Der Trave-Segler - Günther Muchow
Der Trave-Segler - Günther Muchow
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Noch im Hafen setzten wir das Großsegel, denn draußen stand schon eine dicke<br />
Welle bei einem Süd-West der Stärke 5-6. Um 08:40 ging es auf die letzte Etappe<br />
mit Ziel Burgtiefe. Unter Groß und Genua liefen wir bei raumem Wind gute 7-8<br />
Knoten. Für den Spinnacker war die Welle zu hoch, wenige versuchten es,<br />
schossen aber immer wieder "in die Sonne". Das H-Boot hielt sich sehr gut mit<br />
seinem relativ kleinen Spi und lief uns allen langsam davon. Unsere<br />
Zieldurchgangszeit vor Burgtiefe war 11:08:42, woraus wir uns nach berechneter<br />
Zeit einen 3. Platz hinter dem H-Boot und der Bavaria erhofften. Wir fanden<br />
wieder einen Liegeplatz an dem altbekannten Steg vor der neuen Hafenmeisterei,<br />
in welcher sich auch die Sanitäranlagen befinden. Alles supermodern, das<br />
Duschen ein Genuss.<br />
Als ich am Regattabus unsere Startnummern und das Logbuch Blatt abgab, warf<br />
ich einen Blick auf die aushängende Zieldurchgangsliste. Danach waren wir wohl<br />
nur 4. geworden, was aber auch für einen 3. Gesamtrang gereicht hätte,<br />
vorausgesetzt das H-Boot würde 2. Dabei hatte ich die Rechnung allerdings ohne<br />
"Bonito" gemacht, der zwar hinter uns durchs Ziel gegangen war, aber nach<br />
berechneter Zeit knapp vor uns lag. So wurden wir mit dem 5. Tagesplatz leider<br />
nur Gesamt Vierter, punktgleich mit dem H-Boot auf dem 3. Rang. Sieger wurde<br />
wie erwartet die Bavaria 32 H "Scylla", gefolgt von der Atlantic 31 "Asterix". Beide<br />
"Schummelboote" kommen aus Wismar, wobei man allerdings anerkennen muss,<br />
dass sie auch sehr gut segeln. Die Siegerehrung fand in dem bereits erwähnten<br />
Zelt um 18:00 statt. Es stürmte so heftig, dass es drohte einzustürzen. Die<br />
"Scylla" wurde sogar Gesamtsieger aller 6 Gruppen mit sagenhaften 11 Punkten<br />
Vorsprung, was uns wiederum sehr nachdenklich stimmte in Bezug auf die<br />
Yardstickzahl. Wir ließen den Tag beim Italiener mit Pizza ausklingen und<br />
versoffen den Rest unserer Bordkasse sinnlos. Nach einem letzten "Absacken"<br />
an Bord gingen wir etwas frustriert zeitig in die Kojen. Nach einer sehr kalten,<br />
stürmischen Nacht hängten wir erst mal das feuchte Bettzeug (das Wasser lief<br />
die Innenwände runter) zum Trocknen auf.<br />
Das Wetter zeigte sich doch besser als vorhergesagt, so daß wir die gestern<br />
bestellten "Taxen" (wollten uns abholen lassen und das Boot später abholen)<br />
wieder abbestellten. Mit Wind aus West um 3-4 konnten wir anfangs <strong>Trave</strong>münde<br />
anlegen. Ab Mittag frischte er bis zu 6 Bft. auf und drehte nach Süd-West. Zum<br />
Kreuzen hatten wir weder Lust noch Zeit. So liefen wir unter Maschine mit gut 5kn<br />
Fahrt Richtung <strong>Trave</strong>münde, passierten die Nordermole gegen 16:00 und<br />
machten um 17:30 im SVT fest.<br />
Holger Thomsen<br />
Wenn auch spät gedruckt, erlaubt dieser Bericht einen Rückblick auf die<br />
Wettersituaton des vergangenen Jahres und die erfolgreiche Teilnahme eines<br />
„Nicht-Regatta-Schiffs“ an einer „internationalen“ Veranstaltung. Ich kann aus<br />
eigener Sicht jedem, der Spaß am Segeln und…. hat, raten an solcher<br />
Veranstaltung teilzunehmen. Es bringt Spaß!<br />
KS<br />
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