08.01.2013 Aufrufe

Morton Neurom - Schonende Operation ohne ... - Gelenk-Doktor

Morton Neurom - Schonende Operation ohne ... - Gelenk-Doktor

Morton Neurom - Schonende Operation ohne ... - Gelenk-Doktor

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Arthrose Hüfte Knie Arm & Hand Schulter Sprunggelenk Fuß<br />

Wählen Sie bitte ein <strong>Gelenk</strong><br />

Häufig gestellte Fragen<br />

Spezialisierung<br />

Diagnose & Therapie<br />

Naturheilverfahren<br />

Stationärer Aufenthalt<br />

Sportmedizin<br />

Orthopädisches Glossar<br />

Presse<br />

<strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong> (<strong>Morton</strong> Neuralgie oder Metatarsalgie):<br />

Mittelfußschmerzen wegen Einklemmung eines Nervs<br />

Empfehlen 36<br />

Die Anforderungen der Mode - hohe Absätze,<br />

enger Zehenraum, großer Druck auf dem<br />

Vorderfuß - bringen den Fuß in Stress-Positionen,<br />

die auf die Dauer belastend und schädlich sind.<br />

Eine Schwellung des Mittelfussnerven kann zu<br />

dem typischen Krankheitsbild des <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong>s<br />

führen. © Istockphoto<br />

Twittern 2 Drucken<br />

1. Typische Ursache des <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong>s: Überbelastung des Fußes durch Sport<br />

oder modebedingte Stresspositionen<br />

2. Diagnose des <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong>s: Wie kann der Arzt das <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong><br />

feststellen?<br />

3. Therapie des <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong>s: Wie kann der Arzt das <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong><br />

behandeln?<br />

4. Konservative Behandlung des <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong>s<br />

5. <strong>Operation</strong> des <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong>s: Nervenentfernung oder einfache<br />

Nervenentlastung?<br />

6. Prognose: Was sind die Aussichten nach der Behandlung oder <strong>Operation</strong> des<br />

<strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong>s?<br />

Literatur zum <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong><br />

1. Typische Ursache des <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong>s: Überbelastung des Fußes durch<br />

Sport oder modebedingte Stresspositionen<br />

Die möglichen Ursachen müssen<br />

genau untersucht werden, denn<br />

daraus lässt sich die<br />

Behandlungsstrategie ableiten. Da<br />

sich mehrere mögliche Ursachen für<br />

Vorfußschmerzen überlagern oder<br />

gleichzeitig auftreten können können,<br />

ist es bei Vorfußschmerzen mit<br />

Verdacht auf <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong> stets<br />

ratsam, die eingehende<br />

Untersuchung bei einem<br />

ausgewiesenen Fußspezialisten zu<br />

suchen, um Fehlbehandlungen zu<br />

vermeiden.<br />

Der menschliche Fuß hat sich<br />

entwickelt unter den Bedingungen des<br />

Barfußlaufens. Modernes Schuhwerk<br />

entlastet den Fuß und schützt ihn vor<br />

Kälte und Verletzungen. Doch vor allem<br />

die Anforderungen der Mode - hohe<br />

Absätze, Einengung der Zehen -<br />

bringen den Fuß in Positionen, die auf<br />

die Dauer belastend und schädlich<br />

sind.<br />

Daher gehören Mittelfußschmerzen<br />

(Metatarsalgie) für Frauen zwischen 15<br />

und 50 Jahren zu den häufigsten<br />

orthopädischen Beschwerden.<br />

Verschiedene Studien haben gezeigt,<br />

dass unabhängig vom Geschlecht bis<br />

zu 36% der über 65 jährigen Patienten<br />

an Vorfußschmerzen (Metatarsalgie)<br />

leiden, die Ihren Bewegungsradius<br />

stark einschränken.<br />

Vorfußschmerzen können zahlreiche<br />

Ursachen haben - von Fehlstellungen<br />

des Fußes, Stoffwechselerkrankungen,<br />

Überlastung oder Gefäßerkrankungen.<br />

Was muß bei der Diagnose des <strong>Morton</strong><br />

<strong>Neurom</strong>s ausgeschlossen werden?<br />

Stressfrakturen der Zehen<br />

Rheumatische Erkrankungen<br />

Gicht (Störung des<br />

Harnsäurestoffwechsels)<br />

Hallux valgus oder Hammerzehen<br />

Entzündung des Mittelfuß-<br />

Zehengelenkes<br />

Überbeweglichkeit<br />

Weichteilschäden und<br />

Schleimbeutelentzündung (Bursitis)<br />

Warzen, Weichteiltumore<br />

Auch sportliche Belastung oder<br />

Balett-Tanzen mit extremer<br />

Zehenbelastung gehört zu den Verursachern des <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong>s.<br />

Mittelfußschmerzen treten daher bei Frauen 5 mal häufiger auf als bei Männern. Bei<br />

den meisten Patientinnen manifestiert sich das <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong> erstmals zwischen<br />

dem 40. und dem 50. Geburtstag. Bei den älteren, über 65 jährigen, Patienten sind<br />

Orthopädische <strong>Gelenk</strong> Klinik<br />

Dr Thomas Schneider<br />

Spezialisierung:<br />

Facharzt für Orthopädie<br />

Alte Bundesstr. 58<br />

79194 Gundelfingen<br />

Ihre Anfrage absenden<br />

0761- 76 998 491<br />

Mo-Fr 8:00 -19:00 Uhr<br />

Anfahrt und Parken<br />

praxis@gelenk-doktor.de<br />

Fußspezialist<br />

Seit 14 Jahren Spezial-<br />

Sprechstunden für Fuß-<br />

Orthopädie<br />

Zertifizierter Abschluss Fußund<br />

Sprung- <strong>Gelenk</strong>schirurgie<br />

der Deutsche Assoziation für<br />

Fuß und Sprunggelenk e.V.<br />

( DAF)<br />

Fuss-Orthopädie ist Praxisund<br />

Fortbildungs-Schwerpunkt<br />

Diese Webseite befolgt<br />

den HON Standard für<br />

vertrauenswürdige<br />

Gesundheits-<br />

Informationen.<br />

Kontrollieren Sie dies hier.<br />

Akkreditiert nach<br />

dem Medisuch<br />

Standard für<br />

hochwertige<br />

Gesundheits-<br />

Webseiten mit<br />

relevanten, patientenorientierten<br />

Informationen. Überprüfen Sie dies<br />

bitte hier.<br />

Klinik Zertifiziert nach<br />

DIN ISO 9001:2008


dann beide Geschlechter gleich häufig von Vorfußschmerz (Metatarsalgie) betroffen.<br />

Wichtige Begriffe und Synonyme<br />

<strong>Morton</strong>neurom, <strong>Morton</strong>syndrom, Interdigitale Metatarsalgie, <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong>,<br />

<strong>Morton</strong>neuralgie, Neuralgie, Vorfussschmerzen, Nerveneinklemmungssyndrom,<br />

Einklemmungsneuropathie, Entrapmentsyndrom, Morbus <strong>Morton</strong><br />

Häufiger Erkrankungsmechanismus bei <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong><br />

Die Nerven im Mittelfuß<br />

verlaufen unterhalb der<br />

Fußsohle. Beim Tragen hoher<br />

Schuhe - vor allem in<br />

Verbindung mit Spreizfuß -<br />

sind diese Nerven besonderen<br />

Druckbelastungen ausgesetzt.<br />

Durch den dauerhaften Druck<br />

können Nerven chronisch<br />

© <strong>Gelenk</strong>-<strong>Doktor</strong>.de, Dr. Thomas Schneider<br />

anschwellen - hier grün<br />

angefärbt. Diese Anschwellung, die zu vermehrtem Druck und Einklemmung des<br />

betroffenen Nerven führt, kann zu Schmerzen, Krämpfen und Gefühlsstörungen<br />

(Taubheit) beitragen - den typischen Symptomen des <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong>s. Das <strong>Morton</strong><br />

<strong>Neurom</strong> manifestiert sich meist zwischen 3. und 4. Zehe. In 10% aller Fälle von<br />

<strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong> treten diese Beschwerden beidseitig auf. Eine <strong>Morton</strong>'sche<br />

Neuralgie, bzw. das Schmerzmuster kann der Orthopäde bei der manuellen<br />

Untersuchung durch gleichzeitigen Druck knapp hinter den Mittelfussköpfchen von<br />

ober- und unterhalb des Fusses hervorrufen, (bi-digitale Kompression, Mulder’s<br />

click).<br />

Anfällig für <strong>Morton</strong>s <strong>Neurom</strong> sind nicht<br />

nur Frauen mittleren Alters, als Opfer<br />

der Schuhmode mit resultierender<br />

hoher Vorfußbelastung. Auch<br />

Fehlstellungen des Fußes mit hoher<br />

Belastung der Zehenwurzelknochen,<br />

Änderungen oder Verhärtungen des<br />

Bindegwebes zwischen den Zehen<br />

(z.B. durch plantare Keratosen) führen<br />

zu einem erhöhten Druck auf die<br />

zwischen den Zehenknochen<br />

verlaufenden Nervenfasern.<br />

Überlastung durch hohe<br />

Trainingsleistung bei Läufern können<br />

zu den stechenden Schmerzen des<br />

<strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong>s führen.<br />

Entstehung des <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong>s<br />

und Erkrankungsmechanismus<br />

Video mit freundlicher Genehmigung von Youtube<br />

Röntgenbild eines Fußes in High-Heels: Die<br />

Belastung des Vorfusses ist enorm. Wenn das<br />

vordere Fußgewölbe durch den hohen Druck<br />

nachgibt, spricht man von einem Spreizfuß<br />

Mikroskopische Untersuchungen zeigen, daß das <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong> keine<br />

Entzündung ist; auch kein Tumor. Das <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong> ist eine klassische


Einklemmungs-Neuropathie. Alle Symptome des <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong>s - Schmerzen,<br />

Brennen, Taubheit - entstehen durch die mechanische Einklemmung des Nerven,<br />

der dabei aber selbst nicht verletzt wird. Die anatomischen Folgen - Schwellung des<br />

Nerven zum <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong> - sind lediglich Folgen dieser Einklemmung. Daher<br />

kann auch bereits eine Verminderung des Drucks auf das <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong> durch<br />

operative Lösung der Bindegebe zwischen den Zehen zur Beseitigung des<br />

Syndroms beitragen.<br />

Welche Symptome sprechen für die Diagnose des <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong>s?<br />

Die Symptome im Zusammenhang<br />

mit Nervensyndromen sind vielfältig,<br />

oft widersprüchlich, und stellen<br />

besondere Anforderungen an die<br />

Diagnose.<br />

Schmerzen im Vorderfuß und in<br />

einzelnen Zehen lassen den<br />

Fußspezialisten an das <strong>Morton</strong><br />

<strong>Neurom</strong> denken.<br />

Die Qualität des Schmerzes wird oft<br />

als stechend oder brennend<br />

beschrieben. Doch kann das <strong>Morton</strong><br />

<strong>Neurom</strong> auch mit Krämpfen assoziiert sein.<br />

Anatomische Abbildung des Nervenverlaufes<br />

an der Fußsohle: Druck auf dem mittleren<br />

Nerven führt zu einem Schmerzsysndrom:<br />

Dem <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong> © Grays-Anatomy<br />

Symptome eines <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong>s<br />

Prickeln oder "Ameisenlaufen"<br />

In die Zehen ausstrahlender Schmerz<br />

Belastungsabhängiger Schmerz<br />

Schmerz lässt nachdem Schuhe<br />

ausziehen sofort nach<br />

Stechender Schmerz<br />

Taubheit<br />

Gefühlsstörungen<br />

Neben Schmerzen kann - ähnlich wie beim Karpaltunnelsyndrom - auch<br />

fortschreitende Taubheit und Gefühlsstörung im Fuß zu den Symptomen<br />

gehören. Andere Patienten beschrieben das Gefühl, mit einer Murmel im Schuh zu<br />

gehen. Ein deutlicher Hinweis auf das <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong> ist dann gegeben, wenn<br />

durch Fußmassage der Schmerz recht schnell nachlässt<br />

Die Schmerzen treten anfallartig für<br />

Minuten oder Stunden auf, mit<br />

unterschiedlichen Zeitabständen -<br />

Wochen oder Monaten - zwischen<br />

den Schüben. Im Verlauf treten diese<br />

Schübe aber immer häufiger auf.<br />

Ausschlußgründe für das <strong>Morton</strong><br />

<strong>Neurom</strong> sind Ruheschmerzen oder<br />

"Anlaufschmerzen" zu Beginn einer<br />

Belastungsphase: Wenn die<br />

Diese Symptome gehören nicht zu<br />

einem <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong><br />

Belastungsunabhängiger Vorfuß-<br />

Schmerz (Ruheschmerz)<br />

Anlaufschmerzen zu Beginn einer<br />

Belastungsphase<br />

Nächtlicher Vorfuß-Schmerz<br />

Schmerzen also nachts auftreten oder unabhängig von Belastung, muß an andere<br />

Krankeitsursachen gedacht werden<br />

2. Wie kann der Arzt das <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong> untersuchen?<br />

Das <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong> tritt oft zusammen<br />

mit einem Spreizfuß - dem<br />

abgesenkten Quergewölbe - auf. Erst<br />

diese Änderung der Belastungslinien durch<br />

Spreizfuß führt zur stetigen Reizung des<br />

direkt unter der Fußsohle verlaufenden<br />

Nerven.<br />

Ein Spreizfuß deutet direkt auf ein<br />

<strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong> hin. Ein Hinweis auf<br />

einen fortgeschrittenen Spreizfuß: Durch<br />

die Überlastung der Mittelfußköpfchen<br />

entsteht an Fußsohle eine starke<br />

Schwielenbildung.<br />

Eine podometrische Untersuchung -<br />

elektronische Messung des Fußdruckes -<br />

gibt stets sehr deutliche Hinweise auf die<br />

Krankheitsursache bei<br />

Mittelfußschmerzen.<br />

Die aus der mechanischen Reizung<br />

resultierende Nervenverdickung kann durch<br />

den Fußspezialisten auch direkt ertastet<br />

werden.<br />

Patientenbefragung und direkte<br />

körperliche Untersuchung stehen daher<br />

im Mittelpunkt der Diagnose.<br />

Ich frage meine Patientinnen oft danach,<br />

ob die Schmerzen besser werden,<br />

wenn Sie die Schuhe ausziehen: Dann haben wir schon einen sehr starken<br />

Hinweis auf das <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong> als Ursache der Mittelfußschmerzen.


Wenn all diese diese Anzeichen für das <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong> sprechen, kann zuletzt der<br />

direkte Nachweis durchgeführt werden, um die Diagnose zu sichern: Wenn nach<br />

Injektion des entzündeten Nerven mit einem Betäubungsmittel die<br />

Beschwerden sofort verschwinden, war der Nerv mit Sicherheit die Ursache.<br />

Eine apparative Untersuchungen durch Röntgen, Kernspin oder Ultraschall dient hier<br />

vor allem dem Ausschluß anderer möglicher Krankheitsursachen. Die Diagnose<br />

erfolgt auf der Grundlage der klinischen Erfahrung des Fußspezialisten. Mit MRT<br />

kann ein <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong> direkt bestätigt werden.<br />

Fall 1: Ein typischer Fall des <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong>s<br />

Eine Patientin (41) suchte unsere Klinik wegen regelmässig auftretender stechender<br />

Schmerzen im Mittelfußbereich auf. Zeitweise waren die Schmerzen so stark, daß<br />

sie nicht mehr in Schuhen gehen konnte. Nach dem Ausziehen der Schuhe wurden<br />

die Beschwerden sofort besser.<br />

Die klinische Untersuchung zeigte keine erkennbare Fehlstellungen der Zehen. Im<br />

dritten Zehenzwischenraum konnte der Orthopäde durch Fingerdruck starke<br />

Schmerzen hervorrufen.<br />

Eine Elektromyographie (Elektrische<br />

Messung der Muskelaktivität) konnte<br />

zeigen, daß der 3. Zehennerv beteiligt<br />

ist: das ist ein typisches Zeichen für<br />

das <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong>.<br />

Die Patientin konnte durch eine<br />

operative Lösung der<br />

Bindegewebshülle zwischen dem 3.<br />

Die Oberflächen-Elektromyographie<br />

misst die elektrische Muskelaktivität einer<br />

erkrankten Körperregion. Hierzu werden<br />

Elektroden auf die Haut über die betroffene<br />

Stelle geklebt.<br />

Weiterlesen zu Elektromyografie<br />

und dem 4. Zehen behandelt werden. Der Druck auf den Nerven nahm ab. Die<br />

Symptome des <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong>s waren beseitigt. Nach 4 Monaten konnte der<br />

Orthopäde mit EMG wieder normale Nervenaktivität messen. Die schmerzhafte<br />

Drucksituation (Metatarsalgie) als Auslöser des <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong>s war durch die<br />

Bindegewebsoperation dauerhaft beseitigt. Sensibilität und Belastbarkeit des<br />

Mittelfusses war wieder normal.<br />

3. Wie kann der Arzt das <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong> behandeln?<br />

Das <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong> wird vorwiegend<br />

konservativ behandelt. Der einfache<br />

Wechsel zu weiten, bequemen<br />

Schuhen mit viel Platz für die<br />

Zehen mildert die Symptome bereits<br />

in vielen Fällen. Durch stützende<br />

Einlagen kann das Fußgewölbe<br />

wieder entlastet und unterstützt<br />

werden. Das nimmt Druck von den<br />

eingeklemmten Nerven. Zu den<br />

weiteren Behandlungsmöglichkeiten<br />

gehört ein Spektrum an<br />

Behandlungsmethoden<br />

Entlastung durch weite, flache Schuhe<br />

Stützende Einlagen<br />

Kältetherapie<br />

Ultraschall<br />

Cortison-Injektionen<br />

Injektion mit Anaesthetika<br />

Fuß-Massagen<br />

medikamentösen und physikalischen Behandlungsmöglichkeiten.<br />

<strong>Operation</strong>en sind meist nur bei fortgeschrittener <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong> Entwicklung<br />

erforderlich. Bei rechtzeitiger Diagnose und Behandlung genügen konservative<br />

Methoden und das Tragen gesunder Schuhe für die dauerhafte Behebung. In Studien<br />

wurde gezeigt, dass in etwa 50% aller Fälle die Verhaltensanpassung und die<br />

konservative Behandlung ausreicht, um ein <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong> dauerhaft abzuheilen.<br />

<strong>Operation</strong> des <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong>s - wann wird operiert?<br />

Ein <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong> wird erst dann operiert, wenn alle konservativen<br />

Behandlungsmethoden ausgeschöpft sind. Dabei sind nicht alle konservativen<br />

Behandlungsmethoden nebenwirkungsfrei. Die Cortison Injektionstherapie wird oft<br />

mit einer dauerhaften Verminderung des schützenden Fettpolsters an der Fußsohle<br />

in Verbindung gebracht. Diese Reduktion des Fettpolsters ist seinerseits ein<br />

Risikofaktor für das Fortschreiten des <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong>s, weil die Belastung des<br />

Plantarnerven erhöht wird.<br />

Für die <strong>Operation</strong> des <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong>s gibt es 2 Ansätze.<br />

1. OP-Methode: Einfache operative Entlastung durch Dekompression des<br />

<strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong>s<br />

Ähnlich wie beim Karpaltunnelsyndrom am Handgelenk kann durch Öffnung des<br />

Bindegewebes eine Druckentlastung des Nervs durchgeführt werden: durch eine<br />

Durchtrennung bindegewebiger Strukturen kann der Druck auf das Nervenbündel im<br />

Zehenzwischenraum dauerhaft reduziert werden (Dekompression). Diese<br />

mechanische Dekompression ist die operative Methode, die am ehesten dem


ekannten Erkrankungsmechanismus des <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong>s als einfacher<br />

Einklemmungs-Neuropathie gerecht wird. Zusätzlich können zwei dem <strong>Morton</strong><br />

<strong>Neurom</strong> benachbarte Mittelfussknochen umgestellt werden (Umstellungsosteotomie)<br />

um den Durchlass für den Nerven zu vergrössern.<br />

Wenn Verhaltensanpassung und<br />

konservative Therapie mit Einlagen und<br />

Spritzen über Monate und Jahre keine<br />

Besserung der Mittelfußschmerzen<br />

bringen, wird eine <strong>Operation</strong> des <strong>Morton</strong><br />

<strong>Neurom</strong>s in Betracht gezogen.<br />

Bei der Dekompression oder<br />

Neurolyse des <strong>Morton</strong> Syndroms wird<br />

durch Spaltung eines Bandes<br />

(Ligament) zwischen den Zehen der<br />

Druck auf den Nerven dauerhaft<br />

vermindert. Zusätzlich können zwei dem<br />

<strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong> benachbarte<br />

Mittelfussknochen schmaler gemacht<br />

werden um den Durchlass für den<br />

Nerven zu vergrössern. Das normale<br />

Gefühl und Sensibilität in den Zehen<br />

bleibt bei dieser <strong>Operation</strong>smethode<br />

erhalten.<br />

Durch die drei kleinen Schnitte wird das<br />

Bindegewebe entspannt und der Platz<br />

des Nerven zwischen den Mittelfußknochen vergrössert.<br />

Fuß nach Dekompressions - <strong>Operation</strong> des<br />

<strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong>s. Dieses schonende Verfahren<br />

kommt mit kleinsten Schnitten aus. In Deutschland<br />

wird es nur von wenigen Fuß-Spezialisten<br />

beherrscht. © <strong>Gelenk</strong>-<strong>Doktor</strong>.de<br />

Diese sehr schonende, minimalinvasive <strong>Operation</strong>smethode kommt mit kleinsten<br />

Schnitten aus. Sie kann die Einklemmungs-Neuropathie, die das <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong><br />

auslöst, dauerhaft beheben. Dieses sehr schonende Verfahren zur <strong>Operation</strong> des<br />

<strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong>s wird in Deutschland bisher nur von wenigen Fuß und<br />

Sprunggelenks-Chirurgen angeboten.<br />

Häufige Fragen zur Dekompression bei <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong><br />

1. Wo wird die Dekompression <strong>ohne</strong> Nervenamputation bei <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong><br />

angeboten?<br />

Diese <strong>Operation</strong> wird von der <strong>Gelenk</strong>-Klinik Freiburg für Patienten und<br />

Patientinnen stationär durchgeführt.<br />

2. Wann kann ich nach der OP wieder heimreisen?<br />

Nach 2 Tagen können die Patienten die Heimreise mit einem speziellen<br />

Vorfußentlastungsschuh antreten, der für 2-3 Wochen getragen werden kann.<br />

3. Wie wird bei reisenden Patienten die Nachbehandlung durchgeführt?<br />

Die Nachbehandlung, Verbandswechsel und Faden entfernen können dann<br />

wohnortnah durchgeführt werden. Ein genaues nachbehandlungsschema wird<br />

mit dem Arztbrief mitgegeben. In der Regel fallen nur Verbandswechsel an, die<br />

die Patienten selbst durchführen können.<br />

4. Können Sie mir einen Arzt in Wohnortnähe empfehlen, der<br />

Dekompression bei <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong> beherrscht?<br />

Wir bekommen sehr häufig E-Mail-Anfragen von Patientinnen, welcher Arzt in<br />

Ihrer Wohnort-Nähe dieses Dekompressionsverfahren an Stelle der<br />

Nervenamputation anwendet. Leider kennen wir weder die Spezialisierung noch<br />

die Erfahrung der Ärzte in anderen Regionen, so dass wir bei diesen Anfragen<br />

nicht helfen können.<br />

2. OP-Methode bei <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong>: Entfernung - Neuroektomie - des<br />

veränderten Nervengewebes<br />

Bei der operativen Entfernung des geschwollenen Nervenbündels, der<br />

Neuroektomie des <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong>s werden die krankhaft veränderten Nervenäste<br />

im Zehenbereich und im Mittelfußbereich einfach entfernt. Das kann zur Folge<br />

haben, daß der 3. und 4. Zeh zwar nicht mehr schmerzen, aber dauerhaft taub<br />

bleiben.<br />

In einigen Fällen kann der verbleibende Nervenstumpf weiterhin unter Druck sein und<br />

schmerzhaft bleiben, so dass durch die Neurektomie dann nichts gewonnen ist.<br />

Daher ist die weit verbreitete Neuroektomie nicht mehr unsere operative Methode der<br />

ersten Wahl.<br />

Nach Beendigung der <strong>Operation</strong> wird die Wunde - Mittelfußbänder und Haut - wieder<br />

schichtweise verschlossen. Der Fuß wird zum Schluss elastisch gewickelt


Amputation des geschwollenen<br />

Nerven - die Neuroektomie des<br />

<strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong>s<br />

Als zweite Behandlungsmöglichkeit<br />

kann eine Neuroektomie<br />

durchgeführt werden: Dabei wird des<br />

erkrankte Nervengewebe einfach<br />

entfernt.<br />

Hier steht dem Orthopäden der<br />

Zugang von der Fußsohle (plantar)<br />

her offen: wegen längerer<br />

Heilungszeit und späterer<br />

Vollbelastung sowie einer dauerhaften<br />

Schwächung des Fußes durch<br />

Narbenbildung an der Fußsohle ist<br />

der Zugang von unten zwar direkt,<br />

aber auch mit Nachteilen verbunden.<br />

Es gibt auch den Zugang zum<br />

<strong>Operation</strong>sgebiet von oben<br />

(dorsal). Hier muss der Operateur<br />

aber alle Bindegewebe des Fußes bis<br />

zum an der Sohle gelegenen Nerven<br />

Welche Nachbehandlung ist nach der<br />

<strong>Operation</strong> des <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong>s<br />

erforderlich?<br />

Bis zur gesicherten Wundheilung - etwa<br />

3 Wochen - sollte lediglich eine<br />

Teilbelastung des operierten Fußes<br />

erfolgen.<br />

Nach der OP wird zunächst ein<br />

spezieller Vorfußentlastungsschuh<br />

getragen<br />

Jede stärkere Belastung oder Abrollen<br />

des Fußes sollte für 2 Monate vermieden<br />

werden.<br />

Nach 3 Wochen kann wieder ein<br />

normaler Straßenschuh getragen<br />

werden.<br />

Schuhe sollten eine harte Sohle haben<br />

und weit geschnitten sein.<br />

Schnürsenkel sollten ein gutes<br />

Anpassen des Schuhs erlauben<br />

öffnen. Der Patient kann im Vergleich zur Neurektomie von unten zwar früher wieder<br />

belasten. Aber alle tiefliegenden Bindegewebe müssen durchtrennt und wieder<br />

vernäht werden.<br />

Auch nach Neuroektomie kann die Amputationsstelle des entfernten Nerven wieder<br />

schmerzhafte Symptome des <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong>s entwickeln.<br />

Eine Revisionsoperation kann dann erforderlich sein. Weil in aller Regel das<br />

Nervengewebe nicht selbst erkrankt ist, sondern nur durch Einklemmung<br />

komprimiert wird, ziehen wir die Neuroektomie als <strong>Operation</strong>smethode nicht in<br />

erster Linie in Betracht.<br />

Die einfache Entlastung - Dekompression - des eingeklemmten Nerven durch<br />

Lösung des Bindegewebes ist bei dem <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong> meist hinreichend und führt<br />

zu einem wesentlich besseren Zustand des Patienten nach <strong>Operation</strong>.<br />

Fall 2: <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong> im Sportlichen Hochleistungsbereich: Professionelle<br />

Balett-Tänzerin<br />

Eine professionelle Tänzerin mit über<br />

10 jähriger Karriere hat<br />

Schmerzempfindungen im<br />

Mittelfußbereich. Das <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong><br />

machte sich bemerkbar als<br />

"Schnappen" der Sehne im<br />

Mittelfußbereich.<br />

Dazu kam die schmerzhafte<br />

Symptomatik des <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong>s.<br />

Ein deutlicher Hinweis auf das <strong>Morton</strong><br />

<strong>Neurom</strong>: beim Ausziehen der Schuhe<br />

trat sofortige Schmerzerleichterung auf.<br />

Diese Hinweise aus der<br />

Patientenbefragung und der Anamnese<br />

ergaben bereits eine recht klare<br />

Diagnose des <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong>s. Die<br />

Diagnose wurde schließlich noch durch<br />

ein bildgebendes Verfahren bestätigt.<br />

Das <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong> wurde abgebildet<br />

durch eine Kernspin-Tomographie im<br />

Mittelfußbereich.<br />

Die besondere Situation für Ballet-<br />

Tänzer und Tänzerinnen aus dem<br />

Hochleistungsbereich ist die hohe<br />

Belastung der Zehengrundgelenke, vor<br />

allem des 2. und 3. Zehengrundgelenks<br />

durch den hohen Druck des Tanzens<br />

bei gestrecktem Fuß. Dazu kommen<br />

Besondere Anforderungen der Ballett-Tänzer -<br />

Stehen en pointe auf Zehenspitzen und Sprünge<br />

mit gestrecktem Fuß - können durch sehr hohe<br />

Drücke den Mittelfußnerven besonders belasten.<br />

Eine Lösung der Nerveneinklemmung durch<br />

Lösung des Bandes zwischen den Zehen kann<br />

Platz schaffen und das Moron <strong>Neurom</strong> wieder<br />

vermindern. 10 bis 14 Tagen nach dieser<br />

<strong>Operation</strong> ist das Training im Leistungsbereich<br />

wieder möglich.<br />

wiederkehrende kleine Traumen durch Sprünge und Landungen.<br />

Die Therapie muss diese wiederkehrenden Höchstbelastungen mitberücksichtigen.<br />

Bei der Durchführung einer klassischen Neurektomie - der kompletten Entfernung<br />

des geschwollenen Nerven - besteht eine Gefahr einer erneuten <strong>Neurom</strong>bildung im


Bereich der Nervenstümpfe. Neurektomien sind zum Teil notwendig, sollten aber der<br />

letzte Therapieansatz bleiben.<br />

Zu allererst sollte eine endoskopisch gestützte Lösung des Bandes, das die<br />

Mittelfussköpfchen 3 und 4 verbindet (ligamentum intertarseum) in Betracht gezogen<br />

werden. Dadurch vermindert sich sofort der Druck, dem der Mittelfußnerv ausgesetzt<br />

ist. Das <strong>Neurom</strong> kann dann bereits abschwellen. Bereits 10-14 Tage nach dem<br />

Lösen des Bandes mit modernsten minimalinvasiven Verfahren kann die<br />

Trainingsbelastung bereits wieder voll aufgenommen werden. Das ist besonders<br />

wichtig für die Patienten mit <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong> aus dem Sport- und<br />

Hochleistungsbereich.<br />

Sollte das dauerhaft nicht reichen sollte zusätzlich eine minimalinvasiv<br />

durchgeführte Versetzung der Mittelfußknochen weiteren Platz für den<br />

Mittelfußnerven unter der Druckbelastung schaffen. Nach Versetzung der<br />

Mittelfußknochen ist eine Sportbelastung im Hochleistungsbereich oder Balett-<br />

Tanzen erst wieder etwa 5 Monaten nach <strong>Operation</strong> wieder zu empfehlen.<br />

4. Wie sind die Aussichten nach der Behandlung des <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong>s?<br />

Wichtig für die langfristige Fußgesundheit nach <strong>Morton</strong>-<strong>Neurom</strong> ist natürlich<br />

gesundes Schuhwerk. Das bedeutet: Flache Absätze, Unterstützung für das<br />

Quergewölbe im Vorfuß und viel Zehenraum.<br />

Die Wiederkehr des <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong>s kann mit dieser recht einfachen<br />

Verhaltensanpassung sehr gut verhindert werden: Tragen Sie so oft wie möglich<br />

gesunde Schuhe.<br />

Da High-Heel-Schuhe für viele zum Leben gehören: Tragen Sie regelmäßig<br />

unterschiedliche Schuh-Modelle. So können Sie wenigstens die Art der<br />

Fehlbelastung variieren. Es gibt also durchaus orthopädische Gründe, sich<br />

möglichst oft ein paar schicker neuer Schuhe zu gönnen. Sie vermindern durch<br />

Variation der Schuhmodelle die spezifische Belastung des Vorderfusses und beugen<br />

dem <strong>Morton</strong> <strong>Neurom</strong> vor.<br />

© 2009-2012 Dr. Thomas Schneider | Orthopäde in Freiburg | Impressum | Datenschutz<br />

Medizin Presse | Terminanfrage | Bibliografie | Glossar | Übersicht<br />

Erstellt: 23.04.2010 Letzte Änderung: 11.03.2012

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!