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Bataillonskaserne in Salzburg-Lehen - Rainerregiment, IR 59 ...

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2. Baugeschichte und Raumaufteilung<br />

der <strong>Lehen</strong>er Kaserne<br />

Die Kasernengebäude wurden aufgrund zahlreicher<br />

Geme<strong>in</strong>deratsbeschlüsse ab 1895 <strong>in</strong><br />

den Jahren 1896/97 von der Stadtgeme<strong>in</strong>de<br />

<strong>Salzburg</strong> als Bauherrr durch das Stadtbauamt<br />

von dessen Leiter, Baurat Ing. Hans Müller, er<br />

war zugleich Vorstand des Technischen Clubs,<br />

geplant und vom <strong>Salzburg</strong>er Baumeister<br />

Jacob Ceconi (1857-1922) auf der Parzelle<br />

3377/1, Konskr. Nr. 51 <strong>Lehen</strong>, <strong>in</strong> den Jahren<br />

1897 bis 1899 gemäß dem E<strong>in</strong>quartierungsgesetz<br />

von 1879 errichtet. Das zuständige 14.<br />

Corps-Kommando hatte anfangs e<strong>in</strong> Pavillonsystem<br />

vorgeschlagen, es setzte sich jedoch<br />

schließlich das System e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>zelnen<br />

Hauptgebäudes mit zwei Nebengebäuden<br />

durch.<br />

Das Kasernenareal mit Adresse Franz-Josef-<br />

Kai 41 liegt zwischen der Christian-Doppler-<br />

Straße, dem Salzachufer bis zur <strong>Lehen</strong>er Brücke<br />

(damals Erzherzog Ludwig Viktor-Brücke),<br />

der Ignaz-Harrer-Straße und der Nikolaus-<br />

Lenau-Straße. Die Baulichkeiten s<strong>in</strong>d bzw.<br />

waren:<br />

1. Das Hauptgebäude (100 m Länge, 29 m<br />

Tiefe <strong>in</strong> den Seitenflügeln, Firsthöhe 22,77 m,<br />

Mittelrisalit 19,3 x 20 m, <strong>in</strong>sgesamt 1.854 m 2 )<br />

mit westseitigem großen Hof. 2. Das Wohngebäude<br />

für acht verheiratete Unteroffiziere an<br />

der NW-Ecke des Areals, längsrechteckig mit<br />

leichten Eckrisaliten, im Inneren mit Kellergeschoß,<br />

Hochparterre, 1. OG und Dachboden<br />

(18 x 11,35 m, 289 m 2 ), sowie nördlich davon<br />

3. e<strong>in</strong> Pferdestall-Gebäude der 1. Kategorie<br />

für 18 Pferde mit e<strong>in</strong>em Dachgeschoß, wovon<br />

die Giebel mit durchbrochen gearbeiteten<br />

Zimmermannsarbeiten geschmückt vorgesehen<br />

waren (21,16 x 10,58 m, 224 m 2 ). Dazwischen<br />

lagen e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Hoffläche und e<strong>in</strong><br />

angrenzend geplanter kle<strong>in</strong>er Turnplatz<br />

(140 m 2 ). Im ersten Plan vom September<br />

1896 war e<strong>in</strong> reservierter Platz für e<strong>in</strong> Stabsgebäude<br />

vorgesehen, welches aber nicht realisiert<br />

wurde, stattdessen wurde das Stallgebäude<br />

geschaffen. Wohngebäude und Stallgebäude<br />

existieren heute nicht mehr.<br />

Die Belagstärke war für e<strong>in</strong> Bataillon vorgesehen,<br />

welches von e<strong>in</strong>em Stabsoffizier befehligt<br />

wurde, und bestand aus 3 bis 4 Kompa-<br />

Situation – K. u. K. Inf. Bataillons Kaserne <strong>in</strong> <strong>Lehen</strong>, Maßstab 1: 500,<br />

Archiv der Stadt <strong>Salzburg</strong>, Plansammlung, InvNr. 0818/4, Blatt 1.<br />

nien mit räumlich reservierten Plätzen für<br />

Reservisten, wobei die Gesamtzahl der unterzubr<strong>in</strong>genden<br />

Soldaten über 400 betragen<br />

sollte. In mehrjährigen, unterschiedlich langen<br />

Intervallen pflegten die Regimenter bzw.<br />

Bataillone stets ihren Garnisonsort zu wechseln,<br />

was sie manchmal gerne taten, manchmal<br />

jedoch nicht. Auch <strong>in</strong> <strong>Salzburg</strong> war es so,<br />

ich komme darauf zurück.<br />

Die Anordnung und Bestimmung der e<strong>in</strong>zelnen<br />

Räumlichkeiten war bei diesen schon modern<br />

anmutenden Kasernenneubauten aufgrund<br />

e<strong>in</strong>es logischen Funktionsablaufes auf<br />

standardisierte Module abgestimmt.<br />

Wie sah also damals (anfangs) die Raumnutzung<br />

aus? Die Beschreibung erfolgt nun geschoßweise<br />

jeweils vom Ende des stadtseitigen<br />

Flügels im Südwesten und geht über die<br />

Längsseite bis zum nordseitigen Flügel. Es<br />

fällt auf, dass der hofseitig gelegene Gang <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er L<strong>in</strong>ie die gesamte Gebäudelänge nur bis<br />

zum Beg<strong>in</strong>n der Querflügel durchmisst. Der<br />

sich dort <strong>in</strong> Fortsetzung bildende Raum hat<br />

jeweils e<strong>in</strong>e bestimmte Funktion und vermittelt<br />

zugleich den Zugang <strong>in</strong> die meist zwei<br />

Säle der Eckflügel, aber auch <strong>in</strong> den (die) salzachseitigen<br />

Eckräume.<br />

Souterra<strong>in</strong>: großer zweiteiliger Speise- und<br />

Turnsaal. Der <strong>in</strong> Fortsetzung des Ganges<br />

abgesonderte Raum fungiert für die Menageausgabe.<br />

Salzachseitig: Viktualienmagaz<strong>in</strong>,<br />

Mannschaftsküche für 400 Mann, Raum<br />

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