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Neue Praxismodelle »Jugend in Arbeit - Deutsches Jugendinstitut e.V.

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Elke Schreiber/<br />

Kerst<strong>in</strong> Schreier (Hrsg.)<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Praxismodelle</strong><br />

<strong>»Jugend</strong> <strong>in</strong> <strong>Arbeit</strong>«<br />

Datenbank PRAXIMO 2001<br />

Band 11<br />

Materialien<br />

aus dem Forschungsschwerpunkt<br />

Übergänge <strong>in</strong> <strong>Arbeit</strong>


Die <strong>in</strong> diesem Materialienband dokumentierten <strong>Praxismodelle</strong> wurden im Rahmen<br />

verschiedener vom Bundesm<strong>in</strong>isterium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend<br />

(BMFSFJ) geförderter Forschungsprojekte des Deutschen Jugend<strong>in</strong>stituts (DJI)<br />

ermittelt und vor Ort begutachtet: der wissenschaftlichen Begleitung der Modellprogramme<br />

“<strong>Arbeit</strong>sweltbezogene Jugendsozialarbeit” und “Freiwilliges Soziales<br />

Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsjahr”, des Wettbewerbs “Fit für Leben und <strong>Arbeit</strong>” und der Datenbank<br />

PRAXIMO – <strong>Praxismodelle</strong> “Jugend <strong>in</strong> <strong>Arbeit</strong>”. Weitere Informationen über <strong>in</strong>novative<br />

<strong>Praxismodelle</strong> zur beruflichen und sozialen Integration von Jugendlichen f<strong>in</strong>den<br />

Sie <strong>in</strong> der Datenbank PRAXIMO – <strong>Praxismodelle</strong> “Jugend <strong>in</strong> <strong>Arbeit</strong>” unter<br />

www.dji.de. Die oben genannten Forschungsprojekte s<strong>in</strong>d Vorhaben im Forschungsschwerpunkt<br />

“Übergänge <strong>in</strong> <strong>Arbeit</strong>” des Deutschen Jugend<strong>in</strong>stituts. Die<br />

Veröffentlichung dieses Materialienbandes wurde durch das BMFSFJ f<strong>in</strong>anziell<br />

ermöglicht.<br />

© 2001 <strong>Deutsches</strong> Jugend<strong>in</strong>stitut e. V.<br />

Forschungsschwerpunkt Übergänge <strong>in</strong> <strong>Arbeit</strong><br />

Nockherstraße 2, 81541 München Telefon (089) 62 306–177<br />

Telefax (089) 62 306–162<br />

Regionale <strong>Arbeit</strong>sstelle Leipzig<br />

Teubnerstraße 11, 04317 Leipzig Telefon (0341) 56 654–35<br />

Telefon (0341) 56 654–47<br />

Weitere Exemplare dieser Broschüre können gegen e<strong>in</strong>en Versandkostenbeitrag von<br />

DM 3,00 <strong>in</strong> Briefmarken beim DJI <strong>in</strong> Leipzig angefordert werden.<br />

Konzeption und Gestaltung: HS-Design Heike Schumacher, München<br />

Fotos: Jörg Koopmann, Peter Neusser, München<br />

Druck: Presse-Druck- und Verlags-GmbH Augsburg


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1.18<br />

1.19<br />

1.20<br />

1.21<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort des Bundesm<strong>in</strong>isteriums für Familie,<br />

Senioren, Frauen und Jugend . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

E<strong>in</strong>leitung der Herausgeber<strong>in</strong>nen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

Prävention, Entwicklung, Förderung<br />

<strong>Praxismodelle</strong>, die Jugendliche stark machen<br />

Alternative Schulangebote<br />

Außerschulischer Lernort für schulmüde Jugendliche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

Berufsorientierung und Lebensplanung <strong>in</strong> der gymnasialen Oberstufe . . . . . . . 18<br />

Die K<strong>in</strong>der des Tantalus – Integrative Angebote für schulmüde Jugendliche . . 20<br />

Flex-Fernschulprojekt – Lernhilfe für junge Menschen,<br />

die nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Schule lernen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

Lernangebote für Schulverweigerer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

S.T.E.P. – Schul- und Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsprogramm im EuropaProjekt . . . . . . . . . . . . . . 28<br />

Schule – Beruf (SchuB) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />

Schulprojekt “Die andere Schule” – Alternative Beschulung<br />

schulverweigernder K<strong>in</strong>der und Jugendlicher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />

Schulprojekt WALL – Werkstatt für <strong>Arbeit</strong>, Lernen und Leben . . . . . . . . . . . . 34<br />

Z.A.L. – Zentrum für alternatives Lernen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />

Vorbereitung auf <strong>Arbeit</strong> und Leben<br />

<strong>Arbeit</strong>stra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsprogramm <strong>in</strong> der Jugendwerkstatt “Phantasia” . . . . . . . . . . . . . 40<br />

Assessmentcentertechnik (ACT) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />

Ausbildungsvorbereitungswerkstatt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />

BBE – Verbesserung der beruflichen und E<strong>in</strong>gliederungschancen<br />

noch nicht berufsreifer Jugendlicher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48<br />

Berufsförderung mit sozialem Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50<br />

Fahrzeugtechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />

Hand <strong>in</strong> Hand for Work . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />

Jobfux . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60<br />

JOBMOBIL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64<br />

Jugendberufshilfe Neu-Isenburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66<br />

Modellprojekt “Zur Erweiterung des Berufswahlspektrums für Berufe<br />

im Bereich der Hotellerie und Gastronomie und gewerblich-technischer<br />

Berufe vorwiegend für Mädchen” . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68<br />

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2.14<br />

2.15<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Modularisierung <strong>in</strong> der Berufsvorbereitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70<br />

Ökologisches Jahr für Jugendliche – ÖJJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72<br />

P.E.A.Ce. – Potential-Ermittlungs-Assessment-Center . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74<br />

Pro Beruf – Lernort Betrieb im ortsnahen Übergangssystem Schule – Beruf . . 76<br />

PROFUTURE – Center für <strong>in</strong>dividuelle Berufswegeplanung . . . . . . . . . . . . . 78<br />

Service-Center für wirtschaftsnahe Qualifizierung und Beschäftigung . . . . . . . 80<br />

START-Projekt – Produktionsschule <strong>in</strong> Offenbach . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84<br />

Tandem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86<br />

Übergang Schule – Beruf von Jugendlichen im Stadtteil . . . . . . . . . . . . . . . . . 88<br />

Zukunft, die weitergeht – Lehrstellen für die Region . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90<br />

Berufliche Integration für alle<br />

<strong>Praxismodelle</strong> zur beruflichen Integration benachteiligter Jugendlicher<br />

<strong>Praxismodelle</strong> für Jugendliche mit sozialen Benachteiligungen<br />

Bauwerkstatt Sültefeld – Errichtung von 14 Wohne<strong>in</strong>heiten<br />

im sozialen Wohnungsbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94<br />

Berufliche Erstausbildung sozial benachteiligter Jugendlicher<br />

im Kontext des europäischen E<strong>in</strong>igungsprozesses . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98<br />

Berufliche Qualifizierung und Beschäftigung sozial benachteiligter und<br />

arbeitsloser Jugendlicher/junger Erwachsener im öffentlichen Denkmalschutz<br />

auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora Nordhausen . . . . . . 100<br />

Berufsvorbereitung/Berufsorientierung für Jugendliche und<br />

junge Erwachsene aus E<strong>in</strong>richtungen der Jugendhilfe . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104<br />

Beschäftigung und Betreuung arbeitsloser Jugendlicher . . . . . . . . . . . . . . . . . 106<br />

Bumerang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108<br />

Come on – Praxismodell Dortmund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110<br />

Enterprise – Junge Erwachsene auf dem Weg <strong>in</strong> die Selbstständigkeit . . . . . . 112<br />

Entstehung e<strong>in</strong>es Schauwe<strong>in</strong>berges . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116<br />

FORTOURS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 118<br />

GALAMA – Garten-, Landschaftsbau und Malerhandwerk . . . . . . . . . . . . . . 120<br />

ISBA – Intensive sozialpädagogische Begleitung/Betreuung<br />

vor, während und nach der Ausbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122<br />

Jugend <strong>in</strong> der HWB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124<br />

Jugendförderbetrieb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 126<br />

Jugendhilfebetrieb “G<strong>in</strong>kgo” . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130<br />

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Inhaltsverzeichnis<br />

Jugendhilfebetrieb Recycl<strong>in</strong>gwerkstatt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132<br />

Jugendwerkstatt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 134<br />

Jugendwerkstatt “Basquiat” . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 136<br />

Ostprignitz Rupp<strong>in</strong> – Zukunftswerkstatt Jugend . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 138<br />

Praxismodell Eisenach . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140<br />

Produktionsschule Zarrendorf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142<br />

Projektverbund Werkhof Zehlendorf e.V. und Kultur- und<br />

Ausbildungswerk Zehlendorf e.V. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 146<br />

Waller Dorf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 148<br />

<strong>Praxismodelle</strong> für Jugendliche mit psychisch/physischen Bee<strong>in</strong>trächtigungen<br />

Anbau Jugendzentrum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152<br />

<strong>Arbeit</strong>en-Leben-Wohnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 154<br />

Erwerb des Führersche<strong>in</strong>s . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 156<br />

Mot-O-Tra<strong>in</strong> – Motivation – Orientierung – Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g. E<strong>in</strong> neuer Zug<br />

<strong>in</strong> die <strong>Arbeit</strong>swelt für besonders benachteiligte Jugendliche . . . . . . . . . . . . . . 158<br />

RABE – Regionale Anlaufstelle zur beruflichen E<strong>in</strong>gliederung<br />

junger Menschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 160<br />

Netzwerke bilden: Partnerschaft – Kooperation – Verbund<br />

<strong>Praxismodelle</strong> <strong>in</strong> der lokalen/regionalen Wirtschaftsentwicklung<br />

A je to! - Auf geht's! - Freiwillige berufliche Praktika . . . . . . . . . . . . . . . . . . .164<br />

Ausbildungsforum 50 plus X . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 166<br />

Ausbildungsverbund mit ausländischen Betrieben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 170<br />

Ausbildungsverbund Schwellenabbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 172<br />

Ausbildungsvorbereitung, Akquise und überregionale Begleitung . . . . . . . . . 174<br />

Beratungsprojekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 176<br />

JOB-DIRECT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 178<br />

Jobfit – Ausbildungsprogramm für benachteiligte Jugendliche<br />

(Ausbildungskooperation) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 180<br />

Jobladen/Freiwilligenagentur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 182<br />

JobPartner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 186<br />

Jugend <strong>in</strong> <strong>Arbeit</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 188<br />

Jugendagentur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 192<br />

Jugendbörse B3 – Beratung, Beschäftigung, Berufsausbildung . . . . . . . . . . . . 194<br />

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4.08<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

JugendLOK – Initiative Lokale Ökonomie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 196<br />

Jugendprojektwerkstätten der KVHS Aurich (JPW) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 198<br />

Koord<strong>in</strong>ierungs- und Vermittlungsstelle für richterliche Auflagen<br />

und Weisungen – KorA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 202<br />

KOPRA – Kooperationsprojekt Praxislernen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 204<br />

LIVT – Leit-, Informations- und Vermittlungsstelle<br />

für <strong>Arbeit</strong> suchende Jugendliche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 206<br />

Mauerwerk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 208<br />

Nordverbund, Verbundmitglied SAZ e.V. (Schwer<strong>in</strong>er Ausbildungszentrum) 210<br />

Patenschaft für Ausbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 212<br />

Stadtteilpflege Altona-Nord – Lebenswerte Stadt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 214<br />

Vernetzungsmodell im Bildungswerk BLITZ e.V. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 216<br />

Chancengleichheit zwischen den Geschlechtern<br />

<strong>Praxismodelle</strong> zu unterschiedlichen Lebenslagen<br />

All<strong>in</strong>A – Alle<strong>in</strong> Erziehende <strong>in</strong> <strong>Arbeit</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 220<br />

<strong>Arbeit</strong> und Lernen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 222<br />

Beratungsstelle für Mädchen und junge Frauen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 224<br />

Die Kneifzange – Orientierungsprojekt Holzwerkstatt<br />

für schulmüde Mädchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 228<br />

KidZ I – Kreativ <strong>in</strong> die Zukunft I . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 230<br />

Mädchen machen Schule – E<strong>in</strong> Projekt zur Integration und<br />

Re<strong>in</strong>tegration von Schulverweiger<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> Kooperation mit den<br />

Sol<strong>in</strong>ger Hauptschulen – Modell Sol<strong>in</strong>gen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 232<br />

Mädchenwirtschaft – E<strong>in</strong>e Berufe-Rallye . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 234<br />

Umschulung zur Kauffrau für Bürokommunikation<br />

für alle<strong>in</strong> erziehende Mütter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 236<br />

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Inhaltsverzeichnis<br />

Migration<br />

<strong>Praxismodelle</strong> zur Integration junger Zuwander<strong>in</strong>nen und Zuwanderer<br />

AFZ – Ausbildungsf<strong>in</strong>dungszentrum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 240<br />

BOJAA – Projekt zur sprachlichen Förderung und beruflichen Orientierung<br />

und Integration von jugendlichen SpätaussiedlerInnen/MigrantInnen . . . . . . 242<br />

Garagenprojekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 244<br />

Geme<strong>in</strong>sam aktiv: e<strong>in</strong> <strong>in</strong>tegratives Stadtteilprojekt zur Integration mit<br />

jungen AussiedlerInnen, MigrantInnen und e<strong>in</strong>heimischen Jugendlichen . . . 246<br />

Selbsthilfeprojekt für junge Aussiedlerfrauen “Kupferberg” . . . . . . . . . . . . . . 248<br />

Kulturelle Vielfalt und neue Medien<br />

<strong>Praxismodelle</strong> zum kreativen Gestalten und zur Medienqualifikation<br />

AKKU – Aktiv und kreativ <strong>in</strong> die Zukunft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 254<br />

ElektronikwerkSTATT – Berufsvorbereitende Maßnahme von<br />

Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Bereich der Informations-<br />

und Kommunikationsberufe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 258<br />

<strong>in</strong>@bits – Internet@Beruf.Information.Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g.Studio . . . . . . . . . . . . . . . . . 260<br />

Jugend ohne <strong>Arbeit</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 262<br />

Medientechnik und Publikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 264<br />

Projektnamensregister<br />

Projektnamen und Zuordnung der Handlungsfelder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 267<br />

Ortsregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 273<br />

7


Vorwort des BMFSFJ zur Veröffentlichung des Jahresverzeichnisses 2001<br />

der Datenbank PRAXIMO – <strong>Praxismodelle</strong> “Jugend <strong>in</strong> <strong>Arbeit</strong>”<br />

Hilfen zur sozialen und beruflichen Integration von Jugendlichen:<br />

e<strong>in</strong> <strong>in</strong>novatives Potenzial<br />

Bei den Hilfen zur sozialen und beruflichen Integration von Jugendlichen gibt es e<strong>in</strong><br />

breites Spektrum von Strategien, Angeboten und Zuständigkeiten und e<strong>in</strong>e große<br />

Vielfalt von beteiligten Institutionen. Schul-, <strong>Arbeit</strong>s-, Berufs- und Sozialpädagogik<br />

s<strong>in</strong>d bei der Entwicklung von Problemlösungen neue Verb<strong>in</strong>dungen e<strong>in</strong>gegangen.<br />

Jugend-, Bildungs-, Berufsbildungs-, <strong>Arbeit</strong>smarkt- und Sozialpolitik verfolgen teils<br />

getrennte, teils abgestimmte Problemlösungsstrategien. Mit dem Modellprogramm<br />

“Freiwilliges Soziales Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsjahr” (FSTJ) des Bundesm<strong>in</strong>isteriums für Familie,<br />

Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) wurde e<strong>in</strong> Beispiel dafür entwickelt, wie<br />

Jugend(hilfe)politik und <strong>Arbeit</strong>smarktpolitik von der Bundesebene über Länder und<br />

Kommunen bis h<strong>in</strong> zu den Akteuren im Stadtteil vernetzt werden können.<br />

In der unübersichtlichen Maßnahmelandschaft ist e<strong>in</strong> Experimentierfeld für die<br />

Entwicklung und Erprobung neuer Problemlösungen entstanden, seien sie pädagogischer,<br />

organisatorischer oder politischer Natur, Problemlösungen, die sowohl der<br />

Verbesserung der beruflichen Integration von Jugendlichen mit Benachteiligungen<br />

dienen als auch e<strong>in</strong> <strong>in</strong>novatives Potenzial für die Bildung, Ausbildung und Beschäftigung<br />

Jugendlicher und junger Erwachsener generell entfalten können. Es fehlte bisher<br />

an verlässlichen und systematischen Informationen über solche Problemlösungen<br />

und ihre spezifischen Zielsetzungen, über die Voraussetzungen ihrer Implementation,<br />

über Stärken und Schwächen.<br />

Die Datenbank PRAXIMO schafft Übersicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em dynamischen Praxisfeld<br />

Im Frühjahr 1999 schrieb das BMFSFJ zusammen mit den kommunalen Spitzenverbänden<br />

den Wettbewerb “Fit für Leben und <strong>Arbeit</strong>” aus, dessen Ziel es war, das<br />

Wissen und die Erfahrungen der Praxis für e<strong>in</strong>en Innovationsschub bei den Hilfen<br />

zur sozialen und beruflichen Integration von Jugendlichen nutzen zu können. Es sollten<br />

<strong>Praxismodelle</strong> identifiziert werden, von deren Erfahrungen mit neuen Methoden<br />

und Konzepten Impulse ausgehen konnten: für Hilfen zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit,<br />

für die soziale Integration von Migrant<strong>in</strong>nen und Migranten, zur<br />

Gleichberechtigung der Geschlechter, zur Verh<strong>in</strong>derung von sozialer Ausgrenzung<br />

und Krim<strong>in</strong>alität bei Jugendlichen.<br />

Die Auswertung dieses Wettbewerbes bildete den Grundstock für die Datenbank<br />

PRAXIMO – <strong>Praxismodelle</strong> “Jugend <strong>in</strong> <strong>Arbeit</strong>”, die das Deutsche Jugend<strong>in</strong>stitut im<br />

Auftrag des Bundesm<strong>in</strong>isteriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend aufgebaut<br />

hat. PRAXIMO erhebt systematisch bundesweit Daten über <strong>in</strong>novative <strong>Praxismodelle</strong><br />

zur sozialen und beruflichen Integration von Jugendlichen und bereitet sie so auf,<br />

dass sich Interessent<strong>in</strong>nen und Interessenten schnell und möglichst umfassend <strong>in</strong>formieren<br />

können. Durch ihre systematisierte und kondensierte Form gibt die Datenbank<br />

e<strong>in</strong>en Überblick über Problemlösungen, zu Strategien, zu deren Umsetzung und<br />

zu dabei gewonnenen E<strong>in</strong>sichten und Erfahrungen. PRAXIMO ermöglicht, dass<br />

8


Fachkräfte <strong>in</strong> Praxis, Politik und Verwaltung die Ideen, das Wissen und die Erfahrungen<br />

nutzen können, die an anderen Orten, von anderen Trägern und <strong>in</strong> benachbarten<br />

<strong>Arbeit</strong>sfeldern entwickelt und gewonnen wurden, und bietet somit Informationsgrundlagen<br />

zur Fortentwicklung von Politik und Praxis zur sozialen und beruflichen<br />

Integration von Jugendlichen.<br />

Weiterentwicklung der Datenbank PRAXIMO<br />

Der Aufbau und Betrieb e<strong>in</strong>er Datenbank ist auf Kont<strong>in</strong>uität angelegt, zum<strong>in</strong>dest für<br />

den Zeitraum, für den zum Gegenstand der Datenbank e<strong>in</strong> dr<strong>in</strong>glicher Informationsbedarf<br />

besteht. Dies ist für die Politik und Praxis der sozialen und beruflichen<br />

Integration von Jugendlichen der Fall. Insofern soll das Deutsche Jugend<strong>in</strong>stitut se<strong>in</strong>e<br />

<strong>Arbeit</strong> an PRAXIMO fortsetzen.<br />

Dabei muss die PRAXIMO-Datenbank <strong>in</strong> ihrer weiteren Entwicklung sich verändernden<br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gungen Rechnung tragen.<br />

Absicht des Aufbaus der Datenbank war es, das gesamte Spektrum <strong>in</strong>novativer <strong>Praxismodelle</strong><br />

zur sozialen und beruflichen Integration von Jugendlichen repräsentativ<br />

abzubilden. Die Dokumentation solcher Modelle <strong>in</strong> dieser Breite soll auch fortgeführt<br />

werden – unter stärkerer Gewichtung ausgewählter Handlungsfelder mit<br />

besonderem <strong>in</strong>novativen Potenzial bzw. jugendpolitischem Handlungsbedarf.<br />

Zukünftige Schwerpunkte sollen <strong>in</strong> den folgenden Handlungsfeldern gesetzt werden:<br />

– Gender Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g <strong>in</strong> der Jugendsozialarbeit,<br />

– Methoden der Berufswegeplanung,<br />

– neue Informations- und Kommunikationstechniken als Inhalte und Methoden<br />

bei der Förderung der sozialen und beruflichen Integration von Jugendlichen,<br />

– Zugänge für benachteiligte Jugendliche zu <strong>in</strong>terkulturellem Lernen,<br />

– Jugendsozialarbeit im Strafvollzug und<br />

– Jugendsozialarbeit an sozialen Brennpunkten.<br />

Zum Transfer von Ergebnissen der wissenschaftlichen Begleitung von Modellprogrammen<br />

des BMFSFJ wurde e<strong>in</strong>e Adressaten-Datenbank aufgebaut, die derzeit ca.<br />

6.000 Datensätze von Nutzern (aus Praxis, Politik, Verwaltung, Medien und Wissenschaft)<br />

von Informationen über Ergebnisse dieser Modellprogramme umfasst. Diese<br />

Adressaten-Datenbank stellt <strong>in</strong>zwischen auch e<strong>in</strong> zentrales Medium für die Dissem<strong>in</strong>ation<br />

von Informationen der Datenbank PRAXIMO dar. Aus diesem Grunde soll<br />

diese Adressaten-Datenbank zukünftig im Rahmen von PRAXIMO fortgeschrieben,<br />

ausgebaut und als Medium e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>ternet-basierten Informationsvermittlung genutzt<br />

werden. Schließlich s<strong>in</strong>d durch e<strong>in</strong>e Zusammenarbeit der Datenbank PRAXIMO mit<br />

der wissenschaftlichen Begleitung anderer Modellprogramme des BMFSFJ Schritte<br />

zu e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>tegrierten Informationsvermittlung – bestehend aus Internet, audiovisuellen<br />

und Pr<strong>in</strong>tmedien – vollzogen worden. Diese Entwicklung soll auf e<strong>in</strong>er PRAXI-<br />

MO-Homepage beschleunigt vorangetrieben werden. Vor dem H<strong>in</strong>tergrund dieser<br />

rasanten <strong>in</strong>formations- und kommunikationstechnischen Entwicklung ersche<strong>in</strong>t die<br />

Veröffentlichung des Jahresverzeichnisses 2001 von PRAXIMO als Broschüre vielleicht<br />

als Anachronismus. Unser Ziel ist, die Nutzung der neuen Möglichkeiten<br />

der neuen Medien <strong>in</strong> Jugendhilfe und Jugendarbeit voranzutreiben. Durch e<strong>in</strong>en<br />

9


<strong>in</strong>tegrierten Ansatz, der Pr<strong>in</strong>tmedien, audiovisuelle Medien und die Möglichkeiten<br />

des Internets komb<strong>in</strong>iert, sollen die Informationsgrundlagen für die Förderung<br />

benachteiligter Jugendlicher nachhaltig verbessert werden. Ich wünsche mir, dass<br />

dieser Band dazu beiträgt.<br />

Dr. Peter Fricke<br />

10


E<strong>in</strong>leitung der Herausgeber<strong>in</strong>nen<br />

Im Jahr 2000 erschien der erste Materialienband dokumentierter <strong>Praxismodelle</strong> aus<br />

der Datenbank PRAXIMO – <strong>Praxismodelle</strong> “Jugend <strong>in</strong> <strong>Arbeit</strong>”. Er enthielt die Preisträger<br />

des Wettbewerbs “Fit für Leben und <strong>Arbeit</strong> – neue <strong>Praxismodelle</strong> zur sozialen<br />

und beruflichen Integration von Jugendlichen” des Bundesm<strong>in</strong>isteriums für Familie,<br />

Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und der kommunalen Spitzenverbände. Die<br />

vorliegende Publikation präsentiert <strong>in</strong> Fortsetzung das Jahresverzeichnis 2001 mit<br />

weiteren 100 <strong>Praxismodelle</strong>n, die <strong>in</strong> die Datenbank PRAXIMO aufgenommen und<br />

<strong>in</strong>s Internet gestellt wurden.<br />

Bei den neu h<strong>in</strong>zugekommenen Projekten handelt es sich zum e<strong>in</strong>en um <strong>Praxismodelle</strong>,<br />

die sich am Wettbewerb beteiligten, jedoch ohne Preis blieben. Um auch das<br />

Wissen und die Erfahrungen weiterer am Wettbewerb beteiligter <strong>in</strong>novativer <strong>Praxismodelle</strong><br />

nutzen zu können, empfahl die Wettbewerbsjury, diese Projekte ebenfalls <strong>in</strong><br />

die Datenbank aufzunehmen. Im Zuge der fachlichen Nachbereitung des Wettbewerbs<br />

erarbeitete das DJI auch für ausgewählte nicht prämierte <strong>Praxismodelle</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Beschreibung auf der Grundlage von Projektbesuchen und standardisierter Interviews<br />

durch Fachkräfte des DJI bzw. Korrespondent<strong>in</strong>nen und Korrespondenten der<br />

Datenbank PRAXIMO. Außerdem wurden <strong>in</strong>zwischen bundesweit neue Projekte<br />

akquiriert und <strong>in</strong> die Datenbank e<strong>in</strong>gestellt.<br />

Die <strong>Praxismodelle</strong> <strong>in</strong> diesem Verzeichnis werden <strong>in</strong> Form von so genannten “Steckbriefen”<br />

präsentiert, die durch Stichpunkte zu den Projektrahmen und den Zielgruppen<br />

sowie durch e<strong>in</strong>e knappe Beschreibung e<strong>in</strong>en schnellen Überblick über das<br />

Projekt ermöglichen soll.<br />

Im Steckbrief s<strong>in</strong>d zum e<strong>in</strong>en der Träger des Projekts, se<strong>in</strong> Standort, die Projektlaufzeit,<br />

der Gegenstand und damit der <strong>in</strong>haltliche Schwerpunkt der Projektarbeit, die<br />

Handlungsfelder und Angaben zu möglichen Teil-/Abschlüssen enthalten. Dem<br />

Steckbrief können ferner Informationen über die Zielgruppe (Geschlecht, Alter,<br />

Nationalität, besondere schulische, berufliche und soziale Merkmale) und über die<br />

Kapazität des Projekts entnommen werden. In e<strong>in</strong>er Kurzbeschreibung werden<br />

skizzenhaft Zielstellungen und die Umsetzung der <strong>Praxismodelle</strong> dargestellt. Über<br />

die genannten AnsprechpartnerInnen werden direkte Kontakte zu den Projekten<br />

ermöglicht.<br />

Die Projektdaten und die Beschreibung beziehen sich auf den jeweils genannten Zeitpunkt,<br />

zu dem das Interview durchgeführt wurde. E<strong>in</strong>e Aktualisierung im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er<br />

Fortschreibung der Projektentwicklung bis zum jetzigen Zeitpunkt erfolgte dabei<br />

nicht. Der angegebene Informationsstand kennzeichnet das Datum der letzten Autorisierung<br />

durch das Projekt und damit die Gültigkeit der Projektangaben auch zum<br />

aktuellen Zeitpunkt.<br />

Die ausführlichen Beschreibungen der <strong>Praxismodelle</strong> mit Informationen zur Ausgangssituation,<br />

Konzeption, zum Projektalltag sowie zu den Erfahrungen, die bei der<br />

Projektarbeit gemacht wurden, zu den Rahmenbed<strong>in</strong>gungen (F<strong>in</strong>anzierung, Rechtsgrundlagen,<br />

Personalstruktur, Kooperationspartner) und über Veröffentlichungen<br />

zum Projekt können via Internet unter www.dji.de abgerufen werden.<br />

12


Die Gliederung der <strong>Praxismodelle</strong> <strong>in</strong> dieser Publikation wurde im Wesentlichen wie<br />

im Verzeichnis der Preisträger beibehalten und den <strong>in</strong>haltlichen Schwerpunkten der<br />

Projektarbeit entsprechend sechs Bereichen zugeordnet. Dabei wäre <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Fällen<br />

auch e<strong>in</strong>e Zuordnung zu e<strong>in</strong>em anderen Bereich möglich. Diese Variabilität ergibt<br />

sich daraus, dass e<strong>in</strong>erseits Handlungsfelder, andererseits Zielgruppen als Auswahlkriterien<br />

für die <strong>in</strong>haltliche Gliederung dienten und e<strong>in</strong>ige Projekte <strong>in</strong> mehreren<br />

Handlungsfeldern der Jugendberufshilfe wirksam s<strong>in</strong>d. Die Entscheidung für e<strong>in</strong>e<br />

bestimmte Zuordnung wurde von den Herausgeber<strong>in</strong>nen mit der Intention vorgenommen,<br />

prägnante konzeptionelle Schwerpunkte der Projekte besonders hervorzuheben<br />

und sie mit Projekten ähnlicher Akzentuierung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Gruppe zusammenzufassen.<br />

Im Unterschied zum Verzeichnis 2000 wurde <strong>in</strong> dieser Ausgabe das Handlungsfeld<br />

“Interkulturelles Lernen und <strong>Arbeit</strong>en” nicht mit aufgenommen. Hierzu ist aktuell<br />

e<strong>in</strong> gesonderter Materialienband aus dem Forschungsschwerpunkt “Übergänge <strong>in</strong><br />

<strong>Arbeit</strong>” erschienen.<br />

Die dort veröffentlichten neuen <strong>Praxismodelle</strong> mit <strong>in</strong>terkulturellen Ansätzen s<strong>in</strong>d im<br />

vorliegenden Jahresverzeichnis ihren vorrangigen <strong>Arbeit</strong>sschwerpunkten zugeordnet.<br />

Innerhalb der sechs Kapitel s<strong>in</strong>d die Projekte alphabetisch nach ihrem Projektnamen<br />

geordnet.<br />

Im Register f<strong>in</strong>den sich weitere Orientierungshilfen, die e<strong>in</strong>e gezielte Suche ermöglichen:<br />

– e<strong>in</strong>e alphabetische Auflistung der Projektnamen und tabellarische Zuordnung<br />

aller Handlungsfelder, <strong>in</strong> denen das Projekt wirksam wird;<br />

– e<strong>in</strong>e alphabetische Auflistung der Standorte.<br />

Wir danken an dieser Stelle vor allem den engagierten Projektmitarbeiter<strong>in</strong>nen und<br />

-mitarbeitern, die der Dokumentation ihrer täglichen <strong>Arbeit</strong> offen gegenüberstanden<br />

und bereit waren, ihre Erfahrungen von der Entwicklung bis zur Umsetzung ihrer<br />

Projektideen e<strong>in</strong>er breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Durch das dadurch<br />

ermöglichte sehr komplexe, transparente Darstellungsformat der <strong>Praxismodelle</strong> <strong>in</strong> der<br />

Datenbank PRAXIMO soll e<strong>in</strong>e Übertragung von bereits erprobten Modellen oder<br />

die Durchführung eigener Versuche angeregt und erleichtert werden. Die Datenbank<br />

PRAXIMO wird weiterh<strong>in</strong> systematisch <strong>in</strong>novative <strong>Praxismodelle</strong> zur sozialen und<br />

beruflichen Integration von Jugendlichen und jungen Erwachsenen akquirieren, auswerten,<br />

dokumentieren und verbreiten. Die gesammelten Informationen werden<br />

kont<strong>in</strong>uierlich über das Internet, durch e<strong>in</strong> Jahresverzeichnis und thematische Materialienbände<br />

sowie e<strong>in</strong> jährliches CD-Update veröffentlicht.<br />

Kerst<strong>in</strong> Schreier und Elke Schreiber<br />

13


Prävention, Entwicklung, Förderung<br />

<strong>Praxismodelle</strong>, die<br />

Jugendliche stark machen<br />

15<br />

Alternative Schulangebote


1.01<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Außerschulischer Lernort für schulmüde Jugendliche<br />

Zukunftswerkstatt e.V. Leipzig<br />

Leipzig<br />

Sachsen<br />

seit 01.01.1996<br />

Frühe Begegnung der Schulmüdigkeit und langfristige Orientierung auf den<br />

Übergang <strong>in</strong>s Berufsleben sowie die Förderung berufsbezogener Fertigkeiten<br />

vorberufliche Bildung, Berufsorientierung, Berufsvorbereitung, Vermittlung <strong>in</strong><br />

Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong>, Erwerb von Schulabschlüssen, Beratung zu Bildung,<br />

Ausbildung, <strong>Arbeit</strong><br />

Zeugnisse/Zertifikate<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 14 – 18 Jahre<br />

Kapazität: 12<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Schulmüde, Schulbummler<br />

Soziale Merkmale: ger<strong>in</strong>ges Selbstwertgefühl, Konzentrations-/<br />

Ausdauerschwäche, Verhaltensauffällige,<br />

ger<strong>in</strong>ge Sozialkompetenz, familiäre Probleme,<br />

verbale Aggressivität, krim<strong>in</strong>ell Gefährdete<br />

Kurzbeschreibung<br />

Das Modellprojekt will stadtteilbezogen die Schulmüdigkeit abbauen, um somit<br />

e<strong>in</strong>em Schulabbruch oder e<strong>in</strong>er Schulverweigerung vorbeugend zu begegnen. Dieses<br />

Projekt ist <strong>in</strong>tegraler Teil des Versuchs “<strong>Arbeit</strong> statt Strafe” und ist im Leipziger Stadtteil<br />

Plagwitz angesiedelt, der e<strong>in</strong>e überdurchschnittlich hohe <strong>Arbeit</strong>slosenrate aufweist.<br />

Diesen strukturellen Gegebenheiten entsprechen hohe Problembelastungen <strong>in</strong><br />

den am Projekt beteiligten Schulen.<br />

Im Gegensatz zu den Schulverweigerern zeichnen sich schulmüde Jugendliche<br />

dadurch aus, dass sie den Schulbesuch nicht gänzlich ablehnen und noch Kontakt zu<br />

ihren Schulen haben. Mit ihrem ger<strong>in</strong>g ausgeprägten Selbstwertgefühl und schwierigen<br />

familiären Bed<strong>in</strong>gungen s<strong>in</strong>d diese Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler zum Teil verhaltensauffällig<br />

und verfügen über wenige soziale Kompetenzen. Die <strong>Arbeit</strong> mit den<br />

TeilnehmerInnen des Projekts verläuft <strong>in</strong> enger Zusammenarbeit mit den e<strong>in</strong>zelnen<br />

Schulen im Stadtbezirk.<br />

Das Projekt versucht, die Lernmotivation der Jugendlichen und die B<strong>in</strong>dungen an die<br />

Schule zu stärken. Der außerschulische Lernort stellt dabei ke<strong>in</strong>en Schulersatz dar.<br />

Der reguläre Unterricht läuft weiter, während die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler bis zu<br />

dreimal für jeweils drei Wochen <strong>in</strong> das Projekt here<strong>in</strong>genommen werden. Dort arbeiten<br />

sie zum e<strong>in</strong>en <strong>in</strong> der Holzwerkstatt, wo sie ohne Vorkenntnisse für sich selbst, die<br />

16


Eltern oder die Schule etwas herstellen und sich dabei Erfolgserlebnisse schaffen können.<br />

Im Kle<strong>in</strong>gruppenunterricht von vier bis fünf TeilnehmerInnen werden zum<br />

anderen Defizite <strong>in</strong> den Kernfächern Deutsch, Mathematik und andere aufgeholt.<br />

Dies stärkt die Motivation, <strong>in</strong> den normalen Unterricht an der Schule zurückzukehren.<br />

Auch Berufsfelderkundung und Berufspraktika s<strong>in</strong>d Inhalte des Projekts. Doch<br />

wird die <strong>Arbeit</strong> <strong>in</strong> der Werkstatt <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie als <strong>in</strong>dividuelle Entwicklungschance<br />

begriffen und nicht zu sehr als Orientierung auf den <strong>Arbeit</strong>smarkt.<br />

Parallel verläuft e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensive sozialpädagogische Betreuung. Ausgehend von e<strong>in</strong>em<br />

akzeptierenden Ansatz setzen die Mitarbeiter bei den Ressourcen der Teilnehmer-<br />

Innen an und schaffen e<strong>in</strong>e Vertrauensbasis. Zugleich werden die Eltern aktiv <strong>in</strong> die<br />

<strong>Arbeit</strong> e<strong>in</strong>bezogen; sie können zum Beispiel ihre K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> der Werkstatt besuchen.<br />

Interviewer<strong>in</strong>: Birgit Reißig<br />

Datum des Interviews: 12.10.1999<br />

Informationsstand: 28.11.2000<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Haus der Demokratie<br />

Zukunftswerkstatt e.V. Leipzig<br />

Herr Dr. Michael Franzke<br />

Bernhard-Gör<strong>in</strong>g-Str. 152<br />

04277 Leipzig<br />

Telefon: 0341/3 06 52 10<br />

Fax: 0341/3 06 52 10<br />

E-Mail: Zukunftswerkstatt.Leipzig@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

Haus der Demokratie<br />

Zukunftswerkstatt e.V. Leipzig<br />

Frau Bärbel Stutzer<br />

Bernhard-Gör<strong>in</strong>g-Str. 152<br />

04277 Leipzig<br />

Telefon: 0341/3 06 52 10<br />

Fax: 0341/3 06 52 10<br />

E-Mail: Zukunftswerkstatt.Leipzig@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

17


1.02<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Berufsorientierung und Lebensplanung <strong>in</strong> der gymnasialen<br />

Oberstufe<br />

Gesamtschule Eilpe – Gesamtschule der Stadt Hagen, Sekundarstufen I und II<br />

Hagen<br />

Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen<br />

seit 01.01.1996<br />

Berufsorientierung und Lebensplanung für Schüler<strong>in</strong>nen der Sekundarstufe II,<br />

gymnasiale Oberstufe<br />

Berufsorientierung, Hilfen zur Lebensplanung/-gestaltung<br />

allgeme<strong>in</strong> bildende Schulabschlüsse<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 16 – 20 Jahre<br />

Kapazität: 60<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Gymnasiasten<br />

Soziale Merkmale: ke<strong>in</strong>e Angaben<br />

Kurzbeschreibung<br />

Für GesamtschülerInnen der 13. Jahrgangsstufe wurde e<strong>in</strong> Berufsorientierungs-/<br />

Lebensplanungsangebot entwickelt, das der neuen Diskont<strong>in</strong>uität von Ausbildungsund<br />

Erwerbsverläufen Rechnung trägt. Das Praxismodell ist gut dokumentiert, auf<br />

andere SchülerInnengruppen allerd<strong>in</strong>gs nicht ohne weiteres übertragbar.<br />

Träger des Projekts “Berufswahlorientierung und Lebensplanung” ist die Gesamtschule<br />

Hagen-Eilpe. Seit ihrer Gründung im Jahr 1988 ist kont<strong>in</strong>uierlich der Weg<br />

beschritten worden, die reale gesellschaftliche Außenwelt mit dem Schulleben und<br />

den schulischen Entwicklungsgängen zu verknüpfen.<br />

Die Schule reagiert mit ihrem Vorhaben auf die Tatsache, dass Lebens- und Berufswege<br />

zunehmend diskont<strong>in</strong>uierlich verlaufen und auch AbiturientInnen sich angesichts<br />

stabiler <strong>Arbeit</strong>slosenzahlen bei AkademikerInnen und gleichzeitig verbesserten<br />

Chancen <strong>in</strong> der beruflichen (Weiter-)Bildung (Karriere mit Lehre) am Ende der<br />

Schulzeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em schwierigen Entscheidungsprozess bef<strong>in</strong>den, <strong>in</strong> dem sie Unterstützung<br />

und Begleitung benötigen.<br />

Der Zusatzpflichtkurs “Berufswahlorientierung und Lebensplanung” im Rahmen des<br />

Unterrichtsfachs Sozialwissenschaften der Jahrgangsstufe 13 wird zurzeit zum vierten<br />

Mal angeboten. Das Projekt wurde als kostenneutraler Modellversuch, mit f<strong>in</strong>anzieller<br />

Unterstützung im sachlichen Bereich durch GÖS (Gestaltung des Schullebens<br />

und Öffnung von Schule) <strong>in</strong> den Schuljahren 1996 bis 1998 von der Bezirksregierung<br />

Arnsberg unterstützt. Der Kurs umfasst netto etwas mehr als 50 Unterrichtsstunden<br />

und erstreckt sich über die Kurshalbjahre 13.1 und 13.2.<br />

18


Ziel ist, die Berufswahl und Lebensplanung der SchülerInnen theoretisch zu untermauern<br />

und die SchülerInnen bei der Gestaltung ihres Lebensplans, der über den<br />

Aspekt der beruflichen Entscheidung weit h<strong>in</strong>aus reicht, auch auf mögliche unerwartete<br />

Eventualitäten vorzubereiten und so e<strong>in</strong>e Art Krisenmanagement zu fördern mit<br />

der Intention, H<strong>in</strong>dernisse und Probleme auf dem Weg zum gesetzten Ziel zu bewältigen<br />

und Lebenskrisen <strong>in</strong> den Griff zu bekommen.<br />

Kern der Bearbeitung des Themas ist e<strong>in</strong>e praktische Projektarbeit <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er<br />

anwendungsorientierten, selbstständig zu bewältigenden Aufgabe: Die Jugendlichen<br />

entwerfen e<strong>in</strong>en fiktiven, aber doch an ihren persönlichen Wünschen und Zukunftsvorstellungen<br />

orientierten Lebenslauf bis zu ihrem 35. Lebensjahr. In diese geplanten<br />

Lebensentwürfe, die <strong>in</strong> den meisten Fällen recht optimistisch und problemlos ausfallen,<br />

werden durch die LehrerInnen fiktive Lebenskrisen e<strong>in</strong>gebaut, die das Erreichen<br />

der gesetzten Ziele erschweren oder unmöglich machen. Die Hauptaufgabe der SchülerInnen<br />

besteht dar<strong>in</strong>, diese Lebenskrisen zu bearbeiten und Lösungsschritte zu f<strong>in</strong>den.<br />

Dafür s<strong>in</strong>d Kontakte zum außerschulischen Umfeld besonders bedeutsam.<br />

Interviewer<strong>in</strong>: Birgit Kle<strong>in</strong><br />

Datum des Interviews: 25.10.1999<br />

Informationsstand: 07.12.2000<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Gesamtschule Eilpe/Hagen<br />

Projekt “Berufsorientierung/Lebensplanung”<br />

Herr Jürgen Eckervogt<br />

Wörthstr. 30<br />

58091 Hagen<br />

Telefon: 02331/7 00 91<br />

Fax: 02331/7 00 93<br />

E-Mail: schulleitung.geeilpe@web.de<br />

Internet: http://members.aol.com/geeilpe/welcome.htm<br />

19


1.03<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Die K<strong>in</strong>der des Tantalus –<br />

Integrative Angebote für schulmüde Jugendliche<br />

Bund Deutscher Pfadf<strong>in</strong>der, Bildungsstätte Alte Schule Anspach e.V., basa –<br />

Jugendwerkstatt Hochtaunus<br />

Oberursel<br />

Hessen<br />

01.01.1998 – 31.12.2001<br />

Projektteil 1: Präventive Angebote an e<strong>in</strong>e ausgewählte Schulklasse der<br />

Jahrgangsstufe 5 (Förderstufenzweig) bis 7 (Hauptschulzweig) <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er<br />

Gesamtschule, um Des<strong>in</strong>tegrationstendenzen von SchülerInnen frühzeitig zu<br />

begegnen; Untersuchung der unterschiedlichen Wirkfaktoren, die den Schulerfolg<br />

bee<strong>in</strong>flussen;<br />

Projektteil 2: Verbesserung des Lernangebots für “Jungarbeiterklassen” durch<br />

ergänzende Angebote zur Erhöhung der Präsenz der Jugendlichen;<br />

beide Projektteile: Entwicklung e<strong>in</strong>es <strong>in</strong>stitutionalisierten Kooperationsmodells<br />

Jugendhilfe – Schule; als Bezugsrahmen dafür die Entwicklung von “<strong>in</strong>dividuellen<br />

Bildungshilfeplänen”.<br />

vorberufliche Bildung, Berufsvorbereitung, Vermittlung <strong>in</strong> Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong>,<br />

Vermittlung <strong>in</strong> betriebliche Praktika<br />

allgeme<strong>in</strong> bildende Schulabschlüsse<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 11 – 18 Jahre<br />

Kapazität: 89<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland, ehem. UdSSR, mult<strong>in</strong>ational<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Gesamtschüler, Förderschüler, Schulmüde,<br />

Schulverweigerer, Schüler <strong>in</strong> Jungarbeiterklasse,<br />

ohne Schulabschluss, Ausbildungsabbrecher<br />

Soziale Merkmale: Aussiedler, Asylanten, Migranten, Sozial-/<br />

Bildungsbenachteiligte<br />

Kurzbeschreibung<br />

“Die K<strong>in</strong>der des Tantalus” bietet <strong>in</strong>tegrative Angebote für schulmüde Jugendliche <strong>in</strong><br />

zwei Schulen <strong>in</strong> Bad Homburg. Im Projektteil 1 geht es um die Entwicklung und<br />

Durchführung e<strong>in</strong>es präventiven Angebots zum Phänomen “Schulmüdigkeit” und<br />

“Schulverweigerung” an e<strong>in</strong>er allgeme<strong>in</strong> bildenden Schule. Das Projektangebot<br />

wurde als <strong>in</strong>tegrierter Bestandteil des bestehenden schulischen Ablaufs an der<br />

Gesamtschule konzipiert und ist prozessorientiert angelegt. Gearbeitet wird <strong>in</strong> diesem<br />

Prozess mit den Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern e<strong>in</strong>er ausgewählten Klasse der Jahrgangsstufe<br />

5 (Projektbeg<strong>in</strong>n) bis zur Jahrgangsstufe 7 im Hauptschulzweig (Projektende).<br />

Der Schulleiter, die Pädagogische Leiter<strong>in</strong>, die Zweigstufenleiter, die Lehrkräfte der<br />

ausgewählten Klasse, der Sonderpädagoge und der Schulsozialarbeiter der Gesamtschule<br />

s<strong>in</strong>d als KooperationspartnerInnen <strong>in</strong> den Prozessverlauf e<strong>in</strong>bezogen und an<br />

20


der konkreten Umsetzung beteiligt. Ebenso f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong>e unmittelbare Zusammenarbeit<br />

mit den Eltern statt. Darüber h<strong>in</strong>aus erarbeitet das Projekt auf der Leitungsebene<br />

e<strong>in</strong> Kooperationsmodell zwischen Schule und Jugendhilfe.<br />

Das Ziel des Angebots an der Berufsschule (Projektteil 2) ist die Entwicklung von<br />

Kooperationsbeziehungen zwischen Schule und Jugendhilfe. Durch e<strong>in</strong>e ergänzende<br />

Gestaltung des Angebots <strong>in</strong> den so genannten “Jungarbeiterklassen” (JA-Klassen)<br />

wird die Attraktivität des Lernangebots verbessert und die Präsenz im Unterricht<br />

erhöht. Durch die Entwicklung von Bildungshilfeplänen wird die Zusammenarbeit<br />

und Angebotsstruktur von Projekt und Schule so koord<strong>in</strong>iert, dass e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle<br />

<strong>in</strong>dividuelle Förderung der Jugendlichen und <strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelfällen e<strong>in</strong>e Vorbereitung auf<br />

e<strong>in</strong>e externe Hauptschulabschlussprüfung möglich ist. Berufsvorbereitende Hilfen<br />

verbessern die Vermittlung der Jugendlichen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Ausbildung oder e<strong>in</strong> <strong>Arbeit</strong>sverhältnis.<br />

Die Entwicklung und Initiierung kommunaler Diskussionen mit Schlüssel<strong>in</strong>stitutionen<br />

vor Ort soll e<strong>in</strong>en sozialräumlichen und sozialpolitischen Zugang schaffen<br />

zum Thema “Jugendliche und <strong>Arbeit</strong>”. Angestrebt wird e<strong>in</strong>e Übertragbarkeit des<br />

Kooperationsmodells auf andere Schulen und Landkreise <strong>in</strong> Hessen, um so zu e<strong>in</strong>er<br />

Neuformulierung und Optimierung dieses Zweiges der “Benachteiligtenförderung”<br />

zu kommen.<br />

Interviewer<strong>in</strong>nen: Maria Schreiber-Kittl/Haike Schröpfer<br />

Datum des Interviews: 19.04.1999<br />

Informationsstand: 12.07.2000<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Bildungsstätte Alte Schule Anspach<br />

Projekt “Tantalus”<br />

(Projektteil 1)<br />

Frau Ulrike Leonhardt<br />

Zimmersmühlenweg 10<br />

61440 Oberursel<br />

Telefon: 06171/58 45-83<br />

Fax: 06171/58 45-82<br />

E-Mail: basa.htk@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

Bildungsstätte Alte Schule Anspach<br />

Projekt “Tantalus”<br />

(Projektteil 2)<br />

Herr Stefan Leifert<br />

Zimmersmühlenweg 10<br />

61440 Oberursel<br />

Telefon: 06171/58 45-81<br />

Fax: 06171/58 45-82<br />

E-Mail: mueller.h.@gmx.de<br />

21


Bildungsstätte Alte Schule Anspach<br />

Projekt “Tantalus”<br />

(Projektteil 1+2)<br />

Herr Stefan Leifert<br />

Zimmersmühlenweg 10<br />

61440 Oberursel<br />

Telefon: 06171/58 45-84<br />

Fax: 06171/58 45-82<br />

E-Mail: basa.htk@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

22


1.04<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Flex-Fernschulprojekt –<br />

Lernhilfe für junge Menschen, die nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Schule lernen<br />

Christophorus-Jugendwerk Oberrims<strong>in</strong>gen<br />

Breisach<br />

Baden-Württemberg<br />

01.01.1998 – 31.12.2001<br />

Erweiterung der Möglichkeiten der Jugendhilfe durch e<strong>in</strong> flexibles, aufsuchendes<br />

Schulangebot (Fernschule) für Jugendliche ohne Schulabschluss, um diesen<br />

Abschluss nachzuholen<br />

Erwerb von Schulabschlüssen<br />

allgeme<strong>in</strong> bildende Schulabschlüsse<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 16 – 19 Jahre<br />

Kapazität: 20<br />

Nationalität: Deutsche<br />

Herkunftsland: Deutschland<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: ohne Schulabschluss, Schulverweigerer,<br />

Auszubildende<br />

Soziale Merkmale: ohne festen Wohnsitz, Trebegänger, junge Mütter,<br />

Jugendamtsbetreuung, Erziehungshilfe, Konflikte<br />

im Elternhaus, betreutes Wohnen, psychisch/<br />

physisch Bee<strong>in</strong>trächtigte, Drogenerfahrung,<br />

<strong>in</strong> erlebnispädagogischer Auslandsmaßnahme<br />

Kurzbeschreibung<br />

“Flex” ist e<strong>in</strong> <strong>in</strong>novatives Fernschulkonzept und gibt e<strong>in</strong>e Lernhilfe für junge<br />

Menschen, die nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Schule lernen. Es zielt auf die Integration e<strong>in</strong>es Schulangebots<br />

<strong>in</strong> die Lebenswelt der K<strong>in</strong>der und Jugendlichen zur <strong>in</strong>haltlichen Ergänzung<br />

und Unterstützung bestehender Bezüge im sozialen Netz. Als “aufsuchendes” Schulangebot<br />

<strong>in</strong>stalliert “Flex” se<strong>in</strong>e Hilfe <strong>in</strong> Kooperation mit den örtlichen Trägern der<br />

Jugendsozialarbeit und Jugendhilfe. Der Lernort wird von der Schule direkt <strong>in</strong> die<br />

Lebenswelt der K<strong>in</strong>der und Jugendlichen verlagert.<br />

Nach e<strong>in</strong>em Auftaktbesuch sowie der Abklärung des Leistungsstandes und der <strong>in</strong>dividuellen<br />

Bed<strong>in</strong>gungen des Schülers wird dieser geschult, <strong>in</strong>dem er <strong>in</strong>dividuell<br />

aufbereitete Unterrichtsmaterialien zur Eigenbearbeitung zugesendet bekommt.<br />

Diese Vorgehensweise wird durch telefonische Kontakte zwischen SchülerInnen und<br />

FernlehrerInnen unterstützt. Besuche vor Ort s<strong>in</strong>d im E<strong>in</strong>zelfall möglich. Mit den<br />

jungen Menschen und den Bezugspersonen <strong>in</strong> ihren Unterstützungssystemen werden<br />

konkrete Vere<strong>in</strong>barungen über Ziele, Rollenaufteilung und Kommunikationsformen<br />

getroffen. Der <strong>in</strong>dividualisierte Unterricht bezieht konkrete Lebensh<strong>in</strong>tergründe der<br />

jungen Leute e<strong>in</strong>. Die FernlehrerInnen s<strong>in</strong>d als AnsprechpartnerInnen auch für<br />

außerschulische Fragen erreichbar und vermitteln im Bedarfsfall weitere Hilfen.<br />

24


Interviewer<strong>in</strong>: Maria Schreiber-Kittl<br />

Datum des Interviews: 07.09.1999<br />

Informationsstand: 17.10.2000<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Christophorus-Jugendwerk Oberrims<strong>in</strong>gen<br />

Flex-Fernschulprojekt<br />

Herr Thomas Heckner<br />

79206 Breisach<br />

Telefon: 07664/50 54-0<br />

Telefon: 07664/50 54-21<br />

Fax: 07664/50 54-40<br />

E-Mail: <strong>in</strong>fo@flex-fernschulprojekt.de<br />

Internet: http://www.flex-fernschulprojekt.de<br />

25


1.05<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Lernangebote für Schulverweigerer<br />

Katholische Jugendsozialarbeit im Eichsfeld e.V.<br />

Heiligenstadt Thür<strong>in</strong>gen<br />

Thür<strong>in</strong>gen<br />

01.01.1998 – 31.12.2001<br />

Motivierung von schulmüden und schulverweigernden Jugendlichen, e<strong>in</strong>en<br />

Schulabschluss zu machen bzw. die vom Projekt angebotenen theoretischen und<br />

praktischen Lernangebote <strong>in</strong> Anspruch zu nehmen<br />

vorberufliche Bildung, Berufsvorbereitung, Beschäftigung, Erwerb von Schulabschlüssen,<br />

Beratung zu Bildung, Ausbildung, <strong>Arbeit</strong>, Hilfen zur Lebensplanung/gestaltung<br />

allgeme<strong>in</strong> bildende Schulabschlüsse<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 11 – 18 Jahre<br />

Nationalität: Deutsche<br />

Herkunftsland: Deutschland<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Schulverweigerer, Schulmüde, Lernbee<strong>in</strong>trächtigte,<br />

ohne Schulabschluss<br />

Soziale Merkmale: Sozial-/Bildungsbenachteiligte, Konflikte im<br />

Elternhaus, ger<strong>in</strong>ges Selbstwertgefühl,<br />

psychisch Bee<strong>in</strong>trächtigte<br />

Kurzbeschreibung<br />

Schulverweigernde Jugendliche sollen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er ihren Lebensbed<strong>in</strong>gungen angemessenen<br />

Form ihrer Schulpflicht nachkommen und e<strong>in</strong>en Schulabschluss erwerben können.<br />

Es werden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er den Lernbed<strong>in</strong>gungen dieser Gruppe angemessenen praxisund<br />

projektorientierten Form <strong>in</strong> enger Verb<strong>in</strong>dung zur Lebenswirklichkeit und zur<br />

<strong>Arbeit</strong>swelt Lern<strong>in</strong>halte der Regelschule und berufspädagogisch angeleitete Werkstattangebote<br />

vorgehalten.<br />

Ziel des sozialpädagogischen Angebots ist es, im Rahmen des geltenden Schulrechts<br />

und im Rahmen des bestehenden Schulsystems <strong>in</strong> enger Kooperation mit der Schule<br />

und mit der Schulverwaltung sowie dem Jugendamt durch systematische Verzahnung<br />

jugendhilfepolitischer und sozialpädagogischer Maßnahmen neue Möglichkeiten des<br />

Lernens anzubieten, ohne das Schulsystem <strong>in</strong> Frage zu stellen.<br />

Ziele der Projektarbeit s<strong>in</strong>d die Integration von Schulverweigerern <strong>in</strong> Schule und<br />

Berufsschule, die Eröffnung außerschulischer Wege zur schulischen Qualifikation<br />

durch vorwiegend kompetenzorientierte sozialpädagogische Methodik, personale<br />

Stabilisierung und berufspädagogische Orientierung. Für den Teil der Jugendlichen,<br />

dem e<strong>in</strong> Erwerb e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>fachen Schulabschlusses nicht möglich ist, werden E<strong>in</strong>zelfallhilfen<br />

und neuartige organisatorische, kompetenzorientierte Formen des<br />

Lernens außerhalb des formalen schulischen Rahmens angeboten. Dies erfolgt unter<br />

26


E<strong>in</strong>schluss von Gesellungsangeboten und Geme<strong>in</strong>schaftsformen mit dem Ziel, für die<br />

Regelpraxis übertragbare Erfahrungen zu gew<strong>in</strong>nen.<br />

Interviewer<strong>in</strong>nen: Maria Schreiber-Kittl/Haike Schröpfer<br />

Datum des Interviews: 04.02.1999<br />

Informationsstand: 30.08.2000<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Villa Lampe<br />

“Lernangebote für Schulverweigerer”<br />

Pater Franz-Ulrich Otto<br />

Holzweg 2<br />

37308 Heiligenstadt<br />

Telefon: 03606/55 21-0<br />

Fax: 03606/55 21-50<br />

E-Mail: mail@villa-lampe.de<br />

Internet: http://www.villa-lampe.de<br />

Villa Lampe<br />

“Lernangebote für Schulverweigerer”<br />

Herr Jürgen Hagedorn<br />

Holzweg 2<br />

37308 Heiligenstadt<br />

Telefon: 03606/55 21-0<br />

Fax: 03606/55 21-50<br />

E-Mail: mail@villa-lampe.de<br />

Internet: http://www.villa-lampe.de<br />

27


1.06<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

S.T.E.P. – Schul- und Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsprogramm im EuropaProjekt<br />

Jugendwerkstatt “Bauhof”<br />

Halle<br />

Sachsen-Anhalt<br />

01.01.1998 – 31.12.2000<br />

Vorbereitung auf e<strong>in</strong>e Ausbildung oder auf Integration <strong>in</strong> den <strong>Arbeit</strong>smarkt durch<br />

Verknüpfung von praktischer Tätigkeit (<strong>in</strong> den Bereichen Maler/Lackierer und<br />

Tischler) und theoretischer Wissensvermittlung<br />

vorberufliche Bildung, Berufsvorbereitung, Vermittlung <strong>in</strong> Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong>,<br />

Erwerb von Teilqualifikationen, Erwerb von Schulabschlüssen, Beratung zu<br />

Bildung, Ausbildung, <strong>Arbeit</strong><br />

allgeme<strong>in</strong> bildende Schulabschlüsse, Zeugnisse/Zertifikate<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 16 – 23 Jahre<br />

Kapazität: 20<br />

Nationalität: Deutsche<br />

Herkunftsland: Deutschland<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Schulmüde, Schulbummler, Schulverweigerer,<br />

Schulabbrecher, ohne Schulabschluss<br />

Soziale Merkmale: ohne festen Wohnsitz, Trebegänger, Jugendamtsbetreuung,<br />

Drogenerfahrung<br />

Kurzbeschreibung<br />

Das Projekt will durch die Verb<strong>in</strong>dung von praktischer Tätigkeit und theoretischer<br />

Wissensvermittlung die TeilnehmerInnen zum Beispiel über das Nachholen des<br />

Hauptschulabschlusses auf die Aufnahme e<strong>in</strong>er Berufsausbildung vorbereiten und<br />

ihnen Chancen für den <strong>Arbeit</strong>smarkt erschließen. Zugleich werden die jungen Menschen<br />

während der praktischen Tätigkeit, des Unterrichts und der Freizeit sozialpädagogisch<br />

begleitet, um ihnen Strategien der Lebensbewältigung zu vermitteln und<br />

ihnen Hilfe zur Selbsthilfe zu geben.<br />

Es s<strong>in</strong>d Jugendliche angesprochen, die nicht mehr (allgeme<strong>in</strong> bildend) schulpflichtig<br />

s<strong>in</strong>d, jedoch nicht über die nötigen Grundkenntnisse verfügen, um e<strong>in</strong>e reguläre Ausbildung<br />

erfolgreich zu absolvieren und sich im <strong>Arbeit</strong>sleben zu behaupten. Dazu zählen:<br />

– schulmüde Jugendliche, Schulverweigerer, Schulbummler, Schulabbrecher, lernentwöhnte<br />

Jugendliche;<br />

– Jugendliche, die nach der Erfüllung der allgeme<strong>in</strong> bildenden Schulpflicht nicht<br />

über die notwendigen Qualifikationen für e<strong>in</strong>e Ausbildung oder andere Bildungsoder<br />

Qualifizierungsmaßnahmen verfügen;<br />

– Jugendliche, die aufgrund ihrer biographischen Vorerfahrungen (wie Drogenmissbrauch,<br />

Straßenleben, Jugendhilfe) sowohl e<strong>in</strong>er schrittweisen H<strong>in</strong>führung<br />

28


zur Wissensaneignung als auch der Hilfe bei e<strong>in</strong>er schrittweisen Herauslösung aus<br />

ihrem Milieu bedürfen.<br />

Um das Ziel zu erreichen, wird darauf geachtet, dass die gestellten Anforderungen der<br />

Wirklichkeit entsprechen und e<strong>in</strong> konkreter Handlungsbezug für die Jugendlichen<br />

erkennbar ist. Dazu dienen die Bewältigung realer Aufträge, Praktika <strong>in</strong> Betrieben<br />

und die Schaffung von Außenbezügen/-kooperationen.<br />

Pro Woche verbr<strong>in</strong>gen die Jugendlichen etwa 20 bis 25 Stunden im gewählten<br />

Beschäftigungsfeld Maler/Lackierer oder Tischler. In kle<strong>in</strong>en Gruppen von zwei bis<br />

drei TeilnehmerInnen werden kle<strong>in</strong>e, überschaubare und abrechenbare <strong>Arbeit</strong>saufgaben<br />

realisiert. Neben der praktischen <strong>Arbeit</strong> hält der jeweilige Anleiter für die TeilnehmerInnen<br />

regelmäßig Fachtheoriestunden, deren Inhalte sich am Rahmenplan<br />

des BVJ orientieren. Der Schulunterricht wird von vier Lehrer<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>er berufsbildenden<br />

Schule abgesichert. Er umfasst <strong>in</strong>sgesamt zwölf Wochenstunden und be<strong>in</strong>haltet<br />

die Fächer Deutsch, Mathematik, Sozialkunde und Sport.<br />

Interviewer<strong>in</strong>: Haike Schröpfer<br />

Datum des Interviews: 29.06.1999<br />

Informationsstand: 25.10.2000<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Jugendwerkstatt “Bauhof”<br />

Projekt S.T.E.P.<br />

Herr Leonhard Dölle<br />

Franckeplatz 1, Haus 33<br />

06110 Halle<br />

Telefon: 0345/2 25 17-0<br />

Fax: 0345/2 25 17-15<br />

E-Mail: doelle@conta<strong>in</strong>er-halle.de<br />

E-Mail: jw-bauhof@gmx.de<br />

Jugendwerkstatt “Bauhof”<br />

Projekt S.T.E.P.<br />

Herr Jochen Heyroth<br />

Franckeplatz 1<br />

06110 Halle<br />

Telefon: 0345/2 25 17-0<br />

Fax: 0345/2 25 17-15<br />

E-Mail: jw-bauhof@gmx.de<br />

29


1.07<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Schule – Beruf (SchuB)<br />

Internationaler Bund e.V.<br />

Osnabrück<br />

Niedersachsen<br />

01.11.1999 – 31.10.2001<br />

Berufsvorbereitung für lernbenachteiligte SchülerInnen beim Übergang von Schule<br />

<strong>in</strong> Beruf<br />

vorberufliche Bildung, Berufsvorbereitung, Vermittlung <strong>in</strong> Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong>,<br />

Erwerb von Teilqualifikationen, Beratung zu Bildung, Ausbildung, <strong>Arbeit</strong><br />

Zeugnisse/Zertifikate<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 14 – 16 Jahre<br />

Kapazität: 70<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland, Albanien, Türkei, Spanien/<br />

Portugal, ehem. UdSSR<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Sonderschüler der Abgangsklasse, Hauptschüler<br />

der Abgangsklasse, Schulmüde<br />

Soziale Merkmale: sozial Benachteiligte, Del<strong>in</strong>quente, Gewalterfahrung<br />

Kurzbeschreibung<br />

Das Projekt “SchuB” des Internationalen Bundes (IB) <strong>in</strong> Osnabrück versucht der<br />

zunehmenden Schulmüdigkeit und den Problemen der SchülerInnen beim Übergang<br />

Schule – Beruf mit e<strong>in</strong>em Konzept zu begegnen, das vor allem die praktischen Fähigkeiten<br />

der Jugendlichen nutzt und weiter entwickelt. Zielgruppen s<strong>in</strong>d leistungsschwächere<br />

Schüler an Hauptschulen und Schulen für Lernhilfe. Der IB als Träger der<br />

Maßnahme nutzt se<strong>in</strong>e eigene Lehrküche für die Berufsfelder Hauswirtschaft und<br />

Gastronomie sowie e<strong>in</strong>e komb<strong>in</strong>ierte Werkstatt für die Bereiche Holz, Metall und<br />

Farbe im Zentrum für Jugendberufshilfe. Der IB setzt zur Betreuung, Anleitung und<br />

Koord<strong>in</strong>ation zwei AusbilderInnen (Schlossermeister und Hauswirtschaftsmeister<strong>in</strong>)<br />

und e<strong>in</strong>en Sozialpädagogen mit Ausbildung zum Tischler e<strong>in</strong>. Die Gruppenstärke<br />

schwankt zwischen acht und zwölf TeilnehmerInnen. Die Gruppen werden jeweils<br />

von e<strong>in</strong>em Lehrer begleitet, der die Aufsichtspflicht ausübt. Die Jugendlichen haben<br />

an drei Tagen regulären Schulunterricht, verbr<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>en Tag <strong>in</strong> der Werkstatt oder<br />

<strong>in</strong> der Lehrküche und haben e<strong>in</strong>en wöchentlichen Praktikumstag <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Betrieb<br />

eigener Wahl. Die SchülerInnen können sich vor Beg<strong>in</strong>n der e<strong>in</strong>jährigen Maßnahme<br />

an so genannten “Schnuppertagen” sowohl <strong>in</strong> der Werkstatt als auch <strong>in</strong> der Lehrküche<br />

umsehen und dann ihre Entscheidung treffen.<br />

Interviewer: Günther Schaub<br />

Datum des Interviews: 29.06.2000<br />

Informationsstand: 19.04.2001<br />

30


AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Internationaler Bund<br />

Bereich Jugendhilfe<br />

Projekt “Schule – Beruf”<br />

Frau Ille Wendland-Büren<br />

Möserstr. 35 a<br />

49074 Osnabrück<br />

Telefon: 0541/3 58 95-0<br />

Fax: 0541/3 58 95 25<br />

E-Mail: bz-osnabrueck@<strong>in</strong>ternationaler-bund.de<br />

Internet: http://www.<strong>in</strong>ternationaler-bund.de<br />

Internationaler Bund<br />

Bereich Jugendhilfe<br />

Projekt “Schule – Beruf”<br />

Herr Mart<strong>in</strong> Schulte<br />

Möserstr. 35a<br />

49074 Osnabrück<br />

Telefon: 0541/35 895-0<br />

Fax: 0541/3 58 95 25<br />

E-Mail: bz-osnabrueck@<strong>in</strong>ternationaler-bund.de<br />

Internet: http://www.<strong>in</strong>ternationaler-bund.de<br />

31


1.08<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Schulprojekt “Die andere Schule” – Alternative Beschulung<br />

schulverweigernder K<strong>in</strong>der und Jugendlicher<br />

Evangelisch-Lutherische Diakonissenhaus-Stiftung<br />

Eisenach<br />

Thür<strong>in</strong>gen<br />

01.01.1998 – 31.12.2001<br />

Motivierung von Schulverweigerern, wieder zu lernen und eventuell e<strong>in</strong>en<br />

Schulabschluss zu erwerben; psychische Stabilisierung<br />

vorberufliche Bildung, Berufsorientierung, Berufsvorbereitung, Erwerb von<br />

Schulabschlüssen, Beratung zu Bildung, Ausbildung, <strong>Arbeit</strong><br />

allgeme<strong>in</strong> bildende Schulabschlüsse<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 12 – 15 Jahre<br />

Kapazität: 8<br />

Nationalität: Deutsche<br />

Herkunftsland: Deutschland<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: ohne Schulabschluss, Schulverweigerer<br />

Soziale Merkmale: sozial Benachteiligte<br />

Kurzbeschreibung<br />

Die Konzeption für das Schulprojekt “Die andere Schule” ist das Ergebnis e<strong>in</strong>er<br />

engen Zusammenarbeit von Schulamt und Jugendamt des Wartburgkreises, dem<br />

Thür<strong>in</strong>ger Kultusm<strong>in</strong>isterium, dem Thür<strong>in</strong>ger M<strong>in</strong>isterium für Soziales und Gesundheit<br />

sowie dem Diakonischen Werk der Evangelisch-Lutherischen Kirche <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen<br />

e.V. Das Projekt ist formal der 8. Regelschule, e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>tegrativen Haupt- und<br />

Realschule, <strong>in</strong> Eisenach zugeordnet.<br />

“Die andere Schule” ist <strong>in</strong> Südthür<strong>in</strong>gen, im Stadtzentrum von Eisenach, etabliert.<br />

Sie besteht aus e<strong>in</strong>er umfunktionierten Wohnung, <strong>in</strong> der sowohl die Unterrichts- und<br />

Geme<strong>in</strong>schaftsräume als auch das Büro der MitarbeiterInnen untergebracht s<strong>in</strong>d.<br />

Ferner stehen zwei Werkstatträume für Holz, Metall und technisches Zeichnen zur<br />

Verfügung.<br />

Das Projekt wendet sich mit se<strong>in</strong>en Angeboten an solche Jugendliche, die im Laufe<br />

ihrer bisherigen Entwicklung Erfahrungen gemacht haben, die von Defiziten und<br />

Scheitern geprägt s<strong>in</strong>d. Diese Jugendlichen haben als Reaktion e<strong>in</strong> bestimmtes<br />

(Problem-)Verhalten entwickelt, das für den so genannten “normalen” Schulalltag<br />

belastend und <strong>in</strong>effizient ist. Sie können am Ende ihrer Schulpflicht <strong>in</strong> der Regel<br />

ke<strong>in</strong>e schulische Qualifikation nachweisen und werden auch von den Berufsorientierungsmaßnahmen<br />

noch nicht oder nicht mehr erreicht. Durch gescheiterte Schulkarrieren<br />

ist der E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> die <strong>Arbeit</strong>swelt nahezu ausgeschlossen.<br />

32


Ziel des Projekts ist es, jugend-, bildungs- und sozialpolitische Aufgaben so zu vernetzen,<br />

dass <strong>in</strong>dividuelle Hilfen für e<strong>in</strong>e gesellschaftliche Integration benachteiligter<br />

Jugendlicher möglich werden. Deshalb werden Handlungsansätze entwickelt und<br />

erprobt, die verstärkt der Entwicklung von Lebensperspektiven unter besonderer<br />

Beachtung der Lebensweltorientierung dienen. Schwerpunkt der sozialpädagogischen<br />

Zielsetzung ist die Förderung der <strong>in</strong>dividuellen sozialen Kompetenzen bei gleichzeitigem<br />

Abbau vorhandener psychosozialer Defizite bei den betroffenen jungen Menschen.<br />

Da die Problemlagen oft sehr unterschiedlich s<strong>in</strong>d, gilt es, <strong>in</strong>dividuelle Ansätze<br />

auf die <strong>in</strong>dividuellen Bedürfnisse zuzuschneiden. Die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler<br />

sollen mit Hilfe der “anderen Schule” die Kontrolle über ihr eigenes Leben wiedererlangen<br />

und für sich selbst klare persönliche und berufliche Perspektiven entwickeln.<br />

Bildungsziel ist der Hauptschulabschluss <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit e<strong>in</strong>er umfassenden<br />

Berufsorientierung. Der Unterricht erfolgt extern (<strong>in</strong> den Räumen des Projekts); die<br />

Prüfungen selbst erfolgen <strong>in</strong>tern <strong>in</strong> den entsprechenden Regelschulen.<br />

Interviewer<strong>in</strong>nen: Maria Schreiber-Kittl/Haike Schröpfer<br />

Datum des Interviews: 22.06.1999<br />

Informationsstand: 20.10.2000<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Schulprojekt “Die andere Schule”<br />

Herr He<strong>in</strong>z Jacob<br />

Karl-Marx-Str. 41<br />

99817 Eisenach<br />

Telefon: 03691/73 28 45<br />

Fax: 03691/73 28 45<br />

Schulprojekt “Die andere Schule”<br />

Herr Oliver Eckert<br />

Karl-Marx-Str. 41<br />

99817 Eisenach<br />

Telefon: 03691/73 28 45<br />

Fax: 03691/73 28 45<br />

33


1.09<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Schulprojekt WALL – Werkstatt für <strong>Arbeit</strong>, Lernen und Leben<br />

Outlaw Gesellschaft für Jugendhilfe gGmbH<br />

Dresden<br />

Sachsen<br />

seit 01.09.1996<br />

Kooperationsprojekt zwischen dem Regionalschulamt und e<strong>in</strong>em freien Träger der<br />

Jugendhilfe mit dem Ziel, K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen mit Schulschwierigkeiten die<br />

Integration <strong>in</strong> die Regelschule bzw. <strong>in</strong> berufsvorbereitende Maßnahmen und ihr<br />

soziales Umfeld zu ermöglichen<br />

vorberufliche Bildung, Berufsorientierung, Berufsvorbereitung, Erwerb von Schulabschlüssen,<br />

Beratung zu Bildung, Ausbildung, <strong>Arbeit</strong>, Freizeitgestaltung<br />

allgeme<strong>in</strong> bildende Schulabschlüsse, Zeugnisse/Zertifikate<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich/weiblich<br />

Altersgruppe: 13 – 17 Jahre<br />

Kapazität: 15<br />

Nationalität: Deutsche<br />

Herkunftsland: Deutschland<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Schulmüde, Schulverweigerer, Hauptschüler,<br />

Förderschüler, Gymnasiasten<br />

Soziale Merkmale: ohne festen Wohnsitz, Trebegänger, Konflikte<br />

im Elternhaus, familiäre Probleme, junge Mütter,<br />

Drogenerfahrung<br />

Kurzbeschreibung<br />

Grundsätzlich hat sich WALL zum Ziel gesetzt, e<strong>in</strong>e Erfüllung der Schulpflicht zu<br />

erreichen und e<strong>in</strong>e Berufsorientierung <strong>in</strong> Gang zu setzen. Übergreifendes Ziel ist der<br />

Abbau des Verweigerungsverhaltens, Erreichen e<strong>in</strong>es Schulabschlusses und die Vermeidung<br />

von Fremdunterbr<strong>in</strong>gung.<br />

WALL ist als e<strong>in</strong> <strong>in</strong>tegriertes Angebot an Jugendhilfeleistung zu sehen. Dies bedeutet,<br />

Hilfe dort anzubieten, wo sie benötigt wird (sozialräumlicher Bezug).<br />

Auf Basis der Lehrpläne der 8. und 9. Klasse wird das Wissen <strong>in</strong> Mathematik,<br />

Deutsch, Gesellschaft/Wirtschaft und Natur/Technik <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Form von Projektunterricht<br />

vermittelt. Die konkreten Themen orientieren sich an den unmittelbaren<br />

Lebenszusammenhängen der Zielgruppe. Dies wird ergänzt durch organisierte Freizeitangebote<br />

(<strong>Arbeit</strong>sgeme<strong>in</strong>schaften oder Wahlfächer wie Kochen, Paddeln, Klettern<br />

usw.) sowie praktisches Tätigse<strong>in</strong> <strong>in</strong> den Werkstätten.<br />

E<strong>in</strong> Gremium – das so genannte Plenum – bietet e<strong>in</strong>e Basis, die Jugendlichen an Entscheidungen<br />

möglichst zu beteiligen und damit e<strong>in</strong>en Grad der Selbstbestimmung zu<br />

erreichen.<br />

34


Der Träger ist sehr bestrebt, se<strong>in</strong>e gewonnenen Erkenntnisse <strong>in</strong> die tägliche <strong>Arbeit</strong> an<br />

Regelschulen e<strong>in</strong>fließen zu lassen. Dazu dient e<strong>in</strong>e <strong>Arbeit</strong>sgeme<strong>in</strong>schaft Schulsozialarbeit<br />

Dresden.<br />

Interviewer: Carsten Fröhlich<br />

Datum des Interviews: 12.10.1999<br />

Informationsstand: 04.12.2000<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektlaufzeit:<br />

WALL – Werkstatt – <strong>Arbeit</strong> – Lernen – Leben<br />

Herr Jürgen Zylla<br />

Hechtstr. 159<br />

01127 Dresden<br />

Telefon: 0351/8 01 32 40<br />

Fax: 0351/8 01 32 40<br />

E-Mail: <strong>in</strong>fo@outlaw-jugendhilfe.de<br />

Internet: http://www.outlaw-jugendhilfe.de<br />

35


1.10<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Z.A.L. – Zentrum für alternatives Lernen<br />

Rückenw<strong>in</strong>d e.V.<br />

Schönebeck<br />

Sachsen-Anhalt<br />

01.01.1998 – 31.12.2001<br />

<strong>Arbeit</strong> mit K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen, die Schwierigkeiten <strong>in</strong> der Schule haben und<br />

diese nicht mehr aufsuchen – unter dem Schwerpunkt sozialer Problemlagen<br />

vorberufliche Bildung, Berufsvorbereitung, Vermittlung <strong>in</strong> Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong>,<br />

Erwerb von Schulabschlüssen, Beratung zu Bildung, Ausbildung, <strong>Arbeit</strong><br />

allgeme<strong>in</strong> bildende Schulabschlüsse<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 14 – 18 Jahre<br />

Kapazität: 14<br />

Nationalität: Deutsche<br />

Herkunftsland: Deutschland<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: ohne Schulabschluss, Schulverweigerer,<br />

BVJ/berufsvorber. Maßnahmen<br />

Soziale Merkmale: sozial Benachteiligte<br />

Kurzbeschreibung<br />

Hauptziel des Projekts ist die Unterstützung junger Menschen bei Schulproblemen.<br />

Im Vordergrund stehen Hilfen für K<strong>in</strong>der und Jugendliche, die Schule als Institution<br />

und Lernort nicht generell ablehnen, die jedoch durch verschiedene Verhaltensweisen<br />

Lernanforderungen vermeiden oder nicht mehr am Unterricht teilnehmen. E<strong>in</strong><br />

bestimmter Teil der Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler hat sich schon so massiv von Schule<br />

distanziert, dass e<strong>in</strong>e Re<strong>in</strong>tegration dorth<strong>in</strong> nicht mehr als umsetzbarer Ziel gelten<br />

kann (“Schulverweigerer”).<br />

Deshalb will das Z.A.L. andere Wege beschreiten. Im Projekt wird versucht, die Lernbereitschaft<br />

außerhalb der Schule wieder zu fördern und so die Grundlagen zu erarbeiten,<br />

dass kulturelle Aneignungsprozesse <strong>in</strong> der Individualentwicklung nicht zur<br />

Ausnahmeersche<strong>in</strong>ung werden.<br />

Die Angebote richten sich an K<strong>in</strong>der und Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren,<br />

die vorwiegend folgende Schultypen besuchen: Hauptschulen, Realschulen, Schulen<br />

für Lernbeh<strong>in</strong>derte, berufsvorbereitende Schulen. Auch Lehrkräfte und betroffene<br />

Familien sollen direkt vom Projekt profitieren (Beratungsangebote).<br />

Das alternative Beschulungsangebot besteht aus Unterricht, alltags- und handlungsorientierten<br />

Angeboten sowie erlebnispädagogischen Sequenzen. Schließlich geht es<br />

darum zu erproben, auf welche Weise vorhandene örtliche Ressourcen so gekoppelt<br />

werden können, dass <strong>in</strong> diesem Bereich messbare Veränderung stattf<strong>in</strong>det. Hier geht<br />

es um Kooperation zwischen Schule, Projektträger, freier Jugendhilfe, Verwaltung<br />

usw.<br />

36


Interviewer<strong>in</strong>nen: Maria Schreiber-Kittl/Haike Schröpfer<br />

Datum des Interviews: 28.10.1999<br />

Informationsstand: 26.10.2000<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Z.A.L. – Zentrum für alternatives Lernen<br />

Frau Katr<strong>in</strong> H<strong>in</strong>ne<br />

Dammstr. 17<br />

39218 Schönebeck<br />

Telefon: 03928/84 69 00<br />

Fax: 03928/84 69 00<br />

E-Mail: zalsbk@composerve.de<br />

Internet: http://www.rueckenw<strong>in</strong>d-sbk.de<br />

Z.A.L. – Zentrum für alternatives Lernen<br />

Herr Steffen Uhlig<br />

Dammstr. 17<br />

39218 Schönebeck<br />

Telefon: 03928/84 69 00<br />

Fax: 03928/84 69 00<br />

E-Mail: zalsbk@composerve.de<br />

Internet: http://www.rueckenw<strong>in</strong>d-sbk.de<br />

37


39<br />

Prävention, Entwicklung, Förderung<br />

<strong>Praxismodelle</strong>, die<br />

Jugendliche stark machen<br />

Vorbereitung auf <strong>Arbeit</strong> und Leben


1.11<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

<strong>Arbeit</strong>stra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsprogramm <strong>in</strong> der Jugendwerkstatt “Phantasia”<br />

Hoffbauer-Stiftung Hermannswerder/Potsdam<br />

Potsdam<br />

Brandenburg<br />

seit 02.05.1995<br />

Praktische <strong>Arbeit</strong> mit Jugendlichen, die erhebliche Sozialisations- und Motivationsprobleme<br />

haben und perspektivlos ersche<strong>in</strong>en, mit dem Ziel, sie <strong>in</strong> den <strong>Arbeit</strong>s-<br />

und Ausbildungsprozess zu <strong>in</strong>tegrieren und ihnen u. U. e<strong>in</strong>en Schulabschluss zu<br />

ermöglichen<br />

vorberufliche Bildung, Berufsvorbereitung, Vermittlung <strong>in</strong> Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong>,<br />

Erwerb von Schulabschlüssen, Beratung zu Bildung, Ausbildung, <strong>Arbeit</strong>, betreutes<br />

Wohnen<br />

allgeme<strong>in</strong> bildende Schulabschlüsse, Zeugnisse/Zertifikate, Sonstiges<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 15 – 18 Jahre<br />

Kapazität: 16<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland, ehem. UdSSR, Ex-Jugoslawien,<br />

Mosambik<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Schulverweigerer, Schulabbrecher, Hauptschulabschluss,<br />

Analphabeten, BVJ/berufsvorber.<br />

Maßnahmen<br />

Soziale Merkmale: Sozial-/Bildungsbenachteiligte, defektes familiäres<br />

Umfeld, Verhaltensauffällige, Jugendamtsbetreuung,<br />

Bewährungshilfe, aus sozialen Brennpunkten,<br />

Missbrauchserfahrung, Gewalterfahrung,<br />

Gewaltbereitschaft, Prostituierte, Drogenerfahrung,<br />

Trebegänger, Konzentrations-/<br />

Ausdauerschwäche, ger<strong>in</strong>ges Selbstwertgefühl,<br />

Sozialhilfeempfänger, Bürgerkriegsflüchtl<strong>in</strong>ge,<br />

Asylanten, Integrationsprobleme<br />

Kurzbeschreibung<br />

Ziel der Jugendwerkstatt “Phantasia” ist es, 15- bis 18-jährigen chancenlosen Jugendlichen<br />

mit Mehrfachbrüchen <strong>in</strong> der Sozialisation e<strong>in</strong>en neuen Zugang zu Lernen und<br />

<strong>Arbeit</strong> und damit e<strong>in</strong>en Neuanfang <strong>in</strong> der Lebensplanung unter den Bed<strong>in</strong>gungen<br />

von beruflicher <strong>Arbeit</strong> zu ermöglichen. Das soll über Entwicklung von Selbstwertgefühl<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em geschützten Raum, Gruppenkontakte, Kennenlernen verschiedener<br />

<strong>Arbeit</strong>sfelder (Bau, Holz-, Druck-, Kreativ-, Umweltwerkstatt) sowie neue, positive<br />

Lern- und <strong>Arbeit</strong>serfahrungen geschehen. Die Jugendwerkstatt versteht sich als niedrigschwellige<br />

Maßnahme für den E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong>, ggf. <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

höherschwellige andere Berufsvorbereitungsmaßnahme. Zielgruppe s<strong>in</strong>d Jugendliche<br />

mit normabweichendem Verhalten, die verlernten, regelmäßig zu leben, konzentriert<br />

40


und ausdauernd zu lernen oder zu arbeiten, die Probleme/Konflikte mit Schule und<br />

Familie hatten, teils Opfer von Gewalt oder selbst krim<strong>in</strong>ell waren – deren Voraussetzungen<br />

nicht ausreichen, sich e<strong>in</strong>er Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong> zu stellen.<br />

Diese Lücken verschiedenster Art sollen durch das <strong>Arbeit</strong>stra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsprogramm im<br />

Jugendhaus “Oase” geschlossen werden. Je nach <strong>in</strong>dividuellen Voraussetzungen werden<br />

neben <strong>Arbeit</strong>svorbereitung und sozialer Integration unterschiedliche Bildungs<strong>in</strong>halte<br />

bzw. auch -abschlüsse angezielt. Die <strong>Arbeit</strong> erfolgt nach <strong>in</strong>dividuellen Förderplänen<br />

<strong>in</strong> Leistungsgruppen und e<strong>in</strong>zeln. Für möglichst jeden Jugendlichen wird<br />

geme<strong>in</strong>sam e<strong>in</strong>e Bildungs-/Berufsperspektive erarbeitet, auch unter H<strong>in</strong>zuziehung<br />

von Jugend-, <strong>Arbeit</strong>samt sowie anderen Zuständigen (Eltern, ggf. Heimleitungen,<br />

Beratungsstellen u.a.).<br />

Die Jugendlichen s<strong>in</strong>d planmäßig zwischen drei Monaten und e<strong>in</strong>em Jahr <strong>in</strong> der<br />

Jugendwerkstatt, bei Erfolg versprechenden Schulabschlüssen und Bewerbungen<br />

auch länger. Das Projekt zeichnet sich u.a. aus durch:<br />

– hohe Flexibilität bezüglich <strong>in</strong>dividueller Voraussetzungen der Zielgruppe, Zeitpunkten<br />

für Aufnahme und Entlassung,<br />

– e<strong>in</strong> sehr differenziertes <strong>Arbeit</strong>en mit den e<strong>in</strong>zelnen Jugendlichen (drei Leistungsgruppen,<br />

<strong>in</strong>dividuelle Förderpläne, unterschiedliche Orientierung auf zertifizierte/gesetzliche<br />

Abschlüsse usw.),<br />

– Doppelqualifikation aller MitarbeiterInnen: (sozial-)pädagogische plus handwerkliche<br />

Ausbildung,<br />

– die Art des Entgelts für die Jugendlichen: Tagessätze von durchschnittlich 15 DM;<br />

an Anwesenheit und tägliche Anforderungserfüllung gebunden.<br />

Zum Erreichen der Ziele ist das Projekt mit anderen Maßnahmen im Jugendhaus<br />

(betreutes Wohnen, Schulverweigerer-Projekt) und festen Kooperationspartnern verbunden<br />

(<strong>Arbeit</strong>samt Potsdam, Jugendämter der Heimatregionen, mehrere allgeme<strong>in</strong><br />

bildende Schulen, sonderpädagogische Berufsschule, mehr als 20 regionale Unternehmen<br />

für 14-tägige Praktika, diverse Beratungsstellen, Eltern bzw. Wohne<strong>in</strong>richtungen<br />

u.a.).<br />

Das Projekt wird zu 100% über Tagessätze von den Jugendämtern f<strong>in</strong>anziert.<br />

Seit Beg<strong>in</strong>n 1995 haben 90 Jugendliche das Projekt erfolgreich abgeschlossen.<br />

Interviewer<strong>in</strong>: Barbara Bertram<br />

Datum des Interviews: 28.07.2000<br />

Informationsstand: 27.04.2001<br />

41


AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Jugendhaus “Oase”<br />

Jugendwerkstatt<br />

Herr Frank Hohn<br />

Tornowstr. 35<br />

14473 Potsdam<br />

Telefon: 0331/270 85 46<br />

Telefon: 0331/270 85 45<br />

Fax: 0331/270 85 46<br />

42


1.12<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Assessmentcentertechnik (ACT)<br />

Uckermärkischer Berufsbildungsvere<strong>in</strong> e.V. (UBV)<br />

Schwedt<br />

Brandenburg<br />

seit 01.10.1998<br />

E<strong>in</strong>führung der Assessmentcentertechnik zur Förderung benachteiligter Jugendlicher<br />

<strong>in</strong> der Phase der beruflichen Orientierung als Beitrag zur Senkung der Jugendarbeitslosigkeit<br />

durch den Uckermärkischen Berufsbildungsvere<strong>in</strong> Schwedt<br />

Berufsorientierung, Berufsvorbereitung, Beratung zu Bildung, Ausbildung, <strong>Arbeit</strong>,<br />

Assessmentcenter<br />

Sonstiges<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 15 – 27 Jahre<br />

Kapazität: ke<strong>in</strong>e Angaben<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Lernbee<strong>in</strong>trächtigte, Lernbeh<strong>in</strong>derte<br />

Soziale Merkmale: Sozial-/Bildungsbenachteiligte, von <strong>Arbeit</strong>slosigkeit<br />

Bedrohte<br />

Kurzbeschreibung<br />

1997 entwickelte sich im Uckermärkischen Bildungsvere<strong>in</strong> Schwedt die Idee der E<strong>in</strong>führung<br />

der Assessmentcentertechnik im Bildungsträger. Angeregt durch e<strong>in</strong> Sem<strong>in</strong>ar<br />

<strong>in</strong> Regie des Heidelberger Instituts Beruf und <strong>Arbeit</strong> GmbH sowie durch Besuche <strong>in</strong><br />

Tilburg/Niederlande, wo bereits Ähnliches erprobt wird, wurde das Ziel entwickelt,<br />

mit Hilfe der ACT e<strong>in</strong>en Beitrag zur Senkung der Jugendarbeitslosigkeit <strong>in</strong> der<br />

Region zu leisten. Mit Hilfe e<strong>in</strong>er speziell entwickelten Diagnosetechnik soll es gel<strong>in</strong>gen,<br />

benachteiligte Jugendliche so e<strong>in</strong>zuschätzen, dass am Ende des Verfahrens e<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong>dividuelles Gutachten Auskunft über Fähigkeiten, Fertigkeiten, aber auch die<br />

Schwächen der Jugendlichen gibt. Das Gutachten dient als Grundlage für e<strong>in</strong>en<br />

gezielten Förderansatz z.B. direkt im UBV Schwedt, aber auch für die Berufsberatung<br />

im <strong>Arbeit</strong>samt (Potenzialassessment). Ausgangspunkt war die Annahme, dass gerade<br />

benachteiligte Jugendliche sich häufig über- oder unterschätzen und so ihre Berufswünsche<br />

neben dem eigentlichen Leistungsspektrum liegen.<br />

Interviewer<strong>in</strong>: Johanna Hofmann<br />

Datum des Interviews: 08.01.2001<br />

Informationsstand: 28.05.2001<br />

44


AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Uckermärkischer Bildungsvere<strong>in</strong> Schwedt e.V.<br />

Frau Ulrike Popp<br />

Kunower Str. 3<br />

16303 Schwedt<br />

Telefon: 03332/45 09 0<br />

Fax: 03332/45 09 79<br />

E-Mail: UBVpopp@hotmail.com.de<br />

E-Mail: UBV-Schwedt@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

Internet: http://www.ubvev-schwedt.de<br />

45


1.13<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Ausbildungsvorbereitungswerkstatt<br />

FAB e.V.<br />

Zwickau<br />

Sachsen<br />

seit 01.09.1997<br />

Integrationshilfen zur E<strong>in</strong>gliederung <strong>in</strong> den Ausbildungs- und <strong>Arbeit</strong>smarkt und<br />

persönliche Stabilisierung von sozial benachteiligten Jugendlichen<br />

vorberufliche Bildung, Berufsvorbereitung, Beschäftigung, Vermittlung <strong>in</strong><br />

Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong>, Beratung zu Bildung, Ausbildung, <strong>Arbeit</strong>, Vermittlung <strong>in</strong><br />

betriebliche Praktika, Freizeitgestaltung<br />

Zeugnisse/Zertifikate<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 15 – 20 Jahre<br />

Kapazität: 12<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland, ehem. UdSSR<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: ohne Schulabschluss, Schulmüde, Hauptschulabschluss,<br />

Hauptschüler der Abgangsklasse,<br />

Entlasshauptschüler 10. Klasse, BVJ/berufsvorb.<br />

Maßnahmen Maßnahmeabbrecher, ohne<br />

Berufsausbildung, ohne Berufsabschluss,<br />

Lernbee<strong>in</strong>trächtigte<br />

Soziale Merkmale: <strong>Arbeit</strong>slose, Aussiedler, aus Erziehungshilfee<strong>in</strong>richtungen,<br />

betreutes Wohnen, krim<strong>in</strong>ell<br />

Gefährdete, Del<strong>in</strong>quente, Drogenerfahrung,<br />

f<strong>in</strong>anzielle Probleme, ger<strong>in</strong>ge Sozialkompetenz,<br />

Jugendamtsbetreuung, Konflikte im Elternhaus,<br />

Sozial-/Bildungsbenachteiligte<br />

Kurzbeschreibung<br />

Der Träger des Projekts “Ausbildungsvorbereitungswerkstatt”, der Vere<strong>in</strong> Förderung-<br />

Ausbildung-Beratung-Betreuung Jugendlicher und Erwachsener (FAB), wurde 1990<br />

gegründet und ist e<strong>in</strong> <strong>in</strong> der Region Crimmtischau/Zwickau anerkannter Partner der<br />

Jugendhilfe.<br />

In Zwickau, dem Standort e<strong>in</strong>er Außenstelle des Trägers, wurde festgestellt, dass e<strong>in</strong>e<br />

zunehmende Anzahl von jungen Menschen mit den vorhandenen Angeboten der<br />

Jugendberufshilfe nicht mehr erreichbar ist. Besonders mehrfachbenachteiligte junge<br />

Menschen s<strong>in</strong>d davon betroffen, auf Grund dieser Benachteiligungen nicht <strong>in</strong> den<br />

ersten Ausbildungs- und/oder <strong>Arbeit</strong>smarkt vermittelt zu werden. Die Folgen, Motivationsverlust<br />

und Resignation bei den Jugendlichen, s<strong>in</strong>d mit der Zunahme ihrer<br />

sozialen Problemlagen verbunden. E<strong>in</strong> Angebot zur Vorbereitung und anschließenden<br />

Integration <strong>in</strong> den Ausbildungs- oder <strong>Arbeit</strong>smarkt für diese Zielgruppe war <strong>in</strong><br />

46


Zwickau nicht vorhanden. Mit der “Ausbildungsvorbereitungswerkstatt” entstand<br />

hier erstmalig e<strong>in</strong> Projekt, das sich wirksam dieser Zielgruppe mit ihren Problemen<br />

und dem speziellen Anliegen widmet.<br />

Die Zielstellung ist, sozial benachteiligten jungen Menschen mit unterschiedlichsten<br />

Problemlagen Integrationshilfen zur E<strong>in</strong>gliederung <strong>in</strong> den Ausbildungs- und <strong>Arbeit</strong>smarkt<br />

sowie zur persönlichen Stabilisierung zu geben. Über dieses berufsvorbereitende<br />

Angebot erhalten die Jugendlichen die Möglichkeit, e<strong>in</strong>en Soforte<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

berufliche Perspektive zu realisieren. Damit werden auch Ausgrenzungen vom gesellschaftlichen<br />

Leben abgebaut bzw. vermieden.<br />

Die e<strong>in</strong>zelfallorientierte <strong>Arbeit</strong> mit den Jugendlichen basiert auf e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>dividuellen,<br />

nach sozialpädagogischen Grundsätzen gestalteten Förderplanung. Der <strong>in</strong> drei Phasen<br />

gegliederte Maßnahmeverlauf ermöglicht den Jugendlichen allmähliche E<strong>in</strong>arbeitung,<br />

sozialpädagogische begleitete Stabilisierung und berufliche Orientierung sowie<br />

Vorbereitung auf die nachfolgende berufliche Tätigkeit. Die bedeutendste Rolle bei<br />

der Durchführung des Praxismodells spielt der ganzheitliche Ansatz und die Komplexität<br />

des Trägerangebotes, die auch die Inanspruchnahme anderer, die Maßnahme<br />

begleitender Hilfen be<strong>in</strong>haltet. Damit stellt sich das Praxismodell für die Zielgruppe<br />

offener und flexibler dar als vergleichbare andere Angebote.<br />

Interviewer: Gunnar Werwitz<br />

Datum des Interviews: 11.08.2000<br />

Informationsstand: 31.05.2001<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

FAB e.V.<br />

Ausbildungsvorbereitungswerkstatt<br />

Herr Stephan Oschem<br />

Bürgerschachtstr. 3 b<br />

08056 Zwickau<br />

Telefon: 0375/27 42 15-0<br />

Fax: 0375/27 42 15-111<br />

E-Mail: <strong>in</strong>fo@fab-crimmitschau.de<br />

Internet: http://www.fab-crimmitschau.de<br />

Ausbildungsvorbereitungswerkstatt<br />

Herr Dieter Franke<br />

Bürgerschachtstr. 3 b<br />

08056 Zwickau<br />

Telefon: 0375/27 42 15-0<br />

Fax: 0375/27 42 15-111<br />

E-Mail: <strong>in</strong>fo@fab-crimmitschau.de<br />

Internet: http://www.fab-crimmitschau.de<br />

47


1.14<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

BBE – Verbesserung der beruflichen und E<strong>in</strong>gliederungschancen<br />

noch nicht berufsreifer Jugendlicher<br />

Gesellschaft für Mikroelektronik<br />

Dessau<br />

Sachsen-Anhalt<br />

seit 01.09.1996<br />

Berufsorientierung Jugendlicher <strong>in</strong> fünf verschiedenen Berufsfeldern mit dem Ziel,<br />

im Anschluss an die Maßnahme e<strong>in</strong>e Ausbildung zu beg<strong>in</strong>nen<br />

vorberufliche Bildung, Berufsorientierung, Berufsvorbereitung<br />

Zeugnisse/Zertifikate<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 17 – 23 Jahre<br />

Kapazität: 96<br />

Nationalität: Deutsche<br />

Herkunftsland: Deutschland<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: ohne Schulabschluss, ohne Hauptschulabschluss,<br />

Hauptschüler der Abgangsklasse, Hauptschulabschluss,<br />

Hauptschulabschluss im BVJ, Förderschulabsolventen,<br />

Lernbee<strong>in</strong>trächtigte<br />

Soziale Merkmale: junge Mütter, Missbrauchserfahrung, Drogenerfahrung,<br />

ohne festen Wohnsitz, betreutes<br />

Wohnen, sozial Benachteiligte, defektes familiäres<br />

Umfeld, psychisch Bee<strong>in</strong>trächtigte<br />

Kurzbeschreibung<br />

Das Projekt versucht die Lücke zwischen nicht abgeschlossener Schulausbildung und<br />

dem Zugang zu e<strong>in</strong>er beruflichen Erstausbildung zu schließen. Für die Jugendlichen,<br />

die sowohl Leistungs- als auch Sozialisationsdefizite durch funktionsunfähige<br />

und/oder fehlende Elternhäuser haben, wird e<strong>in</strong>e Maßnahme angeboten, die ihnen<br />

e<strong>in</strong>e Berufsorientierung <strong>in</strong> fünf verschiedenen Berufsfeldern ermöglicht.<br />

Sie zielt darauf ab, <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit dem Team Ausbilder, Sozialarbeiter, Stützlehrer<br />

e<strong>in</strong>en geeigneten Berufszweig zu f<strong>in</strong>den. Die e<strong>in</strong>jährige Maßnahme dient dazu,<br />

den Jugendlichen so vorzubereiten, dass er <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e berufliche Erstausbildung <strong>in</strong>tegriert<br />

werden und diese auch bewältigen kann.<br />

Vermittelt werden <strong>in</strong> diesem Rahmen sowohl schulische als auch berufsvorbereitende,<br />

vor allem praktische Kenntnisse. Damit werden Lücken im Allgeme<strong>in</strong>wissen<br />

geschlossen, der E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> die berufliche Ausbildung erleichtert und die sozialen<br />

Kompetenzen der Jugendlichen gestärkt.<br />

E<strong>in</strong>gesetzt werden dafür ausschließlich Mittel der <strong>Arbeit</strong>smarktpolitik.<br />

Die Verzahnung von beruflicher Praxis und Stützunterricht zur Verbesserung des Allgeme<strong>in</strong>wissens,<br />

die auf jeden Teilnehmer <strong>in</strong>dividuell e<strong>in</strong>gestellt wird, erfordert e<strong>in</strong>e<br />

48


hohe Flexibilität und e<strong>in</strong> hohes Maß an Abstimmung zwischen den Ausbildern, den<br />

Stützlehrern und den Sozialarbeitern.<br />

Das praktizierte Rotationssystem gibt den Jugendlichen die Möglichkeit, fünf verschiedene<br />

Berufsfelder erst e<strong>in</strong>mal kennen zu lernen, bevor sie sich für e<strong>in</strong>es entscheiden,<br />

<strong>in</strong> dem dann die berufsvorbereitende Maßnahme vertieft wird.<br />

Durch die große Heterogenität der Teilnehmer und die unterschiedlichen Benachteiligungen,<br />

die sich bei ihnen f<strong>in</strong>den, ist e<strong>in</strong>e enge Zusammenarbeit des Teams mit<br />

verschiedenen sozialen Institutionen, wie Drogenhilfe, Mitarbeiter von betreuten<br />

Wohnformen usw. und den Eltern notwendig.<br />

Um e<strong>in</strong>e Vermittlung der Teilnehmer <strong>in</strong> die berufliche Erstausbildung gewährleisten<br />

zu können, kooperiert der Maßnahmeträger besonders mit Unternehmen im Dessauer<br />

Raum. Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt, dass nur e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>ger Teil der Jugendlichen<br />

die Erstausbildung beim gleichen Träger beg<strong>in</strong>nt, die Mehrzahl wird <strong>in</strong> privaten<br />

Unternehmen oder bei anderen Ausbildungsträgern untergebracht. Dies deutet<br />

auf e<strong>in</strong>e hohe Akzeptanz der Maßnahme und des Trägers im Nahraum Dessau h<strong>in</strong>.<br />

Vor allem durch das Angebot, verschiedene Berufsfelder auszuprobieren, und die<br />

Schaffung e<strong>in</strong>es möglichst nahtlosen Übergangs <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Ausbildung unterscheidet<br />

sich dieses Projekt von vergleichbaren Maßnahmen der Berufsvorbereitung für<br />

benachteiligte Jugendliche.<br />

Interviewer<strong>in</strong>: Heike Förster<br />

Datum des Interviews: 24.09.1999<br />

Informationsstand: 11.01.2001<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

GfM – Gesellschaft für Mikroelektronik<br />

Projekt BBE<br />

Herr Jens Wiedermann<br />

Junkersstr. 115<br />

06847 Dessau<br />

Telefon: 0340/51 71 28<br />

Fax: 0340/5 21 08 01<br />

E-Mail: <strong>in</strong>fo-de@gfm.de<br />

Internet: http://www.gfm.de<br />

49


1.15<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Berufsförderung mit sozialem Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />

Evangelisches Jugenddorf Rendsburg, DEULA Schleswig-Holste<strong>in</strong> GmbH<br />

Rendsburg<br />

Schleswig-Holste<strong>in</strong><br />

seit 01.01.1990<br />

Kurzqualifikationen als niederschwelliges Qualifizierungsmodell <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung<br />

mit Unterbr<strong>in</strong>gung und pädagogischer Betreuung im evangelischen Jugenddorf<br />

(Kooperationsmodell)<br />

vorberufliche Bildung, Berufsvorbereitung, Erwerb von Teilqualifikationen,<br />

ausbildungs- oder arbeitsbegleitende Hilfen, Beratung zu Bildung, Ausbildung,<br />

<strong>Arbeit</strong>, Hilfen zur Lebensplanung/-gestaltung, Sozialberatung, Freizeitgestaltung<br />

Masch<strong>in</strong>enbedienungssche<strong>in</strong>e, Führersche<strong>in</strong>, Zeugnisse/Zertifikate<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 16 – 20 Jahre<br />

Kapazität: 10<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: ohne Schulabschluss, Schulabbrecher, Analphabeten,<br />

Ausbildungsabbrecher<br />

Soziale Merkmale: Sozial-/Bildungsbenachteiligte, sozial Auffällige,<br />

Drogenerfahrung, defektes familiäres Umfeld,<br />

Del<strong>in</strong>quente, Gewalterfahrung, Missbrauchserfahrung,<br />

f<strong>in</strong>anzielle Probleme, ger<strong>in</strong>ges Selbstwertgefühl,<br />

ger<strong>in</strong>ge Sozialkompetenz<br />

Kurzbeschreibung<br />

Das Evangelische Jugenddorf Rendsburg und die DEULA Schleswig-Holste<strong>in</strong><br />

GmbH haben <strong>in</strong> Kooperation unter dem programmatischen Namen “Berufsförderung<br />

mit sozialem Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g” e<strong>in</strong> Modulsystem entwickelt, das <strong>in</strong>sbesondere Jugendliche<br />

und junge Erwachsene mit Schul- und Ausbildungsabbrüchen sowie den damit<br />

verbundenen Entwicklungsschwierigkeiten Versagensängste nimmt und das Selbstwertgefühl<br />

stärkt (z.B. e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>wöchiger Lehrgang “Kettensägen-Sicherheitssche<strong>in</strong>”<br />

wird praktisch von allen Teilnehmern bestanden). Dieses niederschwellige Qualifizierungsmodell<br />

bietet zum e<strong>in</strong>en Kurzqualifikationen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em überschaubaren zeitlichen<br />

Rahmen, zum anderen nimmt es auf die <strong>in</strong>dividuell vorhandenen Fähigkeiten<br />

der Kursteilnehmer besondere Rücksicht. Dies wirkt sich motivationsfördernd auf die<br />

Teilnehmer aus, die oft nach langer Zeit wieder eigenen Erfolg erleben und von sich<br />

aus nach weiteren Qualifikationen fragen.<br />

Das Lehrkonzept “Lernen durch Begreifen” der DEULA-Rendsburg motiviert durch<br />

e<strong>in</strong>en handlungsorientierten Unterricht und ermöglicht e<strong>in</strong>e neue <strong>in</strong>dividuelle berufliche<br />

Planung.<br />

Angeboten werden die Ausbildungslehrgänge Waldarbeit, Landmasch<strong>in</strong>entechnik,<br />

Baumasch<strong>in</strong>enführer, Bauhelfer, Friedhofsgärtner, Garten- und Landschaftshelfer<br />

50


sowie Schlepperführersche<strong>in</strong> Kl. 5. Mit diesen Lehrgängen werden die Grundlagen<br />

für e<strong>in</strong>en späteren <strong>Arbeit</strong>se<strong>in</strong>satz gelegt. Die DEULA-Zertifikate s<strong>in</strong>d EU-weit anerkannt.<br />

Der zweite Aspekt des Projekts, das “Soziale Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g”, erfolgt im Zuge der pädagogischen<br />

Betreuung durch das Evangelische Jugenddorf. Die angesprochene Zielgruppe,<br />

Jugendliche und junge Erwachsene mit Schul- und Ausbildungsabbrüchen und den<br />

damit verbundenen Entwicklungsschwierigkeiten, wird während der Kurse im<br />

Jugendgästehaus des Evangelischen Jugenddorfes bzw. <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Wohngruppenhaus<br />

untergebracht und pädagogisch <strong>in</strong>tensiv begleitet. Ziel ist es, parallel zu den Lehrgängen<br />

Hilfestellung bei der Bewältigung von <strong>in</strong>dividuellen Problemen zu geben. Defizite<br />

<strong>in</strong> der Persönlichkeitsentwicklung, Nachreifungsprozesse <strong>in</strong> sozialen Verhaltensbereichen<br />

sowie Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g <strong>in</strong> der Lebenspraxis und Freizeitgestaltung werden durch<br />

geschultes, pädagogisches Fachpersonal erarbeitet und betreut. Methodisch wird<br />

e<strong>in</strong>zelfallspezifisch, themenzentriert, handlungsorientiert, erlebnisorientiert und<br />

gruppendynamisch gearbeitet.<br />

Interviewer: Gerrit Jöns-Anders<br />

Datum des Interviews: 17.10.2000<br />

Informationsstand: 18.04.2001<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Evangelisches Jugenddorf Rendsburg<br />

“Berufsförderung mit sozialem Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g”<br />

Herr Thomas Kock<br />

Aalborgstr. 17–19<br />

24768 Rendsburg<br />

Telefon: 04331/1 38-0<br />

Fax: 04331/1 38-150<br />

E-Mail: Thomas.Kock@Jugenddorf-RD.de<br />

Evangelisches Jugenddorf Rendsburg<br />

“Berufsförderung mit sozialem Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g”<br />

Herr Raimund Strathmann<br />

Aalborgstr. 17–19<br />

24768 Rendsburg<br />

Telefon: 04331/1 38-0<br />

Fax: 04331/1 38-150<br />

E-Mail: Raimund.Strahtmann@Jugenddorf-RD.de<br />

51


DEULA Schleswig-Holste<strong>in</strong> GmbH<br />

Lehranstalt für Agrar- und Umwelttechnik<br />

Herr Manfred Donicht<br />

Am Kamp 13<br />

24768 Rendsburg<br />

Telefon: 04331/84 79 10<br />

Fax: 04331/8 98 71<br />

E-Mail: deula-sh@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

Evangelisches Jugenddorf Rendsburg<br />

“Berufsförderung mit sozialem Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g”<br />

Frau Antje Schröder<br />

Aalborgstr. 17–19<br />

24768 Rendsburg<br />

Telefon: 04331/1 38-0<br />

Fax: 04331/1 38-150<br />

E-Mail: Antje.Schroeder@Jugenddorf-RD.de<br />

52


1.16<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Fahrzeugtechnik<br />

Stadt Wolfsburg, Geschäftsbereich Jugend<br />

Wolfsburg<br />

Niedersachsen<br />

seit 01.01.1986<br />

Restauration historischer landwirtschaftlicher Geräte und Masch<strong>in</strong>en sowie<br />

zunehmend moderner Kraftfahrzeuge <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit Werkstattarbeit und<br />

theoretischen Lernteilen für sozial benachteiligte Jugendliche<br />

vorberufliche Bildung, Berufsvorbereitung, Beschäftigung, Vermittlung <strong>in</strong> Ausbildung<br />

oder <strong>Arbeit</strong>, Erwerb von Teilqualifikationen, Erwerb von Schulabschlüssen,<br />

Beratung zu Bildung, Ausbildung, <strong>Arbeit</strong>, Hilfen zur Lebensplanung/-gestaltung,<br />

Freizeitgestaltung<br />

ke<strong>in</strong>e<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 17 – 25 Jahre<br />

Kapazität: 11<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland, ehem. UdSSR, ehem. Ostblock,<br />

Tunesien, Iran, Italien, mult<strong>in</strong>ational<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Hauptschulabschluss, ohne Schulabschluss,<br />

Ausbildungsabbrecher, ohne Berufsabschluss,<br />

ohne Berufsausbildung, Teilqualifikation<br />

Soziale Merkmale: Sozial-/Bildungsbenachteiligte, von <strong>Arbeit</strong>slosigkeit<br />

Bedrohte, Aussiedler, Asylanten, ger<strong>in</strong>ges<br />

Selbstwertgefühl, ger<strong>in</strong>ge Sozialkompetenz<br />

Kurzbeschreibung<br />

Das Praxismodell “Fahrzeugtechnik/Restauration” ist seit vielen Jahren bemüht,<br />

unterschiedlich sozial benachteiligte Jugendliche bei ihrer beruflichen und sozialen<br />

Integration zu unterstützen.<br />

Im Projekt arbeiten Jugendliche aus zwei unterschiedlichen Programmen: Die e<strong>in</strong>en<br />

können sich halbtags e<strong>in</strong> Taschengeld verdienen (“Taschengeldprogramm”), die anderen<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Vollzeit-Programm e<strong>in</strong>gebunden (“<strong>Arbeit</strong>en und Lernen”), das neben<br />

der Werkstattarbeit noch e<strong>in</strong>en umfangreichen Lernteil vorsieht. E<strong>in</strong> Wechsel vom<br />

erst- <strong>in</strong>s zweitgenannte Programm ist möglich.<br />

Durch die fachliche Qualifikation, das Erlernen von handwerklichen Fähigkeiten und<br />

Fertigkeiten sowie die Vermittlung allgeme<strong>in</strong>er, fachtheoretischer und arbeitsmarktrelevanter<br />

Bildungs<strong>in</strong>halte, aber auch durch die Stärkung der sozialen und persönlichen<br />

Kompetenzen der Jugendlichen, werden deren Chancen erhöht, e<strong>in</strong>e Ausbildung aufzunehmen<br />

oder direkt <strong>in</strong> den ersten <strong>Arbeit</strong>smarkt zu wechseln. Anleiter und Sozialpädagog<strong>in</strong>nen<br />

gehen bei ihren Bemühungen immer auch von der <strong>in</strong>dividuellen<br />

Lebenssituation der Jugendlichen aus, versuchen aus Stärken und Schwächen spezifische<br />

Unterstützungsmaßnahmen abzuleiten. Neben dieser e<strong>in</strong>zelfallorientierten<br />

54


<strong>Arbeit</strong> wird viel Wert auf Aktivitäten und Unternehmungen der gesamten Teilnehmergruppe<br />

des Projekts gelegt. Hierdurch werden Selbst- und Mitverantwortung der<br />

Teilnehmer gestärkt, aber auch Arrangements für affektive Lernerfahrungen geschaffen.<br />

Daneben übt der konkrete Gegenstand – die alten unverwechselbaren und e<strong>in</strong>maligen<br />

Masch<strong>in</strong>en – e<strong>in</strong>en besonderen Reiz auf die Jugendlichen aus. Nicht zuletzt<br />

durch öffentliche Auftritte und Vorführungen ihrer selbst restaurierten Masch<strong>in</strong>en<br />

und Geräte bildet sich bei den Jugendlichen e<strong>in</strong> gewisser Stolz auf ihre <strong>Arbeit</strong> und<br />

e<strong>in</strong>e enge B<strong>in</strong>dung an Projekt und Gruppe heraus. Der Kontakt mit der Öffentlichkeit<br />

bei solchen Auftritten führt zu e<strong>in</strong>er differenzierteren Wahrnehmung der Problemlagen<br />

dieser Jugendlichen, er fördert die öffentliche und politische Anerkennung.<br />

Diese und nicht zuletzt die hohe Vermittlungsquote <strong>in</strong> den ersten <strong>Arbeit</strong>smarkt<br />

machen den Erfolg des Praxisprojekts deutlich.<br />

Interviewer: Andreas Wiere<br />

Datum des Interviews: 20.07.2000<br />

Informationsstand: 06.06.2001<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Stadt Wolfsburg – Geschäftsbereich Jugend<br />

Jugendwerkstatt I<br />

Herr Re<strong>in</strong>hard Deitmar<br />

Dieselstr. 36<br />

38446 Wolfsburg<br />

Telefon: 05361/5 42 73<br />

Fax: 05361/5 42 76<br />

E-Mail: jugendwerkstattI@stadt.wolfsburg.de<br />

55


1.17<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Hand <strong>in</strong> Hand for Work<br />

FIPP e.V. – Fortbildungs<strong>in</strong>stitut für die pädagogische Praxis<br />

Berl<strong>in</strong><br />

Berl<strong>in</strong><br />

01.04.1998 – 31.12.2000<br />

Unterstützung bei der Entwicklung eigener Ideen und Strategien zur Lebensperspektive<br />

und beim Übergang Schule – Beruf für Jugendliche/junge Erwachsene<br />

mit wenig Chancen auf dem Ausbildungs- und <strong>Arbeit</strong>smarkt durch ganzheitliche<br />

Beratung, Lernhilfe und praktische Werkstätten<br />

vorberufliche Bildung, Berufsorientierung, Berufsvorbereitung, ausbildungs- oder<br />

arbeitsbegleitende Hilfen, Vermittlung <strong>in</strong> Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong>, Beratung zu<br />

Bildung, Ausbildung, <strong>Arbeit</strong>, Hilfen zur Lebensplanung/-gestaltung, <strong>in</strong>terkulturelle<br />

Jugendsozialarbeit<br />

Zeugnisse/Zertifikate<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 15 – 25 Jahre<br />

Kapazität: ke<strong>in</strong>e Angaben<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland, ehem. UdSSR, Türkei, Angola,<br />

Mongolei<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: abschlussgefährdete Hauptschüler, abschlussgefährdete<br />

Gesamtschüler, abschlussgefährdete<br />

Realschüler, Sonderschüler, Lernbee<strong>in</strong>trächtigte,<br />

ohne Schulabschluss, Abschluss 8. Klasse,<br />

Abschluss 10. Klasse, BVJ/berufsvorber. Maßnahmen,<br />

Schulbummler, Schulverweigerer,<br />

Schulabbrecher, Ausbildungsabbrecher, Maßnahmeabbrecher<br />

Soziale Merkmale: aus sozialen Brennpunkten, <strong>Arbeit</strong>slose, Sozialhilfeempfänger,<br />

alle<strong>in</strong> Erzogene, defektes familiäres<br />

Umfeld, Del<strong>in</strong>quente, Gewalterfahrung, aus<br />

Erziehungshilfee<strong>in</strong>richtungen, Bewährungshilfe,<br />

betreutes Wohnen, Drogenerfahrung, ger<strong>in</strong>ge<br />

Sozialkompetenz, ger<strong>in</strong>ges Selbstwertgefühl,<br />

f<strong>in</strong>anzielle Probleme, Aussiedler, Integrationsprobleme<br />

Kurzbeschreibung<br />

Ziel des Projekts “Hand <strong>in</strong> Hand for Work” ist es, Jugendlichen im Übergang Schule<br />

– Beruf den E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> das Erwerbsleben zu erleichtern und geme<strong>in</strong>sam persönliche<br />

Lebensperspektiven zu entwickeln. Das geschieht durch Beratung, Lernhilfe und<br />

praktische Orientierung <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit der regionalen Wirtschaft –<br />

Problemlösungen werden aus e<strong>in</strong>er Hand geboten. Dabei ist es Pr<strong>in</strong>zip, den jungen<br />

56


Menschen Selbsthilfe zu ermöglichen, d. h. .Eigenverantwortung herauszubilden, um<br />

die notwendigen Schritte selbst zu f<strong>in</strong>den. Zielgruppe s<strong>in</strong>d Jugendliche/junge<br />

Erwachsene bis 25 Jahre (Schwerpunkt 17–20 Jahre), die noch ke<strong>in</strong>en dauerhaften<br />

Zugang zur <strong>Arbeit</strong>swelt gefunden bzw. e<strong>in</strong>e Ausbildung abgebrochen haben.<br />

Das Projekt gliedert sich <strong>in</strong> drei Bestandteile: 1. ganzheitliche Beratung, 2. Lern<strong>in</strong>sel,<br />

3. Aktionswerkstätten. Darüber h<strong>in</strong>aus wurden weitere Formen der <strong>Arbeit</strong> als<br />

Brücken <strong>in</strong>s Erwerbsleben erprobt: ehrenamtliche <strong>Arbeit</strong>, E<strong>in</strong>beziehung <strong>in</strong> Austauschprojekte<br />

sowie <strong>in</strong>ternationale Begegnungen. Ziel von Beratung und Begleitung<br />

ist letztlich e<strong>in</strong>e passfähige (Teil-)Ausbildung/Erwerbsarbeit mit oder auch ohne<br />

Berufsabschluss. Nach e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen Erarbeitung von Berufs- und Lebensperspektiven<br />

akquiriert das Projekt teilweise selbst geeignete Ausbildungs- bzw. <strong>Arbeit</strong>splätze,<br />

auch hier ist wieder Passfähigkeit entscheidend. Die TeilnehmerInnen kommen<br />

größtenteils freiwillig zum Projekt, zu jedem beliebigen Zeitpunkt. Individuelle<br />

Beratung ist immer der Beg<strong>in</strong>n der geme<strong>in</strong>samen <strong>Arbeit</strong>. Für bestimmte Bereiche der<br />

Tätigkeit stellen die Mitarbeiter Gruppen zusammen und führen e<strong>in</strong>en Teil der <strong>Arbeit</strong><br />

<strong>in</strong> Module-ähnlicher Form durch.<br />

Die Beratung setzt nicht am Beruf, sondern an den Lebensbed<strong>in</strong>gungen an. Die Lern<strong>in</strong>sel<br />

bietet flexibles Lernen mit Schwerpunkt auf <strong>in</strong>dividuellen Voraussetzungen<br />

(Orientierung an Lernbedürfnissen, persönlichen Stärken und Erfahrungen, Herausbildung<br />

der erforderlichen Schlüsselqualifikationen, Individualisierung von Lernangeboten,<br />

-methoden usw.). Die Aktionswerkstätten nach englischem Vorbild dienen<br />

der Überprüfung von Interessen und Fähigkeiten. Sie dauern jeweils fünf Tage und<br />

bieten spezielle Inhalte bezüglich Gesprächen, Freizeitgestaltung und Aktionen. Es<br />

geht dabei nicht um bestimmte Berufe, sondern um Erfahrungssammlung <strong>in</strong> sonst<br />

weniger zugänglichen Bereichen. Ergänzend werden Gesprächsclubs gebildet, <strong>in</strong><br />

denen auch die persönlichen Probleme der TeilnehmerInnen nicht ausgespart bleiben.<br />

Interviewer<strong>in</strong>: Barbara Bertram<br />

Datum des Interviews: 28.11.2000<br />

Informationsstand: 28.03.2001<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

FIPP e.V.<br />

“Hand <strong>in</strong> Hand for Work”<br />

Frau Barbara Tennstedt<br />

Garzauer Str. 31<br />

12683 Berl<strong>in</strong><br />

Telefon: 030/56 49 66-95/-97<br />

Fax: 030/56 49 66-96<br />

E-Mail: hand<strong>in</strong>hand@snafu.de<br />

Internet: http://www.hand<strong>in</strong>hand.de.vu<br />

57


FIPP e.V.<br />

“Hand <strong>in</strong> Hand for Work”<br />

Herr Jörg Hawelitschek<br />

Garzauer Str. 31<br />

12683 Berl<strong>in</strong><br />

Telefon: 030/56 49 66-95/-97<br />

Fax: 030/56 49 66-96<br />

E-Mail: hand<strong>in</strong>hand@snafu.de<br />

Internet: http://www.hand<strong>in</strong>hand.de.vu<br />

FIPP e.V.<br />

“Hand <strong>in</strong> Hand for Work”<br />

Frau Cornelia Hmielorz<br />

Garzauer Str. 31<br />

12683 Berl<strong>in</strong><br />

Telefon: 030/56 49 66-95/-97<br />

Fax: 030/56 49 66-96<br />

E-Mail: hand<strong>in</strong>hand@snafu.de<br />

Internet: http://www.hand<strong>in</strong>hand.de.vu<br />

58


1.18<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Jobfux<br />

Förderband Ma<strong>in</strong>z e.V.<br />

Ma<strong>in</strong>z<br />

Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz<br />

01.05.2000 – 30.04.2002<br />

Organisation und Begleitung des Übergangs von der Schule <strong>in</strong> die Ausbildung/<br />

<strong>in</strong> das Berufsleben durch Jugendberufshilfe <strong>in</strong> den Schulen<br />

vorberufliche Bildung, Berufsorientierung, Berufsvorbereitung, Vermittlung <strong>in</strong><br />

Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong>, Vermittlung <strong>in</strong> betriebliche Praktika, Beratung zu Bildung,<br />

Ausbildung, <strong>Arbeit</strong>, Freizeitgestaltung<br />

allgeme<strong>in</strong> bildende Schulabschlüsse<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 15 – 19 Jahre<br />

Kapazität: ke<strong>in</strong>e Angaben<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland, Türkei, ehem. UdSSR, ehem.<br />

Ostblock, Spanien/Portugal, Italien, Marokko,<br />

Pakistan<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Hauptschüler der Abgangsklasse, abschlussgefährdete<br />

Hauptschüler<br />

Soziale Merkmale: Sozial-/Bildungsbenachteiligte, Aussiedler,<br />

Asylanten, unzureichende Deutsch-Kenntnisse<br />

Kurzbeschreibung<br />

Das Projekt “Jobfux” wurde geme<strong>in</strong>sam vom Dezernat für Soziales, Jugend und Wohnungswesen<br />

und der Abteilung für Beschäftigungs- und <strong>Arbeit</strong>smarktförderung der<br />

Landeshauptstadt Ma<strong>in</strong>z entwickelt. Ausgangspunkt waren die Ergebnisse der letzten<br />

Sozialraumanalyse der Stadt Ma<strong>in</strong>z, die Situations- und Bedarfsanalyse der Schulen<br />

mittels e<strong>in</strong>es speziellen Fragebogens sowie e<strong>in</strong>e von der Stadt Ma<strong>in</strong>z <strong>in</strong> Auftrag gegebene<br />

Untersuchung des Instituts für sozialpädagogische Forschung Ma<strong>in</strong>z e.V. (ISM)<br />

zum Thema Optimierung der Ausbildung <strong>in</strong> Ma<strong>in</strong>z. Das Gutachten des ISM stellt<br />

unter anderem e<strong>in</strong>en dr<strong>in</strong>genden Handlungsbedarf beim Übergang Schule – Ausbildung/Beruf<br />

fest, und zwar <strong>in</strong>sbesondere bei den HauptschülerInnen. Die Statistik<br />

zeige, so die Studie, dass e<strong>in</strong>e Vermittlung <strong>in</strong> Ausbildung und <strong>Arbeit</strong> von Schüler<strong>in</strong>nen<br />

und Schülern dieser Schulform besonders schwierig sei, dies umso mehr, wenn sie<br />

die Schule ohne Abschluss verlassen.<br />

Experten aus Verwaltung, Wirtschaft und Schulträgerschaft haben daher e<strong>in</strong> neues<br />

Praxismodell zur sozialen und beruflichen Integration von Jugendlichen vorgeschlagen,<br />

das zunächst an drei Ma<strong>in</strong>zer Hauptschulen umgesetzt werden soll. Die Stadt<br />

Ma<strong>in</strong>z ist Träger des Projekts und beauftragt geeignete Träger (Förderband e.V.) mit<br />

dessen Durchführung. Ziel des Projekts “Jobfux” ist es, die Grenzen zwischen Schulsystem,<br />

Jugendhilfesystem und Berufssystem zu überw<strong>in</strong>den. Vor Ort <strong>in</strong> den Schulen<br />

sollen daher Schaltstellen unter der Bezeichnung “Jobfux” e<strong>in</strong>gerichtet werden. Die<br />

60


Jobfüxe (Sozialarbeiter mit Erfahrung <strong>in</strong> der Wirtschaft) sollen <strong>in</strong> den Abgangsklassen<br />

als direkte Ansprechpartner für Jugendliche und Schulen e<strong>in</strong>e breite Palette an Unterstützung<br />

anbieten und dabei das vorhandene Angebot der Kammern, der <strong>Arbeit</strong>sverwaltung,<br />

des Landes, der Wohlfahrtsverbände und der freien Träger <strong>in</strong> enger Abstimmung<br />

nutzen.<br />

Die Jobfüxe haben <strong>in</strong> den Schulen e<strong>in</strong> Büro mit e<strong>in</strong>em festen <strong>Arbeit</strong>splatz und festen<br />

Öffnungszeiten. Die Schulen müssen e<strong>in</strong>en Raum zur Verfügung stellen und garantieren,<br />

dass das Beratungsangebot auch während der Unterrichtszeit genutzt werden<br />

kann. Zielgruppen s<strong>in</strong>d besonders ausländische K<strong>in</strong>der, darunter vornehmlich ausländische<br />

Mädchen. Die Jobfüxe arbeiten auch mit der Kontaktstelle für ausländische<br />

Betriebe eng zusammen, deren Ziel es ist, mehr Ausbildungsplätze <strong>in</strong> ausländischen<br />

Betrieben zu akquirieren. Geplant ist auch e<strong>in</strong> Jobcafé <strong>in</strong> der Innenstadt, um das<br />

Beratungsangebot auch Schülern anderer Schulen zugänglich zu machen. Das Jobcafé<br />

soll an e<strong>in</strong>em Nachmittag pro Woche geöffnet se<strong>in</strong>.<br />

Aufgabe der Jobfüxe ist auch, die Jugendlichen auf die Angebote des <strong>Arbeit</strong>samtes<br />

sowie auf die Angebote der freien Träger der beruflichen Bildung und Qualifizierung<br />

h<strong>in</strong>zuweisen. Vorgesehen ist e<strong>in</strong> regelmäßiger Informationsaustausch unter den Jobfüxen<br />

ebenso wie mit der <strong>Arbeit</strong>sverwaltung, den Kammern, den Trägern der Jugendhilfe/Jugendberufshilfe<br />

und der <strong>Arbeit</strong>smarktförderung, der von der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle<br />

“pro Ausbildung” organisiert und betreut wird. Für das Projekt werden Mittel<br />

aus dem kommunalen Programm Ausbildungsplatz<strong>in</strong>itiative und aus dem Landesprogramm<br />

“Aktiv für den <strong>Arbeit</strong>smarkt” zur Verfügung gestellt. Die konkrete <strong>Arbeit</strong><br />

der Jobfüxe erfolgt nach e<strong>in</strong>em System von Bauste<strong>in</strong>en, das für Schüler<strong>in</strong>nen und<br />

Schüler oder auch e<strong>in</strong>en Klassenverband <strong>in</strong>dividuell und bedarfsorientiert<br />

zusammengestellt werden kann: Die Jobfüxe s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>dividueller Ansprechpartner, fördern<br />

Initiativen zum Schulbesuch mit dem Ziel, den Hauptschulabschluss zu erreichen;<br />

sie führen Elternarbeit durch, beraten gezielt <strong>in</strong> Fragen Ausbildung, Beruf; erarbeiten<br />

Ausbildungspläne, führen Bewerbertra<strong>in</strong><strong>in</strong>g durch, unterstützen die Jugendlichen<br />

bei der Lehrstellensuche im Rahmen von Projektwochen, vermitteln <strong>in</strong> Praktika<br />

und betreuen die Jugendlichen <strong>in</strong> Praktika und Ausbildung.<br />

Das Projekt hat am 01.05.2000 begonnen. Erste Zwischenergebnisse belegen bereits<br />

den Erfolg des Projekts.<br />

Interviewer: Günther Schaub<br />

Datum des Interviews: 28.09.1999 (Vorbereitungsphase)<br />

Neufassung der Modellbeschreibung nach Aktualisierung: 13.03.2001<br />

Informationsstand: 13.03.2001<br />

61


AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Dezernat für Soziales, Jugend und Wohnen<br />

Koord<strong>in</strong>ierungsstelle Pro Ausbildung<br />

Projekt “Jobfux”<br />

Herr Uwe Naumann<br />

Kaiserstr. 3-5<br />

55116 Ma<strong>in</strong>z<br />

Telefon: 06131/12 37 14<br />

Fax: 06131/12 30 21<br />

E-Mail: uwe.naumann@stadt.ma<strong>in</strong>z.de<br />

Dezernent<strong>in</strong> für Soziales, Jugend<br />

und Wohnen<br />

Frau Malu Dreyer<br />

Kaiserstr. 3-5<br />

55116 Ma<strong>in</strong>z<br />

Telefon: 06131/12 20 20<br />

Fax: 06131/12 30 21<br />

Förderband Ma<strong>in</strong>z e.V.<br />

Herr Christoph Fehr<br />

Weißliliengasse 7<br />

55116 Ma<strong>in</strong>z<br />

Telefon: 06131/22 14 99<br />

Fax: 06131/23 26 71<br />

E-Mail: foerderband@ma<strong>in</strong>z-onl<strong>in</strong>e.de<br />

Büro Oberbürgermeister<br />

Beschäftigungs- und <strong>Arbeit</strong>smarktförderung<br />

Rathaus<br />

Frau Melanie Mohr<br />

Postfach 38 20<br />

55028 Ma<strong>in</strong>z<br />

Telefon: 06131/12 36 33<br />

Fax: 06131/12 36 37<br />

E-Mail: melanie.mohr@stadt.ma<strong>in</strong>z.de<br />

62


1.19<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

JOBMOBIL<br />

Christliche <strong>Arbeit</strong>erInnen Jugend (CAJ) im Erzbistum Berl<strong>in</strong><br />

Berl<strong>in</strong><br />

Berl<strong>in</strong><br />

01.09.1998 – 31.12.2001<br />

Mobiles Beratungsprojekt für schwer erreichbare Ausbildungsplatz suchende,<br />

arbeitslose und von <strong>Arbeit</strong>slosigkeit bedrohte Jugendliche auf dem Weg <strong>in</strong> den Beruf<br />

Beratung zu Bildung, Ausbildung, <strong>Arbeit</strong>, Berufsorientierung, Hilfen zur Lebensplanung/-gestaltung<br />

ke<strong>in</strong>e<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 15 – 25 Jahre<br />

Kapazität: ke<strong>in</strong>e Angaben<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland, Türkei, Polen, arabische Länder<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Schulabbrecher, Hauptschüler, Realschüler,<br />

Ausbildungsabbrecher, Gymnasiasten<br />

Soziale Merkmale: Sozial-/Bildungsbenachteiligte, <strong>Arbeit</strong>slose,<br />

von <strong>Arbeit</strong>slosigkeit Bedrohte, aus sozialen<br />

Brennpunkten, defektes familiäres Umfeld,<br />

Jugendamtsbetreuung, Aussiedler, Migranten,<br />

Integrationsprobleme<br />

Kurzbeschreibung<br />

JOBMOBIL ist e<strong>in</strong> mit moderner Bürotechnik versehenes umgebautes Wohnmobil,<br />

das <strong>in</strong> die Wohnregionen kommt, um benachteiligte Jugendliche, die sich e<strong>in</strong>er amtlichen<br />

Beratung verschließen, zum Berufs- und Lebensweg zu beraten. Die beiden<br />

Mitarbeiter von JOBMOBIL eruieren, welche Bildungsmöglichkeiten auf Grund der<br />

vorhandenen Voraussetzungen zu empfehlen s<strong>in</strong>d – bzw. wie sich die Voraussetzungen<br />

verbessern lassen –, <strong>in</strong>formieren <strong>in</strong> dieser Richtung und bereiten ggf. auch weitere<br />

Kontakte dafür vor. Dabei wird Wert auf e<strong>in</strong>e möglichst tragfähige Motivationsentwicklung<br />

und E<strong>in</strong>bettung der Berufs- <strong>in</strong> die Lebensperspektive gelegt. Das<br />

geschieht über angestrebte Mehrfachberatungen und längerfristige Begleitung der Rat<br />

Suchenden. Es gilt das Regional- und das aufsuchende Pr<strong>in</strong>zip; JOBMOBIL nimmt<br />

Kontakt zur Zielgruppe <strong>in</strong> deren Lebensräumen (Jugendclubs, öffentliche Plätze, wie<br />

z.B. Parks) auf und organisiert selbst Freizeitangebote für Kontaktaufnahmen. Die<br />

Beratungs- und Unterstützungsangebote (bis h<strong>in</strong> zur Vorbereitung von Bewerbungen)<br />

werden von den Jugendlichen angenommen (mehr von Jungen als von Mädchen),<br />

die daran kurze Wege, fehlende Wartezeiten, E<strong>in</strong>gehen auf die persönlichen<br />

Probleme, fachliche Kompetenz und Zeitverfügung der Berater schätzen.<br />

64


Interviewer<strong>in</strong>: Barbara Bertram<br />

Datum des Interviews: 01.08.2000<br />

Informationsstand: 23.05.2001<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

JOBMOBIL<br />

Herr Uwe Strothmann<br />

Götzstr. 65<br />

12099 Berl<strong>in</strong><br />

Telefon: 030/75 69 03 23<br />

Mobil: 0171/1 41 02 30 41<br />

Fax: 030/75 69 03 70<br />

E-Mail: jobmobil.berl<strong>in</strong>@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

Internet: http://www.jobmobil-berl<strong>in</strong>.de<br />

65


1.20<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Jugendberufshilfe Neu-Isenburg<br />

Stadt Neu-Isenburg<br />

Neu-Isenburg<br />

Hessen<br />

seit 01.01.1997<br />

Unterstützung beim Übergang Schule – Beruf durch e<strong>in</strong> regionales Netz zur Ausbildungsförderung<br />

(Akquise, Beratung und Begleitung) u.a. durch E<strong>in</strong>beziehung<br />

von SeniorInnen<br />

vorberufliche Bildung, Berufsorientierung, Berufsvorbereitung, ausbildungsoder<br />

arbeitsbegleitende Hilfen, Vermittlung <strong>in</strong> Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong>, Erwerb von<br />

Teilqualifikationen, Beratung zu Bildung, Ausbildung, <strong>Arbeit</strong>, Vermittlung <strong>in</strong><br />

betriebliche Praktika, ehrenamtliche Berufse<strong>in</strong>stiegshilfe, Hilfen zur Lebensplanung/-gestaltung,<br />

Krisenprävention/-<strong>in</strong>tervention, Gewaltprävention<br />

Zeugnisse/Zertifikate<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 13 – 27 Jahre<br />

Kapazität: ke<strong>in</strong>e Angaben<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland, Türkei, mult<strong>in</strong>ational<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: abschlussgefährdete Schüler, Hauptschulabschluss,<br />

Schulmüde, Lernbee<strong>in</strong>trächtigte,<br />

Maßnahmeabbrecher<br />

Soziale Merkmale: sozial Benachteiligte, Konflikte im Elternhaus,<br />

alle<strong>in</strong> Erzogene<br />

Kurzbeschreibung<br />

Ziel der Jugendberufshilfe Neu-Isenburg ist es, junge Menschen im Übergang von der<br />

Schule <strong>in</strong> den Beruf zu unterstützen. Als Fachstelle der Jugendberufshilfe ist das<br />

Jugendbüro Teil des hessischen Landesprogramms “Beratung und Hilfe für junge<br />

Menschen im Übergang Schule – Beruf”.<br />

E<strong>in</strong> hauptamtliches Team von zwei MitarbeiterInnen berät Jugendliche, bereitet<br />

SchülerInnen auf den Berufse<strong>in</strong>stieg vor, vermittelt Ausbildungs- und Praktikumsplätze<br />

und hilft bei Konflikten mit Eltern, Schule oder Ausbildungsstelle. Daneben<br />

betätigt sich die Jugendberufshilfe als (Mit-)Organisator für <strong>Arbeit</strong>skreise und Initiativen<br />

zur Verbesserung der lokalen und regionalen Ausbildungssituation. In e<strong>in</strong>em<br />

städtischen “Ausbildungsforum” vernetzt sie zuständige Institutionen, Initiativen und<br />

Wirtschaftsvertreter mit dem Ziel der Bündelung aller Kräfte zur Erweiterung des<br />

Ausbildungsplatzangebots. Sie hat sich zum direkten Ansprechpartner für <strong>Arbeit</strong>geber<br />

rund um das Thema “Ausbildung” entwickelt.<br />

In enger Zusammenarbeit mit allgeme<strong>in</strong> bildenden Schulen und der Berufsberatung<br />

des zuständigen <strong>Arbeit</strong>samtes führt die Jugendberufshilfe Wochensem<strong>in</strong>are zur<br />

66


Berufsorientierung und -vorbereitung sowie zum Thema “Soziales Lernen” mit SchülerInnen<br />

durch. E<strong>in</strong>mal jährlich veranstaltet sie <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit e<strong>in</strong>er Schule<br />

e<strong>in</strong>e Berufs<strong>in</strong>formationsbörse. Hier <strong>in</strong>formieren Betriebe über das Ausbildungsspektrum<br />

der Region und vermitteln praxisnah Berufsbilder.<br />

In allen <strong>Arbeit</strong>sbereichen wird das hauptamtliche Team der Jugendberufshilfe ehrenamtlich<br />

von SeniorInnen der Initiative “Alt hilft Jung” unterstützt. Die SeniorInnen<br />

br<strong>in</strong>gen wertvolle Erfahrungen, Fachkompetenzen, Kenntnisse des lokalen/regionalen<br />

<strong>Arbeit</strong>smarktes und persönliche Kontakte zu Betrieben <strong>in</strong> die geme<strong>in</strong>same <strong>Arbeit</strong><br />

e<strong>in</strong>. Durch ihre <strong>Arbeit</strong> wird das Angebot des Jugendbüros ergänzt und die Leistung<br />

gesteigert.<br />

Die Stärke des Projekts Jugendberufshilfe Neu-Isenburg liegt <strong>in</strong> der Vielfältigkeit und<br />

Bedarfsorientierung der Angebote. Durch die Initiative “Alt hilft Jung” werden personelle<br />

Ressourcen freigesetzt und gebündelt für Aktionen gegen die Jugendarbeitslosigkeit.<br />

Unterstützend wirken die starke E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung und das öffentliche Engagement<br />

der Politik und Stadtverwaltung.<br />

Interviewer<strong>in</strong>: Maria Gardemann<br />

Datum des Interviews: 08.02.2001<br />

Informationsstand: 11.06.2001<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Jugendberufshilfe Neu-Isenburg<br />

Herr Klaus-Peter Mart<strong>in</strong><br />

Carl-Ulrich-Str. 11<br />

63263 Neu-Isenburg<br />

Telefon: 06102/1 74 15<br />

Fax: 06102/2 60 31<br />

E-Mail: jugendbuero@neu-isenburg.de<br />

E-Mail: jugendbuero@gmx.de<br />

Internet: http://www.jugendbuero.neu-isenburg.de<br />

67


1.21<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Modellprojekt “Zur Erweiterung des Berufswahlspektrums<br />

für Berufe im Bereich der Hotellerie und Gastronomie und<br />

gewerblich-technischer Berufe vorwiegend für Mädchen”<br />

Berufsfortbildungswerk GmbH (bfw) Sömmerda<br />

Sömmerda<br />

Thür<strong>in</strong>gen<br />

01.10.1997 – 31.12.2000<br />

Projekt zur Berufswahlf<strong>in</strong>dung für Berufe im Hotel- und Gastronomiebereich<br />

sowie gewerblich-technischer Berufe und neuer Ausbildungsberufe vorwiegend für<br />

Mädchen der Klassen 7–10<br />

vorberufliche Bildung, Berufsorientierung, Beratung zu Bildung, Ausbildung, <strong>Arbeit</strong><br />

Zeugnisse/Zertifikate<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 12 – 16 Jahre<br />

Kapazität: 100<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Regelschüler 7. bis 10. Klasse, Förderschüler,<br />

Hauptschüler der Abgangsklasse, Hauptschüler<br />

9./10. Schulbesuchsjahr, Realschüler der<br />

Abgangsklasse<br />

Soziale Merkmale: ke<strong>in</strong>e Angaben<br />

Kurzbeschreibung<br />

In e<strong>in</strong>em bisher <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>maligen Modellprojekt werden seit 1997 <strong>in</strong> der Bildungsstätte<br />

des Berufsfortbildungswerks (bfw) Guthmannshausen und seit Januar<br />

2000 <strong>in</strong> Sömmerda Möglichkeiten geschaffen, Jugendliche umfassend mit den Berufen<br />

im Hotel- und Gastronomiegewerbe vertraut zu machen, ihnen aber auch andere,<br />

vor allem neu gestaltete Ausbildungsberufe sowie gewerblich-technische Berufe<br />

vorzustellen.<br />

Mädchen und Jungen im Schulalter haben oftmals sehr wenig Kenntnisse über Ausbildungsberufe,<br />

deren Inhalte und Zugangsvoraussetzungen.<br />

Die Projektidee entstand letztendlich auch dadurch, dass der Anteil der Ausbildungsabbrüche<br />

im Bereich des Hotel- und Gastronomiegewerbes relativ hoch ist, dies unter<br />

anderem, weil Mädchen und Jungen nur wenige Kenntnisse über die berufsspezifischen<br />

<strong>Arbeit</strong>sbed<strong>in</strong>gungen (auch über Nachteile wie Sonn- und Feiertagsarbeit)<br />

besitzen.<br />

Was muss man als Restaurant- oder Hotelfachfrau/mann, als Köch<strong>in</strong>/Koch, HauswirtschafterIn<br />

oder Fachgehilfe/<strong>in</strong> können?<br />

Antwort auf diese Fragen erhalten K<strong>in</strong>der und Jugendliche der 7. bis 10. Klassen aus<br />

Regelschulen und e<strong>in</strong>er Förderschule der Region um Sömmerda. Da die Mädchen<br />

68


eim Zugang zu Ausbildungsplätzen besonders benachteiligt s<strong>in</strong>d, wurde das Projekt<br />

im ersten Jahr als re<strong>in</strong>es Mädchenangebot mit 89 Teilnehmer<strong>in</strong>nen durchgeführt. Seit<br />

Januar 2000 s<strong>in</strong>d die TeilnehmerInnen nur noch Schulabgänger bzw. Schüler aus Vorschulabgangsklassen.<br />

Die TeilnehmerInnen nehmen für die Dauer e<strong>in</strong>es Schuljahres e<strong>in</strong>mal wöchentlich<br />

zwei Stunden an e<strong>in</strong>em Kurssystem mit theoretischen und praktischen Übungen teil:<br />

Praktische Bereiche, <strong>in</strong> denen Mädchen und Jungen tätig werden können, s<strong>in</strong>d die<br />

Küche, das Restaurant sowie das Hotelzimmer.<br />

Mit dem Kursangebot gel<strong>in</strong>gt es nicht nur, für Berufe im Hotel- und Gastronomiegewerbe<br />

zu werben. Es hilft ebenso, Fehlentscheidungen, die auf mangelnden Informationen<br />

oder Fehlbildern beruhen, zu vermeiden und den Jugendlichen berufliche<br />

Enttäuschungen zu ersparen. Jugendliche <strong>in</strong> diesem S<strong>in</strong>ne besser aufzuklären, hilft<br />

Zeit und Kosten zu sparen und Fehl<strong>in</strong>vestitionen zu vermeiden.<br />

Interviewer<strong>in</strong>: Elke Schreiber<br />

Datum des Interviews: 08.09.1999<br />

Informationsstand: 13.07.2000<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Berufsfortbildungswerk GmbH (bfw)<br />

Berufsbildungsstätte Sömmerda<br />

Berufwahlspektrum für Mädchen<br />

Frau Schellerer<br />

Rhe<strong>in</strong>metallstr. 3<br />

99610 Sömmerda<br />

Telefon: 03634/32 93 0<br />

Fax: 03634/32 93 29<br />

Berufsfortbildungswerk GmbH (bfw)<br />

Berufsbildungsstätte Sömmerda<br />

Berufwahlspektrum für Mädchen<br />

Frau Fischer<br />

Rhe<strong>in</strong>metallstr. 3<br />

99610 Sömmerda<br />

Telefon: 03634/32 93 0<br />

Fax: 03634/32 93 29<br />

69


1.22<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Modularisierung <strong>in</strong> der Berufsvorbereitung<br />

AWO Kreisverband Duisburg e.V.<br />

Duisburg<br />

Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen<br />

01.01.1998 – 31.12.1999<br />

Maßnahmenübergreifende Modularisierung <strong>in</strong> der Berufsvorbereitung<br />

Berufsvorbereitung, ausbildungs- oder arbeitsbegleitende Hilfen, Vermittlung<br />

<strong>in</strong> Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong>, Erwerb von Teilqualifikationen, Beratung zu Bildung,<br />

Ausbildung, <strong>Arbeit</strong>, Freizeitgestaltung<br />

Masch<strong>in</strong>enbedienungssche<strong>in</strong>e, Zeugnisse/Zertifikate<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 17 – 25 Jahre<br />

Kapazität: 74<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland, Türkei, Ex-Jugoslawien, Polen,<br />

ehem. UdSSR<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Sonderschulabsolventen, Hauptschulabschluss,<br />

Realschulabschluss, ohne Schulabschluss,<br />

Ausbildungsabbrecher<br />

Soziale Merkmale: sozial Benachteiligte, Aussiedler, Asylanten,<br />

Del<strong>in</strong>quente<br />

Kurzbeschreibung<br />

Die Stadt Duisburg ist seit vielen Jahren durch überdurchschnittliche <strong>Arbeit</strong>smarktprobleme<br />

geprägt (Quote: bei 17%, fast die Hälfte Langzeitarbeitslose). Auch unter<br />

den Jugendlichen ist die <strong>Arbeit</strong>slosenquote sehr hoch. 17,6% der Jugendlichen unter<br />

20 Jahren und sogar 19,3% der 20- bis 25-Jährigen s<strong>in</strong>d arbeitslos. Angesichts dieser<br />

Situation schienen dem Träger zusätzliche, <strong>in</strong>novative Maßnahmen <strong>in</strong> der Berufsvorbereitung<br />

– also für die Gruppe der besonders von <strong>Arbeit</strong>slosigkeit betroffenen<br />

Jugendlichen – unumgänglich.<br />

In der Hauptabteilung <strong>Arbeit</strong>-Bildung-Beruf der AWO Duisburg, e<strong>in</strong>er erfahrenen<br />

E<strong>in</strong>richtung mit e<strong>in</strong>em sehr breit gefächerten Angebot von Maßnahmen der Berufsvorbereitung<br />

wurden maßnahmenübergreifend unterschiedliche Module <strong>in</strong> die<br />

Berufsvorbereitung <strong>in</strong>tegriert, um die Jugendlichen auf die veränderten Anforderungen<br />

<strong>in</strong> der Berufswelt besser vorbereiten zu können.<br />

Zwei Monate lang werden maßnahmenübergreifend Jugendliche an e<strong>in</strong>em Tag <strong>in</strong> der<br />

Woche nachmittags für vier Stunden zu e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen Projekt zusammengeführt.<br />

Diese Projekte waren im ersten Durchgang:<br />

– Verknüpfung von Anwendungssoftware,<br />

– Telefontra<strong>in</strong><strong>in</strong>g,<br />

– Organisationstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g (Organisation e<strong>in</strong>es Festes),<br />

70


– Automobilrecycl<strong>in</strong>g,<br />

– bewegte Freizeit – Lust statt Frust (Körperschulung).<br />

Wichtig für den Träger waren bei der Komposition und Konstruktion der Module<br />

folgende Kriterien:<br />

– Die <strong>Arbeit</strong>smarktrelevanz: In enger Abstimmung mit der Berufsberatung der<br />

<strong>Arbeit</strong>sverwaltung wurden Module konzipiert, die im regionalen <strong>Arbeit</strong>smarkt<br />

besondere Bedarfe befriedigen.<br />

– Die Persönlichkeitsförderlichkeit: Zugleich wurde darauf geachtet, dass die<br />

Jugendlichen Module wählen konnten, die ihren beruflichen Perspektiven entsprechen<br />

und <strong>in</strong> denen sie ihre Fähigkeiten entfalten konnten.<br />

– Die Zielgruppenkomb<strong>in</strong>ation: E<strong>in</strong> wichtiges Moment sozialen Lernens <strong>in</strong> diesen<br />

Modulen beruht auf der Tatsache, dass Jugendliche aus ganz unterschiedlichen<br />

Maßnahmen zusammen arbeiten und lernen.<br />

Mit diesem Modell ist erfolgreich der Versuch gemacht worden, unterschiedliche<br />

Zielgruppen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten und höchst unterschiedlichen<br />

Ausgangsvoraussetzungen <strong>in</strong> geme<strong>in</strong>samen Projekten zu fördern und<br />

damit e<strong>in</strong>en Teil der sozialen Realität der Berufswelt (nämlich deren soziale Differenzierung)<br />

als Lernfeld zu simulieren – und die zum Teil sehr eng praktizierte Zielgruppenorientierung<br />

<strong>in</strong> der Berufsvorbereitung produktiv zu öffnen.<br />

Obwohl die Erprobung dieses Modellversuchs <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>richtung mit e<strong>in</strong>em breiten<br />

Angebot verschiedener Berufsförderungsmaßnahmen für unterschiedliche Zielgruppen<br />

stattfand, ist e<strong>in</strong>e Übertragung auf weniger ausdifferenzierte Träger sehr gut<br />

denkbar, wenn unterschiedliche Träger dieses Typs mite<strong>in</strong>ander kooperieren.<br />

Interviewer: Ra<strong>in</strong>er Lichte<br />

Datum des Interviews: 25.10.1999<br />

Informationsstand: 14.12.2000<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

AWO Kreisverband Duisburg e.V.<br />

Hauptabteilung <strong>Arbeit</strong>-Bildung-Beruf<br />

Modellversuchsreihe INKA<br />

Frau Simone Mollenhauer<br />

Kranichstr. 21–25<br />

47055 Duisburg<br />

Telefon: 0203/7 38 05 12<br />

Fax: 0203/77 44 74<br />

E-Mail: averkamp@awo-duisburg.de<br />

E-Mail: mollenhauer@awo-duisburg.de<br />

Internet: http://www.awo-duisburg.de<br />

71


1.23<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Ökologisches Jahr für Jugendliche – ÖJJ<br />

ISB – Gesellschaft für Integration, Sozialforschung und Betriebspädagogik gGmbH<br />

Berl<strong>in</strong><br />

Berl<strong>in</strong><br />

01.11.1995 – 31.10.2000<br />

Berufsorientierender und -vorbereitender Kurs zum nachträglichen Erwerb von<br />

Schulabschlüssen verbunden mit Beschäftigung <strong>in</strong> Betrieben und Verbänden im<br />

Bereich der Ökologie<br />

Berufsorientierung, vorberufliche Bildung, Berufsvorbereitung, Beschäftigung,<br />

Erwerb von Schulabschlüssen<br />

allgeme<strong>in</strong> bildende Schulabschlüsse, Zeugnisse/Zertifikate, Sonstiges<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 16 – 24 Jahre<br />

Kapazität: 60<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland, mult<strong>in</strong>ational<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: ohne Schulabschluss, Hauptschulabschluss,<br />

erweiterter Hauptschulabschluss, Schulmüde,<br />

Schulabbrecher, Ausbildungsabbrecher,<br />

BVJ/berufsvorb. Maßnahmen, Maßnahmeabbrecher<br />

Soziale Merkmale: Hauptwohnsitz <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>, <strong>Arbeit</strong>serlaubnis<br />

Kurzbeschreibung<br />

Die Vorbereitung auf die externe Prüfung zum Erwerb von Schulabschlüssen wird<br />

verbunden mit <strong>Arbeit</strong> <strong>in</strong> Betrieben und E<strong>in</strong>richtungen, vorrangig im Bereich “Ökologie”.<br />

Das Praxismodell zeigt, dass für e<strong>in</strong>e solche Verb<strong>in</strong>dung von <strong>Arbeit</strong> mit<br />

anspruchsvollen Qualifizierungsbauste<strong>in</strong>en auf Seiten der Jugendlichen e<strong>in</strong>e große,<br />

ungedeckte Nachfrage besteht.<br />

In e<strong>in</strong>er Verb<strong>in</strong>dung von Lernen und <strong>Arbeit</strong>en – das heißt täglich vier Stunden Kurs<br />

und vier Stunden Beschäftigung <strong>in</strong> Betrieben, Institutionen und Verbänden, vorrangig<br />

im Bereich der Ökologie – werden arbeitslose Jugendliche ohne oder mit schlechten<br />

Schulabschlüssen auf die Absolvierung der Fremdenprüfung zum Erwerb des e<strong>in</strong>fachen<br />

Hauptschulabschlusses, des erweiterten Hauptschulabschlusses oder des Realschulabschlusses<br />

vorbereitet. Diese Art von <strong>Arbeit</strong> und Lernen bei e<strong>in</strong>er Gesamtstundenzahl<br />

von wöchentlich etwa 40 Stunden stellt hohe Anforderungen an das Durchhaltevermögen<br />

der TeilnehmerInnen. Die Anforderungen der Fremdenprüfungen liegen<br />

deutlich über denen, die beim Erwerb dieser Schulabschlüsse <strong>in</strong> den allgeme<strong>in</strong><br />

bildenden und berufsbildenden Schulen bestehen. Der Projektträger trägt dieser Tatsache<br />

Rechnung, <strong>in</strong>dem <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em systematischen und aufwendigen Auswahlverfahren<br />

aus der großen Zahl der InteressentInnen die TeilnehmerInnen für das Angebot<br />

72


ausgewählt werden. Dennoch s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den Prüfungen nur ca. 60% (im letzten Durchlauf)<br />

der TeilnehmerInnen erfolgreich.<br />

Dass trotz des großen und vielfältigen Angebots an Qualifizierungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

für arbeitslose Jugendliche <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> die Nachfrage nach diesem<br />

Ökologischen Jahr für Jugendliche so groß ist, deutet darauf, dass auf Seiten der<br />

Jugendlichen e<strong>in</strong> hoher Bedarf an e<strong>in</strong>er s<strong>in</strong>nvollen Verb<strong>in</strong>dung von <strong>Arbeit</strong>en und<br />

Lernen besteht. Die hohen Anforderungen führen allerd<strong>in</strong>gs zu e<strong>in</strong>er erheblichen<br />

Selektivität.<br />

Interviewer: Frank Braun<br />

Datum des Interviews: 17.09.1999<br />

Informationsstand: 26.05.2000<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

ISB gGmbH<br />

Projekt “Ökologisches Jahr”<br />

Herr Helmut K<strong>in</strong>ne<br />

Potsdamer Str. 141<br />

10783 Berl<strong>in</strong><br />

Telefon: 030/21 50 87 16<br />

Telefon: 030/21 50 87 0<br />

Fax: 030/21 50 87 88<br />

E-Mail: <strong>in</strong>fo@isb-berl<strong>in</strong>.de<br />

Internet: http://www.isb-berl<strong>in</strong>.de<br />

73


1.24<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

P.E.A.Ce. - Potential-Ermittlungs-Assessment-Center<br />

Gesellschaft für berufsbildende Maßnahmen e.V. (GFBM e.V.)<br />

Berl<strong>in</strong><br />

Berl<strong>in</strong><br />

seit 01.05.1998<br />

Entwicklung und Erprobung e<strong>in</strong>es Assessmentverfahrens zur Ermittlung von<br />

Entwicklungspotentialen für Qualifizierung und <strong>Arbeit</strong><br />

Assessmentcenter<br />

ke<strong>in</strong>e<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 16 – 27 Jahre<br />

Kapazität: ke<strong>in</strong>e Angaben<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland, Türkei, Griechenland, Italien,<br />

Spanien/Portugal, Ex-Jugoslawien, Polen,<br />

Rumänien, ehem. UdSSR, ehem. Ostblock<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Sonderschulabsolventen, Hauptschulabschluss,<br />

Realschulabschluss, ohne Schulabschluss,<br />

Ausbildungsabbrecher<br />

Soziale Merkmale: <strong>Arbeit</strong>slose, von <strong>Arbeit</strong>slosigkeit Bedrohte<br />

Kurzbeschreibung<br />

In e<strong>in</strong>er “Pionierarbeit” wird e<strong>in</strong> Instrument zum Assessment und zur weiteren Förderung<br />

von benachteiligten Jugendlichen und jungen Erwachsenen entwickelt. Das<br />

Instrument bedarf allerd<strong>in</strong>gs noch e<strong>in</strong>er systematischeren Überprüfung.<br />

Ziel des Projekts war es, e<strong>in</strong> Instrument bzw. Verfahren zu entwickeln, das:<br />

a) die Jugendlichen/jungen Erwachsenen <strong>in</strong> das Assessment-Verfahren e<strong>in</strong>bezog, an<br />

ihren Potentialen ansetzte und sie <strong>in</strong> die Lage versetzte, als Akteure <strong>in</strong> der Entwicklung<br />

ihres weiteren Bildungs- und Berufsweges aufzutreten;<br />

b) bei Bedarf e<strong>in</strong>e (relativ grobe) Zuordnung von Personen zu unterschiedlichen<br />

Typen bzw. Angebotsformen ermöglichte;<br />

c) die Grundlage für e<strong>in</strong>en differenzierten, <strong>in</strong>dividualisierten Hilfe- bzw. Entwicklungsplan<br />

bilden konnte.<br />

Das Verfahren hat e<strong>in</strong>e Dauer von zwei Wochen, wobei nach Auffassung der Entwickler<br />

e<strong>in</strong>e vierwöchige Dauer erstrebenswert wäre.<br />

Im Mittelpunkt steht die Erfüllung von <strong>Arbeit</strong>saufträgen, die von e<strong>in</strong>em Expertenteam<br />

beobachtet werden und die zentral zwei Funktionen erfüllen:<br />

– zu ermitteln, welche Fähigkeiten und Fertigkeiten die TeilnehmerInnen <strong>in</strong> verschiedenen<br />

Aufgabenbereichen haben,<br />

74


– zu ermitteln, über welche Schlüsselqualifikationen oder <strong>Arbeit</strong>stugenden (Beharrlichkeit,<br />

Motivation, Sorgfalt, Exaktheit, Ordentlichkeit, Pünktlichkeit, Auftreten,<br />

<strong>Arbeit</strong>stempo, Konzentration, Engagement) die TeilnehmerInnen verfügen.<br />

Bisher war es nicht möglich, die diagnostische Leistungsfähigkeit des Verfahrens<br />

dadurch zu überprüfen, <strong>in</strong>dem se<strong>in</strong>e Resultate zum weiteren Verlauf der Ausbildungsund<br />

Erwerbsbiografien der Getesteten <strong>in</strong> Bezug gesetzt wurden. Als im Verlauf der<br />

Anwendung gewonnene Beobachtung wird mitgeteilt, dass die TeilnehmerInnen<br />

beg<strong>in</strong>nen, sich stärker (und realistischer) mit ihren eigenen Voraussetzungen, möglichen<br />

Zielen und Wegen zu ihrer Erreichung ause<strong>in</strong>ander zu setzen.<br />

Interviewer: Frank Braun<br />

Datum des Interviews: 16.09.1999<br />

Informationsstand: 13.03.2001<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

GFBM e.V.<br />

Projekt “P.E.A.Ce.”<br />

Herr Andreas Wendel<br />

Schlesische Str. 26<br />

10997 Berl<strong>in</strong><br />

Telefon: 030/61 65 46 0<br />

Fax: 030/61 65 46 18<br />

E-Mail: wendel@gfbm.de<br />

Internet: http://www.gfbm.de<br />

75


1.25<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Pro Beruf – Lernort Betrieb im ortsnahen Übergangssystem<br />

Schule – Beruf<br />

Soziale Gruppen<strong>in</strong>itiative e.V.<br />

Hannover<br />

Niedersachsen<br />

01.01.1998 – 31.12.2001<br />

Berufliche Orientierung/sozialpädagogische Begleitung im Übergang Schule –<br />

Beruf; Praktikums-/Ausbildungsplatzanbahnung; Ausbildungsbegleitung<br />

Berufsorientierung, ausbildungs- oder arbeitsbegleitende Hilfen, Vermittlung <strong>in</strong><br />

Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong>, Beratung zu Bildung, Ausbildung, <strong>Arbeit</strong><br />

ke<strong>in</strong>e<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 15 – 18 Jahre<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Türkei, Ex-Jugoslawien, Italien, Griechenland,<br />

Polen, Deutschland, Spanien/Portugal, ehem.<br />

UdSSR, ehem. Ostblock, Libanon, Iran, Irak,<br />

Ghana, Albanien, Syrien<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Sonderschulabsolventen, Hauptschulabschluss,<br />

Hauptschüler der Abgangsklasse, Sonderschüler<br />

der Abgangsklasse, abschlussgefährdete Hauptschüler<br />

Soziale Merkmale: Sozialhilfeempfänger, aus sozialen Brennpunkten,<br />

Aussiedler, Asylanten, Bürgerkriegsflüchtl<strong>in</strong>ge,<br />

unzureichende Deutsch-Kenntnisse<br />

Kurzbeschreibung<br />

Das Modellvorhaben versteht sich als Schnittstelle zwischen unbesetzten, zumeist<br />

weniger attraktiven Ausbildungsplätzen und den wegen <strong>in</strong>dividueller und sozialer<br />

Benachteiligung nur schwer <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e berufliche Ausbildung vermittelbaren Abgängern<br />

aus den Abschluss- und Abgangsklassen allgeme<strong>in</strong>bildender Schulen ab der Klasse 7<br />

(Hauptschule, Sonderschule, Integrierte Gesamtschule) <strong>in</strong> sozialen Brennpunkten<br />

der Stadt Hannover. Das Modellvorhaben will für diese Jugendlichen die Chance auf<br />

e<strong>in</strong>e betriebliche Ausbildung erhöhen, <strong>in</strong>dem es die unbesetzten Nischen auf dem<br />

Ausbildungsmarkt geme<strong>in</strong>sam mit den Jugendlichen für diese Jugendlichen<br />

erschließt, die Jugendlichen unter Berücksichtigung ihrer beruflichen Neigungen und<br />

Interessen auf den jeweiligen Beruf vorbereitet und <strong>in</strong> die betriebliche Ausbildung<br />

vermittelt. Im E<strong>in</strong>zugsbereich des Modellvorhabens betrifft das u.a. Berufe wie<br />

Gebäudere<strong>in</strong>iger, Bäcker, Fleischer und Konditor, aber auch Verkaufsberufe und relativ<br />

unbekannte Berufe wie den des Industriebuchb<strong>in</strong>ders.<br />

Abweichend von der vorherrschenden Jugendberufshilfepraxis greift das Modellvorhaben<br />

berufsbiographisch relativ frühzeitig unterstützend <strong>in</strong> die Ausbildungs-<br />

76


iographien dieser Jugendlichen e<strong>in</strong>. Die beschriebene Zielgruppe ist zu diesem Zeitpunkt<br />

häufig zwischen 14 und 15 Jahren. Oftmals erschwert das die unmittelbare, an<br />

die Schule anschließende Vermittlung der Jugendlichen <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Ausbildungsverhältnis,<br />

weil den Jugendlichen die Wichtigkeit dieses Übergangs zu diesem Zeitpunkt noch<br />

nicht deutlich ist bzw. ihr Entwicklungsstand dem Alter “nachh<strong>in</strong>kt”.<br />

Insofern ist die Projektpraxis nach wie vor die angestrebte Vermittlung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e betriebliche<br />

Ausbildung, wobei der “Umweg” über e<strong>in</strong>e berufsvorbereitende oder berufsorientierende<br />

Maßnahme toleriert wird.<br />

Die Umsetzung dieses Ansatzes und für diese Zielgruppe <strong>in</strong> anderen regionalen<br />

Zusammenhängen dürfte dann besonders erfolgreich se<strong>in</strong>, wenn von Beg<strong>in</strong>n an<br />

berufsorientierende und berufsvorbereitende Maßnahmen optional als Brücken zwischen<br />

den Haupt- bzw. Sonderschulen und e<strong>in</strong>er betrieblichen Berufsausbildung<br />

angeboten werden.<br />

Interviewer: Thomas Gericke<br />

Datum des Interviews: 01.12.1999<br />

Informationsstand: 28.07.2000<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Soziale Gruppen<strong>in</strong>itiative e.V.<br />

Pro Beruf<br />

Frau Bett<strong>in</strong>a Heeren<br />

Lilienthalstr. 12<br />

30179 Hannover<br />

Telefon: 0511/37 59 47<br />

Fax: 0511/37 18 79<br />

E-Mail: ProBeruf.Hannover@evlka.de<br />

Internet: http://www.evlka.de\extern\hannover\SGI\ProBeruf<br />

Soziale Gruppen<strong>in</strong>itiative e.V.<br />

Pro Beruf<br />

Herr Rudolf Schulz<br />

Lilienthalstr. 12<br />

30179 Hannover<br />

Telefon: 0511/67 37 90<br />

Fax: 0511/37 18 79<br />

E-Mail: ProBeruf.Hannover@evlka.de<br />

Internet: http://www.evlka.de\extern\hannover\SGI\ProBeruf<br />

77


1.26<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

PROFUTURE – Center für <strong>in</strong>dividuelle Berufswegeplanung<br />

Angermünder Bildungswerk zur Förderung des Handwerks und<br />

des Mittelstandes e.V.<br />

Angermünde<br />

Brandenburg<br />

01.04.1999 – 31.12.2000<br />

Orientierungshilfen und Beratungsangebote zur <strong>in</strong>dividuellen Ausbildungs- und<br />

Berufsplanung mit dem Ziel der Vermittlung <strong>in</strong> <strong>Arbeit</strong> und Qualifikation<br />

Vermittlung <strong>in</strong> Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong>, Beratung zu Bildung, Ausbildung, <strong>Arbeit</strong>,<br />

Vermittlung <strong>in</strong> betriebliche Praktika, betriebliche Praktika im Ausland<br />

ke<strong>in</strong>e<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 16 – 27 Jahre<br />

Kapazität: ke<strong>in</strong>e Angaben<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Ausbildungsabbrecher, Abschluss 8. Klasse,<br />

Abschluss 10. Klasse, Ausbildungsabsolventen,<br />

Auszubildende<br />

Soziale Merkmale: Langzeitarbeitslose, <strong>Arbeit</strong>slose, nicht beim<br />

<strong>Arbeit</strong>samt Registrierte, Sozial-/Bildungsbenachteiligte,<br />

Sozialhilfeempfänger, von <strong>Arbeit</strong>slosigkeit<br />

Bedrohte<br />

Kurzbeschreibung<br />

Das Beratungscenter PROFUTURE für <strong>in</strong>dividuelle Berufswegeplanung ist e<strong>in</strong> Projekt<br />

<strong>in</strong> Regie des “Angermünder Bildungswerks zur Förderung des Handwerks und<br />

Mittelstands”. Ursprünglich <strong>in</strong> enger Verzahnung mit dem trägereigenen Jugendhilfebetrieb<br />

konzipiert, hat das Vorhaben <strong>in</strong>zwischen die Aufgabe, für arbeitslose bzw. von<br />

<strong>Arbeit</strong>slosigkeit bedrohte Jugendliche/junge Erwachsene, für junge Sozialhilfeempfänger,<br />

Schulabbrecher, -verweigerer und andere jugendliche Problemgruppen <strong>in</strong> der<br />

Region Angermünde Ansprechpartner zu Fragen der Vermittlung <strong>in</strong> <strong>Arbeit</strong> und Qualifikation<br />

zu se<strong>in</strong>. Gleichzeitig wird gezielt daran gearbeitet, auch den Unternehmen<br />

sowie anderen E<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong> der Region als kompetenter Ansprechpartner für<br />

Ausbildung und Vermittlung <strong>in</strong> <strong>Arbeit</strong> zur Verfügung zu stehen. Deshalb verfolgt das<br />

Projekt e<strong>in</strong>en kooperativen Ansatz mit den Sozialpartnern <strong>in</strong> der Region. Über die<br />

<strong>in</strong>dividuelle Beratung und geme<strong>in</strong>same Planung des künftigen Qualifikations- und<br />

Berufsweges h<strong>in</strong>aus bieten die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen von PROFUTURE <strong>in</strong> der ersten<br />

Phase der <strong>Arbeit</strong>saufnahme sozialpädagogische Begleitung und Betreuung, um e<strong>in</strong>em<br />

möglichen Abbruch der <strong>Arbeit</strong> bzw. der Qualifikation entgegenzuwirken.<br />

78


Das Pr<strong>in</strong>zip des Mite<strong>in</strong>anders von Jugendlichen, Beratungscenter und Unternehmen<br />

sowie das der Freiwilligkeit an der Projektteilnahme gehören zu den Grundvoraussetzungen<br />

der <strong>Arbeit</strong>.<br />

Das Center für <strong>in</strong>dividuelle Berufswegeplanung PROFUTURE wurde im Zeitraum<br />

vom 01.04.1999 bis zum 31.12.2000 über das EU-Programm INTERREG II<br />

gefördert.<br />

Das Projekt wird durch e<strong>in</strong>en Beirat begleitet, dem u.a. Vertreter der <strong>Arbeit</strong>sverwaltung,<br />

des Unternehmerverbands Uckermark, der Stadtverwaltung Angermünde, der<br />

Jugendhilfe des Landkreises Uckermark, des Sozialamts der Stadt und des Kreises<br />

sowie e<strong>in</strong>e polnische berufsbildende E<strong>in</strong>richtung <strong>in</strong> Szczec<strong>in</strong> angehören.<br />

Interviewer<strong>in</strong>: Johanna Hofmann<br />

Datum des Interviews: 04.01.2001<br />

Informationsstand: 23.04.2001<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Angermünder Bildungswerk e.V.<br />

PROFUTURE<br />

Herr Dieter Erdner<br />

Straße an der MTS 7<br />

16278 Angermünde<br />

Telefon: 03331/26 05-0<br />

Fax: 03331/26 05-77<br />

E-Mail: <strong>in</strong>fo@abw-ang.de<br />

Internet: http://www.abw-ang.de<br />

79


1.27<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Service-Center für wirtschaftsnahe Qualifizierung und<br />

Beschäftigung<br />

AWO KV Mulde-Collm e.V.<br />

Grimma<br />

Sachsen<br />

01.01.1997 – 31.12.2001<br />

Vermittlung der Jugendlichen nach Assessment <strong>in</strong> Praktikafirmen mit der Möglichkeit<br />

der modularen Zertifizierung oder Vermittlung <strong>in</strong> Ausbildung mit umfassender<br />

sozialpädagogischer Betreuung<br />

Beschäftigung, Vermittlung <strong>in</strong> Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong>, Erwerb von<br />

Teilqualifikationen, Vermittlung <strong>in</strong> betriebliche Praktika, Assessmentcenter<br />

Zeugnisse/Zertifikate, Masch<strong>in</strong>enbedienungssche<strong>in</strong>e, Sonstiges<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 18 – 24 Jahre<br />

Kapazität: 24<br />

Nationalität: Deutsche<br />

Herkunftsland: Deutschland<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Sonderschulabsolventen, Hauptschulabschluss,<br />

ohne Schulabschluss, ohne Berufsabschluss<br />

Soziale Merkmale: Langzeitarbeitslose, Ausbildungsabbrecher,<br />

Del<strong>in</strong>quente<br />

Kurzbeschreibung<br />

Ziel des Modellvorhabens ist die Integration arbeitsloser Jugendlicher <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e betriebliche<br />

Ausbildung oder <strong>in</strong> Erwerbstätigkeit. Erreicht werden soll dieses Ziel über e<strong>in</strong><br />

differenziertes Auswahlverfahren und die Ermittlung der beruflichen Eignungen und<br />

Interessen der Jugendlichen mit Hilfe e<strong>in</strong>es Assessmentverfahrens, die Vermittlung <strong>in</strong><br />

betriebliche Praktika oder <strong>in</strong> Erwerbsarbeit.<br />

Das Modellprojekt wählt aus den zugewiesenen Jugendlichen (<strong>Arbeit</strong>samt) 24 TeilnehmerInnen<br />

aus. Diese 24 Jugendlichen mussten sich e<strong>in</strong>em vierwöchigen Assessmentverfahren<br />

stellen, das eigens für diese Zielstellung und die Zielgruppe adaptiert<br />

wurde und mit dem die Berufsvorstellungen der Jugendlichen und ihre Eignung sehr<br />

differenziert überprüft worden s<strong>in</strong>d. Das Resultat wurde mit den Jugendlichen<br />

besprochen, e<strong>in</strong> Berufswegeplan für jeden Jugendlichen erstellt und der erste Praktikumsort<br />

festgelegt. Das erste Praktikum im angestrebten Berufsbild soll den Jugendlichen<br />

nochmals die Möglichkeit geben, ihre Entscheidung zu überprüfen. Die Praktikumsorte<br />

s<strong>in</strong>d je zur Hälfte Betriebe und E<strong>in</strong>richtungen der öffentlichen Hand<br />

(Kommunen, Vere<strong>in</strong>e etc.).<br />

Parallel zu den Praktika absolvieren die Jugendlichen e<strong>in</strong> umfangreiches Begleitangebot<br />

durch das Modellprojekt, das sie sozial stabilisiert und fachlich unterstützt.<br />

80


Nach diesem ersten, eher orientierenden, Praktikum gehen die Jugendlichen für<br />

jeweils vier bis sechs Wochen <strong>in</strong> verschiedene Praktikumsbetriebe. In Abhängigkeit<br />

vom Berufswegeplan s<strong>in</strong>d die Praktikumsbetriebe so ausgewählt, dass die Jugendlichen<br />

<strong>in</strong> jedem dieser Betriebe vorher festgelegte Ausbildungsmodule absolvieren.<br />

Diese Ausbildungsmodule wurden mit der Berufsberatung der <strong>Arbeit</strong>sverwaltungen<br />

auf der Grundlage der anerkannten Ausbildungspläne def<strong>in</strong>iert. Es ist vorgesehen,<br />

dass die Jugendlichen <strong>in</strong> jedem Fall die jeweiligen Ausbildungsmodule, möglichst von<br />

der IHK oder HWK, zertifiziert bekommen. Die Jugendlichen haben durch das<br />

Modellvorhaben somit drei Optionen:<br />

– Sie werden von e<strong>in</strong>em der Praktikumsbetriebe <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e betriebliche Ausbildung<br />

übernommen. Dem kann bis zum Beg<strong>in</strong>n des Ausbildungsjahres e<strong>in</strong> normales<br />

<strong>Arbeit</strong>srechtsverhältnis vorausgehen.<br />

– Die Jugendlichen werden von e<strong>in</strong>em der Praktikumsbetriebe <strong>in</strong> e<strong>in</strong> normales<br />

<strong>Arbeit</strong>srechtsverhältnis übernommen.<br />

– Die Jugendlichen haben <strong>in</strong> der vorgegebenen Projektlaufzeit von e<strong>in</strong>em Jahr verschiedene<br />

Ausbildungsmodule absolviert, können diese nachweisen und erhöhen<br />

damit ihre Chancen auf dem <strong>Arbeit</strong>smarkt. Gleichzeitig erlangen sie wieder ihre<br />

Anspruchsberechtigung gegenüber der <strong>Arbeit</strong>sverwaltung.<br />

Interviewer: Thomas Gericke<br />

Datum des Interviews: 31.03.2000<br />

Informationsstand: 01.12.2000<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

AWO KV Mulde-Collm e.V.<br />

Service-Center für wirtschaftsnahe<br />

Qualifizierung und Beschäftigung<br />

Herr Gerd Becker<br />

Colditzer Str. 6<br />

04668 Grimma<br />

Telefon: 03437/91 18 36<br />

Mobil: 0177/3 95 13 05<br />

Fax: 03437/91 18 37<br />

E-Mail: AWO_SCQB_Grimma@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

81


AWO KV Mulde-Collm e.V.<br />

Service-Center für wirtschaftsnahe<br />

Qualifizierung und Beschäftigung<br />

Herr Nicol Müller<br />

Colditzer Str. 6<br />

04668 Grimma<br />

Telefon: 03437/91 18 36<br />

Mobil: 0177/3 95 13 05<br />

Fax: 03437/91 18 37<br />

E-Mail: AWO_SCQB_Grimma@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

82


1.28<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

START-Projekt – Produktionsschule <strong>in</strong> Offenbach<br />

Stadt Offenbach<br />

Offenbach<br />

Hessen<br />

01.09.1994 – 31.08.2006<br />

Praxisnahe Berufsorientierung und Berufsvorbereitung für Jugendliche <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Produktionsschule<br />

vorberufliche Bildung, Berufsorientierung, Berufsvorbereitung, Erwerb von Teilqualifikationen,<br />

Erwerb von Schulabschlüssen, Vermittlung <strong>in</strong> betriebliche Praktika,<br />

Hilfen zur Lebensplanung/-gestaltung<br />

allgeme<strong>in</strong> bildende Schulabschlüsse, Zeugnisse/Zertifikate<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 16 – 25 Jahre<br />

Kapazität: 17<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland, mult<strong>in</strong>ational<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Erfüllung der Vollzeitschulpflicht, ohne Hauptschulabschluss,<br />

Hauptschulabschluss, Schulmüde,<br />

Schulverweigerer<br />

Soziale Merkmale: Sozial-/Bildungsbenachteiligte, ger<strong>in</strong>ges Selbstwertgefühl,<br />

ger<strong>in</strong>ge Sozialkompetenz, von<br />

<strong>Arbeit</strong>slosigkeit Bedrohte, Migranten<br />

Kurzbeschreibung<br />

Seit 1994 wird das START-Projekt (unter der Trägerschaft der Stadt Offenbach am<br />

Ma<strong>in</strong>, Amt für <strong>Arbeit</strong>sförderung und Statistik) <strong>in</strong> Kooperation mit dem Trägerverbund<br />

“Produktionsschule <strong>in</strong> Offenbach” durchgeführt. Im Trägerverbund s<strong>in</strong>d der<br />

Kreis Offenbach, die Käthe-Kollwitz-Berufsschule, das <strong>Arbeit</strong>samt und mehrere<br />

regionale Bildungsträger vertreten. Das Projekt wird mit kommunalen Mitteln, Fördermitteln<br />

des Landes Hessen und mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds f<strong>in</strong>anziert.<br />

Zielgruppe s<strong>in</strong>d schwer vermittelbare und benachteiligte Jugendliche und junge<br />

Erwachsene im Alter von 16 bis 25 Jahren, ohne oder mit e<strong>in</strong>em schlechten Hauptschulabschluss.<br />

Sie haben das zehnte Schulbesuchsjahr und somit die Vollzeitschulpflicht<br />

absolviert. Ziel des Projekts ist es, diesen jungen Menschen e<strong>in</strong>en Übergang <strong>in</strong><br />

Ausbildung und <strong>Arbeit</strong> zu ermöglichen. Im Rahmen e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>jährigen Teilnahme an<br />

e<strong>in</strong>er Produktionsschule erhalten sie e<strong>in</strong> Lern- und <strong>Arbeit</strong>sfeld, <strong>in</strong> dem sie schulische<br />

Theorie und berufliche Fähigkeiten erfahrungsbezogen erwerben können.<br />

Die ProjektteilnehmerInnen arbeiten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er öffentlichen Kant<strong>in</strong>e/Cafeteria und<br />

e<strong>in</strong>em Café. Unter fachlicher Anleitung erlernen und üben sie gastronomische Arbei-<br />

84


ten im Servicebereich. Die Fachtheorie wird im <strong>Arbeit</strong>szusammenhang vermittelt. Bei<br />

Bedarf können die Jugendlichen den Hauptschulabschluss nachholen.<br />

E<strong>in</strong> modularer Aufbau e<strong>in</strong>zelner zertifizierter Lern- und <strong>Arbeit</strong>se<strong>in</strong>heiten ermöglicht<br />

es, für Teilbereiche nachweisbare Kompetenzen zu erwerben und diese auf dem<br />

<strong>Arbeit</strong>smarkt anzubieten. Im e<strong>in</strong>jährigen Projektdurchlauf erlernen und erproben die<br />

Jugendlichen/jungen Erwachsenen Schlüsselqualifikationen, wie z.B. Selbstständigkeit,<br />

Kommunikationsfähigkeit, Kooperationsbereitschaft und Teamfähigkeit. Sie<br />

werden von den MitarbeiterInnen <strong>in</strong> ihrer beruflichen und persönlichen Zukunftsplanung<br />

unterstützt. E<strong>in</strong> mehrwöchiges betriebliches Praktikum bietet die Chance<br />

zur Erprobung der eigenen Fähigkeiten.<br />

Von 18 TeilnehmerInnen haben beim letzten Projektdurchlauf 17 den E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> den<br />

<strong>Arbeit</strong>smarkt erreicht. Produktionsschulen s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> erfolgreiches Instrument der<br />

Integration benachteiligter Jugendliche/junger Erwachsener <strong>in</strong> die <strong>Arbeit</strong>swelt. In<br />

Offenbach wird die Erweiterung des Angebots auf verschiedene <strong>Arbeit</strong>sfelder mit den<br />

gleichen Qualitäten geplant.<br />

Interviewer<strong>in</strong>: Maria Gardemann<br />

Datum des Interviews: 31.01.2001<br />

Informationsstand: 12.06.2001<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

START-Projekt<br />

Produktionsschule <strong>in</strong> Offenbach im Kreisjugendamt<br />

Herr Frank Schobes<br />

Frankfurter Str. 74 A<br />

63067 Offenbach<br />

Telefon: 069/8 00 48 95<br />

Fax: 069/8 04 95<br />

E-Mail: start-projekt.offenbach@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

Internet: http://www.offenbach.de/wirtschaft/beschaeftigung/arbeitsfoerderung/<br />

start-projekt.html<br />

85


1.29<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Tandem<br />

Ausbildungsgeme<strong>in</strong>schaft Industrie, Handel und Handwerk Neubrandenburg e.V.<br />

(ABG)<br />

Neubrandenburg<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

03.05.1999 – 02.05.2002<br />

E<strong>in</strong>gliederung von passiven, beratungsunwilligen Jugendlichen/jungen Erwachsenen<br />

<strong>in</strong> Ausbildung und Beschäftigung durch zusätzliche soziale Betreuungsmaßnahmen<br />

Berufsvorbereitung, Vermittlung <strong>in</strong> Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong>, Beratung zu Bildung,<br />

Ausbildung, <strong>Arbeit</strong>, aufsuchende Jugendsozialarbeit, Hilfen zur Lebensplanung/gestaltung<br />

ke<strong>in</strong>e<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 16 – 25 Jahre<br />

Kapazität: ke<strong>in</strong>e Angaben<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland, ehem. UdSSR<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: ohne Schulabschluss, Schulabbrecher,<br />

Hauptschulabschluss, Ausbildungsabbrecher<br />

Soziale Merkmale: Sozial-/Bildungsbenachteiligte, <strong>Arbeit</strong>slose,<br />

Aussiedler, Schuldner, Drogenerfahrung,<br />

Del<strong>in</strong>quente, ohne festen Wohnsitz, nicht beim<br />

<strong>Arbeit</strong>samt Registrierte<br />

Kurzbeschreibung<br />

Auf passive Jugendliche und junge Erwachsene (ohne Ausbildung und Beschäftigung),<br />

die sich bestehenden Beratungsangeboten und Hilfen verweigern, stoßen wir<br />

vielerorts. Da vorhandene Beratungsstellen kommunaler und freier Träger größtenteils<br />

auf e<strong>in</strong>e “Komm-Struktur” ausgerichtet s<strong>in</strong>d, fallen diese Jugendlichen und jungen<br />

Erwachsenen durch das Betreuungsnetz. Das Projekt “Tandem” – i. R. des Sofortprogramms<br />

gegen Jugendarbeitslosigkeit – setzt genau hier an. Die Jugendlichen und<br />

jungen Erwachsenen werden vor Ort an ihren Treffpunkten <strong>in</strong> Clubs etc. “aufgesammelt”<br />

und, wie der Name “Tandem” schon suggeriert, mit Hilfe der antreibenden und<br />

wegweisenden Kraft der Projektmitarbeiter<strong>in</strong>nen kurzfristig wieder an amtliche Hilfeund<br />

Betreuungsstrukturen herangeführt sowie langfristig für e<strong>in</strong>en neuen Anlauf <strong>in</strong><br />

die Ausbildungs- bzw. <strong>Arbeit</strong>saufnahme motiviert. Dabei ist die Ursache für ihre Situation<br />

(Unwissenheit, “Null-Bock-Stimmung”) nicht entscheidend, wohl aber wird<br />

das soziale und persönliche Umfeld berücksichtigt. Die Jugendlichen werden <strong>in</strong> ihrer<br />

subjektiven Problemvielfalt erst e<strong>in</strong>mal so angenommen wie sie s<strong>in</strong>d und dann die<br />

Problemberge (u.a. Thematik Obdachlosigkeit, Sucht, Drogen etc.) <strong>in</strong> enger<br />

Zusammenarbeit mit den Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen der zuständigen Ämter, Beratungsstellen<br />

sukzessive abgebaut. Ist die Basis <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er stabilen Lebensführung geschaffen,<br />

werden die Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Hilfe e<strong>in</strong>er zusätzlichen,<br />

86


<strong>in</strong>tensiven Betreuung <strong>in</strong> professionelle weiterführende Maßnahmen zur Ausbildungsoder<br />

<strong>Arbeit</strong>saufnahme <strong>in</strong>volviert.<br />

Die Konzeption ist aufgrund des niedrigschwelligen Ansatzes gut für e<strong>in</strong>e Anb<strong>in</strong>dung<br />

an bestehende Angebote der Jugendberufshilfe und offenen Jugendarbeit geeignet.<br />

Entscheidend dabei ist, dass es <strong>in</strong> der Projektarbeit nicht bei e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>dividuellen Krisen<strong>in</strong>tervention<br />

mit abschließendem Verweis an kompetente Stellen bleibt, sondern<br />

den Jugendlichen und jungen Erwachsenen begleitend, auf Wunsch auch während<br />

und nach der Fördermaßnahme, zur Seite gestanden wird.<br />

Interviewer<strong>in</strong>: Mareike Schmidt<br />

Datum des Interviews: 11.01.2001<br />

Informationsstand: 10.05.2001<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Ausbildungsgeme<strong>in</strong>schaft Industrie,<br />

Handel und Handwerk Neubrandenburg e.V.<br />

Projekt “Tandem”<br />

Frau Astrid Zahn<br />

Feldstr. 3<br />

17033 Neubrandenburg<br />

Telefon: 0395/55 81-491<br />

Fax: 0395/55 81-487<br />

E-Mail: abg@nbnet.de<br />

Internet: http://www.abg-nb.de<br />

Ausbildungsgeme<strong>in</strong>schaft Industrie,<br />

Handel und Handwerk Neubrandenburg e.V.<br />

Projekt “Tandem”<br />

Herr Jan Birger Häse<br />

Feldstr. 3<br />

17033 Neubrandenburg<br />

Telefon: 0395/55 81-491<br />

Fax: 0395/55 81-487<br />

E-Mail: abg@nbnet.de<br />

Internet: http://www.abg-nb.de<br />

87


1.30<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Übergang Schule – Beruf von Jugendlichen im Stadtteil<br />

Stadtteilprojekt Sonnenland / Vere<strong>in</strong> Soziale Jugendhilfe e.V.<br />

Hamburg<br />

Hamburg<br />

01.04.1994 – 31.12.1997<br />

Umfassende sozialpädagogische und schulische Begleitung von Jugendlichen bzw.<br />

SchülerInnen beim Übergang von der Schule <strong>in</strong> den Beruf im Stadtteil<br />

vorberufliche Bildung, Berufsorientierung, Beratung zu Bildung, Ausbildung,<br />

<strong>Arbeit</strong>, Stadtteil-/Geme<strong>in</strong>wesenarbeit, Vermittlung <strong>in</strong> betriebliche Praktika,<br />

Beschäftigung<br />

ke<strong>in</strong>e<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 14 – 27 Jahre<br />

Kapazität: 130<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland, Türkei, Ex-Jugoslawien, Polen,<br />

ehem. UdSSR, Afghanistan, Ghana, Tunesien<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Schulverweigerer, Hauptschüler 8.-10.,<br />

Schulbesuchsjahr, ohne Schulabschluss,<br />

Hauptschulabschluss, Realschulabschluss,<br />

Sonderschulabsolventen, ohne Berufsausbildung,<br />

Maßnahmeabbrecher, Ausbildungsabbrecher,<br />

Berufsabschluss, Lernbee<strong>in</strong>trächtigte, Lernbeh<strong>in</strong>derte,<br />

Analphabeten<br />

Soziale Merkmale: aus sozialen Brennpunkten, defektes familiäres<br />

Umfeld, aus Erziehungshilfee<strong>in</strong>richtungen,<br />

Bewährungshilfe, betreutes Wohnen, <strong>Arbeit</strong>slose,<br />

Sozialhilfeempfänger Gewalterfahrung, Missbrauchserfahrung,<br />

Drogenerfahrung, Del<strong>in</strong>quente,<br />

Essstörungen, Schuldner, Sozial-/Bildungsbenachteiligte,<br />

ger<strong>in</strong>ge Sozialkompetenz, ger<strong>in</strong>ges<br />

Selbstwertgefühl, hohe Gewaltbereitschaft,<br />

krim<strong>in</strong>ell Gefährdete, Verhaltensauffällige,<br />

psychisch/ physisch Bee<strong>in</strong>trächtigte, Asylanten,<br />

Aussiedler, Integrationsprobleme, unzureichende<br />

Deutsch-Kenntnisse<br />

Kurzbeschreibung<br />

Das Projekt will Hilfe beim Übergang Schule – Beruf im Stadtteil während und nach<br />

der Regelschulzeit leisten, bis h<strong>in</strong> zur Begleitung während e<strong>in</strong>er (Aus-)Bildung<br />

(-smaßnahme) <strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelfällen. Übergreifende Zielstellung ist, durch diese und andere<br />

Maßnahmen des Trägers im Hamburger Stadtteil Sonnenland, der überwiegend<br />

durch <strong>Arbeit</strong>slosigkeit, Armut und soziale Probleme gekennzeichnet ist, positive<br />

88


Veränderungen zu bewirken. Damit folgt das Projekt “Übergang” dem bereits seit<br />

Beg<strong>in</strong>n der 70er Jahre bestehenden Ansatz des Trägers, Angebote der sozialpädagogischen<br />

<strong>Arbeit</strong> auf das Wohngebiet auszudehnen und sozialräumliche Probleme aufzugreifen.<br />

Dabei wird davon ausgegangen, dass Jugendliche nach Räumen für die eigene<br />

Lebensbewältigung suchen, wo sie sich ausdrücken und die sie sich aneignen können.<br />

Zum übergreifenden Grundkonzept gehören daher u.a. das Bereithalten von<br />

offenen Räumen für Jugendliche und Ältere, die sie auch selbst mit gestalten können<br />

– quasi als Ersatz für fehlende soziale Räume, Nähe, Geborgenheit und Unterstützung<br />

<strong>in</strong> Familien, Schule bzw. im sonstigen Wohngebiet, ferner Nutzung des ganzen<br />

Wohngebietes als pädagogisches Feld sowie E<strong>in</strong>flussnahme auf die <strong>Arbeit</strong>spraxis von<br />

Institutionen und Beteiligung an Veränderungen im Stadtteil.<br />

Zielgruppe des Projekts “Übergang” s<strong>in</strong>d SchülerInnen/SchulabgängerInnen der<br />

8. bis 10. Klassen, die vor e<strong>in</strong>er Berufsentscheidung stehen, bzw. AbbrecherInnen von<br />

Ausbildung oder Maßnahmen, die e<strong>in</strong>e berufliche Umorientierung brauchen sowie<br />

Schulverweigerer, die zum Schulbesuch/-abschluss zurückgeführt werden sollen. Das<br />

Projekt ist zunächst nicht auf sozial Benachteiligte beschränkt, obwohl es vor allem<br />

ihnen Hilfe geben will und auch vorrangig von ihnen genutzt wird. Zur unmittelbaren<br />

Projektarbeit gehören: Berufsberatungsunterricht an Schulen im Stadtteil,<br />

Betriebsbesichtigungen, Bildungsangebote im eigenen Haus (Computerkurse, Sem<strong>in</strong>are,<br />

Projektwochen, offene thematische Veranstaltungen zur Berufswahl), Gruppen-/<br />

E<strong>in</strong>zelberatungen, Bewerbungstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g, darunter jeweils spezielle Angebote für Mädchen<br />

sowie verschiedenartige Praktika <strong>in</strong> Betrieben/Unternehmen.<br />

Interviewer<strong>in</strong>: Barbara Bertram<br />

Datum des Interviews: 20.09.2000<br />

Informationsstand: 26.04.2001<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Stadtteilprojekt Sonnenland<br />

Projekt “Übergang Schule – Beruf”<br />

Frau Monika Fabri<br />

Sonnenland 13<br />

22115 Hamburg<br />

Telefon: 040/7 13 34 34<br />

Fax: 040/7 13 61 19<br />

E-Mail: sonnl<strong>in</strong>e@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

89


1.31<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Zukunft, die weitergeht – Lehrstellen für die Region<br />

Stadtmission Chemnitz e.V., Abt. Jugendsozialarbeit<br />

Hohenste<strong>in</strong>-Ernstthal<br />

Sachsen<br />

seit 01.04.1996<br />

Hilfe bei der Ausbildungsplatzsuche für Schulabgänger aus Mittelschulen –<br />

orientiert am regionalen wirtschaftlichen Bedarf des Landkreises Chemnitzer Land<br />

(vom Lehrvertragsabschluss bis zur Übernahme <strong>in</strong> e<strong>in</strong> <strong>Arbeit</strong>sverhältnis)<br />

Berufsorientierung, Berufsvorbereitung, Vermittlung <strong>in</strong> Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong>,<br />

Beratung zu Bildung, Ausbildung, <strong>Arbeit</strong>, Hilfen zur Lebensplanung/-gestaltung,<br />

Vermittlung <strong>in</strong> betriebliche Praktika<br />

ke<strong>in</strong>e<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 14 – 18 Jahre<br />

Kapazität: 200<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland, ehem. UdSSR, Vietnam<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: ohne Schulabschluss, Hauptschüler der Abgangsklasse,<br />

abschlussgefährdete Hauptschüler, Realschüler<br />

der Abgangsklasse, Abschluss 10. Klasse,<br />

Gesamtschüler, BVJ/berufsvorber. Maßnahmen<br />

Soziale Merkmale: Sozial-/Bildungsbenachteiligte, ger<strong>in</strong>ge Sozialkompetenz,<br />

ger<strong>in</strong>ges Selbstwertgefühl, defektes<br />

familiäres Umfeld, Konflikte im Elternhaus,<br />

Aussiedler, Integrationsprobleme<br />

Kurzbeschreibung<br />

Das Projekt richtet sich an Haupt- und Realschüler der Mittelschulen der Region<br />

Landkreis Chemnitzer Land. Die Lebenssituation dieser Jugendlichen ist häufig von<br />

<strong>in</strong>dividuellen, familiären und sozialen Problemlagen (schulische Defizite, Probleme<br />

mit dem Elternhaus, <strong>Arbeit</strong>slosigkeit usw.) geprägt. Dies wirkt sich durch die knappen<br />

Ausbildungsplätze <strong>in</strong> den neuen Bundesländern bei Lehrstellenausschreibungen<br />

mit teilweise bis zu 1.000 Bewerbern zusätzlich benachteiligend aus.<br />

An diesem wichtigen Punkt – dem Übergang von Schule <strong>in</strong> Ausbildung/Beruf – setzt<br />

das Projekt an.<br />

Die Projektmitarbeiter verfolgen dabei zwei Strategien:<br />

E<strong>in</strong>erseits werden die Ressourcen der Jugendlichen allgeme<strong>in</strong> verbessert, u.a. durch<br />

die <strong>in</strong> den Vorabgangsklassen der Mittelschulen vom Projekt angebotenen Kurse zur<br />

Lebensplanung und Berufsf<strong>in</strong>dung sowie das gezielte Bewerbungstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g <strong>in</strong> den<br />

Abgangsklassen. Im Ergebnis können evtl. vorhandene <strong>in</strong>dividuelle und soziale Defizite<br />

kompensiert und die Chancen e<strong>in</strong>er selbstständigen, selbstbewussten Berufs-/<br />

<strong>Arbeit</strong>splatzf<strong>in</strong>dung (und Lebensführung) erhöht werden. Durch den präventiven<br />

90


Charakter wird frühzeitig auf Bewerbungsfristen, Berufsalternativen und vor allem<br />

die Leistungsanforderungen <strong>in</strong> den erwünschten Berufsfeldern e<strong>in</strong>gegangen bzw. die<br />

Lerne<strong>in</strong>stellung und Motivation rechtzeitig bee<strong>in</strong>flusst. Außerdem können sich die<br />

Jugendlichen über die kont<strong>in</strong>uierliche Veranstaltungsreihe “Berufe zum Anfassen”<br />

frühzeitig über Berufsmöglichkeiten praxisnah <strong>in</strong>formieren sowie durch die Vermittlung<br />

von (Schul-)Praktika im gewünschten Berufsfeld vorab ihre Vorstellungen vom<br />

Beruf <strong>in</strong> der Realität überprüfen. Dem Projekt ermöglicht das, flexibel auf Veränderungen<br />

im <strong>Arbeit</strong>smarkt zu reagieren, dabei auch auf so genannte “unattraktive Berufe”<br />

e<strong>in</strong>zugehen.<br />

Anderseits wird e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuelle ganzheitliche sozialpädagogische, vor allem langfristige<br />

Beratung und Betreuung auf Wunsch auch über den Lehrvertragsabschluss<br />

h<strong>in</strong>aus angeboten. Diese wirkt sich positiv auf die Persönlichkeitsentwicklung der<br />

Jugendlichen aus. Die <strong>in</strong>dividuellen Neigungen und Fähigkeiten werden ebenso<br />

berücksichtigt wie die persönlichen Interessen und Berufswünsche (“Traumberuf”).<br />

So wird dem Jugendlichen nicht irgende<strong>in</strong>e (freie) Ausbildung vermittelt, sondern<br />

geme<strong>in</strong>sam die für ihn optimale berufliche Perspektive erarbeitet und begleitend<br />

umgesetzt. Durch die permanente persönliche Kontaktpflege zu Großunternehmen,<br />

kle<strong>in</strong>en und mittleren Betrieben bzw. beruflichen Schulungszentren entsteht e<strong>in</strong>e Vertrauensbasis,<br />

die es ermöglicht, die benachteiligten Jugendlichen <strong>in</strong> Ausbildung und<br />

<strong>Arbeit</strong> zu br<strong>in</strong>gen. Die Erfahrung zeigt: Für die meisten Betriebe ist es wichtiger, dass<br />

die Auszubildenden motiviert, über das Berufsfeld <strong>in</strong>formiert und teilweise praktisch<br />

erfahren s<strong>in</strong>d, als dass sie e<strong>in</strong>en “1a”-Notendurchschnitt haben.<br />

Die anhaltende schlechte Ausbildungssituation <strong>in</strong> den neuen Bundesländern impliziert<br />

e<strong>in</strong> schnelles Übertragen erfolgreicher Konzepte. Für das Lehrstellenprojekt<br />

“Zukunft, die weitergeht – Lehrstellen für die Region” sprechen die positive Resonanz<br />

seitens der betreuten Jugendlichen und der regionalen Unternehmen sowie jeder e<strong>in</strong>zelne<br />

Vermittlungserfolg.<br />

Interviewer<strong>in</strong>: Mareike Schmidt<br />

Datum des Interviews: 13.09.2000<br />

Informationsstand: 04.05.2001<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Stadtmission Chemnitz e.V.<br />

Lehrstellenprojekt<br />

Frau Ute Groß<br />

Immanuel-Kant-Str. 16<br />

09337 Hohenste<strong>in</strong>-Ernstthal<br />

Telefon: 03723/62 73 27<br />

Fax: 03723/62 73 28<br />

E-Mail: JSA-Stadtmission-Chemnitz@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

91


Berufliche Integration für alle<br />

<strong>Praxismodelle</strong> zur beruflichen Integration<br />

benachteiligter Jugendlicher<br />

93<br />

<strong>Praxismodelle</strong> für Jugendliche mit<br />

sozialen Benachteiligungen


2.01<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Bauwerkstatt Sültefeld – Errichtung von 14 Wohne<strong>in</strong>heiten<br />

im sozialen Wohnungsbau<br />

Entwicklungswerkstatt Ökologie und Beschäftigung Willebadessen gGmbH<br />

Willebadessen<br />

Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen<br />

01.01.1995 – 31.12.1999<br />

Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahmen für arbeitslose Jugendliche ohne<br />

qualifizierten Schulabschluss im Baubereich; Beteiligung an der Errichtung von<br />

14 Wohne<strong>in</strong>heiten im Sozialen Wohnungsbau – Bauwerkstatt Sültefeld, Niedrigenergiehäuser<br />

Berufsvorbereitung, Beschäftigung, Vermittlung <strong>in</strong> Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong>, Erwerb<br />

von Teilqualifikationen<br />

Zeugnisse/Zertifikate, Ausbildungsabschlüsse – anerkannte Berufe<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich<br />

Altersgruppe: 18 – 25 Jahre<br />

Kapazität: 20<br />

Nationalität: Deutsche<br />

Herkunftsland: Deutschland, ehem. UdSSR<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Sonderschulabsolventen, Ausbildungsabbrecher,<br />

Hauptschüler 9./10. Schuljahr<br />

Soziale Merkmale: Langzeitarbeitslose, Aussiedler<br />

Kurzbeschreibung<br />

Die Entwicklungswerkstatt Ökologie und Beschäftigung Willebadessen GmbH<br />

(ewöb) wurde vor fünf Jahren gegründet, um arbeitslosen Jugendlichen und Langzeitarbeitslosen<br />

durch s<strong>in</strong>nvolle <strong>Arbeit</strong> <strong>in</strong> sozialversicherungspflichtigen Qualifizierungs-<br />

und Beschäftigungsverhältnissen soziale Stabilität und berufliche Orientierung<br />

zu geben. Die ewöb ist e<strong>in</strong> Handwerksbetrieb mit den drei Betriebsabteilungen Bau,<br />

Holz und Garten- und Landschaftsbau.<br />

Dazu gehört das Modell Bauwerkstatt Sültefeld, <strong>in</strong> dem vormals arbeitslose Jugendliche<br />

und Langzeitarbeitslose im Rahmen von <strong>Arbeit</strong>sbeschaffungsmaßnahmen,<br />

Beschäftigungsmaßnahmen des Landes und der EU sowie Umschulungen zum Maurergesellen<br />

<strong>in</strong>sgesamt sechs Häuser mit 14 Wohne<strong>in</strong>heiten im Sozialen Wohnungsbau<br />

errichtet haben.<br />

Bauwerkstatt Sültefeld zielt darauf, Standards im sozialen Wohnungsbau <strong>in</strong> ökosozialer<br />

und kostensparender Bauweise zu setzen. Bei der Ausführung der Bauarbeiten<br />

kommen ausschließlich ökologische Baustoffe und Anlagen zum E<strong>in</strong>satz. Die ewöb<br />

ist Bau- und Projektträger.<br />

Das Projekt wurde <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit der regionalen Bauwirtschaft und dem<br />

Bauhandwerk realisiert. E<strong>in</strong>e Vere<strong>in</strong>barung zwischen Projektträger und Kreishandwerkerschaft<br />

sicherte den regionalen Unternehmen 70% der gesamten Bausumme<br />

zu, 30% wurden vom Projektträger durch Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaß-<br />

94


nahmen sowie Umschulungen ausgeführt. Die Gebäude wurden beschäftigungs<strong>in</strong>tensiv<br />

geplant, um vielseitige Betätigungsfelder für die beteiligten Jugendlichen und<br />

Langzeitarbeitslosen zu erreichen.<br />

Kooperationsbeziehungen bestehen zur Kreishandwerkerschaft, zu regionalen Handwerksbetrieben,<br />

zur Berufsschule und zu anderen Weiterbildungsanbietern.<br />

Insgesamt waren <strong>in</strong> der Bauwerkstatt über e<strong>in</strong>en Zeitraum von fünf Jahren rund<br />

60 ehemals <strong>Arbeit</strong>slose beteiligt, davon etwa 20 Jugendliche. Die Teilnehmer der<br />

Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahmen werden an der Ausführung aller<br />

Gewerke des Bauvorhabens beteiligt.<br />

Die Jugendlichen werden 1999 sozialversicherungspflichtig beschäftigt.<br />

Die F<strong>in</strong>anzierung der genannten Maßnahmen sowie der Umschulungen zum Maurer<br />

erfolgte über ABM-Mittel, das <strong>Arbeit</strong>samt Paderborn sowie die Programme AQUA<br />

und QUAZI des M<strong>in</strong>isteriums für <strong>Arbeit</strong> des Landes NW.<br />

In dem Modellprojekt werden Mittel der Strukturpolitik, der Wirtschafts- und der<br />

<strong>Arbeit</strong>smarktpolitik verzahnt. Die endogene Strukturentwicklung der Region und<br />

damit der Erhalt von <strong>Arbeit</strong>splätzen im Handwerk durch die Entwicklung und Nutzung<br />

neuer Baustoffe und Verfahren ist hervorzuheben.<br />

Erprobt werden technische <strong>Neue</strong>rungen, so z.B. die Wärmebereitstellung für alle<br />

Wohnungen durch e<strong>in</strong>e zentrale Holzhackschnitzel-Heizung. Innovationen werden<br />

von der Industrie und der Politik aufgenommen.<br />

Die Jugendlichen werden <strong>in</strong> der Hauptsache auf E<strong>in</strong>facharbeitsplätze vermittelt, zum<br />

Beispiel als Bauhelfer.<br />

Das Modellprojekt endet 1999. Die Bauwerkstatt (ökologisch Bauen) wird als Wirtschaftsbetrieb<br />

ausgegründet.<br />

Interviewer<strong>in</strong>: Birgit Kle<strong>in</strong><br />

Datum des Interviews: 16.08.1999<br />

Informationsstand: 04.08.2000<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Bauwerkstatt Sültefeld<br />

Entwicklungswerkstatt Willebadessen gGmbH<br />

Herr Wolfgang Giese-Menn<br />

Bahnhofstr. 2<br />

34439 Willebadessen<br />

Telefon: 05646/9 80 8-0<br />

Fax: 05646/9 80 8-80<br />

E-Mail: ewoeb@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

Internet: http://www.ewoeb.de<br />

95


Bauwerkstatt Sültefeld<br />

Entwicklungswerkstatt Willebadessen gGmbH<br />

Herr Klaus Eichler<br />

Bahnhofstr. 2<br />

34439 Willebadessen<br />

Telefon: 05646/9 80 8-0<br />

Fax: 05646/9 80 8-80<br />

E-Mail: ewoeb@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

Internet: http://www.ewoeb.de<br />

96


2.02<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Berufliche Erstausbildung sozial benachteiligter Jugendlicher<br />

im Kontext des europäischen E<strong>in</strong>igungsprozesses<br />

Selbsthilfe 91 e.V.<br />

Chemnitz<br />

Sachsen<br />

01.01.1997 – 31.12.2000<br />

Berufliche Erstausbildung sozial benachteiligter Jugendlicher mit ganzheitlichem<br />

pädagogischen Ansatz als Alternative zum dualen System zur Kompensation der<br />

spezifischen Probleme der Zielgruppe<br />

berufliche Erstausbildung, Vermittlung <strong>in</strong> betriebliche Praktika, <strong>in</strong>terkulturelle<br />

Jugendsozialarbeit<br />

Ausbildungsabschlüsse – anerkannte Berufe, Zeugnisse/Zertifikate<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 18 – 27 Jahre<br />

Kapazität: 120<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland, Türkei, ehem. UdSSR<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Hauptschulabschluss, Ausbildungsabbrecher,<br />

BVJ/berufsvorb. Maßnahme<br />

Soziale Merkmale: Langzeitarbeitslose, Schuldner, Konflikte im<br />

Elternhaus, Del<strong>in</strong>quente, Drogenerfahrung<br />

Kurzbeschreibung<br />

Bei der außerbetrieblichen Berufsausbildung für Jugendliche mit sozialen Bee<strong>in</strong>trächtigungen<br />

werden unkonventionelle Wege beschritten. Das Ergebnis zeigt, dass auch<br />

Jugendliche aus den so genannten Problemgruppen zur Ablegung der Facharbeiterprüfung<br />

fähig s<strong>in</strong>d, wenn sie geeignete Bed<strong>in</strong>gungen zur Unterstützung und Förderung<br />

vorf<strong>in</strong>den und erfahren. Gleichzeitig werden durch Auslandskontakte und entsprechende<br />

Praktika Grundlagen für e<strong>in</strong>e Euro-<strong>Arbeit</strong>smarktfähigkeit sozial benachteiligter<br />

Jugendlicher erarbeitet.<br />

E<strong>in</strong>e Besonderheit des Modells besteht dar<strong>in</strong>, dass sowohl die berufstheoretische Ausbildung<br />

als auch die praktischen Lehrunterweisungen <strong>in</strong> den Ausbildungsstätten des<br />

Vere<strong>in</strong>s durchgeführt werden. Dies hat den Vorteil, dass die häufig zu beobachtenden<br />

Brüche zwischen der Fachpraxis (beim Ausbildungsträger) und den Fachtheorien (<strong>in</strong><br />

der Berufsschule) vermieden werden.<br />

Das Modell bietet e<strong>in</strong>e Art letzte Chance zur beruflichen Erstausbildung problembeladener<br />

Heranwachsender. Da viele benachteiligte Jugendliche im dualen System<br />

scheitern oder bereits versagt haben, bietet dieses Konzept e<strong>in</strong>e wirksame Alternative.<br />

98


Interviewer: Gunnar Werwitz<br />

Datum des Interviews: 28.09.1999<br />

Informationsstand: 04.12.2000<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Selbsthilfe 91 e.V.<br />

Projekt “Berufliche Erstausbildung”<br />

Herr Gerd-Re<strong>in</strong>er Münch<br />

Am Harthauer Bahnhof 5<br />

09125 Chemnitz<br />

Telefon: 0371/5 30 83 60<br />

Fax: 0371/51 33 85<br />

99


2.03<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Berufliche Qualifizierung und Beschäftigung<br />

sozial benachteiligter und arbeitsloser Jugendlicher/<br />

junger Erwachsener im öffentlichen Denkmalschutz auf dem<br />

Gelände der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora Nordhausen<br />

<strong>Arbeit</strong> und Bildung Nordhausen e.V.<br />

Nordhausen<br />

Thür<strong>in</strong>gen<br />

29.12.1997 – 30.10.2000<br />

Europäisches Kooperationsprojekt zur Vorbereitung sozial besonders benachteiligter,<br />

arbeitsloser Jugendlicher/junger Erwachsener auf den Übergang <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e berufliche<br />

Ausbildung bzw. <strong>Arbeit</strong> durch den Erwerb grundlegender Qualifikationen von<br />

arbeitsmarktpolitischer Relevanz <strong>in</strong> den Bereichen Bau und Restauration auf dem<br />

Gedenkstättengelände und <strong>in</strong> weiteren Betrieben e<strong>in</strong>schließlich sozialpädagogischer<br />

Betreuung<br />

vorberufliche Bildung, Beschäftigung, Vermittlung <strong>in</strong> Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong>,<br />

Erwerb von Teilqualifikationen, Erwerb von Schulabschlüssen, Beratung zu<br />

Bildung, Ausbildung, <strong>Arbeit</strong>, Sozialberatung, Resozialisierung<br />

allgeme<strong>in</strong> bildende Schulabschlüsse, Masch<strong>in</strong>enbedienungssche<strong>in</strong>e,<br />

Zeugnisse/Zertifikate<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 18 – 25 Jahre<br />

Kapazität: 20<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: ohne Schulabschluss, Schulabbrecher,<br />

Sonderschulabsolventen, Hauptschulabschluss,<br />

Realschulabschluss<br />

Soziale Merkmale: Langzeitarbeitslose, von <strong>Arbeit</strong>slosigkeit<br />

Bedrohte, Sozialhilfeempfänger, Sozial-/Bildungsbenachteiligte,<br />

junge Mütter, betreutes Wohnen,<br />

aus Erziehungshilfee<strong>in</strong>richtungen, Schuldner,<br />

Erziehungsschwierige, psychisch/physisch Bee<strong>in</strong>trächtigte,<br />

ger<strong>in</strong>ge Sozialkompetenz, hohe<br />

Gewaltbereitschaft, Gewalterfahrung, Drogenerfahrung<br />

Kurzbeschreibung<br />

Das Modellprojekt bietet über e<strong>in</strong>en dreijährigen Gesamtzeitraum <strong>in</strong> drei Maßnahmen<br />

(jeweils 18 Monate) für sozial stark benachteiligte arbeitslose Jugendliche und<br />

junge Erwachsene von 18 bis 25 Jahren die Möglichkeit e<strong>in</strong>er persönlichen, schulischen<br />

und beruflichen Stabilisierung mit Vorbereitung auf e<strong>in</strong>e Ausbildung oder<br />

<strong>Arbeit</strong>stätigkeit. Die Zielgruppe ist mehrfach problembehaftet (Leistungen, Lernund<br />

Sozialverhalten, Umfeld, bisherige Biografie), daher meist ohne Chancen, selbst<br />

100


zu e<strong>in</strong>er klaren Lebensperspektive mit <strong>Arbeit</strong> zu f<strong>in</strong>den. Zur (Wieder-)<strong>in</strong>tegration <strong>in</strong><br />

<strong>Arbeit</strong> und Bildung bietet das Projekt e<strong>in</strong>e breite Palette von sozialpädagogischen u.a.<br />

Hilfen an. Der theoretische Unterricht hat zum Ziel, schulische Lücken zu schließen<br />

und ggf. auf das Nachholen von (externen) Abschlüssen vorzubereiten. Die praktische<br />

<strong>Arbeit</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er KZ-Gedenkstätte ist geeignet, nicht schlechth<strong>in</strong> über unterschiedliche<br />

Aufgabenfelder e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> <strong>Arbeit</strong> vorzubereiten, sondern über die direkte Konfrontation<br />

mit der faschistischen Vergangenheit Emotionen, Ause<strong>in</strong>andersetzung und<br />

Nachdenken über die Lebensperspektiven zu entwickeln. Die Motivierung zu Leistung<br />

und Aktivität wird unterstützt durch den direkten Ernst- und Öffentlichkeitscharakter<br />

der geleisteten <strong>Arbeit</strong> (Sanierungs- und Rekonstruktionsarbeiten im<br />

Lagergelände an Gebäuden, Mauern, Schächten, Wegen, Grünflächengestaltung,<br />

Archivarbeiten usw.), was den Gedenkstättenbesuchern unmittelbar zugute kommt.<br />

Insofern versteht sich das Projekt auch als e<strong>in</strong> Bestandteil der regionalen Wirtschaftsentwicklung.<br />

Es besteht enge Verb<strong>in</strong>dung zu mehreren europäischen Jugendprojekten (<strong>in</strong> England,<br />

Frankreich, Italien), die sich ebenfalls mit Bausanierung und Denkmalspflege<br />

befassen und mit Benachteiligten arbeiten. In den Maßnahmen gibt es verschiedene<br />

Formen von <strong>in</strong>ternationalem Jugend- und Mitarbeiteraustausch, e<strong>in</strong>schließlich der<br />

Mitarbeit an Bau-Projekten im anderen Land.<br />

Träger der Maßnahmen ist der Vere<strong>in</strong> <strong>Arbeit</strong> und Bildung Nordhausen, e<strong>in</strong> auch<br />

überregional sehr bekannter und anerkannter Bildungsträger bzw. <strong>Arbeit</strong>geber. Das<br />

Modellprojekt verläuft <strong>in</strong> enger Kooperation mit zuständigen örtlichen Ämtern,<br />

diversen Beratungsstellen, der Gedenkstättenleitung, der Denkmalschutzbehörde<br />

sowie zahlreichen Betrieben – bezüglich Praktika und evtl. späterem E<strong>in</strong>satz. Es ist<br />

Bestandteil des europäischen YOUTHSTART-Beschäftigungsprogramms und wird<br />

als solches über ESF gefördert, mit Kof<strong>in</strong>anzierung durch <strong>Arbeit</strong>samt (ABM-Stellen<br />

für TeilnehmerInnen), die Gedenkstätte und den Vere<strong>in</strong> (jeweils Mitarbeiter-Anteile).<br />

Interviewer<strong>in</strong>: Barbara Bertram<br />

Datum des Interviews: 29.06.2000<br />

Informationsstand: 23.03.2001<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

<strong>Arbeit</strong> und Bildung Nordhausen e.V.<br />

YOUTHSTART-Projekt<br />

Herr Karsten Kratz<br />

Rothenburgstr. 10/11<br />

99734 Nordhausen<br />

Telefon: 03631/60 62 15<br />

Fax: 03631/60 62 60<br />

E-Mail: ndh@aubev.de<br />

Internet: http://www.aubev.de<br />

101


<strong>Arbeit</strong> und Bildung Nordhausen e.V.<br />

Frau Brunhilde R<strong>in</strong>ke<br />

Rothenburgstr. 10/11<br />

99734 Nordhausen<br />

Telefon: 03631/60 62 15<br />

Fax: 03631/60 62 60<br />

E-Mail: ndh@aubev.de<br />

Internet: http://www.aubev.de<br />

102


103


2.04<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Berufsvorbereitung/Berufsorientierung für Jugendliche und<br />

junge Erwachsene aus E<strong>in</strong>richtungen der Jugendhilfe<br />

Amt für Soziale Dienste Bremen; <strong>Arbeit</strong>samt Bremen<br />

Bremen<br />

Bremen<br />

seit 01.03.1998<br />

Überleitung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus E<strong>in</strong>richtungen der<br />

Jugendhilfe <strong>in</strong> e<strong>in</strong> selbstständiges Leben über die Berufsf<strong>in</strong>dung durch e<strong>in</strong> enges<br />

Zusammenwirken von Kooperationspartnern<br />

Berufsorientierung, Berufsvorbereitung, Vermittlung <strong>in</strong> Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong>,<br />

Resozialisierung<br />

allgeme<strong>in</strong> bildende Schulabschlüsse, Ausbildungsabschlüsse – anerkannte Berufe,<br />

Masch<strong>in</strong>enbedienungssche<strong>in</strong>e<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 16 – 21 Jahre<br />

Kapazität: 60<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland, Türkei<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: ohne Schulabschluss, ohne Berufsausbildung<br />

Soziale Merkmale: aus Erziehungshilfee<strong>in</strong>richtungen, Heimjugendliche,<br />

Inhaftierte/Freigänger<br />

Kurzbeschreibung<br />

Das Kooperationsprojekt zwischen dem Amt für Soziale Dienste (Abteilung Wirtschaftliche<br />

Jugendhilfe) und dem <strong>Arbeit</strong>samt Bremen kümmert sich um die berufliche<br />

Integration der ca. 200 bis 300 Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus<br />

E<strong>in</strong>richtungen der Jugendhilfe (Heime). Dazu wird das gesamte relevante Förder<strong>in</strong>strumentarium<br />

der Bundesanstalt für <strong>Arbeit</strong> – <strong>in</strong>sbesondere das Sofortprogramm –<br />

<strong>in</strong>tensiv, unbürokratisch und flexibel genutzt. Das Projekt bietet den Heimjugendlichen<br />

niedrigschwellige Berufsvorbereitungs- und -orientierungsmaßnahmen sowie<br />

Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten <strong>in</strong> allen Berufsbereichen und will<br />

ihnen so zur Selbstständigkeit und wirtschaftlichen Unabhängigkeit verhelfen. Viele<br />

dieser Jugendlichen blieben bisher ohne Schulabschluss und Berufsausbildung und<br />

gerieten dadurch langfristig <strong>in</strong> die Abhängigkeit von der Sozialhilfe. Berufsvorbereitung<br />

und -orientierung spielten <strong>in</strong> diesem Segment bislang offenbar e<strong>in</strong>e untergeordnete<br />

Rolle. Die meisten dieser Jugendlichen und jungen Erwachsenen waren noch nie<br />

bei der Berufsberatung des <strong>Arbeit</strong>samtes. Jedem Jugendlichen, der zur Zielgruppe<br />

gehört, wurde e<strong>in</strong> Angebot im Bereich Berufsvorbereitung, Ausbildung oder Beschäftigung<br />

garantiert. Betrieben, die e<strong>in</strong>en Heimjugendlichen e<strong>in</strong>stellten, wurde e<strong>in</strong>e Prämie<br />

<strong>in</strong> Höhe von 400 DM pro Monat für die Dauer e<strong>in</strong>es Jahres <strong>in</strong> Aussicht gestellt.<br />

Verschiedene Bremer Bildungsträger, wie beispielsweise das Bremer Bildungsbüro<br />

und das Bildungszentrum der Wirtschaft im Unterwesergebiet e.V. (BWU), übernehmen<br />

die Durchführung der diversen Maßnahmen, akquirieren Praktikumsbetriebe<br />

104


und fungieren auch als Brücke zum ersten <strong>Arbeit</strong>smarkt. Die Vermittlungs- und<br />

Überleitungsquote <strong>in</strong> den ersten Ausbildungs- und <strong>Arbeit</strong>smarkt liegt bei 60% bis<br />

70%. Das Maßnahmepaket ist auf die Bedürfnisse der Jugendlichen abgestimmt und<br />

umfasst je nach Fähigkeit und Neigung u.a. Kurse zum Nachholen des Hauptschulabschlusses,<br />

Maßnahmen zur Berufsvorbereitung und -orientierung und reguläre<br />

Ausbildungsgänge <strong>in</strong> anerkannten Ausbildungsberufen. Zu den Maßnahmen zählen<br />

beispielsweise e<strong>in</strong> berufspraktischer Grundausbildungslehrgang sowie e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>jähriger<br />

niedrigschwelliger Lehrgang zur Verbesserung beruflicher Bildungs- und E<strong>in</strong>gliederungsmöglichkeiten.<br />

Das Angebot wird den Jugendlichen auch durch Sport, Besuche<br />

<strong>in</strong> Fitnessstudios und Auslandsaufenthalte <strong>in</strong> Spanien und Griechenland schmackhaft<br />

gemacht. E<strong>in</strong> Baulehrgang beispielsweise be<strong>in</strong>haltet die Restaurierung alter Gebäude<br />

<strong>in</strong> Kalabrien. E<strong>in</strong>ige Heimjugendliche s<strong>in</strong>d auch am Projekt “Waller Dorf” beteiligt,<br />

e<strong>in</strong>er komb<strong>in</strong>ierten arbeitsmarkt-, wohnungs- und sozialpolitischen Maßnahme der<br />

Waller Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft (WaBeQ).<br />

Interviewer: Günther Schaub<br />

Datum des Interviews: 26.06.2000<br />

Informationsstand: 11.05.2001<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Amt für Soziale Dienste<br />

Projekt “Berufsvorb./Berufsorientg.”<br />

Herr Lothar Me<strong>in</strong>eke<br />

PF 10 77 69<br />

28077 Bremen<br />

Telefon: 0421/3 61 85 69<br />

Fax: 0421/3 61 86 80<br />

E-Mail: rodenbuesch@uni-bremen.de<br />

<strong>Arbeit</strong>samt Bremen, Berufsberatung<br />

Projekt “Berufsvorb./Berufsorientg.”<br />

Herr Christian Hempel<br />

Doventorste<strong>in</strong>weg 48–52<br />

28195 Bremen<br />

Telefon: 0421/6 44 91 73<br />

105


2.05<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Beschäftigung und Betreuung arbeitsloser Jugendlicher<br />

Brunnenhof Sozialprojekt gGmbH<br />

Schrobenhausen<br />

Bayern<br />

01.05.1999 – 30.04.2000<br />

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung und sozialpädagogische Betreuung<br />

vorberufliche Bildung, Berufsvorbereitung, Vermittlung <strong>in</strong> Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong>,<br />

Beschäftigung, Beratung zu Bildung, Ausbildung, <strong>Arbeit</strong><br />

ke<strong>in</strong>e<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 18 – 25 Jahre<br />

Kapazität: 5<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Sonderschulabsolventen, Hauptschulabschluss,<br />

Berufsabschluss, ohne Berufsausbildung<br />

Soziale Merkmale: <strong>Arbeit</strong>slose<br />

Kurzbeschreibung<br />

Die Selbsthilfefirma Brunnenhof-Sozialprojekt GmbH <strong>in</strong> Schrobenhausen beschäftigt<br />

fünf arbeitslose Jugendliche mit e<strong>in</strong>fachen Montagearbeiten im eigenen Betrieb<br />

und <strong>in</strong> ausgewählten Betrieben <strong>in</strong> und um Schrobenhausen im Rahmen der geme<strong>in</strong>nützigen<br />

<strong>Arbeit</strong>nehmer-Überlassung. Zielgruppe des neuen Jugendprojekts s<strong>in</strong>d<br />

nicht mehr schulpflichtige arbeitslose Jugendliche und junge Erwachsene beiderlei<br />

Geschlechts im Alter von 18 bis 25 Jahren. Das Ziel der Selbsthilfefirma ist es, möglichst<br />

vielen Jugendlichen den Weg <strong>in</strong> den ersten <strong>Arbeit</strong>smarkt zu ebnen, <strong>in</strong>dem ihnen<br />

lebenspraktische Fähigkeiten vermittelt werden. Dazu gehören auch die klassischen<br />

<strong>Arbeit</strong>stugenden wie Pünktlichkeit, Diszipl<strong>in</strong>, Ordnung etc.<br />

Die Maßnahme ist auf zwölf Monate konzipiert, die 38-Stunden-Woche be<strong>in</strong>haltet<br />

e<strong>in</strong>en Projekttag (Freitag fünf Stunden), e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelgespräch mit e<strong>in</strong>er sozialpädagogischen<br />

Fachkraft und e<strong>in</strong>en Qualifizierungsanteil von acht Stunden. Die Teilnehmer<br />

erhalten e<strong>in</strong>e monatliche Vergütung <strong>in</strong> Höhe von 900 DM. Bestandteil der Maßnahme<br />

ist e<strong>in</strong>e sozialpädagogische E<strong>in</strong>zel- und Gruppenbetreuung der Jugendlichen. Der<br />

Qualifizierungsanteil beträgt 10 bis 15% und wird <strong>in</strong> den Lehrwerkstätten der<br />

Firmen absolviert.<br />

Jeden Freitag f<strong>in</strong>det auf dem Brunnenhof unter der Leitung e<strong>in</strong>er Sozialpädagog<strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />

Projekttag statt mit geme<strong>in</strong>samem Frühstück, Berichten der Jugendlichen aus den<br />

Praktikumsbetrieben, mit Rollenspielen, Gruppengesprächen, theoretischem Lernen<br />

(wie Bewerbungstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g). Das Projekt verdankt se<strong>in</strong>e F<strong>in</strong>anzierung <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie<br />

der Spendenaktion. E<strong>in</strong> Teil der Lohnkosten (50%) wird von den kooperierenden<br />

Betrieben übernommen, für e<strong>in</strong>en Teilnehmer stehen Mittel aus dem Sofort-<br />

106


programm zur Verr<strong>in</strong>gerung der Jugendarbeitslosigkeit der Bundesanstalt für <strong>Arbeit</strong><br />

zur Verfügung. Mittel aus dem <strong>Arbeit</strong>smarktfonds blieben dem Brunnenhof für das<br />

neue Jugendprojekt verwehrt. Nach dem Fehlstart e<strong>in</strong>es ersten Jugendprojekts s<strong>in</strong>d<br />

potenzielle Geldgeber misstrauisch geworden. Außerdem hat der Brunnenhof als<br />

sogenannte E<strong>in</strong>-Mann-GmbH ke<strong>in</strong>e der großen Trägere<strong>in</strong>richtungen h<strong>in</strong>ter sich, die<br />

<strong>in</strong> der Regel über F<strong>in</strong>anzierungsmöglichkeiten bestens <strong>in</strong>formiert s<strong>in</strong>d. Die E<strong>in</strong>richtung<br />

<strong>in</strong>sgesamt f<strong>in</strong>anziert sich daher zu fast 80% aus Eigenmitteln.<br />

Interviewer: Günther Schaub<br />

Datum des Interviews: 19.07.1999<br />

Informationsstand: 12.09.2000<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Brunnenhof Sozialprojekt gGmbH<br />

Beschäftigung und Betreuung<br />

arbeitsloser Jugendlicher<br />

Herr Josef R. Dauer<br />

Alte Schulgasse 2<br />

86529 Schrobenhausen<br />

Telefon: 08252/8 12 00<br />

Fax: 08252/8 30 16<br />

107


2.06<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Bumerang<br />

Ländliche Kerne e.V.<br />

Hartmannsdorf<br />

Thür<strong>in</strong>gen<br />

01.02.1998 – 30.09.2000<br />

Berufliche und arbeitsmarktorientierte Stabilisierung und Entwicklung sozial<br />

benachteiligter bzw. lernbee<strong>in</strong>trächtigter Jugendlicher im ländlichen Raum im<br />

Rahmen e<strong>in</strong>er transnationalen Geme<strong>in</strong>schaft mit dem Ziel der Vermittlung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Ausbildung<br />

vorberufliche Bildung, Berufsorientierung, Berufsvorbereitung, abschlussbezogene<br />

Nachqualifizierung, Beschäftigung, Vermittlung <strong>in</strong> Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong>,<br />

Beratung zu Bildung, Ausbildung, <strong>Arbeit</strong>, Erwerb von Schulabschlüssen, <strong>in</strong>terkulturelle<br />

Jugendsozialarbeit<br />

allgeme<strong>in</strong> bildende Schulabschlüsse<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 17 – 20 Jahre<br />

Kapazität: 24<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: ohne Schulabschluss, Abschluss 8. Klasse,<br />

Hauptschulabschluss, ohne Berufsausbildung,<br />

Ausbildungsabbrecher, Berufsabschluss, Maßnahmeabbrecher,<br />

Lernbee<strong>in</strong>trächtigte<br />

Soziale Merkmale: Sozial-/Bildungsbenachteiligte, <strong>Arbeit</strong>slose,<br />

defektes familiäres Umfeld, Verhaltensauffällige,<br />

Erziehungshilfe, ger<strong>in</strong>ge Sozialkompetenz,<br />

Schuldner, Drogenerfahrung, Gewalterfahrung,<br />

hohe Gewaltbereitschaft, Del<strong>in</strong>quente,<br />

nach JGG §10 Beauflagte<br />

Kurzbeschreibung<br />

Ausgehend von Strukturproblemen im ländlichen Raum wurde das Praxismodell<br />

ursprünglich geschaffen, um dem Nachwuchsproblem der ansässigen Agrarbetriebe<br />

zu begegnen.<br />

Das Ansteigen der <strong>Arbeit</strong>slosigkeit und der Rückgang von Lehrstellenangeboten,<br />

besonders auch für Jugendliche mit sozialen Bee<strong>in</strong>trächtigungen, führte zu e<strong>in</strong>er Konzeptionsveränderung<br />

und damit zu e<strong>in</strong>er Änderung der “Auftraggeber”, die nun nicht<br />

mehr die Wirtschaft, sondern vielmehr die benachteiligten Jugendlichen waren.<br />

Ihnen bot das Praxismodell e<strong>in</strong>e Chance, unter <strong>in</strong>dividueller Begleitung e<strong>in</strong>en erfolgreichen<br />

E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> die Berufsausbildung zu realisieren.<br />

Dabei wurden mit dem Durchlauf von drei Modulen mit unterschiedlichen<br />

Tätigkeitsmerkmalen, dem E<strong>in</strong>satz der Jugendlichen <strong>in</strong> Betriebspraktika und der<br />

108


Teilnahme an e<strong>in</strong>em europäischen Austauschprogramm <strong>in</strong>novative Wege beschritten.<br />

Ergebnis war der Nachweis, dass auch Jugendliche aus den so genannten Problemgruppen<br />

erfolgreich zur Aufnahme e<strong>in</strong>er beruflichen Bildung motiviert und vorbereitet<br />

werden können.<br />

Besonders durch den Auslandskontakt und entsprechende Praktika wurden auch<br />

Grundlagen für e<strong>in</strong>e “Euro-<strong>Arbeit</strong>smarktfähigkeit” sozial benachteiligter Jugendlicher<br />

geschaffen.<br />

Nicht zu unterschätzen ist die sozialpädagogische Begleitung der Jugendlichen<br />

während des Maßnahmeverlaufs, galt es doch oft, Probleme im sozialen Bereich zu<br />

erfahren und zu klären, ehe e<strong>in</strong>e volle Konzentration auf das Maßnahmeziel erwartet<br />

werden konnte bzw. möglich wurde.<br />

Bewährt haben sich Kooperationen und Vernetzungen mit überregionalen und regionalen<br />

Partnern, aber auch anderen Projekten des Trägers.<br />

Wichtig wäre es, durch Förderstabilität e<strong>in</strong>e entsprechende Langzeitwirkung solcher<br />

Maßnahmen und Angebote zu erzielen.<br />

Interviewer: Gunnar Werwitz<br />

Datum des Interviews: 10.08.2000<br />

Informationsstand: 02.04.2001<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift<br />

Ländliche Kerne e.V.<br />

Projekt “Bumerang”<br />

Frau Ina John<br />

Am Raudabach 1<br />

07613 Hartmannsdorf<br />

Telefon: 036693/3 55 93<br />

Fax: 036693/2 00 01<br />

E-Mail: <strong>in</strong>fo@liesa.de<br />

Internet: http://www.liesa.de<br />

Ländliche Kerne e.V.<br />

Projekt “Bumerang”<br />

Frau Claudia Dietrich<br />

Am Raudabach 1<br />

07613 Hartmannsdorf<br />

Telefon: 036693/3 55 93<br />

Fax: 036693/2 00 01<br />

E-Mail: <strong>in</strong>fo@liesa.de<br />

Internet: http://www.liesa.de<br />

109


2.07<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Come on – Praxismodell Dortmund<br />

GrünBau gGmbH<br />

Dortmund<br />

Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen<br />

01.01.1998 – 31.12.2001<br />

Aufbau e<strong>in</strong>es Jugendhilfebetriebs <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Stadtteil <strong>in</strong> Dortmund, der zu den<br />

Stadtteilen zählt, die unter das Landesprogramm “Stadtteile mit besonderem<br />

Erneuerungsbedarf” fallen<br />

Beschäftigung, Erwerb von Teilqualifikationen<br />

Masch<strong>in</strong>enbedienungssche<strong>in</strong>e, Führersche<strong>in</strong>, Zeugnisse/Zertifikate, Sonstiges<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 18 – 27 Jahre<br />

Kapazität: 15<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland, ehem. UdSSR, Türkei, Mazedonien<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Hauptschulabschluss<br />

Soziale Merkmale: Aussiedler, Sozialhilfeempfänger, sozial<br />

Benachteiligte, aus sozialen Brennpunkten<br />

Kurzbeschreibung<br />

Das Praxismodell “Aufbau e<strong>in</strong>es Jugendhilfebetriebs” <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Stadtteil mit besonderem<br />

Erneuerungsbedarf ist e<strong>in</strong>gebettet <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Landesprogramm, das Stadterneuerung<br />

und Beschäftigungspolitik verknüpft. Projektziel ist, durch e<strong>in</strong>e arbeitsmarktnahe<br />

Organisationsform sozial benachteiligte Jugendliche und junge Erwachsene des Stadtviertels<br />

zu beschäftigen und zu qualifizieren und ihre soziale und berufliche Integration<br />

zu fördern. Die <strong>Arbeit</strong>en sollen helfen, das Stadtviertel <strong>in</strong>sgesamt aufzuwerten<br />

und die Umweltbilanz zu verbessern. Die E<strong>in</strong>beziehung von arbeitslosen und sozialhilfeabhängigen<br />

Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus dem Viertel soll e<strong>in</strong>en<br />

Beitrag zur Verbesserung der “sozialen Stadtteilbilanz” leisten.<br />

Das vom Träger mit dem Aufbau e<strong>in</strong>es Jugendhilfebetriebs <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Problemstadtteil<br />

entwickelte Konzept zielt auf die Schaffung von (befristeten) <strong>Arbeit</strong>splätzen für am<br />

<strong>Arbeit</strong>smarkt benachteiligte junge Personengruppen. Der <strong>Arbeit</strong>sprozess ist so gestaltet,<br />

dass er der betrieblichen Realität weitgehend nahe kommt. Die Jugendlichen<br />

arbeiten unter e<strong>in</strong>em den normalen Betrieben vergleichbaren <strong>Arbeit</strong>s- und Leistungsdruck,<br />

bei dem hohe Anforderungen an die Qualität der <strong>Arbeit</strong> und die term<strong>in</strong>gerechte<br />

E<strong>in</strong>haltung von Fristen gestellt werden. Der Ernstcharakter von <strong>Arbeit</strong> zeichnet<br />

sich durch hohe Leistungsanforderungen an die gestellten Aufgaben und e<strong>in</strong>e<br />

adäquate Entlohnung der jungen <strong>Arbeit</strong>skräfte aus. Bisherige Erfahrungen lassen auf<br />

e<strong>in</strong>e positive Wirkung auf Motivation und Leistungsbereitschaft der geförderten<br />

Jugendlichen und jungen Erwachsenen schließen. Allerd<strong>in</strong>gs besteht durchaus das<br />

Risiko, dass bestimmte Gruppen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen dabei<br />

tendenziell ausgegrenzt werden, da sie den Leistungserwartungen nicht entsprechen.<br />

110


Je mehr der Jugendhilfebetrieb mit Faktoren der Wirtschaftlichkeit zu tun hat, desto<br />

größer die Tendenz zur Selektion.<br />

Die Wirkungen e<strong>in</strong>er der <strong>Arbeit</strong>sleistung angemessenen Entlohnung auf die Motivation<br />

der jungen <strong>Arbeit</strong>skräfte s<strong>in</strong>d durchaus zwiespältig. Nicht auszuschließen ist die<br />

Gefahr, dass Jugendliche, die erst e<strong>in</strong>mal “richtig Geld” verdient haben, der Berufsausbildung<br />

verloren gehen. Problematisch ist dies vor allem für Jugendliche im<br />

ausbildungsfähigen Alter, die aufgrund fehlender Alternativen <strong>in</strong> solche Förderprogramme<br />

gelenkt werden.<br />

Interviewer<strong>in</strong>: Tilly Lex<br />

Datum des Interviews: 30.11.1999<br />

Informationsstand: 06.07.2000<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

GrünBau gGmbH<br />

“Come On” – Praxismodell Dortmund<br />

Herr Andreas Koch<br />

Unnaer Str. 44<br />

44145 Dortmund<br />

Telefon: 0231/840 96-36<br />

Fax: 0231/840 96-20<br />

E-Mail: <strong>in</strong>fo@gruenbau-dortmund.de<br />

Internet: http://www.gruenbau-dortmund.de<br />

111


2.08<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Enterprise – Junge Erwachsene auf dem Weg <strong>in</strong> die<br />

Selbstständigkeit<br />

IQ – Gesellschaft für <strong>in</strong>novative Qualifizierung e.V.<br />

Brandenburg, Cottbus<br />

Brandenburg<br />

seit 01.07.1999<br />

Begleitung arbeitsloser junger Erwachsener des Landes Brandenburg auf ihrem<br />

Weg <strong>in</strong> die Selbstständigkeit durch Angebote zur Information, Kontaktvermittlung,<br />

Beratung, Qualifizierung, f<strong>in</strong>anzielle Zuschüsse mit dem Ziel der Umsetzung ihrer<br />

eigenen Geschäftsidee<br />

Existenzgründung, Beratung zu Bildung, Ausbildung, <strong>Arbeit</strong><br />

ke<strong>in</strong>e<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 18 – 27 Jahre<br />

Kapazität: 100<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Hauptschulabschluss, Realschulabschluss,<br />

Abitur/Fachhochschulreife<br />

Soziale Merkmale: <strong>Arbeit</strong>slose, Sozialhilfeempfänger,<br />

alle<strong>in</strong> Erziehende<br />

Kurzbeschreibung<br />

Wichtigstes Ziel ist die Unterstützung benachteiligter junger Erwachsener bei e<strong>in</strong>er<br />

Existenzgründung im Land Brandenburg.<br />

Das Modell hat e<strong>in</strong> Vorbild <strong>in</strong> Großbritannien: den Pr<strong>in</strong>ce’s Youth Bus<strong>in</strong>ess Trust<br />

(PYBT), der seit mehr als zehn Jahren benachteiligte junge Erwachsene <strong>in</strong> die<br />

Selbstständigkeit begleitet. Diese britische Initiative hat drei Ausprägungen: Ausbildung,<br />

Action-Freizeit und Bus<strong>in</strong>ess. Die Brandenburger haben sich den dritten Part<br />

“Bus<strong>in</strong>ess” herausgegriffen und lehnen ihr Projekt an diese Idee an.<br />

Bei “Enterprise” werden folgende Schwerpunkte gesetzt:<br />

1. Informieren über Fördermöglichkeiten, Qualifizierungsmöglichkeiten und Kontaktvermittlung<br />

zu Jugendlichen/jungen Erwachsenen, die sich selbstständig<br />

machen wollen,<br />

2. Beratung und Qualifizierung der <strong>in</strong>teressierten (potenziellen) Existenzgründer:<br />

von e<strong>in</strong>er Erstberatung zur Sondierung der Interessenlagen und Vorhaben der<br />

jungen Leute, der Marktsituation, über die Erarbeitung e<strong>in</strong>es Geschäftskonzepts<br />

bis zur begleitenden Beratung und ideellen Unterstützung nach Markte<strong>in</strong>führung<br />

der Existenzgründung durch erfahrene Freiberufler und Selbstständige der<br />

Region; ferner prozessbegleitende Sem<strong>in</strong>are zu wichtigen Themen sowie <strong>in</strong>dividuelle<br />

Weiterbildung im Fach,<br />

3. Bereitstellung f<strong>in</strong>anzieller Zuschüsse.<br />

112


Zielgruppe s<strong>in</strong>d <strong>Arbeit</strong>slose aus dem Land Brandenburg im Alter von 18 bis 27 Jahren<br />

(<strong>in</strong> Ausnahmefällen bis zu 30 Jahren), die e<strong>in</strong>e berufliche Zukunft (auf Zeit oder<br />

unbefristet) <strong>in</strong> der Selbstständigkeit sehen. Sie s<strong>in</strong>d im S<strong>in</strong>ne der Zielsetzung von<br />

“Enterprise” wirtschaftlich benachteiligt durch ihren sozio-ökonomischen Status als<br />

nicht kreditfähiger <strong>Arbeit</strong>sloser, der es ihnen ohne Unterstützung nicht ermöglicht,<br />

den Weg <strong>in</strong> die Selbstständigkeit zu gehen. Zudem haben sie mitunter e<strong>in</strong>e nicht adäquate<br />

oder unvollendete Ausbildung.<br />

Im Gegensatz zu traditionellen Förderprogrammen sieht es “Enterprise” als se<strong>in</strong> Ziel<br />

an, auch Existenzgründungen zu unterstützen, wenn<br />

– sie mittelfristig nur niedrige E<strong>in</strong>künfte erzielen (z.B. tragbar nur für den Existenzgründer<br />

ohne Familie),<br />

– für die Tätigkeit e<strong>in</strong> formaler beruflicher Abschluss bzw. e<strong>in</strong>e langjährige Berufserfahrung<br />

nicht vorliegen,<br />

– die Anfangs<strong>in</strong>vestition niedrig ist,<br />

– die Selbstständigkeit zeitlich nur mittelfristig ist,<br />

– die Eigenkapitalausstattung der Gründer ger<strong>in</strong>g ist.<br />

Die f<strong>in</strong>anzielle Unterstützung der jungen Leute erfolgt über e<strong>in</strong>en Zuschuss aus<br />

e<strong>in</strong>em so genannten revolvierenden Fonds der Geme<strong>in</strong>schaftsbank für Leihen und<br />

Schenken (GLS) Bochum und Mitteln des Landes Brandenburg. Die jungen Leute<br />

erhalten e<strong>in</strong>en Zuschuss. Die GLS hat e<strong>in</strong>e stille Beteiligung. Der Zuschuss muss nur<br />

von den Erfolgreichen zurückgezahlt werden. Scheitert die Existenzgründung, wird<br />

der Misserfolg nicht mit e<strong>in</strong>er Rückzahlung belastet. Dieser Zuschuss kann e<strong>in</strong>e Verhandlungsbasis<br />

für weitere Kredite se<strong>in</strong>. Beratung und Weiterbildung s<strong>in</strong>d für den<br />

jungen Existenzgründer kostenlos.<br />

Interviewer: Harald Schmidt<br />

Datum des Interviews: 11.08.2000<br />

Informationsstand: 02.05.2001<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

IQ e.V.<br />

Projekt “Enterprise”<br />

Herr Norbert Kunz<br />

Magdeburger Str. 15<br />

14770 Brandenburg<br />

Telefon: 030/6 11 34 29<br />

Telefon: 03381/66 34 02<br />

Fax: 03381/66 34 20<br />

E-Mail: enterprise@iq-consult.com<br />

E-Mail: iq-consult@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

Internet: http://www.iq-enterprise.de<br />

113


IQ e.V.<br />

Projekt “Enterprise”<br />

Frau Katr<strong>in</strong> Hukal<br />

Magdeburger Str. 15<br />

14770 Brandenburg<br />

Telefon: 03381/66 34 02<br />

Fax: 03381/66 34 20<br />

E-Mail: enterprise@iq-consult.com<br />

E-Mail: iq-consult@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

Internet: http://www.iq-enterprise.de<br />

114


115


2.09<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Entstehung e<strong>in</strong>es Schauwe<strong>in</strong>berges<br />

Europa-Zentrum Meißen e.V. – Europäische Bildungs- und Begegnungsstätte<br />

<strong>in</strong> Sachsen – zertifiziert nach ISO-Norm 9002<br />

Meißen<br />

Sachsen<br />

01.05.1998 – 30.04.2001<br />

Rekultivierung und Nutzung e<strong>in</strong>es historischen We<strong>in</strong>berges durch e<strong>in</strong><br />

Beschäftigungs- und Qualifizierungsprojekt für Jugendliche und junge Erwachsene<br />

<strong>in</strong> Zusammenarbeit mit der W<strong>in</strong>zergenossenschaft Meißen<br />

Berufsvorbereitung, Beschäftigung, Vermittlung <strong>in</strong> Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong>, Erwerb<br />

von Teilqualifikationen, Beratung zu Bildung, Ausbildung, <strong>Arbeit</strong>, <strong>in</strong>terkulturelle<br />

Jugendsozialarbeit<br />

Zeugnisse/Zertifikate, Masch<strong>in</strong>enbedienungssche<strong>in</strong>e<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 18 – 25 Jahre<br />

Kapazität: 12<br />

Nationalität: Deutsche<br />

Herkunftsland: Deutschland, ehem. UdSSR<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Hauptschulabschluss, Realschulabschluss,<br />

Förderschüler, betrieblicher Ausbildungsabschluss,<br />

über-/außerbetrieblicher Ausbildungsabschluss<br />

Soziale Merkmale: Langzeitarbeitslose, Aussiedler<br />

Kurzbeschreibung<br />

Der We<strong>in</strong>bau <strong>in</strong> Meißen und Umgebung ist über 700 Jahre alt. Aus dieser Tradition<br />

heraus entwickelte das Europa-Zentrum Meißen e.V. <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit der örtlichen<br />

W<strong>in</strong>zergenossenschaft e<strong>in</strong> dreijähriges Beschäftigungs- und Qualifizierungsprojekt<br />

<strong>in</strong> vier Phasen für sozial benachteiligte Jugendliche und junge Erwachsene.<br />

Seit Mai 1998 wird e<strong>in</strong> über 700 Jahre alter, verwilderter We<strong>in</strong>berg unter fachlicher<br />

Anleitung e<strong>in</strong>es erfahrenen W<strong>in</strong>zermeisters entsprechend historischer Gestaltungspläne<br />

rekultiviert. Mit diesem ABM-Projekt soll zwölf langzeitarbeitslosen jungen Frauen<br />

und Männern im Alter von 18 bis 25 Jahren entsprechend der Jugendhilfeplanung<br />

des Landkreises Meißen-Radebeul die E<strong>in</strong>gliederung <strong>in</strong> die <strong>Arbeit</strong>swelt und die soziale<br />

Integration ermöglicht und gleichzeitig das vorhandene Defizit an Hilfen im<br />

Bereich Jugendsozialarbeit des Landkreises gem<strong>in</strong>dert werden.<br />

Die exponierte Lage des We<strong>in</strong>berges Am Ste<strong>in</strong>berg <strong>in</strong> für Meißen typischer historischer<br />

Hang- und Ste<strong>in</strong>terrassenlage an e<strong>in</strong>er Seitenstraße ist e<strong>in</strong>e große Herausforderung<br />

für die Jugendlichen, an der Attraktivität ihrer Stadt mitzuwirken. Diese Straße<br />

verb<strong>in</strong>det auch die Porzellanmanufaktur mit dem Stadtkern und wird täglich von<br />

vielen Touristen frequentiert.<br />

116


Die TeilnehmerInnen an der AB-Maßnahme erlangen Fähigkeiten im Garten- und<br />

Landschaftsbau, im We<strong>in</strong>bau und im traditionellen Aufbau von Trockenmauern.<br />

Nach der Rekultivierung, der Wiederaufrebung und Bewirtschaftung soll der We<strong>in</strong>berg<br />

wieder nutzbar und der Öffentlichkeit als Schauwe<strong>in</strong>berg zugänglich gemacht<br />

werden. Interessierte Besucher und Schulgruppen im Rahmen von Projekttagen<br />

erfahren dann auf Schautafeln Wissenswertes über die Geschichte des We<strong>in</strong>baus <strong>in</strong><br />

und um Meißen, se<strong>in</strong>e besondere Lage, se<strong>in</strong>e Rebsorten, se<strong>in</strong>e Pflege, über Schädl<strong>in</strong>ge<br />

und deren Bekämpfung u.v.a.m.<br />

E<strong>in</strong>en besonderen Höhepunkt während der ABM bildete das Praktikum im März/<br />

April 1999 <strong>in</strong> Spanien im Rahmen e<strong>in</strong>es Austauschprogramms, an dem e<strong>in</strong>ige<br />

Jugendliche des Projekts teilnahmen. S<strong>in</strong>n des Aufenthaltes war die Verknüpfung<br />

berufsbezogener fachlicher und landeskundlicher Teile mit sozialpädagogischer<br />

Betreuung. Anspruchsvolle Tagesprogramme, bei denen <strong>Arbeit</strong> <strong>in</strong> Praktikumsbetrieben,<br />

<strong>in</strong>terkulturelle Bildung und Freizeitaktivitäten mit spanischen Jugendlichen <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em abwechslungsreichen Verhältnis geboten wurden, forderten von den TeilnehmerInnen<br />

Diszipl<strong>in</strong>, Teamarbeit, persönliches Engagement und weitere Persönlichkeitseigenschaften,<br />

die bei ihnen bis vor kurzem noch brach lagen.<br />

Mit diesem ESF-geförderten Projekt wird nicht nur e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle Beschäftigung<br />

während e<strong>in</strong>es begrenzten Zeitraums geboten, sondern durch weitreichende Kooperationsbeziehungen<br />

bis <strong>in</strong> die alten Bundesländer und über die Grenzen h<strong>in</strong>weg <strong>in</strong><br />

den europäischen Raum h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> erhalten die Jugendlichen zugleich neue berufliche<br />

Orientierungen. Dadurch gel<strong>in</strong>gt es, <strong>in</strong>teressierte Jugendliche schon vor Ablauf der<br />

ABM <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e betriebliche Ausbildung zu vermitteln und ihnen e<strong>in</strong>e berufliche Chance<br />

an der Zweiten Schwelle zu geben.<br />

Interviewer<strong>in</strong>: Kerst<strong>in</strong> Schreier<br />

Datum des Interviews: 20.09.1999<br />

Informationsstand: 11.01.2001<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Europa-Zentrum Meißen e.V.<br />

Projekt “Schauwe<strong>in</strong>berg”<br />

Frau Mar<strong>in</strong>a Bräuer<br />

PSF 100428<br />

01654 Meißen<br />

Telefon: 03521/45 22 09<br />

Telefon: 03521/45 22 74<br />

Fax: 03521/45 22 95<br />

E-Mail: EuropazentrumMeissen@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

Internet: http://www.s-direktnet.de/homepages/ezm/<br />

117


2.10<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

FORTOURS<br />

Bremerhavener Beschäftigungsgesellschaft “Unterweser” mbH (BBU)<br />

Bremerhaven<br />

Bremen<br />

01.01.1998 – 31.12.2000<br />

Transnationales Projekt zur Qualifizierung und Beschäftigung im erweiterten<br />

Tourismusbereich für sozial benachteiligte junge Menschen<br />

Berufsvorbereitung, Beschäftigung, Erwerb von Schulabschlüssen, Beratung zu<br />

Bildung, Ausbildung, <strong>Arbeit</strong><br />

allgeme<strong>in</strong> bildende Schulabschlüsse, Zeugnisse/Zertifikate<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 18 – 25 Jahre<br />

Kapazität: 13<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunft Deutschland, Türkei, ehem. UdSSR<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Hauptschulabschluss, Realschulabschluss,<br />

ohne Schulabschluss, ohne Berufsausbildung,<br />

Ausbildungsabbrecher, Berufsabschluss<br />

Soziale Merkmale: Sozialhilfeempfänger, Langzeitarbeitslose<br />

Kurzbeschreibung<br />

Die Bremerhavener Beschäftigungsgesellschaft “Unterweser” mbH (BBU) hat speziell<br />

für junge SozialhilfeempfängerInnen das Projekt FORTOURS entwickelt, dessen<br />

Erfolg vor allem zwei Wurzeln hat: das Ausbildungs- und Beschäftigungspotenzial der<br />

Hafenstadt Bremerhaven mit maritimem Charakter im Tourismus und die f<strong>in</strong>anziellen<br />

Möglichkeiten, die die europäische Geme<strong>in</strong>schafts<strong>in</strong>itiative YOUTHSTART bietet.<br />

Zielgruppe von FORTOURS s<strong>in</strong>d junge SozialhilfeempfängerInnen im Alter<br />

zwischen 18 und 25 Jahren, die im Rahmen des § 19 BSHG (<strong>Arbeit</strong> statt Sozialhilfe)<br />

mit e<strong>in</strong>em sozialversicherungspflichtig abgesicherten Vertrag bei der BBU beschäftigt<br />

und nach dem “Tarifvertrag für die Beschäftigten bei den Trägern des Verbandes Bremer<br />

Beschäftigungsträger (VBB) e.V.” mit 2.250 DM brutto entlohnt werden. Sie<br />

erwerben sich damit auch Ansprüche auf Lohnersatzleistungen.<br />

<strong>Arbeit</strong>sorte s<strong>in</strong>d verschiedene gastronomischen E<strong>in</strong>richtungen des Trägers im Stadtgebiet.<br />

Die Qualifizierung im Rahmen des Projekts FORTOURS orientiert sich am<br />

berufspädagogischen Modell des Lernens am <strong>Arbeit</strong>splatz. Die verschiedenen Lernorte<br />

<strong>in</strong> den Beherbergungs-, Gastronomie- und Tourismusabteilungen sowohl der<br />

Träger<strong>in</strong> BBU als auch von Praktikumsbetrieben sorgen für e<strong>in</strong>e große Bandbreite der<br />

Qualifizierung. Vermittelt werden <strong>in</strong> Form von Lernmodulen Kenntnisse im Dienstleistungsbereich<br />

(Zimmerservice, Restaurant- und Caféservice, Rezeption, Küche), <strong>in</strong><br />

Tourismus-Market<strong>in</strong>g sowie dispositive Tätigkeiten. H<strong>in</strong>zu kommen Bewerbungstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g,<br />

Computer- und Internetanwendung, Fremdsprachenkenntnisse sowie bei<br />

Bedarf ergänzende Vermittlung von Basiskenntnissen <strong>in</strong> Deutsch und Mathematik.<br />

118


Die Qualifizierung ist ausgerichtet an den Anforderungen des ersten <strong>Arbeit</strong>smarktes<br />

und dient der <strong>in</strong>tensiven und gezielten Vorbereitung auf e<strong>in</strong>e spätere Berufsausübung<br />

<strong>in</strong> den Bereichen Hotellerie, Tourismus und Gaststättengewerbe.<br />

Entsprechend dem YOUTHSTART-Programmschwerpunkt der Transnationalität<br />

kommt den Auslandspraktika der TeilnehmerInnen bei den transnationalen Partnern<br />

e<strong>in</strong>e zentrale Bedeutung <strong>in</strong>nerhalb des pädagogischen Konzepts zu. Die wöchentliche<br />

<strong>Arbeit</strong>szeit von 38,5 Stunden ist aufgeteilt <strong>in</strong> fachtheoretische Lehre<strong>in</strong>heiten (20%)<br />

<strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>gruppen und <strong>in</strong> praktische Tätigkeiten (80%). E<strong>in</strong> wesentliches Merkmal des<br />

Projekts ist die Transnationalität. Es gibt zehn Partnerprojekte <strong>in</strong> sechs Mitgliedsstaaten<br />

der EU, mit denen e<strong>in</strong> regelmäßiger Erfahrungsaustausch stattf<strong>in</strong>det. Die Projektleiter<br />

aller Partnerprojekte f<strong>in</strong>den sich drei- bis viermal jährlich zu Workshops<br />

zusammen. Für die jungen Frauen selbst, aber auch für die ProjektmitarbeiterInnen<br />

ist die Teilnahme an dem Projekt vor allem deshalb attraktiv, weil sie mit e<strong>in</strong>em<br />

14-tägigen Auslandsaufenthalt (e<strong>in</strong>schl. Betreuung) verbunden ist. Seit Mai 2000<br />

haben die TeilnehmerInnen auch die Möglichkeit, im Rahmen von FORTOURS den<br />

Hauptschulabschluss nachzuholen.<br />

Interviewer: Günther Schaub<br />

Datum des Interviews: 28.06.2000<br />

Informationsstand: 09.03.2001<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

BBU mbH<br />

Projekt “FORTOURS”<br />

Frau Frauke Pekol-Pfleg<strong>in</strong>g<br />

Klußmannstr. 5<br />

27570 Bremerhaven<br />

Telefon: 0471/9 31 58 28<br />

Fax: 0471/9 31 58 24<br />

E-Mail: bbumbh@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

119


2.11<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

GALAMA – Garten-, Landschaftsbau und Malerhandwerk<br />

Stadt Kassel: Sozialamt – Kommunale <strong>Arbeit</strong>sförderung<br />

Kassel<br />

Hessen<br />

01.05.1999 – 30.04.2004<br />

<strong>Arbeit</strong>s- und Qualifizierungsprojekt für junge Erwachsene, die m<strong>in</strong>destens drei<br />

Monate arbeitslos waren, im Bereich Garten-, Landschaftsbau und Malerhandwerk<br />

im Kontext <strong>in</strong>tegrierter Stadtteilentwicklung<br />

Beschäftigung, Erwerb von Teilqualifikationen, Beratung zu Bildung, Ausbildung,<br />

<strong>Arbeit</strong>, Hilfen zur Lebensplanung/-gestaltung, Stadtteil-/Geme<strong>in</strong>wesenarbeit<br />

Zeugnisse/Zertifikate<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 18 – 24 Jahre<br />

Kapazität: 24<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland, Ex-Jugoslawien, ehem. UdSSR<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: ohne Schulabschluss, Hauptschulabschluss,<br />

Ausbildungsabbrecher, Berufsabschluss<br />

Soziale Merkmale: <strong>Arbeit</strong>slose, Aussiedler, sozial Auffällige, psychisch<br />

Bee<strong>in</strong>trächtigte<br />

Kurzbeschreibung<br />

Das Projekt GALAMA wurde im Rahmen des Jugendsofortprogramms entwickelt<br />

und realisiert – auf der Grundlage von zielgruppenspezifischen Workshops, die <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Stadtteil Kassels durchgeführt wurden. Dort wurden Stärken und Defizite von<br />

Jugendlichen def<strong>in</strong>iert und Bedarfe festgestellt. E<strong>in</strong>gebunden war dieser Prozess <strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />

Stadtteilkonzept, was seit 1997 entwickelt und Schritt für Schritt umgesetzt werden<br />

soll. Es ist e<strong>in</strong> Bestandteil des Gesamtprogrammes “<strong>Arbeit</strong>en und Lernen”, das <strong>in</strong> der<br />

Stadt Kassel seit 1986 existiert und dem Problem der hohen Jugendarbeitslosigkeit <strong>in</strong><br />

der Stadt entgegenzuwirken versucht.<br />

Das Projekt wendet sich an junge Erwachsene zwischen 18 und 24 Jahren, die m<strong>in</strong>destens<br />

drei Monate arbeitslos waren und entweder den Schritt <strong>in</strong> die Ausbildung<br />

nicht geschafft haben oder aber e<strong>in</strong>e solche abgebrochen haben. Im Rahmen e<strong>in</strong>er<br />

Qualifizierungs-ABM s<strong>in</strong>d die Jugendlichen im Bereich Garten- und Landschaftsbau<br />

bzw. im Malerhandwerk im öffentlichen Raum bzw. an kommunalen Objekten tätig.<br />

Es gibt e<strong>in</strong>e Stadtteilorientierung, allerd<strong>in</strong>gs gibt es auch Aufträge, die außerhalb dieses<br />

Stadtteils realisiert werden. Das Projekt arbeitet sehr stark auftragsbezogen und hat<br />

dadurch Ref<strong>in</strong>anzierungsmöglichkeiten. E<strong>in</strong> weiterer Vorteil der <strong>Arbeit</strong>en <strong>in</strong> ihrem<br />

Stadtteil besteht dar<strong>in</strong>, dass e<strong>in</strong>e Anerkennung ihrer Tätigkeiten vor Ort erfolgt, die<br />

Jugendlichen jeden Tag an den Ergebnissen ihrer <strong>Arbeit</strong> vorbeikommen und das<br />

Image des Stadtteils verbessert wird. Zudem verstärkt sich die Integration der Jugendlichen<br />

<strong>in</strong> “ihren” Stadtteil.<br />

120


Die Qualifizierungsanteile s<strong>in</strong>d sehr dicht an den zu realisierenden <strong>Arbeit</strong>en angesiedelt,<br />

da sonst das Interesse an diesen “Lerne<strong>in</strong>heiten” noch ger<strong>in</strong>ger wäre, als es im<br />

Moment schon ist. Zu überlegen wäre, wie man die Qualifizierung und die praktische<br />

<strong>Arbeit</strong> noch besser mite<strong>in</strong>ander verknüpfen könnte, als dies bisher der Fall war. Die<br />

Jugendlichen erhalten für die absolvierten Kurse Zertifikate von anerkannten Weiterbildungse<strong>in</strong>richtungen,<br />

die von der <strong>Arbeit</strong>sgeme<strong>in</strong>schaft für Stufenausbildung ausgestellt<br />

und somit auch anerkannt werden. Im Moment ist die Maßnahme jedoch nicht<br />

so angelegt, dass Berufsabschlüsse im Rahmen des Projekts erreicht werden können.<br />

Die Jugendlichen s<strong>in</strong>d für zwölf Monate <strong>in</strong> dieser Maßnahme, und die Möglichkeiten,<br />

danach <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e <strong>Arbeit</strong> e<strong>in</strong>zumünden, s<strong>in</strong>d sehr vage. Viele Teilnehmer s<strong>in</strong>d an<br />

e<strong>in</strong>er Ausbildung weniger <strong>in</strong>teressiert, da sie schulische Defizite haben, mit dem<br />

System der Berufsschulbildung nicht zurechtkommen oder aber sich f<strong>in</strong>anziell nicht<br />

leisten können, e<strong>in</strong>e Ausbildung mit den ger<strong>in</strong>gen Ausbildungsvergütungen aufzunehmen.<br />

Sie s<strong>in</strong>d eher an e<strong>in</strong>em Übergang direkt <strong>in</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>in</strong>teressiert.<br />

Das Projekt hat <strong>in</strong> der Stadt viel Anerkennung gefunden, was sich an der Vielzahl von<br />

Nachfragen zeigt, die im Moment nicht alle von dieser Projektgruppe bewältigt<br />

werden können. Dies trägt vor allem zur sozialen Stabilisierung dieser Jugendlichen<br />

bei, die meist e<strong>in</strong>en ganzen Komplex von Problemen zu bewältigen haben.<br />

Interviewer<strong>in</strong>: Heike Förster<br />

Datum des Interviews: 12.01.2000<br />

Informationsstand: 10.04.2001<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Stadt Kassel – Sozialamt<br />

Kommunale <strong>Arbeit</strong>sförderung<br />

Projekt “GALAMA”<br />

Herr Manfred Zalfen<br />

Rathaus<br />

34112 Kassel<br />

Telefon: 0561/7 87 70 45<br />

Fax: 0561/7 87 40 93<br />

E-Mail: m.zalfen@rathaus.kassel.de<br />

Internet: http://www.kaf-kassel.de<br />

121


2.12<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

ISBA – Intensive sozialpädagogische Begleitung/Betreuung<br />

vor, während und nach der Ausbildung<br />

Hanseatische Weiterbildungsgeme<strong>in</strong>schaft Rostock GmbH (HWR)<br />

Rostock<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

seit 24.05.1990<br />

Berufliche Orientierung, überbetriebliche Ausbildung und Integration mehrfach<br />

benachteiligter Jugendlicher durch <strong>in</strong>tensive sozialpädagogische Begleitung vor,<br />

während und nach der Berufsausbildung<br />

Berufsvorbereitung, berufliche Erstausbildung, ausbildungs- oder arbeitsbegleitende<br />

Hilfen, Vermittlung <strong>in</strong> Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong>, Erwerb von Teilqualifikationen,<br />

Erwerb von Schulabschlüssen, Beratung zu Bildung, Ausbildung, <strong>Arbeit</strong>, abschlussbezogene<br />

Nachqualifizierung, Vermittlung <strong>in</strong> betriebliche Praktika, Freizeitgestaltung,<br />

Erlebnispädagogik, <strong>in</strong>terkulturelle Jugendsozialarbeit<br />

allgeme<strong>in</strong> bildende Schulabschlüsse, Ausbildungsabschlüsse – anerkannte Berufe,<br />

Zeugnisse/Zertifikate<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 15 – 22 Jahre<br />

Kapazität: 53<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland, ehem. UdSSR, Iran, Irak, Vietnam<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: ohne Schulabschluss, Schulabbrecher,<br />

Hauptschüler, Realschüler, Ausbildungsabbrecher<br />

Soziale Merkmale: Sozial-/Bildungsbenachteiligte, Aussiedler<br />

Kurzbeschreibung<br />

Wie viele andere Projekte zielt das Modellprojekt ISBA (Intensive sozialpädagogische<br />

Begleitung/Betreuung vor, während und nach der Ausbildung) auf die Integration<br />

von (mehrfach) benachteiligten Jugendlichen <strong>in</strong> das Ausbildungs- bzw. Beschäftigungssystem<br />

ab. Dies ist der schlechten Lehr- und <strong>Arbeit</strong>smarktsituation <strong>in</strong> den<br />

neuen Bundesländern geschuldet. Die Hansestadt Rostock – bis 1990 Großarbeitgeber<br />

für die Region – bietet zwar immer noch zahlreiche Beschäftigungsmöglichkeiten,<br />

bildungs- oder sozial benachteiligten vor allem jungen Menschen bleiben diese jedoch<br />

verschlossen. Die Wahl der Ausbilder und <strong>Arbeit</strong>geber fällt meist zugunsten sprachlich<br />

versierter Bewerber/<strong>in</strong>nen mit höchstmöglichem Bildungsniveau, hoher sozialer<br />

Kompetenz und Kommunikationsfähigkeit aus. Die Sprach- und Bildungsbarrieren<br />

zu beseitigen und die Persönlichkeitsentfaltung der Jugendlichen zu unterstützen,<br />

haben sich die MitarbeiterInnen der HWR (Hanseatischen Weiterbildungsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

Rostock; Träger der freien Jugendhilfe und Träger des Projekts) zum Ziel<br />

gesetzt. Erfolgreich erprobt wurde dabei e<strong>in</strong>e Komb<strong>in</strong>ation von <strong>in</strong> den regulären<br />

Berufsschulunterricht <strong>in</strong>tegrierten sozialpädagogischen Stunden, e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>tensiven<br />

Beratung/Betreuung (vor, während und nach dem Praktikum) sowie erlebnispädagogisch<br />

ausgerichteten Freizeitaktivitäten. Vor allem Letztere tragen sowohl zur<br />

122


Förderung allgeme<strong>in</strong>er und sozialer (Lebens-)Kompetenzen bei, stärken die Persönlichkeit<br />

durch Erfolgserlebnisse im praktischen <strong>Arbeit</strong>en (z.B. Tätigkeiten im<br />

Schreibbüro, “grüne Projekte” zur Umweltgestaltung) und fördern die Mobilität (z.B.<br />

Tagesausflüge).<br />

Durch den <strong>in</strong>ternationalen Jugendaustausch, das damit e<strong>in</strong>hergehende Kennenlernen<br />

fremder Lebensweisen, die Praktika <strong>in</strong> den alten Bundesländern, verbunden mit dem<br />

Erleben des eigenen Fremdse<strong>in</strong>s bzw. Bewährens <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er fremden Umgebung sowie<br />

durch den Integrationsunterricht mit Aussiedlerklassen werden zusätzlich nachhaltige<br />

Impulse gegen Ausländerfe<strong>in</strong>dlichkeit und zur Prävention fremdenfe<strong>in</strong>dlicher Gewalt<br />

gesetzt. Gerade dieser Aspekt sollte angesichts zunehmender rechtsextremer Tendenzen<br />

und rassistischer Übergriffe nicht nur <strong>in</strong> Mecklenburg-Vorpommern zur Imitation<br />

aufrufen.<br />

Interviewer<strong>in</strong>: Mareike Schmidt<br />

Datum des Interviews: 09.01.2001<br />

Informationsstand: 04.04.2001<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Hanseatische Weiterbildungsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

Projekt ISBA<br />

Frau Katr<strong>in</strong> Bartelt<br />

An der Jägerbäk 3<br />

18069 Rostock<br />

Telefon: 0381/8 07 07 00<br />

Fax: 0381/8 07 07 31<br />

E-Mail: <strong>in</strong>fo@hwr-net.de<br />

Internet: http://www.hwr-net.de<br />

123


2.13<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Jugend <strong>in</strong> der HWB<br />

NOVAreg GmbH (Projektträgergesellschaft für <strong>Neue</strong> <strong>Arbeit</strong> regional mbH)<br />

Hennigsdorf<br />

Brandenburg<br />

01.07.2000 – 30.06.2001<br />

Zielgerichtete Beschäftigung und Qualifizierung ehemals arbeitsloser jugendlicher<br />

<strong>Arbeit</strong>nehmer im Rahmen e<strong>in</strong>er Stadtteilsanierung für die Tätigkeit als Hauswart<br />

sowie Gebäudeverwaltung/Gebäudemanagement<br />

Beschäftigung, Erwerb von Teilqualifikationen<br />

Masch<strong>in</strong>enbedienungssche<strong>in</strong>e, Sonstiges<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich<br />

Altersgruppe: 18 – 25 Jahre<br />

Kapazität: 12<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Schulabbrecher, Hauptschulabschluss, Realschulabschluss,<br />

Förderschulabsolventen, Ausbildungsabbrecher,<br />

ohne Berufsabschluss, Un-/Angelernte<br />

Soziale Merkmale: <strong>Arbeit</strong>slose, von <strong>Arbeit</strong>slosigkeit Bedrohte,<br />

Sozialhilfeempfänger, <strong>Arbeit</strong>sstellenwechsler,<br />

alle<strong>in</strong> Erzogene, psychisch Bee<strong>in</strong>trächtigte, ger<strong>in</strong>ges<br />

Selbstwertgefühl, defektes familiäres Umfeld,<br />

f<strong>in</strong>anzielle Probleme, Integrationsprobleme<br />

Kurzbeschreibung<br />

Das Projekt wird zur Realisierung des Sofortprogramms zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit<br />

<strong>in</strong> enger Zusammenarbeit mit der Hennigsdorfer Wohnungsbaugesellschaft<br />

mbH, e<strong>in</strong>em kompetenten Bildungsträger und der NOVAreg GmbH (Tochter<br />

der ABS Hennigsdorf und Träger der Gesamtmaßnahme) durchgeführt. Ziele dieser<br />

Maßnahme s<strong>in</strong>d: ehemals arbeitslose jugendliche <strong>Arbeit</strong>nehmer ohne Berufsausbildung<br />

(mit sehr unterschiedlichen schulischen Voraussetzungen) sensibel auf die<br />

vielseitigen <strong>Arbeit</strong>en e<strong>in</strong>er "Hauswartstätigkeit”/Gebäudeverwaltung/-management<br />

vorzubereiten und entsprechend zu beschäftigen, dabei zugleich die Sanierungskonzeption<br />

des Stadtteilprojekts "Cohnsches Viertel” zu unterstützen. Durch arbeitsplatzbezogene<br />

Qualifizierung und e<strong>in</strong>e theoretische Ausbildung <strong>in</strong> Lehrkab<strong>in</strong>etten im<br />

Rahmen anspruchsvoll gestalteter Qualifizierungs-ABM bereiten sich die Teilnehmer<br />

auf e<strong>in</strong>e neue berufliche Perspektive vor: z.B. anschließende <strong>Arbeit</strong> als Hauswart,<br />

(Wieder-)Aufnahme e<strong>in</strong>er Berufsausbildung und andere Möglichkeiten. Die auszuführenden<br />

praktischen <strong>Arbeit</strong>en werden an Gebäuden, E<strong>in</strong>richtungen und auf<br />

Flächen der Hennigsdorfer Wohnungsbaugesellschaft mbH verrichtet. Die fachliche<br />

Betreuung wird von zwei Vorarbeitern im Projekt, e<strong>in</strong>em Hauswart und durch die<br />

Zusammenarbeit mit Handwerkerfirmen vor Ort abgesichert.<br />

124


Die Teilnehmer sollen an die vielschichtigen Aufgaben im Facilitymanagement<br />

herangeführt werden, was auch ihr Interesse für andere zukunftsträchtige Aufgaben<br />

im modernen Dienstleistungsbereich wecken soll. Das Projekt bietet e<strong>in</strong> <strong>in</strong>teressantes<br />

Betätigungsfeld für arbeitslose Jugendliche, es macht neugierig, spricht ihre Neigungen<br />

an und stabilisiert Motive. Es fördert Geme<strong>in</strong>s<strong>in</strong>n, Pflichtbewusstse<strong>in</strong>, Diszipl<strong>in</strong><br />

und zeigt Chancen für e<strong>in</strong> künftiges Betätigungsfeld.<br />

Interviewer<strong>in</strong>: Barbara Bertram<br />

Datum des Interviews: 27.11.2000<br />

Informationsstand: 12.06.2001<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

ABS Hennigsdorf GmbH<br />

Projekt “Jugend <strong>in</strong> der HWB”<br />

Frau Helga Kürbis<br />

Fabrikstr. 10<br />

16761 Hennigsdorf<br />

Telefon: 03302/80 73 17<br />

Fax: 03302/80 72 19<br />

E-Mail: novareg.gmbh@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

E-Mail: kuerbis.abs@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

125


2.14<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Jugendförderbetrieb<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Arbeit</strong> – Beschäftigung am Bau – gGmbH Teltow<br />

Kle<strong>in</strong>machnow<br />

Brandenburg<br />

seit 01.05.1997<br />

Berufliche Integration benachteiligter junger <strong>Arbeit</strong>sloser an der Ersten oder<br />

Zweiten Schwelle durch praktische, theoretische und soziale Vorbereitung und<br />

Realisierung e<strong>in</strong>er Vermittlung (geförderter Bereich); Schaffung neuer erwerbswirtschaftlicher<br />

<strong>Arbeit</strong>splätze und marktorientierter Leistungen im historischen/<br />

ökologischen Bauen/Lehmbau (ungeförderter Bereich)<br />

Berufsorientierung, Berufsvorbereitung, abschlussbezogene Nachqualifizierung,<br />

Beschäftigung, Vermittlung <strong>in</strong> Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong>, Erwerb von Teilqualifikationen,<br />

berufliche Erstausbildung, Vermittlung <strong>in</strong> betriebliche Praktika<br />

Zeugnisse/Zertifikate, Sonstiges<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 16 – 25 Jahre<br />

Kapazität: 40<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: ohne Schulabschluss, Sonderschulabsolventen,<br />

Hauptschulabschluss, Realschulabschluss,<br />

BVJ/berufsvorber. Maßnahmen, Ausbildungsabbrecher,<br />

Maßnahmeabbrecher, Auszubildende,<br />

Berufsabschluss, Branchenkenntnis<br />

Soziale Merkmale: Langzeitarbeitslose, <strong>Arbeit</strong>slose, alle<strong>in</strong> Erziehende,<br />

Sozialhilfeempfänger, nicht beim <strong>Arbeit</strong>samt<br />

Registrierte, aus sozialen Brennpunkten, defektes<br />

familiäres Umfeld, f<strong>in</strong>anzielle Probleme, Schuldner,<br />

Drogenerfahrung, Gewalterfahrung, ger<strong>in</strong>ge<br />

Sozialkompetenz<br />

Kurzbeschreibung<br />

“<strong>Neue</strong> <strong>Arbeit</strong>” – e<strong>in</strong> im Gebiet Kle<strong>in</strong>machnow etablierter Träger von Baumaßnahmen<br />

– sieht es als se<strong>in</strong>e Aufgabe an, gegen Jugendarbeitslosigkeit eigene Projekte zu entwickeln.<br />

Diese sollen 1. e<strong>in</strong>en besseren E<strong>in</strong>stieg von markt-, lern- und sozial benachteiligten<br />

Jugendlichen <strong>in</strong> den <strong>Arbeit</strong>smarkt ermöglichen und 2. (da auch bei günstigster<br />

Vorbereitung die Aussichten dieser Jugendlichen <strong>in</strong>sgesamt nicht besser wurden)<br />

zugleich selbst <strong>Arbeit</strong>splätze schaffen. Dem entspricht der Jugendförderbetrieb als<br />

e<strong>in</strong>e Zwischenstruktur zwischen Jugendberufshilfe und Unternehmen. Ziel des<br />

Jugendförderbetriebs <strong>Neue</strong> <strong>Arbeit</strong> ist die berufliche Integration benachteiligter<br />

Jugendlicher. Neben der Vorbereitung e<strong>in</strong>er Vermittlung – bis h<strong>in</strong> zur Ausbildung<br />

(geförderter Bereich) werden neue erwerbswirtschaftliche <strong>Arbeit</strong>splätze geschaffen<br />

und marktorientierte Leistungen gebracht (ungeförderter Bereich). Das Projekt ist<br />

126


offen für Jugendliche/junge Erwachsene von 16 bis 25 Jahren, <strong>in</strong> der dritten Phase<br />

auch darüber h<strong>in</strong>aus.<br />

Der Jugendberufsförderbetrieb <strong>Neue</strong> <strong>Arbeit</strong> besteht aus mehreren Teilbetrieben mit<br />

unterschiedlichen F<strong>in</strong>anzierungsformen (vorwiegend ESF, ABM/SAM, teils Sonderprogramm<br />

des Bundes):<br />

1. Orientierungsbetrieb (JONA ökologischer Bau). Er dient der Überprüfung und<br />

Konkretisierung beruflicher Pläne der TeilnehmerInnen sowie der Bearbeitung<br />

sozialer Defizite. Ziel ist die Motivierung zur aktiven Gestaltung des Berufsweges<br />

durch fachliche(s) und soziale(s) Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g und Beratung.<br />

2. Qualifizierungsbetrieb (JULE Bau). Hier erfolgen sowohl Teilqualifizierung und<br />

Weiterbildung für Jugendliche mit/ohne Berufsabschluss als auch berufliche Erstausbildung<br />

oder Nachqualifizierung bis zum Abschluss. Neben Grundlagenkenntnissen<br />

im Handwerk sollen auch Kenntnisse über Gründung und Führung<br />

e<strong>in</strong>es selbständigen Betriebes erworben werden. Grundlage s<strong>in</strong>d Qualifizierungspläne.<br />

3. Zweckbetrieb. Er arbeitet – mit betriebswirtschaftlicher, fachlicher und sozialer<br />

Führung durch den Träger – vorwiegend im historischen und ökologischen<br />

Bauen/Lehmbau nach erwerbswirtschaftlichen Gesichtspunkten, je nach Auftragslage<br />

aber auch auf anderen Baustellen des Trägers (ungefördert) oder weiteren<br />

Kundenaufträgen. Hier können auch neue MitarbeiterInnen aufgenommen werden.<br />

4. Unternehmen, die aus dem Jugendförderbetrieb hervorgehen und teilweise durch<br />

den Träger noch fachlich und sozial begleitet werden (KMU). Dabei handelt es sich<br />

um Neu-(Aus-)gründungen durch TeilnehmerInnen am Jugendförderbetrieb, die<br />

alle drei Teilbetriebe durchlaufen und genügend Qualifikation erworben haben.<br />

Die TeilnehmerInnen erhalten e<strong>in</strong>e fachliche und soziale Qualifizierung, die es<br />

ihnen ermöglicht, auch vor der letzten Phase anderweitig weiter vermittelt zu werden.<br />

Vermittlung <strong>in</strong> Ausbildung oder feste <strong>Arbeit</strong> geht vor Erreichung der letzten<br />

Phase im Projekt.<br />

Interviewer<strong>in</strong>: Barbara Bertram<br />

Datum des Interviews: 27.11.2000<br />

Informationsstand: 23.05.2001<br />

127


AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Arbeit</strong> gGmbH Teltow<br />

Jugendförderbetrieb<br />

Herr Christian Muelenz<br />

Am Fuchsbau 47<br />

14532 Kle<strong>in</strong>machnow<br />

Telefon: 033203/2 21 37<br />

Telefon: 033203/7 86 40<br />

Fax: 033203/7 86 63<br />

E-Mail: neue-arbeit-klm@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

Internet: http://www.neue-arbeit-klm.de<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Arbeit</strong> gGmbH Teltow<br />

Jugendförderbetrieb<br />

Herr Hans Fiedler<br />

Am Fuchsbau 47<br />

14532 Kle<strong>in</strong>machnow<br />

Telefon: 033203/2 21 37<br />

Telefon: 033203/7 86 40<br />

Fax: 033203/7 86 63<br />

E-Mail: neue-arbeit-klm@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

Internet: http://www.neue-arbeit-klm.de<br />

128


129


2.15<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Jugendhilfebetrieb “G<strong>in</strong>kgo”<br />

DRK – Soziale <strong>Arbeit</strong> und Bildung gGmbH, Abt.: DRK-Jugendhof<br />

Borken<br />

Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen<br />

01.01.1998 – 31.12.2001<br />

Aufbau e<strong>in</strong>es Jugendhilfebetriebs als Experimentierfeld, um bestehende Maßnahmen<br />

zu modifizieren und mit betriebsähnlichen Strukturen zu versehen; Realität der<br />

<strong>Arbeit</strong>swelt simulieren<br />

Berufsvorbereitung, Beschäftigung, Erwerb von Schulabschlüssen<br />

allgeme<strong>in</strong> bildende Schulabschlüsse, Zeugnisse/Zertifikate<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 18 – 24 Jahre<br />

Kapazität: 36<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland, ehem. UdSSR<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Ausbildungsabbrecher, ohne Berufsabschluss<br />

Soziale Merkmale: sozial Benachteiligte, aus sozialen Brennpunkten,<br />

Del<strong>in</strong>quente, Bewährungshilfe, Migranten<br />

Kurzbeschreibung<br />

Das Praxismodell Jugendhilfebetrieb “G<strong>in</strong>kgo” entwickelt und erprobt betriebsähnliche<br />

Gestaltungsabläufe von Qualifizierungs- und Beschäftigungsmaßnahmen für<br />

benachteiligte Jugendliche. Experimentierfeld bildet der “Lehrgang zur Förderung<br />

sozialer, schulischer und beruflicher Kompetenzen für Jugendliche und junge<br />

Erwachsene”, e<strong>in</strong>e aus Qualifizierungs- und Beschäftigungsanteilen zusammengesetzte<br />

Fördermaßnahme. Der Qualifizierung wird dadurch Geltung verschafft, als die<br />

Jugendlichen die Hälfte der (<strong>Arbeit</strong>s-)Zeit allgeme<strong>in</strong> bildend und berufsfachlich<br />

unterrichtet und – bei Bedarf – auf den externen Hauptschulabschluss vorbereitet<br />

werden. Durch die <strong>Arbeit</strong> an kle<strong>in</strong>en, überschaubaren Aufträgen von trägereigenen<br />

und anderen sozialen E<strong>in</strong>richtungen sollen Jugendliche an die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

der <strong>Arbeit</strong>swelt herangeführt werden. Dabei steht neben dem Erwerb fachlicher Fertigkeiten<br />

und Kenntnisse vor allem die Aneignung von <strong>Arbeit</strong>stugenden wie Pünktlichkeit,<br />

korrektes Verhalten am <strong>Arbeit</strong>splatz gegenüber Vorgesetzten, Kollegen und<br />

Kunden, Ordnung und Diszipl<strong>in</strong> im Vordergrund. Das Praxismodell soll Erkenntnisse<br />

darüber liefern, ob mit betriebsähnlichen Methoden für die jugendlichen MaßnahmeteilnehmerInnen<br />

e<strong>in</strong> engerer Bezug zur <strong>Arbeit</strong>swelt bewirkt wird und sie damit<br />

zu mehr Motivation und größerem Durchhaltevermögen angeregt werden. Schließlich<br />

sollen diese Veränderungen mit dazu beitragen, ihre soziale und berufliche Integration<br />

zu meistern.<br />

Die strukturelle und organisatorische Umgestaltung des “Maßnahmebetriebs” auf<br />

Organisationse<strong>in</strong>heiten betrieblicher oder betriebsähnlicher Prägung macht die<br />

jugendlichen TeilnehmerInnen mit Gepflogenheiten und Abläufen der <strong>Arbeit</strong>swelt<br />

130


vertraut. Sie entwickeln e<strong>in</strong> Gefühl der Zugehörigkeit zu e<strong>in</strong>em Betrieb, der für sie<br />

sowohl Lern- als auch <strong>Arbeit</strong>sstätte ist. Dazu beigetragen haben Maßnahmen wie die<br />

räumliche und zeitliche Trennung der sozialpädagogischen Betreuung vom Qualifizierungs-<br />

und <strong>Arbeit</strong>sprozess, e<strong>in</strong> an Leistungskriterien orientiertes abgestuftes Entlohnungssystem,<br />

Corporate Identity als Markenzeichen nach <strong>in</strong>nen und außen und<br />

nicht zuletzt e<strong>in</strong> an betriebliche Rahmenbed<strong>in</strong>gungen angelehntes Bewerbungsverfahren,<br />

das der Teilnahme an der Maßnahme vorausgeht. Schwierig gestaltet sich der<br />

Umgang mit dem Ernstcharakter von <strong>Arbeit</strong>. Der fehlende Bezug zu e<strong>in</strong>er zw<strong>in</strong>gend<br />

notwendigen Erwirtschaftung von Eigenmitteln führt <strong>in</strong> der Konsequenz dazu, dass<br />

die betriebliche Realität künstlich hergestellt werden muss. Schließlich bleiben es<br />

dann diskussionswürdige erzieherische Maßnahmen, mit denen versucht wird, die<br />

E<strong>in</strong>übung von <strong>Arbeit</strong>stugenden wie Pünktlichkeit, regelmäßiges Ersche<strong>in</strong>en und korrektes<br />

Verhalten am <strong>Arbeit</strong>splatz, Durchhaltevermögen und Ausdauer zu tra<strong>in</strong>ieren.<br />

Interviewer<strong>in</strong>: Tilly Lex<br />

Datum des Interviews: 10.11.1999<br />

Informationsstand: 14.07.2000<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

DRK – gGmbH<br />

Jugendhilfebetrieb “G<strong>in</strong>kgo”<br />

Frau Marlies Spieker-Kuhmann<br />

Am Kuhm 36<br />

46325 Borken<br />

Telefon: 02861/80 29-633<br />

Fax: 02861/80 29-650<br />

E-Mail: m.spieker-kuhmann@kv-borken.drk.de<br />

Internet: http://www.kv-borken.drk.de<br />

DRK – gGmbH<br />

Jugendhilfebetrieb “G<strong>in</strong>kgo”<br />

Herr Helgo Eit<strong>in</strong>g<br />

Am Kuhm 36<br />

46325 Borken<br />

Telefon: 02861/80 29-601<br />

Fax: 02861/80 29-650<br />

E-Mail: helgo.eit<strong>in</strong>g@kv-borken.drk.de<br />

Internet: http://www.kv-borken.drk.de<br />

131


2.16<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Jugendhilfebetrieb Recycl<strong>in</strong>gwerkstatt<br />

BuntStift e.V.<br />

Kassel<br />

Hessen<br />

01.01.1998 – 31.12.2001<br />

Aufbau e<strong>in</strong>es Jugendhilfebetriebs im Bereich Recycl<strong>in</strong>g von “weißer Ware” im<br />

Rahmen der Kasseler Produktionsschule<br />

Berufsvorbereitung, berufliche Erstausbildung, ausbildungs- oder arbeitsbegleitende<br />

Hilfen, Beschäftigung, Erwerb von Teilqualifikationen, Erwerb von Schulabschlüssen<br />

allgeme<strong>in</strong> bildende Schulabschlüsse, Ausbildungsabschlüsse – anerkannte Berufe,<br />

Masch<strong>in</strong>enbedienungssche<strong>in</strong>e, Zeugnisse/Zertifikate, Sonstiges<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 15 – 27 Jahre<br />

Kapazität: 12<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland, mult<strong>in</strong>ational<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: ohne Schulabschluss, Schulmüde, Schulverweigerer,<br />

Ausbildungsabbrecher, Mehrfachbewerber<br />

Soziale Merkmale: sozial Benachteiligte, <strong>Arbeit</strong>slose, Sozialhilfeempfänger,<br />

Jugendamtsbetreuung<br />

Kurzbeschreibung<br />

In der komplexen Herangehensweise an die verschiedenen Dimensionen von <strong>Arbeit</strong> –<br />

<strong>Arbeit</strong> für sich selbst, <strong>Arbeit</strong> mit anderen, <strong>Arbeit</strong> für andere und <strong>Arbeit</strong> an <strong>in</strong>teressanten<br />

und herausfordernden Aufgaben – liegt e<strong>in</strong> Erfolg der positiven Lerneffekte der<br />

Kasseler Produktionsschule, von denen der Modellversuch Jugendhilfebetrieb Recycl<strong>in</strong>gwerkstatt,<br />

der <strong>in</strong> dieses Konzept <strong>in</strong>tegriert ist, <strong>in</strong> großem Maße profitiert. Durch<br />

die betriebsförmige Organisation der Recycl<strong>in</strong>gwerkstatt und die Abwicklung von<br />

Aufträgen werden die Jugendlichen mit dem Ernstcharakter von <strong>Arbeit</strong> konfrontiert.<br />

Die Erwirtschaftung von Eigenmitteln dient vorrangig dem Zweck, e<strong>in</strong> Lernfeld von<br />

möglichst arbeitsmarktnahen Bed<strong>in</strong>gungen zu schaffen, <strong>in</strong> dem der Produktionsprozess<br />

strukturierendes Element <strong>in</strong> der Vermittlung von Lern<strong>in</strong>halten ist.<br />

Für den Erfolg des Modells ganz wesentlich ist das pädagogische und fachliche Knowhow<br />

der AusbilderInnen/LehrerInnen sowie deren Engagement. E<strong>in</strong> <strong>in</strong>tensiver<br />

Betreuungsschlüssel gewährleistet das <strong>Arbeit</strong>en <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en Gruppen.<br />

Der Druck, vermehrt Erträge erwirtschaften zu müssen, setzt allerd<strong>in</strong>gs den berechtigten<br />

pädagogischen Ansprüchen auch Grenzen. So muss sich das Praxismodell<br />

relativ schnell von TeilnehmerInnen trennen, die, weil sie nicht produktiv genug<br />

arbeiten, den Gesamterfolg des Betriebs gefährden. Zu den erwerbswirtschaftlichen<br />

Anforderungen gehören: Qualität der <strong>Arbeit</strong>sleistung, Berücksichtigung der Kundenwünsche,<br />

E<strong>in</strong>haltung von Term<strong>in</strong>en. Diese s<strong>in</strong>d mit den pädagogischen Ansprüchen,<br />

132


der Rücksichtnahme auf das unterschiedliche Lernniveau und <strong>in</strong>dividuelle Lernfähigkeiten<br />

und deren optimale Förderung nicht immer <strong>in</strong> E<strong>in</strong>klang zu br<strong>in</strong>gen. Das Ausbalancieren<br />

der beiden an das Praxismodell gestellten Anforderungen, nämlich auf<br />

der e<strong>in</strong>e Seite Mittel zu erwirtschaften und dabei betriebswirtschaftlich agieren zu<br />

müssen und auf der anderen Seite, benachteiligte Jugendliche optimal zu fördern,<br />

bleibt e<strong>in</strong>e Aufgabe für die Zukunft.<br />

Interviewer<strong>in</strong>: Tilly Lex<br />

Datum des Interviews: 16.11.1999<br />

Informationsstand: 04.07.2000<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

BuntStift e.V.<br />

Jugendhilfebetrieb Recycl<strong>in</strong>gwerkstatt<br />

Herr Mart<strong>in</strong> Mertens<br />

Holländische Str. 208<br />

34127 Kassel<br />

Telefon: 0561/9 83 53-0<br />

Telefon: 0561/9 83 53-11<br />

Fax: 0561/89 03 52<br />

E-Mail: buntstift@aries.de<br />

Internet: http://www.buntstift-kassel.de<br />

133


2.17<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Jugendwerkstatt<br />

GBE – Gesellschaft zur beruflichen E<strong>in</strong>gliederung mbH Pforzheim<br />

Pforzheim<br />

Baden-Württemberg<br />

seit 01.01.1985<br />

Fachliche Anleitung, Qualifizierung, Beschäftigung, fachtheoretischer Unterricht,<br />

sozialpädagogische Betreuung und Beratung für schwer vermittelbare arbeitslose<br />

Jugendliche/junge Erwachsene zur Vorbereitung auf das reguläre <strong>Arbeit</strong>sleben<br />

vorberufliche Bildung, Berufsvorbereitung, Beschäftigung, Vermittlung <strong>in</strong> Ausbildung<br />

oder <strong>Arbeit</strong>, Beratung zu Bildung, Ausbildung, <strong>Arbeit</strong><br />

Zeugnisse/Zertifikate, Sonstiges<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 16 – 25 Jahre<br />

Kapazität: 28<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland, ehem. UdSSR, Türkei, Libanon<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: ohne Schulabschluss, Schulabbrecher,<br />

Lernbee<strong>in</strong>trächtigte, ohne Berufsabschluss,<br />

Maßnahmeabbrecher<br />

Soziale Merkmale: <strong>Arbeit</strong>slose, Sozialhilfeempfänger, Drogenerfahrung,<br />

ger<strong>in</strong>ge Sozialkompetenz, defektes<br />

familiäres Umfeld, sozial Auffällige, Integrationsprobleme,<br />

krim<strong>in</strong>ell Gefährdete, Schuldner,<br />

unzureichende Deutsch-Kenntnisse<br />

Kurzbeschreibung<br />

In der “Goldstadt” Pforzheim waren im Mai 1999 etwa 11.000 Personen arbeitslos<br />

gemeldet, darunter ca. 1.250 (11%) Jugendliche und junge Erwachsene bis 25 Jahre.<br />

Unter den ca. 7.000 Sozialhilfeempfängern der Stadt ist ihr Anteil mit 17% noch<br />

höher. Die Gesellschaft zur beruflichen E<strong>in</strong>gliederung mbH (GBE) Pforzheim versucht,<br />

e<strong>in</strong>em Teil dieser Jugendlichen und jungen Erwachsenen e<strong>in</strong>e Perspektive <strong>in</strong><br />

Richtung Ausbildung und Beruf zu bieten. E<strong>in</strong>e ihrer E<strong>in</strong>richtungen ist die Jugendwerkstatt,<br />

<strong>in</strong> der seit über zehn Jahren im Durchschnitt etwa 25 Jugendliche und<br />

junge Erwachsene qualifiziert, beschäftigt und sozialpädagogisch betreut werden, die<br />

<strong>in</strong> der Regel als schwer vermittelbar gelten und denen aufgrund verschiedener Defizite<br />

der Zugang zum allgeme<strong>in</strong>en Ausbildungs- und <strong>Arbeit</strong>smarkt bisher verschlossen<br />

blieb. Die beiden wichtigsten Komponenten dieses Modells s<strong>in</strong>d die fachpraktische<br />

Anleitung und Qualifizierung <strong>in</strong> der Jugendwerkstatt <strong>in</strong>klusive sozialpädagogischer<br />

Begleitung und die e<strong>in</strong>gliederungsorientierte Überlassung <strong>in</strong> städtische E<strong>in</strong>richtungen<br />

oder privatwirtschaftliche Betriebe. Die Jugendwerkstatt umfasst die Bereiche<br />

Malerei, Schre<strong>in</strong>erei, Garten- und Landschaftsbau und Metall. Die Jugendlichen<br />

lernen Grundlagen der Holz- und Metallverarbeitung kennen und erledigen kommunale<br />

Auftragsarbeiten. Ergänzend zur <strong>Arbeit</strong> <strong>in</strong> der Werkstatt oder <strong>in</strong> den Prakti-<br />

134


kumsbetrieben gibt es e<strong>in</strong>mal pro Woche e<strong>in</strong> berufsbegleitendes Programm zur<br />

Unterstützung der persönlichen und beruflichen Entwicklung. Mit städtischen oder<br />

privatwirtschaftlichen Betrieben werden anschließend an die Zeit <strong>in</strong> der Jugendwerkstatt<br />

Überlassungsverträge von i. d. R. sechs Monaten Dauer abgeschlossen. Die<br />

arbeitsrechtliche und abrechnungstechnische Verantwortung für die Jugendlichen<br />

liegt weiter bei der GBE. Für die Dauer der sozialverträglichen und nicht gew<strong>in</strong>norientierten<br />

Überlassung zahlen die Entleiher an die GBE nach E<strong>in</strong>satzdauer gestaffelte<br />

Entleihtarife. Ziel ist die Übernahme <strong>in</strong> e<strong>in</strong> reguläres <strong>Arbeit</strong>sverhältnis, was bei<br />

etwa jedem zweiten Jugendlichen gel<strong>in</strong>gt.<br />

Interviewer: Günther Schaub<br />

Datum des Interviews: 12.07.2000<br />

Informationsstand: 30.03.2001<br />

AnsprechpartnerInnen(Projektanschrift:<br />

GBE mbH – Geschäftsführung<br />

Beschäftigungsprojekt Jugendwerkstatt<br />

Herr Dr. Andreas Bröker<br />

Bleichstr. 56–58<br />

75173 Pforzheim<br />

Telefon: 07231/20 01 10<br />

Fax: 07231/20 01 19<br />

E-Mail: GBE.Pforzheim@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

Internet: http://www.gbe-pforzheim.de<br />

GBE mbH<br />

Fachdienstleitung<br />

Herr Mart<strong>in</strong> Neuhaus<br />

Bleichstr. 56–58<br />

75173 Pforzheim<br />

Telefon: 07231/20 01 17<br />

Telefon: 07231/20 01 10<br />

Fax: 07231/20 01 19<br />

135


2.18<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Jugendwerkstatt “Basquiat”<br />

Sächsische Aufbau- und Qualifizierungsgesellschaft mbH Zwickau<br />

Zwickau<br />

Sachsen<br />

15.03.1999 – 31.12.2000<br />

Integration junger arbeitsloser Erwachsener mit oder ohne berufliche Ausbildung <strong>in</strong><br />

den regulären <strong>Arbeit</strong>smarkt bzw. <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e berufliche Ausbildung durch e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>jährige<br />

<strong>Arbeit</strong>sbeschaffungsmaßnahme mit Qualifizierungsanteil unter der Thematik<br />

“Widers<strong>in</strong>n und Chancen von Graffiti”<br />

Beschäftigung, Vermittlung <strong>in</strong> Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong>, Erwerb von Teilqualifikationen,<br />

Berufsvorbereitung, <strong>in</strong>terkulturelle Jugendsozialarbeit<br />

Masch<strong>in</strong>enbedienungssche<strong>in</strong>e, Zeugnisse/Zertifikate<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 18 – 25 Jahre<br />

Kapazität: 16<br />

Nationalität: Deutsche<br />

Herkunftsland: Deutschland<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Hauptschulabschluss, ohne Schulabschluss,<br />

Ausbildungsabbrecher, ohne Berufsausbildung,<br />

Berufsabschluss<br />

Soziale Merkmale: Langzeitarbeitslose, <strong>Arbeit</strong>slose, Sozial-/Bildungsbenachteiligte<br />

Kurzbeschreibung<br />

Mit dem Projekt Jugendwerkstatt “Basquiat” soll arbeitslosen jungen Menschen<br />

zwischen 18 und 25 Jahren der Weg <strong>in</strong> den regulären <strong>Arbeit</strong>smarkt bzw. <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e berufliche<br />

Ausbildung eröffnet werden. Im Rahmen e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>jährigen <strong>Arbeit</strong>sbeschaffungsmaßnahme<br />

werden berufliche Grundfähigkeiten und Grundfertigkeiten für den<br />

Beruf Maler, Lackierer und Bau vermittelt und zertifiziert. Besondere künstlerischgestalterische<br />

Lehrgangs<strong>in</strong>halte orientieren auf die Vermittlung von Kompetenzen für<br />

die Gestaltung von Bauwerken und E<strong>in</strong>richtungen. Auch e<strong>in</strong>e Bedienungsberechtigung<br />

für Gabelstapler und Kompaktbaumasch<strong>in</strong>en wurde durch die Teilnehmer der<br />

Maßnahme erworben.<br />

Die arbeitspraktische Anwendung der beruflich-fachlichen Grundfertigkeiten im<br />

Rahmen der <strong>Arbeit</strong>sbeschaffungsmaßnahme erstreckt sich auf die Beseitigung von<br />

illegalen Graffiti-<strong>Arbeit</strong>en an öffentlichen E<strong>in</strong>richtungen und Bauwerken <strong>in</strong> der Stadt<br />

Zwickau. Die Auftraggeber tragen e<strong>in</strong>en erheblichen Anteil der Sachkosten der<br />

<strong>Arbeit</strong>sbeschaffungsmaßnahme.<br />

E<strong>in</strong> Austauschpraktikum <strong>in</strong> Italien und Frankreich (Demonstration des Projekts,<br />

Begegnung mit MigrantInnen) während der Maßnahme dient den jungen Erwachse-<br />

136


nen zur Ause<strong>in</strong>andersetzung mit eigenen Lebens- und Wertvorstellungen, die im Projektverlauf<br />

auch durch sozialpädagogische Betreuung seit Beg<strong>in</strong>n angeregt wird.<br />

Die Projektleitung und -durchführung wird bis zum 31.12.2000 aus Mitteln der<br />

Europäischen Geme<strong>in</strong>schafts<strong>in</strong>itiative Beschäftigung YOUTHSTART gefördert.<br />

Die Personalkosten und anteilige Sachkosten der <strong>Arbeit</strong>sbeschaffungsmaßnahme für<br />

die jungen Erwachsenen wurden durch das <strong>Arbeit</strong>samt Zwickau gefördert.<br />

Interviewer: Ronald Blaschke<br />

Datum des Interviews: 15.11.2000<br />

Informationsstand: 19.03.2001<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Sächsische Aufbau- und Qualifizierungsgesellschaft mbH Zwickau<br />

Jugendwerkstatt “Basquiat”<br />

Herr Horst Schwalbe<br />

Horchstr. 2<br />

08058 Zwickau<br />

Telefon: 0375/3 32 46 40<br />

Fax: 0375/3 32 38 17<br />

E-Mail: kontakt@saq.de<br />

Internet: http://www.saq.de<br />

137


2.19<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Ostprignitz Rupp<strong>in</strong> – Zukunftswerkstatt Jugend<br />

Ostprignitz Jugend e.V. für den nördlichen Teil des Landes Brandenburg<br />

Kyritz<br />

Brandenburg<br />

01.05.1998 – 30.04.2001<br />

Betriebliche <strong>Arbeit</strong> statt Sozialhilfehilfe durch Beschäftigung von jungen SozialhilfeempfängerInnen<br />

<strong>in</strong> privatwirtschaftlichen Betrieben<br />

Beschäftigung, ausbildungs- oder arbeitsbegleitende Hilfen<br />

Zeugnisse/Zertifikate<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 18 – 25 Jahre<br />

Kapazität: 12<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland, ehem. UdSSR<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Sonderschulabsolventen, Hauptschulabschluss,<br />

Realschulabschluss, Ausbildungsabbrecher,<br />

ohne Schulabschluss<br />

Soziale Merkmale: Sozialhilfeempfänger, Langzeitarbeitslose,<br />

Aussiedler, Drogenerfahrung, Del<strong>in</strong>quente<br />

Kurzbeschreibung<br />

Bei dem Praxismodell handelt es sich um e<strong>in</strong>e pädagogisch begleitete und subventionierte<br />

Beschäftigung von jungen SozialhilfeempfängerInnen <strong>in</strong> privatwirtschaftlichen<br />

Betrieben.<br />

Ziele s<strong>in</strong>d erstens der Erwerb von <strong>Arbeit</strong>serfahrungen und -tugenden, zweitens die<br />

Übernahme durch die Betriebe oder drittens die H<strong>in</strong>führung zu weiteren Qualifizierungsmöglichkeiten<br />

oder viertens die Vermittlung <strong>in</strong> den ersten <strong>Arbeit</strong>smarkt. Die<br />

Leistungen des Projektträgers bestehen dar<strong>in</strong>, den Möglichkeiten und Neigungen der<br />

TeilnehmerInnen entsprechende <strong>Arbeit</strong>splätze zu akquirieren und TeilnehmerInnen<br />

wie Betriebe im Laufe des <strong>Arbeit</strong>sverhältnisses zu betreuen und zu unterstützen. In<br />

das e<strong>in</strong>jährige <strong>Arbeit</strong>sverhältnis ist – zwar nicht formell, aber faktisch – e<strong>in</strong>e quasi<br />

vierwöchige Erprobungsphase e<strong>in</strong>gebaut, <strong>in</strong> der e<strong>in</strong> nennenswerter Anteil der TeilnehmerInnen<br />

das <strong>Arbeit</strong>sverhältnis abbricht, <strong>in</strong> dem zum Teil auch Wechsel <strong>in</strong> andere<br />

Betriebe bzw. an andere <strong>Arbeit</strong>splätze erfolgen. Entsprechend der Vielfalt der<br />

Gründe für die laufende Unterstützung zum Lebensunterhalt, s<strong>in</strong>d auch die TeilnehmerInnen<br />

<strong>in</strong> ihren Merkmalen heterogen. Der Anteil der jungen AussiedlerInnen<br />

wird mit 40% beziffert. Das Modell wird <strong>in</strong>sbesondere für diese als erfolgreich<br />

gekennzeichnet.<br />

Die Vergütung <strong>in</strong> Höhe von 1.800 DM brutto wird aus Mitteln des örtlichen Trägers<br />

der Sozialhilfe, aus dem Landesprogramm und aus <strong>Arbeit</strong>geberanteilen, mit denen<br />

sich der <strong>Arbeit</strong>geber an den Gesamtlohnkosten <strong>in</strong> Höhe von m<strong>in</strong>destens 20% beteiligen<br />

muss, f<strong>in</strong>anziert.<br />

138


E<strong>in</strong>er Ausweitung des Programmes von derzeit zwölf TeilnehmerInnen scheitert an<br />

den fehlenden Kof<strong>in</strong>anzierungsmöglichkeiten durch den Landkreis (neben der F<strong>in</strong>anzierung<br />

aus e<strong>in</strong>em Landesprogramm “<strong>Arbeit</strong> statt Sozialhilfe” ) und nicht etwa am<br />

Mangel von zu akquirierenden <strong>Arbeit</strong>splätzen.<br />

Als wichtige Voraussetzungen für e<strong>in</strong>en Erfolg des Angebotes werden <strong>in</strong>sbesondere<br />

genannt:<br />

– die Offenheit und Sensibilität im Umgang mit den Betrieben; ihnen muss klar<br />

se<strong>in</strong>, worauf sie sich e<strong>in</strong>lassen;<br />

– die Betreuung und gegebenenfalls auch <strong>in</strong>formelle Nachbetreuung der TeilnehmerInnen;<br />

– das Interesse der jungen SozialhilfeempfängerInnen.<br />

Interviewer: Frank Braun<br />

Datum des Interviews: 31.08.1999<br />

Informationsstand: 25.09.2000<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Ostprignitz Jugend e.V.<br />

“Ostprignitz Rupp<strong>in</strong> – Zukunftswerkstatt Jugend”<br />

Frau Cornelia Maaß<br />

Bahnhofstr. 7<br />

16866 Kyritz<br />

Telefon: 03 39 71/7 23 67<br />

Fax: 03 39 71/7 23 67<br />

139


2.20<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Praxismodell Eisenach<br />

Technologie- und Berufsbildungszentrum e.V.<br />

Wilhelmsthal<br />

Thür<strong>in</strong>gen<br />

01.04.1998 – 30.06.1999<br />

Integration jugendlicher Sozialhilfeempfänger <strong>in</strong> das soziale Leben über die berufliche<br />

Qualifizierung<br />

ausbildungs- oder arbeitsbegleitende Hilfen, abschlussbezogene Nachqualifizierung<br />

Ausbildungsabschlüsse – anerkannte Berufe, Sonstiges<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 18 – 25 Jahre<br />

Kapazität: 20<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: ehem. UdSSR, Deutschland<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Ausbildungsabbrecher, ohne Berufsausbildung,<br />

BVJ/berufsvorber. Maßnahmen<br />

Soziale Merkmale: Sozialhilfeempfänger, ohne festen Wohnsitz,<br />

Drogenerfahrung, junge Mütter<br />

Kurzbeschreibung<br />

Im Versuch “Praxismodell Eisenach” werden junge Sozialhilfeempfänger durch e<strong>in</strong>e<br />

berufliche Qualifizierung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em der drei angebotenen staatlich anerkannten Ausbildungsberufe<br />

(Verkäufer, Teilezurichter, Hochbaufacharbeiter) auf die Abschlussprüfung<br />

vor der IHK vorbereitet.<br />

In Zusammenarbeit mit der IHK Erfurt wurden die Ausbildungszeiten von 24 und<br />

36 Monaten auf 15 Monate reduziert. Dies stellte gerade für jene, die Vorkenntnisse<br />

hatten (etwa <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er abgebrochenen Berufsausbildung), e<strong>in</strong>en Vorteil dar.<br />

Die 15-monatige Qualifizierung untergliederte sich <strong>in</strong> drei Phasen:<br />

– Vorschaltmaßnahme<br />

Die erste Phase beträgt vier Wochen; die Teilnehmer f<strong>in</strong>den sich zusammen,<br />

lernen sich kennen und entscheiden sich für e<strong>in</strong>en der drei Berufe.<br />

– Feststellungsphase und berufliche Grundausbildung<br />

In der Feststellungsphase gab es zusätzlich zur Hilfe zum Lebensunterhalt nach<br />

dem BSHG e<strong>in</strong>e leistungsbezogene Aufwandsentschädigung von 2 DM pro Stunde.<br />

– Betriebliche Ausbildungsphase<br />

Nach der Vorbereitung im tbz erfolgte e<strong>in</strong> teilweiser nahtloser Übergang <strong>in</strong> die<br />

praktische Ausbildung. Dazu wurden die Teilnehmer <strong>in</strong> branchenspezifische<br />

Unternehmen der Region vermittelt.<br />

140


Von ausschlaggebender Wichtigkeit war die sozialpädagogische Betreuung der Teilnehmer.<br />

In der E<strong>in</strong>zelfallbetreuung wurde auf konkrete Probleme e<strong>in</strong>gegangen, wie<br />

zum Beispiel Drogenprobleme oder Obdachlosigkeit. Ziel sollte neben e<strong>in</strong>em Berufsabschluss<br />

auch die Erfahrung der Gruppe als Team se<strong>in</strong>. E<strong>in</strong>e Reihe von geme<strong>in</strong>samen<br />

Freizeitaktivitäten stärkte hierbei die Teamfähigkeit der jugendlichen Teilnehmer. Die<br />

soziale E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> das Technologie- und Berufsbildungszentrum, <strong>in</strong> dem viele<br />

Jugendliche Berufsausbildungen unterschiedlicher Richtungen absolvieren, wirkte<br />

e<strong>in</strong>er Stigmatisierung der jugendlichen Sozialhilfeempfänger durch die gleichaltrigen<br />

Auszubildenden entgegen.<br />

Interviewer<strong>in</strong>: Birgit Reißig<br />

Datum des Interviews: 05.10.1999<br />

Informationsstand: 09.03.2001<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Technologie- und Berufsbildungszentrum<br />

Praxismodell Eisenach<br />

Herr Füchtjohann<br />

99819 Wilhelmsthal<br />

Telefon: 03691/29 24-0<br />

Fax: 03691/21 56 31<br />

141


2.21<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Produktionsschule Zarrendorf<br />

Produktionsschulen PS GmbH – geme<strong>in</strong>nützig Zarrendorf<br />

Zarrendorf<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

seit 01.01.1994<br />

Erarbeitung von Möglichkeiten e<strong>in</strong>er beruflichen Perspektiventwicklung für Jugendliche/junge<br />

Erwachsene, die den Anschluss an das Berufsleben zu verlieren drohen<br />

oder bereits verloren haben – sowohl über Wissensvermittlung zu den Anforderungen<br />

von Ausbildung und <strong>Arbeit</strong> als auch über praktisches Lernen <strong>in</strong> verschiedenen<br />

Werkstätten e<strong>in</strong>schließlich sozialpädagogischer Betreuung<br />

Berufsvorbereitung, Beratung zu Bildung, Ausbildung, <strong>Arbeit</strong>, ausbildungs-<br />

oder arbeitsbegleitende Hilfen, Erwerb von Teilqualifikationen, Erwerb von Schulabschlüssen<br />

ke<strong>in</strong>e<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 16 – 27 Jahre<br />

Kapazität: 40<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Sonderschulabsolventen, Förderschulabsolventen,<br />

Hauptschulabschluss, Realschulabschluss,<br />

Abschluss 8. Klasse, Abschluss 10. Klasse, Entlasshauptschüler<br />

10. Klasse, ohne Schulabschluss,<br />

Schulverweigerer, Branchenkenntnis, Teilqualifikation,<br />

Ausbildungsabsolventen, Berufsabschluss,<br />

Berufsausbildung mit Helferberuf, ohne Berufsausbildung,<br />

ohne Berufsabschluss, Ausbildungsabbrecher,<br />

BVJ/berufsvorb. Maßnahmen,<br />

Un-/Angelernte, Maßnahmeabbrecher, Mehrfachbewerber,<br />

Lernbee<strong>in</strong>trächtigte, Analphabeten<br />

Soziale Merkmale: <strong>Arbeit</strong>slose, Langzeitarbeitslose, Sozialhilfeempfänger,<br />

defektes familiäres Umfeld, Erziehungshilfe,<br />

Erziehungsschwierige, Gewalterfahrung,<br />

hohe Gewaltbereitschaft, Del<strong>in</strong>quente, Bewährungshilfe,<br />

Drogenerfahrung, f<strong>in</strong>anzielle Probleme,<br />

Schuldner, ger<strong>in</strong>ges Selbstwertgefühl, ger<strong>in</strong>ge<br />

Sozialkompetenz, Integrationsprobleme, betreutes<br />

Wohnen, aus Erziehungshilfee<strong>in</strong>richtungen, nach<br />

JGG § 10 Beauflagte, psychisch/physisch Bee<strong>in</strong>trächtigte,<br />

Verhaltensauffällige<br />

142


Kurzbeschreibung<br />

Das Projekt “Produktionsschule” besteht <strong>in</strong> Trägerschaft der Produktionsschulen<br />

gGmbH Zarrendorf mit dem Hauptstandort Zarrendorf im Landkreis Nordvorpommern.<br />

Es wird <strong>in</strong> Kooperation mit verschiedenen regionalen Ämtern durchgeführt,<br />

die mit unterschiedlichen Anteilen an der f<strong>in</strong>anziellen Ausstattung beteiligt s<strong>in</strong>d. Das<br />

Projekt setzt sich aus unterschiedlichen Modulen zusammen und wird seit dem<br />

1. Januar 1994 gefördert. Es ist im Handlungsfeld Berufsvorbereitung und Beratung<br />

zu Bildung, Ausbildung und <strong>Arbeit</strong> angesiedelt. Der Teilnehmerkreis umfasst männliche<br />

und weibliche Jugendliche (wobei männliche zurzeit den größeren Anteil darstellen)<br />

<strong>in</strong> der Altersgruppe von 16 bis 27 Jahren. Das Projekt besitzt e<strong>in</strong>e Kapazität<br />

von max. 40 Teilnehmern, ausschließlich mehrfachbenachteiligte Jugendliche.<br />

Im Projekt erhalten Jugendliche und junge Heranwachsende, welche den Anschluss<br />

an das Berufsleben zu verlieren drohen oder bereits verloren haben, die Möglichkeit,<br />

für sich e<strong>in</strong>e persönliche und berufliche Perspektive zu entwickeln. Für die konzeptionelle<br />

Umsetzung stehen sowohl theoretische Wissensvermittlung über bestimmte<br />

Anforderungen von Ausbildung und <strong>Arbeit</strong> als auch praktische Lehr- und Lern<strong>in</strong>halte<br />

<strong>in</strong> verschiedenen Werkstätten im Mittelpunkt. Die Projektarbeit ist normalerweise<br />

auf vier Monate begrenzt, <strong>in</strong> begründeten Ausnahmefällen länger.<br />

Im Werkstattbereich arbeitet das Projekt entsprechend dem Ansatz des Handlungslernens,<br />

d. h. die Jugendlichen können e<strong>in</strong> <strong>in</strong> sich abgeschlossenes Produkt herstellen,<br />

das auf dem freien Markt verkauft wird. Dieser Ansatz ist erfolgsorientiert. Er bietet<br />

den Jugendlichen die Möglichkeit, S<strong>in</strong>n und Bedeutung ihrer <strong>Arbeit</strong> zu erleben bzw.<br />

zu erkennen. E<strong>in</strong> Schwerpunkt ist die <strong>in</strong>tensive sozialpädagogische Betreuung, deren<br />

Haupt<strong>in</strong>halt die geme<strong>in</strong>same Erarbeitung, Fortschreibung bzw. Modifikation e<strong>in</strong>es<br />

<strong>in</strong>dividuellen Förderplans ist. In E<strong>in</strong>zelfällen wird auch nach dem Ausscheiden aus<br />

dem Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsprogramm e<strong>in</strong>e sozialpädagogische Begleitung weitergeführt.<br />

Interviewer<strong>in</strong>: Antje Hohdorf<br />

Datum des Interviews: 09.10.2000<br />

Informationsstand: 26.03.2001<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Produktionsschulen gGmbH<br />

Herr Gernot Iske<br />

Bahnhofstr. 64<br />

18510 Zarrendorf<br />

Telefon: 038327/2 33-80 297<br />

Fax: 038327/2 27<br />

E-Mail: paedagogik@produktionsschulen.de<br />

Internet: http://www.produktionsschulen.de<br />

143


Produktionsschulen gGmbH<br />

Herr T<strong>in</strong>o Borchert<br />

Bahnhofstr. 64<br />

18510 Zarrendorf<br />

Telefon: 038327/2 33-80 275<br />

Fax: 038327/2 27<br />

E-Mail: produktionsschulen-borchert@exmail.de<br />

Internet: http://www.produktionsschulen.de<br />

144


145


2.22<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Projektverbund Werkhof Zehlendorf e.V. und Kultur- und<br />

Ausbildungswerk Zehlendorf e.V.<br />

WerkHof Zehlendorf e.V. / Kultur- und Ausbildungswerk Zehlendorf e.V.<br />

Berl<strong>in</strong><br />

Berl<strong>in</strong><br />

seit 01.01.1985<br />

Komb<strong>in</strong>ation von Berufsvorbereitung und -ausbildung <strong>in</strong> anerkannten Ausbildungsberufen<br />

für Zielgruppen der Jugendhilfe<br />

Berufsvorbereitung, berufliche Erstausbildung<br />

Ausbildungsabschlüsse – anerkannte Berufe<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 16 – 27 Jahre<br />

Kapazität: 77<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland, Türkei, Polen, ehem. UdSSR<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Sonderschulabsolventen, Hauptschulabschluss,<br />

Hauptschulabschluss im BVJ, Realschulabschluss,<br />

ohne Schulabschluss, Ausbildungsabbrecher<br />

Soziale Merkmale: Erziehungshilfe, Del<strong>in</strong>quente, Jugendamtsbetreuung,<br />

Aussiedler<br />

Kurzbeschreibung<br />

Das Praxismodell hat die Berufsvorbereitung und berufliche Erstausbildung von<br />

Jugendlichen zum Inhalt, die Adressaten von Leistungen der Jugendhilfe s<strong>in</strong>d. Die<br />

Ausbildung wird nach Tagessätzen auf der Basis von § 13 KJHG durch die Jugendämter<br />

f<strong>in</strong>anziert. Sie erfolgt <strong>in</strong> Berufen des Bauhaupt- und -nebengewerbes und zur<br />

Köch<strong>in</strong>/zum Koch. Die Besonderheit des Praxismodells liegt dar<strong>in</strong>, dass Berufsvorbereitung<br />

und -ausbildung systematisch und zeitlich flexibel verbunden werden und<br />

durch den E<strong>in</strong>satz an Projektbaustellen <strong>in</strong> der fachpraktischen Ausbildung e<strong>in</strong>e hohe<br />

Praxisrelevanz erzielt wird. Das Praxismodell ist <strong>in</strong>sofern selektiv, als <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er dreimonatigen<br />

Probezeit 30% der Teilnehmer abspr<strong>in</strong>gen bzw. gekündigt werden. Für die<br />

verbleibenden Auszubildenden erweist sich die Systematik der Ausbildung, die Intensität<br />

der Anleitung und die relativ hohe Praxisrelevanz des fachpraktischen Teils <strong>in</strong>sofern<br />

als günstig, als der Anteil der an den Prüfungen Scheiternden relativ ger<strong>in</strong>g ist<br />

und für die Mehrzahl der Ausbildungsberufe relativ gute Vermittlungschancen <strong>in</strong> den<br />

ersten <strong>Arbeit</strong>smarkt bestehen.<br />

Als problematisch wird beschrieben, dass die vorgegebene vergleichsweise ger<strong>in</strong>ge<br />

Ausbildungsvergütung den Nebeneffekt hat, dass die jungen Erwachsenen, um ihren<br />

Lebensunterhalt zu sichern, zu Experten <strong>in</strong> der Akquisition von Mitteln der staatlichen<br />

Alimentierung oder zum Erzielen von E<strong>in</strong>künften am Rande der Legalität<br />

werden.<br />

146


Das Praxismodell ist fester Bestandteil e<strong>in</strong>es <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> etablierten Systems von Ausbildungsgängen,<br />

die von den Jugendämtern f<strong>in</strong>anziell gefördert werden. Es wird durch<br />

die E<strong>in</strong>haltung hoher Qualitätsstandards gekennzeichnet. Es zeigt, dass auch Jugendliche<br />

mit sehr ungünstigen Bildungs- und sozialen Voraussetzungen zum Abschluss<br />

e<strong>in</strong>er Ausbildung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em anerkannten Ausbildungsberuf und zu e<strong>in</strong>er erfolgreichen<br />

Integration <strong>in</strong> den ersten <strong>Arbeit</strong>smarkt geführt werden können.<br />

Interviewer: Frank Braun<br />

Datum des Interviews: 09.09.1999<br />

Informationsstand: 15.08.2000<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

WerkHof Zehlendorf e.V.<br />

Herr Erw<strong>in</strong> Merk<br />

Königstr. 28<br />

14163 Berl<strong>in</strong><br />

Telefon: 030/8 02 20 67<br />

Fax: 030/8 01 56 40<br />

E-Mail: werkhof@berl<strong>in</strong>.snafu.de<br />

147


2.23<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Waller Dorf<br />

WaBeQ – Waller Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft mbH geme<strong>in</strong>nützig;<br />

Amt für Soziale Dienste Mitte/West; Bremische Gesellschaft für Stadterneuerung,<br />

Stadtentwicklung und Wohnungsbau mbH<br />

Bremen<br />

Bremen<br />

seit 01.01.1995<br />

Umweltorientierte Qualifizierung und Beschäftigung arbeitsloser junger Menschen<br />

durch quartiersbezogene Vernetzung von arbeitsmarkt-, wohnungs- und sozialpolitischen<br />

Maßnahmen<br />

vorberufliche Bildung, Berufsvorbereitung, berufliche Erstausbildung, ausbildungsoder<br />

arbeitsbegleitende Hilfen, Beschäftigung, Vermittlung <strong>in</strong> Ausbildung oder<br />

<strong>Arbeit</strong>, Erwerb von Teilqualifikationen, Beratung zu Bildung, Ausbildung, <strong>Arbeit</strong>,<br />

Jugendwohnen<br />

Ausbildungsabschlüsse – anerkannte Berufe, Masch<strong>in</strong>enbedienungssche<strong>in</strong>e,<br />

Zeugnisse/Zertifikate<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 17 – 25 Jahre<br />

Kapazität: 20<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland, Türkei, ehem. UdSSR<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: ohne Schulabschluss, Schulabbrecher,<br />

Ausbildungsabbrecher<br />

Soziale Merkmale: Langzeitarbeitslose, Sozialhilfeempfänger, ohne<br />

festen Wohnsitz, Aussiedler<br />

Kurzbeschreibung<br />

Den Auswirkungen von <strong>Arbeit</strong>slosigkeit will die Waller Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft<br />

mbHg (WaBeQ) durch e<strong>in</strong> <strong>in</strong>tegriertes Konzept beruflicher und<br />

sozialer Integration entgegenwirken. Denn neben Ausbildung und <strong>Arbeit</strong> ist für<br />

Jugendliche und junge Erwachsene, die am Anfang des Prozesses eigenverantwortlicher<br />

Lebensplanung stehen, ausreichender und preiswerter Lebens- und Wohnraum<br />

besonders wichtig. So entstand Anfang/Mitte der 90er Jahre die Idee, arbeits- und<br />

ausbildungslose Jugendliche unter sozialpädagogischer Begleitung an e<strong>in</strong>em realen<br />

sozial- und umweltverträglichen Bauprojekt mit modernster Bautechnik vertraut zu<br />

machen. Von 1995 bis 1998 entstand e<strong>in</strong>e Wohnanlage mit 17 Wohne<strong>in</strong>heiten für ca.<br />

40 Bewohner im Kernbereich des alten Dorfes Walle im Bremer Westen. Die an der<br />

Umsetzung des Bauvorhabens beteiligten ProjektmitarbeiterInnen erhielten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Kooperationsvertrag e<strong>in</strong> garantiertes Erstbelegungsrecht für die fertig gestellten Wohnungen.<br />

Seit Herbst 1999 werden im “Waller Dorf 2” sechs große Reihenhäuser<br />

gebaut, und e<strong>in</strong> drittes Bauvorhaben ist schon <strong>in</strong> Planung. Bis 2005 ist das Projekt <strong>in</strong><br />

jedem Fall gesichert.<br />

148


Beschäftigungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten bestehen <strong>in</strong> verschiedenen Berufen<br />

des Bauhauptgewerbes. E<strong>in</strong> Großteil der <strong>Arbeit</strong>en an der Baustelle wird von<br />

Jugendlichen und jungen Erwachsenen <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit ihren älteren Kollegen<br />

erledigt: Erdarbeiten, Kanalentwässerung, aber auch anspruchsvolle Tätigkeiten<br />

wie Maurer- und Zimmererarbeiten, Dachdecken und Tischlern. Hochgradig spezialisierte<br />

Beschäftigungen oder solche mit hohem technischen Aufwand, wie Sanitärund<br />

Elektro<strong>in</strong>stallationen oder Heizungsanlagen, werden von anerkannten Fachbetrieben<br />

durchgeführt. Die Lehrgangsdauer beträgt zwölf Monate. Die Jugendlichen<br />

haben 30 Tage Urlaub, bekommen e<strong>in</strong> Praktikumsgehalt von ca. 500 DM netto im<br />

Monat, 270 DM K<strong>in</strong>dergeld und ggf. ergänzende Sozialhilfe und Wohngeld. Sie s<strong>in</strong>d<br />

außerdem <strong>in</strong> der Kranken-, Renten- und <strong>Arbeit</strong>slosenversicherung, erwerben also<br />

Ansprüche auf Lohnersatzleistungen. Ab Herbst 2000 werden neben der e<strong>in</strong>jährigen<br />

berufsvorbereitenden Maßnahme für ca. 20 Jugendliche und junge Erwachsene auch<br />

zwölf reguläre Ausbildungsplätze angeboten (Maurer, Zimmerer, Bürokommunikation).<br />

F<strong>in</strong>anzierungsgrundlage bildet u.a. das Programm “Ausbildung statt Sozialhilfe”.<br />

Die Projektidee – d.h. die Verb<strong>in</strong>dung von arbeitsmarkt-, wohnungs- und sozialpolitischen<br />

Zielen anhand e<strong>in</strong>es konkreten Bauprojekts – hat sich bewährt. Die Vermittlungsquote<br />

der ehemaligen Sozialhilfeempfänger nach Maßnahmeende <strong>in</strong> den<br />

ersten <strong>Arbeit</strong>smarkt beträgt 50%. Damit gel<strong>in</strong>gt auch die Verzahnung von erstem<br />

und zweitem <strong>Arbeit</strong>smarkt sowie damit letztlich die berufliche und soziale Integration<br />

der Jugendlichen.<br />

Interviewer: Günther Schaub<br />

Datum des Interviews: 27.06.2000<br />

Informationsstand: 26.03.2001<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

WaBeQ – Waller Beschäftigungs- &<br />

Qualifizierungsgesellschaft mbHg<br />

Waller Dorf<br />

Herr Ernst Schütte<br />

Elsflether Str. 29<br />

28219 Bremen<br />

Telefon: 0421/3 61 83 13<br />

Fax: 0421/3 61 85 06<br />

E-Mail: Eschuette@asdmiwe.bremen.de<br />

149


150


Berufliche Integration für alle<br />

<strong>Praxismodelle</strong> zur beruflichen Integration<br />

benachteiligter Jugendlicher<br />

151<br />

<strong>Praxismodelle</strong> für Jugendliche mit<br />

psychisch/physischen Bee<strong>in</strong>trächtigungen


2.24<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Anbau Jugendzentrum<br />

Geme<strong>in</strong>de Seeheim-Jugenheim<br />

Seeheim-Jugenheim<br />

Hessen<br />

01.05.1999 – 31.10.2000<br />

Verbesserung der Ausbildungs- und Berufschancen von benachteiligten Jugendlichen;<br />

Errichtung e<strong>in</strong>es Anbaus am Jugendzentrum unter Mitarbeit von Schülern<br />

der Schule für Lernbeh<strong>in</strong>derte<br />

vorberufliche Bildung, Berufsvorbereitung, Vermittlung <strong>in</strong> Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong>,<br />

Erwerb von Teilqualifikationen, Beratung zu Bildung, Ausbildung, <strong>Arbeit</strong><br />

Zeugnisse/Zertifikate<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 16 – 17 Jahre<br />

Kapazität: 8<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland, Türkei, Italien, Marokko<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Sonderschüler<br />

Soziale Merkmale: Heimjugendliche, Bürgerkriegsflüchtl<strong>in</strong>ge<br />

Kurzbeschreibung<br />

In Seeheim-Jugenheim an der hessischen Bergstraße bef<strong>in</strong>det sich die Dahrsberg-<br />

Schule für Lernbeh<strong>in</strong>derte. Mit Jugendlichen dieser Schule hat der Jugendpfleger der<br />

Geme<strong>in</strong>de neben der Sport- und Kulturhalle e<strong>in</strong>e Halfpipe gemauert und betoniert,<br />

die heute e<strong>in</strong> beliebter Treffpunkt nicht nur für Skater ist.<br />

Der Erfolg dieser Maßnahme ermutigte die Geme<strong>in</strong>de zu e<strong>in</strong>em weitaus größeren<br />

und noch ungewöhnlicheren Projekt: Der baulichen Erweiterung des Jugendzentrums<br />

mit Hilfe von Schülern der Dahrsberg-Schule im Rahmen e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>jährigen<br />

Praktikums. Im Keller des 10 x 10 Meter messenden Gebäudes sollen Übungsräume<br />

für Jugendbands untergebracht werden, <strong>in</strong>s Erdgeschoß wird die Jugendförderung,<br />

die ihr Domizil bislang im 1. Stock der Sport- und Kulturhalle hat, e<strong>in</strong>ziehen.<br />

Das Ziel des Projekts ist neben der Erweiterung und Verbesserung der räumlichen<br />

und <strong>in</strong>haltlichen Situation der kommunalen Jugendarbeit vor allem die Verbesserung<br />

der Ausbildungs- und Berufschancen der benachteiligten Jugendlichen der Dahrsberg-Schule.<br />

Den Jugendlichen soll durch ihren E<strong>in</strong>satz am Bau des Jugendtreffs e<strong>in</strong>e<br />

bessere Chance für den Berufse<strong>in</strong>stieg verschafft werden. E<strong>in</strong> Zertifikat, unterschrieben<br />

vom Bürgermeister – selbst gelernter Sozialarbeiter – soll den Jugendlichen die<br />

Tore zum Seeheimer <strong>Arbeit</strong>smarkt öffnen.<br />

Das Projekt wird vom Bauhof der Geme<strong>in</strong>de ebenso unterstützt wie vom <strong>Arbeit</strong>samt,<br />

das zwei ABM-Kräfte zur Verfügung stellt.<br />

Am Bau beteiligen sich sieben bis acht Schüler, darunter zwei Mädchen und neben<br />

deutschen, auch marokkanische, italienische und türkische Jugendliche. Die am<br />

Hausbau beteiligten Jugendlichen bef<strong>in</strong>den sich offiziell <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em verlängerten Praktikumsjahr,<br />

gelten also arbeits- und versicherungsrechtlich als Schüler. Die Schüler<br />

152


arbeiten an drei Tagen pro Woche zwischen 8 und 14 Uhr an der Baustelle, montags<br />

und freitags erhalten sie <strong>in</strong> der Schule fachpraktischen Unterricht und <strong>in</strong>dividuelle<br />

Unterstützung durch den Schulleiter. E<strong>in</strong>mal pro Woche f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same<br />

Besprechung statt, an der neben den Schülern auch die beiden Facharbeiter, der<br />

Jugendpfleger, der Leiter des Bauhofs und der Leiter der Dahrsberg-Schule teilnehmen.<br />

Die Jugendförderung unterstützt die Jugendlichen im Rahmen e<strong>in</strong>es pädagogischen<br />

Begleitprogramms <strong>in</strong>tensiv bei der Lehrstellen- und <strong>Arbeit</strong>suche.<br />

Nach Abschluss der <strong>Arbeit</strong>en wird den Jugendlichen neben e<strong>in</strong>em Zeugnis der Schule<br />

e<strong>in</strong> Führungszeugnis der Geme<strong>in</strong>de ausgestellt.<br />

Das Projekt ist e<strong>in</strong> Musterbeispiel für e<strong>in</strong>e flexible und unbürokratische Kooperation<br />

zwischen verschiedenen Ämtern, Firmen und E<strong>in</strong>zelpersonen, <strong>in</strong> diesem Fall zwischen<br />

Jugendpflege, <strong>Arbeit</strong>samt, Bauamt, Bauhof, e<strong>in</strong>em Architekten und der Dahrsberg-Schule.<br />

E<strong>in</strong> Baggerführer hat se<strong>in</strong>e <strong>Arbeit</strong>skraft ehrenamtlich zur Verfügung<br />

gestellt, ortsansässige Firmen liefern Baumaterial zu Sonderpreisen. So muss die<br />

Geme<strong>in</strong>de für ihren neuen Jugendtreff ganze 160.000 DM aufbr<strong>in</strong>gen.<br />

Interviewer: Günther Schaub<br />

Datum des Interviews: 14.09.1999<br />

Informationsstand: 22.08.2000<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Geme<strong>in</strong>de Seeheim-Jugenheim<br />

Anbau Jugendzentrum<br />

Herr Matthias Itzel<br />

Postfach 1162<br />

64342 Seeheim-Jugenheim<br />

Telefon: 06257/99 02 61<br />

Fax: 06257/99 04 80<br />

153


2.25<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

<strong>Arbeit</strong>en-Leben-Wohnen<br />

Mut zur Zukunft GmbH – Gesellschaft für K<strong>in</strong>der- und Jugendhilfe mbH<br />

Kirchberg/Jagst<br />

Baden-Württemberg<br />

seit 01.01.1993<br />

Hilfen zum Beruf – Berufsausbildung im Rahmen von <strong>in</strong>tensivpädagogischen<br />

E<strong>in</strong>zelmaßnahmen<br />

vorberufliche Bildung, Berufsorientierung, berufliche Erstausbildung, Erwerb<br />

vonTeilqualifikationen, Erwerb von Schulabschlüssen, Beratung zu Bildung,<br />

Ausbildung, <strong>Arbeit</strong>, Erlebnispädagogik, Resozialisierung, betreutes Wohnen, Hilfen<br />

zur Lebensplanung/-gestaltung, Vermittlung <strong>in</strong> betriebliche Praktika, Psychotherapie<br />

(Verhaltenstherapie, systemische Therapie, analytische Therapie)<br />

allgeme<strong>in</strong> bildende Schulabschlüsse, Ausbildungsabschlüsse – anerkannte Berufe<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 8 – 20 Jahre<br />

Kapazität: 31<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland, ehem. UdSSR, Ex-Jugoslawien,<br />

Vietnam<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Lernbee<strong>in</strong>trächtigte, Lernbeh<strong>in</strong>derte, Schulmüde,<br />

Schulverweigerer, ohne Hauptschulabschluss<br />

Soziale Merkmale: Drogenerfahrung, Verhaltensauffällige, Del<strong>in</strong>quente,<br />

Gewalterfahrung, psychisch Bee<strong>in</strong>trächtigte,<br />

Aufmerksamkeits-Defizits-Syndrom (ADS),<br />

defektes familiäres Umfeld, sozial Benachteiligte,<br />

Aussiedler<br />

Kurzbeschreibung<br />

Die Mut zur Zukunft (MzZ) GmbH wurde 1993 gegründet und ist e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>richtung<br />

der K<strong>in</strong>der- und Jugendhilfe. Zielgruppe s<strong>in</strong>d verhaltensauffällige Jugendliche, die<br />

zum Teil lange Heimkarrieren h<strong>in</strong>ter sich haben und e<strong>in</strong>e besonders <strong>in</strong>tensive sozialpädagogische<br />

E<strong>in</strong>zelbetreuung (ISE) im S<strong>in</strong>ne des K<strong>in</strong>der- und Jugendhilfegesetzes<br />

(KJHG) brauchen. Von zunächst zwei Betreuern und zwei betreuten Jugendlichen ist<br />

die E<strong>in</strong>richtung <strong>in</strong>zwischen auf 20 Sozialpädagogen und derzeit über 30 betreute so<br />

genannte verhaltensorig<strong>in</strong>elle Jugendliche (davon etwa zwei Drittel Jungen) gewachsen.<br />

Bisher haben etwa 50 Jugendliche das Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsprogramm der E<strong>in</strong>richtung ganz<br />

durchlaufen. 70 weitere K<strong>in</strong>der und Jugendliche wurden im Rahmen von Krisen<strong>in</strong>terventionen<br />

vorübergehend betreut und dann an andere E<strong>in</strong>richtungen der Jugendhilfe<br />

weitervermittelt.<br />

Das Programm umfasst die Bereiche Schule – Ausbildung – Freizeit – betreutes Wohnen<br />

<strong>in</strong> Wohngruppen. E<strong>in</strong> wichtiger Bauste<strong>in</strong> der Therapie beruht auf der Bereitstellung<br />

von familienanalog funktionierenden Wohnformen. Den Jugendlichen wird der<br />

Aufenthalt bei MzZ durch e<strong>in</strong> bee<strong>in</strong>druckend breit gefächertes und äußerst attrak-<br />

154


tives Freizeit- und Erlebnisangebot schmackhaft gemacht; darunter Motocross fahren,<br />

K<strong>in</strong>obesuche, Radtouren, Billard spielen, Wochenendausflüge, gelegentlich auch <strong>in</strong><br />

Begleitung von Eltern und Freunden. Zum Programm gehören aber auch mehrwöchige<br />

Aufenthalte <strong>in</strong> Island, Italien, Südfrankreich, F<strong>in</strong>nland und Kanada. S<strong>in</strong>nvollerweise<br />

wird das umfangreiche erlebnispädagogische Programm mit Auslandsaufenthalten<br />

und Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gscamps unmittelbar an das Aufnahmeverfahren angeschlossen.<br />

Erst danach beg<strong>in</strong>nt sozusagen der Ernst des Lebens mit Schule und Ausbildung.<br />

Das pädagogisch-therapeutische Angebot wird durch e<strong>in</strong>en Psychologen sowie mehrere<br />

pädagogische Mitarbeiter mit therapeutischen Zusatzausbildungen abgerundet.<br />

Grundlagen s<strong>in</strong>d der systemische und der verhaltenstherapeutische Ansatz, die je<br />

nach Bedarf ergänzt werden können.<br />

Zum Qualifizierungsprogramm gehört die Vorbereitung auf die externe Hauptschulabschlussprüfung,<br />

die Ausbildung zum Holzfachwerker/Schre<strong>in</strong>er <strong>in</strong> der MzZ-eigenen<br />

heilpädagogisch-therapeutischen Jugendwerkstatt unter fachlicher Anleitung<br />

e<strong>in</strong>es Schre<strong>in</strong>ermeisters sowie die Lehre <strong>in</strong> der heim<strong>in</strong>ternen Zweirad-Werkstatt.<br />

Außerdem können Praktika zur Berufsorientierung <strong>in</strong> verschiedenen Betrieben <strong>in</strong> der<br />

Region (Kfz-Werkstätten, Dachdeckereien etc.) absolviert werden. Mut zur Zukunft<br />

bekommt zahlreiche Anfragen von Jugendämtern und E<strong>in</strong>richtungen der K<strong>in</strong>derund<br />

Jugendpsychiatrie aus dem ganzen Bundesgebiet, wenn die klassischen Standardangebote<br />

(wie geschlossene Unterbr<strong>in</strong>gung) nicht (mehr) greifen.<br />

Das Lehrsystem der therapeutischen Jugendwerkstatt soll den Ausbildungsplänen des<br />

Handwerks soweit wie möglich entsprechen. Für schulmüde Jugendliche übernimmt<br />

e<strong>in</strong>e Sonderberufsschulklasse im Rahmen des MzZ-Lernwerkstatt den Part der Regelberufsschule<br />

und vermittelt e<strong>in</strong>en adäquaten Lehrstoff.<br />

Interviewer: Günther Schaub<br />

Datum des Interviews: 15.09.1999<br />

Informationsstand: 29.11.2000<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Mut zur Zukunft – Gesellschaft für K<strong>in</strong>der- und Jugendhilfe mbH<br />

Projekt “<strong>Arbeit</strong>en-Leben-Wohnen”<br />

Herr Thomas Riekert<br />

Rosenstr. 12<br />

74592 Kirchberg/Jagst<br />

Telefon: 07954/98 22 0<br />

Fax: 07954/98 22 30<br />

E-Mail: Mut.zur.Zukunft-Gmbh@T-onl<strong>in</strong>e.de<br />

Internet: http://www.Mut-zur-Zukunft.de<br />

155


2.26<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Erwerb des Führersche<strong>in</strong>s<br />

Berufsbildungswerk Caritas – Don Bosco – Werk GmbH<br />

Würzburg<br />

Bayern<br />

seit 01.03.1999<br />

Erwerb des Führersche<strong>in</strong>s zum Zwecke der Integration von lernbeh<strong>in</strong>derten Jugendlichen<br />

<strong>in</strong> den ersten <strong>Arbeit</strong>smarkt<br />

Vermittlung <strong>in</strong> Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong>, Erwerb von Teilqualifikationen<br />

Führersche<strong>in</strong><br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 17 – 21 Jahre<br />

Kapazität: 8<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland, Türkei<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Sonderschulabsolventen, Lernbeh<strong>in</strong>derte<br />

Soziale Merkmale: sozial Benachteiligte<br />

Kurzbeschreibung<br />

Das Berufsbildungswerk (BBW) Würzburg ist e<strong>in</strong>e außerbetriebliche Ausbildungsstätte,<br />

die im Auftrag der Bundesanstalt für <strong>Arbeit</strong> für den Bereich Unterfranken und<br />

darüber h<strong>in</strong>aus bundesweit regelmäßig rund 300 Absolventen von Sonderschulen <strong>in</strong><br />

zwölf verschiedenen Berufen ausbildet. Dazu gehören Berufe wie Tischler, Maler,<br />

Elektrogerätezusammenbauer, hauswirtschaftstechnischer Helfer, Zierpflanzen- und<br />

Landschaftsgärtner sowie Fachkraft im Gastgewerbe. Die Ausbildungsdauer liegt – je<br />

nach Beruf – zwischen zwei und dreie<strong>in</strong>halb Jahren. Während dieser Zeit wird mit<br />

großem Aufwand <strong>in</strong> Schule, Ausbildung und Internat <strong>in</strong> vielen Fällen erreicht, dass<br />

die so genannten Schlüsselqualifikationen, wie Fachkompetenz, Handlungskompetenz<br />

und Sozialkompetenz vermittelt werden, die erforderlich s<strong>in</strong>d, um im beruflichen<br />

Alltag zu bestehen. Die lernbeh<strong>in</strong>derten Jugendlichen, die ansonsten auf dem<br />

ersten Ausbildungsmarkt chancenlos wären, erhalten so e<strong>in</strong>e reguläre Ausbildung, die<br />

zu e<strong>in</strong>er anerkannten Prüfung vor der zuständigen Kammer führt.<br />

Das BBW bemüht sich auch, den Jugendlichen e<strong>in</strong>en regulären <strong>Arbeit</strong>splatz auf dem<br />

ersten <strong>Arbeit</strong>smarkt zu vermitteln. Für Jugendliche, die dieses Ziel (zunächst) nicht<br />

erreichen, hat das BBW e<strong>in</strong>e <strong>Arbeit</strong>sgeme<strong>in</strong>schaft zum Aufbau e<strong>in</strong>es kirchlichen<br />

Netzwerkes (KNW) gebildet, das benachteiligten Jugendlichen, die für den ersten<br />

<strong>Arbeit</strong>smarkt im Pr<strong>in</strong>zip geeignet s<strong>in</strong>d, übergangsweise e<strong>in</strong>e Beschäftigung ermöglicht.<br />

Die Vermittlungsquote <strong>in</strong> den ersten <strong>Arbeit</strong>smarkt ist mit 70% zwar erstaunlich<br />

hoch, differenziert jedoch stark <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen Berufen und Branchen. Im gärtnerischen<br />

Bereich (Zierpflanzen- und Landschaftsgärtner) und bei den Zerspanungsmechanikern<br />

werden besonders gute Ergebnisse erzielt; nicht so erfolgreich bis schlecht<br />

ist es um die Vermittlungsaussichten <strong>in</strong> dem Bereich Hauswirtschaft bestellt, weil <strong>in</strong><br />

diesem Beruf das Angebot an Fachkräften die Nachfrage weit übertrifft.<br />

156


Schlechte Vermittlungsquoten werden auch im Hotel- und Gaststättenbereich erzielt.<br />

Die im BBW ausgebildeten Fachkräfte im Gastgewerbe – mehrheitlich lernbeh<strong>in</strong>derte<br />

Mädchen – scheitern häufig an der Zweiten Schwelle, weil für <strong>Arbeit</strong>skräfte <strong>in</strong> dieser<br />

Branche aus nahe liegenden Gründen der Besitz von Führersche<strong>in</strong> und Auto als<br />

unabd<strong>in</strong>gbare E<strong>in</strong>stellungsvoraussetzungen gelten. Die <strong>Arbeit</strong>sorte (Hotels) s<strong>in</strong>d oft<br />

nicht an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden und/oder Beg<strong>in</strong>n und Ende der<br />

<strong>Arbeit</strong>szeiten (Früh- und Spätschicht) liegen außerhalb der Fahrzeiten des öffentlichen<br />

Personennahverkehrs. Da e<strong>in</strong> Hauptziel der Ausbildung am BBW Würzburg<br />

die Integration der Ausbildungsabsolventen <strong>in</strong> den ersten <strong>Arbeit</strong>smarkt ist, wird nun<br />

versucht, mit dem Projekt “Erwerb des Führersche<strong>in</strong>s” die Vermittlungsaussichten der<br />

Absolventen zu verbessern. Das Führersche<strong>in</strong>-Projekt des BBW Würzburg spricht<br />

daher vornehmlich Absolvent<strong>in</strong>nen und Absolventen des Ausbildungsgangs Fachkraft<br />

im Gaststättengewerbe an: Ihnen wird zu Führersche<strong>in</strong> und Auto verholfen, um<br />

dadurch wiederum ihre Vermittlungschancen am ersten <strong>Arbeit</strong>smarkt zu verbessern.<br />

Das Projekt wird derzeit ausschließlich aus Spenden f<strong>in</strong>anziert, die auf kulturellen<br />

und sportlichen Veranstaltungen des BBW gesammelt werden. Aus diesem Fonds sollen<br />

zunächst zwei, später (bis Ende September 1999) weitere vier lernbeh<strong>in</strong>derten<br />

Jugendlichen der Führersche<strong>in</strong> und e<strong>in</strong> gebrauchtes Auto vorf<strong>in</strong>anziert werden. Langfristig<br />

rechnet man mit acht E<strong>in</strong>zelmaßnahmen pro Jahr. Nach erfolgreich abgelegter<br />

Fahrprüfung sollen die Jugendlichen e<strong>in</strong>en Teil ihres E<strong>in</strong>kommens zur Ref<strong>in</strong>anzierung<br />

der Kosten verwenden, sofern sie tatsächlich e<strong>in</strong>e <strong>Arbeit</strong>sstelle bekommen<br />

haben. Zum Zeitpunkt des Interviews (Ende Juli 1999) haben erst zwei Jugendliche<br />

mit dem Unterricht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er auf lernbeh<strong>in</strong>derte Jugendliche spezialisierten Fahrschule<br />

begonnen. Vier weitere sollen im Herbst mit dem Unterricht beg<strong>in</strong>nen. Der Erfolg<br />

des Projekts und besonders der se<strong>in</strong>es eigenwilligen F<strong>in</strong>anzierungskonzepts können<br />

daher noch nicht abgeschätzt werden.<br />

Interviewer: Günther Schaub<br />

Datum des Interviews: 29.07.1999<br />

Informationsstand: 11.12.2000<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Caritas Don Bosco Werk GmbH<br />

Projekt “Erwerb des Führersche<strong>in</strong>s”<br />

Herr Norbert Klemm<br />

Schottenanger 15<br />

97082 Würzburg<br />

Telefon: 0931/41 92-231<br />

Fax: 0931/41 92-241<br />

E-Mail: bbw-wuerzburg@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

157


2.27<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Mot-O-Tra<strong>in</strong> – Motivation – Orientierung – Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g. E<strong>in</strong> neuer Zug<br />

<strong>in</strong> die <strong>Arbeit</strong>swelt für besonders benachteiligte Jugendliche<br />

Lernen fördern e.V., Kreisverband Ste<strong>in</strong>furt<br />

Rhe<strong>in</strong>e<br />

Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen<br />

01.08.1998 – 31.10.2000<br />

Entwicklung beruflicher Perspektiven für benachteiligte Jugendliche aus E<strong>in</strong>richtungen<br />

der Jugendhilfe durch praktische <strong>Arbeit</strong>serfahrung bei der Restaurierung<br />

e<strong>in</strong>er Feldeisenbahn und von Gleisanlagen für e<strong>in</strong>e Demonstrationsstrecke<br />

Berufsorientierung, Berufsvorbereitung, Vermittlung <strong>in</strong> Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong>,<br />

Beratung zu Bildung, Ausbildung, <strong>Arbeit</strong><br />

Zeugnisse/Zertifikate<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich<br />

Altersgruppe: 18 – 25 Jahre<br />

Kapazität: 10<br />

Nationalität: Deutsche<br />

Herkunftsland: Deutschland<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Sonderschulabsolventen, Lernbeh<strong>in</strong>derte,<br />

ohne Schulabschluss, Ausbildungsabbrecher,<br />

BVJ/berufsvorber. Maßnahmen<br />

Soziale Merkmale: ger<strong>in</strong>ge Sozialkompetenz, aus Erziehungshilfee<strong>in</strong>richtungen,<br />

Drogenerfahrung, betreutes Wohnen,<br />

ohne festen Wohnsitz, Del<strong>in</strong>quente<br />

Kurzbeschreibung<br />

Das Projekt “Mot-O-Tra<strong>in</strong>” ist als Pilotprojekt e<strong>in</strong>gerichtet worden, um Jugendlichen,<br />

die mit den vorhandenen Maßnahmen und Programmen der <strong>Arbeit</strong>sförderung<br />

und Berufsvorbereitung nicht erreicht werden, e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>dividualisierten E<strong>in</strong>stieg<br />

<strong>in</strong> die berufliche Orientierung anzubieten. Angesprochen ist also e<strong>in</strong>e Zielgruppe, die<br />

auch <strong>in</strong> den Programmen der Benachteiligtenförderung immer stärker ausgegrenzt<br />

wird. Ziel des Projekts ist es, bisher völlig unmotivierte und/oder bereits vielfach<br />

gescheiterte junge Menschen, die <strong>in</strong> betreuten Wohnverhältnissen der Erziehungshilfe<br />

leben, zu erreichen und über die <strong>Arbeit</strong> im Projekt für e<strong>in</strong>e eigenständige Lebensplanung<br />

zu motivieren. Realistisches Ziel bei der größeren Gruppe der TeilnehmerInnen<br />

ist neben der Integration <strong>in</strong> Ausbildung und/oder Beschäftigung auch deren Stabilisierung<br />

und Motivation durch den Aufbau tragfähiger Beziehungen im Rahmen<br />

der flankierenden sozialpädagogischen Betreuung.<br />

Maßnahmeort ist e<strong>in</strong> ehemaliges Militärgelände <strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>e/Bentlage. Dort werden<br />

von den Jugendlichen und ihren AnleiterInnen <strong>in</strong> Kooperation mit dem Münsterländischen<br />

Feldbahnmuseumsvere<strong>in</strong> alte Feldbahnen und Strecken restauriert, das heißt<br />

technisch und optisch aufgearbeitet. Das Konzept ist flexibel aufgebaut und bietet für<br />

jeden Jugendlichen e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>dividuellen E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> das Projekt und e<strong>in</strong>en auf ihn<br />

158


abgestimmten <strong>in</strong>ternen Verlauf. Die Dauer der Teilnahme ist für den e<strong>in</strong>zelnen<br />

Jugendlichen nicht festgelegt; er kann das Projekt jederzeit verlassen, um e<strong>in</strong>e Ausbildung<br />

oder <strong>Arbeit</strong> aufzunehmen.<br />

Das Besondere des Vorhabens liegt zum e<strong>in</strong>en <strong>in</strong> der flexiblen <strong>Arbeit</strong>s- und Unterrichtsgestaltung<br />

und der Individualisierung der Lernwege und Ergebnisse. Zum anderen<br />

zeigt “Mot-O-Tra<strong>in</strong>”, dass durch die <strong>Arbeit</strong> an – für andere – nützlichen Produkten<br />

bei Jugendlichen die Stärkung des Selbstvertrauens und das Durchhaltevermögen<br />

<strong>in</strong> <strong>Arbeit</strong>sprozessen gesteigert werden kann und ihnen damit e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> selbstständige<br />

berufliche Lebensplanung gel<strong>in</strong>gt.<br />

Interviewer<strong>in</strong>: Birgit Kle<strong>in</strong><br />

Datum des Interviews: 18.10.1999<br />

Informationsstand: 24.11.2000<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Lernen fördern e.V.<br />

Projekt “Mot-O-Tra<strong>in</strong>”<br />

Herr Axel Rogowski<br />

Kard<strong>in</strong>al-Galen-R<strong>in</strong>g 2<br />

48431 Rhe<strong>in</strong>e<br />

Telefon: 05971/34 74<br />

Fax: 05971/1 45 37<br />

E-Mail: Rhe<strong>in</strong>e@LernenFoerdern.de<br />

Internet: http://www.LernenFoerdern.de<br />

159


2.28<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

RABE – Regionale Anlaufstelle zur beruflichen E<strong>in</strong>gliederung<br />

junger Menschen<br />

GbF Gesellschaft zur beruflichen Förderung Schwe<strong>in</strong>furt mbH<br />

Schwe<strong>in</strong>furt<br />

Bayern<br />

01.09.1997 – 31.08.2000<br />

Vermittlung von Jugendlichen <strong>in</strong> Ausbildung und/oder <strong>Arbeit</strong><br />

Vermittlung <strong>in</strong> Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong>, Erwerb von Schulabschlüssen, Beratung zu<br />

Bildung, Ausbildung, <strong>Arbeit</strong><br />

ke<strong>in</strong>e<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 15 – 25 Jahre<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland, Türkei, ehem. UdSSR<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: ohne Schulabschluss, ohne Hauptschulabschluss,<br />

Hauptschulabschluss, Realschulabschluss,<br />

Lernbeh<strong>in</strong>derte, Lernbee<strong>in</strong>trächtigte<br />

Soziale Merkmale: Aussiedler, Asylanten, unzureichende Deutsch-<br />

Kenntnisse, nicht beim <strong>Arbeit</strong>samt Registrierte,<br />

Drogenerfahrung, Verhaltensauffällige,<br />

physisch/psychisch Bee<strong>in</strong>trächtigte<br />

Kurzbeschreibung<br />

Mit dem Projekt RABE sollte e<strong>in</strong>e Beratungse<strong>in</strong>richtung für Jugendliche mit problematischen<br />

Lebens- und Lernbiographien geschaffen werden, die nicht auf die Jugendlichen<br />

wartet (wie z.B. die Berufsberater im <strong>Arbeit</strong>samt), sondern auf sie zugeht.<br />

RABE hat das Ziel, benachteiligte Jugendliche <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Ausbildungs- oder <strong>Arbeit</strong>sstelle<br />

oder <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e andere Bildungsmaßnahme zu vermitteln.<br />

RABE wendet sich ganz allgeme<strong>in</strong> an alle Jugendlichen zwischen 15 und 25 Jahren,<br />

die nicht ohne weiteres auf normalem Weg e<strong>in</strong>e Ausbildungs- oder <strong>Arbeit</strong>sstelle<br />

bekommen, darunter vor allem sozial benachteiligte Jugendliche und junge Erwachsene,<br />

junge Aussiedler, junge Menschen ausländischer Herkunft, Jugendliche und<br />

junge Erwachsene mit körperlichen, geistigen und/oder seelischen Bee<strong>in</strong>trächtigungen,<br />

Jugendliche und junge Erwachsene mit Bildungs-, Verhaltens- und Sprachdefiziten.<br />

RABE will vor allem solche Jugendlichen ansprechen, beraten und betreuen, die<br />

von den dafür vorgesehenen öffentlichen E<strong>in</strong>richtungen – <strong>in</strong>sbesondere vom <strong>Arbeit</strong>samt<br />

– nicht (mehr) erreicht werden. Denn viele Jugendliche scheuen den Gang zum<br />

Berufsberater, können aber von E<strong>in</strong>richtungen wie RABE gezielt angesprochen werden;<br />

denn der Projektleiter (und e<strong>in</strong>zige Mitarbeiter) von RABE sucht die Jugendlichen<br />

auch an ihren selbst geschaffenen Treffpunkten auf. Es f<strong>in</strong>den auch <strong>in</strong>formelle<br />

Kontakte <strong>in</strong> der Freizeit statt.<br />

Die Projektziele s<strong>in</strong>d die Entwicklung von Angeboten für e<strong>in</strong>e Berufswahlentscheidung,<br />

die Verr<strong>in</strong>gerung der Zahl der nicht ausbildungswilligen Jugendlichen, die<br />

160


Verbesserung der Zukunftschancen der Betroffenen, die H<strong>in</strong>führung des Personenkreises<br />

als potentielle Nachwuchskräfte <strong>in</strong> Handwerks-, Industrie- und Dienstleistungsunternehmen.<br />

RABE versteht sich als Nahtstelle zwischen Schule und Ausbildung<br />

und unterstützt die Jugendlichen mit <strong>in</strong>dividuellen Hilfestellungen bei deren<br />

Anstrengungen, sich auf dem Ausbildungs- und <strong>Arbeit</strong>smarkt zu behaupten. Seit Projektbeg<strong>in</strong>n<br />

Ende September 1997 wurden (bis Anfang Juni 1999) von RABE nach<br />

eigenen Angaben mit 184 Jugendlichen Gespräche geführt (bis August 2000 mit<br />

291 Jugendlichen). Pro Jugendlichem fanden dabei mehrere Beratungsterm<strong>in</strong>e statt.<br />

Interviewer: Günther Schaub<br />

Datum des Interviews: 28.07.1999<br />

Informationsstand: 13.11.2000<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

RABE – Regionale Anlaufstelle zur beruflichen E<strong>in</strong>gliederung<br />

junger Menschen<br />

Herr Michael Holzhofer<br />

Ignaz-Schön-Str. 28<br />

97421 Schwe<strong>in</strong>furt<br />

Telefon: 09721/78 99-199<br />

E-Mail: projekt_rabe@sw<strong>in</strong>.de<br />

Internet: http://www.sw<strong>in</strong>.de/firmen/rabe<br />

161


162


Netzwerke bilden:<br />

Partnerschaft – Kooperation – Verbund<br />

<strong>Praxismodelle</strong> <strong>in</strong> der lokalen/regionalen<br />

Wirtschaftsentwicklung<br />

163


3.01<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

A je to! – Auf geht's! – Freiwillige berufliche Praktika<br />

Tandem – Koord<strong>in</strong>ierungszentrum für den deutsch-tschechischen Jugendaustausch<br />

(<strong>in</strong> Trägerschaft des Bayerischen Jugendr<strong>in</strong>gs, KdöR)<br />

Regensburg<br />

Bayern<br />

01. 05.2000 – 31. 12.2002<br />

Freiwillige berufliche Praktika für Auszubildende, arbeitslose Jugendliche und<br />

junge <strong>Arbeit</strong>nehmer im Rahmen e<strong>in</strong>es deutsch-tschechischen Jugendaustauschs zur<br />

Erweiterung ihrer beruflichen und <strong>in</strong>terkulturellen Kompetenz<br />

betriebliche Praktika im Ausland, Berufsorientierung, Berufsvorbereitung,<br />

ausbildungs- oder arbeitsbegleitende Hilfen<br />

ke<strong>in</strong>e<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 16 – 26 Jahre<br />

Kapazität: ke<strong>in</strong>e Angaben<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland, Tschechische Republik<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Auszubildende, Ausbildungsabbrecher,<br />

Ausbildungsabsolventen, Berufsabschluss<br />

Soziale Merkmale: <strong>Arbeit</strong>slose, sozial Benachteiligte,<br />

ger<strong>in</strong>ge Sozialkompetenz<br />

Kurzbeschreibung<br />

Das Programm “A je to! – Auf geht’s!” – Freiwillige berufliche Praktika für Auszubildenden,<br />

junge <strong>Arbeit</strong>nehmer und arbeitslose Jugendliche im Nachbarland – begann<br />

im Jahr 2000 mit dem Ziel, Interessenten im Bereich der Auszubildenden, jungen<br />

<strong>Arbeit</strong>slosen und (zum Teil) sozial schwachen Lehrausbildungsabsolventen e<strong>in</strong>e<br />

Chance für Austausch- und Auslandserfahrungen zu geben. Wesentliche f<strong>in</strong>anzielle<br />

Unterstützung erfuhr der Träger des Programms (Tandem – Koord<strong>in</strong>ierungszentrum<br />

für den deutsch-tschechischen Jugendaustausch) durch den Deutsch-Tschechischen<br />

Zukunftsfonds.<br />

E<strong>in</strong> Ausgangspunkt für das Programm war die Feststellung, dass die Zielgruppe<br />

bundesweit zu wenig Unterstützung bezüglich Möglichkeiten zum <strong>in</strong>ternationalen<br />

Austausch erhält und auch gerade diese Zielgruppe prozentual anfälliger für die Ausprägung<br />

von Vorurteilen gegenüber anderen Nationalitäten ist.<br />

Die Besonderheit von “A je to! – Auf geht’s!” ist, dass es nicht nur um das Kennenlernen<br />

der anderen Kultur, Sitten und Gebräuche geht, sondern dass e<strong>in</strong>e aktive E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung<br />

<strong>in</strong> die <strong>Arbeit</strong>swelt des Gastlandes erfolgt. E<strong>in</strong>erseits wird damit e<strong>in</strong> umfassenderes<br />

Verständnis für die lokalen Gegebenheiten erzeugt, andererseits können so<br />

wertvolle Erfahrungen für die eigene berufliche Zukunft gesammelt werden, die bei<br />

164


Lehr- und <strong>Arbeit</strong>sstellensuche durchaus von Vorteil und vermittlungswirksam se<strong>in</strong><br />

können.<br />

Das Programm ist <strong>in</strong> Deutschland bundesweit und <strong>in</strong> der Tschechischen Republik<br />

landesweit nutzbar, es steht allen Interessenten offen. Tandem übernimmt dabei e<strong>in</strong>e<br />

Koord<strong>in</strong>ierungsfunktion. So genannte “aufnehmende E<strong>in</strong>richtungen” (Träger, Institutionen<br />

und Verwaltung) nehmen Praktikanten auf oder entsenden diese und vermitteln<br />

geeignete E<strong>in</strong>satzstellen, die gegebenenfalls auch beim Träger selbst zu f<strong>in</strong>den<br />

se<strong>in</strong> können. (“Zielgruppe” s<strong>in</strong>d daher eigentlich die aufnehmenden E<strong>in</strong>richtungen,<br />

die sich mit “ihren” Jugendlichen am Programm beteiligen wollen.) Außerdem stehen<br />

die Tandem-Mitarbeiter den Praktikanten als Ansprechpartner bei Problemen zur<br />

Verfügung.<br />

Mit dem Programm wurden <strong>in</strong>novative Wege auf dem Gebiet des europäischen bzw.<br />

mittel- und osteuropäischen Jugendaustausches beschritten, welche die Erweiterung<br />

von persönlichen und beruflichen Erfahrungen und den Erwerb von <strong>in</strong>terkulturellen<br />

Kompetenzen zur Folge haben.<br />

Im Vergleich zu vielen anderen beschriebenen Projekten handelt es sich hier um e<strong>in</strong><br />

Programm, das nicht an anderer Stelle wiederholt werden kann, sondern an dem<br />

<strong>in</strong>teressierte Träger, Institutionen und Verwaltungen teilnehmen können.<br />

Interviewer: Gunnar Werwitz<br />

Datum des Interviews: 21.05.2001<br />

Informationsstand: 13.06.2001<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Tandem – Koord<strong>in</strong>ierungszentrum<br />

deutsch-tschechischer Jugendaustausch<br />

Frau Michaela Gramlich<br />

Dechbettener Str. 15<br />

93049 Regensburg<br />

Telefon: 0941/58 55 70<br />

Fax: 0941/5 85 57 22<br />

E-Mail: tandem@tandem-org.de<br />

Internet: http://www.tandem-org.de<br />

Tandem – Koord<strong>in</strong>ierungszentrum<br />

deutsch-tschechischer Jugendaustausch<br />

Herr Milan Ruzicka<br />

Americka 42<br />

CZ – 30614 Plzen<br />

Telefon: 0042/019/7 22 08 79<br />

Fax: 0042/019/7 18 41 69<br />

E-Mail: tandem@mbox.zcu.cz<br />

Internet: http://www.tandem.adam.cz<br />

165


3.02<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Ausbildungsforum 50 plus X<br />

Jugendamt und Amt für <strong>Arbeit</strong>sförderung der Stadt Offenbach<br />

Offenbach<br />

Hessen<br />

seit 01.12.1998<br />

Aufbau e<strong>in</strong>es Netzwerkes zwischen relevanten Akteuren am Ausbildungs- und<br />

<strong>Arbeit</strong>smarkt, um zusätzliche Ausbildungs- und Qualifizierungsplätze bereitzustellen;<br />

Nutzung von Synergieeffekten durch kooperative Strukturen der erwähnten<br />

Akteure<br />

Berufsorientierung, Berufsvorbereitung, Vermittlung <strong>in</strong> Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong>,<br />

Beratung zu Bildung, Ausbildung, <strong>Arbeit</strong>, Beratung und Betreuung der Ausbildungsbetriebe,<br />

Vermittlung <strong>in</strong> betriebliche Praktika, Akquise/Nutzung “neuer”<br />

Ressourcen<br />

ke<strong>in</strong>e<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 15 – 17 Jahre<br />

Kapazität: ke<strong>in</strong>e Angaben<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland, Türkei, Italien, Ex-Jugoslawien,<br />

Marokko, Albanien<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Hauptschüler, Realschüler, BVJ/berufsvorbereitende<br />

Maßnahmen, Berufsfachschüler,<br />

Hauptschulabschluss<br />

Soziale Merkmale: Sozial-/Bildungsbenachteiligte<br />

Kurzbeschreibung<br />

Träger des Ausbildungsforums 50 plus X ist die Stadt Offenbach, den Vorsitz hat der<br />

Oberbürgermeister. Für die Durchführung ist das Jugendamt und das Amt für<br />

<strong>Arbeit</strong>sförderung und Statistik zuständig.<br />

(Anmerkung März 2001: Teile des Projekts gehören mittlerweile zum Regelangebot<br />

der Jugendberufshilfe der Stadt Offenbach und s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> das operative Geschäft der<br />

Fachstelle Jugendberufshilfe – Jugendamt Stadt Offenbach <strong>in</strong>tegriert.)<br />

E<strong>in</strong> Ziel des Projekts ist die Akquisition von 50 plus X zusätzlichen Ausbildungsund/oder<br />

Qualifizierungsplätzen auf dem ersten <strong>Arbeit</strong>smarkt. Es handelt sich bei<br />

dieser Offenbacher Initiative für mehr Ausbildungsplätze um e<strong>in</strong> Netzwerk zwischen<br />

Unternehmern, engagierten, ehrenamtlich arbeitenden Bürger<strong>in</strong>nen und Bürgern,<br />

Kommune, <strong>Arbeit</strong>samt, Gewerkschaften, Kammern, Kirchen, Schulen und Vere<strong>in</strong>en.<br />

Das Ausbildungsforum, das se<strong>in</strong>e Geschäftsstelle im Jugendamt hat, nahm am<br />

1. Dezember 1998 offiziell se<strong>in</strong>e <strong>Arbeit</strong> auf. Das Projekt baut stark auf die ehrenamtliche<br />

Mitarbeit so genannter Paten sowie auf die <strong>in</strong>formellen Kontakte der Beteiligten.<br />

Die Paten sollen Betriebe ansprechen und Jugendliche durch die Bewerbungsphase<br />

begleiten. In den Abgangsklassen an Hauptschulen beispielsweise werden<br />

von ehrenamtlichen Mitarbeiterlnnen Orientierungsgespräche für Schülerlnnen<br />

166


angeboten. E<strong>in</strong>e Sensibilisierung der Jugendlichen bezüglich des Übergangs Schule –<br />

Beruf durch e<strong>in</strong>en an betriebliche Strukturen angebundenen Personenkreis ist Kernpunkt.<br />

Bedarfsorientiert können Bewerbungstra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs etc. angeboten werden. An<br />

dieser Stelle werden <strong>in</strong>sbesondere ehrenamtliche Personen aus Betrieben/Firmen e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

Am Ausbildungsforum beteiligt ist beispielsweise auch die Sparkasse, die e<strong>in</strong> Qualifizierungsangebot<br />

für SchülerInnen – Telefontra<strong>in</strong><strong>in</strong>g mit Zertifikat – anbietet. Die<br />

qualifizierten SchülerInnen stehen dem Ausbildungsforum für die oben beschriebene<br />

Akquise zur Verfügung. Weiterer Schwerpunkt der <strong>Arbeit</strong> des Ausbildungsforums ist<br />

die Vermittlung von Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern <strong>in</strong> Praktika bzw. Ausbildung, die<br />

Beratung über alternative Wege Richtung <strong>Arbeit</strong>smarkt.<br />

Das Ausbildungsforum nutzt se<strong>in</strong>e Präsenz <strong>in</strong> den allgeme<strong>in</strong> bildenden Schulen, die<br />

Kooperation mit den Fachlehrern und e<strong>in</strong>e dezentrale Beratungsstruktur des Jugendamtes/Jugende<strong>in</strong>richtungen<br />

der Stadt, um SchülerInnen direkt von Mitarbeiterlnnen<br />

des Jugendamtes (Sozialarbeiterlnnen) anzusprechen.<br />

Seit Beg<strong>in</strong>n des Projekts wurden ca. 60 Schülerlnnen <strong>in</strong>tensiv beraten, zwölf Schülerlnnen<br />

durch Unterstützung des Forums <strong>in</strong> Ausbildung vermittelt (Stand August<br />

1999). Bis Ende Juni 1999 wurden noch 27 weitere Ausbildungsplätze akquiriert.<br />

H<strong>in</strong>zu kommen e<strong>in</strong>ige so genannte Verbundausbildungsplätze, Grundqualifikationsplätze<br />

(mit Option auf e<strong>in</strong>en regulären Ausbildungsplatz) und Qualifizierungsplätze<br />

<strong>in</strong> noch nicht anerkannten Ausbildungsberufen.<br />

Interviewer: Günther Schaub<br />

Datum des Interviews: 30.09.1999<br />

Informationsstand: 16.03.2001<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Fachstelle Jugendberufshilfe des Jugendamtes der Stadt Offenbach<br />

Ausbildungsforum der Stadt Offenbach<br />

Projekt “50 plus X”<br />

Herr Frank Schobes<br />

Landgrafenstr. 5<br />

63071 Offenbach<br />

Telefon: 069/8 00 48 95<br />

E-Mail: ausbildungsforum.of@gmx.de<br />

Internet: http://www.offenbach.de(››Wirtschaft/Beschäftigung ››<strong>Arbeit</strong>sförderung<br />

››Integration von Jugendlichen ››Ausbildungsforum)<br />

167


Fachstelle Jugendberufshilfe des Jugendamtes der Stadt Offenbach<br />

Ausbildungsforum der Stadt Offenbach<br />

Projekt “50 plus X”<br />

Frau Ingrid Kehr<br />

Landgrafenstr. 5<br />

63071 Offenbach<br />

Telefon: 069/80 65 39 63<br />

E-Mail: ausbildungsforum.of@gmx.de<br />

Internet: http://www.offenbach.de(››Wirtschaft/Beschäftigung ››<strong>Arbeit</strong>sförderung<br />

››Integration von Jugendlichen ››Ausbildungsforum)<br />

Fachstelle Jugendberufshilfe des Jugendamtes der Stadt Offenbach<br />

Ausbildungsforum der Stadt Offenbach<br />

Projekt “50 plus X”<br />

Herr Wolfgang Malik<br />

Landgrafenstr. 5<br />

63071 Offenbach<br />

Telefon: 069/82 36 39 04<br />

E-Mail: ausbildungsforum.of@gmx.de<br />

Internet: http://www.offenbach.de(››Wirtschaft/Beschäftigung ››<strong>Arbeit</strong>sförderung<br />

››Integration von Jugendlichen ››Ausbildungsforum)<br />

168


169


3.03<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Ausbildungsverbund mit ausländischen Betrieben<br />

Interkulturelles Bildungszentrum<br />

Mannheim<br />

Baden-Württemberg<br />

seit 01.06.1996<br />

Qualifizierung von benachteiligten ausländischen und deutschen Jugendlichen bis<br />

zur Abschlussprüfung <strong>in</strong> ausländischen Betrieben – Firmenakquise und Coach<strong>in</strong>g<br />

von Azubis und Ausbildern<br />

berufliche Erstausbildung, ausbildungs- oder arbeitsbegleitende Hilfen, Vermittlung<br />

<strong>in</strong> Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong>, Beratung zu Bildung, Ausbildung, <strong>Arbeit</strong>, Ausbilderqualifizierung<br />

Ausbildungsabschlüsse – anerkannte Berufe<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 16 – 22 Jahre<br />

Kapazität: 65<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland, Türkei, Griechenland, Italien,<br />

ehem. UdSSR<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Hauptschulabschluss, Realschulabschluss,<br />

BVJ/berufsvorber. Maßnahmen<br />

Soziale Merkmale: sozial Benachteiligte, von <strong>Arbeit</strong>slosigkeit<br />

Bedrohte, <strong>Arbeit</strong>slose, Sozialhilfeempfänger,<br />

Migranten, Aussiedler, familiäre Probleme,<br />

Konflikte im Elternhaus, f<strong>in</strong>anzielle Probleme,<br />

ger<strong>in</strong>ge Sozialkompetenz<br />

Kurzbeschreibung<br />

Gründe für das Initiieren dieses Verbundprojekts waren Lehrstellenknappheit sowie<br />

ungenutzte Potenziale <strong>in</strong> vielen ausländischen Betrieben der Stadt Mannheim. Verbundpartner<br />

s<strong>in</strong>d das Interkulturelle Bildungszentrum Mannheim – als Koord<strong>in</strong>ierungsstelle,<br />

der E<strong>in</strong>zelhandelsverband Nordbaden e.V. (EHV) – als Bildungsträger,<br />

die IHK und ausbildungswillige ausländische Betriebe. Es geht um Akquise und Coach<strong>in</strong>g<br />

für e<strong>in</strong>e reguläre betriebliche Berufsausbildung im kaufmännischen Bereich mit<br />

Berufsabschluss. Zielgruppe s<strong>in</strong>d benachteiligte Jugendliche und junge Erwachsene,<br />

vor allem Mädchen, HauptschülerInnen bzw. AbsolventInnen des Berufsvorbereitungsjahres<br />

und Jugendliche aus Migrantenfamilien.<br />

Entscheidend für das Projekt ist die Art und Weise der Zusammenarbeit im Verbund:<br />

Akquise von ausbildungsbereiten Betrieben, Auswahl von Jugendlichen nach “Passfähigkeit”,<br />

planmäßige Übernahme von Ausbildungs<strong>in</strong>halten durch andere Verbundpartner,<br />

<strong>in</strong>tensive fachliche und sozialpädagogische Begleitung/Betreuung von<br />

Betrieben und Auszubildenden während der gesamten Ausbildung durch die Koord<strong>in</strong>ationsstelle<br />

– e<strong>in</strong>schl. Abschlussprüfung und Übergang <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e <strong>Arbeit</strong>sstelle,<br />

170


Weiterbildung der Ausbilder bis zur Ausbildereignungsprüfung, ständige fachliche<br />

und sozialpädagogische Hilfe für Azubis, Zusatzunterricht, ferner die Ausbildung im<br />

Wohnviertel – dadurch wechselseitig enge Kontaktmöglichkeiten, Bekanntheit der<br />

ausbildenden Betriebe, was die Realisierung bestimmter Anforderungen über Kontrolle<br />

erhöht. Die ersten Jahrgänge haben ihre Prüfungen erfolgreich abgeschlossen<br />

und s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>in</strong>tegriert, meist an den ausbildenden Betrieben. Die Zahl der<br />

akquirierten ausländischen Betriebe und der dort <strong>in</strong> Ausbildung <strong>in</strong>tegrierten Jugendlichen<br />

wuchs seit 1996 systematisch. In Fachkonferenzen wird dieses Konzept von<br />

außenstehenden Verantwortlichen zur Nachahmung empfohlen.<br />

Interviewer<strong>in</strong>: Barbara Bertram<br />

Datum des Interviews: 14.03.2001<br />

Informationsstand: 29.03.2001<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Interkulturelles Bildungszentrum<br />

Projekt Mannheim<br />

Frau Elvira Stegnos<br />

H 2, 2<br />

68159 Mannheim<br />

Telefon: 0621/15 95 16<br />

Telefon: 0621/1 47 30<br />

Fax: 0621/1 47 50<br />

171


3.04<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Ausbildungsverbund Schwellenabbau<br />

Jugendwerkstatt Felsberg e.V.<br />

Felsberg<br />

Hessen<br />

01.01.1998 – 31.12.2001<br />

Betriebliche Berufsausbildung Benachteiligter im Verbund e<strong>in</strong>es Trägers der Jugendberufshilfe<br />

und Wirtschaftsbetrieben<br />

berufliche Erstausbildung, Freizeitgestaltung<br />

Ausbildungsabschlüsse – anerkannte Berufe<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 18 – 25 Jahre<br />

Kapazität: 48<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland, Türkei, Italien, ehem. UdSSR,<br />

Polen, Philipp<strong>in</strong>en<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Ausbildungsabbrecher, ohne Schulabschluss,<br />

Hauptschulabschluss, ohne Berufsausbildung<br />

Soziale Merkmale: sozial Benachteiligte, Aussiedler, Asylanten<br />

Kurzbeschreibung<br />

Vor dem H<strong>in</strong>tergrund der problematischen Übergänge Benachteiligter von e<strong>in</strong>er<br />

außerbetrieblichen Ausbildung <strong>in</strong> das Erwerbsleben strebt das Projekt “Schwellenabbau”<br />

durch die Schaffung e<strong>in</strong>es Ausbildungsverbundes e<strong>in</strong>e Chancenverbesserung der<br />

Ausgebildeten an. Zum Verbund gehören e<strong>in</strong>e ausbildende Jugendwerkstatt und<br />

kle<strong>in</strong>e und mittlere Betriebe.<br />

Das Ziel soll erreicht werden, <strong>in</strong>dem die Mängel und Defizite der Ausbildung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

überbetrieblichen Ausbildungsstätte durch e<strong>in</strong>e realitäts- und wirtschaftsnähere Ausbildung<br />

abgebaut werden, <strong>in</strong>dem der Lernort Betrieb durch Ausbildungsverbünde<br />

mit privatwirtschaftlichen Betrieben e<strong>in</strong>e stärkere Bedeutung bekommt, <strong>in</strong>dem die<br />

Berufsschulen e<strong>in</strong>gebunden und die Interessen der Betriebe im Kontext von Benachteiligtenarbeit<br />

ermittelt und berücksichtigt werden. Das Ergebnis soll e<strong>in</strong> übertragbares<br />

Konzept für <strong>in</strong>tegrierte Ausbildungsverbünde zwischen Jugendberufshilfe und<br />

Betrieb se<strong>in</strong>, das unter anderem Organisationsmodelle, modularisierte Ausbildungse<strong>in</strong>heiten<br />

und betriebswirtschaftliche Kalkulationen enthält.<br />

Leitbetrieb des Ausbildungsverbundes ist die Jugendwerkstatt Felsberg, deren Elektriker-<br />

und Malerabteilung mit jeweils drei bis fünf Handwerksbetrieben e<strong>in</strong>en Ausbildungsverbund<br />

bilden. Se<strong>in</strong>e <strong>Arbeit</strong>sgrundlagen s<strong>in</strong>d Rahmenvere<strong>in</strong>barungen, die im<br />

Verlauf des Modellvorhabens bis zur Kooperationsvere<strong>in</strong>barung entwickelt werden.<br />

Sie legen die Rechte und Pflichten aller Vertragspartner und ihrer Ressourcen im<br />

Interesse e<strong>in</strong>er arbeitsweltnahen Ausbildung der Jugendlichen fest.<br />

172


Die Auszubildenden sollen flexibel und planmäßig zwischen den Lernorten Betrieb<br />

und Jugendwerkstatt wechseln, wobei die monatliche Verweildauer der Jugendlichen<br />

im Betrieb von Jahr zu Jahr zunimmt, so dass das dritte Ausbildungsjahr fast ausschließlich<br />

im Betrieb absolviert wird. Analog dazu wechselt die Ausbildungsverantwortung<br />

während der Ausbildung von der Jugendwerkstatt zum Betrieb.<br />

Die konkreten Phasen s<strong>in</strong>d geplant, können aber bei Bedarf (zum Beispiel bei Lernschwächen)<br />

<strong>in</strong>dividuell modifiziert werden. Diese ausbildungsbegleitenden Hilfsangebote<br />

stehen auch den anderen Azubis der Betriebe zur Verfügung.<br />

Interviewer: Thomas Gericke<br />

Datum des Interviews: 25.09.2000<br />

Informationsstand: 25.10.2000<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Jugendwerkstatt Felsberg e.V.<br />

Ausbildungsverbund Schwellenabbau<br />

Herr Re<strong>in</strong>er Eberle<br />

Sälzerstr. 3 a<br />

34587 Felsberg<br />

Telefon: 05662/94 97 35<br />

Fax: 05662/94 97 49<br />

E-Mail: re<strong>in</strong>er.eberle@jugendwerkstatt-felsberg.de<br />

173


3.05<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Ausbildungsvorbereitung, Akquise und überregionale Begleitung<br />

Stadtmission Chemnitz e.V.<br />

Chemnitz<br />

Sachsen<br />

01.03.2000 – 28.02.2002<br />

Ausbildungsbefähigung, Akquise überregionaler Ausbildungsplätze, sozialpädagogische<br />

Betreuung vor Ort – für (markt-)benachteiligte Jugendliche<br />

Berufsvorbereitung, Vermittlung <strong>in</strong> Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong>, Beratung zu Bildung,<br />

Ausbildung, <strong>Arbeit</strong>, Hilfen zur Lebensplanung/-gestaltung<br />

ke<strong>in</strong>e<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 16 – 24 Jahre<br />

Kapazität: 30<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Abschluss 8. Klasse, abschlussgefährdete Hauptschüler,<br />

Schulbummler, Schulabbrecher,<br />

BVJ/berufsvorber. Maßnahmen, Mehrfachbewerber,<br />

Maßnahmeabbrecher, ohne Berufsabschluss,<br />

ohne Berufsausbildung<br />

Soziale Merkmale: <strong>Arbeit</strong>slose, Sozial-/Bildungsbenachteiligte, ger<strong>in</strong>ges<br />

Selbstwertgefühl, ger<strong>in</strong>ge Sozialkompetenz<br />

Kurzbeschreibung<br />

Die Zielgruppe des Projekts s<strong>in</strong>d gemäß Rahmenkonzeption der Jugendberatungsstellen<br />

so genannte “marktbenachteiligte” Jugendliche <strong>in</strong> der Region Chemnitz.<br />

Dah<strong>in</strong>ter verbergen sich junge Menschen, die “auch bei günstiger Lage auf dem Ausbildungsstellen-<br />

und <strong>Arbeit</strong>smarkt wegen <strong>in</strong>dividueller und/oder sozialer Schwierigkeiten,<br />

häufig e<strong>in</strong>hergehend mit unzureichender oder abgebrochener schulischer Ausbildung,<br />

nach wie vor ke<strong>in</strong>e Ausbildungsstellen f<strong>in</strong>den oder f<strong>in</strong>den werden; die aus<br />

Familien ausländischer <strong>Arbeit</strong>nehmer stammen oder Aus- und Übersiedler aus Osteuropa<br />

s<strong>in</strong>d; deren Familie <strong>in</strong> sozialen Brennpunkten räumlich konzentriert leben<br />

und deren Sozialisationschancen reduziert s<strong>in</strong>d”.<br />

Diese Jugendlichen bedürfen e<strong>in</strong>er gezielten Unterstützung, soll der Übergang von<br />

der Schule <strong>in</strong> die Ausbildung gel<strong>in</strong>gen. Darauf richtet sich das Angebot des Projekts.<br />

Nur durch die <strong>in</strong>tensive <strong>in</strong>dividuelle Betreuung können die Jugendlichen zur Ausbildung<br />

motiviert und befähigt werden. Grundlage bilden die <strong>in</strong> Form von Gruppenarbeit<br />

umgesetzten Hilfen zur Berufsorientierung, -f<strong>in</strong>dung und Lebensplanung,<br />

weiterführend das <strong>in</strong>tensive Bewerbertra<strong>in</strong><strong>in</strong>g e<strong>in</strong>schließlich Erstellung von Bewerbungsunterlagen.<br />

Bei erfolgreicher Vermittlung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Ausbildungsplatz wird der<br />

Jugendliche auch während der Ausbildung <strong>in</strong>tensiv sozialpädagogisch betreut, um bei<br />

Problemen frühzeitig <strong>in</strong>tervenieren und e<strong>in</strong>en Ausbildungsabbruch vorbeugen zu<br />

können.<br />

174


Die Schwierigkeit besteht im Akquirieren regionaler Lehrstellen. Dies erfordert e<strong>in</strong><br />

hohes Engagement der Projektmitarbeiter<strong>in</strong>: nur über lange Kontakte zu den Betrieben,<br />

dem Aufbau e<strong>in</strong>er Vertrauensbasis und eigener Kompetenz können sozial<br />

benachteiligte und <strong>in</strong>dividuell bee<strong>in</strong>trächtigte Jugendliche vermittelt werden. Durch<br />

das Ausnutzen des Paradoxes: fehlende Lehrstellen <strong>in</strong> den neuen Bundesländern und<br />

freie Lehrstellen <strong>in</strong> wirtschaftlich besser gestellten Regionen <strong>in</strong> den alten Bundesländern<br />

wurden den Jugendlichen über Vermittlung eben solcher Ausbildungsplätze <strong>in</strong><br />

der Region Stuttgart e<strong>in</strong>e neue bzw. überhaupt erst e<strong>in</strong>e Berufs- und auch Lebensperspektive<br />

ermöglicht. Aufgrund des Begleitens vor Ort während der Ausbildung und<br />

der stetigen Hilfe bei alltäglichen Problemen (Wohnungssuche, Haushaltsplanung,<br />

kulturelle Aktivitäten etc.) s<strong>in</strong>d die Jugendlichen nicht auf sich gestellt, sondern<br />

erfahren e<strong>in</strong>e persönliche Zuwendung, die gerade für e<strong>in</strong>e “optimistische Persönlichkeitsentwicklung”<br />

dieser Jugendlichen zw<strong>in</strong>gend erforderlich sche<strong>in</strong>t.<br />

Die Rückkehr der Jugendlichen nach erfolgreicher Ausbildung und e<strong>in</strong> Schritt <strong>in</strong> die<br />

berufliche Selbstständigkeit trägt außerdem zur Verbesserung der wirtschaftlichen<br />

Situation <strong>in</strong> der Chemnitzer Region und besonders im ländlichen Raum bei.<br />

Interviewer<strong>in</strong>: Mareike Schmidt<br />

Datum des Interviews: 13.09.2000<br />

Informationsstand: 15.05.2001<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Stadtmission Chemnitz<br />

Abt. Jugendsozialarbeit<br />

Frau Sibylle Weise<br />

Rembrandtstr. 13 b<br />

09111 Chemnitz<br />

Telefon: 0371/600 48 14<br />

Fax: 0371/600 48 13<br />

E-Mail: JSA-Stadtmission-Chemnitz@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

Stadtmission Chemnitz<br />

Abt. Jugendsozialarbeit<br />

Frau Katr<strong>in</strong> Diener<br />

Rembrandtstr. 13 b<br />

09111 Chemnitz<br />

Telefon: 0371/6 00 48 14<br />

Fax: 0371/6 00 48 13<br />

E-Mail: JSA-Stadtmission-Chemnitz@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

175


3.06<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Beratungsprojekt<br />

Stadt Essen – Sozialamt, Träger der Kooperationspartner – Jugendberatungsstellen<br />

Essen<br />

Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen<br />

seit 01.01.1999<br />

Beratungsprojekt, bei dem durch Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen<br />

Sozialamt, Kooperationspartnern und jugendlichen Sozialhilfeempfängern mehr<br />

Möglichkeiten als bisher genutzt werden, um die Betroffenen von Sozialhilfe zu<br />

lösen und über <strong>in</strong>dividuelle Hilfepläne <strong>in</strong> adäquate Maßnahmen zu vermitteln<br />

(nicht geförderte/geförderte Beschäftigung, Ausbildung, <strong>in</strong>dividuelle Maßnahmen<br />

von Beratungsstellen)<br />

Vermittlung <strong>in</strong> Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong>, Beratung zu Bildung, Ausbildung, <strong>Arbeit</strong><br />

Zeugnisse/Zertifikate<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 17 – 28 Jahre<br />

Kapazität: ke<strong>in</strong>e Angaben<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Schulabbrecher, ohne Schulabschluss,<br />

ohne Berufsausbildung, Ausbildungsabbrecher,<br />

ohne Berufsabschluss<br />

Soziale Merkmale: <strong>Arbeit</strong>slose, Sozialhilfeempfänger, defektes<br />

familiäres Umfeld, f<strong>in</strong>anzielle Probleme, ger<strong>in</strong>ges<br />

Selbstwertgefühl, ger<strong>in</strong>ge Sozialkompetenz,<br />

Drogenerfahrung<br />

Kurzbeschreibung<br />

Zum 1. Januar 1999 hat die Stadt Essen, vertreten durch das Sozialamt, mit den<br />

Jugendberatungsstellen (Jugendberufshilfe Essen e.V., Christlicher Vere<strong>in</strong> junger<br />

Menschen, Katholisches Jugendamt “Die Boje”) e<strong>in</strong>en Kontrakt geschlossen, um<br />

geme<strong>in</strong>sam dem Problem arbeitsloser und <strong>Arbeit</strong> suchender Jugendlicher und junger<br />

Erwachsener noch effektiver als bisher begegnen zu können. Jugendliche Sozialhilfeempfänger<br />

unter 26 Jahren erhalten die Möglichkeit, nach eigenem Ermessen gezielt<br />

e<strong>in</strong>e der beteiligten Beratungsstellen zu wählen, mit ihr geme<strong>in</strong>sam und <strong>in</strong> Absprache<br />

e<strong>in</strong>en Hilfeplan zu entwickeln, um auf diese Weise e<strong>in</strong>e zeitlich überschaubare, geeignete<br />

Problemlösung für die eigenen Bedürfnisse zu f<strong>in</strong>den. Die Beratungsstellen vermitteln<br />

dabei sowohl <strong>in</strong> (geförderte und nicht geförderte) <strong>Arbeit</strong> oder Ausbildung als<br />

auch <strong>in</strong> zahlreiche, verschiedene berufsvorbereitende Maßnahmen, die ihnen ohneh<strong>in</strong><br />

aus ihrem Tagesgeschäft vertraut s<strong>in</strong>d bzw. deren Träger sie zum Teil selbst s<strong>in</strong>d.<br />

Das Angebot richtet sich ausschließlich an arbeitslose und <strong>Arbeit</strong> suchende SozialhilfeempfängerInnen<br />

bis unter 26 Jahren. Die meisten dieser Jugendlichen haben bis<br />

zu diesem Zeitpunkt gar ke<strong>in</strong> oder nur e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>ges Erwerbsverhalten entwickelt.<br />

176


Vielmehr lernten sie häufig, ihr Leben und ihre “Lebensspielräume” durch den Verbrauch<br />

öffentlicher Alimentation zu gestalten. Mit der neuen Beratungsform soll nun<br />

verh<strong>in</strong>dert werden, dass Jugendliche, die ke<strong>in</strong>e Verpflichtung gegenüber unserer<br />

Erwerbsgesellschaft e<strong>in</strong>gehen wollen, durch Sozialhilfe dauerhaft rentenähnlich subventioniert<br />

werden.<br />

Die Beratung selbst umfasst: 1. e<strong>in</strong>e ausführliche Erstberatung, 2. die Erstellung e<strong>in</strong>es<br />

<strong>in</strong>dividuellen Hilfeplans und 3. die Umsetzung der im Hilfeplan vere<strong>in</strong>barten Schritte,<br />

die im Regelfall zur Vermittlung führen sollen. Insbesondere der E<strong>in</strong>satz des<br />

geme<strong>in</strong>sam und <strong>in</strong> Absprache mit den Jugendlichen zu entwickelnden Hilfeplans soll<br />

Angemessenheit und zeitliche Überschaubarkeit der <strong>in</strong>dividuellen Problemlösungen<br />

gewährleisten.<br />

Für Jugendliche/junge Erwachsene, die aus verschiedenen Gründen schwer zu vermitteln<br />

s<strong>in</strong>d, ist zudem die Möglichkeit vorgesehen, geme<strong>in</strong>sam <strong>in</strong>dividuelle Maßnahmen<br />

<strong>in</strong>nerhalb der bestehenden Strukturen zu schaffen, um <strong>in</strong> dem seitens des<br />

Sozialamts ausgegebenen Zeitraum (sechs Monate) e<strong>in</strong> Ergebnis zu erzielen, das alle<br />

Beteiligten zufrieden stellt.<br />

Die Beratung wird zu 100% aus Mitteln der Sozialhilfe f<strong>in</strong>anziert und erfolgt nach<br />

e<strong>in</strong>em bestimmten Modus, der sich nach dem jeweiligen Stand der Beratung, d.h.<br />

nach den umgesetzten Schritten des Hilfeplans richtet.<br />

Interviewer: Gerrit Jöns-Anders<br />

Datum des Interviews: 16.11.2000<br />

Informationsstand: 03.04.2001<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Stadt Essen – Sozialamt<br />

Heroldhaus<br />

Herr L<strong>in</strong>demeier<br />

Kennedyplatz 3<br />

45121 Essen<br />

Telefon: 0201/8 85 01 30<br />

Fax: 0201/8 85 01 53<br />

E-Mail: <strong>in</strong>fo@essen.de<br />

Internet: http://www.essen.de<br />

Stadt Essen – Sozialamt<br />

Heroldhaus<br />

Herr Burgsmüller<br />

Kennedyplatz 3<br />

45121 Essen<br />

Telefon: 0201/8 85 01 30<br />

Fax: 0201/8 85 01 53<br />

E-Mail: <strong>in</strong>fo@essen.de<br />

Internet: http://www.essen.de<br />

177


3.07<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

JOB-DIRECT<br />

Ausbildungszentrum Lichtenste<strong>in</strong> gGmbH (AZL)<br />

Lichtenste<strong>in</strong><br />

Sachsen<br />

01.01.1998 – 31.12.2000<br />

<strong>Arbeit</strong>svermittlung für sozial benachteiligte Jugendliche durch <strong>in</strong>novative, weil<br />

direkte und unbürokratische Methoden; <strong>in</strong>tensive Vorbereitung auf den E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong><br />

den <strong>Arbeit</strong>smarkt, verbunden mit e<strong>in</strong>em Austauschprogramm mit nationalen und<br />

transnationalen Partnern sowie Nachbetreuungsangebote nach erfolgter Vermittlung<br />

Berufsorientierung, ausbildungs- oder arbeitsbegleitende Hilfen, Vermittlung <strong>in</strong><br />

Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong>, Beratung zu Bildung, Ausbildung, <strong>Arbeit</strong>, <strong>in</strong>terkulturelle<br />

Jugendsozialarbeit<br />

Zeugnisse/Zertifikate<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 18 – 27 Jahre<br />

Kapazität: 600<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland, ehem. UdSSR, ehem. Ostblock<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Hauptschulabschluss, Realschulabschluss,<br />

Sonderschulabsolventen, ohne Schulabschluss,<br />

ohne Berufsausbildung, ohne Berufsabschluss,<br />

über-/außerbetrieblicher Ausbildungsabschluss<br />

Soziale Merkmale: <strong>Arbeit</strong>slose, Sozial-/Bildungsbenachteiligte,<br />

Aussiedler, Integrationsprobleme, aus sozialen<br />

Brennpunkten, defektes familiäres Umfeld,<br />

ger<strong>in</strong>ge Sozialkompetenz, f<strong>in</strong>anzielle Probleme,<br />

Drogenerfahrung<br />

Kurzbeschreibung<br />

JOB-DIRECT wurde 1997 als Vermittlungsagentur mit e<strong>in</strong>em effektiv wirkenden<br />

Angebot für ausbildungs- bzw. arbeitslose Jugendliche konzipiert. Das Praxismodell<br />

lief im Zeitraum von 1998 bis 2000. Vor allem sollten jene Jugendliche und junge<br />

Erwachsene erreicht werden, die von sozialer Ausgrenzung betroffen und deren Chancen<br />

auf e<strong>in</strong>en Ausbildungs- bzw. <strong>Arbeit</strong>splatz daher sehr ger<strong>in</strong>g waren. Die gezielte<br />

Akquise von geeigneten <strong>Arbeit</strong>splätzen, die Vermittlung der Jugendlichen <strong>in</strong> diese<br />

und auf Wunsch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e darüber h<strong>in</strong>aus anhaltende Begleitung waren spezifische<br />

Lösungsansätze für das Problem der Zielgruppe.<br />

Bei der Umsetzung bediente sich das Projekt unter Nutzung moderner Kommunikationstechnik<br />

(Internet) <strong>in</strong>novativer Methoden und Ansätze. Zur Akquirierung der<br />

Jugendlichen wurde aufsuchende Sozialarbeit ebenso betrieben wie e<strong>in</strong>e umfangreiche<br />

Öffentlichkeitsarbeit sowie Präsentationen <strong>in</strong> Jugendklubs und -e<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong><br />

der Region. Es entstand e<strong>in</strong> niedrigschwelliges Angebot mit e<strong>in</strong>er vorrangigen<br />

Komm-Struktur, bei dem begleitende Beratung, Qualifizierung, Vermittlung sowie<br />

178


Betriebskontakte entwickelt bzw. e<strong>in</strong>gesetzt wurden. Im Ergebnis dieser Angebote<br />

gelang es, e<strong>in</strong>e wirksame Jobbörse zum Nutzen der Jugendlichen wie der Unternehmer<br />

aufzubauen und zu betreiben.<br />

E<strong>in</strong>e wichtige Besonderheit ergab sich aus der fördertechnisch begründeten Forderung<br />

nach nationalen und transnationalen Partnern. Laufende Kontakte und Erfahrungsaustausche<br />

der Mitarbeiter, später auch Jugendaustausche, mit e<strong>in</strong>em Partnerprojekt<br />

<strong>in</strong> Rostock und mit Projekten auf dem spanischen Festland und <strong>in</strong> Teneriffa<br />

waren wesentliche Bestandteile der <strong>Arbeit</strong> des Praxismodells.<br />

Obwohl das Praxismodell nicht fortgeführt wird, versucht der Träger, viele der positiven<br />

Erfahrungen <strong>in</strong> die Praxis se<strong>in</strong>er Beratungsstelle für Jugendberufshilfe zu übernehmen.<br />

Die <strong>in</strong>novativen und alternativen Wege, um Jugendlichen und jungen<br />

Erwachsenen, die auf Grund verschiedener Problemlagen an den Rand der Gesellschaft<br />

geraten waren, die Chance zum E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> den ersten Ausbildungs- bzw.<br />

<strong>Arbeit</strong>smarkt zu ermöglichen, hatten sich als erfolgreich erwiesen. Das zeigte auch die<br />

gute Nachfrage, die das Projekt seitens der Jugendlichen als auch der Unternehmen<br />

erfuhr.<br />

Wichtig war <strong>in</strong>sgesamt die Komb<strong>in</strong>ation aus <strong>Arbeit</strong>svermittlung, Hilfen bei persönlichen<br />

Problemlagen, Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsangeboten und <strong>in</strong>ternationalen Austauschmöglichkeiten.<br />

Mit diesen Methoden gelang es, Zugang zu den Jugendlichen zu f<strong>in</strong>den und<br />

ihnen, orientiert an ihren Interessen- und Problemlagen, effektive Hilfen gewähren zu<br />

können.<br />

Interviewer: Gunnar Werwitz<br />

Datum des Interviews: 22.02.2001<br />

Informationsstand: 15.05.2001<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Ausbildungszentrum Lichtenste<strong>in</strong> gGmbH<br />

Beratungsstelle für Jugendberufshilfe<br />

Frau Barbara Müller<br />

Grünthalweg 3<br />

09350 Lichtenste<strong>in</strong><br />

Telefon: 037204/8 58 20<br />

Mobil: 0177/7 20 71 08<br />

Fax: 037204/8 58 21<br />

E-Mail: job-direct.@abo.freiepresse.de<br />

179


3.08<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Jobfit – Ausbildungsprogramm für benachteiligte Jugendliche<br />

(Ausbildungskooperation)<br />

Heidelberger Dienste<br />

Heidelberg<br />

Baden-Württemberg<br />

seit 01.01.1996<br />

Ausbildung von benachteiligten Jugendlichen <strong>in</strong> Kooperation mit der gewerblichen<br />

Wirtschaft und öffentlichen <strong>Arbeit</strong>gebern<br />

berufliche Erstausbildung, ausbildungs- oder arbeitsbegleitende Hilfen, Vermittlung<br />

<strong>in</strong> Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong><br />

Ausbildungsabschlüsse – anerkannte Berufe<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 16 – 30 Jahre<br />

Kapazität: 12<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland, Türkei, ehem. UdSSR, Iran<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Ausbildungsabbrecher, BVJ/berufsvorber.<br />

Maßnahmen, Lernbee<strong>in</strong>trächtigte<br />

Soziale Merkmale: sozial Benachteiligte, Heimjugendliche, Drogenerfahrung,<br />

Asylanten, Aussiedler, Bürgerkriegsflüchtl<strong>in</strong>ge,<br />

unzureichende Deutsch-Kenntnisse<br />

Kurzbeschreibung<br />

Anfang der 90er Jahre errichtete die Stadt Heidelberg unter dem E<strong>in</strong>druck der<br />

steigenden Jugendarbeitslosigkeit e<strong>in</strong>e städtische Beschäftigungsgesellschaft, die<br />

Heidelberger Dienste (HD). Die dafür notwendigen Mittel kommen von der <strong>Arbeit</strong>sverwaltung<br />

Heidelberg. Neben ABM-Stellen im größeren Umfang werden auch<br />

Regiekosten f<strong>in</strong>anziert. Inzwischen beschäftigen die Heidelberger Dienste über<br />

120 MitarbeiterInnen. F<strong>in</strong>anziert werden die HD aus Fördermitteln der BA und<br />

Zuwendungen der Sozialverwaltungen. Die Gesellschaft erwirtschaftet aber auch<br />

eigene Erträge.<br />

Seit etwa drei Jahren führen die Heidelberger Dienste geme<strong>in</strong>sam mit dem <strong>Arbeit</strong>samt<br />

e<strong>in</strong> Ausbildungsprogramm für benachteiligte Jugendliche durch (Jobfit) und stellen<br />

zusätzliche Ausbildungsplätze <strong>in</strong> Kooperation mit Institutionen des öffentlichen<br />

Dienstes und Betrieben der gewerblichen Wirtschaft zur Verfügung. Das Ziel der<br />

Ausbildungskooperation ist es, zusätzliche Ausbildungsplätze bereitzustellen.<br />

Zielgruppe s<strong>in</strong>d ausländische, lernbee<strong>in</strong>trächtigte und/oder sozial benachteiligte<br />

Jugendliche. Für diese Jugendlichen suchen die HD geeignete Betriebe, <strong>in</strong> denen<br />

diese Jugendlichen e<strong>in</strong>e qualifizierte Ausbildung <strong>in</strong> unterschiedlichen Sparten aufnehmen<br />

können. Die Heidelberger Dienste s<strong>in</strong>d Träger der Bildungsmaßnahme. Die<br />

Kooperationspartner leisten den fachlichen Teil der Ausbildung <strong>in</strong> den vere<strong>in</strong>barten<br />

Ausbildungsbereichen. Die Auszubildenden schließen mit den Heidelberger Diensten<br />

180


als Ausbildungsträger den Vertrag ab. Das Ausbildungsgeld <strong>in</strong> Höhe von 520 DM im<br />

ersten bis 570 DM im dritten Jahr erhalten sie von den Heidelberger Diensten. Den<br />

Ausbildungsbetrieben entstehen somit ke<strong>in</strong>e Kosten. Seit 1996 werden pro Ausbildungsjahr<br />

im Durchschnitt acht bis neun Auszubildende im Rahmen des Programms<br />

Jobfit vom <strong>Arbeit</strong>samt gefördert. Zur Zeit bef<strong>in</strong>den sich 18 Auszubildende<br />

<strong>in</strong> drei Jahrgängen <strong>in</strong> den verschiedenen Ausbildungsbereichen, und zwar als<br />

Schwimmeister-Gehilfe, Landschaftsgärtner, Assistent<strong>in</strong> für die Bibliothek, Fachangestellte<br />

für Medien- und Informationsdienste, Arzthelfer<strong>in</strong>, Fachangestellte für<br />

Bürokommunikation sowie Ver- und Entsorger. Kooperationspartner s<strong>in</strong>d die Stadtverwaltung<br />

Heidelberg, die Gruppe Berufsförderungswerk Heidelberg, die Thorax-<br />

Kl<strong>in</strong>ik Heidelberg sowie Bäckereien <strong>in</strong> Heidelberg und Umgebung.<br />

Aus dem ersten Ausbildungsjahrgang 1996 haben bisher zwei Auszubildende ihre<br />

Abschlussprüfung erfolgreich bestanden. Von diesen beiden Auszubildenden hat e<strong>in</strong>er<br />

sofort nach Ausbildungsende <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Beruf als Schwimmeister-Gehilfe e<strong>in</strong>e unbefristete<br />

Anstellung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Schwimmbad <strong>in</strong> der Region erhalten. Die andere Auszubildende<br />

hatte zunächst e<strong>in</strong>en befristeten <strong>Arbeit</strong>svertrag für e<strong>in</strong> halbes Jahr als Bibliotheksassistent<strong>in</strong>.<br />

Die nächsten beiden Auszubildenden werden im Sommer 1999 ihre<br />

Abschlussprüfung absolvieren. Aufgrund der bisherigen guten Erfahrungen wird dieses<br />

Ausbildungsprogramm für benachteiligte Jugendliche auch im neuen Ausbildungsjahr<br />

mit zwölf Plätzen weiter geführt. Bed<strong>in</strong>gt durch erhebliche Leistungse<strong>in</strong>schränkungen<br />

der Jugendlichen, die im September 1996 ihre Ausbildung begonnen<br />

haben, ergab sich e<strong>in</strong>e hohe Abbrecherquote.<br />

Interviewer: Günther Schaub<br />

Datum des Interviews: 13.09.1999<br />

Informationsstand: 05.07.2000<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Heidelberger Dienste gGmbH<br />

Projekt “Jobfit”<br />

Frau Sab<strong>in</strong>e Pohrt<br />

Bergheimer Str. 26<br />

69115 Heidelberg<br />

Telefon: 06221/14 10 22<br />

Fax: 06221/14 10 3 0<br />

E-Mail: pohrt@heidelberger-dienste.de<br />

181


3.09<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Jobladen/Freiwilligenagentur<br />

QAD Qualifizierungs- und <strong>Arbeit</strong>sförderungsgesellschaft Dresden mbH<br />

Dresden<br />

Sachsen<br />

01.04.1999 – 31.03.2002<br />

Jobladen: Vermittlung <strong>in</strong> sozialversicherungspflichtige Kurzzeitjobs <strong>in</strong> der<br />

Privatwirtschaft und <strong>in</strong> Privathaushalten;<br />

Freiwilligenagentur: Vermittlung <strong>in</strong> Freiwilligentätigkeit <strong>in</strong> geme<strong>in</strong>nützigen<br />

Vere<strong>in</strong>en und GmbHs<br />

Vermittlung <strong>in</strong> Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong>, Vermittlung <strong>in</strong> Freiwilligentätigkeit<br />

ke<strong>in</strong>e<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 15 – 25 Jahre<br />

Kapazität: ke<strong>in</strong>e Angaben<br />

Nationalität: Deutsche<br />

Herkunftsland: Deutschland<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Schulabbrecher, ohne Schulabschluss,<br />

Sonderschulabsolventen, Förderschulabsolventen,<br />

Hauptschulabschluss, Realschulabschluss,<br />

ohne Berufsausbildung, ohne Berufsabschluss,<br />

Ausbildungsabbrecher, Berufsabschluss<br />

Soziale Merkmale: <strong>Arbeit</strong>slose, nicht beim <strong>Arbeit</strong>samt Registrierte,<br />

Sozialhilfeempfänger<br />

Kurzbeschreibung<br />

Jobladen<br />

Durch die Vermittlung von Jobs zur Existenzsicherung wird arbeitslosen Jugendlichen<br />

e<strong>in</strong> Lebensunterhalt ermöglicht und e<strong>in</strong> Zugang zur Rückkehr <strong>in</strong> den regulären<br />

Erwerbsbereich gezeigt. Das Praxismodell bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Phase der allmählichen<br />

Ausbreitung.<br />

Mit dem Modellversuch “Jobladen” sollen vorrangig, aber nicht ausschließlich<br />

Jugendlichen, die über ke<strong>in</strong> ausreichendes oder ke<strong>in</strong> E<strong>in</strong>kommen verfügen und die<br />

sich längerfristig auf e<strong>in</strong>e Existenzsicherung durch Kurzzeitjobs orientieren, befristete<br />

ger<strong>in</strong>gfügige oder kurzfristige Beschäftigungsverhältnisse im privatwirtschaftlichen<br />

bzw. privathaushaltlichen Bereich vermittelt werden. Die Vorrangstellung der<br />

genannten Zielgruppe bezeichnet den Unterschied zu anderen Jobbörsen und Jobvermittlungen.<br />

Mit der niedrig angesetzten Orientierung des Modells wird akzeptiert, dass e<strong>in</strong><br />

bestimmter Teil Jugendlicher traditionelle Angebote der Jugendberufshilfe, die vorrangig<br />

und/oder vordergründig auf e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>gliederung <strong>in</strong> das reguläre Ausbildungsund<br />

Beschäftigungssystem zielen, (vorerst) ablehnt. Ebenso wird akzeptiert, dass<br />

182


Jugendliche, die aus verschiedensten Gründen ke<strong>in</strong>e Sozialleistungen (<strong>Arbeit</strong>slosengeld,<br />

-hilfe, Sozialhilfe) beanspruchen, ihre Existenzsicherung durch Kurzzeitjobs<br />

realisieren.<br />

Der Zugang zur Jobvermittlung wird durch das erläuterte akzeptierende Angebot und<br />

durch die Kooperation mit Streetworkern ermöglicht.<br />

Durch die Kooperation mit Fachkräften des Jugendamtes kann auf Wunsch des<br />

Jugendlichen e<strong>in</strong>e sozialpädagogische Unterstützung, die nicht unmittelbar im<br />

Rahmen des Projekts angeboten wird, gewährleistet werden.<br />

Schon nach kurzer Laufzeit des Projekts kann gesagt werden, dass diese Integrationsangebote<br />

<strong>in</strong> die <strong>Arbeit</strong>swelt von der genannten primären Zielgruppe, dabei besonders<br />

von männlichen Jugendlichen, angenommen werden. Dies gilt ebenso von den<br />

privatwirtschaftlichen Unternehmen. Die ger<strong>in</strong>ge Vermittlung von Mädchen und<br />

jungen Frauen ist bed<strong>in</strong>gt durch die angebotenen <strong>Arbeit</strong>sfelder (Baunebengewerke),<br />

die größtenteils mit schwerer körperlicher <strong>Arbeit</strong> verbunden s<strong>in</strong>d.<br />

Die Auswirkungen der Jobvermittlung auf die weitere Ausbildungs- und Beschäftigungsorientierung<br />

der jobbenden Jugendlichen s<strong>in</strong>d bisher nicht abzuschätzen, ebenso<br />

nicht die Auswirkungen auf den <strong>Arbeit</strong>smarkt (zum Beispiel Abbau langfristiger<br />

<strong>Arbeit</strong>sverhältnisse, Verdrängung älterer <strong>Arbeit</strong>nehmer).<br />

Freiwilligenagentur<br />

Jugendliche werden bei der Suche nach ehrenamtlichen Engagements unterstützt.<br />

Das Ziel ist würdig, aber die Umsetzung geht an der Realität vorbei und das Projekt<br />

f<strong>in</strong>det darum wenig Resonanz.<br />

Die Agentur soll erstens geme<strong>in</strong>nützige E<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong> Fragen der Freiwilligentätigkeit<br />

qualifizieren und unterstützen sowie zweitens Freiwilligen aus Dresden <strong>in</strong>dividuell<br />

passende Angebote zum unbezahlten Engagement im sozialen, kulturellen und<br />

ökologischen Bereich <strong>in</strong> geme<strong>in</strong>nützigen E<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong> Dresden professionell vermitteln.<br />

Die Angebote des Modellversuchs “Freiwilligenagentur” stehen allen <strong>in</strong>teressierten<br />

BürgerInnen und allen geme<strong>in</strong>nützigen E<strong>in</strong>richtungen Dresdens offen.<br />

Sie s<strong>in</strong>d bisher lediglich von geme<strong>in</strong>nützigen E<strong>in</strong>richtungen angenommen worden.<br />

Die Nachfrage nach e<strong>in</strong>er Freiwilligentätigkeit ist sehr ger<strong>in</strong>g, ebenso die Nachfrage<br />

nach e<strong>in</strong>er Qualifizierung der <strong>Arbeit</strong> mit Freiwilligen bei den geme<strong>in</strong>nützigen E<strong>in</strong>richtungen.<br />

Markt- oder sozial benachteiligte Jugendliche werden vom Angebot der<br />

“Freiwilligenagentur” nicht erreicht. Deshalb erfolgt zunächst ke<strong>in</strong>e Fortsetzung der<br />

Vermittlung <strong>in</strong> Freiwilligentätigkeit.<br />

Interviewer: Ronald Blaschke<br />

Datum des Interviews: 27.09.1999<br />

Informationsstand: 31.01.2001<br />

183


AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

QAD Qualifizierungs- und <strong>Arbeit</strong>sförderungsgesellschaft Dresden mbH<br />

Projekt “Jobladen”<br />

Herr Gerolf Gellrich<br />

Könneritzstr. 25<br />

01067 Dresden<br />

Telefon: 0351/4 93 20 90<br />

Fax: 0351/4 93 20 69<br />

E-Mail: QAD.Gellrich@gmx.de<br />

QAD Qualifizierungs- und <strong>Arbeit</strong>sförderungsgesellschaft Dresden mbH<br />

Projekt “Jobladen”<br />

Frau Ingrid Ungänz<br />

Könneritzstr. 25<br />

01067 Dresden<br />

Telefon: 0351/4 93 20 90<br />

Fax: 0351/4 93 20 69<br />

QAD Qualifizierungs- und <strong>Arbeit</strong>sförderungsgesellschaft Dresden mbH<br />

Projekt “Jobladen”<br />

Herr Burkhard Körner<br />

Könneritzstr. 25<br />

01067 Dresden<br />

Telefon: 0351/4 93 20 90<br />

Fax: 0351/4 93 20 69<br />

184


185


3.10<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

JobPartner<br />

CJD Waren (Müritz)<br />

Waren (Müritz)<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

01.05.1999 – 30.04.2001<br />

Vermittlung und Integration arbeitsloser Jugendlicher mit abgeschlossener Berufsausbildung<br />

<strong>in</strong> den ersten <strong>Arbeit</strong>smarkt<br />

Vermittlung <strong>in</strong> Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong>, Beratung zu Bildung, Ausbildung, <strong>Arbeit</strong><br />

ke<strong>in</strong>e<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 18 – 25 Jahre<br />

Kapazität: 78<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland, Rumänien, ehem. UdSSR<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Hauptschulabschluss, Realschulabschluss,<br />

Abitur/Fachhochschulreife, Ausbildungsabsolventen,<br />

Berufsabschluss<br />

Soziale Merkmale: <strong>Arbeit</strong>slose, Sozialhilfeempfänger, Aussiedler<br />

Kurzbeschreibung<br />

Das Projekt “JobPartner” wendet sich an arbeitslose bzw. von <strong>Arbeit</strong>slosigkeit bedrohte<br />

Jugendliche/junge Erwachsene mit abgeschlossener Berufsausbildung bis zu e<strong>in</strong>em<br />

Alter von 25 Jahren. Ziel der Agentur ist die Vermittlung und Integration <strong>in</strong> den<br />

ersten <strong>Arbeit</strong>smarkt. Dabei werden sowohl regionale als auch überregionale Angebote<br />

unterbreitet und auch Unterstützung bei der Wohnungsbeschaffung angeboten.<br />

Auf der Grundlage e<strong>in</strong>es ausführlichen Erstgesprächs, <strong>in</strong> dem sich e<strong>in</strong> Überblick über<br />

die gesamte berufliche und soziale Lebenssituation des Jugendlichen verschafft wird,<br />

schließen er und die Agentur e<strong>in</strong>en Beratungsvertrag, der der Vermittlung voraus<br />

geht. Die Beratung wird für längstens sechs Monate realisiert, nach den Erfahrungen<br />

beträgt sie ca. zwei bis vier Monate bis zur erfolgreichen Vermittlung.<br />

Die Agentur arbeitet nach der Methode der “passgenauen Vermittlung”, d.h. die<br />

Anforderungen der Unternehmen sollten sich weitgehend mit den beruflichen Qualifikationen<br />

und Vorstellungen des Jugendlichen decken, um e<strong>in</strong>e hohe Zufriedenheit<br />

beider Partner zu erreichen und somit e<strong>in</strong>e möglichst dauerhafte Integration <strong>in</strong> den<br />

ersten <strong>Arbeit</strong>smarkt zu gewährleisten.<br />

Die Recherchen für die Vermittlung erfolgen meist über Internet, teilweise existieren<br />

nach e<strong>in</strong>em Jahr aber auch bereits direkte Kontakte zu Unternehmen, die wiederholt<br />

nach <strong>Arbeit</strong>nehmern fragen.<br />

Die bisherige Erfolgsquote des Projekts, d.h. von 131 bereits vermittelten Jugendlichen/jungen<br />

Erwachsenen mündeten 109 <strong>in</strong> den ersten <strong>Arbeit</strong>smarkt, sche<strong>in</strong>t dem<br />

Konzept recht zu geben. Die Verlängerung und Erweiterung des Projekts um e<strong>in</strong>e<br />

Außenstelle <strong>in</strong> Röbel deutet darauf h<strong>in</strong>, dass auch die örtlichen <strong>Arbeit</strong>sämter dieses<br />

186


Projekt als s<strong>in</strong>nvolle Ergänzung des eigenen Angebotes begreifen. Die steigende<br />

Nachfrage bei den Jugendlichen lässt auf e<strong>in</strong> hohes Maß an Akzeptanz schließen.<br />

Interviewer<strong>in</strong>: Heike Förster<br />

Datum des Interviews: 25.08. 2000<br />

Informationsstand: 03.05.2001<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

JobPartner – Vermittlungsagentur des CJD Waren (Müritz)<br />

Frau Krüger-Oechsle<br />

Strelitzer Str. 36<br />

17192 Waren (Müritz)<br />

Telefon: 03991/67 32 10<br />

Fax: 03991/67 32 29<br />

E-Mail: jobpartner@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

Internet: http://www.mueritz.de/cjd-jobpartner<br />

187


3.11<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Jugend <strong>in</strong> <strong>Arbeit</strong><br />

Landesregierung NRW im Bündnis mit: M<strong>in</strong>isterium für <strong>Arbeit</strong>, Gesundheit und<br />

Soziales des Landes NRW; Landesarbeitsamt NRW; Deutscher Gewerkschaftsbund<br />

(Landesbezirk NRW); Landesvere<strong>in</strong>igung der <strong>Arbeit</strong>geberverbände e.V.;<br />

Vere<strong>in</strong>igung der Industrie- und Handelskammern <strong>in</strong> NRW; Nordrhe<strong>in</strong>-Westfälischer<br />

Handwerkstag; Westdeutscher Handwerkskammertag; Landesvere<strong>in</strong>igung der Fachverbände<br />

des Handwerks NRW e.V.; <strong>Arbeit</strong>sgeme<strong>in</strong>schaft der Spitzenverbände der<br />

freien Wohlfahrtspflege des Landes NRW; Städtetag NRW; Nordrhe<strong>in</strong>-Westfälischer<br />

Städte- und Geme<strong>in</strong>debund; Landkreistag NRW<br />

Düsseldorf<br />

Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen<br />

01.01.1998 – 31.12.2002<br />

Landes<strong>in</strong>itiative zur E<strong>in</strong>gliederung langzeitarbeitsloser Jugendlicher/junger Erwachsener<br />

<strong>in</strong> den ersten <strong>Arbeit</strong>smarkt im Zusammenwirken aller relevanten Institutionen<br />

Berufsvorbereitung, Beschäftigung, Vermittlung <strong>in</strong> Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong>, Erwerb<br />

von Teilqualifikationen, Beratung zu Bildung, Ausbildung, <strong>Arbeit</strong><br />

Zeugnisse/Zertifikate<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 16 – 25 Jahre<br />

Kapazität: 16.200<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland, Türkei, mult<strong>in</strong>ational<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: ohne Schulabschluss, Hauptschulabschluss,<br />

Ausbildungsabbrecher, Un-/Angelernte, <strong>Arbeit</strong>serfahrungen,<br />

Berufsabschluss, Abitur/Fachhochschulreife<br />

Soziale Merkmale: Langzeitarbeitslose, Sozial-/Bildungsbenachteiligte,<br />

Drogenerfahrung, junge Mütter, defektes<br />

familiäres Umfeld, Del<strong>in</strong>quente, f<strong>in</strong>anzielle<br />

Probleme, ger<strong>in</strong>ges Selbstwertgefühl, ger<strong>in</strong>ge<br />

Sozialkompetenz, Aussiedler, Asylanten, Bürgerkriegsflüchtl<strong>in</strong>ge<br />

Kurzbeschreibung<br />

“Jugend <strong>in</strong> <strong>Arbeit</strong>” ist e<strong>in</strong>e neue Initiative zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit<br />

<strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen. Träger der Initiative s<strong>in</strong>d die Landesregierung, die <strong>Arbeit</strong>geber<br />

und Kammern, der DGB, die <strong>Arbeit</strong>sverwaltung, die Spitzenorganisationen der<br />

Kommunen und Wohlfahrtsverbände <strong>in</strong> NRW. Ziel dieser Initiative ist es, jede(n)<br />

faktisch langzeitarbeitslosen Jugendlichen unter 25 Jahren anzusprechen und ihr(m)<br />

e<strong>in</strong>e betriebliche Beschäftigungschance zu eröffnen.<br />

Die Jugendlichen erhalten e<strong>in</strong> Jahr lang e<strong>in</strong>e tariflich entlohnte <strong>Arbeit</strong>sstelle, sammeln<br />

so Berufserfahrung und qualifizieren sich beruflich. Ihre Chancen, auf dem <strong>Arbeit</strong>s-<br />

188


markt Fuß zu fassen, erhöhen sich damit deutlich. Denn die Erfahrung zeigt: Je länger<br />

junge Menschen ohne <strong>Arbeit</strong> s<strong>in</strong>d, umso schwieriger wird der Berufse<strong>in</strong>stieg. E<strong>in</strong>stellenden<br />

Betrieben wird e<strong>in</strong> Jahr lang 70% des <strong>Arbeit</strong>geberbruttolohns als Zuschuss<br />

gewährt. Bei entsprechender Bereitschaft und Eignung können die Jugendlichen<br />

direkt e<strong>in</strong>e zunächst zeitlich befristete Beschäftigung aufnehmen. Fehlt es ihnen noch<br />

an der notwendigen Eignung, wird mit den Jugendlichen e<strong>in</strong> Qualifizierungs-,<br />

Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs- und Praktikumsplan (Entwicklungsplan) erarbeitet und verb<strong>in</strong>dlich<br />

vere<strong>in</strong>bart.<br />

Für das dreijährige Programm “Jugend <strong>in</strong> <strong>Arbeit</strong>” wurden im Landeshaushalt bis zum<br />

Jahr 2000 Mittel <strong>in</strong> Höhe von fast 90 Millionen DM bereitgestellt. Hieraus werden<br />

im Wesentlichen die Lohnkostenzuschüsse an Betriebe, die berufsbegleitende Qualifizierung<br />

und die Beratung der Jugendlichen f<strong>in</strong>anziert. H<strong>in</strong>zu kommen Mittel der<br />

<strong>Arbeit</strong>sverwaltung für die verschiedenen Vorbereitungs- und Qualifizierungsmaßnahmen.<br />

E<strong>in</strong> optimaler Erfolg für diese Landes<strong>in</strong>itiative und alle Beteiligten wäre e<strong>in</strong>e<br />

dauerhafte Anstellung.<br />

Interviewer: Gerrit Jöns-Anders<br />

Datum des Interviews: 24.10.2000<br />

Nachtrag: Seit 2001 wird das Programm unter dem Namen “Jugend <strong>in</strong> <strong>Arbeit</strong>”<br />

weitergeführt, jedoch nicht mehr als Landes<strong>in</strong>itiative, da e<strong>in</strong>e F<strong>in</strong>anzierung durch das<br />

Land NRW, das Landesarbeitsamt und die Kommunen erfolgt.<br />

Informationsstand: 23.05.2001<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

G.I.B. Gesellschaft für <strong>in</strong>novative Beschäftigungsförderung gGmbH<br />

Projekt “Jugend <strong>in</strong> <strong>Arbeit</strong>”<br />

Herr Albert Schepers<br />

Im Blankenfeld 4<br />

46238 Bottrop<br />

Telefon: 02041/7 67-2 55<br />

Fax: 02041/7 67-2 99<br />

E-Mail: schepers@gib.nrw.de<br />

Internet: http://www.ja.nrw.de<br />

M<strong>in</strong>isterium für <strong>Arbeit</strong> und Soziales, Qualifikation und Technologie des Landes<br />

Projekt “Jugend <strong>in</strong> <strong>Arbeit</strong>”<br />

Frau Angela Thomas<br />

Breite Straße 31<br />

40213 Düsseldorf<br />

Telefon: 0211/86 18 42 39<br />

Fax: 0211/86 18 42 10<br />

189


Landesarbeitsamt NRW<br />

Projekt “Jugend <strong>in</strong> <strong>Arbeit</strong>”<br />

Herr Manfred Kreutzer<br />

Josef-Gockel-Str. 7<br />

40474 Düsseldorf<br />

Telefon: 0211/43 06-3 06<br />

Fax: 0211/43 06-5 99<br />

190


191


3.12<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Jugendagentur<br />

Stadt Freiburg<br />

Freiburg i. Breisgau<br />

Baden-Württemberg<br />

17.05.1999 – 17.05.2003<br />

Beratung und Betreuung im H<strong>in</strong>blick auf Beschäftigung und berufliche<br />

Qualifizierung von benachteiligten Jugendlichen<br />

Vermittlung <strong>in</strong> Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong>, Beratung zu Bildung, Ausbildung, <strong>Arbeit</strong><br />

ke<strong>in</strong>e<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 16 – 24 Jahre<br />

Kapazität: 1.500<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland, mult<strong>in</strong>ational<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: ohne Schulabschluss, Schulabbrecher,<br />

Hauptschulabschluss, Förderschulabsolventen,<br />

Ausbildungsabbrecher<br />

Soziale Merkmale: Langzeitarbeitslose, Sozialhilfeempfänger, Sozial-/<br />

Bildungsbenachteiligte, nicht beim <strong>Arbeit</strong>samt<br />

Registrierte, Migranten, unzureichende Deutsch-<br />

Kenntnisse, Integrationsprobleme<br />

Kurzbeschreibung<br />

Die Konzeption der Jugendagentur wurde vom Sozial- und Jugendamt <strong>in</strong> Zusammenarbeit<br />

mit dem <strong>Arbeit</strong>samt entwickelt. Zielgruppe der Jugendagentur s<strong>in</strong>d die so<br />

genannten “passiven beschäftigungslosen Jugendlichen”, wie sie <strong>in</strong> Artikel 11 des<br />

Sofortprogramms (SPR) def<strong>in</strong>iert werden. Durch die Vor-Ort-Beratung und E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung<br />

<strong>in</strong> das Umfeld sollen die bisher passiven Jugendlichen (hauptsächlich Langzeitarbeitslose<br />

und SozialhilfeempfängerInnen bis 25 Jahre) erreicht werden, um sie dem<br />

Bildungs- und Beschäftigungssystem – also i.d.R. den diversen Auftragsmaßnahmen<br />

des <strong>Arbeit</strong>samtes – zuzuführen.<br />

Der Zugang erfolgt im Wesentlichen über das Jugend- und Sozialamt. Mittels e<strong>in</strong>es<br />

Erhebungsbogens werden die wichtigsten Merkmale der Jugendlichen erfasst und <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>e umfangreiche Datenbank e<strong>in</strong>gespeist. Jeden Freitag werden die “Neuzugänge”<br />

dem <strong>Arbeit</strong>samt mitgeteilt. Die Jugendagentur ergänzt damit die <strong>Arbeit</strong> der Kommunalen<br />

Leitstelle für <strong>Arbeit</strong> (KOLA), die als Anlauf- und Beratungsstelle der Stadt Freiburg<br />

für arbeitslose SozialhilfeempfängerInnen zur Vermittlung von geme<strong>in</strong>nützigen<br />

<strong>Arbeit</strong>en fungiert. Jugendagentur und KOLA arbeiten eng zusammen mit dem Vere<strong>in</strong><br />

zur Förderung kommunaler <strong>Arbeit</strong>s- und Beschäftigungsmaßnahmen e.V. (VAB),<br />

der auf der Grundlage des Programms “<strong>Arbeit</strong> statt Sozialhilfe” (§ 19 BSHG) SozialhilfeempfängerInnen<br />

qualifiziert und beschäftigt. Die <strong>Arbeit</strong> der Jugendagentur wird<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Jahresbericht ausführlich dokumentiert.<br />

192


Interviewer: Günther Schaub<br />

Datum des Interviews: 11.07.2000<br />

Informationsstand: 23.04.2001<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Jugendagentur<br />

Herr Dr. Stephan Kaiser<br />

Hebelstr. 11<br />

79104 Freiburg i. Breisgau<br />

Telefon: 0761/29 26-202<br />

Fax: 0761/29 26-207<br />

E-Mail: kaisest@stadt.freiburg.de<br />

Jugendagentur<br />

Herr Kenan Önen<br />

Hebelstr. 11<br />

79104 Freiburg i. Breisgau<br />

Telefon: 0761/29 26-205<br />

Fax: 0761/29 26-207<br />

E-Mail: oenenke@stadt.freiburg.de<br />

193


3.13<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Jugendbörse B3 – Beratung, Beschäftigung, Berufsausbildung<br />

Jugendberufshilfe Düsseldorf e.V. (JBH); Schulverbund Wirtschaftsschulen<br />

Paykowski (WIPA) im Auftrag des <strong>Arbeit</strong>samtes Düsseldorf<br />

Düsseldorf<br />

NRW<br />

01.05.1999 – 30.04.2003<br />

Beratung und Vermittlung von arbeitslosen bzw. <strong>Arbeit</strong> suchenden Jugendlichen bis<br />

zu 25 Jahren <strong>in</strong> <strong>Arbeit</strong>, Ausbildung, Qualifizierung<br />

Vermittlung <strong>in</strong> Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong>, Beratung zu Bildung, Ausbildung, <strong>Arbeit</strong>,<br />

ausbildungs- oder arbeitsbegleitende Hilfen<br />

ke<strong>in</strong>e<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 14 – 25 Jahre<br />

Kapazität: 3600<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland, mult<strong>in</strong>ational<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Sonderschulabsolventen, Hauptschulabschluss,<br />

Realschulabschluss, ohne Schulabschluss,<br />

Ausbildungsabbrecher<br />

Soziale Merkmale: Langzeitarbeitslose, nicht beim <strong>Arbeit</strong>samt<br />

Registrierte, Schuldner, Drogenerfahrung<br />

Kurzbeschreibung<br />

Das Modellprojekt B3 – Beratung, Beschäftigung, Berufsausbildung – richtet sich an<br />

arbeitslose/<strong>Arbeit</strong> suchende Jugendliche bis zu 25 Jahren.<br />

Ziel ist die passgenaue, bedarfsgerechte Beratung, Qualifizierung, Beschäftigung.<br />

Träger s<strong>in</strong>d die Jugendberufshilfe Düsseldorf und die Wirtschaftsschule Paykowski im<br />

Auftrag des <strong>Arbeit</strong>samtes.<br />

Es handelt sich um e<strong>in</strong> Modellprojekt nach § 10 Sozialgesetzbuch (SGB) III (Innovationstitel)<br />

mit e<strong>in</strong>er ursprünglichen Laufzeit von zwei Jahren.<br />

B3 hat e<strong>in</strong> neues Ansprachekonzept entwickelt, zu dem folgende Punkte gehören:<br />

zielgruppenspezifisches Market<strong>in</strong>g, Kundenorientierung sowie e<strong>in</strong> offenes, niedrig<br />

angesetztes Angebot zu Beratungs- und Vermittlungsleistungen der <strong>Arbeit</strong>sverwaltung.<br />

B3 führt ke<strong>in</strong>e Maßnahmen durch, sondern berät Jugendliche bei der Entwicklung<br />

eigener beruflicher Perspektiven und br<strong>in</strong>gt sie mit den Fachabteilungen der <strong>Arbeit</strong>sverwaltung<br />

und mit Betrieben <strong>in</strong> Kontakt. B3 ist Teil der <strong>Arbeit</strong>sverwaltung <strong>in</strong> eigenen<br />

Räumen.<br />

Mit dem zielgruppenadäquaten Ansprachekonzept ist es gelungen, <strong>in</strong> den ersten drei<br />

Monaten bereits über 300 Jugendliche zu Erstgesprächen zu motivieren und 188 von<br />

ihnen an die Fachabteilungen der <strong>Arbeit</strong>sverwaltung zur Vermittlung <strong>in</strong> Ausbildung,<br />

<strong>Arbeit</strong> oder Qualifizierung weiterzuleiten.<br />

194


Interviewer<strong>in</strong>: Birgit Kle<strong>in</strong><br />

Datum des Interviews: 31.08.1999<br />

Informationsstand: 01.04.2001<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Jugendberufshilfe Düsseldorf<br />

Herr Henri Berners<br />

Emmastraße 26<br />

40227 Düsseldorf<br />

Telefon: 0211/7 20 00 77<br />

Mobil: 0172/7 84 63 46<br />

Fax: 0211/7 20 00 79<br />

E-Mail: Henri@jbh.de<br />

Internet: http://www.bdrei.de<br />

Jugendbörse B3<br />

Grafenberger Allee 258<br />

40237 Düsseldorf<br />

Telefon: 0211/68 78 83-0<br />

Fax: 0211/68 78 83-33<br />

E-Mail: <strong>in</strong>fo@bdrei.de<br />

Internet: http://www.bdrei.de<br />

195


3.14<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

JugendLOK – Initiative Lokale Ökonomie<br />

ABS BRÜCKE GmbH und JugendLOK e.V.<br />

Berl<strong>in</strong><br />

Berl<strong>in</strong><br />

01.04.1999 – 31.05.2003<br />

Beratung, Bildung, Betreuung, Vernetzung für Existenzgründungen durch<br />

junge Erwachsene <strong>in</strong> mehreren Berl<strong>in</strong>er Stadtbezirken; Aufbau von Strukturen zur<br />

Mikrof<strong>in</strong>anzierung; Entwicklung und Erprobung von Leitl<strong>in</strong>ien für Existenzgründungsförderung<br />

der Zielgruppe<br />

Existenzgründung, Beratung zu Bildung, Ausbildung, <strong>Arbeit</strong><br />

ke<strong>in</strong>e<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 18 – 30 Jahre<br />

Kapazität: 380<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutsche<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Hauptschüler, Realschüler, Gymnasiasten,<br />

Berufsabschluss, Ausbildungsabbrecher, ohne<br />

Berufsausbildung, Auszubildende, Studenten<br />

Soziale Merkmale: <strong>Arbeit</strong>slose, von <strong>Arbeit</strong>slosigkeit Bedrohte,<br />

Sozialhilfeempfänger<br />

Kurzbeschreibung<br />

Das als Modellprojekt des Landes Berl<strong>in</strong> geförderte Praxismodell unterstützt Existenzgründungen<br />

von jungen, chancenarmen GründerInnen, <strong>in</strong>sbesondere arbeitslosen<br />

jungen Erwachsenen <strong>in</strong> häufig schwierigen wirtschaftlichen Lagen. Durch e<strong>in</strong>e<br />

Komb<strong>in</strong>ation von Beratung, Qualifizierung und Verknüpfung von Ressourcen wird<br />

die Existenzgründung der jungen Erwachsenen gefördert und unterstützt. Gleichzeitig<br />

wird diese Aktivität mit e<strong>in</strong>er Politik der Stadtteilentwicklung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em strukturschwachen<br />

Ostberl<strong>in</strong>er Stadtbezirk vernetzt.<br />

Das Projekt beruht auf der Prämisse, dass bei entsprechender Beratung und Unterstützung<br />

Existenzgründungen für Personen aus der Zielgruppe e<strong>in</strong>e realistische<br />

Strategie der Existenzsicherung darstellen können, dass aber die vorhandenen Förder<strong>in</strong>strumente<br />

und Unterstützungsverfahren den Ausgangslagen und Bedürfnissen<br />

dieser Gruppe nicht gerecht werden. Der bisherige Projektverlauf hat gezeigt, dass aus<br />

der genannten Zielgruppe e<strong>in</strong>e Nachfrage nach Beratung und Unterstützung besteht,<br />

dass auch aus unkonventionellen Ideen realistische Existenzgründungskonzepte werden<br />

können und dass durch e<strong>in</strong> entsprechendes Unterstützungsangebot Wege <strong>in</strong> die<br />

Selbstständigkeit geebnet werden, die ohne e<strong>in</strong>e solche Unterstützung nicht begangen<br />

werden könnten. Aufgrund der bis zum Interviewzeitpunkt relativ kurzen Laufzeit<br />

des Projekts s<strong>in</strong>d Aussagen h<strong>in</strong>sichtlich e<strong>in</strong>er langfristigen Stabilität der gegründeten<br />

Unternehmen noch nicht möglich.<br />

196


Interviewer: Frank Braun<br />

Datum des Interviews: 18.09.1999<br />

Nachtrag: Bis Dezember 2000 konnten 23 Gründungen realisiert werden; dadurch<br />

wurden 37 <strong>Arbeit</strong>splätze (Gründer und Beschäftigte) geschaffen. Alle gegründeten<br />

Unternehmen bef<strong>in</strong>den sich noch auf dem Markt und behaupten sich.<br />

Derzeit – Dezember 2000 – bef<strong>in</strong>det sich das Projekt <strong>in</strong> der Aufbauphase e<strong>in</strong>er soliden<br />

F<strong>in</strong>anzierung der Projekt<strong>in</strong>frastruktur. Das Projekt hat bis heute e<strong>in</strong>deutig positive<br />

Wirkungen <strong>in</strong> den Bereichen “Sensibilisierung für Existenzgründungen durch<br />

junge chancenarme GründerInnen”, “Methodik der Beratungs-, Bildungs- und<br />

Betreuungsarbeit”, “Vernetzung von ExistenzgründerInnen und Wirtschaft (Projekt<br />

cross-l<strong>in</strong>x)” und “<strong>Neue</strong> F<strong>in</strong>anzierungsmodelle (public-private-partnership)” erzielt.<br />

Informationsstand: 08.12.2000<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

JugendLOK – Initiative Lokale Ökonomie<br />

Frau Maria Kiczka-Halit<br />

Seumestraße 7/8<br />

10245 Berl<strong>in</strong><br />

Telefon: 030/29 77 97 33<br />

Fax: 030/29 77 97 39<br />

E-Mail: <strong>in</strong>fo@jugendlok.de<br />

Internet: http://www.jugendlok.de<br />

JugendLOK – Initiative Lokale Ökonomie<br />

Herr Michael Mashofer<br />

Seumestraße 7/8<br />

10245 Berl<strong>in</strong><br />

Telefon: 030/29 77 97 44<br />

Fax: 030/29 77 97 39<br />

E-Mail: mashofer@jugendlok.de<br />

E-Mail: <strong>in</strong>fo@jugendlok.de<br />

Internet: http://www.jugendlok.de<br />

197


3.15<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Jugendprojektwerkstätten der KVHS Aurich (JPW)<br />

Landkreis Aurich (Kreisvolkshochschule)<br />

Aurich<br />

Niedersachsen<br />

seit 01.01.1975<br />

Qualifizierungsverbund berufsvorbereitender und -ausbildender Maßnahmen für<br />

bildungs- und ausbildungsbenachteiligte Jugendliche<br />

vorberufliche Bildung, Berufsorientierung, Berufsvorbereitung, berufliche Erstausbildung,<br />

abschlussbezogene Nachqualifizierung, Beschäftigung, Vermittlung <strong>in</strong><br />

Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong>, Erwerb von Teilqualifikationen, Erwerb von Schulabschlüssen,<br />

Beratung zu Bildung, Ausbildung, <strong>Arbeit</strong>, Vermittlung <strong>in</strong> betriebliche Praktika,<br />

aufsuchende Jugendsozialarbeit, betreutes Wohnen, Jugendwohnen, Krisenprävention/-<strong>in</strong>tervention,<br />

Freizeitgestaltung<br />

allgeme<strong>in</strong> bildende Schulabschlüsse, Ausbildungsabschlüsse – anerkannte Berufe,<br />

Ausbildungsabschlüsse – Beh<strong>in</strong>derte, Masch<strong>in</strong>enbedienungssche<strong>in</strong>e, Führersche<strong>in</strong>,<br />

Zeugnisse/Zertifikate<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 15 – 25 Jahre<br />

Kapazität: 550<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland, Türkei, Libanon, Ex-Jugoslawien,<br />

ehem. UdSSR<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: ohne Schulabschluss, ohne Berufsabschluss,<br />

Analphabeten, Lernbee<strong>in</strong>trächtigte<br />

Soziale Merkmale: <strong>Arbeit</strong>slose, Sozial-/Bildungsbenachteiligte, ohne<br />

festen Wohnsitz, Drogenerfahrung, Aussiedler<br />

Kurzbeschreibung<br />

Vor dem H<strong>in</strong>tergrund hoher und lang anhaltender <strong>Arbeit</strong>slosigkeit haben sich die<br />

politisch Verantwortlichen des Landkreises Aurich bereits <strong>in</strong> den 70er Jahren dazu<br />

entschlossen, die Kreisvolkshochschule (KVHS) zu e<strong>in</strong>em Weiterbildungs- und<br />

Weiterqualifizierungszentrum auszubauen. Mit ca. 180 hauptamtlichen Mitarbeiter-<br />

Innen, ca. 450 Honorarkräften und ca. 900 Teilnehmern an Vollzeitmaßnahmen ist<br />

die KVHS e<strong>in</strong>er der größten <strong>Arbeit</strong>geber <strong>in</strong> der näheren Umgebung.<br />

E<strong>in</strong> besonderer Schwerpunkt der <strong>Arbeit</strong> der KVHS liegt <strong>in</strong> der Bildungs- und Qualifizierungsarbeit<br />

mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 15 und 25 Jahren,<br />

die durch e<strong>in</strong> <strong>in</strong>tegratives Konzept von Allgeme<strong>in</strong>bildung, Berufsvorbereitung<br />

und -ausbildung <strong>in</strong> 15 Berufsfeldern und 18 anerkannten Ausbildungsberufen auf<br />

e<strong>in</strong>e berufliche und gesellschaftliche Integration vorbereitet werden. Besonderes<br />

Augenmerk gilt dabei bildungs-, ausbildungs- und sozial benachteiligten jungen<br />

Menschen, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Verbundsystem berufsgrund- und ausbildender Maßnahmen<br />

über e<strong>in</strong>en mehrjährigen Zeitraum betreut werden können.<br />

198


Das Angebot an berufsvorbereitenden und -ausbildenden Maßnahmen im Rahmen<br />

des Qualifizierungsverbundes der KVHS umfasst die Jugendprojektwerkstätten I und<br />

II für Jugendliche bzw. junge Erwachsene sowie den Bereich Ausbildung (BaE) und<br />

Umschulung. Weitere Elemente des Qualifizierungsverbundes s<strong>in</strong>d: die aufsuchende<br />

Sozialarbeit <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit der Regionalen <strong>Arbeit</strong>sstelle Niedersachsen<br />

(RAN), e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tegrierte Sozialpädagogik, soziale Gruppenarbeit zur Entwicklung von<br />

berufsfeldübergreifenden basalen Kompetenzen (so genannte Schlüsselqualifikationen),<br />

E<strong>in</strong>zelfallhilfen, <strong>Arbeit</strong>en mit <strong>in</strong>dividuellen Förderplänen, Freizeithilfen und<br />

-angebote, das Wohnangebot Wohnen-<strong>Arbeit</strong>en-Lernen für junge Obdachlose oder<br />

von Wohnungslosigkeit bedrohte Jugendliche, Berufsfeldorientierung, die Erarbeitung<br />

von Qualifizierungs- und Ausbildungsplänen, Projektarbeit und Außenaufträge<br />

(z.B. Freiflächengestaltung und Dienstleistungen, unter anderem im Krankenhaus,<br />

Seniorenheimen, K<strong>in</strong>dergärten etc.), arbeitswelt- und lebensweltorientierte Unterrichtsangebote<br />

sowie Betriebspraktika.<br />

Die KVHS strebt e<strong>in</strong> hohes Maß an Durchlässigkeit und Differenzierung an. Zentrale<br />

Bestandteile der Konzeption s<strong>in</strong>d außerdem e<strong>in</strong>e Kont<strong>in</strong>uität <strong>in</strong> der Förderung,<br />

<strong>in</strong>terne und externe Kooperationsnetze (Runde Tische, Expertenkommissionen und<br />

andere Gremien), e<strong>in</strong>e pragmatische Diskussionskultur und die Teilnehmerpartizipation.<br />

Hauptgeldgeber ist die Bundesanstalt für <strong>Arbeit</strong>. An der F<strong>in</strong>anzierung beteiligt sich<br />

auch das Land Niedersachsen über das Jugendwerkstattprogramm, die Kommune<br />

und die Europäische Union (ESF).<br />

Interviewer: Günther Schaub<br />

Datum des Interviews: 28.06.2000<br />

Informationsstand: 23.04.2001<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Kreisvolkshochschule Aurich<br />

“Jugendprojektwerkstätten”<br />

Herr Dr. Walther Lambrecht<br />

Oldersumer Str. 65–73<br />

26605 Aurich<br />

Telefon: 04941/95 80-0<br />

Fax: 04941/95 80-95<br />

E-Mail: lambrecht@kvhs-aurich.de<br />

Internet: http://www.kvhs-aurich.de<br />

199


Kreisvolkshochschule Aurich<br />

“Jugendprojektwerkstätten”<br />

Frau Reg<strong>in</strong>a Horst<br />

Oldersumer Str. 65–73<br />

26605 Aurich<br />

Telefon: 04941/95 80-0<br />

Fax: 04941/95 80-95<br />

E-Mail: horst@kvhs-aurich.de<br />

Internet: http://www.kvhs-aurich.de<br />

Kreisvolkshochschule Aurich<br />

“Jugendprojektwerkstätten”<br />

Herr Günter Fahle<br />

Oldersumer Str. 65–73<br />

26605 Aurich<br />

Telefon: 04941/95 80-0<br />

Fax: 04941/95 80-95<br />

E-Mail: fahle@kvhs-aurich.de<br />

Internet: http://www.kvhs-aurich.de<br />

200


201


3.16<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Koord<strong>in</strong>ierungs- und Vermittlungsstelle für richterliche Auflagen<br />

und Weisungen – KorA<br />

Diakonisches Werk Kronach<br />

Coburg<br />

Bayern<br />

seit 01.11.1999<br />

Zielgerichtete Vermittlung <strong>in</strong> geme<strong>in</strong>nützige <strong>Arbeit</strong> für verurteilte Jugendliche auf<br />

Grund von gerichtlichen Beschlüssen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er zentralen Anlaufstelle zur Koord<strong>in</strong>ation<br />

dieses Anliegens unter Berücksichtigung der <strong>in</strong>dividuellen Besonderheiten der<br />

Jugendlichen; Begleitung und Unterstützung; Aufbau e<strong>in</strong>er Motivation, nach<br />

Ableistung der Auflagen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e feste Beschäftigung zu kommen<br />

vorberufliche Bildung, Berufsvorbereitung, Beschäftigung, Vermittlung <strong>in</strong> Ausbildung<br />

oder <strong>Arbeit</strong>, Beratung zu Bildung, Ausbildung, <strong>Arbeit</strong>, Resozialisierung<br />

ke<strong>in</strong>e<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 14 – 27 Jahre<br />

Kapazität: 60<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland, ehem. UdSSR, Türkei,<br />

Ex-Jugoslawien<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Förderschüler, Sonderschulabsolventen,<br />

Hauptschüler, Gymnasiasten, Lernbeh<strong>in</strong>derte,<br />

Schulmüde, Schulbummler, Schulverweigerer,<br />

Maßnahmeabbrecher, Teilqualifikation,<br />

Teilfacharbeiterabschluss<br />

Soziale Merkmale: Del<strong>in</strong>quente, krim<strong>in</strong>ell Gefährdete, psychisch<br />

Bee<strong>in</strong>trächtigte, Verhaltensauffällige, defektes<br />

familiäres Umfeld, Erziehungsschwierige,<br />

Langzeitarbeitslose, f<strong>in</strong>anzielle Probleme, Schuldner,<br />

Drogenerfahrung, Aussiedler, Migranten,<br />

unzureichende Deutsch-Kenntnisse<br />

Kurzbeschreibung<br />

Auf Grund e<strong>in</strong>es von allen beteiligten Behörden, Institutionen und handelnden Personen<br />

erkannten Bedarfs an e<strong>in</strong>er Straffung und Koord<strong>in</strong>ation auf dem Gebiet der<br />

Jugendgerichtspflege und Rechtspflege wurde im Gerichtsbezirk Coburg e<strong>in</strong>e Koord<strong>in</strong>ierungs-<br />

und Vermittlungsstelle für geme<strong>in</strong>nützige <strong>Arbeit</strong> – KorA – e<strong>in</strong>gerichtet.<br />

Gründe zur E<strong>in</strong>richtung dieser Stelle lagen unter anderem <strong>in</strong> wachsendem Ausweichverhalten<br />

der verurteilten Jugendlichen, der ger<strong>in</strong>gen Effizienz <strong>in</strong> den Ämtern und<br />

e<strong>in</strong>er Überlastung der zuständigen Sachbearbeiter auf Grund der ständig steigenden<br />

Zahl von richterlichen Auflagen an Jugendliche. Vermittlungen wurden bisher oft<br />

ohne Berücksichtigung der <strong>in</strong>dividuellen Bedürfnisse und Lebenslagen der Jugendlichen<br />

vorgenommen, wodurch der pädagogisch-erzieherische Ansatz der geme<strong>in</strong>-<br />

202


nützigen <strong>Arbeit</strong> zunehmend “verwässert” wurde und e<strong>in</strong> erhebliches sozialpädagogisches<br />

Potenzial bezüglich der Anbahnung e<strong>in</strong>es Berufse<strong>in</strong>stiegs und der Berufsvorbereitung<br />

verloren gegangen ist. Geme<strong>in</strong>nützige <strong>Arbeit</strong> wird deshalb <strong>in</strong> KorA<br />

zunehmend auch als “Testfeld” für e<strong>in</strong>e spätere mögliche Beschäftigung angesehen<br />

und soll motivierend wirken.<br />

Durch e<strong>in</strong>e zielgerichtete Vermittlung <strong>in</strong> geme<strong>in</strong>nützige <strong>Arbeit</strong> auf Grundlage der<br />

<strong>in</strong>dividuellen Besonderheiten der Jugendlichen, verbunden mit e<strong>in</strong>er lebenspraktischen<br />

Begleitung und Beratung während des Aufenthalts im Projekt, werden die<br />

Jugendlichen auf ihr späteres <strong>Arbeit</strong>s- und Berufsleben vorbereitet. Aus diesem Grund<br />

erfolgt zusätzlich e<strong>in</strong>e Berufsfeldplanung. Somit werden Handlungsfelder, wie vorberufliche<br />

Bildung, Berufsvorbereitung, Beschäftigung, Beratung, s<strong>in</strong>nvoll mite<strong>in</strong>ander<br />

verknüpft und gleichzeitig e<strong>in</strong> gesellschaftlicher Nutzen verfolgt.<br />

In der zentralen Vermittlungs- und Koord<strong>in</strong>ationsstelle KorA arbeitet e<strong>in</strong> Sozialarbeiter<br />

und betreut im Moment ca. 130 Jugendliche und junge Erwachsene. Der Bedarf<br />

hat sich jedoch durch die Erfolge <strong>in</strong> der Umsetzung des Konzepts erheblich erhöht,<br />

weswegen über e<strong>in</strong>e Ausweitung des Wirkungsbereiches von KorA, auch <strong>in</strong> andere<br />

Gerichtsbezirke, nachgedacht wird.<br />

Interviewer: Carsten Fröhlich<br />

Datum des Interviews: 13.07.2000<br />

Informationsstand: 04.05.2001<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

KorA – Koord<strong>in</strong>ierungs- und<br />

Vermittlungsstelle für richterliche<br />

Auflagen und Weisungen<br />

Herr Markus Friedrich<br />

Sally-Ehrlich-Str. 2<br />

96450 Coburg<br />

Telefon: 09561/79 97 00<br />

Fax: 09561/9 41 76<br />

203


3.17<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

KOPRA – Kooperationsprojekt Praxislernen<br />

Produktionsschulen gGmbH<br />

Rostock<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

01.03.2000 – 28.02.2002<br />

Berufliche Orientierung/Interessenf<strong>in</strong>dung und Integration beschäftigungsloser<br />

Jugendlicher und junger Erwachsener <strong>in</strong> konfliktreichen Lebenssituationen durch<br />

Praxislernen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em soziokulturellen Trägerverbund<br />

Berufsorientierung, Vermittlung <strong>in</strong> Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong>, Beratung zu Bildung,<br />

Ausbildung, <strong>Arbeit</strong>, Hilfen zur Lebensplanung/-gestaltung, Medienpädagogik,<br />

Resozialisierung, Sozialberatung, Krisenprävention/-<strong>in</strong>tervention<br />

ke<strong>in</strong>e<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 15 – 27 Jahre<br />

Kapazität: 96<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland, ehem. UdSSR, mult<strong>in</strong>ational<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Schulabbrecher, Schulverweigerer, ohne Schulabschluss,<br />

Analphabeten, Förderschulabsolventen,<br />

Sonderschulabsolventen, Hauptschulabschluss,<br />

Realschulabschluss, Ausbildungsabbrecher,<br />

Un-/Angelernte, Berufsabschluss, Abitur/<br />

Fachhochschulreife<br />

Soziale Merkmale: <strong>Arbeit</strong>slose, von <strong>Arbeit</strong>slosigkeit Bedrohte,<br />

Sozialhilfeempfänger, Aussiedler, Bürgerkriegsflüchtl<strong>in</strong>ge,<br />

unzureichende Deutsch-Kenntnisse,<br />

Drogenerfahrung, familiäre Probleme, ger<strong>in</strong>ge<br />

Sozialkompetenz, Schuldner, Jugendamtsbetreuung,<br />

nicht beim <strong>Arbeit</strong>samt Registrierte,<br />

ohne festen Wohnsitz, Del<strong>in</strong>quente, Trebegänger,<br />

junge Mütter<br />

Kurzbeschreibung<br />

Wer hätte sie nicht gern?: Freude an der eigenen <strong>Arbeit</strong> und Leistung. Im Kooperationsprojekt<br />

Praxislernen (KOPRA), angesiedelt <strong>in</strong> Rostock und Umgebung,<br />

generiert dies zum S<strong>in</strong>n- und Lebenselixier für die teilnehmenden Jugendlichen und<br />

jungen Erwachsenen. Ihr bisheriges Leben war mit vielfältigen Problemen behangen:<br />

Sucht, Schulden, drohende Obdachlosigkeit usw. – für das <strong>Arbeit</strong>samt nicht vermittelbar<br />

und deshalb abhängig von Sozialhilfe. Orientierungs-, Hilflosigkeit und<br />

e<strong>in</strong>e pessimistische Lebense<strong>in</strong>stellung s<strong>in</strong>d oft die Folge. Deshalb versuchen die ProjektmitarbeiterInnen<br />

geme<strong>in</strong>sam mit den PraxisanleiterInnen über das konkrete<br />

<strong>Arbeit</strong>en bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen wieder Spaß am Leben zu<br />

wecken.<br />

204


Je nach Interessenlage der TeilnehmerInnen wird dies bei elf sehr unterschiedlich ausgerichteten<br />

Projekten und Trägern möglich:<br />

– Longomai (ökologischer Landbau als Sommerprojekt),<br />

– KGB (Kulturgüterbahnhof, Bautechnik, Theaterproduktion),<br />

– Fahrrad-, Kfz-Selbsthilfe e.V. (Metall, Erlebnis- und tourismusorientierte Produkterstellung),<br />

– AWIRO e.V. (Holz und Gastro),<br />

– Zabrik e.V. (MAU-Club), (Veranstaltungstechnik, Programmwerkstatt),<br />

– Wohltat e.V. (Straßenzeitungswerkstatt),<br />

– Stubnitz e.V. (Schiffs<strong>in</strong>standhaltung, aktuelle soziokulturelle <strong>Arbeit</strong>en),<br />

– Institut für neue medien gGmbH (medienwerkstatt), (Video, Onl<strong>in</strong>e),<br />

– Jaz e.V. (Veranstaltungstechnik),<br />

– Jugendwohnen e.V.<br />

– Produktionsschulen gGmbH.<br />

Der Zusammenschluss der elf soziokulturellen Träger <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Verbund hat sich für<br />

das aus Dänemark kommende Konzept “Praxislernen” als optimal erwiesen. So können<br />

e<strong>in</strong>erseits Hilfen effektiver und andererseits vielfältige Orientierungs- und Erfahrungsalternativen<br />

angeboten werden. Dabei steht mit Projekte<strong>in</strong>tritt e<strong>in</strong>e erste Krisen<strong>in</strong>tervention<br />

im Vordergrund. Anknüpfend werden Hilfen bei der beruflichen<br />

Orientierung und Interessenf<strong>in</strong>dung offeriert sowie analog geme<strong>in</strong>sam e<strong>in</strong> Lebensund<br />

Berufswegeplan erarbeitet und schrittweise verwirklicht.<br />

E<strong>in</strong>e nachahmenswerte kommunale Initiative birgt die F<strong>in</strong>anzierung des Projekts:<br />

Durch den Kooperationsverbund von Sozialamt, Jugendamt und <strong>Arbeit</strong>samt werden<br />

Fördergelder nicht mehr parallel und <strong>in</strong>tern nach dem Ausschlusspr<strong>in</strong>zip vergeben,<br />

sondern extern gebündelt und somit nachhaltiger transferiert. Unter diesem Gesichtspunkt<br />

ist es bedauerlich, dass die f<strong>in</strong>anzielle Unterstützung nicht langfristig angelegt<br />

ist und somit den Projekt<strong>in</strong>itiatorInnen e<strong>in</strong> auf längere Zeit orientierender Planungsspielraum<br />

versagt bleibt.<br />

Interviewer<strong>in</strong>: Mareike Schmidt<br />

Datum des Interviews: 08.01 2001<br />

Informationsstand: 27.04.2001<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

KOPRA – Kooperationsprojekt Praxislernen<br />

Frau Kerst<strong>in</strong> Holtz<br />

Waldemarstr. 35<br />

18057 Rostock<br />

Telefon: 0381/2 03 68 80<br />

Fax: 0381/2 03 68 82<br />

E-Mail: KOPRA@exmail.de<br />

Internet: http://www.KOPRA-Rostock.de<br />

205


3.18<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

LIVT – Leit-, Informations- und Vermittlungsstelle für <strong>Arbeit</strong><br />

suchende Jugendliche<br />

InFö Initiative zur Förderung von K<strong>in</strong>dern, Jugendlichen und Erwachsenen im<br />

Bildungs- und Freizeitbereich e.V.<br />

Tüb<strong>in</strong>gen<br />

Baden-Württemberg<br />

01.05.1998 – 30.04.2001<br />

Vermittlung von <strong>Arbeit</strong> suchenden Jugendlichen <strong>in</strong> <strong>Arbeit</strong> und Praktikum<br />

Berufsvorbereitung, Vermittlung <strong>in</strong> Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong>, Vermittlung <strong>in</strong><br />

betriebliche Praktika, Beratung zu Bildung, Ausbildung, <strong>Arbeit</strong><br />

Zeugnisse/Zertifikate<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 16 – 27 Jahre<br />

Kapazität: 100<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland, Ex-Jugoslawien, ehem. UdSSR,<br />

Türkei<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: ohne Hauptschulabschluss, Schulabbrecher,<br />

Ausbildungsabbrecher, BVJ/berufsvorber.<br />

Maßnahmen<br />

Soziale Merkmale: Sozialhilfeempfänger, Asylanten<br />

Kurzbeschreibung<br />

LIVT wurde im Mai 1998 gegründet, um diejenigen Jugendlichen am ziellosen<br />

Herumtreiben zu h<strong>in</strong>dern, die nach Beendigung der Schulpflicht ke<strong>in</strong>e Ausbildung<br />

aufnehmen konnten oder denen – im Falle der geduldeten Asylbewerber – e<strong>in</strong>e Ausbildung<br />

verwehrt blieb.<br />

LIVT will die Angebote der Berufsberatung und der <strong>Arbeit</strong>svermittlung ergänzen und<br />

benachteiligten Jugendlichen e<strong>in</strong>e Anlaufstelle bieten, die mit e<strong>in</strong>em ganzheitlichen<br />

Ansatz die Jugendlichen berät und <strong>in</strong>dividuelle Zugänge zum Ausbildungs- und<br />

<strong>Arbeit</strong>smarkt entwickelt.<br />

Das Angebot von LIVT richtet sich vor allem an Jugendliche aus Haupt- und<br />

Förderschulen, die im Anschluss an das Berufsvorbereitungsjahr aufgrund unzureichender<br />

Schulabschlüsse ke<strong>in</strong>en Ausbildungsplatz gefunden haben, weiter an Schuloder<br />

Ausbildungsabbrecher und an langzeitarbeitslose Jugendliche zwischen 15 und<br />

27 Jahren.<br />

Etwa zwei Drittel der Rat Suchenden s<strong>in</strong>d ausländische Jugendliche, vorwiegend<br />

Kosovo-Albaner und Türken. LIVT berät die Jugendlichen, hilft ihnen bei der beruflichen<br />

Orientierung und bei Bewerbungen und vermittelt sie nach Möglichkeit <strong>in</strong><br />

berufsvorbereitende Maßnahmen, Praktika, Lehrstellen und vor allem <strong>in</strong> befristete<br />

oder unbefristete Jobs. LIVT profitiert davon, dass sich se<strong>in</strong> Träger (InFö) seit 1994<br />

<strong>in</strong> der Schulsozialarbeit an den Berufsschulen im Landkreis engagiert und dadurch<br />

die Zielgruppe unmittelbar ansprechen und an LIVT weiterleiten kann. Die Mit-<br />

206


arbeiterInnen der E<strong>in</strong>richtungen gehen direkt <strong>in</strong> die BVJ-Klassen, stellen sich und ihr<br />

Programm vor und vere<strong>in</strong>baren Beratungsterm<strong>in</strong>e. LIVT nimmt den Betrieben, die<br />

Asylbewerbern e<strong>in</strong>en befristeten <strong>Arbeit</strong>svertrag geben, die damit verbundene Verwaltungsarbeit<br />

ab und stellt für sie e<strong>in</strong>en Antrag auf Verlängerung der <strong>Arbeit</strong>serlaubnis,<br />

was von den Betrieben sehr geschätzt wird. Denn die <strong>Arbeit</strong>serlaubnis für die geduldeten<br />

Asylbewerber ist stets zeitlich begrenzt, was zur Folge hat, dass diese Zielgruppe<br />

wegen des ständigen Papierkrieges von den Betrieben nur sehr ungern e<strong>in</strong>gestellt<br />

wird. Dieser Service von LIVT hat dazu geführt, dass e<strong>in</strong>e Reihe von jungen geduldeten<br />

Asylbewerbern bereits seit e<strong>in</strong>igen Monaten die gleiche <strong>Arbeit</strong>sstelle hat.<br />

Von Mai 1998 bis April 1999 hat LIVT mit ihren zwei Mitarbeitern, die zwei halbe<br />

Stellen besetzen, mit knapp 100 benachteiligten Jugendlichen über 500 Beratungsgespräche<br />

geführt und etwa 70 Rat Suchende <strong>in</strong> <strong>Arbeit</strong>sverhältnisse oder Bildungsmaßnahmen<br />

vermittelt. LIVT betreibt also praktisch e<strong>in</strong>e Vermittlungsagentur für<br />

jugendliche Ungelernte und nimmt damit e<strong>in</strong>e Aufgabe wahr, die zum klassischen<br />

Aufgabenbereich der <strong>Arbeit</strong>sverwaltung gehört. LIVT hat allerd<strong>in</strong>gs auch Zugang zu<br />

Jugendlichen, die dem <strong>Arbeit</strong>samt i. d. R. fern bleiben oder mit dieser Behörde<br />

schlechte Erfahrungen gemacht haben, und kann sich <strong>in</strong>tensiver um jeden e<strong>in</strong>zelnen<br />

Rat Suchenden kümmern.<br />

Die <strong>Arbeit</strong>sverwaltung war zwar an der Konzeption von LIVT beteiligt, ist jetzt allerd<strong>in</strong>gs<br />

eher daran <strong>in</strong>teressiert, dass die E<strong>in</strong>richtung dem <strong>Arbeit</strong>samt solche Jugendlichen<br />

zuführt, die es ansonsten nicht erreicht. Den Vermittlungsaktivitäten von<br />

LIVT steht die <strong>Arbeit</strong>samtsleitung dagegen eher distanziert gegenüber, da es sich<br />

dabei <strong>in</strong> ihren Augen um e<strong>in</strong> nicht förderungswürdiges Parallelangebot (also <strong>Arbeit</strong>svermittlung)<br />

handelt. E<strong>in</strong> Antrag des Trägers auf Förderung von LIVT nach § 10<br />

SGB III wurde daher zunächst auch abgelehnt. Die Verhandlungen zwischen dem<br />

Landkreis (der die Konzeption und <strong>Arbeit</strong> von LIVT unterstützt) und dem <strong>Arbeit</strong>samt<br />

gehen allerd<strong>in</strong>gs weiter.<br />

Interviewer: Günther Schaub<br />

Datum des Interviews: 09.08.1999<br />

Informationsstand: 31.05.2000<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

LIVT – Leit-, Informations- und Vermittlungsstelle<br />

Frau Lanig-Herold<br />

Schweickhardtstr. 7<br />

72072 Tüb<strong>in</strong>gen<br />

Telefon: 07071/3 30 05<br />

Fax: 07071/3 30 07<br />

E-Mail: LIVT.INFOE@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

207


3.19<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Mauerwerk<br />

Christliches Jugenddorfwerk Deutschlands e.V. Maximiliansau<br />

Speyer/Germersheim<br />

Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz<br />

01.01.1998 – 31.12.2001<br />

Modularisierte Berufsausbildung im Lernortverbund, Vorbereitung auf die<br />

Externenprüfung nach BBiG und HWO <strong>in</strong> den Berufen Maurer, Ausbaufacharbeiter,<br />

Maler und Lackierer<br />

abschlussbezogene Nachqualifizierung<br />

Ausbildungsabschlüsse – anerkannte Berufe, Masch<strong>in</strong>enbedienungssche<strong>in</strong>e,<br />

Zeugnisse/Zertifikate, Sonstiges<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich<br />

Altersgruppe: 19 – 25 Jahre<br />

Kapazität: 16<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland, Türkei, Polen, Kosovo, Kasachstan,<br />

ehem. UdSSR, Ex-Jugoslawien<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Hauptschulabschluss, ohne Schulabschluss,<br />

Ausbildungsabbrecher<br />

Soziale Merkmale: Aussiedler, Migranten, Bürgerkriegsflüchtl<strong>in</strong>ge<br />

Kurzbeschreibung<br />

Das Modellvorhaben bietet Ausbildungsabbrechern die Möglichkeit, an verschiedenen<br />

Lernorten und modularisiert auf der Grundlage der Ausbildungsordnungen<br />

bis zur Facharbeiterreife zu gelangen und dann im Rahmen e<strong>in</strong>er externen Prüfung<br />

bei der zuständigen Stelle zu e<strong>in</strong>em anerkannten Ausbildungsabschluss zu gelangen<br />

(lt. § 40, 2 BBiG bzw. § 37, 2 HWO).<br />

Mit diesem Ansatz werden e<strong>in</strong>erseits die vorhandenen, aber nicht zertifizierten beruflichen<br />

Vorerfahrungen von jungen Erwachsenen und andererseits die vielfältigen<br />

fachlichen und sozialpädagogischen Ressourcen e<strong>in</strong>es Trägers der Jugendberufshilfe<br />

für e<strong>in</strong>e Berufsausbildung Benachteiligter genutzt. Dabei br<strong>in</strong>gt der Träger “trägereigene”<br />

Lernorte, wie e<strong>in</strong>en Zweckbetrieb oder e<strong>in</strong> Beschäftigungsprojekt mit se<strong>in</strong>en<br />

realen Baustellen mit e<strong>in</strong> und koord<strong>in</strong>iert gleichzeitig die Ausbildung <strong>in</strong> den zusätzlich<br />

gewonnenen Ausbildungsbetrieben.<br />

Angestrebt wird mit der modularisierten Ausbildung e<strong>in</strong>e möglichst arbeitsweltnahe<br />

Ausbildung, die den Jugendlichen und jungen Erwachsenen nachhaltige Integrationschancen<br />

<strong>in</strong> die <strong>Arbeit</strong>swelt eröffnet.<br />

Der Vorzug dieses Ansatzes ist dann besonders auffällig, wenn die TeilnehmerInnen<br />

die Ausbildung <strong>in</strong> den Berufen abgebrochen haben, <strong>in</strong> denen der Träger ebenfalls<br />

Ausbildungskapazitäten hat. Dies muss <strong>in</strong> der Zuweisungspraxis berücksichtigt<br />

werden. Für den Erfolg des Ansatzes ist weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e präzise Dokumentation der<br />

absolvierten Ausbildungsmodule an den verschiedenen Lernorten notwendig. Die<br />

208


sozialpädagogische Begleitung muss sich darauf e<strong>in</strong>stellen, dass es die Teilnehmer-<br />

Innen mit e<strong>in</strong>er größeren Anzahl von Lernorten und Bezugspersonen zu tun haben<br />

als unter “normalen” Ausbildungsverhältnissen, was die Belastung für diese Zielgruppe<br />

erhöht.<br />

Unter Berücksichtigung dieser Aspekte bietet dieser Ansatz e<strong>in</strong>e reale Chancenverbesserung<br />

für die soziale und berufliche Integration Benachteiligter.<br />

Interviewer: Thomas Gericke<br />

Datum des Interviews: 24.03.2000<br />

Informationsstand: 04.08.2000<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

CJD Maximiliansau im Christlichen<br />

Jugenddorfwerk Deutschlands e.V.<br />

Herr Fritz-Gerhard Kuhn<br />

Rhe<strong>in</strong>str. 1<br />

76744 Wörth<br />

Telefon: 07271/9 47-221<br />

Fax: 07271/9 47-233<br />

E-Mail: F.-G.Kuhn@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

E-Mail: fritz-gerhard.kuhn@cjd.de<br />

Internet: http://www.cjd-maximiliansau.de<br />

Lernortverbund/Mauerwerk<br />

c/o. Fa. Tyco<br />

Frau Reg<strong>in</strong>e Meyer<br />

Siemensstr. 13<br />

67346 Speyer<br />

Telefon: 06232/30-22 37<br />

Fax: 06232/30-21 51<br />

E-Mail: cjd.speyer@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

209


3.20<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Nordverbund, Verbundmitglied SAZ e.V.<br />

(Schwer<strong>in</strong>er Ausbildungszentrum)<br />

Schwer<strong>in</strong>er Ausbildungszentrum e.V. (SAZ)<br />

Schwer<strong>in</strong><br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

01.09.2000 – 31.08.2003<br />

Reformierung der Benachteiligtenausbildung<br />

Berufsvorbereitung, berufliche Erstausbildung, ausbildungs- oder arbeitsbegleitende<br />

Hilfen, Vermittlung <strong>in</strong> Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong>, Erwerb von Teilqualifikationen,<br />

Beratung zu Bildung, Ausbildung, <strong>Arbeit</strong><br />

Ausbildungsabschlüsse – anerkannte Berufe, Zeugnisse/Zertifikate<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 16 – 22 Jahre<br />

Kapazität: 20<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland, ehem. UdSSR<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Abschluss 8. Klasse, Abschluss 10. Klasse,<br />

Ausbildungsabbrecher<br />

Soziale Merkmale: Sozial-/Bildungsbenachteiligte, Aussiedler<br />

Kurzbeschreibung<br />

Der/die e<strong>in</strong>zelne benachteiligte Jugendliche steht im Mittelpunkt der <strong>Arbeit</strong> des<br />

Schwer<strong>in</strong>er Ausbildungszentrums. In den übergeordneten Blickpunkt gerückt ist<br />

dabei die Organisation der Benachteiligtenausbildung im dualen System. Durch die<br />

langjährige engagierte <strong>Arbeit</strong> konnten die Chancen benachteiligter Jugendlicher<br />

auf dem regionalen Ausbildungs- und <strong>Arbeit</strong>smarkt zwar verbessert werden, e<strong>in</strong>e<br />

nachhaltige Veränderung der Situation der benachteiligten Jugendlichen <strong>in</strong>sgesamt –<br />

sprich der zugrunde liegenden und als defizitär erfahrenen Ausbildungsstruktur –<br />

stand jedoch außer Reichweite. Dies war im September 2000 für vier Bildungse<strong>in</strong>richtungen<br />

der Auslöser, sich zum überregionalen NORDVERBUND zusammenzuschließen.<br />

Verbundmitglieder s<strong>in</strong>d neben dem SAZ e.V. (Schwer<strong>in</strong>er Ausbildungszentrum) das<br />

ABC e.V. (<strong>Arbeit</strong>er-Bildungs-Centrum) Bremen, die Jugendausbildung Hamburg<br />

GmbH und das Angermünder Bildungswerk e.V. Das primär vom BMFT (Bundesm<strong>in</strong>isterium<br />

für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie) geförderte<br />

Modellprojekt visiert die partizipative Reformierung der Benachteiligtenförderung<br />

(SGB III § 241) an. Das heißt: stärkere Orientierung an aktuellen <strong>Arbeit</strong>smarktanforderungen,<br />

höhere Flexibilität der Maßnahmen und Gestaltung der Ausbildungsbetriebe<br />

als didaktische und <strong>in</strong>dividuelle Lernorte. Alle vier Verbundträger hatten vorher<br />

regionalspezifische Modelle der Benachteiligtenförderung entwickelt und erprobt.<br />

Die aus dieser langjährigen <strong>Arbeit</strong> gewonnenen Erfahrungen sollen nunmehr im<br />

Verbund gebündelt und unter Berücksichtigung der regionalen Besonderheiten <strong>in</strong><br />

neue <strong>Praxismodelle</strong> transferiert werden. Damit ist e<strong>in</strong>e effektive <strong>Arbeit</strong>steilung im<br />

210


S<strong>in</strong>ne der Umsetzung e<strong>in</strong>zelner Reformschwerpunkte durch jeweils e<strong>in</strong>en Träger<br />

möglich.<br />

Im Resultat zeigt sich schon jetzt unter Nutzung der Verbundstrukturen bei gleichem<br />

Ressourcene<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>e nachhaltigere E<strong>in</strong>gliederung benachteiligter Jugendlicher <strong>in</strong><br />

das Ausbildungs- und Beschäftigungssystem. Das vorgestellte Modellprojekt ist<br />

zugleich e<strong>in</strong> Beleg dafür, dass sich aus regional erfolgreichen Modellversuchen überregional<br />

agierende, für die Jugendberufshilfe richtungsweisende Kooperationsverbünde<br />

entwickeln können.<br />

Interviewer<strong>in</strong>: Mareike Schmidt<br />

Datum des Interviews: 08.01.2001<br />

Informationsstand: 03.05.2001<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Schwer<strong>in</strong>er Ausbildungszentrum e.V. (SAZ)<br />

NORDVERBUND<br />

Herr Herbert Michel<br />

Ziegeleiweg 7<br />

19057 Schwer<strong>in</strong><br />

Telefon: 0385/48 02-0<br />

Fax: 0385/48 02-15<br />

E-Mail: <strong>in</strong>fo@sazev.de<br />

Internet: http://www.sazev.de<br />

211


3.21<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Patenschaft für Ausbildung<br />

Vere<strong>in</strong> zur Unterstützung der <strong>Arbeit</strong>nehmerInnenjugend <strong>in</strong> den katholischen<br />

Pfarrgeme<strong>in</strong>den des Dekanats Frankfurt/Ma<strong>in</strong>-Höchst<br />

Frankfurt/Ma<strong>in</strong><br />

Hessen<br />

seit 01.04.1999<br />

Beratung, Vermittlung und Begleitung von benachteiligten Jugendlichen und<br />

jungen Erwachsenen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e berufliche Erstausbildung durch Paten<br />

ehrenamtliche Berufse<strong>in</strong>stiegshilfe, Vermittlung <strong>in</strong> Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong>,<br />

Beratung zu Bildung, Ausbildung, <strong>Arbeit</strong>, Vermittlung <strong>in</strong> betriebliche Praktika,<br />

Hilfen zur Lebensplanung/-gestaltung, Stadtteil-/Geme<strong>in</strong>wesenarbeit<br />

ke<strong>in</strong>e<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 15 – 25 Jahre<br />

Kapazität: 40<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland, ehem. UdSSR, Ex-Jugoslawien,<br />

mult<strong>in</strong>ational<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: ohne Schulabschluss, Hauptschulabschluss,<br />

Realschulabschluss, ohne Berufsausbildung<br />

Soziale Merkmale: sozial Benachteiligte, <strong>Arbeit</strong>slose, von <strong>Arbeit</strong>slosigkeit<br />

Bedrohte, Sozialhilfeempfänger,<br />

Aussiedler, Migranten, psychisch Bee<strong>in</strong>trächtigte<br />

Kurzbeschreibung<br />

Das Projekt “Patenschaft für Ausbildung” ist entstanden <strong>in</strong> der Zusammenarbeit von<br />

katholischen Kirchengeme<strong>in</strong>den und katholischen Verbänden. Es verfolgt die Ziele:<br />

– benachteiligte arbeitslose Jugendliche und junge Erwachsene bei der <strong>Arbeit</strong>splatzsuche<br />

zu unterstützen,<br />

– arbeitslose Jugendliche und junge Erwachsene <strong>in</strong> die Stadtteilbevölkerung zu<br />

<strong>in</strong>tegrieren,<br />

– durch die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung lokaler Betriebe Ausbildungsplätze zu beschaffen bzw. zu<br />

reaktivieren.<br />

Durch den Aufbau und die Pflege von ehrenamtlichen Patengruppen <strong>in</strong> den Stadtteilen<br />

werden personelle Ressourcen der Geme<strong>in</strong>den freigesetzt und gebündelt, um dem<br />

Problem der Jugendarbeitslosigkeit und der damit e<strong>in</strong>hergehenden sozialen Des<strong>in</strong>tegration<br />

vor Ort <strong>in</strong> den Stadtteilen zu begegnen.<br />

Für den Aufbau von Patenschaftsstrukturen <strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>den und die fachliche<br />

Unterstützung der ehrenamtlichen Paten s<strong>in</strong>d zwei hauptamtliche Mitarbeiter<br />

(1,5 Stellen) angestellt. Haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter sollen sich gegenseitig<br />

mit ihren Fähigkeiten und Möglichkeiten ergänzen. Neben der Gewährleistung e<strong>in</strong>er<br />

effektiven <strong>Arbeit</strong> soll so vor allem e<strong>in</strong> lokales Netzwerk aufgebaut werden.<br />

212


Dabei erfüllen die Paten folgende Aufgaben:<br />

– Hilfen im E<strong>in</strong>zelfall und für Gruppen (vom Bewerbungsschreiben über Nachhilfe<br />

bis zur Konfliktbearbeitung),<br />

– Werbung um neue Ausbildungsplätze bei lokalen Betrieben,<br />

– Öffentlichkeitsarbeit im Stadtteil zum Problem der Jugendarbeitslosigkeit.<br />

Die hauptamtlichen Mitarbeiter organisieren Bildungsmöglichkeiten für Paten,<br />

unterstützen die Paten bei ihrer <strong>Arbeit</strong>, pflegen die Zusammenarbeit mit Schulen,<br />

Betrieben, Jugendzentren und anderen Kooperationspartnern. Zusätzlich übernehmen<br />

sie bei Schwierigkeiten, die e<strong>in</strong>e professionelle Hilfe erfordern, die Begleitung<br />

e<strong>in</strong>zelner Jugendlicher.<br />

Aktuell s<strong>in</strong>d 15 Paten im Projekt tätig. 16 junge Menschen werden langfristig (länger<br />

als drei Monate) begleitet. Drei Jugendliche werden über den gesamten Ausbildungszeitraum<br />

begleitet <strong>in</strong> Kooperation mit der Gesellschaft für Jugendbeschäftigung e.V.,<br />

30 bis 35 Jugendliche werden im Laufe e<strong>in</strong>es halben Jahres beraten.<br />

Zusätzlich im Angebot s<strong>in</strong>d Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs <strong>in</strong> Schulen (Bewerbertra<strong>in</strong><strong>in</strong>g, Testtra<strong>in</strong><strong>in</strong>g), an<br />

drei allgeme<strong>in</strong> bildenden Schulen sowie an zwei Berufsschulen.<br />

Interviewer<strong>in</strong>: Maria Gardemann<br />

Datum des Interviews: 21.03.2001<br />

Informationsstand: 03.05.2001<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Vere<strong>in</strong> zur Unterstützung der<br />

<strong>Arbeit</strong>nehmerInnenjugend <strong>in</strong> den<br />

Kath. Pfarrgeme<strong>in</strong>den des Dekanats<br />

Frankfurt/M.-Höchst<br />

Herr Stefan Ste<strong>in</strong>bacher<br />

Rebstöcker Str. 70<br />

60326 Frankfurt/Ma<strong>in</strong><br />

Telefon: 069/75 08 68 20<br />

Mobil: 0170/7 02 41 83<br />

Fax: 069/75 08 68 20<br />

213


3.22<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Stadtteilpflege Altona-Nord – Lebenswerte Stadt<br />

Jugendhilfe Ottensen e.V. (JHO)<br />

Hamburg<br />

Hamburg<br />

seit 01.08.1997<br />

Beschäftigung, Qualifizierung und Persönlichkeitsaufbau von jungen Erwerbslosen<br />

zur Vergrößerung ihrer Chancen auf dem <strong>Arbeit</strong>smarkt sowie zur Aufwertung und<br />

Verschönerung des Stadtteils Hamburg-Altona-Nord<br />

Beschäftigung, Vermittlung <strong>in</strong> Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong>, Erwerb von Teilqualifikationen,<br />

Beratung zu Bildung, Ausbildung, <strong>Arbeit</strong>, Stadtteil-/Geme<strong>in</strong>wesenarbeit<br />

allgeme<strong>in</strong> bildende Schulabschlüsse, Masch<strong>in</strong>enbedienungssche<strong>in</strong>e, Führersche<strong>in</strong>,<br />

Zeugnisse/Zertifikate<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 18 – 25 Jahre<br />

Kapazität: 8<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland, Türkei, Ex-Jugoslawien, ehem.<br />

UdSSR<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Hauptschulabschluss, ohne Schulabschluss,<br />

Sonderschulabsolventen, aus Integrationsklassen,<br />

Analphabeten, Lernbee<strong>in</strong>trächtigte, Ausbildungsabbrecher,<br />

Maßnahmeabbrecher<br />

Soziale Merkmale: Langzeitarbeitslose, aus sozialen Brennpunkten,<br />

defektes familiäres Umfeld, Sozial-/Bildungsbenachteiligte,<br />

Drogenerfahrung, ohne festen<br />

Wohnsitz, Del<strong>in</strong>quente, Schuldner, ger<strong>in</strong>ges<br />

Selbstwertgefühl, Konzentrations-/Ausdauerschwäche,<br />

Migranten, Aussiedler, Integrationsprobleme,<br />

unzureichende Deutsch-Kenntnisse<br />

Kurzbeschreibung<br />

Das Projekt “Stadtteilpflege” besteht seit 1997 und widmet sich <strong>in</strong> Kooperation mit<br />

anderen Projekten des Trägers, der Jugendhilfe Ottensen e.V., der Aufwertung des<br />

Stadtteils Hamburg-Altona-Nord unter e<strong>in</strong>er doppelten Zielsetzung: a) Entrümpelung,<br />

Begrünung, Verschönerung, ökologisches Denken und geme<strong>in</strong>nützige Verantwortung<br />

gegen Ghettobildung, Verarmung, Verunre<strong>in</strong>igung, Vandalismus und<br />

Gleichgültigkeit, b) Beschäftigung, Qualifizierung, Persönlichkeitsaufbau und Vergrößerung<br />

der Chancen zur Wiedere<strong>in</strong>gliederung für junge Erwerbslose. Zielgruppe<br />

s<strong>in</strong>d möglichst zu je 50% ausländische wie deutsche Frauen und Männer von 18 bis<br />

25 Jahren, die <strong>in</strong>folge vielfältiger Probleme am Rande der Gesellschaft leben (hoch<br />

verschuldet, obdachlos, niedrige Schulbildung, Drogen- und Krim<strong>in</strong>alitätserfahrung<br />

usw.). Die Förderung für TeilnehmerInnen und e<strong>in</strong>en Teil der MitarbeiterInnen<br />

erfolgt über <strong>Arbeit</strong>sförderungs<strong>in</strong>strumente. 80% der Projektzeit bestehen aus<br />

214


geme<strong>in</strong>nützigen <strong>Arbeit</strong>en im Stadtteil <strong>in</strong> den Bereichen Umwelt, Garten- und Landschaftsgestaltung<br />

– teils <strong>in</strong> Kooperation mit Firmen. 20% der Projektzeit s<strong>in</strong>d für<br />

<strong>in</strong>terne und externe Qualifizierung vorgesehen, sowohl fachlich-auftragsbezogen als<br />

auch <strong>in</strong> Form verschiedenartiger Kurse (je nach Aufträgen und <strong>in</strong>dividuellen Bedarfen)<br />

von Allgeme<strong>in</strong>bildung bis zu fachlichen Teilabschlüssen. Die sozialpädagogische<br />

Begleitung hat vor allem das Ziel, die Entwicklung von Basisqualifikationen und<br />

persönlichen (Berufs-)Perspektiven zu unterstützen. Betriebspraktika fördern den<br />

unmittelbaren Bezug zum ersten <strong>Arbeit</strong>smarkt. Zur Durchsetzung der stadtteilbezogenen<br />

Ziele gibt es neben den eigentlichen <strong>Arbeit</strong>en Kooperationen mit<br />

AnwohnerInnen, ökologische Initiativen <strong>in</strong> Schulen, K<strong>in</strong>dertages- u.a. öffentlichen<br />

E<strong>in</strong>richtungen, Aktivitäten bei offiziellen Anlässen, Großveranstaltungen usw.<br />

Interviewer<strong>in</strong>: Barbara Bertram<br />

Datum des Interviews: 20.09.2000<br />

Informationsstand: 02.05.2001<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Jugendhilfe Ottensen e.V.<br />

Projekt “Stadtteilpflege”<br />

Frau Sab<strong>in</strong>e Vielhaben<br />

Hohenesch 79<br />

22765 Hamburg<br />

Telefon: 040/39 88 84-0<br />

Fax: 040/39 88 84-44<br />

E-Mail: jhogf@gmx.de<br />

Internet: http://www.JHO-Hamburg.de<br />

215


3.23<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Vernetzungsmodell im Bildungswerk BLITZ e.V.<br />

Bildungswerk BLITZ e.V.<br />

Stadtroda<br />

Thür<strong>in</strong>gen<br />

seit 01.03.1991<br />

Betreuung, Qualifizierung und Anleitung von Jugendlichen unter Nutzung e<strong>in</strong>er<br />

gewachsenen Netzwerkstruktur und unter Beachtung des ganzheitlichen Ansatzes<br />

vorberufliche Bildung, Berufsvorbereitung, Beschäftigung, Beratung zu Bildung,<br />

Ausbildung, <strong>Arbeit</strong>, aufsuchende Jugendsozialarbeit, Jugendwohnen, kulturelle<br />

Jugendarbeit, Freizeitgestaltung, politische Jugendbildung<br />

Zeugnisse/Zertifikate<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 15 – 27 Jahre<br />

Kapazität: 100<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland, Ex-Jugoslawien, ehem. UdSSR,<br />

ehem. Ostblock<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Sonderschulabsolventen, Hauptschüler, Schulbummler,<br />

Schulabbrecher, Lernbee<strong>in</strong>trächtigte,<br />

Lernbeh<strong>in</strong>derte, Mehrfachbewerber, Berufsausbildung<br />

mit Helferberuf, aus Integrationsklassen<br />

Soziale Merkmale: sozial Benachteiligte, Sozialhilfeempfänger, Aussiedler,<br />

junge Mütter, Erziehungsschwierige,<br />

Heimjugendliche, Jugendamtsbetreuung, krim<strong>in</strong>ell<br />

Gefährdete, Verhaltensauffällige, Schuldner,<br />

Missbrauchserfahrung, Konflikte im Elternhaus<br />

Kurzbeschreibung<br />

Das Bildungswerk BLITZ e.V. Stadtroda ist Träger verschiedener Projekte, deren<br />

Angebote im Rahmen der Jugendhilfe, Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit angesiedelt<br />

s<strong>in</strong>d. Dieses Handlungsspektrum hat sich im Laufe der <strong>Arbeit</strong> des Vere<strong>in</strong>s seit<br />

1991 quantitativ wie auch qualitativ erweitert. Standen am Anfang fast ausschließlich<br />

kle<strong>in</strong>e Beschäftigungsprojekte, wuchs der Vere<strong>in</strong> im Verlauf der Zeit, <strong>in</strong>dem Angebote<br />

<strong>in</strong> den <strong>Arbeit</strong>sfeldern Jugendwohnen, offene Jugendarbeit, Jugendbegegnung,<br />

Berufsorientierung etc. etabliert werden konnten.<br />

Diese gewachsene Struktur hat sich mehr und mehr zu e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>ternen Netzwerk verdichtet,<br />

welches es den handelnden Personen immer besser ermöglichte, auf sehr<br />

unterschiedliche Bedürfnisse der Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen zu reagieren<br />

und e<strong>in</strong>en ganzheitlichen Aspekt <strong>in</strong> der pädagogischen <strong>Arbeit</strong> durchzusetzen. Das<br />

Vernetzungsmodell gehört heute zum festen Bestandteil der Vere<strong>in</strong>sarbeit und hat<br />

sich als Angebot <strong>in</strong> der Region etablieren können. Die Vernetzung ist <strong>in</strong> Form der<br />

Fachgruppenarbeit <strong>in</strong> verschiedenen Handlungsschwerpunkten der pädagogischen<br />

<strong>Arbeit</strong> allgegenwärtig und erlaubt, den Jugendlichen und jungen Erwachsenen<br />

216


weiterführende Angebote im Spektrum von BLITZ e.V. zu machen, ohne dass diese<br />

die gewohnte Vertrauensperson verlieren oder den Ort wechseln müssen. Dies gelang<br />

nicht zuletzt auf Grund der Tatsache, dass sich <strong>in</strong>nerhalb des pädagogischen Alltags<br />

die Sicht- und Handlungsweise der KollegInnen h<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>em zwar träger<strong>in</strong>ternen,<br />

jedoch projektübergreifenden Denken entwickelt hat.<br />

Zum Interviewzeitpunkt ist BLITZ e.V. Träger von 17 Projekten an sechs Standorten<br />

mit 84 Gehaltsempfängern und <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Gesamtheit e<strong>in</strong>e feste Größe <strong>in</strong> der Thür<strong>in</strong>ger<br />

Trägerlandschaft geworden.<br />

Interviewer: Carsten Fröhlich<br />

Datum des Interviews: 18.07.2000<br />

Informationsstand: 31.05.2001<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Bildungswerk BLITZ e.V.<br />

Herr Norbert Poppe<br />

Zeitzgrund 6<br />

07646 Stadtroda<br />

Telefon: 036428/5 17-0<br />

Fax: 036428/5 17 27<br />

Bildungswerk BLITZ e.V.<br />

Frau Annette Voigt<br />

Zeitzgrund 6<br />

07646 Stadtroda<br />

Telefon: 036428/5 17-0<br />

Telefon: 036428/5 17 20<br />

Fax: 036428/5 17 27<br />

217


218


Chancengleichheit zwischen den<br />

Geschlechtern<br />

<strong>Praxismodelle</strong> zu unterschiedlichen<br />

Lebenslagen<br />

219


4.01<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

All<strong>in</strong>A – Alle<strong>in</strong> Erziehende <strong>in</strong> <strong>Arbeit</strong><br />

<strong>Arbeit</strong>samt Stralsund, Geschäftsstelle Wolgast<br />

Wolgast<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

01.01.2000 – 31.12.2000<br />

Integration von alle<strong>in</strong> Erziehenden <strong>in</strong> den ersten <strong>Arbeit</strong>smarkt durch besondere<br />

Förderung von <strong>Arbeit</strong>gebern und arbeitslosen LeistungsempfängerInnen<br />

Vermittlung <strong>in</strong> Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong><br />

ke<strong>in</strong>e<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 18 – 42 Jahre<br />

Kapazität: 40<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Hauptschulabschluss, Realschulabschluss,<br />

Berufsabschluss, ohne Berufsabschluss,<br />

ohne Berufsausbildung<br />

Soziale Merkmale: alle<strong>in</strong> Erziehende, <strong>Arbeit</strong>slose, Langzeitarbeitslose<br />

Kurzbeschreibung<br />

Das Projekt “All<strong>in</strong>A – Alle<strong>in</strong> Erziehende <strong>in</strong> <strong>Arbeit</strong>” reagiert <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zigartiger Weise auf<br />

die Benachteiligung e<strong>in</strong>er zwar allgeme<strong>in</strong> erkannten, aber von den Fördermitteln der<br />

Bundesanstalt für <strong>Arbeit</strong> nicht berücksichtigten Zielgruppe – den alle<strong>in</strong> Erziehenden.<br />

Diese können zwar u.a. – wenn sie langzeitarbeitslos, weiblich und älter als 50 Jahre<br />

s<strong>in</strong>d oder zu den jugendlichen Benachteiligten gehören – nach SGB III § 10 gefördert<br />

werden; auf ihre spezielle Lebenslage ist die Förderung allerd<strong>in</strong>gs nicht zugeschnitten.<br />

Genau dies jedoch haben die Initiator<strong>in</strong>nen von “All<strong>in</strong>A” <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Modellprojekt am<br />

<strong>Arbeit</strong>samt Wolgast erfolgreich praktiziert. Mittels e<strong>in</strong>es so genannten Förderschecks<br />

wird an die zentralen Handikaps bei der Vermittlung von alle<strong>in</strong> Erziehenden <strong>in</strong> den<br />

ersten <strong>Arbeit</strong>smarkt präventiv angeknüpft. E<strong>in</strong>erseits können alle<strong>in</strong> Erziehende mit<br />

e<strong>in</strong>em monatlichen Zuschuss ihre Mehraufwendungen zur K<strong>in</strong>derbetreuung, die<br />

notgedrungenermaßen bei der Aufnahme e<strong>in</strong>er Vollzeitbeschäftigung entstehen,<br />

kompensieren. Andererseits wird über e<strong>in</strong>en <strong>Arbeit</strong>geberzuschuss der skeptischen<br />

E<strong>in</strong>stellung aufgrund der angenommenen häufigen Ausfälle der/s alle<strong>in</strong> erziehenden<br />

<strong>Arbeit</strong>nehmer<strong>in</strong>/s, z.B. durch Krankheit des K<strong>in</strong>des, begegnet (teilweise ist der<br />

Vorbehalt verständlich, da gerade für kle<strong>in</strong>- und mittelständische Betriebe längere<br />

Ausfallzeiten e<strong>in</strong> unkalkulierbares Risiko darstellen).<br />

Da bei der Umsetzung auf die bestehenden Strukturen des <strong>Arbeit</strong>samtes zurückgegriffen<br />

werden kann, ist das Modell schnell implementierbar, und da ke<strong>in</strong>e zusätzlichen<br />

Personalkosten anfallen, höchst effektiv. Die <strong>Arbeit</strong>svermittlerInnen und<br />

<strong>Arbeit</strong>sberaterInnen des <strong>Arbeit</strong>samtes werden über die Reglements der Förderung<br />

<strong>in</strong>formiert und können im Rahmen ihrer regulären Beratungstätigkeit <strong>in</strong> Frage<br />

220


kommende alle<strong>in</strong> Erziehende und <strong>in</strong>teressierte <strong>Arbeit</strong>geber auf die Möglichkeit des<br />

Zuschusses h<strong>in</strong>weisen. Als konstituierendes Element hat sich der weiterh<strong>in</strong> bestehende<br />

Anspruch auf andere Fördergelder im Rahmen des SGB III erwiesen. Die freie<br />

Förderung (SGB III § 10) als Basis des Konzepts erlaubt die flexible regionalspezifische<br />

Anpassung z.B. im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er ausschließlichen Fokussierung auf kle<strong>in</strong>- und<br />

mittelständische Unternehmen, alle<strong>in</strong> Erziehende unter 25 Jahren etc.<br />

Interviewer<strong>in</strong>: Mareike Schmidt<br />

Datum des Interviews: 10.01.2001<br />

Nachtrag:<br />

Das Modellprojekt wurde <strong>in</strong> der beschriebenen Form nicht verlängert, da es Bedenken<br />

gab, dass durch diese Form der Förderung e<strong>in</strong>e Aufstockung anderer SGB-III-<br />

Förderungen erfolgen könnte. Das ist nicht zulässig.<br />

Informationsstand: 21.05.2001<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

<strong>Arbeit</strong>samt Wolgast, Zi. 216<br />

<strong>Arbeit</strong>sberater<strong>in</strong><br />

Frau Barbara Trotzky<br />

Hufelandstr. 4<br />

17438 Wolgast<br />

Telefon: 03836/2 58-1 19<br />

Telefon: 03836/2 58-0<br />

Fax: 03836/2 58-2 03<br />

E-Mail: barbara.trotzky@arbeitsamt.de<br />

<strong>Arbeit</strong>samt Stralsund<br />

Beauftragte für Frauenbelange<br />

Frau Elke Behm<br />

Postfach 2143<br />

18408 Stralsund<br />

Telefon: 03831/25 95 27<br />

Fax: 03831/25 92 03<br />

E-Mail: elke.behm@arbeitsamt.de<br />

Internet: http://www.arbeitsamt.de/stralsund/<strong>in</strong>formation/<br />

beauftragte_fuer_frauenbelange/<strong>in</strong>dex.html<br />

221


4.02<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

<strong>Arbeit</strong> und Lernen<br />

Katholische Familien-Bildungsstätte e.V.<br />

Osnabrück<br />

Niedersachsen<br />

seit 01.02.1994<br />

Erreichen des Hauptschulabschlusses und Kennenlernen verschiedener Berufsbereiche<br />

für lernbee<strong>in</strong>trächtigte und sozial benachteiligte Mädchen und junge<br />

Frauen verschiedenster Nationalitäten<br />

vorberufliche Bildung, Berufsvorbereitung, Vermittlung <strong>in</strong> Ausbildung oder<br />

<strong>Arbeit</strong>, Erwerb von Schulabschlüssen, Beratung zu Bildung, Ausbildung, <strong>Arbeit</strong>,<br />

Sozialberatung<br />

allgeme<strong>in</strong> bildende Schulabschlüsse, Zeugnisse/Zertifikate<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: weiblich<br />

Altersgruppe: 16 – 27 Jahre<br />

Kapazität: 15<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<strong>in</strong>nen<br />

Herkunftsland: mult<strong>in</strong>ational, Deutschland, Ex-Jugoslawien,<br />

Sri Lanka, Indien, Afghanistan, Pakistan<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: ohne Schulabschluss, Lernbee<strong>in</strong>trächtigte,<br />

Analphabet<strong>in</strong>nen, Ausbildungsabbrecher<strong>in</strong>nen<br />

Soziale Merkmale: sozial Benachteiligte, Drogenerfahrung,<br />

Integrationsprobleme, psychisch Bee<strong>in</strong>trächtigte,<br />

ger<strong>in</strong>ges Selbstwertgefühl, familiäre Probleme<br />

Kurzbeschreibung<br />

Die Katholische Familien-Bildungsstätte e.V. <strong>in</strong> Osnabrück veranstaltet seit 1976 <strong>in</strong><br />

Kooperation mit dem <strong>Arbeit</strong>samt <strong>in</strong> ihrem Tagesbildungshaus zahlreiche Integrations-<br />

und Qualifizierungsmaßnahmen für benachteiligte arbeitslose Mädchen und<br />

junge Frauen überwiegend nichtdeutscher Herkunft. Das Modellprojekt “<strong>Arbeit</strong> und<br />

Lernen” wurde 1994 e<strong>in</strong>gerichtet. Es geht dabei e<strong>in</strong>erseits um e<strong>in</strong>e möglichst betriebsnahe<br />

Qualifizierung für junge Frauen <strong>in</strong> hauswirtschaftlichen Berufsbereichen. Das<br />

Tagesbildungshaus bietet mit se<strong>in</strong>en verschiedenen Kurs- und Tagungsformen mit<br />

und ohne Beköstigung für die Lehrgangsteilnehmer<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong> <strong>in</strong>teressantes Übungsfeld<br />

(Bistro, imbissähnliche Bewirtung, Service, Betreuung der Kursteilnehmer u.Ä.).<br />

Die Lehrgangsteilnehmer<strong>in</strong>nen sollen außerdem nach Möglichkeit <strong>in</strong> die Lage versetzt<br />

werden, den Hauptschulabschluss zu erreichen oder nachzuholen, der für e<strong>in</strong>e<br />

weitere Berufsausbildung unerlässliche Voraussetzung ist. Das Praxismodell bietet<br />

daher E<strong>in</strong>zel- und Gruppenunterricht zur Vorbereitung auf den Hauptschulabschluss<br />

an. Die Prüfung wird von der Thomas-Morus-Schule abgenommen. Die Erfolgsquote<br />

liegt bei 70% bis 80%. E<strong>in</strong>e Sozialpädagog<strong>in</strong> kümmert sich fachgerecht um die<br />

psychosoziale Stabilisierung der Mädchen und jungen Frauen, die häufig mit erheblichen<br />

familiären und persönlichen Problemen <strong>in</strong> die E<strong>in</strong>richtung kommen. Die<br />

psychosoziale Stabilisierung gilt als Voraussetzung zur Erarbeitung e<strong>in</strong>er persönlichen<br />

222


und beruflichen Perspektive. E<strong>in</strong> wichtiger Bestandteil der Maßnahme ist ferner<br />

das Kennenlernen der Infrastruktur (Verbraucher- und Bürgerberatung, psychologische<br />

Beratungsstellen, kommunale Anlaufstellen und Behörden etc.) <strong>in</strong> und um<br />

Osnabrück.<br />

Interviewer: Günther Schaub<br />

Datum des Interviews: 30.06.2000<br />

Informationsstand: 04.05.2001<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Katholische Familien-Bildungsstätte<br />

Projekt “<strong>Arbeit</strong> und Lernen”<br />

Frau Maria Aepkers<br />

Am Landgericht 3<br />

49074 Osnabrück<br />

Telefon: 0541/3 58 68 16<br />

Telefon: 0541/3 58 68-0<br />

Fax: 0541/3 58 68 20<br />

E-Mail: <strong>in</strong>fo@kath-fabi-os.de<br />

Internet: http://www.kath-fabi-os.de<br />

223


4.03<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Beratungsstelle für Mädchen und junge Frauen<br />

Leben Lernen e.V.; Dachverband: Diakonisches Werk Berl<strong>in</strong>-Brandenburg<br />

Berl<strong>in</strong><br />

Berl<strong>in</strong><br />

01.06.1997 – 31.08.2001<br />

Beratungsangebot für Mädchen und junge Frauen <strong>in</strong> besonderen Problemsituationen<br />

– offen für alle Fragen und Probleme, <strong>in</strong>sbesondere zu Schulbildung,<br />

Orientierung zu Beruf, <strong>Arbeit</strong>, Familie, bei persönlichen Schwierigkeiten im S<strong>in</strong>ne<br />

der Hilfe zur Selbsthilfe<br />

Beratung zu Bildung, Ausbildung, <strong>Arbeit</strong>, Hilfen zur Lebensplanung/-gestaltung,<br />

Berufsorientierung, Berufsvorbereitung<br />

ke<strong>in</strong>e<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: weiblich<br />

Altersgruppe: 14 – 27 Jahre<br />

Kapazität: ke<strong>in</strong>e Angaben<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<strong>in</strong>nen<br />

Herkunftsland: Deutschland, Türkei, ehem. UdSSR, Polen,<br />

Libanon, Ex-Jugoslawien, Italien, mult<strong>in</strong>ational<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Sonderschulabsolvent<strong>in</strong>nen, Hauptschulabschluss,<br />

ohne Schulabschluss, Realschulabschluss,<br />

Gymnasiast<strong>in</strong>nen, ohne Berufsabschluss,<br />

Berufsabschluss<br />

Soziale Merkmale: aus sozialen Brennpunkten, defektes familiäres<br />

Umfeld, f<strong>in</strong>anzielle Probleme, Schuldner<strong>in</strong>nen,<br />

ger<strong>in</strong>ges Selbstwertgefühl, ger<strong>in</strong>ge Sozialkompetenz,<br />

Integrationsprobleme, Bürgerkriegsflüchtl<strong>in</strong>ge,<br />

Migrant<strong>in</strong>nen, Aussiedler<strong>in</strong>nen,<br />

Drogenerfahrung, Gewalterfahrung, Essstörungen,<br />

psychisch/physisch Bee<strong>in</strong>trächtigte, alle<strong>in</strong><br />

Erziehende, Langzeitarbeitslose, von <strong>Arbeit</strong>slosigkeit<br />

Bedrohte<br />

Kurzbeschreibung<br />

Die Beratungsstelle für Mädchen und junge Frauen entstand 1997 aus e<strong>in</strong>em<br />

erweiterten Beratungsbedarf für e<strong>in</strong> Jugendwohnprojekt, der im Zusammenhang mit<br />

steigendem Ausbildungs- und <strong>Arbeit</strong>splatzmangel auftrat und auch viele andere<br />

Mädchen und junge Frauen betraf. Träger ist der Vere<strong>in</strong> Leben Lernen e.V. Berl<strong>in</strong>,<br />

mit dem Dachverband Diakonisches Werk. Sitz ist e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Wohnung <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>-<br />

Schöneberg. Ihre Zuständigkeit beschreibt die Beratungsstelle vor allem für die Stadtbezirke<br />

Schöneberg und Tempelhof, wobei es weder regionale noch altersmäßige<br />

E<strong>in</strong>schränkungen für Ratsuchende gibt. Es handelt sich um e<strong>in</strong> Projekt von und für<br />

Frauen, das geschlechtsspezifische Beratungen im S<strong>in</strong>ne der modernen Frauenrolle –<br />

die Frau als Berufstätige und Mutter – parteilich <strong>in</strong> den Vordergrund stellt. Ziel-<br />

224


gruppe s<strong>in</strong>d deutsche und ausländischen Mädchen/junge Frauen ab 14 Jahren mit<br />

persönlichen Problemen oder <strong>in</strong> Krisensituationen, vor allem zu folgenden Fragen:<br />

Berufsf<strong>in</strong>dung, Lern-, Schul-, Ausbildungs- und <strong>Arbeit</strong>splatzschwierigkeiten, Ausbildungs-<br />

und <strong>Arbeit</strong>splatzsuche, Probleme <strong>in</strong> der Familie, psychische, physische oder<br />

sexuelle Gewalt, Wohnungssuche.<br />

Ziel der Beratungsstelle ist es, für Mädchen und junge Frauen <strong>in</strong> besonderen Problemsituationen<br />

Lösungswege zu f<strong>in</strong>den, dabei besonders ihre Fähigkeiten zur Selbsthilfe<br />

zu fördern, ihr Selbstvertrauen und Selbstbewusstse<strong>in</strong> zu stärken sowie e<strong>in</strong>e<br />

positive Identifikation mit e<strong>in</strong>em emanzipierten Frauenleben zu entwickeln. Weitere<br />

Ziele bestehen im Erlernen von Krisen- und Konfliktbewältigungsstrategien sowie<br />

ggf. im Herauslösen aus dem bisherigen sozialen Umfeld, wenn dieses dem Selbstständigwerden<br />

entgegensteht. Dabei s<strong>in</strong>d Berufsf<strong>in</strong>dung und -beratung bzw. Schul-,<br />

Aus- und Weiterbildungsberatung sowie die geme<strong>in</strong>same Entwicklung von Bildungswegkonzepten<br />

zentrale Ansatzpunkte. Es geht nicht <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie um fertige Antworten<br />

auf Fragen, sondern möglichst um die Stabilisierung des Selbstwertgefühls,<br />

der Persönlichkeitsentwicklung und der gesamten Lebenslage von Ratsuchenden, <strong>in</strong>sbesondere<br />

um Handlungskonzepte. Im Beratungsprozess sollen die Frauen lernen,<br />

ihre Fähigkeiten, Stärken, Belastungsmöglichkeiten und Grenzen zu analysieren und<br />

Eigenaktivität zu entwickeln.<br />

Die Mädchen und jungen Frauen suchen die Beratungsstelle <strong>in</strong> unterschiedlicher<br />

Häufigkeit auf, von E<strong>in</strong>malbesuchen bis zu kont<strong>in</strong>uierlich wiederkehrenden Beratungen<br />

über e<strong>in</strong>en längeren Zeitraum. Außerdem nutzen sie die mobilen Beratungsmöglichkeiten<br />

an Schulen, <strong>in</strong> Freizeite<strong>in</strong>richtungen usw. oder telefonische Beratung. Im<br />

Angebot der Beratungsstelle stehen ferner: Gruppendiskussionen zu <strong>in</strong>haltlichen<br />

Themen, E<strong>in</strong>leitung von Therapien, Erstellen von Bewerbungsunterlagen, Begleitung<br />

bei sozialen Problemen, Beratungsangebote für Multiplikatoren oder Eltern, Verwandte,<br />

Bekannte und andere Kontaktpersonen der Jugendlichen u.a. m. Seit Bestehen<br />

konnte die Beratungsstelle e<strong>in</strong>er Vielzahl von Mädchen/jungen Frauen bei der<br />

Lösung von Problemen helfen sowie zur Persönlichkeitsstabilisierung beitragen.<br />

Lösungsmöglichkeiten ergeben sich auch über die vielseitigen Kooperationsbeziehungen,<br />

e<strong>in</strong>schließlich e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>tensiven Öffentlichkeitsarbeit. Ungünstig auf die langfristige<br />

<strong>Arbeit</strong> wirkt sich die diskont<strong>in</strong>uierliche f<strong>in</strong>anzielle Förderung über SAM aus.<br />

Hier s<strong>in</strong>d stabilisierende Veränderungen notwendig.<br />

Interviewer<strong>in</strong>: Barbara Bertram<br />

Datum des Interviews: 01.08.2000<br />

Informationsstand: 26.04.2001<br />

225


AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Leben Lernen e.V.<br />

Beratungsstelle<br />

Frau Brigitte Hartmann<br />

Ebersstr. 15 A<br />

10827 Berl<strong>in</strong><br />

Telefon: 030/7 84 26 87<br />

Fax: 030/7 88 64 34<br />

E-Mail: LebenLernenBeratung@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

Internet: http://www.lebenlernenberl<strong>in</strong>.de<br />

Leben Lernen e.V.<br />

Beratungsstelle<br />

Frau Ingrid Althammer<br />

Ebersstr. 15 A<br />

10827 Berl<strong>in</strong><br />

Telefon: 030/7 84 26 87<br />

Fax: 030/7 88 64 34<br />

E-Mail: LebenLernenBeratung@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

Internet: http://www.lebenlernenberl<strong>in</strong>.de<br />

226


227


4.04<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Die Kneifzange – Orientierungsprojekt Holzwerkstatt<br />

für schulmüde Mädchen<br />

Handwerker<strong>in</strong>nenhaus Köln e.V.<br />

Köln<br />

Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen<br />

01.11.1998 – 31.07.2001<br />

Remotivierung und Re<strong>in</strong>tegration von schulmüden Mädchen mit Hilfe der Werkpädagogik<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Holzwerkstatt, durch Förderunterricht und sozialpädagogische<br />

Begleitung<br />

vorberufliche Bildung, Berufsorientierung, Berufsvorbereitung, Vermittlung<br />

<strong>in</strong> Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong>, Beratung zu Bildung, Ausbildung, <strong>Arbeit</strong>, Hilfen zur<br />

Lebensplanung/-gestaltung<br />

ke<strong>in</strong>e<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: weiblich<br />

Altersgruppe: 14 – 17 Jahre<br />

Kapazität: 8<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<strong>in</strong>nen<br />

Herkunftsland: Deutschland, Türkei, ehem. Ostblock, Brasilien<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Schulmüde, Schulverweiger<strong>in</strong>nen,<br />

Hauptschüler<strong>in</strong>nen 9./10. Schulbesuchsjahr,<br />

ohne Schulabschluss<br />

Soziale Merkmale: sozial Benachteiligte, Konflikte im Elternhaus<br />

Kurzbeschreibung<br />

Der Vere<strong>in</strong> “Handwerker<strong>in</strong>nenhaus Köln e.V.” bietet im Rahmen des Landesprogramms<br />

für Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen “Zukunft der Jugend: Bildung und Ausbildung”,<br />

das zum Ziel hat, schulmüde Jugendliche zur Teilnahme am Schulunterricht zu remotivieren,<br />

Projekte für Mädchen an. Ziele des Vere<strong>in</strong>s s<strong>in</strong>d die allgeme<strong>in</strong>e und berufliche<br />

Bildung von Frauen und Mädchen im gewerblich-technischen Bereich und die<br />

Gleichstellungsförderung von Frauen und Männern im Erwerbsleben.<br />

Der außerschulische Lernort “Die Kneifzange” richtet sich an schulmüde Mädchen<br />

und soll mit e<strong>in</strong>em werkpädagogisch-praktischen Ansatz e<strong>in</strong> weiteres soziales Abgleiten<br />

der Mädchen verh<strong>in</strong>dern. Ausgangspunkt für das Konzept ist die Erfahrung, dass<br />

Mädchen und junge Frauen aus sozial benachteiligten Schichten aus dem Elternhaus<br />

wenig Unterstützung h<strong>in</strong>sichtlich Bildung und Ausbildung erhalten: Mädchen, die<br />

sich der Schule entziehen, werden eher im Haushalt oder als Aufsichtsperson für jüngere<br />

Geschwister e<strong>in</strong>gesetzt, anstatt sie zum weiteren Schulbesuch zu motivieren.<br />

Meist f<strong>in</strong>den auch die LehrerInnen ke<strong>in</strong>en Zugang zu den Mädchen. Da setzt der Versuch<br />

an, der sich auf das gesamte Kölner Stadtgebiet bezieht.<br />

Mit Hilfe e<strong>in</strong>er Holzwerkstatt sollen die Mädchen durch produktorientiertes <strong>Arbeit</strong>en<br />

Erfolgserlebnisse erfahren, Selbstvertrauen aufbauen und zudem E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong><br />

228


gewerblich-technische Berufe gew<strong>in</strong>nen. Je nach Eignung und Interessen der Mädchen<br />

absolvieren sie e<strong>in</strong> Praktikum <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Betrieb, um den Ablauf e<strong>in</strong>es <strong>Arbeit</strong>stags<br />

besser kennen zu lernen.<br />

Ziel des Projekts ist die Remotivierung und Re<strong>in</strong>tegration für und <strong>in</strong> die Schule. Flankierend<br />

werden Beratungsgespräche zu Lebensplanung und Berufswahlorientierung<br />

geführt, Förderunterricht gegeben und geme<strong>in</strong>same Projekte und Freizeitaktivitäten<br />

veranstaltet.<br />

Interviewer<strong>in</strong>: Nicole Kraheck<br />

Datum des Interviews: 16.08.1999<br />

Informationsstand: 28.08.2000<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Handwerker<strong>in</strong>nenhaus Köln e.V.<br />

“Die Kneifzange”<br />

Frau Anke Zimmermann<br />

Kempener Str. 135<br />

50733 Köln<br />

Telefon: 0221/7 39 05 55<br />

Fax: 0221/7 39 05 55<br />

229


4.05<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

KidZ I – Kreativ <strong>in</strong> die Zukunft I<br />

Allgeme<strong>in</strong>e Berufsschule (ABS); Zentrum für Schule und Beruf (zsb)<br />

Bremen<br />

Bremen<br />

seit 01.01.1995<br />

Beschulung und sozialpädagogische Unterstützung von <strong>in</strong> ihrer Regelschulbiografie<br />

gescheiterten weiblichen Jugendlichen<br />

vorberufliche Bildung, Berufsvorbereitung, Erwerb von Schulabschlüssen, Hilfen<br />

zur Lebensplanung/-gestaltung<br />

allgeme<strong>in</strong> bildende Schulabschlüsse<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: weiblich<br />

Altersgruppe: 15 – 18 Jahre<br />

Kapazität: 8<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<strong>in</strong>nen<br />

Herkunftsland: Deutschland, Polen, ehem. UdSSR, Türkei,<br />

Somalia<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Schulverweigerer<strong>in</strong>nen<br />

Soziale Merkmale: defektes familiäres Umfeld, Drogenerfahrung,<br />

psychisch Bee<strong>in</strong>trächtigte, ger<strong>in</strong>ges Selbstwertgefühl,<br />

ger<strong>in</strong>ge Sozialkompetenz, Del<strong>in</strong>quente<br />

Kurzbeschreibung<br />

Das Schulverweiger<strong>in</strong>nenprojekt “Kreativ <strong>in</strong> die Zukunft I” (KidZ I) ist e<strong>in</strong> Kooperationsprojekt<br />

zwischen Schule und Jugendhilfe. Es wurde e<strong>in</strong> geschlechtsspezifischer<br />

Ansatz gewählt, da e<strong>in</strong>e tiefgreifende dauerhafte Verhaltensänderung nach Ansicht<br />

der Projektmitarbeiter<strong>in</strong>nen nur mit e<strong>in</strong>em problemzentrierten Ansatz möglich ist,<br />

der die spezifischen Problemlagen und Verhaltensweisen der Mädchen berücksichtigt.<br />

Das Projekt bietet acht Plätze. Die Mädchen erhalten Unterricht <strong>in</strong> den hauptschulrelevanten<br />

Fächern. Daneben werden hauswirtschaftliche Fachpraxis und Grundkenntnisse<br />

<strong>in</strong> EDV (Textverarbeitung) und im Gestaltungsbereich vermittelt. Thematische<br />

Interessen und Belange der Mädchen werden <strong>in</strong> den Unterricht <strong>in</strong>tegriert.<br />

Das Programm wird den Mädchen durch Exkursionen, Klassenfahrten und andere<br />

erlebnispädagogische Elemente schmackhaft gemacht. E<strong>in</strong> wichtiger Teil der <strong>Arbeit</strong><br />

ist die Lebens- und Berufsplanung mit den Mädchen vor dem H<strong>in</strong>tergrund ihrer<br />

weiblichen Identität. Dazu gehören auch Informationen über Sexualität, Verhütung,<br />

Schwangerschaft. Bei den Teilnehmer<strong>in</strong>nen sollen e<strong>in</strong> positives Selbstwertgefühl und<br />

Selbstvertrauen als Grundlage für e<strong>in</strong> selbstbestimmtes Leben gefördert werden. Die<br />

sozialpädagogische Begleitung, Beratung und Unterstützung soll den Mädchen vor<br />

allem auch helfen, zu e<strong>in</strong>er regelmäßigen Tagesstrukturierung zu f<strong>in</strong>den. Das Erreichen<br />

des Hauptschulabschlusses ist aber nicht unbed<strong>in</strong>gt das Hauptziel der Maßnahme;<br />

vielmehr steht im Vordergrund die psychosoziale Stabilisierung der Mädchen.<br />

Die Verweildauer <strong>in</strong> dem Projekt beträgt e<strong>in</strong> Jahr bis drei Jahre. Das Team besteht aus<br />

e<strong>in</strong>er Lehrer<strong>in</strong> (volle Stelle), e<strong>in</strong>er Fachlehrer<strong>in</strong> (halbe Stelle) und e<strong>in</strong>er Sozialpäda-<br />

230


gog<strong>in</strong>. Das Projekt ist e<strong>in</strong> gelungenes Beispiel für e<strong>in</strong>e funktionierende Kooperation<br />

zwischen Schule und Jugendhilfe, also zwischen den Ressorts Bildung und Wissenschaft<br />

sowie Jugend und Soziales, die sich auch die Kosten teilen.<br />

Interviewer: Günther Schaub<br />

Datum des Interviews: 27.06.2000<br />

Informationsstand: 15.03.2001<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Zentrum für Schule und Beruf<br />

KidZ I<br />

Frau Andrea Mann<br />

Steffensweg 171<br />

28217 Bremen<br />

Telefon: 0421/38 35 40<br />

Fax: 0421/38 35 89<br />

E-Mail: amann@zsb.hb.shuttle.de<br />

Allgeme<strong>in</strong>e Berufsschule<br />

KidZ I<br />

Frau Dorl<strong>in</strong>de Birkmann<br />

Valckenburghstraße 9<br />

28201 Bremen<br />

Telefon: 0421/36 11 96 52<br />

Fax: 0421/36 11 96 51<br />

231


4.06<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Mädchen machen Schule – E<strong>in</strong> Projekt zur Integration und<br />

Re<strong>in</strong>tegration von Schulverweiger<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> Kooperation mit den<br />

Sol<strong>in</strong>ger Hauptschulen – Modell Sol<strong>in</strong>gen<br />

Internationaler Bund für Sozialarbeit<br />

Sol<strong>in</strong>gen<br />

Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen<br />

01.01.1998 – 31.12.2001<br />

Entwicklung von Strukturen und Rahmenbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> der Institution Schule<br />

zur frühzeitigen Diagnostik von Schulverweigerungstendenzen; Aufbau und<br />

Institutionalisierung von Maßnahmen, die Schulverweiger<strong>in</strong>nen auffangen<br />

Berufsorientierung, Berufsvorbereitung, Vermittlung <strong>in</strong> Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong>,<br />

Erwerb von Schulabschlüssen, Beratung zu Bildung, Ausbildung, <strong>Arbeit</strong><br />

allgeme<strong>in</strong> bildende Schulabschlüsse<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: weiblich<br />

Altersgruppe: 14 – 16 Jahre<br />

Kapazität: 12<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<strong>in</strong>nen<br />

Herkunftsland: Deutschland, Türkei, Italien, Ex-Jugoslawien<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Schulverweiger<strong>in</strong>nen, Hauptschüler<strong>in</strong>nen<br />

9./10. Schulbesuchsjahr<br />

Soziale Merkmale: ger<strong>in</strong>ge Sozialkompetenz, Verhaltensauffällige,<br />

psychisch Bee<strong>in</strong>trächtigte, aus sozialen Brennpunkten,<br />

Trebegänger<strong>in</strong>nen, Drogenerfahrung,<br />

hohe Gewaltbereitschaft<br />

Kurzbeschreibung<br />

Zielgruppe des Modellprojekts s<strong>in</strong>d Schüler<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> der 7. und 8. Klasse an Sol<strong>in</strong>ger<br />

Hauptschulen, die aber tatsächlich im 9. oder 10. Schulbesuchsjahr s<strong>in</strong>d und schon<br />

seit geraumer Zeit den Besuch des Schulunterrichts verweigern. Die Mädchen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong><br />

der Regel im Alter zwischen 14 und 16 Jahren.<br />

Mit dem Projekt soll erprobt werden, ob sozialpädagogische Angebote außerhalb des<br />

Lernorts Schule dazu beitragen können, diese Zielgruppe zu motivieren, ihre Verweigerungshaltung<br />

aufzugeben. Die Zielsetzung des Projekts bezieht sich aber auch auf<br />

die Schulen selbst bzw. auf ihre Lehrkräfte. Dabei geht es um die Entwicklung von<br />

Strukturen und Rahmenbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> der Institution Schule, die e<strong>in</strong>e frühzeitige<br />

Diagnostik von Schulverweigerungstendenzen ermöglichen.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus arbeitet das Projekt an der Erforschung der Ursachen und Bed<strong>in</strong>gungsfaktoren<br />

für Schulverweigerung und versucht, Methoden zu entwickeln, die die<br />

Lern- und Leistungsmotivation der Schüler<strong>in</strong>nen fördern.<br />

232


Interviewer<strong>in</strong>nen: Maria Schreiber-Kittl/Haike Schröpfer<br />

Datum des Interviews: 18.08.1999<br />

Informationsstand: 06.07.2000<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

IB – Projekt “Mädchen machen Schule”<br />

Frau Dorothea Spieth<br />

Felder Str. 67<br />

42651 Sol<strong>in</strong>gen<br />

Telefon: 0212/1 53 53<br />

Fax: 0212/1 03 77<br />

E-Mail: I.B.-Maedchentreff-Sol<strong>in</strong>gen@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

233


4.07<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Mädchenwirtschaft – E<strong>in</strong>e Berufe-Rallye<br />

Dolle Deerns e.V., Handwerkskammer Hamburg, Netzwerkstelle Mädchen und<br />

Beruf, Zahnrad (GATE GmbH), Berufsberatung des <strong>Arbeit</strong>samtes Hamburg<br />

Hamburg<br />

Hamburg<br />

seit 01.02.1993<br />

Erweiterung des Berufswahlspektrums von Mädchen<br />

Beratung zu Bildung, Ausbildung, <strong>Arbeit</strong><br />

ke<strong>in</strong>e<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: weiblich<br />

Altersgruppe: 13 – 15 Jahre<br />

Kapazität: ke<strong>in</strong>e Angaben<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<strong>in</strong>nen<br />

Herkunftsland: Deutschland, mult<strong>in</strong>ational<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Hauptschulabschluss, Realschulabschluss<br />

Soziale Merkmale: ke<strong>in</strong>e Angaben<br />

Kurzbeschreibung<br />

Die Idee e<strong>in</strong>er Berufe-Rallye für Mädchen zur Erweiterung ihres Berufswahlspektrums<br />

entstand 1993 im <strong>Arbeit</strong>skreis Mädchen und Technik (MUT), <strong>in</strong> dem Mädchenprojekte,<br />

Kammern, Betriebe und Behörden zusammenarbeiten mit dem Ziel,<br />

das Thema “Mädchen <strong>in</strong> gewerblich-technischen Berufen” stärker <strong>in</strong>s öffentliche<br />

Bewusstse<strong>in</strong> zu rücken.<br />

Zielgruppe der Berufe-Rallye, die seit 1996 unter dem Motto “Mädchenwirtschaft”<br />

läuft, s<strong>in</strong>d Schüler<strong>in</strong>nen der siebenten und achten Klassen von Haupt-, Real und<br />

Gesamtschulen, aber auch Lehrer<strong>in</strong>nen und Eltern. Die Initiator<strong>in</strong>nen wollen mit der<br />

Mädchenwirtschaft das Berufswahlspektrum der Mädchen erweitern, Vorbilder<br />

durch Fachfrauen präsentieren, das Selbstbewusstse<strong>in</strong> der Mädchen stärken, konkrete<br />

und anschauliche Berufs<strong>in</strong>formationen anbieten, Orientierung geben, neugierig<br />

machen und Interesse für männerdom<strong>in</strong>ierte Berufe wecken.<br />

Die Berufe-Rallye 2000 war mit 1.167 Besucher<strong>in</strong>nen (bei 1.159 Anmeldungen) besser<br />

besucht als je zuvor. E<strong>in</strong> Vergleich zum Vorjahr: 1999 waren es 992 Besucher<strong>in</strong>nen<br />

(bei 1.104 Anmeldungen).<br />

Drei Viertel der Schüler<strong>in</strong>nen, die überwiegend e<strong>in</strong>e Gesamtschule besuchen, waren<br />

unter 15 Jahre alt. An neun Ständen <strong>in</strong>formierten sich die fast 1.000 Besucher<strong>in</strong>nen<br />

an drei Tagen e<strong>in</strong>gehend über gewerblich-technische Berufe wie Kfz-Mechaniker<strong>in</strong>,<br />

Maler- und Lackierer<strong>in</strong>, Elektro<strong>in</strong>stallateur<strong>in</strong>, Zerspanungsmechaniker<strong>in</strong> und so fort.<br />

Dies gelang nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch durch die Unterstützung<br />

der hauptsächlich Auszubildenden. Am Stand Gebäudere<strong>in</strong>iger<strong>in</strong> beispielsweise<br />

konnten die Mädchen bei der Berufe-Rallye 1996 mit e<strong>in</strong>er großen Kehr-Saugmasch<strong>in</strong>e<br />

e<strong>in</strong>en Parcour im Foyer der Handwerkskammer abfahren. Auch an den<br />

anderen Ständen gab es etwas zu sehen, zu schrauben, zu sägen, zu feilen oder zu<br />

234


drehen. In e<strong>in</strong>em Infocenter der Veranstalter konnten sich die Mädchen zusätzlich<br />

beraten lassen. Die Veranstaltung erfreut sich bei allen Beteiligten – Organisator<strong>in</strong>nen,<br />

Veranstalter<strong>in</strong>nen, Ausstellern und BesucherInnen – großer Beliebtheit.<br />

Die Berufe-Rallye mit e<strong>in</strong>em Zeitumfang von etwa zwei Stunden stellt e<strong>in</strong>en Bauste<strong>in</strong><br />

im Berufsorientierungsprozess der Schüler<strong>in</strong>nen dar.<br />

Interviewer: Günther Schaub<br />

Datum des Interviews: 25.08.1999<br />

Informationsstand: 22.11.2000<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Dolle Deerns e.V.<br />

Mädchenwirtschaft – E<strong>in</strong>e Berufe-Rallye<br />

Frau Angelika Huntgeburth<br />

Lippmannstr. 16<br />

22769 Hamburg<br />

Telefon: 040/43 44 82<br />

Fax: 040/43 25 08 08<br />

235


4,08<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Umschulung zur Kauffrau für Bürokommunikation<br />

für alle<strong>in</strong> erziehende Mütter<br />

Amt für Soziale Dienste Bremen; <strong>Arbeit</strong>samt Bremen<br />

Bremen<br />

Bremen<br />

seit 01.04.1998<br />

Umschulung/Ausbildung zur Kauffrau für Bürokommunikation für junge alle<strong>in</strong><br />

erziehende Mütter ohne Berufsabschluss mit e<strong>in</strong>em K<strong>in</strong>derbetreuungsangebot<br />

berufliche Erstausbildung, Vermittlung <strong>in</strong> Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong><br />

Ausbildungsabschlüsse – anerkannte Berufe<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: weiblich<br />

Altersgruppe: 18 – 30 Jahre<br />

Kapazität: 30<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<strong>in</strong>nen<br />

Herkunftsland: Deutschland, Türkei, ehem. UdSSR<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: ohne Schulabschluss, Hauptschulabschluss, Realschulabschluss,<br />

Abitur/Fachhochschulreife, ohne<br />

Berufsausbildung, Ausbildungsabbrecher<strong>in</strong>nen<br />

Soziale Merkmale: junge Mütter, alle<strong>in</strong> Erziehende, Sozialhilfeempfänger<strong>in</strong>nen,<br />

betreutes Wohnen, Aussiedler<strong>in</strong>nen<br />

Kurzbeschreibung<br />

Das Kooperationsprojekt des Amtes für Soziale Dienste (AfSD) und des <strong>Arbeit</strong>samtes<br />

bietet alle<strong>in</strong> erziehenden Mädchen und jungen Frauen auf der Basis des Artikels 7 des<br />

Sofortprogramms e<strong>in</strong> als Umschulung deklariertes überbetriebliches Ausbildungsprogramm<br />

mit K<strong>in</strong>derbetreuung und will damit typische Sozialhilfekarrieren vermeiden.<br />

Die Durchführung der Maßnahme übernahm das Bildungszentrum der Wirtschaft<br />

im Unterwesergebiet e.V. (BWU). Die dreijährige Umschulung ist unterteilt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

so genannte “Präsenzphase” – jeweils von 8.30 bis 13.30 Uhr an drei Wochentagen –<br />

und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e häusliche “Individual-Lernphase” zur Nach- und Vorbereitung. Diese<br />

Phase stützt sich auf das Konzept des Tele-Lernens. Via E-Mail können Lösungen und<br />

Probleme erörtert werden. An zwei Wochentagen arbeiten die Frauen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Übungsfirma. Die Umschulung be<strong>in</strong>haltet außerdem jährlich e<strong>in</strong> dreimonatiges<br />

Praktikum <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Großbetrieb. Nach über e<strong>in</strong>em Jahr s<strong>in</strong>d von 32 Frauen noch<br />

27 <strong>in</strong> der Maßnahme; fünf junge Mütter haben die Umschulung abgebrochen – e<strong>in</strong>e<br />

Quote, die angesichts der schwierigen Lebensumstände und der ger<strong>in</strong>gen Vorbildung<br />

der Teilnehmer<strong>in</strong>nen von den Projektverantwortlichen als ger<strong>in</strong>g angesehen wird. Für<br />

den zweiten Durchgang ab dem 1.9.2000 stehen voraussichtlich 18 Plätze zur Verfügung.<br />

Die Maßnahme wird allerd<strong>in</strong>gs nicht mehr als Umschulung, sondern als<br />

außerbetriebliche Vollzeitausbildung mit 35 Wochenstunden deklariert. E<strong>in</strong>e Teilzeitausbildung<br />

wird von der örtlichen IHK nicht toleriert. Aus dem neuen Ausbildungskonzept<br />

wurde das Tele-Lernen nicht zuletzt aus f<strong>in</strong>anziellen Gründen gestrichen.<br />

236


Interviewer: Günther Schaub<br />

Datum des Interviews: 26.06.2000<br />

Informationsstand: 11.05.2001<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Amt für Soziale Dienste<br />

Ausbildungsprojekt für alle<strong>in</strong> erziehende Mütter<br />

Herr Lothar Me<strong>in</strong>eke<br />

PF 10 77 69<br />

28077 Bremen<br />

Telefon: 0421/3 61 85 69<br />

Fax: 0421/3 61 86 80<br />

E-Mail: rodenbuesch@uni-bremen.de<br />

<strong>Arbeit</strong>samt Bremen, Berufsberatung<br />

Ausbildungsprojekt für alle<strong>in</strong> erziehende Mütter<br />

Herr Christian Hempel<br />

Doventorste<strong>in</strong>weg 48–52<br />

28195 Bremen<br />

Telefon: 0421/6 44 91 73<br />

237


238


239<br />

Migration<br />

<strong>Praxismodelle</strong> zur Integration junger<br />

Zuwander<strong>in</strong>nen und Zuwanderer


5.01<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

AFZ – Ausbildungsf<strong>in</strong>dungszentrum<br />

Die Paritätische – Fördervere<strong>in</strong> für soziale <strong>Arbeit</strong> e.V.; Lernen Fördern –<br />

Kreisverband Rhe<strong>in</strong>-Sieg e.V.; Kurdische Geme<strong>in</strong>schaft Rhe<strong>in</strong>-Sieg/Bonn e.V.;<br />

FABRIK Siegburg e.V.; Gesellschaft für Sozialarbeit e.V.<br />

Siegburg, Troisdorf, Hennef, Eitorf<br />

Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen<br />

01.12.1997 – 31.12.2000<br />

Dauerhafte Unterbr<strong>in</strong>gung von jungen MigrantInnen, Spätaussiedlern und Flüchtl<strong>in</strong>gen<br />

<strong>in</strong> Ausbildungs- bzw. <strong>Arbeit</strong>sverhältnissen: <strong>in</strong>dividuelle Begleitung/Führung,<br />

Beratung, Orientierung, Berufsf<strong>in</strong>dung; Feststellung von Fähigkeiten <strong>in</strong> Bezug auf<br />

<strong>Arbeit</strong> und Beruf (Diagnose); Durchführung oder Vermittlung berufsvorbereitender<br />

und flankierender Maßnahmen, Qualifizierung und Bildung; Vernetzung und<br />

Kooperation auf lokaler und regionaler Ebene<br />

vorberufliche Bildung, ausbildungs- oder arbeitsbegleitende Hilfen, Vermittlung<br />

<strong>in</strong> Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong>, Erwerb von Teilqualifikationen, Beratung zu Bildung,<br />

Ausbildung, <strong>Arbeit</strong><br />

ke<strong>in</strong>e<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 16 – 20 Jahre<br />

Kapazität: 50<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: mult<strong>in</strong>ational, Türkei, ehem. UdSSR,<br />

Afghanistan, Ex-Jugoslawien, Albanien, Irak,<br />

Italien, Libanon, Griechenland, Pakistan,<br />

Mongolei, Marokko, Polen<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Hauptschüler, Hauptschulabschluss, Realschulabschluss,<br />

ohne Schulabschluss, Abitur/<br />

Fachhochschulreife, Ausbildungsabbrecher,<br />

BVJ/berufsvorber. Maßnahmen<br />

Soziale Merkmale: Langzeitarbeitslose, Migranten, Aussiedler,<br />

Asylanten, Bürgerkriegsflüchtl<strong>in</strong>ge, unzureichende<br />

Deutsch-Kenntnisse, f<strong>in</strong>anzielle Probleme,<br />

familiäre Probleme<br />

Kurzbeschreibung<br />

Das Projekt strebt die dauerhafte Unterbr<strong>in</strong>gung von MigrantInnen, Spätaussiedler-<br />

Innen und Flüchtl<strong>in</strong>gen unter 20 Jahren <strong>in</strong> Ausbildungs- bzw. <strong>Arbeit</strong>sverhältnissen<br />

an. Dabei verfolgt es ke<strong>in</strong>e gezielte projektgestützte Strategie, sondern es will vor<br />

allem denjenigen unter ihnen, die ke<strong>in</strong>e oder schlechte oder erwartbar schlechte<br />

Berufsbildungsabschlüsse haben (werden), <strong>in</strong> Kooperation mit den jeweils erforderlichen<br />

E<strong>in</strong>richtungen e<strong>in</strong>e maßgeschneiderte Unterstützung bieten. Dafür wird<br />

besonders die Kooperation mit berufsvorbereitenden Klassen <strong>in</strong> Berufsschulen<br />

240


gesucht, wo e<strong>in</strong> starkes Gewicht auf die Vermittlung der deutschen Sprache gelegt<br />

werden muss. Viele der jungen MigrantInnen s<strong>in</strong>d noch nicht lange <strong>in</strong> Deutschland.<br />

Das Projekt umfasst folgende Maßnahmenteile:<br />

– maßgeschneiderte Begleitung/Führung sowie <strong>in</strong>dividuell zugeschnittene Beratung,<br />

Orientierung, Berufsf<strong>in</strong>dung für junge MigrantInnen,<br />

– Feststellung von Fähigkeiten <strong>in</strong> Bezug auf <strong>Arbeit</strong> und Beruf (Diagnose),<br />

– Durchführung oder Vermittlung berufsvorbereitender und flankierender Maßnahmen,<br />

Qualifizierung und Bildung,<br />

– Vermittlung <strong>in</strong> Ausbildungs- und <strong>Arbeit</strong>splätze,<br />

– Vernetzung und Kooperation auf lokaler und regionaler Ebene.<br />

Lernorte s<strong>in</strong>d Schulen und Berufsschulen, die Jugendwerkstatt, Sprachkurse, Praktika<br />

und Ausbildung <strong>in</strong> Betrieben, e<strong>in</strong> Jugendzentrum und der AFZ-Club.<br />

Das offene, klientenorientierte Vorgehen bietet dabei offensichtlich besondere Vorteile.<br />

Im Grunde handelt es sich nicht um e<strong>in</strong> fest umrissenes Projekt, sondern um e<strong>in</strong><br />

offenes Angebot, das <strong>in</strong> Kooperation mit allen jeweils erforderlichen E<strong>in</strong>richtungen<br />

e<strong>in</strong> <strong>in</strong>dividuelles Maßnahmenbündel zusammenstellt. Die Klienten werden bei ihrem<br />

Weg durch die e<strong>in</strong>zelnen Abschnitte beraten, begleitet und unterstützt. Das Projekt<br />

lebt von der guten und vertrauensvollen Zusammenarbeit mit allen nur erdenklichen<br />

E<strong>in</strong>richtungen, Betrieben und Angeboten, die jeweils <strong>in</strong>dividuell erforderlich s<strong>in</strong>d.<br />

Gerade wegen dieser niedrigen Projekt- und hohen Klientenorientierung wird das<br />

offene Angebot gut angenommen. Zugleich führt es zu hochmotiviertem und engagierten<br />

E<strong>in</strong>satz der ProjektmitarbeiterInnen. Damit ist das Projekt zwar e<strong>in</strong>erseits sehr<br />

von den ausführenden Personen abhängig, be<strong>in</strong>haltet aber andererseits hohe Motivierungspotenziale,<br />

die e<strong>in</strong>en Transfer sehr aussichtsreich ersche<strong>in</strong>en lassen.<br />

Interviewer: Hans-Werner Franz<br />

Datum des Interviews: 26.08.1999<br />

Informationsstand: 06.06.2000<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

AFZ – Ausbildungsf<strong>in</strong>dungszentrum<br />

Herr Re<strong>in</strong>er Hasse<br />

L<strong>in</strong>denstr. 58-60<br />

53721 Siegburg<br />

Telefon: 02241/59 17 80<br />

Fax: 02241/59 17 82<br />

E-Mail: afz.youthstart@tronet.de<br />

Internet: http://home.tronet.de/afz.youthstart<br />

241


5.02<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

BOJAA – Projekt zur sprachlichen Förderung und<br />

beruflichen Orientierung und Integration von jugendlichen<br />

SpätaussiedlerInnen/MigrantInnen<br />

Jugendhilfe Verbund – Jugendhilfe Ost-Nord der Diakonie <strong>in</strong> Düsseldorf<br />

Düsseldorf<br />

Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen<br />

11.01.1999 – 30.09.1999<br />

Sprachliche und berufsbezogene Förderung und sozialpädagogische Begleitung<br />

von jugendlichen und jungen erwachsenen SpätaussiedlerInnen/MigrantInnen beim<br />

Übergang <strong>in</strong> e<strong>in</strong> reguläres Ausbildungs- oder <strong>Arbeit</strong>sverhältnis<br />

Berufsorientierung, vorberufliche Bildung, Berufsvorbereitung, Vermittlung <strong>in</strong><br />

Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong>, Beratung zu Bildung, Ausbildung, <strong>Arbeit</strong>, Sozialberatung,<br />

Sprachförderung<br />

Zeugnisse/Zertifikate<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 16 – 22 Jahre<br />

Kapazität: 12<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: ehem. UdSSR, Türkei<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Hauptschulabschluss, Schulabschluss im<br />

Herkunftsland<br />

Soziale Merkmale: Aussiedler, Migranten, unzureichende<br />

Deutsch-Kenntnisse, ger<strong>in</strong>ges Selbstwertgefühl<br />

Kurzbeschreibung<br />

Träger des Projekts zur sprachlichen Förderung und beruflichen Orientierung und<br />

Integration von jugendlichen SpätaussiedlerInnen/MigrantInnen ist die Diakonie <strong>in</strong><br />

Düsseldorf, Jugendhilfe Verbund, Jugendhilfe Ost-Nord.<br />

Rechtliche Grundlage der <strong>Arbeit</strong> ist das K<strong>in</strong>der- und Jugendhilfegesetz, § 13 –<br />

Jugendsozialarbeit. F<strong>in</strong>anziert wird das Projekt durch Zuschüsse der Evangelischen<br />

Landeskirche und der Lantz-Dyckmann-Stiftung von jeweils 20.000 DM sowie<br />

durch Eigenmittel der Diakonie.<br />

Zur Zielgruppe gehören jugendliche und junge erwachsene SpätaussiedlerInnen und<br />

AusländerInnen im Alter von 16 bis 22 Jahren, die aufgrund ihrer momentanen<br />

Lebenssituation und/oder besonderer Benachteiligungen nicht durch vorhandene<br />

Angebote erreicht werden können oder besonderer Betreuung bedürfen.<br />

Ziel des Projekts “BOJAA” ist es, die Teilnahme an Bildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen<br />

zu ermöglichen und zu sichern sowie den Übergang <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Ausbildungsoder<br />

<strong>Arbeit</strong>sverhältnis zu begleiten.<br />

Das Projekt begann im Januar 1999 mit elf Jugendlichen, vier jungen Frauen und<br />

sieben jungen Männern, die überwiegend aus den ehemaligen GUS-Staaten kommen.<br />

DieMaßnahme ist im Wechsel von Sem<strong>in</strong>aren, Unterricht und Praktika <strong>in</strong> Betrieben<br />

242


organisiert. Begleitend werden regelmäßige Beratungsgespräche und Betriebsbesichtigungen<br />

angeboten, und Besuche, z.B. des BIZ im <strong>Arbeit</strong>samt oder der Ausbildungsmesse<br />

der IHK angeregt. An die Sem<strong>in</strong>ar- und Praktikumsphase von Januar bis<br />

September 1999 schloss sich die Nachbetreuung der Jugendlichen bis Ende 1999 an.<br />

Das Projekt zeigt, dass Aussiedlerjugendliche und ausländische Jugendliche, die erst<br />

im Alter von 15 Jahren und älter nach Deutschland kommen, durch <strong>in</strong>dividuelle<br />

Beratung und zusätzlichen, vor allem auch fachsprachlichen Deutschunterricht <strong>in</strong><br />

relativ kurzer Zeit auf qualifizierte Ausbildung vorbereitet werden können.<br />

Interviewer<strong>in</strong>: Birgit Kle<strong>in</strong><br />

Datum des Interviews: 26.10.1999<br />

Nachtrag:<br />

Dieses Projekt fand seit November 1999 se<strong>in</strong>e Fortsetzung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>jährigen “Motivationsmaßnahme”,<br />

e<strong>in</strong>em Projekt mit ähnlichen Inhalten, aber anderer F<strong>in</strong>anzierung<br />

(BMFSFJ).<br />

Informationsstand: 23.06.2000<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

ZIBB<br />

Projekt “BOJAA”<br />

Frau Micaela Tewaag<br />

Daimlerstr. 8<br />

40235 Düsseldorf<br />

Telefon: 02 11/9 23 34 80<br />

Fax: 02 11/9 23 34 82<br />

ZIBB<br />

Projekt “BOJAA”<br />

Frau Andrea Schnackertz<br />

Daimlerstr. 8<br />

40235 Düsseldorf<br />

Telefon: 02 11/9 23 34 80<br />

Fax: 02 11/9 23 34 82<br />

Diakonie <strong>in</strong> Düsseldorf<br />

Projekt “BOJAA”<br />

Herr Gunther Rehnelt<br />

Postfach 102063<br />

40011 Düsseldorf<br />

Telefon: 02 11/73 53-2 68<br />

Telefon: 02 11/73 53-317<br />

Fax: 02 11/73 53-2 40<br />

243


5.03<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Garagenprojekt<br />

Psychologische Beratungsstelle des Ortenaukreises<br />

Lahr<br />

Baden-Württemberg<br />

seit 01.04.1997<br />

Psychosoziale Reifung, Stabilisierung des Selbstwertgefühls und Entwicklung von<br />

Geme<strong>in</strong>s<strong>in</strong>n bei Schulverweigerern<br />

vorberufliche Bildung, Vermittlung <strong>in</strong> Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong>, Erwerb von<br />

Schulabschlüssen, Beratung zu Bildung, Ausbildung, <strong>Arbeit</strong><br />

allgeme<strong>in</strong> bildende Schulabschlüsse<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 14 – 17 Jahre<br />

Kapazität: 8<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland, Türkei, Ex-Jugoslawien, ehem.<br />

UdSSR, Kamerun<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Schulverweigerer<br />

Soziale Merkmale: Asylanten, defektes familiäres Umfeld, alle<strong>in</strong><br />

Erzogene, aus Erziehungshilfee<strong>in</strong>richtungen,<br />

ger<strong>in</strong>ge Sozialkompetenz, ger<strong>in</strong>ges Selbstwertgefühl,<br />

Essstörungen, Drogenerfahrung,<br />

Del<strong>in</strong>quente, Gewalterfahrung, hohe Gewaltbereitschaft<br />

Kurzbeschreibung<br />

Lahr entwickelte sich <strong>in</strong> den 90er Jahren verstärkt zum Anziehungspunkt für AussiedlerInnen<br />

aus Russland, Kasachstan und der Ukra<strong>in</strong>e. H<strong>in</strong>zu kamen zahlreiche<br />

Flüchtl<strong>in</strong>ge, Asylbewerber und Asylanten. Unter den Spätaussiedlern und Immigranten<br />

waren auch zahlreiche K<strong>in</strong>der und Jugendliche, die aufgrund von Sprach- und<br />

Integrationsproblemen sowie schwieriger persönlicher und familiärer Verhältnisse nur<br />

sporadisch oder nie die Schule besuchten und von den Schulen als “nicht beschulbar”<br />

e<strong>in</strong>gestuft wurden.<br />

Die Psychologische Beratungsstelle des Ortenaukreises entwickelte für diese Zielgruppe<br />

e<strong>in</strong> niedrigschwelliges, nachgehendes Tagesgruppenangebot mit drei Schwerpunkten:<br />

Sozialpädagogik, Werkpädagogik und Schulpädagogik. Dazu gehört vor<br />

allem die Wiederaufnahme des Prozesses des Lesens, Schreibens und Rechnens, der<br />

durch die Schulverweigerung unterbrochen und negativ besetzt war. Für den Schulunterricht<br />

werden ab Herbst 2000 zwanzig Wochenstunden e<strong>in</strong>geplant. Zielgruppe<br />

des Garagenprojekts s<strong>in</strong>d 14- bis 17-jährige Jungen und Mädchen, die aus verschiedenen<br />

Gründen nicht mehr zur Schule gehen. Problematische Familienverhältnisse,<br />

Misserfolgserlebnisse und negative Erfahrungen mit der Schule und anderen öffentlichen<br />

Institutionen haben dazu geführt, dass diese Jugendlichen Verb<strong>in</strong>dlichkeiten,<br />

wie regelmäßigen Schulbesuch, nicht mehr anerkennen.<br />

244


Das Garagenprojekt will den Jugendlichen als Alternative zu Krim<strong>in</strong>alität, Drogen,<br />

“no future” und Verwahrlosung zunächst e<strong>in</strong>en Ort der Geborgenheit bieten. Durch<br />

die Entwicklung persönlicher, sozialer und fachlicher Kompetenz sollen die Jugendlichen<br />

<strong>in</strong> die Lage versetzt werden, ihr Leben den <strong>in</strong>dividuellen Vorstellungen und<br />

Möglichkeiten entsprechend gestalten zu können. Angestrebt werden psychosoziale<br />

Reifung, Stabilisierung des Selbstwertgefühls, Entwicklung von Geme<strong>in</strong>s<strong>in</strong>n und<br />

nicht zuletzt das Erreichen des Hauptschulabschlusses. Zum pädagogischen Konzept<br />

des Projekts gehört es, den “Konflikt als Ressource” zu nutzen. Neben e<strong>in</strong>er materiellen<br />

Grundversorgung (Frühstück, Mittagessen) erhalten sie Wertschätzung und<br />

Empathie, wodurch ihrer Entwertung und Selbstentwertung entgegengewirkt werden<br />

soll. Die komplexen Probleme der Jugendlichen und ihre Bereitschaft zur verbalen<br />

und psychischen Gewalt verlangen e<strong>in</strong> kont<strong>in</strong>uierliches Engagement und e<strong>in</strong>e hohe<br />

Frustrationstoleranz der TeammitarbeiterInnen. Nach e<strong>in</strong>er schwierigen Anlaufphase<br />

hat sich das Projekt <strong>in</strong>zwischen etabliert.<br />

Interviewer: Günther Schaub<br />

Datum des Interviews: 10.07.2000<br />

Informationsstand: 02.03.2001<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Garagenprojekt<br />

des Ortenaukreises<br />

Frau Mirjam Sp<strong>in</strong>ner<br />

Neuwerkhof 11<br />

77933 Lahr<br />

Telefon: 07821/98 97 59<br />

Fax: 07821/91 57 50<br />

E-Mail: garagenprojekt-lahr@gmx.de<br />

Garagenprojekt<br />

des Ortenaukreises<br />

Herr Andreas Marrek<br />

Neuwerkhof 11<br />

77933 Lahr<br />

Telefon: 07821/98 97 59<br />

Fax: 07821/91 57 50<br />

E-Mail: garagenprojekt-lahr@gmx.de<br />

245


5.04<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Geme<strong>in</strong>sam aktiv: e<strong>in</strong> <strong>in</strong>tegratives Stadtteilprojekt zur<br />

Integration mit jungen AussiedlerInnen, MigrantInnen und<br />

e<strong>in</strong>heimischen Jugendlichen<br />

<strong>Arbeit</strong> und Leben DGB/VHS – <strong>Arbeit</strong>skreis für die Bundesrepublik Deutschland e.V.<br />

– Landesarbeitsgeme<strong>in</strong>schaft Hamburg e.V.<br />

Hamburg<br />

Hamburg<br />

01.04.1999 – 30.09.1999<br />

Soziale Integration von jugendlichen SpätaussiedlerInnen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Stadtteil durch<br />

Medienarbeit<br />

kulturelle Jugendarbeit, Medienpädagogik, Erwerb von Teilqualifikationen,<br />

Beratung zu Bildung, Ausbildung, <strong>Arbeit</strong><br />

ke<strong>in</strong>e<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 14 – 21 Jahre<br />

Kapazität: 35<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: ehem. UdSSR, Polen<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Hauptschüler, Realschüler, Hauptschulabschluss,<br />

Realschulabschluss<br />

Soziale Merkmale: Aussiedler, Migranten, unzureichende Deutsch-<br />

Kenntnisse, Konflikte im Elternhaus, ger<strong>in</strong>ges<br />

Selbstwertgefühl, ger<strong>in</strong>ge Sozialkompetenz<br />

Kurzbeschreibung<br />

Der Hamburger Vorort Neu Allermöhe hat e<strong>in</strong>en hohen Anteil an Spätaussiedlern aus<br />

Polen, Russland, Kasachstan und der Ukra<strong>in</strong>e, weshalb die Siedlung auch “Kle<strong>in</strong><br />

Moskau” genannt wird und zu e<strong>in</strong>er entsprechenden Stigmatisierung der Bevölkerung<br />

führt. Es entstand e<strong>in</strong> so genannter sozialer Brennpunkt mit allen dazugehörigen<br />

Begleitersche<strong>in</strong>ungen wie Krim<strong>in</strong>alität, Drogenhandel, Aggression etc., die wiederum<br />

sozialpädagogische Projekte verschiedenster Art – darunter besonders Streetwork-Projekte<br />

– notwendig machten. E<strong>in</strong>es dieser Projekte ist das Stadtteilprojekt “Geme<strong>in</strong>sam<br />

aktiv”, das vom Bundesarbeitskreis <strong>Arbeit</strong> und Leben getragen und von der Landesarbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

<strong>Arbeit</strong> und Leben Hamburg durchgeführt wird. Zielgruppe des<br />

Projekts s<strong>in</strong>d jugendliche SpätaussiedlerInnen aus dem genannten Stadtteil, die <strong>in</strong> der<br />

Regel aus schwierigen familiären Verhältnissen kommen.<br />

Durch die Beteiligung an dem Projekt sollen die Jugendlichen die Möglichkeit erhalten,<br />

ihre Lebenssituation zu verbessern, ihren Alltag zu reflektieren und ihr Quartier<br />

zu verlassen, um neue Perspektiven für die Lebens- und Berufsplanung zu entwickeln.<br />

Die Jugendlichen erhalten durch die Beteiligung am Filmprojekt konkrete Möglichkeiten,<br />

ihre Freizeit selbstbestimmt und ausgehend von ihren Fähigkeiten zu gestalten.<br />

Sie bekommen E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> die verschiedenen Ausdrucksmöglichkeiten des<br />

246


Mediums Film. E<strong>in</strong> besonderes Ziel besteht dar<strong>in</strong>, sich mit den Themen Ausländerfe<strong>in</strong>dlichkeit<br />

und Gewalt ause<strong>in</strong>anderzusetzen; e<strong>in</strong> Thema, das <strong>in</strong> der Alltagserfahrung<br />

der Jugendlichen e<strong>in</strong>e zentrale Rolle spielt. Neben der Förderung von Sensibilität<br />

und Selbstvertrauen s<strong>in</strong>d für das kont<strong>in</strong>uierliche <strong>Arbeit</strong>en an e<strong>in</strong>em Spielfilm<br />

Durchhaltevermögen und Konzentration notwendig. Für die Darstellung von Rollen<br />

müssen eigene Hemmungen abgebaut und die Hemmungen gegenüber der Gruppe<br />

überwunden werden. Die TeilnehmerInnen erleben neue Verhaltensformen im<br />

Umgang mit Erwachsenen (wie den Medienpädagogen) und anderen Jugendlichen.<br />

Mit der Produktion von Videofilmen hat <strong>Arbeit</strong> und Leben Hamburg bereits anlässlich<br />

e<strong>in</strong>es Vorläuferprojekts (Spielfilmtitel: “Pech gehabt”) <strong>in</strong> den Hamburger Stadtteilen<br />

Großlohe und Eimsbüttel (Lenz-Siedlung), die ebenfalls als soziale Brennpunkte<br />

gelten, gute Erfahrungen gemacht. Die Konzeption dieser Projekte wurde<br />

auch beim Filmprojekt <strong>in</strong> Neu Allermöhe beibehalten. Bisher (das Projekt läuft seit<br />

April 1999) wurden mit Unterstützung der zwei Medienpädagogen der Medienwerkstatt<br />

Mottenschau e.V. zwei kurze Filme produziert: “E<strong>in</strong> starkes <strong>in</strong>ternationales<br />

Team” (acht M<strong>in</strong>uten) und “Tödliche Liebe, Eifersucht und Gewalt” (vier M<strong>in</strong>uten).<br />

Die Filme (e<strong>in</strong> weiterer ist noch <strong>in</strong> <strong>Arbeit</strong>) sollen im September 1999 im K<strong>in</strong>der- und<br />

Familienhilfezentrum des Stadtteils öffentlich vorgeführt und prämiert werden.<br />

Geplant ist für das Jahr 2000 e<strong>in</strong> längeres Spielfilmprojekt. Die bisherigen Erfahrungen<br />

zeigen allerd<strong>in</strong>gs, dass es sehr schwierig ist, die Jugendlichen über e<strong>in</strong>en längeren<br />

Zeitraum, der für e<strong>in</strong> größeres Projekt notwendig wäre, kont<strong>in</strong>uierlich zu beteiligen.<br />

Leider gelang es nicht <strong>in</strong> dem gewünschten Umfang, auch deutsche Jugendliche für<br />

das Projekt zu begeistern.<br />

Interviewer: Günther Schaub<br />

Datum des Interviews: 26.08.1999<br />

Informationsstand: 06.06.2000<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

<strong>Arbeit</strong> und Leben<br />

DGB/VHS Hamburg e.V.<br />

Stadtteilprojekt “Geme<strong>in</strong>sam aktiv”<br />

Frau Kerst<strong>in</strong> Schumann<br />

Besenb<strong>in</strong>derhof 60<br />

20097 Hamburg<br />

Telefon: 040/28 40 16 33<br />

Fax: 040/28 40 16 16<br />

E-Mail: kerst<strong>in</strong>.schumann@hamburg.arbeitundleben.de<br />

Internet: http://www.hamburg.arbeitundleben.de<br />

247


5.05<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Selbsthilfeprojekt für junge Aussiedlerfrauen “Kupferberg”<br />

Diakonisches Werk der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens,<br />

Kreisvere<strong>in</strong> Großenha<strong>in</strong> e.V.<br />

Großenha<strong>in</strong><br />

Sachsen<br />

01.10.1997 – 31.12.1999<br />

Hilfe zur Selbsthilfe für junge Aussiedler<strong>in</strong>nen/Migrant<strong>in</strong>nen: Sprachförderung<br />

durch Praktikumsstellen, begleitende Integrationsmaßnahmen durch Weiterbildung<br />

und Beratung<br />

vorberufliche Bildung, Beratung zu Bildung, Ausbildung, <strong>Arbeit</strong>, Hilfen zur Lebensplanung/-gestaltung,<br />

ehrenamtliche Tätigkeit<br />

ke<strong>in</strong>e<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: weiblich<br />

Altersgruppe: 18 – 33 Jahre<br />

Kapazität: 10<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<strong>in</strong>nen<br />

Herkunftsland: ehem. UdSSR<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: ohne Schulabschluss, Hauptschulabschluss,<br />

Berufsabschluss, ohne Berufsabschluss,<br />

Abitur/Fachhochschulreife<br />

Soziale Merkmale: Aussiedler<strong>in</strong>nen, junge Mütter, alle<strong>in</strong> Erziehende,<br />

Langzeitarbeitslose, Sozialhilfeempfänger<strong>in</strong>nen,<br />

aus sozialen Brennpunkten, Integrationsprobleme,<br />

unzureichende Deutsch-Kenntnisse, familiäre<br />

Probleme, f<strong>in</strong>anzielle Probleme, ger<strong>in</strong>ge Sozialkompetenz,<br />

ger<strong>in</strong>ges Selbstwertgefühl<br />

Kurzbeschreibung<br />

Ausgangspunkt für das Frauenselbsthilfeprojekt war die völlig ungenügende Integration<br />

von Aussiedlern und Migranten <strong>in</strong> der Stadt und Region Großenha<strong>in</strong>, die sowohl<br />

bei den betroffenen Familien als auch bei der deutschen Bevölkerung zu Problemen<br />

geführt hatte. Großenha<strong>in</strong> war bis 1993 Garnisonsstadt der Roten Armee, mit schon<br />

aus DDR-Zeiten herrührenden gegenseitigen Anpassungsschwierigkeiten, Problemfeldern,<br />

Vorurteilen und Unkenntnis – was <strong>in</strong>zwischen nicht abgebaut, sondern eher<br />

noch verstärkt wurde.<br />

Aussiedler s<strong>in</strong>d generell von Anfang an arm, sie erhalten nur wenig Unterstützung<br />

durch das <strong>Arbeit</strong>samt, K<strong>in</strong>dergeld und Sozialhilfe oder Rente. Fehlende Deutsch-<br />

Kenntnisse beh<strong>in</strong>dern Kontakte und Jobmöglichkeiten. Die kostenlosen Deutsch-<br />

Kursangebote reichen zum Erlernen der deutschen Sprache nicht aus. Bei den<br />

vorhandenen hohen <strong>Arbeit</strong>slosenquoten <strong>in</strong> der Region s<strong>in</strong>d die – aus Aussiedlersicht<br />

<strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie für die Familienarbeit verantwortlichen – Frauen und Mütter (die aber<br />

<strong>in</strong> ihrer Heimat als Fachkräfte ausgebildet und erwerbstätig waren) auf dem <strong>Arbeit</strong>s-<br />

248


markt besonders chancenlos. Sie bleiben ohne Kontaktmöglichkeiten und gehen <strong>in</strong><br />

die Isolation mit zahlreichen negativen Folgen (Krankheiten, Süchte, Familienzerfall<br />

usw.). Hier setzte das Projekt präventiv und therapeutisch an.<br />

Ziele waren e<strong>in</strong>e bessere soziale Integration von Aussiedlerfrauen (und <strong>in</strong> Folge ihrer<br />

Familien) – <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie über Sprache, Kontakte, praktische <strong>Arbeit</strong>, Information<br />

und Beratung – sowie Veränderungen des Ansehens von Aussiedlern/Migranten im<br />

gesellschaftlichen Umfeld – über Information und Abbau von Vorurteilen. Zielgruppe<br />

waren junge Aussiedlerfrauen von 18 bis 27 (später 35) Jahren, mit Integrationsproblemen,<br />

die <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er Ausbildung oder Umschulung e<strong>in</strong>gegliedert s<strong>in</strong>d und<br />

Sozialhilfe erhalten.<br />

Davon ausgehend, dass zunächst das Erlernen der deutschen Sprache die erste<br />

Voraussetzung für Integration darstellt, an der sich weitere Maßnahmen s<strong>in</strong>nvoll<br />

anschließen, wurde das Erlernen der deutschen Sprache bei praktischen <strong>Arbeit</strong>se<strong>in</strong>sätzen<br />

und dem Umgang mit E<strong>in</strong>heimischen erlernt, dabei Kenntnis über den<br />

<strong>Arbeit</strong>sprozess, Kommunikation und Information über die Stadt vermittelt – e<strong>in</strong> Prozess,<br />

der durch Bildungssem<strong>in</strong>are, thematische Diskussionen, sozialpädagogische<br />

Gruppenarbeit und E<strong>in</strong>zelfallhilfe begleitet worden ist.<br />

Lernorte waren die Räume des Trägers, die Praktikumsstätten sowie die besuchten<br />

Ämter und dgl. Die wöchentliche Gesamtzeit für Praxis, Theorie und Beratung lag<br />

bei 15 Stunden, da es sich nicht um e<strong>in</strong> <strong>Arbeit</strong>sverhältnis, sondern um geme<strong>in</strong>nützige<br />

Beschäftigung handelte, die Frauen nur e<strong>in</strong>e Aufwandsentschädigung erhielten<br />

und weiterh<strong>in</strong> als <strong>Arbeit</strong> suchend galten. Jeder Kurs dauerte e<strong>in</strong> halbes Jahr, anschließend<br />

wurde e<strong>in</strong>e vom Sozialamt gestützte Beschäftigung, e<strong>in</strong>e Aus-/Weiterbildung,<br />

Umschulung oder die feste E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> ehrenamtliche Tätigkeit angestrebt. Dazu<br />

mussten Motivationen entwickelt und Möglichkeiten akquiriert werden.<br />

Zahlreiche Kooperations- und Kontaktpartner beim Träger und außerhalb unterstützten<br />

das Projekt. Die Konzeption, Aussiedler<strong>in</strong>nen zur besseren Integration zu<br />

verhelfen, ist aufgegangen. Auch die e<strong>in</strong>gesetzten Methoden haben sich letztendlich<br />

bewährt. Die Teilnehmer<strong>in</strong>nen erlernten die deutsche Sprache, sammelten wichtige<br />

Informationen für ihr Leben im neuen Land, erschlossen sich Kontakte und stabilisierten<br />

<strong>in</strong>sgesamt ihre Persönlichkeit wieder. Auch Achtung und Akzeptanz durch die<br />

Bevölkerung s<strong>in</strong>d angestiegen (wenn auch noch nicht h<strong>in</strong>reichend), ebenfalls die<br />

Unterstützungsbereitschaft und -fähigkeit der jeweiligen Praxisstellen und Ämter.<br />

Nach Auslaufen des vierten Kurses Ende 1999 übernehmen Sozialamt und die vom<br />

Projekt erschlossenen Praxisstellen selbstständig die jobmäßige Integration von Aussiedler<strong>in</strong>nen<br />

(über § 19 BSHG) – allerd<strong>in</strong>gs ohne Bildungsanteil oder sozialpädagogische<br />

Betreuung und ohne dem weiteren Zustrom von Aussiedlern/Migranten<br />

Genüge tun zu können.<br />

Interviewer<strong>in</strong>: Barbara Bertram<br />

Datum des Interviews: 26.10.2000<br />

Informationsstand: 04.04.2001<br />

249


AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Diakonisches Werk der Ev.-Luth.<br />

Landeskirche Sachsens<br />

“Frauenselbsthilfeprojekt”<br />

Frau Gerl<strong>in</strong>de Franke<br />

Naundorfer Str. 9<br />

01558 Großenha<strong>in</strong><br />

Telefon: 03522/3 26 60<br />

Telefon: 03522/3 26-0<br />

Fax: 03522/3 26 23<br />

250


251


252


253<br />

Kulturelle Vielfalt<br />

und neue Medien<br />

<strong>Praxismodelle</strong> zum kreativen<br />

Gestalten und zur<br />

Medienqualifikation


6.01<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

AKKU – Aktiv und kreativ <strong>in</strong> die Zukunft<br />

Pro <strong>Arbeit</strong> e.V., Aachen (Dachverband der <strong>Arbeit</strong>slosen<strong>in</strong>itiativen <strong>in</strong> der Region<br />

Aachen)<br />

Aachen<br />

Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen<br />

01.01.1998 – 31.12.2000<br />

E<strong>in</strong>führung und Erprobung kreativer Medien und künstlerischer Ausdrucksmittel<br />

zur Persönlichkeitsstabilisierung sozial besonders benachteiligter Jugendlicher/junger<br />

Erwachsener <strong>in</strong> berufsorientierenden und berufsvorbereitenden Qualifizierungsmaßnahmen<br />

Berufsorientierung, Berufsvorbereitung, Medienpädagogik, kulturelle Jugendarbeit,<br />

<strong>in</strong>terkulturelle Jugendsozialarbeit, Hilfen zur Lebensplanung/-gestaltung<br />

ke<strong>in</strong>e<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 16 – 22 Jahre<br />

Kapazität: 436<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland, Türkei, Ex-Jugoslawien, Albanien,<br />

ehem. UdSSR, mult<strong>in</strong>ational<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: ohne Schulabschluss, Schulabbrecher, Hauptschüler,<br />

Förderschüler, ohne Berufsausbildung<br />

Soziale Merkmale: Sozial-/Bildungsbenachteiligte, <strong>Arbeit</strong>slose, von<br />

<strong>Arbeit</strong>slosigkeit Bedrohte, defektes familiäres<br />

Umfeld, Jugendamtsbetreuung, Heimjugendliche,<br />

sozial Auffällige, ger<strong>in</strong>ges Selbstwertgefühl,<br />

aus sozialen Brennpunkten, Drogenerfahrung,<br />

Gewalterfahrung, Missbrauchserfahrung,<br />

Aussiedler, Migranten, unzureichende Deutsch-<br />

Kenntnisse, Integrationsprobleme<br />

Kurzbeschreibung<br />

Das Modellprojekt AKKU lief von Januar 1998 bis Dezember 2000. Ziel war, über<br />

kreativ-kulturelles Beschäftigen benachteiligte Jugendliche <strong>in</strong> ihrer schwierigen<br />

Lebenssituation zu stabilisieren, ihre Selbsthilfekräfte zu stärken und ihnen die Möglichkeit<br />

zu geben, wesentliche Schlüsselqualifikationen dauerhaft zu entwickeln, die<br />

zur Lebensbewältigung mit und ohne Berufsarbeit tauglich s<strong>in</strong>d. Dazu bediente sich<br />

das Projekt kreativer Medien aus der Jugendkultur. Zielgruppe waren Jugendliche/<br />

junge Erwachsene von drei Jugendberufshilfe-E<strong>in</strong>richtungen der Stadt und Region<br />

Aachen, die dort an berufsorientierenden Maßnahmen teilnahmen sowie aus e<strong>in</strong>em<br />

Aachener Stadtteil – fast alle ohne Schulabschluss.<br />

Schwerpunkt war die Erstellung von Songs mit CD-Produktion. In den beteiligten<br />

Jugendberufshilfe-E<strong>in</strong>richtungen wurden Text- und Musikwerkstätten aufgebaut, wo<br />

254


die Jugendlichen unter professioneller fachlicher Betreuung eigene Texte und Songs<br />

entwickelten, die ihre Lebenslagen betrafen und an deren Erarbeitung sie sich mit sich<br />

selbst und ihrer Umwelt ause<strong>in</strong>andersetzten, Initiative und Teamfähigkeit entwickeln<br />

konnten sowie schließlich eigene Stärken offen zur Schau stellten. Ähnliche Herangehensweisen<br />

erfolgten <strong>in</strong> den übrigen Kreativwerkstätten (Modenschau, Tanz) durch<br />

Collage, Malerei, Graffiti, Foto, Videoclip, plastisches Gestalten, Schneiderei e<strong>in</strong>schließlich<br />

Modellentwürfen usw. Der Projektverlauf – pro TeilnehmerIn für jeweils<br />

e<strong>in</strong> Jahr – gliederte sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Startphase (Beschreibung ihrer Lebens- und <strong>Arbeit</strong>sbed<strong>in</strong>gungen<br />

e<strong>in</strong>schließlich des Unbewältigten), e<strong>in</strong>e Planungsphase (Formulierung<br />

kurz-, mittel- und langfristiger Ziele, Heranführung an die komplexe <strong>Arbeit</strong>sstruktur,<br />

Themensuche) sowie e<strong>in</strong>e Durchführungsphase e<strong>in</strong>schließlich öffentlicher Präsentation<br />

des erarbeiteten Produkts.<br />

Die E<strong>in</strong>führung und Erprobung von Kreativ-Kulturarbeit <strong>in</strong> der Jugendberufshilfe<br />

gilt als revolutionierende Maßnahme. Besonderheiten dieses Projekts s<strong>in</strong>d die (Re-)<br />

Generierung von Schlüsselqualifikationen für den allgeme<strong>in</strong>en Lebens- und Erwerbsarbeitsbereich<br />

über S<strong>in</strong>ne-geleitete kreative Angebote sowie die<br />

Relativierung des Ziels “Integration <strong>in</strong> den ersten <strong>Arbeit</strong>smarkt”. In e<strong>in</strong>em ganzheitlichen,<br />

nicht defizitären Ansatz mit Beurteilungskriterien, die nicht ausschließlich auf<br />

e<strong>in</strong>e kurzfristige wirtschaftliche Verwertbarkeit abzielen, versucht AKKU, zu e<strong>in</strong>er<br />

anhaltenden Stabilität von Persönlichkeitsentwicklung zu kommen. Unterstützung<br />

fand das Projekt durch transnationale Kooperationsbeziehungen mit französischen<br />

und belgischen Maßnahme-Trägern für <strong>Arbeit</strong>slose, die ebenfalls mit Kreativwerkstätten<br />

arbeiten. Die Vorhaben des Pilotprojekts AKKU g<strong>in</strong>gen auf: Die TeilnehmerInnen<br />

(re)generierten mehr <strong>in</strong>dividuelle Fähigkeiten und Schlüsselqualifikationen<br />

für die Lebensbewältigung mit und ohne <strong>Arbeit</strong>, als es <strong>in</strong> der herkömmlichen Art der<br />

Maßnahmen von beteiligten Jugendberufshilfe-E<strong>in</strong>richtungen bisher der Fall war.<br />

Die Verbreitung und Langfristförderung des Ansatzes ist anzuraten.<br />

Interviewer<strong>in</strong>: Barbara Bertram<br />

Datum des Interviews: 06.04.2001<br />

Informationsstand: 08.05.2001<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Pro <strong>Arbeit</strong> e.V.<br />

Projektleitung “AKKU”<br />

Herr Wilfried Wienen<br />

Harscampstr. 20<br />

52062 Aachen<br />

Telefon: 0241/47 90-115, -113<br />

Fax: 0241/47 90-222<br />

E-Mail: pro-arbeit.aachen@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

255


Pro <strong>Arbeit</strong> e.V.<br />

Projektverwaltung “AKKU”<br />

Frau Christiane Maurer<br />

Harscampstr. 20<br />

52062 Aachen<br />

Telefon: 0241/47 90-115, -113<br />

Fax: 0241/47 90-222<br />

E-Mail: pro-arbeit.aachen@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

Pro <strong>Arbeit</strong> e.V.<br />

Projektmanagement “ZAK”<br />

Frau Jutta Voss<br />

Harscampstr. 20<br />

52062 Aachen<br />

Telefon: 0241/47 90-144<br />

Fax: 0241/47 90-222<br />

E-Mail: pro-arbeit.aachen@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

Internet: http://www.zak-projekt.de<br />

256


257


6.02<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

ElektronikwerkSTATT – Berufsvorbereitende Maßnahme<br />

von Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Bereich der<br />

Informations- und Kommunikationsberufe<br />

STATTwerke e.V.<br />

Frankfurt/Oder<br />

Brandenburg<br />

01.05.1998 – 30.04.1999<br />

Berufsvorbereitung mit <strong>in</strong>formations- und kommunikationstechnischen Inhalten<br />

Berufsvorbereitung, Medienpädagogik<br />

Zeugnisse/Zertifikate<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 17 – 22 Jahre<br />

Kapazität: 12<br />

Nationalität: Deutsche<br />

Herkunftsland: Deutschland<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: ohne Schulabschluss, Hauptschulabschluss,<br />

Förderschulabsolventen, Ausbildungsabbrecher,<br />

Abitur/Fachhochschulreife<br />

Soziale Merkmale: Sozialhilfeempfänger<br />

Kurzbeschreibung<br />

Ziel des Praxismodells ist es, für unversorgte BewerberInnen um Ausbildungsplätze<br />

e<strong>in</strong> Qualifizierungsangebot zu haben, das e<strong>in</strong>erseits den Berufsorientierungs- und<br />

-f<strong>in</strong>dungsprozess unterstützt, andererseits die für e<strong>in</strong>e wachsende Zahl von Ausbildungsberufen<br />

notwendige <strong>in</strong>formations- und kommunikationstechnische Grundbildung<br />

vermittelt. Dies stellt e<strong>in</strong>e systematische Berufsvorbereitung für die Jugendlichen<br />

dar, die e<strong>in</strong>e Ausbildung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em dieser neuen Ausbildungsberufe beg<strong>in</strong>nen<br />

wollen. Der Heterogenität dieser Ziele entspricht die Heterogenität <strong>in</strong> den Bildungsvoraussetzungen,<br />

sozialen Lagen und Zielen der von diesem Praxismodell erreichten<br />

TeilnehmerInnen. Diese Heterogenität ist ausdrücklich gewollt, um die Chancen des<br />

geme<strong>in</strong>samen Lernens von Jugendlichen mit unterschiedlichen Voraussetzungen zu<br />

nutzen.<br />

Dem Risiko der Überforderung der e<strong>in</strong>en bzw. Unterforderung der anderen TeilnehmerInnen<br />

versucht man dadurch zu begegnen, dass sich die Jugendlichen durch e<strong>in</strong>e<br />

Modularisierung und e<strong>in</strong>e projektförmige Organisation des Lernangebotes – bei<br />

Sicherung e<strong>in</strong>er Grundqualifizierung – die Qualifikationsmodule und -erfahrungen<br />

aneignen können, die ihrer Motivation und ihrem Leistungsvermögen entsprechen.<br />

Das Praxismodell war als viermonatiges, über das Jugendamt f<strong>in</strong>anziertes, Berufsvorbereitungsangebot<br />

konzipiert. Die Dauer des Angebotes ist gemessen an den Zielsetzungen<br />

und Inhalten, die vermittelt werden sollen, eher unzureichend. Der Umbau<br />

zu e<strong>in</strong>em zehn- bis zwölfmonatigen Angebot ist aus Sicht des Projektträgers s<strong>in</strong>nvoll,<br />

wenn nicht gar notwendig.<br />

258


Interviewer: Frank Braun<br />

Datum des Interviews: 15.09.1999<br />

Informationsstand: 02.05.2000<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

STATTwerke e.V.<br />

ElektronikwerkSTATT<br />

Frau Tatjana Fesenko<br />

Mehr<strong>in</strong>gdamm 50<br />

10961 Berl<strong>in</strong><br />

Telefon: 030/7 85 70 82<br />

Fax: 030/7 86 52 24<br />

E-Mail: stattw.@stattwerke.b.shuttle.de<br />

Internet: http://www.STATTwerke.de<br />

259


6.03<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

<strong>in</strong>@bits – Internet@Beruf.Information.Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g.Studio<br />

CJD Jugenddorf Celle; <strong>Arbeit</strong>samt Celle; Land Niedersachsen (MFAS)<br />

Celle<br />

Niedersachsen<br />

01.11.1999 – 01.11.2002<br />

Förderung von Berufsorientierung und Berufse<strong>in</strong>stieg mittels Computer, Internet<br />

und Medienkompetenz<br />

vorberufliche Bildung, Berufsorientierung, Berufsvorbereitung, Vermittlung<br />

<strong>in</strong> Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong>, Erwerb von Teilqualifikationen, Beratung zu Bildung,<br />

Ausbildung, <strong>Arbeit</strong>, Medienpädagogik<br />

Zeugnisse/Zertifikate<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 16 – 25 Jahre<br />

Kapazität: ke<strong>in</strong>e Angaben<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland, mult<strong>in</strong>ational<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Sonderschüler, Hauptschüler, Realschüler, ohne<br />

Schulabschluss, Lernbee<strong>in</strong>trächtigte, Schulmüde,<br />

Mehrfachbewerber, ohne Berufsausbildung,<br />

Ausbildungsabbrecher, Maßnahmeabbrecher,<br />

Auszubildende, Gymnasiasten<br />

Soziale Merkmale: Sozial-/Bildungsbenachteiligte, defektes familiäres<br />

Umfeld, ger<strong>in</strong>ges Selbstwertgefühl, <strong>Arbeit</strong>slose,<br />

von <strong>Arbeit</strong>slosigkeit Bedrohte, Migranten,<br />

Aussiedler<br />

Kurzbeschreibung<br />

In@bits ist e<strong>in</strong> niedrigschwelliges Angebot zwischen Schule und Beruf mit pädagogischer<br />

Zielsetzung und Begleitung. Es umfasst die Möglichkeiten zur Hilfe bei der<br />

beruflichen Orientierung, zum Erwerb von Grundkenntnissen über die neuen Informationstechnologien,<br />

den Umgang mit Computer und Internet. Zielgruppe s<strong>in</strong>d<br />

sozial und lernbenachteiligte Jugendliche/junge Erwachsene von 16 bis 25 Jahren, die<br />

sich nicht im Erwerbsleben bef<strong>in</strong>den bzw. ke<strong>in</strong>e gängigen Hilfsangebote zum Übergang<br />

<strong>in</strong> den Beruf nutzen und deren Computer-Kenntnisse ger<strong>in</strong>ger s<strong>in</strong>d als mehrheitlich<br />

bei Gleichaltrigen. Speziell werden junge MigrantInnen, Jugendliche mit<br />

schulischen Problemen und (Aus-)Bildungsabbrecher angesprochen bzw. solche, die<br />

durch die üblichen Übergangsraster an der Ersten Schwelle zum Beruf fallen. Zum<br />

Projektangebot gehören drei Bestandteile: Schulungspool (Computerthemen auf<br />

unterschiedlichen Niveaustufen), Internetstudio (Benutzung des Internets erlernen,<br />

E-Mail, Job- und Ausbildungsplatzsuche, freies Surfen), Multimediawerkstatt mit<br />

Praktikum (IT-Berufe kennen lernen, Multimediakompetenzen erwerben). Quer<br />

liegend wird regelmäßig e<strong>in</strong> Computer-/Internetprogramm für Mädchen angeboten.<br />

260


Monatlich werden im Durchschnitt 800 bis 1.300 Besucher von vier Mitarbeiter-<br />

Innen fachkundig angeleitet und betreut – bis an die Grenze der Kapazitäten. Die<br />

bisherigen Ergebnisse sprechen für Weiterführung und Ausdehnung dieses Modellprojekts.<br />

Zwölf Jugendliche konnten aufgrund der Werkstattarbeit direkt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Ausbildung e<strong>in</strong>münden. Zugleich gelang es, e<strong>in</strong>e Vielzahl Jugendlicher/junger<br />

Erwachsener bei ihren Vorbereitungen auf Berufswahl und Bewerbung zu unterstützen<br />

sowie zu ihrer Persönlichkeitsstabilisierung beizutragen.<br />

Interviewer<strong>in</strong>: Barbara Bertram<br />

Datum des Interviews: 05.02.2001<br />

Informationsstand: 05.02.2001<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

<strong>in</strong>@bits<br />

Herr Thomas Pospeschill<br />

Magnusstr. 2<br />

29221 Celle<br />

Telefon: 05141/4 05 90<br />

Fax: 05141/40 59 20<br />

E-Mail: t.pospeschill@<strong>in</strong>bits-celle.com<br />

E-Mail: cjd.celle.pospeschill@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

Internet: http://www.<strong>in</strong>bits-celle.com<br />

261


6.04<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Jugend ohne <strong>Arbeit</strong><br />

Rapid EI Movement Theaterpädagogisches Zentrum Nürnberg<br />

Nürnberg<br />

Bayern<br />

seit 01.01.2000<br />

Darstellung der Probleme arbeitsloser Jugendlicher <strong>in</strong> Form von Forumtheater<br />

kulturelle Jugendarbeit<br />

ke<strong>in</strong>e<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 16 – 25 Jahre<br />

Kapazität: ke<strong>in</strong>e Angaben<br />

Nationalität: Deutsche<br />

Herkunftsland: Deutschland<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: ke<strong>in</strong>e Angaben<br />

Soziale Merkmale: <strong>Arbeit</strong>slose<br />

Kurzbeschreibung<br />

In den 60er und 70er Jahren befand sich Brasilien an der Schwelle vom Agrar- zum<br />

Industriestaat. Der weit verbreitete Analphabetismus war e<strong>in</strong> großes H<strong>in</strong>dernis auf<br />

diesem Weg und zugleich e<strong>in</strong> Tabuthema. Das <strong>in</strong>teraktive “Theater der Unterdrückten”<br />

des Brasilianers Augusto Boal sollte mit se<strong>in</strong>en Methoden zunächst dieses Tabu<br />

durchbrechen. Die Ergebnisse se<strong>in</strong>er <strong>Arbeit</strong> sollten auch <strong>in</strong> die kommunalpolitische<br />

Gremienarbeit e<strong>in</strong>fließen und Entscheidungen mit bee<strong>in</strong>flussen. Das Theaterpädagogische<br />

Zentrum (TPZ) DAS EI <strong>in</strong> Nürnberg hat unter anderem die Ideen und<br />

Methoden Boals aufgegriffen.<br />

Vor allem die Jugendabteilung des Zentrums Rapid EI Movement (REM) versucht,<br />

mit Hilfe der Theaterpädagogik an arbeitslose Jugendliche heranzukommen, die<br />

ansonsten für Kulturarbeit nur schwer zu erreichen s<strong>in</strong>d. Das TPZ will vor allem die<br />

Kreativität von sozial benachteiligten Menschen fördern, denen kulturelle E<strong>in</strong>richtungen<br />

<strong>in</strong> der Regel verschlossen bleiben. Das Forumtheater ist Spiel und pädagogisches<br />

Medium zugleich. In dieser <strong>in</strong>teraktiven Form von Theater werden die<br />

Zuschauer direkt <strong>in</strong> die Handlung mit e<strong>in</strong>gebunden Jeder Zuschauer hat die Möglichkeit,<br />

die Szenen nach se<strong>in</strong>en Vorstellungen zu verändern. Die Rollen der Zuschauer<br />

(Politiker, Wähler, <strong>Arbeit</strong>slose etc.) werden – anders etwa als bei den üblichen politischen<br />

Versammlungen und Veranstaltungen, die diese Rollen eher fixieren und verstärken<br />

– aufgehoben und neu def<strong>in</strong>iert. Dadurch sollen Hemmungen, Ängste und<br />

Wut beispielsweise zwischen <strong>Arbeit</strong>slosen und Politikern abgebaut werden.<br />

Die Inszenierungen des TPZ s<strong>in</strong>d als Interventionsprojekt konzipiert und laufen nach<br />

folgendem Muster ab: Darstellung – Intervention – Variation – Diskussion. Die<br />

Intervention und Variation erfolgt dabei durch die Zuschauer: E<strong>in</strong>e kurze Szene wird<br />

zunächst so lange wiederholt, bis e<strong>in</strong> Zuschauer <strong>in</strong>terveniert, also e<strong>in</strong>en der Darsteller<br />

262


ersetzt und die Szene variiert. Die Zuschauer werden also zur Intervention provoziert.<br />

Bislang wurden von REM die Themen “AusländerInnen” und “Jugend ohne <strong>Arbeit</strong>”<br />

<strong>in</strong>szeniert. Geplant s<strong>in</strong>d weitere Aktionen zu den Themen “AIDS” und “Jungunternehmer”.<br />

Das Stück “Jugend ohne <strong>Arbeit</strong>” wurde bereits zweimal gespielt: im Juli<br />

1999 vor LokalpolitikerInnen im Nürnberger Rathaus und im September anlässlich<br />

e<strong>in</strong>er Tagung von Sozialwissenschaftlern. Die Aktion des TPZ war e<strong>in</strong>gebettet <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Tagung der Universität Erlangen-Nürnberg zum Thema “<strong>Arbeit</strong>slosigkeit – Wege aus<br />

der Krise”. Die Jugendlichen (drei junge Frauen) hatten sich drei Szenen ausgedacht,<br />

<strong>in</strong> die eigene Probleme und Erfahrungen e<strong>in</strong>flossen: Kündigung; Mutter und Tochter<br />

mit arbeitslosem Freund; Mieter – Vermieter. Die Stücke dauern lediglich zwei bis<br />

drei M<strong>in</strong>uten und werden so lange wiederholt, bis e<strong>in</strong> Zuschauer signalisiert, dass er<br />

e<strong>in</strong>greifen will. Das Pr<strong>in</strong>zip funktioniert wie erwartet zuverlässig: Nach der zweiten<br />

Wiederholung gestalten Zuschauer die erste Variation.<br />

Interviewer: Günther Schaub<br />

Datum des Interviews: 09.09.1999<br />

Informationsstand: 24.11.2000<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

Das Ei – Erstes Theaterpädagogisches<br />

Zentrum Nürnberg<br />

“Jugend ohne <strong>Arbeit</strong>”<br />

Herr Jean-Francois Drozak<br />

Hochstr. 31 RG<br />

90429 Nürnberg<br />

Telefon: 0911/26 53 24<br />

Fax: 0911/28 63 18<br />

E-Mail: Jean.Drozak@onl<strong>in</strong>e.life.de<br />

E-Mail: kultur31@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

Internet: http://www.art-net.de/schulen/buehnen.ei<br />

263


6.05<br />

Träger:<br />

Standort:<br />

Bundesland:<br />

Projektlaufzeit:<br />

Gegenstand:<br />

Handlungsfelder:<br />

Teil-/Abschlüsse:<br />

Medientechnik und Publikation<br />

BBJ Servis gGmbH für Jugendhilfe – Beschäftigungsträger<br />

Berl<strong>in</strong><br />

Berl<strong>in</strong><br />

15.02.1999 – 14.02.2000<br />

E<strong>in</strong>jährige Berufsorientierungsphase mit e<strong>in</strong>em theoretischen Bildungsanteil und<br />

e<strong>in</strong>em berufspraktischen Anteil von je 50 Prozent <strong>in</strong> den Berufsfeldern DV-Service,<br />

Publizistik, Gestaltung und neue Medien<br />

Berufsorientierung, Berufsvorbereitung, Medienpädagogik<br />

Zeugnisse/Zertifikate, Sonstiges<br />

Zielgruppe<br />

Geschlecht: männlich / weiblich<br />

Altersgruppe: 16 – 25 Jahre<br />

Kapazität: 39<br />

Nationalität: Deutsche / Ausländer<br />

Herkunftsland: Deutschland, Türkei, Griechenland<br />

Schulische/Berufliche Merkmale: Schulabbrecher, erweiterter Hauptschulabschluss,<br />

Realschulabschluss, Abitur/Fachhochschulreife,<br />

Ausbildungsabbrecher<br />

Soziale Merkmale: Hauptwohnsitz <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>, <strong>Arbeit</strong>slose<br />

Kurzbeschreibung<br />

Durch e<strong>in</strong> Berufsvorbereitungsangebot <strong>in</strong> den neuen Informations- und Kommunikationstechniken<br />

werden diese expandierenden Berufsfelder Jugendlichen mit<br />

schlechten schulischen und sozialen Voraussetzungen zugänglich gemacht. Der<br />

Projektverlauf wird allerd<strong>in</strong>gs dadurch bee<strong>in</strong>trächtigt, dass die e<strong>in</strong>gesetzten Fachkräfte<br />

nur auf ABM-Basis beschäftigt werden können.<br />

Das Praxismodell zielt darauf ab, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>jährigen ABM mit Qualifizierung<br />

arbeitslosen jungen Erwachsenen Grundqualifikationen im Bereich Medientechnik<br />

und Publikation zu vermitteln. Das Angebot hat e<strong>in</strong>en berufsorientierenden und<br />

-vorbereitenden Charakter, wobei die TeilnehmerInnen – entsprechend ihren sehr<br />

unterschiedlichen Voraussetzungen und Zielsetzungen – Fähigkeiten, Fertigkeiten<br />

und Kenntnisse auf sehr unterschiedlichen Niveaus erwerben können. Die Konzeption<br />

ist sehr anspruchsvoll und be<strong>in</strong>haltet Erprobungs- und Entwicklungsarbeiten,<br />

für die die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen des Sofortprogramms, aus dem das Angebot f<strong>in</strong>anziert<br />

wird, nur begrenzt die notwendigen Spielräume schaffen. Bisher sechsmonatige<br />

Erfahrungen weisen deutlich darauf h<strong>in</strong>, dass das Praxismodell geeignet ist, jungen<br />

<strong>Arbeit</strong>slosen mit entsprechenden Voraussetzungen und entsprechender Motivation<br />

den Zugang zu e<strong>in</strong>er weiteren Qualifizierung im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie<br />

zu eröffnen.<br />

In realistischer Anpassung an die unterschiedlichen Merkmale der TeilnehmerInnen<br />

ist e<strong>in</strong>e grundsätzliche Differenzierung nach Inhalten und Anforderungsniveaus<br />

264


entstanden, die durch Schwerpunktbildungen <strong>in</strong> den Bereichen a) Publish<strong>in</strong>g,<br />

b) Netzwerk- und Datentechnik, c) Bürokommunikation zum Ausdruck kommt. Da<br />

das Vorhaben stark experimentellen Charakter hat, ist es <strong>in</strong>teressant, se<strong>in</strong>e weitere<br />

Entwicklung zu verfolgen.<br />

Interviewer: Frank Braun<br />

Datum des Interviews: 08.09.1999<br />

Nachtrag:<br />

Das Projekt fand <strong>in</strong>zwischen se<strong>in</strong>e Fortsetzung mit dem neuen Programmtitel “<strong>Neue</strong><br />

Medien und Kommunikationstechnologien”. E<strong>in</strong>e Gruppe von 20 Jugendlichen<br />

bef<strong>in</strong>det sich seit 15. Februar 2000 <strong>in</strong> dieser Berufsorientierung. Ihr <strong>Arbeit</strong>sort ist<br />

Berl<strong>in</strong> Wedd<strong>in</strong>g. Am 1. Juli 2000 wird e<strong>in</strong>e weitere solche Gruppe von 13 Jugendlichen<br />

im Bezirk Prenzlauer Berg ihre <strong>Arbeit</strong> aufnehmen.<br />

Informationsstand: 25.05.2000<br />

AnsprechpartnerInnen/Projektanschrift:<br />

BBJ Servis gGmbH<br />

Beschäftigungsträger<br />

Projekt “Medientechnik & Publikation”<br />

Herr Rolf Karg<br />

Greifswalder Str. 208<br />

10405 Berl<strong>in</strong><br />

Telefon: 030/4 43 60-804<br />

Fax: 030/4 41 59 62<br />

E-Mail: karg@bbj.de<br />

Internet: http://www.bbj.de<br />

BBJ Servis gGmbH<br />

Beschäftigungsträger<br />

Frau Dr. Marion Fischer<br />

Greifswalder Str. 208<br />

10405 Berl<strong>in</strong><br />

Telefon: 030/4 43 60-805<br />

Fax: 030/4 41 59 62<br />

E-Mail: fischer@bbj.de<br />

Internet: http://www.bbj.de<br />

265


266


A je to! – Auf geht’s! – Freiwillige<br />

berufliche Praktika<br />

AFZ – Ausbildungsf<strong>in</strong>dungszentrum<br />

AKKU – Aktiv und kreativ <strong>in</strong> die<br />

Zukunft<br />

All<strong>in</strong>A – Alle<strong>in</strong> Erziehende <strong>in</strong> <strong>Arbeit</strong><br />

Anbau Jugendzentrum<br />

<strong>Arbeit</strong> und Lernen<br />

<strong>Arbeit</strong>en-Leben-Wohnen<br />

<strong>Arbeit</strong>stra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsprogramm <strong>in</strong> der<br />

Jugendwerkstatt “Phantasia”<br />

Assessmentcentertechnik (ACT)<br />

Ausbildungsforum 50 plus X<br />

Ausbildungsverbund mit<br />

ausländischen Betrieben<br />

Ausbildungsverbund Schwellenabbau<br />

Ausbildungsvorbereitungswerkstatt<br />

Ausbildungsvorbereitung, Akquise<br />

und überregionale Begleitung<br />

Außerschulischer Lernort für<br />

schulmüde Jugendliche<br />

Bauwerkstatt Sültefeld –<br />

Errichtung von 14 Wohne<strong>in</strong>heiten<br />

im sozialen Wohnungsbau<br />

BBE – Verbesserung der beruflichen<br />

und E<strong>in</strong>gliederungschancen noch nicht<br />

berufsreifer Jugendlicher<br />

Beratungsprojekt<br />

Legende:<br />

VB vorberufliche Bildung<br />

BO Berufsorientierung<br />

BV Berufsvorbereitung<br />

BE berufliche Erstausbildung<br />

7 Projektnamensregister<br />

Projektnamen und Zuordnung der Handlungsfelder<br />

267<br />

VB BO BV BE ABH AN B VAA ET ES BBA S<br />

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ABH ausbildungs- und arbeitsbegleitende Hilfen<br />

AN abschlussbezogene Nachqualifizierung<br />

B Beschäftigung<br />

VAA Vermittlung <strong>in</strong> Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong><br />

Handlungsfelder<br />

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ET Erwerb von Teilqualifikationen<br />

ES Erwerb von Schulabschlüssen<br />

BBA Beratung zu Bildung, Ausbildung, <strong>Arbeit</strong><br />

S Sonstiges


Beratungsstelle für Mädchen und<br />

junge Frauen<br />

Berufliche Erstausbildung sozial<br />

benachteiligter Jugendlicher im Kontext<br />

des europäischen E<strong>in</strong>igungsprozesses<br />

Berufliche Qualifizierung und<br />

Beschäftigung ... im öffentlichen<br />

Denkmalschutz auf dem Gelände<br />

der KZ-Gedenkstätte ...<br />

Berufsförderung mit sozialem Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />

Berufsorientierung und Lebensplanung<br />

<strong>in</strong> der gymnasialen Oberstufe<br />

Berufsvorbereitung/Berufsorientierung<br />

für Jugendliche und junge Erwachsene<br />

aus E<strong>in</strong>richtungen der Jugendhilfe<br />

Beschäftigung und Betreuung<br />

arbeitsloser Jugendlicher<br />

BOJAA – Projekt zur sprachlichen<br />

Förderung u. beruflichen Orientierung<br />

und Integration von jugendlichen<br />

SpätaussiedlerInnen ...<br />

Bumerang<br />

7 Projektnamensregister<br />

Projektnamen und Zuordnung der Handlungsfelder<br />

Come on – Praxismodell Dortmund<br />

Die K<strong>in</strong>der des Tantalus – Integrative<br />

Angebote für schulmüde Jugendliche<br />

Die Kneifzange – Orientierungsprojekt<br />

Holzwerkstatt für schulmüde Mädchen<br />

ElektronikwerkSTATT – Berufsvorbereitende<br />

Maßnahme von<br />

Jugendlichen ... im Bereich d. Info.- u.<br />

Kommunikationsberufe<br />

Enterprise – Junge Erwachsene auf<br />

dem Weg <strong>in</strong> die Selbstständigkeit<br />

Entstehung e<strong>in</strong>es Schauwe<strong>in</strong>berges<br />

268<br />

Handlungsfelder<br />

VB BO BV BE ABH AN B VAA ET ES BBA S<br />

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Erwerb des Führersche<strong>in</strong>s<br />

Fahrzeugtechnik<br />

Flex-Fernschulprojekt – Lernhilfe<br />

für junge Menschen, die nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Schule lernen<br />

FORTOURS<br />

GALAMA – Garten-, Landschaftsbau<br />

und Malerhandwerk<br />

Garagenprojekt<br />

Geme<strong>in</strong>sam aktiv: e<strong>in</strong> <strong>in</strong>tegratives Stadtteilprojekt<br />

zur Integration mit jungen<br />

AussiedlerInnen, MigrantInnen ...<br />

Hand <strong>in</strong> Hand for Work<br />

<strong>in</strong>@bits – Internet@Beruf.Information.<br />

Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g.Studio<br />

ISBA – Intensive sozialpädagogische<br />

Begleitung/Betreuung vor, während<br />

und nach der Ausbildung<br />

JOB-DIRECT<br />

Jobfit – Ausbildungsprogramm für<br />

benachteiligte Jugendliche<br />

(Ausbildungskooperation)<br />

Jobfux<br />

Jobladen/Freiwilligenagentur<br />

JOBMOBIL<br />

JobPartner<br />

Jugend <strong>in</strong> <strong>Arbeit</strong><br />

Jugend <strong>in</strong> der HWB<br />

Legende:<br />

VB vorberufliche Bildung<br />

BO Berufsorientierung<br />

BV Berufsvorbereitung<br />

BE berufliche Erstausbildung<br />

269<br />

Handlungsfelder<br />

VB VO BV BE ABH AN B VAA ET ES BBA S<br />

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ABH ausbildungs- und arbeitsbegleitende Hilfen<br />

AN abschlussbezogene Nachqualifizierung<br />

B Beschäftigung<br />

VAA Vermittlung <strong>in</strong> Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong><br />

ET Erwerb von Teilqualifikationen<br />

ES Erwerb von Schulabschlüssen<br />

BBA Beratung zu Bildung, Ausbildung, <strong>Arbeit</strong><br />

S Sonstiges


Jugend ohne <strong>Arbeit</strong><br />

Jugendagentur<br />

7 Projektnamensregister<br />

Projektnamen und Zuordnung der Handlungsfelder<br />

Jugendberufshilfe Neu-Isenburg<br />

Jugendbörse B3 – Beratung,<br />

Beschäftigung, Berufsausbildung<br />

Jugendförderbetrieb<br />

Jugendhilfebetrieb “G<strong>in</strong>kgo”<br />

Jugendhilfebetrieb Recycl<strong>in</strong>gwerkstatt<br />

JugendLOK – Initiative Lokale<br />

Ökonomie<br />

Jugendprojektwerkstätten der<br />

KVHS Aurich (JPW)<br />

Jugendwerkstatt<br />

Jugendwerkstatt “Basquiat”<br />

KidZ I – Kreativ <strong>in</strong> die Zukunft I<br />

Koord<strong>in</strong>ierungs- und Vermittlungsstelle<br />

für richterliche Auflagen und<br />

Weisungen – KorA<br />

KOPRA – Kooperationsprojekt<br />

Praxislernen<br />

Lernangebote für Schulverweigerer<br />

LIVT – Leit-, Informations- und<br />

Vermittlungsstelle für <strong>Arbeit</strong> suchende<br />

Jugendliche<br />

Mädchen machen Schule – E<strong>in</strong> Projekt<br />

zur Integration und Re<strong>in</strong>tegration von<br />

Schulverweiger<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> Kooperation ...<br />

Mädchenwirtschaft –<br />

E<strong>in</strong>e Berufe-Rallye<br />

Mauerwerk<br />

Medientechnik und Publikation<br />

270<br />

Handlungsfelder<br />

VB BO BV BE ABH AN B VAA ET ES BBA S<br />

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Modellprojekt “Zur Erweiterung<br />

des Berufswahlspektrums für Berufe<br />

im Bereich der Hotellerie und<br />

Gastronomie ...”<br />

Modularisierung <strong>in</strong> der<br />

Berufsvorbereitung<br />

Mot-O-Tra<strong>in</strong> – Motivation – Orientierung<br />

– Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g. E<strong>in</strong> neuer Zug <strong>in</strong><br />

die <strong>Arbeit</strong>swelt für besonders<br />

benachteiligte Jugendlicher<br />

Nordverbund, Verbundmitglied SAZ<br />

e.V. (Schwer<strong>in</strong>er Ausbildungszentrum)<br />

Ökologisches Jahr für Jugendliche – ÖJJ<br />

Ostprignitz Rupp<strong>in</strong> – Zukunftswerkstatt<br />

Jugend<br />

P.E.A.Ce. – Potential-Ermittlungs-<br />

Assessment-Center<br />

Patenschaft für Ausbildung<br />

Praxismodell Eisenach<br />

Pro Beruf – Lernort Betrieb im ortsnahen<br />

Übergangssystem Schule – Beruf<br />

Produktionsschule Zarrendorf<br />

PROFUTURE – Center für<br />

<strong>in</strong>dividuelle Berufswegeplanung<br />

Projektverbund Werkhof Zehlendorf<br />

e.V. und Kultur- und Ausbildungswerk<br />

Zehlendorf e.V.<br />

RABE – Regionale Anlaufstelle zur<br />

beruflichen E<strong>in</strong>gliederung junger<br />

Menschen<br />

Legende:<br />

VB vorberufliche Bildung<br />

BO Berufsorientierung<br />

BV Berufsvorbereitung<br />

BE berufliche Erstausbildung<br />

271<br />

Handlungsfelder<br />

VB BO BV BE ABH AN B VAA ET ES BBA S<br />

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ABH ausbildungs- und arbeitsbegleitende Hilfen<br />

AN abschlussbezogene Nachqualifizierung<br />

B Beschäftigung<br />

VAA Vermittlung <strong>in</strong> Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong><br />

• • •<br />

ET Erwerb von Teilqualifikationen<br />

ES Erwerb von Schulabschlüssen<br />

BBA Beratung zu Bildung, Ausbildung, <strong>Arbeit</strong><br />

S Sonstiges<br />


7 Projektnamensregister<br />

Projektnamen und Zuordnung der Handlungsfelder<br />

S.T.E.P. – Schul- und Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsprogramm<br />

im EuropaProjekt<br />

Schule – Beruf (SchuB)<br />

Schulprojekt “Die andere Schule” –<br />

Alternative Beschulung schulverweigernder<br />

K<strong>in</strong>der und Jugendlicher<br />

Schulprojekt WALL – Werkstatt für<br />

<strong>Arbeit</strong>, Lernen und Leben<br />

Selbsthilfeprojekt für junge Aussiedlerfrauen<br />

“Kupferberg”<br />

Service-Center für wirtschaftsnahe<br />

Qualifizierung und Beschäftigung<br />

Stadtteilpflege Altona-Nord –<br />

Lebenswerte Stadt<br />

START-Projekt – Produktionsschule<br />

<strong>in</strong> Offenbach<br />

Tandem<br />

Übergang Schule – Beruf von<br />

Jugendlichen im Stadtteil<br />

Umschulung zur Kauffrau für Bürokommunikation<br />

für alle<strong>in</strong> erziehende<br />

Mütter<br />

Vernetzungsmodell im Bildungswerk<br />

BLITZ e.V.<br />

Waller Dorf<br />

Z.A.L. –<br />

Zentrum für alternatives Lernen<br />

Zukunft, die weitergeht –<br />

Lehrstellen für die Region<br />

Legende:<br />

VB vorberufliche Bildung<br />

BO Berufsorientierung<br />

BV Berufsvorbereitung<br />

BE berufliche Erstausbildung<br />

272<br />

Handlungsfelder<br />

VB BO BV BE ABH AN B VAA ET ES BBA S<br />

• • • • • •<br />

• • • • •<br />

• • • • •<br />

• • • • • •<br />

• • •<br />

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• •<br />

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• • • • • • • • •<br />

• • • • •<br />

ABH ausbildungs- und arbeitsbegleitende Hilfen<br />

AN abschlussbezogene Nachqualifizierung<br />

B Beschäftigung<br />

VAA Vermittlung <strong>in</strong> Ausbildung oder <strong>Arbeit</strong><br />

• • • • •<br />

ET Erwerb von Teilqualifikationen<br />

ES Erwerb von Schulabschlüssen<br />

BBA Beratung zu Bildung, Ausbildung, <strong>Arbeit</strong><br />

S Sonstiges


8 Ortsregister<br />

Aachen AKKU – Aktiv und kreativ <strong>in</strong> die Zukunft<br />

(Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen)<br />

Angermünde (Brandenburg) PROFUTURE – Center für <strong>in</strong>dividuelle Berufswegeplanung<br />

Aurich (Niedersachsen) Jugendprojektwerkstätten der KVHS Aurich (JPW)<br />

Berl<strong>in</strong> Beratungsstelle für Mädchen und junge Frauen<br />

Hand <strong>in</strong> Hand for Work<br />

JOBMOBIL<br />

JugendLOK – Initiative Lokale Ökonomie<br />

Medientechnik und Publikation<br />

Ökologisches Jahr für Jugendliche – ÖJJ<br />

P.E.A.Ce. – Potential-Ermittlungs-Assessment-Center<br />

Projektverbund Werkhof Zehlendorf e.V. und Kultur- und<br />

Ausbildungswerk Zehlendorf e.V.<br />

Borken Jugendhilfebetrieb “G<strong>in</strong>kgo”<br />

(Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen)<br />

Brandenburg, Cottbus Enterprise – Junge Erwachsene auf dem Weg <strong>in</strong> die Selbstständigkeit<br />

(Brandenburg)<br />

Breisach Flex-Fernschulprojekt – Lernhilfe für junge Menschen,<br />

(Baden-Württemberg) die nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Schule lernen<br />

Bremen Berufsvorbereitung/Berufsorientierung für Jugendliche und junge<br />

Erwachsene aus E<strong>in</strong>richtungen der Jugendhilfe<br />

KidZ I – Kreativ <strong>in</strong> die Zukunft I<br />

Umschulung zur Kauffrau für Bürokommunikation für alle<strong>in</strong><br />

erziehende Mütter<br />

Waller Dorf<br />

Bremerhaven (Bremen) FORTOURS<br />

Celle (Niedersachsen) <strong>in</strong>@bits – Internet@Beruf.Information.Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g.Studio<br />

Chemnitz (Sachsen) Ausbildungsvorbereitung, Akquise und überregionale Begleitung<br />

Berufliche Erstausbildung sozial benachteiligter Jugendlicher<br />

im Kontext des europäischen E<strong>in</strong>igungsprozesses<br />

Coburg (Bayern) Koord<strong>in</strong>ierungs- und Vermittlungsstelle für richterliche Auflagen<br />

und Weisungen – KorA<br />

273


8 Ortsregister<br />

Dessau (Sachsen-Anhalt) BBE – Verbesserung der beruflichen und E<strong>in</strong>gliederungschancen<br />

noch nicht berufsreifer Jugendlicher<br />

Dortmund Come on – Praxismodell Dortmund<br />

(Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen)<br />

Dresden (Sachsen) Jobladen/Freiwilligenagentur<br />

Schulprojekt WALL – Werkstatt für <strong>Arbeit</strong>, Lernen und Leben<br />

Düsseldorf BOJAA – Projekt zur sprachlichen Förderung und<br />

(Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen) beruflichen Orientierung und Integration von jugendlichen<br />

SpätaussiedlerInnen/MigrantInnen<br />

Jugend <strong>in</strong> <strong>Arbeit</strong><br />

Jugendbörse B3 – Beratung, Beschäftigung, Berufsausbildung<br />

Duisburg Modularisierung <strong>in</strong> der Berufsvorbereitung<br />

(Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen)<br />

Eisenach (Thür<strong>in</strong>gen) Schulprojekt “Die andere Schule” – Alternative Beschulung<br />

schulverweigernder K<strong>in</strong>der und Jugendlicher<br />

Essen (Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen) Beratungsprojekt<br />

Felsberg (Hessen) Ausbildungsverbund Schwellenabbau<br />

Frankfurt/Ma<strong>in</strong> (Hessen) Patenschaft für Ausbildung<br />

Frankfurt/Oder (Brandenburg) ElektronikwerkSTATT – Berufsvorbereitende Maßnahme von<br />

Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Bereich der Informationsund<br />

Kommunikationsberufe<br />

Freiburg i. Breisgau Jugendagentur<br />

(Baden-Württemberg)<br />

Grimma (Sachsen) Service-Center für wirtschaftsnahe Qualifizierung und Beschäftigung<br />

Großenha<strong>in</strong> (Sachsen) Selbsthilfeprojekt für junge Aussiedlerfrauen “Kupferberg”<br />

Hagen (Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen) Berufsorientierung und Lebensplanung <strong>in</strong> der gymnasialen Oberstufe<br />

Halle (Sachsen-Anhalt) S.T.E.P. – Schul- und Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsprogramm im EuropaProjekt<br />

274


8 Ortsregister<br />

Hamburg Geme<strong>in</strong>sam aktiv: e<strong>in</strong> <strong>in</strong>tegratives Stadtteilprojekt zur Integration<br />

mit jungen AussiedlerInnen, MigrantInnen und e<strong>in</strong>heimischen<br />

Jugendlichen<br />

Mädchenwirtschaft – E<strong>in</strong>e Berufe-Rallye<br />

Stadtteilpflege Altona-Nord – Lebenswerte Stadt<br />

Übergang Schule – Beruf von Jugendlichen im Stadtteil<br />

Hannover (Niedersachsen) Pro Beruf – Lernort Betrieb im ortsnahen Übergangssystem<br />

Schule – Beruf<br />

Hartmannsdorf (Thür<strong>in</strong>gen) Bumerang<br />

Heidelberg Jobfit – Ausbildungsprogramm für benachteiligte Jugendliche<br />

(Baden-Württemberg) (Ausbildungskooperation)<br />

Heiligenstadt (Thür<strong>in</strong>gen) Lernangebote für Schulverweigerer<br />

Hennigsdorf (Brandenburg) Jugend <strong>in</strong> der HWB<br />

Hohenste<strong>in</strong>-Ernstthal Zukunft, die weitergeht – Lehrstellen für die Region<br />

(Sachsen)<br />

Kassel (Hessen) GALAMA – Garten-, Landschaftsbau und Malerhandwerk<br />

Jugendhilfebetrieb Recycl<strong>in</strong>gwerkstatt<br />

Kirchberg/Jagst <strong>Arbeit</strong>en-Leben-Wohnen<br />

(Baden-Württemberg)<br />

Kle<strong>in</strong>machnow (Brandenburg) Jugendförderbetrieb<br />

Köln (Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen) Die Kneifzange – Orientierungsprojekt Holzwerkstatt für<br />

schulmüde Mädchen<br />

Kyritz (Brandenburg) Ostprignitz Rupp<strong>in</strong> – Zukunftswerkstatt Jugend<br />

Lahr (Baden-Württemberg) Garagenprojekt<br />

Leipzig (Sachsen) Außerschulischer Lernort für schulmüde Jugendliche<br />

Lichtenste<strong>in</strong> (Sachsen) JOB-DIRECT<br />

Ma<strong>in</strong>z (Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz) Jobfux<br />

275


8 Ortsregister<br />

Mannheim Ausbildungsverbund mit ausländischen Betrieben<br />

(Baden-Württemberg)<br />

Meißen (Sachsen) Entstehung e<strong>in</strong>es Schauwe<strong>in</strong>berges<br />

Neu-Isenburg (Hessen) Jugendberufshilfe Neu-Isenburg<br />

Neubrandenburg Tandem<br />

(Mecklenburg-Vorpommern)<br />

Nordhausen (Thür<strong>in</strong>gen) Berufliche Qualifizierung und Beschäftigung sozial benachteiligter<br />

und arbeitsloser Jugendlicher/junger Erwachsener im öffentlichen<br />

Denkmalschutz auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte<br />

Mittelbau-Dora Nordhausen<br />

Nürnberg (Bayern) Jugend ohne <strong>Arbeit</strong><br />

Oberursel (Hessen) Die K<strong>in</strong>der des Tantalus – Integrative Angebote für schulmüde<br />

Jugendliche<br />

Offenbach (Hessen) Ausbildungsforum 50 plus<br />

START-Projekt – Produktionsschule <strong>in</strong> Offenbach<br />

Osnabrück (Niedersachsen) <strong>Arbeit</strong> und Lernen<br />

Schule – Beruf (SchuB)<br />

Pforzheim Jugendwerkstatt<br />

(Baden-Württemberg)<br />

Potsdam (Brandenburg) <strong>Arbeit</strong>stra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsprogramm <strong>in</strong> der Jugendwerkstatt “Phantasia”<br />

Regensburg (Bayern) A je to! – Auf geht's! – Freiwillige berufliche Praktika<br />

Rendsburg Berufsförderung mit sozialem Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />

(Schleswig-Holste<strong>in</strong>)<br />

Rhe<strong>in</strong>e (Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen) Mot-O-Tra<strong>in</strong> – Motivation – Orientierung – Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g. E<strong>in</strong> neuer Zug<br />

<strong>in</strong> die <strong>Arbeit</strong>swelt für besonders benachteiligte Jugendliche<br />

Rostock ISBA – Intensive sozialpädagogische Begleitung/Betreuung<br />

(Mecklenburg-Vorpommern) vor, während und nach der Ausbildung<br />

KOPRA – Kooperationsprojekt Praxislernen<br />

276


8 Ortsregister<br />

Schönebeck (Sachsen-Anhalt) Z.A.L. – Zentrum für alternatives Lernen<br />

Schrobenhausen (Bayern) Beschäftigung und Betreuung arbeitsloser Jugendlicher<br />

Schwedt (Brandenburg) Assessmentcentertechnik (ACT)<br />

Schwe<strong>in</strong>furt (Bayern) RABE – Regionale Anlaufstelle zur beruflichen E<strong>in</strong>gliederung<br />

junger Menschen<br />

Schwer<strong>in</strong> Nordverbund, Verbundmitglied SAZ e.V.<br />

(Mecklenburg-Vorpommern) (Schwer<strong>in</strong>er Ausbildungszentrum)<br />

Seeheim-Jugenheim (Hessen) Anbau Jugendzentrum<br />

Siegburg, Troisdorf, Hennef, AFZ – Ausbildungsf<strong>in</strong>dungszentrum<br />

Eitorf (Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen)<br />

Sömmerda (Thür<strong>in</strong>gen) Modellprojekt “Zur Erweiterung des Berufswahlspektrums<br />

für Berufe im Bereich der Hotellerie und Gastronomie und<br />

gewerblich-technischer Berufe vorwiegend für Mädchen”<br />

Sol<strong>in</strong>gen Mädchen machen Schule – E<strong>in</strong> Projekt zur Integration und<br />

(Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen) Re<strong>in</strong>tegration von Schulverweiger<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> Kooperation mit den<br />

Sol<strong>in</strong>ger Hauptschulen – Modell Sol<strong>in</strong>gen<br />

Speyer/Germersheim Mauerwerk<br />

(Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz)<br />

Stadtroda (Thür<strong>in</strong>gen) Vernetzungsmodell im Bildungswerk BLITZ e.V.<br />

Tüb<strong>in</strong>gen<br />

(Baden-Württemberg) LIVT – Leit-, Informations- und Vermittlungsstelle für <strong>Arbeit</strong><br />

suchende Jugendliche<br />

Waren (Müritz) JobPartner<br />

(Mecklenburg-Vorpommern)<br />

Wilhelmsthal (Thür<strong>in</strong>gen) Praxismodell Eisenach<br />

Willebadessen Bauwerkstatt Sültefeld –<br />

(Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen) Errichtung von 14 Wohne<strong>in</strong>heiten im sozialen Wohnungsbau<br />

Wolfsburg (Niedersachsen) Fahrzeugtechnik<br />

277


8 Ortsregister<br />

Wolgast All<strong>in</strong>A – Alle<strong>in</strong> Erziehende <strong>in</strong> <strong>Arbeit</strong><br />

(Mecklenburg-Vorpommern)<br />

Würzburg (Bayern) Erwerb des Führersche<strong>in</strong>s<br />

Zarrendorf Produktionsschule Zarrendorf<br />

(Mecklenburg-Vorpommern)<br />

Zwickau (Sachsen) Ausbildungsvorbereitungswerkstatt<br />

Jugendwerkstatt “Basquiat”<br />

278


279

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