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Arbeitskreise und Fachausschüsse Veranstaltungen ... - DGZfP

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<strong>Arbeitskreise</strong> <strong>und</strong> <strong>Fachausschüsse</strong><br />

Am 2. November 2010 fand in der<br />

schönen Konferenzebene am Fraunhofer<br />

IZFP in Dresden eine gemeinsame<br />

Sitzung der <strong>Fachausschüsse</strong><br />

„Structural Health Monitoring“ <strong>und</strong><br />

„Zerstörungsfreie Prüfung in der<br />

Luftfahrt“ statt. Der Zuspruch zu<br />

dieser Veranstaltung war groß <strong>und</strong><br />

die mehr als 30 Teilnehmer haben ihr<br />

Kommen nicht bereut.<br />

Eingangs informierten Bernd Frankenstein<br />

vom IZFP <strong>und</strong> Dr. Habel von<br />

der BAM über den DGZFP-Masterkurs.<br />

Danach berichtete der Leiter<br />

des Institutsteils Dresden des IZFP,<br />

Prof. Meyendorf, über den Studiengang<br />

„ZfP-Master“ der Dresden International<br />

University.<br />

Den Hauptbeitrag am Vormittag<br />

steuerte Holger Speckmann von<br />

Airbus Bremen bei. Sein Referat berührte<br />

die Kernthemen beider <strong>Fachausschüsse</strong>:<br />

Er ging in seinem Vortrag<br />

von der Bedeutung der permanenten<br />

Überwachung von Leichtbaustrukturen<br />

aus. Insbesondere für die – im<br />

Flugzeugbau verstärkt eingesetzten<br />

– Faserverb<strong>und</strong>werkstoffe wird einerseits<br />

das Monitoring in Zukunft<br />

unverzichtbar sein. Dies ist vor allem<br />

dem Schädigungsverhalten geschuldet.<br />

Während bei metallischen<br />

Werkstoffen das Risswachstum sehr<br />

gut prognostizierbar ist, sind Schädigungen<br />

in Verb<strong>und</strong>werkstoffen, wie<br />

Faserrisse oder Delaminationen, für<br />

die visuelle Prüfung oft nicht zugänglich.<br />

Hier sind Verfahren des Structural<br />

Health Monitoring gefragt.<br />

10<br />

Andererseits kann aber auch in Zukunft<br />

nicht auf die Zerstörungsfreie<br />

Prüfung der Faserverb<strong>und</strong>werkstoffe<br />

verzichtet werden. Diese wird aber<br />

mehr <strong>und</strong> mehr zustandsbezogen<br />

<strong>und</strong> nicht mehr so sehr in festen Zeitintervallen<br />

erfolgen.<br />

Die internationale Flugzeugindustrie<br />

trägt diesen Tatsachen durch die<br />

Erstellung neuer Regelwerke Rechnung.<br />

Diesen Standardisierungsaktivitäten<br />

war der Hauptteil des Redebeitrages<br />

von Herrn Speckmann<br />

gewidmet. So hat beispielsweise die<br />

EASA – in der alle großen Flugzeughersteller<br />

vertreten sind – das Maintenance<br />

Steering Group Document<br />

MSG3 in Bearbeitung. In diesem Dokument,<br />

das die weltweite Standardisierung<br />

des Structural Health Monitoring<br />

in der Flugzeugwartung beinhaltet,<br />

wird unter anderem ausgeführt,<br />

dass die A,B,C,D-Checks mithilfe<br />

des SHM zeitlich flexibler gestaltet<br />

werden können. Weit in die Zukunft<br />

reichende Begriffe wie „Scheduled<br />

SHM“, „Automated SHM“, „Damage<br />

Monitoring System“ sowie „Operation<br />

Monitoring System“ werden in<br />

dem Papier behandelt.<br />

Die Zuhörer waren von den Ausführungen<br />

sehr beeindruckt, zeigten<br />

sie doch, wie weit ZfP- relevante Entwicklungen<br />

in die Zukunft reichen.<br />

Weitere Vorträge befassten sich mit<br />

den SHM-Standardisierungsbemühungen<br />

auf dem Gebiet der Faser-<br />

Bragg-Gitter-Sensorik (Dr. Habel<br />

von der BAM) sowie auf dem Gebiet<br />

der Flügel von Windkraftanlagen<br />

(Carsten Ebert von der Fa. Wölfel Beratende<br />

Ingenieure). Letzterer Vortrag<br />

machte die große Bedeutung<br />

dieser Messaufgabe im Lichte der<br />

entstehenden Off-Shore-Windparks<br />

deutlich.<br />

Die darauf folgenden regen Diskussionen<br />

zu aktuellen Projekten der einzelnen<br />

Teilnehmer sowie zu den geplanten<br />

fachspezifischen Tagungen<br />

bestätigten die Lebendigkeit der Arbeit<br />

der beiden <strong>Fachausschüsse</strong>.<br />

Die Fachvorträge des Nachmittags<br />

fanden ebenfalls sehr großes Interesse<br />

bei den Teilnehmern der gemeinsamen<br />

Sitzung. Die ersten beiden<br />

Vorträge befassten sich mit<br />

ZfP-Zeitung 123 • Februar 2011<br />

Gemeinsame Sitzung der <strong>Fachausschüsse</strong><br />

SHM <strong>und</strong> ZfP in der Luftfahrt<br />

Holger Speckmann, Airbus Bremen, bei seinem<br />

Vortrag in Dresden<br />

speziellen Themen des SHM. Der Beitrag<br />

von Prof. Meyendorf hatte die<br />

Integration von Sensorsystemen der<br />

SHM in die zu überwachende Struktur<br />

zum Thema. Fragen der Materialpaarungen,<br />

der Systemzuverlässigkeit<br />

sowie der Strukturfestigkeit <strong>und</strong><br />

Lebensdauer spielen dabei eine Rolle.<br />

Der Vortrag von Prof. Wolter, Direktor<br />

des Instituts für Aufbau- <strong>und</strong><br />

Verbindungstechnik der TU Dresden,<br />

behandelte die dazugehörigen<br />

Technologien für langlebige Elektroniksysteme<br />

zur Auswertung der<br />

Sensorsignale.<br />

Die folgenden beiden vom IZFP-D<br />

gestalteten Vorträge hatten neuere<br />

Arbeiten zur ZfP von Faserverb<strong>und</strong>werkstoffen<br />

zum Inhalt. Dies betraf<br />

einerseits die Prüfung von CFK-<br />

Strukturen mit neuester Ultraschall-<br />

Phased Array Technik des IZFP-D<br />

(Dr. Hentschel) <strong>und</strong> andererseits die<br />

Prüfung dieser Strukturen mit Wirbelstromtechnik<br />

(Dr. Heuer). Das<br />

letztgenannte Prüfverfahren ist in<br />

der Fachwelt bisher noch nicht sehr<br />

bekannt; es nutzt die Leitfähigkeit<br />

der Kohlefasern im Verb<strong>und</strong>werkstoff<br />

aus. Auch für dieses Verfahren wurde<br />

im IZFP-D ein spezielles Gerätesystem<br />

entwickelt.<br />

Der letzte Vortrag der Nachmittagssitzung<br />

(Dr. Hübner, IZFP-D) stellte<br />

die Mikroskopietechnik des gastgebenden<br />

Institutes vor, speziell im Hinblick<br />

auf Materialuntersuchungen.<br />

Beeindruckend war die Leistungsfähigkeit<br />

der Mikroskope, die sogar<br />

einzelne Atome sichtbar machen<br />

konnten.<br />

An das Treffen der <strong>Fachausschüsse</strong><br />

schloss sich eine Sitzung des DGZFP-<br />

<strong>Arbeitskreise</strong>s Dresden mit einem<br />

sehr interessanten Vortrag zur Geschichte<br />

der Akustik an. Am darauf<br />

folgenden Tag begann das zweitägige<br />

Airportseminar am Flughafen<br />

Dresden mit hochkarätigen internationalen<br />

Gästen, das sich ebenfalls<br />

mit Themen des SHM <strong>und</strong> der ZfP<br />

befasste. (vgl. ZfP-Zeitung 122 vom<br />

Dezember 2010) Viele der Teilnehmer<br />

der <strong>Fachausschüsse</strong> nutzten die Gelegenheit<br />

zur Teilnahme auch an diesen<br />

<strong>Veranstaltungen</strong>.<br />

Dr. Dieter Hentschel<br />

Stv. Vors. des FA ZfP in der Luftfahrt

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