Personalbedarfsplanung in der Intensivmedizin im DRG ... - DGAI
Personalbedarfsplanung in der Intensivmedizin im DRG ... - DGAI
Personalbedarfsplanung in der Intensivmedizin im DRG ... - DGAI
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
S44 I VERBANDSMITTEILUNGEN / ANNOUNCEMENTS<br />
�<br />
die G-<strong>DRG</strong>-Anfor<strong>der</strong>ungen angepasste Personal -<br />
bedarfs kalkulation zu entwickeln. Zunächst lieferte<br />
diese Arbeitsgruppe 2006 e<strong>in</strong> neues anästhesiologisches<br />
Personalbedarfskalkulationsmodell [45], welches<br />
<strong>in</strong>zwischen <strong>in</strong> breitem Umfang zur Anwendung<br />
kommt.<br />
Die Arbeitsgruppe stellt nun e<strong>in</strong> neues leistungsorientiertes<br />
Personalbedarfskalkulationsmodell für<br />
die Intensivmediz<strong>in</strong> vor. Dies erfolgt auf <strong>der</strong> Grund -<br />
lage sozialrechtlicher und arbeitsrechtlicher Rah -<br />
men bed<strong>in</strong>gungen, die sowohl mediz<strong>in</strong>isch qualitativen<br />
Notwendigkeiten entsprechen, räumlich-logistische<br />
und organisatorische Bed<strong>in</strong>gungen sowie die<br />
Zusammensetzung des Patientengutes e<strong>in</strong>er Inten -<br />
siv station und ökonomische Bed<strong>in</strong>gungen berück -<br />
sichtigen. E<strong>in</strong> Ziel <strong>der</strong> G-<strong>DRG</strong>s war die Rückführung<br />
<strong>der</strong> Vergütungen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en mittleren Bereich. Da es <strong>im</strong><br />
G-<strong>DRG</strong>-System ke<strong>in</strong>e zusätzlichen Vergütungen<br />
geben wird, wurde e<strong>in</strong> Anreiz geschaffen, Investi -<br />
tionen <strong>im</strong> Bereich von Infrastruktur und Logistik zu<br />
tätigen, um durch Reorganisation e<strong>in</strong>e Prozess ver -<br />
dichtung zu erzielen. Daher kann das vorgestellte<br />
Personalbedarfskalkulations<strong>in</strong>strument den auf <strong>der</strong><br />
Intensivstation Beschäftigten, <strong>der</strong> Verwaltung sowie<br />
den Trägern <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtung dazu dienen, Re<strong>in</strong> vesti -<br />
tionen <strong>in</strong> Infrastruktur und Logistik mit den kalkulierten<br />
Mehraufwendungen <strong>im</strong> Personalbereich <strong>in</strong>s<br />
Verhältnis zu setzen bzw. zu begründen.<br />
Das neue Personalbedarfsmodell verlässt das <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Vergangenheit gewählte Verfahren <strong>der</strong> Anhalts -<br />
zahlen kalkulation. Es orientiert sich stattdessen an<br />
dem Leistungsspektrum e<strong>in</strong>er Intensivstation (ITS)<br />
und <strong>der</strong> Betriebsorganisation, welche <strong>in</strong> die Kalku -<br />
lation <strong>der</strong> G-<strong>DRG</strong>s e<strong>in</strong>fließen und <strong>der</strong>en Opt<strong>im</strong>ierung<br />
Aufgabe <strong>der</strong> Leitung <strong>der</strong> E<strong>in</strong>heit sowie des Trägers<br />
ist. Die ärztliche Versorgung <strong>der</strong> Patienten e<strong>in</strong>er ITS<br />
wird über e<strong>in</strong>e Leistungsdokumentation abgebildet.<br />
Ziel war es, e<strong>in</strong> Kalkulations<strong>in</strong>strument für Intensiv -<br />
stationen unterschiedlicher Größe, räumlicher<br />
Struktur und Versorgungsstufe zu entwickeln. Um<br />
diese Ansprüche zu erfüllen, ist es notwendig, die<br />
ärztliche Arbeitsleistung bei e<strong>in</strong>em Intensivpatienten<br />
differenziert analytisch zu betrachten. Der ärztliche<br />
Arbeitsaufwand wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Basisaufwand und<br />
Zusatzaufwand unterteilt. Der Basisaufwand be<strong>in</strong>haltet<br />
alle Tätigkeiten, die bei jedem Intensivpatienten,<br />
unabhängig von <strong>der</strong> Krankheitsschwere, anfallen. Im<br />
Zusatzaufwand s<strong>in</strong>d alle zusätzlichen Maßnahmen,<br />
Prozeduren und Untersuchungen abgebildet.<br />
Neues Kalkulations<strong>in</strong>strument<br />
Um das vorgestellte Personalbedarfs kalkulations -<br />
modell <strong>der</strong> leistungsorientierten Erfassung e<strong>in</strong>er ITS<br />
<strong>in</strong> die Praxis umzusetzen, hat die Arbeitsgruppe e<strong>in</strong><br />
© Anästh Intensivmed 2008;49:S000-S000 Aktiv Druck & Verlag GmbH<br />
flexibles Kalkulations<strong>in</strong>strument (Excel-Datei mit<br />
4 Arbeitsblättern) entwickelt, welches dem An -<br />
wen<strong>der</strong> die Anpassung an die jeweilige Haus-<strong>in</strong>terne<br />
Betriebsorganisation erlaubt. Die vier Datenblätter<br />
umfassen 1. e<strong>in</strong>e Ausfüllanleitung, 2. den ärztlichen<br />
Basisaufwand, 3. den ärztlichen Zusatzaufwand und<br />
4. die Gesamtkalkulation.<br />
Nach Abschluss <strong>der</strong> unten aufgeführten Vor über -<br />
legungen kann die Betriebsorganisation und <strong>der</strong><br />
Leistungsumfang e<strong>in</strong>er Abteilung <strong>in</strong> diese Daten -<br />
blätter e<strong>in</strong>gegeben und die Anzahl benötigter<br />
Vollkräfte automatisch ermittelt werden. E<strong>in</strong>e opt<strong>im</strong>ale<br />
Nutzung des Kalkulations<strong>in</strong>struments würde sich<br />
ergeben, wenn die Haus-<strong>in</strong>ternen Zeiten und<br />
Anzahlen jeweils real gemessen wurden.<br />
Nachfolgende Überlegungen sollten vor <strong>der</strong> Be -<br />
rechnung des Personalbedarfs mit diesem Kalku -<br />
lations<strong>in</strong>strument erfolgen:<br />
Ermittlung <strong>der</strong> Haus-<strong>in</strong>ternen Zeiten für Aufnahme,<br />
tägliche Rout<strong>in</strong>e, Entlassung/Verlegung und <strong>der</strong><br />
an Übergabevisiten beteiligten Ärzte/Tag.<br />
Ermittlung <strong>der</strong> Haus-<strong>in</strong>ternen Anzahl pro Jahr und<br />
<strong>der</strong> Zeiten für Untersuchungen, Maßnah men/<br />
Prozeduren, e<strong>in</strong>maligen Aufwandsteige rungen/<br />
Patient/Aufenthalt.<br />
Ermittlung <strong>der</strong> Fallzahlen, Patiententage pro Jahr,<br />
Zeit <strong>in</strong> Stunden für Urlaub und Wechselschicht,<br />
Ausfallzeiten <strong>in</strong> % (ASFZ), Bruttojahresarbeitszeit<br />
pro Vollkraft (VK) <strong>in</strong> Stunden (h), Anzahl <strong>der</strong><br />
Mitarbeiter mit