09.01.2013 Aufrufe

60 Jahre Bundesverband der Freien Berufe Präsidenten

60 Jahre Bundesverband der Freien Berufe Präsidenten

60 Jahre Bundesverband der Freien Berufe Präsidenten

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

„Avantgardisten des Gemeinwohls“ nannte kein Geringerer als <strong>der</strong> erste<br />

Bundespräsident, Prof. Dr. Theodor Heuss, die <strong>Freien</strong> <strong>Berufe</strong> auf ihrem Ersten<br />

Bundeskongress am 4. November 1951. Bundeskanzler Konrad Adenauer<br />

ermutigte den BFB auf seinem Zweiten Bundeskongress zur Stärkung seiner<br />

Organisation und rief dazu auf: „Halten Sie hoch das Panier <strong>der</strong> freien geistigen<br />

Arbeit“.<br />

Wie hoch die <strong>Freien</strong> <strong>Berufe</strong> „Wahlspruch und Fahne“ gehalten haben,<br />

zeigen <strong>60</strong> <strong>Jahre</strong> Verbandsgeschichte des <strong>Bundesverband</strong>es <strong>der</strong> <strong>Freien</strong><br />

<strong>Berufe</strong> – kurz BFB.<br />

Gründung<br />

Am 26. März 1949 gründeten die vier Landesverbände <strong>der</strong> <strong>Freien</strong> <strong>Berufe</strong><br />

aus <strong>der</strong> Hansestadt Hamburg, Nie<strong>der</strong>sachsen, Nordrhein-Westfalen und<br />

Schleswig-Holstein in Hamburg den <strong>Bundesverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Freien</strong> <strong>Berufe</strong>. Zunächst<br />

firmierte <strong>der</strong> neue Dachverband noch unter dem Namen „Zentralverband<br />

<strong>der</strong> freien <strong>Berufe</strong>“. Initiator dieses Zusammenschlusses war<br />

Rechtsanwalt Dr. Emil von Sauer, Vorsitzen<strong>der</strong> des Hamburger Anwaltvereins<br />

und des Landesverbandes <strong>der</strong> <strong>Freien</strong> <strong>Berufe</strong>. Im Sommer 1949 folgten<br />

Gespräche des „Zentralverbandes“ mit den inzwischen neu gegründeten<br />

Spitzenorganisationen <strong>der</strong> <strong>Freien</strong> <strong>Berufe</strong>, so dass erst <strong>der</strong> 24. September<br />

1949 als offizielles Gründungsdatum des „<strong>Bundesverband</strong>es <strong>der</strong> <strong>Freien</strong><br />

<strong>Berufe</strong>“ bezeichnet werden kann. 13 Spitzenorganisationen aus den heilkundlichen,<br />

rechts-, steuer- und wirtschaftsberatenden, technischen sowie<br />

künstlerischen und publizierenden <strong>Freien</strong> <strong>Berufe</strong>n sowie zwei weitere Landesorganisationen<br />

zählten zu den Gründungsmitglie<strong>der</strong>n. 30 <strong>Jahre</strong> später<br />

waren es bereits 49 Organisationen sowie acht Landesverbände. Inzwischen<br />

ist <strong>der</strong> BFB auf 67 Mitgliedsorganisationen und 16 Landesverbände<br />

angewachsen!<br />

JUBILÄUM<br />

<strong>60</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bundesverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Freien</strong> <strong>Berufe</strong><br />

<strong>Präsidenten</strong><br />

1949 bis 1962 Dr. Max Horn<br />

1962 bis 1976 Dr. Karl Winter<br />

1976 Dr. Friedrich Voges<br />

1976 bis 1984 Dr. Rolf Schlögell<br />

1984 bis 1994 Prof. J.F. Volrad Deneke<br />

1994 Dr. Horst Kohne<br />

1995 bis heute Dr. Ulrich Oesingmann<br />

Hauptgeschäftsführer<br />

1949 bis 1971 Dr. Ernst Brandi<br />

1972 bis 1977 Herbert Wolfering<br />

1977 bis 1992 Dietrich Rollmann<br />

1992 bis heute Arno Metzler<br />

6 3/2009<br />

Erster Vorsitzen<strong>der</strong> des BFB wurde 1949 <strong>der</strong> Düsseldorfer Rechtsanwalt<br />

Dr. Max Horn, erster Hauptgeschäftsführer Dr. Ernst Brandi, ebenfalls<br />

Rechtsanwalt in Düsseldorf. Sechs <strong>Präsidenten</strong> und drei Hauptgeschäftsführer<br />

sind diesen beiden Pionieren inzwischen an die Spitze des Verbandes<br />

gefolgt. Dr. med. Ulrich Oesingmann steht in dritter Amtsperiode dem BFB<br />

als Präsident vor – Rechtsanwalt Arno Metzler nimmt seit 17 <strong>Jahre</strong>n die<br />

Aufgaben <strong>der</strong> Hauptgeschäftsführung wahr.<br />

Dr. Max Horn<br />

Dr. Karl Winter<br />

Prof. J. F. Volrad Deneke und<br />

Dr. Horst Kohne (rechts).<br />

Dr. Ulrich Oesingmann<br />

Dr. Rolf Schlögell<br />

Dr. Friedrich Voges<br />

Dr. jur. Ernst Brandi


JUBILÄUM<br />

La „Troisième Force“<br />

Bereits 1949 gehörten zu den vornehmlichen Zielen des neu gegründeten<br />

Verbandes<br />

• „die Zusammenfassung <strong>der</strong> freien geistigen <strong>Berufe</strong> und die Sicherung<br />

ihrer Grundlagen;<br />

• die Steigerung und Vertiefung des Einflusses auf das öffentliche Leben und<br />

• die Pflege <strong>der</strong> Beziehungen <strong>der</strong> freien <strong>Berufe</strong> untereinan<strong>der</strong>“.<br />

Von Anfang an machen die Vertreter <strong>der</strong> <strong>Freien</strong> <strong>Berufe</strong> deutlich, dass<br />

Freiberufler sich als wesentlichen Pfeiler eines demokratischen Rechtsstaates<br />

ansehen. Sie wollen – in einer Volkswirtschaft, die vorwiegend von den<br />

Interessenkämpfen <strong>der</strong> Arbeitgeber und Arbeitnehmer als den sogenannten<br />

Sozialpartnern geprägt ist – als „dritte Kraft“ bzw. „dritter Sozialpartner“<br />

anerkannt werden. Diese beson<strong>der</strong>e Funktionalität zeichnet die Arbeit des<br />

BFB bis heute aus: Bereits in den ersten <strong>Jahre</strong>n seines Bestehens wurde <strong>der</strong><br />

BFB Mitglied in bedeutenden politischen und gesellschaftlichen Gremien.<br />

Heute sitzen Vertreter des BFB unter an<strong>der</strong>em in <strong>der</strong> Vertreterversammlung<br />

<strong>der</strong> Deutschen Rentenversicherung Bund, in <strong>der</strong> Verwaltungsberufsgenossenschaft,<br />

im Verwaltungsrat <strong>der</strong> Bundesagentur für Arbeit, im Beirat<br />

des Statistischen Bundesamtes, im Beirat des <strong>Bundesverband</strong>es <strong>der</strong> Bürgschaftsbanken<br />

sowie in den Beiräten <strong>der</strong> verschiedenen Landeshauptverwaltungen<br />

<strong>der</strong> Deutschen Bundesbank.<br />

1977 wurden auf Betreiben des BFB erstmals drei Repräsentanten <strong>der</strong><br />

<strong>Freien</strong> <strong>Berufe</strong> in den Mittelstandsbeirat im Bundeswirtschaftsministerium<br />

berufen. Im selben Jahr beschloss <strong>der</strong> Bundestag erstmals, einen „Bericht<br />

über die Lage <strong>der</strong> <strong>Freien</strong> <strong>Berufe</strong> in <strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland“ zu<br />

erstellen. Gemäß Beschluss vom 9. Juni 1980 for<strong>der</strong>te das Parlament die<br />

Bundesregierung zudem auf, diesen Bericht in „zeitlich angemessener<br />

Weise fortzuschreiben“. In <strong>der</strong> Folge entstanden – auch mit Unterstützung<br />

des BFB – drei Berichte zur Lage <strong>der</strong> <strong>Freien</strong> <strong>Berufe</strong>: 1979, 1991 und 2002.<br />

Festnetz/DSL<br />

Mobilfunk<br />

VPN/SDSL<br />

Telekommunikation für Geschäftskunden<br />

Wir gratulieren<br />

dem <strong>Bundesverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Freien</strong> <strong>Berufe</strong><br />

zum <strong>60</strong>. Geburtstag und freuen uns auf<br />

die weitere Zusammenarbeit!<br />

ServiceRufnummern<br />

IT-Dienste<br />

TK-Anschlussberatung<br />

Alles aus<br />

einer Hand!<br />

Treffen des BFB-Präsidiums mit <strong>der</strong> Bundeskanzlerin am<br />

12. Februar 2008.<br />

BMWi und Außenwirtschaftsför<strong>der</strong>ung<br />

1978 wurde im Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) erstmalig ein eigenständiges<br />

Referat „Freie <strong>Berufe</strong>“ gebildet. Inzwischen koordiniert dieses<br />

Referat unter an<strong>der</strong>em zusammen mit <strong>der</strong> German-Trade-and-Invest-GmbH,<br />

<strong>der</strong> Nachfolgeorganisation <strong>der</strong> Bundesagentur für Außenwirtschaft (bfai),<br />

regelmäßig das seit zwölf <strong>Jahre</strong>n bestehende Außenwirtschaftsför<strong>der</strong>projekt<br />

„Professionals in Dialogue“. Das Projekt för<strong>der</strong>t die jährliche Durchführung<br />

von zwei bis drei Kooperationsbörsen im Ausland und berücksichtigt dabei<br />

regelmäßig die zuvor beim BFB und seinen Mitglie<strong>der</strong>n abgefragten Zielregionen.<br />

Die Bemühungen unterschiedlichster Institutionen werden so gebündelt,<br />

um eine größtmögliche Koordination und Effizienz dieses För<strong>der</strong>instruments<br />

für die <strong>Freien</strong> <strong>Berufe</strong> zu erreichen.<br />

Wirtschaftsauskünfte<br />

Bonitätsabfragen<br />

ComplianceChecks<br />

Adressermittlung<br />

Inkassoweiterleitung<br />

Zahlungsabwicklung ELV + KK<br />

Bonitätsauskünfte für Geschäftskunden<br />

www.telego.de www.creditPass.de<br />

3/2009 7


1989: Alles auf Anfang<br />

Nach dem Fall <strong>der</strong> Mauer unterstützte <strong>der</strong> BFB aufgrund <strong>der</strong> Bedeutung<br />

<strong>der</strong> <strong>Freien</strong> <strong>Berufe</strong> für Rechtsstaatlichkeit und Bürgerfreiheit den Wie<strong>der</strong>aufbau<br />

freiberuflicher Strukturen in den Neuen Bundeslän<strong>der</strong>n nachhaltig: Er<br />

wirkte zusammen mit seinen Mitgliedsorganisationen auf die Schaffung<br />

<strong>der</strong> gesetzlichen Rahmenbedingungen ein, um die rasche Entfaltung freiberuflicher<br />

Tätigkeiten in <strong>der</strong> ehemaligen DDR zu unterstützen. Zudem<br />

wurden Gesprächskreise mit Freiberuflern in den einzelnen Bundeslän<strong>der</strong>n<br />

organisiert, Berichte über Ausgangslage und notwendige Arbeiten in den<br />

einzelnen Berufsbil<strong>der</strong>n erstellt, Informationen zu Investitionshilfen und<br />

Existenzgründungen wurden aufbereitet – und nicht zuletzt wurde eine<br />

Wan<strong>der</strong>ausstellung zur Unterstützung junger Künstler aus <strong>der</strong> DDR organisiert.<br />

Verbandsthemen: Mehr als nur Gewerbesteuer<br />

Die bestimmenden Themen in <strong>der</strong> Anfangszeit des BFB waren Fragen<br />

<strong>der</strong> Altersvorsorge für und in den <strong>Freien</strong> <strong>Berufe</strong>n sowie die Steuergesetzgebung<br />

– namentlich die Abgrenzung zum Gewerbe – sowie<br />

die Problematik des Wettbewerbs durch die öffentliche Hand und durch<br />

die Nebentätigkeit von Beamten. Letztere Problematik hat bis in die<br />

jüngste Zeit zur Aufstellung eines Vorschlagskatalogs für die öffentliche<br />

Hand geführt, <strong>der</strong> berufsspezifisch sozialverträgliche Möglichkeiten <strong>der</strong><br />

Übertragung öffentlicher Aufgaben auf die <strong>Freien</strong> <strong>Berufe</strong> auflistet. Ein<br />

weiteres zentrales Anliegen des BFB ist eine detailliertere statistische<br />

Aufbereitung <strong>der</strong> Zahlen in den <strong>Freien</strong> <strong>Berufe</strong>n – zu diesem Zweck erfolgte<br />

unter an<strong>der</strong>em 1969 auch die Mitbegründung des Instituts für<br />

Freie <strong>Berufe</strong> in Nürnberg.<br />

Folgende Arbeitskreise sind im BFB organisiert:<br />

Steuern<br />

Vorsitz: Dipl. Ök. Dr. Hartmut Schwab, Augsburg<br />

Berufsrechte<br />

Vorsitz: RA Dr. Fritz-Eckehard Kempter, München<br />

Berufsbildung und Jugendpolitik<br />

Dr. Bernhard Reilmann, Lippstadt-Benningh.<br />

Soziale Sicherung<br />

Vorsitz: RA Dr. Ulrich Kirchhoff, Köln<br />

Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik<br />

Vorsitz: Wolf Kempert, Berlin<br />

Europa<br />

Vorsitz: Dr. Otmar Kloiber, Berlin<br />

Nichtverkammerte Freie <strong>Berufe</strong><br />

Vorsitz: Eckhardt Böhle, Köln<br />

Internationales<br />

Vorsitz: RAin Dr. Sabine Stricker-Kellerer, LL.M., München<br />

Deregulierung<br />

Vorsitz: Dr.-Ing. Joachim Knüpfer, Harburg<br />

Chancengleichheit<br />

Vorsitz: Dr. Cornelia Goesmann, Hannover<br />

8 3/2009<br />

JUBILÄUM<br />

Inzwischen gibt es im BFB neun Arbeitskreise, die dem BFB-Präsidium<br />

beratend zur Seite stehen (Steuern, Berufsrechte, Berufsbildung und Jugendpolitik,<br />

Soziale Sicherung, Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik,<br />

Europa, Nichtverkammerte Freie <strong>Berufe</strong>, Internationales, Deregulierung,<br />

Chancengleichheit). Zu aktuellen Themen werden kurzfristig auch projektbezogene<br />

Arbeitsgruppen eingesetzt: so beispielweise zur Reform <strong>der</strong> Verdingungsordnung<br />

für freiberufliche Leistung (VOF) und zur besseren Einbindung<br />

von KMU in nationale, europäische und internationale Normungsprozesse.<br />

Auf seiner Homepage stellt <strong>der</strong> BFB zu all seinen Arbeitsbereichen kompakte<br />

Informationen zur Verfügung. Dazu gehören insbeson<strong>der</strong>e auch allgemeine<br />

Existenzgründungsinformationen für Freiberufler.<br />

<strong>60</strong><br />

1949 · 1950 · 1951 · 1952 · 1953 · 1954 · 1955 · 1956 ·<br />

1957 · 1958 · 1959 · 19<strong>60</strong> · 1961 · 1962 · 1963 · 1964 · 1965 ·<br />

1966 · 1967 · 1968 · 1969 · 1970 · 1971 · 1972 · 1973 · 1974 ·<br />

1975 · 1976 · 1977 · 1978 · 1979 · 1980 · 1981 · 1982 · 1983 ·<br />

1984 · 1985 · 1986 · 1987 · 1988 · 1989 · 1990 · 1991 · 1992 ·<br />

1993 · 1994 · 1995 · 1996 · 1997 · 1998 · 1999 · 2000 · 2001 ·<br />

2002 · 2003 · 2004 · 2005 · 2006 · 2007 · 2008 · 2009 ·<br />

Highlights <strong>der</strong> Verbandsarbeit<br />

• Gewerbesteuer<br />

<strong>Bundesverband</strong><br />

<strong>der</strong><br />

<strong>Freien</strong> <strong>Berufe</strong><br />

Daten und Fakten<br />

Selbstständige in <strong>Freien</strong> <strong>Berufe</strong>n<br />

1950-2008 *<br />

1950 1978 1989** 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008<br />

* in Tsd., jeweils zum 1.1. des <strong>Jahre</strong>s ** In <strong>der</strong> ehemaligen DDR gab es Ende September 1989 etwa 16.000 „freiberuflich Tätige“, die jedoch ganz<br />

an<strong>der</strong>s abgegrenzt waren. Daher werden sie in dieser Grafik für das Jahr 1989 nicht dargestellt.<br />

Quelle: Berufsorganisationen und amtliche Statistiken, eigene Erhebungen, z.T. geschätzt © IFB 2008<br />

Ein alle <strong>Freien</strong> <strong>Berufe</strong> bewegendes Thema ist natürlich bis in die jüngste<br />

Zeit das Thema „Gewerbesteuer“ geblieben: Die 2003 geplante Einbeziehung<br />

<strong>der</strong> <strong>Freien</strong> <strong>Berufe</strong> in die Gewerbesteuer konnte durch das geeinte<br />

Vorgehen des BFB und seiner Mitglie<strong>der</strong> abgewendet werden. 2008 bestätigte<br />

schließlich das Bundesverfassungsgericht die Verfassungsmäßigkeit<br />

<strong>der</strong> Gewerbesteuerfreiheit <strong>der</strong> <strong>Freien</strong> <strong>Berufe</strong> – auch hier hat <strong>der</strong> BFB mitgewirkt.<br />

• Partnerschaftsgesellschaftsgesetz<br />

<strong>60</strong><br />

<strong>Bundesverband</strong><br />

<strong>der</strong><br />

<strong>Freien</strong> <strong>Berufe</strong><br />

Geschichte | Mitglie<strong>der</strong> | Leistungen<br />

1949 · 1950 · 1951 · 1952 · 1953 · 1954 · 1955 · 1956 ·<br />

1957 · 1958 · 1959 · 19<strong>60</strong> · 1961 · 1962 · 1963 · 1964 · 1965 ·<br />

1966 · 1967 · 1968 · 1969 · 1970 · 1971 · 1972 · 1973 · 1974 ·<br />

1975 · 1976 · 1977 · 1978 · 1979 · 1980 · 1981 · 1982 · 1983 ·<br />

1984 · 1985 · 1986 · 1987 · 1988 · 1989 · 1990 · 1991 · 1992 ·<br />

1993 · 1994 · 1995 · 1996 · 1997 · 1998 · 1999 · 2000 · 2001 ·<br />

2002 · 2003 · 2004 · 2005 · 2006 · 2007 · 2008 · 2009 ·<br />

Anfang <strong>der</strong> 90er <strong>Jahre</strong> engagierten sich <strong>der</strong> BFB und seine Mitglie<strong>der</strong><br />

entscheidend für die Neuschaffung einer auf die beson<strong>der</strong>en Bedürfnisse<br />

<strong>der</strong> <strong>Freien</strong> <strong>Berufe</strong> zugeschnittenen Gesellschaftsform: <strong>der</strong> Partnerschaftsgesellschaft.<br />

Gegenüber Bundesjustizministerium und den Bundeslän<strong>der</strong>n<br />

wrde nachhaltig auf die beson<strong>der</strong>en Implikationen für die Berufsordnungen<br />

<strong>der</strong> <strong>Freien</strong> <strong>Berufe</strong> hingewiesen und so mit dafür gesorgt, dass im dritten<br />

Anlauf – nach zwei gescheiterten Gesetzesinitiativen in den 70er <strong>Jahre</strong>n<br />

– das neue Partnerschaftsgesellschaftsgesetz ins Leben gerufen werden<br />

konnte. Dadurch ist für die <strong>Freien</strong> <strong>Berufe</strong> eine eigenständige gesell-


JUBILÄUM<br />

schaftliche Rechtsform geschaffen worden, die inzwischen auch Möglichkeiten<br />

<strong>der</strong> Haftungsbegrenzung für die Partner vorsieht. Auch sind<br />

größere, überregionale und interprofessionelle Zusammenschlüsse erleichtert<br />

worden. Zum 1. Juli 1995 trat das neue Partnerschaftsgesellschaftsgesetz<br />

(PartGG) in Kraft: Ein typisches Beispiel für die allen freiberuflichen<br />

Berufsständen gleichermaßen zugute kommenden Aktivitäten<br />

des BFB.<br />

• Definition und Leitbild<br />

Bereits auf <strong>der</strong> ersten deutsch-französischen Tagung <strong>der</strong> <strong>Freien</strong> <strong>Berufe</strong><br />

vom 31. Januar bis 1. Februar 1959 in Straßburg wurden sehr frühzeitig<br />

die Weichen für eine Begriffsbildung auf europäischer Ebene gestellt. So<br />

heißt es in dem Schlusskommuniqué: „Derjenige übt einen freien Beruf<br />

aus, <strong>der</strong>, ohne ein Gewerbe zu betreiben, in völliger Unabhängigkeit, ohne<br />

jede Unterordnung, sein Wissen und seine schöpferischen Gaben um <strong>der</strong><br />

Leistung selbst willen mit einer Tätigkeit einsetzt, die vorwiegend geistiger<br />

Art ist“.<br />

Gerade in <strong>der</strong> internationalen Arbeit zeigt sich auch heute noch, wie<br />

wichtig eine zentrale Begrifflichkeit, wie wichtig eine „corporate identity“<br />

für die Verständigung über Qualitätsstandards und Berufsethik sind. Die<br />

langjährigen Bemühungen des BFB um eine einheitliche Begrifflichkeit des<br />

„<strong>Freien</strong> Berufs“ sind schließlich sowohl auf nationaler als auch europäischer<br />

Ebene von Erfolg gekrönt: Auf nationaler Ebene erfolgte 1998 eine<br />

Legaldefinition des „<strong>Freien</strong> Berufs“ im Partnerschaftsgesellschaftsgesetz<br />

NOCH EIN GRUND MEHR SEIN EIGENER<br />

CHEF ZU WERDEN. DIE GÜNSTIGE<br />

PRIVATE GRUPPENVERSICHERUNG<br />

FÜR FREIBERUFLER.<br />

Die Deutsche Krankenversicherung AG<br />

gratuliert dem <strong>Bundesverband</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Freien</strong> <strong>Berufe</strong> zum <strong>60</strong>. Jubiläum<br />

Ich vertrau <strong>der</strong> DKV<br />

(PartGG), die im<br />

Wesentlichen auf <strong>der</strong><br />

Definitionsresolution<br />

<strong>der</strong> BFB-Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />

von<br />

1995 beruht. Die<br />

Formulierung in<br />

<strong>der</strong> Resolution war<br />

über zwei <strong>Jahre</strong><br />

lang im Arbeitskreis„Berufsrechte“<br />

unter Leitung<br />

von Rechtsanwalt<br />

Prof. Dr. Michael<br />

Quaas (Stuttgart)<br />

mit den<br />

BFB-Mitglie<strong>der</strong>n<br />

erarbeitet<br />

worden. Mit<br />

maßgeblicher<br />

Unterstützung<br />

des damaligen Justiziars <strong>der</strong><br />

CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Rechtsanwalt Joachim<br />

Gres (Frankfurt/Main), konnte die Legaldefinition mit Bundesjustizminister<br />

a.D. Prof. Dr. Edzard Schmidt-Jortzig (FDP) in einer <strong>der</strong> letzten Gesetzesinitiativen<br />

<strong>der</strong> „Ära Kohl“ lanciert werden. �<br />

�<br />

Gestalten Sie als Freiberufler Ihre Gesundheitsvorsorge und die Ihrer<br />

Familie jetzt noch effektiver.<br />

Die DKV, die Nr. 1 unter den Privaten in Europa, bietet Ihnen Krankenversicherungsschutz<br />

mit einem Höchstmaß an Sicherheit und Leistung. Nutzen<br />

Sie die günstigen Konditionen dieses Gruppenversicherungsvertrages:<br />

BEITRAGSNACHLÄSSE, ANNAHMEGARANTIE UND KEINE WARTEZEITEN.<br />

�<br />

Ja, ich möchte mehr über Das Unternehmen Gesundheit!®<br />

wissen. Ich interessiere mich für die DKV Gruppenversicherung<br />

für Freiberufler.<br />

Einfach ausschneiden und faxen: 02 21/ 5 78 21 15<br />

O<strong>der</strong> per Post an: DKV AG, R2GU, 50594 Köln<br />

Telefon 02 21/ 5 78 45 85, www.dkv.com/response/selbstaendige<br />

Name<br />

Straße<br />

PLZ, Ort<br />

Geburtsdatum<br />

Telefon privat<br />

Telefon beruflich<br />

� selbständig<br />

BFB 03-09


�<br />

JUBILÄUM<br />

Auf europäischer Ebene greift die europarechtliche Legaldefinition in <strong>der</strong><br />

„Richtlinie 2005/36/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom<br />

7. September 2005 über die Anerkennung von Berufsqualifikationen“<br />

ebenfalls auf die wesentlichen Komponenten <strong>der</strong> BFB-Definition von 1995<br />

zurück.<br />

Dass dieser gemeinsame Wertekanon auch in einer mo<strong>der</strong>nen Gesellschaft<br />

als Leitbild verankert werden kann und muss, zeigt das zum Jubiläumsjahr<br />

mit wissenschaftlicher Begleitung erarbeitete „Leitbild <strong>der</strong> <strong>Freien</strong><br />

<strong>Berufe</strong>“: Die Formulierung ethischer Grundsätze zur guten freiberuflichen<br />

Berufsausübung ist die wohl beste vertrauensbildende Maßnahme in einer<br />

Zeit, in <strong>der</strong> Vertrauen langsam aufgebaut, aber schnell verspielt wird. Das<br />

Leitbild integriert nicht nur bereits bestehende Leitbil<strong>der</strong> einzelner Berufsgruppen,<br />

son<strong>der</strong>n kann auch als Grundlage für berufsspezifische Leitbil<strong>der</strong><br />

in den <strong>Freien</strong> <strong>Berufe</strong> dienen.<br />

• Berufsbildung und Ausbildungsengagement<br />

Im Bereich Berufsbildungspolitik vertritt <strong>der</strong> BFB die übergeordneten<br />

Interessen aller Freiberufler in folgenden Gremien: Im Hauptausschuss des<br />

Bundesinstituts für Berufsbildung (BiBB), als Träger <strong>der</strong> Stiftung Begabtenför<strong>der</strong>ung<br />

Berufliche Bildung (SBB) gemeinsam mit den Spitzenverbänden<br />

<strong>der</strong> gewerblichen Wirtschaft und im Kuratorium <strong>der</strong> Deutschen Wirtschaft<br />

für Berufsbildung (KWB). Im KWB kann beispielsweise darauf hingewirkt<br />

werden, dass (auch neue) Ausbildungsberufe auf die Bedürfnisse von Freiberuflern<br />

ausgerichtet werden und nicht in die freiberuflichen Vorbehaltsbereiche<br />

(bspw. durch IHK- und Handwerksberufe) eingegriffen wird.<br />

Zudem ist <strong>der</strong> BFB seit März 2007 offizieller Partner des Nationalen<br />

Ausbildungspaktes. Ziel des Paktes ist es, die Ausbildungssituation <strong>der</strong><br />

jungen Menschen nachhaltig zu verbessern und die Freiberuflerbüros auf<br />

den drohenden Fachkräftemangel infolge des demographischen Wandels<br />

vorzubereiten und zum Gegensteuern zu bewegen. Hierzu fanden mit<br />

Unterstützung des BFB zahlreiche Regionalkonferenzen im Bundesgebiet<br />

5. März 2007: BFB ist Partner des Ausbildungspakts – v.l.n.r.: Bundesminister a.D.<br />

Franz Müntefering, Dr. Dieter Hundt (BDA), Bundesminister a.D. Michael Glos,<br />

Ludwig Georg Braun (DIHK), Bundesbildungsministerin Dr. Annette Schavan,<br />

Dr. Ulrich Oesingmann, Hanns-Eberhard Schleyer (ZDH), Raimund Becker (BA)<br />

statt. Bereits im selben Jahr konnte <strong>der</strong> Negativtrend beim Neuabschluss<br />

von Ausbildungsverträgen in erfreulicher Weise gestoppt werden: Erstmals<br />

seit 2002 wurde wie<strong>der</strong> ein Anstieg <strong>der</strong> Vertragszahlen registriert.<br />

Foto: Liesa Johannssen/phototek.net<br />

• Europa<br />

Bereits in den 50er <strong>Jahre</strong>n schauten die <strong>Freien</strong><br />

<strong>Berufe</strong> auch über ihre Staatsgrenzen hinweg<br />

und erörtern Gemeinsamkeiten und Probleme:<br />

So blieb beispielsweise die Diskussion zur<br />

grenzüberschreitenden Anerkennung von<br />

Diplomen bis in das Jahr 2007 aktuell: Im Oktober<br />

2007 ist die Richtlinie (2005/36/EG) zur<br />

Reform <strong>der</strong> Anerkennung beruflicher Befähigungsnachweise<br />

in Kraft getreten – nicht ohne<br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> Eingaben des BFB und<br />

seiner Mitglie<strong>der</strong> zum Erhalt <strong>der</strong> hohen Qualität<br />

in <strong>der</strong> Ausbildung bei den verschiedenen<br />

<strong>Freien</strong> <strong>Berufe</strong>n.<br />

Welch weitreichende Bedeutung die Entwicklungen<br />

auf europäischer Ebene auf die<br />

<strong>Freien</strong> <strong>Berufe</strong> hat, zeigen zahlreiche jüngste<br />

Initiativen <strong>der</strong> Europäischen Kommission: Die<br />

2006 in Kraft getretene Europäische Dienstleistungsrichtlinie<br />

(RL 2006/123/EG), die bis Ende<br />

diesen <strong>Jahre</strong>s in deutsches Recht umzusetzen<br />

3/2009 11


ist: Hier hatte <strong>der</strong> BFB großen Anteil an<br />

<strong>der</strong> Koordinierung des sogenannten Einheitlichen<br />

Ansprechpartners (Zentrale<br />

Anlaufstelle für grenzüberschreitende<br />

Dienstleister). Die Richtlinie über die Ausübung<br />

<strong>der</strong> Patientenrechte in <strong>der</strong> grenzüberschreitenden<br />

Gesundheitsversorgung<br />

KOM(2008) 414 ruft ebenso nach dem<br />

Engagement <strong>der</strong> <strong>Freien</strong> <strong>Berufe</strong> wie das<br />

Grünbuch über Gesundheitsberufe in<br />

Europa und nicht zuletzt die zahlreichen<br />

Berichte zum „Wettbewerb in den <strong>Freien</strong><br />

<strong>Berufe</strong>n“.<br />

Zudem stellte <strong>der</strong> ehemalige Wettbewerbskommissar<br />

Mario Monti die <strong>Freien</strong><br />

<strong>Berufe</strong> 2001 gar unter Kartellverdacht, was<br />

in <strong>der</strong> Folge zwei Berichte über den „Wettbewerb<br />

bei freiberuflichen Dienstleistungen“<br />

<strong>der</strong> Europäischen Kommission (Generaldirektion<br />

Wettbewerb) nach sich zog<br />

(2004 und 2005). Diesem Vorwurf sind <strong>der</strong><br />

BFB und seine Mitglie<strong>der</strong> nachhaltig entgegen<br />

getreten und haben dafür nicht zuletzt<br />

Rückendeckung vom Europäischen<br />

12 3/2009<br />

JUBILÄUM<br />

Parlament (EP) erhalten. Die Entschließung des EP vom 16. Dezember 2003<br />

zu den Marktregelungen und Wettbewerbsregeln für die <strong>Freien</strong> <strong>Berufe</strong> wurde<br />

mit überwältigen<strong>der</strong> Mehrheit angenommen. Das EP hatte zuvor bereits<br />

in seiner Resolution vom 5. April 2001 mehrheitlich die beson<strong>der</strong>e Stellung<br />

<strong>der</strong> <strong>Freien</strong> <strong>Berufe</strong> in einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft hervorgehoben.<br />

Seit 1981 nimmt <strong>der</strong> BFB zudem auch die Vertretung im Europäischen<br />

Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) wahr und bringt Expertise und Interessen<br />

<strong>der</strong> deutschen <strong>Freien</strong> <strong>Berufe</strong> in dieses, die europäischen Organe in<br />

Rechtssetzungsverfahren beratende, Gremium ein.<br />

Die vorgenannten Entwicklungen haben den BFB schließlich dazu bewogen,<br />

auf europäischer Ebene noch eine ganz an<strong>der</strong>e Präsenz zu zeigen: Am 17. April<br />

2007 veranstaltete <strong>der</strong> BFB in Brüssel seinen ersten europäischen „Tag <strong>der</strong> <strong>Freien</strong><br />

<strong>Berufe</strong>“, <strong>der</strong> das Thema „Freie <strong>Berufe</strong> und Lissabon-Strategie – <strong>der</strong> Markt<br />

braucht Regeln“ kritisch durchleuchtete und knapp 150 Vertreter aus den europäischen<br />

<strong>Freien</strong> <strong>Berufe</strong>n und ihren Institutionen zusammenbrachte. Allgemeines<br />

Fazit <strong>der</strong> Konferenz: Unter Hervorhebung <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Bedeutung freiberuflicher<br />

Dienstleistungen für Allgemeinheit und Verbraucher sei ein regulatorischer<br />

Rahmen weiterhin geboten. Man dürfe nicht vergessen, dass Europa eine Chance<br />

sei, „wenn wir uns auf gemeinsame Grundwerte besinnen“ – so BFB-Präsident<br />

Dr. Ulrich Oesingmann.<br />

Zur Stärkung des gesamteuropäischen Auftretens hat <strong>der</strong> BFB zudem mit<br />

den Dachorganisationen <strong>der</strong> <strong>Freien</strong> <strong>Berufe</strong> in Frankreich (1989), Österreich<br />

(1996) und <strong>der</strong> Schweiz (1998) Freundschaftsabkommen abgeschlossen. So<br />

können die fachübergreifenden Belange <strong>der</strong> <strong>Freien</strong> <strong>Berufe</strong> auch auf internationaler<br />

Ebene gemeinsam verfolgt werden.<br />

Europäischer Tag <strong>der</strong> <strong>Freien</strong> <strong>Berufe</strong> 2007: Dr. Ulrich Oesingmann, Alexan<strong>der</strong> Graf Lambsdorff<br />

(MdEP), Evelyne Gebhardt (MdEP), RA Klaus-Heiner Lehne (MdEP), RA Arno Metzler


JUBILÄUM<br />

Tag <strong>der</strong> <strong>Freien</strong> <strong>Berufe</strong>, 24. April 2002: Bundeskanzler a.D. Gerhard<br />

Schrö<strong>der</strong><br />

• För<strong>der</strong>engagement<br />

Nicht unerwähnt bleiben soll auch das För<strong>der</strong>engagement des BFB für<br />

die <strong>Freien</strong> <strong>Berufe</strong>:<br />

1. Ausbildungsplatzentwickler<br />

Im bereits kurz nach <strong>der</strong> Wende gestarteten öffentlichen „Ausbildungsplatzentwicklerprogramm<br />

– APE “ engagierten sich lange <strong>Jahre</strong><br />

<strong>der</strong> BFB und seine Landesorganisationen. Nachdem das APE-Programm<br />

zum 31. Dezember 2006 endgültig auslief, wurde mit dem JobStarter-Programm<br />

ein neues BMBF-För<strong>der</strong>programm aufgelegt, in das auch das ehemalige<br />

APE-Programm als einer von 14 Programmbausteinen integriert<br />

wurde.<br />

2. Comecom<br />

Zum an<strong>der</strong>en wurde<br />

2001 bis 2005 mit<br />

öffentlichen För<strong>der</strong>mitteln<br />

das „Kompetenz-<br />

Zentrum E-Commerce“<br />

(Comecom) geschaffen. Sein Ziel war es, Freiberufler „ans Netz“ zu bringen.<br />

In Erstberatungen und Schulungen informierte Comecom über die<br />

Beson<strong>der</strong>heiten des elektronischen Datenverkehrs und des Internets. Dadurch<br />

konnten viele Freiberufler den Umgang mit den neuen Medien, insbeson<strong>der</strong>e<br />

in Fragen zur Homepage-Gestaltung, zur IT-Sicherheit erlernen bzw.<br />

ihre Kenntnisse weiter ausbauen. Insbeson<strong>der</strong>e für kleine Freiberuflerbüros<br />

konnte so eine wesentliche Professionalisierung im Umgang mit den neuen<br />

Medien erreicht werden.<br />

Standorte des BFB<br />

Erste Heimat des BFB war aufgrund des Sitzes <strong>der</strong> ehrenamtlich<br />

tätigen Mitarbeiter in <strong>der</strong> Verbandsgeschäftsstelle zunächst Düsseldorf.<br />

Die Arbeitsorganisation des BFB<br />

war von Anbeginn durch eine kleine<br />

Geschäftsstelle und einen dem<br />

von Jahr zu Jahr wachsenden Aufgabenbereich<br />

nicht entsprechen-<br />

den finanziellen Etat gekennzeichnet.<br />

Anfang <strong>der</strong> 70er <strong>Jahre</strong> wurde<br />

daher allgemein die Notwendigkeit<br />

gesehen, die finanzielle Basis des<br />

BFB zu stärken und die Verbandsgeschäftsführung<br />

in „hauptamtliche<br />

Hände“ – namentlich Herrn<br />

Rechtsanwalt Herbert Wolfering –<br />

zu legen. In entsprechen<strong>der</strong> Konsequenz<br />

wurde daher auch die<br />

Geschäftsstelle näher an die politischen<br />

Instanzen herangerückt: Am<br />

1. August 1977 zog die Hauptgeschäftsstelle<br />

des BFB von Düsseldorf<br />

nach Bonn. Zum 1. April 1999<br />

erfolgte aus dem gleichen Grund<br />

die Sitzverlegung in die „neue“<br />

Hauptstadt Berlin in das „Haus <strong>der</strong><br />

<strong>Freien</strong> <strong>Berufe</strong>“.<br />

Im Frühjahr 2000 eröffnete <strong>der</strong><br />

BFB seine Brüsseler Dependance,<br />

um auch die zunehmend an Bedeutung<br />

für die <strong>Freien</strong> <strong>Berufe</strong> gewinnenden<br />

Prozesse auf europäischer<br />

Ebene intensiver begleiten<br />

zu können.<br />

�<br />

BFB-<br />

Jubiläumsangebot<br />

Mallorca<br />

Leistungen:<br />

• Begrüßungscocktail<br />

• Übernachtung mit Frühstück<br />

• Kostenfreier Eintritt in unseren Spa<br />

• 15 % Ermäßigung auf alle Beautyund<br />

Wellnessanwendungen<br />

69 € pro Person<br />

im Comfort- Doppelzimmer<br />

(Einzelzimmerzuschlag:<br />

37,50 € pro Person)<br />

Buchbar vom 1. April bis<br />

30. September 2009 auf Anfrage und<br />

nach Verfügbarkeit für mind. 2 Nächte<br />

unter dem Stichwort „BFB-Jubiläums -<br />

angebot“ und nur für Mitglie<strong>der</strong><br />

des „BFB“.<br />

Information und Buchung:<br />

Telefon +34 971 687-768<br />

Fax +34 971 689-<strong>60</strong>3<br />

reservas@mga-maritim.es<br />

3/2009 13


�<br />

Bilanz und Ausblick<br />

Die „Tour d’Horizon“ durch <strong>60</strong> <strong>Jahre</strong> Verbandsgeschichte ist bunt und<br />

vielfältig wie die <strong>Freien</strong> <strong>Berufe</strong> selbst.<br />

Von Anfang an zeigte sich in <strong>der</strong> BFB-Verbandsarbeit daher, dass immer<br />

wie<strong>der</strong> große Anstrengungen nötig sind, um die Mitgliedsorganisationen<br />

von <strong>der</strong> Notwendigkeit eines geeinten und zukunftsgerichteten Auftretens<br />

aller <strong>Freien</strong> <strong>Berufe</strong> zu überzeugen. Der erste Hauptgeschäftsführer des BFB,<br />

Dr. Ernst Brandi, fasste dies im Jahrbuch zum 50-jährigen Bestehen des BFB<br />

wie folgt zusammen: „Es gehört zur Geschichte des BFB, dass seine Grün<strong>der</strong><br />

Aufgaben übernahmen, die weit über dem Rahmen <strong>der</strong> Vorstellungen<br />

einiger großer Mitgliedsorganisationen hinausgingen, die den <strong>Bundesverband</strong><br />

lange Zeit als eine Fahne ansahen, die man nach Bedarf aushängen<br />

sollte“.<br />

Der BFB wird sich daher auch zukünftig <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung zu<br />

stellen haben, getreu seiner Satzung „die berufsübergreifende Interessenvertretung<br />

<strong>der</strong> <strong>Freien</strong> <strong>Berufe</strong>“ wahrzunehmen und gemeinsam<br />

mit seinen Mitgliedskammern und Mitgliedsverbänden mit Leben zu<br />

füllen.<br />

Homepage/Informationen<br />

Näheres zum BFB und den <strong>Freien</strong> <strong>Berufe</strong>n kann im Internet<br />

abgerufen werden unter:<br />

www.freie-berufe.de.<br />

Institut für Freie <strong>Berufe</strong> – IFB e.V. – Nürnberg<br />

Am 15. Mai 1964 wurde das Institut für Freie <strong>Berufe</strong> an <strong>der</strong> Friedrich-<br />

Alexan<strong>der</strong>-Universität Erlangen/Nürnberg in <strong>der</strong> Form eines rechtsfähigen<br />

Vereins gegründet. Initiatoren waren neben einer Arbeitsgemeinschaft<br />

Freier <strong>Berufe</strong> in Nürnberg <strong>der</strong> Vorsitzende des bayerischen Landesverbandes<br />

Rechtsanwalt Karl-Heinz Wirschinger. Der BFB war Gründungsmitglied<br />

– sein jeweiliger Präsident ist Vorstandsmitglied.<br />

Ein Hauptziel <strong>der</strong> Institutsarbeit wurde es, Lücken bei <strong>der</strong> Erforschung <strong>der</strong><br />

<strong>Freien</strong> <strong>Berufe</strong> nach und nach durch umfassende theoretische und empirische<br />

Untersuchungen über die Gesamtheit <strong>der</strong> <strong>Freien</strong> <strong>Berufe</strong> zu schließen.<br />

Neben <strong>der</strong> regelmäßigen statistischen Aufbereitung <strong>der</strong> Zahlen aus den<br />

<strong>Freien</strong> <strong>Berufe</strong>n zeugt das 1993 publizierte Kompendium zur Struktur und<br />

Lage <strong>der</strong> <strong>Freien</strong> <strong>Berufe</strong>n in Europa von <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong> Institutsarbeit.<br />

Zudem engagiert sich das Institut in <strong>der</strong> Gründungsberatung für die <strong>Freien</strong><br />

<strong>Berufe</strong> und stellt entsprechendes Broschürenmaterial zur Verfügung.<br />

Homepage des Instituts: http://www.ifb.uni-erlangen.de/.<br />

Ludwig Sievers Stiftung<br />

20 3/2009<br />

RAin Claudia Dittberner, Geschäftsführerin im BFB<br />

Aus Anlass seines 70. Geburtstags ist hat Dr. Ludwig Sievers am 27. März<br />

1959 eine „Stiftung zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> wissenschaftlichen Forschung und<br />

Bedeutung <strong>der</strong> <strong>Freien</strong> <strong>Berufe</strong>“ ins Leben gerufen. Die Stiftung begann<br />

alsbald mit <strong>der</strong> Herausgabe einer Schriftenreihe und finanzierte in <strong>der</strong><br />

Das Team des <strong>Bundesverband</strong>es<br />

<strong>der</strong> <strong>Freien</strong> <strong>Berufe</strong><br />

Berlin · Reinhardtstraße 34 · 10117 Berlin<br />

RA Arno Metzler, Hauptgeschäftsführer<br />

RAin Claudia Dittberner, Geschäftsführerin<br />

Dipl.-Volksw. Marcus Kuhlmann, Geschäftsführer<br />

Dr. Ellen Madeker, Referentin<br />

Ass. jur. Corinna Hartrampf, Referentin<br />

Dipl. Kffr. Petra Schlubach, Referat Steuerpolitik<br />

Petra Kleining, Pressesprecherin<br />

Dipl.-Bw. Annette Lindner, Finanzen<br />

Daniela Fritze, Redaktion „<strong>der</strong> freie beruf“<br />

Petra König, Sekretariat<br />

Sabine Ulke, Sekretariat<br />

Helga Krause, Buchhaltung<br />

Brüssel · 23, Rue Montoyer · B-1000 Brüssel<br />

RA Florian Lemor, Geschäftsführer<br />

Patricia Beheyt, Assistentin<br />

JUBILÄUM<br />

Folgezeit eine große Zahl wissenschaftlicher Arbeiten, gleichermaßen von<br />

erheblicher Bedeutung für die <strong>Freien</strong> <strong>Berufe</strong> selbst wie für Regierungen<br />

und Parlamente in Bund und Län<strong>der</strong>n.<br />

Die Stiftung war ferner Mitbegrün<strong>der</strong>in des Trägervereins des Instituts für<br />

Freie <strong>Berufe</strong> an <strong>der</strong> Friedrich-Alexan<strong>der</strong>-Universität Erlangen-Nürnberg<br />

und för<strong>der</strong>t diese Einrichtung durch <strong>Jahre</strong>szuwendungen und Projektunterstützung<br />

im Einzelnen.<br />

Mit dem <strong>Bundesverband</strong> für Freie <strong>Berufe</strong> verbindet die Stiftung eine ständige<br />

Zusammenarbeit bei <strong>der</strong> Prüfung gemeinsam zu verwirklichen<strong>der</strong><br />

Forschungsprojekte.<br />

Die Homepage <strong>der</strong> Stiftung: http://www.sievers-stiftung.de/.<br />

Forschungsinstitut Freie <strong>Berufe</strong> – FFB – Lüneburg<br />

Das Forschungsinstitut Freie <strong>Berufe</strong> (FFB) wurde im November 1989 als<br />

Institut des Fachbereichs Wirtschafts- und Sozialwissenschaften <strong>der</strong> Universität<br />

Lüneburg gegründet. Es widmet sich ebenfalls <strong>der</strong> Forschung <strong>der</strong><br />

<strong>Freien</strong> <strong>Berufe</strong>.<br />

Im Vor<strong>der</strong>grund steht die interdisziplinäre Forschung <strong>der</strong> <strong>Freien</strong> <strong>Berufe</strong><br />

mit theoretisch und empirisch fundierten Beiträgen aus den Wirtschafts-,<br />

Sozial- und Rechtswissenschaften. 1989 ist ein umfassendes Werk zur<br />

Lage <strong>der</strong> <strong>Freien</strong> <strong>Berufe</strong> in Deutschland und Europa erschienen.<br />

Homepage des Instituts: http://ffb.uni-lueneburg.de.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!