Geschäftsbericht 2003 - Clariant
Geschäftsbericht 2003 - Clariant
Geschäftsbericht 2003 - Clariant
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<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2003</strong>
Umsatz nach Regionen<br />
Total <strong>2003</strong>: 8 516 Mio. CHF<br />
21% Asien/Afrika/Australien<br />
1 782 Mio.<br />
54% Europa<br />
4 629 Mio.<br />
25% Amerika<br />
2 105 Mio.<br />
Umsatz nach Divisionen<br />
Total <strong>2003</strong>: 8 516 Mio. CHF<br />
12% MB 5<br />
1 041 Mio.<br />
18% LSE 4<br />
1 518 Mio.<br />
20% PA 3 1 745 Mio.<br />
1 Textil, Leder & Papierchemikalien<br />
2 Funktionschemikalien<br />
3 Pigmente & Additive<br />
4 Life Science & Elektronikchemikalien<br />
5 Masterbatches<br />
Anzahl Mitarbeitende<br />
Tsd.<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
2001 2002 <strong>2003</strong><br />
26% TLP1 2 179 Mio.<br />
24% FUN 2<br />
2 033 Mio.<br />
Jahresübersicht<br />
Kennzahlen <strong>2003</strong> 2002<br />
Umsatz Divisionen mit Dritten<br />
Operatives Ergebnis vor Restrukturierung,<br />
Mio. CHF 8 516 9 330<br />
Veräusserungen und Abschreibung auf Goodwill 611 690<br />
Konzerngewinn/-verlust 161 - 648<br />
Bilanzsumme 8 003 8 550<br />
Eigenkapital 1 176 914<br />
Investitionen in Sachanlagen 301 339<br />
Forschung und Entwicklung 308 352<br />
Personalaufwand 2 009 2 097<br />
Mitarbeitende (am Jahresende) Anzahl 27 008 27 849<br />
Gewinn/Verlust pro Aktie CHF 1.08 - 4.30<br />
Dividende pro Aktie CHF 0.20 –<br />
Kurzporträt<br />
<strong>Clariant</strong> ist ein global tätiges, weltweit führendes<br />
Unternehmen der Spezialitätenchemie. Die starken<br />
partnerschaftlichen Beziehungen, die Verpflichtung<br />
zu hervorragendem Service und das umfassende<br />
Anwendungs-Know-how machen <strong>Clariant</strong> zum<br />
bevorzugten Partner ihrer Kunden.<br />
<strong>Clariant</strong> ist auf fünf Kontinenten mit über 100 Konzerngesellschaften<br />
vertreten und beschäftigt rund<br />
27 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Hauptsitz<br />
ist Muttenz bei Basel, Schweiz. Im Jahr <strong>2003</strong><br />
erzielte <strong>Clariant</strong> einen Umsatz von rund 8.5 Mrd. CHF.<br />
<strong>Clariant</strong> ist in fünf Divisionen gegliedert: Textil,<br />
Leder & Papierchemikalien, Pigmente & Additive,<br />
Masterbatches, Funktionschemikalien sowie Life<br />
Science & Elektronikchemikalien.<br />
Die innovativen Produkte von <strong>Clariant</strong> spielen in<br />
den Herstellungs- und Verarbeitungsprozessen der<br />
Kunden eine entscheidende Rolle oder verleihen<br />
deren Endprodukten wertsteigernde Eigenschaften.<br />
Der Erfolg des Unternehmens beruht auf dem Knowhow<br />
der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und deren<br />
Fähigkeit, neue Kundenbedürfnisse frühzeitig zu<br />
erkennen und gemeinsam mit den Kunden innovative<br />
und effiziente Lösungen zu entwickeln.<br />
<strong>Clariant</strong> setzt auf nachhaltiges Wachstum, das<br />
auf der eigenen Innovationskraft beruht. Das Ziel ist,<br />
30% des Umsatzes mit Produkten und Dienstleistungen<br />
zu generieren, die nicht älter als fünf Jahre sind.<br />
<strong>Clariant</strong> – Exactly your chemistry.
Inhalt<br />
Informationen für Aktionäre<br />
Brief von Robert Raeber<br />
und Roland Lösser 8<br />
Organe der Gesellschaft 12<br />
Wertorientierte Ausrichtung 14<br />
Corporate Governance 18<br />
Kursentwicklung 20<br />
Lagebericht<br />
Wirtschaftliches Umfeld 28<br />
Geschäftsentwicklung<br />
<strong>Clariant</strong> Performance Improvement<br />
29<br />
Program 30<br />
Risikomanagement 32<br />
Mitarbeitende 33<br />
Umwelt, Sicherheit und Gesundheit 34<br />
Forschung und Entwicklung 36<br />
Ausblick 37<br />
Bericht der Divisionen<br />
Übersicht 44<br />
Textil, Leder & Papierchemikalien 46<br />
Pigmente & Additive 48<br />
Masterbatches 50<br />
Funktionschemikalien 52<br />
Life Science & Elektronikchemikalien 54<br />
Finanzbericht <strong>2003</strong> 56<br />
Finanzieller Lagebericht 58<br />
Corporate Governance<br />
Rechnungsabschluss <strong>2003</strong><br />
66<br />
des <strong>Clariant</strong> Konzerns 76<br />
Statistischer Überblick Konzern<br />
Rechnungsabschluss <strong>2003</strong><br />
108<br />
der <strong>Clariant</strong> AG, Muttenz 112<br />
1
Wind of Change<br />
Es gibt kein schlechtes Wetter,<br />
nur falsche Kleider. Das ist eine<br />
Binsenwahrheit, sofern man<br />
nicht auf dem K2 in einen Sturm<br />
gerät. Aber auch dann ist die<br />
Qualität der Ausrüstung vielleicht<br />
die letzte Chance. Die leuchtende<br />
Farbe. Der Wärmeschutz. Die<br />
Klimafunktion. Die Feuchtigkeitsresistenz.<br />
Der Komfort. Das sind<br />
genau die Eigenschaften, die<br />
die Innovationen von <strong>Clariant</strong><br />
dem ganzen Gewebe und jeder<br />
einzelnen Faser von Anfang an<br />
mitgeben: für mehr Sicherheit<br />
und mehr Schönheit.
Deep Blue<br />
Es ist möglich, dass die Kinder<br />
der Kinder, die hier spielen,<br />
die Kunststoffliegen und -spielsachen<br />
noch immer verwenden<br />
können. Weil sie all die Jahre<br />
unbeschadet überstanden haben:<br />
mit leuchtenden Farben, intakten<br />
Oberflächen, tadellosem Glanz.<br />
Das ist der Tatsache zu verdanken,<br />
dass sie mit Pigmenten und<br />
Additiven von <strong>Clariant</strong> produziert<br />
wurden. Für ein langes Leben.
Wind-Jammer?<br />
Weiss erschienen die Segel<br />
früher nur von weitem. Aus<br />
Postkartendistanz vor einem<br />
Postkartenmeer. Aus der Nähe<br />
waren sie fleckig, schimmelgrau<br />
und rochen streng. – Die Zeiten<br />
sind vorbei. Segel sind Hightech-Produkte<br />
geworden.<br />
Verzugsfest, feuchtigkeits- und<br />
pilzresistent, formstabil, farb- und<br />
hitzebeständig. Alles Qualitäten,<br />
die mit neuartigen Harzen,<br />
Bioziden und Spezialadditiven<br />
von <strong>Clariant</strong> erzeugt werden.<br />
Damit die Segler besser segeln<br />
können.
Informationen für Aktionäre<br />
8<br />
Brief von Robert Raeber und Roland Lösser<br />
Liebe Aktionärinnen und Aktionäre,<br />
sehr geehrte Damen und Herren,<br />
wir freuen uns, Ihnen eine Jahresrechnung <strong>2003</strong><br />
vorlegen zu können, die, in Anbetracht eines weltweit<br />
enttäuschend schwachen Gesamtmarktes für<br />
die Spezialitätenchemie, eine positive Entwicklung<br />
Ihres Unternehmens ausweist.<br />
Anschliessend an zwei Geschäftsjahre, die<br />
<strong>Clariant</strong> wegen hoher, ausserordentlicher Goodwillabschreibungen<br />
in die Verlustzone geführt hatten,<br />
sind im letzten Jahr die Weichen zu einer konsequenten<br />
Rückbesinnung auf die Kernaktivitäten<br />
gestellt worden. Zusätzlich wurden wichtige Schritte<br />
zur Sanierung der Bilanz und der Ertragsstruktur<br />
eingeleitet.
Finanzergebnis<br />
<strong>Clariant</strong> hat das abgelaufene Geschäftsjahr mit<br />
einem Gewinn von 161 Millionen Schweizer Franken<br />
abgeschlossen. Die vergleichbare operative Marge<br />
lag mit 7.2 Prozent auf dem Niveau des Vorjahres.<br />
Der Umsatz ist in Landeswährungen um 1 Prozent<br />
gewachsen. Damit konnten wir unsere Marktposition<br />
insgesamt halten. Im wichtigen asiatischen<br />
Markt haben wir teilweise eine zweistellige Wachstumsrate<br />
erreicht.<br />
Ein weiterer positiver Aspekt der Jahresrechnung<br />
ist der deutliche Abbau unserer Nettoschulden<br />
von 3.5 auf 2.9 Milliarden Franken. Die im Geschäftsjahr<br />
<strong>2003</strong> eingeleiteten Massnahmen im Bereich des<br />
Nettoumlaufvermögens haben zudem in der zweiten<br />
Jahreshälfte zu einem verbesserten Cashflow<br />
geführt. Erfreulich war ausserdem, dass sich unser<br />
Aktienkurs seit seinem Tiefstand im Februar des<br />
Jahres zum Jahresende hin nahezu verdoppelt hat.<br />
Wir möchten unsere Aktionärinnen und Aktionäre<br />
an der positiven Entwicklung von <strong>Clariant</strong><br />
beteiligen und wollen daher einen Dividende von<br />
0.20 Schweizer Franken je Aktie ausschütten.<br />
Neuausrichtung<br />
Wie Sie wissen, haben wir Mitte <strong>2003</strong> ein umfassendes<br />
Transformationsprogramm begonnen, um uns<br />
den vor uns liegenden Herausforderungen zu<br />
stellen. Dieses Programm umfasst mehrere Teile und<br />
hat im vergangenen Jahr erhebliche Fortschritte<br />
erzielt.<br />
So haben wir die Strategie des Unternehmens<br />
neu ausgerichtet. Sie stützt sich auf ein solides<br />
Fundament aus Spitzentechnologien in den Bereichen<br />
Synthese, Farben und Oberflächeneffekte, auf<br />
unsere Fähigkeit zu Innovation und Anwendungsentwicklung<br />
und auf unseren ausgeprägten Kundenservice.<br />
Auf diese Weise wollen wir eine führende<br />
Marktposition in den Geschäftsfeldern erreichen,<br />
in denen aussergewöhnlicher Service Mehrwert<br />
schafft und zu Wettbewerbsvorteilen führt. Damit<br />
werden wir uns einen Vorteil im internationalen<br />
Wettbewerb verschaffen.<br />
Die konsequente Analyse unserer Stärken und<br />
Schwächen hat – unter Mitwirkung eines Beratungsunternehmens<br />
– offen gelegt, dass <strong>Clariant</strong> in<br />
puncto Kostenstruktur und Effizienz in wichtigen<br />
Unternehmensbereichen kurz- und mittelfristig<br />
bedeutende Verbesserungspotenziale ausschöpfen<br />
kann.<br />
Ein daraufhin ausgerichtetes Aktionsprogramm<br />
mit der Bezeichnung CPIP, <strong>Clariant</strong> Performance<br />
Improvement Program, wurde vom Management<br />
erarbeitet, terminiert und befindet sich in der ersten<br />
Phase der Umsetzung.<br />
Ziel des CPIP ist die Annäherung an eine «Best in<br />
Class»-Position bei allen kostenrelevanten Unternehmenstätigkeiten.<br />
Die Struktur und die zukünftige<br />
Organisation des Unternehmens werden auf dieses<br />
Ziel hin neu ausgerichtet. Die nachhaltige Verringerung<br />
unseres Net Working Capital um 600 Millionen<br />
Franken, eine Rendite auf das investierte Kapital<br />
von über 12 Prozent und eine nachhaltige Stärkung<br />
unserer EBIT-Marge sind die Kennziffern dieses<br />
Projektes. In den kommenden zwei Jahren erfordert<br />
die Optimierung der Geschäftsprozesse und<br />
Geschäftsstrukturen weltweit einen Abbau von<br />
15 Prozent aller Arbeitsplätze bei <strong>Clariant</strong>.<br />
Der dritte Teil des Transformationsprogramms<br />
besteht aus dem Verkauf von Unternehmensteilen,<br />
die nicht mehr in unsere Geschäftsstrategie passen.<br />
Die Verkaufserlöse dienen dem Schuldenabbau und<br />
der Stärkung der Bilanz. Im Jahr <strong>2003</strong> haben wir die<br />
Geschäftseinheit Celluloseether erfolgreich veräussert<br />
und den Verkauf der Geschäftseinheit Elektronikmaterialien<br />
angekündigt. Zwischenzeitlich haben<br />
wir zwei weitere Geschäftsteile für den Verkauf<br />
vorbereitet.<br />
Informationen für Aktionäre<br />
9
10<br />
Kapitalerhöhung<br />
Zwar haben wir die Nettoverschuldung gesenkt,<br />
aber im Vergleich zum leicht gestiegenen Eigenkapital<br />
ist sie noch sehr hoch. Wir wollen daher die<br />
Kapitalbasis weiter stärken und bitten Sie, verehrte<br />
Aktionärinnen und Aktionäre, uns zusätzliches<br />
Kapital zur Verfügung zu stellen. Dieses Kapital wird<br />
<strong>Clariant</strong> unmittelbar zu einer soliden Finanzbasis<br />
verhelfen und das Transformationsprogramm<br />
schneller zum Erfolg führen. Ausserdem können wir<br />
damit das Veräusserungsprogramm zeitlich optimal<br />
gestalten, die Schulden weiter reduzieren und<br />
ablaufende Kredite einfacher und günstiger refinanzieren.<br />
Verschiedene Gründe sprechen für eine Kapitalerhöhung<br />
zum jetzigen Zeitpunkt. So verläuft das<br />
Transformationsprogramm planmässig und mit viel<br />
versprechenden Resultaten. Ausserdem sind die<br />
Kosten des Programms und deren zeitliche Verteilung<br />
ermittelt. Hinzu kommt, dass der Kapitalmarkt<br />
von einer positiven Grundstimmung geprägt ist und<br />
sich die <strong>Clariant</strong> Aktie gut entwickelt hat. Diese<br />
Voraussetzungen haben ein Bankensyndikat unter<br />
Führung von UBS und Citigroup überzeugt, die<br />
Kapitalerhöhung fest zu übernehmen.<br />
Neuentwicklungen<br />
Bei aller Energie, die im Geschäftsjahr <strong>2003</strong> in die<br />
Neuausrichtung geflossen ist, haben wir unser<br />
Tagesgeschäft nicht vernachlässigt. Vier der fünf<br />
Divisionen verzeichneten gegenüber dem Vorjahr<br />
ein Umsatzplus in Lokalwährungen. Einzig die<br />
Division Life Science & Elektronikchemikalien<br />
musste einen Umsatzrückgang hinnehmen.<br />
Zahlreiche neue Produkte und Services sind von<br />
allen Divisionen erfolgreich auf den Markt gebracht<br />
worden. Beispielsweise hat sich die Division<br />
Masterbatches mit einem Service unter dem Namen<br />
ColorWorks die Tür zu den Produktdesignern<br />
geöffnet. In den ColorWorks Design Centers in New<br />
York, Singapur, Taipeh und Frankfurt können die<br />
Designer ihre Farbideen für Kunststoffartikel direkt<br />
am Bildschirm dreidimensional umsetzen. Die<br />
mühevolle Produktion von Farbmustern entfällt und<br />
die Entwicklungkosten sinken.<br />
In Forschung und Entwicklung hat <strong>Clariant</strong> im<br />
vergangenen Geschäftsjahr mehr als 300 Millionen<br />
Franken investiert, das sind 3.6 Prozent vom Umsatz.<br />
Dies unterstreicht die hohe Bedeutung, die unser<br />
Unternehmen der Innovation beimisst.<br />
Bei grundlegenden Themen von strategischer<br />
Bedeutung arbeitet <strong>Clariant</strong> zunehmend mit bedeutenden<br />
Universitäten und wissenschaftlichen<br />
Instituten zusammen. Hierzu gehören beispielsweise<br />
das Institut für Oberflächenmodifizierung in Leipzig,<br />
das Interuniversity MicroElectronic Center Leuven<br />
sowie die University of Akron, USA. Vermehrte<br />
Bedeutung gewinnen zudem gemeinsame Projekte<br />
mit jungen Unternehmen, unter anderem aus dem<br />
Bereich der Nanotechnologie.
Personelle Veränderungen<br />
Nach dem Rücktritt von Reinhard Handte hat Roland<br />
Lösser am 11. März <strong>2003</strong> das Amt des Chief Executive<br />
Officer übernommen. Zusätzlich ist die Konzernführung<br />
durch die Nominierung von drei neuen<br />
Divisionsleitern – Dominik von Bertrab, Siegfried<br />
Fischer und Uwe Nickel – deutlich verjüngt worden.<br />
Das langjährige Verwaltungsratsmitglied Pierre<br />
Borgeaud hat die statutarische Altersgrenze erreicht<br />
und scheidet an der bevorstehenden Generalversammlung<br />
aus dem Gremium aus. Als neue Mitglieder<br />
schlägt der Verwaltungsrat der Aktionärsversammlung<br />
Dr. Peter R. Isler, Rechtsanwalt, Partner<br />
bei Niederer Kraft & Frey, Zürich, und Dr. Kajo<br />
Neukirchen, Industrieller, Frankfurt, zur Wahl vor.<br />
Verhalten optimistisch<br />
Auch wenn wir zurzeit noch keine nachhaltige<br />
Belebung unserer Märkte erkennen können, ist<br />
unser Ausblick optimistischer als im Herbst <strong>2003</strong>.<br />
Die Massnahmen, die wir für den Turnaround von<br />
<strong>Clariant</strong> eingeleitet haben, stimmen uns zuversichtlich,<br />
dass sich unser Unternehmen weiter positiv<br />
entwickelt.<br />
Schliesslich möchten wir unseren Dank aussprechen<br />
an alle diejenigen, die zum positiven<br />
Ergebnis des abgelaufenen Jahres beigetragen<br />
haben, insbesondere unseren Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern. Auch Ihnen, sehr verehrte Damen und<br />
Herren Aktionäre, möchten wir für Ihre Treue und<br />
Loyalität zu <strong>Clariant</strong> danke sagen.<br />
Mit herzlichen Grüssen<br />
Robert Raeber<br />
Präsident des<br />
Verwaltungsrates<br />
Roland Lösser<br />
Chief Executive Officer<br />
Informationen für Aktionäre<br />
11
Verwaltungsrat<br />
Pierre Borgeaud<br />
Vizepräsident<br />
Heinrich Bossard<br />
Roland Lösser<br />
Robert Raeber<br />
Präsident<br />
Tony Reis<br />
Prof. Dieter Seebach<br />
Herbert Wohlmann<br />
Sekretär des Verwaltungsrates<br />
12<br />
Organe der Gesellschaft<br />
Zustimmung der Aktionäre<br />
Die 8. Ordentliche Generalversammlung der <strong>Clariant</strong><br />
AG fand am 11. April <strong>2003</strong> im Kongresszentrum der<br />
Messe Basel statt. Die anwesenden Aktionäre<br />
haben den <strong>Geschäftsbericht</strong> genehmigt; ebenfalls<br />
stimmten sie der Verrechnung des überwiegenden<br />
Teils des Verlustvortrages mit den ungebundenen<br />
Reserven zu. Verwaltungsrat und Konzernleitung<br />
wurden entlastet.<br />
Anwesend waren 655 Aktionäre, die direkt oder<br />
indirekt 43 261 008 Aktien bzw. 28.2 Prozent der insgesamt<br />
153 440 000 Aktien vertraten.<br />
Die Generalversammlung genehmigte eine Statutenänderung,<br />
wonach der Verwaltungsrat künftig<br />
aus mindestens sechs und maximal zehn Mitgliedern<br />
bestehen soll.<br />
Änderungen in der Konzernführung<br />
In seiner Sitzung vom 11. März <strong>2003</strong> hat der Verwaltungsrat<br />
Roland Lösser einstimmig und mit sofortiger<br />
Wirkung zum Chief Executive Officer ernannt.<br />
Lösser ist seit dem Jahr 2000 Mitglied des Verwaltungsrates<br />
und war zuvor fünf Jahre lang Finanzchef.<br />
Roland Lösser ist Nachfolger von Reinhard<br />
Handte, der gebeten hatte, von seinen Funktionen<br />
als CEO und Verwaltungsrat abberufen zu werden.<br />
Nach Reinhard Handte hat auch Stephen Hannam<br />
seinen Rücktritt als Mitglied des Verwaltungsrats<br />
bekannt gegeben. Beiden wurde für ihre Verdienste<br />
um das Unternehmen Dank ausgesprochen. Tony<br />
Reis ist als Verwaltungsrat für die Dauer von vier<br />
Jahren wiedergewählt worden.<br />
Zum 1. April <strong>2003</strong> wurde die Konzernleitung an<br />
drei Stellen neu besetzt. Nico Gontha hat die Nachfolge<br />
von François Dennefeld als Leiter der Division<br />
Textil, Leder & Papierchemikalien angetreten. Die<br />
dadurch frei werdende Position des Leiters der<br />
Division Masterbatches wurde mit Dominik von<br />
Bertrab besetzt. Die Leitung der Division Pigmente &<br />
Additive übernahm Uwe Nickel, der Günther Hencken<br />
nachfolgte. Siegfried Fischer wurde mit der Leitung<br />
der Division Funktionschemikalien betraut und Nachfolger<br />
von Reinhart S. Meyer. Die Konzernleitungsmitglieder<br />
Dennefeld, Hencken und Meyer haben das<br />
Unternehmen verlassen.<br />
Konzernleitung<br />
Dominik von Bertrab, seit April <strong>2003</strong> Leiter der<br />
Division Masterbatches<br />
Peter Brandenberg, seit April <strong>2003</strong> Leiter Regionen,<br />
Human Resources, ESHA und Corporate Communications<br />
Siegfried Fischer, seit April <strong>2003</strong> Leiter der Division<br />
Funktionschemikalien<br />
Nico Gontha, seit April <strong>2003</strong> Leiter der Division Textil,<br />
Leder & Papierchemikalien<br />
Roland Lösser, seit März <strong>2003</strong> Chief Executive Officer<br />
Joachim Mahler, seit 2002 Leiter der Division Life<br />
Science & Elektronikchemikalien<br />
Uwe Nickel, seit April <strong>2003</strong> Leiter der Division<br />
Pigmente & Additive<br />
François Note, seit 2001 Chief Financial Officer<br />
Hartmut Wiezer, seit 2000 Leiter Technologie &<br />
Innovation
Uwe Nickel<br />
François Note<br />
Siegfried Fischer Joachim Mahler Hartmut Wiezer<br />
Peter Brandenberg<br />
Roland Lösser Dominik von Bertrab<br />
Nico Gontha<br />
13
14<br />
Wertorientierte Ausrichtung<br />
Gemäss den Herausforderungen des<br />
Marktes hat sich <strong>Clariant</strong> im Geschäftsjahr<br />
<strong>2003</strong> einen verbindlichen Ziel- und<br />
Wertehorizont gegeben und sich strategisch<br />
neu ausgerichtet. Damit sind die<br />
Voraussetzungen geschaffen, um den<br />
Markterfolg nachhaltig sicherzustellen<br />
und den Unternehmenswert effektiv zu<br />
steigern.<br />
Servicestärke<br />
Die Vision beschreibt <strong>Clariant</strong>s Zukunft. Sie formuliert<br />
das Ziel, auf das die Unternehmenstätigkeit<br />
ausgerichtet ist. Durch überzeugende Servicestärke<br />
will <strong>Clariant</strong> Kunden langfristig binden und eine<br />
Spitzenposition im Markt einnehmen. Die Mission<br />
definiert den Unternehmenszweck, der in der Gestaltung<br />
vertrauensvoller Beziehungen sowie im Bündeln<br />
der Fähigkeiten und Kompetenzen zu effektivem<br />
Kundennutzen besteht.<br />
In Übereinstimmung mit Mission und Vision<br />
orientieren die Werte von <strong>Clariant</strong> das Denken und<br />
Handeln von Management und Mitarbeitenden im<br />
Alltag. Sie sind die Grundpfeiler einer lebendigen<br />
Unternehmenskultur, die sich in den Konzepten,<br />
Massnahmen und Verhaltensweisen standort- und<br />
divisionsübergreifend niederschlägt.<br />
Vision<br />
Unser Ziel ist es, das führende, auf Service spezialisierte<br />
Unternehmen und der bevorzugte Partner<br />
in der Spezialitätenchemie zu werden.<br />
Mission<br />
Unsere Verpflichtung, ausgezeichneten Service zu<br />
leisten, trägt zum Erfolg unserer Kunden bei.<br />
Besondere Fähigkeiten in der Kundenbetreuung und<br />
der Anwendungstechnik kombinieren wir mit<br />
Spitzentechnologie und Innovationsstärke.<br />
Werte<br />
Kundenorientiert. Wir konzentrieren uns auf die<br />
individuellen Anforderungen unserer Kunden und<br />
helfen ihnen, ihre Wettbewerbsposition und Leistungsfähigkeit<br />
zu stärken.<br />
Persönlich engagiert. Unsere Ziele erreichen wir<br />
durch starkes Engagement jedes Einzelnen,<br />
kontinuierliche Weiterentwicklung der persönlichen<br />
Fähigkeiten und unternehmerisches Verhalten.<br />
Teamorientiert. Wir vertrauen auf die Stärke von<br />
Teamarbeit, um Synergien und Potenziale im Unternehmen<br />
zu nutzen.<br />
Innovativ. Wir setzen unser umfangreiches<br />
Know-how und unsere Erfahrungen effizient im<br />
gesamten Unternehmen ein, um laufend neue<br />
Services, Anwendungen und Produkte auf den<br />
Markt zu bringen.<br />
Aktionärsorientiert. Wir streben nachhaltige<br />
Wertschöpfung zum Nutzen unserer Aktionäre an.<br />
Integer. Wir sind ein vertrauenswürdiger, loyaler<br />
und respektvoller Partner in allen unseren internen<br />
und externen Beziehungen.<br />
Nachhaltig. Wir tragen zur Nachhaltigkeit bei, indem<br />
wir Umweltschutz und soziale und wirtschaftliche<br />
Anforderungen zueinander in ein ausgewogenes<br />
Gleichgewicht bringen.
Strategie<br />
Mit der neuen strategischen Ausrichtung hat sich<br />
<strong>Clariant</strong> im Jahr <strong>2003</strong> den veränderten Marktgegebenheiten<br />
angepasst. <strong>Clariant</strong> konzentriert sich<br />
dabei auf bewährte Stärken: führende Technologien<br />
in den Bereichen Synthese, Farben und Oberflächeneffekte,<br />
ausgezeichnete Fähigkeiten zur Innovation<br />
und Anwendungsentwicklung sowie ausgeprägter<br />
Kundenservice.<br />
Small molecules sind biologisch wirksame Verbindungen,<br />
die auf klassischen Synthesewegen hergestellt<br />
werden.<br />
In Geschäftsfeldern, die einem starken Wettbewerb<br />
und Preisdruck ausgesetzt sind, werden die<br />
Ergebnisse verbessert, indem die vorhandenen<br />
Kapazitäten an die tatsächlichen Bedürfnisse angepasst<br />
und die Kosten konsequent gesenkt werden.<br />
Deshalb sind hier Restrukturierungen unumgänglich.<br />
Betroffen davon ist unter anderem die Geschäfts-<br />
Strategische Prioritäten<br />
Portfolio Umsatzanteil Marktattraktivität Marktposition Strategie<br />
Serviceorientierte 60–70% Hoch Stark Expandieren<br />
Geschäfte<br />
Technologieorientierte 10% Hoch, aber Stark in Selektiv<br />
Geschäftsbereiche/ volatil bestimmten ausbauen<br />
Nischengeschäfte Bereichen<br />
Kostenorientierte 20–30% Niedrig Schwach bis Restrukturieren<br />
Geschäfte durchschnittlich<br />
Mit diesen Stärken, die insbesondere dem Knowhow<br />
der Mitarbeitenden zu verdanken sind, will<br />
<strong>Clariant</strong> eine führende Marktposition erreichen.<br />
Speziell in den Geschäftsfeldern, in denen vor allem<br />
aussergewöhnlicher Service zu Wettbewerbsvorteilen<br />
führt. Einerseits verschafft diese auf Services<br />
fokussierende Strategie den Kunden einen deutlichen<br />
Mehrwert, anderseits ermöglicht sie weiteres<br />
Wachstum, gerade auch angesichts des stetig<br />
zunehmenden Wettbewerbs aus Asien. Die entsprechenden<br />
Aktivitäten werden daher gezielt ausgebaut.<br />
Bereits in der Vergangenheit haben verschiedene<br />
Einheiten des Unternehmens mit ausgeprägter<br />
Serviceorientierung Erfolg gehabt, beispielsweise<br />
die Process und Performance Chemicals, die Textile<br />
Chemicals oder die Division Masterbatches.<br />
Geschäfte, die hauptsächlich von den zugrunde<br />
liegenden Technologien geprägt sind, werden dagegen<br />
nur noch selektiv ausgebaut. Diese tragen nur<br />
dann zum Wachstum des Unternehmens bei, wenn<br />
der richtige Kundenfokus gefunden ist. So wird sich<br />
etwa die Business Unit Pharma auf den attraktiven<br />
Markt der so genannten «small molecules» ausrichten<br />
und dazu massgeschneiderte Systeme für das<br />
Geschäft mit Pharmaunternehmen entwickeln.<br />
einheit Custom Synthesis, die vier Betriebe für Agrochemikalien<br />
in den USA und in Deutschland schliessen<br />
wird.<br />
Beispiele für serviceorientierte Geschäfte<br />
<strong>Clariant</strong> Oilfield Service. Die Division Funktionschemikalien<br />
arbeitet permanent an neuen Services<br />
und unterstützt damit Kunden aus der Öl und Gas<br />
erzeugenden Industrie, ihre Wettbewerbssituation<br />
zu verbessern. So kommt es bei der Förderung von<br />
Rohöl immer wieder zu Problemen mit Korrosion<br />
oder Ablagerungen im Bohrloch. Rohölproben<br />
werden dann von der Förderplattform zur Analyse in<br />
ein Labor an Land geschickt. Anschliessend werden<br />
chemische Verfahren zur Lösung des Problems<br />
entwickelt und auf der Plattform getestet. Meist sind<br />
mehrere Versuche nötig, bis das Problem behoben<br />
ist. Dies dauert Monate und kostet viel Geld.<br />
Mit dem <strong>Clariant</strong> Oil Service hat die Division<br />
Funktionschemikalien deshalb ein mobiles Analyselabor<br />
entwickelt, mit dessen Hilfe die <strong>Clariant</strong> Experten<br />
die Rohölproben direkt auf dem Ölfeld analysieren<br />
können. So dauert es nur noch wenige Wochen,<br />
bis das jeweilige Problem gelöst ist. Vorteil für die<br />
Kunden: Kostensenkung um mehr als 90 Prozent.<br />
Informationen für Aktionäre<br />
<strong>Clariant</strong> Oilfield Service<br />
Kosten<br />
1 2<br />
4<br />
3<br />
5<br />
<strong>Clariant</strong> Oilfield Service<br />
Konventionelles Verfahren<br />
1<br />
4<br />
2<br />
3<br />
5<br />
Zeit<br />
15
ColorWorks 100%<br />
50%<br />
Farbentwicklungen in Singapur<br />
Geschäftsabschlüsse mit<br />
ColorWorks <br />
Geschäftsabschlüsse mit<br />
konventionellem Verfahren<br />
Archroma Global Services<br />
Qualität<br />
100%<br />
50%<br />
16<br />
1 2 3 4 5 6 Monate<br />
Archroma Global Services<br />
Konventionelles Verfahren<br />
ColorWorks . Mit diesem integrierten Service<br />
hat sich die Division Masterbatches die Tür zu den<br />
Designprozessen der Hersteller von Markenartikeln<br />
geöffnet. In den ColorWorks Design Centers in<br />
New York, Singapur, Taipeh und Frankfurt – weitere<br />
Centers folgen – können Produktdesigner ihre<br />
Farbideen für Verpackungen, Kameragehäuse und<br />
andere Kunststoffartikel direkt am Bildschirm dreidimensional<br />
umsetzen.<br />
Die kalibrierten Computersyteme zeigen tatsächlich<br />
die Farben an, die der jeweilige Gegenstand<br />
hätte, würde man ihn mit den entsprechenden<br />
Masterbatches einfärben. Die mühevolle Produktion<br />
von Farbmustern entfällt dabei. Und Missverständnisse,<br />
etwa über das «Grün eines Buchenblattes im<br />
Abendlicht», die bei der herkömmlichen Arbeitsweise<br />
– Designer beauftragt Kunstoffverarbeiter,<br />
der wiederum beauftragt den Masterbatchproduzenten<br />
– an der Tagesordnung waren, spielen keine<br />
Rolle mehr. Die Trefferquote, das heisst der Anteil<br />
der Farbentwicklungen, die auch zu einem Geschäft<br />
für <strong>Clariant</strong> führen, ist durch den neuen Service in<br />
Singapur von 30 auf 80 Prozent gestiegen.<br />
Archroma Global Services. Auch die Division<br />
Textil, Leder & Papierchemikalien hat einen neuen<br />
Service entwickelt, mit dem sich Herausforderungen<br />
rund um die Farbe schneller und besser lösen lassen.<br />
Archroma erlaubt Textilherstellern, mit computergestützten<br />
Verfahren überall auf der Welt zu produzieren,<br />
ohne dass sich ein T-Shirt, das in China gefärbt<br />
wurde, von dem aus Südamerika unterscheidet.<br />
Überdies lassen sich die Farbstandards schnell erstellen<br />
und weltweit übermitteln, sodass die Textilproduzenten<br />
mit Archroma einen entscheidenden<br />
Zeitvorteil gewinnen. Was bisher bis zu einem halben<br />
Jahr dauerte, gelingt jetzt in wenigen Wochen.<br />
Markenführung<br />
Auch im Auftritt der Marke <strong>Clariant</strong> werden 2004 die<br />
Fokussierung auf wertschöpfende Services zentral<br />
verankert und die vertrauensvollen Kundenbeziehungen<br />
in den Vordergrund gerückt. Die Marke wird<br />
strategiegerecht positioniert und hinsichtlich ihrer<br />
kommunikativen Botschaften und ihrer visuellen<br />
Erscheinung stärker profiliert.<br />
Damit einher erfolgt die Straffung des Markenportfolios.<br />
Viele weltbekannte Produkte und Services<br />
von <strong>Clariant</strong> treten im Markt ohne einen direkten<br />
und eindeutigen Bezug zur Unternehmensmarke auf.<br />
Künftig werden diese der Marke klar zugeordnet.<br />
Dadurch wird die Marke <strong>Clariant</strong> gestärkt und die<br />
Einführung neuer Produkte und Services, die<br />
Erschliessung neuer Märkte sowie die Kundenpenetration<br />
werden erleichtert.<br />
Gleichzeitig werden die internen Prozesse von<br />
Markenführung und Kommunikation effizienter gestaltet<br />
und gemeinsame Standards und Tools bereitgestellt.<br />
Ohne Erhöhung der Kosten kann so eine<br />
höhere Kommunikationseffektivität erzielt werden.
Diversifizierte Märkte<br />
Ihrer Geschäftsstrategie entsprechend entwickelt<br />
<strong>Clariant</strong> nicht allein zahlreiche neue chemische Produkte,<br />
vielmehr auch immer mehr neue, auf die Geschäftsabläufe<br />
der Kunden ausgerichtete Services.<br />
Dabei verteilen sich die Kunden von <strong>Clariant</strong> auf<br />
die unterschiedlichsten Industrien. Die Spanne reicht<br />
von A wie Automobilindustrie bis Z wie Zellstoffher-<br />
steller. Diese Vielfalt zeigt das umfangreiche Knowhow,<br />
über das <strong>Clariant</strong> in nahezu allen relevanten<br />
Bereichen der industriellen Produktion verfügt.<br />
Zudem schützt sich das Unternehmen mit diesem<br />
breit gefächerten Portfolio bis zu einem gewissen<br />
Grad vor den Folgen von Wirtschaftszyklen. Denn die<br />
verschiedenen Industrien folgen unterschiedlichen<br />
Zyklen. Negative Auswirkungen können so teilweise<br />
kompensiert werden.<br />
Kundenstruktur<br />
Textil, Leder & Pigmente & Masterbatches Funktions- Life Science &<br />
Papier Additive chemikalien Elektronikchemikalien<br />
Textilindustrie<br />
Lederindustrie<br />
Papier- &<br />
Zellstoffindustrie<br />
Bauindustrie<br />
Anstrichmittelindustrie1<br />
Kunststoffindustrie<br />
Druckindustrie<br />
Spezialisierte<br />
Industrien2 Kunststoffhersteller<br />
Kompounder3 Polymerkonverter4 Hersteller von<br />
Industrie- und<br />
Konsumgütern 5<br />
Waschmittelindustrie<br />
Kosmetikindustrie<br />
Öl- und Gasindustrie<br />
Bauindustrie<br />
Agroindustrie<br />
Metall verarbeitende<br />
Industrie<br />
Bergbau<br />
Farben- und Lackindustrie<br />
Pharmaindustrie<br />
Agroindustrie<br />
Halbleiterindustrie<br />
Elektronikindustrie<br />
1 Hersteller von Automobil- und Industrielacken, Brandschutzbeschichtungen sowie dekorativen Lacken<br />
2 Unter anderem Kosmetik, Leder und Schreibgeräte<br />
3 Hersteller von fertigen Kunststoffmischungen aus Polymeren und Additiven wie zum Beispiel Flamm- und Lichtschutzmittel<br />
4 Hersteller von Produkten aus Kunststoffen<br />
5 Teppiche, Textilien, Polster, Industrie-, Getränke- und Nahrungsmittelverpackungen, Körperpflege, Automobile, Büromaschinen<br />
Informationen für Aktionäre<br />
17
18<br />
Corporate Governance<br />
Wertorientierte und transparente Unternehmensführung<br />
ist Basis einer erfolgreichen<br />
Geschäftsentwicklung. Bei<br />
<strong>Clariant</strong> manifestiert sich dies in einer<br />
verantwortungsvollen und effizient<br />
strukturierten Organisation, Leitung und<br />
Kontrolle des Unternehmens.<br />
Bewährte Regeln<br />
Die Prinzipien und Regeln von <strong>Clariant</strong> zu Corporate<br />
Governance – gute Unternehmensführung – sind in<br />
den Statuten der <strong>Clariant</strong> AG und in den Organisations-<br />
und Konzernreglementen der <strong>Clariant</strong> Gruppe<br />
festgelegt. Der Verwaltungsrat prüft diese Dokumente<br />
regelmässig und passt sie, wenn erforderlich, neuen<br />
Umständen an. Die Statuten der <strong>Clariant</strong> AG können<br />
im Internet unter www.governance.clariant.com<br />
eingesehen werden.<br />
Mit dem Ziel, die eigene Organisation an bewährten<br />
Regeln und Praktiken messen und gegebenenfalls<br />
optimieren zu können, hat <strong>Clariant</strong> an dem von<br />
economiesuisse initiierten Leitbild «swiss code of<br />
best practice for corporate governance» mitgearbeitet.<br />
Die Berichterstattung zur Corporate Governance<br />
folgt den Richtlinien der Schweizer Börse SWX.<br />
Kompetente Führung und Kontrolle<br />
Mit dem von acht auf sechs Mitglieder reduzierten<br />
Verwaltungsrat setzt <strong>Clariant</strong> auch auf der obersten<br />
Führungsebene auf effiziente Strukturen. Sämtliche<br />
Verwaltungsratsmitglieder besitzen ausgewiesene<br />
fachliche und strategische Fähigkeiten. Um die<br />
Potenziale des Unternehmens realistisch einzuschätzen,<br />
verfügen darüber hinaus die meisten über<br />
langjährige, bei verschiedenen Unternehmen erworbene<br />
Exekutiverfahrung.<br />
Der Verwaltungsrat ist laut Gesetz und Statuten<br />
das oberste Leitungsgremium des Konzerns. Er<br />
besteht aus dem Präsidenten, einem oder mehreren<br />
Vizepräsidenten und den übrigen Mitgliedern. Die<br />
Anzahl der Mitglieder beträgt laut Statuten mindes-<br />
tens sechs und höchstens zehn. Der Präsident und<br />
der oder die Vizepräsident/-en bilden zusammen das<br />
Präsidium des Verwaltungsrates. Der Verwaltungsrat<br />
analysiert aktuelle wie zukünftige Marktchancen<br />
und -risiken, um die Unternehmensvision sowie die<br />
Geschäfts-, Organisations- und Finanzstrategien zu<br />
definieren. Als oberste Kontrollinstanz überwacht er<br />
gleichzeitig die Konzernleitung bei der Umsetzung<br />
seiner Vorgaben.<br />
Die Leistungen des Verwaltungsrates sind im<br />
Berichtsjahr mit 400 000 CHF in bar kompensiert<br />
worden. Die Gesamtentschädigung der Mitglieder<br />
der Konzernleitung hat im gleichen Zeitraum 7.9 Mio.<br />
CHF betragen. Zusätzlich haben die Organmitglieder<br />
Aktien und Optionen erhalten.<br />
Effektive Ausschüsse<br />
Der Verwaltungsrat tritt mindestens einmal im<br />
Quartal zusammen. Die Mitglieder der Konzernleitung,<br />
aber auch Mitarbeitende oder Dritte können<br />
als Auskunftspersonen beigezogen werden. Die<br />
Ausschüsse berichten dem Verwaltungsrat über<br />
ihre Tätigkeit und ihre Ergebnisse. Sie bereiten die<br />
Geschäfte des Verwaltungsrates in den ihnen zugewiesenen<br />
Arbeitsgebieten vor, haben aber in der<br />
Regel keine Entscheidungskompetenzen.<br />
Der Verwaltungsrat hat zurzeit vier Ausschüsse:<br />
den Strategieausschuss, den Nominations- und<br />
Kompensationsausschuss, den Auditausschuss<br />
sowie den IT-, Technologie- und Innovationsausschuss.<br />
Präsidium. Das aus dem Präsidenten und dem<br />
oder den Vizepräsidenten bestehende Präsidium<br />
bereitet die Sitzungen des Verwaltungsrates vor.<br />
Zusätzlich fasst es bei unaufschiebbaren Angelegenheiten<br />
Beschluss, sofern die Einberufung einer<br />
ausserordentlichen Sitzung des Verwaltungsrates<br />
nicht opportun oder möglich erscheint.<br />
Strategieausschuss. Die Mitglieder des Ausschusses<br />
bereiten die Strategiediskussionen vor<br />
und geben dem Verwaltungsrat insbesondere<br />
Empfehlungen zu strategischen Projekten, zu<br />
Finanztransaktionen, zur Beschaffung von Mitteln<br />
und deren Einsatz, zur Organisations- und Führungsstruktur<br />
sowie zu Investitionen.
Nominations- und Kompensationsausschuss.<br />
Zusammen mit dem Präsidenten bereitet der Ausschuss<br />
Grundsätze für die Auswahl von Kandidaten<br />
für den Verwaltungsrat, für die Neu- und die Wiederwahl<br />
von Verwaltungsratsmitgliedern sowie für deren<br />
Entschädigung vor. Zudem begutachtet er die Vorschläge<br />
des CEO bezüglich geeigneter Kandidaten<br />
für die Leitung der Divisionen, für die übrigen Mitglieder<br />
der Konzernleitung, die Leitung der Konzernfunktionen<br />
und der grossen Konzerngesellschaften.<br />
Auch genehmigt er die entsprechenden Arbeitsverträge,<br />
ebenso den Arbeitsvertrag mit dem CEO.<br />
Auditausschuss. Der Ausschuss überprüft unter<br />
anderem die Aktivitäten der externen Revisionsstelle<br />
und deren Zusammenarbeit mit der internen Revisionsstelle<br />
sowie die Adäquanz der Organisation.<br />
Dabei kontrolliert er auch die Leistung und die Honorierung<br />
der externen Revisionsstelle wie deren Unabhängigkeit.<br />
Der Ausschuss beurteilt im Weiteren<br />
die Funktionsfähigkeit des internen Kontrollsystems<br />
und das interne Risikomanagement und überprüft<br />
die Einhaltung der Normen in der Gesellschaft.<br />
IT-, Technologie- und Innovationsausschuss. Der<br />
Ausschuss beurteilt die Innovationstätigkeit des<br />
Konzerns und empfiehlt Massnahmen zur Stimulierung<br />
von Forschung und Entwicklung.<br />
Regelmässige Informationen<br />
<strong>Clariant</strong> kommuniziert aktiv und an die jeweilige<br />
Situation angepasst. Form und Inhalt der Informationen<br />
sind auf die Bedürfnisse der jeweiligen Zielgruppen<br />
ausgerichtet. Die Abteilungen Corporate<br />
Communications und Investor Relations sind dem<br />
CEO beziehungsweise dem CFO unterstellt. In Grundsatzfragen<br />
der allgemeinen Unternehmenspolitik<br />
erhält Corporate Communications die Richtlinien<br />
vom Präsidium.<br />
<strong>Clariant</strong> informiert alle Aktionäre, die mit Namen<br />
und Anschrift im Aktionärsregister eingetragen sind,<br />
regelmässig mit den «Aktionärsinformationen».<br />
Diese Informationen werden jeweils am Tag der Veröffentlichung<br />
des Jahres- und des Halbjahresergebnisses<br />
per Post verschickt und am darauf folgenden<br />
Tag zugestellt.<br />
Eine regelmässige Informationsquelle ist die<br />
Website des Unternehmens, www.clariant.com.<br />
Dort werden relevante Informationen aktuell veröffentlicht.<br />
Auch finden sich dort die Anschriften und<br />
Kontaktmöglichkeiten.<br />
Der vollständige Bericht zu Corporate Governance<br />
bei <strong>Clariant</strong> findet sich im Finanzbericht <strong>2003</strong> oder unter<br />
www.governance.clariant.com<br />
Informationen für Aktionäre<br />
19
20<br />
Kursentwicklung<br />
Der volatile Kursverlauf im Jahr <strong>2003</strong><br />
spiegelt die grosse allgemeine Unsicherheit<br />
der Märkte sowie wesentliche<br />
konzernspezifische Ereignisse wider.<br />
Aktienentwicklung<br />
in %<br />
120<br />
3.1.<strong>2003</strong> 31.12.<strong>2003</strong><br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
CLN SMI<br />
Kursverlauf <strong>2003</strong><br />
Die Aktien der <strong>Clariant</strong> AG sind als Namenaktien mit<br />
dem Symbol CLN an der Swiss Stock Exchange SWX<br />
kotiert. Sie sind Teil des Swiss Market Index SMI.<br />
Für das Geschäftsjahr 2002 hat <strong>Clariant</strong>, bedingt<br />
durch das Abschreiben des verbleibenden Goodwill<br />
im Life-Science-Geschäft, zum zweiten Mal in ihrer<br />
Geschichte einen Konzernverlust ausweisen müssen.<br />
Zusätzlich aufkommende Spekulationen über eine<br />
mögliche Kapitalerhöhung haben im Vorfeld der<br />
Veröffentlichung des Jahresergebnisses 2002 zu<br />
einem drastischen Kursverfall geführt. Dabei hat<br />
die Aktie Ende Februar ein neues Allzeittief markiert.<br />
Mit der Ernennung des neuen CEO und weiteren<br />
personellen Veränderungen in der Konzernspitze<br />
konnte jedoch viel Anlegervetrauen zurückgewonnen<br />
werden. Bei hoher Volatilität und auf tiefem<br />
Niveau hat sich der Kurs daraufhin bis Mitte des<br />
Jahres leicht erholt.<br />
Anfang August hat <strong>Clariant</strong> die neue Konzernstrategie<br />
vorgestellt sowie die revidierten Finanzund<br />
Performanceziele veröffentlicht. Beides wurde<br />
von der Finanzgemeinde sehr positiv aufgenommen,<br />
sodass im Verlauf des dritten Quartals das Kursniveau<br />
des Jahresbeginns fast wieder erreicht<br />
werden konnte. Verhaltene Geschäftsaussichten für<br />
das Jahr 2004 haben den Kursverlauf im vierten<br />
Quartal geprägt, in welchem sich die Aktie in etwa<br />
parallel zum SMI bewegte.<br />
Treffen mit Investoren<br />
Im abgelaufenen Jahr hat <strong>Clariant</strong> zwei Roadshows<br />
sowie diverse Treffen mit Investoren und Analysten<br />
durchgeführt. Im Fokus stand dabei die Erläuterung<br />
der neuen Konzernstrategie. So fand, im Rahmen der<br />
Veröffentlichung der Halbjahresresultate Anfang<br />
August, die Konferenz «<strong>Clariant</strong>, the way forward –<br />
strategy and performance» statt. 50 Investoren und<br />
Analysten nutzten die Gelegenheit, sich über die<br />
Neuausrichtung des Konzerns zu informieren. Die<br />
signifikante Kursverbesserung im dritten Quartal<br />
spiegelt deshalb auch das Vertrauen in die Attraktivität<br />
der Aktie als langfristige Anlage wider.<br />
Aktionärsstruktur<br />
Im November <strong>2003</strong> hat es eine wesentliche Veränderung<br />
in der Aktionärsstruktur gegeben. Am 4.11. hat<br />
die Aventis AG, Strassburg, Frankreich, ihre Beteiligung<br />
von 11.8 Prozent in einem beschleunigten<br />
Buchbildungsverfahren über zwei Banken an neue<br />
Finanzinvestoren veräussert. Der Streubesitz der<br />
Aktien der <strong>Clariant</strong> AG beträgt damit 100 Prozent,<br />
was ganz im Interesse der Anleger liegt. Grösster<br />
Aktionär ist nun Artisan Partners Ltd Partnership mit<br />
Sitz in Milwaukee, Wisconsin, USA, mit fünf bis zehn<br />
Prozent des Aktienkapitals. Die Gesellschaft wird<br />
vom General Partner Artisan Investment Corporation<br />
kontrolliert.
Angaben zur Aktie Stand 31. Dezember <strong>2003</strong><br />
Anzahl 153 440 000<br />
Nennwert CHF 5<br />
Kotierung SWX<br />
Symbol CLN<br />
Ausgabepreis, splitbereinigt. IPO 29.6.1995, 80 Mio. Stück CHF 19.25<br />
Anzahl eigene Aktien 31.12.<strong>2003</strong> 3 532 869<br />
Kurs Jahresanfang CHF 23.30<br />
Jahreshoch 6.1.<strong>2003</strong> CHF 24.20<br />
Jahrestief 27.2.<strong>2003</strong> CHF 9.53<br />
Kurs Jahresende CHF 18.25<br />
Jahresperformance % - 21.3<br />
Allzeithoch 18.6.1998 CHF 104<br />
Allzeittief 27.2.<strong>2003</strong> CHF 9.53<br />
Performance seit Ausgabe % -5.2<br />
Handelsvolumen pro Tag, Anzahl durchschnittlich 1 276 670<br />
EBITDA* pro Aktie CHF 3.98<br />
Gewinn pro Aktie CHF 1.08<br />
Dividende pro Aktie CHF 0.20<br />
* Operatives Ergebnis vor Einmaleffekten und Abschreibungen<br />
Anzahl Aktien nach Regionen Stand 31. Dezember <strong>2003</strong><br />
Regionen Aktionäre in % Titel in %<br />
Schweiz 32 997 94.4 52 795 721 34.4<br />
Europa 1 741 5.0 27 348 515 17.8<br />
Ausserhalb Europa 224 0.6 8 848 574 5.8<br />
davon USA 45 0.1 8 061 877 5.3<br />
Nicht eingetragene Aktien – – 64 447 190 42.0<br />
Total 34 962 100.0 153 440 000 100.0<br />
5-Jahre-Übersicht Dividende<br />
* Vor einmaligen Sonderabschreibungen<br />
<strong>2003</strong> 2002 2001 2000 1999<br />
Ausgegebene Aktien 153 440 000 153 440 000 153 440 000 153 440 000 146 008 280<br />
Dividende/Aktie in CHF 0.20 – 0.30 1.10 1.00<br />
Dividendensumme in Mio. CHF 30.7 – 46 149 146<br />
in Prozenten vom Konzerngewinn 19.1 – 33* 29 24<br />
Informationen für Aktionäre<br />
21
«Gentlemen, start your engines.»<br />
Wer am Morgen den Motor<br />
seines Autos startet, denkt kaum<br />
daran, dass die raffinierte Flüssigkeit,<br />
die ihn antreibt, aus tiefsten<br />
Tiefen gefördert und bereits<br />
durch Tausende von Kilometern<br />
lange Leitungen geflossen ist.<br />
Ohne zu verklumpen. Ohne sich<br />
oder die Leitungen zu zersetzen.<br />
Ohne die Eigenschaften zu verändern.<br />
– Damit das so ist und<br />
so bleibt, arbeitet <strong>Clariant</strong> mit<br />
Fördergesellschaften und<br />
Raffinerien zusammen. Es gibt<br />
kaum ein Erdölprodukt ohne ein<br />
Highlight von <strong>Clariant</strong>. Und es<br />
hat mit <strong>Clariant</strong> zu tun, dass der<br />
Motor am Morgen anspringt.
Innere Schönheit<br />
Qualität ist keine Modesache.<br />
Auch wenn es um Mode geht.<br />
Wer Lederwaren produziert,<br />
weiss, dass die Kundinnen und<br />
Kunden nicht nur auf Stil und<br />
Marke achten, sondern immer<br />
auch aufs Haptische: Feeling ist<br />
gefragt. Da ist alles unsinnig,<br />
was unsinnlich ist. Geschmeidigkeit,<br />
Farb- und Oberflächenqualität<br />
oder Widerstandskraft sind<br />
Imagefaktoren – gerade bei<br />
Marken mit Niveau. Und dafür hat<br />
<strong>Clariant</strong> Lösungen, die unter die<br />
Haut gehen.
Secret Service<br />
Die Flüssigkeiten, die man heute<br />
zum Kühlen und Schmieren<br />
braucht, entfalten ihre Fähigkeiten<br />
diskret im Hintergrund. Was<br />
die Hauptleistung optimiert und<br />
schädlichen Einflüssen – Rost,<br />
Pilzen oder andern unerwünschten<br />
Dingen – zusetzt, das sind die<br />
Zusätze, die intelligenten Additive<br />
von <strong>Clariant</strong>. Integriert im System<br />
des Ganzen, entfalten sie ihre<br />
Wirkung: bei Kosten, Werkstück<br />
und Maschine.
Lagebericht<br />
Umsatz nach Regionen<br />
Total <strong>2003</strong>: 8 516 Mio. CHF<br />
21% Asien/Afrika/Australien<br />
1 782 Mio.<br />
54% Europa<br />
4 629 Mio.<br />
25% Amerika<br />
2 105 Mio.<br />
Währungsentwicklung<br />
gegenüber CHF<br />
%<br />
5<br />
0<br />
-5<br />
-10<br />
-15<br />
-20<br />
USD EUR GBP JPY BRL<br />
28<br />
Wirtschaftliches Umfeld<br />
Im Berichtsjahr markierte das Ende des<br />
Irakkrieges den Anfang einer möglichen<br />
konjunkturellen Trendwende. In den<br />
für <strong>Clariant</strong> wichtigen Absatzmärkten<br />
war eine verhaltene bis leicht positive<br />
Konjunkturstimmung zu verzeichnen.<br />
Mit Investitionen hielten sich die Kunden<br />
allerdings weiterhin zurück.<br />
Marktbedingungen<br />
Die deutsche Wirtschaft hat das dritte Jahr in Folge<br />
nahezu stagniert. Die Produktion der chemischen<br />
Industrie stieg um bescheidene 0.5%. Die Verkaufspreise<br />
standen erneut unter Druck. Während der<br />
Inlandsumsatz auf Vorjahresniveau verharrte,<br />
erreichte der Export ein Plus von 2.5%. Für das Jahr<br />
2004 wird mit einer leichten Belebung gerechnet.<br />
In den USA verbesserten sich in der zweiten<br />
Jahreshälfte die Industrieproduktion und die Kapazitätsauslastung.<br />
Auf vielen für <strong>Clariant</strong> bedeutenden<br />
Endverbrauchermärkten kam es im letzten<br />
Quartal zu einer Trendwende. Erwartet wird, dass<br />
die US-Wirtschaft im Jahr 2004 ihren Wachstumskurs<br />
fortsetzt.<br />
Auch in Brasilien verlief die Konjunkturentwicklung<br />
zunächst schleppend. Die neue Regierung<br />
bekam jedoch die Inflation in den Griff und konnte<br />
die Zinsen kontinuierlich senken. Dies belebte die<br />
Industrienachfrage und führte zu einem leichten<br />
Wachstum. Für das Jahr 2004 wird von einer Stärkung<br />
des Wachstums und steigenden Exporten<br />
ausgegangen.<br />
Die japanische Wirtschaft expandierte nach<br />
einer langen Phase wirtschaftlicher Stagnation um<br />
mehr als 2%. Die chemische Industrie ist allerdings<br />
nach wie vor damit konfrontiert, dass viele Kunden<br />
ihre Produktion nach China, Taiwan und anderen<br />
asiatischen Ländern verlagern. Für die Chemieunternehmen<br />
wird daher für das Jahr 2004 ein stagnierender<br />
Umsatz erwartet.<br />
China verzeichnete im Jahr <strong>2003</strong> ein starkes<br />
Wachstum. Die Exporte in die USA und nach Europa<br />
erhöhten sich deutlich, begünstigt durch vorteilhafte<br />
Wechselkurse. Für das Jahr 2004 wird mit einem<br />
weiterhin kräftigen Wachstum gerechnet.<br />
Währungseinflüsse<br />
Mit Ausnahme des Euro, der gegenüber dem<br />
Schweizer Franken um 3.5% anstieg, verloren im<br />
Jahresverlauf alle für <strong>Clariant</strong> relevanten Währungen<br />
erheblich an Boden. Die stärksten Auswirkungen<br />
auf <strong>Clariant</strong> hatten die Wechselkursveränderungen<br />
beim US-Dollar mit -13.7%, beim japanischen Yen mit<br />
-6.6%, beim britischen Pfund mit -5.9% und beim<br />
brasilianischen Real mit -18.6%. Allein wegen der<br />
Wechselkurseinflüsse verringerte sich der Umsatz<br />
von <strong>Clariant</strong> in CHF auf vergleichbarer Basis um 5%.<br />
Umsatzverteilung<br />
Die europäischen Konzerngesellschaften trugen<br />
54% zum Umsatz des Jahres <strong>2003</strong> bei. In lokaler<br />
Währung verminderte sich der Umsatz auf vergleichbarer<br />
Basis um 2%. In Schweizer Franken verzeichneten<br />
die Erlöse dagegen aufgrund der Stärke des<br />
Euro gegenüber dem Schweizer Franken und dem<br />
US-Dollar einen leichten Anstieg. Während die<br />
Bruttomarge nahezu gleich blieb, ging das operative<br />
Ergebnis vor allem aufgrund von Restrukturierungsaufwendungen<br />
und höheren Versicherungsprämien<br />
zurück.<br />
Die Konzerngesellschaften in Nord- und Südamerika<br />
steuerten 25% zum Konzernumsatz bei. In<br />
lokaler Währung stiegen ihre Umsätze um 2%, was<br />
in Schweizer Franken jedoch ein Minus von 13%<br />
bedeutet. Für das niedrigere operative Ergebnis sind<br />
in starkem Masse die Kosten für die Projekteinstellung<br />
einer Grossanlage für Waschmittelrohstoffe in<br />
den USA verantwortlich.<br />
Der Umsatzanteil der Konzerngesellschaften in<br />
Asien, Afrika und Australien belief sich auf 21%. In<br />
lokaler Währung stieg der Umsatz in der Region um<br />
9%, was durch den starken Schweizer Franken<br />
jedoch vollständig kompensiert wurde. Die Bruttomarge<br />
erreichte aufgrund dieser Währungseffekte<br />
nicht ganz das Vorjahresniveau. Beim Betriebsergebnis<br />
konnte dagegen ein Anstieg erzielt werden.
Geschäftsentwicklung<br />
<strong>Clariant</strong> hat in einem schwierigen<br />
gesamtwirtschaftlichen Umfeld den<br />
Umsatz in Lokalwährungen um 1 Prozent<br />
gesteigert und einen Konzerngewinn<br />
von 161 Millionen Schweizer Franken<br />
erzielt. Die operative Marge konnte auf<br />
Vorjahresniveau gehalten werden.<br />
Ergebnis<br />
Im Berichtszeitraum hat <strong>Clariant</strong> einen Umsatz von<br />
rund 8.5 Mrd. CHF erzielt. Vier von fünf Divisionen<br />
verzeichnen gegenüber dem Vorjahr ein Umsatzplus<br />
in Lokalwährungen. Einzig die Division Life Science<br />
& Elektronikchemikalien musste einen Umsatzrückgang<br />
hinnehmen.<br />
Während in Europa der Umsatz in Lokalwährungen<br />
um 2% zurückging, konnte er in Nord- und<br />
Südamerika um 2% gesteigert werden. Eine gute<br />
Entwicklung zeigte die Region Asien, Afrika und<br />
Australien mit einer Wachstumsrate von 9% in<br />
Lokalwährungen, wobei das Wachstum in Südkorea<br />
mit plus 29% und in China mit plus 16% besonders<br />
positiv ausgefallen ist.<br />
Die Nettoverschuldung konnte deutlich auf rund<br />
2.9 Mrd. CHF gesenkt werden. Beim Eigenkapital ist<br />
eine Verbesserung um über 200 Mio. CHF auf rund<br />
1.2 Mrd. CHF erzielt worden, wodurch die Eigenkapitalquote<br />
auf knapp 15% gestiegen ist.<br />
Dank der im Berichtsjahr eingeleiteten kurzfristigen<br />
Massnahmen zur Senkung des Nettoumlaufvermögens<br />
resultierte in der zweiten Jahreshälfte ein<br />
verbesserter Cashflow.<br />
Ohne negative Auswirkungen auf den Aktienkurs<br />
verkaufte die Aventis SA im November ihre Beteiligung<br />
an <strong>Clariant</strong> in Höhe von 11.8%. Der Streubesitz<br />
der <strong>Clariant</strong> Aktie hat sich damit im Interesse der<br />
Aktionäre und des Unternehmens auf 100% erhöht.<br />
Transformationsprogramm<br />
<strong>Clariant</strong> hat Mitte <strong>2003</strong> mit einem Transformationsprogramm<br />
begonnen, mit dem die Wettbewerbsfähigkeit<br />
des Unternehmens nachhaltig gestärkt<br />
werden soll. Dieses Programm besteht aus umfangreichen<br />
Massnahmen zur Verbesserung des Ergebnisses<br />
sowie aus verschiedenen Verkäufen von<br />
Unternehmensteilen.<br />
Im Rahmen dieses Programms hat <strong>Clariant</strong> die<br />
Geschäftseinheit Celluloseether der Division Funktionschemikalien<br />
zum Jahresende <strong>2003</strong> verkauft. In<br />
England ist ausserdem das zur Division Life Science &<br />
Elektronikchemikalien gehörende Unternehmen<br />
AP Chemicals veräussert worden. Auch wurde in<br />
England die letzte verbliebene Produktionsstätte für<br />
Hydrosulfit geschlossen. Mit dem Ausstieg aus dem<br />
Hydrosulfit-Geschäft hat <strong>Clariant</strong> einen weiteren<br />
Schritt zur konsequenten Umsetzung der strategischen<br />
Konzentration auf das Kerngeschäft vollzogen.<br />
Mit dem angekündigten Verkauf der Geschäftseinheit<br />
Elektronikmaterialien soll die Verschuldung<br />
weiter reduziert und die Bilanz gestärkt werden.<br />
Im Zuge der Fokussierung auf die strategischen<br />
Geschäftsfelder werden 2004 noch weitere Geschäfte<br />
verkauft.<br />
In den Bereichen Einkauf, Logistik und Produktion<br />
sind im Berichtszeitraum erste Massnahmen zur Ergebnisverbesserung<br />
erfolgreich umgesetzt worden.<br />
Ausserordentliche Ereignisse<br />
In den USA haben technische Schwierigkeiten im<br />
Zusammenhang mit einer Grossanlage für Waschmittelrohstoffe<br />
der Division Funktionschemikalien<br />
dazu geführt, dass die Anlage noch vor Inbetriebnahme<br />
vollständig abgeschrieben werden musste.<br />
Die Abschreibung in Höhe von 120 Mio. CHF konnte<br />
durch kurzfristige Kostensenkungsmassnahmen<br />
vollständig kompensiert werden.<br />
Konzernumsatz<br />
Total <strong>2003</strong>: 8 516 Mio. CHF<br />
Mrd. CHF<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
2002 <strong>2003</strong><br />
Umsatz nach Divisionen<br />
Total <strong>2003</strong>: 8 516 Mio. CHF<br />
12% MB 5<br />
1 041 Mio.<br />
18% LSE 4<br />
1 518 Mio.<br />
20% PA 3 1 745 Mio.<br />
1 Textil, Leder & Papierchemikalien<br />
2 Funktionschemikalien<br />
3 Pigmente & Additive<br />
4 Life Science & Elektronikchemikalien<br />
5 Masterbatches<br />
Lagebericht<br />
Stand Nettoverschuldung<br />
Mrd. CHF<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
2002 <strong>2003</strong><br />
26% TLP 1<br />
2 179 Mio.<br />
24% FUN 2<br />
2 033 Mio.<br />
29
Ziele CPIP<br />
� Verbesserung EBIT um 400 Mio. CHF<br />
bis 2007<br />
� Senkung Nettoumlaufvermögen<br />
um 600 Mio. CHF bis 2007<br />
Stellenabbau<br />
Total: 4 000 bis Ende 2005<br />
Supply Chain<br />
450<br />
Verwaltung<br />
800<br />
14% in der Produktion<br />
18% bei Infrastruktur/Services<br />
22% in der Verwaltung<br />
14% beim Supply Chain Management<br />
Restrukturierungskosten<br />
Total: ca. 500–600 Mio. CHF<br />
IT-Kosten<br />
ca. 60 Mio. CHF<br />
Andere Kosten<br />
ca. 130 Mio. CHF<br />
Zeitliche Verteilung<br />
� 2004: ca. 200 Mio. CHF<br />
� 2005: ca. 300 Mio. CHF<br />
� 2006: restliche Kosten<br />
30<br />
Produktion<br />
1 500<br />
Infrastruktur/Services<br />
1 250<br />
Personalkosten<br />
ca. 350 Mio. CHF<br />
<strong>Clariant</strong> Performance Improvement Program<br />
Um die Profitabilität nachhaltig zu steigern,<br />
hat <strong>Clariant</strong> im Rahmen ihres<br />
Transformationsprogramms mit einer<br />
breit angelegten Initiative zur Leistungsverbesserung<br />
begonnen. Ziel ist, das<br />
Betriebsergebnis des Konzerns zu<br />
erhöhen und das Nettoumlaufvermögen<br />
zu reduzieren. Die dazu notwendigen<br />
Anpassungen bei Prozessen und Strukturen<br />
werden in den kommenden zwei<br />
Jahren zum Abbau von rund 4 000<br />
Arbeitsplätzen in allen Bereichen des<br />
Unternehmens führen.<br />
Zielsetzung<br />
Das <strong>Clariant</strong> Performance Improvement Program,<br />
CPIP, ist von der Konzernleitung Mitte <strong>2003</strong> aufgrund<br />
der anhaltend unbefriedigenden operativen Leistung<br />
initiiert worden. Es zielt darauf ab, den EBIT in den<br />
nächsten drei bis vier Jahren nachhaltig um 400 Mio.<br />
CHF zu steigern. Im Jahr 2004 soll eine Kostensenkung<br />
im Umfang von 100 Mio. CHF erreicht werden.<br />
Zudem soll das Nettoumlaufvermögen bis 2007 um<br />
600 Mio. CHF gesenkt werden.<br />
Das CPIP umfasst neun Einzelprojekte, die sich<br />
einerseits mit operativen, andererseits mit strukturellen<br />
Verbesserungen befassen. Jedem Projekt ist<br />
ein Sponsor aus der Konzernleitung zugeordnet, der<br />
die Verantwortung für das jeweilige Projekt trägt<br />
und das Projektteam unterstützt. Alle neun Projekte<br />
werden zentral von einem direkt dem CEO berichtenden<br />
Programm-Manager geführt. Die einzelnen<br />
Massnahmen innerhalb der Projekte unterliegen<br />
einer strengen Erfolgskontrolle.<br />
Die fünf operativen Projekte haben zum Ziel, die<br />
operative Leistungsfähigkeit des Unternehmens<br />
deutlich und dauerhaft zu verbessern. Sie werden<br />
innerhalb der bestehenden Organisation umgesetzt<br />
und verursachen vergleichsweise geringe Kosten.<br />
Die Projekte sind auf die Erhöhung des EBIT und die<br />
Reduktion des Nettoumlaufvermögens ausgerichtet.<br />
Erste Ergebnisse werden im Jahr 2004 erwartet, der<br />
Gesamterfolg soll sich im Jahr 2007 einstellen.<br />
Die vier strukturellen Projekte beabsichtigen, die<br />
Kosten in allen Unternehmensteilen und -funktionen<br />
signifikant und nachhaltig zu senken und die gesamte<br />
Organisation nahe an eine «Best in Class»-Position<br />
zu bringen. Kleine Spezialistenteams setzen die<br />
Projekte um. Dabei befassen sie sich intensiv mit der<br />
Organisation des Unternehmens, um die Strukturen<br />
und Prozesse einfacher und deutlich effektiver zu<br />
gestalten. Umfangreiche Restrukturierungen werden<br />
die Folge sein.<br />
Operative Projekte<br />
Logistiknetzwerk. Das Projekt wird die Kosten für<br />
Lagerung und Distribution der <strong>Clariant</strong> Produkte<br />
nachhaltig senken. Die Prozesse sollen optimiert<br />
und gleichzeitig soll wettbewerbsfähiger Service für<br />
die Kunden gewährleistet werden. Zunächst hat<br />
sich das Projekt mit dem Strassentransport verpackter<br />
Ware und der Lagerstruktur in Europa befasst.<br />
Beim Strassentransport wird die Zahl der für <strong>Clariant</strong><br />
tätigen Logistikunternehmen bis Mitte 2004 von über<br />
100 auf weniger als 5 reduziert. Die Anzahl der Lager<br />
wird um mehr als 50% verringert.<br />
Einkauf. Ziel ist, die Kosten beim Einkauf von<br />
Rohstoffen, technischen Materialien und Dienstleistungen<br />
deutlich zu senken. Dies beschränkt sich<br />
nicht nur darauf, Waren und Dienstleistungen preiswerter<br />
einzukaufen. Darüber hinaus sollen Produkte<br />
standardisiert und zugrunde liegende Prozesse<br />
optimiert werden. Ausserdem analysiert das CPIP-<br />
Einkaufsteam kurzfristig wirksame Einsparpotenziale<br />
bei indirekten Kosten.<br />
Produktion. Ein deutliches Sparpotenzial wurde<br />
auch hier identifiziert. Das Projekt will an den 30<br />
wichtigsten Produktionsstandorten des Konzerns<br />
die Effizienz nachhaltig steigern. Dazu sollen die<br />
Produktionskosten und insbesondere auch die<br />
Kosten für Overhead-, Service- und Infrastrukturfunktionen<br />
gesenkt werden. Kleineren Standorten werden<br />
angepasste Methoden zur Verfügung gestellt.<br />
Marketing. Im Mittelpunkt des Marketingprojekts<br />
stehen Massnahmen, mit denen die Marktpotenziale<br />
der <strong>Clariant</strong> Produkte besser ausgeschöpft werden<br />
können. Zudem sollen die richtigen Preise für Produkte<br />
und Services ermittelt und im Markt etabliert
Projekte Bereiche Ziele<br />
Logistiknetzwerk Transport- und Lagerkosten Kostensenkung<br />
4–6% (40–60 Mio. CHF)<br />
Einkauf Rohstoffkosten und indirekte Kosten Kostensenkung<br />
4–5% (200–250 Mio. CHF)<br />
Produktion Produktionskosten und Standortservices Kostensenkung<br />
4–5% (170–220 Mio. CHF)<br />
Marketing Preisgestaltung, Markt- und Kundenpenetration Umsatzsteigerung<br />
1.5–2% (120–170 Mio. CHF)<br />
Umlaufvermögen Lagerbestände, Forderungen und Senkung Umlaufvermögen<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen 20–30% (600 Mio. CHF)<br />
und Leistungen<br />
Strukturelle Projekte Prozesse und Strukturen Kostensenkung<br />
15–20% (150–210 Mio. CHF)<br />
werden. Gleichzeitig wird der Service präziser an<br />
die spezifischen Kundenbedürfnisse angepasst.<br />
Umlaufvermögen. Um die Kapitalstruktur des<br />
Unternehmens zu verbessern, wird das Nettoumlaufvermögen<br />
bis zum Jahr 2007 um 600 Mio. CHF<br />
gesenkt. Dazu werden bei den Kundenforderungen<br />
die Zeiten zwischen Rechnungsstellung und<br />
Zahlungseingang sowie bei Lieferantenkrediten<br />
zwischen Rechnungseingang und Zahlung optimiert.<br />
Zusätzlich werden die Rohstoffvorräte deutlich<br />
reduziert. Gleiches gilt für die Bestände an fertigen<br />
Produkten.<br />
Strukturelle Projekte<br />
In den strukturellen Projekten Legal Design, Production<br />
Site Design, Supply Chain Design und Finance &<br />
Administration Design haben sich die Teams<br />
zunächst mit der Analyse des Status quo befasst.<br />
Dabei hat sich gezeigt, dass wegen mangelnder<br />
Vereinheitlichung von Arbeitsprozessen und unzureichender<br />
Koordination zwischen unterschiedlichen<br />
Bereichen die vorhandenen Ressourcen ungenügend<br />
genutzt werden. Das gilt für nahezu alle Funktionen<br />
im Unternehmen.<br />
Mit der Optimierung von Prozessen und Strukturen<br />
werden bis zum Jahr 2007 die Kosten erheblich<br />
gesenkt. Dies führt zum Verlust von 4 000 Stellen.<br />
Der Arbeitsplatzabbau wird alle Teile des Unternehmens<br />
betreffen. Im Bereich Supply Chain Management<br />
und in der Produktion wird mit einem Abbau<br />
von jeweils rund 14% der vorhandenen Stellen gerechnet,<br />
im Bereich Infrastruktur und Services mit<br />
18% und bei der allgemeinen Verwaltung mit 22%.<br />
Die Kosten in den genannten Bereichen sollen<br />
um 15 bis 20%, mithin 150 bis 210 Mio. CHF, gesenkt<br />
werden. Die Design-Projekte haben zudem das Ziel,<br />
die Steuerquote des Unternehmens zu optimieren<br />
und auf ein für Schweizer Unternehmen übliches<br />
Niveau von unter 30% zu senken.<br />
Die Kosten für das <strong>Clariant</strong> Perfomance Improvement<br />
Program belaufen sich auf insgesamt 500 bis<br />
600 Mio. CHF. Im Jahr 2004 wird <strong>Clariant</strong> rund 200<br />
Mio. CHF aufbringen, im Jahr 2005 300 Mio. und die<br />
restlichen Kosten im Jahr 2006.<br />
Lagebericht<br />
Operative Projekte/Sponsor<br />
Logistiknetzwerk<br />
Joachim Mahler<br />
Einkauf<br />
Nico Gontha<br />
Produktion<br />
Uwe Nickel<br />
Marketing<br />
Dominik von Bertrab<br />
Umlaufvermögen<br />
Siegfried Fischer<br />
Strukturelle Projekte/Sponsor<br />
Legal Design<br />
François Note<br />
Production Site Design<br />
Hartmut Wiezer<br />
Supply Chain Design<br />
Joachim Mahler<br />
Finance & Administration Design<br />
Peter Brandenberg<br />
31
32<br />
Risikomanagement<br />
Im Geschäftsjahr ist der Ausbau des<br />
zentralen Risk Management Systems<br />
weitergeführt worden. Mit gezielten<br />
Interviews wurde die systematische<br />
Dokumentation der wichtigsten<br />
Geschäftsrisiken aktualisiert und<br />
erweitert.<br />
Kontrolle und Optimierung<br />
Interne Audits sowie externe Revisionen kontrollieren<br />
und optimieren fortwährend sämtliche Elemente<br />
des Risikomanagements. 2004 sollen vermehrt auch<br />
Geschäftsprozesse überprüft und hinsichtlich ihrer<br />
Risiken beurteilt werden. Das zentrale Risk Management<br />
Team ergänzt die spezifischen Risikobewertungen,<br />
die dem internen Audit, dem Treasury, dem<br />
ESH, der Rechtsabteilung und der Versicherungsbetreuung<br />
sowie anderen Bereichen zugeordnet sind.<br />
Dies versetzt die Geschäftsleitung in die Lage, eine<br />
integrale Risikobeurteilung durchzuführen.<br />
Umwelt, Sicherheit und Gesundheit<br />
Um eventuelle Risiken für Umwelt, Sicherheit oder<br />
Gesundheit gezielt zu minimieren, werden die relevanten<br />
Parameter sämtlicher Standorte zentral analysiert.<br />
Operationelle Risiken lassen sich anhand<br />
eines softwaregestützten Risikoportfolios identifizieren.<br />
Näheres hierzu auf Seite 34.<br />
Finanzielle Risiken<br />
Im Rahmen der Vorgaben von Verwaltungsrat und<br />
Konzernleitung erfasst, kontrolliert und steuert<br />
die Abteilung Treasury finanzielle Risiken mit einem<br />
umfangreichen Analyse- und Bewertungssystem.<br />
Die verwendeten Finanzinstrumente sind einfach<br />
und jederzeit bewertbar.<br />
Währungsrisiken. Die internationalen Wechselkursschwankungen<br />
beeinflussen die in Schweizer<br />
Franken ausgewiesene Vermögens- und Ertragslage.<br />
Aus ungleichgewichtigen Zahlungsströmen<br />
zwischen den Währungen resultieren Transaktionsrisiken.<br />
Diese sichert <strong>Clariant</strong> mittels Optionen,<br />
Spot- oder Termingeschäften teilweise ab.<br />
Umrechnungsrisiken begegnet <strong>Clariant</strong> durch ein<br />
auf verantwortbare Währungsrelationen bedachtes<br />
Geschäftsverhalten. Angestrebt wird ein «natürliches<br />
Hedging».<br />
Zinsrisiken. <strong>Clariant</strong> bewirtschaftet Zinsänderungsrisiken<br />
primär durch das kontrollierte Verhältnis<br />
von festen zu variablen Zinssätzen sowie deren<br />
Laufzeiten. Das Währungsverhältnis der Verbindlichkeiten<br />
wird sorgfältig gesteuert.<br />
Risiken aus Anlagetätigkeit. Zur Bewirtschaftung<br />
der liquiden Mittel investiert der Konzern an<br />
den internationalen Finanzmärkten. Die Barreserven<br />
werden bei erstklassigen Banken angelegt.<br />
Liquiditätsrisiken. Heutige und zukünftige Cashflows<br />
werden genau beobachtet. Ungleichgewichte<br />
lassen sich jederzeit durch Barreserven, realisierbare<br />
Wertpapiere sowie über freie Kreditlinien von<br />
Banken ausgleichen.<br />
EDV-Risiken<br />
Geschäftskritische Software wird in einem zentralen<br />
Rechenzentrum mit zwei räumlich getrennten<br />
Server-Parks betrieben. Das weltweite Netzwerk<br />
des Konzerns ist zentral gesteuert und redundant<br />
ausgelegt. Schutz vor Virenangriffen bieten zuverlässige,<br />
permanent aktualisierte Tools. Notfallprozeduren<br />
werden regelmässig eingeübt.<br />
Eventualrisiken<br />
Für Risiken aus Produkthaftpflicht oder Rechtsstreitigkeiten<br />
bildet der Konzern Reserven oder schliesst<br />
Versicherungen ab. Zusätzlich bieten Kreditzusagen<br />
von Banken und Liquiditätsreserven Sicherheit.<br />
Eventuelle Verpflichtungen durch Altlasten aus Akquisitionen<br />
oder Ausgliederungen sind, wo immer<br />
möglich, vertraglich begrenzt.
Mitarbeitende<br />
<strong>Clariant</strong> entwickelt Fach- und Führungskräfte<br />
systematisch weiter und honoriert<br />
Eigeninitiative sowie unternehmerisches<br />
Denken und Handeln. Dabei<br />
orientieren gemeinsame Werte und<br />
Reglements das Verhalten in Bezug zu<br />
sämtlichen Anspruchsgruppen.<br />
Gezielte Nachwuchsförderung<br />
<strong>Clariant</strong> legt Wert auf die individuelle Förderung<br />
von Fach- und Führungskräften. Zahlreiche, breit<br />
gefächerte Aus- und Weiterbildungsprogramme<br />
vermitteln State-of-the-art-Wissen und bauen<br />
grundlegende Führungskompetenzen auf. Um<br />
Schlüsselpositionen kompetent aus den eigenen<br />
Reihen besetzen zu können, sind globale Entwicklungsprogramme<br />
auf verschiedenen Ebenen installiert.<br />
Im Jahr <strong>2003</strong> nahmen mehr als 50 Führungskräfte<br />
aus vier Kontinenten zur Vorbereitung auf<br />
gehobene Führungs- und Managementaufgaben<br />
daran teil.<br />
Verbindliche Werte<br />
Die Werte von <strong>Clariant</strong> sowie der Leitfaden «<strong>Clariant</strong><br />
Competencies» orientieren das individuelle Verhalten<br />
aller Mitarbeitenden und bilden die Basis einer<br />
konzernweiten Kultur. Die Werte, siehe Seite 14, beziehen<br />
das Denken und Handeln auf alle Anspruchsgruppen<br />
von <strong>Clariant</strong>. Die «Competencies» dagegen<br />
legen die zentralen Grundsätze der internen Führungsarbeit<br />
fest.<br />
Konzernweite Standards<br />
Mit dem Ausbau der Funktionalitäten des «<strong>Clariant</strong><br />
Human Resource Information System», Chris, sind<br />
die Personalprozesse weiter vereinheitlicht und<br />
effizienter gestaltet worden. Das System unterstützt<br />
die interne Personalentwicklung durch ein konzernweites<br />
Screening, sodass geeignete Kandidaten<br />
schnell und einfach identifizierbar sind. Zudem<br />
sichern standardisierte Zielvereinbarungs- und<br />
Bewertungsprotokolle eine faire und für die Mitarbeitenden<br />
transparente Beurteilung sowie eine<br />
leistungsgerechte Vergütung.<br />
Ergebnisorientierte Vergütung<br />
Das Vergütungssystem von <strong>Clariant</strong> besteht aus<br />
festen und variablen Lohnanteilen. Im Rahmen des<br />
Group Bonus Plan beziehen rund 600 Manager und<br />
Führungskräfte ein ergebnisorientiertes Gehalt.<br />
Der leistungsbezogene Anteil ist an die jeweilige<br />
Managementstufe gebunden und beträgt bis zu 50%<br />
des Jahressalärs. Die effektive Vergütung hängt<br />
damit vom Erfolg der Geschäftseinheiten und des<br />
Konzerns sowie direkt vom Realisieren individuell<br />
vereinbarter Ziele ab. Der Long-Term Incentive Plan<br />
sieht ein Beteiligungsprogramm mit Aktien sowie<br />
für die oberen 50 Manager alternativ ein Optionsprogramm<br />
vor. Wegen der schwierigen Lage, in der<br />
sich das Unternehmen befindet, sind die Programme<br />
für <strong>2003</strong> und 2004 ausgesetzt. An ihre Stelle tritt eine<br />
auf 50% vom Zielwert fixierte Auszahlung (Auszahlung<br />
in den Jahren 2004 und 2005 jeweils rückwirkend<br />
für das abgelaufene Geschäftsjahr).<br />
Soziale Verantwortung<br />
<strong>Clariant</strong> setzt alles daran, als Arbeitgeber ein attraktiver<br />
und zuverlässiger Partner zu sein. Denn messbare<br />
Umsetzungserfolge der Unternehmensstrategie<br />
erfordern das Mitwirken aller Mitarbeitenden. Ihre<br />
Leistung und ihre Einsatzbereitschaft sind der Motor<br />
für die Weiterentwicklung der Kernkompetenzen in<br />
wachstumsstarken Märkten.<br />
Im Jahr <strong>2003</strong> ist die Zahl der Beschäftigten um<br />
3% zurückgegangen. Gründe dafür sind natürliche<br />
Fluktuation, Verkäufe und Restrukturierungen. Dazu<br />
gehören im Berichtsjahr der Verkauf des Celluloseethergeschäfts<br />
an die japanische Shin-Etsu Chemical<br />
Co. Ltd., die Schliessung eines Hydrosulfitwerks in<br />
Widnes, Grossbritannien, sowie die Schliessung von<br />
vier Betrieben zur Herstellung von Agrochemikalien.<br />
Die Ansprüche der betroffenen Mitarbeitenden<br />
sind, wo immer möglich, durch entsprechende Überführungsvereinbarungen<br />
gesichert.<br />
Anzahl Mitarbeitende<br />
Tsd.<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
2001 2002 <strong>2003</strong><br />
Lagebericht<br />
Aufteilung nach Regionen<br />
Tsd.<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Europa Amerika Asien, Afrika<br />
Australien<br />
2001 2002 <strong>2003</strong><br />
Personalaufwand<br />
Mio. CHF<br />
2 500<br />
2 000<br />
1 500<br />
1 000<br />
500<br />
0<br />
2001 2002 <strong>2003</strong><br />
33
Wasserverbrauch<br />
Mio. m3 200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
1999 2000 2001 2002 <strong>2003</strong>*<br />
Energieverbrauch<br />
Mio. Gigajoule<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
1999 2000 2001 2002 <strong>2003</strong>*<br />
CO2-Ausstoss<br />
Tsd. Tonnen<br />
750<br />
500<br />
250<br />
0<br />
1999 2000 2001 2002 <strong>2003</strong>*<br />
N2O-Ausstoss<br />
Tsd. Tonnen<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
1999 2000 2001 2002 <strong>2003</strong>*<br />
* Werte bei Redaktionsschluss noch<br />
nicht definitiv. Verbindliche Angaben<br />
unter www.esha.clariant.com<br />
34<br />
Umwelt, Sicherheit und Gesundheit<br />
<strong>Clariant</strong> verpflichtet sich zu echtem,<br />
nachhaltigem Mehrwert. Dies erfordert<br />
das optimale Ausbalancieren ökologischer,<br />
gesellschaftlicher und wirtschaftlicher<br />
Anforderungen. Die<br />
Sicherheit der Menschen sowie umweltverträgliche<br />
Produkte und Verfahren<br />
haben dabei Vorrang.<br />
Verpflichtung zur Nachhaltigkeit<br />
Im ESH-Konzernreglement sind die Grundsätze zu<br />
Environment, Safety und Health (ESH) verbindlich<br />
festgelegt. Diese sind integraler Bestandteil der<br />
Geschäftsprozesse und der strategischen Planung.<br />
Auf den Konzerngrundsätzen aufbauend hat<br />
Corporate ESHA eine ESH-Strategie sowie weltweit<br />
verbindliche Richtlinien und Ziele definiert und<br />
Verantwortlichkeiten zugeordnet.<br />
Neben länderspezifischen Gesetzen und Verordnungen<br />
erfüllt die ESH-Politik die Zielsetzungen der<br />
«Charta für eine langfristige und tragfähige Entwicklung»<br />
der Internationalen Handelskammer und die<br />
Initiative «Responsible Care» der chemischen Industrie.<br />
Hinsichtlich der sozialen Verantwortung orientiert<br />
sich <strong>Clariant</strong> unter anderem an den Vorgaben<br />
der International Labour Organization.<br />
EU White Paper. Die Europäische Union arbeitet<br />
an der Ausformulierung einer neuen, einheitlichen<br />
Chemikalienpolitik. Mit der Veröffentlichung des<br />
Kommissionsentwurfs tritt das Gesetzgebungsverfahren<br />
in die nächste Stufe. Zur Unterstützung des<br />
Managements sind eigens ein mit Experten besetztes<br />
Projektteam sowie ein Steering Committee gebildet<br />
worden. Ziel ist, Auswirkungen frühzeitig zu erkennen<br />
und entsprechende Massnahmen einzuleiten.<br />
Koordinierte Zusammenarbeit<br />
Direkte Zusammenarbeit und stetiger Informationsaustausch<br />
stehen im Zentrum des ESH-Managementsystems.<br />
Eine 2002 neu installierte und ständig<br />
aktualisierte ESH-Know-how-Datenbank erleichtert<br />
den Informationsaustausch zwischen den ESH-<br />
Verantwortlichen des Konzerns, der Divisionen, der<br />
Gesellschaften und der Standorte.<br />
An sämtlichen Standorten kooperieren speziell<br />
ausgebildete ESH-Beauftragte direkt mit dem jeweils<br />
verantwortlichen Linienmanagement und sorgen so<br />
für die effektive Umsetzung der Richtlinien.<br />
In regelmässigen Workshops werden zudem<br />
sämtliche Mitarbeitenden über den richtigen Umgang<br />
mit ESH-Risiken informiert. Dieser stetige<br />
Know-how-Transfer führt dazu, dass jeder einzelne<br />
Mitarbeitende entsprechend seiner Funktion und<br />
seinen Möglichkeiten dazu beiträgt, die hoch gesteckten<br />
Ziele von <strong>Clariant</strong> zu erreichen.<br />
Effektive Instrumente<br />
Für die Umsetzung der Richtlinien stehen den ESH-<br />
Verantwortlichen der einzelnen Standorte und des<br />
Konzerns eine Reihe effektiver und einfach handhabbarer<br />
Arbeits- und Kontrollinstrumente zur Verfügung.<br />
Diese werden zentral definiert, weltweit<br />
standardisiert und kontinuierlich angepasst. Dabei<br />
gewährleisten die ESH-Massnahmen eine effiziente<br />
Risikokontrolle. Schadenspotenziale und Haftungsrisiken<br />
werden frühzeitig erkannt und somit präventiv<br />
kontrolliert.<br />
Operationelle Risiken werden mit Hilfe eines<br />
softwareunterstützten Risikoportfolios identifiziert.<br />
Es gibt Aufschluss über den wirkungsvollsten<br />
Einsatz der Mittel und ermöglicht so, Prioritäten für<br />
Korrekturmassnahmen gezielt festzulegen und<br />
deren Umsetzung zu verfolgen.<br />
Ressourcenverbrauch, Emissionen, Abfallmanagement<br />
und Arbeitssicherheit werden anhand 40<br />
verschiedener Kennzahlen von allen Werken erfasst<br />
und zentral ausgewertet. Mit den gewonnenen Daten<br />
werden interne und externe Benchmarks durchgeführt.<br />
Damit lassen sich Erfolge messen und etwaige<br />
Schwachstellen sowie deren mögliche Ursachen<br />
gezielt aufdecken und beheben.
Regelmässige interne und externe Audits sichern<br />
eine unabhängige Kontrolle der Einhaltung der Gesetze<br />
und Richtlinien. Durch ihr grosses, standortübergreifendes<br />
Erfahrungsspektrum unterstützen<br />
die Auditoren in ihren Audits zusätzlich den konzernweiten<br />
Erfahrungsaustausch.<br />
Integrierte Produktepolitik<br />
Integrierte Produktepolitik bedeutet für <strong>Clariant</strong> das<br />
Einbeziehen von Umwelt- und Sicherheitsaspekten<br />
bei allen Prozessen entlang der gesamten Wertschöpfungskette.<br />
Schon bei der Wahl der Lieferanten<br />
wird nicht nur Wert auf Preis und Qualität gelegt.<br />
Mit Hilfe eines speziellen Bewertungsinstruments<br />
wird auch deren Umgang mit ESH-Belangen beurteilt.<br />
Gleichzeitig sorgen umfangreiche Informationen<br />
und Services dafür, dass Produkte von <strong>Clariant</strong><br />
kundenseitig sicher und umweltgerecht angewendet<br />
und entsorgt werden können.<br />
Effizientes Notfallmanagement<br />
<strong>Clariant</strong> verfügt über ein weltweites System für<br />
Ereignisberichterstattung und Notfallmanagement.<br />
Bei Bedarf können sämtliche Informationen über<br />
Produkte, Prozesse und Technologien sowie die<br />
erforderlichen Massnahmen jederzeit abgerufen<br />
werden. Schadensereignisse werden innerhalb<br />
kürzester Zeit an den Konzern berichtet und eine<br />
stufenweise aufgebaute Notfallorganisation tritt in<br />
Aktion. Auf allen drei Stufen – lokal, national oder<br />
konzernweit – wird das Vorgehen in gross angelegten<br />
Übungen wiederholt getestet.<br />
Stetige Verbesserung<br />
Wie im Jahr 2002 konnten der Energieverbrauch und<br />
die CO2-Emissionen <strong>2003</strong> weiter reduziert werden.<br />
Dies ist teilweise auf effizientere Verfahren, teilweise<br />
auf die Ausgliederung von Geschäftseinheiten<br />
zurückzuführen. Die Anzahl der Unfälle liegt<br />
auch <strong>2003</strong> wieder beim niedrigen Wert der Vorjahre.<br />
Das hohe Niveau der ESH-Investitionen ist <strong>2003</strong><br />
beibehalten worden. <strong>Clariant</strong> investiert jedes Jahr<br />
beträchtliche Mittel in Sicherheit und Umweltschutz.<br />
So arbeitet <strong>Clariant</strong> seit Jahren an der Entwicklung<br />
neuer Verfahren, um Treibhausgase effektiv zu<br />
reduzieren. Beispielsweise im Werk Lamotte in Oise,<br />
Frankreich, wo <strong>Clariant</strong> Glyoxal und Glyoxylsäure<br />
herstellt. Dabei entsteht N2O. Dieses Stickoxid hat<br />
einen 310-mal grösseren Treibhauseffekt als CO2.<br />
In Zusammenarbeit mit dem Institut de Recherche<br />
sur les Matériaux Avancés und der Firma Grande<br />
Paroisse ist jetzt ein neues Verfahren entwickelt<br />
worden, das N2O in Sauerstoff und Stickstoff umwandelt.<br />
Die Reaktion findet schon bei relativ niedriger<br />
Temperatur und somit energieeffizient bei gleichzeitig<br />
hoher Katalysatoraktivität statt.<br />
Nach der Labor- und Pilotphase ist das Verfahren<br />
in Lamotte erfolgreich in Betrieb gegangen. In der<br />
Produktionsabluft wird N2O zu 95% abgebaut. Dieses<br />
Projekt wurde durch die Agence de l’Environnement<br />
et de la Maîtrise de l’Energie – ADEME – unterstützt.<br />
Die gesamte Investitionssumme dieser Projekte hat<br />
2.3 Mio. Euro betragen, die jährlichen Betriebskosten<br />
liegen bei ungefähr 280 000 Euro.<br />
Das Prinzip von <strong>Clariant</strong>, den Umweltschutzgedanken<br />
bereits im Stadium der Produktentwicklung<br />
einzubeziehen, bewährt sich zunehmend. Etwa bei<br />
der Herstellung des hochechten rotstichigen<br />
Blaupigments für Autolacke. Im Rahmen der Übertragung<br />
des Laborverfahrens in den Produktionsmassstab<br />
konnte der bisher fünfstufige Prozess auf<br />
drei Stufen reduziert werden. Dadurch wird der<br />
Wasserverbrauch gesenkt, es fallen weniger<br />
belastete Prozessabwässer an und zusätzlich wird<br />
der Energieaufwand für das Isolieren und Trocknen<br />
der jeweiligen Zwischenschritte deutlich reduziert.<br />
Infolgedessen sinken auch die Produktionskosten.<br />
Weiterführende Informationen unter<br />
www.esha.clariant.com<br />
Anzahl Unfälle<br />
Lagebericht<br />
mit Arbeitsausfall/200 000 Arbeitsstunden<br />
1.5<br />
1.0<br />
0.5<br />
0<br />
1999 2000 2001 2002 <strong>2003</strong>*<br />
ESH-Investitionen<br />
Mio. CHF<br />
75<br />
50<br />
25<br />
0<br />
1999 2000 2001 2002 <strong>2003</strong>*<br />
* Werte bei Redaktionsschluss noch<br />
nicht definitiv. Verbindliche Angaben<br />
unter www.esha.clariant.com<br />
35
Gesamtkosten F&E<br />
Mio. CHF<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
2001 2002 <strong>2003</strong><br />
F&E-Quote<br />
% im Verhältnis zum Gesamtumsatz<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
2001 2002 <strong>2003</strong><br />
Patentfamilien<br />
Rund 180 Neuanmeldungen im Jahr <strong>2003</strong><br />
36<br />
Forschung und Entwicklung<br />
Spitzentechnologie und Innovationsstärke,<br />
kombiniert mit intensiver Kundenbetreuung,<br />
Anwendungs-Know-how<br />
und Servicefokus, sind tragende Säulen<br />
der neuen Geschäftsstrategie. Die ausgeprägte<br />
Fähigkeit, Neuentwicklungen<br />
in Kundennutzen umzusetzen, macht<br />
<strong>Clariant</strong> zum bevorzugten Partner für<br />
Innovationen.<br />
Marktgerechte Innovationen<br />
Um Marktpotenziale und Kundenbedürfnisse möglichst<br />
effizient in wirtschaftliche Lösungen umzusetzen,<br />
sind Forschung und Entwicklung, F&E,<br />
dezentralisiert. Die Divisionen priorisieren ihre Projekte<br />
anhand von Markterfordernissen und Erfolgsaussichten<br />
und setzen sie eigenverantwortlich um.<br />
Gefördert werden sie hierbei durch die Konzernfunktion<br />
Technologie & Innovation.<br />
Im Jahr <strong>2003</strong> sind rund 60% des F&E-Budgets in<br />
Weiterentwicklungen und Innovationen für bereits<br />
erschlossene Anwendungsfelder geflossen. Weitere<br />
25% haben Verbesserungen bei Herstellungsverfahren<br />
und Prozessen gedient, um die Kosten- und die<br />
Technologieführung sicherzustellen. Die übrigen 15%<br />
sind für neue Produkte, Anwendungen und Services<br />
in neuen Märkten verwendet worden.<br />
Konzernübergreifende Projekte. Wettbewerbsfähige<br />
Kerntechnologien und Prozesse sind die<br />
Basis für die zügige Umsetzung von Innovationen in<br />
Produkte. Die entsprechende Konzernfunktion wird<br />
deshalb seit Mitte <strong>2003</strong> Technologie & Innovation<br />
genannt. Bei Entwicklungen für neue Geschäftsfelder<br />
sowie neuer Technologien, die für mehrere Divisionen<br />
von Bedeutung sind, unterstützt sie das Projektmanagement<br />
und die Anfangsfinanzierung. Die<br />
operative Durchführung dieser oft risikoreicheren<br />
Projekte mit attraktiven Wachstumschancen liegt<br />
jedoch bei den Geschäftseinheiten. Im Berichtsjahr<br />
sind mehr als 10 Projekte mit einem Umsatzpotenzial<br />
von über 100 Mio. CHF bearbeitet worden.<br />
Crossdivisionales Wissensmanagement<br />
Das geschäftsspezifische Know-how wird unternehmensweit<br />
verfügbar gemacht, um den Innovationsprozess<br />
zu beschleunigen. Eine integrierte<br />
Intellectual-Property-Strategie stellt den umfangreichen<br />
Patentschutz für die Ergebnisse sicher.<br />
Der persönliche Erfahrungsaustausch ist neben<br />
dem EDV-gestützten Datenmanagement die wichtigste<br />
Quelle des Wissenstransfers. Interdivisionale<br />
globale und regionale Teams generieren, im Rahmen<br />
des «New Business Development», aus regionalen<br />
Markt- und Technologietrends neue Ideen für die<br />
Innovationspipeline. Indes treiben «Arbeitsteams<br />
Kerntechnologien» das Know-how in den für <strong>Clariant</strong><br />
wichtigen Schlüsseltechnologien voran und fördern<br />
dessen interdivisionale Nutzung.<br />
Ein Beispiel hierfür ist das Process Development<br />
Network. Ein interdivisionales Team von Experten<br />
auf dem Gebiet der Verfahrens- und Prozesstechnik,<br />
das neue Verfahren und grössere Investitionsprojekte<br />
kritisch begutachtet.<br />
Ausgewählte Partnerschaften<br />
Bei grundlegenden Themen von strategischer<br />
Bedeutung arbeitet <strong>Clariant</strong> häufig mit international<br />
bedeutenden Universitäten und wissenschaftlichen<br />
Instituten zusammen. Hierzu gehören beispielsweise<br />
das Institut für Oberflächenmodifizierung in Leipzig,<br />
das Interuniversity MicroElectronic Center Leuven<br />
sowie die University of Akron, USA.<br />
An Spezialmessen und Tagungen werden zudem<br />
Kontakte zu jungen Unternehmen geknüpft, unter<br />
anderem aus dem Bereich der Nanotechnologie.<br />
So begann <strong>2003</strong> die Kooperation mit dem Start-up-<br />
Unternehmen Welco, das für komplexe Geräte wie<br />
Mobiltelefone und Notebooks ein innovatives Verfahren<br />
für Materialien der Löttechnik bei integrierten<br />
Schaltungen entwickelt hat. Das Ergebnis,<br />
ultrafeine Mikrolotpulver, ergänzt ideal <strong>Clariant</strong>s<br />
Geschäft mit Produkten zur Chipherstellung.
Ausblick<br />
<strong>Clariant</strong> sieht zurzeit noch keine nachhaltige<br />
Belebung der relevanten Märkte,<br />
ist jedoch zu Beginn des Jahres 2004<br />
optimistischer als im Herbst des Vorjahres.<br />
Die Massnahmen, die für den Turnaround<br />
von <strong>Clariant</strong> eingeleitet worden<br />
sind, werden dazu führen, dass sich das<br />
Unternehmen weiter positiv entwickelt.<br />
Strategische Massnahmen<br />
Das während des Berichtszeitraums begonnene<br />
Transformationsprogramm wird im Jahr 2004 mit<br />
hoher Intensität fortgesetzt. Die einzelnen Projekte<br />
werden ihre Arbeit auf weite Teile des Konzerns<br />
ausweiten. Prozesse und Organisationsstrukturen<br />
werden optimiert und die neuen Modelle nach und<br />
nach eingeführt.<br />
Auch das Programm zum Verkauf von Unternehmensteilen<br />
geht weiter. Im Jahr 2004 werden die<br />
Geschäftseinheit Elektronikmaterialien und zwei<br />
weitere Geschäfte veräussert. Zusätzliche Optionen<br />
werden geprüft und je nach Marktbedingungen<br />
ebenfalls zum Verkauf angeboten.<br />
Marktbearbeitung<br />
Der Trend zur Verlagerung von Produktionskapazitäten<br />
nach Asien, vor allem in der Textil- und Lederindustrie,<br />
wird anhalten. Mit den bestehenden<br />
Produktionsanlagen in China und Hongkong ist die<br />
Division Textil, Leder & Papierchemikalien gut<br />
vorbereitet, um von dieser Entwicklung zu profitieren.<br />
Preisdruck und Überkapazitäten werden allerdings<br />
auch im kommenden Jahr die Industrie<br />
belasten und die Abwanderung in Tieflohnländer<br />
weiter begünstigen.<br />
Die Division Pigmente & Additive erwartet für<br />
das Jahr 2004 steigende Umsätze und ein Gesamtwachstum,<br />
das über dem Markt liegt, hauptsächlich<br />
getrieben durch die Einführung einer Reihe neuer<br />
innovativer Produkte. So wird im vierten Quartal<br />
eine neue Produktionsanlage für DPP-Pigmente in<br />
Betrieb gehen, womit die Division ihr Angebot an<br />
hochwertigen Pigmenten für Lacke wesentlich<br />
erweitert. Der starke Kundenfokus soll durch die<br />
Entwicklung neuer Servicekonzepte sowie durch<br />
verbesserte Verkaufs- und Marketingaktivitäten<br />
weiter ausgebaut werden.<br />
Im Rahmen des strategischen Wachstumsplans<br />
für den asiatischen Raum plant die Division Masterbatches<br />
für 2004 den Aufbau weiterer Produktionsstätten<br />
in China. In Schanghai sollen die Kapazitäten<br />
verdoppelt und ein Neubau errichtet werden. Die<br />
viel versprechende ColorWorks-Initiative wird mit<br />
der Eröffnung zweier weiterer Design Centers in<br />
Nordamerika vorangetrieben. Die Division hat unter<br />
den Herstellern von Farbkonzentraten das weltweit<br />
grösste Produktionsnetzwerk und rechnet mit einer<br />
erneuten Erhöhung ihres Marktanteils im Jahr 2004.<br />
Die Division Funktionschemikalien will die Auslastung<br />
ihrer Produktionskapazität erneut steigern<br />
und strebt für das Jahr 2004 weiteres Wachstum an.<br />
Die Division Life Science & Elektronikchemikalien<br />
richtet ihr Hauptaugenmerk im Jahr 2004 auf die<br />
Intensivierung und die Verbreiterung ihrer Kundenbasis<br />
sowie auf die Verbesserung der Kostensituation.<br />
Dies betrifft neben der Verringerung der Gemeinkosten<br />
und der Reduzierung des Anlagevermögens die<br />
Steigerung der Kapazitätsauslastung der Anlagen.<br />
Die Implementierung von geschäftsspezifischen<br />
Strategien sowie die Anpassung der organisatorischen<br />
Strukturen wird im Hinblick auf ein zukünftiges<br />
Wachstum fortgeführt.<br />
Lagebericht<br />
37
Niemandsland.<br />
Spielraum. Denkraum. Freiraum.<br />
Das Mikroreaktorteam von<br />
<strong>Clariant</strong> kann zehn Prozent seiner<br />
Arbeitszeit, mehr als einen Monat<br />
im Jahr, ins Ungewisse investieren:<br />
in die Kreativität. Mit dem<br />
Ziel, dem Niedagewesenen auf<br />
die Spur zu kommen. Sie wagen<br />
sich ins Reich der Möglichkeiten,<br />
um neue Wirklichkeiten zu<br />
finden. Und sie sind erfolgreich.<br />
So sehr, dass sie ihr Know-how<br />
zum Produkt machen konnten, für<br />
das sich die chemische Industrie<br />
brennend interessiert. Die Welt<br />
braucht Köpfe, die Zeit Ideen. Von<br />
<strong>Clariant</strong>.
«Ut sit …»<br />
«Cura ut sit mens sana in corpore<br />
sano», heisst es genau. «… dass<br />
ein gesunder Geist in einem<br />
gesunden Körper sei.» – Es wird<br />
einem also nichts leicht gemacht.<br />
Wer Geist und Körper in Form<br />
halten will, muss etwas dafür tun:<br />
zum Beispiel regelmässig den<br />
Status erheben. So bietet <strong>Clariant</strong><br />
den Mitarbeitenden ein Programm<br />
von arbeitsmedizinischen Serviceleistungen.<br />
Damit es dem<br />
Körper so gut geht wie dem Geist.
Spirit of Challenge<br />
Das Beste kommt von innen. Das<br />
zeigt sich bei <strong>Clariant</strong> in allen<br />
Bereichen. Bei den Produkten<br />
wie bei Produktionsmethoden,<br />
die durch <strong>Clariant</strong> Technologien<br />
optimiert werden. Und im<br />
übertragenen Sinne auch bei den<br />
Mitarbeitenden. Mit dem Ziel,<br />
möglichst viele Fach- und<br />
Führungskräfte aus den eigenen<br />
Reihen heranzubilden, wurde<br />
unter anderem das Pioneer<br />
Program ins Leben gerufen. Eine<br />
Talentschmiede, in der die besten<br />
Köpfe des Unternehmens ihre<br />
Stärken entfalten lernen: bei<br />
<strong>Clariant</strong>. Für die eigene und die<br />
Zukunft des Unternehmens.
Bericht der Divisionen<br />
Textil, Leder & Papierchemikalien<br />
Pigmente & Additive<br />
Masterbatches<br />
Funktionschemikalien<br />
Life Science &<br />
Elektronikchemikalien<br />
44<br />
Übersicht<br />
Porträt<br />
Die Division ist einer der führenden Anbieter von<br />
Spezialchemikalien und Farben für die Textil-, Lederund<br />
Papierindustrie. Zu den Textilfarbstoffen<br />
gehören unter anderem Dispers-, Reaktiv-, Säureund<br />
Schwefelfarbstoffe. Die Textilchemikalien<br />
umfassen Spezialchemikalien zur Vorbehandlung,<br />
zum Färben, Bedrucken und Veredeln von Textilien.<br />
Optische Aufheller und Chemikalien zur funktionalen<br />
Die Division entwickelt und produziert Pigmente für<br />
Lacke und Anstrichfarben, für Kunststoffe und für<br />
Spezialanwendungen. Die Produktpalette umfasst<br />
Hochleistungspigmente, die den hohen Anforderungen<br />
der Automobil- und Elektronikindustrie standhalten.<br />
Druckpigmente finden ihren Absatz in der<br />
Druckfarbenindustrie. Zum Geschäft gehören<br />
ausserdem Additive zur Verbesserung der Hitzebe-<br />
Die Division Masterbatches liefert Farb- und Additivkonzentrate<br />
sowie spezielle Mischungen dieser<br />
Komponenten. Die Kombination von weltweiter<br />
Präsenz und starken lokalen Partnerschaften macht<br />
<strong>Clariant</strong> zu einem bevorzugten Lieferanten für<br />
Die Produkte der Division basieren auf Tensiden und<br />
Polymeren. Die Geschäftseinheit Detergents ist mit<br />
anionischen und kationischen Tensiden sowie mit<br />
Bleichaktivatoren Partner der Waschmittelindustrie.<br />
Perfomance Chemicals finden ihre Abnehmer in<br />
unterschiedlichen Industrien wie Körperpflege,<br />
Die Division hat vier Geschäftseinheiten: Elektronikmaterialien,<br />
Pharma, Custom Synthesis und Specialty<br />
Fine Chemicals. Elektronikmaterialien sind Chemikalien<br />
für den Lithografieprozess bei der Produktion<br />
von Halbleiterbauelementen und neu entwickelte<br />
Folien für das Lichtmanagement. Die Specialty Fine<br />
Chemicals decken mit Silanderivaten, Derivaten der<br />
Glyoxalsäure und auf Diketen basierenden Chemika-<br />
Ausrüstung gehören ebenfalls zum Angebot. Die<br />
Geschäftseinheit Papierchemikalien liefert Papierfarbstoffe,<br />
optische Aufheller sowie Prozess- und<br />
Aufschlusschemikalien. Die Geschäftseinheit Leder<br />
arbeitet auf dem Gebiet der Veredelungschemikalien.<br />
Das Angebot umfasst alle Chemikalien für Zurichtung,<br />
Färbung und die komplette Nasschemie.<br />
ständigkeit sowie der Licht- und Wetterechtheiten<br />
von Kunststoffen und Lacken. Halogenfreie Flammschutzmittel<br />
werden in Schutzbeschichtungen, in<br />
Harzen, in Thermoplasten und in Polyesterfasern<br />
eingesetzt. Zudem gehören hochwertige Wachse<br />
auf Basis verschiedener Rohstoffe zum Portfolio der<br />
Division.<br />
Kunststoffverarbeiter und für die Textilindustrie. Auf<br />
lokaler Ebene bietet jede der 54 Fertigungsstätten der<br />
Division vollen technischen Service für alle Produkte<br />
und Anwendungen.<br />
Luftfahrt, Automobil, Pflanzenschutz, Farben, Lacke<br />
oder Kunststoffe. Die Einheit Process Chemicals<br />
vermarktet Produkte und Dienstleistungen für die Öl<br />
und Erdgas erzeugende und verarbeitende Industrie<br />
sowie für die Metallbearbeitung und die Bergbauindustrie. <br />
lien ganz unterschiedliche industrielle Anwendungen<br />
ab. Die Einheit Pharma ist Servicepartner bei<br />
der Einführung neuer Medikamente und liefert kundenspezifische<br />
Vorprodukte auf hoher Synthesestufe,<br />
patentgeschützte Wirkstoffe und rund 30 verschiedene<br />
Generika. Der Schwerpunkt bei Custom<br />
Synthesis sind Vorprodukte und Wirkstoffe für<br />
Pflanzenschutzmittel.
Märkte Marken und Produkte<br />
Bekleidung, Heimtextilien, Technische Textilien,<br />
Bekleidungsleder, Autoleder, Papier, Verpackung,<br />
Bauindustrie<br />
Farben, Lacke, Beschichtungen, Kunststoffe,<br />
Automobilindustrie<br />
Automobil, Textil- und Technische Fasern, Elektronikund<br />
Elektroindustrie, Haushaltsgeräte, Spielzeug,<br />
medizinische Geräte, Sportartikel, Verpackungen<br />
Wasch-, Spül- und Reinigungsmittel, Körperpflege,<br />
Luftfahrt, Automobil- und Maschinenbau, Pflanzenschutz,<br />
Farben und Lacke, Kunststoffe, Bau, Öl- und<br />
Gasförderung, Bergbau<br />
Halbleiter- und Elektronikindustrie, Pharma- und<br />
Agroindustrie, Industrien wie Coatings, Kunststoffe,<br />
Duft- und Aromastoffe<br />
UV-Absorber, Fluorchemikalien, Papierfarbstoffe<br />
(Cartasol ® ), Dispersfarbstoffe (Foron ® ), Reaktivfarbstoffe<br />
(Drimarene ® )<br />
Hostaperm ® Pigmente, PV Fast ® , Graphtol ® ,<br />
Novoperm ® Pigmente, Reflex Blue ® Grades,<br />
Exolith ® , Ceridust ®<br />
Cesa ® , Hydrocerol ® , Remafin ® , Renol ® , Omnicolor ® ,<br />
ColorWorks <br />
Oxethylate, Polyethylenglykole, Peractive ® ,<br />
Hostapur SAS ® Korrosionsinhibitoren und Biozide,<br />
Genamin ® , Genapol ® , Calcogen ® , Klebosol ® ,<br />
Arkopal ® , Safeway ® , Safewing ® , Antifrogen ® ,<br />
Safebreak ® , Genosorb ® , Dodiflow ® , Dissolvan ® ,<br />
Scaletreat ® , Phasetreat ®<br />
Pharmazeutische und agrochemische Wirkstoffe,<br />
Generika, Vorprodukte, Building Blocks,<br />
AZ ® Photoresists<br />
Bericht der Divisionen<br />
45
46<br />
Textil, Leder & Papierchemikalien<br />
Geschäftsverlauf<br />
Die Division Textil, Leder & Papierchemikalien hat<br />
ihren Umsatz in Landeswährungen um 1% gesteigert.<br />
In Schweizer Franken bedeutet dies einen<br />
Umsatzrückgang von 6%. Der EBITDA beträgt 243<br />
Mio. CHF, was einer Marge von 11.2% entspricht.<br />
Die Geschäftseinheit Textilfarbstoffe hat <strong>2003</strong><br />
unter einer schwachen Nachfrage gelitten, die unter<br />
anderem auf die wachsende Konkurrenz aus Asien<br />
zurückzuführen ist. Dabei drückte die laufende<br />
Verlagerung der Textilproduktion in den asiatischen<br />
Raum die Nachfrage insbesondere in den USA und<br />
in Europa. Die Geschäftseinheit begegnet diesem<br />
Trend mit dem weiteren Ausbau ihrer Produktionskapazität<br />
in Tianjin, China. Neben der schwachen<br />
Nachfrage haben anhaltender Preisdruck und<br />
starke Währungseinflüsse das Ergebnis zusätzlich<br />
belastet.<br />
Erfreulich hat sich Archroma entwickelt, der<br />
Farbmanagement-Service von <strong>Clariant</strong> für die Textilindustrie.<br />
Das neuartige Konzept hat im Markt<br />
erfolgreich Fuss gefasst. Mit der Eröffnung eines<br />
zusätzlichen Labors in New York konnte ein weiterer<br />
Meilenstein erreicht werden.<br />
Das Ergebnis der Geschäftseinheit Textilchemikalien<br />
verzeichnete eine vorteilhafte Volumenentwicklung.<br />
Weiterhin auf hohem Niveau hat sich die<br />
Nachfrage nach wasser-, schmutz- und ölabweisenden<br />
Produkten für Technische Textilien auf der Basis<br />
von Nuva-Produkten bewegt. Dagegen wirkten sich<br />
jedoch die steigenden Rohmaterialpreise negativ<br />
auf die Margenentwicklung aus.<br />
Eine ganze Reihe von Faktoren haben den<br />
Geschäftsverlauf der Geschäftseinheit Leder beeinflusst.<br />
Die Margen litten unter gestiegenen Rohmaterialpreisen<br />
und dem hohen Preisdruck. Auch<br />
im Ledermarkt zeichnet sich eine zunehmende<br />
Verlagerung von Kapazitäten nach Asien, insbesondere<br />
China, ab.<br />
Weitgehend stabil ist die Geschäftsentwicklung<br />
im Papiergeschäft verlaufen, trotz weiterer Kapazitätsanpassungen<br />
in der Papierindustrie, in der sich<br />
eine klare Tendenz hin zu schlankeren Strukturen<br />
abzeichnet. Dies hat zusätzliche Möglichkeiten im<br />
Bereich technischer Service eröffnet, der vermehrt<br />
extern nachgefragt worden ist.<br />
Portfolioschwerpunkte<br />
Die Division ist einer der führenden Anbieter von<br />
Spezialchemikalien und Farben für die Textil-, Lederund<br />
Papierindustrie. Sie verfügt über dezentralisierte<br />
Strukturen und eine breite Produktpalette.<br />
Die Geschäftseinheit Textilfarbstoffe bietet unter<br />
anderem Dispers-, Reaktiv-, Säure- und Schwefelfarbstoffe<br />
an.<br />
Die Produktpalette der Geschäftseinheit Textilchemikalien<br />
umfasst Spezialchemikalien zur Vorbehandlung,<br />
zum Färben, zum Bedrucken und zum<br />
Veredeln von Textilien. Optische Aufheller und<br />
Chemikalien zur funktionalen Ausrüstung auch von<br />
Technischen Textilien gehören ebenfalls zum<br />
Angebot.<br />
Die Geschäftseinheit Papierchemikalien liefert<br />
Papierfarbstoffe, optische Aufheller sowie Prozessund<br />
Aufschlusschemikalien.<br />
Zu den führenden Anbietern auf dem Gebiet der<br />
Veredelungschemikalien gehört die Geschäftseinheit<br />
Lederchemikalien. Das Angebot umfasst alle<br />
Chemikalien für Zurichtung, Färbung und die komplette<br />
Nasschemie.<br />
Veränderungen. Im Berichtszeitraum hat <strong>Clariant</strong><br />
das letzte Hydrosulfit-Werk in Widnes, Grossbritannien,<br />
geschlossen. Das Hydrosulfit-Geschäft in Nordamerika<br />
ist bereits Ende 2002 veräussert worden.
Innovationen<br />
Die Division hat im Jahr <strong>2003</strong> eine breite Palette<br />
neuer Produkte entwickelt. So ist unter anderem das<br />
neue Textilfärbemittel Nylosan S erfolgreich im<br />
Markt eingeführt worden. Auf starke Nachfrage<br />
stiess auch der neu entwickelte optische Aufheller<br />
Hostalux CPA.<br />
Im Bereich der Technischen Textilien hat die<br />
Division eine neue Generation von Nuva-Produkten<br />
auf den Markt gebracht. In der Geschäftseinheit<br />
Leder entwickelte <strong>Clariant</strong> eine neue Reihe von<br />
Veredelungsprodukten, die sich bereits im Markt<br />
etabliert haben.<br />
Ausblick<br />
Der Trend zur Verlagerung von Produktionskapazitäten<br />
nach Asien, insbesondere in der Textil- und<br />
Lederindustrie, hält weiter an. Mit den bestehenden<br />
Produktionsanlagen in der Region Greater China<br />
verfügt <strong>Clariant</strong> über eine gute Voraussetzung, um<br />
diese Entwicklung nutzen zu können. Preisdruck<br />
und Überkapazitäten werden auch im kommenden<br />
Jahr die Industrie belasten und die Abwanderung in<br />
Tieflohnländer weiter begünstigen.<br />
Bericht der Divisionen<br />
Gewinn/Verlust<br />
Mio. CHF<br />
<strong>2003</strong> 2002<br />
Umsatz 2 179 2 306<br />
EBITDA* 243 299<br />
EBITDA-Marge 11.2% 13.0%<br />
* Vor Restrukturierung und<br />
Veräusserungen<br />
Geschäftseinheiten<br />
Textilfarbstoffe, Textilchemikalien,<br />
Leder, Papier<br />
Hauptsitz<br />
Muttenz, Schweiz<br />
47
48<br />
Pigmente & Additive<br />
Geschäftsverlauf<br />
Die Division Pigmente & Additive hat ihren Umsatz in<br />
Landeswährungen um 1% gesteigert. In Schweizer<br />
Franken bedeutet dies einen Umsatzrückgang von<br />
4%. Der EBITDA beträgt 236 Mio. CHF, was einer<br />
Marge von 13.5% entspricht.<br />
In einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld<br />
haben sämtliche Geschäftseinheiten zu diesem<br />
Ergebnis beigetragen. Der merkliche Preisrückgang<br />
für viele Produkte ist durch Mengenwachstum<br />
teilweise ausgeglichen worden.<br />
Die Geschäftseinheit Coatings litt unter einer<br />
schwachen Nachfrage auf dem europäischen und<br />
dem nordamerikanischen Markt. Diese ist jedoch<br />
durch die gute Leistung in Asien und Südamerika<br />
kompensiert worden. Zusätzlich hat die gute Kapazitätsauslastung<br />
und das strikte Kostenmanagement<br />
für befriedigende Margen gesorgt.<br />
Im Geschäft mit der Kunststoffindustrie haben<br />
sich vor allem Pigmente für die Masterbatchherstellung<br />
und Antioxidantien überdurchschnittlich<br />
entwickelt.<br />
Bei den traditionellen Druckpigmenten ist die<br />
Nachfragesituation weiterhin unbefriedigend geblieben.<br />
Dagegen gewinnt der Bereich des berührungslosen<br />
Drucks zunehmend an Bedeutung.<br />
Zufriedenstellend ist die Entwicklung bei den<br />
Specialized Industries verlaufen. Die Geschäftseinheit<br />
hat vom Trend zu umweltschonenden Produkten,<br />
speziell im Kosmetik- und Waschmittelbereich,<br />
profitiert. Die neuartigen Metallocen-Wachse<br />
stossen auf grosses Interesse.<br />
Portfolio<br />
Die Division entwickelt und produziert Pigmente für<br />
Lacke und Anstrichfarben, für Kunststoffe und für<br />
Spezialanwendungen. Ihr Know-how und die weltweite<br />
Präsenz machen <strong>Clariant</strong> zu einem Marktführer<br />
für Pigmente und Additive.<br />
Mit einer breiten Produktpalette, die zahlreiche<br />
Hochleistungspigmente wie beispielsweise Inkjetfarben<br />
umfasst, hält <strong>Clariant</strong> auch den hohen Anforderungen<br />
der Automobil- und Elektronikindustrie<br />
stand.<br />
Auch in der Druckfarbenindustrie gehört <strong>Clariant</strong><br />
zu den führenden Anbietern von Pigmenten und<br />
Wachsen und kann höchste Ansprüche erfüllen,<br />
etwa bei der Herstellung von Sicherheitsfarben für<br />
den Druck von Banknoten.<br />
Zum Geschäft gehören ausserdem Additive zum<br />
Verbessern der Hitzebeständigkeit sowie der Lichtund<br />
Wetterechtheiten von Kunststoffen und Lacken.<br />
Halogenfreie Flammschutzmittel werden in Schutzbeschichtungen<br />
im Bausektor, in Harzen für Konstruktion<br />
und Elektronik sowie in Thermoplasten und<br />
Polyesterfasern eingesetzt.<br />
Zum umfassenden Kernportfolio der Division<br />
gehören zudem Wachse auf Basis verschiedener<br />
Rohstoffe. Diese Produkte spielen in ihren Anwendungsgebieten<br />
eine führende Rolle.
Innovation<br />
Aufgrund der hohen Resonanz, die die neuen, auf<br />
der Metallocen-Technologie beruhenden Wachse<br />
im Markt ausgelöst haben, plant <strong>Clariant</strong> im Industriepark<br />
Höchst in Frankfurt den Bau einer neuen<br />
Anlage für niedermolekulare Hochleistungspolymere.<br />
Die Produkte werden unter dem Namen Licocen‚<br />
vertrieben und finden Verwendung in Composits,<br />
Schmelzklebern oder bei der Herstellung von Polystyrolschaum.<br />
Die neue Anlage wird Anfang 2006 in<br />
Betrieb gehen.<br />
Eine Erfolgsgeschichte sind die neuen halogenfreien<br />
Flammschutzmittel von <strong>Clariant</strong>. Sie wurden<br />
eigens für den Brandschutz von Kunststoffen in<br />
elektrischen und elektronischen Geräten entwickelt.<br />
<strong>Clariant</strong> hat im Berichtszeitraum mit dem Bau einer<br />
Anlage in Knapsack, nahe Köln, begonnen, die im<br />
Jahr 2004 die Produktion aufnehmen wird.<br />
Der Anteil am Gesamtumsatz der Division mit<br />
neuen und modifizierten Produkten ist im Berichtsjahr<br />
um weitere 2% auf nunmehr 20% gestiegen.<br />
Ausblick<br />
Die Division erwartet für das kommende Jahr<br />
steigende Umsätze und ein Gesamtwachstum, das<br />
über dem Markt liegt, hauptsächlich getrieben<br />
durch die Einführung einer Reihe neuer innovativer<br />
Produkte.<br />
So wird im vierten Quartal eine neue Produktionsanlage<br />
für DPP-Pigmente in Betrieb gehen, womit<br />
die Division ihr Angebot an hochwertigen Pigmenten<br />
für Lacke wesentlich erweitert.<br />
Der starke Kundenfokus soll durch die Entwicklung<br />
neuer Servicekonzepte sowie durch verbesserte<br />
Verkaufs- und Marketingaktivitäten weiter<br />
ausgebaut werden.<br />
Bericht der Divisionen<br />
Gewinn/Verlust<br />
Mio. CHF<br />
<strong>2003</strong> 2002<br />
Umsatz 1 745 1 814<br />
EBITDA* 236 285<br />
EBITDA-Marge 13.5% 15.7%<br />
* Vor Restrukturierung und<br />
Veräusserungen<br />
Geschäftseinheiten<br />
Coating Industries, Plastic<br />
Industries, Printing Industries<br />
und Specialized Industries<br />
Hauptsitz<br />
Sulzbach am Taunus,<br />
Deutschland<br />
49
50<br />
Masterbatches<br />
Geschäftsverlauf<br />
Die Division Masterbatches hat ihren Umsatz in<br />
Landeswährungen um 5% gesteigert. In Schweizer<br />
Franken bedeutet dies eine Umsatzsteigerung um<br />
1%. Der EBITDA beträgt 114 Mio. CHF, was einer<br />
Marge von 10.9% entspricht.<br />
Alle vier regionalen Geschäftseinheiten konnten<br />
im Berichtszeitraum ihren Umsatz steigern. Besonders<br />
erfreulich haben sich die Verkäufe im asiatischen<br />
Raum und in Lateinamerika entwickelt. Die<br />
Regionen Nordamerika und Europa konnten mit<br />
dieser Entwicklung nicht ganz Schritt halten, wobei<br />
sich in Nordamerika im zweiten Halbjahr eine<br />
deutliche Erholung abzeichnete.<br />
Insgesamt ist die Division Masterbatches stärker<br />
als der Markt gewachsen. Das operative Ergebnis<br />
der Division wurde jedoch durch höhere Lohnkosten<br />
und durch Preisdruck belastet.<br />
Portfolio<br />
Das weltweite Fertigungsnetzwerk der Division<br />
Masterbatches liefert Farb- und Additivkonzentrate<br />
sowie spezielle multifunktionelle Mischungen dieser<br />
Komponenten. Die Kombination von weltweiter<br />
Präsenz und starken lokalen Partnerschaften macht<br />
<strong>Clariant</strong> zu einem bevorzugten Lieferanten für<br />
Kunststoffverarbeiter und für die Textilindustrie.<br />
Auf lokaler Ebene bietet jede der 54 Fertigungsstätten<br />
der Division vollen technischen Service für<br />
alle Produkte und Anwendungen. <strong>Clariant</strong> verfügt<br />
damit über eine einmalige technologische Kompetenz<br />
in allen bedeutenden Märkten und Segmenten<br />
der Welt.<br />
Veränderungen. <strong>Clariant</strong> Masterbatches hat ihre<br />
Wachstumsstrategie auch im abgelaufenen<br />
Geschäftsjahr fortgesetzt. Mit der Akquisition des<br />
kanadischen Unternehmens Quality Colour, einem<br />
Anbieter für Farb- und Additivkonzentrate, konnte im<br />
Berichtszeitraum die Präsenz im nordamerikanischen<br />
Markt weiter ausgebaut werden. Im asiatischen<br />
Raum ist im aufstrebenden Markt Vietnam<br />
eine neue Anlage eröffnet worden.
Innovation<br />
Innovationen spielen in der Division Masterbatches<br />
eine zentrale Rolle. So ist der weitaus grösste Teil<br />
der Entwicklungen der Division speziell auf einzelne<br />
Kundenbedürfnisse oder auf spezifische Anforderungen<br />
eines Absatzsegmentes zugeschnitten.<br />
Dementsprechend erneuert die Division jährlich<br />
mehr als 25% ihres Produktportfolios.<br />
Im Rahmen der im vergangenen Jahr gestarteten,<br />
globalen ColorWorks-Initiative, sind im Berichtszeitraum<br />
zwei weitere Design Centers in New York<br />
und in Frankfurt eröffnet worden. ColorWorks bietet Designern bei der Gestaltung ihrer Produkte<br />
einen umfassenden Service. Mit Hilfe von computergestützten<br />
Designwerkzeugen können Kundenprodukte<br />
dreidimensional dargestellt, in Echtzeit<br />
farblich entwickelt und in virtuellen Umgebungen<br />
platziert werden.<br />
So sind im Berichtszeitraum mit ColorWorks unter anderem neuartige Verpackungen für Körperpflegeprodukte<br />
entwickelt worden, die abhängig von<br />
der Sonneneinstrahlung und der Temperatur verschiedene<br />
Farbtöne annehmen.<br />
Für den Wachstumsmarkt PET-Flaschen hat<br />
<strong>Clariant</strong> eine neue Produktelinie heller, lichtdurchlässiger<br />
Farben auf den Markt gebracht. Durch<br />
deutlich reduzierte Mengen benötigter Pigmente<br />
werden die Produktionskosten für PET-Flaschen<br />
beträchtlich reduziert.<br />
Ausblick<br />
Im Rahmen des strategischen Wachstumsplans für<br />
den asiatischen Raum sind im Jahr 2004 die Erstellung<br />
weiterer Produktionsstätten in China geplant.<br />
In Schanghai sollen die Kapazitäten verdoppelt und<br />
ein Neubau errichtet werden.<br />
Die vielversprechende ColorWorks -Initiative<br />
wird mit der Eröffnung zweier weiterer Design<br />
Centers in Nordamerika weiter vorangetrieben.<br />
Als Hersteller von Farbkonzentraten mit der<br />
besten globalen Präsenz rechnet die Division<br />
Masterbatches im Jahr 2004 mit einer weiteren<br />
Erhöhung ihres Marktanteils.<br />
Bericht der Divisionen<br />
Gewinn/Verlust<br />
Mio. CHF<br />
<strong>2003</strong> 2002<br />
Umsatz 1 041 1 027<br />
EBITDA* 114 127<br />
EBITDA-Marge 10.9% 12.4%<br />
* Vor Restrukturierung und<br />
Veräusserungen<br />
Geschäftseinheiten<br />
Europe, Asia Pacific, NAFTA,<br />
Latin America<br />
Hauptsitz<br />
Muttenz, Schweiz<br />
51
52<br />
Funktionschemikalien<br />
Geschäftsverlauf<br />
Die Division Funktionschemikalien hat ihren Umsatz<br />
in Landeswährungen um 2% gesteigert. Der Umsatz<br />
in Schweizer Franken ist um 2% zurückgegangen.<br />
Der EBITDA beträgt 245 Mio. CHF, was einer Marge<br />
von 14.0% entspricht.<br />
Die Geschäftseinheit Detergents konnte ihre<br />
Volumen auf hohem Niveau halten. Die Markteinführung<br />
von neuen Tensidmischungen führte insbesondere<br />
in den USA zur Steigerung der Marktanteile.<br />
Bei den Performance Chemicals hat das Geschäft<br />
mit Enteisungsmitteln zu guten Ergebnissen geführt,<br />
vor allem in der NAFTA-Region. Damit konnte auch<br />
die Kapazitätsauslastung deutlich verbessert werden.<br />
Die gemeinsame Vermarktung der Personal-<br />
Care-Biozide, Konservierungsmittel, und der übrigen<br />
Kosmetikrohstoffe ist von den Kunden ebenfalls<br />
positiv aufgenommen worden.<br />
Im Kosmetikmarkt haben die Markenartikler<br />
weiter an Boden verloren. Der Trend zu preiswerten<br />
Handelsmarken sorgte auch bei den Rohstoffen im<br />
Bereich Personal Care für erheblichen Preisdruck.<br />
Trotzdem hat sich das Geschäft speziell in Europa<br />
gut entwickelt.<br />
Bei Process Chemicals konnte das Geschäft in<br />
Europa auf hohem Niveau zulegen. In Lateinamerika<br />
sind trotz der schwierigen Situation in Venezuela<br />
Marktanteile hinzugewonnen worden. Erfreulich ist<br />
das starke Wachstum des Erdölgeschäftes im strategischen<br />
Markt Nordamerika ausgefallen.<br />
Portfolio<br />
Die Produkte der Division Funktionschemikalien<br />
basieren auf nichtionischen, anionischen und<br />
kationischen Tensiden sowie auf Polymeren. Die<br />
wichtigsten Produkte sind hochwertige Rohstoffe<br />
für Waschmittel und Kosmetika sowie Hilfsmittel<br />
für die Erdölindustrie, gekoppelt mit umfassendem<br />
Service.<br />
Die Geschäftseinheit Detergents ist mit anionischen,<br />
kationischen und speziellen nichtionischen<br />
Tensiden sowie Bleichaktivatoren globaler Partner<br />
der Waschmittelindustrie.<br />
Die auf dem gesamten Produktportfolio der<br />
Division beruhenden Perfomance Chemicals finden<br />
ihre Abnehmer in unterschiedlichen Industrien:<br />
unter anderem Körperpflege, Luftfahrt, Automobil,<br />
Pflanzenschutz, Farben und Lacke, Kunststoffe und<br />
industrielle Chemie.<br />
Die Geschäftseinheit Process Chemicals vermarktet<br />
Produkte und Dienstleistungen für die Öl<br />
und Erdgas erzeugende und verarbeitende Industrie.<br />
Weitere Schwerpunkte sind Produkte für die Metallbearbeitung,<br />
für den Bergbau und für die chemische<br />
Industrie.<br />
Die Geschäftseinheit Biozide produziert und<br />
formuliert ein breites Spektrum biologisch aktiver<br />
Additive für Kosmetika, Farben, Polymere und Desinfektionsmittel.<br />
Veränderungen. Im Rahmen der strategischen<br />
Neuausrichtung des Konzerns auf stark serviceorientierte<br />
Geschäfte hat <strong>Clariant</strong> im Berichtszeitraum<br />
die Geschäftseinheit Celluloseether veräussert.<br />
Celluloseether werden vorwiegend in der Bauindustrie<br />
angewendet, die für <strong>Clariant</strong> keinen Zielmarkt<br />
mehr darstellt.<br />
In Macae, Brasilien, hat <strong>Clariant</strong> Oilfield Services<br />
ein neues Labor mit über 40 Arbeitsplätzen eröffnet,<br />
das mit seinen Dienstleistungen und dem technischen<br />
Support die Kunden vor Ort noch schneller<br />
und besser unterstützen kann.
Innovation<br />
Die Geschäftseinheit Detergents konnte auf dem<br />
Gebiet Wäscheweichspüler und Waschmitteladditive<br />
erfolgreich neue Produkte im Markt einführen.<br />
Die Division hat eine neue Generation von Flugzeugenteisern<br />
entwickelt, die sich durch besonders<br />
umweltfreundliche Eigenschaften auszeichnet.<br />
Im Körperpflegebereich brachte die Division<br />
unter anderem neue Haarpflegerohstoffe mit verbessertem<br />
Sicherheitsprofil sowie eine neue, eisenfreie<br />
Generation von Wirkstoffen für Antiperspirants<br />
mit verbesserter Wirkung auf den Markt.<br />
Die Geschäftseinheit Process Chemicals arbeitet<br />
intensiv an der Weiterentwicklung neuer Hydratinhibitoren,<br />
die die Bildung von Gashydraten bei der<br />
Gasförderung verhindern.<br />
Ausblick<br />
Die Division Funktionschemikalien strebt für 2004<br />
weiteres Wachstum an. Die Kapazitätsauslastung<br />
soll weiter gesteigert, die Kosten und das Umlaufvermögen<br />
sollen gleichzeitig gesenkt werden.<br />
Bericht der Divisionen<br />
Gewinn/Verlust<br />
Mio. CHF<br />
<strong>2003</strong> 2002 1<br />
Umsatz 1 752 1 790<br />
EBITDA* 245 156<br />
EBITDA-Marge 14.0% 8.7%<br />
* Vor Restrukturierung und<br />
Veräusserungen<br />
1 angepasst<br />
Geschäftseinheiten<br />
Detergents, Performance Chemicals,<br />
Process Chemicals,<br />
Cellulose Ethers & Dispersion<br />
Powders, Biocides*<br />
Hauptsitz<br />
Sulzbach am Taunus,<br />
Deutschland<br />
* Die Geschäftseinheit Biocides ist<br />
Ende <strong>2003</strong> in die Geschäftseinheiten<br />
Performance Chemicals und Process<br />
Chemicals eingegliedert worden.<br />
53
54<br />
Life Science & Elektronikchemikalien<br />
Geschäftsverlauf<br />
Der Umsatz der Division Life Science & Elektronikchemikalien<br />
ist in Landeswährungen um 9.0%<br />
zurückgegangen. In Schweizer Franken bedeutet<br />
dies einen Umsatzrückgang von 12%. Der EBITDA<br />
beträgt 56 Mio. CHF, was einer Marge von 5.2%<br />
entspricht.<br />
In der Geschäftseinheit Elektronikmaterialien<br />
haben die allmähliche Erholung der Halbleiterindustrie<br />
sowie die starken Wachstumsraten des Flachbildschirmmarktes<br />
eine deutliche Wirkung auf<br />
das Ergebnis gehabt. Dank der führenden Position<br />
bei neuen Photo-Resist-Technologien und im Flachbildschirmgeschäft<br />
konnte die Geschäftseinheit das<br />
Wachstumspotenzial nutzen. Die Wachstumsbemühungen<br />
mit neuen Technologien für den Elektronikmarkt,<br />
wie beispielsweise Light Management<br />
Films, Flüssigkristalle und Isolationsmaterialien für<br />
integrierte Schaltungen, werden fortgesetzt.<br />
Von der Implementierung einer neuen Strategie<br />
hat die Geschäftseinheit Pharma profitiert. Neben<br />
der Verstärkung der Aktivitäten im Generika-Markt<br />
sind gezielte Massnahmen im Hinblick auf Effizienzsteigerungen<br />
eingeleitet worden. So wurden die<br />
italienischen und französischen Werke bereits<br />
umstrukturiert. Kundenanforderungen stehen im<br />
Zentrum aller Verbesserungen, was sich im Ausbau<br />
der Dienstleistungsangebote in Forschung, Pilotierung<br />
und Kleinproduktion widerspiegelt. Während<br />
Exporte in den nordamerikanischen Markt durch den<br />
schwachen Dollarkurs weiterhin belastet werden,<br />
hat sich das Gesamtgeschäft gemäss den Erwartungen<br />
entwickelt.<br />
Bei der Geschäftseinheit Custom Synthesis hat<br />
sich die anhaltende Tendenz zum Insourcing negativ<br />
bemerkbar gemacht. Die Marktbedingungen sind<br />
unverändert schwierig. Erschwerend haben sich<br />
zudem der starke Euro und der gestiegene Preisdruck<br />
aufgrund des Markteintritts weiterer asiatischer<br />
Anbieter ausgewirkt. Die Geschäftseinheit hat auf<br />
die veränderten Bedingungen durch erhebliche<br />
Kapazitätsanpassungen in Deutschland und in den<br />
USA reagiert.<br />
Specialty Fine Chemicals hat sich gut im Markt<br />
behauptet und dank gestiegener Kapazitätsauslastung<br />
das Vorjahresergebnis übertroffen. Intensive<br />
Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten im Bereich<br />
der Glyoxal-Chemie führten zur Entwicklung vielversprechender<br />
Produktlinien. Für Silicone und deren<br />
Polymere wird derzeit an weiteren Optimierungen<br />
gearbeitet.<br />
Portfolio<br />
Elektronikmaterialien. Das Portfolio der Geschäftseinheit<br />
umfasst alle Chemikalien für den Lithografieprozess<br />
bei der Produktion von Halbleiterbauelementen:<br />
Speicherchips, Prozessoren, Leseköpfe für<br />
Speicherplatten, Flachbildschirme. <strong>Clariant</strong> hat <strong>2003</strong><br />
bekannt gegeben, dass die Geschäftseinheit Elektronikmaterialien<br />
2004 verkauft werden soll.<br />
Specialty Fine Chemicals. Die Geschäftseinheit<br />
deckt mit Silanderivaten, mit Derivaten der Glyoxalsäure<br />
und mit auf Diketen basierenden Chemikalien<br />
ganz unterschiedliche Anwendungen ab. Im Jahr<br />
2002 sind die auf Chlor und Essigsäure basierenden<br />
Synthesebausteine der Geschäftslinie Organische<br />
Chemikalien in die selbstständig am Markt agierende<br />
<strong>Clariant</strong> (Acetyl Building Blocks) GmbH & Co. KG –<br />
kurz CABB – übergeführt worden. Die 100-prozentige<br />
Tochtergesellschaft, die ihr operatives Geschäft am<br />
1. Januar <strong>2003</strong> aufgenommen hat, ermöglicht es<br />
<strong>Clariant</strong>, die Produkte am Markt exakter zu positionieren<br />
und die Leistungsfähigkeit sichtbar zu steigern.
Pharma. Die Geschäftseinheit liefert Wirkstoffe,<br />
kundenspezifische Vorprodukte auf anspruchsvollem<br />
Niveau sowie rund 30 verschiedene Generika. Zusätzlich<br />
ist sie Servicepartner bei der Einführung<br />
neuer Medikamente. Das Spektrum umfasst Produkte<br />
für unterschiedliche therapeutische Anwendungen<br />
bis hin zu Wirkstoffen zur Bekämpfung von AIDS. Die<br />
Pharmaproduzenten in aller Welt zählen zu ihren<br />
Kunden.<br />
Custom Synthesis. Die Einheit liefert ihre Produkte<br />
in unterschiedliche Industrien. Ein Schwerpunkt<br />
sind Vorprodukte und Wirkstoffe für Pflanzenschutzmittel.<br />
Dazu kommen die Abnehmer aus den Sektoren<br />
Duft- und Aromastoffe, Fotochemie und anderen Bereichen.<br />
Die Einheit produziert exklusiv für einzelne<br />
Kunden, hat aber auch Katalogprodukte im Programm.<br />
Innovation<br />
In allen Geschäftseinheiten stellen Forschungs- und<br />
Entwicklungseinheiten und angegliederte Technika<br />
sicher, dass neue, effiziente und zukunftsweisende<br />
Wege zur Herstellung hochwertiger Produkte verfolgt<br />
werden.<br />
So hat beispielsweise die Geschäftseinheit<br />
Pharma eine Initiative lanciert, die sich auf die vielversprechende<br />
Mikroreaktortechnologie konzentriert,<br />
die gegenüber der herkömmlichen Synthese<br />
eine Reihe von Vorteilen aufweist.<br />
Die Aktivitäten im Bereich der organometallischen<br />
Chemie sind weiter ausgebaut worden. Mit einigen<br />
Glyoxalderivaten erschliessen sich ganz neue Anwendungsgebiete,<br />
und bei den Silanpolymeren ist<br />
die Kenntnis der Einsatzmöglichkeiten längst nicht<br />
ausgeschöpft.<br />
Ausblick<br />
Die Division richtet ihr Hauptaugenmerk 2004 auf die<br />
Intensivierung und die Verbreiterung ihrer Kundenbasis<br />
sowie auf die Verbesserung der Kostensituation.<br />
Dies betrifft neben der Verringerung der Gemeinkosten<br />
und der Reduzierung des Anlagevermögens<br />
die Steigerung der Kapazitätsauslastung der Anlagen.<br />
Die Implementierung von geschäftsspezifischen<br />
Strategien sowie die Anpassung der organisatorischen<br />
Strukturen werden im Hinblick auf ein zukünftiges<br />
Wachstum fortgeführt.<br />
Bericht der Divisionen<br />
Gewinn/Verlust<br />
Mio. CHF<br />
<strong>2003</strong> 2002 1<br />
Umsatz 1 076 1 222<br />
EBITDA* 56 97<br />
EBITDA-Marge 5.2% 7.9%<br />
* Vor Restrukturierung und<br />
Veräusserungen<br />
1 angepasst<br />
Geschäftseinheiten<br />
Elektronikmaterialien, Specialty<br />
Fine Chemicals, Pharma, Custom<br />
Synthesis<br />
Hauptsitz<br />
Sulzbach am Taunus,<br />
Deutschland<br />
55
Finanzbericht <strong>2003</strong><br />
56
Inhalt<br />
Finanzieller Lagebericht 58<br />
Corporate Governance 66<br />
Rechnungsabschluss <strong>2003</strong><br />
des <strong>Clariant</strong> Konzerns<br />
Konzern-Bilanzen 76<br />
Konzern-Erfolgsrechnungen 77<br />
Konzern-Geldflussrechnungen<br />
Aufstellung über die Veränderung<br />
78<br />
des konsolidierten Eigenkapitals 79<br />
Anhang zur Konzernrechnung 80<br />
Bericht der Konzernprüfer 107<br />
Statistischer Überblick Konzern<br />
5-Jahre-Übersicht Konzern 108<br />
Aktieninformation 110<br />
Aktionärsstruktur 111<br />
Rechnungsabschluss <strong>2003</strong><br />
der <strong>Clariant</strong> AG, Muttenz<br />
Bilanzen der <strong>Clariant</strong> AG 112<br />
Erfolgsrechnungen der <strong>Clariant</strong> AG<br />
Antrag über die Verwendung des<br />
113<br />
Bilanzgewinns 113<br />
Anhang zur Jahresrechnung 114<br />
Bericht der Revisionsstelle 116<br />
Vorausschauende Aussagen 117<br />
57
Finanzieller Lagebericht<br />
<strong>Clariant</strong> im Jahr <strong>2003</strong><br />
Überblick<br />
<strong>Clariant</strong> hat im Geschäftsjahr <strong>2003</strong> einen Umsatz von rund 8.5 Mrd. CHF<br />
erzielt. Auf vergleichbarer Basis entspricht dies einer Steigerung gegenüber<br />
dem Vorjahr um 1% in Lokalwährungen. In Schweizer Franken<br />
resultierte ein Umsatzrückgang um 4%. Nach einem Verlust von<br />
648 Mio. CHF im vergangenen Jahr erzielte <strong>Clariant</strong> einen Konzerngewinn<br />
von 161 Mio. CHF.<br />
Vier von fünf Divisionen verzeichneten gegenüber dem Vorjahr ein<br />
Umsatzplus in Lokalwährungen. Einzig die Division Life Science &<br />
Elektronikchemikalien musste einen Umsatzrückgang in Lokalwährungen<br />
hinnehmen.<br />
Die im Geschäftsjahr <strong>2003</strong> eingeleiteten Massnahmen im Bereich<br />
des Nettoumlaufvermögens haben in der zweiten Jahreshälfte zu<br />
einem verbesserten Cashflow geführt.<br />
Die Nettoverschuldung des Konzerns konnte von 3.7 Mrd. CHF Mitte<br />
des Jahres auf 2.9 Mrd. CHF am Jahresende verringert werden. Beim<br />
Eigenkapital konnte eine deutliche Verbesserung um über 200 Mio. CHF<br />
auf rund 1.2 Mrd. CHF verzeichnet werden. Damit stieg die Eigenkapitalquote<br />
auf knapp 15%.<br />
Um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens nachhaltig zu verbessern,<br />
hat <strong>Clariant</strong> Mitte <strong>2003</strong> mit einem Transformationsprogramm<br />
begonnen, das aus umfangreichen Massnahmen zur Verbesserung des<br />
Ergebnisses und verschiedenen Verkäufen von Unternehmensteilen<br />
besteht.<br />
Der Verkauf der Geschäftseinheit Celluloseether wurde zum Jahresende<br />
<strong>2003</strong> abgeschlossen. Die Verhandlungen zum Verkauf der Geschäftseinheit<br />
Elektronikmaterialien sind weit fortgeschritten. Zudem<br />
wurde der Verkauf von zwei weiteren Geschäften eingeleitet.<br />
Die Projekte zur Ergebnisverbesserung verlaufen plangemäss. So<br />
wurden im Bereich Einkauf, Logistik und Produktion im zweiten Halbjahr<br />
erste Massnahmen in ausgewählten Bereichen erfolgreich umgesetzt.<br />
Diese Massnahmen werden nun auf das gesamte Unternehmen<br />
ausgeweitet.<br />
Zudem führt die Straffung der internen Organisation und Prozesse<br />
zum Abbau von weltweit 4 000 Arbeitsplätzen im Verlauf der nächsten<br />
zwei Jahre. Damit verbunden ist die Konzentration verschiedener<br />
Funktionen am Konzernsitz in Muttenz. Der Stellenabbau betrifft die<br />
allgemeine Verwaltung, die Infrastruktur, die Produktion und den<br />
Bereich der Versorgungskette, jedoch nicht den Verkauf und die Kundenbetreuung.<br />
58<br />
Marktbedingungen<br />
Wirtschaftliche Entwicklung<br />
Die erste Jahreshälfte wurde von geopolitischen Unsicherheiten wie<br />
dem Irakkrieg und dem SARS-Syndrom überschattet, die das ohnehin<br />
schwache wirtschaftliche Umfeld zusätzlich belasteten. Das Ende des<br />
Krieges markierte den Anfang einer möglichen konjunkturellen Trendwende.<br />
Allerdings verlief der wirtschaftliche Aufschwung in wichtigen<br />
Ländern und Regionen nicht gleichförmig. Die US-Wirtschaft gewann<br />
an Schwung, und auch der Ferne Osten, insbesondere China, sowie mit<br />
Abstrichen Japan befanden sich auf dem Weg der wirtschaftlichen<br />
Erholung und zu mehr Wachstum. In Europa dagegen verlief die Entwicklung<br />
vornehmlich seitwärts. Während die kurzfristigen Zinsen auf<br />
niedrigem Niveau verharrten, setzte bei den langfristigen Zinsen ein<br />
Anstieg ein. Die Inflation blieb trotz steigender Rohstoffpreise weltweit<br />
niedrig. Die internationalen Aktienmärkte, die vor dem Hintergrund von<br />
Deflationsbefürchtungen im Frühjahr mehrjährige Tiefstände erreicht<br />
hatten, entwickelten sich nach Auflösung dieser Ängste und der einsetzenden<br />
Konjunkturerholung im weiteren Jahresverlauf positiv. In<br />
den von <strong>Clariant</strong> bedienten Absatzmärkten war eine verhaltene bis<br />
leichte positive Konjunkturstimmung zu verzeichnen. Mit Investitionen<br />
hielten sich die Kunden allerdings weiterhin zurück. Wichtige Branchen,<br />
einschliesslich der Chemieindustrie, setzten den Abbau von Überkapazitäten<br />
fort und konzentrierten sich auf Massnahmen zur Kostenreduzierung<br />
und zur Reorganisation. Nach mehr als zwei Jahren<br />
Rezession sind viele Unternehmen jetzt entsprechend gerüstet, um<br />
am beginnenden Aufschwung teilzuhaben.<br />
Wechselkursentwicklungen<br />
Mit Ausnahme des Euro (+3.5%) verloren im Jahresverlauf <strong>2003</strong> alle für<br />
<strong>Clariant</strong> wichtigen Währungen gegenüber dem Schweizer Franken<br />
erheblich an Boden. Der bereits im Jahr 2002 zu beobachtende Trend<br />
setzte sich speziell beim US-Dollar, beim Yen und beim brasilianischen<br />
Real fort. Die Wechselkursveränderungen folgender Währungen<br />
tangierten <strong>Clariant</strong> am stärksten: US-Dollar (-13.7%), Yen (-6.6%),<br />
britisches Pfund (-5.9%) und brasilianischer Real (-18.6%). Eine Reihe<br />
weiterer für <strong>Clariant</strong> relevanter Währungen schwächten sich ebenfalls<br />
deutlich ab. Allein wegen der Wechselkurseinflüsse verringerte sich<br />
der Umsatz von <strong>Clariant</strong> in CHF auf vergleichbarer Basis um 5%.
Entwicklungen in wichtigen Märkten<br />
Die deutsche Wirtschaft hat das dritte Jahr in Folge nahezu stagniert.<br />
Die Produktion der deutschen chemischen Industrie stieg im Jahr <strong>2003</strong><br />
um bescheidene 0.5% im Vergleich zum Vorjahr. Die Verkaufspreise<br />
standen erneut unter Druck. Während der Inlandsumsatz auf Vorjahresniveau<br />
verharrte, verzeichnete der Export ein Plus von 2.5%. Für das<br />
Jahr 2004 wird eine leichte Belebung erwartet.<br />
In den USA war das Marktumfeld im ersten Halbjahr <strong>2003</strong> von politischen<br />
Unsicherheiten geprägt, dem jedoch in der zweiten Jahreshälfte<br />
eine Verbesserung der Industrieproduktion und der Kapazitätsauslastung<br />
folgte. Auf vielen unserer Endverbrauchermärkte kam es im<br />
Schlussquartal <strong>2003</strong> zu einer Trendwende. Vor allem die Kunststoff- und<br />
Halbleitermärkte verzeichneten spürbare Umsatzzuwächse. Es wird<br />
erwartet, dass dieser positive Trend Bestand hat und die US-Wirtschaft<br />
im Jahr 2004 ihren Wachstumskurs fortsetzt.<br />
In Brasilien verlief die Konjunkturentwicklung in der ersten Jahreshälfte<br />
<strong>2003</strong> schleppend. Dies lag an Bedenken über die Politik der neu<br />
gewählten sozialistischen Regierung und an hohen Zinsen. Der neuen<br />
Regierung gelang es jedoch, die Inflation in den Griff zu bekommen und<br />
die Zinsen kontinuierlich zu senken. Dies führte zu einer Belebung der<br />
Industrienachfrage und verhalf der brasilianischen Wirtschaft zu einem<br />
leichten Wachstum im Jahr <strong>2003</strong>. Für das Jahr 2004 wird von einem<br />
stärkeren Wachstum und steigenden Exporten, insbesondere nach<br />
China, ausgegangen.<br />
Die japanische Wirtschaft expandierte nach einer langen Phase<br />
wirtschaftlicher Stagnation im Jahr <strong>2003</strong> um mehr als 2%. Die chemische<br />
Industrie ist allerdings nach wie vor mit dem Problem konfrontiert,<br />
dass viele Kunden ihre Produktionsanlagen nach China, Taiwan und<br />
anderen asiatischen Ländern verlagern. Für die Chemieunternehmen<br />
wird daher für das Jahr 2004 ein stagnierender Umsatz erwartet.<br />
China erholte sich schnell von der durch SARS ausgelösten Wachstumsdelle<br />
und verzeichnete im Jahr <strong>2003</strong> ein starkes Wachstum. Die<br />
Exporte in die USA und nach Europa erhöhten sich deutlich, begünstigt<br />
durch vorteilhafte Wechselkurse. Für das Jahr 2004 wird mit einem<br />
weiterhin kräftigen Wachstum gerechnet.<br />
Umsatz und Betriebsergebnis<br />
Finanzieller Lagebericht<br />
Der Konzernumsatz übertraf das Vorjahresniveau auf vergleichbarer<br />
Basis und in lokaler Währung um 1%, während er sich in Schweizer<br />
Franken um 4% abschwächte. Höhere Absatzmengen trugen mit 3%<br />
zum Wachstum bei, was durch einen Rückgang der durchschnittlichen<br />
Verkaufspreise um 2% teilweise kompensiert wurde. Alle Divisionen<br />
erzielten Absatzzuwächse, und alle ausser LSE steigerten ihren Umsatz<br />
in lokaler Währung.<br />
Der Anteil der Herstellkosten am Umsatz stieg auf vergleichbarer<br />
Basis von 67.2% in 2002 auf 67.9% in <strong>2003</strong>. Dies beruhte auf mehreren<br />
Faktoren: Die Produktionskapazitäten und damit verbundene Abschreibungen<br />
konnten im Rahmen des im Jahr 2001 begonnenen Restrukturierungsprogramms<br />
deutlich zurückgeführt werden. Dieser positive<br />
Effekt wurde jedoch durch höhere Rohstoffpreise und höhere Lohnkosten<br />
in der Produktion mehr als aufgewogen.<br />
Die Marketing- und Vertriebskosten haben von 14.7% vom Umsatz<br />
im Jahr 2002 auf 15.2% im Jahr <strong>2003</strong> zugenommen. Der wesentliche<br />
Grund dafür war ein gestiegener Fixkostenanteil angesichts höherer<br />
vertriebsrelevanter Versicherungsprämien und höherer Lohnkosten.<br />
Der Anteil der variablen Kosten konnte unter anderem durch niedrigere<br />
Frachtkosten und geringere Preisnachlässe prozentual zum Umsatz<br />
stabil gehalten werden.<br />
Die Verwaltungs- und Gemeinkosten gingen, gemessen am Umsatz,<br />
von 7.6% im Jahr 2002 auf 6.4% im Jahr <strong>2003</strong> zurück. Zu dieser Entwicklung<br />
trug eine Reihe von Faktoren bei. Eine Rückstellung für die Division<br />
Funktionschemikalien aus dem Jahr 2002 konnte aufgelöst werden.<br />
Durch gezielte Kostensenkungsmassnahmen, einschliesslich Bonuskürzungen,<br />
reduzierte sich der Aufwand um rund 100 Mio. CHF. Diese<br />
Einsparungen beruhen zum Teil auf der Auflösung von Rückstellungen,<br />
werden sich jedoch im Jahr 2004 positiv auf den Cashflow auswirken.<br />
Die Aufwendungen für Restrukturierungen und Sonderabschreibungen<br />
beinhalten die Kosten für die Projekteinstellung einer Grossanlage<br />
für Waschmittelrohstoffe in den USA. Die Schliessung dieser Anlage<br />
und die sich daraus ergebenden Abschreibungen und Rückstellungen<br />
beliefen sich auf 153 Mio. CHF. Für die Anlagen der Geschäftseinheit<br />
Custom Synthesis in Deutschland und den USA fielen aufgrund rückläufiger<br />
Nachfrage und bestehender Überkapazitäten Restrukturierungskosten<br />
und Sonderabschreibungen in Höhe von 63 Mio. CHF an. Weitere<br />
bedeutende Restrukturierungsprojekte betrafen die Schliessung der<br />
Hydrosulfitanlage in Widnes (GB) und die Konsolidierung der indischen<br />
Produktionsstätte in Roha.<br />
Der Finanzertrag reduzierte sich vor allem aufgrund eines Einmalertrages<br />
aus dem Verkauf einer Finanzanlage, welche im Vorjahr verbucht<br />
wurde. Das Zinseinkommen hingegen stieg aufgrund der verbesserten<br />
Liquiditätssituation.<br />
59
Der Finanzaufwand konnte dank der geringeren Finanzschulden<br />
gesenkt werden. Weitere Verbesserungen ergaben sich aus der Optimierung<br />
der Fremdwährungszusammensetzung der Finanzschulden.<br />
Dagegen ergaben sich Währungsverluste vor allem auf Finanzschulden,<br />
welche auf Euro lauten, und Guthaben in US-Dollar. Somit<br />
erhöhte sich der Finanzaufwand insgesamt im Vergleich zum Vorjahr,<br />
obwohl das Zinsergebnis sich erheblich verbesserte.<br />
Der Steueraufwand wird weiterhin von dem Umstand geprägt, dass<br />
ein erheblicher Teil des Gewinns von <strong>Clariant</strong> in Ländern mit hohen<br />
Steuerquoten erwirtschaftet wird, wie Deutschland, Italien oder Japan.<br />
Wie in den Vorjahren gelang es auch <strong>2003</strong> den US-Aktivitäten nicht, zu<br />
versteuernde Erträge zu erwirtschaften. Zudem fiel mit der Totalabschreibung<br />
eines Werkes in den USA im Frühjahr <strong>2003</strong> weiterer erheblicher<br />
Aufwand an, auf welchem kein Steuerguthaben aktiviert werden<br />
konnte. Durch gezielte Anpassung der Konzernstrukturen an die wirtschaftlichen<br />
Gegebenheiten konnten jedoch in verschiedenen Ländern<br />
bisher aufgelaufene Steuerverluste nutzbar gemacht werden, was mit<br />
mehreren Einmaleffekten die Steuerlast für <strong>2003</strong> stark senkte. <strong>Clariant</strong><br />
bemüht sich weiterhin durch die Förderung von Aktivitäten in steuerlich<br />
vorteilhaften Ländern die Steuerquote zu senken. Die nachhaltige<br />
Erreichung der diesjährigen Steuerquote wird jedoch erst in einigen<br />
Jahren möglich sein.<br />
60<br />
Bilanz<br />
Die Bilanzsumme verkürzte sich von 8 550 Mio. CHF im Jahr 2002 auf<br />
8 003 Mio. CHF. Mehrere Einflussfaktoren waren dafür verantwortlich.<br />
Zum einen haben die Verkäufe von Geschäftsaktivitäten zu einem<br />
deutlichen Rückgang des Anlagevermögens, der Vorräte und in geringerem<br />
Masse der Forderungen beigetragen. Einen spürbaren Beitrag<br />
leistete zudem ein striktes Management des Betriebsvermögens, das<br />
bei einem unter den Abschreibungen liegenden Investitionsbudget vor<br />
allem im Anlagevermögen zum Ausdruck kommt.<br />
Das Nettobetriebsvermögen spiegelt diese Effekte mit einem Rückgang<br />
auf 4 141 Mio. CHF zum Jahresende wider, verglichen mit 4 453<br />
Mio. CHF im Vorjahr.<br />
Gearing, das die Nettofinanzschulden im Verhältnis zum Eigenkapital<br />
einschliesslich Minderheitenanteilen ausdrückt, sank von 345%<br />
2002 auf 249%. Diese Entwicklung wurde vor allem durch den Verkauf<br />
von Geschäftsaktivitäten begünstigt. Dazu kam die Währungsentwicklung,<br />
die das Eigenkapital im Vergleich zu Ende Dezember 2002 deutlich<br />
erhöhte.<br />
Das Nettoumlaufvermögen (definiert als Vorräte plus Forderungen<br />
abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen) stieg<br />
unter Ausklammerung der Veräusserungseffekte nur geringfügig.<br />
Obwohl die Durchsetzung früherer Zahlungsziele im gegenwärtigen<br />
wirtschaftlichen Umfeld schwierig ist, konnten ausstehenden Forderungen<br />
aus Lieferungen und Leistungen gesenkt werden. Die Lager<br />
erhöhten sich leicht. Zum Jahresende betrug das Nettoumlaufvermögen<br />
2 197 Mio. CHF (27.2% des Umsatzes fortgeführter Aktivitäten),<br />
verglichen mit 2 363 Mio. CHF (26.8% des Umsatzes fortgeführter Aktivitäten)<br />
am Ende des Vorjahres.<br />
Cashflow<br />
Die Cashflow-Rechnung ist geprägt vom Einfluss der Desinvestitionen,<br />
welche <strong>Clariant</strong> im Verlauf des Jahres vorgenommen hat. Die Effekte<br />
dieser Transaktionen sind zusammengefasst unter dem Posten «Veräusserung<br />
von Geschäftsaktivitäten» im Abschnitt «Konzern-Geldflussrechnung».<br />
Dies erschwert die Überleitung der Entwicklung der Bilanzpositionen<br />
vom Vorjahr zum Berichtsjahr, wobei die Veränderungen in der Cashflow-Rechnung<br />
zu sehen sind. Die in der Cashflow-Rechnung dargestellten<br />
Veränderungen der Bilanzpositionen sind vor Veräusserungen<br />
und Wechselkursveränderungen berechnet.<br />
Unter Ausklammerung dieser Einflüsse ergibt sich bei <strong>Clariant</strong> ein<br />
geringfügiger Anstieg der Vorräte und eine leichte Reduktion der<br />
Forderungen. Die Investitionen in Sachanlagen blieben deutlich unter<br />
dem Vorjahreswert und unter den Abschreibungen.
Die liquiden Mittel haben sich aufgrund der Verkäufe von Geschäftsaktivitäten,<br />
welche zu Zahlungseingängen am Jahresende führten,<br />
spürbar erhöht.<br />
Eine weitere wichtige Position in der Cashflow-Rechnung ist die<br />
Tilgung von Finanzschulden in der Höhe von über 230 Mio. CHF.<br />
Gewinn pro Aktie<br />
Die Anzahl der Aktien am Ende des Jahres <strong>2003</strong> betrug insgesamt<br />
153 440 000. Davon befanden sich am Jahresende 149 907 131 im Umlauf,<br />
bei den verbleibenden 3 532 869 handelt es sich um vom Unternehmen<br />
zurückgekaufte Aktien (Treasury Stock). Die durchschnittliche<br />
Anzahl der ausstehenden Aktien, welche die Grundlage für die Berechnung<br />
des Gewinns pro Aktie bilden, betrug 149 823 102, verglichen mit<br />
150 890 166 im Vorjahr. Der Gewinn pro Aktie belief sich somit auf 1.08<br />
CHF, verglichen mit einem Verlust von 4.30 CHF im Jahr 2002.<br />
Dividende<br />
Der Verwaltungsrat beantragt die Auszahlung einer Dividende von<br />
0.20 CHF pro Namensaktie. Die für die Dividendenausschüttungen<br />
vorgesehene Gesamtsumme beträgt somit 30.7 Mio. CHF oder 19.1%<br />
des Konzerngewinns.<br />
Verkauf von Geschäftsaktivitäten und Beteiligungen<br />
Im Berichtszeitraum verkaufte <strong>Clariant</strong> das Celluloseether-Geschäft,<br />
welches der Division Funktionschemikalien zugeordnet war. Der Grossteil<br />
dieses Geschäftes befindet sich in Deutschland, mit Vertriebsnetzen<br />
in weiteren europäischen Ländern, den USA und in Asien.<br />
In England wurden die Aktivitäten der Firma AP Chemicals verkauft,<br />
welche Teil der Division Life Science & Elektronikchemikalien waren.<br />
Divisionen<br />
Textil, Leder & Papierchemikalien<br />
Finanzieller Lagebericht<br />
<strong>2003</strong> 2002<br />
Umsatz Mio. CHF 2 179 2 306<br />
EBITDA* Mio. CHF 243 299<br />
EBITDA-Marge % 11.2 13.0<br />
* Vor Restrukturierung und Veräusserungen<br />
Die Division Textil, Leder & Papierchemikalien hat ihren Umsatz in<br />
lokaler Währung um 1% gesteigert. Dies entspricht einem Umsatzrückgang<br />
von 6% in Schweizer Franken. Der EBITDA betrug 243 Mio. CHF,<br />
was einer Marge von 11.2% entspricht.<br />
Die Geschäftseinheit Textilfarbstoffe litt unter einer schwachen<br />
Nachfrage, die auf die starke Konkurrenz aus Asien zurückzuführen<br />
war. Anhaltender Preisdruck und starke Währungseinflüsse belasteten<br />
das Ergebnis zusätzlich. Die laufende Verlagerung der Textilproduktion<br />
in den asiatischen Raum drückte insbesondere die Nachfrage in den<br />
USA und in Europa. Die Geschäftseinheit Textilfarbstoffe begegnet<br />
diesem Trend mit dem weiteren Ausbau der Produktionskapazität in<br />
Tianjin, China.<br />
Erfreulich entwickelte sich Archroma, der Farbmanagement-<br />
Service von <strong>Clariant</strong> für die Textilindustrie. Das neuartige Konzept hat<br />
im Markt erfolgreich Fuss gefasst, und mit der Eröffnung eines weiteren<br />
Labors in New York konnte ein weiterer Meilenstein erreicht werden.<br />
Eine erfreuliche Volumenentwicklung prägte das Ergebnis der<br />
Geschäftseinheit Textilchemikalien. Dagegen wirkten sich jedoch die<br />
steigenden Rohstoffpreise negativ auf die Margenentwicklung aus.<br />
Weiterhin auf hohem Niveau bewegte sich die Nachfrage nach wasser-,<br />
schmutz- und ölabweisenden Nuva-Produkten für Technische Textilien.<br />
Eine ganze Reihe von Faktoren beeinflusste den Geschäftsverlauf<br />
der Geschäftseinheit Leder. Die Margen litten unter gestiegenen<br />
Rohstoffpreisen und dem konstant hohen Preisdruck. Auch im Ledermarkt<br />
zeichnet sich eine zunehmende Verlagerung von Kapazitäten<br />
nach Asien, insbesondere China, ab.<br />
Weitgehend stabil verlief die Geschäftsentwicklung im Papiergeschäft,<br />
dies trotz weiterer Kapazitätsanpassungen in der Papierindustrie,<br />
wo sich eine klare Tendenz hin zu schlankeren Strukturen abzeichnet.<br />
Dies eröffnete zusätzliche Möglichkeiten im Bereich des<br />
technischen Service, der vermehrt extern nachgefragt wurde.<br />
61
Pigmente & Additive Masterbatches<br />
62<br />
<strong>2003</strong> 2002<br />
Umsatz Mio. CHF 1 745 1 814<br />
EBITDA* Mio. CHF 236 285<br />
EBITDA-Marge % 13.5 15.7<br />
Die Division Pigmente & Additive hat ihren Umsatz in lokaler Währung<br />
um 1% gesteigert. Das entspricht einem Umsatzrückgang von 4% in<br />
Schweizer Franken. Der EBITDA betrug 236 Mio. CHF, was einer Marge<br />
von 13.5% entspricht.<br />
In einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld konnten sämtliche<br />
Geschäftseinheiten zu diesem positiven Ergebnis beitragen. Der<br />
merkliche Preisrückgang für viele Produkte konnte teilweise durch<br />
erhebliche Mehrmengen ausgeglichen werden.<br />
Die Geschäftseinheit Coatings litt unter einer schwachen Nachfrage<br />
auf dem europäischen und dem nordamerikanischen Markt. Diese<br />
konnte jedoch durch die starke Performance in Asien und Lateinamerika<br />
kompensiert werden. Zusätzlich sorgten die gute Kapazitätsauslastung<br />
und ein striktes Kostenmanagement für zufrieden stellende<br />
Margen.<br />
Im Geschäft mit der Kunststoffindustrie haben sich vor allem Pigmente<br />
für die Masterbatchherstellung und Antioxidantien überdurchschnittlich<br />
entwickelt.<br />
Bei den traditionellen Druckpigmenten blieb die Nachfragesituation<br />
weiterhin unbefriedigend. Dagegen gewinnt der Bereich des berührungslosen<br />
Drucks zunehmend an Bedeutung.<br />
Zufrieden stellend verlief die Entwicklung bei den Specialized<br />
Industries. Die Geschäftseinheit konnte vom Trend zu umweltschonenden<br />
Produkten, speziell im Kosmetik- und im Waschmittelbereich,<br />
profitieren. Die neuartigen Metallocen-Wachse stossen auf grosses<br />
Interesse.<br />
<strong>2003</strong> 2002<br />
Umsatz Mio. CHF 1 041 1 027<br />
EBITDA* Mio. CHF 114 127<br />
EBITDA-Marge % 10.9 12.4<br />
* Vor Restrukturierung und Veräusserungen * Vor Restrukturierung und Veräusserungen<br />
Die Division Masterbatches hat ihren Umsatz in lokaler Währung um<br />
5% gesteigert. In Schweizer Franken resultierte daraus eine Umsatzsteigerung<br />
von 1%. Der EBITDA erreichte 114 Mio. CHF, was einer<br />
Marge von 10.9% entspricht.<br />
Alle vier regionalen Geschäftseinheiten konnten im Berichtszeitraum<br />
ihren Umsatz steigern. Besonders erfreulich entwickelten sich<br />
die Verkäufe im asiatischen Raum und in Lateinamerika. Die Regionen<br />
Nordamerika und Europa konnten mit dieser Entwicklung nicht ganz<br />
Schritt halten, wobei sich in Nordamerika im zweiten Halbjahr eine<br />
deutliche Erholung abzeichnete. Insgesamt konnte die Division Masterbatches<br />
betreffend Marktwachstum eine überdurchschnittliche Performance<br />
verzeichnen.<br />
Das operative Ergebnis der Division wurde durch Preisdruck und<br />
höhere Lohnkosten belastet.
Funktionschemikalien<br />
<strong>2003</strong> 2002 1<br />
Umsatz Mio. CHF 1 752 1 790<br />
EBITDA* Mio. CHF 245 156<br />
EBITDA-Marge % 14.0 8.7<br />
* Vor Restrukturierung und Veräusserungen<br />
1 Angepasst<br />
Die Division Funktionschemikalien hat ihren Umsatz in lokaler Währung<br />
um 2% gesteigert. In Schweizer Franken resultierte ein Umsatzrückgang<br />
von 2%. Der EBITDA betrug 245 Mio. CHF, was einer Marge von<br />
14.0% entspricht.<br />
Die Geschäftseinheit Detergents konnte das hohe Umsatzvolumen<br />
aufrechterhalten. Die Markteinführung von neuen Tensidmischungen<br />
führte insbesondere in den USA zur Steigerung der Marktanteile.<br />
Bei den Performance Chemicals zeigte das Geschäft mit Enteisungsmitteln<br />
gute Ergebnisse, vor allem in der NAFTA-Region. Damit konnte<br />
auch die Kapazitätsauslastung deutlich verbessert werden. Die gemeinsame<br />
Vermarktung der Personal-Care-Biozide (Konservierungsmittel)<br />
und der übrigen Kosmetikrohstoffe wurde von den Kunden äusserst<br />
positiv aufgenommen.<br />
Im Kosmetikmarkt verloren die Markenartikler weiter an Boden. Der<br />
Trend zu preiswerten Handelsmarken sorgte auch bei den Rohstoffen<br />
im Bereich Personal Care für erheblichen Preisdruck. Trotzdem entwickelte<br />
sich das Geschäft erfreulich, insbesondere in Europa.<br />
Bei Process Chemicals konnte das Geschäft in Europa auf hohem<br />
Niveau zulegen. In Lateinamerika wurden trotz der schwierigen Situation<br />
in Venezuela Marktanteile hinzugewonnen. Erfreulich war auch das<br />
starke Wachstum des Erdölgeschäftes im strategischen Markt Nordamerika.<br />
Das Celluloseether-Geschäft wurde Ende Jahr erfolgreich verkauft.<br />
Life Science & Elektronikchemikalien<br />
Finanzieller Lagebericht<br />
<strong>2003</strong> 2002 1<br />
Umsatz Mio. CHF 1 076 1 222<br />
EBITDA* Mio. CHF 56 97<br />
EBITDA-Marge % 5.2 7.9<br />
* Vor Restrukturierung und Veräusserungen<br />
1 Angepasst<br />
Der Umsatz der Division Life Science & Elektronikchemikalien ging in<br />
lokaler Währung um 9% zurück. In Schweizer Franken entspricht das<br />
einem Umsatzrückgang von 12%. Der EBITDA betrug 56 Mio. CHF, was<br />
einer Marge von 5.2% entspricht.<br />
In der Geschäftseinheit Elektronikmaterialien zeigten die allmähliche<br />
Erholung der Halbleiterindustrie sowie die starken Wachstumsraten<br />
des Flachbildschirmmarktes deutliche Auswirkungen auf das Ergebnis.<br />
Dank der führenden Position bei der neuen Photo-Resist-Technologie<br />
und im Flachbildschirmgeschäft konnte die Geschäftseinheit das<br />
Wachstumspotenzial nutzen. Die Bemühungen zur Generierung von<br />
Wachstum in neuen Technologien für den Elektronikmarkt, wie z. B.<br />
Light Management Films, Flüssigkristalle und Isolationsmaterialien im<br />
IC-Bereich, werden mit sehr guten Aussichten weitergetrieben.<br />
Von der Implementierung einer neuen Strategie profitierte die<br />
Geschäftseinheit Pharma. Neben der Verstärkung der Aktivitäten im<br />
Generikamarkt wurden gezielte Massnahmen im Hinblick auf Effizienzsteigerungen<br />
eingeleitet. So wurden die italienischen und französischen<br />
Werke bereits umstrukturiert. Der Blick auf den Kunden und seine<br />
Anforderungen steht im Zentrum aller Verbesserungen, was sich im<br />
Ausbau der Dienstleistungsangebote in Forschung, Pilotierung und<br />
Kleinproduktion widerspiegelt. Während Exporte in den nordamerikanischen<br />
Markt durch den schwachen Dollarkurs weiterhin belastet werden,<br />
entwickelte sich das Gesamtgeschäft gemäss den Erwartungen.<br />
Bei der Geschäftseinheit Custom Synthesis machte sich die anhaltende<br />
Tendenz zum Insourcing negativ bemerkbar. Die Marktbedingungen<br />
sind unverändert schwierig, erschwerend wirkten zudem der<br />
starke Euro und der gestiegene Preisdruck aufgrund des Markteintritts<br />
weiterer asiatischer Anbieter. Die Geschäftseinheit reagierte auf die<br />
veränderten Bedingungen mit drastischen Kapazitätsanpassungen in<br />
Deutschland und den USA, im Rahmen einer zukunftsfähigen Strategie.<br />
Specialty Fine Chemicals konnte sich gut im Markt behaupten und<br />
übertraf dank gestiegener Kapazitätsauslastung das Vorjahresergebnis.<br />
Intensive F&E-Aktivitäten im Bereich der Glyoxal-Chemie führten<br />
zur Entwicklung viel versprechender Produktlinien. Für Silikone und<br />
deren Polymere wird derzeit an weiteren Optimierungen gearbeitet.<br />
63
Regionale Entwicklungen<br />
Europa<br />
Die europäischen Konzerngesellschaften trugen 54% zum Umsatz des<br />
Jahres <strong>2003</strong> bei. In lokaler Währung verminderte sich der Umsatz auf<br />
vergleichbarer Basis um 2%. In Schweizer Franken verzeichneten die<br />
Erlöse dagegen aufgrund der Stärke des Euro gegenüber dem Schweizer<br />
Franken und dem US-Dollar einen leichten Anstieg. Während die<br />
Bruttomarge sich nahezu auf dem Niveau des Jahres 2002 bewegte,<br />
ging das operative Ergebnis vor allem aufgrund von Restrukturierungsaufwendungen<br />
und höheren Versicherungsprämien zurück. Die Sachanlageinvestitionen<br />
stiegen im Jahr <strong>2003</strong> um 6% auf 191 Mio. CHF, wovon<br />
mehr als die Hälfte auf Deutschland entfiel.<br />
In Mitteleuropa (Deutschland, Schweiz und Österreich) wuchs der<br />
Umsatz in Schweizer Franken um 2%, während sich im Rückgang um<br />
1% in lokaler Währung die schleppende Marktentwicklung dieser<br />
Länder widerspiegelt. Die Bruttomarge konnte aufgrund von Effizienzsteigerungen<br />
auf dem Vorjahresniveau gehalten werden. Das Betriebsergebnis<br />
hingegen wurde deutlich von den Restrukturierungsmassnahmen<br />
der Geschäftseinheit Custom Synthesis im Werk Griesheim in<br />
Deutschland belastet.<br />
In Südeuropa (Italien, Spanien, Portugal, Griechenland) erhöhte<br />
sich der Umsatz in Schweizer Franken um 1%, während er in lokaler<br />
Währung um 2% schrumpfte. Diese negative Entwicklung ist unter<br />
anderem auf einige italienische Kunden zurückzuführen, die ihre<br />
Produktionsstätten in Niedrigkostenländer in Osteuropa verlagerten.<br />
Die Bruttomarge schwächte sich vor dem Hintergrund höherer Rohstoffpreise<br />
und einer geringeren Kapazitätsauslastung leicht ab. Das<br />
operative Ergebnis wurde von Restrukturierungskosten für Massnahmen<br />
zur Effizienzsteigerung in Spanien und Portugal belastet.<br />
In Westeuropa (Frankreich, Benelux) stieg der Umsatz sowohl in<br />
lokaler Währung (1%) als auch in Schweizer Franken (4%). Die Bruttomarge<br />
reduzierte sich hauptsächlich aufgrund einer geringeren Kapazitätsauslastung<br />
in der Produktion. Das niedrigere Betriebsergebnis ist<br />
im Wesentlichen auf Restrukturierungskosten für die Produktionsstätte<br />
in Huningue in Frankreich zurückzuführen.<br />
Die Geschäftsentwicklung in Grossbritannien und Irland war von<br />
Werkskonsolidierungen und Preisrückgängen geprägt. Der Umsatz<br />
verringerte sich sowohl in lokaler Währung (9%) als auch in Schweizer<br />
Franken (14%). Die Bruttomarge verzeichnete angesichts des schwachen<br />
britischen Pfunds währungsbedingt einen deutlichen Rückgang.<br />
Die Schliessung der Produktionsstätte in Widnes führte zu einer<br />
Beeinträchtigung des operativen Ergebnisses. Mit dem Verkauf des<br />
Hydrosulfitgeschäfts und der Aktivitäten der AP Chemicals wurde der<br />
Konsolidierungsprozess in Grossbritannien fortgesetzt.<br />
64<br />
Die Erlöse der Konzerngesellschaften in Nordeuropa (Schweden,<br />
Finnland, Norwegen, Dänemark) schwächten sich sowohl in lokaler<br />
Währung (6%) als auch in Schweizer Franken (3%) ab. Das Umsatzwachstum<br />
in Norwegen und Dänemark wurde von rückläufigen<br />
Geschäften in Schweden und Finnland mehr als aufgezehrt, was vorwiegend<br />
auf Veränderungen in der Lieferantenkette beruhte. Bei unveränderter<br />
Bruttomarge ging das operative Ergebnis leicht zurück.<br />
Amerika<br />
Die Konzerngesellschaften in Amerika steuerten 25% zum Konzernumsatz<br />
des Jahres <strong>2003</strong> bei. In lokaler Währung weiteten sich die Unternehmensumsätze<br />
innerhalb dieser Region um 2% aus, was sich aber in<br />
Schweizer Franken in ein Minus von 13% wandelte. Alle Währungen<br />
der Region schwächten sich gegenüber dem Schweizer Franken deutlich<br />
ab. Insgesamt erwirtschafteten die amerikanischen Aktivitäten<br />
eine geringere Bruttomarge und ein niedrigeres operatives Ergebnis,<br />
wofür in starkem Masse die Kosten für die Projekteinstellung einer<br />
Grossanlage für Waschmittelrohstoffe in den USA verantwortlich<br />
waren.<br />
In der NAFTA-Region stagnierten die Umsätze in lokaler Währung,<br />
was in Schweizer Franken zu einem Rückgang von 13% führte. Die<br />
Bruttomarge fiel aufgrund eines erheblichen Preisdrucks knapp unter<br />
das Niveau des Jahres 2002. Das Betriebsergebnis wurde deutlich von<br />
den zuvor erwähnten Kosten einer Anlagenschliessung beeinträchtigt.<br />
In Lateinamerika erfuhren Länder wie Brasilien und Venezuela eine<br />
deutliche Abwertung ihrer Währungen. Trotz dieser ungünstigen Entwicklung<br />
konnten in lokaler Währung Preissteigerungen und höhere<br />
Umsätze (6%) erzielt werden. Der Umsatz in US-Dollar, der in vielen<br />
Ländern dieser Region die eigentliche Handelswährung markiert, stagnierte<br />
dagegen. Die Bruttomarge und das operative Ergebnis verringerten<br />
sich im Vergleich zum Jahr 2002.<br />
Asien, Afrika, Australien<br />
Der Umsatzanteil der Konzerngesellschaften in Asien, Afrika und Australien<br />
belief sich im Jahr <strong>2003</strong> auf 21%. In lokaler Währung stieg der<br />
Umsatz in der Region um 9%, was durch die Umrechnung in den starken<br />
Schweizer Franken vollständig kompensiert wurde. Die meisten<br />
Währungen dieser Region verloren gegenüber dem Schweizer Franken<br />
erheblich an Boden. Die Bruttomarge erreichte aufgrund dieser Währungseffekte<br />
nicht ganz das Vorjahresniveau. Beim Betriebsergebnis<br />
konnte dagegen ein Anstieg erzielt werden.<br />
Mit einem Umsatzwachstum von 29% in lokaler Währung erwies<br />
sich Südkorea als das Land mit der grössten Wachstumsdynamik<br />
innerhalb dieser Region. Die Geschäftseinheit Elektronikmaterialien<br />
verspürte markante Zuwächse und trug damit zur Erhöhung der Bruttomarge<br />
und des Betriebsergebnisses bei.
In China erzielte <strong>Clariant</strong> erneut ein überdurchschnittliches, zweistelliges<br />
Umsatzwachstum. Das Betriebsergebnis lag allerdings aufgrund<br />
von Anlaufkosten für neue Produktionsanlagen und einem weiteren<br />
Ausbau des lokalen Vertriebs unter dem Vorjahreswert.<br />
In der Türkei kam es bei einer Fortsetzung der konjunkturellen Erholung<br />
zu einer hervorragenden Entwicklung beim Umsatz und beim Betriebsergebnis.<br />
Die Aktivitäten von <strong>Clariant</strong> auf dem indischen Subkontinent steigerten<br />
ihren Umsatz in lokaler Währung um 10%. Zum Jahresende <strong>2003</strong><br />
wurden in Indien grosse Teile der Produktion von der Anlage in Thane<br />
nach Roha verlagert, wodurch es zu einem Abbau von rund 500 Stellen<br />
kam. Diese Verschlankung bildete Teil eines Effizienzprogramms, das<br />
eine Bündelung der wesentlichen Produktionsanlagen an einem Standort<br />
zum Ziel hat.<br />
Die Entwicklung der ASEAN-Staaten war uneinheitlich. In Indonesien<br />
verringerten sich Umsatz und Betriebsergebnis in einem schwierigen<br />
Politik- und Marktumfeld. Die Aktivitäten in Singapur erreichten nicht<br />
ganz das Wachstumsniveau des Jahres 2002, während in Thailand und<br />
Malaysia die Umsätze zulegten und zur Erhöhung des Betriebsergebnisses<br />
beitrugen.<br />
In Japan konnte trotz schwierigem wirtschaftlichen Umfeld der<br />
Inlandsumsatz und das Betriebsergebnis erhöht werden.<br />
Forschung und Entwicklung<br />
Finanzieller Lagebericht<br />
<strong>Clariant</strong> bekennt sich zu F&E als Motor für ein innovationsgetriebenes<br />
nachhaltiges Wachstum. Mit einem Anteil von 3.6% am vergleichbaren<br />
Umsatz bewegten sich die F&E-Ausgaben im Jahr <strong>2003</strong> auf einem für<br />
die Zukunftssicherung des Geschäfts angemessenen Niveau.<br />
Im Rahmen der Strategie von <strong>Clariant</strong> richten sich die F&E-Anstrengungen<br />
auf innovative Kundenlösungen in Geschäftsfeldern, die<br />
attraktive, werthaltige Wachstumschancen bieten. Dies führt sowohl<br />
zur Ausweitung der Position in bestehenden Märkten als auch zur<br />
Erschliessung neuer Märkte.<br />
Angesichts der Kundenorientierung bildet F&E einen integralen<br />
Bestandteil divisionaler Strategien und Geschäftskonzepte. Die<br />
F&E-Abteilung des Konzerns gewährleistet den divisionsübergreifenden<br />
Wissenstransfer und die Diversifikation in neue strategische<br />
Geschäftsfelder.<br />
Der F&E-Aufwand im Jahr <strong>2003</strong> betrug auf vergleichbarer Basis<br />
insgesamt 308 Mio. CHF. <strong>Clariant</strong> beschäftigt rund 1 500 Mitarbeiter in<br />
Forschung und Entwicklung.<br />
Forschung und Entwicklung <strong>2003</strong> 2002<br />
Aufwand Mio. CHF 308 352<br />
In % vom Umsatz % 3.6 3.9<br />
65
Corporate Governance<br />
Moderne Unternehmensführung bei <strong>Clariant</strong><br />
Die Prinzipien und Regeln von <strong>Clariant</strong> zur Corporate Governance (gute<br />
Unternehmensführung) sind in den Statuten der <strong>Clariant</strong> AG und in den<br />
Organisations- und Konzernreglementen der <strong>Clariant</strong> Gruppe festgelegt.<br />
Der Verwaltungsrat prüft diese Dokumente regelmässig und passt<br />
sie gegebenenfalls neuen Umständen an. Im Rahmen von bevorstehenden<br />
Restrukturierungen ist im Jahr 2004 eine Anpassung der Reglemente<br />
zu erwarten. Die Statuten der <strong>Clariant</strong> AG können im Internet unter<br />
www.governance.clariant.com eingesehen werden.<br />
Die Berichterstattung zur Corporate Governance folgt den Richtlinien<br />
der Schweizer Börse SWX.<br />
1. Konzernstruktur und Aktionariat<br />
1.1 Konzernstruktur<br />
Der Konzern besteht aus fünf Divisionen, die als oberste operative Einheiten<br />
im Sinne von Profit Centers für ihre Geschäftstätigkeit in vollem<br />
Umfang selbst verantwortlich sind. Der Finanzielle Lagebericht innerhalb<br />
dieses <strong>Geschäftsbericht</strong>es beschreibt die Tätigkeiten der Divisionen<br />
und deren Geschäftserfolg. Die Konzernfunktionen wie zum Beispiel<br />
Recht und Auditing sind im Corporate Center zusammengefasst.<br />
Das Unternehmen ist seit 1995 an der Swiss Stock Exchange SWX<br />
kotiert (Symbol: CLN, ISIN-Nummer: CH0012142631). Am 31.12.<strong>2003</strong><br />
betrug die Marktkapitalisierung 2.8 Mrd. CHF.<br />
Zum Konsolidierungskreis der <strong>Clariant</strong> AG gehören die börsenkotierten<br />
Unternehmen <strong>Clariant</strong> (India) Ltd, Colour-Chem Ltd und <strong>Clariant</strong><br />
(Pakistan) Ltd.<br />
Kotiertes Unternehmen Sitz Kotierung Kapitalisierung Beteiligungsquote ISIN-Nr.<br />
<strong>Clariant</strong> (India) Ltd Mumbai The Stock Exchange, Mumbai (BSE), und<br />
National Stock Exchange of India, Mumbai (NSE)<br />
2 703 993 750 INR<br />
%<br />
50.94 INE221A01014<br />
Colour-Chem Ltd* Mumbai The Stock Exchange, Mumbai (BSE), und<br />
National Stock Exchange of India, Mumbai (NSE)<br />
3 046 475 000 INR 50.10 INE492A01029<br />
<strong>Clariant</strong> (Pakistan) Ltd Karachi The Karachi Stock Exchange (KSE) 2 136 775 300 PKR 75.00 PK0076701017<br />
* <strong>Clariant</strong> hat die 50.1%-Beteiligung an der Colour-Chem Ltd 1997 von der ehemaligen<br />
Hoechst AG erworben. Im Oktober 2002 hat die indische Börsenaufsicht entschieden,<br />
dass <strong>Clariant</strong> zum damaligen Zeitpunkt ein öffentliches Übernahmeangebot<br />
hätte machen müssen, um 20% der im freien Handel befindlichen Aktien zu erwerben.<br />
<strong>Clariant</strong> wird nun aufgefordert, den Minderheitsaktionären nachträglich ein<br />
Übernahmeangebot zu unterbreiten. <strong>Clariant</strong> International Ltd/Ebito Chemiebeteiligungen<br />
AG haben vom Entscheid der indischen Behörden Kenntnis genommen.<br />
<strong>Clariant</strong>s Anwälte in Indien haben Berufung gegen den Entscheid eingelegt. Eine<br />
angemessene Rückstellung wurde bereits vorgenommen.<br />
66<br />
Zu den wichtigsten konsolidierten, aber nicht kotierten Gesellschaften<br />
gehören die <strong>Clariant</strong> Gesellschaften in Deutschland, den USA, in Grossbritannien,<br />
Frankreich, Brasilien, in der Schweiz, in Italien, Spanien und<br />
China.<br />
Gesellschaft Sitz Eigenkapital Beteiligungsquote<br />
Mio. CHF %<br />
<strong>Clariant</strong> GmbH Frankfurt a.M., D 436.3 100.0<br />
<strong>Clariant</strong> Corporation Charlotte/NC, USA 926.6 100.0<br />
<strong>Clariant</strong> UK Ltd Leeds, UK 94.2 100.0<br />
<strong>Clariant</strong> (France) Paris La Défense Cedex, F 160.1 100.0<br />
<strong>Clariant</strong> S.A. São Paulo, BR 131.1 100.0<br />
<strong>Clariant</strong> (Schweiz) AG Muttenz, CH 150.0 100.0<br />
<strong>Clariant</strong> (Italia) S.p.A. Mailand, I 48.4 100.0<br />
<strong>Clariant</strong> Ibérica S.A. Barcelona, E 126.6 100.0<br />
<strong>Clariant</strong> (China) Ltd Hongkong 38.4 100.0<br />
Weitere Gesellschaften s.S. 104<br />
1.2 Bedeutende Aktionäre<br />
Gemäss den zur Verfügung stehenden Informationen war am 31.12.<strong>2003</strong><br />
ein Aktionär im Besitz von mehr als 5% des Aktienkapitals.<br />
� Artisan Partners Ltd Partnership, Milwaukee, Wisconsin (USA):<br />
zwischen 5.12% und 10% (2002: 5.12%) des Aktienkapitals. Die<br />
Gesellschaft wird vom General Partner Artisan Investment Corporation<br />
kontrolliert.<br />
1.3 Kreuzbeteiligungen<br />
Kreuzbeteiligungen bestehen nicht.
2. Kapitalstruktur<br />
2.1 Kapital<br />
Das ordentliche und das bedingte Kapital sind in Nummer 4 des<br />
Anhangs der Jahresrechnung der <strong>Clariant</strong> AG beschrieben.<br />
2.2 Bedingtes Kapital<br />
Das Aktienkapital der Gesellschaft wird um höchstens 40 000 000 CHF je<br />
durch Ausgabe von höchstens 8 000 000 CHF in bar zu liberierenden<br />
Namenaktien von je 5 CHF Nennwert erhöht durch Ausübung von<br />
Wandel- oder Optionsrechten, welche deren Inhabern in Verbindung<br />
mit Anleihensobligationen der Gesellschaft oder einer ihrer Tochtergesellschaften<br />
eingeräumt worden sind. Details sind in Art. 5b der Statuten<br />
niedergelegt.<br />
2.3 Kapitalveränderungen<br />
Die Aufstellung über die Änderungen in den Jahren 2002 und <strong>2003</strong><br />
finden sich auf Seite 79 dieses Finanzberichtes. Die Angaben für das<br />
Jahr 2001 stehen auf Seite 25 des Finanzberichtes 2002.<br />
2.4 Aktien und Partizipationsscheine<br />
Zum Zeitpunkt 31. Dezember <strong>2003</strong> waren 153 440 000 Namenaktien à<br />
5 CHF nominal emittiert.<br />
2.5 Genussscheine<br />
Die <strong>Clariant</strong> AG hat keine Genussscheine ausgegeben.<br />
2.6 Beschränkung der Übertragbarkeit und Nominee-Eintragungen<br />
Die Übertragung der Namenaktien bedarf der Genehmigung durch den<br />
Verwaltungsrat, der diese Kompetenz delegieren darf. Details sind in<br />
Art. 5 der Statuten niedergelegt.<br />
2.7 Wandelanleihen und Optionen<br />
Wandelanleihen stehen nicht aus. Im Rahmen der Mitarbeiterbeteiligung<br />
wurden Optionen auf Namenaktien gewährt. Die Einzelheiten zu<br />
den Optionsprogrammen finden sich im Anhang zur Konzernrechnung,<br />
Kapitel 18.<br />
3. Verwaltungsrat<br />
Corporate Governance<br />
Laut Beschluss der 8. ordentlichen Generalversammlung vom 11. April<br />
<strong>2003</strong> wurden die Statuten der <strong>Clariant</strong> AG geändert, sodass der Verwaltungsrat<br />
(VR) der <strong>Clariant</strong> AG mindestens sechs und höchstens zehn<br />
Mitglieder (vorher zwischen acht und zwölf) hat. An derselben Generalversammlung<br />
sind Reinhard Handte und Stephen Hannam von ihren<br />
Ämtern zurückgetreten. Der Verwaltungsrat hat seither sechs Mitglieder.<br />
3.1 Mitglieder des Verwaltungsrates<br />
Pierre Borgeaud, 69, Schweizer, Vizepräsident<br />
Pierre Borgeaud ist diplomierter Maschineningenieur (ETH Zürich)<br />
und begann seine berufliche Laufbahn in der Forschungsabteilung der<br />
Gebrüder Sulzer AG. Im Jahr 1975 wurde er Präsident der Konzerngruppe<br />
Maschinenfabrik Winterthur. Im gleichen Jahr erfolgte die Ernennung<br />
zum Generaldirektor und Mitglied der Konzernleitung. Sechs<br />
Jahre später wurde Borgeaud Präsident der Sulzer-Konzernleitung.<br />
1984 erfolgte die Wahl in den Verwaltungsrat der Gebrüder Sulzer AG,<br />
dessen Vorsitz er von 1988 bis 2000 innehatte.<br />
Heinrich Bossard, 60, Schweizer<br />
Heinrich Bossard hat in der Schweiz, in England und in den USA<br />
Volks- und Betriebswirtschaft studiert. Nach einigen Jahren der Praxis<br />
in diversen ausländischen Unternehmen hat er in der Bossard-Gruppe<br />
30 Jahre lang unterschiedliche Funktionen erfüllt. Heute ist er deren<br />
Direktionspräsident und Delegierter des Verwaltungsrates.<br />
Roland Lösser, 61, Deutscher<br />
Roland Lösser ist Ökonom und begann seine Laufbahn in der<br />
betriebswirtschaftlichen Abteilung der Vereinigten Leichtmetallwerke<br />
in Bonn (D). 1969 wechselte er zur Sandoz AG, wo er verschiedene<br />
leitende Positionen in der Datenverarbeitung innehatte. Lösser wurde<br />
1986 Leiter Finanzen/Administration der Sandoz AG Deutschland und<br />
1990 CFO der Sandoz Corporation in den USA. In der neu gegründeten<br />
<strong>Clariant</strong> International AG übernahm er 1995 die Position des CFO, die<br />
er bis 2001 innehatte.<br />
Robert Raeber, 67, Schweizer, Präsident<br />
Robert Raeber hat die Kantonale Handelsschule Zürich absolviert.<br />
Nach dem Studium bekleidete er Managementpositionen in Verkauf<br />
und Marketing bei Unilever. Von dort wechselte er als Geschäftsführer<br />
zur Werbeagentur Advico SA, wo er für die Expansion in Europa<br />
verantwortlich war. 1967 trat Raeber in die Nestlé-Gruppe ein, wo er<br />
eine internationale Managementkarriere mit CEO-Verantwortung in<br />
verschiedenen europäischen Märkten durchlief. Anfang 1996 wurde er<br />
in die Generaldirektion der Nestlé SA Vevey berufen, mit Zuständigkeit<br />
für die Region Europa.<br />
67
Tony Reis, 62, Schweizer<br />
Nach Wirtschaftsstudien in Luzern, Paris und London begann Tony<br />
Reis seine berufliche Laufbahn im Marketingmanagement von IBM<br />
Schweiz. Nach Stationen in Brüssel und Paris, wo er Director of<br />
Operations von IBM Europe wurde, übernahm Reis 1990 den Vorsitz von<br />
IBM Schweiz. Als General Manager Country Operations kehrte er 1993<br />
an den europäischen Hauptsitz von IBM nach Paris zurück. Vier Jahre<br />
später wechselte Reis zur Swisscom AG und war 1998 und 1999 deren<br />
Chief Executive Officer.<br />
Prof. Dieter Seebach, 66, Deutscher<br />
Dieter Seebach hat an der Universität Karlsruhe (D) Chemie studiert<br />
und nach Abschluss der Promotion als Postdoctoral Fellow an der<br />
Harvard University in Cambridge (USA) geforscht und gelehrt. 1971<br />
folgte er dem Ruf auf einen Lehrstuhl an der Universität Giessen (D).<br />
Von 1977 bis 1993 war Seebach Professor für Organische Chemie an<br />
der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich. Der Träger<br />
zahlreicher Forschungspreise erhielt 1989 die Ehrendoktorwürde der<br />
Universität Montpellier (F).<br />
Mit Ausnahme von Roland Lösser (CEO des Konzerns) sind alle VR-<br />
Mitglieder nicht exekutiv.<br />
Roland Lösser ist ausserdem Aufsichtsratsvorsitzender der <strong>Clariant</strong><br />
GmbH, Deutschland.<br />
3.2 Weitere Tätigkeiten und Interessenbindungen<br />
Robert Raeber<br />
VR/AR-Mandate: Nestlé Deutschland AG*; Nestlé Waters AG*,<br />
Mainz (D); GfK AG (Gesellschaft für Konsumforschung); Maus Frères<br />
SA, Genf; Schöller Holding GmbH, Nürnberg (D)<br />
Tätigkeiten für Unternehmen und Interessenvertretungen: bis<br />
November 2002 Präsident der Confédération des Industries Agro-<br />
Alimentaires de I’UE (CIAA); Dresdner Bank AG (Verwaltungsbeirat)<br />
Pierre Borgeaud<br />
VR/AR-Mandate: Bühler AG, Uzwil; SV-Service, Zürich<br />
Tätigkeiten für Unternehmen und Interessenvertretungen: keine<br />
Heinrich Bossard<br />
VR/AR-Mandate: Bossard Firmengruppe*<br />
Tätigkeiten für Unternehmen und Interessenvertretungen: keine<br />
Roland Lösser<br />
VR/AR-Mandate: <strong>Clariant</strong> GmbH*<br />
Tätigkeiten für Unternehmen und Interessenvertretungen: keine<br />
68<br />
Tony Reis<br />
VR/AR-Mandate: 5E Holding AG, Zug; Metallwarenholding AG und<br />
V-ZUG AG, Zug; ROLEX Manufacture SA, Biel; redIT, Zug; Private Equity<br />
Holding AG, Zug; Karl Steiner AG, Generalunternehmung, Zug<br />
Tätigkeiten für Unternehmen und Interessenvertretungen: keine<br />
Dieter Seebach<br />
VR/AR-Mandate: keine<br />
Tätigkeiten für Unternehmen und Interessenvertretungen: Berater<br />
bei Novartis Pharma, bei Syngenta und bei der Lonza Group<br />
* Vorsitzender/Präsident<br />
3.3 Kreuzverflechtungen<br />
Es bestehen keine Kreuzverflechtungen.<br />
3.4 Wahl und Amtszeit<br />
Die Mitglieder des Verwaltungsrates werden für vier Jahre gewählt.<br />
Die Wiederwahl ist möglich, die Altersgrenze ist 70 Jahre.<br />
Amtszeiten der Verwaltungsratsmitglieder<br />
zuerst gewählt gewählt bis<br />
Robert Raeber 2001 2005<br />
Pierre Borgeaud 1995 2004<br />
Heinrich Bossard 2002 2006<br />
Roland Lösser 2000 2004<br />
Tony Reis 1999 2007<br />
Dieter Seebach 2001 2005<br />
3.5 Interne Organisation<br />
Der Verwaltungsrat ist laut Gesetz und Statuten das oberste Leitungsgremium<br />
des Konzerns. Er besteht aus dem Präsidenten, einem oder<br />
mehreren Vizepräsidenten und den übrigen Mitgliedern. Die Anzahl der<br />
Mitglieder beträgt laut Statuten mindestens sechs und höchstens zehn.<br />
Der Präsident und der oder die Vizepräsident/-en bilden zusammen das<br />
Präsidium des Verwaltungsrates. Der Verwaltungsrat bildet aus seiner<br />
Mitte folgende Ausschüsse:<br />
� Strategieausschuss<br />
� Nominations- und Kompensationsausschuss<br />
� Auditausschuss<br />
� IT-, Technologie- und Innovationsausschuss
Ausschuss<br />
Robert Raeber<br />
Pierre Borgeaud<br />
Heinrich Bossard<br />
Roland Lösser<br />
Tony Reis<br />
Dieter Seebach<br />
Präsidium<br />
Vorsitzender Mitglied<br />
Audit<br />
Strategie<br />
Nomination/<br />
Kompensation<br />
IT-, TechnologieundInnovationsausschuss<br />
Der Verwaltungsrat wählt jeweils für ein Jahr den Präsidenten, den<br />
oder die Vizepräsidenten und die Mitglieder der Ausschüsse.<br />
Der VR tritt mindestens einmal im Quartal zusammen. Auf Einladung<br />
des Präsidenten können die Mitglieder der Konzernleitung (KL) sowie<br />
weitere Mitarbeiter oder Dritte zu den Sitzungen des VR als Berichtsoder<br />
Auskunftspersonen beigezogen werden. Die Ausschüsse berichten<br />
dem VR über Tätigkeit und Ergebnisse. Sie bereiten in den ihnen<br />
zugewiesenen Arbeitsgebieten die Geschäfte des VR vor, haben aber<br />
ausser bei unmittelbar drohender Gefahr keine Entscheidungskompetenzen,<br />
es sei denn, dass solche ihnen ausdrücklich zugeordnet<br />
werden. In solchen Fällen stimmen sie sich mit dem Präsidenten ab. Die<br />
integrale Verantwortlichkeit des VR wird durch die Ausschüsse nicht<br />
beeinträchtigt.<br />
Das Präsidium (PR) bereitet die Sitzungen des Verwaltungsrates<br />
(VR) vor. Das PR tritt nach Bedarf, mindestens aber vor jeder Sitzung<br />
des VR, zusammen. Das PR fasst bei Unaufschiebbarkeit über Angelegenheiten<br />
Beschluss, für welche gemäss der vorliegenden Geschäftsordnung<br />
der VR zuständig ist, sofern dem PR die Einberufung einer<br />
ausserordentlichen Sitzung des VR in einem Falle nicht opportun oder<br />
möglich erscheint. (Ausgeschlossen bleiben die unentziehbaren<br />
Kompetenzen des VR gemäss Art. 716a OR.) Seine Beschlüsse bedürfen<br />
der Einstimmigkeit der anwesenden Mitglieder.<br />
Der Strategieausschuss (STA) setzt sich aus den Mitgliedern des<br />
PR und dem CEO zusammen. Er wird vom Präsidenten geleitet. Der STA<br />
bereitet alle Strategiediskussionen zuhanden des VR vor, sofern sie<br />
nicht ausdrücklich einem anderen Ausschuss zugewiesen sind. Der<br />
STA gibt zuhanden des VR insbesondere Empfehlungen zu folgenden<br />
Traktanden ab:<br />
� Strategische Projekte<br />
� Finanztransaktionen<br />
� Mittelbeschaffung/Mitteleinsatz<br />
� Organisations- und Führungsstruktur<br />
� Investitionen in der Kompetenz des VR<br />
Corporate Governance<br />
Der Nominations- und Kompensationsausschuss (NKA) setzt sich<br />
aus zwei Mitgliedern des PR zusammen. Der Vorsitzende muss ein<br />
unabhängiges, nicht exekutives Mitglied des VR sein. Der NKA tagt<br />
mindestens zweimal pro Jahr. Der NKA bereitet zusammen mit dem<br />
Präsidenten Grundsätze für die Auswahl von Kandidaten für Zuwahl<br />
und Wiederwahl im VR vor und arbeitet entsprechende Empfehlungen<br />
aus. Er begutachtet insbesondere zuhanden des VR auch die Vorschläge<br />
des CEO von Kandidaten für die Leiter der Divisionen, die übrigen<br />
Mitglieder der KL, die Leiter der Funktionen und die Leiter der Konzerngesellschaften<br />
mit einem Umsatz von 200 Mio. CHF oder mehr oder von<br />
besonderer strategischer Bedeutung. Der NKA stellt Grundsätze für die<br />
Entschädigung der Mitglieder des VR auf und unterbreitet sie dem VR<br />
zur Genehmigung. Er genehmigt die Arbeitsverträge mit dem CEO, den<br />
Mitgliedern der KL, den Leitern der Funktionen und der Konzerngesellschaften<br />
mit einem Umsatz von über 200 Mio. CHF oder von besonderer<br />
strategischer Bedeutung. Alle Ernennungen und Abberufungen, die in<br />
die Kompetenz des VR fallen, sind vorgängig dem NKA vorzulegen, der<br />
eine Empfehlung an den VR abgibt. Der NKA überprüft die Bonus-,<br />
Options- und Aktienpläne. Ferner überprüft er «Fringe benefits»-<br />
Regelungen, Kündigungsregelungen und vertragliche Abgangsentschädigungen<br />
mit Leitern der Divisionen, Mitgliedern der KL, Leitern<br />
der Funktionen und Leitern der Konzerngesellschaften.<br />
Der Auditausschuss (AUDA) setzt sich aus zwei Mitgliedern des VR<br />
zusammen. Der Vorsitzende muss ein unabhängiges, nicht exekutives<br />
Mitglied des VR sein. Der AUDA überprüft die Aktivitäten der externen<br />
Revisionsstelle und deren Zusammenarbeit mit der internen Revisionsstelle<br />
sowie die Adäquanz der Organisation. Dabei überprüft er auch<br />
Leistung und Honorierung der externen Revisionsstelle und deren Unabhängigkeit.<br />
Alle Beratungsaufträge mit der externen Revisionsstelle<br />
im Konzern werden vom CFO in den AUDA-Sitzungen dem Ausschuss<br />
zur Information vorgelegt. Beratungsaufträge an die externe Revisionsstelle,<br />
deren Honorarsumme 200 000 CHF übersteigt, werden dem<br />
AUDA zur Genehmigung vorgelegt. Der AUDA beurteilt die Leistungsfähigkeit<br />
der internen Revisionsstelle zuhanden des VR. Der AUDA<br />
beurteilt im Weiteren die Funktionsfähigkeit des internen Kontrollsystems<br />
und das interne Risikomanagement und überprüft die Einhaltung<br />
der Normen (Compliance) in der Gesellschaft. Der AUDA nimmt eine<br />
kritische Durchsicht der Konzernrechnung und des Holding-Abschlusses<br />
vor und lässt sich darüber vom CFO und von der externen Revisionsstelle<br />
berichten. Der AUDA überprüft und aktualisiert das Organisationsreglement<br />
des Verwaltungsrates.<br />
Der IT-, Technologie- und Innovationsausschuss (TIA) setzt sich aus<br />
zwei Mitgliedern des VR mit Facherfahrung in den Forschungsbereichen,<br />
im Innovationsmanagement und auf dem Gebiet der Informationstechnologie<br />
des Konzerns zusammen. Er tagt mindestens zweimal jährlich.<br />
Die Aufgaben des TIA sind die Beurteilung der Innovationstätigkeit zuhanden<br />
des VR und die Empfehlung von Massnahmen zur Stimulierung<br />
von Forschung und Entwicklung im Konzern. Der TIA empfiehlt auch<br />
Massnahmen zur optimalen Ausnützung des Innovationspotenzials.<br />
69
3.6 Kompetenzregelung<br />
Der VR beschliesst über alle Geschäfte des Konzerns, welche ihm<br />
Gesetz (insb. Art. 716a OR über die undelegierbaren und unentziehbaren<br />
Kompetenzen des VR), Statuten und das Organisationsreglement zuweisen.<br />
In Ausführung und Ergänzung von Art. 716a OR und Art. 23 der<br />
Statuten fallen in die ausschliessliche Kompetenz des VR insbesondere:<br />
� Einberufung der Generalversammlung der Aktionäre, die Bestimmung<br />
der Verhandlungsgegenstände und der zu stellenden Anträge<br />
des VR sowie die Verabschiedung des <strong>Geschäftsbericht</strong>es mit<br />
Bilanz und Erfolgsrechnung zuhanden der GV<br />
� Genehmigung finanzieller Operationen von grösserer Tragweite<br />
(über 100 Mio. CHF) oder von besonderen Risiken, insbesondere von<br />
Kapitalmarkttransaktionen und anderen Finanzierungen (z.B.<br />
Grosskredite) sowie von Veränderungen in deren Bedingungen<br />
� Gestaltung und Kontrolle der strategischen Führung des Konzerns<br />
� Genehmigung der Grundzüge der Konzernorganisation und dieses<br />
Organisationsreglements<br />
� Genehmigung der Grundzüge der Finanzpolitik sowie deren Planung<br />
und Kontrolle<br />
� Genehmigung des Konzernjahresbudgets<br />
� Genehmigung von Bilanz und Erfolgsrechnung des Konzerns<br />
quartalsweise und der Gesellschaft jährlich<br />
� Verabschiedung des Konzernrechnungsabschlusses des Geschäfts-<br />
jahres<br />
� Ernennung und Abberufung der Mitglieder der Konzernleitung, der<br />
Leiter der Divisionen und der Funktionen sowie der Leiter wichtiger<br />
Konzerngesellschaften<br />
� Genehmigung von Investitionen, die den Betrag von 20 Mio. CHF<br />
überschreiten<br />
� Genehmigung der Liquidation oder der Veräusserung einer Konzerngesellschaft,<br />
einer Beteiligung an einem Gemeinschaftswerk oder<br />
an einer anderen Unternehmung oder wesentlicher Teile davon, von<br />
Rechten an Produkten oder von Immaterialgüterrechten, sofern der<br />
Jahresumsatz der betroffenen Unternehmung oder eines Geschäftszweiges<br />
oder des Produktes bzw. der diesen zugeordneten Immaterialgüterrechte<br />
20 Mio. CHF überschreitet<br />
� Sicherstellung der Nachfolgeplanung und der Managemententwicklung<br />
� Sicherstellung einer dem Unternehmensziel adäquaten Führungsund<br />
Unternehmenskultur<br />
� Sicherstellung eines internen Kontrollsystems und eines angemessenen<br />
Risiko- und Compliancemanagements.<br />
Die Konzernleitung (KL) ist neben ihrer allgemeinen unternehmerischen<br />
Führungsfunktion vor allem für Umsetzung und Überwachung<br />
der Konzernstrategie, für die finanzielle und die operative Führung des<br />
Konzerns sowie für die Effizienz der Konzernstruktur und der Konzern-<br />
70<br />
organisation verantwortlich. Die Mitglieder der KL werden vom VR auf<br />
Antrag des Nominations- und Kompensationsausschusses bestimmt.<br />
Unter Vorbehalt der Zuständigkeit der übergeordneten Organe obliegt<br />
der KL die Verantwortung für:<br />
� die operative Umsetzung der Konzernstrategien und der Strategien<br />
und Aktionsprogramme der einzelnen Divisionen und Konzerngesellschaften<br />
� die Führung der Divisionen und der ihr unterstellten Funktionen<br />
� die Bereitstellung und den optimalen Einsatz der Ressourcen zur<br />
Umsetzung der Konzernstrategie im Rahmen des Budgets<br />
� die Überwachung der Einhaltung des Organisationsreglementes für<br />
Divisionen, Konzerngesellschaften und Funktionen und der Konzernreglemente<br />
� die Gestaltung einer dem Unternehmensziel dienenden Führungsund<br />
Unternehmenskultur.<br />
3.7 Informations- und Kontrollinstrumente gegenüber<br />
der Geschäftsleitung<br />
<strong>Clariant</strong> hat eine interne Auditabteilung, die den VR regelmässig über<br />
die Ergebnisse ihrer Prüfungen informiert. Ein Risiko-Management-<br />
System ist im Aufbau, das die bisher separat bearbeiteten Risiken<br />
(z.B. versicherbare Risiken, Umweltschutzrisiken, finanzielle Risiken,<br />
kommerzielle Risiken und politische Risiken) koordiniert und bündelt.<br />
Neben den für die Beschlussfassung nötigen Dokumenten werden<br />
dem VR an seinen Sitzungen regelmässig die nachstehenden Berichte<br />
vorgelegt:<br />
� Quartalsberichte über die Verkaufs- und Ertragsentwicklung der<br />
Gesellschaft mit entsprechenden Informationen über Konkurrenzfirmen<br />
in der jeweils überblickbaren Zeit seit Jahresbeginn, aufgegliedert<br />
nach Divisionen mit den hauptsächlichen Absatzgebieten<br />
und wichtigsten Produktgruppen sowie den wichtigsten Konzerngesellschaften<br />
� Quartalsberichte über die Entwicklung der liquiden Mittel, der<br />
Fremdverschuldung, des Verschuldungsgrades sowie weitere<br />
relevante Kennzahlen des Konzerns und über die Wertschöpfung<br />
� jährliche, qualitative Standortbestimmungen der Divisionen und der<br />
wichtigsten Konzerngesellschaften<br />
� Prüfungsberichte der Revisionsstelle und des Konzernprüfers<br />
� jährliche Analyse über die Struktur des Aktionariats<br />
� jährliche Übersicht über die wichtigsten sozialen Einrichtungen<br />
(insbesondere Pensionskassen) des Konzerns<br />
� in Fällen von ausserordentlichen Ereignissen mit erheblicher geschäftlicher<br />
Relevanz erfolgt eine direkte und sofortige Information<br />
des VR.
4. Geschäftsleitung<br />
Die Geschäftsleitung (Konzernleitung) setzt sich zusammen aus dem<br />
CEO, dem CFO, dem Leiter Forschung und Entwicklung, dem Leiter der<br />
Regionen und den fünf Divisionsleitern.<br />
4.1 Mitglieder der Geschäftsleitung<br />
Dominik von Bertrab, 44, Schweizer, Leiter Division Masterbatches<br />
Dominik von Bertrab ist Ökonom und wurde im April <strong>2003</strong> zum Leiter<br />
der Division Masterbatches ernannt. Seit der Gründung von <strong>Clariant</strong> im<br />
Jahre 1995 bekleidete er verschiedene Positionen im Unternehmen,<br />
u.a. als COO von <strong>Clariant</strong> (Hongkong) Ltd, als Head of Controlling der<br />
Division Textil, Leder & Papierchemikalien, als Leiter der Geschäftseinheit<br />
Papier in der gleichen Division und als Leiter der Corporate Human<br />
Resources.<br />
Dominik von Bertrab begann seine Karriere 1985 im Group Auditing<br />
von Sandoz. Daraufhin wurde er 1989 Geschäftsführer von Polyrem<br />
Südafrika (ein Joint Venture von Sandoz und Hoechst) und schliesslich<br />
1991 Leiter der Chemie-Division von Sandoz Südafrika. Von Bertrab hat<br />
in der Schweiz Betriebswirtschaft studiert.<br />
Peter Brandenberg, 56, Schweizer, Leiter Regionen und<br />
Human Resources<br />
Peter Brandenberg ist Ökonom und wurde <strong>2003</strong> zum Leiter der<br />
Regionen ernannt. Zuvor war er Leiter des Deutschlandgeschäfts und<br />
Geschäftsführer der <strong>Clariant</strong> GmbH, Deutschland. Von 1997 bis 1999<br />
leitete er die damalige Division Prozess- und Veredelungsprodukte und<br />
von 1995 bis 1997 die Division Textil. Brandenberg kam 1970 zu Sandoz<br />
und war fast 20 Jahre lang in unterschiedlichen Führungspositionen in<br />
Lateinamerika, Südafrika und Japan tätig. Er war von 1982 bis 1990 CEO<br />
in Japan. Brandenberg hat in der Schweiz und in den USA Betriebswirtschaft<br />
studiert.<br />
Siegfried Fischer, 48, Deutscher, Leiter Division Funktionschemikalien<br />
Siegfried Fischer ist Ingenieur und wurde im April <strong>2003</strong> zum Leiter<br />
der Division Funktionschemikalien ernannt. Er kam 1997 nach der<br />
Fusion mit dem Spezialchemikaliengeschäft von Hoechst zu <strong>Clariant</strong>.<br />
Hier leitete er zuerst den Bereich Production and Technology in der<br />
Division Prozess- & Veredelungsprodukte. 1998 übernahm er die<br />
Leitung der Geschäftseinheit Performance Chemicals in der Division<br />
Funktionschemikalien. Siegfried Fischer begann seine Laufbahn 1984<br />
bei Hoechst, wo er verschiedene Positionen innehatte, zuletzt als Leiter<br />
der Abteilung Engineering, ESHA & Production im Geschäftsbereich<br />
Tenside und Hilfsmittel. Fischer hat in Deutschland Maschinenbau und<br />
Verfahrenstechnik studiert.<br />
Corporate Governance<br />
Nico Gontha, 55, Schweizer, Leiter Division Textil, Leder & Papierchemikalien<br />
Nico Gontha ist Ökonom und wurde im April <strong>2003</strong> zum Leiter der<br />
Division Textil, Leder & Papierchemikalien ernannt. Seit 2001 leitete er<br />
die Division Masterbatches. In den sechs Jahren davor war Gontha für<br />
<strong>Clariant</strong> in Singapur als Regionenleiter ASEAN/Pazifikraum und als<br />
Regionenleiter Indien/ASEAN/Pazifikraum für die Division Pigmente &<br />
Additive tätig. Gontha begann seine Tätigkeit für Sandoz Chemicals in<br />
Basel im Jahr 1975 und wurde später Geschäftsführer von PT Sandoz<br />
Chemicals Indonesien. Er war von 1994 bis 1996 als Geschäftsführer<br />
und Regionenleiter ASEAN von Sandoz Chemicals (Singapore) Pte. Ltd<br />
tätig; gleichzeitig war er Leiter der Division Masterbatches Asien und<br />
Leiter der Division Pigmente & Additive ASEAN. Gontha hat in der<br />
Schweiz Betriebswirtschaft studiert.<br />
Joachim Mahler, 51, Deutscher, Leiter Division Life Science<br />
& Elektronikchemikalien<br />
Joachim Mahler ist Physiker und wurde 2002 zum Leiter der Division<br />
Life Science & Elektronikchemikalien ernannt. Er war davor von 1997<br />
bis 1998 Leiter Sonderregionen und von 1999 bis 2001 Leiter der Division<br />
Celluloseether & Polymerisate. Mahler begann seine Karriere 1979 als<br />
Consultant bei McKinsey & Company. Nachdem er 1985 zur Hoechst AG<br />
wechselte, war er in mehreren Positionen in den USA und in Deutschland<br />
tätig: Leiter Strategische Planung bei der Polyester Films Group,<br />
Leiter Strategische Planung bei der Hoechst-Gruppe, Leiter Marketing<br />
und Vertrieb beim Geschäftsbereich PVC-Folien und Controller bei der<br />
Division Landwirtschaft. 1994 wurde er Leiter des Geschäftsbereiches<br />
Diagnostik Europa/Asien in der Division Behring Diagnostics. 1996<br />
wurde er zum Leiter der Produktlinie Emulsionen in der Division<br />
Spezialchemikalien ernannt. Mahler kam im Zuge der Übernahme des<br />
Geschäftsbereichs Spezialchemikalien von der Hoechst AG 1997 zu<br />
<strong>Clariant</strong>. Mahler hat in Deutschland Physik und in Grossbritannien<br />
Engineering Management studiert.<br />
Uwe Nickel, 45, Deutscher, Leiter der Division Pigmente & Additive<br />
Uwe Nickel ist im April <strong>2003</strong> zum Leiter der Division Pigmente<br />
& Additive ernannt worden. Er hatte seit 1997 bei dieser Division mehrere<br />
leitende Positionen inne. So war er als Global Head of Technology,<br />
Sector AZO Pigments, Global Head of Pigments Technology, and Global<br />
Head of Business Unit Specialized Industries tätig. Uwe Nickel trat 1986<br />
in die Cassella AG ein. Hier durchlief er mehrere Stationen vom Laborleiter<br />
in der Forschung bis zum Produktionschef. Nach der Fusion von<br />
Cassella und Hoechst war er für ein globales Change-Management<br />
Projekt in der strategischen Geschäftseinheit Tenside und Hilfsmittel<br />
zuständig. Nickel hat in Deutschland Chemie studiert.<br />
71
François Note, 44, Franzose, CFO<br />
François Note ist Ökonom und seit 2001 Chief Financial Officer von<br />
<strong>Clariant</strong>. In den beiden Jahren davor war Note als Leiter Corporate<br />
Human Resources tätig und weltweit für alle HR-Aktivitäten der<br />
<strong>Clariant</strong> Gruppe verantwortlich. Bevor er zu <strong>Clariant</strong> kam, war Note<br />
Chief Financial Officer der GTS Carrier Services (ehemals Hermes<br />
Europe Railtel), die das europaweite Breitband-Telekommunikationsnetzwerk<br />
Ebone betrieb. Note begann seine Tätigkeit für die Sandoz-<br />
Gruppe im Jahr 1983 und war in mehreren Finanzpositionen in der<br />
Schweiz, in Belgien und Italien tätig. Er wurde 1995 Gruppenleiter<br />
Controlling, was er auch nach der Fusion von Sandoz und Ciba-Geigy<br />
im Jahr 1996 blieb. Note hat in Frankreich Betriebswirtschaft und<br />
Angewandte Wirtschaftswissenschaften studiert.<br />
Hartmut Wiezer, 55, Deutscher, Leiter Corporate R&D<br />
Hartmut Wiezer ist Chemiker und seit 2000 Leiter Forschung und<br />
Entwicklung bei <strong>Clariant</strong>. Von 1997 bis 1999 war er Leiter der damaligen<br />
Division Feinchemikalien von <strong>Clariant</strong>. Wiezer begann seine Karriere<br />
1975 bei der Hoechst AG und war in mehreren Positionen in der Division<br />
Polymeradditive tätig, einschliesslich der Bereiche F&E, Marketing und<br />
Pilotfabrikproduktion. Er war von 1983 bis 1986 stellvertretender Leiter<br />
des F&E Head Office und anschliessend als Projektleiter und Leiter F&E<br />
für elektronische Werkstoffe in der Division Informationstechnik tätig.<br />
Wiezer wurde 1989 zum Leiter F&E für den Geschäftsbereich Feinchemikalien<br />
und 1995 zum Leiter des Geschäftsbereiches Feinchemikalien<br />
ernannt. Er kam 1997 zu <strong>Clariant</strong>, als der Geschäftsbereich Spezialchemikalien<br />
von Hoechst übernommen wurde. Wiezer hat in Deutschland<br />
Chemie studiert.<br />
4.2 Weitere Tätigkeiten und Interessenbindungen<br />
Peter Brandenberg ist Mitglied des Vorstandes der Schweizerischen<br />
Gesellschaft für Chemische Industrie (SGCI). Die Mitglieder der Konzernleitung<br />
üben darüber hinaus keine anderen Tätigkeiten, Beraterfunktionen<br />
oder Ämter aus.<br />
4.3 Managementverträge<br />
Managementverträge mit Dritten im Sinne der Richtlinie bestehen<br />
nicht.<br />
72<br />
5. Entschädigungen, Beteiligungen und Darlehen<br />
Inhalt und Festsetzungsverfahren<br />
Der Nominations- und Kompensationsausschuss (NKA) des Verwaltungsrates<br />
stellt die Grundsätze für die Entschädigung der Mitglieder<br />
des VR auf und unterbreitet sie dem Verwaltungsrat zur Genehmigung.<br />
Er genehmigt Arbeitsverträge mit dem CEO, den Mitgliedern der KL, den<br />
Leitern der Funktionen und der grossen Konzerngesellschaften. Er überprüft<br />
in Zusammenarbeit mit dem CEO auch regelmässig die entsprechenden<br />
Einkommen. Der Ausschuss überprüft ausserdem Bonus-,<br />
Options- und Aktienpläne und gibt Empfehlungen an den VR ab. Ferner<br />
überprüft er «Fringe benefits»-Regelungen, Kündigungsregelungen und<br />
vertragliche Abgangsentschädigungen mit Leitern der Divisionen,<br />
Mitgliedern der KL, Leitern der Funktionen und Leitern der grossen<br />
Konzerngesellschaften.<br />
Die rund 600 Manager (rund 2% aller Mitarbeiter) des mittleren und<br />
des oberen Kaders sind in zweifacher Hinsicht am Erfolg des Unternehmens<br />
beteiligt.<br />
Der Group Bonus Plan (GBP) ist ein variables Vergütungssystem,<br />
das die im Geschäftsjahr erreichten finanziellen Ziele auf Konzernebene<br />
und auf der Ebene der operativen Geschäftseinheiten sowie die<br />
Erreichung individueller Ziele honoriert. Der Anteil des Zielbonus an der<br />
Jahreszielvergütung bewegt sich zwischen 15% im mittleren Kader und<br />
bis zu 50% bei Mitgliedern der Geschäftsleitung. Der tatsächliche Bonus<br />
kann zwischen 0 und 200% des Zielbonus schwanken.<br />
Der Long Term Incentive Plan (LTIP) ist ein Beteiligungsplan, der<br />
auf Aktien beruht. Die Teilnehmer erhalten Namensaktien, die auf drei<br />
Jahre gesperrt sind. Der Betrag der zugesprochenen Aktien wird in<br />
Abhängigkeit der Hierarchiestufe und des tatsächlich ausbezahlten<br />
jährlichen Bonus festgelegt.<br />
Das oberste Kader (Top 50) hat die Wahl zwischen Optionen und<br />
Namensaktien. Die Optionen haben eine Laufzeit von zehn Jahren und<br />
sind ebenfalls drei Jahre gesperrt. Der Betrag der zugesprochenen<br />
Optionen wird auf Basis des tatsächlich ausbezahlten Bonus festgelegt.<br />
Bei der Wahl von Aktien entspricht der Wert der Aktien 60% des<br />
Betrages in Optionen.<br />
Für die Geschäftsjahre <strong>2003</strong> und 2004 wurden der Group Bonus Plan<br />
ebenso wie der Long Term Incentive Plan und lokale Bonuspläne ausgesetzt.<br />
An ihre Stelle tritt eine auf 50% vom Zielwert fixierte Auszahlung<br />
(Auszahlung in den Jahren 2004 und 2005 jeweils rückwirkend für<br />
das abgelaufene Geschäftsjahr). Dies ist ein Beitrag des Managements<br />
zum Restrukturierungsprogramm von <strong>Clariant</strong>.
Entschädigungen an amtierende Organmitglieder<br />
Die Gesamtentschädigung für Mitglieder des Verwaltungsrates und der<br />
Konzernleitung betrug 8.3 Mio. CHF (2002: 12.55 Mio. CHF). Darin enthalten<br />
sind Barvergütungen in Höhe von 6.0 Mio. CHF (2002: 7.25 Mio. CHF)<br />
einerseits und Aufwendungen für Pensionspläne in Höhe von 2.3 Mio.<br />
CHF (2002: 5.3 Mio. CHF) andererseits.<br />
Im Rahmen des Long Term Incentive Plan der <strong>Clariant</strong> AG haben die<br />
Organmitglieder 61 952 Aktien im Wert von 1.03 Mio. CHF sowie 41 387<br />
Optionen im Wert von 328 500 CHF erhalten (2002: 57 803 Aktien im Wert<br />
von 1.77 Mio. CHF und 25 091 Optionen im Wert von 291 000 CHF). Aktien<br />
und Optionen unterliegen einer dreijährigen Sperrfrist.<br />
Die vorzeitige Beendigung der Arbeitsverhältnisse mit vier ausscheidenden<br />
Organmitgliedern führte zu vertragsbedingten Abfindungen<br />
in Höhe von 7.8 Mio. CHF (2002: 1.59 Mio. CHF).<br />
Exekutive Organmitglieder<br />
Die Gesamtentschädigung für Mitglieder der Konzernleitung betrug<br />
7.9 Mio. CHF (2002: 12.1 Mio. CHF). Sie setzt sich wie folgt zusammen:<br />
<strong>2003</strong> 2002<br />
Barentschädigungen<br />
Aufwendungen für<br />
Mio. CHF 5.6 6.8<br />
Pensionspläne Mio. CHF 2.3 5.3<br />
Gesamt Mio. CHF 7.9 12.1<br />
Anzahl zugeteilte Aktien 42 973 47 999<br />
Anzahl zugeteilte Optionen 41 370 25 091<br />
Mitglieder der Konzernleitung besitzen ein Wahlrecht zum Bezug<br />
von Aktien oder Optionen.<br />
Nicht exekutive Organmitglieder<br />
Nicht exekutive Organmitglieder erhalten eine jährliche Barentschädigung<br />
sowie Aktien im Rahmen des Long Term Incentive Plan. Die Entschädigungen<br />
betrugen:<br />
<strong>2003</strong> 2002<br />
Barentschädigungen Mio. CHF 0.40 0.45<br />
Gesamt Mio. CHF 0.40 0.45<br />
Anzahl zugeteilte Aktien 18 979 9 804<br />
Entschädigungen an ehemalige Organmitglieder<br />
An ehemalige Organmitglieder wurden Entschädigungen in Höhe von<br />
190 000 CHF geleistet.<br />
Corporate Governance<br />
Aktien und Optionen<br />
Die Aktien- und Optionspakete der Organmitglieder gliedern sich in<br />
noch gesperrte Aktien und Optionen aus dem Long Term Incentive Plan<br />
und privat gehaltene Aktien und Optionen.<br />
Aktien Aktien Optionen Optionen<br />
innerhalb in Privat- innerhalb ausübbar<br />
der besitz der<br />
Sperrfrist Sperrfrist<br />
Exekutive Organmitglieder 109 209 24 601 66 461 104 060<br />
Nicht exekutive Organmitglieder 31 223 4 300 0 23 780<br />
Gesamt 140 432 28 901 66 461 127 840<br />
Zusätzliche Vergütungen<br />
Über die ausgewiesenen Entschädigungen hinaus haben Organmitglieder<br />
keine weiteren Vergütungen erhalten.<br />
Organdarlehen<br />
Organdarlehen wurden weder neu vergeben, noch bestehen Organdarlehen<br />
aus früheren Jahren.<br />
Höchste Gesamtentschädigung<br />
Die höchste Gesamtentschädigung an ein Mitglied des Verwaltungsrates<br />
im Geschäftsjahr <strong>2003</strong> betrug 0.6 Mio. CHF als anteiliges Grundsalär.<br />
Bonus und Long Term Incentive für das Geschäftsjahr <strong>2003</strong> werden in<br />
2004 festgelegt und ausbezahlt.<br />
73
6. Mitwirkungsrechte der Aktionäre<br />
Die Mitwirkungsrechte der Aktionäre sind in den Statuten, Abschnitt 3,<br />
Artikel 9 bis 17, beschrieben.<br />
6.1 Stimmrechtsbeschränkungen und -vertretung<br />
Die einzige Stimmrechtsbeschränkung bei <strong>Clariant</strong> ist die Stimmrechtsbeschränkung<br />
auf 10% des Aktienkapitals gemäss Art. 12 Abs. 1 der<br />
Statuten.<br />
Es gibt keine speziellen Regeln für die Aufhebung statutarischer<br />
Stimmrechtsbeschränkungen.<br />
Es gibt keine statutarischen Regeln zur Teilnahme an der Generalversammlung,<br />
die vom Gesetz abweichen.<br />
6.2 Statutarische Quoren<br />
Die statutarischen Quoren entsprechen Art. 704 OR.<br />
6.3 Einberufung der Generalversammlung<br />
Es gibt keine statutarischen Regeln, die vom Gesetz abweichen.<br />
6.4 Traktandierung<br />
Es gibt keine statutarischen Regeln, die vom Gesetz abweichen. Aktionäre,<br />
die Aktien im Nennwert von 1 Million Franken vertreten, können<br />
bis zum 15. Februar 2005 die Traktandierung eines Verhandlungsgegenstandes<br />
für die 10. ordentliche Generalversammlung am 7. April 2005<br />
verlangen.<br />
6.5 Eintragungen im Aktienbuch<br />
Es gibt keine besonderen statutarischen Regeln bezüglich eines Stichtages<br />
der Eintragung. Das Aktienbuch wird regelmässig sieben bis zehn<br />
Tage vor der Generalversammlung geschlossen.<br />
74<br />
7. Kontrollwechsel und Abwehrmassnahmen<br />
7.1 Angebotspflicht<br />
Ein Übernehmer ist zu einem öffentlichen Kaufangebot im Sinne von<br />
Art. 32 des Bundesgesetzes über die Börsen und den Effektenhandel<br />
vom 24. März 1995 (BEHG) nur dann verpflichtet, wenn er mehr als 49%<br />
der Aktien der Gesellschaft erwirbt (Art. 5a der Statuten).<br />
7.2 Kontrollwechselklauseln<br />
Es gibt keine Kontrollwechselklauseln.<br />
8. Revisionsstelle<br />
8.1 Dauer des Mandats und Amtsdauer des leitenden Revisors<br />
Die Revisionsstelle PricewaterhouseCoopers hat das Mandat seit der<br />
Gründung der <strong>Clariant</strong> AG im Jahre 1995.<br />
Seit der Prüfung der Jahresrechnung <strong>2003</strong> ist Rodolfo Gerber<br />
leitender Revisor.<br />
8.2 Revisionshonorar<br />
Die Revisionsstelle PricewaterhouseCoopers erhielt für die Revision<br />
des Jahresabschlusses <strong>2003</strong> ein Honorar von 4.1 Mio. CHF.<br />
8.3 Zusätzliche Honorare<br />
PricewaterhouseCoopers erhielt für Beratungen und Sonderprüfungen<br />
ein Honorar von insgesamt 5.8 Mio. CHF.<br />
8.4 Aufsichts- und Kontrollinstrumente gegenüber der Revision<br />
Es ist die Aufgabe des Auditausschusses des Verwaltungsrates, zuhanden<br />
des Verwaltungsrates die externe Revision zu beurteilen. Im<br />
Berichtsjahr fanden dazu drei gemeinsame Sitzungen mit den Vertretern<br />
der externen Revision statt.
9. Informationspolitik<br />
<strong>Clariant</strong> kommuniziert aktiv und an die jeweilige Situation angepasst.<br />
Form und Inhalt der Informationen sind auf die Bedürfnisse der jeweiligen<br />
Zielgruppen ausgerichtet. Die Abteilungen Corporate Communications<br />
und Investor Relations sind direkt dem CEO beziehungsweise<br />
dem CFO unterstellt. In Grundsatzfragen der allgemeinen Unternehmenspolitik<br />
erhält Corporate Communications die Richtlinien vom<br />
Präsidium.<br />
<strong>Clariant</strong> informiert alle Aktionäre, die mit Namen und Anschrift im<br />
Aktionärsregister eingetragen sind, regelmässig mit den «Aktionärsinformationen».<br />
Diese Informationen werden jeweils am Tag der<br />
Veröffentlichung von Jahres- und Halbjahresergebnis per Post verschickt<br />
und am darauf folgenden Tag zugestellt.<br />
Eine regelmässige Informationsquelle ist ausserdem die Website<br />
des Unternehmens www.clariant.com, wo relevante Informationen<br />
aktuell veröffentlicht werden. Anschriften und Kontaktmöglichkeiten<br />
finden sich ebenfalls dort.<br />
Corporate Governance<br />
75
Rechnungsabschluss <strong>2003</strong> des <strong>Clariant</strong> Konzerns<br />
Konzern-Bilanzen<br />
per 31. Dezember <strong>2003</strong> und 2002<br />
Aktiven <strong>2003</strong> 2002<br />
Anlagevermögen<br />
Passiven <strong>2003</strong> 2002<br />
Eigenkapital<br />
76<br />
Erläuterungen 1 Mio. CHF % Mio. CHF %<br />
Aktienkapital 767 767<br />
Eigene Aktien (Nennwert) - 18 - 19<br />
Reserven 427 166<br />
Total Eigenkapital 1 176 14.7 914 10.7<br />
Anteil Minderheitsaktionäre 64 0.8 63 0.7<br />
Fremdkapital<br />
Langfristige Verbindlichkeiten<br />
Finanzielle Verbindlichkeiten 13 2 620 3 102<br />
Verbindlichkeiten aus latenten Steuern 19 384 583<br />
Rückstellungen und andere langfristige Verbindlichkeiten 14 893 882<br />
Total langfristige Verbindlichkeiten 3 897 4 567<br />
Kurzfristige Verbindlichkeiten<br />
Erläuterungen 1 Mio. CHF % Mio. CHF %<br />
Sachanlagen 2 2 776 3 055<br />
Immaterielle Anlagen 4 451 489<br />
Beteiligungen an assoziierten Gesellschaften 3 312 312<br />
Übrige finanzielle Anlagen 7 107 100<br />
Guthaben aus latenten Steuern 19 291 395<br />
Total Anlagevermögen 3 937 49.2 4 351 50.9<br />
Umlaufvermögen<br />
Vorräte 8 1 569 1 689<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 9 1 259 1 379<br />
Andere Forderungen 10 309 413<br />
Flüssige Mittel und kurzfristige Geldanlagen 929 718<br />
Total Umlaufvermögen 4 066 50.8 4 199 49.1<br />
Total Aktiven 8 003 100.0 8 550 100.0<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 632 705<br />
Finanzielle Verbindlichkeiten 15 1 214 1 092<br />
Geschuldete Steuern 141 130<br />
Rückstellungen und andere kurzfristige Verbindlichkeiten 16 879 1 079<br />
Total kurzfristige Verbindlichkeiten 2 866 3 006<br />
Total Fremdkapital 6 763 84.5 7 573 88.6<br />
Total Passiven 8 003 100.0 8 550 100.0<br />
1 Die Erläuterungen im Anhang sind Bestandteil des Konzernrechnungsabschlusses.
Konzern-Erfolgsrechnungen<br />
für die Jahre <strong>2003</strong> und 2002<br />
1 Die Erläuterungen im Anhang sind Bestandteil des Konzernrechnungsabschlusses.<br />
Rechnungsabschluss <strong>2003</strong> des <strong>Clariant</strong> Konzerns<br />
<strong>2003</strong> 2002<br />
Erläuterungen 1 Mio. CHF % Mio. CHF %<br />
Umsatz 8 516 100.0 9 330 100.0<br />
Herstellkosten der verkauften Waren - 5 787 - 6 275<br />
Bruttoergebnis 2 729 32.0 3 055 32.7<br />
Marketing und Vertrieb - 1 292 - 1 380<br />
Forschung und Entwicklung - 308 - 352<br />
Erträge von assoziierten Gesellschaften 3 29 36<br />
Administration und allgemeine Unkosten - 547 - 669<br />
Operatives Ergebnis vor Restrukturierung, Veräusserungen und Abschreibung auf Goodwill 611 7.2 690 7.4<br />
Veräusserung von Geschäftsaktivitäten und Finanzanlagen 5 239 81<br />
Restrukturierung und Wertberichtigungen 6 - 260 - 100<br />
Abschreibung auf Goodwill 4.6 - 31 - 873<br />
Operatives Ergebnis nach Restrukturierung, Veräusserungen und Abschreibung auf Goodwill 559 6.6 - 202 - 2.2<br />
Finanzergebnis 20 - 275 - 248<br />
Gewinn/Verlust vor Steuern und Minderheitsanteilen 284 - 450<br />
Steuern 19 - 111 - 189<br />
Gewinn/Verlust vor Minderheitsanteilen 173 2.0 - 639 - 6.8<br />
Minderheitsanteile - 12 - 9<br />
Konzerngewinn/-verlust 161 - 648<br />
Gewinn/Verlust pro Aktie (CHF/Aktie) 1.08 - 4.30<br />
Verwässerter Gewinn/Verlust pro Aktie (CHF/Aktie) 1.08 - 4.30<br />
77
Konzern-Geldflussrechnungen<br />
für die Jahre <strong>2003</strong> und 2002<br />
78<br />
<strong>2003</strong> 2002<br />
Mio. CHF Mio. CHF<br />
Konzerngewinn/-verlust 161 - 648<br />
Abschreibungen auf Sachanlagen 520 512<br />
Abschreibungen auf immaterielle Anlagen 40 883<br />
Veränderung langfristige Verbindlichkeiten - 100 108<br />
Gewinn vor Steuern aus der Veräusserung von Geschäftsaktivitäten und Finanzanlagen - 239 - 81<br />
Übrige nicht geldwirksame Veränderungen 33 41<br />
Geldfluss vor Veränderung des Netto-Umlaufvermögens 415 815<br />
Veränderung Vorräte - 19 - 21<br />
Veränderung Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und übriges Umlaufvermögen 12 - 93<br />
Veränderung Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen - 68 80<br />
Übrige - 5 - 30<br />
Geldfluss aus betrieblichen Aktivitäten 335 751<br />
Investitionen in Sachanlagen - 301 - 339<br />
Veränderung immaterielle Anlagen und Finanzanlagen - 4 - 5<br />
Veräusserung von Sach- und immateriellen Anlagen 26 24<br />
Akquisitionen von Firmen, Arbeitsgebieten und Anteilen (ohne erworbene flüssige Mittel) - 3 - 32<br />
Veräusserung von Geschäftsaktivitäten und Finanzanlagen 371 284<br />
Erhaltene Dividenden 32 105<br />
Geldfluss aus Investitionsaktivitäten 121 37<br />
Transaktionen mit eigenen Aktien 5 - 83<br />
Veränderung langfristige finanzielle Verbindlichkeiten - 454 - 539<br />
Veränderung kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 209 83<br />
Dividendenausschüttung an Dritte – - 46<br />
Geldfluss aus Finanzierungsaktivitäten - 240 - 585<br />
Währungsdifferenz auf flüssigen Mitteln und kurzfristigen Geldanlagen -5 - 29<br />
Netto-Veränderung der flüssigen Mittel und kurzfristigen Geldanlagen 211 174<br />
Flüssige Mittel und kurzfristige Geldanlagen am Anfang der Periode 718 544<br />
Flüssige Mittel und kurzfristige Geldanlagen am Ende der Periode 929 718<br />
Zusätzliche Informationen zu den Konzern-Geldflussrechnungen<br />
Bezahlte Zinsen - 176 - 184<br />
Bezahlte Ertragssteuern - 136 - 229<br />
Die Erläuterungen im Anhang sind Bestandteil des Konzernrechnungsabschlusses.
Rechnungsabschluss <strong>2003</strong> des <strong>Clariant</strong> Konzerns<br />
Aufstellung über die Veränderung des konsolidierten Eigenkapitals<br />
für die Jahre <strong>2003</strong> und 2002<br />
Agio Zurück- Kumulative Total Total Eigene Total<br />
behaltene Umrech- Reserven Aktien- Aktien Eigen-<br />
Gewinne nungs- kapital Nenn- kapital<br />
differenzen werte<br />
Stand 31. Dezember 2001 1 888 - 616 - 76 1 196 767 - 5 1 958<br />
Mio. CHF<br />
Dividenden an Dritte - 46 - 46 - 46<br />
Bewertung von Cashflow Hedges (Zinssatzswaps) 1 1 1<br />
Bewertung von Cashflow Hedges (Währungsswaps) - 1 - 1 - 1<br />
Dividenden auf eigene Aktien 1 1 1<br />
Transaktionen mit eigenen Aktien - 69 - 69 - 14 - 83<br />
Umrechnungsdifferenzen - 268 - 268 - 268<br />
Konzernverlust - 648 - 648 - 648<br />
Stand 31. Dezember 2002 1 888 - 1 378 - 344 166 767 - 19 914<br />
Dividenden an Dritte – – –<br />
Dividenden auf eigene Aktien – – –<br />
Bewertung von Cashflow Hedges (Währungsswaps) - 5 - 5 - 5<br />
Transaktionen mit eigenen Aktien 4 4 1 5<br />
Zuweisung des Verlustvortrages zu Agio - 1 614 1 614 – –<br />
Umrechnungsdifferenzen 101 101 101<br />
Konzerngewinn 161 161 161<br />
Stand 31. Dezember <strong>2003</strong> 274 396 - 243 427 767 - 18 1 176<br />
Die Erläuterungen im Anhang sind Bestandteil des Konzernrechnungsabschlusses.<br />
79
Anhang zur Konzernrechnung<br />
1. Grundsätze für die Konzernrechnungslegung<br />
Einleitung. Die finanzielle Berichterstattung des <strong>Clariant</strong> Konzerns<br />
erfolgt in Übereinstimmung mit den vom International Accounting<br />
Standards Board (IASB) formulierten Normen.<br />
Konsolidierungskreis. In die Konsolidierung werden jene Gesellschaften<br />
vollumfänglich einbezogen, bei denen die <strong>Clariant</strong> AG, Muttenz,<br />
eine direkte oder indirekte mehrheitliche Kapitalbeteiligung hält<br />
und im Besitz der Mehrheit der Stimmrechte ist oder anderweitig direkt<br />
oder indirekt einen beherrschenden Einfluss ausübt. Assoziierte<br />
Unternehmen, das heisst Minderheitsbeteiligungen mit einem Kapitalanteil<br />
von 20% bis 50%, werden nach der Equity-Methode konsolidiert,<br />
sofern ein massgeblicher Einfluss ausgeübt wird.<br />
Konsolidierungsgrundsätze. Die Abschlüsse der einbezogenen<br />
Gesellschaften sind zum Bilanzstichtag des Konzernabschlusses in der<br />
Regel auf der Basis historischer Werte aufgestellt, wobei einheitliche<br />
Grundsätze bezüglich Bewertung und Darstellung zur Anwendung<br />
gelangen. Akquirierte Gesellschaften werden gemäss Purchase-<br />
Methode konsolidiert. Konzerninterner Aufwand und Ertrag und<br />
konzerninterne Forderungen und Verbindlichkeiten wurden gegeneinander<br />
aufgerechnet. Die am Jahresende noch nicht realisierten<br />
Gewinne aus konzerninternen Transaktionen wurden eliminiert. Die<br />
Anteile der Minderheitsaktionäre am Eigenkapital und am Ergebnis<br />
konsolidierter Gesellschaften werden in der Bilanz und der Erfolgsrechnung<br />
gesondert ausgewiesen.<br />
Erfassung von Erlösen. Erlöse werden erfasst, wenn die wesentlichen<br />
Risiken und Chancen, die mit dem Eigentum der verkauften Waren<br />
und Erzeugnisse verbunden sind, auf eine Drittpartei übertragen<br />
worden sind, und werden abzüglich verkaufsbezogener Steuern und<br />
Rabatte verbucht. Rückstellungen für Rabatte an Kunden werden in<br />
derselben Periode wie die entsprechenden Erlöse gemäss den Vertragsbedingungen<br />
verbucht.<br />
Kursdifferenzen. Erträge, Aufwendungen und Geldflüsse der<br />
konsolidierten Gesellschaften werden zu umsatzgewogenen Jahresdurchschnittskursen<br />
in Schweizer Franken umgerechnet. Die Umrechnung<br />
der Bilanzpositionen erfolgt zu Jahresendkursen. Die aus Wechselkursveränderungen<br />
gegenüber dem Vorjahr entstandenen<br />
Umrechnungsdifferenzen («translation») auf dem Eigenkapital der<br />
konsolidierten Gesellschaften, die Kursdifferenzen auf langfristigen<br />
konzerninternen Finanzierungen und die Differenzen aus der Ergebnisumrechnung<br />
werden den Reserven zugewiesen.<br />
Ausgenommen davon sind die Konzerngesellschaften in Hochinflationsländern,<br />
deren gesamte Kursdifferenzen der Erfolgsrechnung<br />
belastet werden. Kursdifferenzen aus laufender Geschäftstätigkeit<br />
(«transactions») werden zum approximativen Wechselkurs im Zeitpunkt<br />
der entsprechenden Tätigkeit über die Erfolgsrechnung gebucht.<br />
80<br />
Hochinflationsländer. Die finanzielle Berichterstattung der in<br />
Hochinflationsländern ansässigen Konzerngesellschaften erfolgt nach<br />
dem Tageswertprinzip. Ausgenommen sind all diejenigen Länder, in<br />
denen die Rechnungslegung in einer anderen funktionalen Währung<br />
(meist dem US-Dollar) als der lokalen Währung ein konsistenteres Bild<br />
der tatsächlichen finanziellen Lage ergibt.<br />
Sachanlagen werden zu historischen Anschaffungs- oder Herstellkosten<br />
bewertet und auf Grund der geschätzten Nutzungsdauer und<br />
der darauf basierenden Richtlinien des Konzerns über folgende maximale<br />
Lebensdauer linear zu Lasten der Erfolgsrechnung abgeschrieben:<br />
� Gebäude 40 Jahre<br />
� Betriebseinrichtungen, Maschinen 16 Jahre<br />
� Mobiliar, Fahrzeuge, EDV-Anlagen 5 bis 10 Jahre<br />
Sachanlagen, welche durch Leasingverträge mit eigentumsähnlichem<br />
Charakter finanziert sind, werden zum geschätzten Barwert bei<br />
Vertragsbeginn aktiviert und wie die übrigen Anlagen abgeschrieben.<br />
Finanzierungskosten für im Bau befindliche Anlagen werden nicht<br />
aktiviert.<br />
Immaterielle Anlagen. Der beim Erwerb von Beteiligungen oder<br />
Anlagegütern über den inneren Wert hinaus bezahlte Goodwill wird<br />
aktiviert und über eine Zeitspanne von höchstens 20 Jahren abgeschrieben.<br />
Erworbene immaterielle Werte – wie Patente, Marken und<br />
andere Rechte – werden zu historischen Werten aktiviert und über die<br />
voraussichtliche Nutzungsdauer, längstens aber über 10 Jahre, zu<br />
Lasten der Erfolgsrechnung linear abgeschrieben. Bei dauernder<br />
Wertminderung wird eine Wertberichtigung vorgenommen.<br />
Finanzanlagen. Assoziierte Unternehmen sind mit dem anteiligen<br />
Eigenkapital erfasst. Seit dem 1. Januar 2001 werden alle übrigen<br />
Finanzanlagen zuerst zum Anschaffungswert erfasst und nachher zum<br />
Marktwert bewertet. Veränderungen des Marktwertes werden über die<br />
Erfolgsrechnung verbucht. Alle Käufe und Verkäufe von Finanzanlagen<br />
werden am Valutatag verbucht, also dem Tag, an dem die Transaktion<br />
effektiv abgewickelt wird.<br />
Vorräte. Die zugekauften Produkte werden zu Anschaffungskosten,<br />
die selbst fabrizierten Produkte zu Herstellkosten, inklusive entsprechender<br />
Produktionsgemeinkosten, bewertet. Die Bewertung der<br />
Vorräte in der Bilanz bzw. die Belastung der Einstandspreise in der<br />
Erfolgsrechnung erfolgt zu Standardkosten, welche in der Regel den<br />
effektiven Kosten auf First-in-First-out-Basis entsprechen. Bei schwer<br />
verkäuflicher Ware und bei Waren mit tieferen Marktpreisen kommen<br />
Wertberichtigungen in Abzug. Unverkäufliche Waren werden voll<br />
abgeschrieben.<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Der ausgewiesene<br />
Wert entspricht den fakturierten Beträgen abzüglich Wertberichtigungen<br />
für dubiose Debitoren.
Flüssige Mittel und kurzfristige Geldanlagen. Die flüssigen Mittel<br />
und kurzfristigen Geldanlagen enthalten Kassabestände, Bankguthaben,<br />
Sicht- und Depositengelder sowie innert 90 Tagen realisierbare<br />
Wertschriften.<br />
Finanzinstrumente und Hedging. Unter IAS 39 werden Finanzinstrumente<br />
zum Zeitpunkt der Tätigung des Geschäftes zu Gestehungskosten<br />
verbucht und danach zu Marktwerten bewertet. Die Art und Weise,<br />
auf welche die dabei entstehenden Gewinne und Verluste verbucht<br />
werden, hängt davon ab, ob das entsprechende Finanzinstrument als<br />
Hedge für ein spezielles Risiko designiert ist und ob dafür die Methode<br />
des Hedge Accounting zulässig ist. Am Tag der Tätigung eines Derivategeschäftes<br />
entscheidet <strong>Clariant</strong>, ob dieses Geschäft a) als Fair Value<br />
Hedge eines verbuchten Bilanzpostens, b) als Cashflow Hedge oder<br />
c) als Hedge der Nettoinvestition in eine ausländische Tochtergesellschaft<br />
geführt werden soll.<br />
Veränderungen im Marktwert von Instrumenten, welche als Fair<br />
Value Hedges bestimmt und als effektiv eingestuft wurden, werden<br />
über die Erfolgsrechnung verbucht, desgleichen die Marktwertveränderungen<br />
aufgrund des gesicherten Risikos des entsprechenden<br />
Bilanzpostens.<br />
Marktwertveränderungen von als Cashflow Hedges designierten<br />
Derivaten werden über das Eigenkapital verbucht. Wenn die gesicherte<br />
Transaktion in der Bilanz verbucht wird, werden die bis dahin im Eigenkapital<br />
verbuchten Marktwertveränderungen des Cashflow Hedge in<br />
der Bewertung des aus der Transaktion resultierenden Bilanzpostens<br />
mit einbezogen. Ansonsten werden Marktwertveränderungen, welche<br />
bis dahin im Eigenkapital verbucht sind, in derselben Periode in die<br />
Erfolgsrechnung gebucht, in welcher die gesicherte Transaktion in die<br />
Erfolgsrechnung einfliesst.<br />
Hedges von Nettoinvestitionen in ausländischen Tochtergesellschaften<br />
werden ähnlich wie Cashflow Hedges verbucht. <strong>Clariant</strong> sichert<br />
teilweise Nettoinvestitionen in ausländischen Tochtergesellschaften<br />
mit Währungsswaps und mit Fremdwährungsdarlehen. Alle Gewinne<br />
und Verluste, welche aus der Umrechnung der Nettoinvestitionen in<br />
ausländischen Tochtergesellschaften und der betreffenden Hedges<br />
entstehen, werden direkt im Eigenkapital verbucht.<br />
Wenn ein Hedgegeschäft ausläuft oder verkauft wird oder wenn für<br />
ein Hedgegeschäft die Effektivität nicht mehr nachgewiesen werden<br />
kann, verbleiben alle bis dahin verbuchten Marktwertveränderungen<br />
im Eigenkapital und werden über die Erfolgsrechnung verbucht, wenn<br />
die gesicherte Transaktion in der Erfolgsrechnung verbucht wird. Wenn<br />
festgestellt wird, dass eine gesicherte Transaktion nicht eintrifft, werden<br />
die bis dahin im Eigenkapital verbuchten Marktwertveränderungen<br />
des Hedge sofort in der Erfolgsrechnung verbucht.<br />
Gewisse Finanzinstrumente können unter IAS 39 nicht als Hedges<br />
verbucht werden, obwohl sie wirtschaftlich gesehen sinnvoll sind.<br />
Marktwertveränderungen dieser Instrumente werden sofort in der<br />
Erfolgsrechnung verbucht.<br />
Rechnungsabschluss <strong>2003</strong> des <strong>Clariant</strong> Konzerns<br />
Im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit geht der Konzern vertragliche<br />
Vereinbarungen zur Absicherung von Risikopositionen aus<br />
Wechselkurs-, Zinssatz- oder Marktpreisschwankungen ein. Die unterschiedlichen<br />
Risikopositionen, welche aus bestehenden Vermögensund<br />
Verbindlichkeitsposten sowie aus zukünftigen vertraglichen Verpflichtungen<br />
bestehen, werden zentral auf Stufe Gesamtkonzern erfasst<br />
und verwaltet. Alle Transaktionen werden mit erstklassigen internationalen<br />
Bankinstituten abgewickelt. Die Auswirkungen der im Risiko-<br />
Management-Programm verwendeten Finanzinstrumente werden fortlaufend<br />
überwacht, geprüft und der Unternehmensführung mitgeteilt.<br />
Latente Steuern. Zur Berechnung latenter Steuern gelangt die Comprehensive<br />
Liability Method zur Anwendung. Basis hierfür bilden die<br />
ertragssteuerwirksamen Abweichungen zwischen Steuerbilanz und<br />
der für die Konsolidierung erstellten Bilanz der Konzerngesellschaften<br />
und die sich daraus ergebenden Unterschiede aus zeitlichen Abgrenzungen.<br />
Nicht berücksichtigt sind Quellensteuern auf möglichen späteren<br />
Ausschüttungen aus zurückbehaltenen Gewinnen der Konzerngesellschaften,<br />
da diese Gewinne in der Regel reinvestiert werden. Die<br />
latenten Steuern, berechnet auf der Basis entsprechender lokaler<br />
Steuersätze, sind im Anlagevermögen resp. in den langfristigen Verbindlichkeiten<br />
enthalten. Der auf das Berichtsjahr entfallende Betrag<br />
wird in der Erfolgsrechnung berücksichtigt.<br />
Personalvorsorgeeinrichtungen<br />
� Pensionsfonds mit Leistungsprimat. Die Verpflichtungen der Personalvorsorgeeinrichtungen<br />
mit Leistungsprimat entsprechen der<br />
Defined Benefit Obligation. Sie werden periodisch von unabhängigen<br />
Versicherungsexperten berechnet. Der in der Erfolgsrechnung<br />
im Personalaufwand erfasste Betrag entspricht den Net Periodic<br />
Pension Costs.<br />
� Versicherungsleistungen bei Krankheit und Unfall für pensionierte<br />
Mitarbeiter. Bei einigen Konzerngesellschaften ist die Mehrzahl der<br />
pensionierten Mitarbeiter und von deren Angehörigen bei Krankheit<br />
und Unfall durch einen firmenspezifischen Versicherungsplan versichert.<br />
Die Verpflichtungen für künftige Versicherungsleistungen,<br />
welche auf Grund versicherungstechnischer Regeln berechnet<br />
wurden, sind in den langfristigen Verbindlichkeiten enthalten. Der<br />
Aufwand ist im Personalaufwand erfasst.<br />
� Abgangsentschädigungen. Die Rückstellungen für Abgangsentschädigungen<br />
sind gemäss den gesetzlichen Erfordernissen einzelner<br />
Länder gebildet worden.<br />
Forschung und Entwicklung. Mit Ausnahme der Sachanlagen, welche<br />
über die geschätzte Nutzungsdauer abgeschrieben werden, wird der<br />
Aufwand für Forschung und Entwicklung vollumfänglich der Erfolgsrechnung<br />
belastet. Der Grund dafür liegt darin, dass die Struktur von<br />
F&E in den Geschäftsfeldern von <strong>Clariant</strong> keine Zuordnung von Cashflow-Projektionen<br />
auf einzelne immaterielle Güter (Patente) zulässt.<br />
81
2. Entwicklung der Sachanlagen<br />
Mio. CHF Grundstücke Gebäude Betriebs- Mobiliar Anlagen Total <strong>2003</strong> Total 2002<br />
einrich- Fahrzeuge im Bau<br />
tungen EDV-<br />
Anschaffungs- und Herstellkosten<br />
Maschinen Anlagen<br />
Stand 1. Januar 621 2 297 5 130 570 256 8 874 9 885<br />
Änderungen im Konsolidierungskreis – – – – – – –<br />
Zugänge und Umbuchungen 5 71 281 37 - 93 301 339<br />
Abgänge - 12 - 36 - 421 - 47 - 3 - 519 - 538<br />
Umrechnungsdifferenzen 23 60 142 17 3 245 - 812<br />
Stand 31. Dezember 637 2 392 5 132 577 163 8 901 8 874<br />
Abschreibungen kumuliert<br />
Stand 1. Januar - 89 - 1 401 - 3 861 - 466 - 2 - 5 819 - 6 131<br />
Änderungen im Konsolidierungskreis – – – – – – –<br />
Zugänge und Umbuchungen - 53 - 77 - 345 - 47 2 - 520 - 512<br />
Abgänge – 24 347 44 – 415 377<br />
Umrechnungsdifferenzen - 9 - 54 - 124 - 14 – - 201 447<br />
Stand 31. Dezember - 151 - 1 508 - 3 983 - 483 – - 6 125 - 5 819<br />
Buchwerte 31. Dezember 486 884 1 149 94 163 2 776 3 055<br />
Versicherungswerte 31. Dezember 10 934 10 605<br />
Geleaste Sachanlagen (Financial Lease) belaufen sich per 31. Dezember<br />
<strong>2003</strong> auf einen kapitalisierten Anschaffungswert von 20 Mio. CHF<br />
bzw. 7 Mio. CHF Buchwert (2002: 18 Mio. CHF bzw. 7 Mio. CHF).<br />
3. Beteiligungen an assoziierten Gesellschaften<br />
82<br />
Am 31. Dezember <strong>2003</strong> betrugen die Verpflichtungen zum Kauf von<br />
Sachanlagen 51 Mio. CHF (2002: 20 Mio. CHF).<br />
Bilanzwerte<br />
Beteiligungen Einfluss auf die<br />
Erfolgsrechnung<br />
% % Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF<br />
31.12.<strong>2003</strong> 31.12.2002 31.12.<strong>2003</strong> 31.12.2002 <strong>2003</strong> 2002<br />
Infraserv GmbH & Co. Höchst KG 32 32 141 129 15 12<br />
SF-Chem AG 25 25 59 61 2 5<br />
Infraserv GmbH & Co. Gendorf KG 50 50 32 31 1 3<br />
Infraserv GmbH & Co. Wiesbaden KG 23 47 20 32 6 4<br />
Infraserv GmbH & Co. Knapsack KG 21 21 18 16 2 1<br />
<strong>Clariant</strong> Emulsion Norden AB – – – – – 6<br />
Übrige – – 42 43 3 5<br />
Total – – 312 312 29 36
4. Entwicklung der immateriellen Anlagen<br />
Rechnungsabschluss <strong>2003</strong> des <strong>Clariant</strong> Konzerns<br />
Mio. CHF Goodwill Übrige Total <strong>2003</strong> Total 2002<br />
Anschaffungskosten<br />
Stand 1. Januar 2 811 128 2 939 2 993<br />
Änderungen im Konsolidierungskreis – – – –<br />
Zugänge 2 4 6 40<br />
Abgänge - 2 - 5 - 7 - 81<br />
Umrechnungsdifferenzen - 4 2 - 2 - 13<br />
Stand 31. Dezember 2 807 129 2 936 2 939<br />
Abschreibungen kumuliert<br />
Stand 1. Januar - 2 360 - 90 - 2 450 - 1 573<br />
Änderungen im Konsolidierungskreis – – – –<br />
Zugänge und Umbuchungen - 31 - 9 - 40 - 883<br />
Abgänge 2 4 6 3<br />
Umrechnungsdifferenzen 1 - 2 - 1 3<br />
Stand 31. Dezember - 2 388 - 97 - 2 485 - 2 450<br />
Buchwerte 31. Dezember 419 32 451 489<br />
Der Goodwill, welcher bei der Akquisition der BTP plc im Jahr 2000<br />
enstanden war (2 702 Mio. CHF), wurde 2001 einer Neubewertung<br />
unterzogen. Die daraus resultierende Sonderabschreibung betrug<br />
5. Nicht fortgeführte Geschäftsaktivitäten und<br />
Finanzanlagen<br />
Während der Jahre <strong>2003</strong> und 2002 verkaufte <strong>Clariant</strong> verschiedene<br />
Geschäftsaktivitäten in Transaktionen mit mehreren Partnern.<br />
Celluloseether: Im Dezember <strong>2003</strong> verkaufte <strong>Clariant</strong> die Aktivitäten<br />
der Geschäftseinheit Celluloseether, welche der Division Funktionschemikalien<br />
angehörte, an die Shin-Etsu-Gruppe. Der Verkauf umfasste<br />
Produktionsanlagen in Deutschland sowie Umlaufvermögen und Vertriebsaktivitäten<br />
in anderen europäischen Ländern, in den Vereinigten<br />
Staaten und in Asien. In einigen dieser Länder ging <strong>Clariant</strong> mit Shin-<br />
Etsu Distributionsverträge ein, aufgrund welcher <strong>Clariant</strong> den Celluloseether-Markt<br />
als Partner von Shin-Etsu bedienen wird.<br />
Emulsionen: Im Dezember 2002 wurden grosse Teile der Geschäftseinheit<br />
Emulsionen und Emulsionspulver an die Celanese-Gruppe in<br />
Deutschland verkauft. Die Geschäftseinheit gehörte zur Division Textil,<br />
Leder & Papierchemikalien.<br />
1 226 Mio. CHF. Im Jahr 2002 wurde eine weitere Neubewertung notwendig,<br />
welche in einer zusätzlichen Sonderabschreibung in der Höhe<br />
von 790 Mio. CHF resultierte.<br />
Emulsionen Portugal: Im November 2002 verkaufte <strong>Clariant</strong> in einer<br />
separaten Transaktion die Gesellschaft Resiquímicas Resinas, Portugal,<br />
an den vormaligen Minderheitsaktionär Socer. Die Gesellschaft gehörte<br />
bis dahin zu der Division Textil, Leder & Papierchemikalien.<br />
Hydrosulfit, Nordamerika: Im Dezember 2002 verkaufte <strong>Clariant</strong><br />
die Aktivität Hydrosulfit in den USA und Kanada an die kanadische<br />
Gesellschaft Chemtrade. Die Aktivität gehörte bis dahin ebenfalls zu<br />
der Division Textil, Leder & Papierchemikalien.<br />
Umsätze, Ergebnisse, Geldfluss und Nettoaktiven der veräusserten<br />
Aktivitäten sind für das Berichtsjahr und das Vorjahr auf der nächsten<br />
Seite dargestellt.<br />
Elektronikmaterialien: Im August <strong>2003</strong> gab <strong>Clariant</strong> die Absicht<br />
bekannt, die Aktivitäten der Elektronikmaterialien, ein Teil der Division<br />
Life Science & Elektronikchemikalien, zu verkaufen. Aus diesem Grund<br />
wird diese Geschäftseinheit nun unter den nicht fortgeführten Aktivitäten<br />
ausgewiesen. Sie wurde <strong>2003</strong> jedoch nicht verkauft.<br />
83
Nicht fortgeführte Aktivitäten<br />
Mio. CHF<br />
84<br />
Elektronikmaterialien Celluloseether 1 Emulsionen<br />
<strong>2003</strong> 2002 <strong>2003</strong> 2002 <strong>2003</strong> 2002<br />
Umsatz 442 396 281 269 – 344<br />
Betriebsaufwand - 401 - 378 - 236 - 233 – - 312<br />
Betriebsergebnis vor Restrukturierung, Neubewertung<br />
und Abschreibung von Goodwill 41 18 45 36 – 32<br />
Restrukturierung und Neubewertung – – – – – –<br />
Abschreibung Goodwill – – – – – - 2<br />
Betriebsergebnis nach Restrukturierung, Neubewertung<br />
und Abschreibung von Goodwill 41 18 45 36 – 30<br />
Finanzaufwand - 1 – – – – –<br />
Ergebnis vor Steuern und Minderheitsanteilen 40 18 45 36 – 30<br />
Steuern - 20 - 12 - 13 - 9 – - 1<br />
Minderheitsanteile – – – – – –<br />
Ergebnis nach Steuern und Minderheitsanteilen 20 6 32 27 – 29<br />
Geldfluss der veräusserten Aktivitäten<br />
Geldfuss aus betrieblichen Aktivitäten 47 19 42 39 – 16<br />
Geldfluss aus Investitionsaktivitäten -21 - 17 - 3 - 3 – - 36<br />
Geldfluss aus Finanzierungsaktivitäten 5 - 1 – – – –<br />
Total Geldfluss 31 1 39 36 – - 20<br />
Nettowert von Aktiven und Passiven<br />
der veräusserten Geschäftsaktivitäten<br />
Anlagevermögen 184 200 67 73 – 54<br />
Beteiligung an assoziierten Gesellschaften 12 12 16 17 – 26<br />
Goodwill – – – – – 22<br />
Übrige immaterielle Anlagen 13 15 – – – –<br />
Umlaufvermögen 195 175 100 78 – 63<br />
Total Aktiven 404 402 183 168 – 165<br />
Verbindlichkeiten - 106 - 89 - 59 - 61 – - 44<br />
Nettowert 298 313 124 107 – 121<br />
Anzahl Mitarbeiter 622 631 500 560 – 525<br />
1 Verkauft im Dezember <strong>2003</strong><br />
* Angepasst
Resiquímicas Resinas Hydrosulfit Total nicht fortgeführte<br />
Aktivitäten*<br />
<strong>2003</strong> 2002 <strong>2003</strong> 2002 <strong>2003</strong> 2002<br />
– 38 – 124 723 1 171<br />
– - 35 – - 109 - 637 - 1 067<br />
– 3 – 15 86 104<br />
– – – – – –<br />
– – – – – - 2<br />
– 3 – 15 86 102<br />
– – – – - 1 –<br />
– 3 – 15 85 102<br />
– - 1 – – - 33 - 23<br />
– - 1 – – – - 1<br />
– 1 – 15 52 78<br />
– – – 17 89 91<br />
– - 1 – - 3 - 24 - 60<br />
– 2 – – 5 1<br />
– 1 – 14 70 32<br />
– 7 – 44 251 378<br />
– – – – 28 55<br />
– – – – – 22<br />
– – – – 13 15<br />
– 20 – 7 295 343<br />
– 27 – 51 587 813<br />
– - 16 – - 1 - 165 - 211<br />
– 11 – 50 422 602<br />
– 117 – 113 1 122 1 946<br />
Rechnungsabschluss <strong>2003</strong> des <strong>Clariant</strong> Konzerns<br />
Daneben wurden auch die Aktivitäten der Firma AP Chemicals Inc.,<br />
UK, zugehörig zur Division Life Science & Elektronikchemikalien,<br />
verkauft. 2002 umfassten die Veräusserungen auch die Tochtergesellschaft<br />
ProBioSint, Srl, Italien, und die Silikat-Aktivitäten in Frankreich.<br />
Der Erfolg aus Veräusserung von Geschäftsaktivitäten und Finanzanlagen<br />
errechnet sich wie folgt:<br />
Mio. CHF <strong>2003</strong> 2002<br />
Verkaufserlös<br />
Nettowert der verkauften<br />
387 284<br />
Aktiven und Passiven<br />
Gewinn vor Steuern<br />
aus Veräusserung von<br />
Geschäftsaktivitäten<br />
und Finanzanlagen,<br />
inklusive verkaufsbezo-<br />
- 148 - 203<br />
gener Aufwendungen 239 81<br />
Steueraufwand - 25 - 14<br />
Gewinn nach Steuern<br />
aus Veräusserung von<br />
Geschäftsaktivitäten<br />
und Finanzanlagen 214 67<br />
Der Nettogeldfluss aus der<br />
Veräusserung von<br />
Geschäftsaktivitäten und<br />
Finanzanlagen errechnet<br />
sich wie folgt:<br />
Verkaufserlös<br />
abzüglich Geld und<br />
387 284<br />
kurzfristiger Geldanlagen - 16 –<br />
Nettogeldfluss aus der<br />
Veräusserung von<br />
Geschäftsaktivitäten<br />
und Finanzanlagen 371 284<br />
85
6. Restrukturierung und Wertberichtigung<br />
Aufgrund der sich verändernden Marktbedingungen und der notwendigen<br />
weiteren Bereinigung der Konzernaktivitäten unternimmt <strong>Clariant</strong><br />
gegenwärtig ein Restrukturierungsprogramm. Ziel dieser Massnahme<br />
ist die Eliminierung von überflüssigen Produktionskapazitäten, die<br />
Konzentration auf weniger, dafür effizientere Produktionsstandorte und<br />
die Optimierung der administrativen und organisatorischen Infrastruktur.<br />
Das Programm betrifft Tochtergesellschaften weltweit und umfasst<br />
den Abbau von Personal, die Schliessung von ganzen Standorten und<br />
86<br />
eine kritische Überprüfung der realisierbaren Werte von Anlagevermögen<br />
und Vorräten in allen betroffenen Firmen.<br />
2002 wurden die Aktiven der Division Life Science & Elektronikchemikalien<br />
einer kritischen Ueberprüfung ihrer Werthaltigkeit unterzogen.<br />
Aufgrund der bescheidenen Marktperspektiven und der langsamer<br />
als erwarteten Erholung der Division wurde ein substanzieller<br />
Teil dieser Aktiven als nicht wieder einbringbar eingestuft und deshalb<br />
abgeschrieben.<br />
Die Aufwendungen für Restrukturierung und Wertberichtigung<br />
während der Jahre <strong>2003</strong> und 2002 stellen sich wie folgt dar:<br />
Mio. CHF Total Konzern Corporate<br />
<strong>2003</strong> 2002 <strong>2003</strong> 2002<br />
Geldwirksame Aufwendungen 21 – 2 –<br />
Nicht geldwirksame Aufwendungen<br />
Rückstellungen für:<br />
Personalentschädigungen 25 – 3 –<br />
Übrige 48 – – –<br />
Total Rückstellungen 73 – 3 –<br />
Wertberichtigung von Anlagevermögen:<br />
Land und Gebäude 66 11 – –<br />
Übrige 100 89 – –<br />
Total Wertberichtigung von Anlagevermögen 166 100 – –<br />
Total Restrukturierung und Wertberichtigung 260 100 5 –<br />
Davon nicht geldwirksame Aufwendungen 239 100 3 –<br />
Wertberichtigung von Goodwill 790<br />
* Angepasst<br />
7. Übrige finanzielle Anlagen<br />
Mio. CHF 31.12.<strong>2003</strong> 31.12.2002<br />
Vorausbezahlte<br />
Pensionsverpflichtungen 105 97<br />
Übrige Beteiligungen 2 3<br />
Total 107 100<br />
8. Vorräte<br />
Mio. CHF 31.12.<strong>2003</strong> 31.12.2002<br />
Rohmaterial,<br />
Verbrauchsmaterial,<br />
Ware in Arbeit 617 717<br />
Fertigprodukte 952 972<br />
Total 1 569 1 689
Rechnungsabschluss <strong>2003</strong> des <strong>Clariant</strong> Konzerns<br />
Total Divisionen Nicht fortgeführte TLP PA MB FUN* LSE*<br />
Aktivitäten<br />
<strong>2003</strong> 2002 <strong>2003</strong> 2002 <strong>2003</strong> 2002 <strong>2003</strong> 2002 <strong>2003</strong> 2002 <strong>2003</strong> 2002 <strong>2003</strong> 2002<br />
19 – – – – – - 2 – 1 – 19 – 1 –<br />
22 – – – 10 – – – – – 1 – 11 –<br />
48 – – – 6 – 3 – 1 – 34 – 4 –<br />
70 – – – 16 – 3 – 1 – 35 – 15 –<br />
66 11 – – 4 – 4 – – – – – 58 11<br />
100 89 – – 7 – 3 – – – 101 – - 11 89<br />
166 100 – – 11 – 7 – – – 101 – 47 100<br />
255 100 – – 27 – 8 – 2 – 155 – 63 100<br />
236 100 – – 27 – 10 – 1 – 136 – 62 100<br />
790 790<br />
9. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 10. Andere Forderungen<br />
Mio. CHF 31.12.<strong>2003</strong> 31.12.2002<br />
Forderungen brutto<br />
Wertberichtigung für<br />
1 332 1 464<br />
dubiose Debitoren - 73 - 85<br />
Total netto 1 259 1 379<br />
Per 31.12.<strong>2003</strong> waren keine Forderungen als Sicherheit verpfändet<br />
(2002: 76 Mio. CHF).<br />
Mio. CHF 31.12.<strong>2003</strong> 31.12.2002<br />
Übrige Forderungen 230 230<br />
Kurzfristige Finanzanlagen 39 102<br />
Rechnungsabgrenzungen 40 81<br />
Total 309 413<br />
87
11. Finanzinstrumente<br />
Instrumente des Risikomanagements (Absicherung) und<br />
Ausserbilanzrisiken. <strong>Clariant</strong> bedient sich zur Absicherung von<br />
Währungs- und Zinssatzrisiken, wie auch zur Verbesserung der Rendite<br />
auf den liquiden Vermögenswerten, der Devisentermin- und Optionskontrakte,<br />
Zinssatz- und Währungsswaps und anderer Finanzinstrumente.<br />
Risikopositionen, welche aus bestehenden Vermögens- und<br />
Verbindlichkeitsposten sowie aus erst zukünftig entstehenden Engagements<br />
resultieren, werden zentral verwaltet.<br />
Management der Zinsrisiken. Der Konzern macht Gebrauch von<br />
Zinssicherungsgeschäften zur Verminderung der Finanzierungskosten<br />
oder zur Umwandlung von Zinsrisiken.<br />
Management der Wechselkursrisiken. Zum Schutz vor einer Wertminderung<br />
der Geldflüsse in Fremdwährung werden Programme zur<br />
teilweisen Absicherung der Bilanz- und Einkommenspositionen durchgeführt.<br />
Diese umfassen Devisentermingeschäfte und Währungsswaps<br />
in den verschiedenen Hauptwährungen. Aus Kostengründen werden<br />
jedoch nicht alle Positionen permanent abgesichert.<br />
Finanzinstrumente<br />
Mio. CHF<br />
Für Absicherungszwecke gehaltene Währungsinstrumente<br />
Finanzinstrumente nach Fälligkeiten<br />
Mio. CHF<br />
Währungsinstrumente<br />
88<br />
<strong>2003</strong> 2002 <strong>2003</strong> 2002 <strong>2003</strong> 2002 <strong>2003</strong> 2002<br />
Devisenterminkontrakte und Währungsswaps 118 135 318 4 79 – 515 139<br />
Zinsinstrumente<br />
1–12 Monate<br />
<strong>2003</strong> 2002 <strong>2003</strong> 2002 <strong>2003</strong> 2002<br />
Devisenterminkontrakte und Währungsswaps 515 139 5 2 - 30 –<br />
Zinsinstrumente<br />
Management der Gegenparteirisiken. Die Gegenparteirisiken umfassen<br />
das Ausfallrisiko bei derivaten Finanzinstrumenten und Geldmarktkontrakten.<br />
<strong>Clariant</strong> vermindert dieses Ausfallrisiko, indem als<br />
Gegenpartei nur Banken und Finanzinstitute gewählt werden, die<br />
mindestens ein A-Rating aufweisen. Die Gegenparteirisiken werden<br />
streng überwacht, sodass der Konzern diesbezüglich keine materiellen<br />
Verluste in der Zukunft erwartet.<br />
Die nachfolgenden Tabellen zeigen, nach Kategorien aufgelistet,<br />
Kontraktwerte bzw. den Finanzinstrumenten zugrunde liegende<br />
Nominalbeträge und den Wiederbeschaffungswert einzelner Finanzinstrumente<br />
per 31. Dezember <strong>2003</strong>. Kontraktwerte bzw. die den Finanzinstrumenten<br />
zugrunde liegenden Nominalbeträge stellen nicht das<br />
Marktrisiko dar, sondern geben Auskunft über das ausstehende<br />
Transaktionsvolumen per Bilanzstichtag. Der Wiederbeschaffungswert<br />
stellt den Kurswert per 31. Dezember <strong>2003</strong>, respektive 2002, dar oder<br />
den Wert, der auf Grund von Standard-Preisbestimmungsmodellen<br />
ermittelt wurde.<br />
Kontraktwert oder<br />
Nominalbetrag<br />
Positiver Wiederbeschaffungswert<br />
Negativer Wiederbeschaffungswert<br />
Zinsswaps – 750 – 31 – - 24<br />
Total Finanzinstrumente 515 889 5 33 - 30 - 24<br />
1–5 Jahre Über 5 Jahre Total Total<br />
Zinsswaps – 527 – 223 – – – 750<br />
Total Finanzinstrumente 118 662 318 227 79 – 515 889
Finanzinstrumente nach Währungen<br />
Devisenterminkontrakte und Währungsswaps<br />
Mio. CHF<br />
Verbriefung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Seit<br />
einigen Jahren verwendet <strong>Clariant</strong> das Instrument der Verbriefung als<br />
Finanzierungsmittel. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von<br />
ausgewählten Tochtergesellschaften werden in einem ABS-Programm<br />
Rechnungsabschluss <strong>2003</strong> des <strong>Clariant</strong> Konzerns<br />
<strong>2003</strong> 2002<br />
USD 118 134<br />
JPY 396 –<br />
EUR – 4<br />
Übrige 1 1<br />
Total 515 139<br />
Zinsswaps – 750<br />
Total Finanzinstrumente 515 889<br />
Alle Gegenparteien weisen mindestens ein A-Rating auf.<br />
Absicherungsgeschäfte <strong>2003</strong> 2002<br />
Mio. CHF<br />
Marktwertbewertung von Cashflow Hedges<br />
Zinssatzswaps – - 1<br />
Devisenterminkontrakte – 1<br />
Währungsswaps - 30 –<br />
Marktwertbewertung von Fair Value Hedges<br />
Zinssatzswaps – 21<br />
Devisenterminkontrakte und Währungsswaps – - 25<br />
Kontrakte zur Absicherung von Investitionen in Tochtergesellschaften<br />
Kontrakte mit positivem Marktwert<br />
Währungsswaps – 24<br />
Kontrakte mit negativem Marktwert<br />
Darlehen in ausländischer Währung - 748 - 297<br />
Währungsswaps – - 6<br />
Die Cross Currency Swaps, welche als Cashflow Hedges designiert<br />
worden sind, betreffen die Sicherung der Rückzahlung eines Darlehens,<br />
welches auf japanische Yen lautet. Die Rückzahlung wird in fünf<br />
Verbriefte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen <strong>2003</strong> 2002<br />
Mio. CHF<br />
gleichen Raten in den Jahren zwischen 2005 und 2009 fällig, wobei jede<br />
Rate 13.6 Mia. JPY beträgt.<br />
Forderungen auf Euro lautend 169 104<br />
Forderungen auf US-Dollar lautend 94 101<br />
Total 263 205<br />
verkauft. Da alle Forderungen gegen Ausfall versichert sind und<br />
<strong>Clariant</strong> keine weiteren Verpflichtungen oder Risiken zurückbehält,<br />
erscheinen sie nicht mehr in der Bilanz.<br />
89
12. Entwicklung des Aktienkapitals und<br />
der eigenen Aktien<br />
Namenaktien mit einem Nennwert von je 5 CHF Anzahl Aktien Nennwert Anzahl Aktien Nennwert<br />
<strong>2003</strong> <strong>2003</strong> 2002 2002<br />
90<br />
Mio. CHF Mio. CHF<br />
Stand 1. Januar 153 440 000 767 153 440 000 767<br />
Stand 31. Dezember 153 440 000 767 153 440 000 767<br />
Eigene Aktien - 3 532 869 - 18 - 3 787 828 - 19<br />
Ausstehendes Aktienkapital 31. Dezember 149 907 131 749 149 652 172 748<br />
Eigene Aktien (Anzahl) <strong>2003</strong> 2002<br />
Bestand am 1. Januar 3 787 828 1 052 396<br />
Aktien erworben zu Strikepreisen, welche 2002 fixiert wurden – 3 150 000<br />
Zu Marktpreisen veräusserte Aktien – - 306 240<br />
Aktien an Mitarbeiter - 254 959 - 108 328<br />
Bestand am 31. Dezember 3 532 869 3 787 828
13. Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten<br />
Rechnungsabschluss <strong>2003</strong> des <strong>Clariant</strong> Konzerns<br />
Mio. CHF Zinssatz Laufzeit Ursprungsbetrag Zurückgekauft Nettobetrag Betrag<br />
31.12.<strong>2003</strong> 31.12.<strong>2003</strong> 31.12.2002<br />
Obligationenanleihe 4.625 1996–<strong>2003</strong> 150 - 150 – 135<br />
Obligationenanleihe 4.125 1996–2006 200 - 46 154 154<br />
Obligationenanleihe 3.375 1997–2004 300 - 50 250 250<br />
Obligationenanleihe 3.750 1997–2007 200 - 25 175 175<br />
Obligationenanleihe 3.000 1998–2005 250 - 49 201 201<br />
Obligationenanleihe 4.250 2000–2008 500 - 116 384 384<br />
Total Obligationenanleihen 1 600 - 436 1 164 1 299<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Banken und anderen Finanzinstitutionen 1 710 1 949<br />
Leasingverbindlichkeiten 2 –<br />
Zwischentotal 2 876 3 248<br />
Abzüglich des kurzfristigen Teils - 256 - 146<br />
Total 2 620 3 102<br />
Fälligkeitsstruktur 2004 – 489<br />
2005 687 702<br />
2006 548 548<br />
2007 641 617<br />
2008 563 –<br />
später 181 746<br />
Total 2 620 3 102<br />
Währungsstruktur CHF 1 615 1 480<br />
EUR 286 451<br />
USD 274 324<br />
JPY 430 834<br />
Übrige 15 13<br />
Total 2 620 3 102<br />
Vergleich mit Marktwerten<br />
Obligationenanleihe 1 154 1 304<br />
Übrige 2 036 1 964<br />
Total 3 190 3 268<br />
Gesamtwert der belehnten Aktiven, hauptsächlich Sachanlagen 101 146<br />
Total gesicherte langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 28 34<br />
<strong>2003</strong> zahlte <strong>Clariant</strong> Obligationen im Betrag von 135 Mio. CHF bei Verfall<br />
zurück. Mit dem Ziel der Schuldenrückzahlung kaufte <strong>Clariant</strong> während<br />
des Jahres 2002 Obligationen im Umfang von 98 Mio. CHF zurück.<br />
91
14. Entwicklung der Rückstellungen und der anderen<br />
langfristigen Verbindlichkeiten<br />
Mio. CHF Verbindlichkeiten Rückstellungen für Übrige langfristige Total <strong>2003</strong><br />
aus Personalvor- Umweltschutz Verbindlichkeiten<br />
sorgeeinrichtungen<br />
Stand 1. Januar 457 252 173 882<br />
Zugänge und Umbuchungen 103 1 96 200<br />
Verbrauch von Rückstellungen - 82 - 19 - 64 - 165<br />
Auflösung nicht benötigter Rückstellungen - 3 - 12 - 31 - 46<br />
Diskonteffekt 15 1 - 4 12<br />
Währungsdifferenzen 8 - 5 7 10<br />
Stand 31. Dezember 498 218 177 893<br />
15. Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten<br />
Mio. CHF 31.12.<strong>2003</strong> 31.12.2002<br />
Banken und andere Finanzinstitute (inkl. Guthaben Mitarbeiter) 958 946<br />
Kurzfristiger Anteil an langfristigen Verbindlichkeiten 256 146<br />
Total 1 214 1 092<br />
92
16. Rückstellungen und andere kurzfristige<br />
Verbindlichkeiten<br />
Rechnungsabschluss <strong>2003</strong> des <strong>Clariant</strong> Konzerns<br />
Mio. CHF 31.12.<strong>2003</strong> 31.12.2002<br />
Rückstellungen für Restrukturierungen 45 66<br />
Verbindlichkeiten Personalkosten 129 160<br />
Übrige kurzfristige Rückstellungen 189 234<br />
Total kurzfristige Rückstellungen 363 460<br />
Rechnungsabgrenzungen 330 393<br />
Übrige Kreditoren 186 226<br />
Total 879 1 079<br />
Entwicklung der kurzfristigen Rückstellungen Rückstellungen für Verbindlichkeiten Übrige kurzfristige Total <strong>2003</strong><br />
Mio. CHF Restrukturierungen Personalkosten Rückstellungen<br />
Stand 1. Januar 66 160 234 460<br />
Zugänge und Umbuchungen 43 111 163 317<br />
Verbrauch von Rückstellungen - 52 - 137 - 187 - 376<br />
Auflösung nicht benötigter Rückstellungen - 12 - 8 - 23 - 43<br />
Währungsdifferenzen – 3 2 5<br />
Stand 31. Dezember 45 129 189 363<br />
93
17. Personalvorsorgeeinrichtungen<br />
Neben den gesetzlich geregelten Sozialversicherungen bestehen im<br />
Konzern mehrere unabhängige Personalvorsorgeeinrichtungen. Deren<br />
Vermögen wird vorwiegend ausserhalb der Gesellschaften gehalten.<br />
Einige Konzerngesellschaften führen keine unabhängigen Pläne. Wo<br />
dies der Fall ist, werden für die Vorsorgeleistungen Rückstellungen<br />
gebildet, welche Bestandteil der langfristigen Verbindlichkeiten in der<br />
Bilanz sind.<br />
Mio. CHF 31.12.<strong>2003</strong> 31.12.2002<br />
Pensionsverpflichtungen<br />
mit Leistungsprimat<br />
In den übrigen finanziellen<br />
Anlagen und anderen<br />
Forderungen verbuchte,<br />
vorausbezahlte<br />
- 359 - 316<br />
Pensionsbeiträge 105 122<br />
Bilanzierte<br />
Pensionsverpflichtungen<br />
mit Leistungsprimat - 254 - 194<br />
Andere Personalvorsorgeeinrichtungen<br />
Pensionsverpflichtungen<br />
- 110 - 113<br />
mit Beitragsprimat - 29 - 28<br />
Total bilanzierte<br />
Verbindlichkeiten - 393 - 335<br />
Vorsorgeeinrichtungen mit Beitragsprimat. Die durch die Konzerngesellschaften<br />
geleisteten Beiträge an diese Fonds beliefen sich im<br />
Jahre <strong>2003</strong> auf 34 Mio. CHF (2002: 30 Mio. CHF).<br />
Vorsorgeeinrichtungen mit Leistungsprimat. Die Mehrheit der<br />
Konzernangestellten ist durch Personalvorsorgeeinrichtungen mit<br />
Leistungsprimat gedeckt. Die zukünftigen Verpflichtungen und entsprechenden<br />
Vermögenswerte der nach IAS 19 als Leistungsprimat geltenden<br />
Einrichtungen werden jährlich neu ermittelt und mindestens alle<br />
drei Jahre von einer unabhängigen Stelle überprüft. Das Vermögen<br />
wird zu Marktwerten bewertet. Die Verpflichtungen aller Vorsorgeeinrichtungen<br />
sind ausreichend durch Vermögen gedeckt.<br />
Die in den USA aus dem Geschäftsbereich Spezialchemikalien von<br />
Hoechst zu <strong>Clariant</strong> übergetretenen Mitarbeiter bleiben für ihre bis zum<br />
30. Juni 1997 erworbenen Ansprüche bei Hoechst versichert.<br />
94<br />
Die folgenden Angaben geben einen Überblick über die Finanzlage<br />
der Personalvorsorgeeinrichtungen:<br />
Mio. CHF 31.12.<strong>2003</strong> 31.12.2002*<br />
Barwert der Vorsorgeansprüche<br />
in unabhängigen<br />
Einrichtungen<br />
Marktwert der<br />
- 1 420 - 1 384<br />
Vermögenswerte 1 243 1 122<br />
Unterdeckung - 177 - 262<br />
Barwert der nicht<br />
gedeckten Ansprüche<br />
Nicht verbuchte versicherungsmathematische<br />
- 344 - 306<br />
Verluste 267 374<br />
In der Bilanz als<br />
Verpflichtung verbuchte<br />
Vorsorgeansprüche - 254 - 194<br />
* Angepasst an die neue Darstellung.<br />
Die Verpflichtung setzt sich wie folgt zusammen:<br />
Mio. CHF 31.12.<strong>2003</strong> 31.12.2002<br />
In den anderen langfristigen<br />
Verbindlichkeiten<br />
verbuchte, abgegrenzte<br />
Pensionsverpflichtungen<br />
In den übrigen finanziellen<br />
Anlagen verbuchte,<br />
vorausbezahlte<br />
- 359 - 316<br />
Pensionsbeiträge<br />
In den anderen<br />
Forderungen verbuchte,<br />
vorausbezahlte<br />
105 97<br />
Pensionsbeiträge – 25<br />
Bilanzierte<br />
Pensionsverpflichtungen<br />
mit Leistungsprimat - 254 - 194<br />
Die Vermögenswerte am 31. Dezember <strong>2003</strong> beinhalten eigene Aktien<br />
mit einem Marktwert von 68 000 CHF (2002: 4 Mio. CHF).
In den Konzern-Erfolgsrechnungen sind folgende Werte enthalten:<br />
Mio. CHF <strong>2003</strong> 2002<br />
In der laufenden Periode<br />
erworbene<br />
Vorsorgeansprüche<br />
Zinsaufwand auf dem<br />
Barwert der<br />
- 73 - 80<br />
Vorsorgeansprüche<br />
Erwarteter Gewinn auf<br />
- 81 - 81<br />
den Vermögenswerten<br />
In der laufenden Periode<br />
berücksichtigte versicherungsmathematische<br />
62 70<br />
Verluste<br />
Auswirkungen von<br />
- 26 - 8<br />
Plankürzungen - 8 –<br />
Gesamtaufwand, in den<br />
Konzern-Erfolgsrechnungen<br />
unter den Personalkosten<br />
erfasst - 126 - 99<br />
Der tatsächliche Ertrag auf den Vermögenswerten belief sich <strong>2003</strong> auf<br />
122 Mio. CHF (2002: -126 Mio. CHF).<br />
Veränderung der bilanzierten Verpflichtungen:<br />
Mio. CHF <strong>2003</strong> 2002*<br />
Stand 1. Januar - 194 - 187<br />
Umrechnungsdifferenzen<br />
Abgang von<br />
Verpflichtungen aufgrund<br />
- 16 16<br />
von Desinvestitionen 10 –<br />
Gesamtaufwand (wie oben) - 126 - 99<br />
Beitragszahlungen<br />
Auswirkungen von<br />
63 76<br />
Plankürzungen 9 –<br />
Stand 31. Dezember - 254 - 194<br />
* Angepasst an die neue Darstellung.<br />
Den Berechnungen der zukünftigen Verpflichtungen der Vorsorgeeinrichtungen<br />
wurden folgende versicherungsmathematischen Annahmen<br />
zugrunde gelegt:<br />
Gewichteter Durchschnitt in % <strong>2003</strong> 2002<br />
Diskontierungszinssatz<br />
Erwartete langfristige Rendite<br />
5.3 5.4<br />
auf den Vermögenswerten 5.4 6.0<br />
Erwartete Inflationsrate 3.0 2.5<br />
Rechnungsabschluss <strong>2003</strong> des <strong>Clariant</strong> Konzerns<br />
Medizinische Personalvorsorgeeinrichtungen. In den Konzerngesellschaften<br />
in den USA, Kanada und Frankreich bestehen Vorsorgepläne<br />
für die medizinische Versorgung nach der Pensionierung. Die Berechnungsmethoden<br />
für die Verpflichtungen sind ähnlich denen für die<br />
Pensionseinrichtungen mit Leistungsprimat. Für diese Verpflichtungen<br />
bestehen keine externen Vermögenswerte. Sie sind jedoch durch<br />
Rückstellungen in den Bilanzen der betreffenden Konzerngesellschaften<br />
gedeckt.<br />
In der Bilanz sind folgende Beträge ausgewiesen:<br />
Mio. CHF <strong>2003</strong> 2002<br />
Barwert der nicht<br />
gedeckten Ansprüche<br />
Nicht verbuchte versicherungsmathematische<br />
- 113 - 107<br />
Gewinne/Verluste 3 - 6<br />
Bilanzierte Verbindlichkeit - 110 - 113<br />
In den Konzern-Erfolgsrechnungen sind folgende Werte enthalten:<br />
Mio. CHF <strong>2003</strong> 2002<br />
In der laufenden Periode<br />
erworbene<br />
Vorsorgeansprüche - 3 - 2<br />
Zinsaufwand<br />
Im Berichtsjahr<br />
- 7 - 8<br />
verbuchte Werte 1 –<br />
Gesamtaufwand unter den<br />
Personalkosten erfasst - 9 - 10<br />
Veränderung der bilanzierten Verpflichtungen:<br />
Mio. CHF <strong>2003</strong> 2002<br />
Stand 1. Januar - 113 - 129<br />
Umrechnungsdifferenzen<br />
Gesamtaufwand in der<br />
10 21<br />
laufenden Periode<br />
Ausbezahlte<br />
- 9 - 10<br />
Entschädigungen 2 4<br />
Übrige – 1<br />
Stand 31. Dezember - 110 - 113<br />
Zusätzlich zu den für die Berechnung der Pensionsverpflichtungen<br />
angewandten versicherungsmathematischen Annahmen wurde für die<br />
medizinische Vorsorge eine langfristige jährliche Erhöhung der Gesundheitskosten<br />
von 10.0% angenommen (gewichteter Durchschnitt).<br />
95
18. Mitarbeiterbeteiligung<br />
I. Executive Stock Option Plan, «ESOP». 1999 wurde in der <strong>Clariant</strong><br />
Gruppe ein neuer Executive Stock Option Plan eingeführt.<br />
Im Rahmen dieses Programms erhalten bestimmte Mitglieder des<br />
oberen Kaders jährlich zusätzlich zum Gehalt wahlweise:<br />
a Optionen<br />
Die gewährten Optionen berechtigen zum Bezug einer Namenaktie<br />
der <strong>Clariant</strong> AG pro Option und haben eine Laufzeit von 10 Jahren.<br />
Sie haben einen im Voraus festgelegten Ausübungspreis und sind<br />
für 3 Jahre gesperrt.<br />
b Aktien<br />
Die zugeteilten Namenaktien der <strong>Clariant</strong> AG sind für 3 Jahre<br />
gesperrt.<br />
Ausstehende Optionen und Aktien per 31. Dezember <strong>2003</strong><br />
Basisjahr Ausgabejahr Gesperrt bis Laufzeit bis Ausübungspreis Anzahl Anzahl<br />
Optionen<br />
31.12.<strong>2003</strong> 31.12.2002<br />
1997 1998 2001 2007 28.65 81 7801 81 7801 1997 1998 2001 2007 42.15 145 100 1 145 100 1<br />
1998 1999 2002 2008 69.50 307 680 2 308 820 2<br />
1999 2000 <strong>2003</strong> 2009 54.00 103 550 2 103 550 2<br />
2000 2001 2004 2010 47.00 11 950 2 11 950 2<br />
2001 2002 2005 2011 30.60 147 732 2 159 113 2<br />
2002 <strong>2003</strong> 2006 2012 16.60 150 206 2 –<br />
Total 947 998 810 313<br />
Aktien<br />
2000 2001 2004 265 910 2 302 420 2<br />
2001 2002 2005 306 595 2 355 882 2<br />
2002 <strong>2003</strong> 2006 778 342 2 –<br />
Total 1 350 847 658 302<br />
1 Die entsprechende Anzahl Namenaktien sind bei der Mitarbeiter-Beteiligungsstiftung<br />
hinterlegt.<br />
2 Die entsprechende Anzahl Namenaktien sind im Bestand eigener Aktien der<br />
<strong>Clariant</strong> AG enthalten.<br />
96<br />
II. Management Stock Incentive Plan, «MSIP». 1999 wurde in der<br />
<strong>Clariant</strong> Gruppe ein Management Stock Incentive Plan eingeführt. Im<br />
Rahmen dieses Programms erhalten bestimmte Kadermitglieder jährlich<br />
zusätzlich zum Gehalt Namenaktien der <strong>Clariant</strong> AG. Die Aktien sind<br />
für 3 Jahre gesperrt.<br />
Die Anzahl der zugeteilten Optionen und Aktien richtet sich in<br />
beiden Programmen nach der individuellen Zielerreichung der<br />
Geschäftsbereiche, für welche die Berechtigten tätig sind.<br />
Die Kosten der ab 1999 abgegebenen Programme (I.b) und (II.)<br />
werden über die Erfolgsrechnung verbucht. Für die im Jahr <strong>2003</strong><br />
voraussichtlich zuzuteilenden Aktien wurde eine Rückstellung gebildet.<br />
Die Vergabe von Optionen (I.a) ist ergebnisneutral.<br />
Die 1998 abgegebenen Optionen werden vollumfänglich von der<br />
autonomen Mitarbeiter-Beteiligungsstiftung getragen.
19. Steuern<br />
Mio. CHF <strong>2003</strong> 2002<br />
Laufende Ertragssteuern - 221 - 207<br />
Latente Ertragssteuern 110 18<br />
Total - 111 - 189<br />
Der Steueraufwand auf dem konsolidierten Ergebnis vor Steuern- und<br />
einmaliger Goodwillabschreibung weicht wie folgt von der erwarteten<br />
Steuerrate ab:<br />
<strong>2003</strong> 2002<br />
% %<br />
Erwartete Steuerrate<br />
Effekt von abweichenden<br />
35.0 35.0<br />
Steuerraten<br />
Effekt von zusätzlich<br />
steuerlich nicht abzugs-<br />
2.4 4.4<br />
fähigen Aufwendungen<br />
Effekt veränderter<br />
7.0 4.0<br />
Seuerraten<br />
Nettoeffekt der Bewertung<br />
- 2.0 1.0<br />
steuerlicher Verlustvorträge - 1.1 13.8<br />
Übrige Posten - 2.3 - 2.6<br />
Effektive Steuerrate 39.0 55.6<br />
Mio. CHF 31.12.<strong>2003</strong> 31.12.2002<br />
Latente Steuerverbindlichkeit<br />
auf Abschreibungen<br />
Sach- und immaterielle<br />
Anlagen<br />
Vorauszahlungen für<br />
Pensionsverpflichtungen<br />
und übrige Abgrenzungen<br />
279 414<br />
und Rückstellungen 105 169<br />
Steuerverbindlichkeit 384 583<br />
Latente Steuerguthaben<br />
auf Abschreibungen<br />
Sach- und immaterielle<br />
Anlagen<br />
Vorauszahlungen für<br />
33 52<br />
Pensionsverpflichtungen<br />
Übrige Abgrenzungen<br />
61 127<br />
und Rückstellungen 197 216<br />
Steuerguthaben 291 395<br />
Rechnungsabschluss <strong>2003</strong> des <strong>Clariant</strong> Konzerns<br />
Steuerliche Verluste, auf welchen keine latenten Steuern berechnet<br />
wurden:<br />
31.12.<strong>2003</strong> 31.12.2002<br />
Verfall bis<br />
<strong>2003</strong> – 7<br />
2004 14 15<br />
2005 22 21<br />
2006 16 16<br />
2007 105 14<br />
2008 1 303 –<br />
nach 2008 1 165 2 028<br />
Total 2 625 2 101<br />
31.12.<strong>2003</strong> 31.12.2002<br />
Nicht bilanzierte<br />
Steuergutschriften 4 4<br />
Die Steuergutschriften verfallen zwischen 2005 und 2010.<br />
97
20. Finanzergebnis<br />
Mio. CHF <strong>2003</strong> 2002<br />
Zinsertrag<br />
Ertrag aus Marktwertbewertungen<br />
von<br />
Finanzinstrumenten<br />
19 15<br />
Zinssatzswaps 1 2<br />
Übriger Finanzertrag 6 26<br />
Finanzertrag 26 43<br />
Zinsaufwand<br />
Aufwand aus Marktwertbewertungen<br />
von<br />
Finanzinstrumenten<br />
Devisenterminkontrakte<br />
und Währungsswaps<br />
Transaktionen, welche<br />
als Tradingaktivitäten<br />
- 164 - 193<br />
eingestuft werden - 2 - 4<br />
Übriger Finanzaufwand - 40 - 32<br />
Finanzaufwand - 206 - 229<br />
Währungsverluste netto - 95 - 62<br />
Total - 275 - 248<br />
98<br />
21. Gewinn pro Aktie (EPS)<br />
Der Gewinn pro Aktie wurde aus dem Gewinn der Gruppe und der<br />
durchschnittlichen Anzahl ausstehender Aktien (ausgegebene Aktien<br />
abzüglich Aktien im Eigenbesitz) ermittelt.<br />
<strong>2003</strong> 2002<br />
Gewinn/Verlust (Mio. CHF)<br />
Verwässerter Verlust<br />
161 - 648<br />
(Mio. CHF) 161 - 648<br />
Aktien<br />
Anfangsbestand<br />
Auswirkung der Aktienrückkäufe<br />
und -verkäufe<br />
auf den durchschnittlichen<br />
Bestand an Aktien im Um-<br />
149 652 172 152 387 604<br />
lauf während des Jahres 170 930 - 1 497 438<br />
Effektiver durchschnittlicher<br />
Bestand an Aktien im Umlauf<br />
während des Jahres 149 823 102 150 890 166<br />
Durchschnittlicher verwässerter<br />
Aktienbestand<br />
während des Jahres 149 823 102 150 890 166<br />
Gewinn/Verlust pro Aktie<br />
(CHF/Aktie)<br />
Verwässerter Gewinn/Verlust<br />
1.08 - 4.30<br />
pro Aktie (CHF/Aktie) 1.08 - 4.30<br />
22. Personalaufwand<br />
Mio. CHF <strong>2003</strong> 2002<br />
Löhne und Gehälter<br />
Personalvorsorgeeinrichtungen<br />
- 1 534 - 1 637<br />
und Sozialaufwand - 475 - 460<br />
Total - 2 009 - 2 097
23. Informationen nach Regionen<br />
Regionen<br />
Mio. CHF<br />
Rechnungsabschluss <strong>2003</strong> des <strong>Clariant</strong> Konzerns<br />
<strong>2003</strong> 2002* <strong>2003</strong> 2002* <strong>2003</strong> 2002*<br />
Europa 3 963 3 886 438 - 181 14 363 14 670<br />
davon Deutschland 1 138 1 073 279 184 7 203 7 139<br />
Amerika 2 108 2 453 - 62 - 243 5 844 5 942<br />
davon USA 1 131 1 327 - 152 - 387 2 186 2 315<br />
Asien/Afrika/Australien 1 722 1 820 97 120 6 179 6 046<br />
Total fortgeführte Geschäftsaktivitäten 7 793 8 159 473 - 304 26 386 26 658<br />
Europa 276 678 31 52 185 718<br />
davon Deutschland 108 218 31 34 154 660<br />
Amerika 105 230 - 2 9 183 192<br />
davon USA 100 190 - 2 9 181 190<br />
Asien/Afrika/Australien 342 263 57 41 254 281<br />
Total nicht fortgeführte Geschäftsaktivitäten 723 1 171 86 102 622 1 191<br />
Total Konzern 8 516 9 330 559 - 202 27 008 27 849<br />
Regionen<br />
Mio. CHF<br />
<strong>2003</strong> 2002* <strong>2003</strong> 2002* <strong>2003</strong> 2002*<br />
Europa 191 172 281 248 2 465 2 610<br />
davon Deutschland 105 83 165 122 794 792<br />
Amerika 53 102 165 163 623 659<br />
davon USA 26 47 146 138 227 218<br />
Asien/Afrika/Australien 30 34 31 34 759 764<br />
Total fortgeführte Geschäftsaktivitäten 274 308 477 445 3 847 4 033<br />
Europa 10 18 21 35 50 143<br />
davon Deutschland 9 14 20 33 39 125<br />
Amerika 4 5 11 20 86 108<br />
davon USA 4 5 11 20 86 108<br />
Asien/Afrika/Australien 13 8 11 12 162 169<br />
Total nicht fortgeführte Geschäftsaktivitäten 27 31 43 67 298 420<br />
Total Konzern 301 339 520 512 4 145 4 453<br />
1 Verteilt nach Regionen der Empfänger<br />
2 Verteilt nach Standorten der Produktions- und Verkaufsgesellschaften<br />
3 Anlage- und Umlaufvermögen, ohne flüssige Mittel und kurzfristige Geldanlagen,<br />
abzüglich unverzinslicher Verbindlichkeiten<br />
Umsatz1 Operatives Ergebnis Anzahl Mitarbeiter<br />
nach Restrukturierung,<br />
Veräusserungen<br />
und Abschreibung<br />
Goodwill<br />
per 31.12.<br />
2<br />
Investitionen<br />
in Sachanlagen<br />
Abschreibungen<br />
auf Sachanlagen<br />
Nettobetriebsvermögen<br />
per 31.12. 3<br />
* Angepasst aufgrund der Veränderung der nicht fortgeführten Geschäftsaktivitäten<br />
99
24. Informationen nach Divisionen<br />
2002 verkaufte <strong>Clariant</strong> die Aktivitäten der Emulsionen in Europa und<br />
Hydrosulfit in Nordamerika. Im August <strong>2003</strong> kündigte <strong>Clariant</strong> die<br />
Absicht an, die Aktivitäten Celluloseether, ein Teil der Division Funk-<br />
Divisionen, fortgeführte Geschäftsaktivitäten<br />
Mio. CHF<br />
<strong>2003</strong> 2002 <strong>2003</strong> 2002 <strong>2003</strong> 2002<br />
Umsatz der Divisionen 2 203 2 320 1 814 1 882 1 043 1 030<br />
Interdivisionaler Umsatz - 24 - 14 - 69 - 68 - 2 - 3<br />
Umsatz der Divisionen mit Dritten 2 179 2 306 1 745 1 814 1 041 1 027<br />
Laufende Abschreibungen auf Sachanlagen - 75 - 85 - 72 - 75 - 28 - 26<br />
Abschreibungen auf immateriellen Anlagen ohne Goodwill – – – – – - 1<br />
Erträge von assoziierten Gesellschaften 4 4 18 16 – 3<br />
Übriger Betriebsaufwand - 1 940 - 2 011 - 1 527 - 1 545 - 927 - 903<br />
Operatives Ergebnis vor Restrukturierung,<br />
Veräusserung und Abschreibung auf Goodwill 168 214 164 210 86 100<br />
Veräusserung von Geschäftsaktivitäten und Finanzanlagen 8 79 – – – –<br />
Restrukturierung und Wertberichtigungen - 27 – - 8 – - 2 –<br />
Davon Wertberichtigung von Sachanlagen - 11 – - 7 – – –<br />
Abschreibungen auf Goodwill - 22 - 22 - 5 - 7 - 4 - 2<br />
Operatives Ergebnis nach Restrukturierung,<br />
Veräusserung und Abschreibung auf Goodwill 127 271 151 203 80 98<br />
EBITDA vor Restrukturierung und Veräusserungen 243 299 236 285 114 127<br />
EBITDA nach Restrukturierung und Veräusserungen 235 378 235 285 112 127<br />
Total Aktiven 2 013 2 130 1 684 1 511 573 510<br />
Fremdkapital - 159 - 181 - 156 - 160 - 68 - 63<br />
Total Eigenkapital und Minderheitsanteile 1 854 1 949 1 528 1 351 505 447<br />
Nettoschulden – – – – – –<br />
Nettobetriebsvermögen 1 1 854 1 949 1 528 1 351 505 447<br />
Im Nettobetriebsvermögen sind enthalten<br />
Investitionen der Periode in Sachanlagen 63 70 63 54 35 31<br />
Beteiligungen an assoziierten Gesellschaften 61 59 176 165 4 7<br />
1 Unter dem Nettobetriebsvermögen wurden den Divisionen das Anlagevermögen<br />
inkl. Infrastruktur, die Vorräte sowie die Forderungen und Verbindlichkeiten aus<br />
Lieferungen und Leistungen und Goodwill zugeordnet. Die übrigen für die Berechnung<br />
des Nettobetriebvermögens relevanten Bilanzpositionen sind unter Corporate<br />
aufgeführt.<br />
* Angepasst<br />
100<br />
tionschemikalien und Elektronikmaterialien, Teil der Division Life<br />
Science und Elektronikchemikalien, zu verkaufen. Ende <strong>2003</strong> wurde<br />
Celluloseether verkauft, während die Elektronikchemikalien, obwohl<br />
weiterhin als nicht fortgeführte Aktivitäten eingestuft, im Konzern<br />
verblieben. Als Resultat umfassen die Spalten «Nicht fortgeführte<br />
Textil, Leder &<br />
Papierchemikalien<br />
(TLP)<br />
Pigmente &<br />
Additive<br />
(PA)<br />
Masterbatches<br />
(MB)
Aktivitäten» für 2002 die Aktivitäten von Emulsionen, Hydrosulfit,<br />
Celluloseether und Elektronikchemikalien. Für <strong>2003</strong> umfasst «Nicht<br />
fortgeführte Aktivitäten» Celluloseether und Elektronikchemikalien.<br />
Funktionschemikalien<br />
(FUN)*<br />
Life Science &<br />
Elektronikchemikalien<br />
(LSE)*<br />
Total Divisionen<br />
fortgeführte<br />
Geschäftsaktivitäten*<br />
Nicht fortgeführte<br />
Geschäftsaktivitäten*<br />
Rechnungsabschluss <strong>2003</strong> des <strong>Clariant</strong> Konzerns<br />
Total<br />
Divisionen<br />
Corporate* Total Konzern<br />
<strong>2003</strong> 2002 <strong>2003</strong> 2002 <strong>2003</strong> 2002 <strong>2003</strong> 2002 <strong>2003</strong> 2002 <strong>2003</strong> 2002 <strong>2003</strong> 2002<br />
1 807 1 850 1 193 1 317 8 060 8 399 723 1 207 8 783 9 606 – – 8 783 9 606<br />
- 55 - 60 - 117 - 95 - 267 - 240 – - 36 - 267 - 276 – – - 267 - 276<br />
1 752 1 790 1 076 1 222 7 793 8 159 723 1 171 8 516 9 330 – – 8 516 9 330<br />
- 56 - 51 -77 - 83 - 308 - 320 - 43 - 67 - 351 - 387 - 3 - 25 - 354 - 412<br />
– – – – – - 1 - 3 - 3 - 3 - 4 - 6 - 6 - 9 - 10<br />
5 4 – – 27 27 2 9 29 36 – – 29 36<br />
- 1 513 - 1 638 - 1 020 - 1 125 - 6 927 - 7 222 - 593 - 1 006 - 7 520 - 8 228 - 51 - 26 - 7 571 - 8 254<br />
188 105 - 21 14 585 643 86 104 671 747 - 60 - 57 611 690<br />
238 2 - 7 – 239 81 – – 239 81 – – 239 81<br />
- 155 – - 63 - 100 - 255 - 100 – – - 255 - 100 - 5 – - 260 - 100<br />
- 101 – - 47 - 100 - 166 - 100 – – - 166 - 100 – – - 166 - 100<br />
– - 1 – - 839 - 31 - 871 – - 2 - 31 - 873 – – - 31 - 873<br />
271 106 - 91 - 925 538 - 247 86 102 624 - 145 - 65 - 57 559 - 202<br />
244 156 56 97 893 964 132 174 1 025 1 138 - 51 - 26 974 1 112<br />
428 158 33 97 1 043 1 045 132 174 1 175 1 219 - 56 - 26 1 119 1 193<br />
903 1 134 983 1 166 6 156 6 451 404 570 6 560 7 021 1 443 1 529 8 003 8 550<br />
- 116 - 139 - 89 - 102 - 588 - 645 - 106 - 150 - 694 - 795 - 6 069 - 6 778 - 6 763 - 7 573<br />
787 995 894 1 064 5 568 5 806 298 420 5 866 6 226 - 4 626 - 5 249 1 240 977<br />
– – – – – – – – – – 2 905 3 476 2 905 3 476<br />
787 995 894 1 064 5 568 5 806 298 420 5 866 6 226 - 1 721 - 1 773 4 145 4 453<br />
51 82 40 53 252 290 27 31 279 321 22 18 301 339<br />
45 71 2 3 288 305 12 – 300 305 12 7 312 312<br />
101
25. Transaktionen mit verbundenen Parteien<br />
Transaktionen mit Unternehmen, die nach der Kapitalzurechnungsmethode<br />
bewertet werden:<br />
Aufwand und Ertrag <strong>2003</strong> 2002<br />
Mio. CHF<br />
Ertrag aus Verkauf<br />
von Gütern<br />
Ertrag aus erbrachten<br />
39 51<br />
Dienstleistungen<br />
Aufwand für Kauf<br />
20 16<br />
von Gütern<br />
Aufwand für bezogene<br />
- 26 - 19<br />
Dienstleistungen - 435 - 474<br />
Forderungen und<br />
Verbindlichkeiten<br />
Forderungen aus Lie-<br />
31.12.<strong>2003</strong> 31.12.2002<br />
ferungen und Leistungen<br />
Verbindlichkeiten aus Lie-<br />
8 13<br />
ferungen und Leistungen 53 72<br />
Übriges: Der Marktwert der an Mitglieder des Verwaltungsrates<br />
bezahlten Vergütungen ist im Abschnitt «Corporate Governance»<br />
ausgewiesen.<br />
Es bestanden keine Darlehen zwischen der Gesellschaft und<br />
Mitgliedern des Verwaltungsrates.<br />
102<br />
26. Verpflichtungen und Eventualverbindlichkeiten<br />
Verpflichtungen aus Mietverträgen (operationelles Leasing, hauptsächlich<br />
bei Infraserv-Gesellschaften) mit fester Laufzeit, Stand 31.12.<br />
Mio. CHF <strong>2003</strong> 2002<br />
<strong>2003</strong> – 83<br />
2004 90 66<br />
2005 75 50<br />
2006 55 41<br />
2007 47 38<br />
2008 46 –<br />
später 67 35<br />
Total 380 313<br />
Garantien zu Gunsten Dritter 76 120<br />
Die Aufwendungen aus Mietverträgen (operationelles Leasing) belaufen<br />
sich <strong>2003</strong> auf 99 Mio. CHF (2002: 101 Mio. CHF).<br />
Hängige Verfahren, pendente Rechtsfälle. Im Rahmen der ordentlichen<br />
Geschäftstätigkeit der Konzerngesellschaften kann es zur Beteiligung<br />
an Behördenverfahren irgendwelcher Art und zu Zivilprozessen<br />
kommen, in welchen eine <strong>Clariant</strong> Gesellschaft als beklagte Partei<br />
auftritt.<br />
Umweltrisiken. Aufgrund von Aktivitäten in der Vergangenheit<br />
unterliegt <strong>Clariant</strong> gewissen Umweltschutzrisiken und -verpflichtungen,<br />
hauptsächlich in Bezug auf Instandstellungskosten. Rückstellungen<br />
für nicht wiederkehrende Instandstellungskosten werden gebildet,<br />
wenn eine gesetzliche Verpflichtung besteht oder die Erfordernisse der<br />
Geschäftstätigkeit dies notwendig machen und die Kosten verlässlich<br />
geschätzt werden können. Die wesentlichen Elemente der möglichen<br />
Umweltschutzverpflichtungen von <strong>Clariant</strong> wurden in Untersuchungen<br />
der verschiedenen Standorte ermittelt, welche als potenziell risikobehaftet<br />
eingestuft wurden. <strong>Clariant</strong> ist der Ansicht, dass die gebildeten<br />
Rückstellungen aufgrund der heute verfügbaren Informationen ausreichend<br />
sind. In Anbetracht der Schwierigkeit, derartige Verpflichtungen<br />
verlässlich zu schätzen, kann jedoch nicht garantiert werden, dass<br />
nicht zusätzliche Kosten entstehen können.
27. Kurse für Währungsumrechnung<br />
Kurse für die Konzernbilanzen, Schlusskurs am Bilanzstichtag:<br />
31.12.<strong>2003</strong> 31.12.2002<br />
1 USD 1.24 1.39<br />
1 GBP 2.20 2.23<br />
100 JPY 1.16 1.17<br />
1 EUR 1.56 1.45<br />
Umsatzgewogene Durchschnittskurse für die Konzern-Erfolgsrechnungen<br />
und die Konzern-Geldflussrechnungen:<br />
<strong>2003</strong> 2002<br />
1 USD 1.35 1.56<br />
1 GBP 2.20 2.33<br />
100 JPY 1.16 1.24<br />
1 EUR 1.52 1.47<br />
Rechnungsabschluss <strong>2003</strong> des <strong>Clariant</strong> Konzerns<br />
103
28. Wichtigste Konzerngesellschaften, Joint Ventures<br />
und assoziierte Gesellschaften<br />
Stand 31. Dezember <strong>2003</strong> Beteiligung Holding/ Vertrieb Produktion Forschung<br />
104<br />
% Finanzen<br />
Ägypten <strong>Clariant</strong> (Egypt) S.A.E., Kairo 86.0 ● ●<br />
The Egyptian German Company for Dyes and Resins S.A.E., Kairo 100.0 ● ●<br />
Argentinien <strong>Clariant</strong> (Argentina) S.A., Buenos Aires 100.0 ● ●<br />
Australien <strong>Clariant</strong> (Australia) Pty Ltd, Melbourne 100.0 ● ●<br />
Belgien <strong>Clariant</strong> (Benelux) S.A., Louvain-La-Neuve 100.0 ● ● ●<br />
Brasilien <strong>Clariant</strong> S.A., São Paulo und Resende 100.0 ● ●<br />
Chile <strong>Clariant</strong> Colorquímica (Chile) Ltda., Santiago de Chile 100.0 ● ●<br />
China <strong>Clariant</strong> Chemicals (China) Ltd, Shanghai 100.0 ● ●<br />
<strong>Clariant</strong> Chemicals Trading (Shanghai) Ltd, Shanghai 100.0 ●<br />
<strong>Clariant</strong> (China) Ltd, Hongkong 100.0 ● ●<br />
<strong>Clariant</strong> Guangzhou Masterbatch Ltd, Guangzhou 90.0 ● ●<br />
<strong>Clariant</strong> Pigments (Tianjin) Ltd, Tianjin 60.0 ● ●<br />
<strong>Clariant</strong> (Tianjin) Ltd, Tianjin 94.8 ● ●<br />
Tianjin Hua Shi Chemicals Co. Ltd, Tianjin 25.0 ● ●<br />
Dänemark <strong>Clariant</strong> (Danmark) A/S, Glostrup 100.0 ● ●<br />
Deutschland <strong>Clariant</strong> (Deutschland) GmbH, Leinfelden-Echterdingen 100.0 ● ● ●<br />
<strong>Clariant</strong> GmbH, Frankfurt 100.0 ● ● ●<br />
<strong>Clariant</strong> Masterbatch GmbH & Co. OHG, Lahnstein 100.0 ● ● ●<br />
<strong>Clariant</strong> Verwaltungsgesellschaft mbH, Leinfelden-Echterdingen 100.0 ●<br />
Finnland <strong>Clariant</strong> (Finland) Oy, Helsinki 100.0 ●<br />
Frankreich <strong>Clariant</strong> (France), Paris La Défense 100.0 ● ● ●<br />
<strong>Clariant</strong> Huningue, Huningue 100.0 ● ● ●<br />
<strong>Clariant</strong> Life Science Molecules (France) S.A.S., Paris La Défense 100.0 ● ●<br />
Griechenland <strong>Clariant</strong> (Hellas) S.A., Lykovrisi 100.0 ● ●<br />
Grossbritannien BTP Ltd, Manchester 100.0 ●<br />
BTP Chemicals plc, Manchester 100.0 ● ● ● ●<br />
<strong>Clariant</strong> Holdings UK Ltd, Horsforth/Leeds 100.0 ●<br />
<strong>Clariant</strong> UK Ltd, Horsforth/Leeds 100.0 ● ● ●<br />
Lancaster Synthesis Ltd, Horsforth/Leeds 100.0 ● ● ●<br />
Guatemala <strong>Clariant</strong> (Guatemala) S.A., Guatemala City 100.0 ● ●<br />
Indien BTP India Private Ltd, Chennai 100.0 ● ● ●<br />
<strong>Clariant</strong> (India) Ltd, Mumbai 50.9 ● ● ●<br />
Colour-Chem Ltd, Mumbai 50.1 ● ● ●<br />
Indonesien P.T. <strong>Clariant</strong> Indonesia, Tangerang 100.0 ● ●<br />
Irland Masterplast Ltd, Naas 100.0 ● ●<br />
Italien <strong>Clariant</strong> (Italia) S.p.A., Mailand 100.0 ● ● ●<br />
<strong>Clariant</strong> Life Science Molecules (Italia) S.p.A., Origgio 100.0 ● ● ●<br />
Japan <strong>Clariant</strong> (Japan) K.K., Tokyo 100.0 ● ● ●<br />
<strong>Clariant</strong> Polymers K.K., Tokyo 100.0 ● ● ●<br />
Kanada <strong>Clariant</strong> (Canada) Inc., Québec 100.0 ● ●<br />
Kolumbien <strong>Clariant</strong> (Colombia) S.A., Santa Fé de Bogotá 100.0 ● ●
Rechnungsabschluss <strong>2003</strong> des <strong>Clariant</strong> Konzerns<br />
Beteiligung Holding/ Vertrieb Produktion Forschung<br />
% Finanzen<br />
Korea <strong>Clariant</strong> Industries (Korea) Ltd, Seoul 87.1 ● ● ●<br />
<strong>Clariant</strong> (Korea) Ltd, Seoul 100.0 ●<br />
<strong>Clariant</strong> Sang Ho Ltd, Yangsan-Si 64.7 ● ●<br />
<strong>Clariant</strong> Songwon Color Co., Ltd, Ulsan 99.8 ● ●<br />
Luxemburg BTP World S.A., Luxemburg 100.0 ●<br />
Malaysia <strong>Clariant</strong> (Malaysia) Sdn. Bhd., Shah Alam 100.0 ● ●<br />
Marokko <strong>Clariant</strong> (Maroc) S.A., Casablanca 100.0 ● ●<br />
Mexiko <strong>Clariant</strong> (México) S.A. de C.V., Naucalpan de Juárez 100.0 ● ●<br />
<strong>Clariant</strong> Productos Químicos S.A. de C.V., Santa Clara 100.0 ● ●<br />
Neuseeland <strong>Clariant</strong> (New Zealand) Ltd, Takapuna-Auckland 100.0 ● ●<br />
Niederlande Dick Peters BV, Denekamp 100.0 ● ●<br />
Norwegen <strong>Clariant</strong> (Norge) AS, Bergen 100.0 ●<br />
Österreich <strong>Clariant</strong> (Österreich) GmbH, Wien 100.0 ● ●<br />
Pakistan <strong>Clariant</strong> Pakistan Ltd, Karachi 75.0 ● ●<br />
Peru <strong>Clariant</strong> (Perú) S.A., Lima 91.4 ● ●<br />
Philippinen <strong>Clariant</strong> (Philippines) Corp., Makati City, Manila 100.0 ●<br />
Polen <strong>Clariant</strong> Polska Sp. z.o.o., Warschau 100.0 ●<br />
Portugal <strong>Clariant</strong> Químicos (Portugal) Lda., Mem Martins 100.0 ● ●<br />
Schweden <strong>Clariant</strong> (Sverige) AB, Mölndal 100.0 ● ●<br />
Schweiz <strong>Clariant</strong> International AG, Muttenz 100.0 ● 1<br />
<strong>Clariant</strong> (Schweiz) AG, Muttenz 100.0 ● ● ●<br />
SF-Chem AG, Pratteln 25.0 ● ● ●<br />
Singapur <strong>Clariant</strong> (Singapore) Pte. Ltd, Singapur 100.0 ● ●<br />
Spanien <strong>Clariant</strong> Ibérica S.A., Barcelona 100.0 ● ● ●<br />
<strong>Clariant</strong> Masterbatch Ibérica S.A., Sant Andreu de la Barca 100.0 ● ●<br />
Südafrika <strong>Clariant</strong> Southern Africa (Pty) Ltd, Weltevreden Park 100.0 ● ●<br />
Taiwan <strong>Clariant</strong> (Taiwan) Co. Ltd, Taipei 100.0 ● ●<br />
Thailand <strong>Clariant</strong> Chemicals (Thailand) Ltd, Bangkok 100.0 ● ●<br />
<strong>Clariant</strong> Masterbatches (Thailand) Ltd, Bangkok 100.0 ● ●<br />
Tschechien <strong>Clariant</strong> CR s.r.o., Prag 100.0 ●<br />
Tunesien <strong>Clariant</strong> Tunisie S.A., Cherguia-Tunis 49.9 ●<br />
Türkei <strong>Clariant</strong> (Türkiye) A.S., Istanbul 100.0 ● ●<br />
Ungarn <strong>Clariant</strong> Hungaria Kft, Budapest 100.0 ●<br />
USA <strong>Clariant</strong> Corporation, Charlotte, N.C. 100.0 ● ● ●<br />
<strong>Clariant</strong> Life Science Molecules (America) Inc., Elgin S.C. 100.0 ● ● ●<br />
<strong>Clariant</strong> Life Science Molecules (Florida) Inc., Gainesville, F.L. 100.0 ● ● ●<br />
<strong>Clariant</strong> Life Science Molecules (Missouri) Inc., Springfield, M.O. 100.0 ● ●<br />
Lancaster Synthesis Inc., Pelham, N.H. 100.0 ● ●<br />
VAE <strong>Clariant</strong> (Gulf) FZE, Jebel Ali, Dubai 100.0 ●<br />
Venezuela <strong>Clariant</strong> (Venezuela) S.A., Maracay 100.0 ● ●<br />
Vietnam <strong>Clariant</strong> (Vietnam) Ltd, Ho Chi Minh City 100.0 ●<br />
1 Management und Support<br />
105
29. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag<br />
<strong>Clariant</strong> begann <strong>2003</strong> mit einem gross angelegten Projekt, um alle Konzernstrukturen<br />
zu überprüfen und zu verbessern mit dem Ziel, die<br />
operative Rentabilität nachhaltig zu steigern. Führende Mitglieder des<br />
Managements wurden für dieses Projekt freigestellt und erarbeiteten<br />
mit Hilfe von externen Beratern neue Lösungen.<br />
Es zeigte sich, dass viele Funktionen effizienter gestaltet werden<br />
können, wenn sie von den Divisionen, wo sie bisher geführt wurden,<br />
an regionale Verantwortungszentren oder direkt an die Konzernzentrale<br />
übertragen werden. Als Konsequenz werden im Laufe von 2004 einschneidende<br />
Massnahmen zur Neuordnung dieser Funktionen ergriffen.<br />
Daneben wird <strong>Clariant</strong> den Beschaffungs- und Produktionsprozess<br />
grundlegend reorganisieren, um die konzerninternen Güter- und Ertragsströme<br />
zu optimieren.<br />
Insgesamt werden diese Massnahmen einen Abbau von 4 000 Stellen<br />
mit sich ziehen, welcher in den Jahren 2004 und 2005 erfolgen wird.<br />
Es wird geschätzt, dass 40% dieser Stellen in der Produktion abgebaut<br />
werden und 60% in der Administration, der Beschaffung und der Infrastruktur.<br />
<strong>Clariant</strong> schätzt die Kosten dieser Massnahmen auf etwa 500 bis<br />
600 Millionen CHF, verteilt auf die nächsten drei Jahre, wobei der<br />
grösste Teil Barausgaben sein werden. Der Einspareffekt dieses<br />
Programms sollte sich 2004 auf 100 Millionen CHF belaufen. Die Einsparungen<br />
sollten danach stetig steigen und ihre volle Wirkung 2007<br />
erreichen. In Übereinstimmung mit der Ankündigung von August <strong>2003</strong><br />
beabsichtigt <strong>Clariant</strong>, Massnahmen mit einem EBIT-Effekt von 700<br />
bis 900 Millionen CHF durchzusetzen. Unter Berücksichtigung des<br />
allgemeinen Geschäftsrisikos und der Preiserosionen wird erwartet,<br />
dass die nachhaltige Verbesserung des EBIT bis 2007 mindestens<br />
400 Millionen CHF erreichen sollte.<br />
Am 19. Februar beschloss der Verwaltungsrat, den Aktionären an<br />
der kommenden Generalversammlung eine Erhöhung des Aktienkapitals<br />
zu beantragen. Diese soll das heutige Aktienkapital von 767 200 000 CHF<br />
durch eine ordentliche Erhöhung des Aktienkapitals um höchstens<br />
460 320 000 CHF auf höchstens 1 227 520 000 CHF erhöhen. Die Bezugsrechte<br />
der gegenwärtigen Aktionäre bleiben gewährleistet. Die beantragte<br />
Kapitalerhöhung wird am 24. Februar 2004 als fest übernommene<br />
Transaktion zu den üblichen Marktbedingungen bekannt gegeben.<br />
<strong>Clariant</strong> erwartet daraus insgesamt eine Erhöhung des Eigenkapitals<br />
um netto ungefähr 880 Millionen CHF, falls die Aktionäre den Antrag<br />
zur Kapitalerhöhung gutheissen.<br />
106
Bericht der Konzernprüfer<br />
Bericht der Konzernprüfer an die Generalversammlung<br />
der <strong>Clariant</strong> AG, Muttenz<br />
Als Konzernprüfer haben wir die konsolidierte Jahresrechnung (Bilanz,<br />
Geldflussrechnung, Erfolgsrechnung, Aufstellung über die Veränderung<br />
des konsolidierten Eigenkapitals und Anhang Seiten 76 bis 106) des<br />
<strong>Clariant</strong> Konzerns für das am 31. Dezember <strong>2003</strong> abgeschlossene<br />
Geschäftsjahr geprüft.<br />
Für die konsolidierte Jahresrechnung ist der Verwaltungsrat verantwortlich,<br />
während unsere Aufgabe darin besteht, diese zu prüfen und<br />
zu beurteilen. Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen<br />
hinsichtlich Befähigung und Unabhängigkeit erfüllen.<br />
Unsere Prüfung erfolgte nach den Grundsätzen des schweizerischen<br />
Berufsstandes sowie nach den International Standards on Auditing,<br />
wonach eine Prüfung so zu planen und durchzuführen ist, dass wesentliche<br />
Fehlaussagen in der konsolidierten Jahresrechnung mit angemessener<br />
Sicherheit erkannt werden. Wir prüften die Posten und<br />
Angaben der konsolidierten Jahresrechnung mittels Analysen und<br />
Erhebungen auf der Basis von Stichproben. Ferner beurteilten wir die<br />
Anwendung der massgebenden Rechnungslegungsgrundsätze, die<br />
wesentlichen Bewertungsentscheide sowie die Darstellung der konsolidierten<br />
Jahresrechnung als Ganzes. Wir sind der Auffassung, dass<br />
unsere Prüfung eine ausreichende Grundlage für unser Urteil bildet.<br />
Gemäss unserer Beurteilung vermittelt die konsolidierte Jahresrechnung<br />
ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der<br />
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage in Übereinstimmung mit den<br />
International Financial Reporting Standards (IFRS) und entspricht dem<br />
schweizerischen Gesetz.<br />
Wir empfehlen, die vorliegende konsolidierte Jahresrechnung zu<br />
genehmigen.<br />
PricewaterhouseCoopers AG<br />
Dr. R. Gerber R. Bächinger<br />
Basel, 20. Februar 2004<br />
Rechnungsabschluss <strong>2003</strong> des <strong>Clariant</strong> Konzerns<br />
107
Statistischer Überblick Konzern<br />
5-Jahre-Übersicht Konzern<br />
5-Jahre-Übersicht Konzern 1999–<strong>2003</strong> <strong>2003</strong> 2002 2001 2000 1999 1999<br />
angepasst<br />
Umsatz Divisionen Mio. CHF 8 783 9 606 10 195 11 006 9158 9158<br />
Veränderung gegenüber Vorjahr<br />
in Schweizer Franken % - 9 - 6 - 7 16 - 2 - 2<br />
in Lokalwährung % - 4 2 - 2 12 - 4 - 4<br />
Konzernumsatz 1<br />
Veränderung gegenüber Vorjahr<br />
108<br />
Mio. CHF 8 516 9 330 9 871 10 583 9 256 9 256<br />
in Schweizer Franken % - 9 - 5 - 7 14 - 3 - 3<br />
in Lokalwährung % - 4 3 - 2 10 - 5 - 5<br />
Operatives Ergebnis vor Restrukturierung,<br />
Veräusserungen und Abschreibung auf Goodwill Mio. CHF 611 690 631 1 135 1 082 1 082<br />
Veränderung gegenüber Vorjahr % - 11 9 - 44 5 - 1 - 1<br />
in Prozenten vom Umsatz 7.2 7.4 6.4 10.7 11.7 11.7<br />
Operatives Ergebnis nach Restrukturierung,<br />
Veräusserungen und Abschreibung auf Goodwill Mio. CHF 559 - 202 - 877 1 010 1 064 1 030<br />
Veränderung gegenüber Vorjahr % – – – - 5 1 - 3<br />
in Prozenten vom Umsatz 6.6 - 2.2 - 8.9 9.5 11.5 11.1<br />
EBITDA nach Restrukturierung und Veräusserungen Mio. CHF 1 119 1 193 1 395 1 657 1 646 1 646<br />
Veränderung gegenüber Vorjahr % - 6 - 14 - 16 1 - 2 - 2<br />
in Prozenten vom Umsatz 13.1 12.8 14.1 15.7 17.8 17.8<br />
Konzernergebnis vor Minderheitsanteilen Mio. CHF 173 - 639 - 1 233 513 596 562<br />
Veränderung gegenüber Vorjahr % – – – - 14 14 7<br />
in Prozenten vom Umsatz 2.0 - 6.8 - 12.5 4.9 6.4 6.1<br />
Investitionen in Sachanlagen Mio. CHF 301 339 505 535 425 425<br />
Veränderung gegenüber Vorjahr % - 11 - 33 - 6 26 - 8 - 8<br />
in Prozenten vom Umsatz 4 4 5 5 5 5<br />
Personalaufwand Mio. CHF 2 009 2 097 2 346 2 395 2 168 2 168<br />
Veränderung gegenüber Vorjahr % - 4 - 11 - 2 10 2 2<br />
in Prozenten vom Umsatz 24 22 24 23 23 23<br />
Personalbestand am Jahresende Anzahl 27 008 27 849 28 904 31 546 28 993 28 993<br />
Veränderung gegenüber Vorjahr % -3 - 4 - 8 9 - 1 - 1<br />
1 Inkl. Handel
Statistischer Überblick Konzern<br />
Entwicklung des Umsatzes <strong>2003</strong> 2002 2001* 2000* 1999*<br />
nach Divisionen Mio. CHF % Mio. CHF % Mio. CHF % Mio. CHF % Mio. CHF %<br />
Textil, Leder & Papierchemikalien 2 179 26 2 769 30 2 965 31 3 211 31 2 799 31<br />
Pigmente & Additive 1 745 20 1 814 19 1 872 19 2 108 20 1 896 21<br />
Masterbatches 1 041 12 1 027 11 1 038 11 1 145 11 1 065 12<br />
Funktionschemikalien 2 033 24 2 102 23 2 183 23 2 280 22 2 140 24<br />
Life Science & Elektronikchemikalien 1 518 18 1 618 17 1 616 17 1 651 16 1 087 12<br />
Total Divisionen 8 516 100 9 330 100 9 674 100 10 395 100 8 987 100<br />
Übrige (vorwiegend Handel) – – 197 – 188 – 269 –<br />
Total Konzern 8 516 9 330 9 871 – 10 583 – 9 256 –<br />
* Angepasst<br />
Entwicklung des Umsatzes <strong>2003</strong> 2002 2001 2000 1999<br />
nach Regionen Mio. CHF % Mio. CHF % Mio. CHF % Mio. CHF % Mio. CHF %<br />
Europa 4 239 50 4 564 49 4 867 49 5 152 49 4 780 52<br />
Amerika 2 213 26 2 683 29 2 863 29 3 093 29 2 596 28<br />
Asien / Australien 1 895 22 1 910 20 1 955 20 2 143 20 1 683 18<br />
Afrika 169 2 173 2 186 2 195 2 197 2<br />
Total Divisionen 8 516 100 9 330 100 9 871 100 10 583 100 9 256 100<br />
109
Aktieninformation<br />
31.12.<strong>2003</strong> 31.12.2002 31.12.2001 31.12.2000 31.12.1999<br />
Ausgegebene Anzahl Namenaktien<br />
(Nennwert je 5 CHF) 153 440 000 153 440 000 153 440 0001 153 440 000 146 008 2801 Durch Wandlung geschaffene Anzahl<br />
Aktien im Rahmen des bedingten Kapitals – – – 7 431 720 551 920<br />
Dividendenberechtigte Anzahl Aktien 153 440 000 153 440 000 153 440 000 153 440 000 146 008 280<br />
Dividende pro Aktie in CHF 0.20 2 – 0.30 1.10 1.00<br />
Jahresschlusskurs in CHF 18.25 22.10 31.25 58.10 75.90<br />
Börsenkapitalisierung in Mio. CHF 2 800 3 391 4 795 8 915 11 082<br />
Jahreshöchst /-tiefst in CHF 24.20/9.53 40.30/21.50 59.40/16.50 79.90/46.10 79.30/62.20<br />
1 Inklusive Aktien, welche im entsprechenden Jahr durch Wandlung geschaffen<br />
wurden.<br />
2 Gemäss Vorschlag des Verwaltungsrates.<br />
110
Aktionärsstruktur<br />
Aktionärsstruktur nach Anzahl Aktien per 31. Dezember <strong>2003</strong><br />
Statistischer Überblick Konzern<br />
Anzahl Aktien Aktionäre % Titel %<br />
1–999 27 334 78.2 8 255 964 5.4<br />
1 000–9 999 7 062 20.2 14 662 144 9.5<br />
10 000–99 999 471 1.3 11 962 260 7.8<br />
100 000 und mehr 95 0.3 54 112 442 35.3<br />
Total eingetragene Aktien 88 992 810 58.0<br />
nicht eingetragene Aktien – – 64 447 190 42.0<br />
Total 34 962 100.0 153 440 000 100.0<br />
Aktionärsstruktur nach Regionen per 31. Dezember <strong>2003</strong><br />
Regionen Aktionäre in % Titel in %<br />
Schweiz 32 997 94.4 52 795 721 34.4<br />
Europa 1 741 5.0 27 348 515 17.8<br />
Ausserhalb Europa 224 0.6 8 848 574 5.8<br />
davon USA 45 0.1 8 061 877 5.3<br />
Nicht eingetragene Aktien – – 64 447 190 42.0<br />
Total 34 962 100.0 153 440 000 100.0<br />
Aktionäre mit 5% und mehr der ausgegebenen Titel: Gemäss den uns<br />
zur Verfügung stehenden Informationen war die Artisan Partners Ltd<br />
Partnership, Milwaukee, Wisconsin (USA), am 31. Dezember <strong>2003</strong> im<br />
Besitz zwischen 5.12% und 10% (2002: 5.12%) des Aktienkapitals.<br />
111
Rechnungsabschluss <strong>2003</strong> der <strong>Clariant</strong> AG, Muttenz<br />
Bilanzen der <strong>Clariant</strong> AG (vor Dividendenvorschlag)<br />
Aktiven 31.12.<strong>2003</strong> 31.12.2002<br />
per 31. Dezember <strong>2003</strong> und 2002 CHF % CHF %<br />
Beteiligungen an Konzerngesellschaften 1 913 624 928 2 148 543 389<br />
Darlehen gegenüber Konzerngesellschaften 2 229 841 196 2 015 527 061<br />
Total Anlagevermögen 4 143 466 124 85.1 4 164 070 450 88.3<br />
Umlaufvermögen<br />
Forderungen gegenüber Konzerngesellschaften 77 867 709 14 523 854<br />
Forderungen gegenüber Dritten 6 762 916 9 066 833<br />
Aktive Rechnungsabgrenzungen 1 444 124 3 482 618<br />
Wertschriften 64 474 859 83 710 999<br />
Flüssige Mittel und kurzfristige Geldanlagen 573 299 571 441 792 722<br />
Total Umlaufvermögen 723 849 179 14.9 552 577 026 11.7<br />
Total Aktiven 4 867 315 303 100.0 4 716 647 476 100.0<br />
Passiven 31.12.<strong>2003</strong> 31.12.2002<br />
per 31. Dezember <strong>2003</strong> und 2002 CHF % CHF %<br />
Eigenkapital<br />
Total Aktienkapital 767 200 000 767 200 000<br />
Reserven<br />
Gesetzliche Reserven 153 440 000 1 767 307 991<br />
Reserve für eigene Aktien 129 710 039 142 677 809<br />
Freie Reserven 12 967 770 –<br />
Total Reserven 296 117 809 1 909 985 800<br />
Bilanzgewinn/-verlust<br />
Vortrag aus dem Vorjahr - 148 887 504 - 1 139 387 812<br />
Jahresgewinn/-verlust 244 751 885 - 623 367 683<br />
Total Bilanzgewinn/-verlust 95 864 381 - 1 762 755 495<br />
Total Eigenkapital 1 159 182 190 23.8 914 430 305 19.4<br />
Fremdkapital<br />
Langfristige Verbindlichkeiten<br />
Obligationenanleihen 918 715 000 1 169 075 000<br />
Übrige langfristige Verbindlichkeiten gegenüber Dritten 907 332 114 1 098 219 614<br />
Total langfristige Verbindlichkeiten 1 826 047 114 2 267 294 614<br />
Kurzfristige Verbindlichkeiten<br />
Rückstellungen 863 710 16 791 490<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Konzerngesellschaften 1 351 793 498 972 230 480<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Dritten 445 407 602 469 390 814<br />
Passive Rechnungsabgrenzungen 84 021 189 76 509 773<br />
Total kurzfristige Verbindlichkeiten 1 882 085 999 1 534 922 557<br />
Total Fremdkapital 3 708 133 113 76.2 3 802 217 171 80.6<br />
Total Passiven 4 867 315 303 100.0 4 716 647 476 100.0<br />
Die Erläuterungen bilden einen integrierenden Bestandteil der Jahresrechnung.<br />
112
Erfolgsrechnungen der <strong>Clariant</strong> AG<br />
Ertrag<br />
Rechnungsabschluss <strong>2003</strong> der <strong>Clariant</strong> AG, Muttenz<br />
<strong>2003</strong> 2002<br />
CHF CHF<br />
Ertrag aus Finanzanlagen 727 490 357 369 195 394<br />
Ertrag aus flüssigen Mitteln, Wertschriften und kurzfristigen Geldanlagen 35 453 781 131 229 536<br />
Übrige Erträge 57 502 649 43 384 717<br />
Total Ertrag 820 446 787 543 809 647<br />
Aufwand<br />
Finanzaufwand 217 158 219 243 590 627<br />
Verwaltungsaufwand 11 208 472 6 152 286<br />
Wertberichtigungen auf Finanzanlagen 335 577 565 915 392 627<br />
Übriger Aufwand (einschliesslich Steuern) 11 750 646 2 041 790<br />
Total Aufwand 575 694 902 1 167 177 330<br />
Gewinn/Verlust 244 751 885 - 623 367 683<br />
Die Erläuterungen bilden einen integrierenden Bestandteil der Jahresrechnung.<br />
Antrag über die Verwendung des Bilanzgewinns<br />
Der Verwaltungsrat beantragt, den Jahresgewinn <strong>2003</strong> in der Höhe von<br />
244 751 885 CHF mit dem Verlustvortrag aus den Vorjahren zu verrechnen<br />
und vom verbleibenden Gewinn eine Dividende von brutto 0.20 CHF<br />
pro Aktie im Gesamtbetrag von 30 688 000 CHF auszuschütten. Der verbleibende<br />
Gewinn von 65 176 381 CHF soll den Freien Reserven zugewiesen<br />
werden.<br />
Bilanzgewinn CHF<br />
Vortrag aus dem Vorjahr - 148 887 504<br />
Jahresgewinn <strong>2003</strong> 244 751 885<br />
Total Bilanzgewinn 95 864 381<br />
Ergebnisverwendung CHF<br />
Dividendenzahlung von brutto 0.20 CHF pro Aktie - 30 688 000<br />
Zuweisung zu den Freien Reserven - 65 176 381<br />
Vortrag auf neue Rechnung –<br />
113
Anhang zur Jahresrechnung<br />
1. Grundsätze für die Rechnungslegung<br />
Einleitung. Die Rechnungslegung der <strong>Clariant</strong> AG erfolgt in Übereinstimmung<br />
mit dem schweizerischen Aktienrecht.<br />
Kursdifferenzen. Bilanzpositionen in Fremdwährung werden zu<br />
Jahresendkursen in Schweizer Franken umgerechnet. Die daraus<br />
resultierenden Kursdifferenzen und jene aus laufender Geschäftstätigkeit<br />
werden über die Erfolgsrechnung gebucht.<br />
Finanzanlagen. Diese sind zum Anschaffungswert abzüglich Wertberichtigungen<br />
bilanziert.<br />
Rückstellungen. Die Rückstellungen dienen der Deckung bestehender<br />
Verpflichtungen.<br />
2. Finanzanlagen<br />
Die wichtigsten direkten und indirekten Beteiligungen der <strong>Clariant</strong><br />
AG sind auf den Seiten 104 und 105 des Finanzberichtes der <strong>Clariant</strong><br />
Gruppe dargestellt.<br />
3. Flüssige Mittel, Wertschriften und kurzfristige<br />
Geldanlagen<br />
In den Wertschriften sind eigene Aktien zum Marktwert von 64 Mio.<br />
CHF enthalten (Vorjahr 84 Mio. CHF) (siehe auch Anhang Punkt 5).<br />
Während der routinemässigen Überprüfung der Werthaltigkeit aller<br />
Beteiligungen der <strong>Clariant</strong> AG wurde der Wert gewisser Beteiligungen<br />
um 336 Mio. CHF abgeschrieben (2002: 915 Mio. CHF).<br />
6. Veränderung des Eigenkapitals<br />
114<br />
4. Aktienkapital<br />
31.12.<strong>2003</strong> 31.12.2002<br />
Anzahl Namenaktien mit<br />
einem Nominalwert von<br />
je 5 CHF 153 440 000 153 440 000<br />
in Schweizer Franken 767 200 000 767 200 000<br />
Bedingtes Kapital<br />
Anzahl Namenaktien mit<br />
einem Nominalwert von<br />
31.12.<strong>2003</strong> 31.12.2002<br />
je 5 CHF 8 000 000 8 000 000<br />
in Schweizer Franken 40 000 000 40 000 000<br />
8 000 000 Namenaktien stehen für die Ausgabe zukünftiger Wandeloder<br />
Optionsanleihen zur Verfügung.<br />
5. Eigene Aktien<br />
(Anzahl mit einem Nominalwert von je 5 CHF)<br />
<strong>2003</strong> 2002<br />
Bestand am 1. Januar<br />
Aktien erworben zu<br />
Strikepreisen, welche 2001<br />
3 787 828 1 052 396<br />
und 2002 fixiert wurden<br />
Zu Marktpreisen<br />
– 3 150 000<br />
veräusserte Aktien – - 306 240<br />
Aktien an Mitarbeiter - 254 959 - 108 328<br />
Bestand am 31. Dezember 3 532 869 3 787 828<br />
CHF Aktienkapital Gesetzliche Reserve für Freie Reserven Bilanzverlust Total<br />
Reserve eigene Aktien<br />
Stand 31.12.2002 767 200 000 1 767 307 991 142 677 809 - 1 762 755 495 914 430 305<br />
Transaktionen<br />
mit eigenen Aktien<br />
Zuweisung des Verlust-<br />
- 12 967 770 12 967 770<br />
vortrages zu den Reserven<br />
Gewinn/Verlust<br />
- 1 613 867 991 1 613 867 991<br />
des Geschäftsjahres 244 751 885 244 751 885<br />
Stand 31.12.<strong>2003</strong> 767 200 000 153 440 000 129 710 039 12 967 770 95 864 381 1 159 182 190
7. Obligationenanleihen<br />
Rechnungsabschluss <strong>2003</strong> der <strong>Clariant</strong> AG, Muttenz<br />
Tsd. CHF Zinssatz Laufzeit Betrag 31.12.<strong>2003</strong> Betrag 31.12.2002<br />
Obligationenanleihe 4.625 1996–<strong>2003</strong> – 134 505<br />
Obligationenanleihe 4.125 1996–2006 159 460 159 460<br />
Obligationenanleihe 3.375 1997–2004 250 360 250 360<br />
Obligationenanleihe 3.750 1997–2007 174 610 174 610<br />
Obligationenanleihe 3.000 1998–2005 200 605 200 605<br />
Obligationenanleihe 4.250 2000–2008 384 040 384 040<br />
Total 1 169 075 1 303 580<br />
Im Jahre <strong>2003</strong> zahlte die <strong>Clariant</strong> AG eine Obligationenanleihe im Wert<br />
von 134 505 000 CHF bei Verfall zurück. Die <strong>Clariant</strong> AG hat 2002 zur<br />
Schuldenreduktion eigene Obligationenanleihen im Nominalwert von<br />
93 255 000 CHF erworben.<br />
8. Gesetzliche Reserven<br />
Zu Beginn des Jahres betragen die gesetzlichen Reserven 20% des<br />
Aktienkapitals der <strong>Clariant</strong> AG. Dies ist das Minimum gemäss Art. 671 al.<br />
des schweizerischen Obligationenrechts.<br />
9. Reserve für eigene Aktien<br />
Für die eigenen Aktien wurde die gemäss Art. 659a Abs. 2 OR vorgeschriebene<br />
Reserve für eigene Aktien aus den gesetzlichen Reserven,<br />
welche über die vom Gesetz vorgesehene Grenze von 20% des Aktienkapitals<br />
geäufnet wurden, gebildet. Der anteilige Wert derjenigen<br />
eigenen Aktien, die <strong>2003</strong> verkauft wurden, wurde den Freien Reserven<br />
zugewiesen.<br />
10. Eventualverbindlichkeiten und Ereignisse<br />
nach dem Bilanzstichtag<br />
Mio. CHF Ausstehende Ausstehende<br />
Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten<br />
Garantien zu Gunsten von<br />
31.12.<strong>2003</strong> 31.12.2002<br />
Konzerngesellschaften 843 863<br />
11. Eintragungs- und Stimmrechtsbeschränkungen<br />
Gemäss Artikel 5 der Statuten besteht für die Eintragung von Namenaktien,<br />
welche in eigenem Namen und auf eigene Rechnung erworben<br />
werden, keine Beschränkung. Besondere Regelungen bestehen für<br />
Nominees.<br />
Gemäss Artikel 12 der Statuten berechtigt jede Aktie zu einer<br />
Stimme. Ein Aktionär kann jedoch für eigene und vertretene Aktien<br />
zusammen höchstens die Stimmen von 10% des Aktienkapitals abgeben.<br />
12. Aktionäre mit 5 Prozent oder mehr<br />
des Aktienkapitals<br />
Gemäss den uns zur Verfügung stehenden Informationen war die<br />
Artisan Partners Ltd Partnership, Milwaukee, Wisconsin (USA), am<br />
31. Dezember <strong>2003</strong> im Besitz zwischen 5.12% und 10% (2002: 5.12%)<br />
des Aktienkapitals.<br />
115
13. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag<br />
<strong>Clariant</strong> begann <strong>2003</strong> mit einem gross angelegten Projekt, um alle Konzernstrukturen<br />
zu überprüfen und zu verbessern mit dem Ziel, die<br />
operative Rentabilität nachhaltig zu steigern. Führende Mitglieder des<br />
Managements wurden für dieses Projekt freigestellt und erarbeiteten<br />
mit Hilfe von externen Beratern neue Lösungen.<br />
Es zeigte sich, dass viele Funktionen effizienter gestaltet werden<br />
können, wenn sie von den Divisionen, wo sie bisher geführt wurden,<br />
an regionale Verantwortungszentren oder direkt an die Konzernzentrale<br />
übertragen werden. Als Konsequenz werden im Laufe von 2004 einschneidende<br />
Massnahmen zur Neuordnung dieser Funktionen ergriffen.<br />
Daneben wird <strong>Clariant</strong> den Beschaffungs- und Produktionsprozess<br />
grundlegend reorganisieren, um die konzerninternen Güter- und Ertragsströme<br />
zu optimieren.<br />
Insgesamt werden diese Massnahmen einen Abbau von 4 000 Stellen<br />
mit sich ziehen, welcher in den Jahren 2004 und 2005 erfolgen wird.<br />
Es wird geschätzt, dass 40% dieser Stellen in der Produktion abgebaut<br />
werden und 60% in der Administration, der Beschaffung und der Infrastruktur.<br />
<strong>Clariant</strong> schätzt die Kosten dieser Massnahmen auf etwa 500 bis<br />
600 Millionen CHF, verteilt auf die nächsten drei Jahre, wobei der<br />
grösste Teil Barausgaben sein werden. Der Einspareffekt dieses<br />
Programms sollte sich 2004 auf 100 Millionen CHF belaufen. Die Einsparungen<br />
sollten danach stetig steigen und ihre volle Wirkung 2007<br />
erreichen. In Übereinstimmung mit der Ankündigung von August <strong>2003</strong><br />
beabsichtigt <strong>Clariant</strong>, Massnahmen mit einem EBIT-Effekt von 700<br />
bis 900 Millionen CHF durchzusetzen. Unter Berücksichtigung des<br />
allgemeinen Geschäftsrisikos und der Preiserosionen wird erwartet,<br />
dass die nachhaltige Verbesserung des EBIT bis 2007 mindestens<br />
400 Millionen CHF erreichen sollte.<br />
Am 19. Februar beschloss der Verwaltungsrat, den Aktionären an<br />
der kommenden Generalversammlung eine Erhöhung des Aktienkapitals<br />
zu beantragen. Diese soll das heutige Aktienkapital von 767 200 000 CHF<br />
durch eine ordentliche Erhöhung des Aktienkapitals um höchstens<br />
460 320 000 CHF auf höchstens 1 227 520 000 CHF erhöhen. Die Bezugsrechte<br />
der gegenwärtigen Aktionäre bleiben gewährleistet. Die beantragte<br />
Kapitalerhöhung wird am 24. Februar 2004 als fest übernommene<br />
Transaktion zu den üblichen Marktbedingungen bekannt gegeben.<br />
<strong>Clariant</strong> erwartet daraus insgesamt eine Erhöhung des Eigenkapitals<br />
um netto ungefähr 880 Millionen CHF, falls die Aktionäre den Antrag<br />
zur Kapitalerhöhung gutheissen.<br />
116<br />
Bericht der Revisionsstelle<br />
Bericht der Revisionsstelle an die Generalversammlung<br />
der <strong>Clariant</strong> AG, Muttenz<br />
Als Revisionsstelle haben wir die Buchführung und die Jahresrechnung<br />
(Bilanz, Erfolgsrechnung und Anhang, Seiten 112 bis 116)<br />
der <strong>Clariant</strong> AG für das am 31. Dezember <strong>2003</strong> abgeschlossene<br />
Geschäftsjahr geprüft.<br />
Für die Jahresrechnung ist der Verwaltungsrat verantwortlich,<br />
während unsere Aufgabe darin besteht, diese zu prüfen und zu<br />
beurteilen. Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen<br />
hinsichtlich Befähigung und Unabhängigkeit erfüllen.<br />
Unsere Prüfung erfolgte nach den Grundsätzen des schweizerischen<br />
Berufsstandes, wonach eine Prüfung so zu planen und<br />
durchzuführen ist, dass wesentliche Fehlaussagen in der Jahresrechnung<br />
mit angemessener Sicherheit erkannt werden. Wir<br />
prüften die Posten und Angaben der Jahresrechnung mittels<br />
Analysen und Erhebungen auf der Basis von Stichproben. Ferner<br />
beurteilten wir die Anwendung der massgebenden Rechnungslegungsgrundsätze,<br />
die wesentlichen Bewertungsentscheide<br />
sowie die Darstellung der Jahresrechnung als Ganzes. Wir sind<br />
der Auffassung, dass unsere Prüfung eine ausreichende Grundlage<br />
für unser Urteil bildet.<br />
Gemäss unserer Beurteilung entsprechen die Buchführung<br />
und die Jahresrechnung sowie der Antrag zur Verwendung des<br />
Bilanzgewinns dem schweizerischen Gesetz und den Statuten.<br />
Wir empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung zu<br />
genehmigen.<br />
PricewaterhouseCoopers AG<br />
Dr. R. Gerber Ph. Speck<br />
Basel, 20. Februar 2004
Vorausschauende Aussagen<br />
Es können bestimmte Ereignisse eintreten, die zu<br />
einer materiellen Abweichung der tatsächlichen<br />
Ergebnisse von den in diesem Bericht gemachten<br />
Voraussagen führen könnten; deswegen sind<br />
sämtliche in diesem Bericht enthaltenen vorausschauenden<br />
Aussagen eingeschränkt. Investoren<br />
werden darauf hingewiesen, dass alle vorausschauenden<br />
Aussagen Risiken und Unsicherheiten<br />
unterworfen sind. Verschiedene Umstände können<br />
zu materiellen Abweichungen in den tatsächlichen<br />
Ergebnissen führen. Dazu gehören auch der Zeitpunkt<br />
und die Bedeutung neuer Produkteinführungen,<br />
Preisstrategien von Konkurrenten, die Fähigkeit<br />
des Konzerns, weiterhin von den Lieferanten<br />
adäquate Produkte zu akzeptierbaren Bedingungen<br />
zu erhalten, die Fähigkeit, die Finanzierungsbedürfnisse<br />
zu befriedigen und die Liquidität sicherzustellen,<br />
Veränderungen der gesetzlichen Vorschriften<br />
oder im politischen und sozialen Umfeld, in welchem<br />
sich der Konzern bewegt, oder wirtschaftliche und<br />
technische Trends oder Bedingungen einschliesslich<br />
Währungsschwankungen, Inflation und Konsumverhalten<br />
auf globaler, regionaler und nationaler<br />
Ebene.<br />
Impressum<br />
Herausgeber<br />
<strong>Clariant</strong> International AG<br />
Corporate Communications<br />
Konzept, Text, Gestaltung<br />
Ramstein Ehinger Associates AG, Basel<br />
Fotografie<br />
Lou Dick, Basel<br />
Lithografie<br />
Blue Horizon AG, Winterthur<br />
Druck<br />
Neidhart + Schön Group AG, Zürich<br />
© 2004 <strong>Clariant</strong> International AG<br />
Rothausstrasse 61<br />
CH-4132 Muttenz 1, Schweiz<br />
Die vorliegende Publikation ist auch in<br />
englischer Sprache erhältlich.<br />
Der deutsche Text ist massgeblich.
www.clariant.com<br />
<strong>Clariant</strong> International AG<br />
Rothausstrasse 61<br />
CH-4132 Muttenz 1, Schweiz<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2003</strong>