RBW aktuell August 06 - Rinderunion Baden-Württemberg e.V.
RBW aktuell August 06 - Rinderunion Baden-Württemberg e.V.
RBW aktuell August 06 - Rinderunion Baden-Württemberg e.V.
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Rasseversammlungen 20<strong>06</strong><br />
Vor bzw. nach der Rasseversammlung der<br />
Highlandzüchter, die im Rahmen einer von<br />
mehreren Hundert Zuschauern besuchten<br />
Jungtierschau am 14. Mai in <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong><br />
stattgefunden hat, fanden die Versammlungen<br />
der Rassen Angus, Charolais, Galloway,<br />
Limousin und Zwergzebu mit jeweils<br />
einer Betriebs- und Herdenbesichtigung<br />
statt. Folgende Mitglieder hatten ihren Betrieb<br />
für eine Besichtigung zur Verfügung<br />
gestellt: Friederike und Robert Schmid in<br />
Veringenstadt (Anguszucht), <strong>August</strong> Haag<br />
in Bad Wildbad-Sprollenhaus (Charolais-<br />
Halter), ZG Schick-Sättele in Spiegelberg-<br />
Großhöchberg (Gallowayzucht), Achim Kober<br />
in Calw- Stammheim (Limousinzucht)<br />
sowie Dr. Iris Kindt in Weinstadt-Beutelsbach<br />
(Zwergzebuzucht).<br />
Friederike und Robert Schmid züchten seit<br />
über 15 Jahren Angus. Größte Zuchterfolge<br />
waren der Sieg mit „Joe“ auf der ersten<br />
Angus-Bundesschau 1995 in Alsfeld und<br />
2002 der Bundes-Reservesieg mit der<br />
Jungkuh „Evita MLR“. Die Herde besticht<br />
durch viel Rahmen, Typ und eine hervorragende<br />
Bemuskelung. In eine vorhandene<br />
Scheune am Rande des Industriegebietes<br />
wurde 1991 ein Stall mit Laufhof integriert.<br />
Die zeitlich letzte Rasseversammlung fand<br />
dieses Jahr Mitte Juli bei Charolais-Halter<br />
<strong>August</strong> Haag in Sprollenhaus statt. Eingeladen<br />
waren hierzu neben den Charolaisleuten<br />
auch die Halter und Züchter der Rassen<br />
Fleckvieh, Hereford und weiteren<br />
weniger verbreiteten Intensivrassen wie<br />
Shorthorn, Blonde d’Aquitaine und Pinzgauer.<br />
Viel Mühe hatte sich die Zuchtgemeinschaft<br />
Schick-Sättele gemacht, um den<br />
Platz für Körung und Jungtierschau der<br />
Gallowayzüchter herzurichten. Leider gab<br />
es dieses Jahr zu wenig Anmeldungen, so<br />
dass die Jungtierschau, die immerhin auf<br />
Ab sofort können Sie beim VIT eine<br />
Herdenkennung (PREFIX) für Holsteins<br />
u. Fleischrinder führen lassen.<br />
Gesamtkosten € 250.<br />
Die Eintragung erfolgt über die <strong>RBW</strong>.<br />
Fleischrinderzucht<br />
Landesebene durchgeführt wird, ausfallen<br />
musste. Trotzdem waren die Mitglieder<br />
und Besucher aus der näheren Umgebung<br />
von dem Dargebotenen begeistert. Neben<br />
der Körung eines in dem seltenen Farbeschlag<br />
„White-black pointet“ gezogenen<br />
Bullen von Anne und Rolf Jamrog aus Mindersdorf<br />
im Kreis Konstanz beeindruckte<br />
die in der schwarzen Farbrichtung gezogene<br />
Herde der Zuchtgemeinschaft und die Weideeinrichtungen<br />
mit Fangstand und Schutzhütte.<br />
Zu dieser Versammlung waren auch die<br />
Mitglieder der weniger verbreiteten Robustrassen<br />
wie Dexter, Luing, Salers und<br />
Welsh Black eingeladen.<br />
Achim Kober hält seit knapp 15 Jahren<br />
Fleischrinder. Mit zwei Limousinrindern aus<br />
Luxemburg begann 1993 eine erfolgreiche<br />
Zucht, wobei die Teilnahme an der ersten<br />
Bundesschau Schwarz-Rot-Gold im Oktober<br />
2003 in Alsfeld mit vorderen Platzierungen<br />
seines Bullen „Verneuve“ und zwei<br />
Kühen seinen größten Zuchterfolg darstellen.<br />
Der inzwischen 6 1 jährige Verneuve begeisterte<br />
die über 50 Besucher der Versammlung<br />
durch seinen unglaublich guten<br />
Charakter und seine sehr gute Bemuskelung.<br />
Großes Interesse fand der<br />
1999 erbaute neue Stall.<br />
Ebenfalls sehr gut besucht war die Versammlung<br />
der Züchter der Rasse Zwergzebu.<br />
Eingeladen hierzu waren die Mitglieder<br />
in das Landhotel Burg von Züchterin<br />
Dr. Iris Kindt, oberhalb von Beutelsbach<br />
gelegen, mitten in den Weinbergen des<br />
Remstales.<br />
Frau Dr. Kindt züchtet die kleinen robusten<br />
Rinder hauptsächlich wegen derer Genügsamkeit<br />
und weil die Tagungsteilnehmer<br />
ihres Hotels am Abend gerne zu diesen für<br />
sie zum Teil noch nie gesehenen Rindern<br />
pilgern und sich darüber erfreuen.<br />
Im Anschluss an die Besichtigung der Herden<br />
gab es auf allen Betrieben traditionsgemäß<br />
ein reichhaltiges Vesper und die<br />
Gelegenheit, sich noch untereinander auszutauschen.<br />
Dr. E. Ostendorff<br />
Neuer Rasseausschuss Angus<br />
Manfred Bregenzer, Gammertingen<br />
Hannes Fellmann, Löwenstein<br />
Benjamin Junck (RA Vors.), Jungingen<br />
Markus Lindner, Vellberg<br />
Hans de Pay, Gammertingen<br />
Peter Schumacher, Heidelberg<br />
Peter Wälde, Gutach<br />
Karin Weisert, Birkenfeld<br />
Neuer Rasseausschuss Charolais, FV u. a.<br />
Hans-J. Burkhardt (FV), Oberreichenbach<br />
Simon Essig (FV), Weissach<br />
Gerhard Grether (CH), <strong>Baden</strong>weiler<br />
Ernst Hermann (CH), Aalen<br />
Franz Lutz (CH), Owingen<br />
Dietmar Moser (CH), Westerheim<br />
Thomas Rott (CH) (RA-Vors.), Aidlingen<br />
Helmut Werner (CH), Rastatt<br />
Neuer Rasseausschuss Limousin<br />
Anselm Barth, Alfdorf<br />
Gerd Böttinger (RA-Vors.), Gechingen<br />
Otto Elsässer, Steinenbronn<br />
Bernd Heinzmann, Engstingen<br />
Andreas Lamparth, Altensteig<br />
Wendelin Schlewek , Deggenhausertal<br />
Bernd Schober, Sulzbach-Laufen<br />
Gebhard Spieler, Eberhardzell<br />
Neuer Rasseausschuss Galloway u. a.<br />
Eberhard Breitling (SAL), Aidlingen<br />
Karl Ederle (GW) (RA-Vors.), Bissingen/Teck<br />
Rudi Heinzmann (GW), Östringen<br />
Edwin Herter (GW), Attenweiler<br />
Rolf Jamrog (GW), Hohenfels<br />
Gerd Künstle (WB), Mössingen<br />
Fritz Maier (GW), Welzheim<br />
Hubert Mielke (GW), Scharenstetten<br />
Werner Müller (Dex), Mössingen<br />
Neuer Rasseausschuss Highland<br />
Christine Baumann, <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong><br />
Hans-Ulrich Benz, Münsingen<br />
Silke Ganter, Fluorn-Winzeln<br />
Hubert Langenwalder, Eberhardzell<br />
Dieter Pfeiffer, Neuweiler<br />
Klaus Schütz (RA Vors.), Gschwend<br />
Josef Stützle, Bad Schussenried<br />
Nikolaos Xanthopoulos, Mannheim<br />
Neuer Rasseausschuss Zwergzebu<br />
Günter Frank, Beilstein<br />
Friedrich Kleinert, Blaufelden<br />
Michael Kubisek, Untermünkheim<br />
Reiner Lämmle, Berglen<br />
Werner Reinwald, Schwaigern<br />
Franz Unseld, Erbach<br />
Hugo Weißer, Unterkirnach<br />
Friedrich Wunderlich (RA Vors.), Dörzbach<br />
43
44<br />
Siebte <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>ische Highland-<br />
Jungtierschau am 14. Mai 20<strong>06</strong> in Geroldsau<br />
Organisiert wurde diese heuer vor Ort<br />
von den Familien Baumann und Weingärtner<br />
der Highland GbR, von Axel Baumann<br />
sowie von Rassesprecher Klaus<br />
Schütz und seiner Frau Karin. Waren<br />
1999 auf der ersten HL-Jungtierschau<br />
gerade mal 16 Highlands aufgetrieben<br />
worden, konkurrierten heuer trotz einiger<br />
unerwarteter Ausfälle mit 32 Jungbullen<br />
und Jungrindern doppelt so viel<br />
Tiere um die Titel. Dazu wurden auf der<br />
deutschlandweit offenen Schau zwei<br />
Bullen und ein Rind aus Nordrhein-Westfalen<br />
aufgetrieben.<br />
Nahezu 800 Besucher schauten im Laufe<br />
dieses Sonntags bei der Grobbachhalle in<br />
Geroldsau vorbei. Auf dem Festplatz neben<br />
der Halle begann kurz nach 13.00<br />
Uhr, umrahmt von den Klängen einer<br />
Gruppe von Jagdhornbläsern, die Prämiierung<br />
der Tiere. Ständig säumten etwa<br />
zweihundert Zuschauer, darunter die<br />
Oberbürgermeisterin von <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong>,<br />
Frau Dr. Sigrun Lang, den Richtring.<br />
Zunächst wurden der Bewertungskommission<br />
mit dem bekannten Züchter Peter<br />
Link aus Sachsen und Zuchtleiter Dr.<br />
Ostendorff aus Stuttgart 16 Jungbullen<br />
in vier Altersklassen vorgestellt.<br />
Schon bei seiner ersten Runde im Richtring<br />
war klar: der Sieg am heutigen Tag<br />
unter den 16 männlichen Konkurrenten<br />
führt nur über die Katalognummer 3.<br />
Und so gewann in der Klasse 26 bis 30<br />
Monate alt „Olymp vom Burghof“ aus der<br />
Zucht von Karl-Heinrich Winter, Bad Berleburg,<br />
den Ia-Preis und später noch den<br />
Titel Schausieger. Klaus und Karin Schütz<br />
aus Gschwend-Brandhof im Ostalbkreis<br />
Sagon HB 204203<br />
Sagon<br />
Sam* Lagon* Vaisseau<br />
RZF* 110 1.403 g tägl. Zunahme<br />
Tiefe franz. Kuhfamilie<br />
Beide Eltern Sieger<br />
bei Landesausstellungen<br />
Typ + Bemuskelung<br />
Limousin<br />
kamen mit „Mark I aus dem Kalltal“ an<br />
zweite Stelle und errangen mit diesem<br />
sehr gut entwickelten Bullen den Reservesiegertitel.<br />
Karin Schütz mit ihrem Bullen<br />
“Mark I aus dem Kalltal”<br />
In der nächsten Klasse, 22 bis 26 Monate<br />
alt, gewann der „Scotch“-Sohn „Simba<br />
vom Hinteren Wald“ aus der Zucht von<br />
Dieter Pfeiffer aus Neuweiler im Kreis<br />
Calw vor „Urs von der Lindenalpe“ von<br />
Heinz Schurr aus Heiningen im Kreis Göppingen.<br />
In der dritten Altersklasse, 12 bis<br />
18 Monate alt, rangen vier fast gleichwertige<br />
Bullen um die Plätze. Letztendlich<br />
gewann „Sam vom Burgersberg“ aus<br />
der Zuchtstätte Silvia Meier in Biederbach,<br />
Kreis Emmendingen, den Klassensieg.<br />
Väterlicherseits geht dieser sehr<br />
typgerechte Bulle auf den Bundessieger<br />
„Whisky“ zurück. In der jüngsten Bullenklasse,<br />
9 bis 12 Monate alt, dominierte<br />
„Florens von der Hardt“ gezüchtet und<br />
vorgestellt von Herbert Hörner aus Wertheim<br />
im Main-Tauber-Kreis.<br />
Vier der 16 Bullen wechselten unmittelbar<br />
nach der Schau ihren Besitzer.<br />
Im Anschluss wurden die 16 Jungrinder<br />
in drei Altersklassen gerichtet. Analog<br />
zum Richten der Bullen gab es bei den<br />
Sagon - jetzt bei der <strong>RBW</strong> verfügbar !<br />
Rindern mit „Blue vom Brandhof“ aus<br />
der Zucht von Klaus und Karin Schütz eine<br />
souveräne Siegerin der Klasse der ältesten<br />
Rinder, 27 bis 40 Monate alt, welche<br />
am Ende auch noch unumstritten<br />
den Titel Schausiegerin erringen konnte.<br />
Diese gut zweijährige, in der schwarzen<br />
Farbrichtung gezogene “Dustin“- Tochter<br />
stellte ihr äußerst attraktives Outfit würdevoll<br />
zur Schau. In der nächsten Altersklasse,<br />
18 bis 27 Monate alt, gewann<br />
ebenso souverän wie in der ersten Rinderklasse<br />
die „Scotch“- Tochter „Lady<br />
von der Lehmgrube“ aus der Zuchtstätte<br />
Silke Ganter. Sie gewann später auch<br />
noch den Titel einer Reservesiegerin.<br />
In der jüngsten Rinderklasse, 13 bis 14<br />
Monate alt, gewann „Fanni vom Burgershof“<br />
von Silvia Meier vor „Maxi vom<br />
Brandhof“ von Klaus und Karin Schütz<br />
und „Rosi vom Hinteren Wald“. Die Sieger-<br />
und Reservesiegertiere erhielten jeder<br />
einen Pokal, gestiftet von der Highland<br />
GbR Baumann-Weingärtner und<br />
Familie Schütz. Die weiteren Klassensieger<br />
und Zweitplatzierten erhielten Preise,<br />
gestiftet von der <strong>Rinderunion</strong> <strong>Baden</strong>-<br />
<strong>Württemberg</strong> und der Firma „Horn-<br />
Tierzuchtgeräte“.<br />
Dr. Eberhard Ostendorff<br />
ACHTUNG!<br />
Fleischrinderauktion ab jetzt<br />
nur noch 1 x jährlich in Ilshofen<br />
19./20. Januar 2007
Hinterwälder -<br />
Bonsai der Rinderrassen<br />
Bekanntlich fahren die Hinterwälder<br />
aufgrund der geringen Tierzahlen<br />
kein Testbullenprogramm. Stattdessen<br />
werden in unregelmäßigen Abständen<br />
Zuchtbullen nach ihrem<br />
Deckeinsatz in die Besamung gestellt.<br />
Der Nachteil des etwas längeren<br />
Generationsintervalls wird aufgewogen<br />
durch die Besichtigung der<br />
Entwicklungsphasen der Bullen selbst<br />
und ihrer Nachkommen vom Kalb bis<br />
zum Jährling. Hauptgesichtspunkt<br />
neben der Exterieurentwicklung ist<br />
die Abstammungsleistung und der<br />
Inzuchtgrad. Seit 1994 sind nach diesem<br />
System neun Bullen in die Besamung<br />
gestellt worden. Dieses Jahr<br />
haben wir mit Labflort und Napbär<br />
wieder zwei Vererber, welche die Anforderungen<br />
erfüllen: Labflort war<br />
Siegerbulle der Verbandsschau 2005<br />
und führt die Fablerlinie weiter, die wir<br />
über die GP in den lebenden Bestand genommen<br />
haben. Napbär ersetzt die zu<br />
Ende gehenden Samenvorräte der N-Linie.<br />
Beide zeigen selbst und anhand ihrer<br />
Nachkommen einen sehr guten Fleischansatz.<br />
Napbär<br />
Dass die Fleischqualität der Rasse<br />
Hinterwälder eine sehr feine Faser<br />
aufweist, wurde in einem Mast- und<br />
Fleischqualitätsversuch in Aulendorf<br />
Wälderzucht<br />
und Kulmbach wissenschaftlich belegt:<br />
Der Muskelfaserdurchmesser<br />
war statistisch gesichert 19,9 % kleiner<br />
als beim Fleckvieh, die benötigte<br />
Scherkraft zur Fleischdurchtrennung<br />
lag 25,6 % niedriger und beim Geschmackstest<br />
wurde die Zartheit 14<br />
% besser bewertet. Der Versuch untermauerte<br />
die bekannte Tatsache,<br />
dass man nach der Verkostung von<br />
Hinterwälderfleisch keinen Zahnstocher<br />
braucht oder die Aussage einer<br />
Direktvermarkterin mit älterer Kundschaft:<br />
„Hinterwälderfleisch können<br />
wir problemlos beißen.“<br />
Ein anderer interessanter Aspekt ist,<br />
dass die Hinterwälder einen effizienteren<br />
Verdauungsapparat aufweisen.<br />
Dies zeigte sich in einem Futteraufnahmevergleichsversuch<br />
zwischen<br />
Fleckvieh- und Hinterwäldermutterkühen<br />
in Aulendorf, bei dem die<br />
Hinterwälder bezogen auf das metabolische<br />
Körpergewicht zwischen 7,5<br />
und 17,2 % mehr Futter aufnahmen.<br />
Dies hat zur Folge, dass die Hinterwälder<br />
mit schlechterem Futter gleiche<br />
Absetzerleistungen erzielen als<br />
großrahmige Mutterkühe.<br />
Enorm ist das schnelle Jugendwachstum<br />
der Hinterwälder. So kommen<br />
62 gewogene männliche Hinterwälderabsetzer<br />
mit 216 Tagen auf 237<br />
kg Gewicht, was hervorragenden Zunahmen<br />
von 988 g pro Tag entspricht.<br />
Neben den Absetzern wurden<br />
auch die Mütter mit gewogen<br />
und die Absetzergewichte ins Verhältnis<br />
gesetzt: Dabei erreichten die<br />
Absetzer 55,6 % des Gewichts der<br />
Mütter, was das hervorragende<br />
Jugendwachstum unterstreicht. Bekanntlich<br />
spricht man von einer effizienten<br />
Mutterkuhhaltung, wenn die<br />
Absetzer 50 % des Muttergewichtes<br />
erreichen. Im Aulendorfer Intensivmastversuch<br />
lagen die Zunahmen im<br />
Alter von 385 Tagen bei sagenhaften<br />
1.112 g, die Fleischigkeitsklasse lag<br />
im gewünschten Bereich von U und R.<br />
Die Hinterwälder glänzen, wenn es um<br />
Langlebigkeit und Fruchtbarkeit geht:<br />
Eine Zwischenkalbezeit von 383 Tagen<br />
bedeutet Rekord im Ländle und das<br />
hohe Durchschnittsalter von 7,7 Jahren<br />
reicht mit weitem Abstand zum deutschen<br />
Rekord. Die Abgangsursachen<br />
„zur Zucht verkauft“ und „hohes Alter“<br />
erreichen 65 % der Kühe. Dass eine<br />
Milchleistung von <strong>aktuell</strong> 3.420 kg Milch<br />
bei 3,45 % Eiweiß in Anbetracht der<br />
leichten Kühe und der widrigen Umweltverhältnisse<br />
hoch zu würdigen ist,<br />
ist keine Frage.<br />
Labflort<br />
Zusammengefasst kann gesagt werden,<br />
dass die Hinterwälder durch ihre<br />
Qualitäten bestens für sehr schwierige<br />
topografische Bedingungen und<br />
zum anderen für eine rassespezifische<br />
Vermarktung geeignet sind.<br />
Dr. Franz Maus<br />
45
COUNTRY<br />
Saatgut für<br />
erfolgreichen<br />
Futterbau<br />
www.dsv-saaten.de<br />
COUNTRY GRÜNLAND<br />
Leistungsmischungen mit<br />
Ausdauer<br />
COUNTRY FELDGRAS<br />
Ackerfutter für die<br />
Leistungskuh<br />
COUNTRY ENERGY<br />
Energiemischungen für<br />
das Grünland<br />
COUNTRY HORSE<br />
Saatgut für die<br />
Pferdeweide<br />
COUNTRY ÖKO<br />
Saatgut für<br />
ökologischen Landbau<br />
COUNTRY ist das Markenzeichen für<br />
den Futterbau. COUNTRY bietet zahlreiche<br />
Gräser- und Kleemischungen<br />
für alle unterschiedlichen Nutzungsbereiche.<br />
COUNTRY Mischungen sind<br />
aus hochwertigen, leistungsstarken<br />
Sorten der <strong>aktuell</strong>en Züchtung<br />
zusammengestellt und wurden nach<br />
regionalen Standortbedingungen<br />
entwickelt.<br />
Infos unter:<br />
<strong>Württemberg</strong> Süd und Allgäu:<br />
Karl Wacker, Mobil 0160/ 96 23 87 26<br />
<strong>Baden</strong> und Nord <strong>Württemberg</strong>:<br />
Dieter Gehrig, Mobil 0171/ 6 29 50 02<br />
Regionalbüro Süd, Ilshofen:<br />
Fon 07904/9428-0<br />
Innovation für Ihr Wachstum
3. Vorderwälderverbandsschau in St. Märgen<br />
69 Kühe und 8 Bullen aus 31<br />
Betrieben, 2 Nachzuchten und<br />
12 Kinder mit ihren Kälbern<br />
präsentierten sich in der Weißtannenhalle<br />
Vor einer gewaltigen Zuschauerkulisse<br />
wurde am 2. April 20<strong>06</strong> in St.<br />
Märgen in der Weißtannen- und<br />
Schwarzwaldhalle die dritte Vorderwälderverbandsschau<br />
durchgeführt. Nach<br />
dem Auftrieb, dem Wiegen und Messen<br />
der Tiere segnete Diakon Hanspeter<br />
Schmider aus Titisee-Neustadt<br />
die Tiere und natürlich auch die Züchter<br />
und Teilnehmer. Danach wurden<br />
durch die Preisrichter Wolf Brodauf<br />
und Franz Käppeler die Tiere bewertet<br />
und gereiht. Bei den Bullen gab es einen<br />
eindeutigen Sieger: Markgard, ein<br />
Markeensohn im Wartestand bei Konrad<br />
Schwär, St. Peter im Einsatz. Sein<br />
Züchter ist Andreas Steiert aus Freiburg-Kappel.<br />
Die 7 in Bemuskelung<br />
und die 8 in der Äußeren Erscheinung<br />
sprechen eine eindeutige Sprache.<br />
Siegerkühe:<br />
In den Augen des Preisrichters bestach<br />
am meisten die Felkhortochter Eda aus<br />
dem Betrieb Markus Scherer aus St. Peter.<br />
Sie ist eine perfekte Kuh mit hohem<br />
Milchpotential (in 292 Tagen 7.491<br />
kg Milch) und guter Fruchtbarkeit (Zwischenkalbezeit<br />
351Tage). Zudem wurde<br />
sie auch eindeutige Eutersiegerin.<br />
Siegerkuh der Kühe mit drei und vier<br />
Kalbungen wurde die Felkor-Tochter<br />
Ameli von Josef Nopper aus Gutach-<br />
Oberspitzenbach. Mit 143 Milchwert,<br />
den Ameli über hohe Mengen- (7.734<br />
kg Milch) und Inhaltstoffleistung (3,83<br />
% Eiweiß) erbringt, und einem tadellosen<br />
Äußeren bestach sie die Richter<br />
und das Publikum. Ihr diesjähriger Oleander-Sohn<br />
wird demnächst in der Bullenprüfstation<br />
aufgestallt. Altkuhsiegerin<br />
wurde die vielleicht kompletteste<br />
Kuh der Schau, die Gardian-Tochter<br />
Eda von Markus Scherer<br />
aus St. Peter<br />
Fariane von Konrad Hermann aus Gütenbach.<br />
Mit Ihren 5 Kalbungen wirkte sie<br />
frisch und munter, 135 Milchwert, Eiweißgehalt<br />
von 3,75 % und 2,60 kg pro<br />
Minute Melkbarkeit in der 1. Laktation<br />
zeichneten sie aus. Zurecht erhielt sie<br />
den Titel „Miss St. Märgen“. Erfreulicherweise<br />
konnten wir auf dem Februarmarkt<br />
in Donaueschingen den herrlichen<br />
Giovanni-Sohn Giodian in den<br />
Testeinsatz stellen. Ein sehr knappes<br />
Ergebnis ergab sich beim Sieg um die<br />
beste Fleischkuh: Aufgrund der einen<br />
Tick besseren Keulen- und Schultermuskulatur<br />
wurde die Radi-Tochter Gloria<br />
von Konrad Schwär aus St. Peter<br />
vorgezogen. Mit Milchwert 118 und Eiweißgehalt<br />
von 3,82 in der 1. Laktation<br />
zeigt Sie sich im Doppelnutzungs-Typ.<br />
Sowohl zur Auswahl um den Fleisch-,<br />
als auch um den Eutersieg standen 10<br />
Kühe zur Auswahl.<br />
Erfreulicherweise<br />
war bei der Fundamentauswahl<br />
mit 11 Kühen eine<br />
große Anzahl<br />
vertreten. Hier<br />
war der Lokalmatador<br />
Wendelin<br />
Schwär, St. Märgen-Steinbach<br />
Rack-Töchter<br />
hof mit seiner Rikaru-Tochter Clarissa<br />
unschlagbar. Harte Klauen mit sehr hohen<br />
Trachten und korrekter Winkelung<br />
kennzeichneten die Kuh. Die höchste<br />
Lebensleistung der Schaukühe zeigte<br />
die Marschall-Tochter Karolin von Josef<br />
Nopper aus Gutach-Oberspitzenbach<br />
mit 47.078 kg Milch.<br />
Im Anschluss an die Siegertierauswahl<br />
kam der züchterische Höhepunkt der<br />
Veranstaltung, die Präsentation der<br />
beiden Nachzuchten Rack und Radi.<br />
Unter dem Klassiker von ABBA, „I have a<br />
dream“, liefen 6 Rack- und 7 Radi-Töchter<br />
in die Ringe. Beide Gruppen zeigten<br />
sehr schön das Vererbungsbild ihrer<br />
Väter: Radi als mittelrahmiger Vererber<br />
mit quelligen Kühen, auf Eutersitz und<br />
Fesselung ist zu achten. Rack als Größen-<br />
und Tiefenverbesserer mit Schwächen<br />
in der Breite und der Quelligkeit,<br />
die Euter waren gut, die Trachtenhöhe<br />
muss berücksichtigt werden. In der<br />
Summe erweckten beide Gruppen einen<br />
einheitlichen, harmonischen Gesamteindruck.<br />
Nach der Mittagspause<br />
waren die 12 Züchterkinder an der<br />
Reihe. In einem Parcours wurden sie<br />
auf die Reise geschickt von St. Märgen<br />
am Titisee vorbei über den Feldberg<br />
hinunter durch den Kappler Tunnel,<br />
auf dem Münsterplatz gab es zur Stärkung<br />
kleine Mohrenköpfe, um dann<br />
den Spirtzen hinauf wieder nach St.<br />
Märgen zu kommen. Dabei zeigten die<br />
Kinder schön, wie sie mit ihren Kälbern<br />
geübt hatten.<br />
Die Verbandsschau bildete auch einen<br />
guten Rahmen für die Ehrung von<br />
Züchtern, die seit der Testbullenauswahl<br />
1997 Bullen in den Zweiteinsatz<br />
gebracht hatten. Besamungsgeschäftsführer<br />
Heinz Nüssle überreichte<br />
Urkunden, Bilder der Bullen und einen<br />
„Humpen“ an nachfolgende Züchter:<br />
Siegfried Allgaier aus Elzach für Piras,<br />
Konrad Hermann aus Gütenbach für<br />
Ignaz und Rack, Markus Müller aus<br />
Mühlenbach für<br />
Giovanni, Konrad<br />
Schwär aus St.<br />
Peter für Marksee<br />
und Oleander,<br />
Andreas Steiert<br />
aus Feiburg-<br />
Kappel für Gerold<br />
und Radi und<br />
Stephan Weiss<br />
aus Schönwald<br />
für Igel. Unter „We are the champions“<br />
der Gruppe Queen zogen die geschmückten<br />
Siegertiere mit ihren Betreuern<br />
in Trachten in die Halle ein zur<br />
Übergabe der Ehrenpreise. Ministerialdirigent<br />
Joachim Hauck vom Landwirtschaftsministerium<br />
überbrachte ein<br />
Grußwort an die Züchter und lobte sie<br />
für ihre züchterischen Leistungen. Er<br />
betonte den Einsatz des Landes für die<br />
Rasse Vorderwälder und zeigte sich beeindruckt<br />
von dem in der Zwischenzeit<br />
erreichten Rassestandard. Auch Franz<br />
Käppeler in seiner Funktion als Stellvertreter<br />
im BLHV und der <strong>RBW</strong> bedankte<br />
sich bei den Vorderwälderzüchtern für<br />
ihre Zuchtarbeit, ermunterte zur<br />
Beschickung der Märkte in Donaueschingen<br />
und Bad Waldsee und war<br />
von den gezeigten Tieren sehr beeindruckt.<br />
Zu Ende ging eine Schau der Superlative:<br />
Noch nie hatte eine Vorderwälderveranstaltung<br />
einen solchen Zuschauerzuspruch,<br />
noch nie war eine solch<br />
breite Qualität an Vorderwäldertieren<br />
47
48<br />
zu sehen und noch nie hatten Vorderwälderzüchter<br />
und Züchterfrauen im<br />
Team eine solche Großveranstaltung<br />
bravourös durchgezogen. Dafür gebührt<br />
ihnen ein herzliches Dankeschön.<br />
Limpurger<br />
Dr. Franz Maus<br />
Fortschritt durch Qualität<br />
Wertvolle Futtermittel für die moderne Tierernährung<br />
• Milchaustauscher<br />
• Mineralfutter<br />
• Spezialprodukte<br />
für eine<br />
• gesunde Jungtieraufzucht<br />
• optimale Milch- und Fleischleistung<br />
Unser Unternehmen richtet sich streng nach<br />
Qualitätsprogrammen (ISO, HACCP, QS,<br />
A-Futter, Öko-Verordnung), die besondere<br />
Vorgaben für z.B. Kennzeichnung und<br />
Kontrollen fordern. Unser Beratungsdienst<br />
steht Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.<br />
Siegerkühe Name Milchwert Vater Besitzer<br />
Altkuhsiegerin Fariane 135 Gardian Konrad Hermann, Gütenbach<br />
Siegerkuh mittel Ameli 141 Felkhor Josef Nopper, Gutach-Oberspitzenbach<br />
Eutersiegerin Eda 126 Felkhor Markus Scherer, St. Peter<br />
Fleischsiegerin Gloria 118 Radi Konrad Schwär, St. Peter<br />
Höchste Lebensl. Karolin 102 Marschall Josef Nopper, Gutach-Oberspitzenbach<br />
Fundamentsiegerin Clarissa 111 Rikaru Wendelin Schwär, St. Märgen<br />
Miss St. Märgen Fariane 135 Gardian Konrad Hermann, Gütenbach<br />
Ihr Ansprechpartner in<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>:<br />
Folker Auerswald - Gebietsverkaufsleiter<br />
Mobil 0172 / 84 30 328<br />
Fax 07171 / 40 43 <strong>06</strong><br />
auerswaldfolker@aol.com<br />
Inntaler Mischfutter GmbH & Co. KG • Klötzlmüllerstr. 140 • D-84034 Landshut<br />
Telefon: ++49(0) 871/685-301 • Telefax: ++49(0) 871/685-410 • e-mail: Info@Inntaler.info • www.inntaler-mischfutter.de<br />
Neuer Rasseausschuss Limpurger<br />
Werner Ehrmann (RA-Vors.), Wüstenrot<br />
Rolf Friedel, Ruppertshofen<br />
Jürgen Holl, Heuchlingen<br />
Martin Munz, Untermünkheim<br />
Helmut Reusch, Frankenweiler<br />
Gerhard Rieger, Holzleuten<br />
Friedrich Schwartz, Oberspeltach<br />
Gerhard Vogel, Eberhardweiler<br />
Gottfried Winter, Laubach