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Themenfelder - Schule ohne Rassismus

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Islam und Islamismus<br />

mitismus, der sich aus unterschiedlichen<br />

Quellen speist: dem klassischen deutschen<br />

Antisemitismus, dem Antisemitismus, der<br />

sich aus aktuellen Konfl ikten im Nahen Osten<br />

begründet, und dem islamistisch motivierten<br />

Antisemitismus. Dies ist eine neue Herausforderung,<br />

der sich die politische Bildung stellen<br />

muss. Bislang stehen, wie im Kapitel Antisemitismus<br />

bereits ausgeführt, in der <strong>Schule</strong><br />

Informationen zum klassischen deutschen<br />

Antisemitismus und zu den Verbrechen der<br />

NS-Zeit im Vordergrund. Dies reicht für eine<br />

Schülerschaft mit sehr divergierenden familiären<br />

und nationalen Hintergründen nicht<br />

mehr aus.<br />

Konfl iktvermeidung ist keine Lösung<br />

Unabhängig von der ethnischen Zusammensetzung<br />

der Schülerschaft dominiert die<br />

jeweilige Majorität die Minorität. Dies führt<br />

zum Beispiel in Berufs-, Haupt- und Gesamtschulen<br />

dazu, dass sich Schüler deutscher<br />

Herkunft von Schülern mit Migrationshintergrund<br />

(russisch, arabisch und türkisch)<br />

unterdrückt fühlen. Lehrer sind gerade bei<br />

dieser Konstellation unsicher und in der Folge<br />

weniger in der Lage, für die diskriminierte<br />

Gruppe Partei zu ergreifen. Bei Schülern<br />

deutscher Herkunft in diesen <strong>Schule</strong>n<br />

herrscht das Gefühl der Ohnmacht und Wut<br />

vor, was bei einigen zu einer klaren, schon<br />

am Outfi t erkennbaren Orientierung in das<br />

rechtsextreme Lager führt.<br />

Bei all diesen Konfl iktsituationen sind<br />

LehrerInnen mindestens genau so verunsichert<br />

wie ihre SchülerInnen. Oft suchen sie<br />

vergeblich nach Beratung und Unterstützung,<br />

um die an ihrer <strong>Schule</strong> auftretenden Konfl ikte<br />

zu bearbeiten. So machten wir die Erfahrung,<br />

dass LehrerInnen an einigen <strong>Schule</strong>n mit<br />

hohem Anteil muslimischer Jugendlicher das<br />

Thema Juden nach Möglichkeit gar nicht<br />

mehr ansprechen, aus Angst, die Situation<br />

nicht in den Griff zu bekommen.<br />

Konfl iktvermeidung kann natürlich nicht<br />

die Reaktion auf brisante Stimmungen und<br />

Entwicklungen sein, besser wäre es, diese<br />

Themen künftig angemessen in der Lehrerausbildung<br />

anzubieten. Unter anderem<br />

müssen Fortbildungsangebote die Unterscheidung<br />

zwischen Islam und dem Islamismus<br />

als politischer Bewegung deutlich<br />

47<br />

Open Space<br />

Islam und Ich<br />

in Dortmund<br />

Foto:<br />

Holger Runge

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