09.01.2013 Aufrufe

Erklärung - ISK

Erklärung - ISK

Erklärung - ISK

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Hinweise zum<br />

Verfassen von Seminararbeiten<br />

Stand 03/2012; Version 1.9


Inhaltsverzeichnis<br />

1 Formale Aspekte einer Seminararbeit................................................................................................... 3<br />

1.1 Umfang ............................................................................................................................................ 4<br />

1.2 Aufbau ............................................................................................................................................. 4<br />

1.2.1 Titelblatt .................................................................................................................................... 4<br />

1.2.2 Inhaltsverzeichnis ...................................................................................................................... 5<br />

1.2.3 Text mit Quellenverweisen ....................................................................................................... 5<br />

1.2.4 Quellen- und Literaturverzeichnis ............................................................................................. 6<br />

1.2.5 Abbildungen, Beispiele .............................................................................................................. 6<br />

1.2.6 Anhänge .................................................................................................................................... 6<br />

1.2.7 <strong>Erklärung</strong> ................................................................................................................................... 6<br />

2 Zitieren und Bibliographieren................................................................................................................ 8<br />

2.1 Richtiges Zitieren ............................................................................................................................. 8<br />

2.1.1 Direkte Zitate ............................................................................................................................. 9<br />

2.1.2 Indirekte Wiedergabe ............................................................................................................... 9<br />

2.2 Das Literaturverzeichnis ................................................................................................................10<br />

2.2.1 Monographie ...........................................................................................................................10<br />

2.2.2 Mehrere Verfasser ..................................................................................................................10<br />

2.2.3 Herausgeberschaft/Sammelbände .........................................................................................11<br />

2.2.4 Aufsatz in einem Sammelband ................................................................................................11<br />

2.2.5 Artikel in einer Zeitschrift ........................................................................................................11<br />

2.2.6 Zitieren aus dem Internet .......................................................................................................11<br />

2.2.7 Zeichenerklärungen.................................................................................................................12<br />

3 Sprachliche Sorgfalt und Schlussredaktion .........................................................................................14<br />

4 Abgabetermine ....................................................................................................................................17<br />

Weiterführende Literatur zum Thema ...................................................................................................17


1 Formale Aspekte einer Seminararbeit<br />

3<br />

Wie viele Seiten muss eine Hausarbeit haben? Muss ich in der Einleitung auch die Gliederung der<br />

Arbeit vorstellen? Wie zitiere ich richtig? Wie sieht ein korrektes Literaturverzeichnis aus? Diese<br />

und andere Fragen begleiten häufig das Schreiben wissenschaftlicher Arbeiten. Im Folgenden<br />

erhalten Sie Empfehlungen zum Abfassen wissenschaftlicher Arbeiten, die auf die wichtigsten<br />

Fragen eingehen.<br />

Wissenschaftliche Texte unterliegen – neben der vorausgesetzten sprachlichen Sorgfalt – forma-<br />

len Regularien, die in den jeweiligen Fachdisziplinen weitestgehend konventionalisiert sind. Die<br />

Formalia, die bei wissenschaftlichen Texten beachtet werden müssen, dienen der klaren Struktu-<br />

rierung und dem logischen Aufbau der Texte (z.B. ist ein korrekt angelegtes Inhaltsverzeichnis das<br />

Abbild eines logisch gegliederten Textaufbaus), der Nachvollziehbarkeit und Überprüfbarkeit von<br />

Quellen (Zitier- und Bibliographiekonventionen) sowie der Standardisierung (bibliographischer<br />

Angaben), die es dem Leser erlaubt, anhand eines Literaturverzeichnisses in Bibliothekskatalogen<br />

die verwendete Literatur zu recherchieren.<br />

Im Laufe Ihres Studiums müssen Sie den sicheren Umgang mit den Techniken wissenschaftlichen<br />

Arbeitens erlernen. Eine formal unzureichende Hausarbeit kann Ihnen zur Überarbeitung zurück-<br />

gegeben oder als ‚nicht bestanden‘ bewertet werden. Fangen Sie daher rechtzeitig an, sich mit<br />

diesen Techniken vertraut zu machen. Gleiches gilt für den Umgang mit dem Computer und ent-<br />

sprechender Textverarbeitungssoftware. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie Sprach- und Kommu-<br />

nikationswissenschaft, Lehramt ‚Deutsch‘, Technik-Kommunikation oder eine andere Disziplin<br />

studieren. Wann immer Sie sich mit Texten und der Abfassung von Texten beschäftigen, und das<br />

wird sowohl im Studium als auch in vielen Berufsfeldern einer Ihrer Schwerpunkte sein, sollten Sie<br />

den sicheren Umgang mit Textverarbeitungsprogrammen, wie etwa Microsoft Word oder Open-<br />

Office Writer, und auch mit bibliographischen Datenbanken 1 beherrschen.<br />

Zur formalen Gestaltung wissenschaftlicher Texte existieren eine Reihe recht unterschiedlicher<br />

Systeme – auch innerhalb einer Fachdisziplin. Solange keine konkreten Vorgaben gemacht wer-<br />

den, können Sie sich für eine in Ihrer Disziplin konventionalisierte Form entscheiden. Wichtig ist<br />

1 Studierenden, Lehrenden und MitarbeiterInnen der RWTH Aachen steht im Rahmen einer Campus-Lizenz<br />

die Literaturverwaltungssoftware Citavi kostenlos zur Verfügung. Nähere Informationen finden Sie unter<br />

http://www.citavi.com/ und http://www.bth.rwth-aachen.de/Citavi-RWTH/. Solche Softwareprogramme,<br />

derer es auf dem Markt zahlreiche gibt, helfen Ihnen, Ihre Literatur zu verwalten und z.B. in Ihr Word-<br />

Dokument zu exportieren. Sie unterstützen Sie bei einer sauberen bibliographischen Erfassung der Fachliteratur<br />

und einer konsistenten formalen Auszeichnung. Zusätzliche Exzerptfunktionen und Retrievalmöglichkeiten<br />

dienen der Literaturarbeit.


4<br />

dabei, dass Sie einmal gewählte Formalia konsequent gebrauchen. Mit anderen Worten: Sie soll-<br />

ten auf gar keinen Fall zwischen unterschiedlichen Konventionen hin- und herspringen.<br />

1.1 Umfang<br />

Sprechen Sie bitte in jedem Fall den geforderten Umfang einer Seminararbeit mit der Dozen-<br />

tin/dem Dozenten ab, da die Vorgaben in unterschiedlichen Studienfächern u.U. divergieren kön-<br />

nen.<br />

Gemeinhin gilt: Seitenangaben für Hausarbeiten orientieren sich immer an Textseiten; Inhalts-<br />

und Literaturverzeichnis sowie ein möglicher Anhang werden nicht mitgerechnet! Bei empirischen<br />

Arbeiten erhöht sich die Seitenzahl oftmals durch einen umfangreichen Anhang.<br />

1.2 Aufbau<br />

Verfassen Sie Ihre Seminararbeit einseitig maschinenschriftlich beschrieben auf weißem DIN A4-<br />

Papier und geben Sie sie in einem Schnellhefter oder sauber gebunden ab. Bitte fügen Sie Ihrem<br />

Abgabeexemplar zusätzlich eine Version auf einem digitalen Datenträger (.docx, .doc oder .pdf-<br />

Datei auf CD-ROM) bei, damit sie bei Plagiatsverdacht überprüft werden kann. Eine Abgabe der<br />

elektronischen Version via E-Mail ist nicht ausreichend. Vergessen Sie außerdem nicht, eine Kopie<br />

Ihrer Seminararbeit für Ihre eigenen Unterlagen anzufertigen.<br />

Verwenden Sie folgenden Satzspiegel: Blocksatz; linker Rand 2,5 cm; rechter Rand (Korrekturrand)<br />

3 cm; oben und unten je 2,5 cm. Die Schriftgröße sollte 11pt bei serifenlosen (z.B. Arial, Calibri)<br />

und 12pt bei Serifen-Schriften (z.B. Times New Roman, Garamond) betragen, der Zeilenab-<br />

stand ist 1½-fach. Ausnahmen sind jedoch Fußnoten und eingerückte Zitate; verwenden Sie hier<br />

bitte Schriftgröße 10 und einfachen Zeilenabstand (vgl. 2.1.1). Vergessen Sie nicht, aufgrund der<br />

Verwendung des Blocksatzes die Silbentrennung Ihres Textverarbeitungsprogramms zu aktivieren,<br />

auch wenn diese ohne Zweifel nicht immer fehlerfrei arbeitet.<br />

Ab der Einleitung müssen die Seiten fortlaufend und zentriert in der Kopfzeile nummeriert sein<br />

(wie bspw. in dem vorliegenden Text); das Titelblatt und das Inhaltsverzeichnis erhalten üblicher-<br />

weise keine Seitenzahlen.<br />

1.2.1 Titelblatt<br />

Das Titelblatt muss die folgenden Angaben enthalten:


5<br />

� Seminarangaben (in der Regel oben links): Name des Instituts (Institut für Sprach- und<br />

Kommunikationswissenschaft der RWTH Aachen); je nach Betreuer der entsprechende<br />

Lehrstuhl oder das entsprechende Lehr- und Forschungsgebiet, Seminarart und -titel, Se-<br />

mester, DozentIn;<br />

� Titel und ggf. Untertitel Ihrer Arbeit (in der Regel mittig zentriert);<br />

� persönliche Angaben (üblicherweise unten links): Vor- und Nachname, Matrikelnummer,<br />

Studienfächer mit Semesterzahl, Anschrift, Telefonnummer und E-Mail-Adresse 2 .<br />

1.2.2 Inhaltsverzeichnis<br />

Die Gliederungspunkte und Überschriften des Inhaltsverzeichnisses müssen mit denen im Text<br />

vollständig identisch und durchnummeriert sein (1, 1.1, 1.2, 1.2.1 etc.). Hinter die Kapitelziffern<br />

wird dabei kein Punkt gesetzt. Bei den einzelnen Gliederungspunkten muss auf die entsprechen-<br />

den Seitenangaben verwiesen werden. Achten Sie außerdem darauf, dass einzelne Gliederungs-<br />

punkte nicht isoliert stehen; d.h., dass beispielsweise auf einen Abschnitt 1.2.1 stets ein Punkt<br />

1.2.2 zu folgen hat, auf 3.1 folgt stets 3.2 usw. Das Literaturverzeichnis und mögliche Anhänge<br />

werden ebenfalls im Inhaltsverzeichnis (mitsamt einer entsprechenden Seitenangabe) aufgelistet,<br />

jedoch ohne mit einer Kapitelziffer versehen zu werden. Ein Beispiel für ein Inhaltsverzeichnis, das<br />

gemäß den Vorgaben gestaltet wurde, finden Sie auf der ersten Seite des vorliegenden Doku-<br />

ments.<br />

1.2.3 Text mit Quellenverweisen<br />

Die eigentliche Seminararbeit besteht grob aus drei Textbausteinen, nämlich erstens einleitenden<br />

Bemerkungen (Erläuterung von Problemstellung, eigener Fragestellung, Erkenntnisziel/Relevanz<br />

des Themas, Themeneingrenzung, Vorgehensweise und ggf. verwendeten Quellen), zweitens dem<br />

Hauptteil (entsprechend der Gliederung im Inhaltsverzeichnis) und drittens einer Zusammenfas-<br />

sung am Ende des Textes (ggf. mit einer Kommentierung der erzielten Ergebnisse). 3<br />

Setzen Sie Belegwörter (objektsprachliche Ausdrücke) in ‚einfache Anführungszeichen‘ (vgl. hierzu<br />

die Erläuterung unter 2.2.7) und machen Sie sich mit der sprachwissenschaftlichen Symbolik ver-<br />

traut: / / (Schrägstriche) zur Kennzeichnung von Phonemen; [ ] (eckige Klammem) für (Allo)Phone<br />

und phonetische Angaben; < > (spitze Klammem) für Grapheme; ´ ´ bei Bedeutungsangaben; <<br />

bedeutet „lautlich entwickelt aus“; > bedeutet „lautlich entwickelt zu“, uvm.<br />

2 Verwenden Sie für den E-Mail-Verkehr an der Hochschule bitte ausschließlich Ihren RWTH-Mailaccount.<br />

3 Beachten Sie hierzu auch die Abschnitte 2 (Zitieren und Bibliographieren) und 3 (Sprachliche Sorgfalt,<br />

Struktur, Schlussredaktion).


1.2.4 Quellen- und Literaturverzeichnis<br />

Beachten Sie bei der Erstellung des Quellen- und Literaturverzeichnisses die Hinweise unter 2.2.<br />

1.2.5 Abbildungen, Beispiele<br />

6<br />

Abbildungen und Beispiele erscheinen dort im laufenden Text, wo ihr inhaltlicher Bezug liegt. Für<br />

Tabellen, Abbildungen und Beispiele gilt: Sie dürfen nie ohne Abbildungsunterschrift stehen! In ihr<br />

erscheint in Kurzform der die Abbildung, Tabelle oder das Beispiel beschreibende Text. Ist die<br />

Abbildung einer fremden Quelle entnommen, ist dies zu vermerken; z.B.: (aus: Winograd/Flores<br />

1987: 65). Abbildungen werden stets durchnummeriert. Im Fließtext kann so auf die jeweilige<br />

Abbildung verwiesen werden, z.B.: (vgl. Abb.3). Wenn die Abbildung sich aus drucksatztechni-<br />

schen Gründen nicht auf der Referenzseite befindet, ist es ratsam wie folgt auf sie zu verweisen:<br />

(vgl. Abb.3, S.12).<br />

1.2.6 Anhänge<br />

Sofern vorhanden, folgen nach dem Literaturverzeichnis Anhänge zu Ihrer Arbeit. Soweit für die<br />

Durchführung der Arbeit notwendig, kann ein Anhang bspw. ein Daten- und Analysekorpus sowie<br />

umfangreiches Belegmaterial umfassen, das nicht in den laufenden Text integriert werden kann.<br />

Das Material wird i.d.R. mit römischen Zahlen nummeriert und mit kurzen Überschriften verse-<br />

hen. Im Text Ihrer Arbeit können Sie dann z.B. folgendermaßen darauf verweisen: (Vgl. Anhang I:<br />

Werbung für Hollywood-Kaugummis). Nur in Ausnahmefällen, wenn z.B. mit sehr vielen Graphi-<br />

ken oder mit einem Daten- oder Materialkorpus im Rahmen eines umfangreicheren Textes gear-<br />

beitet wird, kann ein Materialanhang sinnvoll sein. In Proseminararbeiten werden Sie in der Regel<br />

seltener mit einem ausführlichen Materialanhang arbeiten.<br />

1.2.7 <strong>Erklärung</strong><br />

Der Seminararbeit muss die nachfolgende, eigenhändig unterschriebene und abschließende Erklä-<br />

rung mit Datum beigefügt sein. Diese muss jedoch nicht im Inhaltsverzeichnis aufgeführt werden.


Hiermit erkläre ich, dass ich die vorgelegte<br />

Hausarbeit*<br />

Bachelorarbeit*<br />

Masterarbeit*<br />

Magisterarbeit*<br />

Schriftliche Hausarbeit (Staatsarbeit)*<br />

<strong>Erklärung</strong><br />

selbständig verfasst und – einschließlich eventuell beigefügter Abbildungen und Skizzen – keine an-<br />

deren als die im Literaturverzeichnis angegebenen Quellen, Darstellungen und Hilfsmittel benutzt<br />

habe. Dies gilt in gleicher Weise für gedruckte Quellen wie für Quellen aus dem Internet.<br />

Ich habe alle Passagen und Sätze der Arbeit, die dem Wortlaut oder dem Sinne nach anderen Werken<br />

entnommen sind, in jedem einzelnen Fall unter genauer Angabe der Stelle ihrer Herkunft (Quelle,<br />

Seitenangabe bzw. entsprechende Spezifizierung) deutlich als Entlehnung gekennzeichnet.<br />

Außerdem erkläre ich, dass die vorgelegte Arbeit zuvor weder von mir noch – soweit mir bekannt ist<br />

– von einer anderen Person an dieser oder einer anderen Universität eingereicht wurde.<br />

Mir ist bekannt, dass Zuwiderhandlungen gegen diese <strong>Erklärung</strong> eine Benotung der Arbeit mit der<br />

Note ‚nicht ausreichend‘ zur Folge haben. Ich weiß, dass Verletzungen des Urheberrechts sowie Be-<br />

trugsversuche strafrechtlich verfolgt werden können und dass, wer vorsätzlich gegen eine die Täu-<br />

schung betreffende Regelung verstößt, ordnungswidrig handelt. Die Ordnungswidrigkeit kann mit<br />

einer Geldbuße bis zu 50.000 Euro geahndet werden. Im Falle eines mehrfachen oder sonstigen<br />

schwerwiegenden Täuschungsversuches kann außerdem eine Exmatrikulation erfolgen.<br />

Unterschrift Ort, Datum<br />

* Zutreffendes bitte ankreuzen.


2 Zitieren und Bibliographieren<br />

8<br />

Ein wesentliches formales Kriterium, das bei der Gestaltung wissenschaftlicher Texte beachtet<br />

werden muss, ist das richtige Zitieren. Die Grundregel in diesem Zusammenhang ist denkbar ein-<br />

fach: Jeder Gedankengang, der nicht von Ihnen stammt, sondern direkt (wörtlich) oder indirekt<br />

(sinngemäß) aus anderen Quellen entnommen und wiedergegeben wurde, muss belegt, d.h. mit<br />

einer Quellenangabe (im Text oder als Fußnote 4 ) versehen werden.<br />

Die Gründe für die Notwendigkeit einer korrekten Zitation sind vielfältig: Zum einen müssen Sie<br />

Ihre Quellen natürlich offenlegen, um sich nicht des Plagiats schuldig zu machen. Zum anderen –<br />

und dies ist ein wichtiger Aspekt aus inhaltlicher Perspektive – muss Ihre Leserschaft auf der<br />

Grundlage der von Ihnen herangezogenen Literatur in der Lage sein, die vorgestellten Ergebnisse<br />

nachvollziehen zu können. Insofern dienen Quellenverweise nicht zuletzt auch als Grundlage und<br />

Belege für Ihren Argumentationsgang. Mit prägnanten, wörtlich zitierten Textstellen können Sie<br />

zudem etwa eine zur Diskussion gestellte Position oder eine in der Literatur gefundene Behaup-<br />

tung umso deutlicher hervortreten lassen, um sie anschließend zu erläutern. Das Zitieren ist in<br />

dieser Hinsicht alles andere als eine lästige Pflicht; vielmehr haben Sie mittels geschickt eingesetz-<br />

ter Zitate die Möglichkeit, Ihren Text pointiert zu verfeinern. Nichtsdestotrotz gibt es hier einige<br />

formale Regeln, mit denen Sie sich vertraut machen müssen.<br />

2.1 Richtiges Zitieren<br />

Ein kurzer, formal korrekter Quellennachweis kann bspw. wie folgt aussehen: (Name Erschei-<br />

nungsjahr: Seite). Beispiel: (Aitchinson 1982: 13). In Fußnoten werden die Klammern lediglich um<br />

das Erscheinungsjahr gesetzt. 5<br />

Über die Nennung des Autoren-Nachnamen und der Jahreszahl ist die bibliographische Angabe<br />

schnell im Literaturverzeichnis wiederzufinden, denn auch hier beginnt die Angabe üblicherweise<br />

mit Nachname, Vorname (Jahr): Titel ... Geht ein Zitat über die Anfangsseite hinaus (z.B. Beginn<br />

des Zitats auf Seite 36, Ende auf Seite 37), so wird ein ‚f.‘ hinter die Seitenzahl gesetzt (dt.:<br />

36f./lat.: p.36s.). Geht das Zitat über mehrere Seiten (z.B. Beginn des Zitats auf Seite 36, Ende auf<br />

Seite 39), kennzeichnet man dies durch ‚ff.‘ (dt.: 36ff./lat.: p.36ss.). Statt ‚36ff.‘ kann man die Sei-<br />

ten jedoch auch genau angeben: S.36-41 oder einfach 36-41.<br />

4 Eine grundsätzliche Bemerkung zur Verwendung von Fußnoten: Fußnoten können für Quellenangaben<br />

sowie für weiterführende (Rand-)Bemerkungen und Informationen verwendet werden, die man aus dem<br />

Haupttext ausgliedern möchte. Fußnoten beginnen grundsätzlich mit Majuskel und enden immer mit einem<br />

Punkt; Bsp.: Vgl. Chomsky (1978): 134.<br />

5 Aitchinson (1982): 13.


2.1.1 Direkte Zitate<br />

9<br />

Alle direkten (wörtlichen) Zitate werden in An- und Abführungszeichen gesetzt („...“). Zitate in-<br />

nerhalb von Zitaten werden in einfache Anführungszeichen (‚...‘) gesetzt. Wichtig ist beim Zitieren:<br />

Am Originaltext dürfen keinerlei Veränderungen vorgenommen werden! Weist der Originaltext<br />

z.B. Rechtschreibfehler auf, dürfen diese nicht verändert werden. Um den Leser auf eine besonde-<br />

re Stelle im Zitat aufmerksam zu machen (z.B. auf einen Fehler), wird ein [sic!] im Zitat neben das<br />

entsprechende Wort gesetzt; dies bedeutet, dass etwas wirklich so in der zitierten Textstelle<br />

steht. Zitatveränderungen (Auslassungen oder Ergänzungen, z.B. aus grammatikalischen oder<br />

erklärenden Gründen) werden mit eckigen Klammern gekennzeichnet ([...]). Ein Beispiel: „Diese<br />

Methode [zur qualitativen Beurteilung von technischen Dokumentationen; K.M.] ist empirisch<br />

validiert [...].“ Eckige Klammern deuten immer auf einen Zusatz von Ihnen (hier z.B. von Klaus<br />

Müller) hin oder auf eine Verkürzung des Zitats. Verkürzungen können an jeder Stelle des Zitats<br />

vorgenommen werden, wenn sie entsprechend gekennzeichnet werden.<br />

Auch Hervorhebungen im Original (Fett- oder Kursivdruck, Unterstreichungen u.a.) werden beim<br />

Zitieren übernommen. Kursivsatz wird üblicherweise für fremdsprachliche Einschübe in den Text<br />

sowie zur Kennzeichnung von Metasprachlichkeit verwendet. Sofern einzelne Wörter oder auch<br />

längere Textpassagen im Originaltext in irgendeiner Form hervorgehoben worden sind, sollten Sie<br />

dies durch den Zusatz ‚Hervorhebung im Original‘ in Ihrer Quellenangabe kennzeichnen. Sollten<br />

Sie selbst Herausstellungen einfügen, um bspw. einen im Zitat auftauchenden Begriff besonders<br />

zu betonen, so kennzeichnen Sie dies mit Ihren Initialen. Bsp.: Hervorhebung K.M.<br />

Zitate, die länger als drei Zeilen sind, werden bei einfachem Zeilenabstand und Schriftgröße 10<br />

(serifenlose Schrift) bzw. 11 (Serifenschrift) links und rechts je 1cm eingerückt. Ein Beispiel für ein<br />

längeres, entsprechend formatiertes und korrekt belegtes Zitat:<br />

„Was ist, wie man es schon tausendmal wiederholt hat, das ist, daß der<br />

Mensch ohne Sprache [›langage‹] vielleicht der Mensch wäre, aber daß er nicht<br />

dem Menschen gliche, weil die Sprache [›langage‹] das kollektiven Handelns , individueller Bildung auf der<br />

anderen Seite ist, das Werkzeug, ohne welches danach hätten trachten können, ihre angeborenen Fähigkeiten<br />

[…] zu entwickeln.“ (de Saussure 1997: 244. Hervorhebungen im Original)<br />

2.1.2 Indirekte Wiedergabe<br />

Auch die sinngemäße Wiedergabe fremder Textteile, also die nicht-wörtliche gedankliche Ent-<br />

nahme aus einem anderen Werk, muss als solche gekennzeichnet und belegt werden. Auf die


10<br />

originale Textstelle wird dabei durch ‚vgl.’ oder lat. ‚cf.‘ verwiesen. Beispiel: (vgl. Aitchinson 1982:<br />

13). Auch hier gilt: In Fußnoten werden die Klammern nicht gesetzt. 6<br />

2.2 Das Literaturverzeichnis<br />

Das Literaturverzeichnis ist ein zentraler Bestandteil jeder wissenschaftlichen Arbeit. Es gibt ge-<br />

naue Auskunft über die verwendete Literatur und ermöglicht dem Leser den Zugriff auf die Quel-<br />

len, die in der Arbeit verwendet wurden. Im Quellenverzeichnis werden alle (und nur die) zitierten<br />

Aufsätze und Bücher, auf die in der Arbeit verwiesen wird, alphabetisch nach Verfassername auf-<br />

geführt. Die hier genannten Daten geben Auskunft über: Verfasser, Erscheinungsjahr, Titel, Unter-<br />

titel, benutzte Auflage, Erscheinungsort, Verlag, Reihe und – bei unselbständigen Publikationen –<br />

Seitenangaben (konkrete Beispiele finden Sie unter 2.2.1 bis 2.2.6). Die bibliographische Angabe<br />

beginnt mit der Angabe des Verfassers, dem Erscheinungsjahr und Titel des herangezogenen Tex-<br />

tes. Verwenden Sie möglichst immer die aktuelle Auflage eines Buches, da Neuauflagen oft über-<br />

arbeitet oder ergänzt wurden und evtl. neue Forschungserkenntnisse berücksichtigen.<br />

Bei mehreren Titeln eines Autors werden diese in chronologischer Reihenfolge angegeben. Wenn<br />

Sie von einem Autor/einer Autorenschaft mehrere Titel aus einem Erscheinungsjahr verwenden,<br />

werden diese mit dem Zusatz ‚a’, ‚b’, ‚c’ etc. eindeutig gekennzeichnet (vgl. 2.2.1). Fehlt die Jah-<br />

resangabe in einer Publikation, so notiert man: dt. ‚o.J.’ (ohne Jahr), lat. ‚s.a.’ (sine anno). Setzen<br />

Sie die Titel von Aufsätzen, Artikeln, Monographien und Sammelbänden kursiv. Ob Sie nach dem<br />

Erscheinungsort noch den Verlag nennen (vgl. z.B. 2.2.1), ist Ihnen freigestellt. Bleiben Sie aber in<br />

Ihrer Darstellung konsequent; d.h.: Ihre Quellenangaben müssen in jeglicher Hinsicht einheitlich<br />

sein. Es folgen einige Beispiele zur besseren Illustration:<br />

2.2.1 Monographie<br />

Aitchinson, Jean (1982): Der Mensch, das sprechende Wesen. Eine Einführung in die Psycholinguistik.<br />

Tübingen: Narr.<br />

Lyons, John (1983a): Semantik. Band II. München: Beck.<br />

Lyons, John (1983b): Die Sprache. München: Beck.<br />

2.2.2 Mehrere Verfasser<br />

Augst, Gerhard/Faigel, Peter (1986): Von der Reihung zur Gestaltung. Untersuchungen zur Ontogenese<br />

schriftsprachlicher Fähigkeiten von 13-23 Jahren. Frankfurt am Main u.a.: Lang.<br />

6 Vgl. Aitchinson (1982): 13.


11<br />

Bei mehr als drei Verfassern wird nur der erste, die anderen als ‚u.a.’ (und andere) oder lat. ‚et al.’<br />

(et alii) genannt:<br />

Bluhm, Claudia et al. (2000): Linguistische Diskursanalyse: Überblick, Probleme, Perspektiven. In:<br />

SuL 86/2000, S.3-19.<br />

2.2.3 Herausgeberschaft/Sammelbände<br />

Aufgepasst! Bei Sammelbänden müssen Sie stets konkret den Aufsatz oder die Aufsätze angeben,<br />

die Sie im Rahmen Ihres Textes zitiert haben (s. 2.2.4). Es reicht nicht aus, lediglich den gesamten<br />

Band zu nennen.<br />

Betten, Anne [Hrsg.] (1990): Neuere Forschungen zur historischen Syntax des Deutschen. Tübingen:<br />

Niemeyer.<br />

Ammon, Ulrich/Dittmar, Norbert/Mattheier, Klaus J. [Hrsg.] (1987/88): Soziolinguistik. Ein internationales<br />

Handbuch zur Wissenschaft von Sprache und Gesellschaft. 2 Bde. Berlin, New York: de<br />

Gruyter.<br />

2.2.4 Aufsatz in einem Sammelband<br />

Bierwisch, Manfred (1979): Wörtliche Bedeutung: Eine pragmatische Gretchenfrage. In: Grewendorf,<br />

Günter [Hrsg.]: Sprechakttheorie und Semantik. Frankfurt am Main: Suhrkamp, S.119-148.<br />

2.2.5 Artikel in einer Zeitschrift<br />

Bock, J. Kathrin (1982): Towards a cognitive psychology of syntax: information processing contributions<br />

to sentence formulation. In: Psychological Review 89/1, S.1-47.<br />

2.2.6 Zitieren aus dem Internet<br />

Prinzipiell müssen Sie in einer Quellenangabe, mit der Sie auf einen Text aus dem Internet verwei-<br />

sen, dieselben Angaben machen, die in einer Literaturangabe für Printmedien zu finden sind; d.h.<br />

Autor, Jahr, Titel usw. müssen auch hier genannt werden. Allerdings sollten Sie anstelle von Sei-<br />

tenzahlen ggf. Kapitelnummern, Zwischenüberschriften, Anmerkungsziffern etc. zur Markierung<br />

von Textstellen verwenden, da Seitenzahlen (außer etwa bei .pdf-Dokumenten) von Druckerein-<br />

stellungen abhängig und daher variabel sein können. Bitte achten Sie darauf, die genaue Adresse<br />

des zitierten Textes und das Datum des Abrufs anzugeben. Ein Beispiel:<br />

Buss, Mareike (2004): Die Ellipse – ein linguistischer Kategorienfehler? In: TRANS – Internetzeitschrift<br />

für Kulturwissenschaften 15. Online im Internet: URL: http://www.inst.at/trans/15Nr/-<br />

06_2/buss15.htm [Stand: 22.03.2006].


2.2.7 Zeichenerklärungen<br />

12<br />

Nachfolgend werden nun noch einige üblicherweise verwendete Zeichen und Abkürzungen erläu-<br />

tert:<br />

„…“ Anfang und Ende eines wörtlichen Zitats<br />

‚…‘ a) Anfang und Ende von Zitaten in Zitaten<br />

b) Anfang und Ende von Zitationen, die lediglich geringfügig vom genauen Wort-<br />

laut des Originals abweichen<br />

c) Ausdrücke der metasprachlichen Ebene<br />

Insbesondere dieser letzte Punkt muss erläutert werden, da er in sprachwissenschaftlichen Arbei-<br />

ten oftmals eine wichtige Rolle spielt: Sofern Sie sprachliche Ausdrücke selbst zum Objekt oder<br />

Gegenstand Ihrer Aussage machen und sich so auf einer metasprachlichen Ebene bewegen, müs-<br />

sen Sie dies mit ‚einfachen Anführungszeichen‘ markieren, um Missverständnisse zu vermeiden.<br />

Vergleichen Sie etwa die beiden folgenden Sätze: Die Katze sitzt auf ihren vier Buchstaben. Im<br />

Vergleich zu: ‚Katze‘ hat fünf Buchstaben.<br />

[…] a) Auslassungen in Zitaten<br />

b) Zusätze des Verfassers in Zitaten (vgl. hierzu 2.1.1)<br />

a.a.O. am angegebenen Ort; Verweis auf bereits vorher ausführlich zitierte Literatur 7<br />

ebd. ebenda; Hinweis auf die bibliographische Angabe der unmittelbar vorhergehen-<br />

den Anmerkung. 8 Wichtig ist hier, dass Sie sich mit der Abkürzung ‚ebd.‘ lediglich<br />

auf Quellenverweise beziehen können, die auf derselben Seite Ihres Textes zu fin-<br />

den sind.<br />

f. Hinweis auf die folgende Seite, Spalte oder Zeile (genau eine); etwa: (Bierwisch<br />

1979: 122f.); vgl. hierzu 2.1<br />

ff. Hinweis auf die folgenden Seiten, Spalten oder Zeilen; etwa: (Bock 1982: 34ff.);<br />

vgl. hierzu 2.1<br />

7 Ein Beispiel: Augst/Faigel (1986): a.a.O., S.52. Diese Abkürzung wird lediglich in klassischen Verweisen<br />

mittels Fußnoten gebraucht, wenn Sie zuvor eine vollständige Quellenangabe geliefert haben. In der amerikanischen<br />

Zitation ist diese Abkürzung unüblich.<br />

8 Beispiel: Vgl. ebd., S.64f.


13<br />

s.o./s.u. Hinweise auf vorhergehende oder folgende Stellen der vorliegenden Abhandlung;<br />

stehen sie ohne weiteren Vermerk, so beziehen sie sich auf denselben Gliede-<br />

rungspunkt, in dem sie vorkommen<br />

kursiv a) Hervorhebungen, etwa um die Relevanz eines Begriffs zu betonen<br />

b) Kennzeichnung von Schrifttiteln<br />

- Bindestrich; dieser kurze Strich wird bspw. eingesetzt, um eine Silbentrennung am<br />

Zeilenende oder auch zusammengesetzte Wörter zu markieren<br />

– Gedankenstrich; mit diesem etwas längeren Strich werden bspw. Einschübe oder<br />

Zusätze vom eigentlichen Satz getrennt


3 Sprachliche Sorgfalt und Schlussredaktion<br />

14<br />

Achten Sie auf sprachliche Korrektheit, Angemessenheit im Ausdruck und schreiben Sie nach den<br />

neuen Rechtschreibregeln. Verlassen Sie sich keinesfalls blind auf die Rechtschreibprüfung und<br />

Silbentrennung von Textverarbeitungsprogrammen: Lesen Sie Ihre Arbeit vor der Abgabe sorgfäl-<br />

tig Korrektur und beziehen Sie die für die Korrektur notwendige Zeit unbedingt in Ihre Planungen<br />

mit ein. Abgesehen davon, dass sprach- und kommunikationswissenschaftliche Arbeiten sprach-<br />

lich grundsätzlich auf hohem Niveau sein sollten (in puncto Rechtschreibung, Morphologie, Syn-<br />

tax, Wortwahl, Stil, Leserorientierung, Textlogik, -gestaltung und -organisation), lassen Fehler auf<br />

der sprachlichen Ebene auch auf mangelnde Sorgfalt bei der inhaltlichen Gestaltung schließen.<br />

Dies können Sie durch eine vernünftige, gewissenhafte Schlussredaktion vermeiden!<br />

Bei der sprachlichen Ausgestaltung ist darauf zu achten, dass sich jeder Satz, Absatz oder Ab-<br />

schnitt logisch auf den jeweils vorangegangenen Satz, Absatz und Abschnitt bezieht. Achten Sie<br />

auf einen durchgehenden Textfluss, indem Sie etwa nicht mit zu vielen kurzen Absätzen pro Seite<br />

arbeiten. Übergänge von einem Abschnitt zum nächsten sollten auch sprachlich expliziert werden.<br />

Führen Sie Ihren Leser durch den Text. Jeder Baustein des Textes sollte den Leser dabei unterstüt-<br />

zen, Gegenstand und Argumentation zu verstehen. Teilen Sie dem Leser Ihren Untersuchungsge-<br />

genstand, Ihre Herangehensweise sowie Ihre Fragestellungen mit. Hierbei ist unbedingt zu beach-<br />

ten, dass der Leser auf eingangs gestellte Fragen Antworten im Rahmen Ihrer Arbeit erwartet.<br />

Vermeiden Sie Gedankensprünge und Auslassungen, die der Leser evtl. nicht nachvollziehen kann.<br />

Definieren oder erklären Sie Fachbegriffe bei der ersten Nennung.<br />

Um den Argumentationsgang des Textes zu strukturieren und für den Leser nachvollziehbar zu<br />

machen, ist ein Mittel der Textgestaltung von besonderer Bedeutung: der Gebrauch von Absät-<br />

zen. Diese dienen dazu, dem Leser zu verdeutlichen, welche Aspekte des behandelten Themas<br />

Ihrer Ansicht nach zusammengehören und an welchen Stellen man womöglich unterschiedliche<br />

Punkte differenzieren muss. Für eine nachvollziehbare Absatzgestaltung gilt grundsätzlich die<br />

(grobe) Faustregel: Ein Gedanke, ein Argument, eine Behauptung, etc. pro Absatz. Achten Sie da-<br />

her darauf, an welchen Stellen Sie einen Absatz machen; sowohl zu viele als auch zu wenig Absät-<br />

ze können den Textfluss stören.<br />

Ein weiterer wichtiger Aspekt für die sprachlich und strukturell einwandfreie Anfertigung einer<br />

Seminararbeit, der unter keinen Umständen vernachlässigt werden sollte, ist die zunächst grobe<br />

Gliederung in Einleitung, Hauptteil und Schluss bzw. Resümee:


Einleitung<br />

15<br />

Der Anfang des Textes dient einerseits der allgemeinen Hinführung zur behandelten Thematik.<br />

Hier sollten Sie versuchen, Interesse zu wecken, bspw. indem Sie Bezüge zu aktuellen Diskussio-<br />

nen herstellen. Andererseits ist die Einleitung – die jedoch nicht zwangsläufig ‚Einleitung‘ heißen<br />

muss – enorm wichtig für die thematische Eingrenzung Ihrer Arbeit; hier wird dargelegt, welche<br />

inhaltlichen Gesichtspunkte fokussiert bearbeitet werden. Zu diesem Zweck wird einleitend eine<br />

konkrete Fragestellung formuliert, die dem späteren Hauptteil als roter Faden dient, um in einem<br />

abschließenden Fazit erneut aufgegriffen und (nach Möglichkeit) beantwortet werden zu können.<br />

In diesem Zusammenhang definieren Sie das Ziel Ihrer Arbeit: Wollen Sie eine Argumentation<br />

rekonstruieren? Wollen Sie zwei (oder mehrere) konträre Positionen kritisch diskutieren und mit-<br />

einander vergleichen? Leisten Sie einen Beitrag zur empirischen Erforschung Ihres Gegenstandes?<br />

Machen Sie außerdem deutlich: Inwiefern ist die von Ihnen behandelte Frage- und Problemstel-<br />

lung relevant? Schließlich erläutern Sie Ihre Vorgehensweise in der Hausarbeit, d.h. Sie skizzieren<br />

grob die einzelnen Schritte Ihrer Argumentation und Gliederung, ohne jedoch die Ergebnisse im<br />

Einzelnen schon vorwegzunehmen.<br />

Hauptteil<br />

Der Hauptteil bildet das Kernstück der Arbeit und besteht in der Regel aus mehreren Teilkapiteln.<br />

Er sollte keinesfalls die Überschrift ‚Hauptteil‘ tragen, sondern mit einem anderen Titel versehen<br />

werden – seien Sie kreativ! In diesem Teil setzen Sie sich kritisch mit der recherchierten Literatur<br />

auseinander. In diesem Zusammenhang werden theoretische Grundlagen geklärt (z.B. zentrale<br />

Begriffe erläutert) und eine Einordnung des Themas in den Forschungskontext vorgenommen. Sie<br />

handeln nach und nach die zentralen Fragestellungen ab, diskutieren den Untersuchungsgegen-<br />

stand, erläutern die dargelegten Positionen und Behauptungen, beschreiben das Analysekorpus<br />

sowie die verwendeten Methoden (nur bei empirischen Arbeiten), schließlich formulieren und<br />

diskutieren Sie die Ergebnisse. Im Hauptteil wechseln sich stärker deskriptive und stärker argu-<br />

mentative Teile ab: Eher deskriptiv verfährt man bei der Erläuterung von Tatsachen, d.h. Metho-<br />

den, bestimmten Vorgehensweisen, historischen Daten oder Entwicklungen; argumentiert wird<br />

hingegen immer dann, wenn Meinungen und womöglich divergierende Positionen vorgestellt und<br />

kritisch diskutiert werden. Achten Sie stets auf ein ausgewogenes Verhältnis der deskriptiven und<br />

der argumentativen Textteile! Achten Sie außerdem auf eine oftmals notwendige, kritische Dis-<br />

tanz zu den dargelegten Positionen, Argumenten und Behauptungen, indem Sie deutlich hervor-<br />

heben, wer an welcher Stelle welche Meinung (etwa im Rahmen einer Debatte) vertritt.


Schluss<br />

16<br />

Zusammenfassung und/oder Ausblick, bei dem Perspektiven über die Arbeit hinaus eröffnet wer-<br />

den, gehen auf die eingangs gestellten Fragen ein und klären, welche Antworten gefunden und<br />

welche Ergebnisse in der Arbeit erzielt wurden. Dies kann dadurch geschehen, dass man ein Fazit<br />

für die gesamte Arbeit zieht. Hier können auch Fragestellungen für zukünftige Forschungsarbeiten<br />

formuliert werden.


4 Abgabetermine<br />

Magister/Staatsexamen/Diplom<br />

17<br />

Bitte geben Sie Ihre Arbeit spätestens zum Beginn des neuen Semesters ab; d.h. entweder zum<br />

01.04. oder dem 01.10.<br />

Bachelor<br />

Bitte geben Sie Ihre Arbeit spätestens drei Wochen nach Ende der Vorlesungszeit ab. Den genau-<br />

en Abgabetermin erfahren Sie in Ihrer jeweiligen Lehrveranstaltung.<br />

Weiterführende Literatur zum Thema<br />

Boeglin, Martha (2007): Wissenschaftlich arbeiten Schritt für Schritt. Gelassen und effektiv studieren.<br />

München: Fink.<br />

Bünting, Karl-Dieter/Bitterlich, Axel/Pospiech, Ulrike (1996): Schreiben im Studium. Ein Trainingsprogramm.<br />

Berlin: Cornelsen-Scriptor.<br />

Eco, Umberto (1988): Wie man eine wissenschaftliche Abschlußarbeit schreibt. Heidelberg: Müller.<br />

Franck, Norbert/Stary, Joachim [Hrsg.] (2008 14 ): Die Technik wissenschaftlichen Arbeitens. Paderborn:<br />

Schöningh.<br />

Kruse, Otto (1997 5 ): Keine Angst vor dem leeren Blatt. Ohne Schreibblockaden durchs Studium.<br />

Frankfurt am Main, New York: Campus.<br />

Kruse, Otto [Hrsg.] (1998): Handbuch Studieren. Von der Einschreibung bis zum Examen. Frankfurt<br />

am Main, New York: Campus.<br />

Kürschner, Wilfried (1994): Taschenbuch Linguistik: ein Studienbegleiter für Germanisten. Berlin:<br />

Erich Schmidt.<br />

Niederhauser, Jürg (2000 3 ): Die schriftliche Arbeit. Ein Leitfaden zum Schreiben von Fach-, Seminar<br />

und Abschlussarbeiten in der Schule und beim Studium. Literatursuche, Materialsammlung und<br />

Manuskriptgestaltung mit vielen Beispielen. Mannheim u.a.: Dudenverlag.<br />

Poenicke, Klaus (1988): Wie verfaßt man wissenschaftliche Arbeiten? Ein Leitfaden vom ersten<br />

Studiensemester bis zur Promotion. Mannheim u.a.: Dudenverlag.<br />

Rückriem, Georg/Stary, Joachim/Franck, Norbert (1997): Die Technik wissenschaftlichen Arbeitens.<br />

Paderborn: Schöningh.<br />

Stary, Joachim/Kretschmer, Horst (1994): Umgang mit wissenschaftlicher Literatur: Eine Arbeitshilfe<br />

für das sozial- und geisteswissenschaftliche Studium. Frankfurt am Main: Cornelsen.<br />

Theisen, Manuel René (1997): Wissenschaftliches Arbeiten. Technik – Methodik – Form. München:<br />

Vahlen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!