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Untitled - Schmidtke

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15<br />

11:00 Uhr:<br />

Das letzte Deckenelement der<br />

EG-Decke wird verlegt<br />

Bei beiden Varianten können die Decken entweder<br />

mit Stahlblechformteilen an den Wandstielen<br />

oder Querhölzern in den Wänden befestigt werden.<br />

Alternativ wird die Installationsebene tragend ausgebildet,<br />

so dass die Balkenlagen dort aufliegen<br />

können.<br />

Die Einleitung von Scheibenkräften aus den Decken<br />

in die Wände muss in beiden Fällen gesondert<br />

nachgewiesen werden. Deckenelemente können<br />

vorgefertigt werden. Die Aufbauten entsprechen<br />

dem allgemeinen Holzrahmenbau.<br />

Die Wandmontage erfolgt im Regelfall auf einer<br />

Nivellierschwelle. Üblicherweise werden Pfettendächer<br />

eingesetzt. Die Dachaufbauten werden ebenfalls<br />

diffusionsoffen gewählt, d.h. auf der Außenseite<br />

eine diffusionsoffene Unterspannbahn oder Holzwerkstoffplatte,<br />

innenseitig eine Holzwerkstoffplatte<br />

oder Dampfbremspappe.<br />

In den Konstruktionen werden die gleichen Baustoffe<br />

wie im allgemeinen Holzrahmenbau verwendet.<br />

Durch die verstärkte ökologische Orientierung<br />

kommen jedoch häufiger Baustoffe zum Einsatz, die<br />

auch baubiologisch positiv bewertet sind. Dies betrifft<br />

insbesonders die Dämmstoffe und Holzwerkstoffplatten.<br />

Der diffusionsoffene Holzrahmenbau ist als System<br />

jedoch nicht an bestimmte Produkte gebunden.Die<br />

Integration der Haustechnik und die Kombination<br />

mit anderen Systemen ist wie beim allgemeinen<br />

Holzrahmenbau möglich.<br />

Neben dem Konstruktionskatalog Holzrahmenbau<br />

[12] als Grundlage zur sinngemäßen Anwendung<br />

stehen auch hier weitere Veröffentlichungen<br />

und Seminarangebote zur Verfügung. Das System ist<br />

damit uneingeschränkt anwendbar.<br />

holzbau handbuch<br />

Reihe 1<br />

Teil 1<br />

Folge 4<br />

15:00 Uhr:<br />

Das OG ist errichtet, die<br />

Firstpfette wird eingefahren.<br />

Tragwerk<br />

Im wesentlichen gelten die Aussagen zum allgemeinen<br />

Holzrahmenbau. Besonderes Augenmerk ist auf<br />

die Befestigung der Deckenbalken und die Einleitung<br />

von Scheibenkräften zu legen. Endverankerungen<br />

und andere Stahlblechformteile können im Rahmen<br />

ihrer Zulassungen oder mit entsprechendem<br />

rechnerischen Nachweis auch durch die innenliegenden<br />

Holzwerkstoffplatten hindurch befestigt<br />

werden.<br />

Bauphysik<br />

Das Niveau des Wärmeschutzes der Außenbauteile<br />

kann beliebig bis hin zu Passivhaus tauglichen Hüllen<br />

(U ≤ 0,1 W/m2K) gewählt werden. Zur Erzielung der<br />

notwendigen Luftdichtheit sind die innenliegenden<br />

Holzwerkstoffplatten in den Stößen und an den Bauteilanschlüssen<br />

luftdicht abzukleben. Dazu sind Klebebandsysteme<br />

oder Klebesysteme mit armierten<br />

Baupappen verschiedener Hersteller verfügbar.<br />

Zur Erfüllung der Schallschutzanforderungen<br />

kann eine Vielzahl geprüfter Dach-, Wand- und Deckenaufbauten<br />

gewählt werden.<br />

Je nach Bauteilaufbau sind die Schallschutzanforderungen<br />

im Wohnungsbau bis hin zu erhöhtem<br />

Schallschutz erfüllbar.<br />

Zur Erfüllung der Brandschutzanforderungen<br />

können entweder Bauteilaufbauten aus DIN 4102-4<br />

oder geprüfte Aufbauten gewählt werden.<br />

Da DIN 4102-4 nur Konstruktionen mit mineralischen<br />

Faserdämmstoffen nach DIN 18165-1 enthält,<br />

dürfen bei Verwendung von Dämmstoffen aus nachwachsenden<br />

Rohstoffen nur geprüfte Konstruktionen<br />

eingesetzt werden.<br />

Die Konstruktionen des diffusionsoffenen Holzrahmenbaus<br />

sind i.d.R. in die Gefährdungsklasse 0<br />

nach DIN 68800-2 und -3, einzustufen d.h. ein vorbeugender<br />

chemischer Holzschutz ist nicht erforderlich.<br />

Holzbausysteme<br />

Holzrahmenbau diffusionsoffen<br />

18:00 Uhr:<br />

Das letzte Dachelement<br />

ist verlegt – fertig!<br />

Ausführung<br />

Wie im System „allgemeiner Holzrahmenbau“ werden<br />

Typenhäuser oder individuell geplante Häuser<br />

auf der Basis eigener Planungen oder Ausschreibungen<br />

angeboten. Das System ist flächendeckend in<br />

Deutschland einsetzbar. Die Vorfertigung umfasst<br />

hier jedoch meist mehr Bauteilschichten als im allgemeinen<br />

Holzrahmenbau. Die innenliegende, aussteifende<br />

Beplankung führt dazu, dass die Bauteile inklusive<br />

der diffusionsoffenen Außenbeplankung<br />

und der Dämmung hergestellt werden. Einblas-<br />

Dämmsysteme werden meist örtlich verarbeitet.<br />

Sinnvoll ist außerdem die werkseitige Vorfertigung<br />

der Holz- oder Putzfassade, da damit ein sofortiger,<br />

wirksamer Wetterschutz gegeben ist. Fenster werden<br />

je nach Größe der Verglasung (Gewicht!) und<br />

den betrieblichen Möglichkeiten des Herstellers bereits<br />

eingebaut. Die Abbildungen zeigen die Montage<br />

eines großen Einfamilien-Wohnhauses mit circa<br />

220 m2 Wohn- und Nutzfläche an nur einem Tag bis<br />

zur wasserdichten Hülle.<br />

Die Gesamtbauzeit beträgt 8 -12 Wochen, ohne<br />

Eigenleistungen. Zur Qualitätssicherung gelten die<br />

gleichen Aussagen wie zum allgemeinen Holzrahmenbau.<br />

Aufgrund seiner Robustheit gegen kurzfristigen<br />

Feuchteanfall, bedingt durch das gute Austrocknungsvermögen<br />

der Konstruktion, hat sich der diffusionsoffene<br />

Holzrahmenbau hervorragend bewährt.<br />

Die Vermeidung von dampfbremsenden Kunststoff-<br />

Folien auf der Innenseite beschert ihm zudem einen<br />

„psychologischen“ Vorteil bei den Bauherren.

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