Becker Büttner Held - vzbv
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<strong>Becker</strong> <strong>Büttner</strong> <strong>Held</strong><br />
┌ <strong>Becker</strong> <strong>Büttner</strong> <strong>Held</strong> . Postfach 11 69 . 35001 Marburg ┐<br />
An das<br />
Bundesministerium für Wirtschaft und<br />
Technologie<br />
Scharnhorststraße 34-37<br />
10115 Berlin<br />
vorab per Fax: 030 – 01888 615 54 63<br />
zugleich an das<br />
Oberlandesgericht Düsseldorf<br />
vorab per Fax: 0211 - 4971-711<br />
└ ┘<br />
Rechtsanwälte . Wirtschaftsprüfer . Steuerberater<br />
24. Juli 2002 D99\D6922<br />
Datum Aktenzeichen Dokument<br />
Beschwerde gegen Ablehnung der Beiladung<br />
In dem Verwaltungsverfahren Az.: I B 1 – 22 08 40 / 129<br />
Verbraucherzentrale Bundesverband e. V.,<br />
Markgrafenstraße 46, 10969 Berlin, vertreten durch den Vorstand, Frau<br />
Professor Dr. Edda Müller<br />
- Verfahrensbevollmächtigte: Rechtsanwälte <strong>Becker</strong> <strong>Büttner</strong> <strong>Held</strong>,<br />
Postfach 11 69, 35001 Marburg - ,<br />
Beschwerdeführer<br />
gegen<br />
den Bundesminister für Wirtschaft,<br />
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, 11019 Berlin, Zustellanschrift:<br />
Scharnhorststraße 34-37, 10115 Berlin,<br />
Beschwerdegegner<br />
legen wir<br />
Beschwerde<br />
gegen die Ablehnung der Beiladung des Beschwerdeführers durch die<br />
Verfügung des Beschwerdegegners vom 25. Juni 2002 ein.<br />
BBH Marburg:<br />
Dr. Peter <strong>Becker</strong>* Notar<br />
Fachanwalt für Verwaltungsrecht<br />
Dr. Dorothea Meurer-Meichsner<br />
Reinhard Karasek<br />
Holger Fröhlich<br />
Eberhard von Heydwolff<br />
Matthias Albrecht<br />
Diana Cosic<br />
Dr. Philipp Boos<br />
* zugelassen beim OLG Frankfurt<br />
Bankverbindung:<br />
Sparkasse Marburg-Biedenkopf<br />
Konto-Nr. 1000 664 070<br />
BLZ 533 500 00<br />
BBH Berlin:<br />
BBH Marburg BBH Berlin BBH Berlin 2 BBH München BBH Repräsentanz Wien<br />
Wilhelm-Roser-Straße 25 Köpenicker Straße 9 Dircksenstraße 49 Oberanger 43 Stallburggasse 4<br />
35037 Marburg 10997 Berlin 10178 Berlin 80331 München A-1010 Wien<br />
Tel. (0 64 21) 2 30 27 Tel. (0 30) 611 284 00 Tel. (030) 247 467-0 Tel. (0 89) 231 154-0 Tel. (+43 1) 5 338 080<br />
Fax (0 64 21) 1 58 28 Fax (0 30) 611 284 099 Fax (030) 247 467-25 Fax (0 89) 260 625 7 Fax (+43 1) 5 356 076<br />
bbh-marburg@t-online.de kanzlei@bbh-berlin.de berlin@dreyer-boeck.de kanzlei@bbh-muenchen.de office@bbh-wien.at<br />
www.bbh-marburg.de www.bbh-berlin.de www.bbh-berlin.de www.bbh-muenchen.de www.bbh-wien.at<br />
Mitglied der aeec (Associated European Energy Consultants EEIG) www. euroenergyconsultants.com<br />
Athen Barcelona Berlin Birmingham Brüssel Frankfurt Goes Hamburg London Mailand Marburg München Neapel Rom Rotterdam Wien<br />
Wolf <strong>Büttner</strong>*<br />
Christian <strong>Held</strong>*<br />
Dr. Martin Riedel<br />
Dr. Christian Theobald, Mag. rer. publ.<br />
Dr. Carolyn Tomerius<br />
Birgit Ortlieb<br />
Dr. Christian de Wyl*<br />
Dr. Ines Zenke<br />
Dr. Jochen Starke<br />
Dr. Stefanie Neveling<br />
Dr. Martin Altrock, Mag. rer. publ.<br />
Dr. Christian Jung, LL.M.<br />
Attorney at Law (New York)<br />
Svenja Maatz<br />
Jost Eder<br />
Matthias Wolf, Dipl.-Kfm., Steuerberater<br />
Olaf Däuper<br />
Daniel Schiebold<br />
Dr. Christian Pisani, LL. M.<br />
Stefan Wollschläger<br />
Kirsten Pusill-Wachtsmuth<br />
* zugelassen beim KG<br />
BBH München:<br />
Rudolf Böck, Dipl.-Wirt.-Ing., WP, STB<br />
Christoph Edler von Weidenbach*, RA<br />
Manfred Ettinger, vBP, STB<br />
Sabine Böck, STB<br />
Ole Böckenholt*, RA, STB<br />
Carmen Freimüller, RAin<br />
Markus Ladenburger, RA<br />
Florian Tietze, RA<br />
* zugelassen beim OLG München und dem<br />
Bayerischen Obersten Landesgericht<br />
BBH Repräsentanz Wien:<br />
Dr. Egon Sattler, RA<br />
Dr. Reinhard Schanda, RA<br />
In Kooperation mit:<br />
Kuhbier + Maas-Fouquet<br />
Büro Hamburg:<br />
Senator a.D. Jörg Kuhbier<br />
Rechtsanwalt<br />
Büro Brüssel:<br />
Dr. Dörte Fouquet<br />
Avocate allemande
<strong>Becker</strong> <strong>Büttner</strong> <strong>Held</strong> 24.07.02 Seite 2<br />
Wir beantragen unter Überreichung einer auf uns lautenden Vollmacht:<br />
1. die Verfügung des Beschwerdegegners vom 15.06.2002, Az.: I B 1 – 22 08 40 /<br />
129, aufzuheben und den Beschwerdegegner zu verpflichten, den Beschwerde-<br />
führer zum Verfahren beizuladen.<br />
2. hilfsweise die Verfügung des Beschwerdegegners vom 15.06.2002, Az.: I B 1 –<br />
22 08 40 / 129, aufzuheben und den Beschwerdegegner zu verpflichten, über den<br />
Antrag des Beschwerdeführers auf Beiladung unter Beachtung der Rechtsauf-<br />
fassung des Gerichts neu zu entscheiden.<br />
I. Bitte zur Verfahrensleitung<br />
Da die äußerst bedeutsame mündliche Verhandlung zu den Anträgen auf Anordnung<br />
der aufschiebenden Wirkung von Beschwerden gegen die Ministererlaubnis<br />
am 24.07.2002 vor dem OLG Düsseldorf, Kart. 25/02 (V), stattfindet und eine<br />
Teilnahme an dieser Verhandlung als Beteiligter für den Beschwerdeführer von<br />
großer Bedeutung ist, haben wir eine Kopie der Beschwerde direkt an das zuständige<br />
OLG Düsseldorf gesandt. Das Beschwerdegericht und der Beschwerdegegner<br />
werden gebeten, eine Entscheidung über die Beschwerde bzw. über<br />
die Beiladung noch rechtzeitig vor dem 24.07.2002 zu treffen. Im Falle einer<br />
Stattgabe wird um Mitteilung gebeten, dass der Beschwerdeführer an dem Verfahren<br />
vor dem Beschwerdegericht beteiligt ist (§ 67 Abs. 1 Nr. 3 GWB).<br />
Für diesen Fall beantragen wir vorsorglich<br />
die Abkürzung der Ladungs- und Einlassungsfrist.<br />
II. Begründung<br />
Der Beschwerdeführer ist zu dem Verfahren beizuladen. Die Ablehnung seiner<br />
Beiladung ist rechtswidrig. Zumindest ist sie ermessensfehlerhaft. Die Interessen<br />
des Beschwerdeführers sowie die Interessen seiner Mitglieder werden durch das<br />
Verfahren erheblich berührt (§ 54 Abs. 2 Nr. 3 GWB). Als Verbraucherverband<br />
ist der Beschwerdeführer beiladungsfähig (Immenga/Mestmäcker, GWB, § 54<br />
Rn. 36). Die Beiladung durch den Beschwerdegegner kann auch noch nach Eingang<br />
der Beschwerde gegen die Ministererlaubnis erfolgen, da der Beschwerde-
<strong>Becker</strong> <strong>Büttner</strong> <strong>Held</strong> 24.07.02 Seite 3<br />
führer seinen Antrag vor dieser Beschwerdeeinlegung gestellt hat (KG vom<br />
21.02.1989, WuW/E OLG 4363, 4364 f. „Wieland-Langenberg; Immenga/Mestmäcker,<br />
GWB, § 54 Rn. 50).<br />
1. Verfahren<br />
Der Beschwerdeführer hat mit Schreiben vom 11.06.2002<br />
(Anlage Bf. 1)<br />
die Beiladung zum Verwaltungsverfahren in Sachen Ministererlaubnis beantragt.<br />
Zur Begründung gab er zunächst an, dass die Förderung der Interessen der<br />
Verbraucher sein satzungsmäßiger Zweck ist. Unter Verweis auf die von der Monopolkommission<br />
festgestellten Wettbewerbsbeschränkungen wird die Betroffenheit<br />
der Verbraucherinteressen dargelegt (Anlage Bf. 1, S. 1). Insbesondere<br />
wird auf die hohe Zahl der von einer Fusion betroffenen Verbraucher und die<br />
Auswirkungen von zu erwartenden Preiserhöhungen auf deren verfügbares Einkommen<br />
hingewiesen. Dies gelte insbesondere für die hohe Zahl an einkommensschwachen<br />
Haushalten. Abschließend wird noch die zu erwartende Langfristigkeit<br />
der Auswirkungen hervorgehoben (Anlage Bf. 1, S. 2).<br />
Die Beigeladene zu 15. im Ministererlaubnisverfahren hat mit Schreiben vom<br />
17. Juni 2002 (Wiedergabe in der Verfügung des Beschwerdegegners vom<br />
25. Juni 2002, Az.: I B 1 – 22 08 40 / 129, S. 8, auszugsweise beigefügt als<br />
Anlage Bf. 2)<br />
zu dem Antrag Stellung genommen. Dieses Schreiben ist dem Beschwerdeführer<br />
nicht zugestellt worden. In diesem Schreiben führt die Beigeladene zu 15. an,<br />
der Beschwerdeführer könne weder erhebliche Interessen seiner Mitglieder noch<br />
über deren Interessen hinausgehende, eigene Interessen geltend machen. Zwar<br />
seien durch den Zusammenschluss Gaspreiserhöhungen bei privaten Endkunden<br />
denkbar. Wegen des geringen Anteils der Energiekosten an den Gesamthaushaltskosten<br />
sei eine eventuelle Interessenberührung jedenfalls nicht erheblich<br />
(Anlage Bf. 2, S. 8).<br />
Der Beschwerdegegner hat mit der Verfügung vom 25. Juni 2002 (Anlage Bf. 2)<br />
die Beiladung des Beschwerdeführers abgelehnt. Begründet wird die Ablehnung<br />
wie folgt: Der Beschwerdeführer könne weder erhebliche Interessen seiner Mitglieder<br />
noch über deren Interessen hinausgehende, eigene Interessen geltend
<strong>Becker</strong> <strong>Büttner</strong> <strong>Held</strong> 24.07.02 Seite 4<br />
machen. Zwar seien durch den Zusammenschluss Gaspreiserhöhungen bei privaten<br />
Endkunden denkbar. Wegen des geringen Anteils der Energiekosten an<br />
den Gesamthaushaltskosten sei eine eventuelle Interessenberührung jedenfalls<br />
nicht erheblich (Anlage Bf. 2, Seite 9). Es fällt auf, dass die Begründung der Verfügung<br />
die Argumentation der Beteiligten zu 15. fast wörtlich übernimmt und sich<br />
darauf beschränkt (Anlage Bf. 2, S. 8, 9).<br />
Auf die vom Beschwerdeführer vorgetragenen Argumente geht die Begründung<br />
nicht ein. Die Entscheidung leidet insofern an einem Begründungsmangel (§ 39<br />
Abs. 1 VwVfG) der zugleich eine unterbliebene Kenntnisnahme der Argumente<br />
des Beschwerdeführers und damit eine Verletzung des Rechts auf rechtliches<br />
Gehör (§ 28 Abs. 1 VwVfG) indiziert.<br />
2. Interessen der Mitglieder des Beschwerdeführers<br />
Die Interessen der Mitglieder des Beschwerdeführers werden durch den Zusammenschluss<br />
sehr wohl erheblich berührt. Erforderlich ist gerade keine (mögliche)<br />
Rechtsverletzung, sondern nur eine erhebliche Berührung von Interessen<br />
(§ 54 Abs. 2 Nr. 3 GWB, vgl. auch Immenga/Mestmäcker, GWB, § 54, Rn. 38;<br />
Bechthold, GWB, § 54 Rn. 8 m. w. N.).<br />
Wie auch der Beschwerdegegner und die Beigeladene zu 15. einräumen, sind<br />
durch den geplanten Zusammenschluss durchaus Gaspreiserhöhungen bei privaten<br />
Endkunden denkbar. Damit ist eine Berührung der Interessen gegeben.<br />
Diese Interessenberührung ist auch erheblich. Das ist dann der Fall, wenn die Interessen<br />
spürbar, d. h. nicht bloß entfernt oder absolut geringfügig berührt werden<br />
(OLG Düsseldorf, vom 0507.2000 WuW/E DE-R 523, 527). Die Anzahl der<br />
mit Erdgas versorgten Wohneinheiten in Deutschland beträgt 15,3 Millionen und<br />
damit 42 % der gesamten Wohneinheiten (Angabe der Arbeitsgruppe Energie<br />
des Deutschen Mieterbunds, Littenstraße 10, 10179 Berlin vom 15.07.2002, Tabelle<br />
S. 2, beigefügt als<br />
Anlage Bf. 3).<br />
Die Behauptung, die Erhöhungen seien angesichts „des geringen Anteils der<br />
Energiekosten an den Gesamthaushaltskosten“ (Anlage Bf. 2, S. 9) nicht erheb-
<strong>Becker</strong> <strong>Büttner</strong> <strong>Held</strong> 24.07.02 Seite 5<br />
lich, ist, insbesondere aufgrund der zunehmenden Zahl an Sozialhilfeempfängern<br />
und einkommensschwachen Haushalten, falsch und eines Sozialstaates<br />
(Art. 20 Abs. 1 GG) nicht würdig.<br />
Zunächst ist zu beachten, dass es sich bei den Energiekosten um monatlich<br />
wiederkehrende Kosten handelt. Aufgrund dieser Dauerbelastung ist eine Erheblichkeit<br />
schon bei kleineren Beträgen gegeben als bei einer einmaligen Belastung.<br />
Für eine durchschnittliche Wohnung mit Ergasheizung in Deutschland (70<br />
m² Wohnfläche) fallen pro Jahr 730 € Heizkosten an (Anlage Bf. 3, Tabelle S. 2).<br />
Für eine Familie mit drei Kindern ist von einer Wohnfläche von 140 m² und damit<br />
jährlichen Heizkosten von 1.460 € auszugehen. Hinzu kommen gegebenenfalls<br />
noch Kosten für einen Gasherd und Warmwasserboiler. Eine durchaus denkbare/naheliegende<br />
fusionsbedingte Preiserhöhung um 10 % würde schon zu Mehrkosten<br />
von zumindest 150 € führen.<br />
Die Erheblichkeit mag für eine gut situierte Person nicht offensichtlich sein. Für<br />
einen auf Sozialhilfe angewiesenen Haushalt sind auch schon monatlich wiederkehrende<br />
Beträge von ca. 15 € erheblich.<br />
Der Beschwerdeführer ist die Dachorganisation der Verbraucherverbände und<br />
Verbraucherzentralen in Deutschland. Der Beschwerdeführer vertritt laut § 2 seiner<br />
Satzung die Interessen seiner Mitglieder in Fragen des Verbraucherschutzes<br />
(Auszug der Satzung des Beschwerdeführers, veröffentlicht unter www.<strong>vzbv</strong>.de,<br />
beigefügt als<br />
Anlage Bf. 4).<br />
Daraus ergibt sich, dass mit seiner Beiladung die Wahrnehmung der Verbraucherinteressen<br />
in Deutschland umfassend abgedeckt ist.<br />
3. Eigene Interessen des Beschwerdeführers<br />
Zudem sind auch eigene Interessen des Beschwerdeführers erheblich berührt.<br />
Der unbestimmte Rechtsbegriff „erhebliche Interessen“ ist entgegen der offenbar<br />
bestehenden Rechtsansicht des Beschwerdegegners (Anlage Bf. 3, S. 9) nicht<br />
gleichzusetzen mit dem Begriff „erhebliche Preiserhöhungen“.
<strong>Becker</strong> <strong>Büttner</strong> <strong>Held</strong> 24.07.02 Seite 6<br />
Wenn ein Verbraucherverband nicht an dem bedeutendsten Zusammenschlussverfahren<br />
in der deutschen Energiewirtschaft beteiligt wird, dann verliert er seine<br />
Attraktivität/Glaubwürdigkeit für seine Mitglieder. Man muss sich schon fragen, in<br />
welchem Verfahren ein Verbraucherverband überhaupt noch beizuladen ist,<br />
wenn nicht in diesem. Auch angesichts der in der aktuellen Tagespresse an<br />
prominenter Stelle breit diskutierten Folgen und Auswirkungen des Zusammenschlusses<br />
E.ON/Ruhrgas erwarten die Mitglieder eines Verbraucherverbandes,<br />
dass sich dieser in das Verfahren einmischt und Stellungnahmen dazu abgibt.<br />
Dazu ist eine Beiladung zum Verfahren zwingend notwendig. Erfolgt die Beteiligung<br />
des Verbandes am Verfahren nicht, werden sich größere Teile der Mitglieder<br />
(zu Recht) fragen, ob eine weitere Mitgliedschaft und die damit verbundene<br />
Zahlung von Beiträgen noch sinnvoll ist.<br />
4. Anspruch / Notwendige Beiladung<br />
Der Beschwerdeführer ist zu dem Verfahren beizuladen (notwendige Beiladung),<br />
weil er die rechtlichen Interessen seiner Mitglieder repräsentiert (Anlage Bf. 4).<br />
Eine Beiladung der „Verbraucher“ ist in einem Zusammenschlussverfahren von<br />
bundesweiter Bedeutung nicht möglich, auch eine Beiladung aller betroffenen<br />
Verbraucherschutzorganisationen stößt auf praktische Grenzen. Daher ist eine<br />
Wahrnehmung ihrer rechtlich erheblichen Interessen durch einen diese Interessen<br />
vertretenden (Dach-)Verband geboten. Ansonsten bliebe die Interessengruppe,<br />
deren Schutz das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB)<br />
gerade verfolgt, von der Wahrnehmung von Rechten nach diesem Gesetz ausgeschlossen.<br />
5. Ermessen<br />
Die ablehnende Verfügung ist zumindest ermessensfehlerhaft. Sofern dem Beschwerdegegner<br />
ein Ermessen überhaupt zustand, hat er es jedenfalls nicht<br />
ausgeübt.<br />
Er ist unzutreffend davon ausgegangen, dass die Interessen des Beschwerdeführers<br />
bzw. seiner Mitglieder durch die Entscheidung über die Ministererlaubnis
<strong>Becker</strong> <strong>Büttner</strong> <strong>Held</strong> 24.07.02 Seite 7<br />
nicht erheblich berührt werden (Anlage Bf. 2, S. 9). Wegen dieser falschen Annahme<br />
hat er die erforderlichen Erwägungen darüber, ob der Beschwerdeführer<br />
beizuladen ist, nicht mehr angestellt.<br />
Zudem hat er sich zur Begründung alleine auf die von der Beigeladenen zu 15. in<br />
ihrer Stellungnahme vorgebrachten Argumente beschränkt (Anlage Bf. 2, S. 8,<br />
9).<br />
Dr. Peter <strong>Becker</strong><br />
- Rechtsanwalt -<br />
D99\D6922