulant in Stationär! Ich bin nur nicht auf <strong>der</strong> Strasse son<strong>der</strong>n im Wohnbereich und<br />

gehe von Nachbar zu Nachbar o<strong>der</strong> bin in <strong>der</strong> Wohnküche. Dabei ist auch festgelegt, was von einer<br />

Fachkraft gemacht werden muss und was nicht.<br />

Wie groß sind die Wohnbereiche?<br />

Ganz unterschiedlich, je nach Bauweise. Die Spanne reicht von 9 bis 30.<br />

Wie viele Mitarbeiter arbeiten in einem solchen Wohnbereich beispielsweise in Frühschicht?<br />

Bei uns gibt es in diesem Sinne keine Frühschicht. Es gibt gestaffelte Zeitfenster. In einem großen<br />

Wohnbereich sind das in <strong>der</strong> Hochphase frühmorgens zwischen sieben und zehn Uhr rund sechs<br />

Mitarbeiter. Danach fällt das wie<strong>der</strong> ab!<br />

Mindestbesetzung<br />

Für den lei<strong>der</strong> immer wie<strong>der</strong>kehrenden Fall, dass Mitarbeiter unvorhergesehen kurzfristig ausfallen, haben<br />

wir Mindestbesetzungen festgelegt. Damit sollen die Verantwortlichen mehr Sicherheit haben, was zu tun<br />

ist und ab wann Mitarbeiter als Ersatz geholt werden dürfen.<br />

Es muss sichergestellt sein, dass immer eine Pflegefachkraft anwesend ist. Wenn nicht im eigenen<br />

Bereich, dann in einem Partnerbereich. Darüber hinaus müssen alle wesentlichen Verrichtungen gesichert<br />

sein. Für jeden Wohnbereich sind individuelle Mindestbesetzungen festgelegt. In Wohnbereichen ist mit<br />

allen Teams zu Papier gebracht worden, was an Personal benötigt wird, um die wie<strong>der</strong>kehrenden<br />

Aufgaben zu bewältigen. Dabei sind ganz individuelle Lösungen herausgekommen, da die<br />

Bewohnerbedarfe in den Wohnbereichen zum Tei sehr unterschiedlich sein können und sich auch<br />

verän<strong>der</strong>n.<br />

37


38<br />

Vom Umgang mit Bewohnern und Angehörigen<br />

Manchmal brauchen Kunden Grenzen<br />

Für welche Bewohner und Angehörigen bin ich als Mitarbeiter<br />

zuständig?<br />

Zunächst mal für jeden Bewohner und Angehörigen <strong>der</strong> mich anspricht<br />

und was von mir möchte! Dann insbeson<strong>der</strong>e natürlich für die Bewohner<br />

in meinem Wohnbereich. Hier ist die Zuständigkeit geglie<strong>der</strong>t. Wir haben<br />

ein Bezugspflegemodell, das den direkten Umgang mit den Bewohnern<br />

und Angehörigen beschreibt. Das gilt nicht nur für Pflegefachkräfte! Auch<br />

Alltagsassistenten sind aktiver Bestandteil des Bezugspflegesystems.<br />

Was für ein Umgang mit Bewohnern wird erwartet<br />

Nicht immer ist <strong>der</strong> Umgang so<br />

harmonisch<br />

Auch wenn es abgedroschen und floskelhaft klingt: Wir erwarten einen<br />

wertschätzenden und zugehenden Umgang mit den Kunden. Das ist manchmal nicht ganz einfach.<br />

Wie meinen Sie das?<br />

Wir hatten beispielsweise in einer Einrichtung einen Sohn, <strong>der</strong> psychisch krank war, sich aber intensiv um<br />

seine Mutter kümmerte. Er war gegenüber Mitarbeitern und an<strong>der</strong>en Bewohnern oftmals verbal übergriffig.<br />

Der Bewohnerin gerecht zu werden, die ihren Sohn benötigt, <strong>der</strong> sie immer unterstützt hat und gleichzeitig<br />

die Mitarbeiter sowie an<strong>der</strong>en Bewohnern zu schützen, ist ein ständiger Balanceakt gewesen. Letztendlich<br />

haben wir hier klare Grenzen ziehen müssen.<br />

Wie sahen diese Grenzen aus?<br />

Wir haben dem Sohn feste Besuchszeiten vereinbart, zu denen immer eine Leitungskraft präsent war, um<br />

im Bedarfsfall die Situation klären zu können.<br />

Einarbeitung mit System<br />

Crashkurs für die Neulinge<br />

Je<strong>der</strong> Neuling bekommt für sechs Monate einen Mentor an die Seite gestellt. Das ist ganz unabhängig von<br />

<strong>der</strong> Probezeit, die manchmal nur drei Monate beträgt. Hinter je<strong>der</strong> Einarbeitung steckt ein konkreter Zeitplan,<br />

in dem festgelegt ist, bis wann welche Inhalte mit dem neuen Kollegen zu besprechen sind. Dazu gehören<br />

auch Gesprächstermine zur Reflektion mit Vorgesetzten. Am Ende <strong>der</strong> Einarbeitung steht immer eine<br />

Beurteilung. Diese erfolgt gemeinsam mit dem Mentor und dem direkten Dienstvorgesetzten.<br />

Einstellungen erfolgen immer zum Ersten eines Monats. Zum Auftakt nehmen alle Neulinge an den<br />

Einarbeitungstagen teil. Da werden in zwei aufeinan<strong>der</strong>folgenden Tagen das Unternehmen, seine Geschichte<br />

und Strukturen vorgestellt. An diesen Tagen nehmen Mitarbeiter aus allen Bereichen <strong>der</strong> Holding teil. Für<br />

neue Mitarbeiter <strong>der</strong> <strong>Altenheime</strong> gibt es einen dritten Tag, an dem die Details <strong>der</strong> Arbeit in den <strong>Altenheime</strong>n<br />

vertieft werden.<br />

An diesen Einarbeitungstagen lernen die Neulinge auch konkret die zuständigen Menschen aus <strong>der</strong><br />

Personalabteilung o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Bereichen kennen. Die „Referenten“ sind ausschließlich Mitarbeiter aus <strong>der</strong><br />

Sozial-Holding, die am besten das Unternehmen erklären können. Organisiert werden die Tage von <strong>der</strong><br />

trägereigenen Bildungs-GmbH.


Leitbild<br />

Die Menschen, die führen sollen, müssen wissen, wohin sie führen. Hierzu gibt es ein Leitbild, als ein Bild<br />

das leiten soll. Wie bei allen Unternehmen steht es auf Papier. Es dient natürlich auch <strong>der</strong> Darstellung<br />

nach außen, um zu beschreiben, wer und wie wir sind und was uns wichtig ist.<br />

Für Mitarbeiter wird es aber erst nützlich, wenn es zur Selbstvergewisserung herangezogen wird. So gibt<br />

es den Satz: „In den <strong>Altenheime</strong>n arbeiten Mitarbeiter, <strong>der</strong>en Ziel es ist so zu arbeiten, dass sie sich<br />

vorstellen können, als alter Mensch selbst in dem Heim zu leben“. Er führt immer wie<strong>der</strong> zu sehr lebhaften<br />

und kontroversen Diskussionen. Und genau das wünschen wir uns im Umgang mit dem Leitbild.<br />

Respekt und die Wahrung <strong>der</strong> Individualität kann man nicht verordnen. Man muss es sich immer wie<strong>der</strong><br />

vornehmen. Ob es uns gelingt, unser Leitbild umzusetzen, können wir erfahren, wenn wir die Bewohner<br />

und Angehörigen danach fragen und sie beurteilen lassen.<br />

Wie erhalte ich alle für meine Arbeit wichtigen Informationen?<br />

Papier allein genügt nicht<br />

Pflegen mit Profil<br />

Neue Pflegefachkräfte kommen mit unterschiedlichen Vorerfahrungen ins Unternehmen. Sie haben – je nach<br />

Berufserfahrung – schon eigene Vorstellungen entwickelt, wie sie arbeiten wollen und was sie können. Auf<br />

jeden Fall kommt es auf eine gute Einarbeitung an. Geschäftsleiterin Bernhild Birkenbeil stellt klar: „Das ist<br />

aber längst nicht ausreichend. Oft ist es ein bis zu zwei Jahre dauern<strong>der</strong> Prozess, ehe ein Mitarbeiter seine<br />

Kompetenzen in <strong>der</strong> Einrichtung voll entwickelt hat!“ Es gibt ein Steuerungsmodell und ein Leistungsprofil<br />

Betreuung und Pflege. Damit wird ein Rahmen gesetzt. Darin ist beschrieben, wie zusammen gearbeitet<br />

werden soll und wer welche Verantwortung trägt. Im Alltag muss man sich allerdings immer wie<strong>der</strong> neu damit<br />

auseinan<strong>der</strong>setzen. „Es genügt nicht, einmal aufzuschreiben, wie gearbeitet werden soll. Man muss sich<br />

ständig auch mit den Zielen und den individuellen Beson<strong>der</strong>heiten auseinan<strong>der</strong>setzen. Wir brauchen<br />

selbstbewusste Pflegekräfte mit Profil, damit wir die Anfor<strong>der</strong>ungen an unserer Arbeit auch umsetzen<br />

können“.<br />

Fachliteratur und an<strong>der</strong>es Handwerkszeug<br />

In allen Wohnbereichen liegt Fachliteratur aus. „Aber nur das, was die Mitarbeiter<br />

direkt für ihre Arbeit brauchen“, hebt Geschäftsleiterin Bernhild Birkenbeil hervor<br />

und konkretisiert: „Das sind das 1x1 <strong>der</strong> Altenhilfe und die Unterlagen zur<br />

Risikopotenzialeinschätzung, mit <strong>der</strong> im Alltag immer wie<strong>der</strong> gearbeitet wird!“<br />

Demnächst werden die wichtigsten Unterlagen und Arbeitshilfen ins Intranet<br />

gestellt. Vom Wohnbereich aus kann man dann auf Leitbild, Standards und<br />

an<strong>der</strong>es Handwerkszeug direkt zugreifen.<br />

Fachliteratur ist<br />

Pflichtlektüre<br />

39


40<br />

Kommunikation und Information ist einfach und schwer zugleich<br />

„Alle sprechen eine Sprache!“<br />

Die Übergabe und Weiterleitung von Informationen gehört zu den größten Herausfor<strong>der</strong>ungen im Alltag einer<br />

stationären Einrichtung. Das aktuelle Tagesgeschäft, die unvorhersehbaren Vorkommnisse, die Vermittlung<br />

von Anweisungen o<strong>der</strong> Vorgaben und die Diskussion von Ideen, Vorschlägen und Verbesserungsvorhaben<br />

müssen irgendwie in eine Struktur gebracht werden. Heidi Sattelmeyer, Einrichtungsleiterin im Haus am<br />

Pixbusch sagt dazu: „Es ist einfach und schwer zugleich!“<br />

Jeden Tag um 09:00 Uhr gibt es im Haus eine Frühbesprechung, an <strong>der</strong> Mitarbeiter aus allen<br />

Funktionsbereichen teilnehmen. „Kurz und knapp werden die tagesaktuellen Informationen ausgetauscht.<br />

Wenn beispielsweise ein Einzug ansteht, werden hier die letzten Absprachen getroffen“, beschreibt Heidi<br />

Sattelmeyer. Natürlich gibt es zu je<strong>der</strong> Besprechung ein Protokoll, das an alle Wohn- und Funktionsbereiche<br />

verteilt wird.<br />

Nach je<strong>der</strong> Schicht erfolgt auf den Wohnbereichen zwischen den Mitarbeitenden eine Übergabe. Dabei<br />

werden Informationen über Vorkommnisse o<strong>der</strong> wichtige Verän<strong>der</strong>ungen ausgetauscht. Die<br />

Einrichtungsleiterin konkret: „Wenn während einer Schicht bei einer Bewohnerin die Medikamente umgestellt<br />

wurden, wird das in <strong>der</strong> Übergabe angesprochen, auch wenn es natürlich schon in <strong>der</strong> Dokumentation steht!“<br />

Doch es geht nicht nur um die täglichen Kleinigkeiten. „Für die übergreifenden Themen haben wir eine Reihe<br />

von Arbeitskreisen eingerichtet. Hier werden Dinge von <strong>der</strong> Basis erarbeitet und anschließend verbindlich<br />

weitergeleitet“, beschreibt Frau Sattelmeyer die monatlichen Arbeitstreffen. Teams gibt es für die<br />

Hauswirtschaft, die Fachkräfte, die Palliativcare-Mitarbeiter, Praxisanleiter, den Nachtdienst und den sozialen<br />

Dienst. Auch die Wohnbereiche treffen sich mit ihren Teams einmal pro Monat. „Jeden Donnerstag haben wir<br />

Leitungsteam“ ergänzt Heidi Sattelmeyer und erläutert weiter: „In jedem Team ist immer eine Leitungskraft<br />

dabei, die dann für den Transfer <strong>der</strong> Informationen in das Leitungsteam sorgt. Dadurch stellen wir sicher,<br />

dass jedes Team auch eine Rückmeldung zu den Arbeitsergebnissen bekommt!“<br />

Auf dem Papier in <strong>der</strong> so genannten „Kommunikationsmatrix“ sieht das schon sehr kompliziert und aufwändig<br />

aus, aber in <strong>der</strong> Praxis ist es eher einfach und vor allem erfolgreich. Heidi Sattelmeyer: „Das klappt wirklich<br />

ganz prima. Alle sprechen eine Sprache und habe einen Wissensstand!“


Wie ist das Qualitätsmanagement organisiert?<br />

„EFQM hat für reichlich Missverständnisse gesorgt!“<br />

Von tragenden Säulen und losen Enden<br />

Das Unternehmen hat sich schon vor Jahren EFQM auf die Fahnen<br />

geschrieben. Wir müssen aber ehrlich zugeben, dass wir erst jetzt so<br />

langsam wirklich damit anfangen und verstehen, worum es geht. Es hat lange<br />

gedauert, die unterschiedlichen Qualitätsverständnisse zueinan<strong>der</strong> zu<br />

bringen. Wir sind mit einem ganzheitlichen Ansatz gestartet ohne die Abläufe<br />

und Verantwortung <strong>der</strong> einzelnen Mitarbeiter im Unternehmen genau geklärt<br />

zu haben. Das hat für viele Missverständnisse gesorgt, da ist viel Energie<br />

verpufft. Seit einem Jahr versuchen wir die losen Enden<br />

zusammenzubringen. Gesteuert wird das Qualitätsmanagement vom<br />

Leitungsteam <strong>der</strong> Altenheim GmbH. Die tragenden Säulen sind unsere<br />

farbigen Ordner, in denen wir unsere wichtigsten Regelungen,<br />

Vereinbarungen und Ablaufbeschreibungen zusammengefasst haben.<br />

Sorgt für Struktur: Das<br />

EFQM-Modell für Excellence<br />

Mitarbeiter werden auf ganz unterschiedlichen Wegen mitgenommen. Viele Dinge, die im Leitungsteam<br />

erarbeitet worden sind, wurden im Anschluss in den Einrichtungen besprochen und bei Bedarf verän<strong>der</strong>t.<br />

Daneben gibt es eine Vielzahl von Projektgruppen, in die immer wie<strong>der</strong> Mitarbeiter einbezogen werden. Nicht<br />

zuletzt werden alle zwei Jahre Befragungen <strong>der</strong> Mitarbeiter durch ein externes Unternehmen durchgeführt<br />

und ausgewertet. Bislang war das Qualitätsmanagement überwiegend getragen von <strong>der</strong> Leitungsebene. Seit<br />

einiger Zeit kommen vermehrt gute Ideen und Verbesserungsvorschläge von <strong>der</strong> Basis. Das zeigt, dass wir<br />

EFQM nicht mehr nur auf unseren Fahnen haben.<br />

Bernhild Birkenbeil<br />

Häkchenspray<br />

Dokumentieren gehört<br />

zur Pflege<br />

"So nenne ich das,<br />

wenn ich eine<br />

Aufgabe in<br />

meinem Feld<br />

erledige, weil sie<br />

erledigt sein muss.<br />

Manchmal muss<br />

man auch<br />

Aufgaben erfüllen,<br />

obwohl man den tieferen Sinn und den<br />

Nutzen nicht erkennt. Wir machen lei<strong>der</strong><br />

viele Dinge, die für unsere Arbeit nicht<br />

wirklich einen sittlichen Nährwert<br />

enthalten."<br />

Bernhild Birkenbeil<br />

Kunden- und<br />

Mitarbeiterbefragungen<br />

Alle zwei Jahre werden die Kunden und<br />

Mitarbeiter <strong>der</strong> <strong>Altenheime</strong> von einem<br />

unabhängigen Institut befragt. Die<br />

Fragebögen umfassen bis zu fünf Seiten. Es<br />

wird nach Zufriedenheit, aber auch nach<br />

konkreten Einschätzungen <strong>der</strong> erlebten<br />

Qualität gefragt. Alle Beschäftigte,<br />

Angehörige und auch Bewohner, die einem<br />

halbstündigen Gespräch noch folgen<br />

können, werden beteiligt. Über 50 %<br />

beteiligen sich in <strong>der</strong> Regel an den<br />

Aktionen. Die Auswertung erfolgt anonym.<br />

Die ausgefüllten Bögen werden von <strong>der</strong><br />

Beratungsgesellschaft Konkret Consult Ruhr<br />

aus Gelsenkirchen ausgewertet und<br />

aufbereitet. Bei Angehörigen- und<br />

Mitarbeitertreffen werden die Ergebnisse<br />

und notwendige Konsequenzen diskutiert.<br />

41


42<br />

Konzepte und ihre Anwendung<br />

Die neun Farben <strong>der</strong> Qualität!<br />

Das zentrale Leitmotiv in <strong>der</strong> Sozial-Holding lautet: „Ihr Alltag ist unser Auftrag!“ Vom Lebensalltag <strong>der</strong><br />

Bewohner gestaltet sich <strong>der</strong> Arbeitsalltag <strong>der</strong> Mitarbeiter. Das bedeutet: In je<strong>der</strong> Situation offen zu sein für<br />

die Wünsche und Bedürfnisse <strong>der</strong> Bewohner. Gerade deshalb ist es wichtig, die Grundlagen für die eigene<br />

Arbeit klar zu haben. Was für die Arbeit wichtig ist, ist in Konzepten und Standards zusammengefasst<br />

worden. Es gibt Konzepte und Standards, die sind für alle Einrichtungen gültig. Es gibt aber auch<br />

Beson<strong>der</strong>heiten, die von den Einrichtungen beschrieben worden sind. Geschäftsleiterin Bernhild Birkenbeil<br />

beschreibt das System so: „Wir haben unsere Arbeitsinhalte nach Farben sortiert. So gibt es Konzepte in<br />

Orange, Gelb, Rot, Grau, Schwarz, Weiß, Blau, Lila und Grün. Die Farben stehen für bestimmte Inhalte,<br />

Funktions- und Aufgabenbereiche, wo Konzepte, Standards und Leitlinien gebraucht werden!“ In den<br />

orangenen Ordnern finden die Mitarbeiter übergreifende Konzepte, in den roten Ordnern finden sich die<br />

wichtigsten Pflegestandards und hinter blauen Deckeln werden die wesentlichen Hygienestandards<br />

gesammelt. Schwarz ist <strong>der</strong> Ordner für übergreifende Organisationsfragen, in grau zusammengefasst sind<br />

die Regelungen rund um die Wohnküchen, weiß ist die Farbe für den Umgang mit Medizinprodukten, grün<br />

steht für die Haustechnik, lila für das Palliativ-Care Konzept und letztendlich noch gelb für den sozialen<br />

Dienst. „Es hat Jahre gedauert, um diese Struktur zu erarbeiten. Wir sind damit auch noch nicht fertig. Es<br />

zeigt aber schon sehr gut, dass wir in vielen Bereichen sehr systematisch und strukturiert zu Werke gehen<br />

und den Kollegen Sicherheit geben“ formuliert Bernhild Birkenbeil.<br />

Von Prüfungen und Begehungen<br />

Kontrolle ist gut, Transparenz ist besser!<br />

Wer kontrolliert und überprüft die Qualität in den Einrichtungen?<br />

Zunächst mal kontrollieren und prüfen wir uns selbst sehr intensiv. Zur Unterstützung gibt es regelmäßig<br />

Pflegeaudits durch eine eigens dafür Beauftragte externe Expertin. Des Weiteren finden regelmäßig,<br />

Reflexionsgespräche mit Bewohnern und Angehörigen zur Zufriedenheit statt. Der Hygienebeauftragte<br />

führt regelmäßig Begehungen durch und jeden Monat werden die Wirtschaftsdaten aller Einrichtungen<br />

geprüft.<br />

Wie steht es um die externen Prüfungen?<br />

Ja, da gibt es jede Menge. Der MDK prüft einmal jährlich, ebenso die Heimaufsicht. Daneben prüft uns<br />

immer wie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Regierungspräsident, das Amt für Arbeitsschutz, die Feuerwehr und nicht zuletzt das<br />

Gesundheitsamt.<br />

Kann man die Ergebnisse nachlesen?<br />

Die MDK Prüfungen werden von den Pflegekassen im Internet veröffentlicht. Da wir sehr viel Wert auf<br />

Transparenz legen, haben wir die Prüfergebnisse auch auf unserer Homepage eingestellt. An<strong>der</strong>e<br />

Prüfungen sind lei<strong>der</strong> noch nicht so präsentabel. Das liegt aber nicht an uns, son<strong>der</strong>n an den<br />

Prüfinstanzen, die noch keine Form und keinen Weg für eine verständliche und nachvollziehbare<br />

Veröffentlichung gefunden haben. Da ist viel Amtsdeutsch und Fachchinesisch drin.<br />

Und was ist mit den internen Prüfergebnissen?<br />

Interne Prüfungen stehen im Intranet zur Einsicht für alle Führungskräfte zur Verfügung. Interne<br />

Transparenz und interne Vergleiche sind uns sehr wichtig.


<strong>Altenheime</strong> im Benchmark-Vergleich<br />

„Lernen von guten Ideen und Lösungen“<br />

„Benchmarking ist für uns das Lernen von guten Ideen und Lösungen“, erklärt Gisela Bausch-Weis. Sie ist für<br />

die Koordination <strong>der</strong> Befragungen und Aktionsplanungen bei den <strong>Altenheime</strong>n zuständig.<br />

Sie ergänzt: „Wir vergleichen uns im Benchmarking mit an<strong>der</strong>en Einrichtungen, nicht nur in<br />

<strong>Mönchengladbach</strong>, son<strong>der</strong>n mit den besten Häusern aus ganz Nordrhein-Westfalen."<br />

Im Wissenschaftspark in Gelsenkirchen treffen sich alle zwei Monate die Vertreter von fast 50<br />

Altenpflegeeinrichtungen. Zu denen, die es wissen wollen und von ihrer Qualität überzeugt sind, gehört auch<br />

die Holding. Alle zwei Jahre finden im Benchmarkingkreis vergleichende Befragungen <strong>der</strong> Mitarbeiter,<br />

Angehörigen und Bewohner statt. Die Ergebnisse werden transparent gemacht und offen miteinan<strong>der</strong><br />

ausgetauscht. Hier hat keiner Angst, sich zu blamieren. Geschäftsführer Wallrafen-Dreisow ist überzeugt:<br />

„Klar, dass man von denen am besten lernen kann!“ Teilnehmer sind neben <strong>der</strong> Holding auch Einrichtungen<br />

<strong>der</strong> AWO in Köln, <strong>der</strong> Diakonie in Moers und Düsseldorf sowie <strong>der</strong> Caritas in Pa<strong>der</strong>born und Olpe. Auch ein<br />

privater Anbieter wie die DKV-Residenz am Tibusplatz in Münster ist vertreten.<br />

Transparenz mit dem Weltenmodell ®<br />

Kundeninformation-Pflege für alle Einrichtungen<br />

Die Kundeninformation Pflege ist Ausdruck eines Perspektivwechsels in<br />

<strong>der</strong> Altenhilfe. Hier werden die Einrichtungen aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> Kunden<br />

beschrieben. Methodisch erfolgt dies entlang eines umfassenden<br />

Katalogs mit 150 Fragen, <strong>der</strong> in fünf „Welten“ unterteilt ist, welche die<br />

unterschiedlichen Perspektiven <strong>der</strong> Kunden wi<strong>der</strong>spiegeln.<br />

Das sind im Einzelnen:<br />

Die Lebenswelt (Wohnen im neuen Zuhause)<br />

Die Außenwelt (Kontakte, Netzwerke und Nachbarschaft)<br />

Die Welt <strong>der</strong> Institutionen (Geld und Recht)<br />

Die Arbeitswelt (Pflege und Arbeitsorganisation)<br />

Die Welt <strong>der</strong> Gemeinschaft (miteinan<strong>der</strong> leben)<br />

Im Kapitel Lebenswelt werden Fragen zu Einzug, Wohnen, Alltag und<br />

Privatleben bearbeitet. Alles über die Lage <strong>der</strong> Einrichtung und die<br />

Kontakte zu Vereinen, Kirchengemeinden o<strong>der</strong> Nachbarschaftsinitiativen<br />

erfahren Kunden im Kapitel Außenwelt. Das Kapitel Arbeitswelt erklärt<br />

die Organisation <strong>der</strong> Einrichtung, stellt Mitarbeiter vor und informiert über<br />

Jede Einrichtung hat ihre eigene<br />

Kundeninformation<br />

Pflege, Betreuung und Therapiemöglichkeiten. Informationen zu Kosten, Formalitäten und externen<br />

Kontrollen finden sich unter Welt <strong>der</strong> Institutionen. Mit den Angeboten in <strong>der</strong> Einrichtung, Festen und<br />

dem Zusammenleben beschäftigt sich die Welt <strong>der</strong> Gemeinschaft.<br />

Seit 2009 hat jede Einrichtung <strong>der</strong> <strong>Altenheime</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Mönchengladbach</strong> eine solche<br />

Kundeninformation, die man vor Ort erhalten o<strong>der</strong> sich aus dem Netz herunterladen kann.<br />

43


Welche Ergebnisse erzielt das Unternehmen?<br />

44<br />

ARBEIT Plus<br />

Seit Jahren bewirbt sich die Sozial-Holding <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Mönchengladbach</strong><br />

schon um öffentliche Auszeichnungen und Preise. Das tun wir in erster<br />

Linie, um durch unabhängige Institutionen und Personen unsere Arbeit<br />

und Leistungen bewerten zu lassen. Natürlich freuen wir uns, dass wir<br />

dabei so erfolgreich sind. Viermal in Folge wurde die<br />

Beschäftigungspolitik <strong>der</strong> Sozial-Holding von <strong>der</strong> Evangelischen Kirche<br />

Deutschlands mit dem Gütesiegel „Arbeit plus“ ausgezeichnet. Die Jury<br />

<strong>der</strong> Evangelischen Kirche Deutschlands hat uns an mehreren Stellen<br />

überdurchschnittliche und teilweise herausragende Ergebnisse bestätigt. Preisverleihung in Bonn<br />

Darauf sind wir beson<strong>der</strong>s stolz – und darauf können alle unsere<br />

Mitarbeiter ebenfalls stolz sein. Ohne die Beschäftigten geht es nicht! Nur gemeinsam und immer wie<strong>der</strong><br />

mit dem Blick nach draußen "was die an<strong>der</strong>en tun" können wir lernen und besser werden.<br />

Auf Augenhöhe mit Henkel und <strong>der</strong> Lufthansa<br />

Sozial-Holding wie<strong>der</strong> einer <strong>der</strong> besten Arbeitgeber für<br />

Beschäftigte über 50<br />

Die weltweit innovativsten Firmen und Institutionen auf dem Gebiet altersgerechter Beschäftigungspolitik<br />

trafen sich Ende November in Brüssel, um Beispiele ihrer Arbeit zu präsentieren – und um einen Preis<br />

entgegenzunehmen: Die AARP, mit 37 Millionen Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> größte Seniorenverband <strong>der</strong> Welt mit Sitz in<br />

den USA, zeichnete die besten Arbeitgeber für Beschäftigte über 50 Jahre aus. Zu den 15 Preisträgern aus<br />

fünf Län<strong>der</strong>n gehört, nach 2009 bereits zum 2. Mal als einziges Unternehmen des Gesundheitssektors, die<br />

Sozial-Holding <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Mönchengladbach</strong>.<br />

Mit dem Preis werden weltweit Unternehmen für ihre innovative Personalarbeit und ihren Umgang mit einer<br />

alternden Belegschaft ausgezeichnet. In diesem Jahr gehören sieben Arbeitgeber aus Deutschland zu den<br />

Gewinnern: Darunter die Deutsche Lufthansa, Galeria Kaufhof, die Henkel AG und die Bundesagentur für<br />

Arbeit.<br />

Mehr und mehr scheinen die Unternehmensverantwortlichen zu verstehen, dass ältere Beschäftigte ein<br />

wertvolles Kapital sind. „Die Zeiten, in denen Menschen unabhängig von ihren individuellen Fähigkeiten mit<br />

55 Jahren in Rente geschickt wurden, sind zum Glück vorbei“, so <strong>der</strong> Geschäftsführer <strong>der</strong> BAGSO, Dr. Guido<br />

Klumpp.<br />

„Die Sozial-Holding hat die Jury vor allem durch ihr systematisches Bildungs- und Gesundheitskonzept für die<br />

älter werdenden Beschäftigten überzeugt“, berichtet Helmut Wallrafen-Dreisow. Der Geschäftsführer weiter:<br />

„Wir sind stolz darauf, dass mehr als ein Drittel unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Generation 50<br />

Plus gehören. Dazu haben wir die Aktion ‚Älter als 50 – na und!’ ins Leben gerufen“. Das Ziel <strong>der</strong><br />

Sozial-Holding als Arbeitgeber ist es, mit jedem einzelnen Beschäftigten zu überlegen, wie er auch mit über<br />

50 noch gerne den Beruf ausüben mag und auch kann. Wallrafen-Dreisow fasst zusammen: „Als<br />

Unternehmen im Gesundheitswesen benötigen wir beides: das frische Fachwissen und den Elan <strong>der</strong> Jungen,<br />

sowie die Erfahrung und die stetige Loyalität <strong>der</strong> Älteren.“<br />

Dies bestätigt auch Monika Kuhlen-Heck, Betriebsratsvorsitzende <strong>der</strong> Sozial-Holding: „Pflege ist ein<br />

anstrengen<strong>der</strong> Beruf, <strong>der</strong> schon körperlich mit zunehmendem Alter nicht einfacher wird. Je<strong>der</strong> Euro, jede<br />

Minute, <strong>der</strong> hier trotz <strong>der</strong> personell und finanziell schwierigen Situation im Pflegesektor investiert wird, macht<br />

sich bezahlt.“


MDK-Prüfungen bieten wenig Orientierung für Bewohner und Mitarbeiter<br />

„Ich denke nicht, dass wir sehr gut sind!“<br />

Herr Wallrafen-Dreisow, das Altenheim Eicken <strong>der</strong> Sozial-Holding<br />

<strong>Mönchengladbach</strong> hat im Transparenzbericht die Note 1,3 erhalten. So<br />

richtig begeistert hat Sie dieses positive Ergebnis aber nicht. Warum?<br />

Ich wollte mit meiner For<strong>der</strong>ung nach unangemeldeten MDK- und<br />

Heimaufsichtprüfungen und <strong>der</strong> Veröffentlichung dieser Berichte im Jahr<br />

2006 einen kritischen Dialog auslösen. Was wir nun vorfinden, sind<br />

Positionskämpfe um die Frage „Wer hat Recht?“ Nur um eins kümmert sich<br />

nach wie vor kaum jemand und das sind die Ergebnisse für die<br />

Bewohnerinnen und Bewohner. Da kann ich mich über eine 1,3 im Altenheim<br />

Eicken nicht uneingeschränkt freuen.<br />

Sind die Ergebnisse geschönt?<br />

Das will ich nicht sagen. Ich glaube, es liegt an <strong>der</strong> Methode. Es ist doch<br />

schon irritierend, dass beispielsweise in Baden-Württemberg 88% <strong>der</strong><br />

Heimträger eine sehr gute Note haben. Da stell ich mir doch die Frage: was<br />

sollten denn die Horrormeldungen des MDK in den Jahren 2007 und 2008?<br />

Glaubt wirklich jemand ernsthaft, da hätten Heimträger in diesem Umfang<br />

gelernt?<br />

Was wäre denn eine realistische Note für die Einrichtungen <strong>der</strong><br />

Holding?<br />

Streitbarer Redner: Helmut<br />

Wallrafen-Dreisow<br />

Wir leisten in unseren Einrichtungen eine geplante und systematische Arbeit, die auf dem mo<strong>der</strong>nsten Stand<br />

des Betreuungs- und Pflegewissens ist. Ich denke aber nicht, dass wir sehr gut sind. Dafür haben wir auch in<br />

Teilnoten zu häufig ein „gut“, o<strong>der</strong> in einer Frage sogar ein „mangelhaft“.<br />

Helfen die MDK-Berichte den Kunden und Mitarbeitern bei <strong>der</strong> Suche und Auswahl <strong>der</strong> für sie<br />

geeigneten Einrichtungen?<br />

Der MDK kümmert sich um die Standards und prüft in erster Linie Dokumentationen. Damit erreicht er nicht<br />

die Lebenswelt, die hinter den Konzepten und dem Papier verborgen liegt. Der Vergleich mit dem TÜV<br />

scheint mir dabei passend. Das TÜV-Siegel sagt dem Kunden auch nur, dass <strong>der</strong> Wagen verkehrssicher ist.<br />

Der Kunde weiß damit nichts darüber wie wirtschaftlich, bequem o<strong>der</strong> gar vergnüglich das Auto ist. Genauso<br />

geht es ihm mit dem Heim, wenn er nur die Prüfberichte liest. Er weiß auch nicht wie wirtschaftlich, bequem<br />

o<strong>der</strong> gar vergnüglich die Einrichtung ist.<br />

Was zeichnet den Kundenorientierten Qualitätsbericht <strong>der</strong> Sozial-Holding gegenüber den<br />

Transparenzberichten aus?<br />

Was die Qualitätsberichte <strong>der</strong> Einrichtungen den Prüfberichten voraus haben, ist die Öffentlichkeit und<br />

Beteiligung <strong>der</strong> Kunden. Qualitätsberichte nach dem Weltenmodell werden von den Menschen in unseren<br />

Einrichtungen verfasst. Wir beziehen aktiv die Angehörigen und Bewohner mit ein. Sei es als Autoren o<strong>der</strong> als<br />

kritische Leser vor <strong>der</strong> Veröffentlichung.<br />

45


46<br />

Schulnoten in <strong>der</strong> Übersicht<br />

Seit 2009 werden alle stationären Einrichtungen einmal pro Jahr vom Medizinischen Dienst <strong>der</strong><br />

Krankenkassen geprüft. Die Prüfung erfolgt unangekündigt und dauert in <strong>der</strong> Regel ein bis zwei Tage. Am<br />

Ende steht ein umfassen<strong>der</strong> Prüfbericht und ein so genannter Transparenzbericht, <strong>der</strong> das Prüfergebnis in<br />

einer Schulnote zusammenfasst.<br />

Die aktuellen Ergebnisse <strong>der</strong> <strong>Altenheime</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Mönchengladbach</strong>:<br />

Städtisches Altenheim Eicken 1,3<br />

Städtisches Altenheim Rheindahlen: 1,1<br />

Städtisches Altenheim Lürrip: 1,8<br />

Städtisches Altenheim Am Pixbusch 1 2,2<br />

Städtisches Altenheim Am PIxbusch 2 2,2<br />

Städtisches Altenheim Windberg 1,2<br />

Die detaillierte Zusammensetzung <strong>der</strong> Noten für die Einrichtungen kann je<strong>der</strong> Interessierte unter<br />

www.aok-gesundheitsnavi.de nachlesen!


WAS VERDIENE ICH HIER?<br />

WIRD NACH TARIF BEZAHLT?<br />

Ja, grundsätzllich nach TVöD; für die Mitarbeiter <strong>der</strong><br />

Service-Gmbh gibt es eigene Vergütungsregelungen<br />

BEKOMME ICH EINE PRÄMIE ODER EINE ANDERE<br />

FORM DER ANERKENNUNG, WENN ICH LÄNGERE<br />

ZEIT NICHT WEGEN KRANKHEIT AUSFALLE?<br />

Nein<br />

BIETET MIR DER TRÄGER ZUSÄTZLICHE<br />

VERSORGUNGSLEISTUNGEN (Z.B. FÜR MEINE<br />

ALTERSVORSORGE)?<br />

Ja, Betriebsrente<br />

GIBT ES NACHT- UND FEIERTAGSZUSCHLÄGE?<br />

Nachtzuschläge für alle Mitarbeiter. Feiertagszuschläge<br />

nur für Mitarbeiter im TVÖD<br />

GIBT ES URLAUBS- UND WEIHNACHTSGELD?<br />

Urlaubsgeld nur für Mitarbeiter <strong>der</strong> Service GmbH.<br />

Weihnachtsgeld gibt es für alle Mitarbeiter. Als<br />

Jahresson<strong>der</strong>zahlung zwischen 50% und 90%<br />

GIBT ES EINEN AUSGLEICH FÜR SONN- UND<br />

FEIERTAGSARBEIT?<br />

Ja<br />

WIE VIEL URLAUBSTAGE HABE ICH?<br />

Gestaffelt nach Alter, beginnend bei 26 Tagen<br />

WIE SIEHT MEIN ARBEITSVERTRAG<br />

AUS?<br />

KANN ICH WÄHLEN, OB ICH VOLL- ODER TEILZEIT<br />

ARBEITEN MÖCHTE?<br />

Pflegefachkräfte ja, alle an<strong>der</strong>en nur Teilzeit: (Achtung!<br />

Juristisch sauber formulieren)<br />

KANN ICH VOLLZEIT ARBEITEN, OHNE<br />

TEILDIENSTE MACHEN ZU MÜSSEN?<br />

Ja<br />

KANN ICH NEBENTÄTIGKEITEN AUSÜBEN?<br />

Ja, nach Anzeige bei <strong>der</strong> Personalabteilung<br />

MUSS ICH EINER CHRISTLICHEN<br />

GLAUBENSGEMEINSCHAFT ANGEHÖREN, UM<br />

HIER ZU ARBEITEN?<br />

Nein<br />

MUSS ICH EINER CHRISTLICHEN<br />

GLAUBENSGEMEINSCHAFT ANGEHÖREN, UM<br />

HIER IN EINER FÜHRUNGSPOSITION ARBEITEN ZU<br />

KÖNNEN?<br />

Nein<br />

WIE SIND MEINE DIENSTZEITEN<br />

GEREGELT?<br />

NACH WELCHEM ARBEITSZEITMODELL WIRD HIER<br />

GEARBEITET?<br />

Flexible Arbeitszeit<br />

WIE WEIT IM VORAUS STEHT MEIN DIENST FEST?<br />

Zum 15. des Vormonats<br />

WIE UND WO KANN ICH WÜNSCHE ZU DIENSTEN<br />

UND ARBEITSZEITEN ÄUSSERN?<br />

Durch Eintrag in den Wunschdienstplan<br />

IN WELCHEN SCHICHTEN WIRD HIER<br />

GEARBEITET?<br />

In Früh- und Spätschichten (Tagdienst) o<strong>der</strong><br />

ausschließlich im Nachtdienst<br />

MÜSSEN HIER ALLE MITARBEITENDE AUCH<br />

NACHTS ARBEITEN ODER GIBT ES EINEN<br />

EIGENEN NACHTDIENST?<br />

Es gibt einen eigenen Nachtdienst<br />

GIBT ES TEILDIENSTE?<br />

Ja, im Rahmen so genannter Pool-Mitarbeit<br />

MUSS ICH ÜBERSTUNDEN MACHEN?<br />

Nur im Rahmen <strong>der</strong> tariflichen Regelung<br />

47


WIE IST DER UMGANG ZWISCHEN<br />

VORGESETZTEN UND<br />

MITARBEITENDEN?<br />

WER SIND MEINE VORGESETZTEN?<br />

Kompetent, fortgebildete Menschen<br />

IST EIN VORGESETZTER IM NOTFALL AM<br />

WOCHENENDE ERREICHBAR?<br />

Ja, immer in <strong>der</strong> Einrichtung<br />

MIT WEM ARBEITE ICH HIER<br />

ZUSAMMEN?<br />

KANN ICH MITENTSCHEIDEN, WO ICH ARBEITEN<br />

MÖCHTE<br />

Ja<br />

WIE HÄUFIG WECHSELT HIER DAS PERSONAL?<br />

Selten<br />

48


WELCHE UNTERSTÜTZUNGSANGEBOTE<br />

GIBT ES?<br />

GIBT ES SUPERVISION?<br />

Ja, wenn gewünscht und erfor<strong>der</strong>lich<br />

GIBT ES JEMAND, AN DEN ICH MICH BEI<br />

PERSÖNLICHEN PROBLEMEN UND FRAGEN<br />

WENDEN KANN?<br />

Ja, gerne an die Vorgesetzten, ggf. an die<br />

Personalabteilung o<strong>der</strong> den Betriebsrat<br />

GIBT ES HIER BESONDERE ARBEITSPLÄTZE FÜR<br />

MENSCHEN MIT BEHINDERUNGEN?<br />

Ja<br />

WIE KANN ICH HIER FAMILIE UND BERUF<br />

MITEINANDER IN EINKLANG BRINGEN?<br />

WIE LANGE KANN MAN „BABYPAUSE“ MACHEN?<br />

Über den Erziehungsurlaub hinaus nach individueller<br />

Absprache<br />

GIBT ES EINEN BETRIEBSKINDERGARTEN ODER<br />

ANDERE FORMEN DER ENTLASTUNG ZUR<br />

KINDERBETREUUNG?<br />

Nein<br />

WAS WIRD GETAN, DAMIT ICH AUF<br />

MEINE GESUNDHEIT ACHTEN KANN?<br />

GIBT ES RÜCKZUGSMÖGLICHKEITEN, UM<br />

UNGESTÖRT PAUSEN ZU MACHEN?<br />

Ja, in von den Mitarbeitern mitgestalteten Räumen<br />

GIBT ES EINEN BESONDEREN RAUM/ORT FÜR<br />

RAUCHER?<br />

Nein, ausschließlich im überdachten Außenbereich<br />

gestaltet<br />

GIBT ES BESONDERE KUR- ODER<br />

ERHOLUNGSANGEBOTE FÜR MITARBEITENDE?<br />

Nein<br />

WAS IST, WENN ICH KRANK WERDE?<br />

WIE MUSS ICH MICH IM KRANKHEITSFALL<br />

VERHALTEN?<br />

Unmittelbare Information des nächsten Vorgesetzen<br />

GIBT ES BESONDERE HILFEN, WENN ICH NACH<br />

LÄNGERER KRANKHEIT WIEDER IN MEINEN<br />

ARBEITSBEREICH ZURÜCKKEHRE?<br />

Gesunde Gespräche<br />

WIE HOCH IST DER KRANKENSTAND IM<br />

UNTERNEHMEN?<br />

6,9 % (aktueller Stand bei Veröffentlichung)<br />

WER HILFT MIR, MEINE INTERESSEN UND<br />

BELANGE ZU VERTRETEN?<br />

AN WEN KANN ICH MICH WENDEN, WENN ICH<br />

MICH BESCHWEREN MÖCHTE?<br />

An den Vorgesetzten, Personalabteilung, Betriebsrat<br />

GIBT ES EINEN BETRIEBSRAT/EINE<br />

MITARBEITERVERTRETUNG?<br />

Ja<br />

WERDEN MITARBEITER NACH IHREN WÜNSCHEN<br />

UND IHRER ZUFRIEDENHEIT BEFRAGT?<br />

Ja, regelmäßige Mitarbeiterbefragungen<br />

WIE IST MEIN ARBEITSPLATZ<br />

AUSGESTATTET?<br />

HABEN ALLE MITARBEITER EINEN ZUGANG ZUM<br />

COMPUTER UND ANDEREN WICHTIGEN<br />

KOMMUNIKATIONSMITTELN?<br />

Ja<br />

KANN ICH DIE EINRICHTUNG GUT ERREICHEN<br />

(Z.B. MIT ÖFFENTLICHEM NAHVERKEHR)?<br />

Ja, an Sonn- und Feiertagen und in den späten<br />

Abendstunden ist <strong>der</strong> öffentliche Nahverkehr in<br />

<strong>Mönchengladbach</strong> nur eingeschränkt nutzbar<br />

STEHEN GENUG KOSTENLOSE PARKPLÄTZE FÜR<br />

MITARBEITENDE ZUR VERFÜGUNG?<br />

Ja<br />

GIBT ES SICHERE ABSTELLMÖGLICHKEITEN FÜR<br />

FAHRRÄDER?<br />

Ja<br />

WIE MUSS ICH MICH VERHALTEN, WENN ICH<br />

WEGEN FAMILIÄRER BELANGE KURZFRISTIG<br />

AUSFALLE?<br />

Unmittelbar Vorgesetzte informieren<br />

49


WIE KANN ICH MICH FORT- UND<br />

WEITERBILDEN?<br />

WELCHE ANGEBOTE ZUR FORT- UND<br />

WEITERBILDUNG MACHT DAS UNTERNEHMEN?<br />

individuell abgestimmtes internes<br />

Fortbildungsprogramm und externe Fortbildungen<br />

WER BEZAHLT FORT- UND WEITERBILDUNGEN?<br />

Arbeitgeber<br />

MUSS ICH MICH NACH EINER VOM ARBEITGEBER<br />

BEZAHLTEN FORTBILDUNG ZUM BLEIBEN<br />

VERPFLICHTEN?<br />

Grundsätzlich Nein. Ausnahme sind sehr teure<br />

Fortbilungen. Geregelt in einem Fortbildungsvertrag.<br />

SIND FORT- UND WEITERBILDUNGEN<br />

ARBEITSZEIT?<br />

Grundsätzlich Ja. Bei sehr zeitintensiven Fort- und<br />

Weiterbildungen wird Einsatz von Freizeit erwartet.<br />

Geregelt in einem Fortbildungsvertrag.<br />

WIRD IN DER EINRICHTUNG<br />

AUSGEBILDET?<br />

WIE VIELE AUSZUBILDENDE GIBT ES?<br />

60<br />

WELCHES FACHSEMINAR SOLL / MUSS ICH<br />

BESUCHEN?<br />

Die Katholische BIldungsstätte (KBS) in<br />

<strong>Mönchengladbach</strong>.<br />

BESTEHT DIE MÖGLICHKEIT NACH DER<br />

AUSBILDUNG ÜBERNOMMEN ZU WERDEN?<br />

Ja<br />

WIE HOCH IST DIE AUSBILDUNGSVERGÜTUNG?<br />

Gemäß Tarif TVAÖD<br />

50<br />

WIE UNTERSTÜTZT DIE EINRICHTUNG<br />

MEINE BERUFLICHE ENTWICKLUNG?<br />

WIE WIRD MIT VERBESSERUNGSVORSCHLÄGEN<br />

UMGEGANGEN?<br />

Einfach und unkompliziert, unterstützt durch<br />

Betriebsvereinbarung zum Vorschlagswesen, wird<br />

honoriert<br />

KANN ICH NEBEN MEINER ARBEIT NOCH<br />

STUDIEREN?<br />

Ja<br />

WIE WERDEN MITARBEITENDE<br />

BEURTEILT?<br />

WER BEURTEILT MICH UND MEINE ARBEIT?<br />

Die Vorgesetzten<br />

WIE ERFOLGT EINE BEURTEILUNG MEINER<br />

ARBEIT?<br />

Systematisch bei <strong>der</strong> Einarbeitung und im<br />

Mitarbeiterjahresgespräch


WIE IST DIE ARBEIT HIER ORGANISIERT?<br />

NACH WELCHEN KONZEPTEN WIRD HIER<br />

GEARBEITET?<br />

Wohnen und Leben im Altenheim – Frau Birkenbeil<br />

oranger Ordner<br />

WIE SIND ZUSTÄNDIGKEITEN UND<br />

VERANTWORTUNG GEREGELT?<br />

Im Steuerungsmodell Leitung<br />

WIRD NACH STANDARDS GEARBEITET?<br />

Ja, wo erfor<strong>der</strong>lich<br />

FÜR WIE VIELE BEWOHNER IST EIN<br />

MITARBEITENDER IN DER PFLEGE ZUSTÄNDIG?<br />

Im Wohnbereich ist die Zuständigkeit über den<br />

jeweiligen Tourenplan geregelt<br />

KANN ICH ZUR PROBE ARBEITEN, UM MIR SELBER<br />

EIN BILD VON DER EINRICHTUNG ZU MACHEN?<br />

Ja<br />

WIE ERHALTE ICH ALLE FÜR MEINE<br />

ARBEIT WICHTIGEN INFORMATIONEN?<br />

WIE WERDE ICH ÜBER WICHTIGE<br />

ENTWICKLUNGEN DER EINRICHTUNG/ABTEILUNG<br />

INFORMIERT?<br />

Im Team, durch Vorgesetzte, übers Intranet<br />

IST KLAR GEREGELT, WER AN WELCHEN<br />

ÜBERGABEN UND BESPRECHUNGEN TEILNIMMT?<br />

Ja<br />

WIE IST DAS QUALITÄTSMANAGEMENT<br />

ORGANISIERT?<br />

NACH WELCHEM<br />

QUALITÄTSMANAGEMENT-SYSTEM WIRD HIER<br />

GEARBEITET?<br />

EFQM<br />

WIE SIND DIE MITARBEITER DARIN EINBEZOGEN?<br />

Arbeitskreise, Befragungen<br />

WELCHE ERGEBNISSE ERZIELT DAS<br />

UNTERNEHMEN?<br />

WAS DENKEN DIE KUNDEN ÜBER DAS<br />

UNTERNEHMEN?<br />

Siehe Ergebnisse <strong>der</strong> Bewohner- und<br />

Angehörigenbefragung<br />

WIE GEHT ES DEM UNTERNEHMEN<br />

WIRTSCHAFTLICH?<br />

Solide<br />

WIE ZUFRIEDEN SIND DIE MITARBEITENDEN?<br />

Siehe Ergebnisse <strong>der</strong> Mitarbeiterbefragungen<br />

51


Sozial-Holding <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Mönchengladbach</strong><br />

Soziale Verantwortung und wirtschaftliche<br />

Strukturen<br />

Um sich den Herausfor<strong>der</strong>ungen im Sozialbereich<br />

aktiv zu stellen, hat die <strong>Stadt</strong> <strong>Mönchengladbach</strong><br />

1996 die Sozial-Holding mit ihrer mo<strong>der</strong>nen und<br />

wirtschaftlichen Organisationsform gegründet.<br />

Entstanden ist ein Unternehmen, das unter einem<br />

Dach die wichtigsten sozialen Handlungsfel<strong>der</strong><br />

schnell, flexibel und unbürokratisch organisiert. Die<br />

Sozial-Holding ist eine 100%ige<br />

Tochtergesellschaft <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>, die wie<strong>der</strong>um<br />

mehrere Tochterunternehmen unter ihrem Dach<br />

vereint. Gemeinsam bieten sie den Bürgern ein klar<br />

strukturiertes Angebot.<br />

Unser Leistungsspektrum<br />

Stationäre Betreuung von Pflegebedürftigen<br />

ambulante, teilstationäre und mobile soziale<br />

Dienste, Aus-, Fort- und Weiterbildung in <strong>der</strong><br />

Altenpflege, Vermittlung und Qualifizierung<br />

arbeitsloser Menschen.<br />

Dabei nimmt die Sozial-Holding unter den sozialen<br />

Dienstleistungsunternehmen in <strong>Mönchengladbach</strong><br />

eine Spitzenposition ein. Wir setzen innovative<br />

Akzente in <strong>der</strong> Altenhilfe und in <strong>der</strong><br />

Arbeitsmarktsteuerung. Wir profilieren uns auch im<br />

überregionalen Vergleich durch eine mo<strong>der</strong>ne<br />

Organisations- und Unternehmensstruktur,<br />

messbar gute Qualität und das Bemühen, diese<br />

stetig zu steigern, die Verpflichtung zum sozialen<br />

Miteinan<strong>der</strong> für eine menschliche Gesellschaft.<br />

Im Dienste <strong>der</strong> Kunden<br />

Die Kunden <strong>der</strong> Sozial-Holding GmbH nutzen<br />

unsere Dienstleistungen, um ihre aktuelle Situation<br />

und Lebensqualität zu erhalten o<strong>der</strong> zu verbessern.<br />

Wir machen ihre Erwartungen zum Maßstab für die<br />

Qualität unserer Arbeit.<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Sozial-Holding <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Mönchengladbach</strong> GmbH<br />

Königstraße 151<br />

41236 <strong>Mönchengladbach</strong><br />

Geschäftsführer:<br />

Helmut Wallrafen-Dreisow<br />

Tel.: 02166/455-0, Fax.: 02166/455-199<br />

www.Sozial-Holding.de<br />

info@Sozial-Holding.de<br />

Amtsgericht <strong>Mönchengladbach</strong>: HRB 5191<br />

Aufsichtsratsvorsitzende: Angela Tillmann<br />

V.i.S.d.P.: Helmut Wallrafen-Dreisow<br />

Konzeption:<br />

Roland Weigel, Konkret Consult Ruhr GmbH,<br />

Gelsenkirchen<br />

Grafik/Design:<br />

FREY PRINT + MEDIA - Attendorn, Pa<strong>der</strong>born.<br />

Weiterführende Informationen:<br />

http://www.mitarbeiterinformation-pflege.de

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