Kundenklassifikation - Marketing.ch
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marketing.<strong>ch</strong> Fa<strong>ch</strong>beri<strong>ch</strong>t<br />
5. Die Scoring-Modelle<br />
Scoring-Modelle stellen die sogenannte hohe S<strong>ch</strong>ule der <strong>Kundenklassifikation</strong> dar und werden vor<br />
allem von großen Direktmarketing-Anwendern eingesetzt. Unter Scoring wird die Bewertung der<br />
Wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong>keit verstanden, mit der ein Kunde ein bestimmtes Produkt oder Dienstleistung<br />
kauft. Aufgrund von gewi<strong>ch</strong>teten Kriterien wird nur denjenigen Kunden ein Produkt angeboten, bei<br />
denen die Kaufwahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong>keit am hö<strong>ch</strong>sten ist. Außerdem kann man, indem man die Punktzahl<br />
jedes Kunden oder Interessenten in eine Reihenfolge bringt, unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>e Produktangebote<br />
entspre<strong>ch</strong>end ihres ermittelten Scorewertes unterbreiten.<br />
Scoring wird vor allem beim Einsatz von Fremdadressen eingesetzt. Mit ausgefeilten statistis<strong>ch</strong>en<br />
Modellen wird dabei von einem Dienstleister (beispielsweise dem Adreßverlag) so lange am<br />
"optimalen" Adressbestand gefeilt, bis der wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong>e Rücklauf auf ein Mailing das<br />
erwüns<strong>ch</strong>te Niveau errei<strong>ch</strong>t. Die Vorgehensweise ist dabei immer die glei<strong>ch</strong>e: Zuerst wird der<br />
bestehende Kundenbestand des Unternehmens analysiert, beispielsweise na<strong>ch</strong> Alter, Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t,<br />
Wohnort, Konsumtyp. Wenn im Unternehmen au<strong>ch</strong> Informationen über die letzten Mailings und<br />
deren Reagierer vorhanden sind, werden diese ebenfalls miteinbezogen. Und dann werden aus<br />
einem neuen Datenbestand die Adressen selektiert, die einen besonders hohen Response<br />
verspre<strong>ch</strong>en. Je mehr Merkmale in die Analyse miteinbezogen werden können, desto genauer wird<br />
das Ergebnis. Do<strong>ch</strong> mit jedem zusätzli<strong>ch</strong>en Merkmal steigt au<strong>ch</strong> die Komplexität des statistis<strong>ch</strong>en<br />
Modells.<br />
Eine mögli<strong>ch</strong>e Form der Datenanalyse ist au<strong>ch</strong> die sogenannte "Mikrogeographis<strong>ch</strong>e<br />
Feinsegmentierung". Hier werden das Konsumverhalten und die Kaufkraft der Käufer mit Hilfe<br />
vers<strong>ch</strong>iedener Zusatzinformationen in direkte Beziehung zu ihrem Wohnumfeld gesetzt. Denn<br />
gemäß dem Spri<strong>ch</strong>wort "Glei<strong>ch</strong> und glei<strong>ch</strong> gesellt si<strong>ch</strong> gern" wohnen Mens<strong>ch</strong>en mit glei<strong>ch</strong>en oder<br />
ähnli<strong>ch</strong>en Konsumgewohnheiten bevorzugt nahe beieinander. Mikrogeographis<strong>ch</strong>e Datenbanken<br />
sind deshalb eine effektive Basis für alle Maßnahmen, die si<strong>ch</strong> an Privatkunden wenden sollen.<br />
Beim Scoring werden mit ausgefeilten Statistitikmethoden vers<strong>ch</strong>iedene Kriterien zur Bes<strong>ch</strong>reibung<br />
eines Kunden zu einem Gesamtwert zusammengefügt und dann denjenigen mit dem hö<strong>ch</strong>sten<br />
Wert die hö<strong>ch</strong>ste Priorität eingeräumt.<br />
Vorteil<br />
Sehr aussagekräftig, da si<strong>ch</strong> jedem Unternehmen die gewüns<strong>ch</strong>ten Kriterien zuordnen lassen.<br />
Na<strong>ch</strong>teil<br />
Sehr aufwendiges Verfahren, das fast nur von Dienstleistern erledigt werden kann. Wird deshalb<br />
bislang nur von ausgefu<strong>ch</strong>sten Database-Marketern eingesetzt, die große Mengen an<br />
Kundendaten managen müssen.<br />
Quelle: Max S<strong>ch</strong>immel Verlag 5/5