09.01.2013 Aufrufe

Untitled - Schmidtke

Untitled - Schmidtke

Untitled - Schmidtke

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

13<br />

Grundsätzlich ist die Dachform und -konstruktion<br />

frei wählbar. Im Regelfall wird der Holzrahmenbau<br />

mit Pfettendächern versehen. Sparren- und<br />

Kehlbalkendächer sind wegen der auftretenden<br />

Horizontalkräfte weniger geeignet. Dachaufbauten<br />

werden beispielhaft im System angegeben.<br />

In den Wand-, Dach- und Deckenkonstruktionen<br />

wird für die stabförmigen Bauteile Konstruktionsvollholz<br />

(KVH), seltener andere stabförmige Vollholzprodukte<br />

wie z.B. BS-Holz, Duo-/Triobalken,<br />

Furnierschichtholz verwendet. Als Beplankungen<br />

werden traditionell Holzspanplatten, Baufurniersperrholzplatten<br />

und Gipsbauplatten verwendet.<br />

Derzeit werden zusätzlich in großem Umfang OSBund<br />

Gipsfaserplatten eingesetzt. Als Dämmstoffe<br />

werden mineralische Faserdämmstoffe nach DIN<br />

18165-1, teilweise auch Dämmstoffe aus nachwachsenden<br />

Rohstoffen eingesetzt.<br />

Der allgemeine Holzrahmenbau ist als System<br />

nicht an bestimmte Produkte gebunden. Alle Varianten<br />

moderner Haustechnik können eingebaut werden.<br />

Die Installationen erfolgen meist in Vorwandinstallationen<br />

in üblicher Trockenbauweise.<br />

Insgesamt zeichnet sich der Holzrahmenbau<br />

durch eine hohe Flexibilität und vielfältige Kombinationsmöglichkeiten<br />

mit anderen Holzbauweisen<br />

und -Systemen aus. So wird häufig der Holzrahmenbau<br />

mit Holzskelettbau kombiniert, z.B. um eine Auflösung<br />

der Tragstruktur für großflächige Verglasungen<br />

oder stützenfreie Bereiche zu ermöglichen. Und<br />

es gibt zahlreiche Beispiele der Kombination von<br />

Holzrahmenbau mit Mauerwerk-, Stahl- und Glaskonstruktionen.<br />

Neben dem Konstruktionskatalog Holzrahmenbau<br />

[11] stehen weitere Veröffentlichungen und Seminarangebote<br />

zur Verfügung. Das etablierte System<br />

ist damit leicht anwendbar.<br />

holzbau handbuch<br />

Reihe 1<br />

Teil 1<br />

Folge 4<br />

Tragwerk<br />

Die vertikalen Beanspruchungen werden über übliche<br />

Sparren-, Pfetten- und Deckenbalkenlagen aus<br />

KVH abgetragen. Die Aussteifung der Wand- und<br />

Deckenscheiben erfolgt durch Beplankungen mit<br />

Holzwerkstoffen, in Ausnahmefällen mit Brettschalungen.<br />

Die vertikalen Beanspruchungen der Wände<br />

werden durch die standardisierten Ständerquerschnitte<br />

aufgenommen. Maßgebend für die Bemessung<br />

ist die Querpressung der unteren Schwellenlage.<br />

Größere Beanspruchungen werden über<br />

Unterzüge und Stützen aus Brettschichtholz abgetragen,<br />

selten werden ergänzend Stahlkonstruktionen<br />

eingesetzt.<br />

Durch vergrößerte Ständerabmessungen kann<br />

die vertikale Beanspruchbarkeit soweit erhöht werden,<br />

dass bis zu 5-geschossige Wohn- und Verwaltungsbauten<br />

möglich sind. Meist werden die Wanddicken<br />

ohnehin vom gewünschten Dämmstandard<br />

vorgegeben.<br />

Bauphysik<br />

Das Niveau des vorhandenen Wärmeschutzes der<br />

Außenbauteile kann beliebig bis hin zu passivhaustauglichen<br />

Hüllen (U ≤ 0,1 W/m2K) gewählt werden.<br />

Zur Erfüllung der Schallschutzanforderungen<br />

stehen eine Vielzahl geprüfter Dach-, Wand- und<br />

Deckenaufbauten zur Verfügung.<br />

Je nach gewähltem Bauteilaufbau sind die<br />

Schallschutzanforderungen im Wohnungsbau bis hin<br />

zu erhöhtem Schallschutz (DIN 4109) erfüllbar.<br />

Zur Erfüllung der Brandschutzanforderungen<br />

können entweder Bauteilaufbauten aus DIN 4102-4<br />

oder geprüfte Aufbauten gewählt werden.<br />

Zu allen drei Schutzanforderungen sind im<br />

„Holzrahmenbau-Katalog“ zahlreiche Angaben zu<br />

finden.<br />

Die Konstruktionen des allgemeinen Holzrahmenbaus<br />

sind, mit Ausnahme der Nivellierschwelle,<br />

i.d.R. in die Gefährdungsklasse 0 nach DIN 68800-2<br />

und -3 eingestuft, d.h. ein vorbeugender chemischer<br />

Holzschutz ist nicht erforderlich.<br />

Holzbausysteme<br />

Allgemeiner Holzrahmenbau<br />

Ausführung<br />

Durch die weite Marktverbreitung ist das System flächendeckend<br />

in Deutschland einsetzbar. Die Vorfertigung<br />

umfasst mindestens das Ständerwerk einschließlich<br />

der aussteifenden Beplankung.<br />

Zahlreiche Betriebe fertigen zwischenzeitlich<br />

weiter vor, bis zu fertigen Wandelementen inkl. Fenster<br />

und Fassade. Dementsprechend beträgt die<br />

Bauzeit zwischen 8 und 20 Wochen, ohne Eigenleistungen.<br />

Bei der Auswahl der Betriebe sollte auf die<br />

Zugehörigkeit zu einer Qualitäts- oder Gütegemeinschaft<br />

geachtet werden. Geschlossene Elemente<br />

dürfen nur von Firmen mit Eigen- und Fremdüberwachung<br />

nach Tafelbaurichtlinie [13] hergestellt werden.<br />

Insgesamt ist der allgemeine Holzrahmenbau<br />

ein sehr bewährtes, flexibles System.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!