SchillerGarten bewahrt Tradition
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Fotos: Dörte Gerlach<br />
Das Privatkonzert auf dem<br />
Flügel, das Klavierbauer Holger<br />
Krause Potz Blitz gewährt, ist<br />
viel zu kurz. Die Lust nach<br />
mehr kann gestillt werden:<br />
Seine Konzertreihe wird fortgeführt.<br />
Dafür räumt Krause<br />
die „Kisten“, wie die Klaviere<br />
im Fachjargon genannt werden,<br />
aus dem Laden, stellt<br />
Stühle auf und lädt ein zum<br />
Kunstgenuss der besonderen<br />
Art. Ein Podium für junge Pianisten<br />
will er sein, aber auch<br />
Lesungen, Lieder- und Kammerabende<br />
hat es schon gegeben.<br />
Mit fünf Klavieren begann er<br />
1989 seinen Traum von der<br />
Selbständigkeit zu verwirklichen<br />
und war damit das erste<br />
Pianohaus nach der Wende in<br />
Dresden. 1996 ging er mit seinem<br />
Laden in die Ludwig-<br />
Hartmann-Straße. Hier verkauft<br />
er Klaviere, restauriert<br />
historische Instrumente und<br />
bricht im Dienst der Harmonie<br />
zu Hausbesuchen als Klavierbauer/Klavierstimmer<br />
auf.<br />
Aus musischem Elternhaus<br />
stammend, entwickelte er früh<br />
seine Liebe zu Musik und Instrumenten.<br />
Schon mit 5 Jahren<br />
erhielt er Klavierunterricht,<br />
mit 16 ging er nach<br />
Eisenberg in Thüringen, um<br />
das Handwerk des Klavierbauers<br />
zu erlernen. Die Manfakturjahre<br />
prägten ihn, den<br />
16<br />
Auf die Stimmung kommt es an<br />
Piano- und Kunsthaus Holger Krause feiert 10-jähriges Bestehen<br />
Holger Krause spielt am Flügel<br />
Jungen mit dem absoluten<br />
Gehör. So wird die Fähigkeit<br />
bezeichnet, jedem gehörten<br />
Ton seine exakte Bezeichnung<br />
zuzuordnen.<br />
<strong>Tradition</strong> und Fichtenholz<br />
Die Firma Wilhelm Steinberg<br />
in Eisenberg hat eine 125jährige<br />
<strong>Tradition</strong> im Klavierund<br />
Flügelbau. Die besondere<br />
Klangqualität der Eisenberger<br />
Klaviere hat ihre Ursache<br />
unter anderem im Resonanzboden<br />
der Instrumente. Das<br />
Fichtenholz dafür kommt<br />
aus einer über 1.000 Meter<br />
hoch gelegenen Gegend in<br />
Italien. Es ist besonders fest<br />
und ideale Voraussetzung für<br />
lang andauernde Spannung.<br />
Die Legende sagt, dass auch<br />
der berühmte Geigenbauer<br />
Stradivari das Holz für seine<br />
Geigen in dieser Gegend schlug.<br />
Kein Wunder, dass Holger<br />
Krause Eisenberger Klaviere<br />
anbietet. Ab 6.000 Euro aufwärts<br />
muss man investieren.<br />
Krause warnt vor Billigimporten<br />
und Klavierkauf über<br />
das Internet. Einmal im Jahr<br />
sollte ein Klavier gestimmt werden,<br />
ein Service, den Holger<br />
Krause zwei Jahre lang für<br />
seine Kunden kostenlos übernimmt.<br />
Etwa 3.500 hat er in<br />
seiner Kartei, manche begleitet<br />
er ein Leben lang.<br />
Klavierschule im Haus<br />
„Man müsste Klavier spielen<br />
können ...“ sang einst Johannes<br />
Heesters. Bei Holger<br />
Krause kann man es lernen.<br />
Die Klavierschule, in der ausgebildete<br />
Klavierpädagogen<br />
unterrichten, rundet das Angebot<br />
des Piano- und Kunsthauses<br />
ab. Sowohl Kinder als<br />
auch Erwachsene erlernen unter<br />
fachlich kompetenter<br />
Anleitung die Kunst des Klavierspielens.<br />
Holger Krause stimmt einen Flügel<br />
In der Woche vom 8. bis 15.<br />
März lädt Holger Krause zur<br />
Jubiläumsfeier ins Piano- und<br />
Kunsthaus zu verschiedenen<br />
Veranstaltungen ein.<br />
Daniella Fischer