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Haus St. Josef.pdf - Mitarbeiterinformation-Pflege

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SENIORENZENTRUM HAUS ST. JOSEF<br />

Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel


Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

Endlich ist es soweit: die erste Information von<br />

Mitarbeitern des <strong>Haus</strong>es <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> für Mitarbeiter<br />

und für alle Interessierten ist fertiggestellt!<br />

Hinter uns liegt eine interessante und intensive<br />

Zeit. Wir zeigen, wie anspruchsvoll und attraktiv die<br />

Arbeit in der <strong>Pflege</strong> und Betreuung von Menschen<br />

ist, ohne zu verschweigen, dass nicht immer alles<br />

perfekt läuft.<br />

Wir präsentieren unsere Qualitäten als Arbeitgeber<br />

und Dienstleister in einer etwas anderen Form. Wir<br />

möchten Menschen erreichen, die auf der Suche<br />

nach einem anspruchsvollen und<br />

qualitätsorientierten Arbeitgeber sind. Und wir<br />

möchten uns bei allen Mitarbeitern bedanken. Sie<br />

leisten tagaus tagein einen überaus wertvollen<br />

Dienst!<br />

Das <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> und die Ordensgemeinschaft<br />

der Schwestern der heiligen Maria Magdalena<br />

Postel (SMMP) haben in Heiden eine lange<br />

Tradition. Mehr als 100 Jahre wirkten die<br />

Schwestern bis 2011 in Heiden. Aus ihrer Aktivität<br />

entwickelte sich das <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong>, 1976 erbaut<br />

und 2008 in seine heutigen Form umgebaut.<br />

Mittlerweile gehören der Mobile Menüservice und<br />

das Betreute Wohnen an der Hospitalstraße zu<br />

unseren Angeboten. Wir sind stolz darauf, dank<br />

unserer über 100 Mitarbeiter alle <strong>Pflege</strong>-, Serviceund<br />

Betreuungsangebote im <strong>Haus</strong>e auf hohem<br />

Niveau anbieten zu können. Wir haben einen guten<br />

Ruf und stehen wirtschaftlich auf sicheren Beinen.<br />

Noch einmal ein ganz herzliches Dankeschön für<br />

den tollen Einsatz aller Beschäftigten! Ein<br />

besonderer Dank gilt allen Aktiven, die sich an der<br />

Gestaltung dieser Schrift beteiligt haben!<br />

Andrea Spielmann Irmhild Scheffner<br />

Einrichtungsleitung <strong>Pflege</strong>dienstleitung<br />

Zur besseren Lesbarkeit des Berichtes wurde auf<br />

die Doppelbezeichnung in männlicher und<br />

weiblicher Schreibweise verzichtet. Dies stellt keine<br />

Abwertung eines Geschlechtes dar.<br />

Inhalt<br />

Welt der Regeln und Verträge<br />

Wie werde ich für meine Arbeit bezahlt?<br />

Wie sieht mein Arbeitsvertrag aus?<br />

Wie sind meine Dienstzeiten geregelt?<br />

Welt der Vorgesetzten und Kollegen<br />

Wie ist der Umgang zwischen Vorgesetzten und<br />

Mitarbeitenden?<br />

Mit wem arbeite ich hier zusammen?<br />

Welt der Unterstützung und Förderung<br />

Welche Unterstützungsangebote gibt es?<br />

Wie kann ich hier Familie und Beruf miteinander in<br />

Einklang bringen?<br />

Was wird getan, damit ich auf meine Gesundheit<br />

achten kann?<br />

Was ist, wenn ich krank werde?<br />

Wer hilft mir, meine Interessen und Belange zu<br />

vertreten?<br />

Wie ist mein Arbeitsplatz ausgestattet?<br />

Welt der Bildung und Karriere<br />

Wird in der Einrichtung ausgebildet?<br />

Wie unterstützt die Einrichtung meine berufliche<br />

Entwicklung?<br />

Wie kann ich mich fort- und weiterbilden?<br />

Wie werden Mitarbeitende beurteilt?<br />

Welt der Organisation und Ergebnisse<br />

Wie ist das Qualitätsmanagement organisiert?<br />

Wie ist die Arbeit hier organisiert?<br />

Wie erhalte ich alle für meine Arbeit wichtigen<br />

Informationen?<br />

Welche Ergebnisse erzielt das Unternehmen?<br />

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4<br />

"Die Menschen, die zu uns kommen, erwarten ein klares<br />

Profil."<br />

Als Ordensgemeinschaft sehen wir uns als Teil der Kirche,<br />

somit sind auch unsere Einrichtungen Teil der Kirche. Das<br />

bedeutet, dass wir den Sendungsauftrag der Kirche<br />

umsetzen und uns im Sinn des Evangeliums den<br />

Menschen zuwenden wollen, die uns in unseren<br />

Einrichtungen anvertraut sind.<br />

Die leitenden Mitarbeiter tragen in besonderer Weise<br />

Verantwortung in unseren Einrichtungen, daher erwarten<br />

wir von ihnen die Zugehörigkeit zur katholischen Kirche<br />

oder zumindest zu einer christlichen Glaubensgemeinschaft.<br />

Auch grundsätzlich erwarten wir bei unseren<br />

Mitarbeitern eine christliche Grundeinstellung. Die<br />

beinhaltet zumindest das Mittragen unserer<br />

Wertevorstellungen, wie sie in unseren Leitlinien und<br />

Zielen zum Ausdruck kommen.<br />

Als Ordensgemeinschaft wollen und müssen wir ein klares<br />

Sr. Aloisia Höing, Generaloberin<br />

Profil haben. Das erwarten die Menschen, die in unsere<br />

Häuser kommen. Das erwarten auch die meisten derer, die<br />

sich bei uns bewerben. Darum müssen alle Mitarbeiter das vertreten, was uns wichtig ist.<br />

Doch wenn in den Leitlinien und Zielen steht, dass „unsere Einrichtungen Lebens- und Lernorte des<br />

Glaubens“ sein sollen, so bedeutet das auch, dass unsere Mitarbeiter das Recht haben, noch auf<br />

dem Weg zu sein. Wir wollen mit ihnen ins Gespräch kommen und mit ihnen im Gespräch bleiben.<br />

Deshalb ist es nicht ausgeschlossen, dass wir nach sorgfältiger Abwägung auch einem<br />

Konfessionslosen oder einem Andersgläubigen die Möglichkeit geben, bei uns anzufangen. In<br />

Leitungspositionen, wo unser Profil in der Öffentlichkeit am stärksten sichtbar wird, ist dies<br />

allerdings ausgeschlossen.<br />

Bei Einstellungsgesprächen wird das Leitbild vorgestellt, das Wesen einer christlichen Einrichtung<br />

angesprochen und darauf hingewiesen, dass wir eine Unterstützung der in den Leitlinien genannten<br />

Ziele und Werte erwarten und einfordern.<br />

Als Ordensgemeinschaft, die allein in Deutschland Träger und Gesellschafter von 30 Einrichtungen<br />

mit über 3.500 Angestellten ist, liegt uns daran, dass unsere Mitarbeiter sich an dem Leitbild, dem<br />

christlichen Gottes- und Menschenbild, das wir vertreten, orientieren. Das macht unsere<br />

Einrichtungen aus und das wollen wir in unseren Einrichtungen zu leben versuchen.<br />

Wir bieten den Mitarbeitern beispielsweise Gespräche, Besuche in Bestwig und in Heiligenstadt, die<br />

Teilnahme an Ordensfesten und –veranstaltungen und Pilgerfahrten zu den Gründungsorten<br />

unserer Ordensgemeinschaft in der Normandie an, damit es ihnen möglich wird, am Charisma der<br />

Ordensgründerin teilzuhaben. Diese Möglichkeit wollen wir allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

eröffnen.<br />

Sr. Aloisia Höing, Generaloberin


Wie werde ich für meine Arbeit bezahlt?<br />

Das letzte Wort hat der Betriebsleiter<br />

Bezahlung nach Tarif<br />

„Wir bezahlen nach AVR“, das sage ich immer, wenn es<br />

um die Frage nach der Bezahlung geht. Schließlich bieten<br />

wir als kirchlicher Arbeitgeber mit den so genannten<br />

"Richtlinien für Arbeitsverträge in den Einrichtungen des<br />

Deutschen Caritasverbandes" (AVR) den Rahmen für den<br />

monatlichen Verdienst der <strong>Pflege</strong>- und<br />

Betreuungsmitarbeiter sowie für die Führungskräfte.<br />

Was man dann tatsächlich verdient, hängt davon ab, was<br />

man gelernt hat, wo man eingesetzt wird und was zu den<br />

täglichen Aufgaben gehört. Jeder Mitarbeiter wird in eine<br />

entsprechende Vergütungsgruppe einsortiert. Welche der<br />

Gruppen die richtige ist, hängt vom Ausbildungsabschluss,<br />

nachgewiesenen Erfahrungen und möglichen<br />

Zusatzqualifikationen ab. Die Personalabteilung macht<br />

einen ersten Vorschlag, nachdem die Mitarbeiter dort die<br />

Bewerbungsunterlagen durchgesehen haben und von der<br />

Betriebsleitung wissen, für welchen Arbeitsbereich der<br />

Bewerber vorgesehen ist. Das letzte Wort hat aber immer<br />

die jeweilige Betriebsleitung vor Ort. Für Führungskräfte<br />

entscheidet die Geschäftsführung.<br />

Andrea <strong>St</strong>arkgraff, Geschäftsfeldleitung Seniorenhilfe<br />

SMMP<br />

Alles wird teurer<br />

Regeln für mehr Lohn<br />

Andrea <strong>St</strong>arkgraff<br />

Die Preise steigen und das Leben wird immer teurer. Das gilt schließlich auch für uns alle. Deshalb<br />

ist die Frage nach der Lohnerhöhung auch sehr wichtig. In der Seniorenhilfe SMMP ist das klar<br />

geregelt. Es gelten Tarife und in denen sind die Regeln für Verhandlungen über mehr Lohn<br />

festgeschrieben. Für Mitarbeiter innerhalb der AVR handeln das Arbeitgeber und Arbeitnehmer in<br />

einer „Arbeitsrechtlichen Kommission“ miteinander aus.<br />

Für die Mitarbeiter im Küchenbereich verhandeln Unternehmer und Gewerkschaften miteinander die<br />

Bezahlung aus, welche im Tarifsystem für das Hotelgewerbe umgesetzt wird. Bei den Mitarbeitern<br />

in der Gesellschaft für Servicedienste wird durch die Geschäftsführung der Gesellschaft<br />

entschieden, wie viel Geld die Mitarbeiter mehr verdienen. In der Regel richtet sich diese<br />

Entscheidung nach den Ergebnissen der anderen Arbeitsbereiche.<br />

Damit ist klar: Lohnerhöhungen werden nicht persönlich mit dem jeweiligen Vorgesetzten<br />

ausgehandelt sondern orientieren sich an den gültigen Tarifvereinbarungen.<br />

Andrea <strong>St</strong>arkgraff, Geschäftsfeldleitung Seniorenhilfe SMMP<br />

5


6<br />

"Faire Bezahlung soll große Wertschätzung widerspiegeln"<br />

„Wir wollen eine angemessene Bezahlung unserer<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, gibt der<br />

Geschäftsführer der Einrichtungen und Dienste der<br />

Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel,<br />

Ludger Dabrock, zu verstehen.<br />

Im Interview gibt er darüber Auskunft, warum<br />

welchen Tarife gelten und welche Möglichkeiten es<br />

gibt, besondere Leistungen zu honorieren.<br />

Warum zahlt die Seniorenhilfe SMMP nach Tarif?<br />

Wir sind ein christlicher Träger und betonen in unseren<br />

Leitlinien und Zielen das christliche Gottes- und<br />

Menschenbild. Das soll sich auch in der Anerkennung<br />

und Wertschätzung der Arbeit unserer über 1.300<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Seniorenhilfe<br />

widerspiegeln. <strong>Pflege</strong>nde beispielsweise gehören<br />

ohnehin nicht zu den Topverdienern, leisten aber einen<br />

ungeheuer wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft.<br />

Mit der Bezahlung nach Tarif liegen wir teilweise mehr<br />

als 20 Prozent über dem Niveau mancher privater<br />

Träger. Die Spannbreite ist groß, der Wettbewerb hart.<br />

Aber im Rahmen des Möglichen wollen wir für eine faire<br />

und angemessene Bezahlung sorgen<br />

Warum ist es nicht selbstverständlich, dass nach Tarif bezahlt wird?<br />

Ludger Dabrock, Geschäftsführer SMMP<br />

Die Kostenträger stehen unter einem enormen Druck. In den <strong>Pflege</strong>satzverhandlungen mit den<br />

<strong>Pflege</strong>kassen werden wir mit anderen privaten und frei-gemeinnützigen Trägern verglichen.<br />

Darunter gibt es Träger, die deutlich weniger bezahlen. Der Rahmen dessen, was wir gegenüber<br />

den Kostenträgern darstellen und vermitteln können, ist also begrenzt. Und das sogenannte<br />

Selbstkostendeckungsprinzip gilt auch im Seniorenhilfebereich nur noch sehr begrenzt. Das<br />

bedeutet, dass die Lohnkosten einer Einrichtung im Rahmen von <strong>Pflege</strong>satzverhandlungen keine<br />

wesentliche Rolle mehr spielen.<br />

Das ist aus Sicht der Kostenträger ja auch nachvollziehbar, denn diese „kaufen“ bei uns – aus<br />

ihrer Sicht – eine Dienstleistung ein. Mit welchen Personalkosten wir diese Dienstleistung<br />

erbringen, spielt hierbei keine wesentliche Rolle.<br />

Die Tariferhöhungen der vergangenen Jahre, insbesondere im AVR-Bereich, fallen kräftiger aus<br />

als die Erhöhung der <strong>Pflege</strong>sätze. Das heißt, dass sich hier bereits eine Diskrepanz ergibt.<br />

Deshalb ist die Bezahlung nach Tarif nicht selbstverständlich. Aber bisher ist es uns gelungen,<br />

diesen finanziellen Aufwand durch eine sehr gute wirtschaftliche <strong>St</strong>euerung unserer<br />

Einrichtungen zu kompensieren – wozu die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wiederum<br />

entscheidend beitragen.<br />

Ich habe höchsten Respekt vor unseren Mitarbeitern, die sich jeden Tag pflegebedürftigen<br />

Menschen zuwenden. Auch vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung ist dies<br />

eines der wichtigsten Arbeitsfelder, die es in unserer Gesellschaft gibt. Mitarbeiter in diesem<br />

Bereich haben unseren Respekt und unsere Anerkennung verdient.


Warum wird nicht nach einem einheitlichen Tarif bezahlt?<br />

Wir müssen die Refinanzierung unserer <strong>St</strong>ellen im Blick behalten. Die Kostenträger – also die<br />

<strong>Pflege</strong>kassen – legen für ihre Kalkulationen verschiedene Tarife für die <strong>Pflege</strong>kräfte, die<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Küche sowie der Gebäudereinigung zugrunde. Das muss<br />

sich in unserem Gehaltsgefüge widerspiegeln. Aus diesem Grund haben wir den Küchen- und<br />

den Reinigungsbereich vor einigen Jahren in neue Gesellschaften, die GDS GmbH und die GfS<br />

GmbH, überführt und damit den bis zu diesem Zeitpunkt an Fremdfirmen vergebenen<br />

Reinigungsbereich wieder integrieren können. Wichtig war uns aber, dass die<br />

Ordensgemeinschaft als Einrichtungsträger Mehrheitsgesellschafter dieser neu gegründeten<br />

Firmen bleibt. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind also weiterhin Mitarbeiter von SMMP.<br />

Für die älteren bzw. langjährig Beschäftigten gilt das Prinzip der Besitzstandswahrung. Bei den<br />

anderen haben wir die Gehaltszahlungen schrittweise über mehrere Jahre möglichst<br />

sozialverträglich umgestellt. Die Einzahlung in eine zusätzliche Rentenversicherung sowie das<br />

Urlaubs- und Weihnachtsgeld blieben – wenn meist auch nicht in derselben Höhe – erhalten.<br />

Die Umstellung war sicherlich für viele mit Einschnitten verbunden. Rückblickend müssen wir<br />

aber feststellen, dass sie wesentlich dazu beigetragen hat, die Einrichtungen und damit auch die<br />

Arbeitsplätze – insbesondere der in diesen Bereich tätigen Mitarbeiter – nachhaltig wirtschaftlich<br />

abzusichern.<br />

Welche Möglichkeiten gibt es, gute Leistungen zu honorieren?<br />

Der Der neue Tarif nach Caritas-AVR sieht vor, dass bei den <strong>Pflege</strong>kräften ein kleiner Teil des<br />

Gehaltes abgezweigt und in einen Topf eingezahlt wird, aus dem dann besonders verdiente<br />

Mitarbeiter am Ende des Jahres einen Bonus erhalten. Die Absicht ist lobenswert, aber natürlich<br />

ist es schwer, dafür geeignete Kriterien zu finden, die dann auch noch allgemein akzeptiert<br />

werden. 2011 wurden bereits 1,5 Prozent der jeweiligen Gehälter dafür verwendet, 2012 sind es<br />

bereits 1,75 und 2013 schon 2,0 Prozent. Eine weitere Erhöhung ist vorgesehen. Grundsätzlich<br />

bin ich der Auffassung, dass Arbeitgeber im Rahmen des Tarifsystems die Möglichkeit haben<br />

müssen, Übernahme von Verantwortung oder besonderes Engagement durch Bonuszahlungen<br />

an einzelne Mitarbeiter zu würdigen. Von daher geht diese Entwicklung in die richtige Richtung.<br />

Darüber hinaus belohnen wir außergewöhnliche Leitungen und Ideen schon immer durch<br />

Gutscheine: etwa für Bücher, eine Massage oder fürs Tanken. Und das wollen wir auch in<br />

Zukunft so beibehalten. Uns ist klar, dass solche Formen der Anerkennung keine angemessene<br />

finanzielle Vergütung für ein außergewöhnliches Engagement sind, doch soll sie die<br />

Wertschätzung der Arbeit zum Ausdruck bringen.<br />

Letztendlich sind es die Mitarbeiter vor Ort, die eine Einrichtung prägen und das menschliche<br />

Gesicht von SMMP sind, eine Geschäftsführung schafft nur den Rahmen. Und für unsere<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können wir nur dankbar sein. Sie sorgen dafür, dass das, was<br />

mit der Ordensgründerin Maria Magdalena Postel – eine in jeder Hinsicht außergewöhnliche<br />

Frau – in der Normandie vor vielen Jahren begann, heute in unserer Gesellschaft lebendig bleibt.<br />

Das Interview mit Ludger Dabrock führte Ulrich Bock<br />

7


8<br />

Besondere Leistungen - besondere<br />

Bezahlung<br />

Erfolgsbonus ist möglich<br />

Andrea <strong>St</strong>arkgraff<br />

Wer eine besondere Aufgabe<br />

übernimmt, sich in hohem Maße für die<br />

Einrichtung engagiert oder in einen<br />

Arbeitsbereich mit mehr Verantwortung<br />

wechselt, kann mehr Geld verdienen.<br />

Dabei wird darauf geachtet, ob es sich<br />

um eine zeitlich begrenzte Aufgabe bzw.<br />

Leistung handelt oder ob diese auf<br />

Dauer angelegt ist. Wer in der<br />

Hierarchie aufsteigt, der verdient<br />

natürlich mehr. Der jeweilige Tarif legt<br />

fest, wie viel das ist. Wer zeitlich<br />

begrenzt eine neue oder zusätzliche<br />

Aufgabe übernimmt, kann eine<br />

individuelle Zulage vereinbaren. Wie<br />

hoch diese ist, entscheiden die<br />

Geschäftsfeldleitung und die<br />

Geschäftsführung. Die individuelle<br />

Zulage hängt von der Höhe der<br />

Verantwortung ab, die von dem<br />

jeweiligen Mitarbeiter übernommen wird.<br />

Andrea <strong>St</strong>arkgraff, Geschäftsfeldleitung<br />

Seniorenhilfe SMMP<br />

Service wie im Hotel<br />

Wichtig ist, was man tut!<br />

Die Schwestern der heiligen Maria<br />

Magdalena Postel betreiben zwei<br />

Servicegesellschaften. Die Mitarbeiter dort<br />

sind für die sekundären Arbeitsbereiche<br />

(z.B. Verwaltung, Küche, <strong>Haus</strong>wirtschaft,<br />

ambulante Betreuung) und die tertiären<br />

Arbeitsbereiche (z.B. Fahrer Mobiler<br />

Menüservice, <strong>Haus</strong>technik, Reinigung)<br />

zuständig. Die Gesellschaften sind zum<br />

einen die Gastronomische Dienstleitungsund<br />

Servicegesellschaft mbH (GDS) sowie<br />

die Gesellschaft für Servicedienste mbH<br />

(GfS).<br />

Die Mitarbeiter der GDS arbeiten in der<br />

Küche und sorgen dafür, dass die<br />

Bewohner und Gäste ausgewogene und<br />

ansprechend angerichtete Mahlzeiten<br />

erhalten. Hier richtet sich der Verdienst<br />

nach dem Tarif, der auch für Hotels und<br />

Gaststätten in Deutschland gilt. Für den<br />

Verdienst ist letztendlich ausschlaggebend,<br />

was ein Mitarbeiter gelernt hat und wo er<br />

eingesetzt wird. Über den konkreten<br />

Verdienst entscheidet am Ende die<br />

Geschäftsleitung der Servicegesellschaft.<br />

Bei den Beschäftigten der Servicedienste<br />

hängt der Verdienst davon ab, was er im<br />

Unternehmen tut. Wer Zimmer reinigt und<br />

dafür sorgt, dass das <strong>Haus</strong> insgesamt<br />

sauber ist, wird nach dem Reinigertarif<br />

vergütet. Wer als Betreuungsassistent,<br />

ambulante <strong>Pflege</strong>- oder<br />

Betreuungshilfskraft, <strong>Haus</strong>techniker oder<br />

Verwaltungsmitarbeiter bei der GfS<br />

angestellt wird, für den gibt es Allgemeine<br />

Arbeitsvertrags-Richtlinien. In diesem<br />

Tarifsystem schlägt zuerst die<br />

Personalabteilung anhand der<br />

Bewerbungsunterlagen eine Einstufung vor.<br />

Die letzte Entscheidung trifft auch hier die<br />

Geschäftsführung der Servicegesellschaft.


Wenn die <strong>St</strong>elle nicht reicht<br />

...werde ich zum Chamäleon<br />

Frau Funke-<strong>St</strong>iemert: seit 1991 sind Sie im <strong>Haus</strong><br />

tätig. Wie fing es damals für Sie an?<br />

Angefangen habe ich als geringfügig Beschäftigte im<br />

Nachtdienst. Nach der Familienphase hatte ich einen<br />

<strong>Pflege</strong>kurs besucht. Zunächst arbeitete ich hier im Ort<br />

bei einem Familien entlastenden Dienst. Dann kam die<br />

Chance ins <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> zu gehen.<br />

Wie ging es dann weiter?<br />

1995 wechselte ich in den Tagdienst. Ich bekam eine<br />

halbe <strong>St</strong>elle und war je zur Hälfte in der <strong>Pflege</strong> und der<br />

Betreuung eingesetzt. Soziale Betreuung habe ich<br />

Kristina Funke-<strong>St</strong>iemert ist in<br />

verschiedenen Rollen aktiv<br />

vorrangig in der Woche gemacht, <strong>Pflege</strong> am Wochenende. Im Laufe der Jahre konnte mein<br />

Beschäftigungsumfang auf 75 Prozent aufgestockt werden. Anfang 2002 kam dann allerdings<br />

der Einschnitt: Die <strong>St</strong>elle wurde auf 60 Prozent reduziert.<br />

Hat sich das im Portemonnaie stark ausgewirkt?<br />

Da ich zu der Zeit schon allein erziehend war, wurde es finanziell echt eng für meinen damals<br />

13jährigen Sohn und mich. Wir mussten genau rechnen. Ich lass mich aber nicht so schnell<br />

unterkriegen und habe die Situation als Chance genutzt, endlich noch in die qualifizierte<br />

Ausbildung zu gehen, die damals nach dem Abi durch die schnelle Familiengründung nicht<br />

passte.<br />

Sie sind dann neben Ihrer Arbeit wieder auf die Schulbank gegangen?<br />

Ja (schmunzelt). Ich habe die Ausbildung zur Fachwirtin in der Alten- und Krankenpflege in<br />

Gelsenkirchen bei der IHK gemacht. Volle drei Jahre. Auf die Ausbildung bin ich durch die Arbeit<br />

in der <strong>Pflege</strong> gekommen. Ich wollte mir neben der Praxis unbedingt noch mehr theoretisches<br />

Wissen aneignen. Außerdem nagte der „Makel“ der fehlenden Berufsausbildung noch an mir…<br />

Konnten Sie dann auch wieder mehr arbeiten und Geld verdienen?<br />

Ende 2002 wurde hier im <strong>Haus</strong> eine <strong>St</strong>elle in der Pforte ausgeschrieben. Zehn Wochenstunden<br />

unterschiedlichste Verwaltungsaufgaben. Das kam für mich genau passend! Ich habe mich ganz<br />

normal beworben und bin dann zu meiner Freude auch genommen worden. Mittlerweile kamen<br />

in der Betreuung und <strong>Pflege</strong> auch wieder ein paar <strong>St</strong>unden dazu, so dass ich heute mit einer<br />

86%-<strong>St</strong>elle auch finanziell klar komme.<br />

Also hat Ihre Flexibilität und der alte Ehrgeiz eine Ausbildung abzuschließen letztlich den<br />

Erfolg gebracht?<br />

Ja, genau. Ich finde es sehr interessant in allen beiden Bereichen zu arbeiten. Meine Kollegen<br />

bezeichnen mich gelegentlich als Chamäleon und fragen dann schon mal nach, welchen „Hut ich<br />

denn gerade aufhabe“ oder besser, in welchem Bereich ich denn jetzt gerade arbeite: Betreuung<br />

oder Verwaltung.<br />

Das Gespräch mit Kristina Funke-<strong>St</strong>iemert führte <strong>St</strong>efan Mühlenbeck<br />

9


10<br />

Vom Wert der Arbeit in der Altenpflege<br />

Alleinverdiener? Das geht nicht mehr...<br />

Dieter Adam ist ein „Spätberufener“. Nach der Ausbildung<br />

und 20 Jahren Arbeit als Schlosser sorgte eine berufliche<br />

und familiäre Krise für eine neue Orientierung. „Über einen<br />

Ein-Eurojob bin ich in die Altenpflege gekommen,“ erzählt<br />

der 48jährige Familienvater. Nach der Ausbildung zum<br />

Altenpfleger stand dann die Erkenntnis: sinnvolle Arbeit,<br />

aber reich werde ich damit nicht.<br />

2009 hat Dieter Adam dann im <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> angefangen.<br />

Er bekam eine halbe <strong>St</strong>elle und entsprechend ein<br />

Nettogehalt von ca. 750,00 € im Monat. Eine vierköpfige<br />

Familie, zumal mit dem besonderen Bedarf einer<br />

behinderten Tochter, lässt sich davon nicht ernähren.<br />

Ergänzende Leistungen des <strong>St</strong>aates und <strong>Pflege</strong>geld für die<br />

Tochter schufen ein Familieneinkommen, bei dem jeder<br />

Cent dreimal umgedreht werden musste.<br />

In kleinen Schritten gelang es gemeinsam mit der<br />

Einrichtungsleiterin Andrea Spielmann und der<br />

<strong>Pflege</strong>dienstleiterin Irmhild Scheffner, den<br />

Beschäftigungsumfang von Herrn Adam auf 75% plus<br />

Flexi-<strong>St</strong>unden aufzustocken. „Immer wenn ein Mitarbeiter<br />

ausschied haben wir geschaut, ob wir bei Herrn Adam<br />

wieder ein paar <strong>St</strong>unden draufpacken konnten“, sagt<br />

Dieter Adam: "die Arbeit in der Altenpflege<br />

zu lieben reicht nicht zum Leben"<br />

Andrea Spielmann. Dem Mehr an Lohn stand dann zunächst natürlich das Weniger an staatlichen<br />

Leistungen gegenüber – ein „Nullsummenspiel“. Dennoch, sagt Dieter Adam, gehe es heute etwas<br />

besser…nur richtig spürbar geht es nicht nach vorne.<br />

„Es ist heute als examinierter Altenpfleger nicht mehr möglich, eine Familie alleine zu ernähren,“<br />

stellt Dieter Adam fest. Es gibt kaum volle <strong>St</strong>ellen und selbst dann ist das Einkommen nicht üppig.<br />

„Wenn man dann noch sieht, wie in den letzten Jahren alles teurer geworden ist, die<br />

Lohnsteigerungen aber sehr gering ausgefallen sind, fragt man sich schon, wie junge Leute mit<br />

diesen Einkommensaussichten für die <strong>Pflege</strong> gewonnen werden sollen,“ so Dieter Adam. Eine<br />

Familie kann man davon alleine nicht ernähren – das weiß er nur zu gut.<br />

Das Gespräch mit Dieter Adam führten Andrea Spielmann, Einrichtungsleitung und <strong>St</strong>efan<br />

Mühlenbeck, Regionalleitung


Wie sieht mein Arbeitsvertrag aus?<br />

Interview mit Andrea <strong>St</strong>arkgraff über das Ende befristeter Arbeitsverträge<br />

Da müssen wir genauer hinschauen!<br />

Frau <strong>St</strong>arkgraff, Sie prüfen aktuell, ob Sie in Zukunft allen Fachkräften eine unbefristete<br />

Beschäftigung anbieten. Wie kommen Sie auf diesen Gedanken?<br />

Die Befragung unserer Mitarbeiter hat uns gezeigt, dass die Befristung auf zwei Jahre zu großer<br />

Verunsicherung führt. Außerdem zeigen uns interne Auswertungen, dass wir die meisten<br />

Verträge sowieso irgendwann entfristen. Da können wir das auch gleich sein lassen.<br />

Was würde sich dadurch ändern?<br />

In Zukunft müsste zur Überprüfung der Fähigkeiten der<br />

Mitarbeiter die Probezeit von sechs Monaten besser<br />

genutzt werden. Hier würden wir genauer hinsehen und<br />

nachvollziehbare Kriterien zur Beurteilung entwickeln.<br />

Außerdem müssten wir gezielter und besser einarbeiten<br />

als bisher. Da fangen wir aber nicht bei null an.<br />

Was versprechen Sie sich von dieser Maßnahme?<br />

Im Hinblick auf den Fachkräftemangel im <strong>Pflege</strong>bereich<br />

möchten wir ein attraktiver Arbeitgeber sein. Wir<br />

möchten auch zukünftig ausreichend Bewerber für<br />

offene <strong>St</strong>ellen bekommen.<br />

Erhöht sich dadurch nicht das wirtschaftliche<br />

Risiko der Einrichtungen?<br />

Nein! Zur wirtschaftlichen Sicherung der Einrichtungen<br />

und Dienste werden wir an den Flexiblen<br />

Arbeitsverträgen festhalten. Dieses bedeutet, dass 25%<br />

der Wochenarbeitszeit als flexibler Anteil gestaltet wird,<br />

so dass die Wochenarbeitsstunden je nach Belegung<br />

oder Anzahl der Patienten flexibel verteilt werden<br />

können. Im Arbeitsvertrag sind sowohl die<br />

Mindeststunden festgelegt, auf die sich der jeweilige Mitarbeiter verlassen kann, als auch die<br />

maximal zu leistenden <strong>St</strong>unden, die je nach Arbeitsanfall abgerufen werden können. Bezahlt<br />

wird am Ende, was an <strong>St</strong>unden geleistet wurde.<br />

Das Interview führte Roland Weigel, Konkret Consult Ruhr (KCR)<br />

11


12<br />

Arbeitsverträge befristet<br />

Martina Restel, Ressortleitung Personal<br />

und Helena Schleiden<br />

Seit einigen Jahren werden mit neuen Mitarbeitern<br />

grundsätzlich nur auf zwei Jahre befristete<br />

Arbeitsverträge geschlossen. Möglichst in<br />

Teilzeitbeschäftigung.<br />

Natürlich sind wir an einer langfristigen<br />

Zusammenarbeit interessiert. Mit den Befristungen<br />

streben wir eine hohe Flexibilität der Personalpläne an.<br />

Das brauchen wir, um unsere Einrichtungen und<br />

Dienste wirtschaftlich abzusichern.<br />

Gleichzeitig haben sowohl die Mitarbeiter, als auch die<br />

Einrichtungen ausreichend Zeit zu prüfen, ob es<br />

miteinander klappt. Im Regelfall werden Verträge nach<br />

zwei Jahren entfristet. Außer, wenn es Zweifel an der Erfüllung der Aufgaben oder wirtschaftliche<br />

Probleme in der Einrichtung gibt.<br />

Zugriff klar geregelt<br />

Datensammlung und Personalakte<br />

Jeder Mitarbeiter erhält bei seiner Einstellung einen Bogen, mit dem seine wichtigsten Daten<br />

erhoben werden. Neben dem Einstellungsbogen werden die Bewerbungsunterlagen mit dem<br />

Lebenslauf, Qualifikationsnachweise und Zeugnisse in die Personalakte aufgenommen.<br />

Weiterhin benötigen wir ein ärztliches Attest, in dem die Unbedenklichkeit zur Ausübung der<br />

vorgesehenen Tätigkeit bescheinigt wird, ein polizeiliches Führungszeugnis sowie bei<br />

Führungskräften einen Auszug aus dem Gewerbezentralregister. Mitarbeiter, die für einen<br />

Arbeitsbereich vorgesehen sind, wo sie mit Lebensmitteln zu tun haben, müssen zudem ein<br />

Gesundheitszeugnis vorlegen.<br />

Der größte Teil der Daten wird für die entsprechende Eingruppierung sowie für die<br />

Gehaltsabrechnung benötigt. Weiterhin wird geprüft, welche Ansprüche im Bezug auf<br />

Zusatzversorgung bestehen. Ebenfalls wird überprüft, ob ein Ausschlussgrund für die Einstellung<br />

besteht.<br />

Alle Daten werden entsprechend des Datenschutzes gespeichert und verwendet. Sie sind<br />

ausschließlich dem Sachbearbeiter in der Personalabteilung zugänglich. Die Geschäftsführung,<br />

Geschäftsfeldleitung sowie die zuständige Betriebsleitung (Disziplinarvorgesetzter) können jederzeit<br />

Einsicht in die Personalakten nehmen und Informationen aus der Personalakte durch die<br />

Personalsachbearbeiter erhalten. Selbstverständlich kann jeder Mitarbeiter auf Wunsch ebenfalls<br />

Einsicht in seine Personalakte erhalten.<br />

Andrea <strong>St</strong>arkgraff, Geschäftsfeldleitung Seniorenhilfe SMMP


Aufgaben umfassend vermitteln<br />

Für den täglichen Bedarf gemacht<br />

In den letzten Jahren sind für alle Beschäftigten Aufgabenbeschreibungen erarbeitet worden. Weil<br />

diese Beschreibungen für den täglichen Bedarf gedacht und gemacht sind, werden sie in<br />

regelmäßigen Abständen überprüft und aktualisiert. Verantwortlich dafür ist die<br />

Geschäftsfeldleitung. Jeder neue Mitarbeiter erhält nach seiner Einstellung seine ganz persönliche<br />

Aufgabenbeschreibung. Diese wird von dem jeweiligen Disziplinarvorgesetzten und vom Mitarbeiter<br />

unterschrieben. Ein Exemplar erhält der Mitarbeiter, das zweite Exemplar wird in der Personalakte<br />

archiviert.<br />

Neben der Aufgabenbeschreibung existiert ein Einarbeitungskonzept. Hier sind neben der zeitlichen<br />

Abfolge auch die einzelnen Aufgaben aufgelistet, die mit einer bestimmten Qualifikation und<br />

Funktion einhergehen. Ebenfalls ist ersichtlich, für welche Aufgaben der jeweilige Mitarbeiter<br />

zuständig ist.<br />

Einmal im Jahr führt der Dienstvorgesetzte mit jedem Mitarbeiter ein Mitarbeiterjahresgespräch.<br />

Auch hier werden die einzelnen Aufgaben sowie Erfolge und Misserfolge, Perspektiven, Ziele und<br />

Weiterentwicklungsmöglichkeiten besprochen. Das Vier-Augen-Gespräch ist streng vertraulich. Das<br />

Protokoll wird bei der jeweiligen Leitung unter Verschluss gehalten. Der Mitarbeiter erhält eine Kopie<br />

für seine Unterlagen.<br />

Andrea <strong>St</strong>arkgraff, Geschäftsfeldleitung Seniorenhilfe SMMP<br />

Die Aufgabenbeschreibung<br />

… ist wie folgt gegliedert:<br />

<strong>St</strong>ellenbezeichnung<br />

Einrichtung<br />

<strong>St</strong>elleninhaber<br />

Direkter Vorgesetzter<br />

Nachgeordnete Mitarbeiter<br />

Aufgabeninhaber vertritt, Aufgabeninhaber wird vertreten durch<br />

Leitgedanken und Zielsetzungen (allgemein)<br />

Zielsetzung der <strong>St</strong>elle<br />

Aufgaben: Kundenbezogene Aufgaben, Mitarbeiterbezogene Aufgaben,<br />

Betriebsbezogene Aufgaben<br />

Befugnisse (inkl. Unterschriftsbefugnis)<br />

Kommunikation/Kontaktpflege<br />

Fachliche Qualifikation<br />

Persönliche Eignung (Gemäß der § 12 Wohn- und Teilhabegesetzt NRW (WTG) dürfen<br />

keine Ausschlussgründe vorliegen)<br />

Persönlich-charakterliche Grundfähigkeiten<br />

Leistungs-, tätigkeits- und aufgabengerichtete Grundfähigkeiten<br />

Verantwortungs- und Kompetenzbereich<br />

Unterschrift Mitarbeiter und Vorgesetzter<br />

13


Wie sind meine Dienstzeiten geregelt?<br />

14<br />

Dienstplan geht nicht nebenbei<br />

Gott sei Dank nicht mehr mit dem Taschenrechner<br />

Christoph Vierhaus brütet über dem<br />

Dienstplan<br />

gültigen Arbeitszeitgesetze nachweisbar sein.<br />

Seit wann erstellen Sie Dienstpläne, Herr Vierhaus?<br />

Ich bin seit 2000 Wohnbereichsleiter und so lange auch<br />

schon für den Dienstplan zuständig. Zu Beginn ging das<br />

noch mit dem Taschenrechner, um die <strong>St</strong>unden und<br />

passenden Zeitzuschläge für die Mitarbeiter<br />

auszurechnen. Die Dienste wurden erst auf dem großen<br />

Papierdienstplan eingetragen und nach erneuter<br />

Kontrolle wurde der Plan dann dokumentecht gemacht.<br />

Was heißt das und warum ist das wichtig?<br />

Der Dienstplan ist ein Dokument. Einmal erstellt darf er<br />

nicht mehr verändert werden. Über den Dienstplan<br />

muss z.B. die Planung der Mitarbeiter gemäß der<br />

Wird der Plan dann immer auch so umgesetzt wie er aufgestellt wurde?<br />

Das habe ich noch nie erlebt. Es fällt jemand kurzfristig aus, ein anderer muss einspringen und<br />

schon sieht es anders aus. Auch Tauschgeschäfte der Mitarbeiter untereinander sind gängig und<br />

auch gut. Man hilft sich untereinander und beweist damit auch Flexibilität und Teamgeist.<br />

Werden Wünsche berücksichtigt?<br />

Wir haben einen Wunschkalender, in den jeder seine Wünsche eintragen kann. Ich versuche<br />

dann, das nach Möglichkeit zu berücksichtigen.<br />

Gab es auch schon mal richtig <strong>St</strong>ress, weil ein Wunsch nicht erfüllt werden konnte?<br />

Eine Zeitlang habe ich den Dienstplan eher so nebenbei und für alle drei Wohnbereiche<br />

geschrieben. Da gab’s schon mal Ärger. Heute geht es besser, was einerseits an der<br />

gewachsenen Bereitschaft der Mitarbeiter, füreinander da zu sein, liegt. Andererseits kann ich<br />

heute durch die Planung per EDV viel effektiver und schneller planen.<br />

Welche Dienstzeiten gibt es denn?<br />

Unser Rahmendienstplan sieht 13 verschiedene Dienstzeiten vor. Gott sei Dank muss ich das<br />

nicht mehr mit dem Taschenrechner machen ( grinst ). Wir gehen bei unserer Personalplanung<br />

immer vom Bedarf unserer Bewohner aus. Die brauchen uns mal mehr, zum Beispiel morgens<br />

bei der Körperpflege und beim Anziehen, und mal weniger, zum Beispiel in der Mittagspause.<br />

Wir haben für die Arbeitsspitzen gezielt einen ganz kurzen Dienst mit drei <strong>St</strong>unden eingeführt.<br />

Wie finden die Mitarbeiter das, für eine so kurze Dienstzeit zu kommen?<br />

Erst gab es keine Begeisterung. Bei der Planung dieser Dienste schauen wir meistens aber<br />

nochmal genauer hin, dass es nicht die Mitarbeiter mit den weitesten Anfahrtswegen trifft.<br />

Das Interview mit Christoph Vierhaus führten Andrea Spielmann und <strong>St</strong>efan Mühlenbeck


Wofür man alles spontan frei brauchen kann<br />

Spätere Heirat höchst wahrscheinlich<br />

Solch ein Grund für’s frei bekommen wurde der PDL<br />

Irmhild Scheffner bislang noch nicht geliefert. Tanja<br />

Lansmann, seit Oktober 2000 als examinierte<br />

Altenpflegerin im <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> tätig, war vor fünf Wochen<br />

nach dem Spätdienst von ihrem Freund mit dem<br />

Heiratsantrag total überrascht worden. Die Familie sollte<br />

am folgenden Wochenende sowieso zusammen kommen –<br />

da könnte man jetzt auch gleich Verlobung feiern…wenn<br />

es nicht das Dienstwochenende von Tanja Lansmann<br />

wäre.<br />

Tanja Lansmann mit Verlobungsring<br />

„Frau Scheffner war total flexibel und hat mit mir<br />

gemeinsam nach einer Vertretung gesucht,“ erzählt Frau<br />

Lansmann. „Ich glaube Mechtild Hüls ist für mich eingesprungen, dass fand ich echt klasse. So<br />

konnten wir richtig schön feiern.“<br />

„Die helfen sich im Team schon super gegenseitig“, findet Irmhild Scheffner. Für die Hochzeit, die<br />

wahrscheinlich im Juli ist, will sie dann aber doch von vorneherein ein freies Wochenende für Tanja<br />

Lansmann einplanen.<br />

Das Gespräch mit Tanja Lansmann, Altenpflegerin, und Irmhild Scheffner führte <strong>St</strong>efan Mühlenbeck<br />

p.s. Frau Lansmann heißt inzwischen Frau Rüweling - wir gratulieren nochmals ganz herzlich zur<br />

Eheschließung!<br />

Von den Tücken der Dienstplangestaltung<br />

Auf die Länge kommt es an<br />

Levy <strong>St</strong>ein (links) und Isabell Miljak<br />

(rechts) beliefern gemeinsam Schulen und<br />

Kindergärten<br />

Da achtet man schon auf alles: Arbeitszeiten, Ruhezeiten,<br />

Urlaubszeiten, Ausfallzeiten, Tourenlängen, Feiertage,<br />

Beschäftigungsumfänge und, und, und. Und dann das:<br />

Frau Miljak und Frau <strong>St</strong>ein standen heute vor mir und<br />

fragten, wie sie das denn bitte auf ihrer Tour im mobilen<br />

Menüservice gemeinsam hinbekommen sollten? Ich würde<br />

sie ja ganz schön fordern und gefährlich sei es auch durch<br />

die Schräglage der Transportbehälter…<br />

Des Rätsels Lösung: Frau Miljak misst 1,80 Meter,<br />

während es Frau <strong>St</strong>ein gerade auf 1,47 Meter Körperlänge<br />

bringt. Zugegeben: keine guten Voraussetzungen, um<br />

gemeinsam die Kisten für den Menüservice zu tragen. Ich<br />

glaub', ich werde beim Hersteller unserer<br />

Dienstplansoftware ein weiteres Kontrollfeld für die Dateneingabe beantragen: Länge der<br />

Mitarbeiter! Oder fällt das unter den Datenschutz? Fragen über Fragen, aber am Ende ist das Essen<br />

noch immer gut bei unseren Kunden angekommen.<br />

Andrea Spielmann, Einrichtungsleitung<br />

15


Wie ist der Umgang zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitenden?<br />

16<br />

Gemeinsam geht's besser<br />

Vom Können – Sollen – Dürfen - Müssen<br />

Sicher, Vorgesetzte sind auch dazu da, mal etwas Unangenehmes zu sagen. Sie müssen<br />

Anweisungen geben, damit die Mitarbeiter wissen, was sie tun sollen, müssen oder dürfen. Da gibt<br />

es ganz unterschiedliche Wege, das zu tun. Das hängt auch davon ab, wie wichtig die Information<br />

ist, die da gerade weitergereicht wird.<br />

Wir handeln nach dem Grundsatz: Ich kann nur etwas von<br />

jemanden erwarten, wenn ich es ihm vorher erklärt habe;<br />

wenn er weiß, warum etwas wie (und bis wann) erledigt<br />

werden soll. Und wir handeln nach dem uns wichtigsten<br />

Grundsatz: Unsere Türen sind immer offen für unsere<br />

Mitarbeiter, Bewohner und Angehörigen, denn aktuelle<br />

Probleme oder Fragestellungen gehen immer vor. Der<br />

ganze Rest kann dann auch noch erledigt werden, wenn<br />

die Menschen, die ein Gespräch suchen, möglichst<br />

zufrieden wieder gehen können.<br />

Was uns besonders wichtig ist: für unsere Mitarbeiter in<br />

Gesprächen bereit zu stehen, sollte es mal zu<br />

Unstimmigkeiten in oder zwischen den Abteilungen<br />

kommen. Erstes Gebot ist immer, Konflikte da zu klären,<br />

wo sie entstanden sind. Wir sind jedoch immer bereit zu<br />

unterstützen, wenn eine neutrale Person gebraucht wird,<br />

um eine lösungsorientierte Gesprächsbasis zu finden.<br />

Neben dem notwendigen Ernst und der erforderlichen<br />

Sachlichkeit im „Tagesgeschäft“ darf das<br />

Zwischenmenschliche nie zu kurz kommen: die<br />

gemeinsame Kaffeepause oder die Anteilnahme an den<br />

schönen und weniger schönen Ereignissen in der Familie<br />

des Mitarbeiters. Auch gemeinsame Feste stehen da auf<br />

der Agenda: eine Weihnachtsfeier, ein Mitarbeiterfest, ein<br />

Dankeschön-Mittagsimbiss zur guten MDK-Note.<br />

Irmhild Scheffner, Andrea Spielmann:<br />

"kurze Wege dienen der guten<br />

Zusammenarbeit"<br />

Die rundum guten Befragungsergebnisse bei den alle zwei<br />

Jahre stattfindenden Mitarbeiterbefragungen sprechen für ein gutes und konstruktives Miteinander<br />

zwischen Leitungskräften und Mitarbeitern. Solche Ergebnisse erreicht man nur durch wirklich gute<br />

Zusammenarbeit – auf allen Ebenen, zwischen allen Abteilungen.<br />

Hilfreich für uns sind da immer wieder Schulungen oder Fortbildungen zur Mitarbeiterführung.<br />

Ebenfalls ist der Austausch bei den in der Seniorenhilfe SMMP stattfindenden<br />

Betriebsleitertagungen und Arbeitskreisen echt Gold wert.<br />

Wer mehr zum Verhältnis der Vorgesetzten und der Mitarbeiter wissen will, fragt am besten mal bei<br />

den zukünftigen Kollegen nach …<br />

Andrea Spielmann, Irmhild Scheffner


Mit wem arbeite ich hier zusammen?<br />

Angekommen<br />

Seelsorgerin aus Indien im <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong><br />

Die Ankunft unserer indischen Schwestern<br />

wurde gebührend gewürdigt<br />

Schwester Prabhasini ist im Juni 2011 aus dem<br />

sauerländischen Sundern nach Heiden gekommen. Vor gut<br />

einem Jahr war das. Die 37-jährige hat sich über die<br />

freundliche Aufnahme der Ordensschwestern aus Indien im<br />

<strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> gefreut.<br />

Schwester Prabhasini gehört dem Orden der Mägde<br />

Mariens an. Mit ihr haben Schwester Mary-Clara und<br />

Schwester Neelkusum die seelsorgliche Betreuung der<br />

Bewohner im <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> übernommen. Sie arbeitet im<br />

Wohnbereich 1. Ihre Schicht beginnt um 7.30 Uhr und<br />

endet gegen 13 Uhr. Schwester Prabhasini unterstützt die<br />

Bewohner beim Essen und Trinken, malt, bastelt mit ihnen<br />

und betreut sie. Viele bringt sie zum Gottesdienst, der morgens um 9.30 Uhr in der Kapelle des<br />

<strong>Haus</strong>es beginnt.<br />

Fühlen Sie sich an Ihrer neuen Wirkungsstätte wohl? „Ich bin froh. Alle sind freundlich, es geht mir<br />

gut“, sagt Schwester Prabhasini, die morgens um 6 Uhr aufsteht. Neben Deutsch spricht sie<br />

Englisch, Hindi, Oria und den Dialekt Sadri. „Mein Deutsch wird besser“, freut sie sich, „das braucht<br />

Geduld.“ Entspannung liefern Spaziergänge, Lesen und das Fernsehen.<br />

Schwester Prabhasini ist mit 16 Jahren in den Orden eingetreten und hatte<br />

im Jahr 2005 ihre ewige Profess (Ordensgelübde). Aufgewachsen ist sie mit<br />

drei Brüdern in einem Dorf. Ihr Vater hat früher als Arbeiter in einer<br />

<strong>St</strong>ahlfabrik gearbeitet. Heute ist er Rentner, die Mutter kümmert sich um den<br />

<strong>Haus</strong>halt. Ausgebildet wurde sie zur Krankenschwester im katholischen<br />

Hospital Nuagaon in Sundergarh.<br />

Schwester Prabhasini ist seit 2009 in Deutschland tätig. Sie hat zunächst in<br />

Sundern gewohnt und dort im Altenheim gearbeitet. Telefonisch und über das<br />

Internet hält die Ordensschwester den Kontakt mit ihrer Familie in Indien und<br />

mit einer Freundin, die in Dubai lebt und verheiratet ist.<br />

Das Mutterhaus ihres Ordens steht übrigens im Bundesstaat Orissa in der<br />

Nähe der Hauptstadt Buhbaneshwar (840.000 Einwohner). Die <strong>St</strong>adt hat<br />

einen Flughafen und ist Sitz eines katholischen Erzbischofs, erzählt<br />

Schwester Prabhasini.<br />

Hubert Konert, Borkener Zeitung<br />

Schwester Prabhasini,<br />

Seelsorgerin im <strong>Haus</strong><br />

<strong>St</strong>. <strong>Josef</strong><br />

17


18<br />

Andrea Spielmann - SMMP ein Leben lang<br />

Lieber Landei als Ruhri<br />

So richtig bewusst habe ich meine Geburt ja nicht miterlebt … erst im Zuge meiner Bewerbung bei<br />

SMMP im Jahr 2003 ist mir deutlich geworden, dass die Schwestern im Gertrudis-Hospital in<br />

Westerholt mich auf die Welt geholt haben.<br />

Jetzt für SMMP tätig zu sein, hat schon etwas von „wieder<br />

angekommen sein“. Zunächst sollte ich in Westerholt im<br />

<strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. Martin anfangen – das wäre dann wirklich „zurück<br />

zu den Wurzeln“ gewesen. Dann kam aber Heiden und das<br />

<strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> ins Spiel und da stand für mich fest: nur<br />

hier! Das entsprach vor allem auch meinem inneren<br />

Empfinden, lieber ein „Landei“ zu werden, als ewig „Ruhri“<br />

zu bleiben.<br />

Ich bin in Herten groß geworden und habe dort bis 2001<br />

gelebt – mit allem was dazugehört: Mädchengymnasium in<br />

Andrea Spielmann<br />

Recklinghausen, <strong>St</strong>udium der Wirtschaftswissenschaften<br />

an der Uni in Bochum, Ausbildung in der <strong>Pflege</strong> in Marl und<br />

Herten - ich hatte nie den Zug, weit weg von zu <strong>Haus</strong>e zu sein. Mir reichte die ganzen Jahre mein<br />

vertrauter Aktionsradius.<br />

Nach dem Abi glaubte ich, im zukünftigen Berufsalltag leichter mit Akten und Zahlen umgehen zu<br />

können, als mit Menschen. Im <strong>St</strong>udium an der anonymen Ruhr-Universität wurde mir mehr und<br />

mehr deutlich, dass ich mich damit ein Arbeitsleben lang nicht wohl fühlen würde. Ich orientierte<br />

mich neu und bin über ein Vorpraktikum bei der Diakoniestation in Herten in die <strong>Pflege</strong> gekommen.<br />

Direkt am ersten Tag habe ich gespürt: Das ist meins, das will ich machen!<br />

Die Ausbildung in der <strong>Pflege</strong> und alle weiteren Qualifizierungen waren für mich so stimmig, dass mir<br />

sogar das Lernen zum ersten Mal in meinem Leben leicht fiel – früher in der Schule musste ich<br />

immer echt ackern. Nach der Ausbildung habe ich dann in der ambulanten <strong>Pflege</strong> angefangen.<br />

Wenige Jahre später habe ich die Leitung der Diakoniestation in Recklinghausen-Süd übernommen.<br />

In den stationären Bereich bin ich über das Angebot gekommen, in der damals ganz neuen „Urbana<br />

Residenz“ in Bottrop als <strong>Pflege</strong>dienstleitung zu arbeiten. Das war eine schöne Zeit mit vielen<br />

Gestaltungsmöglichkeiten. Durch einen Wechsel des Trägers änderten sich aber leider auch Werte<br />

und Ethik. Da konnte ich nicht mehr mitgehen und habe von mir aus gekündigt, ohne schon etwas<br />

Neues zu haben.<br />

Heute betrachte ich das als glückliche Fügung, da ich so nach Heiden ins <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong><br />

gekommen bin. In die kleine, überschaubare Einrichtung habe ich mich sofort verliebt. Auch privat<br />

bin ich dann endlich ins Ländliche gezogen. Ich mag das Grüne und vor allem das flache Land mit<br />

seinem weiten Himmel.<br />

Hier im <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> bin ich von Anfang an mit Herzblut dabei. Hier möchte ich nicht mehr weg.<br />

So bin ich in Heiden also wieder bei den Schwestern angekommen, die mich damals in Westerholt<br />

auf die Welt geholt haben.<br />

Ein Portrait der Einrichtungsleiterin Andrea Spielmann von <strong>St</strong>efan Mühlenbeck


Swetlana Busskönning: von der chinesischen Grenze nach Heiden<br />

Erst Bauzeichnerin, dann Wohnbereichsleiterin<br />

Ich stamme aus Kirgisien, einer russischen Teilrepublik<br />

nahe der chinesischen Grenze. Meine Eltern waren streng,<br />

aber auch liebevoll. Das Credo meiner Mutter war: Lernen,<br />

lernen, lernen und egal welche Arbeit: Du machst, mache<br />

sie so gut wie es eben geht. Ob Toiletten putzen oder<br />

Häuser bauen.<br />

Wir hatten einen Hof in Kirgisien. Den mussten wir Kinder<br />

mit versorgen. Das war für mich normal. Vor meinen Eltern<br />

hatte ich hohen Respekt. Das bedeutet nicht, dass wir<br />

keine eigene Meinung haben durften und nicht diskutiert<br />

haben. Respekt vor Erwachsenen ist wichtig für Kinder in<br />

Russland. Das vermisse ich manchmal hier in<br />

Deutschland.<br />

Swetlana Busskönning<br />

Nach der Schule wollte ich Lehrerin werden. Dafür hätte ich von Zuhause weg gemusst und auf<br />

dem Hof nicht mehr helfen können. Ich habe dann eine Ausbildung gemacht, die in Deutschland<br />

einer Kombination aus Bauzeichner und Bauingenieur entsprechen würde. Das hat mir Spaß<br />

gemacht, die Arbeit als Bauzeichnerin anschließend habe ich gerne gemacht. Bevor ich dann die<br />

weiteren Qualifikationen als Bauingenieurin erwerben konnte, sind wir nach Deutschland<br />

umgezogen.<br />

Gerne hätte ich in Deutschland in meinem Beruf weiter gearbeitet. Ich habe mir hier aber keine<br />

Chancen ausgerechnet und mich dann erst einmal darauf konzentriert, die Sprache zu lernen und<br />

die Kinder zu erziehen. Meine Schwägerin hat mich dann auf die <strong>Pflege</strong> gebracht. Das war gut mit<br />

der Familie zu vereinbaren.<br />

Ich habe ein erstes Praktikum gemacht und dabei gemerkt: Das ist was für dich. Du bist unter<br />

Menschen, du musst dir viel neues Wissen aneignen – mein Ehrgeiz war wieder geweckt, mich<br />

einer neuen Herausforderung zu stellen. So bin ich dann examinierte Altenpflegerin und später<br />

Wohnbereichsleitung geworden.<br />

In meinem Wohnbereich habe ich ein Schild aufgehängt, auf dem steht:<br />

"Beurteile nie jemanden, bevor Du nicht in seiner Lage gewesen bist".<br />

Das ist für mich ein wichtiger Leitspruch. Er hilft mir und auch meinen Mitarbeitern immer wieder,<br />

uns in der Arbeit zu „erden“.<br />

Ein Portrait der Wohnbereichsleitung Swetlana Busskönning von <strong>St</strong>efan Mühlenbeck<br />

19


20<br />

Bayern in Heiden<br />

Völkerverständigung<br />

Mitarbeiterfeste haben im <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> eine lange Tradition. Neu ist, dass wir sie seit ein paar<br />

Jahren immer unter ein Motto stellen. Am 23.09.2011 war das: „O’zapf is!“ Gut - mittlerweile hat<br />

auch in Westfalen jedes Dorf sein Oktoberfest, aber das hat unser Orgateam nicht abgehalten,<br />

kulturübergreifend tätig zu werden. Bauer Punsmann hat am Rande von Heiden eine Scheune, in<br />

der schon so manche Sause über die Tenne gegangen ist. Zünftig haben wir alles blau-weiß<br />

eingefärbt und dekoriert und für die charakteristischen bayrischen Zutaten wie Brezeln und<br />

Riesen-Wiesn-Bierkrüge gesorgt. Begeistet waren wir, als fast alle Mitarbeiter unserem Aufruf<br />

gefolgt sind und sich für die Party landestypisch gekleidet hatten. Als Orgateam hatten wir ebenfalls<br />

für ein "bayrisch" einheitliches Trachtenkleid-Outfit gesorgt.<br />

Marianne Hesterwerth und Anni Osterkamp<br />

Die Auseinandersetzung mit der uns Münsterländern so exotischen anmutenden bajuwarischen<br />

Kultur hat im Laufe des Abends auch zu ausgeprägter Völkerverständigung zwischen den Sippen<br />

der Wohnbereiche, der Küche und der Reinigung, der Verwaltung und <strong>Haus</strong>technik und den<br />

Fahrern vom Mahlzeitendienst geführt. Gefördert hatten wir dies durch die stündlich wechselnde<br />

Thekenbesetzung, die wir per Losverfahren zufällig zusammengestellt haben.<br />

Von den schönen Begegnungen und Kontakten am „Bayrischen Abend“ profitieren wir heute noch,<br />

vor allem, wenn man - wie ich - in der Verwaltung arbeitet und sonst nicht so eng mit den Kollegen<br />

in den Wohnbereichen oder in Küche und Reinigung zusammen arbeitet.<br />

Marianne Hesterwerth, Verwaltung


Der <strong>St</strong>rom kommt aus der <strong>St</strong>eckdose …<br />

… aber wie kommt er dahin?<br />

Begegnungstag der Generationen – ein groß geplantes Sommerfest am 08. Juli 2012 - vom <strong>Haus</strong><br />

<strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> und allen Gruppen der Kirchengemeinde gemeinsam gestaltet. Als <strong>Haus</strong>techniker bin ich<br />

(nicht nur) bei solchen Gelegenheiten immer gut eingeplant, weil irgendwie natürlich nichts ohne<br />

Technik läuft.<br />

Meine ganz persönliche Herausforderung war, dass mein<br />

Kollege Küchenleiter, Bernd Verweyen, für diesen Tag eine<br />

mobile Küche bestellt hatte, auf der er im Außenbereich für<br />

kulinarische Highlights sorgen wollte. So weit so gut – die<br />

Küche wurde also am Donnerstag vor der Veranstaltung<br />

aus Hamburg angeliefert und ich erlebte eine herbe<br />

Überraschung: für den Küchenblock war <strong>St</strong>arkstrom<br />

erforderlich, was uns allen vorher so nicht klar war. Nun<br />

war ein guter Schlachtplan in kurzer Zeit gefragt, denn in<br />

unmittelbarer Nähe zum geplanten <strong>St</strong>andort gibt es bei uns<br />

keinen <strong>St</strong>arkstromanschluss.<br />

Günter Schlüter, unser Mann für alle Fälle<br />

Aber: „Geht nicht, gibt‘s nicht!“ für mich – und so habe ich<br />

mir etwas einfallen lassen. Gut 100 m Kabel habe ich ausgeliehen, um aus dem Keller über das<br />

gesamte Dach des <strong>Haus</strong>es den <strong>St</strong>rom an die gewünschte <strong>St</strong>elle zu bekommen. Alles ordentlich<br />

verlegt, damit niemand über die Leitung stolpert, alles abgesichert – Herd angeschlossen, und die<br />

Veranstaltung konnte losgehen!<br />

Dass der Tag dann leider total verregnet war, lag leider nicht im Einflussbereich der <strong>Haus</strong>technik.<br />

Günter Schlüter, <strong>Haus</strong>technik<br />

Die Zeit ist eigentlich immer zu knapp<br />

Reinigung im D-Zug-Tempo<br />

In einem Team von sieben Frauen arbeiten wir in der GfS (Gesellschaft für<br />

Servicedienste), wir sind verantwortlich für die Reinigung im <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong>.<br />

Vom Keller bis zum Dach haben wir uns das Gebäude in Reviere aufgeteilt.<br />

Jeden Tag sorgen wir im Erdgeschoss dafür, dass die Einrichtung einen<br />

einladenden Eindruck macht. Die meiste Zeit verbringen wir aber natürlich in<br />

den Wohnbereichen, damit die Bewohner immer eine schöne saubere<br />

Umgebung haben. Die Zimmer sind sehr unterschiedlich eingerichtet, so<br />

dass der Reinigungsaufwand teilweise sehr hoch ist: Da muss der Teppich<br />

gesaugt werden, da wird genäht und gebastelt und es sammelt sich mehr<br />

<strong>St</strong>aub an. Aber es gibt auch die Zimmer, wo wir ganz schnell durchkommen,<br />

weil gar nicht viel drin steht. Viel Luft bleibt uns nicht, da im Reinigergewerbe<br />

die Zeitvorgaben sehr eng gestrickt sind. Trotzdem nehmen wir uns immer<br />

mal noch ein paar Minuten, wenn wir merken, dass ein Bewohner jemanden zum Unterhalten<br />

braucht. Die Arbeit macht Spaß, auch wenn sie körperlich anstrengend ist. Wir merken ja, dass sie<br />

den Menschen im <strong>Haus</strong> gut tut.<br />

Klara Hessling, Reinigungskraft<br />

21


22<br />

Die heilsame Kraft ätherischer Öle<br />

Kräuterhexen an Bord<br />

Was sich die alten Ägypter, Griechen, Römer und Araber<br />

schon vor Jahrtausenden zu Nutze machten, nimmt seit<br />

einiger Zeit auch im <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> in Heiden einen immer<br />

größeren <strong>St</strong>ellenwert ein: der Einsatz der heilsamen Kraft<br />

von ätherischen Ölen in der <strong>Pflege</strong>. Der Duft von Lavendel,<br />

Mandarine und Melisse als Hilfe zum Einschlafen, von<br />

Rose, Myhrre und Pfefferminz zur Schmerzreduktion und<br />

von Zitrone im Einsatz gegen Fieber- und<br />

Hustenerkrankungen - die Wirkungsweisen von Blüten,<br />

Früchten, Blättern, Samen, Kernen, Hölzern und Rind sind<br />

vielfältig.<br />

"Kräuterhexen" bei der Arbeit...<br />

Im <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> beschäftigen sich seit 2005 mittlerweile<br />

zwölf Mitarbeiterinnen mit diesem Thema. Weitergebildet<br />

als so genannte Aroma-<strong>Pflege</strong>rinnen sorgen Kristina Funke-<strong>St</strong>iemert, Elke Roß und Gaby Böing<br />

durch den Einsatz von natürlichen Duftstoffen wie Bergamotte, Tonka, Manuka und Co. für die<br />

<strong>St</strong>eigerung des Wohlbefindens, für die Erhaltung von Gesundheit und Linderung von Beschwerden.<br />

„Die Aroma-<strong>Pflege</strong> ist dabei immer als eine adjuvante, eine begleitende Maßnahme, zu verstehen“,<br />

machen die drei Frauen und Irmhild Scheffner, <strong>Pflege</strong>dienstleiterin im <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong>, deutlich. Und<br />

weiter: „Sie ersetzt keine medizinische Behandlung.“ In Absprache mit den behandelnden Ärzten<br />

sowie den Bewohnern dürfen die ätherischen Öle bei Massagen, Wickeln, Bädern oder elektrischen<br />

Aroma-Lampen eingesetzt werden. „Bei allen Anwendungsarten ist dabei eine Beobachtung des<br />

Bewohners unerlässlich“, erklärt Scheffner. Zudem müssten Anwendungsart, Dosierung und<br />

Häufigkeit dokumentiert werden.<br />

„15 bis 20 Öle sind so im Einsatz“, erzählen die<br />

Aroma-<strong>Pflege</strong>rinnen. „Alle selber zusammengemischt.“<br />

Und zwar nicht in dunklen Hexenküchen, sondern im<br />

Dienstzimmer. „Wir sind ja keine Kräuterhexen, die sich<br />

verstecken müssen.“<br />

Positive Reaktionen seien immer wieder zu verzeichnen.<br />

„Im Winter haben wir viel weniger Wollsocken für die<br />

Bewohner gebraucht“, sagt Elke Roß. „Wir haben die Füße<br />

mit einer Rosmarin-Mischung eingerieben. Das half.“ Auch<br />

viele Mitarbeiter im <strong>Haus</strong> schwören mittlerweile auf das Können der zwölf Frauen. Mit Tipps gegen<br />

Hautprobleme, Mundentzündungen, Kopf- und Rückschmerzen lindern sie mittlerweile auch deren<br />

Beschwerden.<br />

Abdruck mit freundlicher Genehmigung der Borkener Zeitung


Welche Unterstützungsangebote gibt es?<br />

Seminare für Führungskräfte<br />

Auszeit vom Alltag<br />

Führungskräfte in der <strong>Pflege</strong> tragen große Verantwortung und haben viel zu organisieren. Wenn<br />

man sich dann ein oder zwei Tage Zeit nimmt, um etwas Neues zu lernen, sollte das in angenehmer<br />

Atmosphäre stattfinden. Darum gibt es im Bildungswerk spezielle Schulungen für Führungskräfte an<br />

einem ganz besonderen Ort. Das „Feldschlösschen“ in Geseke ist ein Tagungshotel mit <strong>St</strong>il und<br />

Ambiente. Hier kann Lernen ungestört stattfinden.<br />

Viele Referenten, Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzen die Auszeit vom Alltag und übernachten<br />

im Hotel Feldschlösschen. Elke Roß, Teilnehmerin im Bildungswerk und Gast im Feldschlösschen,<br />

meint: „Hier kann ich mich richtig verwöhnen lassen. Die Zimmer sind hell, sauber und freundlich<br />

und das Frühstücksbuffet ist echt spitze!“<br />

Monika Goesmann, pädagogische Mitarbeiterin Bildungswerk SMMP<br />

Coaching und Meditation für Mitarbeiter<br />

"Mitarbeiter werden nicht allein gelassen"<br />

Manchmal machen wir uns schon große Sorgen. In den letzten Jahren hat das Tempo in unseren<br />

Eirichtungen und Diensten doch mächtig angezogen. Immer neue Aufgaben und immer weniger<br />

Zeit. Das ist der Eindruck, den wir immer wieder von den Leitungskräften und Mitarbeitern vermittelt<br />

bekommen. Die finanziellen Mittel werden immer knapper und gelegentlich bricht auch schon einmal<br />

die Belegung ein. Immer häufiger kommen die Mitarbeiter an die Grenzen ihrer Kräfte. Leider<br />

manchmal auch darüber hinaus. Deshalb bietet SMMP für die Mitarbeiter Einzel- und<br />

Teamberatungen in Form eines Coachings an. Wir unterstützen Mitarbeiter, indem wir sie in<br />

schwierigen Situationen beraten und stützen. Egal ob es sich um berufliche oder private Dinge<br />

handelt. Es kommen Mitarbeiter zu uns, die erste Anzeichen von „Burn-Out“ an sich feststellen oder<br />

die innerhalb des Teams mit laufenden Konflikten nicht mehr klarkommen. Manchmal haben wir es<br />

auch mit Anzeichen von Mobbing zu tun.<br />

Winfried Meilwes ist Ansprechpartner für all diese Themen. Er sitzt in Bestwig, reist aber viel im<br />

Land umher, weil er oft vor Ort in den Einrichtungen zu tun hat. „Ich bin ständig auf Achse“, lächelt<br />

der Diplom Sozialpädagoge, der einige Zusatzausbildungen zum Coach und zum systemischen<br />

Berater durchlaufen hat. Meilwes erklärt: „Man kann mich jederzeit nach Absprache mit dem<br />

Vorgesetzten buchen. Ich versuche möglichst kurzfristig ein Erstgespräch zu führen, aber<br />

manchmal muss man auch ein wenig warten können!“ Das nicht etwa, weil er ständig in den<br />

Einrichtungen “Brände löschen und Konflikte schlichten“ muss, sondern weil er auch in der<br />

internationalen Arbeit der Ordensgemeinschaft eingebunden ist. Wenn er nicht in Rumänien und<br />

Bolivien unterwegs ist, wird er allerdings oft in den Einrichtungen gebraucht. „Manchmal bin ich<br />

schlichtweg ausgebucht. Ich begleite Teamklausuren, coache Mitarbeiter und Leitungskräfte, stehe<br />

für eine Karriereplanung zur Verfügung und helfe bei der Planung sowie <strong>St</strong>euerung von Projekten“,<br />

umreißt der gebürtige Paderborner sein Arbeitsfeld.<br />

Natürlich unterliegen die Inhalte der Gespräche der Verschwiegenheit. Winfried Meilwes ist direkt<br />

der Generaloberin unterstellt.<br />

Winfried Meilwes<br />

23


Wie kann ich hier Familie und Beruf miteinander in Einklang<br />

bringen?<br />

24<br />

Ich komm dann gerne mal später<br />

Über Nesthäkchen und Mitschwanger werden<br />

„Mein Gott, und jetzt noch ein Nesthäkchen….“ waren<br />

meine ersten Gedanken, als mir klar wurde, dass ich<br />

wieder schwanger war. Meine beiden älteren Kinder waren<br />

10 und 12 Jahre alt, als sich im Januar 2009 etwas<br />

ungeplant unser Sohn Raphael angekündigte. Hatte ich<br />

doch gerade erst meine Arbeitsstelle im <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong><br />

angetreten und war noch in der Probezeit!<br />

Ich suchte sofort das Gespräch mit unserer<br />

<strong>Pflege</strong>dienstleitung Frau Scheffner und der Heimleitung<br />

Frau Spielmann, um sie zu informieren. Ich war sehr<br />

nervös und befürchtete, dass damit das Arbeitsverhältnis<br />

beendet war.<br />

Doch es kam ganz anders. Ich bin auf sehr viel<br />

Verständnis und Einfühlungsvermögen gestoßen. Ja, ich<br />

fühlte mich sogar geborgen!<br />

„Frau Sakinc-Schmidt, wir ziehen das gemeinsam durch,<br />

wir werden jetzt 'mit-schwanger',“ sagte Frau Scheffner.<br />

War das eine Erleichterung! Ich habe dann ganz normal bis<br />

zu Beginn des Mutterschutzes weiter gearbeitet.<br />

Yasemin Sakinc - Schmidt mit Raphael<br />

Kurz nachdem unser Sohn Raphael geboren war, habe ich ihn den Bewohnern und Mitarbeitern im<br />

<strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> vorgestellt. Es gab natürlich ein großes Hallo bei den Bewohnern.<br />

Bei der Gelegenheit suchte ich das Gespräch mit Frau Scheffner. Ich wollte gern wieder im <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>.<br />

<strong>Josef</strong> arbeiten, doch wollte ich auch Raphael gut versorgt wissen. Mein Mann ist berufstätig und<br />

frühestens gegen 16.45 Uhr zu <strong>Haus</strong>e. Unsere Familienangehörigen wohnen alle nicht in der Nähe.<br />

Wir müssen uns selbst organisieren.<br />

Frau Scheffner schlug mir dann vor, die kurzen Spätdienste zu übernehmen. Sie beginnen um<br />

17.15 Uhr und enden um 20.30 Uhr. An den Wochenenden kann ich ja auch lange Früh- und<br />

Spätdienste übernehmen.<br />

Das passt genau für mich!<br />

Innerhalb unserer Familie haben wir uns an meinen Arbeitstagen gut organisiert. Am Nachmittag<br />

machen wir eine telefonische „Familien–Übergabe“, in der wir besprechen, was gerade mit den<br />

Kindern ist und was später noch erledigt werden muss. Auf diese Weise haben wir zwischen der<br />

Ankunft meines Mannes und meinem Arbeitsbeginn ein paar ruhige Momente für uns.<br />

Yasemin Sakinc-Schmidt, 39, <strong>Pflege</strong>helferin


Was wird getan, damit ich auf meine Gesundheit achten kann?<br />

Liebe Anja,<br />

entschuldige bitte,<br />

dass ich letztens so brummig „ da ist nix!“ gemurmelt habe, als es um eine Geschichte zum Punkt<br />

3.3 ging. Ich hatte gerade eine total anstrengende Frühschicht hinter mir und das Gefühl, hier tut<br />

keiner etwas für mich und mein Wohlbefinden. Du hast den Unmut abbekommen – das tut mir leid!<br />

Ich habe in Ruhe nachgedacht und einige meiner Kollegen um ihre Sichtweise gebeten.<br />

Spezielle Angebote für die Gesunderhaltung der Mitarbeiter im <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong>, wie beispielsweise<br />

Wellness-Angebote, ermäßigten Eintritt in Fitness-Center oder in unser Freibad am Ort,<br />

Entspannungskurse oder ähnliches gibt es nicht.<br />

Vor einigen Jahren gab es eine Rückenschule im <strong>Haus</strong>. Allerdings haben wir Mitarbeiter uns damit<br />

schwer getan, uns vor dem Spätdienst oder nach dem Frühdienst körperlich zu verausgaben.<br />

Irgendwie ist “Arbeit eben Arbeit und Frei ist Frei“, du kennst das ja sicher.<br />

Als vor einigen Jahren das Rauchen in den SMMP-Einrichtungen verboten wurde, hat die<br />

Geschäftsleitung Nichtraucherkurse angekündigt, aber eigentlich nie angeboten.<br />

Es ist jedoch unwahr zu sagen, dass seitens des Arbeitgebers rein gar nichts für unsere seelische<br />

und körperliche Gesundheit getan wird.<br />

Mit unseren <strong>Pflege</strong>hilfsmitteln wie Liftern oder höhenverstellbaren Betten sind wir sehr gut<br />

aufgestellt, meint die Mehrzahl meiner Kollegen.<br />

Wenn Bedarf für besondere Mittel besteht, hat unsere <strong>Pflege</strong>dienstleitung Frau Scheffner ein<br />

offenes Ohr für uns: "Sie fragen ja nicht, wenn Sie etwas nicht brauchen.“ Dieser Satz hat mir<br />

imponiert, zeigt er doch mit welchen Augen sie uns sieht: als kompetente und auch wirtschaftlich<br />

mitdenkende Mitarbeiter.<br />

Überhaupt gibt es viele dieser kleinen Gesten der Leitung, die wir als sehr positiv und wohltuend<br />

empfinden. Die Türen sind in der Regel offen. Wenn es „brennt“, genügt der kurze Dienstweg. „Es<br />

kann nur sprechenden Menschen geholfen werden!“ ist der bekannte „Türöffner“ Frau Spielmanns.<br />

Auch die kleinen spontanen Aktionen wie beispielsweise: „Eis für Alle“ an heißen Sommertagen,<br />

„ein Teller voll Naschzeug“ an Weihnachten und zu Ostern, „Berliner mit Schuss“ für Karneval sind<br />

toll.<br />

Bei all dem überlege ich gerade, was mir lieber wäre: diese vielen kleinen Dinge oder ein großes,<br />

wie vielleicht ein eingerichteter Fitness–Raum im Keller?<br />

Gibt es überhaupt das eine Angebot, das alle anspricht und allen gut tut?<br />

Was meinst du, Anja ?<br />

Liebe Grüße Kristina<br />

Kristina Funke-<strong>St</strong>iemert, <strong>Pflege</strong>, Betreuung, Verwaltung<br />

25


26<br />

Küche sorgt für rechtzeitige Erfrischung<br />

An heißen Tagen kühlen Kopf bewahren<br />

An heißen Sommertagen ist es sehr wichtig, viel zu trinken.<br />

Erst recht bei körperlich anstrengender Arbeit. Am besten<br />

geeignet sind dafür Mineralwasser oder Fruchtschorlen.<br />

Die Frage war: „ Wie können wir unseren Kollegen im <strong>Haus</strong><br />

mit wenig Aufwand eine kostengünstige und gesunde<br />

Erfrischung bieten?“. Unser Küchenchef, Bernd Verweyen,<br />

ist auf Wassermelonen gestoßen. Diese haben genau den<br />

Effekt, den wir gesucht haben. Es gibt sie im Sommer in<br />

Hülle und Fülle. Sie sind günstig und gleichzeitig super<br />

erfrischend. Durch ihren hohen Wasseranteil von fast 95<br />

Prozent bringen sie automatisch ausreichend Flüssigkeit<br />

mit. So konnten wir zwei Fliegen mit einer Klappe<br />

schlagen. Ein schneller erfrischender Snack für<br />

zwischendurch mit integrierter Flüssigkeitszufuhr.<br />

Gerda Scholtholt sorgt für Abkühlung an<br />

heißen Tagen<br />

Wenn mehrere zusammenhängende heiße Tage absehbar sind, bestellen wir bei unserem Obstund<br />

Gemüselieferanten Wassermelonen. Diese lagern wir dann einige Tage im Kühlhaus. So haben<br />

die Melonen die richtige Temperatur und bringen den gewünschten Erfrischungseffekt. Wenn die<br />

Sonne dann ganze Arbeit leistet, schneiden wir die Melone in handliche <strong>St</strong>ücke (meist Dreiecke in<br />

Fächerform) und bringen diese dann auf Platten zurechtgelegt direkt an den Mann und die Frau.<br />

„Klasse, so kann ich auch an heißen Tagen kühlen Kopf bewahren“, sagt Monika Cluse begeistert.<br />

Gerda Scholtholt, <strong>Haus</strong>wirtschafterin<br />

... mal eine andere Idee:<br />

Scharfe Melone<br />

500 g Wassermelone<br />

1 Limette<br />

Grobes Salz<br />

Chilipulver<br />

Zubereitung<br />

Das Fleisch der Melone auslösen, die Kerne entfernen und in mundgerechte <strong>St</strong>ücke schneiden.<br />

Auf einen Teller legen, mit dem Salz und dem Chilipulver bestreuen, die Limette über der Melone<br />

ausdrücken und sofort servieren.<br />

Die Menge der Melone richtet sich nach dem Appetit, die Menge Salz und Chili nach<br />

Geschmack.<br />

So wird Wassermelone gerne in der heißen Zeit in Mexico serviert.<br />

Ungewöhnlich, aber an heißen Tagen sehr lecker.<br />

Einfach so zum Naschen oder zum Grillen servieren.


Was ist, wenn ich krank werde?<br />

Alles geregelt!<br />

Was muss ein Mitarbeiter tun, wenn er krank ist?<br />

Na ja, erst einmal Bescheid sagen und zwar zeitig in seinem Arbeitsbereich. Das ist das<br />

Wichtigste, damit wir weiter planen können und die Arbeit nicht liegenbleibt. Schließlich müssen<br />

wir sicherstellen, dass die Bewohner gut versorgt werden.<br />

Nach dem Anruf bei uns sollte man so schnell wie möglich zum Arzt gehen. Wenn der Arzt eine<br />

Arbeitsunfähigkeit bescheinigt, muss diese Bescheinigung umgehend bei uns eingereicht<br />

werden. Parallel sollten der unmittelbare Vorgesetzte und die Kolleginnen darüber informiert<br />

werden, wie lange man voraussichtlich ausfällt.<br />

Muss man direkt vom ersten Tag eine Bescheinigung bringen?<br />

Die AVR schreibt vor, dass erst nach drei Tagen eine<br />

Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung vorgelegt werden<br />

muss. Wir erwarten jedoch die Bescheinigung schon<br />

ab dem ersten Tag - einfach, um allen Mitarbeitern<br />

gegenüber gerecht sein zu können. Wichtig ist: wenn<br />

man freitags krank wird, und die Krankheit auch am<br />

Montag noch andauert, zählen der Samstag und der<br />

Sonntag mit! Montags ist dann also die Bescheinigung<br />

"im Nachhinein" einzureichen.<br />

Was geschieht, wenn jemand einmal länger<br />

ausfällt?<br />

Irmhild Scheffner am Brunnen der<br />

Begegnung<br />

Häufig ergibt sich ein Gespräch, wenn der erkrankte<br />

Mitarbeiter die AU abgibt oder ein Familienmitglied zur Abgabe schickt. Dann erkundige ich mich<br />

immer nach dem Befinden und biete Unterstützung an. Grundsätzlich muss aber niemand hier<br />

über seine Erkrankung reden.<br />

Eine Wiedereingliederung regelt doch, wie es beruflich weitergeht, wenn ich nach längerer<br />

Krankheit zurück komme?<br />

Genau! Dazu gibt es Vorgaben von der Krankenkasse oder dem behandelnden Arzt. So werden<br />

die tägliche Arbeitszeit und gegebenenfalls auch die Art der Arbeit begrenzt.<br />

Was passiert, wenn ich dauerhaft nicht mehr alles tun kann – z.B. in der <strong>Pflege</strong> nicht mehr<br />

schwer heben kann?<br />

Wir sollen in der <strong>Pflege</strong> ja grundsätzlich nicht schwer heben! Dafür haben wir einen großen<br />

Fuhrpark an Liftern und anderen Hilfsmitteln. Diese gilt es dann erst recht konsequent<br />

einzusetzen. Wenn es nun aber wirklich nicht mehr anders geht schauen wir, dass wir die<br />

Einsatzbereiche ändern. Schwangere Mitarbeiterinnen setzen wir sofort im Wohngruppendienst<br />

ein, um Gefahren bzgl. Heben, Umgang mit Gefahrstoffen etc. sofort auszuschalten.<br />

Das Interview mit Irmhild Scheffner führte <strong>St</strong>efan Mühlenbeck<br />

27


Wer hilft mir, meine Interessen und Belange zu vertreten?<br />

28<br />

Gespräch mit Jochen Böing, Vorsitzender und Marianne Hesterwert, Schriftführerin<br />

Die MAV der leisen Töne<br />

Wie kam es, dass nach vielen Jahren ohne<br />

Mitarbeitervertretung am 19.01.2011 im <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>.<br />

<strong>Josef</strong> eine neue MAV gewählt wurde?<br />

Marianne Hesterwerth: Nun ganz ehrlich: <strong>St</strong>reit hatten<br />

wir hier nicht. Die Diözese hatte nachgefragt, warum es<br />

bei uns so lange schon keine MAV mehr gibt.<br />

Jochen Böing: Es fand sich lange niemand, der in der<br />

MAV arbeiten wollte. Über den<br />

Diözesan-Caritasverband Münster gab es 2010 eine<br />

Informationsveranstaltung hier im <strong>Haus</strong>. Danach haben<br />

die uns dann auch bei der Vorbereitung und<br />

Organisation der Wahl unterstützt.<br />

Wie war denn die Wahlbeteiligung?<br />

Jochen Böing: Fast 70% der Mitarbeiter haben sich beteiligt!<br />

Das ist ja eine Superquote! Davon kann die Politik nur träumen.<br />

Marianne Hesterwerth, Jochen Böing,<br />

Annette Lütkebohmert von der MAV<br />

Marianne Hesterwerth: Genau (schmunzelt). Dass hat uns gezeigt, dass es für die Mitarbeiter<br />

wichtig ist, dass es uns gibt. Auch ohne spektakuläre Konflikte oder <strong>St</strong>reit mit der Betriebsleitung,<br />

also Frau Spielmann und Frau Scheffner, ist es für viele Mitarbeiter gut zu wissen, dass eine<br />

Institution wie die MAV auf ihre Interessen und Rechte achtet.<br />

Wo ist das denn konkret schon mal passiert?<br />

Jochen Böing: Wir haben hier unterschiedliche Arbeitsbedingungen bei den Mitarbeitern. Z.B.<br />

sind die Arbeitstage pro Woche sehr verschieden geregelt. Es gibt 3-Tagewochen,<br />

5-Tagewochen, 5,5 -Tagewochen, 6-Tagewochen und bestimmt noch ein paar andere<br />

Spielarten. Die Berechnung des Urlaubsanspruches ist dabei unterschiedlich und kompliziert, so<br />

dass sich Mitarbeiter ungerecht behandelt fühlten.<br />

Marianne Hesterwerth: Mit Herrn Kemper haben wir einen Referenten über die Diözesan-AG der<br />

MAVen vermittelt bekommen, der uns oder auch einzelne Mitarbeiter in solchen Fragen berät.<br />

Also hat es sich für die Mitarbeiter gelohnt, dass sie wieder eine MAV gewählt haben?<br />

Jochen Böing: Ich glaube schon. Wir werden hier positiv wahrgenommen und spielen eine<br />

wichtige Rolle für die Belange der Mitarbeiter im <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong>.<br />

Marianne Hesterwerth: Sicherlich muss das Vertrauen noch weiter wachsen. Wir werden aber<br />

schon mehr um Rat gebeten als noch vor einem Jahr.<br />

Das Gespräch mit Frau Hesterwerth und Herrn Böing führte <strong>St</strong>efan Mühlenbeck


Wie ist mein Arbeitsplatz ausgestattet?<br />

Aller Anfang war schwer, oder:<br />

Die Maus ist nicht nur ein Nagetier<br />

Zugegeben, was eine Maus auch sein kann, was ein<br />

Computer ist und wie ich mit ihm umgehen muss, wusste<br />

ich bereits. Das war für mich schon ein Vorteil, als die<br />

Dokumentation per EDV im <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> eingeführt<br />

wurde.<br />

Ich war auch eindeutig denjenigen gegenüber im Vorteil,<br />

die eine Art Kleinkrieg mit dem Computer ausgefochten<br />

haben. Sie glaubten nämlich, dass DER einfach so Dinge<br />

macht, die sie nicht wollten oder Dinge nicht macht, die sie<br />

unbedingt wollten. Eine Kollegin wollte zu Anfang sogar mit<br />

Die Maus ist doch ein Nagetier...<br />

dem Kugelschreiber am Bildschirm arbeiten.<br />

Glücklicherweise war ich wegen dieser „Kämpfe“ nie in<br />

Schweiß gebadet, wutentbrannt oder hoffnungslos am Boden zerstört.<br />

Schon seit vielen Jahren nutzte ich den PC privat, um e-mails zu verschicken, Schreibarbeiten zu<br />

erledigen und um im Netz zu surfen. <strong>St</strong>att wie früher in die Bücherei gehe ich heute ins Internet.<br />

Wirklich neu war für mich lediglich die Software, mit der fortan dokumentiert werden sollte. Da<br />

musste ich wirklich bei Null anfangen. Zu Beginn hat das Dokumentieren per EDV schon etwas<br />

länger gedauert. Fragen konnte ich immer mit den Mitarbeitern klären, die eigens für die<br />

Dokumentationssoftware geschult worden sind. Das war schon eine große Unterstützung.<br />

Beispielsweise, als ich die Registerkarte für die Betreuungsangebote übersehen und den ganzen<br />

Hauptordner angeklickt habe. In der Dokumentation sah es dann so aus, als hätte ich sämtliche<br />

Betreuungsangebote in einer <strong>St</strong>unde durchgeführt. Sabine Könnings-Dreckmann hat schon<br />

geschmunzelt als sie sich vorgestellt hat, dass wir in 60 Minuten gesungen, gemalt, gekocht,<br />

gespielt, das Gedächtnis trainiert und noch schön spazieren gegangen sind. Sie hat mir dann die<br />

Untermenüs gezeigt und schon hat alles wieder Sinn gemacht.<br />

Heute ist der Umgang mit der EDV-gestützten Dokumentation Routine geworden und völlig<br />

problemlos.<br />

Kristina Funke-<strong>St</strong>iemert, <strong>Pflege</strong>, Betreuung, Verwaltung<br />

29


Wird in der Einrichtung ausgebildet?<br />

30<br />

Vor der Walz in Heiden geblieben<br />

Vom Zimmermann zum Altenpfleger<br />

Einmal als Zimmermann nach der Lehre auf die Walz<br />

gehen und die Welt erkunden, für mich kommt das nicht<br />

mehr in Frage. <strong>St</strong>att eine Dachkonstruktion zu errichten<br />

oder zu reparieren, widme ich mich seit meinem Zivildienst<br />

lieber älteren Menschen im <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong>.<br />

Angefangen hat alles nach meiner Ausbildung zum<br />

Zimmermann. Da habe ich beim Zivildienst schnell<br />

bemerkt, dass die Arbeit mir sehr viel Freude bereitet. Ich<br />

muss gestehen, dass ich eher aus praktischen Gründen<br />

hier angefangen habe. Die Nähe zum Wohnort ist<br />

schließlich nicht zu verachten. Aufgrund meines offenen<br />

Wesens habe ich schnell einen Zugang zu den älteren<br />

Menschen gefunden und auch vor Körperkontakt scheue<br />

ich mich nicht.<br />

Ältere Menschen betreuen, ihnen bei alltäglichen Dingen,<br />

wie Frühstück vorbereiten zu helfen, oder einfach aus der<br />

Zeitung vorlesen, das liegt mir.<br />

Wenn ich das Leuchten in den Augen oder ein kleines<br />

Lächeln sehe, wenn ich nur ein Glas Wasser einschenke<br />

oder einfach einmal einen Moment neben ihnen sitze und<br />

zuhöre, dann weiß ich, dass ich den richtigen Beruf für<br />

mich gefunden habe.<br />

Pascal Tenbuß mit Frau Liebig<br />

Nach meinem Zivildienst habe ich ein Jahrespraktikum im <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> begonnen. Ich wollte<br />

wissen, ob der Beruf des Altenpflegers wirklich das Richtige für mich ist. Ein Jahr lang konnte ich<br />

mir genau ansehen, was es heißt, Altenpfleger zu sein. Im Anschluss an das Jahrespraktikum habe<br />

ich mit der Ausbildung zum Altenpfleger begonnen. Die Arbeit macht mir immer noch sehr viel<br />

Spaß, was auch daran liegt, dass ich mittlerweile für viele Dinge verantwortlich bin. Schon nach<br />

dem ersten theoretischen Teil der Ausbildung habe ich das Gefühl, viel gelernt zu haben. Ich mache<br />

heute das, was ich vorher auch gemacht habe, aber mit einem ganz anderen fachlichen<br />

Hintergrund.<br />

Von der Walz hab ich mal geträumt, aber jetzt bin ich in Heiden geblieben und habe es noch nie<br />

bereut.<br />

Pascal Tenbuß, 22, Altenpflegeschüler


Aktiv gegen den Fachkräftemangel<br />

Wir bilden aus<br />

Bereits seit langem sind wir ein Ausbildungsbetrieb, der jedes Jahr einen Altenpflegeschüler<br />

ausbildet. Ab dem 01. April 2012 können wir nun zwei Altenpflegeschüler jährlich ausbilden. Wir<br />

sind froh, dass wir damit jetzt auch noch stärker gegen den Fachkräftemangel in der Altenpflege<br />

ankämpfen können. Zu diesem Zweck kooperieren wir mit den Fachseminaren in Rhede,<br />

Ahaus-Wessum und Dorsten.<br />

Sarah Kuhlenberg freut sich auf den<br />

Beginn ihrer Ausbildung<br />

Unsere zweite Auszubildende für das Jahr 2012, Sarah<br />

Kuhlenberg, wird Schülerin der Caritas Altenpflegeschule<br />

in Rhede. Sie wohnt in Borken und ist 20 Jahre alt.<br />

Nachdem Sie schon damit gerechnet hatte, sich noch bis<br />

April 2013 gedulden zu müssen, freute sie sich ungemein,<br />

dass wir sie doch noch für 2012 einstellen konnten.<br />

Besonders schön ist aber, dass wir uns jetzt intensiv um<br />

unsere „Eigengewächse“ kümmern können. Da wissen wir<br />

was – beziehungsweise: wen – wir haben! Unser Ziel ist<br />

natürlich zunächst ein guter Abschluss und dann die<br />

Übernahme nach dem Examen.<br />

Irmhild Scheffner, <strong>Pflege</strong>dienstleitung<br />

Ausbildung zur examinierten Altenpflegerin / zum<br />

examinierten Altenpfleger<br />

Es gibt eine schulische sowie eine berufspraktische Ausbildung. Beide Bereiche werden<br />

aufeinander abgestimmt. Von den insgesamt 4.600 Ausbildungsstunden entfallen in den drei<br />

Jahren auf die praktische Ausbildung 2.500 und auf den Unterricht 2.100 <strong>St</strong>unden. Die<br />

Gesamtverantwortung für die Ausbildung trägt das Fachseminar für Altenpflege. Die<br />

Verantwortung für die praktische Ausbildung übernimmt das <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong>.<br />

Ziel der Ausbildung ist die Fähigkeit zur selbstständigen, eigenverantwortlichen und<br />

ganzheitlichen <strong>Pflege</strong>, einschließlich der Beratung, Begleitung und Betreuung alter Menschen.<br />

Die Ausbildungsinhalte werden nicht über Fächer, sondern über Lernfelder vermittelt. Dazu<br />

gehören z.B.:<br />

die <strong>Pflege</strong> alter Menschen planen, dokumentieren und evaluieren<br />

alte Menschen personen- und situationsbezogen pflegen<br />

bei der medizinischen Diagnostik und Therapie mitwirken<br />

alte Menschen bei der Tagesgestaltung unterstützen<br />

berufliches Selbstverständnis entwickeln.<br />

In der praktischen Ausbildung werden die Schülerinnen und Schüler stufenweise an die<br />

eigenverantwortliche Übernahme der pflegerischen Aufgaben herangeführt.<br />

31


32<br />

Vollzeit plus<br />

Know-how weitergeben ist für beide Seiten profitabel<br />

Als ich im März 2011 die Anfrage vom Fachseminar für<br />

Altenpflege in Rhede erhielt, als freiberufliche Dozentin<br />

tätig zu werden, dachte ich erst: „das kannste nicht“. Allein<br />

die Vorstellung vor einer Klasse mit ungefähr 26<br />

wissbegierigen Altenpflegeschülern zu stehen verursachte<br />

doch ein enormes Unbehagen. Fachwissen zu haben ist<br />

das Eine, aber es zu vermitteln ist doch etwas anderes.<br />

Und warum ich überhaupt, wo ich doch als<br />

<strong>Pflege</strong>dienstleitung schon mehr als genug ausgelastet bin?<br />

Dem Seminarleiter war wichtig, eine Dozentin zu<br />

gewinnen, die Theorie und Praxis kennt. Durch Besuche in Irmhild Scheffner, PDL und Dozentin ...<br />

unserer Einrichtung und Treffen bei diversen<br />

Arbeitskreisen habe er den Eindruck gewonnen, ich würde diese Anforderungen erfüllen. Nach<br />

mehreren Gesprächen mit der Geschäftsfeldleitung, Frau <strong>St</strong>arkgraff, meiner Kollegin, Frau<br />

Spielmann sowie den Wohnbereichsleitungen stand fest: „Ich mach’s“.<br />

Nachdem ich das erste Lampenfieber überwunden hatte, kann ich mittlerweile ohne Aufregung vor<br />

die jeweilige Klasse treten und zum Thema Dokumentation oder <strong>Pflege</strong>prozessplanung „Wissen<br />

verbreiten“.<br />

Inzwischen zeichnen sich auch schon die ersten Erfolge<br />

der Dozententätigkeit ab. Durch den intensiven Austausch<br />

mit den Schülern, erhalte ich ein ganz konkretes Bild, wie<br />

in anderen Einrichtungen gearbeitet wird. Dadurch konnte<br />

ich schon verschiedenste Denkanstöße mit in unsere<br />

eigene Einrichtung nehmen. Die Schüler melden persönlich<br />

zurück, dass auch sie schon wertvolle Praxisanregungen<br />

oder Sichtweisen aus meinem Unterricht mitgenommen<br />

haben.<br />

Der Austausch mit den Dozentenkollegen ist ebenfalls<br />

... kennt Praxis und Theorie<br />

bedeutungsvoll, denn so habe ich einen sehr kurzen Draht<br />

zu pflegewissenschaftlichen „Spezialisten“. Die Kollegen<br />

schätzen auf der anderen Seite das Gespräch mit mir als Praktiker. Da stellen wir desöfteren fest,<br />

dass die Verknüpfung von Theorie und Praxis eben doch nicht immer so einfach ist.<br />

Was mich aber am meisten freut: Seit einiger Zeit haben wir in der Einrichtung wieder eine deutlich<br />

zunehmende Zahl an Bewerbungen und… die erste Examensschülerin aus dem Fachseminar in<br />

Rhede ist auch dabei!<br />

Irmhild Scheffner, <strong>Pflege</strong>dienstleitung


Die Nahrungskette<br />

Von Mücken und Praktikanten<br />

Frau Busskönning: Was haben Praktikanten mit<br />

Mücken zu tun?<br />

Beide sind lästig – auf den ersten Blick. Auf den zweiten<br />

Blick sind sie beide Nahrung: die Mücken für Vögel, die<br />

Praktikanten für uns langjährige Mitarbeiter in der<br />

<strong>Pflege</strong>. Sie fordern uns immer wieder heraus, zurück zu<br />

blicken auf unsere eigenen Anfänge. Und dann mit<br />

<strong>St</strong>olz zu sehen, wohin wir es gebracht und was wir alles<br />

geschafft haben.<br />

Nähren Praktikanten aus Ihrer Sicht auch die<br />

Neugier und Wissbegierigkeit in einem Team?<br />

Der Beruf des Altenpflegers ist super interessant, weil<br />

viel Wissen gefragt ist über Menschen, Erkrankungen,<br />

Swetlana Busskönning mit Christin<br />

Kamps, die als Praktikantin begann und<br />

inzwischen examinierte Altenpflegerin bei<br />

uns ist<br />

soziales Miteinander, Medikamente und so weiter. Bei meinen Mitarbeitern will ich rauskitzeln,<br />

dass sie immer mitdenken und kreativ bei Problemlösungen sind. Es geht mir darum,<br />

Kompetenzen aufzuspüren und Mitarbeiter dann entsprechend einzusetzen. Praktikanten halten<br />

uns mit ihren anfänglich ja einfachen Fragen „wach“ und fordern uns heraus, auch über<br />

angebliche Selbstverständlichkeiten immer mal wieder neu nachzudenken.<br />

Klappt das immer? Fehlende Motivation oder Einsatzbereitschaft junger Menschen wird<br />

heute ja häufiger mal beklagt.<br />

Zunächst finde ich, dass man Menschen so mögen muss wie sie sind – nicht wie man sie haben<br />

will. Wir müssen uns für die jungen Leute interessieren und ihnen helfen, Berührungsängste<br />

abzubauen. Dabei hilft es Wissen zu vermitteln. Ein Beispiel: Eine Praktikantin zeigt<br />

offensichtlich kein Interesse an ihren Aufgaben. Sie macht aber gute Arbeit. Ich habe sie mit<br />

Konzepten „zugeworfen“ - Krohwinkel, Beschäftigungstherapie. Dann habe ich sie gefragt, nach<br />

welchem Konzept sie was mit den Bewohnern gemacht hat. Schritt für Schritt wurde ihr<br />

Bewusstsein dafür geschärft, warum wir welche Tätigkeiten für oder mit den Bewohnern machen.<br />

Was glauben Sie: wird sie mal eine feste Mitarbeiterin bei uns? Kommt das bei<br />

Praktikanten häufiger vor?<br />

Ja – sie bleibt bestimmt! Sie sieht einen Sinn in ihrem Praktikum und ich glaube, sie wird<br />

bestimmt die Ausbildung machen. Sie kommt jetzt schon selbst, stellt Beobachtungen an, fragt<br />

nach und macht nicht mehr nur die „stumpfe Maloche“.<br />

Das Gespräch mit der Wohnbereichsleiterin Swetlana Busskönning führte <strong>St</strong>efan Mühlenbeck<br />

33


Wie unterstützt die Einrichtung meine berufliche Entwicklung?<br />

34<br />

Investition in die Qualität<br />

Fortbildung nicht mit der Gießkanne<br />

Frau <strong>St</strong>arkgraff, was tut die Seniorenhilfe SMMP zur Fort- und Weiterbildung ihrer<br />

Mitarbeiter?<br />

Zunächst ist mir wichtig zu sagen, dass wir jede Fortbildung als Investition in die Qualität unserer<br />

Einrichtungen und Dienste und die persönliche sowie fachliche Entwicklung der Mitarbeiter<br />

verstehen. Wir geben jährlich eine hohe fünfstellige Summe für Fort- und Weiterbildungen aus.<br />

Wonach entscheiden sie, was für Fortbildungen angeboten<br />

werden?<br />

Im Zuge unseres Qualitätsmanagements haben die<br />

<strong>Pflege</strong>dienstleitungen gemeinsam ein Konzept für innerbetriebliche<br />

Fort- und Weiterbildungen entwickelt. Seitdem werden Fort- und<br />

Weiterbildungen nicht mehr nach einem Gießkannensystem<br />

durchgeführt. <strong>St</strong>attdessen fließen Hinweise von Kunden,<br />

Rückmeldungen aus den <strong>Pflege</strong>visiten und auch gesetzliche<br />

Vorgaben in die Planung ein. Auch die Einrichtungsziele und die<br />

strategische Entwicklung an den <strong>St</strong>andorten spielen eine wichtige<br />

Rolle. Nicht zuletzt werden Absprachen aus den<br />

Mitarbeiterjahresgesprächen hinzugezogen.<br />

Welche Themen stehen im Vordergrund?<br />

Uns ist es wichtig, dass unsere Mitarbeiter sowohl fachlich auf dem<br />

aktuellen <strong>St</strong>and sind, als auch dem jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkt der Einrichtung gerecht<br />

werden. Schulungen zu diesem Zweck werden zumeist in Form von innerbetrieblichen<br />

Fortbildungen durchgeführt. Das können Themen sein wie Grundkurse in Kinästhetik, Erste Hilfe,<br />

Expertenstandards und andere sehr praktische Inhalte.<br />

Wie können Mitarbeiter sich weiterbilden?<br />

Neben den innerbetrieblichen Schulungen, die eine möglichst hohe Anzahl an Mitarbeitern<br />

erreichen soll, werden einzelne Mitarbeiter in Fachweiterbildungen weiterqualifiziert. Hier achten<br />

wir sehr genau darauf, welche Inhalte für die Einrichtungen sinnvoll und notwendig sind und<br />

welche Mitarbeiter die Kompetenzen mitbringen, um diese Inhalte auch umzusetzen. Dieses<br />

können Qualifikationen sein, wie Musikgeragoge, Klangschalen, Kneippanwendungen,<br />

Grundkurs Aromapflege, Wundmanagement oder auch Hygienebeauftragte,<br />

gerontopsychiatrische Fachkraft oder Wohnbereichsleitung.<br />

Wie kommen die Inhalte dann in die Einrichtung?<br />

Grundsätzlich ist die Erwartungshaltung, dass die gelernten Inhalte auch entsprechend<br />

umgesetzt und weiter gegeben werden. Daher muss vor jeder Fort- und Weiterbildung die<br />

Zielsetzung der jeweiligen Schulung seitens der Leitung klar definiert werden und den<br />

Mitarbeitern bekannt sein.<br />

Das Interview mit Andrea <strong>St</strong>arkgraff führte Roland Weigel, Konkret Consult Ruhr (KCR)


Frischer Wind erwünscht<br />

Karriere machen kann (nicht) jeder<br />

Bei Neubesetzungen von frei gewordenen <strong>St</strong>ellen schauen wir immer zuerst in den eigenen Reihen<br />

nach, ob wir geeignete Mitarbeiter haben, die für die vorgesehene Funktion und <strong>St</strong>elle infrage<br />

kommen.<br />

Unsere <strong>St</strong>rategie in der Besetzung von Führungspositionen besteht darin, sowohl eigene Mitarbeiter<br />

zu fördern, wenn wir sie zu dem jeweiligen Zeitpunkt haben, als auch durch externe Besetzungen<br />

frischen Wind in die Führungsriege zu bekommen.<br />

Von den 23 Betriebsleitungen sind 15 Leitungen aus dem Unternehmen heraus in diese Position<br />

gewachsen und sieben Leitungen von außen neu besetzt worden. Bei den 22 Mitarbeitern aus der<br />

mittleren Führungsebene sind 18 Mitarbeiter aus dem Unternehmen heraus in diese Position<br />

gekommen und nur drei für diese Funktion mit einem externen Bewerber besetzt worden. Dieses ist<br />

ein gutes Spiegelbild der Unternehmensphilosophie.<br />

Aber nicht nur reine Leitungsfunktionen besetzen wir nach diesem Prinzip. Auch <strong>St</strong>ellen an denen<br />

bestimmte Verantwortungsbereiche gekoppelt sind, wie zum Beispiel Hygienebeauftragte,<br />

Wundmanager, Mentoren werden möglichst durch eigene Mitarbeiter besetzt.<br />

Grundsätzlich hängt die Besetzung von neuen Positionen vom Können und den Potenzialen des<br />

Einzelnen zur fachlichen Weiterqualifikation und natürlich vom Interesse derjenigen ab.<br />

Andrea <strong>St</strong>arkgraff, Geschäftsfeldleitung Seniorenhilfe SMMP<br />

Aufstiegsmöglichkeiten<br />

... ich habe es geschafft!<br />

Im Grunde kann bei uns jeder etwas aus sich machen. Ich persönlich habe in unserer Einrichtung<br />

von der frisch gebackenen examinierten Altenpflegerin über die Praxisanleitung bis hin zur<br />

Wohnbe-reichsleitung meinen Weg gemacht. Man könnte sagen, dass ich in Bezug auf meine<br />

Arbeit zur richtigen Zeit am richtigen Ort war.<br />

Nach dem Umbau unserer Einrichtung wurde zum<br />

01.Oktober 2008 ein neuer Wohnbereich eröffnet und eine<br />

Wohnbereichsleitung gesucht. Da ich mir diese Aufgabe<br />

zutraute, bin ich auf die Betriebsleitung, Frau Spielmann<br />

und Frau Scheffner, zugegangen und habe ihnen erklärt,<br />

dass ich mir diese Herausforderung zutraue. Nach einem<br />

intensiven Bewerbungsgespräch war schnell klar: ich<br />

bekomme das nötige Vertrauen der Betriebsleitung und<br />

werde die Chance erhalten den Wohnbereich zu leiten.<br />

Um mit dem richtigen Rüstzeug für die neue Aufgabe<br />

Anna Jackiewicz<br />

ausgestattet zu werden, nahm ich an der Weiterbildung zur<br />

Wohnbereichsleitung im Bildungswerk in Geseke teil. Mit<br />

dem erfolgreichen Abschluss dieser Weiterbildung konnte ich direkt den Wohnbereich 2<br />

übernehmen und habe in meinem beruflichen Werdegang einen weiteren Meilenstein erreicht.<br />

Anna Jackiewicz, 31, Wohnbereichsleitung<br />

35


36<br />

Der weite Weg bis Geseke<br />

... wenn die lange Fahrt nicht wäre ...<br />

Wir bei der Seniorenhilfe SMMP haben hohe Ansprüche an unsere Mitarbeiter. Schließlich wollen<br />

wir für unsere Kunden eine sehr gute <strong>Pflege</strong>qualität anbieten. Für mich als <strong>Pflege</strong>dienstleiterin ist es<br />

wichtig, Fort- und Weiterbildungen nicht nach dem Gießkannenprinzip zu verteilen. Ich schaue<br />

gezielt, welcher Mitarbeiter welche Kompetenzen hat und ob eine angedachte Fortbildung zu ihm<br />

passt.<br />

Ein gutes Beispiel ist Gabi Böing.<br />

Sie arbeitet in einem Wohnbereich, in dem auch viele<br />

demenziell erkrankte Bewohner leben. Als Aromapflegerin<br />

setzt sie Düfte in ihrer täglichen Arbeit ein. Ihr Wunsch war,<br />

dies mit der Qualifikation „Gerontopsychiatrische Fachkraft“<br />

zu verbinden. Für die demenziell erkrankten Bewohner ist<br />

dieses vertiefte "know how" ein echter Gewinn.<br />

Als wir gemeinsam über die Anmeldung beim Bildungswerk<br />

SMMP sprachen, meinte Gabi Böing: "wenn nur der weite<br />

Weg bis Geseke nicht wäre…". Sie hat Familie und die<br />

Fahrzeit von Heiden bis Geseke beträgt eineinhalb<br />

Gabi Böing: "Weiterbildung und<br />

<strong>St</strong>unden. Wenn der Unterricht um 9:00 Uhr beginnt und um<br />

Privatleben müssen vereinbar sein"<br />

ca. 16:00 Uhr endet, dann ist der Tag mit den Fahrwegen<br />

komplett ausgefüllt. Übernachtungen in Geseke während<br />

des einwöchigen Blockunterrichts kamen für sie als Familienmensch nicht in Frage.<br />

Damit Gabi Böing Weiterbildung und Ansprüche von Mann, sechs Kindern, Katze und Hund<br />

trotzdem unter einen Hut bringen kann, „büffelt“ sie nun im 40 Kilometer entfernten Ahaus. Da ist sie<br />

in einer halben <strong>St</strong>unde.<br />

Irmhild Scheffner, <strong>Pflege</strong>dienstleitung<br />

Können lernen<br />

Detlef Burkhardt<br />

Das Bildungswerk gehört zur SMMP-Seniorenhilfe und ist Teil der<br />

Gesundheitsakademie. Angefangen hat alles 1996 mit einigen wenigen<br />

Fortbildungen und Tagesveranstaltungen. Aktuell werden alleine für<br />

<strong>Pflege</strong>- und Gesundheitsberufe mehr als 100 Termine im Jahr angeboten.<br />

Dazu kommt noch ein spezielles Programm für Erzieher und Pädagogen,<br />

die Führungskräfte-Schulungen und Fortbildungen vor Ort in den<br />

Einrichtungen. „Unser Ziel ist es, die Teilnehmer zu „Könnern“ werden zu<br />

lassen. Das Motto lautet deswegen „Können lernen“. Wir vermitteln Inhalte<br />

so, dass man sie im echten Leben anwenden kann“, sagt Detlef<br />

Burkhardt, Leiter des Bildungswerks. Gerlernt wird in überschaubaren<br />

Gruppen von acht bis zwölf Personen.


Wie kann ich mich fort- und weiterbilden?<br />

Lavendel schnüffeln statt Pillen schlucken<br />

Wenn es schön duftet fühl ich mich wohl!<br />

Aromapflegerinnen bei der<br />

Arbeit...<br />

HEIDEN (Katrin Printing) .<br />

„Viel kaputt machen kann man damit ja nicht und außerdem fühl´ ich<br />

mich wohl, wenn es schön duftet“, dachte sich Maria Brix. Vor gut<br />

einem halben Jahr hatte die 83-jährige Bewohnerin des <strong>Haus</strong>es <strong>St</strong>.<br />

<strong>Josef</strong> starke Rückenschmerzen und suchte nach Hilfe. „Ich hatte<br />

gehört, dass sich hier einige Frauen zur Aromapflegerin weitergebildet<br />

haben“, erzählt sie. „Ich war neugierig und habe eine von ihnen<br />

gefragt, ob sie nicht meinen Rücken mit schmerzlindernden Ölen<br />

einreiben könnte.“ Gefragt, getan und zwar mit großem Erfolg: „Meine<br />

Schmerzen nahmen ab.“ Seitdem lässt sich die 83-Jährige regelmäßig<br />

mit Ölen eincremen, so wie jetzt gerade von Brigitte <strong>St</strong>ollbrink.<br />

Die Altenpflegerin kniet vor Maria Brix und zieht ihr die Schuhe und <strong>St</strong>rümpfe aus. „Zur<br />

Schmerzlinderung massiere ich ihr jetzt eine ätherische Ölmischung unter anderem aus Lavendel,<br />

Wacholderbeeren und Rosmarin auf die Füße und Beine“, erklärt <strong>St</strong>ollbrink. Durch die Massage<br />

würden die ätherischen Öle dann ihre Wirkung entfalten. Was drin steckt, wird nämlich über die<br />

Haut aufgenommen. Bevor es allerdings ans Eincremen geht, darf Maria Brix erst noch einmal zur<br />

Eingewöhnung an dem Öl „schnüffeln“. „Lavendel“, sagt sie nur und dann geht es los.<br />

Neu ist das alles nicht. Bereits vor mehreren tausend Jahren wurden Düfte gezielt eingesetzt, etwa<br />

bei rituellen Handlungen, als Heilmittel und bei der Körperpflege. „Die Ägypterinnen wussten zum<br />

Beispiel über die lustfördernde Wirkung duftender Pflanzenöle“, erzählt Gaby Böing. Zusammen mit<br />

anderen Mitarbeiterinnen des <strong>Haus</strong>es <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> bildet sie sich regelmäßig fort und lässt sie sich<br />

immer weiter in die Kunst der Aromapflege einführen. „Zuletzt im Januar“, sagt Böing. Auf dem<br />

Programm standen damals die Zusammensetzung der verschiedenen Öle, ihre Wirkungsweisen<br />

und Nebenwirkungen. „Einfach nur Düfte erkennen war ebenfalls eine Aufgabe“, erklärt<br />

Altenpflegerin Elke Ross. „Kopf, Bauch oder Herz war hier die Frage. Denn wie bei jedem Parfüm<br />

besteht auch jedes ätherische Öl aus drei Bestandteilen.“<br />

Angewandt werden die Erkenntnisse aus den Fortbildungen unter anderem bei Schlafstörungen mit<br />

Schlaflappen, bei der Schmerzlinderung mit Massagen und bei Erkältungserkrankungen durch<br />

Raumdüfte. „Alles natürlich in Absprache mit den Bewohnern und deren Angehörigen“, erklärt<br />

<strong>Pflege</strong>dienstleiterin Irmhild Scheffner. „Schließlich wollen wir niemanden mit dem falschen Geruch<br />

nervös machen oder aus der Ruhe bringen.“<br />

Ein falsch gewählter Duft kann schließlich ungeahnte Folgen haben. Das musste auch Christina<br />

Funke-<strong>St</strong>iemert erfahren. Die Krankenpflegerin versetzte ihrem Putzmittel einen Duftstoff. Das<br />

Problem: Sie dachte es sei Lavendel, also etwas Beruhigendes. Es war aber Lavandin, etwas<br />

Anregendes. Die Folge: Sie und ihre Katze Lilli schliefen zwei Tage lang sehr unruhig.<br />

Damit so etwas nicht im Umgang mit den Bewohnern passiert, treffen sich die Aromapflegerinnen<br />

regelmäßig und tauschen Erfahrungen sowie Rezepturen aus. Eine weitere Fortbildung sei geplant,<br />

sagt Scheffner und rennt damit bei den Aromapflegerinnen offene Türen ein.<br />

Abdruck mit freundlicher Genehmigung der Borkener Zeitung<br />

37


Wie werden Mitarbeitende beurteilt?<br />

38<br />

Wir verteilen keine Noten...<br />

...aber beurteilt wird schon!<br />

Mitarbeiterjahresgespräche können so oder so sein:<br />

Checklisten abhaken oder wirklich ins Gespräch<br />

kommen. Im Gespräch mit <strong>St</strong>efan Mühlenbeck<br />

erzählen die beiden Leitungsmitarbeiterinnen<br />

Irmhild Scheffner und Andrea Spielmann, wie sie<br />

vorgehen.<br />

Andrea Spielmann: Also…(holt kurz Luft) natürlich gibt<br />

es auch bei uns einen Kurzfragebogen für die<br />

Mitarbeiter, und einen Gesprächsleitfaden für uns. Den<br />

Fragebogen erhalten die Mitarbeiter mit der Einladung<br />

zum Gespräch. Oft ist er wirkliche eine Hilfe, um sich<br />

auf das Gespräch einzustimmen.<br />

Irmhild Scheffner: "Gespräche mit unseren<br />

Mitarbeitern werden sehr ernst<br />

genommen"<br />

Irmhild Scheffner: Wichtig ist mir, das Gespräch frei zu<br />

gestalten und zunächst auch den Mitarbeiter seine Sicht auf das vergangene Jahr erzählen zu<br />

lassen. Wenn die mit „eigentlich war nicht viel los…“ beginnen, weiß ich, das Gespräch dauert<br />

länger (schmunzelt).<br />

Wieso? Was passiert dann?<br />

Irmhild Scheffner: Meist bewegt die Mitarbeiter etwas auf der Gefühlsebene. Das lässt sich<br />

vielleicht nicht so leicht in Worte fassen. Da haken wir nach. Die Arbeit ist oft emotional hoch<br />

belastend. Da ist es ganz wichtig, dass wir als Leitung uns darum kümmern, wie es unseren<br />

Mitarbeitern geht.<br />

Andrea Spielmann: Das ist gerade dann wichtig, wenn Mitarbeiter die emotionalen Belastungen<br />

„mit nach <strong>Haus</strong>e nehmen“ und nicht abschalten können. Hier kann dann eine Supervision oder<br />

eine gezielte Weiterbildung helfen.<br />

Wie sieht es denn nun mit der Bewertung aus?<br />

Andrea Spielmann: Nachdem ich gehört habe, wie der Mitarbeiter das vergangene Jahr erlebt<br />

hat, beispielsweise bezüglich der Arbeitsbelastung oder der Zusammenarbeit, frage ich noch<br />

nach den Zielen für die kommenden zwölf Monate. Hier knüpft dann oft die Frage nach Fortoder<br />

Weiterbildungen an. Meine Rückmeldung an die Mitarbeiter ist eher pragmatisch und<br />

Aufgaben-bezogen. Ich finde es wichtig, sachlich und konstruktiv zu bewerten. Trotzdem<br />

vergesse ich nie den Menschen mir gegenüber - achtsam und wertschätzend zu sein, ist mir<br />

sehr wichtig.<br />

Irmhild Scheffner: Das Gespräch dient ja insbesondere auch zur Motivation. Daher frage ich<br />

auch gerne nach Verbesserungsvorschlägen. Unser Ziel ist es immer, positiv aus dem Gespräch<br />

heraus zu gehen!


Wie ist das Qualitätsmanagement organisiert?<br />

Mit EFQM in die erste Liga<br />

Wir wollen einfach immer besser werden<br />

Bei der Abkürzung „EFQM“ denken die <strong>Pflege</strong>mitarbeiter<br />

gleich wieder an eine neue Infektionskrankheit und sehen<br />

schon einen neuen Expertenstandard vor sich. Wobei<br />

EFQM auch ansteckend sein kann. Übersetzt heißt unser<br />

Qualitätsmanagementsystem „European Foundation<br />

Quality Management“ oder ganz frei übersetzt „Die<br />

Selbstauflage der permanenten Verbesserung.“<br />

„Selbstverpflichtung zur permanenten Verbesserung“ oder<br />

noch einfacher: „Wir wollen immer besser werden!“<br />

Wir konnten uns anfangs kaum vorstellen, dass so etwas<br />

Trockenes wie Qualitätsmanagement eine begeisternde<br />

und ansteckende Wirkung hat. Seit 2004 wühlen wir uns<br />

durch Kriterien, Teilkriterien und Ansatzpunkte. Wir lassen<br />

unsere Bewohner, Patienten, Angehörige und Mitarbeiter<br />

befragen. Wir messen, erheben und beobachten. Jedes<br />

Jahr ziehen wir Bilanz, machen Aktionspläne und führen<br />

Projekte durch. Mit einem Ziel: „Wir wollen einfach immer<br />

besser werden!“ 2010 hatten wir dann genug! Jetzt sollten<br />

uns auch mal „Experten“ bewerten. Zwei „Assessoren“<br />

haben uns drei Tage lang begutachtet. Am Ende gab es<br />

das 4-<strong>St</strong>erne Siegel der EFQM.<br />

Die Prüfer beglückwünschten uns mit den Worten: „In der<br />

Championsleague sind Sie noch nicht; aber mit einem<br />

Sprung in der ersten Bundesliga gelandet!“ Das hat uns<br />

alle sehr beflügelt und einige zu Tränen gerührt. Und<br />

wir sind stolz auf unser "4-<strong>St</strong>erne-<strong>Haus</strong>"!<br />

wichtige Termine werden durch die<br />

Ordensleitung begleitet, z.B. Sr. Maria<br />

Dolores<br />

Preisverleihung "recognised for<br />

excellence" am 19.05.2012 in Heiden<br />

natürlich haben wir das auch mit allen gebührend gefeiert. Das war gut für unser Selbstbewusstsein.<br />

Davon haben wir nämlich in der <strong>Pflege</strong> oft zu wenig.<br />

Andrea <strong>St</strong>arkgraff, Geschäftsfeldleitung<br />

Andrea <strong>St</strong>arkgraff, Andrea Spielmann und<br />

Irmhild Scheffner bei der<br />

Zertifikatsübergabe<br />

39


40<br />

Mitarbeiterbefragung im stationären Benchmark-Kreis<br />

<strong>St</strong>ifte raus - Klassenarbeit!<br />

Alle zwei Jahre ist es wieder so weit: Die Mitarbeiter aller Bereiche werden zu ganz<br />

unterschiedlichen Dingen befragt. Diese Fragen sind nicht willkürlich ausgesucht. Sie stammen aus<br />

der Zusammenarbeit mit Konkret Consult Ruhr, kurz KCR. Die dortigen Mitarbeiter haben den<br />

Fragenkatalog so entwickelt, dass sich mit sozialwissenschaftlichen Methoden Einschätzungen über<br />

die Mitarbeiterzufriedenheit ableiten lassen. Außerdem helfen sie uns <strong>St</strong>ärken und<br />

Verbesserungspotentiale zu erkennen.<br />

Verbesserungen gelingen oft auch dadurch, dass wir unsere Befragungsergebnisse regelmäßig mit<br />

denen anderer Einrichtungen und Träger vergleichen. Wenn hier eine Einrichtung zum Beispiel im<br />

Bereich des Gesundheitsmanagements für Mitarbeiter besonders gute Rückmeldungen oder Noten<br />

bekommt, kann direkt gefragt werden, wie es dort praxisnah organisiert ist.<br />

So lernen wir von besonders guten und gelungenen Beispielen der Teilnehmer dieses<br />

Benchmark-Kreises, eines „Vergleichsringes“ von Einrichtungen und Trägern, die sich auf freiwilliger<br />

Basis unter der Moderation von KCR zusammengefunden haben.<br />

Und wenn dann alle zwei Jahre im Sommer die Ergebnisse der Befragungen frisch auf den Tisch<br />

kommen, heißt es: die Klassenarbeiten sind da!<br />

<strong>St</strong>efan Mühlenbeck


Qualitätsmanagement in der Praxis<br />

Die ruhige Feuerwehr<br />

„Nach der ersten Prüfung durch den medizinischen Dienst<br />

der Krankenkassen (MDK) in Heiden waren wir fertig“,<br />

erzählt Marianne <strong>St</strong>rugholtz, “wir haben zwei <strong>St</strong>unden auf<br />

der Rückfahrt im Auto kein Wort reden können“. Die<br />

Qualitätsbeauftragte der Seniorenhilfe SMMP blickt zurück<br />

auf eine der ersten Prüfungen nach den neuen<br />

Transparenzkriterien – den Prüfungen „mit Note“. „Die<br />

haben uns auseinandergenommen – andererseits haben<br />

wir dadurch auch den „Kampf“ angenommen“ berichtet sie<br />

weiter.<br />

Kampferprobt ist Marianne <strong>St</strong>rugholtz durch 18 Jahre als<br />

stellvertretende <strong>Pflege</strong>dienstleitung und fünf Jahre als<br />

Qualitätsbeauftragte in einem Krankenhaus. Seit Oktober<br />

2007 ist sie bei SMMP. „Das ist zwar im weitesten Sinne<br />

auch <strong>Pflege</strong>, aber doch eine ganz andere Welt als der<br />

Krankenhausbereich“, sagt die examinierte<br />

Krankenpflegerin. Beim Orden hat sie – wohl wegen ihrer<br />

Vorerfahrungen – zunächst auch ein paar<br />

„Feuerwehraufgaben“ übernommen, bevor sie sich<br />

intensiver um ihre eigentlichen Aufgaben kümmern konnte.<br />

Marianne <strong>St</strong>rugholtz<br />

„Das war zwar überraschend“, erzählt Marianne <strong>St</strong>rugholtz rückblickend, „hat mir aber auch einen<br />

intensiven Einblick in das „Unternehmen SMMP“ gegeben. Das war eine gute Basis für unser<br />

eigenes Auditsystem.“<br />

Als EFQM-Anwender war die Seniorenhilfe SMMP schon gut im Bereich Qualitätsmanagement<br />

aufgestellt. „Nun ging es darum, eng an den MDK-Kriterien orientiert ein internes Prüfverfahren zu<br />

entwickeln. Neudeutsch nennt man so etwas 'Audit'“, erläutert die Qualitätsexpertin. „Dabei ist mir<br />

wichtig“, so Marianne <strong>St</strong>rugholtz weiter, „das Prüfungsverfahren des MDK realitätsnah zu simulieren<br />

und gleichzeitig die Kollegen in den Einrichtungen und Diensten zu beraten.“<br />

„Das schöne hier bei SMMP ist, dass es oft in den einzelnen Häusern und Bereichen schon gute<br />

Ideen und Verfahrensweisen gibt, die man dann untereinander austauschen und gemeinsam weiter<br />

entwickeln kann. Für die drei ambulanten Dienste war aber auch viel Pionierarbeit zu leisten, was<br />

mit den Leitungen gemeinsam richtig gut gelungen ist“, erläutert sie weiter.<br />

„Feuerwehr bin ich in gewissem Sinne heute immer noch“, sagt Marianne <strong>St</strong>rugholtz schmunzelnd.<br />

„Wenn die Prüfer vor der Tür stehen, werde ich angerufen und lass dann alles stehen und liegen.<br />

Ich bin dann eher die Ruhige. Damit kann ich den verantwortlichen Leitungen vor Ort dann oft nicht<br />

nur fachlich helfen.“ Prüfungen machen halt immer <strong>St</strong>ress. Marianne <strong>St</strong>rugholtz behält die Übersicht<br />

und trägt mit ihrer übergreifenden Arbeit wesentlich dazu bei, dass die Einrichtungen und Dienste<br />

der Seniorenhilfe SMMP heute richtig gut bewertet und benotet werden. Und sprachlos bleibt<br />

danach auch keiner mehr.<br />

<strong>St</strong>efan Mühlenbeck<br />

41


Wie ist die Arbeit hier organisiert?<br />

42<br />

Planungsexperten für die <strong>Pflege</strong><br />

Nicht nach Schema F<br />

Frau Loker, wie kam es dazu, dass Sie heute im<br />

<strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> als PPP – also als<br />

„<strong>Pflege</strong>planungspate“ tätig sind?<br />

Susanne Loker: Geschrieben habe ich eigentlich immer<br />

schon gerne. Ich habe eine rasche Auffassungsgabe<br />

und kann das gut schriftlich umsetzen. Das war immer<br />

hilfreich für Bewohnerbeobachtungen oder Nachweise<br />

im Kontakt mit Ärzten. In meiner Ausbildung vor 20<br />

Jahren war die <strong>Pflege</strong>planung ja noch nicht so ein<br />

Thema. Heute ist sie von großer Bedeutung, vor allem<br />

die individuelle Planung für jeden einzelnen Bewohner.<br />

Da kann man nicht nach Schema F vorgehen.<br />

Susanne Loker (re.) und Jasmin Püttmann<br />

(li.) - zwei "Patentanten" bei der Arbeit<br />

Swetlana Busskönning: Wir haben hier im <strong>Haus</strong> mittlerweile ein gutes kollegiales Klima. Das war<br />

nicht immer so. Heim- und <strong>Pflege</strong>dienstleitung achten zusammen mit uns<br />

Wohnbereichsleitungen gezielt auf die <strong>St</strong>ärken der Mitarbeiter. Bei Frau Loker ist das ganz klar<br />

die <strong>Pflege</strong>planung, die uns schon gute Erfolge bei Höherstufungen gebracht hat.<br />

Wie ist das in der konkreten Zusammenarbeit mit den Kollegen, Frau Loker? Sehen die<br />

das auch so positiv oder sind Sie da die „Kontrolle“?<br />

Susanne Loker: Die sind jetzt meistens froh und dankbar für die Unterstützung. Klar gab es<br />

anfänglich Angst vor Kontrolle. Ich glaube es ist gut, dass ich das als Kollegin mache und dass<br />

ich jetzt die Zeit habe, um mit den Kollegen gezielt auf die <strong>Pflege</strong>planung zu gucken. So bleiben<br />

wir gemeinsam besser an dem Thema „dran“.<br />

Swetlana Busskönning: Eine gute <strong>Pflege</strong>planung ist die Basis für die richtige Einstufung der<br />

Bewohner durch den MDK. Daran hängt dann ja auch wieder unsere Personalausstattung. Also<br />

tut das Team damit letztlich auch was für sich. Das wissen alle.<br />

Können Sie mal an einem Beispiel erläutern, wie das funktioniert?<br />

Susanne Loker: Unsere Bewohnerin Frau F. leidet an Parkinson als Grunderkrankung. Mit dieser<br />

Diagnose und der nur darauf ausgerichteten <strong>Pflege</strong>planung kamen wir bei der Einstufung nicht<br />

über <strong>Pflege</strong>stufe 1 hinaus. Frau F. hat allerdings auch eine deutliche Antriebsarmut und damit<br />

depressive Erkrankungssymptome entwickelt. Hieraus konnten wir einen deutlich höheren<br />

zeitlichen Bedarf der Aktivierung und Unterstützung begründen.<br />

Das Gespräch mit der Wohnbereichsleiterin Swetlana Busskönning und der <strong>Pflege</strong>planungspatin<br />

Susanne Loker führte <strong>St</strong>efan Mühlenbeck


Wie erhalte ich alle für meine Arbeit wichtigen Informationen?<br />

Sinn und Zweck der Frühbesprechung<br />

„Ich habe eigentlich nichts, aber…“<br />

In der Frühbesprechung sitzen jeden Morgen Vertreter aller Abteilungen und Bereiche zusammen:<br />

Einrichtungsleiterin, <strong>Pflege</strong>dienstleiterin, Küchenleiter, <strong>Haus</strong>technik, Reinigung, Betreuung,<br />

Verwaltung und natürlich die Kollegen aus den Wohnbereichen. Jeder berichtet kurz und knapp, alle<br />

erfahren was in den anderen Bereichen gerade ansteht und fast alle beginnen mit: „Eigentlich habe<br />

ich nichts, aber ….“. In ganz harten Fällen wird wahlweise noch das Wörtchen „Besonderes“<br />

hinzugefügt.<br />

Während der täglichen Frühbesprechung findet ein reger Austausch zwischen allen Abteilungen<br />

statt<br />

So ein Fall ist beispielsweise: „Ach ja: heute gibt´s Blumenkohl statt Rosenkohl, wie auf dem<br />

Speiseplan ausgedruckt – bei der Lieferung ist was schiefgelaufen“. O.k. könnte man denken – Kohl<br />

ist Kohl. Weit gefehlt! Die Mahlzeiten sind bei uns im <strong>Haus</strong> ganz wichtig für die Bewohner. Da wird<br />

über den Geschmack debattiert, über Zubereitungsarten diskutiert und wenn dann mal was auf den<br />

Tisch kommt, was nicht angekündigt war, kann es auch schon mal <strong>St</strong>ress geben. Gut also, dass wir<br />

nach der Frühbesprechung in den Wohnbereichen rechtzeitig „durchsickern“ lassen können, dass<br />

es heute Blumenkohl statt Rosenkohl gibt.<br />

Andrea Spielmann, Einrichtungsleitung<br />

und <strong>St</strong>efan Mühlenbeck, Regionalleitung<br />

43


44<br />

Geschichten aus dem Nachtdienst<br />

Leben live<br />

Einmal nicht alleine schlafen<br />

Bei einer unserer regelmäßigen Runden durch das <strong>Haus</strong> haben wir Frau S. und Frau W friedlich<br />

schlafend auf dem Flur in einem Bett angetroffen. Frau S. hatte aus dem Nachbarzimmer<br />

kurzerhand Frau W. mit dem Bett in ihr Zimmer holen wollen. Der Versuch schlug fehl. Frau S.<br />

probierte offenbar sämtliche Techniken aus, aber das Bett ging einfach nicht durch die Zimmertür.<br />

Nachdem sie erkannte, dass das so nicht klappt, kletterte sie kurzerhand über das Bettgitter und<br />

legte sich zu Frau W.. Als wir sie so gefunden haben, wussten wir nicht, ob wir lachen oder weinen<br />

sollten. Frau S. wollte einfach nicht alleine schlafen. Sie wollte nur jemanden bei sich haben, weil<br />

sie ihren Mann so sehr vermisste.<br />

Mal sehen, ob noch einer da ist<br />

Es schellte. Ich rannte! Als ich zu Frau S. ins Zimmer kam, lachte sie mich freundlich an. „Ich habe<br />

da mal die Lampe gedrückt, um zu sehen, ob auch einer kommt!“ Nach diesem erfolgreich<br />

bestanden „Testversuch“ konnte Frau S. den Rest der Nacht gut durchschlafen.<br />

Der Jacken-Klau<br />

Meine Kollegin Elke und ich hatten bereits alles für unsere Pause zurecht gestellt. Kaffee, Brot,<br />

Joghurt … eben alles, was man für eine gemütliche Pause braucht. Kurz darauf ertönte das<br />

Rufsignal und wir beide gingen „zur Schelle“ nachsehen. Als wir nach einiger Zeit zurückkehrten,<br />

saß Frau Erika im Aufenthaltsraum. Sie hatte eine schicke Jacke an, trank genüsslich unseren<br />

Kaffee und aß das mitgebrachte Brot. Meine Kollegin bewunderte die schöne Jacke, die Frau Erika<br />

trug. Erst auf dem Weg zurück zum Zimmer bemerkte sie, dass es ihre eigene war.<br />

Eine Tasse Kaffee beim Bäcker<br />

Schwester Rudolpha<br />

bleibt in eindrucksvoller<br />

Erinnerung<br />

Um 5:00 Uhr ging das Telefon. Am anderen Ende der Leitung hörten wir die<br />

<strong>St</strong>imme unseres „<strong>Haus</strong>- und Hof Bäckers“. Er sagte, dass bei ihm eine<br />

unserer Bewohnerinnen sei und eine Tasse Kaffee trinken würde. Wir sollten<br />

doch kommen und sie abholen. Die Bewohnerin lag bei unserer letzten<br />

Runde durch das <strong>Haus</strong> um 4.00 Uhr noch in ihrem Bett. Wir vergewisserten<br />

uns, ob es sich tatsächlich um die fragliche Bewohnerin handelt – tatsächlich:<br />

Schwester Rudolfa war weg!<br />

Schnell riefen wir beim Bäcker an und erklärten, dass wir sofort kommen,<br />

wenn der Frühdienst gegen 6:15 Uhr zur Ablöse kommt. „Kein Problem, dann<br />

trinken Schwester Rudolfa und ich noch ein Tässchen Kaffee zusammen“,<br />

erwiderte Bäcker Becker, der die Ordenfrau schon lange kannte.<br />

Einige Zeit später fuhren meine Kollegin Michaela und ich zur Bäckerei und<br />

holten unsere Ordensschwester ab. Sie bedankte sich freundlich beim<br />

Bäcker für die nette Verpflegung und bei uns, dass wir mit ihr einen so schönen Ausflug gemacht<br />

hätten.<br />

Das "Nachtgeschwader"


Welche Ergebnisse erzielt das Unternehmen?<br />

Kriterien der MDK-Prüfungen manchmal zweifelhaft<br />

Frau Müller und das Bügeleisen<br />

Als der MDK zur Prüfung ins <strong>Haus</strong> kam, zündeten zwei Bewohnerinnen des<br />

Seniorenheims vor der Marienstatue in der <strong>Haus</strong>kapelle erst einmal eine<br />

Kerze an. Sonderpunkte brachte das keine. Aber Maria stand den<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern offenbar bei: Die Prüfung ergab eine 1,1.<br />

Damit sind zurzeit alle Seniorenhilfe-Einrichtungen in Trägerschaft der<br />

Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel mit einem „Sehr gut“<br />

bewertet. „Eine Bilanz, auf die wir stolz sein können“, sagt die Leiterin des<br />

Geschäftsfeldes Seniorenhilfe, Andrea <strong>St</strong>arkgraff.<br />

Was sagt so eine Note aus? Was bewirkt sie im Alltag eines Seniorenheims?<br />

Seit drei Jahren werden die Ergebnisse der MDK-Prüfungen zu einer<br />

Schulnote zusammengefasst. „Wir haben hier zuletzt eine 1,1 erhalten. In<br />

Gesprächen mit Angehörigen und Interessenten habe ich noch nie erlebt,<br />

dass das jemanden wirklich beeindruckt hat“, sagt Andrea Spielmann,<br />

Einrichtungsleitung des <strong>Haus</strong>es <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong>. Im Gegenteil könne das manchmal<br />

auch eine Bürde sein: „Sobald hier jemandem eine Kleinigkeit auffällt, werden<br />

wir gefragt: Darf das denn sein? Schließlich haben Sie doch eine Bestnote<br />

erhalten.“ Die 1,1 hängt dennoch stolz im Foyer des <strong>Haus</strong>es und das<br />

Ergebnis wurde gebührend gefeiert.<br />

Alle Mitarbeiter wirken wie elektrisiert, wenn sie wissen, dass der MDK ins<br />

<strong>Haus</strong> kommt. <strong>Pflege</strong>dienstleiterin Irmhild Scheffner hat da auch schon mal ihr blaues Wunder erlebt.<br />

„Im November 2009 war der MDK hier im <strong>Haus</strong> und gewährte uns kaum Einblicke in das, was er<br />

prüfte. Auch gab es keine ordentliche Abschlussbesprechung. Am Schluss erhielten wir dann eine<br />

2,7“. Ein Ergebnis, das die Seniorenhilfe SMMP erfolgreich anfechten konnte. Bei der<br />

Wiederholungsprüfung im Dezember 2010 gab es schon eine 1,3 – und aktuell sogar eine 1,1.<br />

„Diesmal lief die Prüfung auch viel offener ab. Wir durften den Mitarbeitern des MDK über die<br />

Schultern sehen und waren über alle Schritte informiert. Das war sehr angenehm“, so Irmhild<br />

Scheffner.<br />

Sie bedauert, dass die Zufriedenheit der Bewohnerinnen und Bewohnern nicht in die Note einfließt.<br />

„Jedes Versäumnis in der Dokumentation wirkt sich negativ auf die Note aus. Leider gibt es nichts,<br />

womit man das ausgleichen könnte.“ Dabei seien es doch gerade die Erfüllung individueller<br />

Wünsche und die Zufriedenheit der Bewohner, die den Charakter des <strong>Haus</strong>es definierten.<br />

Einrichtungsleitung Andrea Spielmann pflichtet ihr bei: "Über manche Kriterien könne man sicher<br />

streiten. „Vor allem, weil alle individuellen Maßnahmen nicht nur sauber dokumentiert, sondern auch<br />

noch biografisch begründet werden müssen“, erklärt Andrea Spielmann. Und sie nennt ein Beispiel:<br />

„Wenn Frau Müller beispielsweise mit Vorliebe bügelt und Wäsche faltet, das zu <strong>Haus</strong>e früher aber<br />

gar nicht gerne gemacht hat, besteht kein biografischer Zusammenhang. Wenn wir dann nicht<br />

glaubhaft darlegen, warum Frau Müller trotzdem Freude daran hat, bringt uns das Minuspunkte ein.“<br />

Auch sei es ja eigentlich selbstverständlich, dass man ihr die Gelegenheit dazu immer wieder gebe.<br />

„Aber wehe, das wird nicht dokumentiert“, so die Einrichtungsleiterin.<br />

Ulrich Bock<br />

45


46<br />

Wir brauchen uns nicht zu verstecken!<br />

Das erste Mal…<br />

Es war im Mai. Im Mai 2012, genau am 02.05.2012.<br />

Unsere Wohnbereichsleitung, Christoph Vierhaus, war im<br />

Urlaub – damit war ich als Schichtleitung dran.<br />

Morgens gegen 8.00 Uhr war im Büro ein Fax eingegangen<br />

mit der Ankündigung, dass ein Prüfteam des MDK ab 9.00<br />

Uhr im <strong>Haus</strong>e sein würde. Sofort rief Frau Scheffner,<br />

unsere <strong>Pflege</strong>dienstleitung, in allen Wohnbereichen an, um<br />

uns vorzubereiten. Ein bisschen nachsehen, ob alles an<br />

Ort und <strong>St</strong>elle ist, ein paar stichprobenhafte<br />

Überprüfungen, dann waren sie da: die Prüfer des MDK!<br />

Sabine Könnings-Dreckmann: "wir sind<br />

prüfungssicher"<br />

Ich war schon etwas aufgeregt und nervös, weil es ja keine<br />

alltägliche Situation ist, so eine Prüfung – immerhin soll am<br />

Ende ja auch eine gute Note herauskommen, die unsere Arbeitsqualität richtig widerspiegelt.<br />

Dachte mir: wir machen hier wirklich eine gute Arbeit, und das zeigen wir jetzt auch! Innerlich<br />

gestärkt konnte ich dann auch Ruhe auf meine Kollegen ausstrahlen.<br />

Die Prüferin hier in unserem Wohnbereich war <strong>Pflege</strong>fachkraft. Gut, dachte ich, die versteht mich,<br />

das ist schon mal eine fachliche Wellenlänge. Bei den Dokumentationen und <strong>Pflege</strong>planungen in<br />

der EDV fühlte ich mich sicher – damit bin ich ja schließlich jeden Tag beschäftigt. Zu den<br />

Bewohnern konnte ich anschließend natürlich auch eine Menge sagen. Immerhin kenne ich sie<br />

nach zwölf Jahren Tätigkeit hier im <strong>Haus</strong> alle gut.<br />

Ich habe positive Rückmeldungen von meinen Kollegen und unserer <strong>Pflege</strong>dienstleitung<br />

bekommen. Habe wohl äußerlich gelassen gewirkt – gut zu wissen, dass ich das kann, auch wenn<br />

ich mich gar nicht so fühle!<br />

Aber mir hat während der Prüfung immer der Blick auf<br />

unsere zufriedenen Bewohner geholfen. Das hat mich<br />

gestärkt.<br />

Als die Note kam, haben wir uns alle super gefreut. 1,1!<br />

Nochmal 0,2 Punkte besser als beim letzten Mal. Das ist<br />

wirklich ein schönes Kompliment für unsere Arbeit!<br />

Persönlich nehme ich in der Rückschau aus der Prüfung<br />

einen „erweiterten“ Blick auf die Erstellung der Dokumentation mit. Den hab ich mir am 02. Mai live<br />

von der MDK-Kollegin abgeguckt. Ich kann auf jeden Fall nun besser einschätzen, worauf der MDK<br />

in Hinsicht auf Formulierungen und Details Wert legt.<br />

Sabine Könnings-Dreckmann, 49, examinierte Altenpflegerin


WIE WERDE ICH FÜR MEINE ARBEIT<br />

BEZAHLT?<br />

WIRD NACH TARIF BEZAHLT?<br />

Ja. Tarifverträge nach VR, DeHoGa, Reinigertarif.<br />

BEKOMME ICH EINE PRÄMIE ODER EINE ANDERE<br />

FORM DER ANERKENNUNG, WENN ICH LÄNGERE<br />

ZEIT NICHT WEGEN KRANKHEIT AUSFALLE?<br />

Nein.<br />

BIETET MIR DER TRÄGER ZUSÄTZLICHE<br />

VERSORGUNGSLEISTUNGEN (Z.B. FÜR MEINE<br />

ALTERSVORSORGE)?<br />

Ja, bei AVR über die KZVK.<br />

GIBT ES NACHT- UND FEIERTAGSZUSCHLÄGE?<br />

Ja.<br />

GIBT ES URLAUBS- UND WEIHNACHTSGELD?<br />

Ja, als Einmalzahlung.<br />

GIBT ES EINEN AUSGLEICH FÜR SONN- UND<br />

FEIERTAGSARBEIT?<br />

Ja.<br />

WIE VIEL URLAUBSTAGE HABE ICH?<br />

Abhängig vom Tarif und den Arbeitstagen je Woche.<br />

WIE SIEHT MEIN ARBEITSVERTRAG<br />

AUS?<br />

KANN ICH WÄHLEN, OB ICH VOLL- ODER TEILZEIT<br />

ARBEITEN MÖCHTE?<br />

Nein, Teilzeitstellen sind mit unterschiedlichem<br />

<strong>St</strong>ellenumfang möglich<br />

KANN ICH VOLLZEIT ARBEITEN, OHNE<br />

TEILDIENSTE MACHEN ZU MÜSSEN?<br />

Ja.<br />

KANN ICH NEBENTÄTIGKEITEN AUSÜBEN?<br />

Ja, nach Absprache mit der Einrichtungsleitung.<br />

MUSS ICH EINER CHRISTLICHEN<br />

GLAUBENSGEMEINSCHAFT ANGEHÖREN, UM<br />

HIER ZU ARBEITEN?<br />

Grundsätzlich ja, Einzelfallentscheidungen sind möglich.<br />

MUSS ICH EINER CHRISTLICHEN<br />

GLAUBENSGEMEINSCHAFT ANGEHÖREN, UM<br />

HIER IN EINER FÜHRUNGSPOSITION ARBEITEN ZU<br />

KÖNNEN?<br />

Ja.<br />

WIE SIND MEINE DIENSTZEITEN<br />

GEREGELT?<br />

NACH WELCHEM ARBEITSZEITMODELL WIRD HIER<br />

GEARBEITET?<br />

Schichtsystem.<br />

WIE WEIT IM VORAUS STEHT MEIN DIENST FEST?<br />

2 bis 3 Wochen vor Monatsbeginn.<br />

WIE UND WO KANN ICH WÜNSCHE ZU DIENSTEN<br />

UND ARBEITSZEITEN ÄUSSERN?<br />

Wohnbereichsleitung, Abteilungsleitung.<br />

IN WELCHEN SCHICHTEN WIRD HIER<br />

GEARBEITET?<br />

<strong>Pflege</strong> und Küche: Früh-/Spätdienst. Reinigung,<br />

<strong>Haus</strong>technik, Verwaltung:Tagdienst.<br />

MÜSSEN HIER ALLE MITARBEITENDE AUCH<br />

NACHTS ARBEITEN ODER GIBT ES EINEN<br />

EIGENEN NACHTDIENST?<br />

Es gibt eine festes Nachtdienstteam.<br />

GIBT ES TEILDIENSTE?<br />

Nein, in der Regel nicht.<br />

MUSS ICH ÜBERSTUNDEN MACHEN?<br />

Ja, in Ausnahmesituationen.<br />

47


WIE IST DER UMGANG ZWISCHEN<br />

VORGESETZTEN UND<br />

MITARBEITENDEN?<br />

WER SIND MEINE VORGESETZTEN?<br />

<strong>Pflege</strong>dienstleitung: Irmhild Scheffner,<br />

Wohnbereichsleitungen: Swetlana Busskönning, Anna<br />

Jackiewicz, Christoph Vierhaus, Küchenleitung: Bernd<br />

Verweyen, Vorarbeiterin Reinigungsteam: Sabine von<br />

Salm, <strong>Haus</strong>technik: Günter Schlüter, Verwaltung:<br />

Marianne Hesterwerth, Einrichtungsleitung: Andrea<br />

Spielmann<br />

IST EIN VORGESETZTER IM NOTFALL AM<br />

WOCHENENDE ERREICHBAR?<br />

Ja.<br />

MIT WEM ARBEITE ICH HIER<br />

ZUSAMMEN?<br />

KANN ICH MITENTSCHEIDEN, WO ICH ARBEITEN<br />

MÖCHTE<br />

Wünsche können geäußert werden.<br />

WIE HÄUFIG WECHSELT HIER DAS PERSONAL?<br />

Sehr selten.<br />

48


WELCHE UNTERSTÜTZUNGSANGEBOTE<br />

GIBT ES?<br />

GIBT ES SUPERVISION?<br />

Bei Bedarf stehen Supervision oder Teamcoaching zur<br />

Verfügung.<br />

GIBT ES JEMAND, AN DEN ICH MICH BEI<br />

PERSÖNLICHEN PROBLEMEN UND FRAGEN<br />

WENDEN KANN?<br />

Ja, die Kollegen, die MAV und alle Vorgesetzten stehen<br />

als Ansprechpartner bereit<br />

GIBT ES HIER BESONDERE ARBEITSPLÄTZE FÜR<br />

MENSCHEN MIT BEHINDERUNGEN?<br />

Grundsätzlich nein, Einzellfallentscheidungen sind<br />

möglich.<br />

WIE KANN ICH HIER FAMILIE UND BERUF<br />

MITEINANDER IN EINKLANG BRINGEN?<br />

WIE LANGE KANN MAN „BABYPAUSE“ MACHEN?<br />

Elternzeit bis zu 3 Jahren ist möglich.<br />

GIBT ES EINEN BETRIEBSKINDERGARTEN ODER<br />

ANDERE FORMEN DER ENTLASTUNG ZUR<br />

KINDERBETREUUNG?<br />

Nein.<br />

WAS WIRD GETAN, DAMIT ICH AUF<br />

MEINE GESUNDHEIT ACHTEN KANN?<br />

GIBT ES RÜCKZUGSMÖGLICHKEITEN, UM<br />

UNGESTÖRT PAUSEN ZU MACHEN?<br />

Ja.<br />

GIBT ES EINEN BESONDEREN RAUM/ORT FÜR<br />

RAUCHER?<br />

Nein.<br />

GIBT ES BESONDERE KUR- ODER<br />

ERHOLUNGSANGEBOTE FÜR MITARBEITENDE?<br />

Ja, es gibt verschiedene Angebote des Trägers und<br />

weitere Angebote, die durch die Betriebsleitung bekannt<br />

gemacht werden.<br />

WAS IST, WENN ICH KRANK WERDE?<br />

WIE MUSS ICH MICH IM KRANKHEITSFALL<br />

VERHALTEN?<br />

Eine sofortige telefonische Anbmeldung im jeweiligen<br />

Wohn-/Arbeitsbereich ist unbedingt erforderlich.<br />

Krankmeldung ab dem ersten Ausfalltag.<br />

GIBT ES BESONDERE HILFEN, WENN ICH NACH<br />

LÄNGERER KRANKHEIT WIEDER IN MEINEN<br />

ARBEITSBEREICH ZURÜCKKEHRE?<br />

Ja, in einem Rückkehrgespräch wird der Wiedereinstieg<br />

gemeinsam besprochen, und es werden bei Bedarf<br />

individuelle Hilfen verabredet.<br />

WIE HOCH IST DER KRANKENSTAND IM<br />

UNTERNEHMEN?<br />

unterdurchschnittlich für die Branche<br />

WER HILFT MIR, MEINE INTERESSEN UND<br />

BELANGE ZU VERTRETEN?<br />

AN WEN KANN ICH MICH WENDEN, WENN ICH<br />

MICH BESCHWEREN MÖCHTE?<br />

An die Vorgesetzten und die MAV.<br />

GIBT ES EINEN BETRIEBSRAT/EINE<br />

MITARBEITERVERTRETUNG?<br />

Ja, MAV.<br />

WERDEN MITARBEITER NACH IHREN WÜNSCHEN<br />

UND IHRER ZUFRIEDENHEIT BEFRAGT?<br />

Ja, in den Mitarbeiterjahresgesprächen und alle 2 Jahre<br />

in einer Mitarbeiterbefragung sowie individuell im<br />

Einzellfall<br />

WIE IST MEIN ARBEITSPLATZ<br />

AUSGESTATTET?<br />

HABEN ALLE MITARBEITER EINEN ZUGANG ZUM<br />

COMPUTER UND ANDEREN WICHTIGEN<br />

KOMMUNIKATIONSMITTELN?<br />

Ja.<br />

KANN ICH DIE EINRICHTUNG GUT ERREICHEN<br />

(Z.B. MIT ÖFFENTLICHEM NAHVERKEHR)?<br />

Ja.<br />

STEHEN GENUG KOSTENLOSE PARKPLÄTZE FÜR<br />

MITARBEITENDE ZUR VERFÜGUNG?<br />

Ja.<br />

GIBT ES SICHERE ABSTELLMÖGLICHKEITEN FÜR<br />

FAHRRÄDER?<br />

Ja.<br />

WIE MUSS ICH MICH VERHALTEN, WENN ICH<br />

WEGEN FAMILIÄRER BELANGE KURZFRISTIG<br />

AUSFALLE?<br />

Den Vorgesetzten umgehend informieren.<br />

49


WIE KANN ICH MICH FORT- UND<br />

WEITERBILDEN?<br />

WELCHE ANGEBOTE ZUR FORT- UND<br />

WEITERBILDUNG MACHT DAS UNTERNEHMEN?<br />

In Mitarbeiterjahresgesprächen werden Fortbildungen<br />

individuell geplant. Angebote erfolgen über das<br />

Bildungswerk SMMP und andere Anbieter.<br />

WER BEZAHLT FORT- UND WEITERBILDUNGEN?<br />

Der Träger, sofern die Fort-/Weiterbildung im Sinne des<br />

<strong>Haus</strong>es ist.<br />

MUSS ICH MICH NACH EINER VOM ARBEITGEBER<br />

BEZAHLTEN FORTBILDUNG ZUM BLEIBEN<br />

VERPFLICHTEN?<br />

Nein, nur bei Weiterbildungsmaßnahmen.<br />

SIND FORT- UND WEITERBILDUNGEN<br />

ARBEITSZEIT?<br />

Ja, sofern die Fort-/Weiterbilung im Sinne des <strong>Haus</strong>es<br />

ist.<br />

WIRD IN DER EINRICHTUNG<br />

AUSGEBILDET?<br />

WIE VIELE AUSZUBILDENDE GIBT ES?<br />

pro Kalenderjahr bis zu 2 Auszubildene, maximal 6<br />

WELCHES FACHSEMINAR SOLL / MUSS ICH<br />

BESUCHEN?<br />

Wahlmöglichkeit zwischen ortsnahen Fachseminaren<br />

oder dem SMMP Fachseminar in Geseke.<br />

BESTEHT DIE MÖGLICHKEIT NACH DER<br />

AUSBILDUNG ÜBERNOMMEN ZU WERDEN?<br />

Das hängt von der Auslastung des <strong>Haus</strong>es und<br />

verfügbaren Arbeitsstellen ab.<br />

WIE HOCH IST DIE AUSBILDUNGSVERGÜTUNG?<br />

gestaffelt nach Ausbildungsjahren: 1. Ausbildungsjahr:<br />

825,69 €, 2. Ausbildungsjahr: 887,07 €, 3.<br />

Ausbildungsjahr: 988,38 €<br />

50<br />

WIE UNTERSTÜTZT DIE EINRICHTUNG<br />

MEINE BERUFLICHE ENTWICKLUNG?<br />

WIE WIRD MIT VERBESSERUNGSVORSCHLÄGEN<br />

UMGEGANGEN?<br />

Diese werden besprochen, ausprobiert und ggfs. auf<br />

Dauer umgesetzt.<br />

KANN ICH NEBEN MEINER ARBEIT NOCH<br />

STUDIEREN?<br />

Ja, wenn es zeitlich mit der Arbeit vereinbar ist.<br />

WIE WERDEN MITARBEITENDE<br />

BEURTEILT?<br />

WER BEURTEILT MICH UND MEINE ARBEIT?<br />

Kunden, Kollegen und Vorgesetzte.<br />

WIE ERFOLGT EINE BEURTEILUNG MEINER<br />

ARBEIT?<br />

Regelmäßige und anlassbezogene Feedbacks,<br />

Mitarbeiterjahresgespräch.


WIE IST DIE ARBEIT HIER ORGANISIERT?<br />

NACH WELCHEN KONZEPTEN WIRD HIER<br />

GEARBEITET?<br />

Konzept zur Wohn- und Lebensgestaltung in den<br />

Wohnbereichen, <strong>Haus</strong>wirtschaftskonzept in der Küche<br />

und Reinigung.<br />

WIE SIND ZUSTÄNDIGKEITEN UND<br />

VERANTWORTUNG GEREGELT?<br />

In Aufgaben- und <strong>St</strong>ellenbeschreibungen.<br />

WIRD NACH STANDARDS GEARBEITET?<br />

Ja.<br />

FÜR WIE VIELE BEWOHNER IST EIN<br />

MITARBEITENDER IN DER PFLEGE ZUSTÄNDIG?<br />

Für ca. 8 Bewohner ist eine Bezugspflegekraft<br />

zuständig.<br />

KANN ICH ZUR PROBE ARBEITEN, UM MIR SELBER<br />

EIN BILD VON DER EINRICHTUNG ZU MACHEN?<br />

Ja.<br />

WIE ERHALTE ICH ALLE FÜR MEINE<br />

ARBEIT WICHTIGEN INFORMATIONEN?<br />

WIE WERDE ICH ÜBER WICHTIGE<br />

ENTWICKLUNGEN DER EINRICHTUNG/ABTEILUNG<br />

INFORMIERT?<br />

Informationsweitergabe in der täglichen<br />

Frühbesprechung, in Dienstgesprächen und<br />

Mitarbeiterversammlungen sowie durch Aushänge und<br />

Emails.<br />

IST KLAR GEREGELT, WER AN WELCHEN<br />

ÜBERGABEN UND BESPRECHUNGEN TEILNIMMT?<br />

Ja.<br />

WIE IST DAS QUALITÄTSMANAGEMENT<br />

ORGANISIERT?<br />

NACH WELCHEM<br />

QUALITÄTSMANAGEMENT-SYSTEM WIRD HIER<br />

GEARBEITET?<br />

EFQM.<br />

WIE SIND DIE MITARBEITER DARIN EINBEZOGEN?<br />

Über Qualitätszirkel und Projektarbeitsgruppen.<br />

WELCHE ERGEBNISSE ERZIELT DAS<br />

UNTERNEHMEN?<br />

WAS DENKEN DIE KUNDEN ÜBER DAS<br />

UNTERNEHMEN?<br />

Die regelmäßigen Kundenbefrageungen ergeben eine<br />

hohe Zufriedenheit mit dem <strong>Haus</strong>.<br />

WIE GEHT ES DEM UNTERNEHMEN<br />

WIRTSCHAFTLICH?<br />

Das <strong>Haus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> ist wirtschaftlich gut aufgestellt.<br />

WIE ZUFRIEDEN SIND DIE MITARBEITENDEN?<br />

Die regelmäßigen Mitarbeiterbefragungen ergeben hohe<br />

Zufriedenheitswerte.<br />

51


Die Schwestern der heiligen<br />

Maria Magdalena Postel<br />

Die Ordensgemeinschaft der Schwestern der<br />

heiligen Maria Magdalena Postel (SMMP) wurde<br />

1807 von der Lehrerin Julie Postel in Frankreich<br />

gegründet. Ihre Nachfolgerin, die selige Schwester<br />

Placida Viel, gründete 1862 die erste deutsche<br />

Niederlassung im Eichsfeld. Im thüringischen<br />

Heiligenstadt befindet das Generalat des<br />

deutschen Ordenszweiges. Das Provinzhaus der<br />

Europäischen Provinz ist das Bergkloster Bestwig<br />

im Sauerland.<br />

Getreu dem Motto der Gründerin - "Die Jugend<br />

bilden, die Armen unterstützen und nach Kräften<br />

Not lindern" - sind die Schwestern mit ihren<br />

zahlreichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

heute international in Schulen, Krankenhäusern,<br />

Einrichtungen der Seniorenhilfe und anderen<br />

sozial-caritativen Institutionen tätig. Sie engagieren<br />

sich in Deutschland und den Niederlanden sowie in<br />

Brasilien, Bolivien, Rumänien und Mosambik.<br />

In Deutschland gibt es 50 Schwesternkonvente und<br />

30 Einrichtungen und Dienste mit etwa 3.500<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern - einschließlich<br />

aller Mehrheitsbeteiligungen.<br />

Die Einrichtungen aus dem Bereich der<br />

Seniorenhilfe gehören unter das Dach der<br />

Seniorenhilfe SMMP GmbH. Zu ihr gehören sieben<br />

stationäre Einrichtungen, zumeist mit betreuten<br />

Seniorenwohnanlagen, drei ambulante<br />

<strong>Pflege</strong>dienste, zwei Tagespflegen und eine<br />

ambulant betreute Wohngemeinschaft. Zudem<br />

zählen die Gesundheitsakademie SMMP mit dem<br />

Fachseminar für Altenpflege, dem Bildungswerk<br />

SMMP und der Bildungsakademie für<br />

Therapieberufe Bergkloster Bestwig sowie das<br />

Julie-Poste-<strong>Haus</strong> in Bestwig zu diesem<br />

Geschäftsfeld.<br />

2010 erhielt die Seniorenhilfe SMMP von der<br />

Europäischen Gesellschaft für Qualität die<br />

zweithöchste Auszeichnung mit 4 <strong>St</strong>ernen<br />

„Recognised for Execellence.“<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Seniorenhilfe SMMP GmbH<br />

Bergkloster 1, 59909 Bestwig<br />

Telefon: 02904 – 808 249, Fax: 02904 – 808 180<br />

www.smmp.de<br />

Geschäftsführer: Ludger Dabrock<br />

Amtsgericht Arnsberg, HRB 4916<br />

V.i.S.d.P: Ludger Dabrock<br />

Erstauflage August 2012<br />

Wir danken ganz besonders Kristina<br />

Funke-<strong>St</strong>iemert und <strong>St</strong>efan Mühlenbeck, natürlich<br />

aber auch allen anderen Aktiven, die mit kleinen<br />

und großen Beiträgen Anteil am Gelingen haben!<br />

Konzeption:<br />

Roland Weigel, Konkret Consult Ruhr GmbH,<br />

Gelsenkirchen<br />

Grafik/Design:<br />

FREY PRINT + MEDIA - Attendorn, Paderborn.<br />

Weiterführende Informationen:<br />

http://www.mitarbeiterinformation-pflege.de

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