Loslassen - Freie Seelsorge München
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<strong>Loslassen</strong><br />
DER TRAUER-RATGEBER
Seite 2<br />
LOSLASSEN – DER TRAUER-RATGEBER<br />
Liebe Leserinnen,<br />
liebe Leser,<br />
die Themen Tod und Bestattung<br />
haben keine wirklich<br />
gute Presse. Wenn darüber berichtet<br />
wird, dann meist in der<br />
Form, dass Missstände angeprangertoderAbzockeöffentlich<br />
gemacht wird. Sicher ist<br />
diese Berichterstattung nötig<br />
und richtig, wenn sie sachlich<br />
begründet ist.<br />
Doch wer schon einmal<br />
bei einem Bestatter gewesen<br />
ist, der wird auch und vor<br />
Herausgeber:<br />
<strong>München</strong>er Zeitungs-Verlag<br />
GmbH & Co. KG<br />
Paul-Heyse-Straße 2 - 4<br />
80336 <strong>München</strong><br />
Geschäftsführer:<br />
Uwe Günther, Daniel Schöningh<br />
„<strong>Loslassen</strong> –Der Trauer-Ratgeber“ ist eine<br />
Sonderveröffentlichung des Münchner<br />
Merkur und seiner Heimatzeitungen zur<br />
Ausgabe 229 am 4. Oktober 2011<br />
IMPRESSUM<br />
allem erlebt haben, wie bemüht<br />
Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter sind, alles möglich<br />
zu machen, was sich<br />
Angehörige wünschen. Ähnliches<br />
und Vergleichbares<br />
gilt sicher für Floristen,<br />
Steinmetzbetriebe, Friedhofsmitarbeiter,Zeitungsmitarbeiter,<br />
kirchliche <strong>Seelsorge</strong>r<br />
oder Trauerredner<br />
und wer sonst noch an der<br />
Planung und Durchführung<br />
einer Bestattung beteiligt ist.<br />
Im Herbst und vor allem im Trauermonat November steht das Thema Tod im Vordergrund. Vielleicht ein pasender<br />
Anstoß, um sich selbst einmal mit der eigenen Vergänglichkeit auseinanderzusetzen. Foto: dpa<br />
Redaktion & Layout:<br />
MKM Merkur Kreativ Media GmbH<br />
Verantwortlich für Anzeigen:<br />
Hans-Georg Bechthold<br />
Druck:<br />
Druckhaus Dessauerstraße<br />
Doch darüber erfährt man in<br />
den Medien nur selten etwas.<br />
In dieser Ausgabe von<br />
„<strong>Loslassen</strong>“ steht das fiktive<br />
Ehepaar Kurt und Isolde<br />
Bertram im Mittelpunkt. Sie<br />
sind Menschen im Ruhestand,<br />
gesund und fit – wie<br />
man sagt „im besten Alter“.<br />
Und in diesem Alter beschließen<br />
sie, sich Gedanken<br />
über ihr Lebensende und die<br />
<strong>Loslassen</strong><br />
DER TRAUER-RATGEBER<br />
Thomas Multhaup<br />
Bestattung zu machen. Ein<br />
Grund dafür ist, dass ihre<br />
beiden Kinder weit weg von<br />
ihnen leben.<br />
Wichtig ist aber auch,<br />
dass sie bei ihren Planungen<br />
engagierten Dienstleistern<br />
begegnen. Menschen,<br />
die eben nicht nur ihr Geschäft<br />
mit dem Todmachen,<br />
sondern Mitgefühl zeigen<br />
und Einfühlungsvermögen<br />
haben.<br />
Sollten Sie in diesen Wochen<br />
solche Dieste in Anspruch<br />
nehmen müssen,<br />
weil ein lieber Angehöriger<br />
verstorben ist oder sein Lebensende<br />
absehbar ist, dann<br />
hoffen wir, dass Sie auch in<br />
der Wirklichkeit solchen<br />
Menschen begegnen. Menschen,<br />
die helfen wollen<br />
und können, damit es ein<br />
guter und nach Möglichkeit<br />
tröstender Abschied wird.<br />
THOMAS MULTHAUP<br />
FREIER SEELSORGER<br />
THOMAS.MULTHAUP@<br />
FREIE-SEELSORGE.DE<br />
EDITORIAL<br />
<strong>Loslassen</strong><br />
DER TRAUER-RATGEBER<br />
Die nächsten Ausgaben erscheinen am:<br />
■ Dienstag, 6. März 2012<br />
■ Dienstag, 17. Juli 2012<br />
■ Dienstag, 2. Oktober 2012<br />
Dienstag, 4. Oktober 2011<br />
Wollen Sie sich und Ihr Unternehmen im<br />
Trauer-Ratgeber „<strong>Loslassen</strong>“ präsentieren?<br />
Dann rufen Sie uns an: Telefon 0 89 / 53 06 - 347.<br />
Wir beraten Sie gerne kostenlos und unverbindlich!
Dienstag, 4. Oktober 2011<br />
LosLassen – Der trauer-ratgeber Seite 3<br />
Erster Kontakt mit dem eigenen Abschied<br />
„Seid Ihr lebensmüde?“<br />
So reagieren die Freunde aus<br />
der Nordic-Walking Gruppe,<br />
als Kurt und Isolde Bertram<br />
ihnen erzählen, dass sie sich<br />
in den letzten Wochen intensiver<br />
mit dem Thema „Tod<br />
und Beerdigung“ befasst haben.<br />
Die Reaktionen der<br />
Sportlerfreunde sind nicht<br />
ganz unverständlich, denn<br />
das Ehepaar Bertram ist erst<br />
Ende 60. Aber von Lebensmüdigkeit<br />
kann definitiv bei<br />
den beiden keine Rede sein.<br />
Sie sind gewissermaßen Paradebeispiele<br />
für moderne<br />
Senioren: Rüstig, reisefreudig<br />
und voller Hoffnung, dass<br />
das Leben noch 15 oder vielleicht<br />
sogar 20 gute Jahre für<br />
sie bereithält.<br />
Doch Kurt und Isolde Bertram<br />
sind auch Pragmatiker.<br />
Sie wissen, dass das Leben<br />
schnell vorbei sein kann. Außerdem<br />
leben ihre beiden<br />
Kinder nicht in ihrer Nähe.<br />
Ihr Sohn lebt mit seiner Familie<br />
berufsbedingt in den<br />
USA, und ihre Tochter ist<br />
nach ihrem Studium in Hamburg<br />
geblieben und hat dort<br />
ihre eigene Familie gegründet.<br />
So sehr sich das Ehepaar<br />
Bertram freut, wenn es seine<br />
Kinder besuchen kann, so<br />
klar ist ihnen aber auch, dass<br />
im Fall des Falles keines unmittelbar<br />
vor Ort sein wird.<br />
Und das war dann der Auslöser,<br />
sich gemeinsam mit<br />
diesem heiklen Thema auseinanderzusetzen.<br />
Auch für<br />
sie hatte sich das schon etwas<br />
merkwürdig angefühlt, an einem<br />
warmen Sonntagnachmittag<br />
auf der Terrasse zu<br />
sitzen, einen Schreibblock<br />
und Kugelschreiber vor sich<br />
und gewissermaßen die letzte<br />
To-do-Liste des Lebens zu<br />
beginnen. In diesem Gespräch<br />
hatten sie festgestellt,<br />
dass sie eigentlich gar keine<br />
Rüstig und noch gerne auf Reisen – und trotzdem macht sich das Ehepaar Bertram schon jetzt Gedanken über den<br />
eigenen Tod. Foto: dpa<br />
Ahnung davon hatten, was<br />
wirklich zu entscheiden und<br />
zu tun ist, wenn ein Ehepartner<br />
stirbt. Dies zu ändern,<br />
hatten sie sich für die nächsten<br />
Tage und Wochen vorgenommen.<br />
Die Bertrams können gut<br />
mit dem Internet umgehen<br />
und so recherchieren sie<br />
Schritt für Schritt wichtige<br />
Informationen. Sie haben beschlossen,<br />
gewissermaßen<br />
chronologisch an das Thema<br />
heranzugehen und sich zuerstGedankendazugemacht,<br />
was passieren sollte, wenn<br />
einer von beiden pflegebedürftig<br />
werden sollte. Und<br />
bereits an dieser Stelle kamen<br />
sie mit verschiedensten Begrifflichkeiten<br />
in Kontakt:<br />
Dokumente mit unterschieDLicher tragweite<br />
Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht<br />
für Gesundheitsfragen<br />
und Betreuungsverfügung: Diese<br />
drei Dokumente sind häufig eng<br />
miteinander verbunden, aber<br />
trotzdem vollkommen unterschiedlich<br />
und von unterschiedlicher<br />
Tragweite.Die Patientenverfügung/Vorausverfügung<br />
richtet<br />
sich an den behandelnden Arzt.<br />
Darin legt man persönlich für<br />
den Fall eigener Entscheidungsunfähigkeit<br />
bindend Behandlungswünsche<br />
für eventuell zukünftig<br />
auftretende konkrete<br />
Krankheitszustände fest.<br />
In der Vorsorgevollmacht für<br />
Gesundheitsfragen benennt<br />
man einen oder mehrere Bevollmächtigte,<br />
die sich dafür<br />
einsetzen, die Patientenverfügung<br />
durchzusetzen. Falls die<br />
Krankheitssituation nicht oder<br />
nicht konkret genug in der Patientenverfügung<br />
erfasst ist,<br />
kann der Bevollmächtigte maßgeblich<br />
zur Ermittlung des Willens<br />
des Vollmachtgebers beitragen.<br />
Bei mehreren<br />
Bevollmächtigten sollte man<br />
darauf achten, deren Verhältnis<br />
untereinander festzulegen und<br />
Patientenverfügungen,<br />
das Wort hatten sie schon<br />
einmal gehört, aber was<br />
war eine Vorsorgevollmacht?<br />
Und was war unter<br />
einer Betreuungsverfügung<br />
zu verstehen?<br />
Immer wieder stoßen<br />
die Bertrams bei ihrer<br />
Recherche auf den Rat,<br />
eine verfasste Patientenverfügung<br />
prüfen zu lassen.<br />
Mal wird eine Organisation<br />
empfohlen,<br />
manchmal sogar ein Notar.<br />
Unter den vielen Angeboten,<br />
die sich im Internet<br />
finden lassen, haben<br />
sich Kurt und Isolde<br />
Bertram für die „Patientenschutzorganisation<br />
Deutsche Hospiz Stiftung“<br />
als Ratgeber entschieden.<br />
Deren Informationen<br />
unter www.<br />
hospize.de war für sie besonders<br />
sachlich und präzise,<br />
verständlich, aber<br />
dabei auch persönlich.<br />
thomas multhaup<br />
konkrete Befugnisse zu definieren.<br />
In der Betreuungsverfügung wird<br />
für den Fall einer notwendigen<br />
gesetzlichen Betreuung eine Person<br />
des Vertrauens – und gegebenenfalls<br />
Ersatzpersonen – vorgeschlagen,<br />
die vom<br />
Vormundschaftsrichter als der<br />
gesetzliche Betreuer bestellt<br />
werden soll. Der Vormundschaftsrichter<br />
muss sich in der<br />
Regel an diese Vorschläge halten.<br />
Für die Bereiche,für die eine<br />
Vollmacht vorliegt, wird in der<br />
Regel kein Betreuer bestellt. tm
Seite 4<br />
LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />
Nachdem das Ehepaar Bertam<br />
eine juristisch sichere Paientenverfügung<br />
verfasst hatte,<br />
ahmen sie Kontakt mit ihren<br />
indern auf. Auch hier kamen<br />
uerst die Frage: „Ist etwas pasiert?<br />
Seid ihr krank?“ Beruigend<br />
konnten die Eltern das<br />
erneinen und erklärten ihren<br />
indern, warum sie sich mit dieem<br />
Thema beschäftigten. Diese<br />
anden das zunächst befremd-<br />
Die Kinder werden informiert<br />
lich, dann aber verstanden sie,<br />
dass es ihre Eltern auch an dieser<br />
Stelle gut mit ihnen meinten.<br />
Einige Wochen später trafen<br />
sich alle Familienmitglieder in<br />
<strong>München</strong>. Kurt und Isolde Bertram<br />
freuten sich, Kinder und<br />
Enkel wiederzusehen und genossen<br />
die Tage mit ihnen. Es<br />
war aber auch vereinbart, sich<br />
an einem Nachmittag, mit der<br />
heiklen Thematik Beerdigung<br />
zu beschäftigen. Zu Beginn des<br />
Gespräches spürten alle ihre Anspannung,<br />
doch der Ton in der<br />
Familie war immer von Offenheit<br />
und Respekt geprägt.<br />
Das Ehepaar Bertram teilte seinen<br />
Kindern in diesem Gespräch<br />
den Inhalt und den Aufbewahrungsort<br />
der Patientenverfügung<br />
mit. Sie hatten sich zunächst<br />
wechselseitig als Bevollmächtigte<br />
eingesetzt. Doch was würde<br />
passieren, wenn beide pflegebedürftig<br />
würden? Oder:<br />
Wie sähe die Regelung aus,<br />
wenn der eine Teil schon<br />
gestorben wäre, der andere<br />
nun selber auch pflegebedürftig<br />
würde? Dann mache<br />
eine Betreuungsverfügung<br />
Sinn.<br />
Die Kinder schlucken<br />
spürbar. Ihre Eltern unmündige<br />
Pflegefälle? Das<br />
können und wollen sie sich<br />
nicht so wirklich vorstellen.<br />
Aber, soerinnert sich Sohn<br />
Olaf, wie froh wäre seine<br />
Frau gewesen, hätte ihr<br />
Vater so etwas rechtzeitig<br />
gemacht.<br />
Als dieser vor einigen<br />
Jahren dement wurde, war<br />
vieles nur sehr schwer zu<br />
regeln gewesen. Außerdem<br />
war seine Frau sich bei vielen<br />
ihrer Entscheidungen,<br />
die ihren Vater betrafen, immer<br />
unsicher gewesen, ob<br />
diese auch in seinem Sinne<br />
gewesen wären? Das versachlicht<br />
die Diskussion.<br />
Folgenden Vorschlag hatten<br />
sich Kurt und Isolde Bertram<br />
vorher schon überlegt.<br />
Peter Singer,der Patenonkel<br />
von Tochter Franziska und<br />
ein ehemaliger Lehrerkollege<br />
von Kurt Bertram, schien<br />
ihnen der Richtige zu sein,<br />
um in einem solchen Fall<br />
die Betreuungsvollmacht<br />
übertragen zu bekommen.<br />
Es sei nicht wirklich sinnvoll,<br />
eines der Kinder damit<br />
zu beauftragen, schließlich<br />
sei der Weg Hamburg –<br />
Dienstag, 4. Oktober 2011<br />
Der Gedanken, dass die eigenen Eltern irgendwann rund um die Uhr gepflegt werden müssen, ist für viele Kinder schwer zu verkraften. Foto: dpa<br />
<strong>München</strong> ja nicht der allernächste.<br />
Doch übergehen,<br />
so betonen die Eltern, wollen<br />
sie bei einer so weitreichenden<br />
Frage ihre Kinder<br />
auch nicht.<br />
Das nun beginnende Gespräch<br />
ist nochmals sehr<br />
dicht, sehr engagiert. Klar,<br />
dem Onkel Peter könne<br />
man vorbehaltlos vertrauen,<br />
aber… Schließlich einigt<br />
man sich so, dass die<br />
Betreuungsvollmacht in<br />
finanziellen Angelegenheiten<br />
der Tochter Franziska<br />
übertragen wird, Peter Singer<br />
gebeten wird, die Betreuungsvollmachten<br />
für<br />
alle anderen Bereiche zu<br />
übernehmen.<br />
Mit ihm, so erfahren die<br />
Kinder, haben die Eltern<br />
schon gesprochen. Er wird<br />
nun angerufen und kommt<br />
nach einer halben Stunde<br />
hinzu. Erfreulicherweise ist<br />
Peter Singer mit der gefundenen<br />
Lösung sehr einverstanden,<br />
die Geldsachen,<br />
so seine Aussage, hätte er<br />
sowieso nicht so gerne gemacht,<br />
schließlich gäbe es<br />
den meisten Streit immer<br />
ums Geld.<br />
Man beschließt, die gefundene<br />
Lösung in den<br />
nächsten Tagen schriftlich<br />
festzulegen und sie von einemExperten„wasserdicht“<br />
machen zu lassen. Anschließend<br />
wird das Original zur<br />
Patientenverfügung gelegt.<br />
(Fortsetzung auf Seite 5)
Dienstag, 4. Oktober 2011<br />
Peter Singer, aber auch<br />
ie beiden Kinder sollen<br />
ine beglaubigte Kopie<br />
ieser Betreuungsverfüung<br />
für ihre Unterlagen<br />
ekommen.<br />
Nachdem all das beprochen<br />
ist, kehrt man<br />
ehr bewusst ins Leben<br />
urück. Bei einem Gläshen<br />
Sekt auf der Terrasse<br />
ird darauf angestoßen,<br />
ie schön es ist, mal wieer<br />
in dieser Runde beiammen<br />
zu sein. Beim geütlichen<br />
Abendessen im<br />
ieblingsrestaurant der<br />
ertrams bedankt sich<br />
ann auf einmal Sohn<br />
laf bei seinen Eltern,<br />
ass sie so vorausschaund<br />
seien. Gleichzeitig,<br />
o schließt er, wünscht<br />
r ihnen und allen Anesenden,<br />
dass sie diee<br />
Verfügungen niemals<br />
rauchen würden.<br />
Erding, Kirchgasse 2a<br />
08122-227060<br />
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08165 -799624<br />
LosLassen – Der trauer-ratgeber Seite 5<br />
thomas multhaup Wer sich zu Lebzeiten mit dem eigenen Tod beschäftigt, kann auch seinen Nachkommen viele schmerzliche Aufgaben ersparen. Foto: dpa<br />
stichwort<br />
betreuungsverfügung<br />
Folgende Informationen<br />
können die Eltern Bertram<br />
zum Thema „Betreuungsverfügung“<br />
geben: Die Betreuungsverfügung<br />
sollte in<br />
schriftlicher Form erfolgen,<br />
aber nicht unbedingt handschriftlich.<br />
Sie muss eigenhändig<br />
unterschrieben sein<br />
und sollte das Datum der<br />
Niederschrift enthalten.<br />
Ein Zeuge,der aber nicht der<br />
genannte Betreuer sein<br />
muss, bestätigt mit seiner<br />
Unterschrift die Betreuungsverfügung.<br />
Inhaltlich kann<br />
die Betreuungsverfügung<br />
auch den Rahmen und den<br />
Umfang der Betreuung festlegen.<br />
Eine notarielle Beurkundungistnichtnotwendig.<br />
Die Aufbewahrung des Originals<br />
sollte bei den persön-<br />
lichen Unterlagen oder beim<br />
Bevollmächtigten selbst<br />
sein.<br />
In Bayern, so haben die<br />
Bertrams in Erfahrung gebracht,<br />
müssen die Vormundschaftsgerichtekostenfrei<br />
eine Kopie der<br />
Betreuungsverfügung in<br />
Verwahrung nehmen.<br />
Andernfalls müsse die Betreuungsverfügungunverzüglich<br />
dem Vormundschaftsgericht<br />
bei Eintritt des<br />
Notfalls übergeben werden.<br />
Sie dient als Entscheidungshilfe<br />
für dasVormundschaftsgericht.DasVormundschaftsgericht<br />
ernennt die in der<br />
Betreuungsverfügung genannte<br />
Person, wenn keine<br />
gravierenden Gründe dagegensprechen.<br />
tm<br />
In der Betreuungsverfügung werden andere Dinge geregelt<br />
als in der Patientenverfügung. Foto: dpa<br />
Mit den Eröffnungen seiner Bestattungsinstitute<br />
knüpft Karl-Albert Denk an eine beispielhafte<br />
Familientradition an. Seit über 160 Jahren<br />
pflegt die Familie Denk eine einzigartige<br />
Bestattungs- und Trauerkultur, die weitergeführt<br />
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Seite 6<br />
LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />
Organisation, Rechtliches<br />
nd das Thema Geld, das, so<br />
püren es die Bertrams, sind<br />
icht nur mitten im Ruhestand<br />
ichtige Punkte, sondern ganz<br />
ffensichtlich auch, wenn es<br />
m Pflegebedürftigkeit im Aler<br />
und ums Sterben und die<br />
eerdigung geht. Wobei, so leen<br />
sie überall im Internet, das<br />
ort Bestattung das gebräuchichere<br />
geworden ist. Und der<br />
esuch eines Bestatters steht<br />
ls Nächstes auf ihrer Liste.<br />
Telefonisch vereinbart das<br />
hepaar Bertram einen Termin<br />
ei einem großen Bestattungsnternehmen<br />
in seiner Stadt.<br />
or vielen Jahren hatten sie<br />
ieses Bestattungshaus mit der<br />
rganisation bei der Bestatung<br />
ihrer eigenen Eltern beuftragt<br />
und waren zufrieden<br />
Ein langer Nachmittag beim Bestatter<br />
Wenn Menschen<br />
Menschen brauchen.<br />
85567 Grafing<br />
Marktplatz 29 08092/23 27 70<br />
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Birkenhof 17 08106/3 79 72 70<br />
gewesen. Die Mitarbeiterin<br />
bittet sie, für dieses Gespräch<br />
mindestens zwei Stunden einzuplanen.<br />
Gesagt, getan!<br />
Am vereinbarten Termin<br />
sind die Bertrams, wie es ihre<br />
Art ist, überpünktlich –und<br />
natürlich etwas aufgeregt. Die<br />
Dame, mit der sie telefoniert<br />
haben, nimmt aber schon<br />
durch ihre Erscheinung eine<br />
ganze Menge von dieser<br />
Aufregung: Sie schaut gar<br />
nicht so aus, wie sie sich<br />
eine Bestatterin vorgestellt<br />
haben, und hat auch nicht<br />
den befürchteten mitleidigen<br />
Tonfall.<br />
Bei einer Tasse Kaffee erfahren<br />
die Bertrams, woran<br />
sie denken und zu welchen<br />
Dingen sie Entscheidungen<br />
zu treffen haben. Sie notie-<br />
ren sich folgende wichtigen<br />
Fragen:<br />
■ Welcher Friedhof?<br />
Wollen sie in dem Grab<br />
beigesetzt werden, in dem<br />
die Eltern von Isolde Bertram<br />
schon beerdigt wurden?<br />
Der Vorteil ist, dass das<br />
Grab schon angelegt ist, der<br />
Nachteil allerdings der, dass<br />
der Friedhof relativ weit von<br />
ihrem Häuschen entfernt<br />
liegt.<br />
Bestattungen<br />
Imhoff<br />
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Die Erinnerung ist das einzige Paradies,<br />
aus dem wir nicht vertrieben werden können.<br />
(Jean Paul)<br />
Dienstag, 4. Oktober 2011<br />
er Bestatter kann seinen Kunden zahlreiche Informationen über Kosten, Rechtliches und die Bestattungsarten geben. Foto: dpa<br />
■ Bestattungsart?<br />
Soll es eine Erdbestattung<br />
oder eine Feuerbestattung<br />
werden? Erdbestattung<br />
heißt: Am Beerdigungstag<br />
wird der Sarg beigesetzt.<br />
Feuerbestattung dagegen<br />
bedeutet, dass der Sarg zunächst<br />
im Krematorium eingeäschert<br />
und dann die Urne<br />
beigesetzt wird.<br />
■ Kirchliche oder weltliche<br />
Trauerfeier?<br />
Isolde Bertram, das sagt sie<br />
ganz deutlich, wünscht sich<br />
für sich eine kirchliche Beerdigung.<br />
Sie ist katholisch und hat<br />
zu ihrer Pfarrgemeinde einen<br />
lockeren Kontakt, weil sie dort<br />
in der Nachbarschaftshilfe<br />
engagiert ist.<br />
beispieLrechnung:<br />
WeLche Kosten zusammenKommen<br />
Folgende Kosten führt die<br />
Mitarbeiterin des Bestatters<br />
dem Ehepaar Bertram auf:<br />
Bestatterleistungen wie zum<br />
Beispiel Sarg und/oder Urne,<br />
Transport vom Sterbeort<br />
zum Krematorium oder<br />
Friedhof,Übernahme sämtlicher<br />
Behördengänge.<br />
Fremdleistungen wie beispielsweise<br />
Traueranzeige in<br />
der Zeitung, Trauerkarten,<br />
Blumenschmuck. Kommunale<br />
Gebühren wie zum Bei-<br />
Da Kurt Bertram vor vielen<br />
Jahren aus der evangelischen<br />
Kirche ausgetreten ist und sich<br />
selber auch als Agnostiker bezeichnet,<br />
ist für ihn klar,dass er<br />
mit einer weltlichen Feier von<br />
dieser Welt verabschiedet werden<br />
soll. Er hat sich schon ein<br />
paar Homepages von Trauerrednern<br />
angeschaut, erfährt<br />
aber jetzt im Gespräch, dass<br />
natürlich auch der Bestatter<br />
einen entsprechenden Redner<br />
vermitteln kann.<br />
thomas multhaup<br />
spielEinäscherungsgebühren, Benutzung der<br />
Friedhofsräumlichkeiten,<br />
Graböffnung und – Schließung.<br />
Die Sterbefallberaterin<br />
weist das Ehepaar<br />
Bertram auch noch darauf<br />
hin, dass auch ein „Trauermahl<br />
oder Leichenschmaus“<br />
Geld koste.Und<br />
ob sie sich zum Thema<br />
Grabstein und Grabpflege<br />
auch einmal Gedanken<br />
machen wollten? tm
Dienstag, 4. Oktober 2011<br />
Bestattungsinstitut<br />
Anton Wimmer<br />
85354 Freising • Kammergasse 2 (Ecke Biberstraße)<br />
LosLassen – Der trauer-ratgeber Seite 7<br />
Der Vorsorgevertrag wird unterschrieben<br />
Beim nächsten Gespräch<br />
it der Mitarbeiterin des<br />
usgewählten Bestattungsnternehmens<br />
hat diese<br />
chon etliche Unterlagen<br />
ür den Vorsorgevertrag hererichtet.<br />
Diese gleichzeitig<br />
orrekte, aber nicht verkäuerisch<br />
wirkende Art gefällt<br />
urt und Isolde Bertram.<br />
Auch sie selber sind heute<br />
esentlich entspannter als<br />
eim ersten Gespräch und<br />
aben manche Entscheiungen<br />
im Vorfeld getrofen.<br />
Sie haben sich für eien<br />
Grabneukauf auf dem<br />
riedhof entschieden, der<br />
ohnungsnah liegt. Auch<br />
enn ihnen die daraus reultierende<br />
Entscheidung<br />
icht leichtgefallen ist, nämich<br />
das elterliche Grab bei<br />
ächster Gelegenheit aufulassen,<br />
also nicht weiter<br />
ehalten zu wollen.<br />
Außerdem haben sie sich<br />
ür die Feuerbestattung entchieden<br />
und wissen, dass<br />
ie jetzt gleich im Rahmen<br />
er Vorsorge eine entsprehende<br />
Verfügung beim<br />
estatter unterschreiben<br />
erden.<br />
Ja, und dann haben sie an<br />
inem bestimmten Punkt<br />
ange überlegt. Als sie sich<br />
en Friedhof angeschaut<br />
atten und mit einem Mitrbeiter<br />
der Friedhofserwaltung<br />
ins Gespräch<br />
ekommen waren, hatte<br />
ieser auf einmal von der<br />
öglichkeit der Baumbetattung<br />
gesprochen, die es<br />
uf diesem Friedhof gäbe.<br />
aumbestattung, das heißt:<br />
ie Urnen werden am Fuß<br />
ines bestimmten Baumes<br />
eigesetzt.<br />
Kurt Bertram hätte diese<br />
rt der Bestattung sehr geallen,<br />
gerade auch, weil er<br />
in Gartler und Naturfan<br />
ar. Außerdem hätte es<br />
eine Grabpflege und keien<br />
Grabstein gebraucht.<br />
och da seine Frau sich mit<br />
ieser Vorstellung gar nicht<br />
nfreunden konnte, hatten<br />
ie sich schließlich auf die<br />
lassische Variante geeinigt:<br />
in schönes Urnengrab auf<br />
inemUrnenfeld, das ihnen<br />
eiden gefiel.<br />
Auch ein kleiner Grabtein<br />
sollte daraufgesetzt<br />
erden und weil die Kinder<br />
a so weit weg lebten, sollte<br />
ine überschaubare Dauerrabpflege<br />
dann ebenfalls<br />
ewährleistet sein. Dass<br />
as keine Bestatterleistunen<br />
sind und eben nicht im<br />
orsorgevertrag auftauchen<br />
ürden, das wusste das Eheaar<br />
Bertram inzwischen;<br />
ie waren fast schon richtie<br />
Profis. Darüber mussten<br />
ie manchmal sogar selber<br />
chmunzeln.<br />
Seit Wochen liegt das Ehepaar Betram schon Geld zur Seite, damit ihre Beerdigung nicht zur finanziellen Belastung für die Kinder wird. Foto: dpa<br />
Gedanken über den Text<br />
der Todesanzeige und des<br />
Sterbebildes hatten sie<br />
sich ebenfalls schon zu<br />
Lebzeiten gemacht. Ihre<br />
Textvorschläge hatten sie<br />
jetzt ebenfalls schon dabei,<br />
was die Mitarbeiterin<br />
des Bestatters inzwischen<br />
nicht mehr wirklich überraschte.<br />
Auch Musik, die<br />
insbesondere in der Aussegnungshalle<br />
am Friedhof<br />
gespielt werden sollte,<br />
hatten beide schon ausgesucht.<br />
So sehr sie sich ein gepflegtes<br />
Grab wünschten,<br />
so waren sie sich doch<br />
auch einig, am Tag der Bestattung<br />
keine Blumenberge<br />
auf ihren Gräbern haben<br />
zu wollen. Sie hatten<br />
sich überlegt, in der Traueranzeige<br />
in der Zeitung<br />
stattdessen um Spenden<br />
für einen Hospizverein,<br />
der in ihrer Stadt ansässig<br />
war, zu erbitten. Schließlich,<br />
auch das ließ Kurt<br />
Bertram noch festhalten,<br />
sollte bei seiner Trauerfeier<br />
Peter Singer, der gute<br />
Freund, am Grab einen<br />
kleinen Nachruf sprechen.<br />
Dank dieser guten<br />
Vorbereitung und kla-<br />
ren Entscheidungen war der<br />
Vorsorgevertrag relativ zügig<br />
aufgesetzt, die nötige Summe<br />
ausgerechnet und der Vertrag<br />
unterschriftsbereit. Das Ehepaar<br />
Bertram hatte schon vor<br />
einigen Wochen eine, richtiger:<br />
zwei Sterbegeldversicherungen<br />
abgeschlossen, um den Betrag<br />
im Lauf der Jahre ansparen zu<br />
können.<br />
Das günstigste Angebot hatte<br />
eine Wartezeit von drei Jahren<br />
vorgesehen, das heißt, sollte<br />
innerhalb dieser Zeit der Versicherungsnehmer<br />
versterben,<br />
würde erbzw. der eingesetzte<br />
Begünstigte keine Leistungen<br />
Bestattungsvorsorge<br />
Sterbegeldversicherung<br />
Erd-,Feuer-und<br />
Seebestattung<br />
Überführung im<br />
In- und Ausland<br />
erhalten. Obwohl sie hofften,<br />
noch viele schöne Jahre miteinander<br />
erleben zu dürfen,<br />
hatten sie sich dagegen entschieden.<br />
Stattdessen hatten<br />
sie den Vertrag bei einer Gesellschaft<br />
gewählt, die ohne<br />
Gesundheitsprüfung mit der<br />
ersten Beitragszahlung auch<br />
im Sterbefall einstehen würde.<br />
Das war etwas teurer, schien<br />
ihnen aber risikoloser.<br />
Als Bezugsberechtigter wurde<br />
in diesem Fall das Bestattungsunternehmeneingetragen.<br />
Die Mitarbeiterin des Bestattungsunternehmens<br />
weist<br />
sie freundlich, aber trotzdem<br />
Wir begleiten Sie<br />
im Trauerfall<br />
bestimmt darauf hin, dass sowohl<br />
die Kinder, wie auch der<br />
Vorsorgebevollmächtigte von<br />
dieser Versicherung, aber auch<br />
vom VorsorgevertragKenntnis<br />
erhalten sollten. Würde nämlich<br />
im Todesfall ein anderer<br />
Bestatter beauftragt, dann kämen<br />
Abschlagszahlungen auf<br />
die Erben zu.<br />
Als auch das unter Dach und<br />
Fach ist, freuen sich die Bertrams<br />
auf eine schöne Wanderwoche<br />
in Südtirol, bevor sie<br />
noch die Themen Grabkauf,<br />
Grabpflege und Grabstein gemeinsam<br />
anpacken wollen.<br />
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Seite 8<br />
LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />
So sehr sich die Bertrams der<br />
eiklen Thematik „Sterben und<br />
eerdigung“ in den letzten Wohen<br />
auch gewidmet haben, so<br />
ehr können sie aber auch im<br />
rlaub davon lassen und ihren<br />
uhestand einfach genießen.<br />
um einen sind die wichtigsten<br />
inge jetzt ja auch geklärt, zum<br />
nderen haben sie sich ja auch<br />
eshalb so intensiv damit bechäftigt,<br />
um nicht im Hinterkopf<br />
mmer den Gedanken haben zu<br />
üssen: „Was wäre wenn?“<br />
Ein paar Tage nach ihrer<br />
Blickpunkt Grab: Wunsch nach<br />
einem geschmackvollen Andenken<br />
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Seit1984<br />
Rückkehr suchen sie zunächst<br />
die Friedhofsverwaltung auf.<br />
Sie möchten sich noch einmal<br />
etwas ausführlicher über das<br />
Thema „Grabkauf“ informieren<br />
lassen. Bei der Terminabsprache<br />
wurden sie gefragt, ob denn ein<br />
aktueller Sterbefall vorläge, was<br />
sie erfreulicherweise verneinen<br />
konnten.<br />
Der Friedhofsmitarbeiter, mit<br />
dem sie das Gespräch führen,<br />
informiert sie über die Grabfelder,<br />
woUrnengräber sind, aber<br />
auch darüber, welches Grabzei-<br />
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Dienstag, 4. Oktober 2011<br />
Die Pflege des Grabes kann in Eigenregie erfolgen, aber auch durch einen beauftragten Friedhofsgärtner.<br />
chen, also Holzkreuz oder<br />
Grabstein wo gesetzt werden<br />
könne. Ein wichtiges Thema<br />
sei das Grabnutzungsrecht.<br />
Häufiger werde hierbei von<br />
Grabkauf gesprochen. Beim<br />
erstmaligen Grabkauf würde<br />
das Grabnutzungsrecht für<br />
zehn Jahre erworben, bei einer<br />
Belegung mit einer zweiten<br />
Urne würde dann wieder<br />
auf die vollen zehn Jahre verlängert<br />
werden müssen.<br />
Das Ehepaar Bertram besichtigt<br />
mit dem Friedhofsmitarbeiter<br />
einige der möglichen<br />
Grabplätze und notiert<br />
sich die Grablagen, die ihm<br />
besonders zusagen. Natürlich<br />
gäbe es keine Garantie, dass<br />
diese Grabstätten dann noch<br />
unbelegt seien, wenn Familie<br />
Bertram sie irgendwann einmal<br />
braucht.<br />
Auch wenn ihnen das klar<br />
ist, verzichten die Bertrams<br />
auf einen sofortigen Kauf,<br />
schließlich ist er nur mit momentan<br />
unnötigen Kosten<br />
verbunden. Allerdings legen<br />
sie den Zettel mit den notierten<br />
Grabstellen anschließend<br />
in ihren Vorsorgeordner, damit<br />
sie am TagXnicht kopflos<br />
umeinandersuchen müssen.<br />
Schließlich besuchen sie<br />
Die Leistungen Der JahresgrabpfLege im ÜberbLick<br />
n Befreiung des Grabbeetes von Verschmutzungen<br />
(Laub, Äste, Unkraut, etc.)<br />
n Düngung der Pflanzen<br />
n Schnitt der Pflanzen nach fachmännischen<br />
Gesichtspunkten<br />
n Gießen der Pflanzen<br />
n Erneuerung der Anlage nach Einsenkschäden<br />
(was bei einem Urnengrab aber zu vernachlässigen<br />
ist)<br />
am selben Tag noch einen<br />
Friedhofsgärtner, der ganz<br />
in der Nähe des Friedhofes<br />
sein Geschäft hat. Sie erklärendem<br />
Inhaber ihr Anliegen<br />
und erhalten zunächst eine<br />
kurze persönliche Beratung.<br />
Zum Nachlesen gibt er ihnen<br />
eine Informationsbroschüre<br />
mit. In dieser zählt die Treuhandgesellschaft<br />
bayerischer<br />
Friedhofsgärtner mbH folgende<br />
Leistungen auf, die<br />
zu einer Jahresgrabpflege im<br />
Rahmen einer Dauergrabpflege<br />
gehören.<br />
Der Friedhofsgärtner erklärt<br />
ihnen: „Welche Leistungen<br />
in welchem Umfang an einer<br />
Grabstätte vorgenommen<br />
werden, das hänge natürlich<br />
vor allem von den konkreten<br />
Vereinbarungen des Grabpflegevertrages<br />
ab.“ Gefragt<br />
nach den Kosten, antwortet<br />
der Gärtner, dass er eben aus<br />
dem Grund noch keine exakten<br />
Angaben machen könne,<br />
man aber zurzeit mit etwa<br />
200 Euro im Jahr ein Urnengrab<br />
sehr schön pflegen und<br />
erhalten könne.<br />
Die Bertrams lassen sich<br />
ein paar Grabstellen nennen,<br />
die er in Pflege hat, und gehen<br />
anschließend nochmals über<br />
den Friedhof. Wassie sehen,<br />
gefällt ihnen ganz gut und sie<br />
beschließen, auch hinter diesen<br />
Punkt einen Haken zu<br />
setzen und in den nächsten<br />
Tagen mit dem Gärtner eine<br />
Vereinbarung zu treffen.<br />
Sie machen abends noch<br />
einmal eine ungefähre Kostenaufstellung.<br />
Ja, für das<br />
Geld, was ihrer beider Beerdigungen<br />
einmal kosten werden,<br />
könnten sie sich nahezu<br />
einen Kleinwagen kaufen.<br />
Aber sie finden, dass dieser<br />
Vergleich hinkt. Bis jetzt haben<br />
sie miteinander ein so<br />
dichtes und gutes Leben gehabt,<br />
da wollen sie nicht, dass<br />
der, der zurückbleibt, irgendwann<br />
vor einem anonymen<br />
Gräberfeld stehen muss und<br />
gar nicht weiß, wo der andere<br />
wirklich begraben liegt.<br />
Gleichzeitig haben sie alles<br />
so ausgewählt, dass ihren<br />
Kindern durch die Beerdigungskosten<br />
vom Erbe<br />
auch nicht zu viel weggeht,<br />
und sie frei und mit einem<br />
überschaubaren Budget entscheiden<br />
können, ob diese<br />
nach Ende der Grabnutzungsdauer<br />
die Grabstelle<br />
erhalten wollten oder nicht.<br />
thomas multhaup<br />
n Schmuck des Grabes mit Wintergrün und<br />
dauerhaften Gestecken<br />
n Grabschmuck (Kränze, Gestecke, Pflanzschalen,<br />
Blumensträuße) zu den Totengedenktagen<br />
oder persönlichen Gedenktagen<br />
n Jahreszeitliche wechselnde Bepflanzung<br />
mit Frühjahrs-, Sommer- und Herbstblumen.<br />
tm
Dienstag, 4. Oktober 2011<br />
Als vorerst letzten<br />
unkt auf der Liste haben<br />
ie Bertrams noch den<br />
esuch bei einem Steinetzbetrieb.<br />
Zunächst<br />
öchten sie sich Informaionen<br />
einholen, wie ein<br />
leiner Grabstein auf eiem<br />
Urnengrab gestaltet<br />
erden kann und welche<br />
osten damit verbunden<br />
ein werden.<br />
Doch Kurt Bertram<br />
reibt bei diesem Thema<br />
och ein anderer Aspekt<br />
m. Vor nicht allzu laner<br />
Zeit hat er gelesen,<br />
ass auch in Deutschand<br />
immer noch Steine<br />
u Grabsteinen verarbeiet<br />
werden, die Kinder in<br />
eit entfernten Ländern<br />
us Steinbrüchen herauslopfen.<br />
„Kinderarbeit“,<br />
as ist eine Vorstellung,<br />
ie für den pensionierten<br />
ehrer vollkommen unenkbar<br />
ist.<br />
Er hat darüber hinaus in<br />
rfahrung gebracht, dass<br />
s eine Initiative gibt, die<br />
ich „XertifiX“ nennt. In<br />
hr lassen sich Steinmetzetriebe<br />
freiwillig zertiizieren<br />
und bestätigen,<br />
ass in ihren Betrieben<br />
olche durch Kinderarbeit<br />
roduzierten Steine nicht<br />
ingekauft und verarbeitet<br />
erden. Schließlich hat<br />
r noch entdeckt, dass<br />
ie Stadt <strong>München</strong> eine<br />
roschüre zu dem Thea<br />
herausgegeben hat:<br />
Grab- und Natursteine<br />
air einkaufen – ausbeuerische<br />
Kinderarbeit verindern.“<br />
Diesen Leitfaden hat<br />
r sich zusenden lassen<br />
nd aufmerksam gelesen.<br />
esonders hat ihn folender<br />
Abschnitt aus der<br />
roschüre berührt: „Wie<br />
o oft in der globalisierten<br />
irtschaft haben auch<br />
ie günstig importierten<br />
atursteine häufig ihren<br />
reis. Denn wie so oft wird<br />
er Kostenvorteil für den<br />
erbraucher auch hier auf<br />
em Rücken der Beschäfigten<br />
erzielt. Über die Areitsbedingungen<br />
bei der<br />
ewinnung und Verareitung<br />
von Naturstein in<br />
hina gibt es gegenwärtig<br />
eine verlässlichen Inforationen.<br />
Die Arbeitsbedingunen,<br />
unter denen Männer,<br />
rauen und selbst Kinder<br />
n indischen Steinbrüchen<br />
hr karges Auskommen<br />
erdienen, sind dank der<br />
echerchen einiger Hilfsrganisationen<br />
jedoch gut<br />
okumentiert.“<br />
Der Steinmetzbetrieb,<br />
en die Bertrams nun<br />
ufsuchen, ist Mitglied<br />
er Steinmetzinnung<br />
LosLassen – Der trauer-ratgeber Seite 9<br />
Steinarbeiten, die ans Herz gehen<br />
Steinmetzbetriebe fertigen auf Wunsch ihrer Kunden auch Entwürfe für einen Grabstein an. Foto: dpa<br />
<strong>München</strong>-Oberbayern; alle Innungsbetriebe<br />
haben sich der<br />
Aktion gegen Grabsteine aus<br />
Kinderarbeit angeschlossen. Der<br />
Steinmetz, der mit dem Ehepaar<br />
Bertram spricht, ist zunächst ein<br />
wenig überrascht, als ihn Kurt<br />
Bertram gleich zu Beginn des<br />
Gespräches anspricht und fragt,<br />
ob sie auch wirklich nur „saubere<br />
Steine“ verarbeiten würden.<br />
Aber er kann auf das XertifiX-<br />
Siegel verweisen.<br />
Die Eheleute Bertram erklären<br />
ihm, dass sie ja eigentlich viel zu<br />
früh dran seien, weil sie ja noch<br />
lange Jahre leben wollten, dass<br />
sie aber nach Möglichkeit vieles<br />
rechtzeitig geregelt haben woll-<br />
ten. Der Steinmetz spürt, dass<br />
die Bertrams tatsächlich willens<br />
sind, schon zu Lebzeiten ihren<br />
Grabstein in Auftrag zu geben.<br />
So setzt er sich mit ihnen zusammen<br />
und fragt beinahe zuerst<br />
nach der Grablage.<br />
Als die Bertrams ihm sagen,<br />
dass sie zwar ein bestimmtes<br />
Gräberfeld ins Auge gefasst<br />
hätten, aber noch kein Grab<br />
gekauft haben, rät er davon ab,<br />
jetzt mehr als einen Entwurf<br />
anzufertigen. Vielleicht sei in einigen<br />
Jahren auf diesem Gräberfeld<br />
keine Grabstelle mehr frei,<br />
sodass sie auf ein anderes Feld<br />
ausweichen müssten, wo dann<br />
kein solcher Grabstein aufge-<br />
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stellt werden dürfe.<br />
Diese ehrliche Beratung gefällt<br />
Kurt und Isolde Bertram.<br />
Sie haben sich im Vorhinein<br />
einige Gedanken gemacht, wie<br />
der Grabstein aussehen könne<br />
und was sie darauf stehen haben<br />
möchten. Der Steinmetz<br />
macht sich etliche Notizen und<br />
verspricht, sich in etwa 14 Tagen<br />
wieder bei ihnen zu melden,<br />
dann habe er eine Zeichnung<br />
angefertigt.<br />
Dann führt er sie noch in sein<br />
Lager,woverschiedenste Steine<br />
auf ihre Verarbeitung warten.<br />
Da ihm die Bertrams signalisiert<br />
haben, dass ihr Stein im Lauf der<br />
Jahre ruhig ein wenig Patina an-<br />
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setzen dürfe, zeigt er ihnen drei<br />
Steinarten, die er besonders geeignet<br />
findet. Zwei davon gefallen<br />
ihnen, der dritte sagt ihnen<br />
weniger zu.<br />
Man verabschiedet sich. Ehrlicherweise<br />
sind die Bertrams<br />
etwas gespannt, wie denn die<br />
Zeichnung für ihren Grabstein<br />
aussehen wird. Der Steinmetz<br />
hält Wort und ruft nach 14 Tagen<br />
an. Sein Vorschlag und sein<br />
Entwurf berühren das Ehepaar<br />
Bertram sehr.Der Steinmetz hat<br />
beim Gespräch offensichtlich<br />
nicht nur gut zugehört, sondern<br />
auch verstanden, wer sie sind<br />
und was sie sich wünschen.<br />
Das Motiv und die Schrift gefallen<br />
ihnen hundertprozentig.<br />
Auch der Kostenvoranschlag<br />
ist absolut in Ordnung. Da Bertrams<br />
auch Leute sind, die Nägel<br />
mit Köpfen mögen, fragen<br />
sie, welche Möglichkeit es gibt,<br />
jetzt doch schon einen Vertrag<br />
mit ihm zu schließen. Wiederum<br />
verweist der Steinmetz auf<br />
das fehlende Grab und rät ab,<br />
jetzt noch keinen Auftrag zu fixieren.Obwohl<br />
er es sonst nicht<br />
macht, gibt er den Bertrams eine<br />
Kopie seines Entwurfs mit, bittet<br />
sie aber ausdrücklich, damit nun<br />
nicht zu einem Mitbewerber zu<br />
gehen. Das sei Ehrensache, so<br />
wird ihm geantwortet.<br />
Der Entwurf findet im inzwischen<br />
gut gefüllten Ordner „Im<br />
Todesfall“ seinen Platz. Beide<br />
Bertrams wissen, dass im Fall<br />
des Falles derjenige, der den<br />
anderen zuerst verabschieden<br />
muss, auch den Wegzudiesem<br />
kompetenten und freundlichen<br />
Steinmetzbetrieb gehen wird.<br />
Gauting, Buchendorfer Straße 2, Tel. 089/8501215<br />
Thomas mulThaup
Seite 10<br />
LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />
Mit dem guten Gefühl, alles<br />
ichtige geregelt zu haben,<br />
ehrt das Ehepaar Bertram<br />
um Alltag zurück. Was sie<br />
ich gewünscht haben, wird ihen<br />
für sieben Jahregeschenkt:<br />
nbeschwerte Zeiten im Ruhetand.<br />
Doch dann wurde Isolde<br />
ertram krank.<br />
Kurt Bertram erinnert sich:<br />
ie aus heiterem Himmel war<br />
eieiner Routineuntersuchung<br />
ei seiner Frau Krebs diagnotiziert<br />
worden. Seitdem hatte<br />
ich ihr Leben vollkommen<br />
erändert. 52 Jahre waren sie<br />
un verheiratet, ja, bei der<br />
oldenen Hochzeit vor zwei<br />
ahren schien die Welt noch<br />
ollkommen in Ordnung zu<br />
ein. Und dann die Diagnose<br />
rebs. Anfangs hatten die be-<br />
Es ist Zeit, Abschied zu nehmen<br />
stichworthospiz<br />
Ein Hospital oder Hospitium<br />
warimMittelalter der Name<br />
von kirchlichen oder klösterlichen<br />
Herbergen für Pilger<br />
(Pilgerherberge), Bedürftige<br />
(Armenhaus), Fremde (Asyl)<br />
oder Kranke, und geht sodann<br />
später auf den Begriff<br />
über, der sich zum heutigen<br />
Krankenhaus wandelt.<br />
Der ursprüngliche Gedanke<br />
der „Beherbergung“ wurde<br />
im 19. Jahrhundert wieder<br />
aufgegriffen. Schon 1842<br />
gründete Madame Jeanne<br />
Garnier in Lyon (Frankreich)<br />
ein Hospiz, das sich speziell<br />
der Pflege Sterbender widmete.<br />
1879 öffneten die irischen<br />
Schwestern der<br />
Nächstenliebe das Our<br />
Lady's Hospice for the Care<br />
of the Dying in Dublin.<br />
handelnden Ärzte ihnen noch<br />
Hoffnung und Mut gemacht.<br />
Nach zwei schweren Operationen<br />
und der sich anschließenden<br />
Chemotherapie hatte<br />
es auch für ein paar Monate so<br />
ausgesehen, als ob seine Frau<br />
die heimtückische Krankheit<br />
tatsächlich besiegt hätte. Doch<br />
der Rückfall, der sich kurz darauf<br />
einstellte, hatte jede Hoffnung<br />
zunichte gemacht. Für<br />
Kurt Bertram waren das Krankenhaus<br />
und Besuche in der<br />
Reha in den vergangenen Monaten<br />
zum täglichen Programm<br />
geworden, für seine Frau waren<br />
die Behandlungen so lange gut<br />
ertragbar, so lange sie noch<br />
Hoffnung gehabt hatte.<br />
Vor einigen Wochen hatte<br />
schließlich der behandelnde<br />
Die moderne Hospizbewegung<br />
nimmt sich der Sterbenskranken,<br />
deren Angehörigen<br />
und der Trauernden an.<br />
Auslöser war für die Engländerin<br />
Cicely Saunders das<br />
Miterleben, dass der Tod in<br />
der modernen, industrialisierten<br />
Welt wenig Platz hatte<br />
und teilweise noch hat.<br />
Saunders sah das Leid der<br />
oft „abgestellten Sterbenden“<br />
und gründete mit der<br />
Vision, sterbenskranken<br />
Menschen einen Ort zu geben,<br />
an dem sie beschützt,<br />
ihrer Würde bewahrt und<br />
ohne Angst sterben konnten,<br />
1967 in London das erste<br />
Hospiz im Sinne der modernen<br />
Hospizbewegung,<br />
das St. Christopher's Hospice.<br />
tm<br />
Arzt ihm gegenüber ausgesprochen,<br />
was auch sie beide schon längst ahnten,<br />
insgeheim sogar wussten: Es<br />
würde keine Heilung mehr geben,<br />
die Lebenszeit von Isolde Bertram<br />
neigte sich immer schneller ihrem<br />
Ende zu.<br />
Niemals würde er diesen Tag vergessen.<br />
Wie hatte er in seiner Verzweiflung<br />
diesen Arzt beschimpft,<br />
der scheinbar so gemein und grausam<br />
zu ihm war. Doch bereits nach<br />
wenigen Tagen war er für seine Ehrlichkeit<br />
dankbar geworden. Zögerlich<br />
und ganz langsam hatte er es<br />
akzeptieren können und schließlich<br />
auch den Mut gefasst, mit seiner<br />
Frau darüber sprechen zu können.<br />
Natürlich hatten sie beide dabei<br />
manche Träne geweint.<br />
Doch sie hatten dadurch auch die<br />
Gelegenheit, sich an die eine oder<br />
andereschöne Begebenheit in ihrem<br />
Leben zu erinnern. Wie wohltuend<br />
war es in all dem Schweren, als<br />
sie sich in einem dieser Gespräche<br />
Danke dafür sagen konnten, dass<br />
sie sich bei allen Schwierigkeiten<br />
immer treu geblieben und den Weg<br />
gemeinsam gegangen waren.<br />
So aufgeregt und angespannt der<br />
inzwischen auch schon fast 80-jährige<br />
Herr Bertram war, erblieb sich<br />
auch treu, als der Arzt vorschlug,<br />
doch für die letzten Tage ein Hospiz<br />
in Betracht zu ziehen. Er hatte<br />
recherchiert und sich genau darüber<br />
informiert, was genau ein Hospiz ist.<br />
Kurt Bertram hatte sich das Hospiz<br />
in <strong>München</strong> angeschaut und war fasziniert<br />
von der Freundlichkeit, der<br />
Menschlichkeit und dem Bemühen,<br />
den Sterbenden ihre Menschenwürde<br />
auf jeden Fall zu erhalten, und ihr<br />
Leid nicht mit einer unpersönlichen<br />
Apparatemedizin zu verlängern. Genauso<br />
hatten sie es damals in ihrer<br />
Patientenverfügung festgelegt.<br />
Seitdem seine Frau im Hospiz ist,<br />
nimmt Kurt Bertram sein Telefon<br />
auch in der Nacht mit in das Schlafzimmer<br />
und legt es auf den Nachttisch.<br />
Er wartet auf einen Anruf<br />
und hofft gleichzeitig, dass er nicht<br />
Dienstag, 4. Oktober 2011<br />
Die Hospiz-Mitarbeiter versuchen den Sterbenden den Abschied<br />
so schön wie möglich zu machen. Foto: dpa<br />
kommt.Dennerweiß:Wenn<br />
jetzt mitten in der Nacht das<br />
Telefon geht, kann das nur<br />
das Hospiz sein. Das Pflegepersonal<br />
dort hat ihm<br />
fest versprochen, ihn auf<br />
jeden Fall anzurufen, wenn<br />
es mit seiner Frau wirklich<br />
zu Ende geht. Das Angebot,<br />
bei ihr im Zimmer zu übernachten,<br />
hatte er abgelehnt.<br />
Hin und wieder musste er<br />
auch seine vertrauten vier<br />
Wände zumindest für ein<br />
paar Stunden sehen.<br />
In den letzten Tagen waren<br />
auch die Kinder da gewesen;<br />
selbst sein in den<br />
USA lebender Sohn hatte<br />
sich auf den Weggemacht,<br />
um seine Mutter nochmals<br />
lebend zu sehen und ihr für<br />
alle Liebe, die sie ihm geschenkt<br />
hatte, zu danken.<br />
Kurt Bertram hatte gespürt,<br />
dass seine Frau auf<br />
diesen Besuch irgendwie<br />
gewartet zu haben schien.<br />
Nachdem sich Sohn Olaf<br />
verabschiedet hatte, war sie<br />
viel ruhiger als in den Tagen<br />
zuvor.<br />
Am nächsten Morgen<br />
klingelt sehr früh das Telefon.<br />
Kurt Bertram sieht die<br />
Nummer, aber er hätte sie<br />
gar nicht zu sehen brauchen,<br />
denn er kannte den Anrufer<br />
und seine Botschaft. Am<br />
anderen Ende der Leitung<br />
ist Kai, der freundliche Pfleger<br />
aus dem Hospiz. Seine<br />
Frau habe zwar eine ruhige<br />
Nacht gehabt, so sagt er,<br />
aber jetzt sähe es so aus, als<br />
würde der Todunmittelbar<br />
bevorstehen. Kurt Bertram<br />
ist seltsam gefasst und verspricht,<br />
so schnell wie möglich<br />
da zu sein.<br />
Er bestellt sich ein Taxi,<br />
denn er ist sich nicht sicher,<br />
ob er in dieser Verfassung<br />
ein guter Autofahrer sein<br />
wird. Während er auf das<br />
Taxi wartet, ruft er schnell<br />
seine Kinder an und bittet<br />
sie, in diesen Stunden und<br />
Minuten ganz fest an ihre<br />
Mutter zu denken.<br />
Angekommen im Hospiz<br />
eilt er ins Zimmer seiner<br />
Frau. Sie sei, so sagt es ihm<br />
Kai, vor ein paar Minuten<br />
verstorben – einfach aus<br />
ihrem letzten Nachtschlaf<br />
nicht mehr erwacht. Sofort<br />
macht sich Kurt Bertram<br />
Vorwürfe. Wäreerdoch nur<br />
in der Nacht dort geblieben.<br />
Kai beruhigt ihn und sagt,<br />
dass viele Sterbende einen<br />
Moment abwarten, wo sie<br />
wirklich ganz allein sind.<br />
Sterben, so sagt er, sei ganz<br />
offensichtlich, etwas sehr<br />
persönliches, fast intimes.<br />
Deshalb solle sich Herr Bertram<br />
bitte keine Vorwürfe<br />
machen.<br />
Nun könne er mit Zeit<br />
und in Ruhe Abschied nehmen.<br />
Das will Kurt Bertram<br />
gerne tun, doch zuvor ruft<br />
er seine beiden Kinder an.<br />
Tochter Franziska versichert<br />
ihm, sich von Hamburg aus<br />
schnellstmöglich auf den<br />
Weg zu machen. Seinem<br />
Sohn verspricht er, ihn am<br />
Abend anzurufen, doch jetzt<br />
brauche er einfach ein paar<br />
Stunden für sich. Als er mit<br />
seiner Frau allein ist, streichelt<br />
Kurt Bertram sie und<br />
beginnt zu weinen. Noch<br />
ist ihreHaut warm, aber der<br />
Todist ganz deutlich sichtund<br />
spürbar.<br />
Im Lauf der nächsten<br />
Stunden hat Kurt Bertram<br />
das Gefühl, als würde sich<br />
die Seele seiner Frau langsam<br />
verabschieden. Es ist<br />
eine eigenartige Stimmung,<br />
die er aber tief in sich nachklingen<br />
lässt, Schmerz,<br />
Trauer, aber auch Dankbarkeit<br />
und Friede sind in ihm.<br />
Gegen Mittag spürt er, dass<br />
er nun gut Abschied genommen<br />
hat. Er verabschiedet<br />
sich von seiner Frau.<br />
Danach geht er gefasst zu<br />
den Hospizmitarbeitern, bittet<br />
sie, dass seine Frau noch<br />
ein paar Stunden bei ihnen<br />
bleiben dürfe, denn seine<br />
Tochter wolle sich noch verabschieden.<br />
Gefragt, ob er<br />
jetzt irgendeine Unterstützung<br />
brauche, entgegnet er,<br />
dass er glaube, die Situation<br />
alleine zu bestehen. Wasdie<br />
Beerdigung anginge, da hätten<br />
seine Frau und er schon<br />
vor Jahren vorgesorgt.<br />
thomas multhaup
Dienstag, 4. Oktober 2011<br />
Seit über 40 Jahren<br />
für Sie da.<br />
Wirhelfen und begleiten<br />
• Bestattungen • Überführungen • Vorsorge<br />
Neuhausen |Leonrodstraße 9 | 139 88 30<br />
Feldmoching |Josef-Frankl-Straße 58a | 312 00 905<br />
Informationen unter www.bestattungsdienst-friede.de<br />
Tag&Nacht<br />
dienstbereit<br />
Ein Angehöriger oder Ihnen nahestehender<br />
Mensch ist verstorben?<br />
Sie möchten alle, die ihn gekannt und geschätzt<br />
haben,darüber in Kenntnis setzen?<br />
Dann hilft Ihnen eine Traueranzeige<br />
in Münchner Merkur und tz.<br />
Zuverlässig erreichen Sie Verwandte,<br />
Freunde, Nachbarn und Kollegen.<br />
Ab sofort haben Sie auch die<br />
Möglichkeit, die Traueranzeige durch<br />
ein s/w-Portraitfoto des Verstorbenen<br />
noch persönlicher zu gestalten.<br />
Telefon: (089) 53 06-311<br />
E-Mail: familienanzeigen@merkur-online.de<br />
LosLassen – Der trauer-ratgeber Seite 11<br />
Todesfall in der Familie: Die ersten Schritte<br />
Wenn ein Mensch stirbt, dann sollte Zeit für Trauer<br />
sein können. Doch es gibt eine Vielzahl von Dingen<br />
zu veranlassen und zu entscheiden. Die nachstehende<br />
Liste bietet Hilfestellungen an, um im Todesfall alle<br />
notwendigen Schritte unternehmen zu können, damit<br />
eine persönliche, angemessene und der Trauer Raum<br />
gebende Bestattung möglich wird.<br />
Hat der Verstorbene zu Lebzeiten Vorsorge getroffen<br />
oder Wünsche hinsichtlich der Bestattung hinter-<br />
Wichtiger hinWeis<br />
Punkte,die mit einem ✔ gekennzeichnet<br />
sind, müssen<br />
von Gesetzes wegen unbedingt<br />
beachtet werden. die<br />
anderen Punkte verstehen<br />
sich als hinweis oder anregung,<br />
woran man denken<br />
sollte und was möglich ist.<br />
Viele menschen fallen beim Verlust eines nahestehenden menschen<br />
unächst einmal in ein tiefes loch. Foto: dpa<br />
lassen, so sollte sein diesbezüglicher „Letzter Wille“<br />
nach Möglichkeit eins zu eins respektiert und umgesetzt<br />
werden. Gibt es keine Vorsorgebestimmungen,<br />
so haben die nächsten Angehörigen eines Verstorbenen<br />
das Recht und die Pflicht, die Bestattung zu organisieren.<br />
Dann entscheiden sie über Art und Umfang<br />
der Bestattung. Sind keine Angehörigen zu ermitteln,<br />
ordnet das Sozialamt in der Regel eine kostengünstige<br />
Beisetzung, eine Ordnungsamtsbestattung an.<br />
Die ersten und<br />
wichtigsten schritte<br />
Traueranzeigen mit Portraitfoto des Verstorbenen<br />
in Münchner Merkur und tz Die<br />
Ihr Bestattungsinstitut vor Ort berät Sie<br />
gerne oder wenden Sie sich direkt an uns:<br />
Die Planung einer Bestattung umfasst viele verschiedene<br />
Einzelpunkte. Gerade im Schock der<br />
ersten Tage fällt die Organisation dieser Dinge<br />
besonders schwer. Hier kompetent, unaufdringlich<br />
und entlastend an der Seite der Trauernden<br />
zu sein und zu helfen, gehört zu den Kernaufgaben<br />
eines qualifizierten Bestatters und aller an der<br />
Abwicklung des Sterbefalles beteiligten Dienstleister.<br />
Thomas mulThaup<br />
Unmittelbar nach eintritt des todes<br />
✔ ein arzt muss den Verstorbenen<br />
untersuchen und offiziell<br />
dentodfeststellen. er stellt den<br />
totenschein als wichtiges dokument<br />
aus.sollte die todesursachenichteindeutigfestzustellen<br />
sein, ist der arzt verpflichtet,<br />
weitere Untersuchungen zu veranlassen,<br />
was häufig die hinzuziehung<br />
der Polizei und eine<br />
gerichtsmedizinische Untersuchung<br />
bedeutet.<br />
Für viele trauernde ist das eine<br />
furchtbare situation: ein geliebter<br />
mensch ist beispielsweise<br />
bei einem häuslichen Unfall verstorben.<br />
man ist entsetzt und<br />
geschockt.Und dann ordnet der<br />
arzt noch eine weitere Untersuchung<br />
des Verstorbenen an!<br />
doch kein arzt tut dies,weil er<br />
jemandem damit etwas unterstellen<br />
möchte.das Gesetz verpflichtet<br />
ihn dazu.<br />
Grundsätzlich gilt: die benachrichtigung<br />
eines arztes<br />
Wenn ein geliebter mensch stirbt, haben die angehörigen Zeit,<br />
abschied zu nehmen. Foto: dpa<br />
sollte immer der erste schritt<br />
sein. stirbt ein mensch daheim,<br />
dürfen die angehörigen<br />
nicht länger als vier<br />
stunden warten, bis sie den<br />
arzt informieren.<br />
tritt der tod im Krankenhaus<br />
oder einer Pflegeeinrichtung<br />
ein, die von Ärzten betreut<br />
wird, erfolgt die benachrichti-<br />
DUBIST NICHT MEHR DA,<br />
WO DU WARST,<br />
ABER DU BIST ÜBERALL,<br />
WO WIR SIND.<br />
FRANZ SCHMIDT<br />
*5.SEPTEMBER 1939 †28. APRIL 2010<br />
IN LIEBE:<br />
GABY UND HORST MIT SVEN UND TANJA<br />
BIRGIT UND ANTON SCHMIDT<br />
DIE BEERDIGUNG FINDET MITTWOCH,<br />
DEN 5. MAI 2010, 11 UHR,<br />
AUF DEM NEUEN FRIEDHOF STATT.<br />
Musteranzeige<br />
gung des arztes im regelfall<br />
durch diese einrichtung.<br />
n benachrichtigung enger<br />
Verwandter, um weitere<br />
schritte zu besprechen.<br />
n nachforschungen, ob der<br />
Verstorbene zu lebzeiten<br />
seinen Willen hinsichtlich<br />
seiner bestattung hinterlassen<br />
hat. Tm<br />
Erinnerung ist ein Fenster<br />
durch das ich Dich sehenkann,<br />
wann immer ich will.<br />
TamaraSchneider<br />
3. Januar 1986<br />
28. April2010<br />
Die Beerdigung findet Mittwoch,<br />
den 5. Mai 2010, 11 Uhr,<br />
auf dem Neuen Friedhof statt.<br />
Musteranzeige
Seite 12<br />
LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />
Wahl des Bestatters und der Grabstätte<br />
✔ Suche nach Grabstätte<br />
Ist ein Grab im Familienbeitz,<br />
das heißt, das Grabnutungsrecht<br />
ist für eine betimmte<br />
Zahl von Jahren erorben,<br />
dann gibt es eine Urunde,<br />
auf der neben dem<br />
aufdatum auch die Grablage<br />
ngegeben ist.<br />
Auch wenn die Grabnutungsgebühr<br />
noch für einige<br />
ahre entrichtet ist, sind häufig<br />
ommunale Gebühren für eie<br />
Verlängerung der Grabstätennutzung<br />
einzuplanen.<br />
Ein Grabneukauf sollte in<br />
uhe und nach einer Ortsbeichtigung<br />
am ausgewählten<br />
riedhof erfolgen. Wer als Anehöriger<br />
zu diesem Zeitunkt<br />
schon eine Vorstellung<br />
on einem möglichen Grabtein<br />
hat, sollte fragen, ob diee<br />
Art von Grabstein an dem<br />
ewählten Feld aufgestellt<br />
erden kann. Unter Umstänen<br />
gibt es hier sehr genaue<br />
orschriften seitens der Friedofsverwaltung.<br />
✔ Wahl des<br />
Bestattungsunternehmens<br />
Sicher sind Angehörige unittelbar<br />
nach dem Todeines<br />
eliebten Menschen angespanner,<br />
aufgewühlter als sonst. Desalb<br />
haben sie das Recht, manhe<br />
Frage auch zweimal zu stelen.<br />
Bestatter sind mit dieser<br />
ondersituation vertraut. Da es<br />
m den einmaligen Abschied<br />
on einem geliebten Menschen<br />
eht, ist es für die Hinterbliebe-<br />
Es lebe der Friedhof!<br />
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die Kunst.<br />
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Dienstag, 4. Oktober 2011<br />
Wer auf See bestattet werden will, muss eine schriftliche Willenserklärung aufsetzen. Foto: dpa<br />
nen wichtig, sicher und mit einem<br />
guten Gefühl entscheiden<br />
zu können. Um einen würdigen<br />
Abschied zu gestalten, braucht<br />
es Beratung und Information, zu<br />
der auch zuverlässige Preisnennungen<br />
gehören.<br />
Dienstleistungen des<br />
Bestatters:<br />
n Abholung des Leichnams<br />
Wer daheim Abschied nehmen<br />
möchte, hat dafür Zeit.<br />
Der Leichnam darf bis zu 36<br />
Stunden – in einigen Bundesländern<br />
24 Stunden –inder<br />
Wohnung bleiben, bis er in<br />
eine öffentliche Leichenhalle<br />
überführt werden muss.<br />
✔ Festlegung Bestattungsart<br />
Möglich sind inzwischen<br />
eine Reihe verschiedener Bestattungsarten.<br />
Abgesehen<br />
von der Erdbestattung setzen<br />
die meisten Bestattungsarten<br />
eine Einäscherung voraus.<br />
Die Bestattungsart sollte im<br />
Einklang mit dem Lebensstil<br />
und der persönlichen Überzeugung<br />
des Verstorbenen<br />
sein.<br />
Für folgende<br />
Bestattungsarten braucht<br />
es eine Verfügung:<br />
Einäscherung<br />
n Verfügung zur Einäscherung<br />
oder Kremierung:<br />
Eine handschriftliche Verfügung<br />
kann so lauten: „Ich<br />
(Vor- und Nachname), wünsche<br />
nach meinem Tode feuerbestattet<br />
zu werden. Ort,<br />
Datum, Unterschrift.“<br />
Diese Verfügung kann auch<br />
von den engsten Angehörigen<br />
nach Eintritt des Todes ausgestellt<br />
werden. Gegen den Willen<br />
auch nur eines dieser engsten<br />
Angehörigen darf allerdings<br />
keine Einäscherung erfolgen.<br />
Seebestattung<br />
n Seebestattungsverfügung:<br />
Zu jeder Seebestattung ist eine<br />
schriftliche Willenserklärung<br />
erforderlich. Sie doku-<br />
mentiert den Wunsch<br />
des Verstorbenen oder<br />
durch die Hinterbliebenen,<br />
auf See bestattet zu<br />
werden.<br />
Erledigung folgender<br />
Behördengänge und<br />
Terminierung:<br />
n Absprache des Bestattungstermins<br />
mit der<br />
Friedhofsverwaltung.<br />
Haben Angehörige einen<br />
bestimmten Terminwunsch,<br />
sollten sie diesen<br />
dem Bestatter sehr<br />
schnell mitteilen. Da die<br />
Terminvergabe beispielsweise<br />
in <strong>München</strong> zentral<br />
erfolgt, wird er zwar<br />
versuchen, den Wunschtermin<br />
zu erhalten, kann<br />
das aber nicht versprechen<br />
oder gar garantieren.<br />
n Absprache über die<br />
Nutzung der Trauer- oder<br />
Leichenhalle<br />
n Auswahl des Sarges/<br />
der Urne<br />
n Ankleiden des Leichnams,<br />
Einbettung in den<br />
Sarg, Sargbeigaben<br />
(Fortsetzung auf Seite 11)<br />
Sie nehmen Abschied,<br />
alles anderemachenwir<br />
• Bestattungen<br />
• Vorsorge<br />
Wir beraten Sie kompetent, umfassend<br />
und individuell.<br />
Tag & Nacht<br />
erreichbar<br />
Damenstiftstr. 7l80331 <strong>München</strong><br />
=> S-Bhf Karlsplatz (Stachus)<br />
Telefon 235 06 70
Dienstag, 4. Oktober 2011<br />
(Ein Verstorbener muss nicht mit einem<br />
speziellenLeichenkleidangezogensein.<br />
Auch eigene Kleidung ist möglich und<br />
persönlicher.)<br />
n Umfang der Bestattungsfeier.<br />
n Absprache mit dem zuständigen<br />
Pfarramt. (Das zuständige Pfarramt<br />
sollte ebenfalls zeitnah über den Sterbefall<br />
informiert sein, damit die Terminabsprache<br />
für das Trauergespräch<br />
it den Angehörigen und für die Betattung<br />
so schnell wie möglich erfolen<br />
kann.)<br />
Aufsetzen einer Todesanzeige.<br />
Vorbereitung der Trauerdrucksachen:<br />
rauerkarten, Sterbebilder.<br />
Blumenschmuck für die Bestattungseier.<br />
Bestellung von Blumenschmuck,<br />
andsträußen, Kränzen für die Bestatungsfeier<br />
und eventuell den Gottesienst<br />
(mit dem zuständigen <strong>Seelsorge</strong>r<br />
orher absprechen) bei einem Gärtner.<br />
Suche nach einem Trauerredner,<br />
wenn der Verstorbene das bestimmt hat<br />
der keiner Religionsgemeinschaft anehört.<br />
Suche nach Trauermusik – Musikkaelle<br />
– Trauerfeiersänger.<br />
Reservierung einer Lokalität für den<br />
eichenschmaus – Einladung von Beannten<br />
und Verwandten.<br />
Kondolenzbuch besorgen, falls geünscht.<br />
Meldung des Todesfalls beim zutändigen<br />
Standesamt und Beantraung<br />
der Sterbeurkunden.<br />
ierfür wird benötigt:<br />
Totenschein<br />
Personalausweis/Geburtsurkunde/<br />
eiratsurkunde. Bei Geschiedenen<br />
cheidungsvermerk oder Scheidungsrteil<br />
mit Rechtskraftvermerk.<br />
Sterbeurkunde des Ehegatten, falls<br />
er Verstorbene verwitwet war.<br />
as Bestattungsunternehmen überimmt<br />
auch diese Behördengänge.<br />
Wenn der Verstorbene keine<br />
deutschen Papiere besitzt<br />
Ist der Verstorbene ausländischer<br />
erkunft, so müssen die Dokumente,<br />
ie nicht von deutschen Behörden ausestellt<br />
sind, in offizieller Übersetzung<br />
orliegen.<br />
Sterbeurkunden: Wozu? Wie viele?<br />
Nach einem Sterbefall ist für die Hinerbliebenen<br />
die Sterbeurkunde das<br />
ichtigste Dokument, um Rechtsbelan-<br />
ge und -geschäfte eines Verstorbenen<br />
fortführen oder zu Ende bringen zu können.<br />
Sie wird inDeutschland von dem<br />
Standesamt ausgestellt, in dessen Bezirk<br />
sich der Sterbefall ereignete, was nicht<br />
immer gleichbedeutend mit dem Wohnort<br />
sein muss.<br />
Grundlage für die Ausstellung einer<br />
Sterbeurkunde ist der Sterbeeintrag im<br />
Sterberegister des Standesamtes. Die<br />
Urkunde weist Geburts- und Sterbedatum<br />
(Sterbeort und -zeit) sowie den Namen<br />
des möglicherweise vorhandenen<br />
oder vorverstorbenen Ehepartners sowie<br />
das Dienstsiegel des ausstellenden<br />
Standesamtes und den Namen des beurkundenden<br />
Standesbeamten aus.<br />
Sterbeurkunden für Rentenzwecke<br />
sowie für die Sozialversicherung werden<br />
kostenfrei ausgestellt. Sie tragen<br />
einen Aufdruck, aus dem die Zweckbestimmung<br />
hervorgeht. Jede weitere Sterbeurkunde<br />
kostet seit 2009 nach Maßgabe<br />
von Landesrecht zehn Euro.<br />
Da Banken und Versicherungen oft<br />
auf der Vorlage einer Sterbeurkunde im<br />
Original bestehen, sollte die Anzahl der<br />
Sterbeurkunden eher großzügig bemessen<br />
werden.<br />
Man sollte darauf achten, dass man<br />
mit der Aushändigung der Sterbeurkunden<br />
alle im Original vorgelegten Papiere<br />
und Dokumente zurückbekommt.<br />
Wenn ein Angehöriger<br />
im Ausland stirbt<br />
Stirbt ein Angehöriger im Ausland,<br />
stellt das Standesamt dort eine Sterbeurkunde<br />
aus. Mit der ausländischen<br />
Sterbeurkunde können die Angehöri-<br />
LosLassen – Der trauer-ratgeber Seite 13<br />
Die (Friedhofs-)Gärtnereien der Region stellen auf Wunsch der Angehörigen die Trauerkränze zusammen. Fotos: dpa<br />
Im Kondolenzbuch können Angehörige und<br />
Freunde ihre Anteilnahme mitteilen.<br />
gen dann, falls dies beispielsweise im<br />
Zusammenhang mit der Beantragung<br />
eines Erbscheines erforderlich ist, über<br />
den örtlichen Standesbeamten in<br />
Deutschland oder die deutsche Auslandsvertretung<br />
die Ausstellung einer<br />
nachbeurkundenden deutschen Sterbeurkunde<br />
durch das Standesamt I in Berlin<br />
(Rückerstr. 9,10119 Berlin, Telefon<br />
030/90207-0) beantragen.<br />
n Meldung des Todesfalls<br />
✔ Beim Arbeitgeber des Verstorbenen,<br />
sofern er noch berufstätig war<br />
n Bei Bekannten und Verwandten<br />
n Bei Vereinen, Organisationen und<br />
eventuell dem ehemaligen Arbeitgeber,<br />
falls eine Teilnahme an der Bestattungsfeier<br />
erwünscht ist.<br />
Praktischer Hinweis:<br />
Wenn ein alleinstehender Mensch<br />
verstorben ist, sollte auch an Nachstehendes<br />
gedacht werden:<br />
n Versorgung von Haustieren.<br />
n Wasser und Gas in der Wohnung abstellen.<br />
Thomas mulThaup
Seite 14<br />
LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />
Auch nach der<br />
Bestattung warten<br />
noch wichtige<br />
Aufgaben auf die<br />
Hinterbliebenen.<br />
Danksagungsanzeige in<br />
der Zeitung oder Danksagungskarten<br />
Abmeldung bei Krankenkasse,<br />
Rentenkasse, Sozialamt,<br />
Versorgungsamt<br />
Falls Betriebsrenten gezahlt<br />
werden: Abmeldung<br />
beim ehemaligen<br />
Arbeitgeber<br />
Kündigung von laufenden<br />
Zahlungen wie<br />
Miete, Einzugsermächtigungen,<br />
Daueraufträgen,<br />
Bankkonten, Fernsehund<br />
Rundfunkgebühren,<br />
Telefon, Mobiltelefon,<br />
Internet, Versicherungen,<br />
Zeitschriften sowie Vereins-<br />
und sonstigen Mitgliedsbeiträgen<br />
Antrag auf Rentenfortzahlung<br />
(¼ Jahr) beim Rententräger<br />
stellen (dafür<br />
wird eine Kopie der Sterbeurkunde<br />
benötigt)<br />
Handschriftliches oder<br />
nicht amtliches Testament,<br />
sofern vorhanden,<br />
nach Auffinden an das<br />
Nachlassgericht übergeben,<br />
dann eine ausreichende<br />
Anzahl von Erb-<br />
Kündigungen und Steuerfragen<br />
Ihr Partner imMünchner Südostenfür:<br />
–individuellenTrauer-und Gedenkschmuck<br />
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–ganzjährige Grabbetreuung und<br />
mehrjährige Dauergrabpflege<br />
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VonDer PfLege<br />
bis zum grabstein<br />
■ grabpflege<br />
Natürlich pflegen viele Angehörige<br />
die Grabstätte selber.<br />
Wer das aber nicht übernehmen<br />
kann undwill,kann<br />
einen Gärtner mit einer Dauergrabpflege<br />
beauftragen.<br />
Dieanfallenden Kosten richten<br />
sich nach der Art des<br />
Grabes (beispielsweise Urnen-,<br />
Einzel- oder Doppelgrab),<br />
der gewünschten<br />
Bepflanzung und der Vertragslänge.<br />
■ grabeinfassung<br />
und grabstein<br />
Dienstag, 4. Oktober 2011<br />
Wird die Bestattung eines nahen Angehörigen nicht aus dem Nachlass bezahlt, können die Kosten anteilig steuerlich geltend gemacht werden.<br />
scheinen beantragen<br />
■ Räumung der Wohnung<br />
■ Abmeldung Kfz – Abmeldung<br />
der Kfz-Steuer beim<br />
Finanzamt<br />
■ Benachrichtigung von Geschäftspartnern<br />
■ Meldung beim Finanzamt<br />
und Erstellung einer Steuererklärung<br />
■ Nachsendeantrag bei der<br />
Post stellen<br />
Wichtiger Hinweis:<br />
Bestattungskosten eines<br />
nahen Angehörigen können<br />
steuerlich geltend gemacht<br />
werden, soweit sie nicht aus<br />
dem Nachlass gezahlt werden<br />
können und nicht durch Ersatzleistungen<br />
(zum Beispiel<br />
Sterbegeldversicherung oder<br />
Kapitallebensversicherung)<br />
gedeckt sind. Aufwendungen<br />
bis zu einer Höhe von 7500 Euro<br />
einschließlich Grabstein<br />
werden von den Finanzämtern<br />
als noch angemessen angesehen.<br />
Nicht abzugsfähig sind mit-<br />
telbare Bestattungskosten wie<br />
beispielsweise:<br />
■ Bewirtung von Trauergästen<br />
■ Trauerkleidung<br />
■ Reisekosten<br />
thomas multhaup<br />
Bei Erdbestattungen werden<br />
in der Regel Grabeinfassungen<br />
und Grabsteine amGrab<br />
angebracht. EinSteinmetzinformiertdarüber,welcheSetzzeit<br />
nach der Bestattung sinnvollist.EinGrabmalsolltenach<br />
Die Grabpflege ist ein Thema, das nach der Bestattung geregelt<br />
werden muss. Fotos: dpa<br />
Möglichkeit dem Lebensstil,<br />
der Lebenseinstellung und<br />
auch der religiösen Überzeugung<br />
des Verstorbenen entsprechen.<br />
Eine guteFrage bei<br />
der Auswahl ist folgende:<br />
„Was würdeder Verstorbene<br />
für sich selber wollen oder<br />
auswählen?“ tm
Dienstag, 4. Oktober 2011<br />
Vorbereitungen für<br />
das letzte Geleit<br />
Die nächsten Tage sind für Kurt Bertram dicht<br />
gefüllt. Viele Freunde rufen an oder kommen<br />
vorbei, natürlich ist auch so manches Formale<br />
zu regeln. Doch dank der Bestattungsvorsorge,<br />
die die Bertrams vor etlichen Jahren bei einem<br />
Bestatter abgeschlossen hatten, war viel<br />
weniger zu entscheiden und zu überlegen, als<br />
das sonst im Akutfall nötig ist.<br />
Zusammen mit der Unterstützung seiner<br />
Tochter kann Herr Bertram auch die Angelegenheiten<br />
klären und erledigen, die seine<br />
Frau damals und er noch nicht hatten klären<br />
können. Dazu gehörte zunächst der Grabkauf.<br />
Fast überkam Kurt Bertram so etwas wie<br />
eine stille Freude, als er erfuhr, dass auf dem<br />
Gräberfeld, das ihnen beiden damals so gefallen<br />
hatte, tatsächlich noch eine schöne Grab-<br />
Nach der Verbrennung des Leichnams wird die<br />
Asche in einer beschrifteten Urne aufbewahrt.<br />
stelle frei war. Möglichst zeitnah, so wird der<br />
Witwer gebeten, solle er den Rechnungsbetrag<br />
begleichen, denn eigentlich könnten Bestattungstermine<br />
erst dann verbindlich ausgemachtwerden,<br />
wenn eine bezahlte Grabstelle<br />
vorhanden sei. Bei einer Erdbestattung könnte<br />
dastatsächlich schwierig werden, bei einer<br />
Urnenbeisetzung, die normalerweise erst einige<br />
Wochen später stattfindet, kommt es auf<br />
einen Tag früher oder später nicht an.<br />
Für folgende Form der Trauerfeier hat sich<br />
Kurt Bertram entschieden. Er möchte, dass<br />
eine Trauerfeier in der Friedhofshalle abgehalten<br />
wird, bei der der Sarg aufgebahrt ist.<br />
Diese Trauerfeier soll, wie es der Wunsch seiner<br />
Frau war, vom katholischen Pfarrer geleitet<br />
werden. Anschließend wird der Sarg ins<br />
Krematorium gebracht und dort eingeäschert.<br />
Die Beisetzung der Urne soll dann einige Wochen<br />
später im kleinsten Kreis und in aller<br />
Stille stattfinden. Sohn Olaf hat zugesagt, zur<br />
Beisetzung zu kommen, zur Trauerfeier, die<br />
ja schon in ein paar Tagen stattfinden wird,<br />
kann er es nicht schaffen. Das Bestattungsunternehmen<br />
hat den Termin für die Trauerfeier<br />
Menschen geben ihrer Trauer sehr unterschiedlich<br />
Ausdruck. Mal sind es besondere Karten,<br />
die an Angehörige und Freunde verschickt werden,<br />
andere legen ganz besonderen Wert auf<br />
ausgefallene und schöne Blumengebinde,wieder<br />
andere wollen eine besondere musikalische<br />
Gestaltung bei der Trauerfeier und Beisetzung.<br />
Es gibt Menschen, wie unseren Herr<br />
Bertram, denen der Grabstein ein Herzensanliegen<br />
ist.<br />
JeDer trauert anDers<br />
sowohl mit dem Pfarrbüro, wie auch der städtischen<br />
Friedhofsverwaltung abgestimmt und<br />
der Familie Bertram mitgeteilt.<br />
DieTrauerfeierwirdnichtderPfarrer,sondern<br />
ein Pastoralreferent leiten. Mit ihm ist noch am<br />
selben Nachmittag ein Gesprächstermin vereinbart.<br />
Er möchte gerne ein paar Details aus dem<br />
Leben der Verstorbenen erfahren. Während<br />
Kurt Bertram aufgrund seiner eigenen distanzierten<br />
Einstellung zur Kirche dem Gespräch<br />
mit einer gewissen Anspannung entgegensieht,<br />
ist seine Tochter, die an ihrem Wohnort in Hamburg<br />
sehr engagiert in der dortigen Kirchengemeinde<br />
ist, vollkommen entspannt. Und es<br />
wird tatsächlich ein sehr schönes Gespräch,<br />
in dem Herr Gruber, der Pastoralreferent, sehr<br />
einfühlsam, aber auch sehr strukturiert fragt,<br />
erklärt, Kurt Bertrams kirchliche Schwellenängste<br />
abzubauen versteht. Leider haben die<br />
Bertrams vergessen ein Foto der Verstorbenen<br />
dabeizuhaben, das wollen sie aber am nächsten<br />
Morgen nachholen. Ein optischer Eindruck, so<br />
Herr Gruber, runde seine Informationen ab.<br />
Herr Bertram gibt zu, nicht gerade gottesdienstfest<br />
zu sein und fragt nach dem Ablauf der<br />
Trauerfeier. Auch der Musikwunsch der Verstorbenen<br />
geht für Herrn Gruber in Ordnung.<br />
Auch wenn „Somewhere over the rainbow“<br />
nicht gerade ein Kirchenlied sei, wäre esin<br />
letzter Zeit ziemlich gefragt bei Beerdigungen.<br />
Mit dem guten Gefühl, es ganz im Sinne der<br />
Verstorbenen umzusetzen, geht das Gespräch<br />
zu Ende.<br />
Inzwischen hat der Bestatter die Trauerkarten<br />
nach Hause zustellen lassen, ebenso findet<br />
sich ein Probeabzug der Traueranzeige, die am<br />
übernächsten Tag in der Zeitung erscheinen<br />
soll, im E-Mail-Postfach von Kurt Bertram. Alles<br />
ist so, wie gewünscht. Etwas tun zu können,<br />
ohne sich wie ein Gejagter vorzukommen, das<br />
tut Kurt Bertram in diesen Tagen gut.<br />
Ein weiterer Termin hätte eigentlich keine<br />
Eile, ist aber für Herrn Bertram ein Herzensanliegen.<br />
Die Zeichnung für den Grabstein<br />
hat er schon aus den Vorsorgeunterlagen<br />
herausgesucht, und am nächsten Tag sucht<br />
er den Steinmetzbetrieb auf. Dieser erkennt<br />
nicht nur seinen Entwurf wieder, sondern<br />
kann sich noch an das damalige Gespräch<br />
erinnern. Er kondoliert wirklich aufrichtig.<br />
Seine Gefühle wirklich zu zeigen, damit tut<br />
sich Kurt Bertram schwer, weshalb er schnell<br />
zum eigentlichen Anliegen seines Besuches<br />
kommt. Er bittet den Steinmetz um eine<br />
aktualisierte Kalkulation für den Grabstein.<br />
Wenn möglich, solle das schnell erfolgen,<br />
denn dass ein Stein aufs Grab kommt, das<br />
ist für ihn einfach wichtig. Gemeinsam suchen<br />
die beiden vorab schon einen Stein aus,<br />
schließlich hatten ihnen ja damals schon zwei<br />
Arten besonders gefallen. thomas multhaup<br />
Manche Menschen trauern sehr öffentlich, andere<br />
wirken in der Öffentlichkeit fast wie immer<br />
oder aber verschlossen und distanziert.<br />
Wer Menschen in der Trauer begegnet, sollte<br />
immer daran denken, dass sie sich in einer Ausnahmesituation<br />
befinden. Trauer verändert, ja<br />
verengt den Blickwinkel von nicht wenigen<br />
Menschen. Ihnen mit dem Wissen um diese Situation,<br />
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Dienstag, 4. Oktober 2011<br />
Wenige Tage später<br />
ist nun die Trauerfeier.<br />
Kurt Bertram hatte dafür<br />
„eine Doppelzeit“<br />
gebucht. Das heißt,<br />
statt der bei dieser<br />
Art der Trauerfeier<br />
üblichen 25 Minuten<br />
konnte die Trauerfeier<br />
jetzt also auch<br />
eine Stunde dauern.<br />
Die Mitarbeiterin des<br />
Bestattungsunternehmens<br />
hatte ihm diesen<br />
Rat gegeben, nachdem<br />
sie erfahren hatte, dass<br />
nichtnurzwei,sondern<br />
drei oder sogar vier<br />
Musikstücke gespielt<br />
werden sollten. „CD<br />
eigen“ hatte auf dem<br />
Auftrag gestanden. Im<br />
Klartext hieß das, dass<br />
die Bertrams nun drei<br />
CDs aus ihrem Bestand<br />
in den Händen<br />
hatten. Auf jede CD-<br />
Hülle war ein Merkzettel<br />
geklebt worden,<br />
auf dem stand, welches<br />
Lied vonder jeweiligen<br />
CD an welcher Stelle<br />
der Trauerfeier gespielt<br />
werden solle.<br />
Letzte<br />
Vorbereitungen<br />
Am Tag vor der<br />
Trauerfeier waren<br />
noch einmal die Telefondrähte<br />
heiß gelaufen.<br />
Freunde und Bekannte<br />
vergewisserten<br />
sich, dass sich Termin<br />
und Uhrzeit nicht verschoben<br />
hätten und<br />
wie denn die genaue<br />
Adresse des Friedhofs<br />
sei, damit man diese<br />
ins Navigationsgerät<br />
eingeben könne. Auch<br />
die Mitarbeiterin des<br />
Bestattungsunternehmens<br />
hatte ihn noch<br />
verschiedentlich angerufen:<br />
Ja, die Sterbebilder<br />
seien da. Selbstverständlich<br />
könne<br />
er vorab einige davon<br />
haben. Und erkönne<br />
sicher sein, dass ein<br />
Friedhofsmitarbeiter<br />
diese am Ende und<br />
nicht schon vor der<br />
Trauerfeier austeilen<br />
werde.<br />
Der Tagder<br />
Bestattung ist da<br />
Am nächsten Tag<br />
fährt Kurt Bertram mit<br />
seiner Tochter Franziska<br />
rechtzeitig zum<br />
Friedhof. Neben der<br />
(Fortsetzung auf<br />
Seite 17)
Dienstag, 4. Oktober 2011<br />
Der Bestatter begleitet die Trauernden auf dem Weg des Abschiednehmens. Fotos: dpa<br />
Schwester seiner Frau sind sie bei der<br />
Trauerfeier der einzige Teil der Familie,<br />
der anwesend ist. Aber bei der Urnenbeisetzung<br />
in ein paar Wochen werden<br />
alle da sein, die Familie von Franziska<br />
aus Hamburg und Sohn Olaf mit seiner<br />
Familie aus den USA. Diese Trauerfeier<br />
soll aber allen Freunden und<br />
Nachbarn die Möglichkeit geben, sich<br />
feierlich von Isolde Bertram zu verabschieden.<br />
Und Kurt Bertram ist überrascht,<br />
wie viele Menschen gekommen<br />
sind. Obwohl seine Frau bereits<br />
seit vielen Jahren im Ruhestand war,<br />
sind noch eine Reihe ehemaliger Kolleginnen<br />
und Kollegen gekommen: Ja<br />
sogar ihr Chef, von dem seine Isolde<br />
nicht immer nur begeistert gewesen<br />
war,ist da.<br />
Einige Minuten später wird er von<br />
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einem Friedhofsmitarbeiter in die<br />
Trauerhalle hineingebeten. Dieser<br />
kondoliert und bittet, einen Blick auf<br />
das Arrangement zu werfen und zu<br />
sagen, ob alles wunschgemäß sei oder<br />
noch Veränderungen vorgenommen<br />
werden müssen.<br />
Obwohl sie gebeten hatten, möglichst<br />
auf Blumen zu verzichten, sind<br />
doch einige Kränze, Gebinde und<br />
Schalen um den Sarg dekoriert worden.<br />
Eine Schale haben die vier Enkelkinder,<br />
inzwischen auch schon beinahe<br />
erwachsen, ihrer „Super-Omi“,<br />
so steht es auf der Schleife, gewidmet.<br />
Sie ist etwas ganz Besonderes. Als<br />
der an sich so gefasste Kurt Bertram<br />
diese sieht, hat er für einen Moment<br />
den Eindruck, sein Herz würde stehen<br />
bleiben. Viele Emotionen, die er<br />
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in den letzten Tagen irgendwie verdrängt<br />
oder beiseitegeschoben hat, brechen nun<br />
aus ihm heraus. Er braucht ein paar Minuten,<br />
bis er sich wieder gefasst hat. Erst<br />
danach werden auch die anderen Gäste<br />
zur Trauerfeier aufgerufen und in die Halle<br />
gebeten.<br />
Die Trauerfeier<br />
Herr Gruber, der Pastoralreferent,<br />
eröffnet nach der ersten Musik, einem<br />
Lieblingslied von Isolde Bertram, die<br />
Trauerfeier.Natürlich folgt er dabei dem<br />
Ritus, der vorgeschrieben ist, doch Kurt<br />
Bertram hat an keiner Stelle das Gefühl,<br />
dass es heruntergespult oder gelangweilt<br />
klingt. Das hatte er etwas befürchtet.<br />
Die Ansprache, die Herr Gruber hält,<br />
gefällt ihm. Erhat den Eindruck, dass<br />
er sich wirklich vorbereitet hat und er<br />
nicht nur ein paar belanglose Daten aus<br />
dem Lebenslauf seiner Frau zitiert.<br />
Nach dem zweiten Musikstück tritt<br />
seine Tochter ans Mikrofon. Ihr Bruder<br />
und sie haben in den letzten Tagen einen<br />
kleinen Dankeschön-Brief an ihre Mutter<br />
verfasst, den sie nun vorträgt. Zwar<br />
kämpft auch sie an der ein oder anderen<br />
Stelle mit den Tränen, aber ihr war dieser<br />
kurze Beitrag zur Trauerfeier wichtig,<br />
auch und gerade, weil ihr Bruder nicht<br />
da sein kann. Sie schließt ihre Rede mit<br />
einem Psalmgebet, so wie es mit Herrn<br />
Gruber abgesprochen gewesen war. Dieser<br />
übernimmt nun wieder und führt den<br />
Ritus in Ruhe und Würde zu Ende.<br />
LosLassen – Der trauer-ratgeber Seite 17<br />
Über das Bestattungsunternehmen war<br />
vereinbart worden, dass am Ende jeder<br />
Mitfeiernde, der möchte, Gelegenheit<br />
haben sollte, an den Sarg heranzutreten<br />
und sich in einem Moment der Stille von<br />
Isolde Bertram zu verabschieden. Anders<br />
als üblich möchten Kurt Bertram und seine<br />
Tochter dies als letzte tun. Pastoralreferent<br />
Gruber hatte am Ende seiner Worte<br />
darauf aufmerksam gemacht, sodass die<br />
Umsetzung kein Problem ist.<br />
Da alle wissen, dass und wo man sich<br />
nachher noch zum „Leichenschmaus“<br />
trifft, ist dieser Schlussder Trauerfeier sehr<br />
geordnet, aber auch sehr persönlich.<br />
Kurt Bertram prägt sich ein, wer alles<br />
da ist. Für ihn ist das ein kostbares<br />
Zeichen der Wertschätzung, dass seiner<br />
verstorbenen Frau entgegengebracht<br />
wird. Er selber kann sich ganz am Ende<br />
relativ leichten Herzens verabschieden;<br />
er hat gespürt, dass ein Abschied schon<br />
im Hospiz stattgefunden hat. Es ist zwar<br />
schwer, aber –imwahrsten Sinn des<br />
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Dienstag, 4. Oktober 2011<br />
Die Urnenbeisetzung: Noch ein Abschied steht an<br />
Etwa drei Wochen später ist<br />
er Tagder Urnenbeisetzung. Da<br />
hr keine Trauerfeier mehr vorusgeht,<br />
heißt sie im Amts- und<br />
estatterdeutsch: Stille Urneneisetzung.<br />
Diesmal ist die gane<br />
Familie anwesend. Es könnte<br />
in schönes Familientreffen sein,<br />
enn der Anlass nicht so traurig<br />
äre. AmFriedhof gibt es einen<br />
ammelpunkt, eine Urnenstele,<br />
on der aus der Wegzum Grab<br />
egonnen wird.<br />
Ein paar Minuten vor dem<br />
urch die Friedhofsverwaltung<br />
estgesetzten Termin kommt ein<br />
riedhofsmitarbeiter und stellt<br />
ie Aschekapsel, die in einer<br />
berurne ist, auf die Urnenstele.<br />
r erkundigt sich, wer der nächte<br />
Angehörige ist. Kurt Bertram<br />
nd seine beiden Kinder treten<br />
uf ihn zu. Dann wird der Deckel<br />
er Überurne geöffnet, sodass sie<br />
inen Blick auf die Aschekapsel<br />
erfen können. Auf ihrem Dekel<br />
ist der Name von Isolde Berram,<br />
ihr Geburtstag und -ort,<br />
hr Sterbetag und -ort sowie der<br />
ag der Kremierung, also der<br />
inäscherung, eingraviert. Zwei<br />
age nach der Trauerfeier bereits<br />
ar diese erfolgt. Die persönlihen<br />
Daten seien richtig, so betätigt<br />
es Kurt Bertram.<br />
Sohn Olaf fragt, ob er die Urne<br />
ns Grab tragen dürfe. Sehr gere,<br />
erhält erzur Antwort. Es ist<br />
in eigentümliches Gefühl, dass<br />
in Mensch, den man so lange<br />
esehen hat, auf einmal in eine<br />
rne passen soll. Dass das natürich<br />
nicht so ist, das weiß auch<br />
amilie Bertram, und trotzdem<br />
Für die Urnenbeisetzung gibt es auf den Friedhöfen mittlerweile zahlreiche Möglichkeiten. Foto: dpa<br />
denkt man in solchen Momenten<br />
nicht immer in der gewohnten<br />
Klarheit und Logik.<br />
Als man am Grab angekommen<br />
ist, möchte der Friedhofsmitarbeiter<br />
die Urne eigentlich<br />
gleich beisetzen. Aber die vier<br />
Enkelkinder, deren Schale von<br />
der Trauerfeier noch ganz frisch<br />
aussieht, möchten zuvor noch<br />
einmal die Urne streicheln und<br />
einen Abschiedsbrief in das Grab<br />
werfen, bevor die Urne beigesetzt<br />
werden kann. All das ist<br />
kein Problem. Danach aber<br />
wird die Urne beigesetzt. In<br />
die Überurne sind Bänder<br />
eingearbeitet, mit deren Hilfe<br />
die Urne in das etwa einen<br />
Meter tiefe Loch hinabgelassen<br />
wird.<br />
Kurt Bertram tritt als Erster<br />
an das Grab heran. Aus<br />
dem Korb, der daneben steht,<br />
nimmt er ein paar Blütenblätter<br />
und streut sie sachte und<br />
liebevoll in das Grab hinein.<br />
Zwar steht auch Weihwasser<br />
am Grab, aber mit die-<br />
sem Ritus kann er sich nicht<br />
identifizieren. Leise murmelt<br />
er: „Wenns irgendwo etwas<br />
gibt, dann warte auf mich,<br />
ja?“ Und: „Hoffentlich gibts<br />
da keine Schmerzen mehr!“<br />
Nach und nach nimmt jeder<br />
auf diese Art und Weise Abschied<br />
von Isolde Bertram.<br />
Als auch der Letzte diesen<br />
Abschied vollzogen hat, fragt<br />
der Friedhofsangestellte, ob<br />
er jetzt das Grab schließen<br />
dürfe. Schweigend sehen alle<br />
zu, wie mit der Erde, die<br />
hinter dem Grab gelagert war,<br />
nun das ausgehobene Loch<br />
geschlossen wird.<br />
Sicher wird es nicht erwartet,<br />
aber Kurt Bertram<br />
bedankt sich bei dem Friedhofsangestellten<br />
und steckt<br />
ihm einen Briefumschlag zu,<br />
in dem ein 20-Euro-Schein<br />
enthalten ist.<br />
Anschließend geht man<br />
zum Essen. Kurt Bertram ist<br />
nicht überrascht, dass sich die<br />
Gesprächeseiner Kinder und<br />
Enkel schon bald um aktuelle<br />
Themen drehen. So ist das<br />
Leben, denkt er. Nach einem<br />
gemeinsamen Frühstück am<br />
nächsten Tagverabschieden<br />
sich alle voneinander.Tochter<br />
Franziska mit ihrer Familie<br />
muss nach Hamburg zurück,<br />
Sohn Olaf mit den Seinen zurück<br />
in die USA. „Papa, meld’<br />
Dich, wenn was ist, ja?“, das<br />
ist der letzte Satz seiner Tochter,<br />
bevor das Auto losfährt.<br />
Jetzt, so spürt Kurt Bertram,<br />
beginnt wohl erst die eigentliche<br />
Trauerzeit für ihn.<br />
Eine kleine Freude ist<br />
es, dass der Steinmetz ihn<br />
schon vor ein paar Tagen angerufen<br />
hat und ihm mitgeteilt<br />
hat, dass der Grabstein<br />
schon fertig sei und aufgestellt<br />
werden könne. Wirklich,<br />
ein paar Tage nach der<br />
Urnenbeisetzung wird er bereits<br />
gesetzt. Er ist genauso<br />
geworden, wie es sich Isolde<br />
und Kurt Bertram damals<br />
gemeinsam vorgestellt hatten.<br />
Kurt Bertram wird ihn<br />
in den nächsten Tagen täglich<br />
sehen. Er hätte vorher<br />
nicht vermutet, dass ihm in<br />
den ersten Wochen der Trauerzeit<br />
dieser Gang zum Grab<br />
so viel Kraft und Trost geben<br />
würde. Thomas mulThaup
Dienstag, 4. Oktober 2011<br />
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LosLassen – Der trauer-ratgeber Seite 19<br />
Nach dem Tod eines Angehörigen müssen sich die Hinterbliebenen erst auf die neue Situation einstellen. Foto: dpa<br />
Wenn man mit einem<br />
enschen mehr als 50 Jahre<br />
erheiratet gewesen ist (aber<br />
icherlich nicht erst dann),<br />
ann ist die erste Zeit ohe<br />
ihn furchtbar. Auch Kurt<br />
ertram geht es so. Natürlich<br />
ümmern sich in den ersten<br />
ochen viele Freunde um<br />
hn, auch seine Kinder rufen<br />
nfangs täglich an. Aber im<br />
auf der Wochen und Monate<br />
irddas weniger,kehrt jeder –<br />
o empfindet es Kurt Bertram<br />
in sein Leben zurück.<br />
Nur während das Lebenbei<br />
llen anderen ganz normal<br />
eitergeht, so ist sein Leben<br />
anz anders geworden. Er<br />
rtappt sich dabei, wie er imer<br />
wieder mit seiner Isolde<br />
pricht, gerade so, als ob sie<br />
och da wäre. Dann schimpft<br />
r fast immer mit sich. Irgendann<br />
muss er doch akzeptieen<br />
können, dass sie tot ist.<br />
lso, dass das so lange, so<br />
eh tun würde, das hätte er<br />
irklich nicht gedacht.<br />
Zwei Monate nach Isolde<br />
ertrams Todhat ihr Mann<br />
och nicht die Kraft gehabt,<br />
rgendetwas im Haus zu verndern.<br />
An der Garderobe<br />
ängen noch ihre Jacken, im<br />
ad steht noch ihr Parfum<br />
nd in den Kleiderschränken<br />
ind noch all ihre Kleidungstücke.<br />
Irgendwann spürt<br />
urt Bertram aber, dass ihm<br />
iese Situation mehr Kraft<br />
aubt, als dass sie ihm Trost<br />
Rituale und Neuanfänge:<br />
Der Weg durch das Trauerjahr<br />
gibt. Wie könnte er das verändern?<br />
Zunächst, so beschließt<br />
er, wird ersich von<br />
ihrer Kleidung trennen.<br />
Er findet heraus, dass<br />
Hilfswerke Kleiderkammern<br />
für Bedürftige eingerichtet<br />
haben, dass es aber auch ein<br />
paar gemeinnützige Vereine<br />
gibt, die etwas Ähnliches anbieten.<br />
Einem dieser Vereine<br />
spricht er auf den Anrufbeantworter<br />
und erhält bereits<br />
am nächsten Tag einen Rückruf.<br />
Er schildert sein Anliegen.<br />
Etwas überrascht ist er,<br />
als der Geschäftsführer des<br />
Vereins zweifach nach der<br />
Qualität der Kleidung fragt.<br />
Auf seine Nachfrage erfährt<br />
Kurt Bertram, dass viele Kleidungsstücke,<br />
die dort angeboten<br />
werden, kaputt oder<br />
verdreckt sind.<br />
Das kann doch wohl nicht<br />
wahr sein, so denkt er sich,<br />
versichert aber gleichzeitig,<br />
dass das, was er anzubieten<br />
hat, teure Qualität und erstklassig<br />
gepflegt sei. Ein Termin<br />
wird vereinbart, an dem<br />
der Verein zwei Leute mit<br />
dem Vereinsfahrzeug vorbeischicken<br />
wird, die dann die<br />
Kleidungmitnehmen werden.<br />
Nach dem Telefonat geht es<br />
Kurt Bertram nicht wirklich<br />
gut. Ist das nicht doch zu<br />
früh? Ist das nicht ein Zeichen<br />
von zu wenig Trauer,<br />
die gesamte Kleidung herzugeben?<br />
Er ruft seine Tochter<br />
Franziska an, die ihn fast zu<br />
diesem Schritt beglückwünscht.<br />
Sie hatte sich schon ein wenig<br />
Sorgen gemacht, dass ihr sonst<br />
so dynamischer Vater so phlegmatisch,<br />
ja beinahe depressiv<br />
geworden war. Umeinen Schal<br />
und eine Handtasche bittet sie<br />
ihn; der Schal hat ihrer Tocher<br />
schon immer so gut an der Oma<br />
gefallen und die Handtasche<br />
wünscht sie sich selber als Erinnerungsstück<br />
an ihre Mutter.<br />
Natürlich wird das sofort nach<br />
dem Telefonat erledigt.<br />
Der Verein ist am ausgemach-<br />
ten Termin sehr pünktlich, die<br />
beiden Mitarbeiter erweisen<br />
sich als „1-Euro-Jobber“. Sie<br />
erzählen, dass die Nachfrage in<br />
ihren beiden Kleiderläden stetig<br />
wachse, immer mehr Menschen<br />
könnten sich einfach keine neue<br />
Kleidung mehr leisten. Kurt<br />
Bertram ist sprachlos; eigentlich<br />
nimmt er sehr rege die Veränderungen<br />
in der Gesellschaft wahr,<br />
aber diese Entwicklung war ihm<br />
bis jetzt nicht wirklich bewusst<br />
geworden. Nahezu dankbar<br />
wird jedes Kleidungsstück mitgenommen.<br />
9 Medaillen<br />
auf der BUGA 2005 -<br />
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für ausgezeichnete<br />
Leistung.<br />
Als sich die Männer verabschieden,<br />
ist es Kurt Bertram<br />
schwer und leicht zugleich<br />
ums Herz. Aber er spürt: Dieser<br />
Schritt war wichtig und<br />
richtig. Nach ein paar Tagen,<br />
die er zum Kraftholen braucht,<br />
räumt erauch im Bad auf und<br />
bringt die Medikamente, die<br />
seine Frau genommen hat, mit<br />
der Bitte, diese zu entsorgen,<br />
in die Apotheke. Sein täglicher<br />
Gang zumFriedhof ist so etwas<br />
wie ein Ritual geworden.<br />
(Fortsetzung auf Seite 20)<br />
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Seite 20<br />
LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />
(Fortsetzung von Seite 19)<br />
Der Gärtner hat inzwischen das<br />
Grab schön bepflanzt. Ein richtiger<br />
Trostort ist diese kleine Grabstelle<br />
für Kurt Bertram geworden. So<br />
kommt nach und nach Vieles wieder<br />
in eine Ordnung, die wohltut.<br />
Nur eines bleibt ganz schwierig:<br />
Das Alleinsein und die Einsamkeit.<br />
Nachdenklich geht Kurt Bertram<br />
eines Abends durch das Haus. Fünf<br />
Zimmer? Was soll er damit? Dieser<br />
Gedanke wird in der darauffolgenden<br />
Zeit immer intensiver. So intenisv,<br />
dass er eines Tages beschließt,<br />
das Haus zu verkaufen.<br />
Da das Ehepaar Bertram ein notarielles<br />
Testament gemacht hat, das<br />
denjenigen, der den anderen Partner<br />
überlebt, zunächst zum alleinigen<br />
Erben erklärt, müsste er seine Kinder<br />
zwar nicht fragen oder gar um<br />
Erlaubnis bitten, doch er möchte zumindest<br />
ihren Rat hören. Wohin er<br />
denn ziehen wolle, das ist die erste<br />
Frage von beiden. Kurt Bertram hat<br />
für sich beschlossen, nicht einfach in<br />
eine andere Wohnung zu ziehen. In<br />
relativer Nähe zu seinem bisherigen<br />
Wohnort ist eine Wohnanlage mit<br />
betreutem Wohnen errichtet worden.<br />
Diese hat er sich angeschaut.<br />
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Dienstag, 4. Oktober 2011<br />
Der Besuch des Friedhofs wird nach dem Tod eines geliebten Menschen für viele Trauernde zum Ritual. Fotos: dpa<br />
Wenn er dorthin zieht, wird<br />
das zwar eine Riesenveränderung<br />
sein, aber andererseits:<br />
Wasist, wenn mit ihm<br />
etwas passiert? Die Kinder<br />
leben weit weg, und er ist<br />
jetzt eben alleine.<br />
Seine Kinder sind sehr<br />
vorsichtig mit ihrem Rat. Sie<br />
kennen ihren Vater, der seine<br />
Selbstbestimmtheit und Unabhängigkeit<br />
immer so hoch<br />
geschätzt hat. Und sie haben<br />
auch, ohne dass das nötig<br />
wäre, ein wenig ein schlechtes<br />
Gewissen. Sie können im<br />
Kerzen und Blumen erinnern an<br />
Verstorbene.<br />
Fall des Falles wirklich nicht<br />
dasein. Er solle noch ein paar<br />
Tage darüber schlafen, so<br />
meint sein Sohn schließlich.<br />
Aber eigentlich sei das eine<br />
clevere Idee: Noch bräuchte<br />
er ja keine Betreuung, aber<br />
bei Bedarf sei diese eben<br />
schnell zubuchbar.<br />
Da nur noch ein paar<br />
Zweizimmerwohnungen in<br />
diesem „Betreuten Wohnen“<br />
frei sind, fällt Kurt Bertram<br />
nur ein paar Tage später<br />
wirklich die Entscheidung,<br />
dorthin zu ziehen. Um den<br />
Verkauf seines Häuschens<br />
kümmert sich bald darauf ein<br />
befreundeter Makler.<br />
Noch innerhalb des Trauerjahres<br />
sind der Umzug und<br />
der Verkauf erfolgt. Der Verkaufserlös<br />
für das Haus war<br />
sehr gut gewesen. Kurt Bertram<br />
hatte seinen Kindern<br />
einen ordentlichen Anteil<br />
überwiesen. Schon sein eigener<br />
Vater hatte das so gehalten<br />
und gesagt, dass man<br />
mit der warmen Hand geben<br />
solle, dann hätte man auch<br />
noch etwas von der Freude.<br />
Ganz überrascht ist Kurt<br />
Bertram von seinen Mitbewohnerinnen<br />
und Mitbewohnern.<br />
Die meisten sind<br />
noch ziemlich fit, so wie er.<br />
Viele haben ihren jangjährigen<br />
Ehepartner verloren, so<br />
wie er. Und keiner will zum<br />
alten Eisen gehören, so wie er.<br />
Schneller, als er gedacht hat,<br />
findet er etwas Anschluss.<br />
Sogar einen Schachpartner<br />
findet er. Niemand ersetzt<br />
seine Isolde, aber die furchtbarre<br />
Einsamkeit der ersten<br />
Wochen und Monate ist nicht<br />
mehr so wuchtig spürbar.Kurt<br />
Bertram hat erkannt, dass das<br />
auch an ihm liegt. Darauf zu<br />
warten, dass jemand auf ihn<br />
zugeht, das ist die eine Möglichkeit.<br />
Selber auf jemanden<br />
zuzugehen, die andere.<br />
Und die Tage, vor denen<br />
er richtig Angst gehabt hat,<br />
nämlich die Weihnachtstage,<br />
gehen so ganz anders vorüber<br />
als bisher. Erverbringt sie bei<br />
seiner Tochter und deren Familie<br />
in Hamburg. Das erste<br />
Jahr ohne seine Isolde scheint<br />
Kurt Bertram langsamer vergangen<br />
zu sein, als die Jahre<br />
zuvor. Nach und nach war<br />
sein Bedürfnis, täglich auf<br />
den Friedhof zu gehen, abgeflaut.<br />
Aber als sich ihr Todestag<br />
jährt, da geht er natürlich<br />
ans Grab. Er denkt, dass ein<br />
Buchtitel, den er vor Kurzem<br />
gelesen hat, tatsächlich auch<br />
für ihn zutrifft: „Es wird alles<br />
wieder gut, aber nichts mehr<br />
so wie früher.“ Damit kann<br />
und will er leben!<br />
Thomas mulThaup<br />
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Dienstag, 4. Oktober 2011<br />
Vielleicht warten Sie jetzt<br />
och darauf, wie es mit Kurt<br />
ertram weitergeht? Ob er<br />
ielleicht seinen Freund Peer<br />
Singer wirklich als Bereuungsbevollmächtigten<br />
rhält? Doch die Geschichte<br />
ndet zunächst einmal hier.<br />
enn Kurt und Isolde Berram<br />
sind keine wirklichen<br />
ersonen. Sie sind erfunen.<br />
Doch die zwei fiktiven Peronen<br />
haben sich rechtzeitig<br />
iele Gedanken gemacht.<br />
edanken um die Lebensualität<br />
und Menschenwüre<br />
am Ende des Lebens, aber<br />
uch um ihreBestattung. Da<br />
uch Kurt Bertram gut voresorgt<br />
hat, kann er in der<br />
antasie gerne noch ein paar<br />
ahre leben.<br />
Ihr Weg will Denk- und<br />
Sprachbarrieren abbauen.<br />
Will ermutigen, rechtzeitig<br />
nachzudenken und nicht<br />
nur darauf zu vertrauen,<br />
dass die, die zurückbleiben,<br />
schon irgendwie alles regeln<br />
werden. Dabei ist der Weg,<br />
den die Bertrams wählen,<br />
nur ein möglicher.<br />
Man kann mehr oder weniger<br />
Vorsorge treffen, eine<br />
kostengünstigere oder eine<br />
teurere Bestattung wählen,<br />
rein kirchliche oder<br />
rein weltliche Trauerfeiern<br />
wählen, ein Baumgrab aussuchen<br />
oder sich anonym<br />
beisetzen lassen. Selbst in<br />
langen Ehen oder Lebensgemeinschaften<br />
wird darüber<br />
sehr häufig nie gesprochen.<br />
Für den Partner, der zurückbleiben<br />
muss, kommt dann<br />
zur Trauer die Verunsiche-<br />
(K)ein Schlusswort<br />
rung hinzu, möglichst im<br />
Sinne des Verstorbenen zu<br />
handeln, ohne dessen Willen<br />
genau zu kennen.<br />
Insofern sollen Kurt und<br />
Isolde Bertram so etwas wie<br />
eine Einladung sein. Eine<br />
Einladung, schon in guten<br />
Zeiten einmal über die Themen<br />
Tod und Bestattung<br />
nachzudenken und miteinander<br />
zu sprechen. Unter<br />
Umständen wird man überrascht<br />
sein, wie unterschiedlich<br />
die Gedanken dazu<br />
auch bei dem Menschen sein<br />
können,den man so gut wie<br />
keinen anderen zu kennen<br />
glaubt. Ganz sicher spricht<br />
es sich an sonnigen Lebenstagen<br />
leichter darüber,als an<br />
trüben, wenn der Tod gewissermaßen<br />
vor der Haustür<br />
steht. Thomas mulThaup<br />
An sonnigen Tagen spricht es sich leichter über das Thema Tod als an trüben Tagen. Foto: dpa<br />
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Seite 22<br />
LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />
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Die Wohnung eines Verstorbenen auflösen<br />
Bei allen Formalitäten, die<br />
ach dem Todeines Menschen<br />
nfallen, wird eines oft nicht<br />
edacht: die Wohnung. Gerade<br />
enn die Erben dem Toten gar<br />
icht so nahestanden. „Viele<br />
ehen davon aus, dass der Mietertrag<br />
mit dem Tod einfach erischt<br />
und fallen dann aus allen<br />
olken, dass der zunächst wie<br />
isher bestehen bleibt“, sagt der<br />
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Denn das Gesetz schützt vor allem<br />
Hinterbliebene, die mit dem<br />
Toten zusammengelebt haben.<br />
„Nach Paragraf 563 des Bürgerlichen<br />
Gesetzbuches treten<br />
nicht nur Ehepartner, sondern<br />
auch Unverheiratete, Partner aus<br />
eingetragenen Lebensgemeinschaften<br />
und Kinder, die mit in<br />
der Wohnung gelebt haben, in<br />
den Mietvertrag ein“, sagt der<br />
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Wollen sie weiterhin in der<br />
Wohnung bleiben, müssen sie<br />
nichts unternehmen, auch wenn<br />
es natürlich zweckmäßig ist,<br />
den Vermieter zu informieren.<br />
Der allerdings kann dem neuen<br />
Mieter nur kündigen, wenn ein<br />
sogenannter wichtiger Grund<br />
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Dienstag, 4. Oktober 2011<br />
Der Mietvertrag erlischt nicht automatisch mit dem Tod – deshalb sollten Erben sich rechtzeitig um die Formalitäten und die Wohnungsauflösung kümmern. Foto: Diagentur/dpa<br />
vorliegt, beispielsweise der<br />
neue Vertragspartner hoch<br />
verschuldet ist.<br />
Der neue Mieter muss<br />
innerhalb eines Monats<br />
ab Kenntnis vom Toddem<br />
Vermieter mitteilen, wenn<br />
er die Wohnung nicht übernehmen<br />
will. Der Erbe, wer<br />
auch immer es ist, kann<br />
dann die Wohnung mit der<br />
üblichen gesetzlichen Frist<br />
kündigen.<br />
„Viele wollen oder können<br />
gar nicht in der Wohnung<br />
bleiben, weil sie für<br />
eine Person zu groß und/<br />
oder zu teuer ist“, gibt Groll<br />
zu bedenken. Und vor allem<br />
ältere Menschen zögen in<br />
altersgerechtere Wohnungen.<br />
Lehnt der Partner den<br />
Eintritt in den Mietvertrag<br />
ab, können auch Kinder<br />
oder Verwandte eintreten<br />
– vorausgesetzt, sie haben<br />
zuvor schon mit dem<br />
Verstorbenen zusammengelebt.<br />
Für getrennt lebende<br />
Ehepartner gilt das<br />
Eintrittsrecht nicht. Ein<br />
Sonderkündigungsrecht<br />
kommt vor allem dann zum<br />
Tragen, wenn der verstorbene<br />
Mieter einen zulässigen<br />
Sondermietvertrag eingegangen<br />
ist. „Das ist etwa<br />
der Fall, wenn man einen<br />
qualifizierten Zeitmietvertrag<br />
abgeschlossen oder<br />
einen wechselseitigen Kündigungsverzicht<br />
vereinbart<br />
hat“, erläutert Ulrich Ro-<br />
pertz vom Deutschen Mieterbund<br />
inBerlin. Beides<br />
komme bei privaten Wohnungsmietverträgen<br />
aber<br />
selten vor.<br />
Etwas komplizierter<br />
wird es, wenn niemand<br />
eintrittsberechtigt ist, der<br />
Verstorbene also allein gelebt<br />
hat, und der Mietvertrag<br />
Bestandteil des Erbes<br />
ist. „Dann geht auch die<br />
Wohnung mit allen damit<br />
verbundenen Rechten,<br />
Pflichten und Kosten auf<br />
die Erben über“, erläutert<br />
Anwalt Kühnelt. Das ist<br />
andersherum übrigens<br />
auch der Fall, wenn der<br />
Vermieter stirbt. Die Kündigung<br />
des Mieters muss<br />
ebenfalls innerhalb eines<br />
Monats nach Kenntnis des<br />
Todes erfolgen. Die Frist,<br />
also die Zeit, die den Erben<br />
bleibt, die Wohnung<br />
zu räumen und die erforderlichenSchönheitsreparaturen<br />
vorzunehmen,<br />
beträgt drei Monate.<br />
„Es gibt 1000 und eine<br />
Klausel für die Schönheitsreparaturen,<br />
selbst wenn<br />
sie im Vertrag festgehalten<br />
sind“, gibt Ulrich Ropertz<br />
vom Mieterbund zu bedenken.<br />
Daher rät er, besonders<br />
starre Klauseln immer<br />
prüfen zu lassen, ob sie<br />
überhaupt wirksam sind.<br />
Oft hänge es aber auch vom<br />
Vermieter ab, ob man sich<br />
nicht auch so einigen könne.<br />
Britta SchmeiS
Dienstag, 4. Oktober 2011<br />
Der Verlust eines Anehörigen<br />
oder guten<br />
reundes ist fast immer<br />
ehr schmerzhaft. Dass<br />
terben und Tod in unseer<br />
Gesellschaft oft kaum<br />
och sichtbar sind, ändert<br />
aran wenig. Im Gegeneil:<br />
„Heute wissen die<br />
eute gar nicht mehr, was<br />
od ist“, sagt Fritz Roth,<br />
estatter und Gründer<br />
er Trauerakademie in<br />
ergisch Gladbach. „Und<br />
ir wissen nicht mehr,<br />
ns auszudrücken, wenn<br />
s um Tod und Sterben<br />
eht.“ Das macht das<br />
rauern noch schwierier.<br />
Ratschläge<br />
sind überflüssig<br />
„Der Tod eines nahen<br />
enschen ist wie eine<br />
mputation“, sagt Roth.<br />
Und wenn mir ein Bein<br />
mputiert wird, komme<br />
ch aus dem Tritt.“ Was<br />
rauernde dann am weigsten<br />
gebrauchen könen,<br />
sind gute Ratschläge.<br />
Meist sind die auch mehr<br />
chläge als Rat.“ Aufmunerungen<br />
wie „Warte mal<br />
b, wird schon wieder“<br />
ind dann überflüssig.<br />
ichtig sei vielmehr, dass<br />
rauernde „ankommen<br />
nd sich fallen lassen könen“.<br />
Eine Adresse dafür<br />
ind Gesprächskreise für<br />
rauernde – an der Traurakademie<br />
gibt es aber<br />
uch Kochkurse: „Wir<br />
tellen da gemeinsam ein<br />
enü zusammen, gehen<br />
uf den Markt einkaufen<br />
nd kochen dann.“<br />
Rituale geraten in<br />
Vergessenheit<br />
Viele alte Rituale sind<br />
nzwischen fast vergesen<br />
–das Aufbahren des<br />
oten in dessen Haus, die<br />
chwarze Trauerkleidung<br />
der regelmäßige Gottesienste<br />
für den Verstorenen.<br />
„Oft gab es dabei<br />
inen engen Bezug zur<br />
irche, zum Teil waren<br />
iese Traditionen auch<br />
ehr rigide“, sagt Peter<br />
arx, Psychoanalytiker<br />
us Köln. „Eine Witwe<br />
ar eben verpflichtet, ein<br />
ahr Schwarz zu tragen.“<br />
Das alles ist längst<br />
icht mehr so –aber die<br />
erschwundenen Rituale<br />
aben ein Vakuum hinerlasssen.<br />
Langsam füllt<br />
s sich mit neuen Formen<br />
er Trauerbewältigung.<br />
azu kann auch gehören,<br />
ass Freunde bei der Beer-<br />
Neue Formen des Trauerns:<br />
Kochkurs statt schwarzes Kleid<br />
digung das Lieblingsstück<br />
des Toten von Pink Floyd<br />
spielen oder am ersten Todestag<br />
Teelichter auf den<br />
Grabstein stellen.<br />
„Ich finde es gut, wenn<br />
es immer mehr Möglichkeiten<br />
gibt,seinen Wegfür<br />
denUmgang mit Trauer zu<br />
finden“, sagt Marx. Dabei<br />
gebe es kein Richtig oder<br />
Falsch. Marx hält Angebote<br />
wie die der Trauerakadamie<br />
grundsätzlich für<br />
sinnvoll: „Auch Reisen<br />
für Trauernde können gut<br />
sein, wenn ich raus aus<br />
den eigenen vier Wänden<br />
kommen will.“ Ähnlich<br />
sei es mit den Kochkursen.<br />
„Aber man muss wissen:<br />
Trauer braucht seine<br />
Zeit“, sagt der Psychologe.<br />
„Ich darf da nicht hingehen<br />
und glauben, die<br />
Trauer sei hinterher weg.<br />
Das wäre naiv.“<br />
Trauerprozess dauert<br />
oftmals ein Jahr<br />
Das sieht auch Ulla<br />
Steger so: „Viele denken,<br />
dass der Trauerprozess<br />
ungefähr ein Jahr dauert“,<br />
erklärt die Psychologin<br />
und Psychotherapeutin<br />
aus Düsseldorf. „Aber die<br />
Trauer ist nach dem ersten<br />
Todestag nicht vorbei.“<br />
Manchmal sei das zweite<br />
Jahr noch viel schlimmer<br />
als das erste –auch weil<br />
die Trauernden selbst oft<br />
hofften, ihr Schmerz sei<br />
dann weg. „Und dann fallen<br />
sie in ein ganz tiefes<br />
Loch, wenn sie merken,<br />
das stimmt nicht.“ Hinzu<br />
kommt, dass während des<br />
ersten Trauerjahres andere<br />
Verwandte und Freunde<br />
davon ausgehen, dass<br />
ihnen der Verlust noch<br />
wehtut –imJahr danach<br />
viele sich aber so verhalten,<br />
als sei dann alles wieder<br />
im Lot.<br />
Freunde und Bekannte<br />
sollten aber nicht versuchen,<br />
Trauernde gegen<br />
deren ausdrücklichen<br />
Willen zu Aktivitäten zu<br />
überreden. „Man muss<br />
akzeptieren, wie sich der<br />
Trauernde verhält“, rät<br />
Psychologe Marx. Ihm<br />
vorzuschlagen, doch mal<br />
wieder mit zum Volleyball<br />
oder ins Kino zu kommen,<br />
sei aber völlig in Ordnung.<br />
Ideal sei, einfach für den<br />
Trauernden da zu sein<br />
und ihm zu signalisieren<br />
„Wir freuen uns, wenn du<br />
kommst, aber wir haben<br />
Verständnis, wenn es dir<br />
zu viel wird“.<br />
AndreAs HeimAnn<br />
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Anton Lechner<br />
ehem. Landwirt und Ziegeleibesitzer<br />
*8.5.1945 †4.2.2006<br />
Auferstehung ist unser Glaube,<br />
Wiedersehen unsere Hoffnung,<br />
Gedenken unsere Liebe.<br />
Augustinus<br />
ist seiner Frau in den ewigen Frieden gefolgt.<br />
In Liebe und Dankbarkeit:<br />
Dr. Anton und Traudl Lechner<br />
mit Michael, Brigitte und Robert<br />
Unterföhring im Namen aller Angehörigen<br />
MUSTER<br />
LosLassen – Der trauer-ratgeber Seite 23<br />
Jeder Verlust schmerzt – Trauer braucht deshalb Zeit. Oft dauert es viele Monate und manchmal sogar Jahre,sie zu<br />
überwinden. Foto: dpa<br />
Beerdigung am Mittwoch, dem 9. Februar 2006, um 9.30 Uhr im Kirchenfriedhof.<br />
Sterberosenkranz am Donnerstag, dem 10. Februar 2006, um 18.00 Uhr.<br />
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