Chronik 2010.indd - Deutscher Ritterbund
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Eine neue Ära hat begonnen -<br />
neuer Burgrat beim Schwemmritterbund<br />
Im wohlig warmen Remter versammelten sich<br />
am 21. Tag im Eismond 20 Sassen, galt es doch<br />
einen neuen Großmeyster. Nach der einstimmigen<br />
Entlastung des Burgrates schritt man zur Wahl. In nur einem Wahlgang<br />
kamen wir zu einem Ergebnis. Neuer und somit der 18. Großmeyster<br />
unseres Bundes wurde der Wohledle<br />
Siegfried der Schwanburger<br />
Mit einer sehr verjüngten Führungsriege setzt der Hochedle einen<br />
ersten Meilenstein in der 154jährigen Geschichte des Bundes und<br />
ernannte den Hochedlen Erasmus von Andechs-Meranien zum Altgroßmeyster.<br />
Der Obrist Lehnsherr möge seine schützende Hand über den Bund<br />
und seine Sassen halten und dem „neuen“ Großmeyster im Geiste<br />
mit Rat und Gespürsinn bei seinen neuen Aufgaben beistehen.<br />
Die Ge#chlechter - das Patriziat in Straubing<br />
as Wort kam erst in der Renaissance mit Aufnahme des römischen Rechts in Ge-<br />
D brauch. In der mittelalterlichen Stadt und auch später noch sprach man von den<br />
„Geschlechtern“. Dieser Bürgeradel bildete einen städtischen Herrenstand. Seit 1029<br />
gehört das ländliche Alt-Straubing mit seinem Hinterland dem Augsburger Domkapitel. Als Herzog<br />
Ludwig der Kelheimer 1218 die neue, wirkliche Stadt gründete, mußte er dies auf dem Grund<br />
und Boden der Domherrn tun. Die Zukunft gehörte der<br />
Stadt, aber zunächst kam es zu langwierigen Streitigkeiten<br />
zwischen Stadt und Domkapitel, die anfangs des<br />
14. Jht. sogar zum Kirchenbann führten. Das Amt des<br />
Kammerers (seit 1509 Bürgermeister) war in die Hände<br />
des Inneren Rats gekommen. Wie am Ende des Mittelalters<br />
die jährliche Wahl von Kammerer und Rat vollzog,<br />
schildert anschaulich der Stadtschreiber am Beginn des<br />
Rechtsbuches von 1472. Auf der Liste der Stadtkämmerer<br />
und Bürgermeister, die Sieghart 1835 seiner „Geschichte und Beschreibung der Hauptstadt Straubing“<br />
beigegeben hat, stehen obenan: Liebhart der Chumer, Friedrich der Knalling, Rainer auf Rain,<br />
Simon der Gottschalck. Auf seinem Grabmal in der Karmelitenkirche heißt der 1572 verstorbene<br />
Caspar Lerchenfelder mit adeligem Titel „Edl und Vest“, während die<br />
bürgerliche Familie mit den Prädikaten „ersam und erenvest“ sich begnügen<br />
mußte. Kaiserliche Adelsbriefe bestätigten adelige turniermäßige Abkunft.<br />
Ein anderer Weg zur Ebenbürtigkeit war der Erwerb überlegener<br />
Bildung. Wer auf einer Universität den Titel eines Doctors erworben hatte,<br />
wurde den Geschlechtern gleichgestellt. Er brachte es noch dazu zum<br />
herzoglichen oder kurfürstlichen Rat und gehörte wie die Universitätsprofessoren<br />
zum Adel. Wie die Geschlechter gekleidet waren<br />
und wie sie aussahen, lesen wir von ihrem Porträt-Epitaphien<br />
ab, die sie meist noch zu Lebzeiten bei den besten Meistern<br />
der Salzburger und dann der Straubinger Bildhauerschule in<br />
Auftrag gaben.<br />
scriptor rerum<br />
Peter der Kamerauer<br />
Falkenfelser <strong>Ritterbund</strong>