Untitled - Schmidtke
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5<br />
Definition der Begriffe<br />
Mit der rasanten technologischen Entwicklung im<br />
Holzbau schreitet auch die Entwicklung von der<br />
Bauweise zum Bausystem voran. In dem Diagramm<br />
,Bauweise – Bausystem’ werden die Entwicklungslinien<br />
nachgezeichnet und in einen Zusammenhang<br />
gebracht.<br />
Eine klare Abgrenzung zwischen den Begriffen<br />
ist in diesem Prozess in manchem Fall nicht möglich.<br />
Trotzdem, oder gerade deshalb, erscheint es hier angebracht<br />
auf die einzelnen Begriffe einzugehen und<br />
sie voneinander abzugrenzen.<br />
System – (systema alt.lat., gr.) aus mehreren Teilen<br />
zusammengesetztes und gegliedertes Ganzes.<br />
Durch die zunehmende Komplexität und die notwendige<br />
Integration von verschiedenen Teilaspekten<br />
(Abb. 4) können Bauweisen, wie die Holzrahmenbauweise<br />
oder die Skelettbauweise bei entsprechend<br />
umfassender Produktkonzeption zu Bausystemen<br />
werden. Aktuelle Holzbausysteme sind in<br />
der Regel offene Systeme und als bauteilbezogene<br />
Produkte konzipiert. Sie haben unterschiedliche<br />
Anwendungsbereiche (Wand, Decke, Dach) und bieten<br />
eine große Flexibilität und damit Marktbreite.<br />
Offene Systeme müssen notwendigerweise mit anderen<br />
Systemen kombiniert und somit auch darauf<br />
abgestimmt werden (Ausbausysteme, haustechnische<br />
Systeme). Sie sind zum Teil so weit entwickelt,<br />
dass den Planern umfangreiche Planungsvorleistungen<br />
und technische Beratungen zur Verfügung gestellt<br />
werden können.<br />
Abb. 4:<br />
Planungsrelevante Teilaspekte bei Holzbausystemen<br />
Konstruktion<br />
Anwendungsbereich<br />
Elementgrößen<br />
Konstruktionsraster<br />
Fügungstechnik<br />
Tragwerk / Statik<br />
Material<br />
Holzqualität<br />
Holzart<br />
Werkstoffe<br />
Oberflächenqualität<br />
holzbau handbuch<br />
Reihe 1<br />
Teil 1<br />
Folge 4<br />
Geschlossene Systeme sind komplett angebotene<br />
Produkte, deren Elemente oder Planung nicht<br />
ausgewechselt, beliebig ergänzt oder erweitert werden<br />
können. Sie haben den Nachteil nur einen begrenzten<br />
Markt anzusprechen.<br />
Baukastensystem – Methode, größere Objekte<br />
aus vereinheitlichten, aufeinander abgestimmten<br />
kleineren Einzelteilen (Elementen oder Modulen)<br />
herzustellen.<br />
Baukastensysteme stellen einen Sonderfall unter<br />
den geschlossenen Systemen dar und basieren auf<br />
der Vorfertigung einer begrenzten Anzahl von Elementen<br />
oder Modulen, aus denen sich durch Kombination,<br />
eine mehr oder weniger große Zahl von<br />
verschiedenen Bauteilen oder Gebäuden zusammensetzen<br />
lässt. Die Elemente oder Module haben<br />
in der Regel einen hohen Vorfertigungsgrad und<br />
damit eine sehr große Planungstiefe (Planung,<br />
Fertigung, Logistik, Montage, Marketing). Sie können<br />
nicht beliebig ergänzt oder erweitert werden.<br />
Die Fügung der Elemente und Module ist in der<br />
Regel universell und geometrisiert. (Beispiele:<br />
General Panel System; USM Haller – mini, midi, maxi;<br />
Mero-System)<br />
Element – Bauelement<br />
Ein Element ist der kleinste Teil eines Systems und im<br />
bautechnischen Sinn ein vorgefertigtes Produkt oder<br />
ein Werkstoff, der nochmals bearbeitet werden muss,<br />
bevor er zum Modul oder zum Bauteil gefügt wird.<br />
Bauphysik<br />
Wärmeschutz<br />
Schallschutz<br />
Brandschutz<br />
Feuchteschutz<br />
Holzschutz<br />
Holzbausystem<br />
Planungsrelevante Teilaspekte<br />
Haustechnik<br />
Heizungstechnik<br />
Lüftungstechnik<br />
Solartechnik<br />
Sanitärinstallation<br />
Elektroinstallation<br />
Anforderungen / Eigenschaften<br />
Holzbausysteme<br />
Einführung<br />
Modul – (modulus, lat.) Eine sich aus mehreren<br />
Elementen zusammensetzende Einheit innerhalb<br />
eines Gesamtsystems, die jederzeit ausgetauscht<br />
werden kann.<br />
Module sind per Definition komplexer als Elemente.<br />
Sie sind bereits Ergebnis einer Planung, die das Ganze<br />
zum Ziel hat.<br />
Bauweisen – besondere Art und Weise der Herstellung<br />
einer Konstruktion.<br />
Die traditionellen Bauweisen, wie der Fachwerkbau<br />
oder der Blockbau, sind in der Regel handwerklich<br />
geprägt und haben einen geringen Vorfertigungsgrad.<br />
Sie sind eingebunden in eine Tradition die auf<br />
der Überlieferung persönlicher Erfahrungen beruhen.<br />
Damit haben sie auch eine starke Ortsbezogenheit<br />
und eine regionale Bindung. Einzelne Baueile<br />
und der Bau als Ganzes entwickeln im Laufe der Zeit<br />
ein typisches konstruktives und formales Erscheinungsbild.<br />
Durch die individuelle handwerkliche<br />
Bearbeitung der Konstruktion wird die Entwicklung<br />
von Schmuck- und Zierformen begünstigt.<br />
Neuere Bauweisen, wie die Holzrahmenbauweise<br />
und die Skelettbauweise basieren auf einer<br />
definierten Konstruktions-Typologie. Auf dieser wird<br />
in unterschiedlichen Varianten von dem einzelnen<br />
Handwerker oder Betrieb weitergearbeitet. Im Vordergrund<br />
stehen die Aspekte der Herstellung und<br />
Fertigung, wie die Standardisierung von Konstruktion<br />
und Aufbauten.<br />
Herstellung<br />
Vorfertigung<br />
Transport<br />
Montage<br />
Vertrieb<br />
Beratung<br />
Planungsvorleistung<br />
Planungssicherheit<br />
Verfügbarkeit<br />
Kosten