21. – 24.02.2013 Messe Karlsruhe - SWR2-KulturService.de
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»Denken in Klang« <strong>–</strong><br />
Der Komponist Georg Friedrich Haas<br />
»Ich wünsche mir sehr, dass sich die Musiker auf die Möglichkeiten<br />
einlassen, die ihnen die Partitur gibt. Auch auf <strong>de</strong>ren Freiheiten.<br />
Sie wer<strong>de</strong>n dann erst die ganze Schönheit <strong>de</strong>r Musik erfassen.<br />
[…] Die Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit mikrotonaler Musik ist für meine<br />
Kompositionen zweifellos wichtig. Es wur<strong>de</strong> mir früh bewusst,<br />
dass jene Tonhöhen, die mir <strong>–</strong> um das plakativ zu formulieren <strong>–</strong><br />
das Klavier bietet, nicht die Gesamtheit <strong>de</strong>r musikalisch sinnvollen<br />
verwendbaren Tonhöhen bieten« (Georg Friedrich Haas).<br />
Mit Mikrotonalität beschäftigten sich seit Anfang <strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />
mehrere Komponisten, teils in Anlehnung an außereuropäische<br />
Musikkulturen, teils auch forschend, um <strong>de</strong>n starren<br />
Rahmen <strong>de</strong>r »wohltemperierten« Tonleiter zu überwin<strong>de</strong>n; Alois<br />
Hába o<strong>de</strong>r Ivan Wyschnegradsky seien genannt, aber auch viele<br />
an<strong>de</strong>re benutzten Mikrotöne gelegentlich zu bestimmten Zwecken<br />
wie etwa Charles Ives, György Ligeti o<strong>de</strong>r später Klaus Huber.<br />
Georg Friedrich Haas verwen<strong>de</strong>t diese Erweiterung aber nicht nur<br />
gelegentlich, son<strong>de</strong>rn legt sie seinem Musik<strong>de</strong>nken systematisch<br />
zugrun<strong>de</strong>.<br />
Georg Friedrich Haas wur<strong>de</strong> 1953 im österreichischen Graz geboren;<br />
er war neben musikpädagogischen und Klavierstudien<br />
Kompositionsschüler von Gösta Neuwirth in Graz und Friedrich<br />
Cerha in Wien. Ein DAAD-Stipendium führte ihn für ein Jahr nach<br />
Berlin; später übernahm er an <strong>de</strong>r Grazer Hochschule und dann<br />
auch in Basel selbst eine Kompositionsprofessur. Neben <strong>de</strong>n drei<br />
Opern »Nacht«, »Die schöne Wun<strong>de</strong>« und »Bluthaus« schrieb er<br />
Orchester- und Kammermusik sowie eine Reihe von Vokalwerken.<br />
Bei <strong>de</strong>n Donaueschinger Musiktagen war er mehrfach vertreten,<br />
zuletzt mit einem Werk für sechs Klaviere im Zwölfteltonabstand<br />
und Orchester. Haas gilt in <strong>de</strong>r internationalen Szene <strong>de</strong>r zeitgenössischen<br />
Musik als eine <strong>de</strong>r wichtigsten Persönlichkeiten seiner<br />
Generation. Zu seinem 60. Geburtstag gratulieren ihm die Schwetzinger<br />
SWR Festspiele mit einem Komponistenporträt.<br />
Donnerstag, 9. Mai 2013, 11 Uhr (Christi Himmelfahrt)<br />
Jagdsaal<br />
KomPoniStenPortrÄt<br />
georg Friedrich haaS i<br />
Schola Hei<strong>de</strong>lberg<br />
Walter Nussbaum Leitung<br />
Tianwa Yang Violine<br />
Kairos Quartett<br />
Sarah Wegener Sopran<br />
georg Friedrich haas geb. 1953<br />
Hertervig-Studien für sechs Stimmen<br />
SCHWEIGEN für Stimmen<br />
»<strong>de</strong> terrae fine« für Violine solo<br />
»Dido« für Streichquartett und Sopran (Uraufführung)<br />
mit einer Einführung <strong>de</strong>s Komponisten<br />
Die Schola Hei<strong>de</strong>lberg unter <strong>de</strong>r Leitung von Walter Nussbaum<br />
spezialisierte sich auf frühe Musik zwischen Spätmittelalter und<br />
Renaissance einerseits und avantgardistische Musik <strong>de</strong>s 20./<strong>21.</strong><br />
Jahrhun<strong>de</strong>rts an<strong>de</strong>rerseits <strong>–</strong> zwei Bereiche <strong>de</strong>r Musikgeschichte,<br />
die das Ensemble auch gern in Konzerten kombiniert. Die <strong>de</strong>utschbritische<br />
Sopranistin Sarah Wegener ist in Schwetzingen keine<br />
Unbekannte mehr; sie sang die Hauptrolle <strong>de</strong>r Nadja in Haas’ Oper<br />
»Bluthaus«. Die Geigerin Tianwa Yang schließlich stammt aus Peking,<br />
an <strong>de</strong>ssen Konservatorium sie auch ihren ersten Unterricht<br />
erhielt. Seit 2003 lebt sie in Deutschland. Mit <strong>de</strong>m Kairos Quartett<br />
gesellt sich ein europaweit konzertieren<strong>de</strong>s Ensemble hinzu.<br />
Sendung in<br />
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