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WIRTSCHAFT<br />

MIT FARBE UND PINSEL ENTLANG<br />

DER KATASTRALGRENzEN UNTERWEGS<br />

FORSTSTATION SAND IN TAUFERS<br />

Katasterstein vor und nach der Grenzauffrischung<br />

Die Katastralgrenzen stammen noch<br />

aus der Zeit des österreichisch-ungarischen<br />

Kaiserreichs. Mit der Einführung<br />

des Katasters im Jahre 1775<br />

sind erstmals alle Gemeinden Südtirols<br />

katastermäßig erfasst worden.<br />

Nach wie vor ist die Hauptaufgabe<br />

des Katasters die genaue Erfassung<br />

der einzelnen Grundstücke (Parzellen)<br />

nach ihrer Ausdehnung und<br />

Beschaffenheit, und zwar als Grundlage<br />

für die steuerliche Bewertung.<br />

Die Mappenblätter bilden den graphischen<br />

Teil des Katasters, wo die<br />

Grenzen der einzelnen Grundstücke<br />

ersichtlich sind.<br />

Die gesamte Landesfläche ist auf<br />

Katastralgemeinden eingeteilt. Die<br />

Katastralgrenzen sind gleichzeitig<br />

Eigentumsgrenzen und in vielen Fällen<br />

auch Jagdreviergrenze.<br />

Eine Verwaltungsgemeinde kann aus<br />

18 taufererBöTL<br />

einer oder mehreren Katastralgemeinden<br />

bestehen.<br />

Das Stationsgebiet der Forststation<br />

Sand in Taufers umfasst die drei Gemeinden<br />

Sand in Taufers, Mühlwald<br />

und Gais und setzt sich aus insgesamt<br />

<strong>11</strong> Katastralgemeinden (Abk.<br />

KG) zusammen.<br />

Schon seit vielen Jahrzehnten versuchen<br />

wir Förster die Außengrenzen<br />

der KG aufrechtzuerhalten, vor<br />

allem im Wald und Almbereich. Die<br />

Grenze einer KG verläuft oft entlang<br />

von Bächen, Gräben, Steigen, Geländerücken<br />

und Gipfelgraden. Der<br />

genaue Verlauf ist vielfach mit sogenannten<br />

Katastersteinen festgelegt,<br />

die in den Mappenblättern genau<br />

eingezeichnet sind. Bei den Katastersteinen<br />

handelt es sich meistens<br />

um größere Steine oder Felsen, in<br />

denen ein Kreuz eingemeißelt wur-<br />

de. Oft tragen sie zusätzlich eine fortlaufende<br />

Nummer. Der Grenzverlauf<br />

zwischen den Steinen ist durch<br />

schmale Farbstreifen an Bäumen<br />

und Steinen markiert. Die Katastralgrenzen<br />

sind an der schwarz-weißen<br />

oder schwarz-weiß-gelben Farbmarkierung<br />

zu erkennen.<br />

Witterungseinflüsse, wie Regen,<br />

Schnee, Wind führen dazu, dass die<br />

Farbmarkierungen mit der Zeit verblassen.<br />

Auch passiert es, dass die<br />

Katastersteine von Moosen, Flechten<br />

oder Sträuchern überwachsen<br />

werden und dadurch nicht mehr erkenntlich<br />

sind. Unsere Aufgabe ist es<br />

nun, die Katastergrenzen von Zeit<br />

zu Zeit abzugehen, die Katastersteine<br />

zu reinigen und an den alten<br />

Farbmarkierungen wieder neue Farbe<br />

anzubringen. So ist es uns letztes<br />

Jahr gelungen, ein Großteil der KG-

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