Haus St. Josef.pdf - Mitarbeiterinformation-Pflege
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SENIORENZENTRUM HAUS ST. JOSEF<br />
Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
Endlich ist es soweit: die erste Information von<br />
Mitarbeitern des <strong>Haus</strong>es <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> für Mitarbeiter<br />
und für alle Interessierten ist fertiggestellt!<br />
Hinter uns liegt eine interessante und intensive<br />
Zeit. Wir zeigen, wie anspruchsvoll und attraktiv die<br />
Arbeit in der <strong>Pflege</strong> und Betreuung von Menschen<br />
ist, ohne zu verschweigen, dass nicht immer alles<br />
perfekt läuft.<br />
Wir präsentieren unsere Qualitäten als Arbeitgeber<br />
und Dienstleister in einer etwas anderen Form. Wir<br />
möchten Menschen erreichen, die auf der Suche<br />
nach einem anspruchsvollen und<br />
qualitätsorientierten Arbeitgeber sind. Und wir<br />
möchten uns bei allen Mitarbeitern bedanken. Sie<br />
leisten tagaus tagein einen überaus wertvollen<br />
Dienst!<br />
Das <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> und die Ordensgemeinschaft<br />
der Schwestern der heiligen Maria Magdalena<br />
Postel (SMMP) haben in Heiden eine lange<br />
Tradition. Mehr als 100 Jahre wirkten die<br />
Schwestern bis 2011 in Heiden. Aus ihrer Aktivität<br />
entwickelte sich das <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong>, 1976 erbaut<br />
und 2008 in seine heutigen Form umgebaut.<br />
Mittlerweile gehören der Mobile Menüservice und<br />
das Betreute Wohnen an der Hospitalstraße zu<br />
unseren Angeboten. Wir sind stolz darauf, dank<br />
unserer über 100 Mitarbeiter alle <strong>Pflege</strong>-, Serviceund<br />
Betreuungsangebote im <strong>Haus</strong>e auf hohem<br />
Niveau anbieten zu können. Wir haben einen guten<br />
Ruf und stehen wirtschaftlich auf sicheren Beinen.<br />
Noch einmal ein ganz herzliches Dankeschön für<br />
den tollen Einsatz aller Beschäftigten! Ein<br />
besonderer Dank gilt allen Aktiven, die sich an der<br />
Gestaltung dieser Schrift beteiligt haben!<br />
Andrea Spielmann Irmhild Scheffner<br />
Einrichtungsleitung <strong>Pflege</strong>dienstleitung<br />
Zur besseren Lesbarkeit des Berichtes wurde auf<br />
die Doppelbezeichnung in männlicher und<br />
weiblicher Schreibweise verzichtet. Dies stellt keine<br />
Abwertung eines Geschlechtes dar.<br />
Inhalt<br />
Welt der Regeln und Verträge<br />
Wie werde ich für meine Arbeit bezahlt?<br />
Wie sieht mein Arbeitsvertrag aus?<br />
Wie sind meine Dienstzeiten geregelt?<br />
Welt der Vorgesetzten und Kollegen<br />
Wie ist der Umgang zwischen Vorgesetzten und<br />
Mitarbeitenden?<br />
Mit wem arbeite ich hier zusammen?<br />
Welt der Unterstützung und Förderung<br />
Welche Unterstützungsangebote gibt es?<br />
Wie kann ich hier Familie und Beruf miteinander in<br />
Einklang bringen?<br />
Was wird getan, damit ich auf meine Gesundheit<br />
achten kann?<br />
Was ist, wenn ich krank werde?<br />
Wer hilft mir, meine Interessen und Belange zu<br />
vertreten?<br />
Wie ist mein Arbeitsplatz ausgestattet?<br />
Welt der Bildung und Karriere<br />
Wird in der Einrichtung ausgebildet?<br />
Wie unterstützt die Einrichtung meine berufliche<br />
Entwicklung?<br />
Wie kann ich mich fort- und weiterbilden?<br />
Wie werden Mitarbeitende beurteilt?<br />
Welt der Organisation und Ergebnisse<br />
Wie ist das Qualitätsmanagement organisiert?<br />
Wie ist die Arbeit hier organisiert?<br />
Wie erhalte ich alle für meine Arbeit wichtigen<br />
Informationen?<br />
Welche Ergebnisse erzielt das Unternehmen?<br />
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"Die Menschen, die zu uns kommen, erwarten ein klares<br />
Profil."<br />
Als Ordensgemeinschaft sehen wir uns als Teil der Kirche,<br />
somit sind auch unsere Einrichtungen Teil der Kirche. Das<br />
bedeutet, dass wir den Sendungsauftrag der Kirche<br />
umsetzen und uns im Sinn des Evangeliums den<br />
Menschen zuwenden wollen, die uns in unseren<br />
Einrichtungen anvertraut sind.<br />
Die leitenden Mitarbeiter tragen in besonderer Weise<br />
Verantwortung in unseren Einrichtungen, daher erwarten<br />
wir von ihnen die Zugehörigkeit zur katholischen Kirche<br />
oder zumindest zu einer christlichen Glaubensgemeinschaft.<br />
Auch grundsätzlich erwarten wir bei unseren<br />
Mitarbeitern eine christliche Grundeinstellung. Die<br />
beinhaltet zumindest das Mittragen unserer<br />
Wertevorstellungen, wie sie in unseren Leitlinien und<br />
Zielen zum Ausdruck kommen.<br />
Als Ordensgemeinschaft wollen und müssen wir ein klares<br />
Sr. Aloisia Höing, Generaloberin<br />
Profil haben. Das erwarten die Menschen, die in unsere<br />
Häuser kommen. Das erwarten auch die meisten derer, die<br />
sich bei uns bewerben. Darum müssen alle Mitarbeiter das vertreten, was uns wichtig ist.<br />
Doch wenn in den Leitlinien und Zielen steht, dass „unsere Einrichtungen Lebens- und Lernorte des<br />
Glaubens“ sein sollen, so bedeutet das auch, dass unsere Mitarbeiter das Recht haben, noch auf<br />
dem Weg zu sein. Wir wollen mit ihnen ins Gespräch kommen und mit ihnen im Gespräch bleiben.<br />
Deshalb ist es nicht ausgeschlossen, dass wir nach sorgfältiger Abwägung auch einem<br />
Konfessionslosen oder einem Andersgläubigen die Möglichkeit geben, bei uns anzufangen. In<br />
Leitungspositionen, wo unser Profil in der Öffentlichkeit am stärksten sichtbar wird, ist dies<br />
allerdings ausgeschlossen.<br />
Bei Einstellungsgesprächen wird das Leitbild vorgestellt, das Wesen einer christlichen Einrichtung<br />
angesprochen und darauf hingewiesen, dass wir eine Unterstützung der in den Leitlinien genannten<br />
Ziele und Werte erwarten und einfordern.<br />
Als Ordensgemeinschaft, die allein in Deutschland Träger und Gesellschafter von 30 Einrichtungen<br />
mit über 3.500 Angestellten ist, liegt uns daran, dass unsere Mitarbeiter sich an dem Leitbild, dem<br />
christlichen Gottes- und Menschenbild, das wir vertreten, orientieren. Das macht unsere<br />
Einrichtungen aus und das wollen wir in unseren Einrichtungen zu leben versuchen.<br />
Wir bieten den Mitarbeitern beispielsweise Gespräche, Besuche in Bestwig und in Heiligenstadt, die<br />
Teilnahme an Ordensfesten und –veranstaltungen und Pilgerfahrten zu den Gründungsorten<br />
unserer Ordensgemeinschaft in der Normandie an, damit es ihnen möglich wird, am Charisma der<br />
Ordensgründerin teilzuhaben. Diese Möglichkeit wollen wir allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
eröffnen.<br />
Sr. Aloisia Höing, Generaloberin
Wie werde ich für meine Arbeit bezahlt?<br />
Das letzte Wort hat der Betriebsleiter<br />
Bezahlung nach Tarif<br />
„Wir bezahlen nach AVR“, das sage ich immer, wenn es<br />
um die Frage nach der Bezahlung geht. Schließlich bieten<br />
wir als kirchlicher Arbeitgeber mit den so genannten<br />
"Richtlinien für Arbeitsverträge in den Einrichtungen des<br />
Deutschen Caritasverbandes" (AVR) den Rahmen für den<br />
monatlichen Verdienst der <strong>Pflege</strong>- und<br />
Betreuungsmitarbeiter sowie für die Führungskräfte.<br />
Was man dann tatsächlich verdient, hängt davon ab, was<br />
man gelernt hat, wo man eingesetzt wird und was zu den<br />
täglichen Aufgaben gehört. Jeder Mitarbeiter wird in eine<br />
entsprechende Vergütungsgruppe einsortiert. Welche der<br />
Gruppen die richtige ist, hängt vom Ausbildungsabschluss,<br />
nachgewiesenen Erfahrungen und möglichen<br />
Zusatzqualifikationen ab. Die Personalabteilung macht<br />
einen ersten Vorschlag, nachdem die Mitarbeiter dort die<br />
Bewerbungsunterlagen durchgesehen haben und von der<br />
Betriebsleitung wissen, für welchen Arbeitsbereich der<br />
Bewerber vorgesehen ist. Das letzte Wort hat aber immer<br />
die jeweilige Betriebsleitung vor Ort. Für Führungskräfte<br />
entscheidet die Geschäftsführung.<br />
Andrea <strong>St</strong>arkgraff, Geschäftsfeldleitung Seniorenhilfe<br />
SMMP<br />
Alles wird teurer<br />
Regeln für mehr Lohn<br />
Andrea <strong>St</strong>arkgraff<br />
Die Preise steigen und das Leben wird immer teurer. Das gilt schließlich auch für uns alle. Deshalb<br />
ist die Frage nach der Lohnerhöhung auch sehr wichtig. In der Seniorenhilfe SMMP ist das klar<br />
geregelt. Es gelten Tarife und in denen sind die Regeln für Verhandlungen über mehr Lohn<br />
festgeschrieben. Für Mitarbeiter innerhalb der AVR handeln das Arbeitgeber und Arbeitnehmer in<br />
einer „Arbeitsrechtlichen Kommission“ miteinander aus.<br />
Für die Mitarbeiter im Küchenbereich verhandeln Unternehmer und Gewerkschaften miteinander die<br />
Bezahlung aus, welche im Tarifsystem für das Hotelgewerbe umgesetzt wird. Bei den Mitarbeitern<br />
in der Gesellschaft für Servicedienste wird durch die Geschäftsführung der Gesellschaft<br />
entschieden, wie viel Geld die Mitarbeiter mehr verdienen. In der Regel richtet sich diese<br />
Entscheidung nach den Ergebnissen der anderen Arbeitsbereiche.<br />
Damit ist klar: Lohnerhöhungen werden nicht persönlich mit dem jeweiligen Vorgesetzten<br />
ausgehandelt sondern orientieren sich an den gültigen Tarifvereinbarungen.<br />
Andrea <strong>St</strong>arkgraff, Geschäftsfeldleitung Seniorenhilfe SMMP<br />
5
6<br />
"Faire Bezahlung soll große Wertschätzung widerspiegeln"<br />
„Wir wollen eine angemessene Bezahlung unserer<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, gibt der<br />
Geschäftsführer der Einrichtungen und Dienste der<br />
Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel,<br />
Ludger Dabrock, zu verstehen.<br />
Im Interview gibt er darüber Auskunft, warum<br />
welchen Tarife gelten und welche Möglichkeiten es<br />
gibt, besondere Leistungen zu honorieren.<br />
Warum zahlt die Seniorenhilfe SMMP nach Tarif?<br />
Wir sind ein christlicher Träger und betonen in unseren<br />
Leitlinien und Zielen das christliche Gottes- und<br />
Menschenbild. Das soll sich auch in der Anerkennung<br />
und Wertschätzung der Arbeit unserer über 1.300<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Seniorenhilfe<br />
widerspiegeln. <strong>Pflege</strong>nde beispielsweise gehören<br />
ohnehin nicht zu den Topverdienern, leisten aber einen<br />
ungeheuer wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft.<br />
Mit der Bezahlung nach Tarif liegen wir teilweise mehr<br />
als 20 Prozent über dem Niveau mancher privater<br />
Träger. Die Spannbreite ist groß, der Wettbewerb hart.<br />
Aber im Rahmen des Möglichen wollen wir für eine faire<br />
und angemessene Bezahlung sorgen<br />
Warum ist es nicht selbstverständlich, dass nach Tarif bezahlt wird?<br />
Ludger Dabrock, Geschäftsführer SMMP<br />
Die Kostenträger stehen unter einem enormen Druck. In den <strong>Pflege</strong>satzverhandlungen mit den<br />
<strong>Pflege</strong>kassen werden wir mit anderen privaten und frei-gemeinnützigen Trägern verglichen.<br />
Darunter gibt es Träger, die deutlich weniger bezahlen. Der Rahmen dessen, was wir gegenüber<br />
den Kostenträgern darstellen und vermitteln können, ist also begrenzt. Und das sogenannte<br />
Selbstkostendeckungsprinzip gilt auch im Seniorenhilfebereich nur noch sehr begrenzt. Das<br />
bedeutet, dass die Lohnkosten einer Einrichtung im Rahmen von <strong>Pflege</strong>satzverhandlungen keine<br />
wesentliche Rolle mehr spielen.<br />
Das ist aus Sicht der Kostenträger ja auch nachvollziehbar, denn diese „kaufen“ bei uns – aus<br />
ihrer Sicht – eine Dienstleistung ein. Mit welchen Personalkosten wir diese Dienstleistung<br />
erbringen, spielt hierbei keine wesentliche Rolle.<br />
Die Tariferhöhungen der vergangenen Jahre, insbesondere im AVR-Bereich, fallen kräftiger aus<br />
als die Erhöhung der <strong>Pflege</strong>sätze. Das heißt, dass sich hier bereits eine Diskrepanz ergibt.<br />
Deshalb ist die Bezahlung nach Tarif nicht selbstverständlich. Aber bisher ist es uns gelungen,<br />
diesen finanziellen Aufwand durch eine sehr gute wirtschaftliche <strong>St</strong>euerung unserer<br />
Einrichtungen zu kompensieren – wozu die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wiederum<br />
entscheidend beitragen.<br />
Ich habe höchsten Respekt vor unseren Mitarbeitern, die sich jeden Tag pflegebedürftigen<br />
Menschen zuwenden. Auch vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung ist dies<br />
eines der wichtigsten Arbeitsfelder, die es in unserer Gesellschaft gibt. Mitarbeiter in diesem<br />
Bereich haben unseren Respekt und unsere Anerkennung verdient.
Warum wird nicht nach einem einheitlichen Tarif bezahlt?<br />
Wir müssen die Refinanzierung unserer <strong>St</strong>ellen im Blick behalten. Die Kostenträger – also die<br />
<strong>Pflege</strong>kassen – legen für ihre Kalkulationen verschiedene Tarife für die <strong>Pflege</strong>kräfte, die<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Küche sowie der Gebäudereinigung zugrunde. Das muss<br />
sich in unserem Gehaltsgefüge widerspiegeln. Aus diesem Grund haben wir den Küchen- und<br />
den Reinigungsbereich vor einigen Jahren in neue Gesellschaften, die GDS GmbH und die GfS<br />
GmbH, überführt und damit den bis zu diesem Zeitpunkt an Fremdfirmen vergebenen<br />
Reinigungsbereich wieder integrieren können. Wichtig war uns aber, dass die<br />
Ordensgemeinschaft als Einrichtungsträger Mehrheitsgesellschafter dieser neu gegründeten<br />
Firmen bleibt. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind also weiterhin Mitarbeiter von SMMP.<br />
Für die älteren bzw. langjährig Beschäftigten gilt das Prinzip der Besitzstandswahrung. Bei den<br />
anderen haben wir die Gehaltszahlungen schrittweise über mehrere Jahre möglichst<br />
sozialverträglich umgestellt. Die Einzahlung in eine zusätzliche Rentenversicherung sowie das<br />
Urlaubs- und Weihnachtsgeld blieben – wenn meist auch nicht in derselben Höhe – erhalten.<br />
Die Umstellung war sicherlich für viele mit Einschnitten verbunden. Rückblickend müssen wir<br />
aber feststellen, dass sie wesentlich dazu beigetragen hat, die Einrichtungen und damit auch die<br />
Arbeitsplätze – insbesondere der in diesen Bereich tätigen Mitarbeiter – nachhaltig wirtschaftlich<br />
abzusichern.<br />
Welche Möglichkeiten gibt es, gute Leistungen zu honorieren?<br />
Der Der neue Tarif nach Caritas-AVR sieht vor, dass bei den <strong>Pflege</strong>kräften ein kleiner Teil des<br />
Gehaltes abgezweigt und in einen Topf eingezahlt wird, aus dem dann besonders verdiente<br />
Mitarbeiter am Ende des Jahres einen Bonus erhalten. Die Absicht ist lobenswert, aber natürlich<br />
ist es schwer, dafür geeignete Kriterien zu finden, die dann auch noch allgemein akzeptiert<br />
werden. 2011 wurden bereits 1,5 Prozent der jeweiligen Gehälter dafür verwendet, 2012 sind es<br />
bereits 1,75 und 2013 schon 2,0 Prozent. Eine weitere Erhöhung ist vorgesehen. Grundsätzlich<br />
bin ich der Auffassung, dass Arbeitgeber im Rahmen des Tarifsystems die Möglichkeit haben<br />
müssen, Übernahme von Verantwortung oder besonderes Engagement durch Bonuszahlungen<br />
an einzelne Mitarbeiter zu würdigen. Von daher geht diese Entwicklung in die richtige Richtung.<br />
Darüber hinaus belohnen wir außergewöhnliche Leitungen und Ideen schon immer durch<br />
Gutscheine: etwa für Bücher, eine Massage oder fürs Tanken. Und das wollen wir auch in<br />
Zukunft so beibehalten. Uns ist klar, dass solche Formen der Anerkennung keine angemessene<br />
finanzielle Vergütung für ein außergewöhnliches Engagement sind, doch soll sie die<br />
Wertschätzung der Arbeit zum Ausdruck bringen.<br />
Letztendlich sind es die Mitarbeiter vor Ort, die eine Einrichtung prägen und das menschliche<br />
Gesicht von SMMP sind, eine Geschäftsführung schafft nur den Rahmen. Und für unsere<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können wir nur dankbar sein. Sie sorgen dafür, dass das, was<br />
mit der Ordensgründerin Maria Magdalena Postel – eine in jeder Hinsicht außergewöhnliche<br />
Frau – in der Normandie vor vielen Jahren begann, heute in unserer Gesellschaft lebendig bleibt.<br />
Das Interview mit Ludger Dabrock führte Ulrich Bock<br />
7
8<br />
Besondere Leistungen - besondere<br />
Bezahlung<br />
Erfolgsbonus ist möglich<br />
Andrea <strong>St</strong>arkgraff<br />
Wer eine besondere Aufgabe<br />
übernimmt, sich in hohem Maße für die<br />
Einrichtung engagiert oder in einen<br />
Arbeitsbereich mit mehr Verantwortung<br />
wechselt, kann mehr Geld verdienen.<br />
Dabei wird darauf geachtet, ob es sich<br />
um eine zeitlich begrenzte Aufgabe bzw.<br />
Leistung handelt oder ob diese auf<br />
Dauer angelegt ist. Wer in der<br />
Hierarchie aufsteigt, der verdient<br />
natürlich mehr. Der jeweilige Tarif legt<br />
fest, wie viel das ist. Wer zeitlich<br />
begrenzt eine neue oder zusätzliche<br />
Aufgabe übernimmt, kann eine<br />
individuelle Zulage vereinbaren. Wie<br />
hoch diese ist, entscheiden die<br />
Geschäftsfeldleitung und die<br />
Geschäftsführung. Die individuelle<br />
Zulage hängt von der Höhe der<br />
Verantwortung ab, die von dem<br />
jeweiligen Mitarbeiter übernommen wird.<br />
Andrea <strong>St</strong>arkgraff, Geschäftsfeldleitung<br />
Seniorenhilfe SMMP<br />
Service wie im Hotel<br />
Wichtig ist, was man tut!<br />
Die Schwestern der heiligen Maria<br />
Magdalena Postel betreiben zwei<br />
Servicegesellschaften. Die Mitarbeiter dort<br />
sind für die sekundären Arbeitsbereiche<br />
(z.B. Verwaltung, Küche, <strong>Haus</strong>wirtschaft,<br />
ambulante Betreuung) und die tertiären<br />
Arbeitsbereiche (z.B. Fahrer Mobiler<br />
Menüservice, <strong>Haus</strong>technik, Reinigung)<br />
zuständig. Die Gesellschaften sind zum<br />
einen die Gastronomische Dienstleitungsund<br />
Servicegesellschaft mbH (GDS) sowie<br />
die Gesellschaft für Servicedienste mbH<br />
(GfS).<br />
Die Mitarbeiter der GDS arbeiten in der<br />
Küche und sorgen dafür, dass die<br />
Bewohner und Gäste ausgewogene und<br />
ansprechend angerichtete Mahlzeiten<br />
erhalten. Hier richtet sich der Verdienst<br />
nach dem Tarif, der auch für Hotels und<br />
Gaststätten in Deutschland gilt. Für den<br />
Verdienst ist letztendlich ausschlaggebend,<br />
was ein Mitarbeiter gelernt hat und wo er<br />
eingesetzt wird. Über den konkreten<br />
Verdienst entscheidet am Ende die<br />
Geschäftsleitung der Servicegesellschaft.<br />
Bei den Beschäftigten der Servicedienste<br />
hängt der Verdienst davon ab, was er im<br />
Unternehmen tut. Wer Zimmer reinigt und<br />
dafür sorgt, dass das <strong>Haus</strong> insgesamt<br />
sauber ist, wird nach dem Reinigertarif<br />
vergütet. Wer als Betreuungsassistent,<br />
ambulante <strong>Pflege</strong>- oder<br />
Betreuungshilfskraft, <strong>Haus</strong>techniker oder<br />
Verwaltungsmitarbeiter bei der GfS<br />
angestellt wird, für den gibt es Allgemeine<br />
Arbeitsvertrags-Richtlinien. In diesem<br />
Tarifsystem schlägt zuerst die<br />
Personalabteilung anhand der<br />
Bewerbungsunterlagen eine Einstufung vor.<br />
Die letzte Entscheidung trifft auch hier die<br />
Geschäftsführung der Servicegesellschaft.
Wenn die <strong>St</strong>elle nicht reicht<br />
...werde ich zum Chamäleon<br />
Frau Funke-<strong>St</strong>iemert: seit 1991 sind Sie im <strong>Haus</strong><br />
tätig. Wie fing es damals für Sie an?<br />
Angefangen habe ich als geringfügig Beschäftigte im<br />
Nachtdienst. Nach der Familienphase hatte ich einen<br />
<strong>Pflege</strong>kurs besucht. Zunächst arbeitete ich hier im Ort<br />
bei einem Familien entlastenden Dienst. Dann kam die<br />
Chance ins <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> zu gehen.<br />
Wie ging es dann weiter?<br />
1995 wechselte ich in den Tagdienst. Ich bekam eine<br />
halbe <strong>St</strong>elle und war je zur Hälfte in der <strong>Pflege</strong> und der<br />
Betreuung eingesetzt. Soziale Betreuung habe ich<br />
Kristina Funke-<strong>St</strong>iemert ist in<br />
verschiedenen Rollen aktiv<br />
vorrangig in der Woche gemacht, <strong>Pflege</strong> am Wochenende. Im Laufe der Jahre konnte mein<br />
Beschäftigungsumfang auf 75 Prozent aufgestockt werden. Anfang 2002 kam dann allerdings<br />
der Einschnitt: Die <strong>St</strong>elle wurde auf 60 Prozent reduziert.<br />
Hat sich das im Portemonnaie stark ausgewirkt?<br />
Da ich zu der Zeit schon allein erziehend war, wurde es finanziell echt eng für meinen damals<br />
13jährigen Sohn und mich. Wir mussten genau rechnen. Ich lass mich aber nicht so schnell<br />
unterkriegen und habe die Situation als Chance genutzt, endlich noch in die qualifizierte<br />
Ausbildung zu gehen, die damals nach dem Abi durch die schnelle Familiengründung nicht<br />
passte.<br />
Sie sind dann neben Ihrer Arbeit wieder auf die Schulbank gegangen?<br />
Ja (schmunzelt). Ich habe die Ausbildung zur Fachwirtin in der Alten- und Krankenpflege in<br />
Gelsenkirchen bei der IHK gemacht. Volle drei Jahre. Auf die Ausbildung bin ich durch die Arbeit<br />
in der <strong>Pflege</strong> gekommen. Ich wollte mir neben der Praxis unbedingt noch mehr theoretisches<br />
Wissen aneignen. Außerdem nagte der „Makel“ der fehlenden Berufsausbildung noch an mir…<br />
Konnten Sie dann auch wieder mehr arbeiten und Geld verdienen?<br />
Ende 2002 wurde hier im <strong>Haus</strong> eine <strong>St</strong>elle in der Pforte ausgeschrieben. Zehn Wochenstunden<br />
unterschiedlichste Verwaltungsaufgaben. Das kam für mich genau passend! Ich habe mich ganz<br />
normal beworben und bin dann zu meiner Freude auch genommen worden. Mittlerweile kamen<br />
in der Betreuung und <strong>Pflege</strong> auch wieder ein paar <strong>St</strong>unden dazu, so dass ich heute mit einer<br />
86%-<strong>St</strong>elle auch finanziell klar komme.<br />
Also hat Ihre Flexibilität und der alte Ehrgeiz eine Ausbildung abzuschließen letztlich den<br />
Erfolg gebracht?<br />
Ja, genau. Ich finde es sehr interessant in allen beiden Bereichen zu arbeiten. Meine Kollegen<br />
bezeichnen mich gelegentlich als Chamäleon und fragen dann schon mal nach, welchen „Hut ich<br />
denn gerade aufhabe“ oder besser, in welchem Bereich ich denn jetzt gerade arbeite: Betreuung<br />
oder Verwaltung.<br />
Das Gespräch mit Kristina Funke-<strong>St</strong>iemert führte <strong>St</strong>efan Mühlenbeck<br />
9
10<br />
Vom Wert der Arbeit in der Altenpflege<br />
Alleinverdiener? Das geht nicht mehr...<br />
Dieter Adam ist ein „Spätberufener“. Nach der Ausbildung<br />
und 20 Jahren Arbeit als Schlosser sorgte eine berufliche<br />
und familiäre Krise für eine neue Orientierung. „Über einen<br />
Ein-Eurojob bin ich in die Altenpflege gekommen,“ erzählt<br />
der 48jährige Familienvater. Nach der Ausbildung zum<br />
Altenpfleger stand dann die Erkenntnis: sinnvolle Arbeit,<br />
aber reich werde ich damit nicht.<br />
2009 hat Dieter Adam dann im <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> angefangen.<br />
Er bekam eine halbe <strong>St</strong>elle und entsprechend ein<br />
Nettogehalt von ca. 750,00 € im Monat. Eine vierköpfige<br />
Familie, zumal mit dem besonderen Bedarf einer<br />
behinderten Tochter, lässt sich davon nicht ernähren.<br />
Ergänzende Leistungen des <strong>St</strong>aates und <strong>Pflege</strong>geld für die<br />
Tochter schufen ein Familieneinkommen, bei dem jeder<br />
Cent dreimal umgedreht werden musste.<br />
In kleinen Schritten gelang es gemeinsam mit der<br />
Einrichtungsleiterin Andrea Spielmann und der<br />
<strong>Pflege</strong>dienstleiterin Irmhild Scheffner, den<br />
Beschäftigungsumfang von Herrn Adam auf 75% plus<br />
Flexi-<strong>St</strong>unden aufzustocken. „Immer wenn ein Mitarbeiter<br />
ausschied haben wir geschaut, ob wir bei Herrn Adam<br />
wieder ein paar <strong>St</strong>unden draufpacken konnten“, sagt<br />
Dieter Adam: "die Arbeit in der Altenpflege<br />
zu lieben reicht nicht zum Leben"<br />
Andrea Spielmann. Dem Mehr an Lohn stand dann zunächst natürlich das Weniger an staatlichen<br />
Leistungen gegenüber – ein „Nullsummenspiel“. Dennoch, sagt Dieter Adam, gehe es heute etwas<br />
besser…nur richtig spürbar geht es nicht nach vorne.<br />
„Es ist heute als examinierter Altenpfleger nicht mehr möglich, eine Familie alleine zu ernähren,“<br />
stellt Dieter Adam fest. Es gibt kaum volle <strong>St</strong>ellen und selbst dann ist das Einkommen nicht üppig.<br />
„Wenn man dann noch sieht, wie in den letzten Jahren alles teurer geworden ist, die<br />
Lohnsteigerungen aber sehr gering ausgefallen sind, fragt man sich schon, wie junge Leute mit<br />
diesen Einkommensaussichten für die <strong>Pflege</strong> gewonnen werden sollen,“ so Dieter Adam. Eine<br />
Familie kann man davon alleine nicht ernähren – das weiß er nur zu gut.<br />
Das Gespräch mit Dieter Adam führten Andrea Spielmann, Einrichtungsleitung und <strong>St</strong>efan<br />
Mühlenbeck, Regionalleitung
Wie sieht mein Arbeitsvertrag aus?<br />
Interview mit Andrea <strong>St</strong>arkgraff über das Ende befristeter Arbeitsverträge<br />
Da müssen wir genauer hinschauen!<br />
Frau <strong>St</strong>arkgraff, Sie prüfen aktuell, ob Sie in Zukunft allen Fachkräften eine unbefristete<br />
Beschäftigung anbieten. Wie kommen Sie auf diesen Gedanken?<br />
Die Befragung unserer Mitarbeiter hat uns gezeigt, dass die Befristung auf zwei Jahre zu großer<br />
Verunsicherung führt. Außerdem zeigen uns interne Auswertungen, dass wir die meisten<br />
Verträge sowieso irgendwann entfristen. Da können wir das auch gleich sein lassen.<br />
Was würde sich dadurch ändern?<br />
In Zukunft müsste zur Überprüfung der Fähigkeiten der<br />
Mitarbeiter die Probezeit von sechs Monaten besser<br />
genutzt werden. Hier würden wir genauer hinsehen und<br />
nachvollziehbare Kriterien zur Beurteilung entwickeln.<br />
Außerdem müssten wir gezielter und besser einarbeiten<br />
als bisher. Da fangen wir aber nicht bei null an.<br />
Was versprechen Sie sich von dieser Maßnahme?<br />
Im Hinblick auf den Fachkräftemangel im <strong>Pflege</strong>bereich<br />
möchten wir ein attraktiver Arbeitgeber sein. Wir<br />
möchten auch zukünftig ausreichend Bewerber für<br />
offene <strong>St</strong>ellen bekommen.<br />
Erhöht sich dadurch nicht das wirtschaftliche<br />
Risiko der Einrichtungen?<br />
Nein! Zur wirtschaftlichen Sicherung der Einrichtungen<br />
und Dienste werden wir an den Flexiblen<br />
Arbeitsverträgen festhalten. Dieses bedeutet, dass 25%<br />
der Wochenarbeitszeit als flexibler Anteil gestaltet wird,<br />
so dass die Wochenarbeitsstunden je nach Belegung<br />
oder Anzahl der Patienten flexibel verteilt werden<br />
können. Im Arbeitsvertrag sind sowohl die<br />
Mindeststunden festgelegt, auf die sich der jeweilige Mitarbeiter verlassen kann, als auch die<br />
maximal zu leistenden <strong>St</strong>unden, die je nach Arbeitsanfall abgerufen werden können. Bezahlt<br />
wird am Ende, was an <strong>St</strong>unden geleistet wurde.<br />
Das Interview führte Roland Weigel, Konkret Consult Ruhr (KCR)<br />
11
12<br />
Arbeitsverträge befristet<br />
Martina Restel, Ressortleitung Personal<br />
und Helena Schleiden<br />
Seit einigen Jahren werden mit neuen Mitarbeitern<br />
grundsätzlich nur auf zwei Jahre befristete<br />
Arbeitsverträge geschlossen. Möglichst in<br />
Teilzeitbeschäftigung.<br />
Natürlich sind wir an einer langfristigen<br />
Zusammenarbeit interessiert. Mit den Befristungen<br />
streben wir eine hohe Flexibilität der Personalpläne an.<br />
Das brauchen wir, um unsere Einrichtungen und<br />
Dienste wirtschaftlich abzusichern.<br />
Gleichzeitig haben sowohl die Mitarbeiter, als auch die<br />
Einrichtungen ausreichend Zeit zu prüfen, ob es<br />
miteinander klappt. Im Regelfall werden Verträge nach<br />
zwei Jahren entfristet. Außer, wenn es Zweifel an der Erfüllung der Aufgaben oder wirtschaftliche<br />
Probleme in der Einrichtung gibt.<br />
Zugriff klar geregelt<br />
Datensammlung und Personalakte<br />
Jeder Mitarbeiter erhält bei seiner Einstellung einen Bogen, mit dem seine wichtigsten Daten<br />
erhoben werden. Neben dem Einstellungsbogen werden die Bewerbungsunterlagen mit dem<br />
Lebenslauf, Qualifikationsnachweise und Zeugnisse in die Personalakte aufgenommen.<br />
Weiterhin benötigen wir ein ärztliches Attest, in dem die Unbedenklichkeit zur Ausübung der<br />
vorgesehenen Tätigkeit bescheinigt wird, ein polizeiliches Führungszeugnis sowie bei<br />
Führungskräften einen Auszug aus dem Gewerbezentralregister. Mitarbeiter, die für einen<br />
Arbeitsbereich vorgesehen sind, wo sie mit Lebensmitteln zu tun haben, müssen zudem ein<br />
Gesundheitszeugnis vorlegen.<br />
Der größte Teil der Daten wird für die entsprechende Eingruppierung sowie für die<br />
Gehaltsabrechnung benötigt. Weiterhin wird geprüft, welche Ansprüche im Bezug auf<br />
Zusatzversorgung bestehen. Ebenfalls wird überprüft, ob ein Ausschlussgrund für die Einstellung<br />
besteht.<br />
Alle Daten werden entsprechend des Datenschutzes gespeichert und verwendet. Sie sind<br />
ausschließlich dem Sachbearbeiter in der Personalabteilung zugänglich. Die Geschäftsführung,<br />
Geschäftsfeldleitung sowie die zuständige Betriebsleitung (Disziplinarvorgesetzter) können jederzeit<br />
Einsicht in die Personalakten nehmen und Informationen aus der Personalakte durch die<br />
Personalsachbearbeiter erhalten. Selbstverständlich kann jeder Mitarbeiter auf Wunsch ebenfalls<br />
Einsicht in seine Personalakte erhalten.<br />
Andrea <strong>St</strong>arkgraff, Geschäftsfeldleitung Seniorenhilfe SMMP
Aufgaben umfassend vermitteln<br />
Für den täglichen Bedarf gemacht<br />
In den letzten Jahren sind für alle Beschäftigten Aufgabenbeschreibungen erarbeitet worden. Weil<br />
diese Beschreibungen für den täglichen Bedarf gedacht und gemacht sind, werden sie in<br />
regelmäßigen Abständen überprüft und aktualisiert. Verantwortlich dafür ist die<br />
Geschäftsfeldleitung. Jeder neue Mitarbeiter erhält nach seiner Einstellung seine ganz persönliche<br />
Aufgabenbeschreibung. Diese wird von dem jeweiligen Disziplinarvorgesetzten und vom Mitarbeiter<br />
unterschrieben. Ein Exemplar erhält der Mitarbeiter, das zweite Exemplar wird in der Personalakte<br />
archiviert.<br />
Neben der Aufgabenbeschreibung existiert ein Einarbeitungskonzept. Hier sind neben der zeitlichen<br />
Abfolge auch die einzelnen Aufgaben aufgelistet, die mit einer bestimmten Qualifikation und<br />
Funktion einhergehen. Ebenfalls ist ersichtlich, für welche Aufgaben der jeweilige Mitarbeiter<br />
zuständig ist.<br />
Einmal im Jahr führt der Dienstvorgesetzte mit jedem Mitarbeiter ein Mitarbeiterjahresgespräch.<br />
Auch hier werden die einzelnen Aufgaben sowie Erfolge und Misserfolge, Perspektiven, Ziele und<br />
Weiterentwicklungsmöglichkeiten besprochen. Das Vier-Augen-Gespräch ist streng vertraulich. Das<br />
Protokoll wird bei der jeweiligen Leitung unter Verschluss gehalten. Der Mitarbeiter erhält eine Kopie<br />
für seine Unterlagen.<br />
Andrea <strong>St</strong>arkgraff, Geschäftsfeldleitung Seniorenhilfe SMMP<br />
Die Aufgabenbeschreibung<br />
… ist wie folgt gegliedert:<br />
<strong>St</strong>ellenbezeichnung<br />
Einrichtung<br />
<strong>St</strong>elleninhaber<br />
Direkter Vorgesetzter<br />
Nachgeordnete Mitarbeiter<br />
Aufgabeninhaber vertritt, Aufgabeninhaber wird vertreten durch<br />
Leitgedanken und Zielsetzungen (allgemein)<br />
Zielsetzung der <strong>St</strong>elle<br />
Aufgaben: Kundenbezogene Aufgaben, Mitarbeiterbezogene Aufgaben,<br />
Betriebsbezogene Aufgaben<br />
Befugnisse (inkl. Unterschriftsbefugnis)<br />
Kommunikation/Kontaktpflege<br />
Fachliche Qualifikation<br />
Persönliche Eignung (Gemäß der § 12 Wohn- und Teilhabegesetzt NRW (WTG) dürfen<br />
keine Ausschlussgründe vorliegen)<br />
Persönlich-charakterliche Grundfähigkeiten<br />
Leistungs-, tätigkeits- und aufgabengerichtete Grundfähigkeiten<br />
Verantwortungs- und Kompetenzbereich<br />
Unterschrift Mitarbeiter und Vorgesetzter<br />
13
Wie sind meine Dienstzeiten geregelt?<br />
14<br />
Dienstplan geht nicht nebenbei<br />
Gott sei Dank nicht mehr mit dem Taschenrechner<br />
Christoph Vierhaus brütet über dem<br />
Dienstplan<br />
gültigen Arbeitszeitgesetze nachweisbar sein.<br />
Seit wann erstellen Sie Dienstpläne, Herr Vierhaus?<br />
Ich bin seit 2000 Wohnbereichsleiter und so lange auch<br />
schon für den Dienstplan zuständig. Zu Beginn ging das<br />
noch mit dem Taschenrechner, um die <strong>St</strong>unden und<br />
passenden Zeitzuschläge für die Mitarbeiter<br />
auszurechnen. Die Dienste wurden erst auf dem großen<br />
Papierdienstplan eingetragen und nach erneuter<br />
Kontrolle wurde der Plan dann dokumentecht gemacht.<br />
Was heißt das und warum ist das wichtig?<br />
Der Dienstplan ist ein Dokument. Einmal erstellt darf er<br />
nicht mehr verändert werden. Über den Dienstplan<br />
muss z.B. die Planung der Mitarbeiter gemäß der<br />
Wird der Plan dann immer auch so umgesetzt wie er aufgestellt wurde?<br />
Das habe ich noch nie erlebt. Es fällt jemand kurzfristig aus, ein anderer muss einspringen und<br />
schon sieht es anders aus. Auch Tauschgeschäfte der Mitarbeiter untereinander sind gängig und<br />
auch gut. Man hilft sich untereinander und beweist damit auch Flexibilität und Teamgeist.<br />
Werden Wünsche berücksichtigt?<br />
Wir haben einen Wunschkalender, in den jeder seine Wünsche eintragen kann. Ich versuche<br />
dann, das nach Möglichkeit zu berücksichtigen.<br />
Gab es auch schon mal richtig <strong>St</strong>ress, weil ein Wunsch nicht erfüllt werden konnte?<br />
Eine Zeitlang habe ich den Dienstplan eher so nebenbei und für alle drei Wohnbereiche<br />
geschrieben. Da gab’s schon mal Ärger. Heute geht es besser, was einerseits an der<br />
gewachsenen Bereitschaft der Mitarbeiter, füreinander da zu sein, liegt. Andererseits kann ich<br />
heute durch die Planung per EDV viel effektiver und schneller planen.<br />
Welche Dienstzeiten gibt es denn?<br />
Unser Rahmendienstplan sieht 13 verschiedene Dienstzeiten vor. Gott sei Dank muss ich das<br />
nicht mehr mit dem Taschenrechner machen ( grinst ). Wir gehen bei unserer Personalplanung<br />
immer vom Bedarf unserer Bewohner aus. Die brauchen uns mal mehr, zum Beispiel morgens<br />
bei der Körperpflege und beim Anziehen, und mal weniger, zum Beispiel in der Mittagspause.<br />
Wir haben für die Arbeitsspitzen gezielt einen ganz kurzen Dienst mit drei <strong>St</strong>unden eingeführt.<br />
Wie finden die Mitarbeiter das, für eine so kurze Dienstzeit zu kommen?<br />
Erst gab es keine Begeisterung. Bei der Planung dieser Dienste schauen wir meistens aber<br />
nochmal genauer hin, dass es nicht die Mitarbeiter mit den weitesten Anfahrtswegen trifft.<br />
Das Interview mit Christoph Vierhaus führten Andrea Spielmann und <strong>St</strong>efan Mühlenbeck
Wofür man alles spontan frei brauchen kann<br />
Spätere Heirat höchst wahrscheinlich<br />
Solch ein Grund für’s frei bekommen wurde der PDL<br />
Irmhild Scheffner bislang noch nicht geliefert. Tanja<br />
Lansmann, seit Oktober 2000 als examinierte<br />
Altenpflegerin im <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> tätig, war vor fünf Wochen<br />
nach dem Spätdienst von ihrem Freund mit dem<br />
Heiratsantrag total überrascht worden. Die Familie sollte<br />
am folgenden Wochenende sowieso zusammen kommen –<br />
da könnte man jetzt auch gleich Verlobung feiern…wenn<br />
es nicht das Dienstwochenende von Tanja Lansmann<br />
wäre.<br />
Tanja Lansmann mit Verlobungsring<br />
„Frau Scheffner war total flexibel und hat mit mir<br />
gemeinsam nach einer Vertretung gesucht,“ erzählt Frau<br />
Lansmann. „Ich glaube Mechtild Hüls ist für mich eingesprungen, dass fand ich echt klasse. So<br />
konnten wir richtig schön feiern.“<br />
„Die helfen sich im Team schon super gegenseitig“, findet Irmhild Scheffner. Für die Hochzeit, die<br />
wahrscheinlich im Juli ist, will sie dann aber doch von vorneherein ein freies Wochenende für Tanja<br />
Lansmann einplanen.<br />
Das Gespräch mit Tanja Lansmann, Altenpflegerin, und Irmhild Scheffner führte <strong>St</strong>efan Mühlenbeck<br />
p.s. Frau Lansmann heißt inzwischen Frau Rüweling - wir gratulieren nochmals ganz herzlich zur<br />
Eheschließung!<br />
Von den Tücken der Dienstplangestaltung<br />
Auf die Länge kommt es an<br />
Levy <strong>St</strong>ein (links) und Isabell Miljak<br />
(rechts) beliefern gemeinsam Schulen und<br />
Kindergärten<br />
Da achtet man schon auf alles: Arbeitszeiten, Ruhezeiten,<br />
Urlaubszeiten, Ausfallzeiten, Tourenlängen, Feiertage,<br />
Beschäftigungsumfänge und, und, und. Und dann das:<br />
Frau Miljak und Frau <strong>St</strong>ein standen heute vor mir und<br />
fragten, wie sie das denn bitte auf ihrer Tour im mobilen<br />
Menüservice gemeinsam hinbekommen sollten? Ich würde<br />
sie ja ganz schön fordern und gefährlich sei es auch durch<br />
die Schräglage der Transportbehälter…<br />
Des Rätsels Lösung: Frau Miljak misst 1,80 Meter,<br />
während es Frau <strong>St</strong>ein gerade auf 1,47 Meter Körperlänge<br />
bringt. Zugegeben: keine guten Voraussetzungen, um<br />
gemeinsam die Kisten für den Menüservice zu tragen. Ich<br />
glaub', ich werde beim Hersteller unserer<br />
Dienstplansoftware ein weiteres Kontrollfeld für die Dateneingabe beantragen: Länge der<br />
Mitarbeiter! Oder fällt das unter den Datenschutz? Fragen über Fragen, aber am Ende ist das Essen<br />
noch immer gut bei unseren Kunden angekommen.<br />
Andrea Spielmann, Einrichtungsleitung<br />
15
Wie ist der Umgang zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitenden?<br />
16<br />
Gemeinsam geht's besser<br />
Vom Können – Sollen – Dürfen - Müssen<br />
Sicher, Vorgesetzte sind auch dazu da, mal etwas Unangenehmes zu sagen. Sie müssen<br />
Anweisungen geben, damit die Mitarbeiter wissen, was sie tun sollen, müssen oder dürfen. Da gibt<br />
es ganz unterschiedliche Wege, das zu tun. Das hängt auch davon ab, wie wichtig die Information<br />
ist, die da gerade weitergereicht wird.<br />
Wir handeln nach dem Grundsatz: Ich kann nur etwas von<br />
jemanden erwarten, wenn ich es ihm vorher erklärt habe;<br />
wenn er weiß, warum etwas wie (und bis wann) erledigt<br />
werden soll. Und wir handeln nach dem uns wichtigsten<br />
Grundsatz: Unsere Türen sind immer offen für unsere<br />
Mitarbeiter, Bewohner und Angehörigen, denn aktuelle<br />
Probleme oder Fragestellungen gehen immer vor. Der<br />
ganze Rest kann dann auch noch erledigt werden, wenn<br />
die Menschen, die ein Gespräch suchen, möglichst<br />
zufrieden wieder gehen können.<br />
Was uns besonders wichtig ist: für unsere Mitarbeiter in<br />
Gesprächen bereit zu stehen, sollte es mal zu<br />
Unstimmigkeiten in oder zwischen den Abteilungen<br />
kommen. Erstes Gebot ist immer, Konflikte da zu klären,<br />
wo sie entstanden sind. Wir sind jedoch immer bereit zu<br />
unterstützen, wenn eine neutrale Person gebraucht wird,<br />
um eine lösungsorientierte Gesprächsbasis zu finden.<br />
Neben dem notwendigen Ernst und der erforderlichen<br />
Sachlichkeit im „Tagesgeschäft“ darf das<br />
Zwischenmenschliche nie zu kurz kommen: die<br />
gemeinsame Kaffeepause oder die Anteilnahme an den<br />
schönen und weniger schönen Ereignissen in der Familie<br />
des Mitarbeiters. Auch gemeinsame Feste stehen da auf<br />
der Agenda: eine Weihnachtsfeier, ein Mitarbeiterfest, ein<br />
Dankeschön-Mittagsimbiss zur guten MDK-Note.<br />
Irmhild Scheffner, Andrea Spielmann:<br />
"kurze Wege dienen der guten<br />
Zusammenarbeit"<br />
Die rundum guten Befragungsergebnisse bei den alle zwei<br />
Jahre stattfindenden Mitarbeiterbefragungen sprechen für ein gutes und konstruktives Miteinander<br />
zwischen Leitungskräften und Mitarbeitern. Solche Ergebnisse erreicht man nur durch wirklich gute<br />
Zusammenarbeit – auf allen Ebenen, zwischen allen Abteilungen.<br />
Hilfreich für uns sind da immer wieder Schulungen oder Fortbildungen zur Mitarbeiterführung.<br />
Ebenfalls ist der Austausch bei den in der Seniorenhilfe SMMP stattfindenden<br />
Betriebsleitertagungen und Arbeitskreisen echt Gold wert.<br />
Wer mehr zum Verhältnis der Vorgesetzten und der Mitarbeiter wissen will, fragt am besten mal bei<br />
den zukünftigen Kollegen nach …<br />
Andrea Spielmann, Irmhild Scheffner
Mit wem arbeite ich hier zusammen?<br />
Angekommen<br />
Seelsorgerin aus Indien im <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong><br />
Die Ankunft unserer indischen Schwestern<br />
wurde gebührend gewürdigt<br />
Schwester Prabhasini ist im Juni 2011 aus dem<br />
sauerländischen Sundern nach Heiden gekommen. Vor gut<br />
einem Jahr war das. Die 37-jährige hat sich über die<br />
freundliche Aufnahme der Ordensschwestern aus Indien im<br />
<strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> gefreut.<br />
Schwester Prabhasini gehört dem Orden der Mägde<br />
Mariens an. Mit ihr haben Schwester Mary-Clara und<br />
Schwester Neelkusum die seelsorgliche Betreuung der<br />
Bewohner im <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> übernommen. Sie arbeitet im<br />
Wohnbereich 1. Ihre Schicht beginnt um 7.30 Uhr und<br />
endet gegen 13 Uhr. Schwester Prabhasini unterstützt die<br />
Bewohner beim Essen und Trinken, malt, bastelt mit ihnen<br />
und betreut sie. Viele bringt sie zum Gottesdienst, der morgens um 9.30 Uhr in der Kapelle des<br />
<strong>Haus</strong>es beginnt.<br />
Fühlen Sie sich an Ihrer neuen Wirkungsstätte wohl? „Ich bin froh. Alle sind freundlich, es geht mir<br />
gut“, sagt Schwester Prabhasini, die morgens um 6 Uhr aufsteht. Neben Deutsch spricht sie<br />
Englisch, Hindi, Oria und den Dialekt Sadri. „Mein Deutsch wird besser“, freut sie sich, „das braucht<br />
Geduld.“ Entspannung liefern Spaziergänge, Lesen und das Fernsehen.<br />
Schwester Prabhasini ist mit 16 Jahren in den Orden eingetreten und hatte<br />
im Jahr 2005 ihre ewige Profess (Ordensgelübde). Aufgewachsen ist sie mit<br />
drei Brüdern in einem Dorf. Ihr Vater hat früher als Arbeiter in einer<br />
<strong>St</strong>ahlfabrik gearbeitet. Heute ist er Rentner, die Mutter kümmert sich um den<br />
<strong>Haus</strong>halt. Ausgebildet wurde sie zur Krankenschwester im katholischen<br />
Hospital Nuagaon in Sundergarh.<br />
Schwester Prabhasini ist seit 2009 in Deutschland tätig. Sie hat zunächst in<br />
Sundern gewohnt und dort im Altenheim gearbeitet. Telefonisch und über das<br />
Internet hält die Ordensschwester den Kontakt mit ihrer Familie in Indien und<br />
mit einer Freundin, die in Dubai lebt und verheiratet ist.<br />
Das Mutterhaus ihres Ordens steht übrigens im Bundesstaat Orissa in der<br />
Nähe der Hauptstadt Buhbaneshwar (840.000 Einwohner). Die <strong>St</strong>adt hat<br />
einen Flughafen und ist Sitz eines katholischen Erzbischofs, erzählt<br />
Schwester Prabhasini.<br />
Hubert Konert, Borkener Zeitung<br />
Schwester Prabhasini,<br />
Seelsorgerin im <strong>Haus</strong><br />
<strong>St</strong>. <strong>Josef</strong><br />
17
18<br />
Andrea Spielmann - SMMP ein Leben lang<br />
Lieber Landei als Ruhri<br />
So richtig bewusst habe ich meine Geburt ja nicht miterlebt … erst im Zuge meiner Bewerbung bei<br />
SMMP im Jahr 2003 ist mir deutlich geworden, dass die Schwestern im Gertrudis-Hospital in<br />
Westerholt mich auf die Welt geholt haben.<br />
Jetzt für SMMP tätig zu sein, hat schon etwas von „wieder<br />
angekommen sein“. Zunächst sollte ich in Westerholt im<br />
<strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. Martin anfangen – das wäre dann wirklich „zurück<br />
zu den Wurzeln“ gewesen. Dann kam aber Heiden und das<br />
<strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> ins Spiel und da stand für mich fest: nur<br />
hier! Das entsprach vor allem auch meinem inneren<br />
Empfinden, lieber ein „Landei“ zu werden, als ewig „Ruhri“<br />
zu bleiben.<br />
Ich bin in Herten groß geworden und habe dort bis 2001<br />
gelebt – mit allem was dazugehört: Mädchengymnasium in<br />
Andrea Spielmann<br />
Recklinghausen, <strong>St</strong>udium der Wirtschaftswissenschaften<br />
an der Uni in Bochum, Ausbildung in der <strong>Pflege</strong> in Marl und<br />
Herten - ich hatte nie den Zug, weit weg von zu <strong>Haus</strong>e zu sein. Mir reichte die ganzen Jahre mein<br />
vertrauter Aktionsradius.<br />
Nach dem Abi glaubte ich, im zukünftigen Berufsalltag leichter mit Akten und Zahlen umgehen zu<br />
können, als mit Menschen. Im <strong>St</strong>udium an der anonymen Ruhr-Universität wurde mir mehr und<br />
mehr deutlich, dass ich mich damit ein Arbeitsleben lang nicht wohl fühlen würde. Ich orientierte<br />
mich neu und bin über ein Vorpraktikum bei der Diakoniestation in Herten in die <strong>Pflege</strong> gekommen.<br />
Direkt am ersten Tag habe ich gespürt: Das ist meins, das will ich machen!<br />
Die Ausbildung in der <strong>Pflege</strong> und alle weiteren Qualifizierungen waren für mich so stimmig, dass mir<br />
sogar das Lernen zum ersten Mal in meinem Leben leicht fiel – früher in der Schule musste ich<br />
immer echt ackern. Nach der Ausbildung habe ich dann in der ambulanten <strong>Pflege</strong> angefangen.<br />
Wenige Jahre später habe ich die Leitung der Diakoniestation in Recklinghausen-Süd übernommen.<br />
In den stationären Bereich bin ich über das Angebot gekommen, in der damals ganz neuen „Urbana<br />
Residenz“ in Bottrop als <strong>Pflege</strong>dienstleitung zu arbeiten. Das war eine schöne Zeit mit vielen<br />
Gestaltungsmöglichkeiten. Durch einen Wechsel des Trägers änderten sich aber leider auch Werte<br />
und Ethik. Da konnte ich nicht mehr mitgehen und habe von mir aus gekündigt, ohne schon etwas<br />
Neues zu haben.<br />
Heute betrachte ich das als glückliche Fügung, da ich so nach Heiden ins <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong><br />
gekommen bin. In die kleine, überschaubare Einrichtung habe ich mich sofort verliebt. Auch privat<br />
bin ich dann endlich ins Ländliche gezogen. Ich mag das Grüne und vor allem das flache Land mit<br />
seinem weiten Himmel.<br />
Hier im <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> bin ich von Anfang an mit Herzblut dabei. Hier möchte ich nicht mehr weg.<br />
So bin ich in Heiden also wieder bei den Schwestern angekommen, die mich damals in Westerholt<br />
auf die Welt geholt haben.<br />
Ein Portrait der Einrichtungsleiterin Andrea Spielmann von <strong>St</strong>efan Mühlenbeck
Swetlana Busskönning: von der chinesischen Grenze nach Heiden<br />
Erst Bauzeichnerin, dann Wohnbereichsleiterin<br />
Ich stamme aus Kirgisien, einer russischen Teilrepublik<br />
nahe der chinesischen Grenze. Meine Eltern waren streng,<br />
aber auch liebevoll. Das Credo meiner Mutter war: Lernen,<br />
lernen, lernen und egal welche Arbeit: Du machst, mache<br />
sie so gut wie es eben geht. Ob Toiletten putzen oder<br />
Häuser bauen.<br />
Wir hatten einen Hof in Kirgisien. Den mussten wir Kinder<br />
mit versorgen. Das war für mich normal. Vor meinen Eltern<br />
hatte ich hohen Respekt. Das bedeutet nicht, dass wir<br />
keine eigene Meinung haben durften und nicht diskutiert<br />
haben. Respekt vor Erwachsenen ist wichtig für Kinder in<br />
Russland. Das vermisse ich manchmal hier in<br />
Deutschland.<br />
Swetlana Busskönning<br />
Nach der Schule wollte ich Lehrerin werden. Dafür hätte ich von Zuhause weg gemusst und auf<br />
dem Hof nicht mehr helfen können. Ich habe dann eine Ausbildung gemacht, die in Deutschland<br />
einer Kombination aus Bauzeichner und Bauingenieur entsprechen würde. Das hat mir Spaß<br />
gemacht, die Arbeit als Bauzeichnerin anschließend habe ich gerne gemacht. Bevor ich dann die<br />
weiteren Qualifikationen als Bauingenieurin erwerben konnte, sind wir nach Deutschland<br />
umgezogen.<br />
Gerne hätte ich in Deutschland in meinem Beruf weiter gearbeitet. Ich habe mir hier aber keine<br />
Chancen ausgerechnet und mich dann erst einmal darauf konzentriert, die Sprache zu lernen und<br />
die Kinder zu erziehen. Meine Schwägerin hat mich dann auf die <strong>Pflege</strong> gebracht. Das war gut mit<br />
der Familie zu vereinbaren.<br />
Ich habe ein erstes Praktikum gemacht und dabei gemerkt: Das ist was für dich. Du bist unter<br />
Menschen, du musst dir viel neues Wissen aneignen – mein Ehrgeiz war wieder geweckt, mich<br />
einer neuen Herausforderung zu stellen. So bin ich dann examinierte Altenpflegerin und später<br />
Wohnbereichsleitung geworden.<br />
In meinem Wohnbereich habe ich ein Schild aufgehängt, auf dem steht:<br />
"Beurteile nie jemanden, bevor Du nicht in seiner Lage gewesen bist".<br />
Das ist für mich ein wichtiger Leitspruch. Er hilft mir und auch meinen Mitarbeitern immer wieder,<br />
uns in der Arbeit zu „erden“.<br />
Ein Portrait der Wohnbereichsleitung Swetlana Busskönning von <strong>St</strong>efan Mühlenbeck<br />
19
20<br />
Bayern in Heiden<br />
Völkerverständigung<br />
Mitarbeiterfeste haben im <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> eine lange Tradition. Neu ist, dass wir sie seit ein paar<br />
Jahren immer unter ein Motto stellen. Am 23.09.2011 war das: „O’zapf is!“ Gut - mittlerweile hat<br />
auch in Westfalen jedes Dorf sein Oktoberfest, aber das hat unser Orgateam nicht abgehalten,<br />
kulturübergreifend tätig zu werden. Bauer Punsmann hat am Rande von Heiden eine Scheune, in<br />
der schon so manche Sause über die Tenne gegangen ist. Zünftig haben wir alles blau-weiß<br />
eingefärbt und dekoriert und für die charakteristischen bayrischen Zutaten wie Brezeln und<br />
Riesen-Wiesn-Bierkrüge gesorgt. Begeistet waren wir, als fast alle Mitarbeiter unserem Aufruf<br />
gefolgt sind und sich für die Party landestypisch gekleidet hatten. Als Orgateam hatten wir ebenfalls<br />
für ein "bayrisch" einheitliches Trachtenkleid-Outfit gesorgt.<br />
Marianne Hesterwerth und Anni Osterkamp<br />
Die Auseinandersetzung mit der uns Münsterländern so exotischen anmutenden bajuwarischen<br />
Kultur hat im Laufe des Abends auch zu ausgeprägter Völkerverständigung zwischen den Sippen<br />
der Wohnbereiche, der Küche und der Reinigung, der Verwaltung und <strong>Haus</strong>technik und den<br />
Fahrern vom Mahlzeitendienst geführt. Gefördert hatten wir dies durch die stündlich wechselnde<br />
Thekenbesetzung, die wir per Losverfahren zufällig zusammengestellt haben.<br />
Von den schönen Begegnungen und Kontakten am „Bayrischen Abend“ profitieren wir heute noch,<br />
vor allem, wenn man - wie ich - in der Verwaltung arbeitet und sonst nicht so eng mit den Kollegen<br />
in den Wohnbereichen oder in Küche und Reinigung zusammen arbeitet.<br />
Marianne Hesterwerth, Verwaltung
Der <strong>St</strong>rom kommt aus der <strong>St</strong>eckdose …<br />
… aber wie kommt er dahin?<br />
Begegnungstag der Generationen – ein groß geplantes Sommerfest am 08. Juli 2012 - vom <strong>Haus</strong><br />
<strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> und allen Gruppen der Kirchengemeinde gemeinsam gestaltet. Als <strong>Haus</strong>techniker bin ich<br />
(nicht nur) bei solchen Gelegenheiten immer gut eingeplant, weil irgendwie natürlich nichts ohne<br />
Technik läuft.<br />
Meine ganz persönliche Herausforderung war, dass mein<br />
Kollege Küchenleiter, Bernd Verweyen, für diesen Tag eine<br />
mobile Küche bestellt hatte, auf der er im Außenbereich für<br />
kulinarische Highlights sorgen wollte. So weit so gut – die<br />
Küche wurde also am Donnerstag vor der Veranstaltung<br />
aus Hamburg angeliefert und ich erlebte eine herbe<br />
Überraschung: für den Küchenblock war <strong>St</strong>arkstrom<br />
erforderlich, was uns allen vorher so nicht klar war. Nun<br />
war ein guter Schlachtplan in kurzer Zeit gefragt, denn in<br />
unmittelbarer Nähe zum geplanten <strong>St</strong>andort gibt es bei uns<br />
keinen <strong>St</strong>arkstromanschluss.<br />
Günter Schlüter, unser Mann für alle Fälle<br />
Aber: „Geht nicht, gibt‘s nicht!“ für mich – und so habe ich<br />
mir etwas einfallen lassen. Gut 100 m Kabel habe ich ausgeliehen, um aus dem Keller über das<br />
gesamte Dach des <strong>Haus</strong>es den <strong>St</strong>rom an die gewünschte <strong>St</strong>elle zu bekommen. Alles ordentlich<br />
verlegt, damit niemand über die Leitung stolpert, alles abgesichert – Herd angeschlossen, und die<br />
Veranstaltung konnte losgehen!<br />
Dass der Tag dann leider total verregnet war, lag leider nicht im Einflussbereich der <strong>Haus</strong>technik.<br />
Günter Schlüter, <strong>Haus</strong>technik<br />
Die Zeit ist eigentlich immer zu knapp<br />
Reinigung im D-Zug-Tempo<br />
In einem Team von sieben Frauen arbeiten wir in der GfS (Gesellschaft für<br />
Servicedienste), wir sind verantwortlich für die Reinigung im <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong>.<br />
Vom Keller bis zum Dach haben wir uns das Gebäude in Reviere aufgeteilt.<br />
Jeden Tag sorgen wir im Erdgeschoss dafür, dass die Einrichtung einen<br />
einladenden Eindruck macht. Die meiste Zeit verbringen wir aber natürlich in<br />
den Wohnbereichen, damit die Bewohner immer eine schöne saubere<br />
Umgebung haben. Die Zimmer sind sehr unterschiedlich eingerichtet, so<br />
dass der Reinigungsaufwand teilweise sehr hoch ist: Da muss der Teppich<br />
gesaugt werden, da wird genäht und gebastelt und es sammelt sich mehr<br />
<strong>St</strong>aub an. Aber es gibt auch die Zimmer, wo wir ganz schnell durchkommen,<br />
weil gar nicht viel drin steht. Viel Luft bleibt uns nicht, da im Reinigergewerbe<br />
die Zeitvorgaben sehr eng gestrickt sind. Trotzdem nehmen wir uns immer<br />
mal noch ein paar Minuten, wenn wir merken, dass ein Bewohner jemanden zum Unterhalten<br />
braucht. Die Arbeit macht Spaß, auch wenn sie körperlich anstrengend ist. Wir merken ja, dass sie<br />
den Menschen im <strong>Haus</strong> gut tut.<br />
Klara Hessling, Reinigungskraft<br />
21
22<br />
Die heilsame Kraft ätherischer Öle<br />
Kräuterhexen an Bord<br />
Was sich die alten Ägypter, Griechen, Römer und Araber<br />
schon vor Jahrtausenden zu Nutze machten, nimmt seit<br />
einiger Zeit auch im <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> in Heiden einen immer<br />
größeren <strong>St</strong>ellenwert ein: der Einsatz der heilsamen Kraft<br />
von ätherischen Ölen in der <strong>Pflege</strong>. Der Duft von Lavendel,<br />
Mandarine und Melisse als Hilfe zum Einschlafen, von<br />
Rose, Myhrre und Pfefferminz zur Schmerzreduktion und<br />
von Zitrone im Einsatz gegen Fieber- und<br />
Hustenerkrankungen - die Wirkungsweisen von Blüten,<br />
Früchten, Blättern, Samen, Kernen, Hölzern und Rind sind<br />
vielfältig.<br />
"Kräuterhexen" bei der Arbeit...<br />
Im <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> beschäftigen sich seit 2005 mittlerweile<br />
zwölf Mitarbeiterinnen mit diesem Thema. Weitergebildet<br />
als so genannte Aroma-<strong>Pflege</strong>rinnen sorgen Kristina Funke-<strong>St</strong>iemert, Elke Roß und Gaby Böing<br />
durch den Einsatz von natürlichen Duftstoffen wie Bergamotte, Tonka, Manuka und Co. für die<br />
<strong>St</strong>eigerung des Wohlbefindens, für die Erhaltung von Gesundheit und Linderung von Beschwerden.<br />
„Die Aroma-<strong>Pflege</strong> ist dabei immer als eine adjuvante, eine begleitende Maßnahme, zu verstehen“,<br />
machen die drei Frauen und Irmhild Scheffner, <strong>Pflege</strong>dienstleiterin im <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong>, deutlich. Und<br />
weiter: „Sie ersetzt keine medizinische Behandlung.“ In Absprache mit den behandelnden Ärzten<br />
sowie den Bewohnern dürfen die ätherischen Öle bei Massagen, Wickeln, Bädern oder elektrischen<br />
Aroma-Lampen eingesetzt werden. „Bei allen Anwendungsarten ist dabei eine Beobachtung des<br />
Bewohners unerlässlich“, erklärt Scheffner. Zudem müssten Anwendungsart, Dosierung und<br />
Häufigkeit dokumentiert werden.<br />
„15 bis 20 Öle sind so im Einsatz“, erzählen die<br />
Aroma-<strong>Pflege</strong>rinnen. „Alle selber zusammengemischt.“<br />
Und zwar nicht in dunklen Hexenküchen, sondern im<br />
Dienstzimmer. „Wir sind ja keine Kräuterhexen, die sich<br />
verstecken müssen.“<br />
Positive Reaktionen seien immer wieder zu verzeichnen.<br />
„Im Winter haben wir viel weniger Wollsocken für die<br />
Bewohner gebraucht“, sagt Elke Roß. „Wir haben die Füße<br />
mit einer Rosmarin-Mischung eingerieben. Das half.“ Auch<br />
viele Mitarbeiter im <strong>Haus</strong> schwören mittlerweile auf das Können der zwölf Frauen. Mit Tipps gegen<br />
Hautprobleme, Mundentzündungen, Kopf- und Rückschmerzen lindern sie mittlerweile auch deren<br />
Beschwerden.<br />
Abdruck mit freundlicher Genehmigung der Borkener Zeitung
Welche Unterstützungsangebote gibt es?<br />
Seminare für Führungskräfte<br />
Auszeit vom Alltag<br />
Führungskräfte in der <strong>Pflege</strong> tragen große Verantwortung und haben viel zu organisieren. Wenn<br />
man sich dann ein oder zwei Tage Zeit nimmt, um etwas Neues zu lernen, sollte das in angenehmer<br />
Atmosphäre stattfinden. Darum gibt es im Bildungswerk spezielle Schulungen für Führungskräfte an<br />
einem ganz besonderen Ort. Das „Feldschlösschen“ in Geseke ist ein Tagungshotel mit <strong>St</strong>il und<br />
Ambiente. Hier kann Lernen ungestört stattfinden.<br />
Viele Referenten, Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzen die Auszeit vom Alltag und übernachten<br />
im Hotel Feldschlösschen. Elke Roß, Teilnehmerin im Bildungswerk und Gast im Feldschlösschen,<br />
meint: „Hier kann ich mich richtig verwöhnen lassen. Die Zimmer sind hell, sauber und freundlich<br />
und das Frühstücksbuffet ist echt spitze!“<br />
Monika Goesmann, pädagogische Mitarbeiterin Bildungswerk SMMP<br />
Coaching und Meditation für Mitarbeiter<br />
"Mitarbeiter werden nicht allein gelassen"<br />
Manchmal machen wir uns schon große Sorgen. In den letzten Jahren hat das Tempo in unseren<br />
Eirichtungen und Diensten doch mächtig angezogen. Immer neue Aufgaben und immer weniger<br />
Zeit. Das ist der Eindruck, den wir immer wieder von den Leitungskräften und Mitarbeitern vermittelt<br />
bekommen. Die finanziellen Mittel werden immer knapper und gelegentlich bricht auch schon einmal<br />
die Belegung ein. Immer häufiger kommen die Mitarbeiter an die Grenzen ihrer Kräfte. Leider<br />
manchmal auch darüber hinaus. Deshalb bietet SMMP für die Mitarbeiter Einzel- und<br />
Teamberatungen in Form eines Coachings an. Wir unterstützen Mitarbeiter, indem wir sie in<br />
schwierigen Situationen beraten und stützen. Egal ob es sich um berufliche oder private Dinge<br />
handelt. Es kommen Mitarbeiter zu uns, die erste Anzeichen von „Burn-Out“ an sich feststellen oder<br />
die innerhalb des Teams mit laufenden Konflikten nicht mehr klarkommen. Manchmal haben wir es<br />
auch mit Anzeichen von Mobbing zu tun.<br />
Winfried Meilwes ist Ansprechpartner für all diese Themen. Er sitzt in Bestwig, reist aber viel im<br />
Land umher, weil er oft vor Ort in den Einrichtungen zu tun hat. „Ich bin ständig auf Achse“, lächelt<br />
der Diplom Sozialpädagoge, der einige Zusatzausbildungen zum Coach und zum systemischen<br />
Berater durchlaufen hat. Meilwes erklärt: „Man kann mich jederzeit nach Absprache mit dem<br />
Vorgesetzten buchen. Ich versuche möglichst kurzfristig ein Erstgespräch zu führen, aber<br />
manchmal muss man auch ein wenig warten können!“ Das nicht etwa, weil er ständig in den<br />
Einrichtungen “Brände löschen und Konflikte schlichten“ muss, sondern weil er auch in der<br />
internationalen Arbeit der Ordensgemeinschaft eingebunden ist. Wenn er nicht in Rumänien und<br />
Bolivien unterwegs ist, wird er allerdings oft in den Einrichtungen gebraucht. „Manchmal bin ich<br />
schlichtweg ausgebucht. Ich begleite Teamklausuren, coache Mitarbeiter und Leitungskräfte, stehe<br />
für eine Karriereplanung zur Verfügung und helfe bei der Planung sowie <strong>St</strong>euerung von Projekten“,<br />
umreißt der gebürtige Paderborner sein Arbeitsfeld.<br />
Natürlich unterliegen die Inhalte der Gespräche der Verschwiegenheit. Winfried Meilwes ist direkt<br />
der Generaloberin unterstellt.<br />
Winfried Meilwes<br />
23
Wie kann ich hier Familie und Beruf miteinander in Einklang<br />
bringen?<br />
24<br />
Ich komm dann gerne mal später<br />
Über Nesthäkchen und Mitschwanger werden<br />
„Mein Gott, und jetzt noch ein Nesthäkchen….“ waren<br />
meine ersten Gedanken, als mir klar wurde, dass ich<br />
wieder schwanger war. Meine beiden älteren Kinder waren<br />
10 und 12 Jahre alt, als sich im Januar 2009 etwas<br />
ungeplant unser Sohn Raphael angekündigte. Hatte ich<br />
doch gerade erst meine Arbeitsstelle im <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong><br />
angetreten und war noch in der Probezeit!<br />
Ich suchte sofort das Gespräch mit unserer<br />
<strong>Pflege</strong>dienstleitung Frau Scheffner und der Heimleitung<br />
Frau Spielmann, um sie zu informieren. Ich war sehr<br />
nervös und befürchtete, dass damit das Arbeitsverhältnis<br />
beendet war.<br />
Doch es kam ganz anders. Ich bin auf sehr viel<br />
Verständnis und Einfühlungsvermögen gestoßen. Ja, ich<br />
fühlte mich sogar geborgen!<br />
„Frau Sakinc-Schmidt, wir ziehen das gemeinsam durch,<br />
wir werden jetzt 'mit-schwanger',“ sagte Frau Scheffner.<br />
War das eine Erleichterung! Ich habe dann ganz normal bis<br />
zu Beginn des Mutterschutzes weiter gearbeitet.<br />
Yasemin Sakinc - Schmidt mit Raphael<br />
Kurz nachdem unser Sohn Raphael geboren war, habe ich ihn den Bewohnern und Mitarbeitern im<br />
<strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> vorgestellt. Es gab natürlich ein großes Hallo bei den Bewohnern.<br />
Bei der Gelegenheit suchte ich das Gespräch mit Frau Scheffner. Ich wollte gern wieder im <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>.<br />
<strong>Josef</strong> arbeiten, doch wollte ich auch Raphael gut versorgt wissen. Mein Mann ist berufstätig und<br />
frühestens gegen 16.45 Uhr zu <strong>Haus</strong>e. Unsere Familienangehörigen wohnen alle nicht in der Nähe.<br />
Wir müssen uns selbst organisieren.<br />
Frau Scheffner schlug mir dann vor, die kurzen Spätdienste zu übernehmen. Sie beginnen um<br />
17.15 Uhr und enden um 20.30 Uhr. An den Wochenenden kann ich ja auch lange Früh- und<br />
Spätdienste übernehmen.<br />
Das passt genau für mich!<br />
Innerhalb unserer Familie haben wir uns an meinen Arbeitstagen gut organisiert. Am Nachmittag<br />
machen wir eine telefonische „Familien–Übergabe“, in der wir besprechen, was gerade mit den<br />
Kindern ist und was später noch erledigt werden muss. Auf diese Weise haben wir zwischen der<br />
Ankunft meines Mannes und meinem Arbeitsbeginn ein paar ruhige Momente für uns.<br />
Yasemin Sakinc-Schmidt, 39, <strong>Pflege</strong>helferin
Was wird getan, damit ich auf meine Gesundheit achten kann?<br />
Liebe Anja,<br />
entschuldige bitte,<br />
dass ich letztens so brummig „ da ist nix!“ gemurmelt habe, als es um eine Geschichte zum Punkt<br />
3.3 ging. Ich hatte gerade eine total anstrengende Frühschicht hinter mir und das Gefühl, hier tut<br />
keiner etwas für mich und mein Wohlbefinden. Du hast den Unmut abbekommen – das tut mir leid!<br />
Ich habe in Ruhe nachgedacht und einige meiner Kollegen um ihre Sichtweise gebeten.<br />
Spezielle Angebote für die Gesunderhaltung der Mitarbeiter im <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong>, wie beispielsweise<br />
Wellness-Angebote, ermäßigten Eintritt in Fitness-Center oder in unser Freibad am Ort,<br />
Entspannungskurse oder ähnliches gibt es nicht.<br />
Vor einigen Jahren gab es eine Rückenschule im <strong>Haus</strong>. Allerdings haben wir Mitarbeiter uns damit<br />
schwer getan, uns vor dem Spätdienst oder nach dem Frühdienst körperlich zu verausgaben.<br />
Irgendwie ist “Arbeit eben Arbeit und Frei ist Frei“, du kennst das ja sicher.<br />
Als vor einigen Jahren das Rauchen in den SMMP-Einrichtungen verboten wurde, hat die<br />
Geschäftsleitung Nichtraucherkurse angekündigt, aber eigentlich nie angeboten.<br />
Es ist jedoch unwahr zu sagen, dass seitens des Arbeitgebers rein gar nichts für unsere seelische<br />
und körperliche Gesundheit getan wird.<br />
Mit unseren <strong>Pflege</strong>hilfsmitteln wie Liftern oder höhenverstellbaren Betten sind wir sehr gut<br />
aufgestellt, meint die Mehrzahl meiner Kollegen.<br />
Wenn Bedarf für besondere Mittel besteht, hat unsere <strong>Pflege</strong>dienstleitung Frau Scheffner ein<br />
offenes Ohr für uns: "Sie fragen ja nicht, wenn Sie etwas nicht brauchen.“ Dieser Satz hat mir<br />
imponiert, zeigt er doch mit welchen Augen sie uns sieht: als kompetente und auch wirtschaftlich<br />
mitdenkende Mitarbeiter.<br />
Überhaupt gibt es viele dieser kleinen Gesten der Leitung, die wir als sehr positiv und wohltuend<br />
empfinden. Die Türen sind in der Regel offen. Wenn es „brennt“, genügt der kurze Dienstweg. „Es<br />
kann nur sprechenden Menschen geholfen werden!“ ist der bekannte „Türöffner“ Frau Spielmanns.<br />
Auch die kleinen spontanen Aktionen wie beispielsweise: „Eis für Alle“ an heißen Sommertagen,<br />
„ein Teller voll Naschzeug“ an Weihnachten und zu Ostern, „Berliner mit Schuss“ für Karneval sind<br />
toll.<br />
Bei all dem überlege ich gerade, was mir lieber wäre: diese vielen kleinen Dinge oder ein großes,<br />
wie vielleicht ein eingerichteter Fitness–Raum im Keller?<br />
Gibt es überhaupt das eine Angebot, das alle anspricht und allen gut tut?<br />
Was meinst du, Anja ?<br />
Liebe Grüße Kristina<br />
Kristina Funke-<strong>St</strong>iemert, <strong>Pflege</strong>, Betreuung, Verwaltung<br />
25
26<br />
Küche sorgt für rechtzeitige Erfrischung<br />
An heißen Tagen kühlen Kopf bewahren<br />
An heißen Sommertagen ist es sehr wichtig, viel zu trinken.<br />
Erst recht bei körperlich anstrengender Arbeit. Am besten<br />
geeignet sind dafür Mineralwasser oder Fruchtschorlen.<br />
Die Frage war: „ Wie können wir unseren Kollegen im <strong>Haus</strong><br />
mit wenig Aufwand eine kostengünstige und gesunde<br />
Erfrischung bieten?“. Unser Küchenchef, Bernd Verweyen,<br />
ist auf Wassermelonen gestoßen. Diese haben genau den<br />
Effekt, den wir gesucht haben. Es gibt sie im Sommer in<br />
Hülle und Fülle. Sie sind günstig und gleichzeitig super<br />
erfrischend. Durch ihren hohen Wasseranteil von fast 95<br />
Prozent bringen sie automatisch ausreichend Flüssigkeit<br />
mit. So konnten wir zwei Fliegen mit einer Klappe<br />
schlagen. Ein schneller erfrischender Snack für<br />
zwischendurch mit integrierter Flüssigkeitszufuhr.<br />
Gerda Scholtholt sorgt für Abkühlung an<br />
heißen Tagen<br />
Wenn mehrere zusammenhängende heiße Tage absehbar sind, bestellen wir bei unserem Obstund<br />
Gemüselieferanten Wassermelonen. Diese lagern wir dann einige Tage im Kühlhaus. So haben<br />
die Melonen die richtige Temperatur und bringen den gewünschten Erfrischungseffekt. Wenn die<br />
Sonne dann ganze Arbeit leistet, schneiden wir die Melone in handliche <strong>St</strong>ücke (meist Dreiecke in<br />
Fächerform) und bringen diese dann auf Platten zurechtgelegt direkt an den Mann und die Frau.<br />
„Klasse, so kann ich auch an heißen Tagen kühlen Kopf bewahren“, sagt Monika Cluse begeistert.<br />
Gerda Scholtholt, <strong>Haus</strong>wirtschafterin<br />
... mal eine andere Idee:<br />
Scharfe Melone<br />
500 g Wassermelone<br />
1 Limette<br />
Grobes Salz<br />
Chilipulver<br />
Zubereitung<br />
Das Fleisch der Melone auslösen, die Kerne entfernen und in mundgerechte <strong>St</strong>ücke schneiden.<br />
Auf einen Teller legen, mit dem Salz und dem Chilipulver bestreuen, die Limette über der Melone<br />
ausdrücken und sofort servieren.<br />
Die Menge der Melone richtet sich nach dem Appetit, die Menge Salz und Chili nach<br />
Geschmack.<br />
So wird Wassermelone gerne in der heißen Zeit in Mexico serviert.<br />
Ungewöhnlich, aber an heißen Tagen sehr lecker.<br />
Einfach so zum Naschen oder zum Grillen servieren.
Was ist, wenn ich krank werde?<br />
Alles geregelt!<br />
Was muss ein Mitarbeiter tun, wenn er krank ist?<br />
Na ja, erst einmal Bescheid sagen und zwar zeitig in seinem Arbeitsbereich. Das ist das<br />
Wichtigste, damit wir weiter planen können und die Arbeit nicht liegenbleibt. Schließlich müssen<br />
wir sicherstellen, dass die Bewohner gut versorgt werden.<br />
Nach dem Anruf bei uns sollte man so schnell wie möglich zum Arzt gehen. Wenn der Arzt eine<br />
Arbeitsunfähigkeit bescheinigt, muss diese Bescheinigung umgehend bei uns eingereicht<br />
werden. Parallel sollten der unmittelbare Vorgesetzte und die Kolleginnen darüber informiert<br />
werden, wie lange man voraussichtlich ausfällt.<br />
Muss man direkt vom ersten Tag eine Bescheinigung bringen?<br />
Die AVR schreibt vor, dass erst nach drei Tagen eine<br />
Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung vorgelegt werden<br />
muss. Wir erwarten jedoch die Bescheinigung schon<br />
ab dem ersten Tag - einfach, um allen Mitarbeitern<br />
gegenüber gerecht sein zu können. Wichtig ist: wenn<br />
man freitags krank wird, und die Krankheit auch am<br />
Montag noch andauert, zählen der Samstag und der<br />
Sonntag mit! Montags ist dann also die Bescheinigung<br />
"im Nachhinein" einzureichen.<br />
Was geschieht, wenn jemand einmal länger<br />
ausfällt?<br />
Irmhild Scheffner am Brunnen der<br />
Begegnung<br />
Häufig ergibt sich ein Gespräch, wenn der erkrankte<br />
Mitarbeiter die AU abgibt oder ein Familienmitglied zur Abgabe schickt. Dann erkundige ich mich<br />
immer nach dem Befinden und biete Unterstützung an. Grundsätzlich muss aber niemand hier<br />
über seine Erkrankung reden.<br />
Eine Wiedereingliederung regelt doch, wie es beruflich weitergeht, wenn ich nach längerer<br />
Krankheit zurück komme?<br />
Genau! Dazu gibt es Vorgaben von der Krankenkasse oder dem behandelnden Arzt. So werden<br />
die tägliche Arbeitszeit und gegebenenfalls auch die Art der Arbeit begrenzt.<br />
Was passiert, wenn ich dauerhaft nicht mehr alles tun kann – z.B. in der <strong>Pflege</strong> nicht mehr<br />
schwer heben kann?<br />
Wir sollen in der <strong>Pflege</strong> ja grundsätzlich nicht schwer heben! Dafür haben wir einen großen<br />
Fuhrpark an Liftern und anderen Hilfsmitteln. Diese gilt es dann erst recht konsequent<br />
einzusetzen. Wenn es nun aber wirklich nicht mehr anders geht schauen wir, dass wir die<br />
Einsatzbereiche ändern. Schwangere Mitarbeiterinnen setzen wir sofort im Wohngruppendienst<br />
ein, um Gefahren bzgl. Heben, Umgang mit Gefahrstoffen etc. sofort auszuschalten.<br />
Das Interview mit Irmhild Scheffner führte <strong>St</strong>efan Mühlenbeck<br />
27
Wer hilft mir, meine Interessen und Belange zu vertreten?<br />
28<br />
Gespräch mit Jochen Böing, Vorsitzender und Marianne Hesterwert, Schriftführerin<br />
Die MAV der leisen Töne<br />
Wie kam es, dass nach vielen Jahren ohne<br />
Mitarbeitervertretung am 19.01.2011 im <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>.<br />
<strong>Josef</strong> eine neue MAV gewählt wurde?<br />
Marianne Hesterwerth: Nun ganz ehrlich: <strong>St</strong>reit hatten<br />
wir hier nicht. Die Diözese hatte nachgefragt, warum es<br />
bei uns so lange schon keine MAV mehr gibt.<br />
Jochen Böing: Es fand sich lange niemand, der in der<br />
MAV arbeiten wollte. Über den<br />
Diözesan-Caritasverband Münster gab es 2010 eine<br />
Informationsveranstaltung hier im <strong>Haus</strong>. Danach haben<br />
die uns dann auch bei der Vorbereitung und<br />
Organisation der Wahl unterstützt.<br />
Wie war denn die Wahlbeteiligung?<br />
Jochen Böing: Fast 70% der Mitarbeiter haben sich beteiligt!<br />
Das ist ja eine Superquote! Davon kann die Politik nur träumen.<br />
Marianne Hesterwerth, Jochen Böing,<br />
Annette Lütkebohmert von der MAV<br />
Marianne Hesterwerth: Genau (schmunzelt). Dass hat uns gezeigt, dass es für die Mitarbeiter<br />
wichtig ist, dass es uns gibt. Auch ohne spektakuläre Konflikte oder <strong>St</strong>reit mit der Betriebsleitung,<br />
also Frau Spielmann und Frau Scheffner, ist es für viele Mitarbeiter gut zu wissen, dass eine<br />
Institution wie die MAV auf ihre Interessen und Rechte achtet.<br />
Wo ist das denn konkret schon mal passiert?<br />
Jochen Böing: Wir haben hier unterschiedliche Arbeitsbedingungen bei den Mitarbeitern. Z.B.<br />
sind die Arbeitstage pro Woche sehr verschieden geregelt. Es gibt 3-Tagewochen,<br />
5-Tagewochen, 5,5 -Tagewochen, 6-Tagewochen und bestimmt noch ein paar andere<br />
Spielarten. Die Berechnung des Urlaubsanspruches ist dabei unterschiedlich und kompliziert, so<br />
dass sich Mitarbeiter ungerecht behandelt fühlten.<br />
Marianne Hesterwerth: Mit Herrn Kemper haben wir einen Referenten über die Diözesan-AG der<br />
MAVen vermittelt bekommen, der uns oder auch einzelne Mitarbeiter in solchen Fragen berät.<br />
Also hat es sich für die Mitarbeiter gelohnt, dass sie wieder eine MAV gewählt haben?<br />
Jochen Böing: Ich glaube schon. Wir werden hier positiv wahrgenommen und spielen eine<br />
wichtige Rolle für die Belange der Mitarbeiter im <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong>.<br />
Marianne Hesterwerth: Sicherlich muss das Vertrauen noch weiter wachsen. Wir werden aber<br />
schon mehr um Rat gebeten als noch vor einem Jahr.<br />
Das Gespräch mit Frau Hesterwerth und Herrn Böing führte <strong>St</strong>efan Mühlenbeck
Wie ist mein Arbeitsplatz ausgestattet?<br />
Aller Anfang war schwer, oder:<br />
Die Maus ist nicht nur ein Nagetier<br />
Zugegeben, was eine Maus auch sein kann, was ein<br />
Computer ist und wie ich mit ihm umgehen muss, wusste<br />
ich bereits. Das war für mich schon ein Vorteil, als die<br />
Dokumentation per EDV im <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> eingeführt<br />
wurde.<br />
Ich war auch eindeutig denjenigen gegenüber im Vorteil,<br />
die eine Art Kleinkrieg mit dem Computer ausgefochten<br />
haben. Sie glaubten nämlich, dass DER einfach so Dinge<br />
macht, die sie nicht wollten oder Dinge nicht macht, die sie<br />
unbedingt wollten. Eine Kollegin wollte zu Anfang sogar mit<br />
Die Maus ist doch ein Nagetier...<br />
dem Kugelschreiber am Bildschirm arbeiten.<br />
Glücklicherweise war ich wegen dieser „Kämpfe“ nie in<br />
Schweiß gebadet, wutentbrannt oder hoffnungslos am Boden zerstört.<br />
Schon seit vielen Jahren nutzte ich den PC privat, um e-mails zu verschicken, Schreibarbeiten zu<br />
erledigen und um im Netz zu surfen. <strong>St</strong>att wie früher in die Bücherei gehe ich heute ins Internet.<br />
Wirklich neu war für mich lediglich die Software, mit der fortan dokumentiert werden sollte. Da<br />
musste ich wirklich bei Null anfangen. Zu Beginn hat das Dokumentieren per EDV schon etwas<br />
länger gedauert. Fragen konnte ich immer mit den Mitarbeitern klären, die eigens für die<br />
Dokumentationssoftware geschult worden sind. Das war schon eine große Unterstützung.<br />
Beispielsweise, als ich die Registerkarte für die Betreuungsangebote übersehen und den ganzen<br />
Hauptordner angeklickt habe. In der Dokumentation sah es dann so aus, als hätte ich sämtliche<br />
Betreuungsangebote in einer <strong>St</strong>unde durchgeführt. Sabine Könnings-Dreckmann hat schon<br />
geschmunzelt als sie sich vorgestellt hat, dass wir in 60 Minuten gesungen, gemalt, gekocht,<br />
gespielt, das Gedächtnis trainiert und noch schön spazieren gegangen sind. Sie hat mir dann die<br />
Untermenüs gezeigt und schon hat alles wieder Sinn gemacht.<br />
Heute ist der Umgang mit der EDV-gestützten Dokumentation Routine geworden und völlig<br />
problemlos.<br />
Kristina Funke-<strong>St</strong>iemert, <strong>Pflege</strong>, Betreuung, Verwaltung<br />
29
Wird in der Einrichtung ausgebildet?<br />
30<br />
Vor der Walz in Heiden geblieben<br />
Vom Zimmermann zum Altenpfleger<br />
Einmal als Zimmermann nach der Lehre auf die Walz<br />
gehen und die Welt erkunden, für mich kommt das nicht<br />
mehr in Frage. <strong>St</strong>att eine Dachkonstruktion zu errichten<br />
oder zu reparieren, widme ich mich seit meinem Zivildienst<br />
lieber älteren Menschen im <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong>.<br />
Angefangen hat alles nach meiner Ausbildung zum<br />
Zimmermann. Da habe ich beim Zivildienst schnell<br />
bemerkt, dass die Arbeit mir sehr viel Freude bereitet. Ich<br />
muss gestehen, dass ich eher aus praktischen Gründen<br />
hier angefangen habe. Die Nähe zum Wohnort ist<br />
schließlich nicht zu verachten. Aufgrund meines offenen<br />
Wesens habe ich schnell einen Zugang zu den älteren<br />
Menschen gefunden und auch vor Körperkontakt scheue<br />
ich mich nicht.<br />
Ältere Menschen betreuen, ihnen bei alltäglichen Dingen,<br />
wie Frühstück vorbereiten zu helfen, oder einfach aus der<br />
Zeitung vorlesen, das liegt mir.<br />
Wenn ich das Leuchten in den Augen oder ein kleines<br />
Lächeln sehe, wenn ich nur ein Glas Wasser einschenke<br />
oder einfach einmal einen Moment neben ihnen sitze und<br />
zuhöre, dann weiß ich, dass ich den richtigen Beruf für<br />
mich gefunden habe.<br />
Pascal Tenbuß mit Frau Liebig<br />
Nach meinem Zivildienst habe ich ein Jahrespraktikum im <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> begonnen. Ich wollte<br />
wissen, ob der Beruf des Altenpflegers wirklich das Richtige für mich ist. Ein Jahr lang konnte ich<br />
mir genau ansehen, was es heißt, Altenpfleger zu sein. Im Anschluss an das Jahrespraktikum habe<br />
ich mit der Ausbildung zum Altenpfleger begonnen. Die Arbeit macht mir immer noch sehr viel<br />
Spaß, was auch daran liegt, dass ich mittlerweile für viele Dinge verantwortlich bin. Schon nach<br />
dem ersten theoretischen Teil der Ausbildung habe ich das Gefühl, viel gelernt zu haben. Ich mache<br />
heute das, was ich vorher auch gemacht habe, aber mit einem ganz anderen fachlichen<br />
Hintergrund.<br />
Von der Walz hab ich mal geträumt, aber jetzt bin ich in Heiden geblieben und habe es noch nie<br />
bereut.<br />
Pascal Tenbuß, 22, Altenpflegeschüler
Aktiv gegen den Fachkräftemangel<br />
Wir bilden aus<br />
Bereits seit langem sind wir ein Ausbildungsbetrieb, der jedes Jahr einen Altenpflegeschüler<br />
ausbildet. Ab dem 01. April 2012 können wir nun zwei Altenpflegeschüler jährlich ausbilden. Wir<br />
sind froh, dass wir damit jetzt auch noch stärker gegen den Fachkräftemangel in der Altenpflege<br />
ankämpfen können. Zu diesem Zweck kooperieren wir mit den Fachseminaren in Rhede,<br />
Ahaus-Wessum und Dorsten.<br />
Sarah Kuhlenberg freut sich auf den<br />
Beginn ihrer Ausbildung<br />
Unsere zweite Auszubildende für das Jahr 2012, Sarah<br />
Kuhlenberg, wird Schülerin der Caritas Altenpflegeschule<br />
in Rhede. Sie wohnt in Borken und ist 20 Jahre alt.<br />
Nachdem Sie schon damit gerechnet hatte, sich noch bis<br />
April 2013 gedulden zu müssen, freute sie sich ungemein,<br />
dass wir sie doch noch für 2012 einstellen konnten.<br />
Besonders schön ist aber, dass wir uns jetzt intensiv um<br />
unsere „Eigengewächse“ kümmern können. Da wissen wir<br />
was – beziehungsweise: wen – wir haben! Unser Ziel ist<br />
natürlich zunächst ein guter Abschluss und dann die<br />
Übernahme nach dem Examen.<br />
Irmhild Scheffner, <strong>Pflege</strong>dienstleitung<br />
Ausbildung zur examinierten Altenpflegerin / zum<br />
examinierten Altenpfleger<br />
Es gibt eine schulische sowie eine berufspraktische Ausbildung. Beide Bereiche werden<br />
aufeinander abgestimmt. Von den insgesamt 4.600 Ausbildungsstunden entfallen in den drei<br />
Jahren auf die praktische Ausbildung 2.500 und auf den Unterricht 2.100 <strong>St</strong>unden. Die<br />
Gesamtverantwortung für die Ausbildung trägt das Fachseminar für Altenpflege. Die<br />
Verantwortung für die praktische Ausbildung übernimmt das <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong>.<br />
Ziel der Ausbildung ist die Fähigkeit zur selbstständigen, eigenverantwortlichen und<br />
ganzheitlichen <strong>Pflege</strong>, einschließlich der Beratung, Begleitung und Betreuung alter Menschen.<br />
Die Ausbildungsinhalte werden nicht über Fächer, sondern über Lernfelder vermittelt. Dazu<br />
gehören z.B.:<br />
die <strong>Pflege</strong> alter Menschen planen, dokumentieren und evaluieren<br />
alte Menschen personen- und situationsbezogen pflegen<br />
bei der medizinischen Diagnostik und Therapie mitwirken<br />
alte Menschen bei der Tagesgestaltung unterstützen<br />
berufliches Selbstverständnis entwickeln.<br />
In der praktischen Ausbildung werden die Schülerinnen und Schüler stufenweise an die<br />
eigenverantwortliche Übernahme der pflegerischen Aufgaben herangeführt.<br />
31
32<br />
Vollzeit plus<br />
Know-how weitergeben ist für beide Seiten profitabel<br />
Als ich im März 2011 die Anfrage vom Fachseminar für<br />
Altenpflege in Rhede erhielt, als freiberufliche Dozentin<br />
tätig zu werden, dachte ich erst: „das kannste nicht“. Allein<br />
die Vorstellung vor einer Klasse mit ungefähr 26<br />
wissbegierigen Altenpflegeschülern zu stehen verursachte<br />
doch ein enormes Unbehagen. Fachwissen zu haben ist<br />
das Eine, aber es zu vermitteln ist doch etwas anderes.<br />
Und warum ich überhaupt, wo ich doch als<br />
<strong>Pflege</strong>dienstleitung schon mehr als genug ausgelastet bin?<br />
Dem Seminarleiter war wichtig, eine Dozentin zu<br />
gewinnen, die Theorie und Praxis kennt. Durch Besuche in Irmhild Scheffner, PDL und Dozentin ...<br />
unserer Einrichtung und Treffen bei diversen<br />
Arbeitskreisen habe er den Eindruck gewonnen, ich würde diese Anforderungen erfüllen. Nach<br />
mehreren Gesprächen mit der Geschäftsfeldleitung, Frau <strong>St</strong>arkgraff, meiner Kollegin, Frau<br />
Spielmann sowie den Wohnbereichsleitungen stand fest: „Ich mach’s“.<br />
Nachdem ich das erste Lampenfieber überwunden hatte, kann ich mittlerweile ohne Aufregung vor<br />
die jeweilige Klasse treten und zum Thema Dokumentation oder <strong>Pflege</strong>prozessplanung „Wissen<br />
verbreiten“.<br />
Inzwischen zeichnen sich auch schon die ersten Erfolge<br />
der Dozententätigkeit ab. Durch den intensiven Austausch<br />
mit den Schülern, erhalte ich ein ganz konkretes Bild, wie<br />
in anderen Einrichtungen gearbeitet wird. Dadurch konnte<br />
ich schon verschiedenste Denkanstöße mit in unsere<br />
eigene Einrichtung nehmen. Die Schüler melden persönlich<br />
zurück, dass auch sie schon wertvolle Praxisanregungen<br />
oder Sichtweisen aus meinem Unterricht mitgenommen<br />
haben.<br />
Der Austausch mit den Dozentenkollegen ist ebenfalls<br />
... kennt Praxis und Theorie<br />
bedeutungsvoll, denn so habe ich einen sehr kurzen Draht<br />
zu pflegewissenschaftlichen „Spezialisten“. Die Kollegen<br />
schätzen auf der anderen Seite das Gespräch mit mir als Praktiker. Da stellen wir desöfteren fest,<br />
dass die Verknüpfung von Theorie und Praxis eben doch nicht immer so einfach ist.<br />
Was mich aber am meisten freut: Seit einiger Zeit haben wir in der Einrichtung wieder eine deutlich<br />
zunehmende Zahl an Bewerbungen und… die erste Examensschülerin aus dem Fachseminar in<br />
Rhede ist auch dabei!<br />
Irmhild Scheffner, <strong>Pflege</strong>dienstleitung
Die Nahrungskette<br />
Von Mücken und Praktikanten<br />
Frau Busskönning: Was haben Praktikanten mit<br />
Mücken zu tun?<br />
Beide sind lästig – auf den ersten Blick. Auf den zweiten<br />
Blick sind sie beide Nahrung: die Mücken für Vögel, die<br />
Praktikanten für uns langjährige Mitarbeiter in der<br />
<strong>Pflege</strong>. Sie fordern uns immer wieder heraus, zurück zu<br />
blicken auf unsere eigenen Anfänge. Und dann mit<br />
<strong>St</strong>olz zu sehen, wohin wir es gebracht und was wir alles<br />
geschafft haben.<br />
Nähren Praktikanten aus Ihrer Sicht auch die<br />
Neugier und Wissbegierigkeit in einem Team?<br />
Der Beruf des Altenpflegers ist super interessant, weil<br />
viel Wissen gefragt ist über Menschen, Erkrankungen,<br />
Swetlana Busskönning mit Christin<br />
Kamps, die als Praktikantin begann und<br />
inzwischen examinierte Altenpflegerin bei<br />
uns ist<br />
soziales Miteinander, Medikamente und so weiter. Bei meinen Mitarbeitern will ich rauskitzeln,<br />
dass sie immer mitdenken und kreativ bei Problemlösungen sind. Es geht mir darum,<br />
Kompetenzen aufzuspüren und Mitarbeiter dann entsprechend einzusetzen. Praktikanten halten<br />
uns mit ihren anfänglich ja einfachen Fragen „wach“ und fordern uns heraus, auch über<br />
angebliche Selbstverständlichkeiten immer mal wieder neu nachzudenken.<br />
Klappt das immer? Fehlende Motivation oder Einsatzbereitschaft junger Menschen wird<br />
heute ja häufiger mal beklagt.<br />
Zunächst finde ich, dass man Menschen so mögen muss wie sie sind – nicht wie man sie haben<br />
will. Wir müssen uns für die jungen Leute interessieren und ihnen helfen, Berührungsängste<br />
abzubauen. Dabei hilft es Wissen zu vermitteln. Ein Beispiel: Eine Praktikantin zeigt<br />
offensichtlich kein Interesse an ihren Aufgaben. Sie macht aber gute Arbeit. Ich habe sie mit<br />
Konzepten „zugeworfen“ - Krohwinkel, Beschäftigungstherapie. Dann habe ich sie gefragt, nach<br />
welchem Konzept sie was mit den Bewohnern gemacht hat. Schritt für Schritt wurde ihr<br />
Bewusstsein dafür geschärft, warum wir welche Tätigkeiten für oder mit den Bewohnern machen.<br />
Was glauben Sie: wird sie mal eine feste Mitarbeiterin bei uns? Kommt das bei<br />
Praktikanten häufiger vor?<br />
Ja – sie bleibt bestimmt! Sie sieht einen Sinn in ihrem Praktikum und ich glaube, sie wird<br />
bestimmt die Ausbildung machen. Sie kommt jetzt schon selbst, stellt Beobachtungen an, fragt<br />
nach und macht nicht mehr nur die „stumpfe Maloche“.<br />
Das Gespräch mit der Wohnbereichsleiterin Swetlana Busskönning führte <strong>St</strong>efan Mühlenbeck<br />
33
Wie unterstützt die Einrichtung meine berufliche Entwicklung?<br />
34<br />
Investition in die Qualität<br />
Fortbildung nicht mit der Gießkanne<br />
Frau <strong>St</strong>arkgraff, was tut die Seniorenhilfe SMMP zur Fort- und Weiterbildung ihrer<br />
Mitarbeiter?<br />
Zunächst ist mir wichtig zu sagen, dass wir jede Fortbildung als Investition in die Qualität unserer<br />
Einrichtungen und Dienste und die persönliche sowie fachliche Entwicklung der Mitarbeiter<br />
verstehen. Wir geben jährlich eine hohe fünfstellige Summe für Fort- und Weiterbildungen aus.<br />
Wonach entscheiden sie, was für Fortbildungen angeboten<br />
werden?<br />
Im Zuge unseres Qualitätsmanagements haben die<br />
<strong>Pflege</strong>dienstleitungen gemeinsam ein Konzept für innerbetriebliche<br />
Fort- und Weiterbildungen entwickelt. Seitdem werden Fort- und<br />
Weiterbildungen nicht mehr nach einem Gießkannensystem<br />
durchgeführt. <strong>St</strong>attdessen fließen Hinweise von Kunden,<br />
Rückmeldungen aus den <strong>Pflege</strong>visiten und auch gesetzliche<br />
Vorgaben in die Planung ein. Auch die Einrichtungsziele und die<br />
strategische Entwicklung an den <strong>St</strong>andorten spielen eine wichtige<br />
Rolle. Nicht zuletzt werden Absprachen aus den<br />
Mitarbeiterjahresgesprächen hinzugezogen.<br />
Welche Themen stehen im Vordergrund?<br />
Uns ist es wichtig, dass unsere Mitarbeiter sowohl fachlich auf dem<br />
aktuellen <strong>St</strong>and sind, als auch dem jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkt der Einrichtung gerecht<br />
werden. Schulungen zu diesem Zweck werden zumeist in Form von innerbetrieblichen<br />
Fortbildungen durchgeführt. Das können Themen sein wie Grundkurse in Kinästhetik, Erste Hilfe,<br />
Expertenstandards und andere sehr praktische Inhalte.<br />
Wie können Mitarbeiter sich weiterbilden?<br />
Neben den innerbetrieblichen Schulungen, die eine möglichst hohe Anzahl an Mitarbeitern<br />
erreichen soll, werden einzelne Mitarbeiter in Fachweiterbildungen weiterqualifiziert. Hier achten<br />
wir sehr genau darauf, welche Inhalte für die Einrichtungen sinnvoll und notwendig sind und<br />
welche Mitarbeiter die Kompetenzen mitbringen, um diese Inhalte auch umzusetzen. Dieses<br />
können Qualifikationen sein, wie Musikgeragoge, Klangschalen, Kneippanwendungen,<br />
Grundkurs Aromapflege, Wundmanagement oder auch Hygienebeauftragte,<br />
gerontopsychiatrische Fachkraft oder Wohnbereichsleitung.<br />
Wie kommen die Inhalte dann in die Einrichtung?<br />
Grundsätzlich ist die Erwartungshaltung, dass die gelernten Inhalte auch entsprechend<br />
umgesetzt und weiter gegeben werden. Daher muss vor jeder Fort- und Weiterbildung die<br />
Zielsetzung der jeweiligen Schulung seitens der Leitung klar definiert werden und den<br />
Mitarbeitern bekannt sein.<br />
Das Interview mit Andrea <strong>St</strong>arkgraff führte Roland Weigel, Konkret Consult Ruhr (KCR)
Frischer Wind erwünscht<br />
Karriere machen kann (nicht) jeder<br />
Bei Neubesetzungen von frei gewordenen <strong>St</strong>ellen schauen wir immer zuerst in den eigenen Reihen<br />
nach, ob wir geeignete Mitarbeiter haben, die für die vorgesehene Funktion und <strong>St</strong>elle infrage<br />
kommen.<br />
Unsere <strong>St</strong>rategie in der Besetzung von Führungspositionen besteht darin, sowohl eigene Mitarbeiter<br />
zu fördern, wenn wir sie zu dem jeweiligen Zeitpunkt haben, als auch durch externe Besetzungen<br />
frischen Wind in die Führungsriege zu bekommen.<br />
Von den 23 Betriebsleitungen sind 15 Leitungen aus dem Unternehmen heraus in diese Position<br />
gewachsen und sieben Leitungen von außen neu besetzt worden. Bei den 22 Mitarbeitern aus der<br />
mittleren Führungsebene sind 18 Mitarbeiter aus dem Unternehmen heraus in diese Position<br />
gekommen und nur drei für diese Funktion mit einem externen Bewerber besetzt worden. Dieses ist<br />
ein gutes Spiegelbild der Unternehmensphilosophie.<br />
Aber nicht nur reine Leitungsfunktionen besetzen wir nach diesem Prinzip. Auch <strong>St</strong>ellen an denen<br />
bestimmte Verantwortungsbereiche gekoppelt sind, wie zum Beispiel Hygienebeauftragte,<br />
Wundmanager, Mentoren werden möglichst durch eigene Mitarbeiter besetzt.<br />
Grundsätzlich hängt die Besetzung von neuen Positionen vom Können und den Potenzialen des<br />
Einzelnen zur fachlichen Weiterqualifikation und natürlich vom Interesse derjenigen ab.<br />
Andrea <strong>St</strong>arkgraff, Geschäftsfeldleitung Seniorenhilfe SMMP<br />
Aufstiegsmöglichkeiten<br />
... ich habe es geschafft!<br />
Im Grunde kann bei uns jeder etwas aus sich machen. Ich persönlich habe in unserer Einrichtung<br />
von der frisch gebackenen examinierten Altenpflegerin über die Praxisanleitung bis hin zur<br />
Wohnbe-reichsleitung meinen Weg gemacht. Man könnte sagen, dass ich in Bezug auf meine<br />
Arbeit zur richtigen Zeit am richtigen Ort war.<br />
Nach dem Umbau unserer Einrichtung wurde zum<br />
01.Oktober 2008 ein neuer Wohnbereich eröffnet und eine<br />
Wohnbereichsleitung gesucht. Da ich mir diese Aufgabe<br />
zutraute, bin ich auf die Betriebsleitung, Frau Spielmann<br />
und Frau Scheffner, zugegangen und habe ihnen erklärt,<br />
dass ich mir diese Herausforderung zutraue. Nach einem<br />
intensiven Bewerbungsgespräch war schnell klar: ich<br />
bekomme das nötige Vertrauen der Betriebsleitung und<br />
werde die Chance erhalten den Wohnbereich zu leiten.<br />
Um mit dem richtigen Rüstzeug für die neue Aufgabe<br />
Anna Jackiewicz<br />
ausgestattet zu werden, nahm ich an der Weiterbildung zur<br />
Wohnbereichsleitung im Bildungswerk in Geseke teil. Mit<br />
dem erfolgreichen Abschluss dieser Weiterbildung konnte ich direkt den Wohnbereich 2<br />
übernehmen und habe in meinem beruflichen Werdegang einen weiteren Meilenstein erreicht.<br />
Anna Jackiewicz, 31, Wohnbereichsleitung<br />
35
36<br />
Der weite Weg bis Geseke<br />
... wenn die lange Fahrt nicht wäre ...<br />
Wir bei der Seniorenhilfe SMMP haben hohe Ansprüche an unsere Mitarbeiter. Schließlich wollen<br />
wir für unsere Kunden eine sehr gute <strong>Pflege</strong>qualität anbieten. Für mich als <strong>Pflege</strong>dienstleiterin ist es<br />
wichtig, Fort- und Weiterbildungen nicht nach dem Gießkannenprinzip zu verteilen. Ich schaue<br />
gezielt, welcher Mitarbeiter welche Kompetenzen hat und ob eine angedachte Fortbildung zu ihm<br />
passt.<br />
Ein gutes Beispiel ist Gabi Böing.<br />
Sie arbeitet in einem Wohnbereich, in dem auch viele<br />
demenziell erkrankte Bewohner leben. Als Aromapflegerin<br />
setzt sie Düfte in ihrer täglichen Arbeit ein. Ihr Wunsch war,<br />
dies mit der Qualifikation „Gerontopsychiatrische Fachkraft“<br />
zu verbinden. Für die demenziell erkrankten Bewohner ist<br />
dieses vertiefte "know how" ein echter Gewinn.<br />
Als wir gemeinsam über die Anmeldung beim Bildungswerk<br />
SMMP sprachen, meinte Gabi Böing: "wenn nur der weite<br />
Weg bis Geseke nicht wäre…". Sie hat Familie und die<br />
Fahrzeit von Heiden bis Geseke beträgt eineinhalb<br />
Gabi Böing: "Weiterbildung und<br />
<strong>St</strong>unden. Wenn der Unterricht um 9:00 Uhr beginnt und um<br />
Privatleben müssen vereinbar sein"<br />
ca. 16:00 Uhr endet, dann ist der Tag mit den Fahrwegen<br />
komplett ausgefüllt. Übernachtungen in Geseke während<br />
des einwöchigen Blockunterrichts kamen für sie als Familienmensch nicht in Frage.<br />
Damit Gabi Böing Weiterbildung und Ansprüche von Mann, sechs Kindern, Katze und Hund<br />
trotzdem unter einen Hut bringen kann, „büffelt“ sie nun im 40 Kilometer entfernten Ahaus. Da ist sie<br />
in einer halben <strong>St</strong>unde.<br />
Irmhild Scheffner, <strong>Pflege</strong>dienstleitung<br />
Können lernen<br />
Detlef Burkhardt<br />
Das Bildungswerk gehört zur SMMP-Seniorenhilfe und ist Teil der<br />
Gesundheitsakademie. Angefangen hat alles 1996 mit einigen wenigen<br />
Fortbildungen und Tagesveranstaltungen. Aktuell werden alleine für<br />
<strong>Pflege</strong>- und Gesundheitsberufe mehr als 100 Termine im Jahr angeboten.<br />
Dazu kommt noch ein spezielles Programm für Erzieher und Pädagogen,<br />
die Führungskräfte-Schulungen und Fortbildungen vor Ort in den<br />
Einrichtungen. „Unser Ziel ist es, die Teilnehmer zu „Könnern“ werden zu<br />
lassen. Das Motto lautet deswegen „Können lernen“. Wir vermitteln Inhalte<br />
so, dass man sie im echten Leben anwenden kann“, sagt Detlef<br />
Burkhardt, Leiter des Bildungswerks. Gerlernt wird in überschaubaren<br />
Gruppen von acht bis zwölf Personen.
Wie kann ich mich fort- und weiterbilden?<br />
Lavendel schnüffeln statt Pillen schlucken<br />
Wenn es schön duftet fühl ich mich wohl!<br />
Aromapflegerinnen bei der<br />
Arbeit...<br />
HEIDEN (Katrin Printing) .<br />
„Viel kaputt machen kann man damit ja nicht und außerdem fühl´ ich<br />
mich wohl, wenn es schön duftet“, dachte sich Maria Brix. Vor gut<br />
einem halben Jahr hatte die 83-jährige Bewohnerin des <strong>Haus</strong>es <strong>St</strong>.<br />
<strong>Josef</strong> starke Rückenschmerzen und suchte nach Hilfe. „Ich hatte<br />
gehört, dass sich hier einige Frauen zur Aromapflegerin weitergebildet<br />
haben“, erzählt sie. „Ich war neugierig und habe eine von ihnen<br />
gefragt, ob sie nicht meinen Rücken mit schmerzlindernden Ölen<br />
einreiben könnte.“ Gefragt, getan und zwar mit großem Erfolg: „Meine<br />
Schmerzen nahmen ab.“ Seitdem lässt sich die 83-Jährige regelmäßig<br />
mit Ölen eincremen, so wie jetzt gerade von Brigitte <strong>St</strong>ollbrink.<br />
Die Altenpflegerin kniet vor Maria Brix und zieht ihr die Schuhe und <strong>St</strong>rümpfe aus. „Zur<br />
Schmerzlinderung massiere ich ihr jetzt eine ätherische Ölmischung unter anderem aus Lavendel,<br />
Wacholderbeeren und Rosmarin auf die Füße und Beine“, erklärt <strong>St</strong>ollbrink. Durch die Massage<br />
würden die ätherischen Öle dann ihre Wirkung entfalten. Was drin steckt, wird nämlich über die<br />
Haut aufgenommen. Bevor es allerdings ans Eincremen geht, darf Maria Brix erst noch einmal zur<br />
Eingewöhnung an dem Öl „schnüffeln“. „Lavendel“, sagt sie nur und dann geht es los.<br />
Neu ist das alles nicht. Bereits vor mehreren tausend Jahren wurden Düfte gezielt eingesetzt, etwa<br />
bei rituellen Handlungen, als Heilmittel und bei der Körperpflege. „Die Ägypterinnen wussten zum<br />
Beispiel über die lustfördernde Wirkung duftender Pflanzenöle“, erzählt Gaby Böing. Zusammen mit<br />
anderen Mitarbeiterinnen des <strong>Haus</strong>es <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> bildet sie sich regelmäßig fort und lässt sie sich<br />
immer weiter in die Kunst der Aromapflege einführen. „Zuletzt im Januar“, sagt Böing. Auf dem<br />
Programm standen damals die Zusammensetzung der verschiedenen Öle, ihre Wirkungsweisen<br />
und Nebenwirkungen. „Einfach nur Düfte erkennen war ebenfalls eine Aufgabe“, erklärt<br />
Altenpflegerin Elke Ross. „Kopf, Bauch oder Herz war hier die Frage. Denn wie bei jedem Parfüm<br />
besteht auch jedes ätherische Öl aus drei Bestandteilen.“<br />
Angewandt werden die Erkenntnisse aus den Fortbildungen unter anderem bei Schlafstörungen mit<br />
Schlaflappen, bei der Schmerzlinderung mit Massagen und bei Erkältungserkrankungen durch<br />
Raumdüfte. „Alles natürlich in Absprache mit den Bewohnern und deren Angehörigen“, erklärt<br />
<strong>Pflege</strong>dienstleiterin Irmhild Scheffner. „Schließlich wollen wir niemanden mit dem falschen Geruch<br />
nervös machen oder aus der Ruhe bringen.“<br />
Ein falsch gewählter Duft kann schließlich ungeahnte Folgen haben. Das musste auch Christina<br />
Funke-<strong>St</strong>iemert erfahren. Die Krankenpflegerin versetzte ihrem Putzmittel einen Duftstoff. Das<br />
Problem: Sie dachte es sei Lavendel, also etwas Beruhigendes. Es war aber Lavandin, etwas<br />
Anregendes. Die Folge: Sie und ihre Katze Lilli schliefen zwei Tage lang sehr unruhig.<br />
Damit so etwas nicht im Umgang mit den Bewohnern passiert, treffen sich die Aromapflegerinnen<br />
regelmäßig und tauschen Erfahrungen sowie Rezepturen aus. Eine weitere Fortbildung sei geplant,<br />
sagt Scheffner und rennt damit bei den Aromapflegerinnen offene Türen ein.<br />
Abdruck mit freundlicher Genehmigung der Borkener Zeitung<br />
37
Wie werden Mitarbeitende beurteilt?<br />
38<br />
Wir verteilen keine Noten...<br />
...aber beurteilt wird schon!<br />
Mitarbeiterjahresgespräche können so oder so sein:<br />
Checklisten abhaken oder wirklich ins Gespräch<br />
kommen. Im Gespräch mit <strong>St</strong>efan Mühlenbeck<br />
erzählen die beiden Leitungsmitarbeiterinnen<br />
Irmhild Scheffner und Andrea Spielmann, wie sie<br />
vorgehen.<br />
Andrea Spielmann: Also…(holt kurz Luft) natürlich gibt<br />
es auch bei uns einen Kurzfragebogen für die<br />
Mitarbeiter, und einen Gesprächsleitfaden für uns. Den<br />
Fragebogen erhalten die Mitarbeiter mit der Einladung<br />
zum Gespräch. Oft ist er wirkliche eine Hilfe, um sich<br />
auf das Gespräch einzustimmen.<br />
Irmhild Scheffner: "Gespräche mit unseren<br />
Mitarbeitern werden sehr ernst<br />
genommen"<br />
Irmhild Scheffner: Wichtig ist mir, das Gespräch frei zu<br />
gestalten und zunächst auch den Mitarbeiter seine Sicht auf das vergangene Jahr erzählen zu<br />
lassen. Wenn die mit „eigentlich war nicht viel los…“ beginnen, weiß ich, das Gespräch dauert<br />
länger (schmunzelt).<br />
Wieso? Was passiert dann?<br />
Irmhild Scheffner: Meist bewegt die Mitarbeiter etwas auf der Gefühlsebene. Das lässt sich<br />
vielleicht nicht so leicht in Worte fassen. Da haken wir nach. Die Arbeit ist oft emotional hoch<br />
belastend. Da ist es ganz wichtig, dass wir als Leitung uns darum kümmern, wie es unseren<br />
Mitarbeitern geht.<br />
Andrea Spielmann: Das ist gerade dann wichtig, wenn Mitarbeiter die emotionalen Belastungen<br />
„mit nach <strong>Haus</strong>e nehmen“ und nicht abschalten können. Hier kann dann eine Supervision oder<br />
eine gezielte Weiterbildung helfen.<br />
Wie sieht es denn nun mit der Bewertung aus?<br />
Andrea Spielmann: Nachdem ich gehört habe, wie der Mitarbeiter das vergangene Jahr erlebt<br />
hat, beispielsweise bezüglich der Arbeitsbelastung oder der Zusammenarbeit, frage ich noch<br />
nach den Zielen für die kommenden zwölf Monate. Hier knüpft dann oft die Frage nach Fortoder<br />
Weiterbildungen an. Meine Rückmeldung an die Mitarbeiter ist eher pragmatisch und<br />
Aufgaben-bezogen. Ich finde es wichtig, sachlich und konstruktiv zu bewerten. Trotzdem<br />
vergesse ich nie den Menschen mir gegenüber - achtsam und wertschätzend zu sein, ist mir<br />
sehr wichtig.<br />
Irmhild Scheffner: Das Gespräch dient ja insbesondere auch zur Motivation. Daher frage ich<br />
auch gerne nach Verbesserungsvorschlägen. Unser Ziel ist es immer, positiv aus dem Gespräch<br />
heraus zu gehen!
Wie ist das Qualitätsmanagement organisiert?<br />
Mit EFQM in die erste Liga<br />
Wir wollen einfach immer besser werden<br />
Bei der Abkürzung „EFQM“ denken die <strong>Pflege</strong>mitarbeiter<br />
gleich wieder an eine neue Infektionskrankheit und sehen<br />
schon einen neuen Expertenstandard vor sich. Wobei<br />
EFQM auch ansteckend sein kann. Übersetzt heißt unser<br />
Qualitätsmanagementsystem „European Foundation<br />
Quality Management“ oder ganz frei übersetzt „Die<br />
Selbstauflage der permanenten Verbesserung.“<br />
„Selbstverpflichtung zur permanenten Verbesserung“ oder<br />
noch einfacher: „Wir wollen immer besser werden!“<br />
Wir konnten uns anfangs kaum vorstellen, dass so etwas<br />
Trockenes wie Qualitätsmanagement eine begeisternde<br />
und ansteckende Wirkung hat. Seit 2004 wühlen wir uns<br />
durch Kriterien, Teilkriterien und Ansatzpunkte. Wir lassen<br />
unsere Bewohner, Patienten, Angehörige und Mitarbeiter<br />
befragen. Wir messen, erheben und beobachten. Jedes<br />
Jahr ziehen wir Bilanz, machen Aktionspläne und führen<br />
Projekte durch. Mit einem Ziel: „Wir wollen einfach immer<br />
besser werden!“ 2010 hatten wir dann genug! Jetzt sollten<br />
uns auch mal „Experten“ bewerten. Zwei „Assessoren“<br />
haben uns drei Tage lang begutachtet. Am Ende gab es<br />
das 4-<strong>St</strong>erne Siegel der EFQM.<br />
Die Prüfer beglückwünschten uns mit den Worten: „In der<br />
Championsleague sind Sie noch nicht; aber mit einem<br />
Sprung in der ersten Bundesliga gelandet!“ Das hat uns<br />
alle sehr beflügelt und einige zu Tränen gerührt. Und<br />
wir sind stolz auf unser "4-<strong>St</strong>erne-<strong>Haus</strong>"!<br />
wichtige Termine werden durch die<br />
Ordensleitung begleitet, z.B. Sr. Maria<br />
Dolores<br />
Preisverleihung "recognised for<br />
excellence" am 19.05.2012 in Heiden<br />
natürlich haben wir das auch mit allen gebührend gefeiert. Das war gut für unser Selbstbewusstsein.<br />
Davon haben wir nämlich in der <strong>Pflege</strong> oft zu wenig.<br />
Andrea <strong>St</strong>arkgraff, Geschäftsfeldleitung<br />
Andrea <strong>St</strong>arkgraff, Andrea Spielmann und<br />
Irmhild Scheffner bei der<br />
Zertifikatsübergabe<br />
39
40<br />
Mitarbeiterbefragung im stationären Benchmark-Kreis<br />
<strong>St</strong>ifte raus - Klassenarbeit!<br />
Alle zwei Jahre ist es wieder so weit: Die Mitarbeiter aller Bereiche werden zu ganz<br />
unterschiedlichen Dingen befragt. Diese Fragen sind nicht willkürlich ausgesucht. Sie stammen aus<br />
der Zusammenarbeit mit Konkret Consult Ruhr, kurz KCR. Die dortigen Mitarbeiter haben den<br />
Fragenkatalog so entwickelt, dass sich mit sozialwissenschaftlichen Methoden Einschätzungen über<br />
die Mitarbeiterzufriedenheit ableiten lassen. Außerdem helfen sie uns <strong>St</strong>ärken und<br />
Verbesserungspotentiale zu erkennen.<br />
Verbesserungen gelingen oft auch dadurch, dass wir unsere Befragungsergebnisse regelmäßig mit<br />
denen anderer Einrichtungen und Träger vergleichen. Wenn hier eine Einrichtung zum Beispiel im<br />
Bereich des Gesundheitsmanagements für Mitarbeiter besonders gute Rückmeldungen oder Noten<br />
bekommt, kann direkt gefragt werden, wie es dort praxisnah organisiert ist.<br />
So lernen wir von besonders guten und gelungenen Beispielen der Teilnehmer dieses<br />
Benchmark-Kreises, eines „Vergleichsringes“ von Einrichtungen und Trägern, die sich auf freiwilliger<br />
Basis unter der Moderation von KCR zusammengefunden haben.<br />
Und wenn dann alle zwei Jahre im Sommer die Ergebnisse der Befragungen frisch auf den Tisch<br />
kommen, heißt es: die Klassenarbeiten sind da!<br />
<strong>St</strong>efan Mühlenbeck
Qualitätsmanagement in der Praxis<br />
Die ruhige Feuerwehr<br />
„Nach der ersten Prüfung durch den medizinischen Dienst<br />
der Krankenkassen (MDK) in Heiden waren wir fertig“,<br />
erzählt Marianne <strong>St</strong>rugholtz, “wir haben zwei <strong>St</strong>unden auf<br />
der Rückfahrt im Auto kein Wort reden können“. Die<br />
Qualitätsbeauftragte der Seniorenhilfe SMMP blickt zurück<br />
auf eine der ersten Prüfungen nach den neuen<br />
Transparenzkriterien – den Prüfungen „mit Note“. „Die<br />
haben uns auseinandergenommen – andererseits haben<br />
wir dadurch auch den „Kampf“ angenommen“ berichtet sie<br />
weiter.<br />
Kampferprobt ist Marianne <strong>St</strong>rugholtz durch 18 Jahre als<br />
stellvertretende <strong>Pflege</strong>dienstleitung und fünf Jahre als<br />
Qualitätsbeauftragte in einem Krankenhaus. Seit Oktober<br />
2007 ist sie bei SMMP. „Das ist zwar im weitesten Sinne<br />
auch <strong>Pflege</strong>, aber doch eine ganz andere Welt als der<br />
Krankenhausbereich“, sagt die examinierte<br />
Krankenpflegerin. Beim Orden hat sie – wohl wegen ihrer<br />
Vorerfahrungen – zunächst auch ein paar<br />
„Feuerwehraufgaben“ übernommen, bevor sie sich<br />
intensiver um ihre eigentlichen Aufgaben kümmern konnte.<br />
Marianne <strong>St</strong>rugholtz<br />
„Das war zwar überraschend“, erzählt Marianne <strong>St</strong>rugholtz rückblickend, „hat mir aber auch einen<br />
intensiven Einblick in das „Unternehmen SMMP“ gegeben. Das war eine gute Basis für unser<br />
eigenes Auditsystem.“<br />
Als EFQM-Anwender war die Seniorenhilfe SMMP schon gut im Bereich Qualitätsmanagement<br />
aufgestellt. „Nun ging es darum, eng an den MDK-Kriterien orientiert ein internes Prüfverfahren zu<br />
entwickeln. Neudeutsch nennt man so etwas 'Audit'“, erläutert die Qualitätsexpertin. „Dabei ist mir<br />
wichtig“, so Marianne <strong>St</strong>rugholtz weiter, „das Prüfungsverfahren des MDK realitätsnah zu simulieren<br />
und gleichzeitig die Kollegen in den Einrichtungen und Diensten zu beraten.“<br />
„Das schöne hier bei SMMP ist, dass es oft in den einzelnen Häusern und Bereichen schon gute<br />
Ideen und Verfahrensweisen gibt, die man dann untereinander austauschen und gemeinsam weiter<br />
entwickeln kann. Für die drei ambulanten Dienste war aber auch viel Pionierarbeit zu leisten, was<br />
mit den Leitungen gemeinsam richtig gut gelungen ist“, erläutert sie weiter.<br />
„Feuerwehr bin ich in gewissem Sinne heute immer noch“, sagt Marianne <strong>St</strong>rugholtz schmunzelnd.<br />
„Wenn die Prüfer vor der Tür stehen, werde ich angerufen und lass dann alles stehen und liegen.<br />
Ich bin dann eher die Ruhige. Damit kann ich den verantwortlichen Leitungen vor Ort dann oft nicht<br />
nur fachlich helfen.“ Prüfungen machen halt immer <strong>St</strong>ress. Marianne <strong>St</strong>rugholtz behält die Übersicht<br />
und trägt mit ihrer übergreifenden Arbeit wesentlich dazu bei, dass die Einrichtungen und Dienste<br />
der Seniorenhilfe SMMP heute richtig gut bewertet und benotet werden. Und sprachlos bleibt<br />
danach auch keiner mehr.<br />
<strong>St</strong>efan Mühlenbeck<br />
41
Wie ist die Arbeit hier organisiert?<br />
42<br />
Planungsexperten für die <strong>Pflege</strong><br />
Nicht nach Schema F<br />
Frau Loker, wie kam es dazu, dass Sie heute im<br />
<strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> als PPP – also als<br />
„<strong>Pflege</strong>planungspate“ tätig sind?<br />
Susanne Loker: Geschrieben habe ich eigentlich immer<br />
schon gerne. Ich habe eine rasche Auffassungsgabe<br />
und kann das gut schriftlich umsetzen. Das war immer<br />
hilfreich für Bewohnerbeobachtungen oder Nachweise<br />
im Kontakt mit Ärzten. In meiner Ausbildung vor 20<br />
Jahren war die <strong>Pflege</strong>planung ja noch nicht so ein<br />
Thema. Heute ist sie von großer Bedeutung, vor allem<br />
die individuelle Planung für jeden einzelnen Bewohner.<br />
Da kann man nicht nach Schema F vorgehen.<br />
Susanne Loker (re.) und Jasmin Püttmann<br />
(li.) - zwei "Patentanten" bei der Arbeit<br />
Swetlana Busskönning: Wir haben hier im <strong>Haus</strong> mittlerweile ein gutes kollegiales Klima. Das war<br />
nicht immer so. Heim- und <strong>Pflege</strong>dienstleitung achten zusammen mit uns<br />
Wohnbereichsleitungen gezielt auf die <strong>St</strong>ärken der Mitarbeiter. Bei Frau Loker ist das ganz klar<br />
die <strong>Pflege</strong>planung, die uns schon gute Erfolge bei Höherstufungen gebracht hat.<br />
Wie ist das in der konkreten Zusammenarbeit mit den Kollegen, Frau Loker? Sehen die<br />
das auch so positiv oder sind Sie da die „Kontrolle“?<br />
Susanne Loker: Die sind jetzt meistens froh und dankbar für die Unterstützung. Klar gab es<br />
anfänglich Angst vor Kontrolle. Ich glaube es ist gut, dass ich das als Kollegin mache und dass<br />
ich jetzt die Zeit habe, um mit den Kollegen gezielt auf die <strong>Pflege</strong>planung zu gucken. So bleiben<br />
wir gemeinsam besser an dem Thema „dran“.<br />
Swetlana Busskönning: Eine gute <strong>Pflege</strong>planung ist die Basis für die richtige Einstufung der<br />
Bewohner durch den MDK. Daran hängt dann ja auch wieder unsere Personalausstattung. Also<br />
tut das Team damit letztlich auch was für sich. Das wissen alle.<br />
Können Sie mal an einem Beispiel erläutern, wie das funktioniert?<br />
Susanne Loker: Unsere Bewohnerin Frau F. leidet an Parkinson als Grunderkrankung. Mit dieser<br />
Diagnose und der nur darauf ausgerichteten <strong>Pflege</strong>planung kamen wir bei der Einstufung nicht<br />
über <strong>Pflege</strong>stufe 1 hinaus. Frau F. hat allerdings auch eine deutliche Antriebsarmut und damit<br />
depressive Erkrankungssymptome entwickelt. Hieraus konnten wir einen deutlich höheren<br />
zeitlichen Bedarf der Aktivierung und Unterstützung begründen.<br />
Das Gespräch mit der Wohnbereichsleiterin Swetlana Busskönning und der <strong>Pflege</strong>planungspatin<br />
Susanne Loker führte <strong>St</strong>efan Mühlenbeck
Wie erhalte ich alle für meine Arbeit wichtigen Informationen?<br />
Sinn und Zweck der Frühbesprechung<br />
„Ich habe eigentlich nichts, aber…“<br />
In der Frühbesprechung sitzen jeden Morgen Vertreter aller Abteilungen und Bereiche zusammen:<br />
Einrichtungsleiterin, <strong>Pflege</strong>dienstleiterin, Küchenleiter, <strong>Haus</strong>technik, Reinigung, Betreuung,<br />
Verwaltung und natürlich die Kollegen aus den Wohnbereichen. Jeder berichtet kurz und knapp, alle<br />
erfahren was in den anderen Bereichen gerade ansteht und fast alle beginnen mit: „Eigentlich habe<br />
ich nichts, aber ….“. In ganz harten Fällen wird wahlweise noch das Wörtchen „Besonderes“<br />
hinzugefügt.<br />
Während der täglichen Frühbesprechung findet ein reger Austausch zwischen allen Abteilungen<br />
statt<br />
So ein Fall ist beispielsweise: „Ach ja: heute gibt´s Blumenkohl statt Rosenkohl, wie auf dem<br />
Speiseplan ausgedruckt – bei der Lieferung ist was schiefgelaufen“. O.k. könnte man denken – Kohl<br />
ist Kohl. Weit gefehlt! Die Mahlzeiten sind bei uns im <strong>Haus</strong> ganz wichtig für die Bewohner. Da wird<br />
über den Geschmack debattiert, über Zubereitungsarten diskutiert und wenn dann mal was auf den<br />
Tisch kommt, was nicht angekündigt war, kann es auch schon mal <strong>St</strong>ress geben. Gut also, dass wir<br />
nach der Frühbesprechung in den Wohnbereichen rechtzeitig „durchsickern“ lassen können, dass<br />
es heute Blumenkohl statt Rosenkohl gibt.<br />
Andrea Spielmann, Einrichtungsleitung<br />
und <strong>St</strong>efan Mühlenbeck, Regionalleitung<br />
43
44<br />
Geschichten aus dem Nachtdienst<br />
Leben live<br />
Einmal nicht alleine schlafen<br />
Bei einer unserer regelmäßigen Runden durch das <strong>Haus</strong> haben wir Frau S. und Frau W friedlich<br />
schlafend auf dem Flur in einem Bett angetroffen. Frau S. hatte aus dem Nachbarzimmer<br />
kurzerhand Frau W. mit dem Bett in ihr Zimmer holen wollen. Der Versuch schlug fehl. Frau S.<br />
probierte offenbar sämtliche Techniken aus, aber das Bett ging einfach nicht durch die Zimmertür.<br />
Nachdem sie erkannte, dass das so nicht klappt, kletterte sie kurzerhand über das Bettgitter und<br />
legte sich zu Frau W.. Als wir sie so gefunden haben, wussten wir nicht, ob wir lachen oder weinen<br />
sollten. Frau S. wollte einfach nicht alleine schlafen. Sie wollte nur jemanden bei sich haben, weil<br />
sie ihren Mann so sehr vermisste.<br />
Mal sehen, ob noch einer da ist<br />
Es schellte. Ich rannte! Als ich zu Frau S. ins Zimmer kam, lachte sie mich freundlich an. „Ich habe<br />
da mal die Lampe gedrückt, um zu sehen, ob auch einer kommt!“ Nach diesem erfolgreich<br />
bestanden „Testversuch“ konnte Frau S. den Rest der Nacht gut durchschlafen.<br />
Der Jacken-Klau<br />
Meine Kollegin Elke und ich hatten bereits alles für unsere Pause zurecht gestellt. Kaffee, Brot,<br />
Joghurt … eben alles, was man für eine gemütliche Pause braucht. Kurz darauf ertönte das<br />
Rufsignal und wir beide gingen „zur Schelle“ nachsehen. Als wir nach einiger Zeit zurückkehrten,<br />
saß Frau Erika im Aufenthaltsraum. Sie hatte eine schicke Jacke an, trank genüsslich unseren<br />
Kaffee und aß das mitgebrachte Brot. Meine Kollegin bewunderte die schöne Jacke, die Frau Erika<br />
trug. Erst auf dem Weg zurück zum Zimmer bemerkte sie, dass es ihre eigene war.<br />
Eine Tasse Kaffee beim Bäcker<br />
Schwester Rudolpha<br />
bleibt in eindrucksvoller<br />
Erinnerung<br />
Um 5:00 Uhr ging das Telefon. Am anderen Ende der Leitung hörten wir die<br />
<strong>St</strong>imme unseres „<strong>Haus</strong>- und Hof Bäckers“. Er sagte, dass bei ihm eine<br />
unserer Bewohnerinnen sei und eine Tasse Kaffee trinken würde. Wir sollten<br />
doch kommen und sie abholen. Die Bewohnerin lag bei unserer letzten<br />
Runde durch das <strong>Haus</strong> um 4.00 Uhr noch in ihrem Bett. Wir vergewisserten<br />
uns, ob es sich tatsächlich um die fragliche Bewohnerin handelt – tatsächlich:<br />
Schwester Rudolfa war weg!<br />
Schnell riefen wir beim Bäcker an und erklärten, dass wir sofort kommen,<br />
wenn der Frühdienst gegen 6:15 Uhr zur Ablöse kommt. „Kein Problem, dann<br />
trinken Schwester Rudolfa und ich noch ein Tässchen Kaffee zusammen“,<br />
erwiderte Bäcker Becker, der die Ordenfrau schon lange kannte.<br />
Einige Zeit später fuhren meine Kollegin Michaela und ich zur Bäckerei und<br />
holten unsere Ordensschwester ab. Sie bedankte sich freundlich beim<br />
Bäcker für die nette Verpflegung und bei uns, dass wir mit ihr einen so schönen Ausflug gemacht<br />
hätten.<br />
Das "Nachtgeschwader"
Welche Ergebnisse erzielt das Unternehmen?<br />
Kriterien der MDK-Prüfungen manchmal zweifelhaft<br />
Frau Müller und das Bügeleisen<br />
Als der MDK zur Prüfung ins <strong>Haus</strong> kam, zündeten zwei Bewohnerinnen des<br />
Seniorenheims vor der Marienstatue in der <strong>Haus</strong>kapelle erst einmal eine<br />
Kerze an. Sonderpunkte brachte das keine. Aber Maria stand den<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern offenbar bei: Die Prüfung ergab eine 1,1.<br />
Damit sind zurzeit alle Seniorenhilfe-Einrichtungen in Trägerschaft der<br />
Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel mit einem „Sehr gut“<br />
bewertet. „Eine Bilanz, auf die wir stolz sein können“, sagt die Leiterin des<br />
Geschäftsfeldes Seniorenhilfe, Andrea <strong>St</strong>arkgraff.<br />
Was sagt so eine Note aus? Was bewirkt sie im Alltag eines Seniorenheims?<br />
Seit drei Jahren werden die Ergebnisse der MDK-Prüfungen zu einer<br />
Schulnote zusammengefasst. „Wir haben hier zuletzt eine 1,1 erhalten. In<br />
Gesprächen mit Angehörigen und Interessenten habe ich noch nie erlebt,<br />
dass das jemanden wirklich beeindruckt hat“, sagt Andrea Spielmann,<br />
Einrichtungsleitung des <strong>Haus</strong>es <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong>. Im Gegenteil könne das manchmal<br />
auch eine Bürde sein: „Sobald hier jemandem eine Kleinigkeit auffällt, werden<br />
wir gefragt: Darf das denn sein? Schließlich haben Sie doch eine Bestnote<br />
erhalten.“ Die 1,1 hängt dennoch stolz im Foyer des <strong>Haus</strong>es und das<br />
Ergebnis wurde gebührend gefeiert.<br />
Alle Mitarbeiter wirken wie elektrisiert, wenn sie wissen, dass der MDK ins<br />
<strong>Haus</strong> kommt. <strong>Pflege</strong>dienstleiterin Irmhild Scheffner hat da auch schon mal ihr blaues Wunder erlebt.<br />
„Im November 2009 war der MDK hier im <strong>Haus</strong> und gewährte uns kaum Einblicke in das, was er<br />
prüfte. Auch gab es keine ordentliche Abschlussbesprechung. Am Schluss erhielten wir dann eine<br />
2,7“. Ein Ergebnis, das die Seniorenhilfe SMMP erfolgreich anfechten konnte. Bei der<br />
Wiederholungsprüfung im Dezember 2010 gab es schon eine 1,3 – und aktuell sogar eine 1,1.<br />
„Diesmal lief die Prüfung auch viel offener ab. Wir durften den Mitarbeitern des MDK über die<br />
Schultern sehen und waren über alle Schritte informiert. Das war sehr angenehm“, so Irmhild<br />
Scheffner.<br />
Sie bedauert, dass die Zufriedenheit der Bewohnerinnen und Bewohnern nicht in die Note einfließt.<br />
„Jedes Versäumnis in der Dokumentation wirkt sich negativ auf die Note aus. Leider gibt es nichts,<br />
womit man das ausgleichen könnte.“ Dabei seien es doch gerade die Erfüllung individueller<br />
Wünsche und die Zufriedenheit der Bewohner, die den Charakter des <strong>Haus</strong>es definierten.<br />
Einrichtungsleitung Andrea Spielmann pflichtet ihr bei: "Über manche Kriterien könne man sicher<br />
streiten. „Vor allem, weil alle individuellen Maßnahmen nicht nur sauber dokumentiert, sondern auch<br />
noch biografisch begründet werden müssen“, erklärt Andrea Spielmann. Und sie nennt ein Beispiel:<br />
„Wenn Frau Müller beispielsweise mit Vorliebe bügelt und Wäsche faltet, das zu <strong>Haus</strong>e früher aber<br />
gar nicht gerne gemacht hat, besteht kein biografischer Zusammenhang. Wenn wir dann nicht<br />
glaubhaft darlegen, warum Frau Müller trotzdem Freude daran hat, bringt uns das Minuspunkte ein.“<br />
Auch sei es ja eigentlich selbstverständlich, dass man ihr die Gelegenheit dazu immer wieder gebe.<br />
„Aber wehe, das wird nicht dokumentiert“, so die Einrichtungsleiterin.<br />
Ulrich Bock<br />
45
46<br />
Wir brauchen uns nicht zu verstecken!<br />
Das erste Mal…<br />
Es war im Mai. Im Mai 2012, genau am 02.05.2012.<br />
Unsere Wohnbereichsleitung, Christoph Vierhaus, war im<br />
Urlaub – damit war ich als Schichtleitung dran.<br />
Morgens gegen 8.00 Uhr war im Büro ein Fax eingegangen<br />
mit der Ankündigung, dass ein Prüfteam des MDK ab 9.00<br />
Uhr im <strong>Haus</strong>e sein würde. Sofort rief Frau Scheffner,<br />
unsere <strong>Pflege</strong>dienstleitung, in allen Wohnbereichen an, um<br />
uns vorzubereiten. Ein bisschen nachsehen, ob alles an<br />
Ort und <strong>St</strong>elle ist, ein paar stichprobenhafte<br />
Überprüfungen, dann waren sie da: die Prüfer des MDK!<br />
Sabine Könnings-Dreckmann: "wir sind<br />
prüfungssicher"<br />
Ich war schon etwas aufgeregt und nervös, weil es ja keine<br />
alltägliche Situation ist, so eine Prüfung – immerhin soll am<br />
Ende ja auch eine gute Note herauskommen, die unsere Arbeitsqualität richtig widerspiegelt.<br />
Dachte mir: wir machen hier wirklich eine gute Arbeit, und das zeigen wir jetzt auch! Innerlich<br />
gestärkt konnte ich dann auch Ruhe auf meine Kollegen ausstrahlen.<br />
Die Prüferin hier in unserem Wohnbereich war <strong>Pflege</strong>fachkraft. Gut, dachte ich, die versteht mich,<br />
das ist schon mal eine fachliche Wellenlänge. Bei den Dokumentationen und <strong>Pflege</strong>planungen in<br />
der EDV fühlte ich mich sicher – damit bin ich ja schließlich jeden Tag beschäftigt. Zu den<br />
Bewohnern konnte ich anschließend natürlich auch eine Menge sagen. Immerhin kenne ich sie<br />
nach zwölf Jahren Tätigkeit hier im <strong>Haus</strong> alle gut.<br />
Ich habe positive Rückmeldungen von meinen Kollegen und unserer <strong>Pflege</strong>dienstleitung<br />
bekommen. Habe wohl äußerlich gelassen gewirkt – gut zu wissen, dass ich das kann, auch wenn<br />
ich mich gar nicht so fühle!<br />
Aber mir hat während der Prüfung immer der Blick auf<br />
unsere zufriedenen Bewohner geholfen. Das hat mich<br />
gestärkt.<br />
Als die Note kam, haben wir uns alle super gefreut. 1,1!<br />
Nochmal 0,2 Punkte besser als beim letzten Mal. Das ist<br />
wirklich ein schönes Kompliment für unsere Arbeit!<br />
Persönlich nehme ich in der Rückschau aus der Prüfung<br />
einen „erweiterten“ Blick auf die Erstellung der Dokumentation mit. Den hab ich mir am 02. Mai live<br />
von der MDK-Kollegin abgeguckt. Ich kann auf jeden Fall nun besser einschätzen, worauf der MDK<br />
in Hinsicht auf Formulierungen und Details Wert legt.<br />
Sabine Könnings-Dreckmann, 49, examinierte Altenpflegerin
WIE WERDE ICH FÜR MEINE ARBEIT<br />
BEZAHLT?<br />
WIRD NACH TARIF BEZAHLT?<br />
Ja. Tarifverträge nach VR, DeHoGa, Reinigertarif.<br />
BEKOMME ICH EINE PRÄMIE ODER EINE ANDERE<br />
FORM DER ANERKENNUNG, WENN ICH LÄNGERE<br />
ZEIT NICHT WEGEN KRANKHEIT AUSFALLE?<br />
Nein.<br />
BIETET MIR DER TRÄGER ZUSÄTZLICHE<br />
VERSORGUNGSLEISTUNGEN (Z.B. FÜR MEINE<br />
ALTERSVORSORGE)?<br />
Ja, bei AVR über die KZVK.<br />
GIBT ES NACHT- UND FEIERTAGSZUSCHLÄGE?<br />
Ja.<br />
GIBT ES URLAUBS- UND WEIHNACHTSGELD?<br />
Ja, als Einmalzahlung.<br />
GIBT ES EINEN AUSGLEICH FÜR SONN- UND<br />
FEIERTAGSARBEIT?<br />
Ja.<br />
WIE VIEL URLAUBSTAGE HABE ICH?<br />
Abhängig vom Tarif und den Arbeitstagen je Woche.<br />
WIE SIEHT MEIN ARBEITSVERTRAG<br />
AUS?<br />
KANN ICH WÄHLEN, OB ICH VOLL- ODER TEILZEIT<br />
ARBEITEN MÖCHTE?<br />
Nein, Teilzeitstellen sind mit unterschiedlichem<br />
<strong>St</strong>ellenumfang möglich<br />
KANN ICH VOLLZEIT ARBEITEN, OHNE<br />
TEILDIENSTE MACHEN ZU MÜSSEN?<br />
Ja.<br />
KANN ICH NEBENTÄTIGKEITEN AUSÜBEN?<br />
Ja, nach Absprache mit der Einrichtungsleitung.<br />
MUSS ICH EINER CHRISTLICHEN<br />
GLAUBENSGEMEINSCHAFT ANGEHÖREN, UM<br />
HIER ZU ARBEITEN?<br />
Grundsätzlich ja, Einzelfallentscheidungen sind möglich.<br />
MUSS ICH EINER CHRISTLICHEN<br />
GLAUBENSGEMEINSCHAFT ANGEHÖREN, UM<br />
HIER IN EINER FÜHRUNGSPOSITION ARBEITEN ZU<br />
KÖNNEN?<br />
Ja.<br />
WIE SIND MEINE DIENSTZEITEN<br />
GEREGELT?<br />
NACH WELCHEM ARBEITSZEITMODELL WIRD HIER<br />
GEARBEITET?<br />
Schichtsystem.<br />
WIE WEIT IM VORAUS STEHT MEIN DIENST FEST?<br />
2 bis 3 Wochen vor Monatsbeginn.<br />
WIE UND WO KANN ICH WÜNSCHE ZU DIENSTEN<br />
UND ARBEITSZEITEN ÄUSSERN?<br />
Wohnbereichsleitung, Abteilungsleitung.<br />
IN WELCHEN SCHICHTEN WIRD HIER<br />
GEARBEITET?<br />
<strong>Pflege</strong> und Küche: Früh-/Spätdienst. Reinigung,<br />
<strong>Haus</strong>technik, Verwaltung:Tagdienst.<br />
MÜSSEN HIER ALLE MITARBEITENDE AUCH<br />
NACHTS ARBEITEN ODER GIBT ES EINEN<br />
EIGENEN NACHTDIENST?<br />
Es gibt eine festes Nachtdienstteam.<br />
GIBT ES TEILDIENSTE?<br />
Nein, in der Regel nicht.<br />
MUSS ICH ÜBERSTUNDEN MACHEN?<br />
Ja, in Ausnahmesituationen.<br />
47
WIE IST DER UMGANG ZWISCHEN<br />
VORGESETZTEN UND<br />
MITARBEITENDEN?<br />
WER SIND MEINE VORGESETZTEN?<br />
<strong>Pflege</strong>dienstleitung: Irmhild Scheffner,<br />
Wohnbereichsleitungen: Swetlana Busskönning, Anna<br />
Jackiewicz, Christoph Vierhaus, Küchenleitung: Bernd<br />
Verweyen, Vorarbeiterin Reinigungsteam: Sabine von<br />
Salm, <strong>Haus</strong>technik: Günter Schlüter, Verwaltung:<br />
Marianne Hesterwerth, Einrichtungsleitung: Andrea<br />
Spielmann<br />
IST EIN VORGESETZTER IM NOTFALL AM<br />
WOCHENENDE ERREICHBAR?<br />
Ja.<br />
MIT WEM ARBEITE ICH HIER<br />
ZUSAMMEN?<br />
KANN ICH MITENTSCHEIDEN, WO ICH ARBEITEN<br />
MÖCHTE<br />
Wünsche können geäußert werden.<br />
WIE HÄUFIG WECHSELT HIER DAS PERSONAL?<br />
Sehr selten.<br />
48
WELCHE UNTERSTÜTZUNGSANGEBOTE<br />
GIBT ES?<br />
GIBT ES SUPERVISION?<br />
Bei Bedarf stehen Supervision oder Teamcoaching zur<br />
Verfügung.<br />
GIBT ES JEMAND, AN DEN ICH MICH BEI<br />
PERSÖNLICHEN PROBLEMEN UND FRAGEN<br />
WENDEN KANN?<br />
Ja, die Kollegen, die MAV und alle Vorgesetzten stehen<br />
als Ansprechpartner bereit<br />
GIBT ES HIER BESONDERE ARBEITSPLÄTZE FÜR<br />
MENSCHEN MIT BEHINDERUNGEN?<br />
Grundsätzlich nein, Einzellfallentscheidungen sind<br />
möglich.<br />
WIE KANN ICH HIER FAMILIE UND BERUF<br />
MITEINANDER IN EINKLANG BRINGEN?<br />
WIE LANGE KANN MAN „BABYPAUSE“ MACHEN?<br />
Elternzeit bis zu 3 Jahren ist möglich.<br />
GIBT ES EINEN BETRIEBSKINDERGARTEN ODER<br />
ANDERE FORMEN DER ENTLASTUNG ZUR<br />
KINDERBETREUUNG?<br />
Nein.<br />
WAS WIRD GETAN, DAMIT ICH AUF<br />
MEINE GESUNDHEIT ACHTEN KANN?<br />
GIBT ES RÜCKZUGSMÖGLICHKEITEN, UM<br />
UNGESTÖRT PAUSEN ZU MACHEN?<br />
Ja.<br />
GIBT ES EINEN BESONDEREN RAUM/ORT FÜR<br />
RAUCHER?<br />
Nein.<br />
GIBT ES BESONDERE KUR- ODER<br />
ERHOLUNGSANGEBOTE FÜR MITARBEITENDE?<br />
Ja, es gibt verschiedene Angebote des Trägers und<br />
weitere Angebote, die durch die Betriebsleitung bekannt<br />
gemacht werden.<br />
WAS IST, WENN ICH KRANK WERDE?<br />
WIE MUSS ICH MICH IM KRANKHEITSFALL<br />
VERHALTEN?<br />
Eine sofortige telefonische Anbmeldung im jeweiligen<br />
Wohn-/Arbeitsbereich ist unbedingt erforderlich.<br />
Krankmeldung ab dem ersten Ausfalltag.<br />
GIBT ES BESONDERE HILFEN, WENN ICH NACH<br />
LÄNGERER KRANKHEIT WIEDER IN MEINEN<br />
ARBEITSBEREICH ZURÜCKKEHRE?<br />
Ja, in einem Rückkehrgespräch wird der Wiedereinstieg<br />
gemeinsam besprochen, und es werden bei Bedarf<br />
individuelle Hilfen verabredet.<br />
WIE HOCH IST DER KRANKENSTAND IM<br />
UNTERNEHMEN?<br />
unterdurchschnittlich für die Branche<br />
WER HILFT MIR, MEINE INTERESSEN UND<br />
BELANGE ZU VERTRETEN?<br />
AN WEN KANN ICH MICH WENDEN, WENN ICH<br />
MICH BESCHWEREN MÖCHTE?<br />
An die Vorgesetzten und die MAV.<br />
GIBT ES EINEN BETRIEBSRAT/EINE<br />
MITARBEITERVERTRETUNG?<br />
Ja, MAV.<br />
WERDEN MITARBEITER NACH IHREN WÜNSCHEN<br />
UND IHRER ZUFRIEDENHEIT BEFRAGT?<br />
Ja, in den Mitarbeiterjahresgesprächen und alle 2 Jahre<br />
in einer Mitarbeiterbefragung sowie individuell im<br />
Einzellfall<br />
WIE IST MEIN ARBEITSPLATZ<br />
AUSGESTATTET?<br />
HABEN ALLE MITARBEITER EINEN ZUGANG ZUM<br />
COMPUTER UND ANDEREN WICHTIGEN<br />
KOMMUNIKATIONSMITTELN?<br />
Ja.<br />
KANN ICH DIE EINRICHTUNG GUT ERREICHEN<br />
(Z.B. MIT ÖFFENTLICHEM NAHVERKEHR)?<br />
Ja.<br />
STEHEN GENUG KOSTENLOSE PARKPLÄTZE FÜR<br />
MITARBEITENDE ZUR VERFÜGUNG?<br />
Ja.<br />
GIBT ES SICHERE ABSTELLMÖGLICHKEITEN FÜR<br />
FAHRRÄDER?<br />
Ja.<br />
WIE MUSS ICH MICH VERHALTEN, WENN ICH<br />
WEGEN FAMILIÄRER BELANGE KURZFRISTIG<br />
AUSFALLE?<br />
Den Vorgesetzten umgehend informieren.<br />
49
WIE KANN ICH MICH FORT- UND<br />
WEITERBILDEN?<br />
WELCHE ANGEBOTE ZUR FORT- UND<br />
WEITERBILDUNG MACHT DAS UNTERNEHMEN?<br />
In Mitarbeiterjahresgesprächen werden Fortbildungen<br />
individuell geplant. Angebote erfolgen über das<br />
Bildungswerk SMMP und andere Anbieter.<br />
WER BEZAHLT FORT- UND WEITERBILDUNGEN?<br />
Der Träger, sofern die Fort-/Weiterbildung im Sinne des<br />
<strong>Haus</strong>es ist.<br />
MUSS ICH MICH NACH EINER VOM ARBEITGEBER<br />
BEZAHLTEN FORTBILDUNG ZUM BLEIBEN<br />
VERPFLICHTEN?<br />
Nein, nur bei Weiterbildungsmaßnahmen.<br />
SIND FORT- UND WEITERBILDUNGEN<br />
ARBEITSZEIT?<br />
Ja, sofern die Fort-/Weiterbilung im Sinne des <strong>Haus</strong>es<br />
ist.<br />
WIRD IN DER EINRICHTUNG<br />
AUSGEBILDET?<br />
WIE VIELE AUSZUBILDENDE GIBT ES?<br />
pro Kalenderjahr bis zu 2 Auszubildene, maximal 6<br />
WELCHES FACHSEMINAR SOLL / MUSS ICH<br />
BESUCHEN?<br />
Wahlmöglichkeit zwischen ortsnahen Fachseminaren<br />
oder dem SMMP Fachseminar in Geseke.<br />
BESTEHT DIE MÖGLICHKEIT NACH DER<br />
AUSBILDUNG ÜBERNOMMEN ZU WERDEN?<br />
Das hängt von der Auslastung des <strong>Haus</strong>es und<br />
verfügbaren Arbeitsstellen ab.<br />
WIE HOCH IST DIE AUSBILDUNGSVERGÜTUNG?<br />
gestaffelt nach Ausbildungsjahren: 1. Ausbildungsjahr:<br />
825,69 €, 2. Ausbildungsjahr: 887,07 €, 3.<br />
Ausbildungsjahr: 988,38 €<br />
50<br />
WIE UNTERSTÜTZT DIE EINRICHTUNG<br />
MEINE BERUFLICHE ENTWICKLUNG?<br />
WIE WIRD MIT VERBESSERUNGSVORSCHLÄGEN<br />
UMGEGANGEN?<br />
Diese werden besprochen, ausprobiert und ggfs. auf<br />
Dauer umgesetzt.<br />
KANN ICH NEBEN MEINER ARBEIT NOCH<br />
STUDIEREN?<br />
Ja, wenn es zeitlich mit der Arbeit vereinbar ist.<br />
WIE WERDEN MITARBEITENDE<br />
BEURTEILT?<br />
WER BEURTEILT MICH UND MEINE ARBEIT?<br />
Kunden, Kollegen und Vorgesetzte.<br />
WIE ERFOLGT EINE BEURTEILUNG MEINER<br />
ARBEIT?<br />
Regelmäßige und anlassbezogene Feedbacks,<br />
Mitarbeiterjahresgespräch.
WIE IST DIE ARBEIT HIER ORGANISIERT?<br />
NACH WELCHEN KONZEPTEN WIRD HIER<br />
GEARBEITET?<br />
Konzept zur Wohn- und Lebensgestaltung in den<br />
Wohnbereichen, <strong>Haus</strong>wirtschaftskonzept in der Küche<br />
und Reinigung.<br />
WIE SIND ZUSTÄNDIGKEITEN UND<br />
VERANTWORTUNG GEREGELT?<br />
In Aufgaben- und <strong>St</strong>ellenbeschreibungen.<br />
WIRD NACH STANDARDS GEARBEITET?<br />
Ja.<br />
FÜR WIE VIELE BEWOHNER IST EIN<br />
MITARBEITENDER IN DER PFLEGE ZUSTÄNDIG?<br />
Für ca. 8 Bewohner ist eine Bezugspflegekraft<br />
zuständig.<br />
KANN ICH ZUR PROBE ARBEITEN, UM MIR SELBER<br />
EIN BILD VON DER EINRICHTUNG ZU MACHEN?<br />
Ja.<br />
WIE ERHALTE ICH ALLE FÜR MEINE<br />
ARBEIT WICHTIGEN INFORMATIONEN?<br />
WIE WERDE ICH ÜBER WICHTIGE<br />
ENTWICKLUNGEN DER EINRICHTUNG/ABTEILUNG<br />
INFORMIERT?<br />
Informationsweitergabe in der täglichen<br />
Frühbesprechung, in Dienstgesprächen und<br />
Mitarbeiterversammlungen sowie durch Aushänge und<br />
Emails.<br />
IST KLAR GEREGELT, WER AN WELCHEN<br />
ÜBERGABEN UND BESPRECHUNGEN TEILNIMMT?<br />
Ja.<br />
WIE IST DAS QUALITÄTSMANAGEMENT<br />
ORGANISIERT?<br />
NACH WELCHEM<br />
QUALITÄTSMANAGEMENT-SYSTEM WIRD HIER<br />
GEARBEITET?<br />
EFQM.<br />
WIE SIND DIE MITARBEITER DARIN EINBEZOGEN?<br />
Über Qualitätszirkel und Projektarbeitsgruppen.<br />
WELCHE ERGEBNISSE ERZIELT DAS<br />
UNTERNEHMEN?<br />
WAS DENKEN DIE KUNDEN ÜBER DAS<br />
UNTERNEHMEN?<br />
Die regelmäßigen Kundenbefrageungen ergeben eine<br />
hohe Zufriedenheit mit dem <strong>Haus</strong>.<br />
WIE GEHT ES DEM UNTERNEHMEN<br />
WIRTSCHAFTLICH?<br />
Das <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> ist wirtschaftlich gut aufgestellt.<br />
WIE ZUFRIEDEN SIND DIE MITARBEITENDEN?<br />
Die regelmäßigen Mitarbeiterbefragungen ergeben hohe<br />
Zufriedenheitswerte.<br />
51
Die Schwestern der heiligen<br />
Maria Magdalena Postel<br />
Die Ordensgemeinschaft der Schwestern der<br />
heiligen Maria Magdalena Postel (SMMP) wurde<br />
1807 von der Lehrerin Julie Postel in Frankreich<br />
gegründet. Ihre Nachfolgerin, die selige Schwester<br />
Placida Viel, gründete 1862 die erste deutsche<br />
Niederlassung im Eichsfeld. Im thüringischen<br />
Heiligenstadt befindet das Generalat des<br />
deutschen Ordenszweiges. Das Provinzhaus der<br />
Europäischen Provinz ist das Bergkloster Bestwig<br />
im Sauerland.<br />
Getreu dem Motto der Gründerin - "Die Jugend<br />
bilden, die Armen unterstützen und nach Kräften<br />
Not lindern" - sind die Schwestern mit ihren<br />
zahlreichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
heute international in Schulen, Krankenhäusern,<br />
Einrichtungen der Seniorenhilfe und anderen<br />
sozial-caritativen Institutionen tätig. Sie engagieren<br />
sich in Deutschland und den Niederlanden sowie in<br />
Brasilien, Bolivien, Rumänien und Mosambik.<br />
In Deutschland gibt es 50 Schwesternkonvente und<br />
30 Einrichtungen und Dienste mit etwa 3.500<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern - einschließlich<br />
aller Mehrheitsbeteiligungen.<br />
Die Einrichtungen aus dem Bereich der<br />
Seniorenhilfe gehören unter das Dach der<br />
Seniorenhilfe SMMP GmbH. Zu ihr gehören sieben<br />
stationäre Einrichtungen, zumeist mit betreuten<br />
Seniorenwohnanlagen, drei ambulante<br />
<strong>Pflege</strong>dienste, zwei Tagespflegen und eine<br />
ambulant betreute Wohngemeinschaft. Zudem<br />
zählen die Gesundheitsakademie SMMP mit dem<br />
Fachseminar für Altenpflege, dem Bildungswerk<br />
SMMP und der Bildungsakademie für<br />
Therapieberufe Bergkloster Bestwig sowie das<br />
Julie-Poste-<strong>Haus</strong> in Bestwig zu diesem<br />
Geschäftsfeld.<br />
2010 erhielt die Seniorenhilfe SMMP von der<br />
Europäischen Gesellschaft für Qualität die<br />
zweithöchste Auszeichnung mit 4 <strong>St</strong>ernen<br />
„Recognised for Execellence.“<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Seniorenhilfe SMMP GmbH<br />
Bergkloster 1, 59909 Bestwig<br />
Telefon: 02904 – 808 249, Fax: 02904 – 808 180<br />
www.smmp.de<br />
Geschäftsführer: Ludger Dabrock<br />
Amtsgericht Arnsberg, HRB 4916<br />
V.i.S.d.P: Ludger Dabrock<br />
Erstauflage August 2012<br />
Wir danken ganz besonders Kristina<br />
Funke-<strong>St</strong>iemert und <strong>St</strong>efan Mühlenbeck, natürlich<br />
aber auch allen anderen Aktiven, die mit kleinen<br />
und großen Beiträgen Anteil am Gelingen haben!<br />
Konzeption:<br />
Roland Weigel, Konkret Consult Ruhr GmbH,<br />
Gelsenkirchen<br />
Grafik/Design:<br />
FREY PRINT + MEDIA - Attendorn, Paderborn.<br />
Weiterführende Informationen:<br />
http://www.mitarbeiterinformation-pflege.de