Im Augenblick des Kreises - Beton.org
Im Augenblick des Kreises - Beton.org
Im Augenblick des Kreises - Beton.org
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Pressemitteilung<br />
<strong>Im</strong> <strong>Augenblick</strong> <strong>des</strong> <strong>Kreises</strong><br />
Kunst in Sichtbetonwand<br />
Kunst am Bau oder vielmehr Kunst im Bau: Mit der Arbeit Tondo rückt der Stuttgarter<br />
Künstler Martin Bruno Schmid den Kreisausschnitt einer Sichtbetonwand im<br />
Uhrzeigersinn um einige Grad weiter. Fotonachweis: � Wolfram Janzer / <strong>Beton</strong>Bild<br />
Erkrath, Mai 2012. Kunst am Bau war die V<strong>org</strong>abe: Unverhofft hat der Künstler<br />
Martin Bruno Schmid mit der Arbeit Tondo eine ganze Sichtbetonwand im Foyer<br />
eines neuen Instituts- und Bibliotheksgebäu<strong>des</strong> in Schwenningen zum Schwingen<br />
gebracht. Mit seiner im Uhrzeigersinn v<strong>org</strong>erückten Kreisscheibe trägt die
massive, zeitlos schöne Wandfläche ein konspiratives Element künstlerischer<br />
Freiheit in sich.<br />
Oft will Kunst gefallen, kann bestenfalls frappieren. Wenn Kunst jedoch aufregt,<br />
trifft sie meist mitten ins Herz. Von „Tondo“, einer Arbeit <strong>des</strong> Stuttgarter Künstlers<br />
Martin Bruno Schmid kann das Auge kaum lassen. Teils fassungslos und<br />
gleichermaßen beeindruckt, macht sich auch innerer Widerstand breit, denn<br />
das, was Martin Bruno Schmid dem Betrachter zumutet, irritiert: Wie mit dem<br />
Zirkel hat der Künstler ausgehend von einem ausgewählten Punkt auf der<br />
Sichtbetonfläche einen riesigen runden Kreis gezogen, diesen ausgeschnitten<br />
und die runde <strong>Beton</strong>scheibe samt ihrer rechtwinkligen Fugenverläufe im Uhrzeigersinn<br />
um einige Grad nach vorne gedreht. So scheint etwas Unverrückbares<br />
aus dem Lot gebracht, das kippt und kitzelt an der Ordnung, die im Laufe<br />
der Zeit zur Sehgewohnheit geworden ist.<br />
Auf dem Papier wäre es ein leichtes. Doch Sichtbetonwände, zumal tragende,<br />
sind massive Bauteile mit einer Menge an Stahlbewehrung im Innern. Die <strong>Beton</strong>age<br />
unterliegt strengen Regeln, die Anordnung der Schalung zeichnet sich<br />
markant an der glatten <strong>Beton</strong>oberfläche ab. Auch im Foyer <strong>des</strong> neuen Institutsund<br />
Bibliotheksgebäu<strong>des</strong> der Hochschule Furtwangen in Schwenningen hatten<br />
Schädler & Zwerger Architekten aus Leinfelden-Echterdingen ein klares, horizontal<br />
ausgerichtetes Fugenbild mit liegenden Schaltafeln geplant. Gut ausgeführte<br />
Oberflächen nach Sichtbetonklasse 3 erfordern bereits ein Maximum an<br />
Absprachen zwischen den beteiligten Architekten, Bauausführenden und <strong>Beton</strong>herstellern.<br />
<strong>Im</strong> neuen Institutsgebäude flankiert diese Wand als tragende<br />
Scheibe das doppelgeschossige Foyer.<br />
Hier, an zentraler Stelle markierte der Künstler seinen Mittelpunkt und ließ die<br />
vier Tonnen schwere Wandscheibe mit zweieinhalb Metern Durchmesser mittels<br />
Zirkelseilsäge komplett durchtrennen. Millimeter um Millimeter fräste sich<br />
das Sägeseil der <strong>Beton</strong>trenn GmbH, einem auf den Schnitt massiver Bauteile<br />
spezialisierten Unternehmen, voran. Kontinuierlich wurde der Einschnitt von<br />
Stangen mit 12 Millimeter Durchmesser gestützt. So blieb die runde Platte mittig
fixiert und konnte nach getaner Sägearbeit wie auf einem Kugellager um die<br />
geforderten zehn Grad weiter gedreht werden.<br />
Die Qualität der Arbeit hat die Jury der baden-württembergischen Kunstkommission<br />
2011 bei einem Wettbewerbsverfahren sofort erkannt und sie - vorbehaltlich<br />
ihrer Realisierbarkeit - ausgewählt. Oft fügt Kunst am Bau den Bauwerken<br />
mit Skulpturen, Farbkonzepten oder Bildern etwas zu, Mit Tondo wählte der<br />
Künstler einen anderen Ansatz. „Es handelt sich hier eher um Kunst im Bau“,<br />
meint Martin Bruno Schmid“, der sich bei seinen „Zeichnungen“ mit der Bohrung<br />
unterschiedlichster Trägermaterialien von Büttenpapier bis zu großformatigen<br />
Bauplatten auseinandersetzt. Beim neuen Institutsgebäude scheint ihn vor allem<br />
der Ort und die v<strong>org</strong>efundene Bauweise inspiriert zu haben. So lässt sich<br />
die v<strong>org</strong>erückte <strong>Beton</strong>scheibe mit ihren zweieinhalb Meter Durchmesser auch<br />
als Hommage an die Zeiten der Schwarzwälder Uhrenindustrie, namentlich der<br />
Uhrenfabrik Kienzle verstehen, auf deren ehemaligem Areal der Neubau entstanden<br />
ist.<br />
Bautafel<br />
Projekt Kunst am Bau für den Neubau Institutsgebäude und Bibliothek<br />
der Hochschule Furtwangen in Villingen-Schwenningen<br />
Bauherr Land Baden-Württemberg, vertreten durch Vermögen und Bau<br />
Baden-Württemberg, Amt Konstanz<br />
Architekten Arge Schädler & Zwerger Architekten GmbH, Leinfelden-<br />
Echterdingen und Glück + Partner GmbH Freie Architekten BDA,<br />
Stuttgart<br />
Rohbau Christian Stotz & Sohn GmbH & Co. KG, Bauunternehmen<br />
Balingen<br />
Kreisausschnitt <strong>Beton</strong>trenn GmbH, Ludwigsburg<br />
Fertigstellung 2011<br />
BRI 9300 m 3<br />
Fotonachweis Wolfram Janzer / <strong>Beton</strong>Bild
Fotos und Bildunterschriften<br />
<strong>Im</strong> Foyer, direkt im Bereich <strong>des</strong> Haupteinganges, befindet sich die Kunst am Bau mit dem Titel<br />
„TONDO“- Das Rundbild, das Martin Bruno Schmid aus der Sichtbeton-Fläche herausgeschält<br />
hat, verrückt sichtbar die Architektur und verbindet die Kunst unabdingbar mit dem Ort.<br />
Der Künstler mit Tochter vor seinem Werk im Institutsgebäude der Hochschule. Die <strong>Beton</strong>sägearbeit ist<br />
eine Hommage an die Zeit der einstigen Uhrenindustrie an diesem Standort und könnte auch den kontinuierlichen<br />
Fortschritt der Lehre symbolisieren. Fotonachweis: � Martin Bruno Schmid / <strong>Beton</strong>Bild<br />
______________________________ ______________________________________<br />
Ansprechpartner für die Medien:<br />
Print:<br />
Holger Kotzan<br />
holger.kotzan@betonmarketing.de<br />
Tel. 0211 28048-306<br />
M: 01522 9965758<br />
Online:<br />
Michael Buchmann<br />
michael.buchmann@betonmarketing.de