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Loslassen - Freie Seelsorge München

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<strong>Loslassen</strong><br />

DER TRAUER-RATGEBER


Seite 2<br />

LOSLASSEN – DER TRAUER-RATGEBER<br />

Liebe Leserinnen,<br />

liebe Leser,<br />

die Themen Tod und Bestattung<br />

haben keine wirklich<br />

gute Presse. Wenn darüber berichtet<br />

wird, dann meist in der<br />

Form, dass Missstände angeprangertoderAbzockeöffentlich<br />

gemacht wird. Sicher ist<br />

diese Berichterstattung nötig<br />

und richtig, wenn sie sachlich<br />

begründet ist.<br />

Doch wer schon einmal<br />

bei einem Bestatter gewesen<br />

ist, der wird auch und vor<br />

Herausgeber:<br />

<strong>München</strong>er Zeitungs-Verlag<br />

GmbH & Co. KG<br />

Paul-Heyse-Straße 2 - 4<br />

80336 <strong>München</strong><br />

Geschäftsführer:<br />

Uwe Günther, Daniel Schöningh<br />

„<strong>Loslassen</strong> –Der Trauer-Ratgeber“ ist eine<br />

Sonderveröffentlichung des Münchner<br />

Merkur und seiner Heimatzeitungen zur<br />

Ausgabe 229 am 4. Oktober 2011<br />

IMPRESSUM<br />

allem erlebt haben, wie bemüht<br />

Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter sind, alles möglich<br />

zu machen, was sich<br />

Angehörige wünschen. Ähnliches<br />

und Vergleichbares<br />

gilt sicher für Floristen,<br />

Steinmetzbetriebe, Friedhofsmitarbeiter,Zeitungsmitarbeiter,<br />

kirchliche <strong>Seelsorge</strong>r<br />

oder Trauerredner<br />

und wer sonst noch an der<br />

Planung und Durchführung<br />

einer Bestattung beteiligt ist.<br />

Im Herbst und vor allem im Trauermonat November steht das Thema Tod im Vordergrund. Vielleicht ein pasender<br />

Anstoß, um sich selbst einmal mit der eigenen Vergänglichkeit auseinanderzusetzen. Foto: dpa<br />

Redaktion & Layout:<br />

MKM Merkur Kreativ Media GmbH<br />

Verantwortlich für Anzeigen:<br />

Hans-Georg Bechthold<br />

Druck:<br />

Druckhaus Dessauerstraße<br />

Doch darüber erfährt man in<br />

den Medien nur selten etwas.<br />

In dieser Ausgabe von<br />

„<strong>Loslassen</strong>“ steht das fiktive<br />

Ehepaar Kurt und Isolde<br />

Bertram im Mittelpunkt. Sie<br />

sind Menschen im Ruhestand,<br />

gesund und fit – wie<br />

man sagt „im besten Alter“.<br />

Und in diesem Alter beschließen<br />

sie, sich Gedanken<br />

über ihr Lebensende und die<br />

<strong>Loslassen</strong><br />

DER TRAUER-RATGEBER<br />

Thomas Multhaup<br />

Bestattung zu machen. Ein<br />

Grund dafür ist, dass ihre<br />

beiden Kinder weit weg von<br />

ihnen leben.<br />

Wichtig ist aber auch,<br />

dass sie bei ihren Planungen<br />

engagierten Dienstleistern<br />

begegnen. Menschen,<br />

die eben nicht nur ihr Geschäft<br />

mit dem Todmachen,<br />

sondern Mitgefühl zeigen<br />

und Einfühlungsvermögen<br />

haben.<br />

Sollten Sie in diesen Wochen<br />

solche Dieste in Anspruch<br />

nehmen müssen,<br />

weil ein lieber Angehöriger<br />

verstorben ist oder sein Lebensende<br />

absehbar ist, dann<br />

hoffen wir, dass Sie auch in<br />

der Wirklichkeit solchen<br />

Menschen begegnen. Menschen,<br />

die helfen wollen<br />

und können, damit es ein<br />

guter und nach Möglichkeit<br />

tröstender Abschied wird.<br />

THOMAS MULTHAUP<br />

FREIER SEELSORGER<br />

THOMAS.MULTHAUP@<br />

FREIE-SEELSORGE.DE<br />

EDITORIAL<br />

<strong>Loslassen</strong><br />

DER TRAUER-RATGEBER<br />

Die nächsten Ausgaben erscheinen am:<br />

■ Dienstag, 6. März 2012<br />

■ Dienstag, 17. Juli 2012<br />

■ Dienstag, 2. Oktober 2012<br />

Dienstag, 4. Oktober 2011<br />

Wollen Sie sich und Ihr Unternehmen im<br />

Trauer-Ratgeber „<strong>Loslassen</strong>“ präsentieren?<br />

Dann rufen Sie uns an: Telefon 0 89 / 53 06 - 347.<br />

Wir beraten Sie gerne kostenlos und unverbindlich!


Dienstag, 4. Oktober 2011<br />

LosLassen – Der trauer-ratgeber Seite 3<br />

Erster Kontakt mit dem eigenen Abschied<br />

„Seid Ihr lebensmüde?“<br />

So reagieren die Freunde aus<br />

der Nordic-Walking Gruppe,<br />

als Kurt und Isolde Bertram<br />

ihnen erzählen, dass sie sich<br />

in den letzten Wochen intensiver<br />

mit dem Thema „Tod<br />

und Beerdigung“ befasst haben.<br />

Die Reaktionen der<br />

Sportlerfreunde sind nicht<br />

ganz unverständlich, denn<br />

das Ehepaar Bertram ist erst<br />

Ende 60. Aber von Lebensmüdigkeit<br />

kann definitiv bei<br />

den beiden keine Rede sein.<br />

Sie sind gewissermaßen Paradebeispiele<br />

für moderne<br />

Senioren: Rüstig, reisefreudig<br />

und voller Hoffnung, dass<br />

das Leben noch 15 oder vielleicht<br />

sogar 20 gute Jahre für<br />

sie bereithält.<br />

Doch Kurt und Isolde Bertram<br />

sind auch Pragmatiker.<br />

Sie wissen, dass das Leben<br />

schnell vorbei sein kann. Außerdem<br />

leben ihre beiden<br />

Kinder nicht in ihrer Nähe.<br />

Ihr Sohn lebt mit seiner Familie<br />

berufsbedingt in den<br />

USA, und ihre Tochter ist<br />

nach ihrem Studium in Hamburg<br />

geblieben und hat dort<br />

ihre eigene Familie gegründet.<br />

So sehr sich das Ehepaar<br />

Bertram freut, wenn es seine<br />

Kinder besuchen kann, so<br />

klar ist ihnen aber auch, dass<br />

im Fall des Falles keines unmittelbar<br />

vor Ort sein wird.<br />

Und das war dann der Auslöser,<br />

sich gemeinsam mit<br />

diesem heiklen Thema auseinanderzusetzen.<br />

Auch für<br />

sie hatte sich das schon etwas<br />

merkwürdig angefühlt, an einem<br />

warmen Sonntagnachmittag<br />

auf der Terrasse zu<br />

sitzen, einen Schreibblock<br />

und Kugelschreiber vor sich<br />

und gewissermaßen die letzte<br />

To-do-Liste des Lebens zu<br />

beginnen. In diesem Gespräch<br />

hatten sie festgestellt,<br />

dass sie eigentlich gar keine<br />

Rüstig und noch gerne auf Reisen – und trotzdem macht sich das Ehepaar Bertram schon jetzt Gedanken über den<br />

eigenen Tod. Foto: dpa<br />

Ahnung davon hatten, was<br />

wirklich zu entscheiden und<br />

zu tun ist, wenn ein Ehepartner<br />

stirbt. Dies zu ändern,<br />

hatten sie sich für die nächsten<br />

Tage und Wochen vorgenommen.<br />

Die Bertrams können gut<br />

mit dem Internet umgehen<br />

und so recherchieren sie<br />

Schritt für Schritt wichtige<br />

Informationen. Sie haben beschlossen,<br />

gewissermaßen<br />

chronologisch an das Thema<br />

heranzugehen und sich zuerstGedankendazugemacht,<br />

was passieren sollte, wenn<br />

einer von beiden pflegebedürftig<br />

werden sollte. Und<br />

bereits an dieser Stelle kamen<br />

sie mit verschiedensten Begrifflichkeiten<br />

in Kontakt:<br />

Dokumente mit unterschieDLicher tragweite<br />

Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht<br />

für Gesundheitsfragen<br />

und Betreuungsverfügung: Diese<br />

drei Dokumente sind häufig eng<br />

miteinander verbunden, aber<br />

trotzdem vollkommen unterschiedlich<br />

und von unterschiedlicher<br />

Tragweite.Die Patientenverfügung/Vorausverfügung<br />

richtet<br />

sich an den behandelnden Arzt.<br />

Darin legt man persönlich für<br />

den Fall eigener Entscheidungsunfähigkeit<br />

bindend Behandlungswünsche<br />

für eventuell zukünftig<br />

auftretende konkrete<br />

Krankheitszustände fest.<br />

In der Vorsorgevollmacht für<br />

Gesundheitsfragen benennt<br />

man einen oder mehrere Bevollmächtigte,<br />

die sich dafür<br />

einsetzen, die Patientenverfügung<br />

durchzusetzen. Falls die<br />

Krankheitssituation nicht oder<br />

nicht konkret genug in der Patientenverfügung<br />

erfasst ist,<br />

kann der Bevollmächtigte maßgeblich<br />

zur Ermittlung des Willens<br />

des Vollmachtgebers beitragen.<br />

Bei mehreren<br />

Bevollmächtigten sollte man<br />

darauf achten, deren Verhältnis<br />

untereinander festzulegen und<br />

Patientenverfügungen,<br />

das Wort hatten sie schon<br />

einmal gehört, aber was<br />

war eine Vorsorgevollmacht?<br />

Und was war unter<br />

einer Betreuungsverfügung<br />

zu verstehen?<br />

Immer wieder stoßen<br />

die Bertrams bei ihrer<br />

Recherche auf den Rat,<br />

eine verfasste Patientenverfügung<br />

prüfen zu lassen.<br />

Mal wird eine Organisation<br />

empfohlen,<br />

manchmal sogar ein Notar.<br />

Unter den vielen Angeboten,<br />

die sich im Internet<br />

finden lassen, haben<br />

sich Kurt und Isolde<br />

Bertram für die „Patientenschutzorganisation<br />

Deutsche Hospiz Stiftung“<br />

als Ratgeber entschieden.<br />

Deren Informationen<br />

unter www.<br />

hospize.de war für sie besonders<br />

sachlich und präzise,<br />

verständlich, aber<br />

dabei auch persönlich.<br />

thomas multhaup<br />

konkrete Befugnisse zu definieren.<br />

In der Betreuungsverfügung wird<br />

für den Fall einer notwendigen<br />

gesetzlichen Betreuung eine Person<br />

des Vertrauens – und gegebenenfalls<br />

Ersatzpersonen – vorgeschlagen,<br />

die vom<br />

Vormundschaftsrichter als der<br />

gesetzliche Betreuer bestellt<br />

werden soll. Der Vormundschaftsrichter<br />

muss sich in der<br />

Regel an diese Vorschläge halten.<br />

Für die Bereiche,für die eine<br />

Vollmacht vorliegt, wird in der<br />

Regel kein Betreuer bestellt. tm


Seite 4<br />

LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />

Nachdem das Ehepaar Bertam<br />

eine juristisch sichere Paientenverfügung<br />

verfasst hatte,<br />

ahmen sie Kontakt mit ihren<br />

indern auf. Auch hier kamen<br />

uerst die Frage: „Ist etwas pasiert?<br />

Seid ihr krank?“ Beruigend<br />

konnten die Eltern das<br />

erneinen und erklärten ihren<br />

indern, warum sie sich mit dieem<br />

Thema beschäftigten. Diese<br />

anden das zunächst befremd-<br />

Die Kinder werden informiert<br />

lich, dann aber verstanden sie,<br />

dass es ihre Eltern auch an dieser<br />

Stelle gut mit ihnen meinten.<br />

Einige Wochen später trafen<br />

sich alle Familienmitglieder in<br />

<strong>München</strong>. Kurt und Isolde Bertram<br />

freuten sich, Kinder und<br />

Enkel wiederzusehen und genossen<br />

die Tage mit ihnen. Es<br />

war aber auch vereinbart, sich<br />

an einem Nachmittag, mit der<br />

heiklen Thematik Beerdigung<br />

zu beschäftigen. Zu Beginn des<br />

Gespräches spürten alle ihre Anspannung,<br />

doch der Ton in der<br />

Familie war immer von Offenheit<br />

und Respekt geprägt.<br />

Das Ehepaar Bertram teilte seinen<br />

Kindern in diesem Gespräch<br />

den Inhalt und den Aufbewahrungsort<br />

der Patientenverfügung<br />

mit. Sie hatten sich zunächst<br />

wechselseitig als Bevollmächtigte<br />

eingesetzt. Doch was würde<br />

passieren, wenn beide pflegebedürftig<br />

würden? Oder:<br />

Wie sähe die Regelung aus,<br />

wenn der eine Teil schon<br />

gestorben wäre, der andere<br />

nun selber auch pflegebedürftig<br />

würde? Dann mache<br />

eine Betreuungsverfügung<br />

Sinn.<br />

Die Kinder schlucken<br />

spürbar. Ihre Eltern unmündige<br />

Pflegefälle? Das<br />

können und wollen sie sich<br />

nicht so wirklich vorstellen.<br />

Aber, soerinnert sich Sohn<br />

Olaf, wie froh wäre seine<br />

Frau gewesen, hätte ihr<br />

Vater so etwas rechtzeitig<br />

gemacht.<br />

Als dieser vor einigen<br />

Jahren dement wurde, war<br />

vieles nur sehr schwer zu<br />

regeln gewesen. Außerdem<br />

war seine Frau sich bei vielen<br />

ihrer Entscheidungen,<br />

die ihren Vater betrafen, immer<br />

unsicher gewesen, ob<br />

diese auch in seinem Sinne<br />

gewesen wären? Das versachlicht<br />

die Diskussion.<br />

Folgenden Vorschlag hatten<br />

sich Kurt und Isolde Bertram<br />

vorher schon überlegt.<br />

Peter Singer,der Patenonkel<br />

von Tochter Franziska und<br />

ein ehemaliger Lehrerkollege<br />

von Kurt Bertram, schien<br />

ihnen der Richtige zu sein,<br />

um in einem solchen Fall<br />

die Betreuungsvollmacht<br />

übertragen zu bekommen.<br />

Es sei nicht wirklich sinnvoll,<br />

eines der Kinder damit<br />

zu beauftragen, schließlich<br />

sei der Weg Hamburg –<br />

Dienstag, 4. Oktober 2011<br />

Der Gedanken, dass die eigenen Eltern irgendwann rund um die Uhr gepflegt werden müssen, ist für viele Kinder schwer zu verkraften. Foto: dpa<br />

<strong>München</strong> ja nicht der allernächste.<br />

Doch übergehen,<br />

so betonen die Eltern, wollen<br />

sie bei einer so weitreichenden<br />

Frage ihre Kinder<br />

auch nicht.<br />

Das nun beginnende Gespräch<br />

ist nochmals sehr<br />

dicht, sehr engagiert. Klar,<br />

dem Onkel Peter könne<br />

man vorbehaltlos vertrauen,<br />

aber… Schließlich einigt<br />

man sich so, dass die<br />

Betreuungsvollmacht in<br />

finanziellen Angelegenheiten<br />

der Tochter Franziska<br />

übertragen wird, Peter Singer<br />

gebeten wird, die Betreuungsvollmachten<br />

für<br />

alle anderen Bereiche zu<br />

übernehmen.<br />

Mit ihm, so erfahren die<br />

Kinder, haben die Eltern<br />

schon gesprochen. Er wird<br />

nun angerufen und kommt<br />

nach einer halben Stunde<br />

hinzu. Erfreulicherweise ist<br />

Peter Singer mit der gefundenen<br />

Lösung sehr einverstanden,<br />

die Geldsachen,<br />

so seine Aussage, hätte er<br />

sowieso nicht so gerne gemacht,<br />

schließlich gäbe es<br />

den meisten Streit immer<br />

ums Geld.<br />

Man beschließt, die gefundene<br />

Lösung in den<br />

nächsten Tagen schriftlich<br />

festzulegen und sie von einemExperten„wasserdicht“<br />

machen zu lassen. Anschließend<br />

wird das Original zur<br />

Patientenverfügung gelegt.<br />

(Fortsetzung auf Seite 5)


Dienstag, 4. Oktober 2011<br />

Peter Singer, aber auch<br />

ie beiden Kinder sollen<br />

ine beglaubigte Kopie<br />

ieser Betreuungsverfüung<br />

für ihre Unterlagen<br />

ekommen.<br />

Nachdem all das beprochen<br />

ist, kehrt man<br />

ehr bewusst ins Leben<br />

urück. Bei einem Gläshen<br />

Sekt auf der Terrasse<br />

ird darauf angestoßen,<br />

ie schön es ist, mal wieer<br />

in dieser Runde beiammen<br />

zu sein. Beim geütlichen<br />

Abendessen im<br />

ieblingsrestaurant der<br />

ertrams bedankt sich<br />

ann auf einmal Sohn<br />

laf bei seinen Eltern,<br />

ass sie so vorausschaund<br />

seien. Gleichzeitig,<br />

o schließt er, wünscht<br />

r ihnen und allen Anesenden,<br />

dass sie diee<br />

Verfügungen niemals<br />

rauchen würden.<br />

Erding, Kirchgasse 2a<br />

08122-227060<br />

Freising, Prinz-Ludwig-Str.5<br />

08161-496 53 17<br />

Neufahrn b.Freising,Echinger Str.17<br />

08165 -799624<br />

LosLassen – Der trauer-ratgeber Seite 5<br />

thomas multhaup Wer sich zu Lebzeiten mit dem eigenen Tod beschäftigt, kann auch seinen Nachkommen viele schmerzliche Aufgaben ersparen. Foto: dpa<br />

stichwort<br />

betreuungsverfügung<br />

Folgende Informationen<br />

können die Eltern Bertram<br />

zum Thema „Betreuungsverfügung“<br />

geben: Die Betreuungsverfügung<br />

sollte in<br />

schriftlicher Form erfolgen,<br />

aber nicht unbedingt handschriftlich.<br />

Sie muss eigenhändig<br />

unterschrieben sein<br />

und sollte das Datum der<br />

Niederschrift enthalten.<br />

Ein Zeuge,der aber nicht der<br />

genannte Betreuer sein<br />

muss, bestätigt mit seiner<br />

Unterschrift die Betreuungsverfügung.<br />

Inhaltlich kann<br />

die Betreuungsverfügung<br />

auch den Rahmen und den<br />

Umfang der Betreuung festlegen.<br />

Eine notarielle Beurkundungistnichtnotwendig.<br />

Die Aufbewahrung des Originals<br />

sollte bei den persön-<br />

lichen Unterlagen oder beim<br />

Bevollmächtigten selbst<br />

sein.<br />

In Bayern, so haben die<br />

Bertrams in Erfahrung gebracht,<br />

müssen die Vormundschaftsgerichtekostenfrei<br />

eine Kopie der<br />

Betreuungsverfügung in<br />

Verwahrung nehmen.<br />

Andernfalls müsse die Betreuungsverfügungunverzüglich<br />

dem Vormundschaftsgericht<br />

bei Eintritt des<br />

Notfalls übergeben werden.<br />

Sie dient als Entscheidungshilfe<br />

für dasVormundschaftsgericht.DasVormundschaftsgericht<br />

ernennt die in der<br />

Betreuungsverfügung genannte<br />

Person, wenn keine<br />

gravierenden Gründe dagegensprechen.<br />

tm<br />

In der Betreuungsverfügung werden andere Dinge geregelt<br />

als in der Patientenverfügung. Foto: dpa<br />

Mit den Eröffnungen seiner Bestattungsinstitute<br />

knüpft Karl-Albert Denk an eine beispielhafte<br />

Familientradition an. Seit über 160 Jahren<br />

pflegt die Familie Denk eine einzigartige<br />

Bestattungs- und Trauerkultur, die weitergeführt<br />

und neu belebt werden wird.<br />

✆<br />

✆<br />

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Menschen begleiten uns eine Weile,<br />

einige bleiben für immer,<br />

denn sie hinterlassen Spuren<br />

in unseren Herzen.<br />

Kommen Sie und sprechen Sie mit uns.<br />

Besonders über das Thema Trauerfallvorsorge.<br />

Der Staat zahlt gar nichts mehr!<br />

Wir sind immer für Sie da. Tagund Nacht.<br />

Auch an Sonn- und Feiertagen. Auf Wunsch<br />

kommen wir zu Ihnen nach Hause, auch im<br />

Umland.<br />

Unsere Filialen in<br />

<strong>München</strong>, Ismaninger Straße 17<br />

Grünwald, Tölzer Straße 37<br />

089-64248680<br />

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Vorsorge -eine Sorge weniger<br />

Partner der Deutschen Bestattungsvorsorge Treuhand AG<br />

www.karlalbertdenk.de


Seite 6<br />

LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />

Organisation, Rechtliches<br />

nd das Thema Geld, das, so<br />

püren es die Bertrams, sind<br />

icht nur mitten im Ruhestand<br />

ichtige Punkte, sondern ganz<br />

ffensichtlich auch, wenn es<br />

m Pflegebedürftigkeit im Aler<br />

und ums Sterben und die<br />

eerdigung geht. Wobei, so leen<br />

sie überall im Internet, das<br />

ort Bestattung das gebräuchichere<br />

geworden ist. Und der<br />

esuch eines Bestatters steht<br />

ls Nächstes auf ihrer Liste.<br />

Telefonisch vereinbart das<br />

hepaar Bertram einen Termin<br />

ei einem großen Bestattungsnternehmen<br />

in seiner Stadt.<br />

or vielen Jahren hatten sie<br />

ieses Bestattungshaus mit der<br />

rganisation bei der Bestatung<br />

ihrer eigenen Eltern beuftragt<br />

und waren zufrieden<br />

Ein langer Nachmittag beim Bestatter<br />

Wenn Menschen<br />

Menschen brauchen.<br />

85567 Grafing<br />

Marktplatz 29 08092/23 27 70<br />

85586 Poing<br />

Hauptstr. 14 08121/2 57 50 30<br />

85591 Vaterstetten<br />

Wendelsteinstr. 1 08106/3 03 50 10<br />

85604 Zorneding<br />

Birkenhof 17 08106/3 79 72 70<br />

gewesen. Die Mitarbeiterin<br />

bittet sie, für dieses Gespräch<br />

mindestens zwei Stunden einzuplanen.<br />

Gesagt, getan!<br />

Am vereinbarten Termin<br />

sind die Bertrams, wie es ihre<br />

Art ist, überpünktlich –und<br />

natürlich etwas aufgeregt. Die<br />

Dame, mit der sie telefoniert<br />

haben, nimmt aber schon<br />

durch ihre Erscheinung eine<br />

ganze Menge von dieser<br />

Aufregung: Sie schaut gar<br />

nicht so aus, wie sie sich<br />

eine Bestatterin vorgestellt<br />

haben, und hat auch nicht<br />

den befürchteten mitleidigen<br />

Tonfall.<br />

Bei einer Tasse Kaffee erfahren<br />

die Bertrams, woran<br />

sie denken und zu welchen<br />

Dingen sie Entscheidungen<br />

zu treffen haben. Sie notie-<br />

ren sich folgende wichtigen<br />

Fragen:<br />

■ Welcher Friedhof?<br />

Wollen sie in dem Grab<br />

beigesetzt werden, in dem<br />

die Eltern von Isolde Bertram<br />

schon beerdigt wurden?<br />

Der Vorteil ist, dass das<br />

Grab schon angelegt ist, der<br />

Nachteil allerdings der, dass<br />

der Friedhof relativ weit von<br />

ihrem Häuschen entfernt<br />

liegt.<br />

Bestattungen<br />

Imhoff<br />

An 365 Tagen rund um die<br />

Uhr für Sie dienstbereit!<br />

www.bestattungen-imhoff.de<br />

Die Erinnerung ist das einzige Paradies,<br />

aus dem wir nicht vertrieben werden können.<br />

(Jean Paul)<br />

Dienstag, 4. Oktober 2011<br />

er Bestatter kann seinen Kunden zahlreiche Informationen über Kosten, Rechtliches und die Bestattungsarten geben. Foto: dpa<br />

■ Bestattungsart?<br />

Soll es eine Erdbestattung<br />

oder eine Feuerbestattung<br />

werden? Erdbestattung<br />

heißt: Am Beerdigungstag<br />

wird der Sarg beigesetzt.<br />

Feuerbestattung dagegen<br />

bedeutet, dass der Sarg zunächst<br />

im Krematorium eingeäschert<br />

und dann die Urne<br />

beigesetzt wird.<br />

■ Kirchliche oder weltliche<br />

Trauerfeier?<br />

Isolde Bertram, das sagt sie<br />

ganz deutlich, wünscht sich<br />

für sich eine kirchliche Beerdigung.<br />

Sie ist katholisch und hat<br />

zu ihrer Pfarrgemeinde einen<br />

lockeren Kontakt, weil sie dort<br />

in der Nachbarschaftshilfe<br />

engagiert ist.<br />

beispieLrechnung:<br />

WeLche Kosten zusammenKommen<br />

Folgende Kosten führt die<br />

Mitarbeiterin des Bestatters<br />

dem Ehepaar Bertram auf:<br />

Bestatterleistungen wie zum<br />

Beispiel Sarg und/oder Urne,<br />

Transport vom Sterbeort<br />

zum Krematorium oder<br />

Friedhof,Übernahme sämtlicher<br />

Behördengänge.<br />

Fremdleistungen wie beispielsweise<br />

Traueranzeige in<br />

der Zeitung, Trauerkarten,<br />

Blumenschmuck. Kommunale<br />

Gebühren wie zum Bei-<br />

Da Kurt Bertram vor vielen<br />

Jahren aus der evangelischen<br />

Kirche ausgetreten ist und sich<br />

selber auch als Agnostiker bezeichnet,<br />

ist für ihn klar,dass er<br />

mit einer weltlichen Feier von<br />

dieser Welt verabschiedet werden<br />

soll. Er hat sich schon ein<br />

paar Homepages von Trauerrednern<br />

angeschaut, erfährt<br />

aber jetzt im Gespräch, dass<br />

natürlich auch der Bestatter<br />

einen entsprechenden Redner<br />

vermitteln kann.<br />

thomas multhaup<br />

spielEinäscherungsgebühren, Benutzung der<br />

Friedhofsräumlichkeiten,<br />

Graböffnung und – Schließung.<br />

Die Sterbefallberaterin<br />

weist das Ehepaar<br />

Bertram auch noch darauf<br />

hin, dass auch ein „Trauermahl<br />

oder Leichenschmaus“<br />

Geld koste.Und<br />

ob sie sich zum Thema<br />

Grabstein und Grabpflege<br />

auch einmal Gedanken<br />

machen wollten? tm


Dienstag, 4. Oktober 2011<br />

Bestattungsinstitut<br />

Anton Wimmer<br />

85354 Freising • Kammergasse 2 (Ecke Biberstraße)<br />

LosLassen – Der trauer-ratgeber Seite 7<br />

Der Vorsorgevertrag wird unterschrieben<br />

Beim nächsten Gespräch<br />

it der Mitarbeiterin des<br />

usgewählten Bestattungsnternehmens<br />

hat diese<br />

chon etliche Unterlagen<br />

ür den Vorsorgevertrag hererichtet.<br />

Diese gleichzeitig<br />

orrekte, aber nicht verkäuerisch<br />

wirkende Art gefällt<br />

urt und Isolde Bertram.<br />

Auch sie selber sind heute<br />

esentlich entspannter als<br />

eim ersten Gespräch und<br />

aben manche Entscheiungen<br />

im Vorfeld getrofen.<br />

Sie haben sich für eien<br />

Grabneukauf auf dem<br />

riedhof entschieden, der<br />

ohnungsnah liegt. Auch<br />

enn ihnen die daraus reultierende<br />

Entscheidung<br />

icht leichtgefallen ist, nämich<br />

das elterliche Grab bei<br />

ächster Gelegenheit aufulassen,<br />

also nicht weiter<br />

ehalten zu wollen.<br />

Außerdem haben sie sich<br />

ür die Feuerbestattung entchieden<br />

und wissen, dass<br />

ie jetzt gleich im Rahmen<br />

er Vorsorge eine entsprehende<br />

Verfügung beim<br />

estatter unterschreiben<br />

erden.<br />

Ja, und dann haben sie an<br />

inem bestimmten Punkt<br />

ange überlegt. Als sie sich<br />

en Friedhof angeschaut<br />

atten und mit einem Mitrbeiter<br />

der Friedhofserwaltung<br />

ins Gespräch<br />

ekommen waren, hatte<br />

ieser auf einmal von der<br />

öglichkeit der Baumbetattung<br />

gesprochen, die es<br />

uf diesem Friedhof gäbe.<br />

aumbestattung, das heißt:<br />

ie Urnen werden am Fuß<br />

ines bestimmten Baumes<br />

eigesetzt.<br />

Kurt Bertram hätte diese<br />

rt der Bestattung sehr geallen,<br />

gerade auch, weil er<br />

in Gartler und Naturfan<br />

ar. Außerdem hätte es<br />

eine Grabpflege und keien<br />

Grabstein gebraucht.<br />

och da seine Frau sich mit<br />

ieser Vorstellung gar nicht<br />

nfreunden konnte, hatten<br />

ie sich schließlich auf die<br />

lassische Variante geeinigt:<br />

in schönes Urnengrab auf<br />

inemUrnenfeld, das ihnen<br />

eiden gefiel.<br />

Auch ein kleiner Grabtein<br />

sollte daraufgesetzt<br />

erden und weil die Kinder<br />

a so weit weg lebten, sollte<br />

ine überschaubare Dauerrabpflege<br />

dann ebenfalls<br />

ewährleistet sein. Dass<br />

as keine Bestatterleistunen<br />

sind und eben nicht im<br />

orsorgevertrag auftauchen<br />

ürden, das wusste das Eheaar<br />

Bertram inzwischen;<br />

ie waren fast schon richtie<br />

Profis. Darüber mussten<br />

ie manchmal sogar selber<br />

chmunzeln.<br />

Seit Wochen liegt das Ehepaar Betram schon Geld zur Seite, damit ihre Beerdigung nicht zur finanziellen Belastung für die Kinder wird. Foto: dpa<br />

Gedanken über den Text<br />

der Todesanzeige und des<br />

Sterbebildes hatten sie<br />

sich ebenfalls schon zu<br />

Lebzeiten gemacht. Ihre<br />

Textvorschläge hatten sie<br />

jetzt ebenfalls schon dabei,<br />

was die Mitarbeiterin<br />

des Bestatters inzwischen<br />

nicht mehr wirklich überraschte.<br />

Auch Musik, die<br />

insbesondere in der Aussegnungshalle<br />

am Friedhof<br />

gespielt werden sollte,<br />

hatten beide schon ausgesucht.<br />

So sehr sie sich ein gepflegtes<br />

Grab wünschten,<br />

so waren sie sich doch<br />

auch einig, am Tag der Bestattung<br />

keine Blumenberge<br />

auf ihren Gräbern haben<br />

zu wollen. Sie hatten<br />

sich überlegt, in der Traueranzeige<br />

in der Zeitung<br />

stattdessen um Spenden<br />

für einen Hospizverein,<br />

der in ihrer Stadt ansässig<br />

war, zu erbitten. Schließlich,<br />

auch das ließ Kurt<br />

Bertram noch festhalten,<br />

sollte bei seiner Trauerfeier<br />

Peter Singer, der gute<br />

Freund, am Grab einen<br />

kleinen Nachruf sprechen.<br />

Dank dieser guten<br />

Vorbereitung und kla-<br />

ren Entscheidungen war der<br />

Vorsorgevertrag relativ zügig<br />

aufgesetzt, die nötige Summe<br />

ausgerechnet und der Vertrag<br />

unterschriftsbereit. Das Ehepaar<br />

Bertram hatte schon vor<br />

einigen Wochen eine, richtiger:<br />

zwei Sterbegeldversicherungen<br />

abgeschlossen, um den Betrag<br />

im Lauf der Jahre ansparen zu<br />

können.<br />

Das günstigste Angebot hatte<br />

eine Wartezeit von drei Jahren<br />

vorgesehen, das heißt, sollte<br />

innerhalb dieser Zeit der Versicherungsnehmer<br />

versterben,<br />

würde erbzw. der eingesetzte<br />

Begünstigte keine Leistungen<br />

Bestattungsvorsorge<br />

Sterbegeldversicherung<br />

Erd-,Feuer-und<br />

Seebestattung<br />

Überführung im<br />

In- und Ausland<br />

erhalten. Obwohl sie hofften,<br />

noch viele schöne Jahre miteinander<br />

erleben zu dürfen,<br />

hatten sie sich dagegen entschieden.<br />

Stattdessen hatten<br />

sie den Vertrag bei einer Gesellschaft<br />

gewählt, die ohne<br />

Gesundheitsprüfung mit der<br />

ersten Beitragszahlung auch<br />

im Sterbefall einstehen würde.<br />

Das war etwas teurer, schien<br />

ihnen aber risikoloser.<br />

Als Bezugsberechtigter wurde<br />

in diesem Fall das Bestattungsunternehmeneingetragen.<br />

Die Mitarbeiterin des Bestattungsunternehmens<br />

weist<br />

sie freundlich, aber trotzdem<br />

Wir begleiten Sie<br />

im Trauerfall<br />

bestimmt darauf hin, dass sowohl<br />

die Kinder, wie auch der<br />

Vorsorgebevollmächtigte von<br />

dieser Versicherung, aber auch<br />

vom VorsorgevertragKenntnis<br />

erhalten sollten. Würde nämlich<br />

im Todesfall ein anderer<br />

Bestatter beauftragt, dann kämen<br />

Abschlagszahlungen auf<br />

die Erben zu.<br />

Als auch das unter Dach und<br />

Fach ist, freuen sich die Bertrams<br />

auf eine schöne Wanderwoche<br />

in Südtirol, bevor sie<br />

noch die Themen Grabkauf,<br />

Grabpflege und Grabstein gemeinsam<br />

anpacken wollen.<br />

seit 1970 in Freising<br />

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Seite 8<br />

LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />

So sehr sich die Bertrams der<br />

eiklen Thematik „Sterben und<br />

eerdigung“ in den letzten Wohen<br />

auch gewidmet haben, so<br />

ehr können sie aber auch im<br />

rlaub davon lassen und ihren<br />

uhestand einfach genießen.<br />

um einen sind die wichtigsten<br />

inge jetzt ja auch geklärt, zum<br />

nderen haben sie sich ja auch<br />

eshalb so intensiv damit bechäftigt,<br />

um nicht im Hinterkopf<br />

mmer den Gedanken haben zu<br />

üssen: „Was wäre wenn?“<br />

Ein paar Tage nach ihrer<br />

Blickpunkt Grab: Wunsch nach<br />

einem geschmackvollen Andenken<br />

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Seit1984<br />

Rückkehr suchen sie zunächst<br />

die Friedhofsverwaltung auf.<br />

Sie möchten sich noch einmal<br />

etwas ausführlicher über das<br />

Thema „Grabkauf“ informieren<br />

lassen. Bei der Terminabsprache<br />

wurden sie gefragt, ob denn ein<br />

aktueller Sterbefall vorläge, was<br />

sie erfreulicherweise verneinen<br />

konnten.<br />

Der Friedhofsmitarbeiter, mit<br />

dem sie das Gespräch führen,<br />

informiert sie über die Grabfelder,<br />

woUrnengräber sind, aber<br />

auch darüber, welches Grabzei-<br />

Rechtsanwältin<br />

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Erbrecht und<br />

rechtliche Vorsorge fürs Alter<br />

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Dienstag, 4. Oktober 2011<br />

Die Pflege des Grabes kann in Eigenregie erfolgen, aber auch durch einen beauftragten Friedhofsgärtner.<br />

chen, also Holzkreuz oder<br />

Grabstein wo gesetzt werden<br />

könne. Ein wichtiges Thema<br />

sei das Grabnutzungsrecht.<br />

Häufiger werde hierbei von<br />

Grabkauf gesprochen. Beim<br />

erstmaligen Grabkauf würde<br />

das Grabnutzungsrecht für<br />

zehn Jahre erworben, bei einer<br />

Belegung mit einer zweiten<br />

Urne würde dann wieder<br />

auf die vollen zehn Jahre verlängert<br />

werden müssen.<br />

Das Ehepaar Bertram besichtigt<br />

mit dem Friedhofsmitarbeiter<br />

einige der möglichen<br />

Grabplätze und notiert<br />

sich die Grablagen, die ihm<br />

besonders zusagen. Natürlich<br />

gäbe es keine Garantie, dass<br />

diese Grabstätten dann noch<br />

unbelegt seien, wenn Familie<br />

Bertram sie irgendwann einmal<br />

braucht.<br />

Auch wenn ihnen das klar<br />

ist, verzichten die Bertrams<br />

auf einen sofortigen Kauf,<br />

schließlich ist er nur mit momentan<br />

unnötigen Kosten<br />

verbunden. Allerdings legen<br />

sie den Zettel mit den notierten<br />

Grabstellen anschließend<br />

in ihren Vorsorgeordner, damit<br />

sie am TagXnicht kopflos<br />

umeinandersuchen müssen.<br />

Schließlich besuchen sie<br />

Die Leistungen Der JahresgrabpfLege im ÜberbLick<br />

n Befreiung des Grabbeetes von Verschmutzungen<br />

(Laub, Äste, Unkraut, etc.)<br />

n Düngung der Pflanzen<br />

n Schnitt der Pflanzen nach fachmännischen<br />

Gesichtspunkten<br />

n Gießen der Pflanzen<br />

n Erneuerung der Anlage nach Einsenkschäden<br />

(was bei einem Urnengrab aber zu vernachlässigen<br />

ist)<br />

am selben Tag noch einen<br />

Friedhofsgärtner, der ganz<br />

in der Nähe des Friedhofes<br />

sein Geschäft hat. Sie erklärendem<br />

Inhaber ihr Anliegen<br />

und erhalten zunächst eine<br />

kurze persönliche Beratung.<br />

Zum Nachlesen gibt er ihnen<br />

eine Informationsbroschüre<br />

mit. In dieser zählt die Treuhandgesellschaft<br />

bayerischer<br />

Friedhofsgärtner mbH folgende<br />

Leistungen auf, die<br />

zu einer Jahresgrabpflege im<br />

Rahmen einer Dauergrabpflege<br />

gehören.<br />

Der Friedhofsgärtner erklärt<br />

ihnen: „Welche Leistungen<br />

in welchem Umfang an einer<br />

Grabstätte vorgenommen<br />

werden, das hänge natürlich<br />

vor allem von den konkreten<br />

Vereinbarungen des Grabpflegevertrages<br />

ab.“ Gefragt<br />

nach den Kosten, antwortet<br />

der Gärtner, dass er eben aus<br />

dem Grund noch keine exakten<br />

Angaben machen könne,<br />

man aber zurzeit mit etwa<br />

200 Euro im Jahr ein Urnengrab<br />

sehr schön pflegen und<br />

erhalten könne.<br />

Die Bertrams lassen sich<br />

ein paar Grabstellen nennen,<br />

die er in Pflege hat, und gehen<br />

anschließend nochmals über<br />

den Friedhof. Wassie sehen,<br />

gefällt ihnen ganz gut und sie<br />

beschließen, auch hinter diesen<br />

Punkt einen Haken zu<br />

setzen und in den nächsten<br />

Tagen mit dem Gärtner eine<br />

Vereinbarung zu treffen.<br />

Sie machen abends noch<br />

einmal eine ungefähre Kostenaufstellung.<br />

Ja, für das<br />

Geld, was ihrer beider Beerdigungen<br />

einmal kosten werden,<br />

könnten sie sich nahezu<br />

einen Kleinwagen kaufen.<br />

Aber sie finden, dass dieser<br />

Vergleich hinkt. Bis jetzt haben<br />

sie miteinander ein so<br />

dichtes und gutes Leben gehabt,<br />

da wollen sie nicht, dass<br />

der, der zurückbleibt, irgendwann<br />

vor einem anonymen<br />

Gräberfeld stehen muss und<br />

gar nicht weiß, wo der andere<br />

wirklich begraben liegt.<br />

Gleichzeitig haben sie alles<br />

so ausgewählt, dass ihren<br />

Kindern durch die Beerdigungskosten<br />

vom Erbe<br />

auch nicht zu viel weggeht,<br />

und sie frei und mit einem<br />

überschaubaren Budget entscheiden<br />

können, ob diese<br />

nach Ende der Grabnutzungsdauer<br />

die Grabstelle<br />

erhalten wollten oder nicht.<br />

thomas multhaup<br />

n Schmuck des Grabes mit Wintergrün und<br />

dauerhaften Gestecken<br />

n Grabschmuck (Kränze, Gestecke, Pflanzschalen,<br />

Blumensträuße) zu den Totengedenktagen<br />

oder persönlichen Gedenktagen<br />

n Jahreszeitliche wechselnde Bepflanzung<br />

mit Frühjahrs-, Sommer- und Herbstblumen.<br />

tm


Dienstag, 4. Oktober 2011<br />

Als vorerst letzten<br />

unkt auf der Liste haben<br />

ie Bertrams noch den<br />

esuch bei einem Steinetzbetrieb.<br />

Zunächst<br />

öchten sie sich Informaionen<br />

einholen, wie ein<br />

leiner Grabstein auf eiem<br />

Urnengrab gestaltet<br />

erden kann und welche<br />

osten damit verbunden<br />

ein werden.<br />

Doch Kurt Bertram<br />

reibt bei diesem Thema<br />

och ein anderer Aspekt<br />

m. Vor nicht allzu laner<br />

Zeit hat er gelesen,<br />

ass auch in Deutschand<br />

immer noch Steine<br />

u Grabsteinen verarbeiet<br />

werden, die Kinder in<br />

eit entfernten Ländern<br />

us Steinbrüchen herauslopfen.<br />

„Kinderarbeit“,<br />

as ist eine Vorstellung,<br />

ie für den pensionierten<br />

ehrer vollkommen unenkbar<br />

ist.<br />

Er hat darüber hinaus in<br />

rfahrung gebracht, dass<br />

s eine Initiative gibt, die<br />

ich „XertifiX“ nennt. In<br />

hr lassen sich Steinmetzetriebe<br />

freiwillig zertiizieren<br />

und bestätigen,<br />

ass in ihren Betrieben<br />

olche durch Kinderarbeit<br />

roduzierten Steine nicht<br />

ingekauft und verarbeitet<br />

erden. Schließlich hat<br />

r noch entdeckt, dass<br />

ie Stadt <strong>München</strong> eine<br />

roschüre zu dem Thea<br />

herausgegeben hat:<br />

Grab- und Natursteine<br />

air einkaufen – ausbeuerische<br />

Kinderarbeit verindern.“<br />

Diesen Leitfaden hat<br />

r sich zusenden lassen<br />

nd aufmerksam gelesen.<br />

esonders hat ihn folender<br />

Abschnitt aus der<br />

roschüre berührt: „Wie<br />

o oft in der globalisierten<br />

irtschaft haben auch<br />

ie günstig importierten<br />

atursteine häufig ihren<br />

reis. Denn wie so oft wird<br />

er Kostenvorteil für den<br />

erbraucher auch hier auf<br />

em Rücken der Beschäfigten<br />

erzielt. Über die Areitsbedingungen<br />

bei der<br />

ewinnung und Verareitung<br />

von Naturstein in<br />

hina gibt es gegenwärtig<br />

eine verlässlichen Inforationen.<br />

Die Arbeitsbedingunen,<br />

unter denen Männer,<br />

rauen und selbst Kinder<br />

n indischen Steinbrüchen<br />

hr karges Auskommen<br />

erdienen, sind dank der<br />

echerchen einiger Hilfsrganisationen<br />

jedoch gut<br />

okumentiert.“<br />

Der Steinmetzbetrieb,<br />

en die Bertrams nun<br />

ufsuchen, ist Mitglied<br />

er Steinmetzinnung<br />

LosLassen – Der trauer-ratgeber Seite 9<br />

Steinarbeiten, die ans Herz gehen<br />

Steinmetzbetriebe fertigen auf Wunsch ihrer Kunden auch Entwürfe für einen Grabstein an. Foto: dpa<br />

<strong>München</strong>-Oberbayern; alle Innungsbetriebe<br />

haben sich der<br />

Aktion gegen Grabsteine aus<br />

Kinderarbeit angeschlossen. Der<br />

Steinmetz, der mit dem Ehepaar<br />

Bertram spricht, ist zunächst ein<br />

wenig überrascht, als ihn Kurt<br />

Bertram gleich zu Beginn des<br />

Gespräches anspricht und fragt,<br />

ob sie auch wirklich nur „saubere<br />

Steine“ verarbeiten würden.<br />

Aber er kann auf das XertifiX-<br />

Siegel verweisen.<br />

Die Eheleute Bertram erklären<br />

ihm, dass sie ja eigentlich viel zu<br />

früh dran seien, weil sie ja noch<br />

lange Jahre leben wollten, dass<br />

sie aber nach Möglichkeit vieles<br />

rechtzeitig geregelt haben woll-<br />

ten. Der Steinmetz spürt, dass<br />

die Bertrams tatsächlich willens<br />

sind, schon zu Lebzeiten ihren<br />

Grabstein in Auftrag zu geben.<br />

So setzt er sich mit ihnen zusammen<br />

und fragt beinahe zuerst<br />

nach der Grablage.<br />

Als die Bertrams ihm sagen,<br />

dass sie zwar ein bestimmtes<br />

Gräberfeld ins Auge gefasst<br />

hätten, aber noch kein Grab<br />

gekauft haben, rät er davon ab,<br />

jetzt mehr als einen Entwurf<br />

anzufertigen. Vielleicht sei in einigen<br />

Jahren auf diesem Gräberfeld<br />

keine Grabstelle mehr frei,<br />

sodass sie auf ein anderes Feld<br />

ausweichen müssten, wo dann<br />

kein solcher Grabstein aufge-<br />

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stellt werden dürfe.<br />

Diese ehrliche Beratung gefällt<br />

Kurt und Isolde Bertram.<br />

Sie haben sich im Vorhinein<br />

einige Gedanken gemacht, wie<br />

der Grabstein aussehen könne<br />

und was sie darauf stehen haben<br />

möchten. Der Steinmetz<br />

macht sich etliche Notizen und<br />

verspricht, sich in etwa 14 Tagen<br />

wieder bei ihnen zu melden,<br />

dann habe er eine Zeichnung<br />

angefertigt.<br />

Dann führt er sie noch in sein<br />

Lager,woverschiedenste Steine<br />

auf ihre Verarbeitung warten.<br />

Da ihm die Bertrams signalisiert<br />

haben, dass ihr Stein im Lauf der<br />

Jahre ruhig ein wenig Patina an-<br />

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setzen dürfe, zeigt er ihnen drei<br />

Steinarten, die er besonders geeignet<br />

findet. Zwei davon gefallen<br />

ihnen, der dritte sagt ihnen<br />

weniger zu.<br />

Man verabschiedet sich. Ehrlicherweise<br />

sind die Bertrams<br />

etwas gespannt, wie denn die<br />

Zeichnung für ihren Grabstein<br />

aussehen wird. Der Steinmetz<br />

hält Wort und ruft nach 14 Tagen<br />

an. Sein Vorschlag und sein<br />

Entwurf berühren das Ehepaar<br />

Bertram sehr.Der Steinmetz hat<br />

beim Gespräch offensichtlich<br />

nicht nur gut zugehört, sondern<br />

auch verstanden, wer sie sind<br />

und was sie sich wünschen.<br />

Das Motiv und die Schrift gefallen<br />

ihnen hundertprozentig.<br />

Auch der Kostenvoranschlag<br />

ist absolut in Ordnung. Da Bertrams<br />

auch Leute sind, die Nägel<br />

mit Köpfen mögen, fragen<br />

sie, welche Möglichkeit es gibt,<br />

jetzt doch schon einen Vertrag<br />

mit ihm zu schließen. Wiederum<br />

verweist der Steinmetz auf<br />

das fehlende Grab und rät ab,<br />

jetzt noch keinen Auftrag zu fixieren.Obwohl<br />

er es sonst nicht<br />

macht, gibt er den Bertrams eine<br />

Kopie seines Entwurfs mit, bittet<br />

sie aber ausdrücklich, damit nun<br />

nicht zu einem Mitbewerber zu<br />

gehen. Das sei Ehrensache, so<br />

wird ihm geantwortet.<br />

Der Entwurf findet im inzwischen<br />

gut gefüllten Ordner „Im<br />

Todesfall“ seinen Platz. Beide<br />

Bertrams wissen, dass im Fall<br />

des Falles derjenige, der den<br />

anderen zuerst verabschieden<br />

muss, auch den Wegzudiesem<br />

kompetenten und freundlichen<br />

Steinmetzbetrieb gehen wird.<br />

Gauting, Buchendorfer Straße 2, Tel. 089/8501215<br />

Thomas mulThaup


Seite 10<br />

LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />

Mit dem guten Gefühl, alles<br />

ichtige geregelt zu haben,<br />

ehrt das Ehepaar Bertram<br />

um Alltag zurück. Was sie<br />

ich gewünscht haben, wird ihen<br />

für sieben Jahregeschenkt:<br />

nbeschwerte Zeiten im Ruhetand.<br />

Doch dann wurde Isolde<br />

ertram krank.<br />

Kurt Bertram erinnert sich:<br />

ie aus heiterem Himmel war<br />

eieiner Routineuntersuchung<br />

ei seiner Frau Krebs diagnotiziert<br />

worden. Seitdem hatte<br />

ich ihr Leben vollkommen<br />

erändert. 52 Jahre waren sie<br />

un verheiratet, ja, bei der<br />

oldenen Hochzeit vor zwei<br />

ahren schien die Welt noch<br />

ollkommen in Ordnung zu<br />

ein. Und dann die Diagnose<br />

rebs. Anfangs hatten die be-<br />

Es ist Zeit, Abschied zu nehmen<br />

stichworthospiz<br />

Ein Hospital oder Hospitium<br />

warimMittelalter der Name<br />

von kirchlichen oder klösterlichen<br />

Herbergen für Pilger<br />

(Pilgerherberge), Bedürftige<br />

(Armenhaus), Fremde (Asyl)<br />

oder Kranke, und geht sodann<br />

später auf den Begriff<br />

über, der sich zum heutigen<br />

Krankenhaus wandelt.<br />

Der ursprüngliche Gedanke<br />

der „Beherbergung“ wurde<br />

im 19. Jahrhundert wieder<br />

aufgegriffen. Schon 1842<br />

gründete Madame Jeanne<br />

Garnier in Lyon (Frankreich)<br />

ein Hospiz, das sich speziell<br />

der Pflege Sterbender widmete.<br />

1879 öffneten die irischen<br />

Schwestern der<br />

Nächstenliebe das Our<br />

Lady's Hospice for the Care<br />

of the Dying in Dublin.<br />

handelnden Ärzte ihnen noch<br />

Hoffnung und Mut gemacht.<br />

Nach zwei schweren Operationen<br />

und der sich anschließenden<br />

Chemotherapie hatte<br />

es auch für ein paar Monate so<br />

ausgesehen, als ob seine Frau<br />

die heimtückische Krankheit<br />

tatsächlich besiegt hätte. Doch<br />

der Rückfall, der sich kurz darauf<br />

einstellte, hatte jede Hoffnung<br />

zunichte gemacht. Für<br />

Kurt Bertram waren das Krankenhaus<br />

und Besuche in der<br />

Reha in den vergangenen Monaten<br />

zum täglichen Programm<br />

geworden, für seine Frau waren<br />

die Behandlungen so lange gut<br />

ertragbar, so lange sie noch<br />

Hoffnung gehabt hatte.<br />

Vor einigen Wochen hatte<br />

schließlich der behandelnde<br />

Die moderne Hospizbewegung<br />

nimmt sich der Sterbenskranken,<br />

deren Angehörigen<br />

und der Trauernden an.<br />

Auslöser war für die Engländerin<br />

Cicely Saunders das<br />

Miterleben, dass der Tod in<br />

der modernen, industrialisierten<br />

Welt wenig Platz hatte<br />

und teilweise noch hat.<br />

Saunders sah das Leid der<br />

oft „abgestellten Sterbenden“<br />

und gründete mit der<br />

Vision, sterbenskranken<br />

Menschen einen Ort zu geben,<br />

an dem sie beschützt,<br />

ihrer Würde bewahrt und<br />

ohne Angst sterben konnten,<br />

1967 in London das erste<br />

Hospiz im Sinne der modernen<br />

Hospizbewegung,<br />

das St. Christopher's Hospice.<br />

tm<br />

Arzt ihm gegenüber ausgesprochen,<br />

was auch sie beide schon längst ahnten,<br />

insgeheim sogar wussten: Es<br />

würde keine Heilung mehr geben,<br />

die Lebenszeit von Isolde Bertram<br />

neigte sich immer schneller ihrem<br />

Ende zu.<br />

Niemals würde er diesen Tag vergessen.<br />

Wie hatte er in seiner Verzweiflung<br />

diesen Arzt beschimpft,<br />

der scheinbar so gemein und grausam<br />

zu ihm war. Doch bereits nach<br />

wenigen Tagen war er für seine Ehrlichkeit<br />

dankbar geworden. Zögerlich<br />

und ganz langsam hatte er es<br />

akzeptieren können und schließlich<br />

auch den Mut gefasst, mit seiner<br />

Frau darüber sprechen zu können.<br />

Natürlich hatten sie beide dabei<br />

manche Träne geweint.<br />

Doch sie hatten dadurch auch die<br />

Gelegenheit, sich an die eine oder<br />

andereschöne Begebenheit in ihrem<br />

Leben zu erinnern. Wie wohltuend<br />

war es in all dem Schweren, als<br />

sie sich in einem dieser Gespräche<br />

Danke dafür sagen konnten, dass<br />

sie sich bei allen Schwierigkeiten<br />

immer treu geblieben und den Weg<br />

gemeinsam gegangen waren.<br />

So aufgeregt und angespannt der<br />

inzwischen auch schon fast 80-jährige<br />

Herr Bertram war, erblieb sich<br />

auch treu, als der Arzt vorschlug,<br />

doch für die letzten Tage ein Hospiz<br />

in Betracht zu ziehen. Er hatte<br />

recherchiert und sich genau darüber<br />

informiert, was genau ein Hospiz ist.<br />

Kurt Bertram hatte sich das Hospiz<br />

in <strong>München</strong> angeschaut und war fasziniert<br />

von der Freundlichkeit, der<br />

Menschlichkeit und dem Bemühen,<br />

den Sterbenden ihre Menschenwürde<br />

auf jeden Fall zu erhalten, und ihr<br />

Leid nicht mit einer unpersönlichen<br />

Apparatemedizin zu verlängern. Genauso<br />

hatten sie es damals in ihrer<br />

Patientenverfügung festgelegt.<br />

Seitdem seine Frau im Hospiz ist,<br />

nimmt Kurt Bertram sein Telefon<br />

auch in der Nacht mit in das Schlafzimmer<br />

und legt es auf den Nachttisch.<br />

Er wartet auf einen Anruf<br />

und hofft gleichzeitig, dass er nicht<br />

Dienstag, 4. Oktober 2011<br />

Die Hospiz-Mitarbeiter versuchen den Sterbenden den Abschied<br />

so schön wie möglich zu machen. Foto: dpa<br />

kommt.Dennerweiß:Wenn<br />

jetzt mitten in der Nacht das<br />

Telefon geht, kann das nur<br />

das Hospiz sein. Das Pflegepersonal<br />

dort hat ihm<br />

fest versprochen, ihn auf<br />

jeden Fall anzurufen, wenn<br />

es mit seiner Frau wirklich<br />

zu Ende geht. Das Angebot,<br />

bei ihr im Zimmer zu übernachten,<br />

hatte er abgelehnt.<br />

Hin und wieder musste er<br />

auch seine vertrauten vier<br />

Wände zumindest für ein<br />

paar Stunden sehen.<br />

In den letzten Tagen waren<br />

auch die Kinder da gewesen;<br />

selbst sein in den<br />

USA lebender Sohn hatte<br />

sich auf den Weggemacht,<br />

um seine Mutter nochmals<br />

lebend zu sehen und ihr für<br />

alle Liebe, die sie ihm geschenkt<br />

hatte, zu danken.<br />

Kurt Bertram hatte gespürt,<br />

dass seine Frau auf<br />

diesen Besuch irgendwie<br />

gewartet zu haben schien.<br />

Nachdem sich Sohn Olaf<br />

verabschiedet hatte, war sie<br />

viel ruhiger als in den Tagen<br />

zuvor.<br />

Am nächsten Morgen<br />

klingelt sehr früh das Telefon.<br />

Kurt Bertram sieht die<br />

Nummer, aber er hätte sie<br />

gar nicht zu sehen brauchen,<br />

denn er kannte den Anrufer<br />

und seine Botschaft. Am<br />

anderen Ende der Leitung<br />

ist Kai, der freundliche Pfleger<br />

aus dem Hospiz. Seine<br />

Frau habe zwar eine ruhige<br />

Nacht gehabt, so sagt er,<br />

aber jetzt sähe es so aus, als<br />

würde der Todunmittelbar<br />

bevorstehen. Kurt Bertram<br />

ist seltsam gefasst und verspricht,<br />

so schnell wie möglich<br />

da zu sein.<br />

Er bestellt sich ein Taxi,<br />

denn er ist sich nicht sicher,<br />

ob er in dieser Verfassung<br />

ein guter Autofahrer sein<br />

wird. Während er auf das<br />

Taxi wartet, ruft er schnell<br />

seine Kinder an und bittet<br />

sie, in diesen Stunden und<br />

Minuten ganz fest an ihre<br />

Mutter zu denken.<br />

Angekommen im Hospiz<br />

eilt er ins Zimmer seiner<br />

Frau. Sie sei, so sagt es ihm<br />

Kai, vor ein paar Minuten<br />

verstorben – einfach aus<br />

ihrem letzten Nachtschlaf<br />

nicht mehr erwacht. Sofort<br />

macht sich Kurt Bertram<br />

Vorwürfe. Wäreerdoch nur<br />

in der Nacht dort geblieben.<br />

Kai beruhigt ihn und sagt,<br />

dass viele Sterbende einen<br />

Moment abwarten, wo sie<br />

wirklich ganz allein sind.<br />

Sterben, so sagt er, sei ganz<br />

offensichtlich, etwas sehr<br />

persönliches, fast intimes.<br />

Deshalb solle sich Herr Bertram<br />

bitte keine Vorwürfe<br />

machen.<br />

Nun könne er mit Zeit<br />

und in Ruhe Abschied nehmen.<br />

Das will Kurt Bertram<br />

gerne tun, doch zuvor ruft<br />

er seine beiden Kinder an.<br />

Tochter Franziska versichert<br />

ihm, sich von Hamburg aus<br />

schnellstmöglich auf den<br />

Weg zu machen. Seinem<br />

Sohn verspricht er, ihn am<br />

Abend anzurufen, doch jetzt<br />

brauche er einfach ein paar<br />

Stunden für sich. Als er mit<br />

seiner Frau allein ist, streichelt<br />

Kurt Bertram sie und<br />

beginnt zu weinen. Noch<br />

ist ihreHaut warm, aber der<br />

Todist ganz deutlich sichtund<br />

spürbar.<br />

Im Lauf der nächsten<br />

Stunden hat Kurt Bertram<br />

das Gefühl, als würde sich<br />

die Seele seiner Frau langsam<br />

verabschieden. Es ist<br />

eine eigenartige Stimmung,<br />

die er aber tief in sich nachklingen<br />

lässt, Schmerz,<br />

Trauer, aber auch Dankbarkeit<br />

und Friede sind in ihm.<br />

Gegen Mittag spürt er, dass<br />

er nun gut Abschied genommen<br />

hat. Er verabschiedet<br />

sich von seiner Frau.<br />

Danach geht er gefasst zu<br />

den Hospizmitarbeitern, bittet<br />

sie, dass seine Frau noch<br />

ein paar Stunden bei ihnen<br />

bleiben dürfe, denn seine<br />

Tochter wolle sich noch verabschieden.<br />

Gefragt, ob er<br />

jetzt irgendeine Unterstützung<br />

brauche, entgegnet er,<br />

dass er glaube, die Situation<br />

alleine zu bestehen. Wasdie<br />

Beerdigung anginge, da hätten<br />

seine Frau und er schon<br />

vor Jahren vorgesorgt.<br />

thomas multhaup


Dienstag, 4. Oktober 2011<br />

Seit über 40 Jahren<br />

für Sie da.<br />

Wirhelfen und begleiten<br />

• Bestattungen • Überführungen • Vorsorge<br />

Neuhausen |Leonrodstraße 9 | 139 88 30<br />

Feldmoching |Josef-Frankl-Straße 58a | 312 00 905<br />

Informationen unter www.bestattungsdienst-friede.de<br />

Tag&Nacht<br />

dienstbereit<br />

Ein Angehöriger oder Ihnen nahestehender<br />

Mensch ist verstorben?<br />

Sie möchten alle, die ihn gekannt und geschätzt<br />

haben,darüber in Kenntnis setzen?<br />

Dann hilft Ihnen eine Traueranzeige<br />

in Münchner Merkur und tz.<br />

Zuverlässig erreichen Sie Verwandte,<br />

Freunde, Nachbarn und Kollegen.<br />

Ab sofort haben Sie auch die<br />

Möglichkeit, die Traueranzeige durch<br />

ein s/w-Portraitfoto des Verstorbenen<br />

noch persönlicher zu gestalten.<br />

Telefon: (089) 53 06-311<br />

E-Mail: familienanzeigen@merkur-online.de<br />

LosLassen – Der trauer-ratgeber Seite 11<br />

Todesfall in der Familie: Die ersten Schritte<br />

Wenn ein Mensch stirbt, dann sollte Zeit für Trauer<br />

sein können. Doch es gibt eine Vielzahl von Dingen<br />

zu veranlassen und zu entscheiden. Die nachstehende<br />

Liste bietet Hilfestellungen an, um im Todesfall alle<br />

notwendigen Schritte unternehmen zu können, damit<br />

eine persönliche, angemessene und der Trauer Raum<br />

gebende Bestattung möglich wird.<br />

Hat der Verstorbene zu Lebzeiten Vorsorge getroffen<br />

oder Wünsche hinsichtlich der Bestattung hinter-<br />

Wichtiger hinWeis<br />

Punkte,die mit einem ✔ gekennzeichnet<br />

sind, müssen<br />

von Gesetzes wegen unbedingt<br />

beachtet werden. die<br />

anderen Punkte verstehen<br />

sich als hinweis oder anregung,<br />

woran man denken<br />

sollte und was möglich ist.<br />

Viele menschen fallen beim Verlust eines nahestehenden menschen<br />

unächst einmal in ein tiefes loch. Foto: dpa<br />

lassen, so sollte sein diesbezüglicher „Letzter Wille“<br />

nach Möglichkeit eins zu eins respektiert und umgesetzt<br />

werden. Gibt es keine Vorsorgebestimmungen,<br />

so haben die nächsten Angehörigen eines Verstorbenen<br />

das Recht und die Pflicht, die Bestattung zu organisieren.<br />

Dann entscheiden sie über Art und Umfang<br />

der Bestattung. Sind keine Angehörigen zu ermitteln,<br />

ordnet das Sozialamt in der Regel eine kostengünstige<br />

Beisetzung, eine Ordnungsamtsbestattung an.<br />

Die ersten und<br />

wichtigsten schritte<br />

Traueranzeigen mit Portraitfoto des Verstorbenen<br />

in Münchner Merkur und tz Die<br />

Ihr Bestattungsinstitut vor Ort berät Sie<br />

gerne oder wenden Sie sich direkt an uns:<br />

Die Planung einer Bestattung umfasst viele verschiedene<br />

Einzelpunkte. Gerade im Schock der<br />

ersten Tage fällt die Organisation dieser Dinge<br />

besonders schwer. Hier kompetent, unaufdringlich<br />

und entlastend an der Seite der Trauernden<br />

zu sein und zu helfen, gehört zu den Kernaufgaben<br />

eines qualifizierten Bestatters und aller an der<br />

Abwicklung des Sterbefalles beteiligten Dienstleister.<br />

Thomas mulThaup<br />

Unmittelbar nach eintritt des todes<br />

✔ ein arzt muss den Verstorbenen<br />

untersuchen und offiziell<br />

dentodfeststellen. er stellt den<br />

totenschein als wichtiges dokument<br />

aus.sollte die todesursachenichteindeutigfestzustellen<br />

sein, ist der arzt verpflichtet,<br />

weitere Untersuchungen zu veranlassen,<br />

was häufig die hinzuziehung<br />

der Polizei und eine<br />

gerichtsmedizinische Untersuchung<br />

bedeutet.<br />

Für viele trauernde ist das eine<br />

furchtbare situation: ein geliebter<br />

mensch ist beispielsweise<br />

bei einem häuslichen Unfall verstorben.<br />

man ist entsetzt und<br />

geschockt.Und dann ordnet der<br />

arzt noch eine weitere Untersuchung<br />

des Verstorbenen an!<br />

doch kein arzt tut dies,weil er<br />

jemandem damit etwas unterstellen<br />

möchte.das Gesetz verpflichtet<br />

ihn dazu.<br />

Grundsätzlich gilt: die benachrichtigung<br />

eines arztes<br />

Wenn ein geliebter mensch stirbt, haben die angehörigen Zeit,<br />

abschied zu nehmen. Foto: dpa<br />

sollte immer der erste schritt<br />

sein. stirbt ein mensch daheim,<br />

dürfen die angehörigen<br />

nicht länger als vier<br />

stunden warten, bis sie den<br />

arzt informieren.<br />

tritt der tod im Krankenhaus<br />

oder einer Pflegeeinrichtung<br />

ein, die von Ärzten betreut<br />

wird, erfolgt die benachrichti-<br />

DUBIST NICHT MEHR DA,<br />

WO DU WARST,<br />

ABER DU BIST ÜBERALL,<br />

WO WIR SIND.<br />

FRANZ SCHMIDT<br />

*5.SEPTEMBER 1939 †28. APRIL 2010<br />

IN LIEBE:<br />

GABY UND HORST MIT SVEN UND TANJA<br />

BIRGIT UND ANTON SCHMIDT<br />

DIE BEERDIGUNG FINDET MITTWOCH,<br />

DEN 5. MAI 2010, 11 UHR,<br />

AUF DEM NEUEN FRIEDHOF STATT.<br />

Musteranzeige<br />

gung des arztes im regelfall<br />

durch diese einrichtung.<br />

n benachrichtigung enger<br />

Verwandter, um weitere<br />

schritte zu besprechen.<br />

n nachforschungen, ob der<br />

Verstorbene zu lebzeiten<br />

seinen Willen hinsichtlich<br />

seiner bestattung hinterlassen<br />

hat. Tm<br />

Erinnerung ist ein Fenster<br />

durch das ich Dich sehenkann,<br />

wann immer ich will.<br />

TamaraSchneider<br />

3. Januar 1986<br />

28. April2010<br />

Die Beerdigung findet Mittwoch,<br />

den 5. Mai 2010, 11 Uhr,<br />

auf dem Neuen Friedhof statt.<br />

Musteranzeige


Seite 12<br />

LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />

Wahl des Bestatters und der Grabstätte<br />

✔ Suche nach Grabstätte<br />

Ist ein Grab im Familienbeitz,<br />

das heißt, das Grabnutungsrecht<br />

ist für eine betimmte<br />

Zahl von Jahren erorben,<br />

dann gibt es eine Urunde,<br />

auf der neben dem<br />

aufdatum auch die Grablage<br />

ngegeben ist.<br />

Auch wenn die Grabnutungsgebühr<br />

noch für einige<br />

ahre entrichtet ist, sind häufig<br />

ommunale Gebühren für eie<br />

Verlängerung der Grabstätennutzung<br />

einzuplanen.<br />

Ein Grabneukauf sollte in<br />

uhe und nach einer Ortsbeichtigung<br />

am ausgewählten<br />

riedhof erfolgen. Wer als Anehöriger<br />

zu diesem Zeitunkt<br />

schon eine Vorstellung<br />

on einem möglichen Grabtein<br />

hat, sollte fragen, ob diee<br />

Art von Grabstein an dem<br />

ewählten Feld aufgestellt<br />

erden kann. Unter Umstänen<br />

gibt es hier sehr genaue<br />

orschriften seitens der Friedofsverwaltung.<br />

✔ Wahl des<br />

Bestattungsunternehmens<br />

Sicher sind Angehörige unittelbar<br />

nach dem Todeines<br />

eliebten Menschen angespanner,<br />

aufgewühlter als sonst. Desalb<br />

haben sie das Recht, manhe<br />

Frage auch zweimal zu stelen.<br />

Bestatter sind mit dieser<br />

ondersituation vertraut. Da es<br />

m den einmaligen Abschied<br />

on einem geliebten Menschen<br />

eht, ist es für die Hinterbliebe-<br />

Es lebe der Friedhof!<br />

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Öffnungszeiten: Mo.–Fr.8–12 u. 14–18 Uhr •Samstag 8–12.30 Uhr<br />

Dienstag, 4. Oktober 2011<br />

Wer auf See bestattet werden will, muss eine schriftliche Willenserklärung aufsetzen. Foto: dpa<br />

nen wichtig, sicher und mit einem<br />

guten Gefühl entscheiden<br />

zu können. Um einen würdigen<br />

Abschied zu gestalten, braucht<br />

es Beratung und Information, zu<br />

der auch zuverlässige Preisnennungen<br />

gehören.<br />

Dienstleistungen des<br />

Bestatters:<br />

n Abholung des Leichnams<br />

Wer daheim Abschied nehmen<br />

möchte, hat dafür Zeit.<br />

Der Leichnam darf bis zu 36<br />

Stunden – in einigen Bundesländern<br />

24 Stunden –inder<br />

Wohnung bleiben, bis er in<br />

eine öffentliche Leichenhalle<br />

überführt werden muss.<br />

✔ Festlegung Bestattungsart<br />

Möglich sind inzwischen<br />

eine Reihe verschiedener Bestattungsarten.<br />

Abgesehen<br />

von der Erdbestattung setzen<br />

die meisten Bestattungsarten<br />

eine Einäscherung voraus.<br />

Die Bestattungsart sollte im<br />

Einklang mit dem Lebensstil<br />

und der persönlichen Überzeugung<br />

des Verstorbenen<br />

sein.<br />

Für folgende<br />

Bestattungsarten braucht<br />

es eine Verfügung:<br />

Einäscherung<br />

n Verfügung zur Einäscherung<br />

oder Kremierung:<br />

Eine handschriftliche Verfügung<br />

kann so lauten: „Ich<br />

(Vor- und Nachname), wünsche<br />

nach meinem Tode feuerbestattet<br />

zu werden. Ort,<br />

Datum, Unterschrift.“<br />

Diese Verfügung kann auch<br />

von den engsten Angehörigen<br />

nach Eintritt des Todes ausgestellt<br />

werden. Gegen den Willen<br />

auch nur eines dieser engsten<br />

Angehörigen darf allerdings<br />

keine Einäscherung erfolgen.<br />

Seebestattung<br />

n Seebestattungsverfügung:<br />

Zu jeder Seebestattung ist eine<br />

schriftliche Willenserklärung<br />

erforderlich. Sie doku-<br />

mentiert den Wunsch<br />

des Verstorbenen oder<br />

durch die Hinterbliebenen,<br />

auf See bestattet zu<br />

werden.<br />

Erledigung folgender<br />

Behördengänge und<br />

Terminierung:<br />

n Absprache des Bestattungstermins<br />

mit der<br />

Friedhofsverwaltung.<br />

Haben Angehörige einen<br />

bestimmten Terminwunsch,<br />

sollten sie diesen<br />

dem Bestatter sehr<br />

schnell mitteilen. Da die<br />

Terminvergabe beispielsweise<br />

in <strong>München</strong> zentral<br />

erfolgt, wird er zwar<br />

versuchen, den Wunschtermin<br />

zu erhalten, kann<br />

das aber nicht versprechen<br />

oder gar garantieren.<br />

n Absprache über die<br />

Nutzung der Trauer- oder<br />

Leichenhalle<br />

n Auswahl des Sarges/<br />

der Urne<br />

n Ankleiden des Leichnams,<br />

Einbettung in den<br />

Sarg, Sargbeigaben<br />

(Fortsetzung auf Seite 11)<br />

Sie nehmen Abschied,<br />

alles anderemachenwir<br />

• Bestattungen<br />

• Vorsorge<br />

Wir beraten Sie kompetent, umfassend<br />

und individuell.<br />

Tag & Nacht<br />

erreichbar<br />

Damenstiftstr. 7l80331 <strong>München</strong><br />

=> S-Bhf Karlsplatz (Stachus)<br />

Telefon 235 06 70


Dienstag, 4. Oktober 2011<br />

(Ein Verstorbener muss nicht mit einem<br />

speziellenLeichenkleidangezogensein.<br />

Auch eigene Kleidung ist möglich und<br />

persönlicher.)<br />

n Umfang der Bestattungsfeier.<br />

n Absprache mit dem zuständigen<br />

Pfarramt. (Das zuständige Pfarramt<br />

sollte ebenfalls zeitnah über den Sterbefall<br />

informiert sein, damit die Terminabsprache<br />

für das Trauergespräch<br />

it den Angehörigen und für die Betattung<br />

so schnell wie möglich erfolen<br />

kann.)<br />

Aufsetzen einer Todesanzeige.<br />

Vorbereitung der Trauerdrucksachen:<br />

rauerkarten, Sterbebilder.<br />

Blumenschmuck für die Bestattungseier.<br />

Bestellung von Blumenschmuck,<br />

andsträußen, Kränzen für die Bestatungsfeier<br />

und eventuell den Gottesienst<br />

(mit dem zuständigen <strong>Seelsorge</strong>r<br />

orher absprechen) bei einem Gärtner.<br />

Suche nach einem Trauerredner,<br />

wenn der Verstorbene das bestimmt hat<br />

der keiner Religionsgemeinschaft anehört.<br />

Suche nach Trauermusik – Musikkaelle<br />

– Trauerfeiersänger.<br />

Reservierung einer Lokalität für den<br />

eichenschmaus – Einladung von Beannten<br />

und Verwandten.<br />

Kondolenzbuch besorgen, falls geünscht.<br />

Meldung des Todesfalls beim zutändigen<br />

Standesamt und Beantraung<br />

der Sterbeurkunden.<br />

ierfür wird benötigt:<br />

Totenschein<br />

Personalausweis/Geburtsurkunde/<br />

eiratsurkunde. Bei Geschiedenen<br />

cheidungsvermerk oder Scheidungsrteil<br />

mit Rechtskraftvermerk.<br />

Sterbeurkunde des Ehegatten, falls<br />

er Verstorbene verwitwet war.<br />

as Bestattungsunternehmen überimmt<br />

auch diese Behördengänge.<br />

Wenn der Verstorbene keine<br />

deutschen Papiere besitzt<br />

Ist der Verstorbene ausländischer<br />

erkunft, so müssen die Dokumente,<br />

ie nicht von deutschen Behörden ausestellt<br />

sind, in offizieller Übersetzung<br />

orliegen.<br />

Sterbeurkunden: Wozu? Wie viele?<br />

Nach einem Sterbefall ist für die Hinerbliebenen<br />

die Sterbeurkunde das<br />

ichtigste Dokument, um Rechtsbelan-<br />

ge und -geschäfte eines Verstorbenen<br />

fortführen oder zu Ende bringen zu können.<br />

Sie wird inDeutschland von dem<br />

Standesamt ausgestellt, in dessen Bezirk<br />

sich der Sterbefall ereignete, was nicht<br />

immer gleichbedeutend mit dem Wohnort<br />

sein muss.<br />

Grundlage für die Ausstellung einer<br />

Sterbeurkunde ist der Sterbeeintrag im<br />

Sterberegister des Standesamtes. Die<br />

Urkunde weist Geburts- und Sterbedatum<br />

(Sterbeort und -zeit) sowie den Namen<br />

des möglicherweise vorhandenen<br />

oder vorverstorbenen Ehepartners sowie<br />

das Dienstsiegel des ausstellenden<br />

Standesamtes und den Namen des beurkundenden<br />

Standesbeamten aus.<br />

Sterbeurkunden für Rentenzwecke<br />

sowie für die Sozialversicherung werden<br />

kostenfrei ausgestellt. Sie tragen<br />

einen Aufdruck, aus dem die Zweckbestimmung<br />

hervorgeht. Jede weitere Sterbeurkunde<br />

kostet seit 2009 nach Maßgabe<br />

von Landesrecht zehn Euro.<br />

Da Banken und Versicherungen oft<br />

auf der Vorlage einer Sterbeurkunde im<br />

Original bestehen, sollte die Anzahl der<br />

Sterbeurkunden eher großzügig bemessen<br />

werden.<br />

Man sollte darauf achten, dass man<br />

mit der Aushändigung der Sterbeurkunden<br />

alle im Original vorgelegten Papiere<br />

und Dokumente zurückbekommt.<br />

Wenn ein Angehöriger<br />

im Ausland stirbt<br />

Stirbt ein Angehöriger im Ausland,<br />

stellt das Standesamt dort eine Sterbeurkunde<br />

aus. Mit der ausländischen<br />

Sterbeurkunde können die Angehöri-<br />

LosLassen – Der trauer-ratgeber Seite 13<br />

Die (Friedhofs-)Gärtnereien der Region stellen auf Wunsch der Angehörigen die Trauerkränze zusammen. Fotos: dpa<br />

Im Kondolenzbuch können Angehörige und<br />

Freunde ihre Anteilnahme mitteilen.<br />

gen dann, falls dies beispielsweise im<br />

Zusammenhang mit der Beantragung<br />

eines Erbscheines erforderlich ist, über<br />

den örtlichen Standesbeamten in<br />

Deutschland oder die deutsche Auslandsvertretung<br />

die Ausstellung einer<br />

nachbeurkundenden deutschen Sterbeurkunde<br />

durch das Standesamt I in Berlin<br />

(Rückerstr. 9,10119 Berlin, Telefon<br />

030/90207-0) beantragen.<br />

n Meldung des Todesfalls<br />

✔ Beim Arbeitgeber des Verstorbenen,<br />

sofern er noch berufstätig war<br />

n Bei Bekannten und Verwandten<br />

n Bei Vereinen, Organisationen und<br />

eventuell dem ehemaligen Arbeitgeber,<br />

falls eine Teilnahme an der Bestattungsfeier<br />

erwünscht ist.<br />

Praktischer Hinweis:<br />

Wenn ein alleinstehender Mensch<br />

verstorben ist, sollte auch an Nachstehendes<br />

gedacht werden:<br />

n Versorgung von Haustieren.<br />

n Wasser und Gas in der Wohnung abstellen.<br />

Thomas mulThaup


Seite 14<br />

LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />

Auch nach der<br />

Bestattung warten<br />

noch wichtige<br />

Aufgaben auf die<br />

Hinterbliebenen.<br />

Danksagungsanzeige in<br />

der Zeitung oder Danksagungskarten<br />

Abmeldung bei Krankenkasse,<br />

Rentenkasse, Sozialamt,<br />

Versorgungsamt<br />

Falls Betriebsrenten gezahlt<br />

werden: Abmeldung<br />

beim ehemaligen<br />

Arbeitgeber<br />

Kündigung von laufenden<br />

Zahlungen wie<br />

Miete, Einzugsermächtigungen,<br />

Daueraufträgen,<br />

Bankkonten, Fernsehund<br />

Rundfunkgebühren,<br />

Telefon, Mobiltelefon,<br />

Internet, Versicherungen,<br />

Zeitschriften sowie Vereins-<br />

und sonstigen Mitgliedsbeiträgen<br />

Antrag auf Rentenfortzahlung<br />

(¼ Jahr) beim Rententräger<br />

stellen (dafür<br />

wird eine Kopie der Sterbeurkunde<br />

benötigt)<br />

Handschriftliches oder<br />

nicht amtliches Testament,<br />

sofern vorhanden,<br />

nach Auffinden an das<br />

Nachlassgericht übergeben,<br />

dann eine ausreichende<br />

Anzahl von Erb-<br />

Kündigungen und Steuerfragen<br />

Ihr Partner imMünchner Südostenfür:<br />

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–ganzjährige Grabbetreuung und<br />

mehrjährige Dauergrabpflege<br />

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VonDer PfLege<br />

bis zum grabstein<br />

■ grabpflege<br />

Natürlich pflegen viele Angehörige<br />

die Grabstätte selber.<br />

Wer das aber nicht übernehmen<br />

kann undwill,kann<br />

einen Gärtner mit einer Dauergrabpflege<br />

beauftragen.<br />

Dieanfallenden Kosten richten<br />

sich nach der Art des<br />

Grabes (beispielsweise Urnen-,<br />

Einzel- oder Doppelgrab),<br />

der gewünschten<br />

Bepflanzung und der Vertragslänge.<br />

■ grabeinfassung<br />

und grabstein<br />

Dienstag, 4. Oktober 2011<br />

Wird die Bestattung eines nahen Angehörigen nicht aus dem Nachlass bezahlt, können die Kosten anteilig steuerlich geltend gemacht werden.<br />

scheinen beantragen<br />

■ Räumung der Wohnung<br />

■ Abmeldung Kfz – Abmeldung<br />

der Kfz-Steuer beim<br />

Finanzamt<br />

■ Benachrichtigung von Geschäftspartnern<br />

■ Meldung beim Finanzamt<br />

und Erstellung einer Steuererklärung<br />

■ Nachsendeantrag bei der<br />

Post stellen<br />

Wichtiger Hinweis:<br />

Bestattungskosten eines<br />

nahen Angehörigen können<br />

steuerlich geltend gemacht<br />

werden, soweit sie nicht aus<br />

dem Nachlass gezahlt werden<br />

können und nicht durch Ersatzleistungen<br />

(zum Beispiel<br />

Sterbegeldversicherung oder<br />

Kapitallebensversicherung)<br />

gedeckt sind. Aufwendungen<br />

bis zu einer Höhe von 7500 Euro<br />

einschließlich Grabstein<br />

werden von den Finanzämtern<br />

als noch angemessen angesehen.<br />

Nicht abzugsfähig sind mit-<br />

telbare Bestattungskosten wie<br />

beispielsweise:<br />

■ Bewirtung von Trauergästen<br />

■ Trauerkleidung<br />

■ Reisekosten<br />

thomas multhaup<br />

Bei Erdbestattungen werden<br />

in der Regel Grabeinfassungen<br />

und Grabsteine amGrab<br />

angebracht. EinSteinmetzinformiertdarüber,welcheSetzzeit<br />

nach der Bestattung sinnvollist.EinGrabmalsolltenach<br />

Die Grabpflege ist ein Thema, das nach der Bestattung geregelt<br />

werden muss. Fotos: dpa<br />

Möglichkeit dem Lebensstil,<br />

der Lebenseinstellung und<br />

auch der religiösen Überzeugung<br />

des Verstorbenen entsprechen.<br />

Eine guteFrage bei<br />

der Auswahl ist folgende:<br />

„Was würdeder Verstorbene<br />

für sich selber wollen oder<br />

auswählen?“ tm


Dienstag, 4. Oktober 2011<br />

Vorbereitungen für<br />

das letzte Geleit<br />

Die nächsten Tage sind für Kurt Bertram dicht<br />

gefüllt. Viele Freunde rufen an oder kommen<br />

vorbei, natürlich ist auch so manches Formale<br />

zu regeln. Doch dank der Bestattungsvorsorge,<br />

die die Bertrams vor etlichen Jahren bei einem<br />

Bestatter abgeschlossen hatten, war viel<br />

weniger zu entscheiden und zu überlegen, als<br />

das sonst im Akutfall nötig ist.<br />

Zusammen mit der Unterstützung seiner<br />

Tochter kann Herr Bertram auch die Angelegenheiten<br />

klären und erledigen, die seine<br />

Frau damals und er noch nicht hatten klären<br />

können. Dazu gehörte zunächst der Grabkauf.<br />

Fast überkam Kurt Bertram so etwas wie<br />

eine stille Freude, als er erfuhr, dass auf dem<br />

Gräberfeld, das ihnen beiden damals so gefallen<br />

hatte, tatsächlich noch eine schöne Grab-<br />

Nach der Verbrennung des Leichnams wird die<br />

Asche in einer beschrifteten Urne aufbewahrt.<br />

stelle frei war. Möglichst zeitnah, so wird der<br />

Witwer gebeten, solle er den Rechnungsbetrag<br />

begleichen, denn eigentlich könnten Bestattungstermine<br />

erst dann verbindlich ausgemachtwerden,<br />

wenn eine bezahlte Grabstelle<br />

vorhanden sei. Bei einer Erdbestattung könnte<br />

dastatsächlich schwierig werden, bei einer<br />

Urnenbeisetzung, die normalerweise erst einige<br />

Wochen später stattfindet, kommt es auf<br />

einen Tag früher oder später nicht an.<br />

Für folgende Form der Trauerfeier hat sich<br />

Kurt Bertram entschieden. Er möchte, dass<br />

eine Trauerfeier in der Friedhofshalle abgehalten<br />

wird, bei der der Sarg aufgebahrt ist.<br />

Diese Trauerfeier soll, wie es der Wunsch seiner<br />

Frau war, vom katholischen Pfarrer geleitet<br />

werden. Anschließend wird der Sarg ins<br />

Krematorium gebracht und dort eingeäschert.<br />

Die Beisetzung der Urne soll dann einige Wochen<br />

später im kleinsten Kreis und in aller<br />

Stille stattfinden. Sohn Olaf hat zugesagt, zur<br />

Beisetzung zu kommen, zur Trauerfeier, die<br />

ja schon in ein paar Tagen stattfinden wird,<br />

kann er es nicht schaffen. Das Bestattungsunternehmen<br />

hat den Termin für die Trauerfeier<br />

Menschen geben ihrer Trauer sehr unterschiedlich<br />

Ausdruck. Mal sind es besondere Karten,<br />

die an Angehörige und Freunde verschickt werden,<br />

andere legen ganz besonderen Wert auf<br />

ausgefallene und schöne Blumengebinde,wieder<br />

andere wollen eine besondere musikalische<br />

Gestaltung bei der Trauerfeier und Beisetzung.<br />

Es gibt Menschen, wie unseren Herr<br />

Bertram, denen der Grabstein ein Herzensanliegen<br />

ist.<br />

JeDer trauert anDers<br />

sowohl mit dem Pfarrbüro, wie auch der städtischen<br />

Friedhofsverwaltung abgestimmt und<br />

der Familie Bertram mitgeteilt.<br />

DieTrauerfeierwirdnichtderPfarrer,sondern<br />

ein Pastoralreferent leiten. Mit ihm ist noch am<br />

selben Nachmittag ein Gesprächstermin vereinbart.<br />

Er möchte gerne ein paar Details aus dem<br />

Leben der Verstorbenen erfahren. Während<br />

Kurt Bertram aufgrund seiner eigenen distanzierten<br />

Einstellung zur Kirche dem Gespräch<br />

mit einer gewissen Anspannung entgegensieht,<br />

ist seine Tochter, die an ihrem Wohnort in Hamburg<br />

sehr engagiert in der dortigen Kirchengemeinde<br />

ist, vollkommen entspannt. Und es<br />

wird tatsächlich ein sehr schönes Gespräch,<br />

in dem Herr Gruber, der Pastoralreferent, sehr<br />

einfühlsam, aber auch sehr strukturiert fragt,<br />

erklärt, Kurt Bertrams kirchliche Schwellenängste<br />

abzubauen versteht. Leider haben die<br />

Bertrams vergessen ein Foto der Verstorbenen<br />

dabeizuhaben, das wollen sie aber am nächsten<br />

Morgen nachholen. Ein optischer Eindruck, so<br />

Herr Gruber, runde seine Informationen ab.<br />

Herr Bertram gibt zu, nicht gerade gottesdienstfest<br />

zu sein und fragt nach dem Ablauf der<br />

Trauerfeier. Auch der Musikwunsch der Verstorbenen<br />

geht für Herrn Gruber in Ordnung.<br />

Auch wenn „Somewhere over the rainbow“<br />

nicht gerade ein Kirchenlied sei, wäre esin<br />

letzter Zeit ziemlich gefragt bei Beerdigungen.<br />

Mit dem guten Gefühl, es ganz im Sinne der<br />

Verstorbenen umzusetzen, geht das Gespräch<br />

zu Ende.<br />

Inzwischen hat der Bestatter die Trauerkarten<br />

nach Hause zustellen lassen, ebenso findet<br />

sich ein Probeabzug der Traueranzeige, die am<br />

übernächsten Tag in der Zeitung erscheinen<br />

soll, im E-Mail-Postfach von Kurt Bertram. Alles<br />

ist so, wie gewünscht. Etwas tun zu können,<br />

ohne sich wie ein Gejagter vorzukommen, das<br />

tut Kurt Bertram in diesen Tagen gut.<br />

Ein weiterer Termin hätte eigentlich keine<br />

Eile, ist aber für Herrn Bertram ein Herzensanliegen.<br />

Die Zeichnung für den Grabstein<br />

hat er schon aus den Vorsorgeunterlagen<br />

herausgesucht, und am nächsten Tag sucht<br />

er den Steinmetzbetrieb auf. Dieser erkennt<br />

nicht nur seinen Entwurf wieder, sondern<br />

kann sich noch an das damalige Gespräch<br />

erinnern. Er kondoliert wirklich aufrichtig.<br />

Seine Gefühle wirklich zu zeigen, damit tut<br />

sich Kurt Bertram schwer, weshalb er schnell<br />

zum eigentlichen Anliegen seines Besuches<br />

kommt. Er bittet den Steinmetz um eine<br />

aktualisierte Kalkulation für den Grabstein.<br />

Wenn möglich, solle das schnell erfolgen,<br />

denn dass ein Stein aufs Grab kommt, das<br />

ist für ihn einfach wichtig. Gemeinsam suchen<br />

die beiden vorab schon einen Stein aus,<br />

schließlich hatten ihnen ja damals schon zwei<br />

Arten besonders gefallen. thomas multhaup<br />

Manche Menschen trauern sehr öffentlich, andere<br />

wirken in der Öffentlichkeit fast wie immer<br />

oder aber verschlossen und distanziert.<br />

Wer Menschen in der Trauer begegnet, sollte<br />

immer daran denken, dass sie sich in einer Ausnahmesituation<br />

befinden. Trauer verändert, ja<br />

verengt den Blickwinkel von nicht wenigen<br />

Menschen. Ihnen mit dem Wissen um diese Situation,<br />

aber auch mit Offenheit und Aufrichtigkeit<br />

zu begegnen, ist ganz wichtig. tm<br />

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Seite 16<br />

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Dienstag, 4. Oktober 2011<br />

Wenige Tage später<br />

ist nun die Trauerfeier.<br />

Kurt Bertram hatte dafür<br />

„eine Doppelzeit“<br />

gebucht. Das heißt,<br />

statt der bei dieser<br />

Art der Trauerfeier<br />

üblichen 25 Minuten<br />

konnte die Trauerfeier<br />

jetzt also auch<br />

eine Stunde dauern.<br />

Die Mitarbeiterin des<br />

Bestattungsunternehmens<br />

hatte ihm diesen<br />

Rat gegeben, nachdem<br />

sie erfahren hatte, dass<br />

nichtnurzwei,sondern<br />

drei oder sogar vier<br />

Musikstücke gespielt<br />

werden sollten. „CD<br />

eigen“ hatte auf dem<br />

Auftrag gestanden. Im<br />

Klartext hieß das, dass<br />

die Bertrams nun drei<br />

CDs aus ihrem Bestand<br />

in den Händen<br />

hatten. Auf jede CD-<br />

Hülle war ein Merkzettel<br />

geklebt worden,<br />

auf dem stand, welches<br />

Lied vonder jeweiligen<br />

CD an welcher Stelle<br />

der Trauerfeier gespielt<br />

werden solle.<br />

Letzte<br />

Vorbereitungen<br />

Am Tag vor der<br />

Trauerfeier waren<br />

noch einmal die Telefondrähte<br />

heiß gelaufen.<br />

Freunde und Bekannte<br />

vergewisserten<br />

sich, dass sich Termin<br />

und Uhrzeit nicht verschoben<br />

hätten und<br />

wie denn die genaue<br />

Adresse des Friedhofs<br />

sei, damit man diese<br />

ins Navigationsgerät<br />

eingeben könne. Auch<br />

die Mitarbeiterin des<br />

Bestattungsunternehmens<br />

hatte ihn noch<br />

verschiedentlich angerufen:<br />

Ja, die Sterbebilder<br />

seien da. Selbstverständlich<br />

könne<br />

er vorab einige davon<br />

haben. Und erkönne<br />

sicher sein, dass ein<br />

Friedhofsmitarbeiter<br />

diese am Ende und<br />

nicht schon vor der<br />

Trauerfeier austeilen<br />

werde.<br />

Der Tagder<br />

Bestattung ist da<br />

Am nächsten Tag<br />

fährt Kurt Bertram mit<br />

seiner Tochter Franziska<br />

rechtzeitig zum<br />

Friedhof. Neben der<br />

(Fortsetzung auf<br />

Seite 17)


Dienstag, 4. Oktober 2011<br />

Der Bestatter begleitet die Trauernden auf dem Weg des Abschiednehmens. Fotos: dpa<br />

Schwester seiner Frau sind sie bei der<br />

Trauerfeier der einzige Teil der Familie,<br />

der anwesend ist. Aber bei der Urnenbeisetzung<br />

in ein paar Wochen werden<br />

alle da sein, die Familie von Franziska<br />

aus Hamburg und Sohn Olaf mit seiner<br />

Familie aus den USA. Diese Trauerfeier<br />

soll aber allen Freunden und<br />

Nachbarn die Möglichkeit geben, sich<br />

feierlich von Isolde Bertram zu verabschieden.<br />

Und Kurt Bertram ist überrascht,<br />

wie viele Menschen gekommen<br />

sind. Obwohl seine Frau bereits<br />

seit vielen Jahren im Ruhestand war,<br />

sind noch eine Reihe ehemaliger Kolleginnen<br />

und Kollegen gekommen: Ja<br />

sogar ihr Chef, von dem seine Isolde<br />

nicht immer nur begeistert gewesen<br />

war,ist da.<br />

Einige Minuten später wird er von<br />

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WIR HELFEN WEITER<br />

einem Friedhofsmitarbeiter in die<br />

Trauerhalle hineingebeten. Dieser<br />

kondoliert und bittet, einen Blick auf<br />

das Arrangement zu werfen und zu<br />

sagen, ob alles wunschgemäß sei oder<br />

noch Veränderungen vorgenommen<br />

werden müssen.<br />

Obwohl sie gebeten hatten, möglichst<br />

auf Blumen zu verzichten, sind<br />

doch einige Kränze, Gebinde und<br />

Schalen um den Sarg dekoriert worden.<br />

Eine Schale haben die vier Enkelkinder,<br />

inzwischen auch schon beinahe<br />

erwachsen, ihrer „Super-Omi“,<br />

so steht es auf der Schleife, gewidmet.<br />

Sie ist etwas ganz Besonderes. Als<br />

der an sich so gefasste Kurt Bertram<br />

diese sieht, hat er für einen Moment<br />

den Eindruck, sein Herz würde stehen<br />

bleiben. Viele Emotionen, die er<br />

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in den letzten Tagen irgendwie verdrängt<br />

oder beiseitegeschoben hat, brechen nun<br />

aus ihm heraus. Er braucht ein paar Minuten,<br />

bis er sich wieder gefasst hat. Erst<br />

danach werden auch die anderen Gäste<br />

zur Trauerfeier aufgerufen und in die Halle<br />

gebeten.<br />

Die Trauerfeier<br />

Herr Gruber, der Pastoralreferent,<br />

eröffnet nach der ersten Musik, einem<br />

Lieblingslied von Isolde Bertram, die<br />

Trauerfeier.Natürlich folgt er dabei dem<br />

Ritus, der vorgeschrieben ist, doch Kurt<br />

Bertram hat an keiner Stelle das Gefühl,<br />

dass es heruntergespult oder gelangweilt<br />

klingt. Das hatte er etwas befürchtet.<br />

Die Ansprache, die Herr Gruber hält,<br />

gefällt ihm. Erhat den Eindruck, dass<br />

er sich wirklich vorbereitet hat und er<br />

nicht nur ein paar belanglose Daten aus<br />

dem Lebenslauf seiner Frau zitiert.<br />

Nach dem zweiten Musikstück tritt<br />

seine Tochter ans Mikrofon. Ihr Bruder<br />

und sie haben in den letzten Tagen einen<br />

kleinen Dankeschön-Brief an ihre Mutter<br />

verfasst, den sie nun vorträgt. Zwar<br />

kämpft auch sie an der ein oder anderen<br />

Stelle mit den Tränen, aber ihr war dieser<br />

kurze Beitrag zur Trauerfeier wichtig,<br />

auch und gerade, weil ihr Bruder nicht<br />

da sein kann. Sie schließt ihre Rede mit<br />

einem Psalmgebet, so wie es mit Herrn<br />

Gruber abgesprochen gewesen war. Dieser<br />

übernimmt nun wieder und führt den<br />

Ritus in Ruhe und Würde zu Ende.<br />

LosLassen – Der trauer-ratgeber Seite 17<br />

Über das Bestattungsunternehmen war<br />

vereinbart worden, dass am Ende jeder<br />

Mitfeiernde, der möchte, Gelegenheit<br />

haben sollte, an den Sarg heranzutreten<br />

und sich in einem Moment der Stille von<br />

Isolde Bertram zu verabschieden. Anders<br />

als üblich möchten Kurt Bertram und seine<br />

Tochter dies als letzte tun. Pastoralreferent<br />

Gruber hatte am Ende seiner Worte<br />

darauf aufmerksam gemacht, sodass die<br />

Umsetzung kein Problem ist.<br />

Da alle wissen, dass und wo man sich<br />

nachher noch zum „Leichenschmaus“<br />

trifft, ist dieser Schlussder Trauerfeier sehr<br />

geordnet, aber auch sehr persönlich.<br />

Kurt Bertram prägt sich ein, wer alles<br />

da ist. Für ihn ist das ein kostbares<br />

Zeichen der Wertschätzung, dass seiner<br />

verstorbenen Frau entgegengebracht<br />

wird. Er selber kann sich ganz am Ende<br />

relativ leichten Herzens verabschieden;<br />

er hat gespürt, dass ein Abschied schon<br />

im Hospiz stattgefunden hat. Es ist zwar<br />

schwer, aber –imwahrsten Sinn des<br />

Wortes – nicht unerträglich.<br />

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Seite 18<br />

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Dienstag, 4. Oktober 2011<br />

Die Urnenbeisetzung: Noch ein Abschied steht an<br />

Etwa drei Wochen später ist<br />

er Tagder Urnenbeisetzung. Da<br />

hr keine Trauerfeier mehr vorusgeht,<br />

heißt sie im Amts- und<br />

estatterdeutsch: Stille Urneneisetzung.<br />

Diesmal ist die gane<br />

Familie anwesend. Es könnte<br />

in schönes Familientreffen sein,<br />

enn der Anlass nicht so traurig<br />

äre. AmFriedhof gibt es einen<br />

ammelpunkt, eine Urnenstele,<br />

on der aus der Wegzum Grab<br />

egonnen wird.<br />

Ein paar Minuten vor dem<br />

urch die Friedhofsverwaltung<br />

estgesetzten Termin kommt ein<br />

riedhofsmitarbeiter und stellt<br />

ie Aschekapsel, die in einer<br />

berurne ist, auf die Urnenstele.<br />

r erkundigt sich, wer der nächte<br />

Angehörige ist. Kurt Bertram<br />

nd seine beiden Kinder treten<br />

uf ihn zu. Dann wird der Deckel<br />

er Überurne geöffnet, sodass sie<br />

inen Blick auf die Aschekapsel<br />

erfen können. Auf ihrem Dekel<br />

ist der Name von Isolde Berram,<br />

ihr Geburtstag und -ort,<br />

hr Sterbetag und -ort sowie der<br />

ag der Kremierung, also der<br />

inäscherung, eingraviert. Zwei<br />

age nach der Trauerfeier bereits<br />

ar diese erfolgt. Die persönlihen<br />

Daten seien richtig, so betätigt<br />

es Kurt Bertram.<br />

Sohn Olaf fragt, ob er die Urne<br />

ns Grab tragen dürfe. Sehr gere,<br />

erhält erzur Antwort. Es ist<br />

in eigentümliches Gefühl, dass<br />

in Mensch, den man so lange<br />

esehen hat, auf einmal in eine<br />

rne passen soll. Dass das natürich<br />

nicht so ist, das weiß auch<br />

amilie Bertram, und trotzdem<br />

Für die Urnenbeisetzung gibt es auf den Friedhöfen mittlerweile zahlreiche Möglichkeiten. Foto: dpa<br />

denkt man in solchen Momenten<br />

nicht immer in der gewohnten<br />

Klarheit und Logik.<br />

Als man am Grab angekommen<br />

ist, möchte der Friedhofsmitarbeiter<br />

die Urne eigentlich<br />

gleich beisetzen. Aber die vier<br />

Enkelkinder, deren Schale von<br />

der Trauerfeier noch ganz frisch<br />

aussieht, möchten zuvor noch<br />

einmal die Urne streicheln und<br />

einen Abschiedsbrief in das Grab<br />

werfen, bevor die Urne beigesetzt<br />

werden kann. All das ist<br />

kein Problem. Danach aber<br />

wird die Urne beigesetzt. In<br />

die Überurne sind Bänder<br />

eingearbeitet, mit deren Hilfe<br />

die Urne in das etwa einen<br />

Meter tiefe Loch hinabgelassen<br />

wird.<br />

Kurt Bertram tritt als Erster<br />

an das Grab heran. Aus<br />

dem Korb, der daneben steht,<br />

nimmt er ein paar Blütenblätter<br />

und streut sie sachte und<br />

liebevoll in das Grab hinein.<br />

Zwar steht auch Weihwasser<br />

am Grab, aber mit die-<br />

sem Ritus kann er sich nicht<br />

identifizieren. Leise murmelt<br />

er: „Wenns irgendwo etwas<br />

gibt, dann warte auf mich,<br />

ja?“ Und: „Hoffentlich gibts<br />

da keine Schmerzen mehr!“<br />

Nach und nach nimmt jeder<br />

auf diese Art und Weise Abschied<br />

von Isolde Bertram.<br />

Als auch der Letzte diesen<br />

Abschied vollzogen hat, fragt<br />

der Friedhofsangestellte, ob<br />

er jetzt das Grab schließen<br />

dürfe. Schweigend sehen alle<br />

zu, wie mit der Erde, die<br />

hinter dem Grab gelagert war,<br />

nun das ausgehobene Loch<br />

geschlossen wird.<br />

Sicher wird es nicht erwartet,<br />

aber Kurt Bertram<br />

bedankt sich bei dem Friedhofsangestellten<br />

und steckt<br />

ihm einen Briefumschlag zu,<br />

in dem ein 20-Euro-Schein<br />

enthalten ist.<br />

Anschließend geht man<br />

zum Essen. Kurt Bertram ist<br />

nicht überrascht, dass sich die<br />

Gesprächeseiner Kinder und<br />

Enkel schon bald um aktuelle<br />

Themen drehen. So ist das<br />

Leben, denkt er. Nach einem<br />

gemeinsamen Frühstück am<br />

nächsten Tagverabschieden<br />

sich alle voneinander.Tochter<br />

Franziska mit ihrer Familie<br />

muss nach Hamburg zurück,<br />

Sohn Olaf mit den Seinen zurück<br />

in die USA. „Papa, meld’<br />

Dich, wenn was ist, ja?“, das<br />

ist der letzte Satz seiner Tochter,<br />

bevor das Auto losfährt.<br />

Jetzt, so spürt Kurt Bertram,<br />

beginnt wohl erst die eigentliche<br />

Trauerzeit für ihn.<br />

Eine kleine Freude ist<br />

es, dass der Steinmetz ihn<br />

schon vor ein paar Tagen angerufen<br />

hat und ihm mitgeteilt<br />

hat, dass der Grabstein<br />

schon fertig sei und aufgestellt<br />

werden könne. Wirklich,<br />

ein paar Tage nach der<br />

Urnenbeisetzung wird er bereits<br />

gesetzt. Er ist genauso<br />

geworden, wie es sich Isolde<br />

und Kurt Bertram damals<br />

gemeinsam vorgestellt hatten.<br />

Kurt Bertram wird ihn<br />

in den nächsten Tagen täglich<br />

sehen. Er hätte vorher<br />

nicht vermutet, dass ihm in<br />

den ersten Wochen der Trauerzeit<br />

dieser Gang zum Grab<br />

so viel Kraft und Trost geben<br />

würde. Thomas mulThaup


Dienstag, 4. Oktober 2011<br />

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LosLassen – Der trauer-ratgeber Seite 19<br />

Nach dem Tod eines Angehörigen müssen sich die Hinterbliebenen erst auf die neue Situation einstellen. Foto: dpa<br />

Wenn man mit einem<br />

enschen mehr als 50 Jahre<br />

erheiratet gewesen ist (aber<br />

icherlich nicht erst dann),<br />

ann ist die erste Zeit ohe<br />

ihn furchtbar. Auch Kurt<br />

ertram geht es so. Natürlich<br />

ümmern sich in den ersten<br />

ochen viele Freunde um<br />

hn, auch seine Kinder rufen<br />

nfangs täglich an. Aber im<br />

auf der Wochen und Monate<br />

irddas weniger,kehrt jeder –<br />

o empfindet es Kurt Bertram<br />

in sein Leben zurück.<br />

Nur während das Lebenbei<br />

llen anderen ganz normal<br />

eitergeht, so ist sein Leben<br />

anz anders geworden. Er<br />

rtappt sich dabei, wie er imer<br />

wieder mit seiner Isolde<br />

pricht, gerade so, als ob sie<br />

och da wäre. Dann schimpft<br />

r fast immer mit sich. Irgendann<br />

muss er doch akzeptieen<br />

können, dass sie tot ist.<br />

lso, dass das so lange, so<br />

eh tun würde, das hätte er<br />

irklich nicht gedacht.<br />

Zwei Monate nach Isolde<br />

ertrams Todhat ihr Mann<br />

och nicht die Kraft gehabt,<br />

rgendetwas im Haus zu verndern.<br />

An der Garderobe<br />

ängen noch ihre Jacken, im<br />

ad steht noch ihr Parfum<br />

nd in den Kleiderschränken<br />

ind noch all ihre Kleidungstücke.<br />

Irgendwann spürt<br />

urt Bertram aber, dass ihm<br />

iese Situation mehr Kraft<br />

aubt, als dass sie ihm Trost<br />

Rituale und Neuanfänge:<br />

Der Weg durch das Trauerjahr<br />

gibt. Wie könnte er das verändern?<br />

Zunächst, so beschließt<br />

er, wird ersich von<br />

ihrer Kleidung trennen.<br />

Er findet heraus, dass<br />

Hilfswerke Kleiderkammern<br />

für Bedürftige eingerichtet<br />

haben, dass es aber auch ein<br />

paar gemeinnützige Vereine<br />

gibt, die etwas Ähnliches anbieten.<br />

Einem dieser Vereine<br />

spricht er auf den Anrufbeantworter<br />

und erhält bereits<br />

am nächsten Tag einen Rückruf.<br />

Er schildert sein Anliegen.<br />

Etwas überrascht ist er,<br />

als der Geschäftsführer des<br />

Vereins zweifach nach der<br />

Qualität der Kleidung fragt.<br />

Auf seine Nachfrage erfährt<br />

Kurt Bertram, dass viele Kleidungsstücke,<br />

die dort angeboten<br />

werden, kaputt oder<br />

verdreckt sind.<br />

Das kann doch wohl nicht<br />

wahr sein, so denkt er sich,<br />

versichert aber gleichzeitig,<br />

dass das, was er anzubieten<br />

hat, teure Qualität und erstklassig<br />

gepflegt sei. Ein Termin<br />

wird vereinbart, an dem<br />

der Verein zwei Leute mit<br />

dem Vereinsfahrzeug vorbeischicken<br />

wird, die dann die<br />

Kleidungmitnehmen werden.<br />

Nach dem Telefonat geht es<br />

Kurt Bertram nicht wirklich<br />

gut. Ist das nicht doch zu<br />

früh? Ist das nicht ein Zeichen<br />

von zu wenig Trauer,<br />

die gesamte Kleidung herzugeben?<br />

Er ruft seine Tochter<br />

Franziska an, die ihn fast zu<br />

diesem Schritt beglückwünscht.<br />

Sie hatte sich schon ein wenig<br />

Sorgen gemacht, dass ihr sonst<br />

so dynamischer Vater so phlegmatisch,<br />

ja beinahe depressiv<br />

geworden war. Umeinen Schal<br />

und eine Handtasche bittet sie<br />

ihn; der Schal hat ihrer Tocher<br />

schon immer so gut an der Oma<br />

gefallen und die Handtasche<br />

wünscht sie sich selber als Erinnerungsstück<br />

an ihre Mutter.<br />

Natürlich wird das sofort nach<br />

dem Telefonat erledigt.<br />

Der Verein ist am ausgemach-<br />

ten Termin sehr pünktlich, die<br />

beiden Mitarbeiter erweisen<br />

sich als „1-Euro-Jobber“. Sie<br />

erzählen, dass die Nachfrage in<br />

ihren beiden Kleiderläden stetig<br />

wachse, immer mehr Menschen<br />

könnten sich einfach keine neue<br />

Kleidung mehr leisten. Kurt<br />

Bertram ist sprachlos; eigentlich<br />

nimmt er sehr rege die Veränderungen<br />

in der Gesellschaft wahr,<br />

aber diese Entwicklung war ihm<br />

bis jetzt nicht wirklich bewusst<br />

geworden. Nahezu dankbar<br />

wird jedes Kleidungsstück mitgenommen.<br />

9 Medaillen<br />

auf der BUGA 2005 -<br />

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für ausgezeichnete<br />

Leistung.<br />

Als sich die Männer verabschieden,<br />

ist es Kurt Bertram<br />

schwer und leicht zugleich<br />

ums Herz. Aber er spürt: Dieser<br />

Schritt war wichtig und<br />

richtig. Nach ein paar Tagen,<br />

die er zum Kraftholen braucht,<br />

räumt erauch im Bad auf und<br />

bringt die Medikamente, die<br />

seine Frau genommen hat, mit<br />

der Bitte, diese zu entsorgen,<br />

in die Apotheke. Sein täglicher<br />

Gang zumFriedhof ist so etwas<br />

wie ein Ritual geworden.<br />

(Fortsetzung auf Seite 20)<br />

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Seite 20<br />

LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />

(Fortsetzung von Seite 19)<br />

Der Gärtner hat inzwischen das<br />

Grab schön bepflanzt. Ein richtiger<br />

Trostort ist diese kleine Grabstelle<br />

für Kurt Bertram geworden. So<br />

kommt nach und nach Vieles wieder<br />

in eine Ordnung, die wohltut.<br />

Nur eines bleibt ganz schwierig:<br />

Das Alleinsein und die Einsamkeit.<br />

Nachdenklich geht Kurt Bertram<br />

eines Abends durch das Haus. Fünf<br />

Zimmer? Was soll er damit? Dieser<br />

Gedanke wird in der darauffolgenden<br />

Zeit immer intensiver. So intenisv,<br />

dass er eines Tages beschließt,<br />

das Haus zu verkaufen.<br />

Da das Ehepaar Bertram ein notarielles<br />

Testament gemacht hat, das<br />

denjenigen, der den anderen Partner<br />

überlebt, zunächst zum alleinigen<br />

Erben erklärt, müsste er seine Kinder<br />

zwar nicht fragen oder gar um<br />

Erlaubnis bitten, doch er möchte zumindest<br />

ihren Rat hören. Wohin er<br />

denn ziehen wolle, das ist die erste<br />

Frage von beiden. Kurt Bertram hat<br />

für sich beschlossen, nicht einfach in<br />

eine andere Wohnung zu ziehen. In<br />

relativer Nähe zu seinem bisherigen<br />

Wohnort ist eine Wohnanlage mit<br />

betreutem Wohnen errichtet worden.<br />

Diese hat er sich angeschaut.<br />

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Dienstag, 4. Oktober 2011<br />

Der Besuch des Friedhofs wird nach dem Tod eines geliebten Menschen für viele Trauernde zum Ritual. Fotos: dpa<br />

Wenn er dorthin zieht, wird<br />

das zwar eine Riesenveränderung<br />

sein, aber andererseits:<br />

Wasist, wenn mit ihm<br />

etwas passiert? Die Kinder<br />

leben weit weg, und er ist<br />

jetzt eben alleine.<br />

Seine Kinder sind sehr<br />

vorsichtig mit ihrem Rat. Sie<br />

kennen ihren Vater, der seine<br />

Selbstbestimmtheit und Unabhängigkeit<br />

immer so hoch<br />

geschätzt hat. Und sie haben<br />

auch, ohne dass das nötig<br />

wäre, ein wenig ein schlechtes<br />

Gewissen. Sie können im<br />

Kerzen und Blumen erinnern an<br />

Verstorbene.<br />

Fall des Falles wirklich nicht<br />

dasein. Er solle noch ein paar<br />

Tage darüber schlafen, so<br />

meint sein Sohn schließlich.<br />

Aber eigentlich sei das eine<br />

clevere Idee: Noch bräuchte<br />

er ja keine Betreuung, aber<br />

bei Bedarf sei diese eben<br />

schnell zubuchbar.<br />

Da nur noch ein paar<br />

Zweizimmerwohnungen in<br />

diesem „Betreuten Wohnen“<br />

frei sind, fällt Kurt Bertram<br />

nur ein paar Tage später<br />

wirklich die Entscheidung,<br />

dorthin zu ziehen. Um den<br />

Verkauf seines Häuschens<br />

kümmert sich bald darauf ein<br />

befreundeter Makler.<br />

Noch innerhalb des Trauerjahres<br />

sind der Umzug und<br />

der Verkauf erfolgt. Der Verkaufserlös<br />

für das Haus war<br />

sehr gut gewesen. Kurt Bertram<br />

hatte seinen Kindern<br />

einen ordentlichen Anteil<br />

überwiesen. Schon sein eigener<br />

Vater hatte das so gehalten<br />

und gesagt, dass man<br />

mit der warmen Hand geben<br />

solle, dann hätte man auch<br />

noch etwas von der Freude.<br />

Ganz überrascht ist Kurt<br />

Bertram von seinen Mitbewohnerinnen<br />

und Mitbewohnern.<br />

Die meisten sind<br />

noch ziemlich fit, so wie er.<br />

Viele haben ihren jangjährigen<br />

Ehepartner verloren, so<br />

wie er. Und keiner will zum<br />

alten Eisen gehören, so wie er.<br />

Schneller, als er gedacht hat,<br />

findet er etwas Anschluss.<br />

Sogar einen Schachpartner<br />

findet er. Niemand ersetzt<br />

seine Isolde, aber die furchtbarre<br />

Einsamkeit der ersten<br />

Wochen und Monate ist nicht<br />

mehr so wuchtig spürbar.Kurt<br />

Bertram hat erkannt, dass das<br />

auch an ihm liegt. Darauf zu<br />

warten, dass jemand auf ihn<br />

zugeht, das ist die eine Möglichkeit.<br />

Selber auf jemanden<br />

zuzugehen, die andere.<br />

Und die Tage, vor denen<br />

er richtig Angst gehabt hat,<br />

nämlich die Weihnachtstage,<br />

gehen so ganz anders vorüber<br />

als bisher. Erverbringt sie bei<br />

seiner Tochter und deren Familie<br />

in Hamburg. Das erste<br />

Jahr ohne seine Isolde scheint<br />

Kurt Bertram langsamer vergangen<br />

zu sein, als die Jahre<br />

zuvor. Nach und nach war<br />

sein Bedürfnis, täglich auf<br />

den Friedhof zu gehen, abgeflaut.<br />

Aber als sich ihr Todestag<br />

jährt, da geht er natürlich<br />

ans Grab. Er denkt, dass ein<br />

Buchtitel, den er vor Kurzem<br />

gelesen hat, tatsächlich auch<br />

für ihn zutrifft: „Es wird alles<br />

wieder gut, aber nichts mehr<br />

so wie früher.“ Damit kann<br />

und will er leben!<br />

Thomas mulThaup<br />

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Dienstag, 4. Oktober 2011<br />

Vielleicht warten Sie jetzt<br />

och darauf, wie es mit Kurt<br />

ertram weitergeht? Ob er<br />

ielleicht seinen Freund Peer<br />

Singer wirklich als Bereuungsbevollmächtigten<br />

rhält? Doch die Geschichte<br />

ndet zunächst einmal hier.<br />

enn Kurt und Isolde Berram<br />

sind keine wirklichen<br />

ersonen. Sie sind erfunen.<br />

Doch die zwei fiktiven Peronen<br />

haben sich rechtzeitig<br />

iele Gedanken gemacht.<br />

edanken um die Lebensualität<br />

und Menschenwüre<br />

am Ende des Lebens, aber<br />

uch um ihreBestattung. Da<br />

uch Kurt Bertram gut voresorgt<br />

hat, kann er in der<br />

antasie gerne noch ein paar<br />

ahre leben.<br />

Ihr Weg will Denk- und<br />

Sprachbarrieren abbauen.<br />

Will ermutigen, rechtzeitig<br />

nachzudenken und nicht<br />

nur darauf zu vertrauen,<br />

dass die, die zurückbleiben,<br />

schon irgendwie alles regeln<br />

werden. Dabei ist der Weg,<br />

den die Bertrams wählen,<br />

nur ein möglicher.<br />

Man kann mehr oder weniger<br />

Vorsorge treffen, eine<br />

kostengünstigere oder eine<br />

teurere Bestattung wählen,<br />

rein kirchliche oder<br />

rein weltliche Trauerfeiern<br />

wählen, ein Baumgrab aussuchen<br />

oder sich anonym<br />

beisetzen lassen. Selbst in<br />

langen Ehen oder Lebensgemeinschaften<br />

wird darüber<br />

sehr häufig nie gesprochen.<br />

Für den Partner, der zurückbleiben<br />

muss, kommt dann<br />

zur Trauer die Verunsiche-<br />

(K)ein Schlusswort<br />

rung hinzu, möglichst im<br />

Sinne des Verstorbenen zu<br />

handeln, ohne dessen Willen<br />

genau zu kennen.<br />

Insofern sollen Kurt und<br />

Isolde Bertram so etwas wie<br />

eine Einladung sein. Eine<br />

Einladung, schon in guten<br />

Zeiten einmal über die Themen<br />

Tod und Bestattung<br />

nachzudenken und miteinander<br />

zu sprechen. Unter<br />

Umständen wird man überrascht<br />

sein, wie unterschiedlich<br />

die Gedanken dazu<br />

auch bei dem Menschen sein<br />

können,den man so gut wie<br />

keinen anderen zu kennen<br />

glaubt. Ganz sicher spricht<br />

es sich an sonnigen Lebenstagen<br />

leichter darüber,als an<br />

trüben, wenn der Tod gewissermaßen<br />

vor der Haustür<br />

steht. Thomas mulThaup<br />

An sonnigen Tagen spricht es sich leichter über das Thema Tod als an trüben Tagen. Foto: dpa<br />

LosLassen – Der trauer-ratgeber Seite 21<br />

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Seite 22<br />

LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />

Opas letzter Wille:<br />

Die Wohnung eines Verstorbenen auflösen<br />

Bei allen Formalitäten, die<br />

ach dem Todeines Menschen<br />

nfallen, wird eines oft nicht<br />

edacht: die Wohnung. Gerade<br />

enn die Erben dem Toten gar<br />

icht so nahestanden. „Viele<br />

ehen davon aus, dass der Mietertrag<br />

mit dem Tod einfach erischt<br />

und fallen dann aus allen<br />

olken, dass der zunächst wie<br />

isher bestehen bleibt“, sagt der<br />

echtsanwalt Andreas Kühnelt<br />

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aus Kiel. Und das ist auch gut so:<br />

Denn das Gesetz schützt vor allem<br />

Hinterbliebene, die mit dem<br />

Toten zusammengelebt haben.<br />

„Nach Paragraf 563 des Bürgerlichen<br />

Gesetzbuches treten<br />

nicht nur Ehepartner, sondern<br />

auch Unverheiratete, Partner aus<br />

eingetragenen Lebensgemeinschaften<br />

und Kinder, die mit in<br />

der Wohnung gelebt haben, in<br />

den Mietvertrag ein“, sagt der<br />

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Groll, Präsident des Deutschen<br />

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Wollen sie weiterhin in der<br />

Wohnung bleiben, müssen sie<br />

nichts unternehmen, auch wenn<br />

es natürlich zweckmäßig ist,<br />

den Vermieter zu informieren.<br />

Der allerdings kann dem neuen<br />

Mieter nur kündigen, wenn ein<br />

sogenannter wichtiger Grund<br />

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Dienstag, 4. Oktober 2011<br />

Der Mietvertrag erlischt nicht automatisch mit dem Tod – deshalb sollten Erben sich rechtzeitig um die Formalitäten und die Wohnungsauflösung kümmern. Foto: Diagentur/dpa<br />

vorliegt, beispielsweise der<br />

neue Vertragspartner hoch<br />

verschuldet ist.<br />

Der neue Mieter muss<br />

innerhalb eines Monats<br />

ab Kenntnis vom Toddem<br />

Vermieter mitteilen, wenn<br />

er die Wohnung nicht übernehmen<br />

will. Der Erbe, wer<br />

auch immer es ist, kann<br />

dann die Wohnung mit der<br />

üblichen gesetzlichen Frist<br />

kündigen.<br />

„Viele wollen oder können<br />

gar nicht in der Wohnung<br />

bleiben, weil sie für<br />

eine Person zu groß und/<br />

oder zu teuer ist“, gibt Groll<br />

zu bedenken. Und vor allem<br />

ältere Menschen zögen in<br />

altersgerechtere Wohnungen.<br />

Lehnt der Partner den<br />

Eintritt in den Mietvertrag<br />

ab, können auch Kinder<br />

oder Verwandte eintreten<br />

– vorausgesetzt, sie haben<br />

zuvor schon mit dem<br />

Verstorbenen zusammengelebt.<br />

Für getrennt lebende<br />

Ehepartner gilt das<br />

Eintrittsrecht nicht. Ein<br />

Sonderkündigungsrecht<br />

kommt vor allem dann zum<br />

Tragen, wenn der verstorbene<br />

Mieter einen zulässigen<br />

Sondermietvertrag eingegangen<br />

ist. „Das ist etwa<br />

der Fall, wenn man einen<br />

qualifizierten Zeitmietvertrag<br />

abgeschlossen oder<br />

einen wechselseitigen Kündigungsverzicht<br />

vereinbart<br />

hat“, erläutert Ulrich Ro-<br />

pertz vom Deutschen Mieterbund<br />

inBerlin. Beides<br />

komme bei privaten Wohnungsmietverträgen<br />

aber<br />

selten vor.<br />

Etwas komplizierter<br />

wird es, wenn niemand<br />

eintrittsberechtigt ist, der<br />

Verstorbene also allein gelebt<br />

hat, und der Mietvertrag<br />

Bestandteil des Erbes<br />

ist. „Dann geht auch die<br />

Wohnung mit allen damit<br />

verbundenen Rechten,<br />

Pflichten und Kosten auf<br />

die Erben über“, erläutert<br />

Anwalt Kühnelt. Das ist<br />

andersherum übrigens<br />

auch der Fall, wenn der<br />

Vermieter stirbt. Die Kündigung<br />

des Mieters muss<br />

ebenfalls innerhalb eines<br />

Monats nach Kenntnis des<br />

Todes erfolgen. Die Frist,<br />

also die Zeit, die den Erben<br />

bleibt, die Wohnung<br />

zu räumen und die erforderlichenSchönheitsreparaturen<br />

vorzunehmen,<br />

beträgt drei Monate.<br />

„Es gibt 1000 und eine<br />

Klausel für die Schönheitsreparaturen,<br />

selbst wenn<br />

sie im Vertrag festgehalten<br />

sind“, gibt Ulrich Ropertz<br />

vom Mieterbund zu bedenken.<br />

Daher rät er, besonders<br />

starre Klauseln immer<br />

prüfen zu lassen, ob sie<br />

überhaupt wirksam sind.<br />

Oft hänge es aber auch vom<br />

Vermieter ab, ob man sich<br />

nicht auch so einigen könne.<br />

Britta SchmeiS


Dienstag, 4. Oktober 2011<br />

Der Verlust eines Anehörigen<br />

oder guten<br />

reundes ist fast immer<br />

ehr schmerzhaft. Dass<br />

terben und Tod in unseer<br />

Gesellschaft oft kaum<br />

och sichtbar sind, ändert<br />

aran wenig. Im Gegeneil:<br />

„Heute wissen die<br />

eute gar nicht mehr, was<br />

od ist“, sagt Fritz Roth,<br />

estatter und Gründer<br />

er Trauerakademie in<br />

ergisch Gladbach. „Und<br />

ir wissen nicht mehr,<br />

ns auszudrücken, wenn<br />

s um Tod und Sterben<br />

eht.“ Das macht das<br />

rauern noch schwierier.<br />

Ratschläge<br />

sind überflüssig<br />

„Der Tod eines nahen<br />

enschen ist wie eine<br />

mputation“, sagt Roth.<br />

Und wenn mir ein Bein<br />

mputiert wird, komme<br />

ch aus dem Tritt.“ Was<br />

rauernde dann am weigsten<br />

gebrauchen könen,<br />

sind gute Ratschläge.<br />

Meist sind die auch mehr<br />

chläge als Rat.“ Aufmunerungen<br />

wie „Warte mal<br />

b, wird schon wieder“<br />

ind dann überflüssig.<br />

ichtig sei vielmehr, dass<br />

rauernde „ankommen<br />

nd sich fallen lassen könen“.<br />

Eine Adresse dafür<br />

ind Gesprächskreise für<br />

rauernde – an der Traurakademie<br />

gibt es aber<br />

uch Kochkurse: „Wir<br />

tellen da gemeinsam ein<br />

enü zusammen, gehen<br />

uf den Markt einkaufen<br />

nd kochen dann.“<br />

Rituale geraten in<br />

Vergessenheit<br />

Viele alte Rituale sind<br />

nzwischen fast vergesen<br />

–das Aufbahren des<br />

oten in dessen Haus, die<br />

chwarze Trauerkleidung<br />

der regelmäßige Gottesienste<br />

für den Verstorenen.<br />

„Oft gab es dabei<br />

inen engen Bezug zur<br />

irche, zum Teil waren<br />

iese Traditionen auch<br />

ehr rigide“, sagt Peter<br />

arx, Psychoanalytiker<br />

us Köln. „Eine Witwe<br />

ar eben verpflichtet, ein<br />

ahr Schwarz zu tragen.“<br />

Das alles ist längst<br />

icht mehr so –aber die<br />

erschwundenen Rituale<br />

aben ein Vakuum hinerlasssen.<br />

Langsam füllt<br />

s sich mit neuen Formen<br />

er Trauerbewältigung.<br />

azu kann auch gehören,<br />

ass Freunde bei der Beer-<br />

Neue Formen des Trauerns:<br />

Kochkurs statt schwarzes Kleid<br />

digung das Lieblingsstück<br />

des Toten von Pink Floyd<br />

spielen oder am ersten Todestag<br />

Teelichter auf den<br />

Grabstein stellen.<br />

„Ich finde es gut, wenn<br />

es immer mehr Möglichkeiten<br />

gibt,seinen Wegfür<br />

denUmgang mit Trauer zu<br />

finden“, sagt Marx. Dabei<br />

gebe es kein Richtig oder<br />

Falsch. Marx hält Angebote<br />

wie die der Trauerakadamie<br />

grundsätzlich für<br />

sinnvoll: „Auch Reisen<br />

für Trauernde können gut<br />

sein, wenn ich raus aus<br />

den eigenen vier Wänden<br />

kommen will.“ Ähnlich<br />

sei es mit den Kochkursen.<br />

„Aber man muss wissen:<br />

Trauer braucht seine<br />

Zeit“, sagt der Psychologe.<br />

„Ich darf da nicht hingehen<br />

und glauben, die<br />

Trauer sei hinterher weg.<br />

Das wäre naiv.“<br />

Trauerprozess dauert<br />

oftmals ein Jahr<br />

Das sieht auch Ulla<br />

Steger so: „Viele denken,<br />

dass der Trauerprozess<br />

ungefähr ein Jahr dauert“,<br />

erklärt die Psychologin<br />

und Psychotherapeutin<br />

aus Düsseldorf. „Aber die<br />

Trauer ist nach dem ersten<br />

Todestag nicht vorbei.“<br />

Manchmal sei das zweite<br />

Jahr noch viel schlimmer<br />

als das erste –auch weil<br />

die Trauernden selbst oft<br />

hofften, ihr Schmerz sei<br />

dann weg. „Und dann fallen<br />

sie in ein ganz tiefes<br />

Loch, wenn sie merken,<br />

das stimmt nicht.“ Hinzu<br />

kommt, dass während des<br />

ersten Trauerjahres andere<br />

Verwandte und Freunde<br />

davon ausgehen, dass<br />

ihnen der Verlust noch<br />

wehtut –imJahr danach<br />

viele sich aber so verhalten,<br />

als sei dann alles wieder<br />

im Lot.<br />

Freunde und Bekannte<br />

sollten aber nicht versuchen,<br />

Trauernde gegen<br />

deren ausdrücklichen<br />

Willen zu Aktivitäten zu<br />

überreden. „Man muss<br />

akzeptieren, wie sich der<br />

Trauernde verhält“, rät<br />

Psychologe Marx. Ihm<br />

vorzuschlagen, doch mal<br />

wieder mit zum Volleyball<br />

oder ins Kino zu kommen,<br />

sei aber völlig in Ordnung.<br />

Ideal sei, einfach für den<br />

Trauernden da zu sein<br />

und ihm zu signalisieren<br />

„Wir freuen uns, wenn du<br />

kommst, aber wir haben<br />

Verständnis, wenn es dir<br />

zu viel wird“.<br />

AndreAs HeimAnn<br />

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Unser lieber Vater<br />

Anton Lechner<br />

ehem. Landwirt und Ziegeleibesitzer<br />

*8.5.1945 †4.2.2006<br />

Auferstehung ist unser Glaube,<br />

Wiedersehen unsere Hoffnung,<br />

Gedenken unsere Liebe.<br />

Augustinus<br />

ist seiner Frau in den ewigen Frieden gefolgt.<br />

In Liebe und Dankbarkeit:<br />

Dr. Anton und Traudl Lechner<br />

mit Michael, Brigitte und Robert<br />

Unterföhring im Namen aller Angehörigen<br />

MUSTER<br />

LosLassen – Der trauer-ratgeber Seite 23<br />

Jeder Verlust schmerzt – Trauer braucht deshalb Zeit. Oft dauert es viele Monate und manchmal sogar Jahre,sie zu<br />

überwinden. Foto: dpa<br />

Beerdigung am Mittwoch, dem 9. Februar 2006, um 9.30 Uhr im Kirchenfriedhof.<br />

Sterberosenkranz am Donnerstag, dem 10. Februar 2006, um 18.00 Uhr.<br />

Eine klassische Traueranzeige mit Bild des Verstorbenen,<br />

ab sofort auch in Farbe möglich.

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