Themenfelder - Schule ohne Rassismus
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Kommunale Partizipation<br />
Im Dezember 2005 konnten die SchülerInnen<br />
ihre Nichtdiskriminierungsagenden der<br />
Öffentlichkeit vorstellen. Um möglichst viele<br />
Menschen zu erreichen, produzierten sie die<br />
Zeitung „Q-rage“. Die Zeitung erschien bundesweit<br />
in einer Aufl age von 100.000 Exemplaren<br />
und wurde in Bremen und Chemnitz in<br />
einer Aufl age von 20.000 Exemplaren an den<br />
<strong>Schule</strong>n und Treffpunkten von Jugendlichen<br />
verteilt. Darüber hinaus wurde die Zeitung<br />
an alle SOR-SMC-<strong>Schule</strong>n in Deutschland<br />
verschickt und am 3. Dezember der bundesweiten<br />
Ausgabe der „tageszeitung“ (taz) beigelegt.<br />
Werben um parlamentarische<br />
Mehrheiten<br />
Ab Januar 2006 trat das Projekt in seine entscheidende<br />
Phase. Die große Frage, die die<br />
SchülerInnen nun beschäftigte, war: Gelingt<br />
es uns, 70 Prozent der Parlamentarier für<br />
eine Unterschrift unter unsere jeweilige<br />
Nichtdiskriminierungsagenda zu gewinnen?<br />
In Bremen ging nun alles schnell über die<br />
Bühne. Vom 24. bis 26. Januar bauten die<br />
SchülerInnen in der Bürgerschaft einen Stand<br />
auf und warben bei den ein- und ausgehenden<br />
Abgeordneten der Bremischen Bürgerschaft<br />
um Unterschriften für ihre Agenda.<br />
Der Erfolg war durchschlagend. Ausnahmslos<br />
alle 84 Abgeordneten der Bürgerschaft<br />
unterschrieben fraktionsübergreifend<br />
die Selbstverpfl ichtung, in ihren Ressorts<br />
künftig den Bereich der Antidiskriminierungsarbeit<br />
stärker zu berücksichtigen und<br />
ab 2006 jährlich einen „Tag der Jugend“ zu<br />
diesem Thema durchzuführen. Selbst der<br />
Abgeordnete der rechtsextremen DVU<br />
drängte von sich aus zum Unterschreiben.<br />
Von den Jugendlichen deshalb zur Rede<br />
gestellt, meinte er: „Auch ich werde aufgrund<br />
meiner politischen Überzeugung diskriminiert.“<br />
Bremen ist damit bundesweit die erste<br />
Stadt, die den Titel „Stadt <strong>ohne</strong> <strong>Rassismus</strong>“<br />
trägt. Am 11. 5. 2006 überreichten die SchülerInnen<br />
dem Präsidenten der Bürgerschaft,<br />
Christian Weber, in einem feierlichen Akt die<br />
Plakette „Bremen gegen <strong>Rassismus</strong> – Bremen<br />
mit Courage“. Sie wird am 29. 9. 2006 verbunden<br />
mit einem Festakt in der Bürgerschaft<br />
angebracht. An diesem Tag veranstal-<br />
29<br />
Bremer<br />
SchülerInnen<br />
starten ihre<br />
Unterschriftenaktion<br />
in<br />
der Bürgerschaft<br />
Foto: Roland<br />
Scheitz