Eine Chronologie zum Idsteiner Hallenbad - FWG Idstein
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<strong>Eine</strong> <strong>Chronologie</strong><br />
<strong>zum</strong> <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
<strong>Hallenbad</strong> 1974-2012<br />
S t e f a n G ä r t h<br />
F r a n z - V i e t o r - S t r a ß e 6<br />
6 5 5 1 0 I d s t e i n<br />
0 6 1 2 6 - 8 9 1 4<br />
Das <strong>Hallenbad</strong> der Stadt <strong>Idstein</strong> wurde 1974<br />
eingeweiht. Schon nach relativ kurzer Zeit (1979)<br />
wurden erste Sanierungsmaßnahmen für das Bad<br />
geplant. Im August 2005 wurde das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
<strong>Hallenbad</strong> am Himmelsbornweg geschlossen und am<br />
01. Oktober 2005 begann für <strong>Idstein</strong> das Tournesol-<br />
Allwetterbad Projekt.<br />
Stand: 08.November 2012
<strong>Eine</strong> <strong>Chronologie</strong> <strong>zum</strong><br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong><br />
Zusammengestellt: Stefan Gärth<br />
Das <strong>Hallenbad</strong> der Stadt <strong>Idstein</strong> wurde am 24. September 1974<br />
eingeweiht. Schon nach relativ kurzer Zeit (1979) wurden erste<br />
Sanierungsmaßnahmen für das Bad geplant, die dann nach<br />
entsprechenden Beratungen 1980 umgesetzt wurden und 1981 mit<br />
einem Investitionsaufwand von 2,15Mio DM abgeschlossen worden<br />
sind.<br />
Das Bundesinstitut für Sportwissenschaften wurde beauftragt, eine<br />
Programmstudie für die Badentwicklung vorzulegen, welche dann<br />
1983 vom Magistrat der Stadt zur Kenntnis genommen worden ist.<br />
Diesem Ergebnis schließen sich vielfältige Diskussionen, alternative<br />
Planungsansätze, sowie extern eingebundene Empfehlungen an, die<br />
alle dem Ziel entsprechen, ein schlüssiges Vorgehen in der Bäderfrage<br />
für <strong>Idstein</strong> zu entwickeln.<br />
Erweiterungsüberlegungen und die Integration von <strong>Hallenbad</strong> und<br />
Freibad kennzeichnen die Diskussion.<br />
2
1997<br />
4
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 11. Oktober 1997<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Erlebnisbad kostet 4,5 Millionen Mark<br />
Gutachten: Altes Becken verfüllen, Öffnung des<br />
Himmelsbornwegs, Flächen an Campingplatz, Sanierung der<br />
Technik<br />
Das von der Stadt <strong>Idstein</strong> in Auftrag gegebene Gutachten für den<br />
Bäderbereich in der Hexenturmstadt kommt <strong>zum</strong> Schluß, dass die<br />
Voraussetzungen für die Einrichtung eines sogenannten Familien- und<br />
Freizeitbades sehr günstig sind. Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Magistrat nahm diese<br />
Aussage auf seiner jüngsten Sitzung zur Kenntnis.<br />
Der Wermutstropfen: die im Gutachten als notwendig dargestellte<br />
Sanierung des <strong>Hallenbad</strong>es kostet rund 1,7 Millionen Mark Brutto. Die<br />
kosten für die zusätzlich zu schaffenden Attraktionen belaufen sich<br />
nach der Analyse auf rund 2,8 Millionen Mark. <strong>Idstein</strong> müsste also 4,5<br />
Millionen Mark aus seinem nicht mehr prall gefüllte Stadtsäckel für<br />
dieses Projekt entnehmen.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12. November 1997<br />
„Ja“ zu attraktivem Freizeitbad <strong>Idstein</strong><br />
CDU-Fraktion stimmt vorliegendem Konzept zu<br />
Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU-Fraktion stimmt dem vorgelegten Konzept der<br />
Firma Weinsberger für ein Familien- und Freizeitbad grundsätzlich zu.<br />
Als Maßnahme sollen deshalb beschlossen werden: Freigabe der<br />
gesperrten Mittel für die Verfüllung des alten Freibadbeckens, Öffnung<br />
des Himmelsbornweges, Zuordnung und Verpachtung freiwerdender<br />
Flächen einschließlich maroder Gebäude an den Campingplatzbetrieb,<br />
Verwendung der im Haushalt 1997 noch vorhandenen Mittel für die<br />
Planung des Familien- und Freizeitbades und Einstellung von Mitteln<br />
ab 1999 in den Investitionsplan zur Realisierung des Bades.<br />
Dieses Vorgehen formuliert die CDU-Fraktion in einem Antrag für das<br />
Stadtparlament.<br />
5
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15. November 1997<br />
Streit um Haushalt 1998 verdarb die Sektlaune<br />
Fraktionen setzen den Rotstift an / Kontroversen um<br />
Sanierungsabgabe, Schwimmbad und Straßenbau<br />
Das Thema Frei-/<strong>Hallenbad</strong>, eigentlich ein „liebgewonnenes Projekt“<br />
für die <strong>FWG</strong>, will Hubert Cremers erst einmal ganz von der<br />
Tagesordnung nehmen, „bis wir wieder Geld in der Kasse haben,<br />
sonst stolpern wir in ein permanentes Defizit.“<br />
Weder CDU noch SPD konnten sich gerade mit dem letzten Punkt<br />
anfreunden. Zwar müsse man sich von der großen Schwimmbad-<br />
Lösung verabschieden, räumt Gerd Dohr (SPD) ein, aber das<br />
Familienbad-Konzept sei passend und akzeptabel für <strong>Idstein</strong>. Dohrs<br />
Devise: Das Schwimmbad eher früher als später in Angriff nehmen,<br />
sonst sei es am Ende ganz vom Tisch. Zügig wünscht sich auch Dr.<br />
Herbert Koch (CDU) das Umsetzen des neuen überzeugenden<br />
Konzeptes; er siedelt die 4,5 Millionen Mark in den Etats 1999/2000<br />
an. Werde die Sache richtig angepackt, müsse die Stadt auch nicht<br />
mehr in <strong>Hallenbad</strong>-Defizite (bis zu einer Millionen jährlich)<br />
ausgleichen.<br />
Auch <strong>Idstein</strong>s Grünen-Fraktion stimmte dem Projekt - einschließlich<br />
der Überlassung eines teils des Geländes zur Erweiterung des<br />
Campingplatzes – unter bestimmte Vorbedingungen zu und erwartet<br />
nach Darstellung von Fraktionschef Gert Richter eine Realisierung ab<br />
1999.<br />
1998<br />
Infoschrift vom Hessischen-Städtetag 9/98<br />
Es geht auch ohne Freibad<br />
Es geht auch ohne Freibad. Dies beweist die Stadt <strong>Idstein</strong>, Metropole<br />
im Nordosten des Rheingau-Taunus-Kreises<br />
Nachdem Anfang der 90er Jahre das Schwimmbecken im Freibad nicht<br />
mehr „dicht hielt“ und die großen Wasserverluste nicht hinzunehmen<br />
waren, gab es zunächst provisorische Lösungen. Der Badebetrieb war<br />
nur noch eingeschränkt möglich.<br />
6
Heftige Diskussionen über die Zukunft des Freibades, Absichten, das<br />
Bad zu sanieren oder ein völlig neues Bad zu errichten – all dies waren<br />
Optionen, die im politischen Raum gewälzt und beraten worden sind.<br />
Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgermeister Hermann Müller, Mitglied des Präsidiums<br />
des Hessischen Städtetages und zugleich auch Vorsitzender der<br />
Arbeitsgemeinschaft „Mitte“ der kreisangehörigen Mitgliedstädte<br />
unseres Verbandes, warnte seine Stadt vor dem Absturz in rote<br />
Zahlen.<br />
Wenigstens 7 Mio. DM hätte ein neues Freibad gekostet, jährliche<br />
Folgekosten von ca. 1 Mio. DM<br />
Hätten berücksichtigt werden müssen. Nicht zu machen für die Stadt<br />
<strong>Idstein</strong>, obwohl sie mit rd. 30 Mio. DM Schulden bei knapp 23.000<br />
Einwohnern durchaus nicht zu den am höchsten verschuldeten<br />
hessischen Kommunen zählt.<br />
Natürlich hat die Stadt <strong>Idstein</strong> immer noch ein <strong>Hallenbad</strong>, „in den man<br />
das ganze Jahr über schwimmen kann“, wie der Bürgermeister immer<br />
wieder betont. Dorthin zu investieren und ein Familienbad als „zweites<br />
Zuhause“ zu schaffen, dies wird in <strong>Idstein</strong> diskutiert. Derweil ist das<br />
alte Freibadbecken, das zwischenzeitlich <strong>zum</strong> Zuhause für eine<br />
Entenmutter und ihre Küken geworden war, zugeschüttet.<br />
Mit diesem Beitrag wollen wir uns nicht in die inneren <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
kommunalpolitischen Diskussionen mischen, <strong>zum</strong>al das „leidige<br />
Thema“ Schwimmbad die Gemüter in den Parteien immer beschäftigt<br />
und zu durchaus unterschiedlichen Anschauungen geführt hat.<br />
Wir publizieren über die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Situation deshalb, weil immer<br />
wieder in den Stadtverordnetenversammlungen und in den<br />
Verwaltungen unserer Mitgliedstädte das Thema Schwimmbad auf der<br />
Tagesordnung steht. Denn gerade wegen der so schwer zu<br />
verdauenden laufenden Unterhaltungs- und immensen<br />
Sanierungskosten der Bäder ächzen die unter hoher Schuldenlast<br />
leidenden Kämmerinnen und Kämmerer ganz besonders.<br />
Also gilt: Sollte jemand angesichts der hohen Finanzlast die<br />
Schließung seines Bades erwägen, er wäre nicht allein auf der Welt.<br />
Siehe <strong>Idstein</strong>.<br />
7
1999<br />
Schreiben vom Kreisausschuß des Rheingau-Taunus-Kreises an<br />
den Magistrat der Stadt <strong>Idstein</strong> März 1999<br />
Finanzielle Beteiligung des Rheingau-Taunus-Kreises am<br />
<strong>Hallenbad</strong> <strong>Idstein</strong><br />
Wir teile Ihnen mit, dass der Rheingau-Taunus-Kreis - vorbehaltlich<br />
der endgültigen Beschlussfassung durch die Kreisgremien- einer<br />
finanziellen Beteiligung an den Betriebskosten für das <strong>Hallenbad</strong> in<br />
<strong>Idstein</strong> Grundsätzlich positiv gegenübersteht. Im Zuge der<br />
Gleichbehandlung mit dem Rheingau-Bad in Geisenheim kann der<br />
Kreisanteil höchstens dem Anteil entsprechen, der für das Rheingau-<br />
Bad aufzubringen ist. Zur Zeit sind das rd. 340.000,00 DM.<br />
<strong>Eine</strong> Beteiligung des Kreises an den Investitionskosten ist nicht<br />
möglich, wobei wir jedoch gegebenenfalls bereit sind, die<br />
Kapitalkosten für künftige Investitionsmaßnahmen im <strong>Hallenbad</strong> im<br />
Rahmen des o. g. Betriebskostenanteils mitzutragen. In diesem<br />
Zusammenhang bitten wir noch um eine detaillierte Aufstellung über<br />
die geplanten Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen, aus der<br />
neben den Investitionskosten auch die Kapitalkosten ersichtlich sind.<br />
2000<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 27. März 2000<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Freizeittherme für 18 Millionen Mark<br />
Magistrat verhandelt mit privatem Betreiber über<br />
multifunktionale Familien-Anlage / Saunaparadies und<br />
Wellness<br />
In der unendlichen Geschichte des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong>es wird zu Zeit<br />
ein neues Kapitel geschrieben. Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Magistrat soll seine<br />
Verhandlungen mit einem privaten Betreiber für den Aus- und Umbau<br />
des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong>es zu einer multifunktionalen Freizeitanlage<br />
8
fortführen. Das war der positive Tenor auf der jüngsten Sitzung des<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Haupt- und Finanzausschusses.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 06. April 2000<br />
Freizeitbad: Bürger leisten konstruktiven Widerstand<br />
Unterschriftenaktion soll den Willen der Benutzer<br />
verdeutlichen<br />
Soll aus dem <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bad eine Freizeittherme werden oder nicht?<br />
Diese Frage beschäftigt die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> zur Zeit heftig. Nun haben sich<br />
Nutzer des Bades, die nicht in einem Verein organisiert sind,<br />
aufgemacht, um mit einer Unterschriftenaktion auf ihre Belange<br />
aufmerksam zu machen.<br />
„Wenn die Preise deutlich ansteigen würden, könnten sich das viele,<br />
gerade ältere Mitbürger, nicht mehr leisten“, so Janna Willemina Wahl,<br />
eine der Initiatorinnen der Aktion.<br />
Junge Familien seien von einer deutlichen Preiserhöhung ebenfalls<br />
nachhaltig negativ betroffen, so Wahl weiter.<br />
„Unser Ziel ist es, die Preise für all diejenige, die nicht im Verein sind<br />
und wirklich nur schwimmen wollen, erträglich zu halten“, so Gisela<br />
Strack, die sich ebenfalls an der Aktion beteiligt.<br />
Zur Zeit liegen überall im Schwimmbad Listen aus, in denen sich<br />
Gegner der geplanten Privatisierung eintragen können. Doch........<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 08. April 2000<br />
Unterschriften übergeben<br />
Die Gegner der geplanten Privatisierung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schwimmbades<br />
machen mobil:<br />
Über 150 Unterschriften konnte Willemina Wahl am Donnerstagabend<br />
im Parlament an Bürgermeister Hermann Müller überreichen.<br />
Und die Aktion soll weiterlaufen, berichtete<br />
Stadtverordnetenvorsteherin Inga Rossow dem Gremium. Die Liste<br />
liegen nach wie vor im Bad aus. Mit der Unterschriftensammlung<br />
wollen die Bürger erreichen, dass die soziale Nutzung des Bades in<br />
den Zeiten zwischen acht und zehn Uhr zu einem angemessenen Preis<br />
erhalten bleibt.<br />
9
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 25. April 2000<br />
„<strong>Idstein</strong> benötigt attraktives Familienbad“<br />
CDU will keine Luxus-Einrichtung bauen lassen / Union: Auch<br />
an Vereine und Schulen denken<br />
„Die vielen Reaktionen aus der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bevölkerung zu den neuen<br />
Badplänen sind verständlich, aber die Stadt will kein Luxusbad bauen.<br />
Genau das Gegenteil ist der Fall.“<br />
Mit dieser Stellungnahme geht jetzt Dr. Herbert Koch, der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Fraktionsvorsitzende der CDU<br />
an die Öffentlichkeit.<br />
Die Union plant ein <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Familienschwimmbad, in dem auch<br />
Vereine und Schulen zu ihrem Recht kommen sollen.<br />
Tatsäch...........<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 27. April 2000<br />
JU: Schwimmbad erhalten<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Junge Union diskutierte über Konzept für den<br />
Bäderbereich<br />
Zum Ende einer lebhaften Diskussion um die Neustrukturierung des<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bäderbereichs zog die Vorsitzende der Jungen Union <strong>Idstein</strong>,<br />
Alexia Schadow, folgendes Fazit: Aus Sicht der Jungen Union, hat bei<br />
allen Überlegungen oberste Priorität die langfristige Bestandssicherung<br />
des Schwimmbades in <strong>Idstein</strong>.<br />
Die Alternative <strong>zum</strong> Erlebnisbad wäre in einigen Jahren<br />
möglicherweise die Schließung. Daher setzt sich die Junge Union für<br />
die intensive und wohlwollende Prüfung des Vorschlags ein.<br />
Bei ihr.......<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 04. Mai 2000<br />
<strong>Hallenbad</strong>: Beirat wartet auf Vorlage<br />
Der Ortsbeirat <strong>Idstein</strong>-Kern beschäftigte sich auf seiner jüngsten<br />
Sitzung unter anderem mit der Konzeption des <strong>Hallenbad</strong>es und mit<br />
der Verkehrsreglung nach Ende der Bauarbeiten an der Wiesbadener<br />
Straße.<br />
10
In der Sache „<strong>Hallenbad</strong>“ will die Bürgervertretung erst eine<br />
Magistratsvorlage abwarten.<br />
Ist diese erstellt, plant man, sich zusammen mit dem Investor und der<br />
Stadt im Ortsbeirat beraten.<br />
Schwierigk........<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 17. Mai 2000<br />
DLRG sieht Felle davonschwimmen<br />
Verein ist durch möglichen Verkauf an Investor in Existenz<br />
gefährdet<br />
Sollte das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong> an einen privaten Investor verkauft<br />
werden und dieser sich mit der weiteren Nutzung durch die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
DLRG nicht einverstanden erklären, haben die Schwimmer so gut wie<br />
keine Trainingsmöglichkeiten mehr.<br />
Biese Befürchtung hat die erste Vorsitzende Christiane Bossong.<br />
Immerhin ist nach ihren Worten die Deutsche Lebensrettungs-<br />
Gesellschaft der zahlenmäßig stärkste Nutzer des Bades.<br />
Die Trainingsfrage könnte für den Verein schnell zur Existenzfrage<br />
werden, schon bei einer Umbauzeit von fünfzehn Monaten müsse die<br />
DLRG mit Einbrüchen in den Mitgliederreihen rechnen, so Christiane<br />
Bossong.<br />
Die Stadt <strong>Idstein</strong> müsse sich deshalb intensiv für die Interessen der<br />
DLRG beim Privat-Investor einsetzen, denn: „Schwimmen lernen kann<br />
man halt nur im Wasser“, so die DLRG-Vorsitzende.<br />
Ein bisschen Planschen im Spaßbad reiche da nicht.<br />
Sollte der ne.........<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 13. Juni 2000<br />
Von der Konferenz ins Wellenbad<br />
Politiker besuchen „Rhön-Terme“ / Theo Groll will in <strong>Idstein</strong><br />
bauen<br />
Wie eine moderne und zeitgerechte multifunktionale Familien-<br />
und Freizeittherme in <strong>Idstein</strong> einmal aussehen könnte, wurde<br />
den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Kommunalpolitikern bei einem Besuch in der<br />
„Rhön-Therme“ in Fulda-Künzell vor Augen geführt.<br />
11
Im Rahmen des parlamentarischen Ausflugs besuchte die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Gruppe neben dem Hessentag in Hünfeld auch die Freizeitanlage mit<br />
angeschlossenem Hotel.<br />
Der Grund: bekanntlich wird in den politischen Gremien <strong>Idstein</strong>s zur<br />
Zeit ein Angebot eines Investors intensiv diskutiert, der in der<br />
Hexenturmstadt für rund 18 Millionen Mark die bestehende<br />
Bäderanlage inklusive <strong>Hallenbad</strong> in eine Familien- und Freizeittherme<br />
mit angeschlossenem Tagungshotel umbauen will.<br />
Dieser Investor ist Theo Groll, Bauherr und Betreiber der „Rhön-<br />
Terme“.<br />
Sein Freizeit- und Erlebnisbad in Künzell verfügt über Wellenbecken,<br />
Lazy River, zwei Wildwasserrutschen (190 Meter), als Neuheit über<br />
eine Wildwasserrutsche „Black Hole“ mit Musik und Lichteffekten (126<br />
Meter), Spaßbecken mit Wildwasserkanal, Wasserfällen und<br />
Wasserpilz. Vorhanden sind weiter ein Kinderparadies mit Spieltieren,<br />
vier Hot-Whirlpools, Cafeteria, Bikini-Bar, Snackbar, beheizte<br />
Außenbecken, Liegewiese und drei Squash-Courts.<br />
Darüber hinaus beinhaltet die Anlage eine große Saunawelt mit acht<br />
verschiedenen Saunen, Innen- und Außenbecken, Saunagarten,<br />
Ruheräume, Solargrotten und Intensivbräuneer. Für Theo Groll bietet<br />
der Badespaß auf 30 000 Quadratmetern „Erholung für die ganze<br />
Familie.“<br />
Ein Blick in die Preise der „Rhön-Therme“: Erwachsene bezahlen bei<br />
einem Besuch inklusive Saunagarten für vier Stunden 21 Mark. Eie<br />
Tageskarte kostet 26 Mark. Der Schnupperpreis für zwei Stunden (zu<br />
bestimmten Zeiten) beträgt für Erwachsene 16 Mark.<br />
Kinder bis fünf Jahren zahlen für vier Stunden drei, für eine<br />
Tageskarte fünf Mark. Schüler bis<br />
14 Jahre sind mit acht oder zwölf Mark dabei. 17-Jährige bezahlen<br />
zwölf oder 18 Mark (alle Preise ohne Sauna) 15 und (ohne Sauna)<br />
sieben Mark.<br />
<strong>Eine</strong> Familienkarte gibt es allerdings nicht. Von der Stadt Fulda<br />
übernahm Groll das Baugelände in Künzell <strong>zum</strong> Nulltarif und baute<br />
direkt neben der „Rhön-Terme“ über kurze Verbindungswege<br />
erreichen, quasi unter dem Motto „direkt aus dem Konferenzsaal in<br />
den Pool“.<br />
Das Hotel bietet neben 118 Gästezimmern, sowie acht Suiten mit<br />
Luxusausstattung acht moderne Tagungsräume a 85 Quadratmetern,<br />
variabel nutzbar als Großraumsäle für bis zu 450 Personen.<br />
Sechs Verhandlungs- und Besprechungsräume für jeweils acht bis 20<br />
Personen sind vorhanden.<br />
Das angeschlossene Restaurant und das Bierdorf runden das<br />
gediegene Angebot ab.<br />
„Unser Bäder-Park-Hotel ist zu 80 Prozent ausgelastet“, konnte Theo<br />
Groll der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Besuchergruppe stolz verkünden.<br />
12
Rund 100 Mitarbeiter sorgen dafür, dass Ablauf und Organisation in<br />
Bad und Hotel störungsfrei erfolgen. Geht es nach Bürgermeister<br />
Hermann Müller, so muss nach seinen Worten eine Entscheidung des<br />
Parlamentes über die Entwicklung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bäderbereiches noch<br />
im kommenden September getroffen werden.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16. Oktober 2000<br />
DLRG: Badespaß zu bezahlbaren Preisen<br />
Vorstand präsentiert Alternativ-Konzept / Verein sieht<br />
Existenz durch Privatinvestor bedroht<br />
Der DLRG-Ortsgruppe <strong>Idstein</strong> könnte sehr bald das Wasser bis <strong>zum</strong><br />
Hals stehen: <strong>Eine</strong> Entscheidung des Parlamentes zugunsten der von<br />
einem privaten Investor geplanten Freizeittherme würde die Existenz<br />
des Vereins in der jetzigen Form gefährden und das breit<br />
Gefächerte Angebot auf ein Minimum schrumpfen lassen.<br />
Im Überlebenskampf setzen die Lebensretter nun auf ein alternatives<br />
Konzept und versuchen, die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Kommunalpolitik davon zu<br />
überzeugen.<br />
18 Millionen Mark ...........<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 20. Oktober 2000<br />
Privater Träger legt Konzept vor<br />
Bäderbereich im Blickpunkt / DLRG informiert<br />
In zwei bis drei Wochen soll das Konzept eines privaten Trägers für die<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bäderbereiche fertiggestellt sein. Die rechte Hand dieses<br />
privaten Trägers will dabei die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> DLRG sein.<br />
Das teilte die Vorsitzende Christiane Bossong nach der<br />
außerordentlichen öffentlichen Mitgliederversammlung der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Lebensretter mit.<br />
Auch der private ...........<br />
13
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 28. Oktober 2000<br />
CDU Wörsdorf benennt ihre Kandidaten<br />
Zur Ortsumgehung: Projekt nicht mit Forderungen<br />
überfrachten / Bäder-Entscheidung noch offen<br />
Die CDU Wörsdorf hat in ihrer Mitgliederversammlung die<br />
Ortsbeiratsliste für die Kommunalwahl 2001 verabschiedet. .........<br />
Ferner wurde nach der Zukunft des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bades gefragt.<br />
Dr. Koch führte aus, dass der Magistrat den Auftrag habe, mit der<br />
Firma Groll über eine Übernahme des Bades zu verhandeln. Außerdem<br />
seien von der DLRG konzeptionelle Überlegungen in einem Gespräch<br />
mit der CDU-Fraktion vorgestellt worden, die eine mögliche Alternative<br />
zur Privatisierung darstellen könnten. Die DLRG habe zugesagt, diese<br />
Überlegungen insbesondere <strong>zum</strong> Betrieb, den Kosten und den<br />
Investitionen in kurzer Zeit weiter zu konkretisieren.<br />
Die CDU werde das Konzept der Firma Groll sowie das der DLRG<br />
insgesamt bewerten. Gegenwärtig seien noch keine ausreichenden<br />
Grundlagen für eine Entscheidung vorhanden.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 31. Oktober 2000<br />
Soziale Themen liegen SPD am Herzen<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverband verabschiedet<br />
Kommunalwahlprogramm und Kandidatenliste<br />
Nicht weniger als..........<br />
Unter den Punkt „Freizeit in <strong>Idstein</strong>“ wird herausgestellt, dass den<br />
Sozialdemokraten die Modernisierung des <strong>Hallenbad</strong>es am Herzen<br />
liegt.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16. November 2000<br />
Haushaltsdebatte als Generalabrechnung<br />
Erste Lesung im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtparlament / Zahlenwerk<br />
kommt jetzt in die Ausschüsse<br />
Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Kommunalpolitiker nutzen die erste Lesung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Haushaltes nach der Einbringung des Zahlenwerkes durch<br />
Bürgermeister Hermann Müller als willkommene Möglichkeit, um (im<br />
Vorwahlkampf) über grundsätzliche Sachentscheidungen ausgiebig zu<br />
diskutieren. In der Debatte ging es unter anderem auch um den<br />
inzwischen vom Kreistag beschlossenen Bau der dritten Grundschule<br />
in der Hexenturmstadt, um die Kreisumlage oder um den öffentlichen<br />
14
Personennahverkehr. Der Haushalt wird jetzt in den Ausschüssen<br />
ausgiebig besprochen.<br />
„Wir leben in den kommenden Jahren von der Substanz“ ............<br />
„Mit dem vorliegenden Haushalt kommt die Stadt <strong>Idstein</strong> wieder ein<br />
Stück nach vorne“, merkte der fraktionslose Hubert Cremers an. Er<br />
riet, bei der Privatisierung des <strong>Hallenbad</strong>es bei der eingeschlagene<br />
Linie zu bleiben. In ..........<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16. Dezember 2000<br />
FDP-Kandidat für Rathaus-Wahl?<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> liberale peilen 15 Prozent an / Edgar Tiefenbach<br />
steht auf Liste<br />
Mit einer gehörigen Portion Optimismus gehen die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Liberalen<br />
in die Kommunalwahl 2001: die FDP hat sich als hohes Ziel 15 Prozent<br />
der Wählerstimmen gesetzt, wäre aber auch mit acht bis zehn Prozent<br />
noch zufrieden. Damit............<br />
Belebung der Innenstadt(„Wir müssen dafür sorgen, dass die<br />
Kaufkraft der Bürger <strong>Idstein</strong> erhalten bleibt“), <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> „Schilderwald“<br />
, Programm für junge Leute und Bäderbereich (Hier setzt die FDP für<br />
eine Privatisierung ein).<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 18. Dezember 2000<br />
Konzept für bürgerfreundliches Bad<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> DLRG-Mitglieder legen Betreiber-Vorschläge vor /<br />
Groll-Vorhaben wird abgelehnt<br />
Das Ringen um die Zukunft des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong>es geht in die<br />
entscheidende Phase: Fünf (noch ungenante) Mitglieder der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
DLRG fanden sich zu einer Betreibegesellschaft zusammen und<br />
arbeiteten ein konkretes Konzept aus, das den Bedürfnissen der<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürger und der umliegenden Gemeinden mehr Rechnung<br />
tragen soll, als die Vorschläge des privaten Investors Groll, der in<br />
<strong>Idstein</strong> ein so genanntes Spaßbad mit angeschlossenem Hotel bauen<br />
möchte. Das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>-Konzept mit detaillierten Zahlen liegt dem<br />
Magistrat und den Fraktionsvorsitzenden inzwischen vor.<br />
Nach Mitteilung ............<br />
15
2001<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 13. Januar 2001<br />
Gemeinschaftsaufgabe Hessentag<br />
Neujahrsempfang: Bürgermeister Müller bittet um<br />
Unterstützung<br />
„Heute auf den Tag genau in einem Jahr habe ich meinen ersten<br />
wirklichen freien Tag seit Jahrzehnten“, blickte gestern Abend beim<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Neujahrsempfang Hermann Müller auf den überschaubaren<br />
Rest seiner Amtszeit. Für diese verbleibenden 365 Tage richtete der<br />
Bürgermeister die Bitte an die Bevölkerung, gemeinsam die<br />
Voraussetzungen für ein gutes Gelingen des Hessentages 2002 zu<br />
schaffen.<br />
Dass die Bereitschaft............<br />
Mit dem geplanten Neubau des Krankenhauses sei man „auf einem<br />
guten Weg“, ebenso mit der Planung für die dritte Grundschule. Noch<br />
zu keiner endgültigen Entscheidung sei die Stadt gelangt, was die<br />
Zukunft des Bäderbereiches angehe.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 14. Juni 2001<br />
Bürger drängen auf Entscheidung<br />
Gespräch mit Investor Groll am 20. Juni über neues<br />
Erlebnisbad / Fertigstellung Ende 2002?<br />
Wird das von Investor Leo Groll geplante Freizeitbad gebaut oder wird<br />
eventuell ein Konzept <strong>zum</strong> Zuge kommen? Wann ist mit<br />
Entscheidungen zu rechnen? Wann könnte das Freizeitbad gebaut<br />
sein? Diese und andere Fragen wurden in der Bürgerversammlung<br />
gestellt, zu der etwa 40 <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> – unter ihnen etliche Mandatsträger<br />
und Verwaltungsmitarbeiter – gekommen waren.<br />
Den Wortmeldungen war zu .............<br />
16
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 02. August 2001<br />
Schwimmteich für den Freizeitpark<br />
Idee des Rathaus-Kandidaten Krum / Kosten: Rund zwei<br />
Millionen Mark<br />
Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> SPD-Bürgermeisterkandidat Gerhard Krum präsentiert<br />
seine eigene Lösung zur Umgestaltung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bäderbereichs: Er<br />
will innerhalb des städtischen Schwimmbadgeländes im Bereich des<br />
ehemaligen (und heute zugeschütteten) Außenbecken einen<br />
sogenannten Schwimmteich errichten lassen. Die Gesamtkosten für<br />
dieses Unterfangen beziffert Krum auf rund zwei Millionen Mark.<br />
Um das Projekt .............<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 10. August 2001<br />
SPD: <strong>Hallenbad</strong> in öffentlicher Hand<br />
Sondersitzung der Stadtverordnetenfraktion / Gegen eine<br />
Privatisierung<br />
In einer Sondersitzung befasste sich die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> SPD-Fraktion mit<br />
der Situation des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong>es. Ergebnis der Aussprache war<br />
der Beschluss, „...das <strong>Hallenbad</strong> auch zukünftig in städtischer oder<br />
stadtnaher Trägerschaft zu betreiben, es zu sanieren, attraktiver zu<br />
gestalten und die Privatisierung abzulehnen“.<br />
Zur Sondersitzung ..........<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 29. August 2001<br />
Antrag der SPD <strong>zum</strong> <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schwimmbad<br />
Für Saunalandschaft, Sport und Spiel<br />
Mit einem Antrag will die SPD-Fraktion die Diskussion und<br />
Beschlussfassung zur <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schwimmbadsituation vorantreiben.<br />
Als Zielsetzungen für die Entwicklung der Bäder formulierten die<br />
Sozialdemokraten, so Fraktionsvorsitzender Alfred Strauß, sechs<br />
Punkte. Strauß: „Wichtig ist uns, dass das Schwimmbad in öffentlicher<br />
Trägerschaft bleibt. Der Magistrat soll durch unseren Antrag<br />
beauftragt werden, eine betriebswirtschaftlich orientierte<br />
Organisationsform zu entwickeln.<br />
Diese.......<br />
17
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 07. November 2001<br />
Bäderbereich: <strong>FWG</strong> für Groll-Konzept<br />
Neue Investor-Planung überzeugt Freie Wähler<br />
Die Freien Wähler <strong>Idstein</strong> legten sich auf ihrer jüngsten Klausurtagung<br />
in puncto Bäderbereich fest: Die <strong>FWG</strong> stimmt dem erweiterten<br />
Konzept des nordhessischen Investors Theo Groll (Rhöntherme Fulda)<br />
zu. Groll legte den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Parlamentariern im vergangenen Sommer<br />
eine abgeänderten Plan für den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bäderbereich vor.<br />
Das Konzept.........<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 10. November 2001<br />
<strong>Hallenbad</strong>: Parlament will Farbe bekennen<br />
CDU und <strong>FWG</strong> auf dem Weg zu einer Einigung / Erste Lesung<br />
des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Haushalt 2002<br />
Bleibt es bei der Sanierung des alten <strong>Hallenbad</strong>es? Oder wird das alte<br />
Becken erhalten und daneben ein neues Spaßbad von Investor Theo<br />
Groll gebaut? Oder setzt sich gar Gerhard Krums Schwimmteich-<br />
Lösung am Ende durch? In der Parlamentsdebatte <strong>zum</strong> Haushalt 2002<br />
kamen am Donnerstagabend alle Varianten zur Sprache, verbunden<br />
mit der fast einhelligen Ansicht aller Fraktionen, dass endlich<br />
Entscheidung fallen müssen. Über das „Wie“ werden sich in den<br />
nächsten Wochen und Monaten die Politiker die Köpfe zerbrechen.<br />
In der ersten Lesung.........<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 26. November 2001<br />
Groll-Spaßbadkonzept durchgepaukt?<br />
„Schlechter Stil der <strong>FWG</strong>“ / SPD-Appell: Amtsantritt von Krum<br />
abwarten<br />
Heute Abend wird, so ist es jedenfalls zu erwarten, der Ausschuss für<br />
Jugend, Kultur, Sport und Soziales der Stadtverordnetenversammlung<br />
einen Grundsatzbeschluss zur weiteren Entwicklung der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Schwimmbadlandschaft fassen.<br />
In diesem Zusammenhang.............<br />
18
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 29. November 2001<br />
Letzte Runde: Schwimmteich oder Spaßbad?<br />
Ausschuss lehnt alles ab / Schließung droht<br />
Schwimmteich oder Spaßbad? Im Bau- und Planungsausschuss gab es<br />
am Dienstagabend weder Zustimmung zur einen noch zur anderen<br />
Lösung. Mit 6:6 oder 5:7 Stimmen wurden sämtliche Anträge<br />
abgewiesen. Dennoch hat die von den Freien Wählern favorisierte<br />
Lösung – Sanierung des <strong>Hallenbad</strong>beckens und Neubau eines Spaß-<br />
und Wellenbadbeckens – aufgrund der Stadtverordnetenmehrheit von<br />
<strong>FWG</strong> und CDU größere Aussichten auf eine Verwirklichung.<br />
<strong>Eine</strong>n weiteren .............<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 01. Dezember 2001<br />
„Die <strong>FWG</strong> hat Farbe bekannt“<br />
Vorwürfe der SPD <strong>zum</strong> Thema Schwimmbadkonzept<br />
zurückgewiesen<br />
Mit Unverständnis reagiert die <strong>FWG</strong> auf den Vorwurf des SPD-<br />
Fraktionsvorsitzenden Strauß, ihre Vorgehensweise <strong>zum</strong> <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
<strong>Hallenbad</strong> sei schlechter politischer Stil<br />
(siehe IZ vom 26. November)<br />
„Wir möchten Herrn Strauß daran erinnern, dass es die SPD war, die<br />
Ende August, also noch vor der Bürgermeisterwahl, mit einem Antrag<br />
zur weiteren Vorgehensweise in Sachen <strong>Hallenbad</strong> die anderen<br />
Fraktionen im Stadtparlament aufgefordert hatte , Farbe zu<br />
bekennen“, zeigt <strong>FWG</strong>-Fraktionsvorsitzende Rossow auf.<br />
Sie macht ............<br />
19
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 01.12.2001<br />
Noch einige Hürden für Bäder-Vertrag<br />
Ausschussmitglieder betrachten Betriebskostenzuschuss als zu<br />
hoch / Preisnachlässe für <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Das „Ja“ im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Haupt- und Finanzausschuss zu einem Familien-<br />
und Erlebnisbad auf der Basis eines noch zu schließenden Vertrages<br />
mit der Investorfirma Rhöntherme (Groll) fiel mit 7:5 Stimmen knapp<br />
aus. Löst man sich vom reinen Beschlusstext und achtet auch auf die<br />
Protokollnotizen, dann wird deutlich, dass – eine Zustimmung im<br />
Parlament vorausgesetzt – sich bei den nachfolgenden Verhandlungen<br />
der Stadt mit dem Investor Einiges bewegen muss, damit am Ende<br />
auch tatsächlich eine unterschriftsreife Vereinbarung zustande kommt.<br />
Die Sorge ...........<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 05. Dezember 2001<br />
Krum: Störfeuer sprechen für schlechten Umgangsstil<br />
Flugblatt des CDU-Fraktionsmitglieds Dieter Schnell sorgt für<br />
Wirbel<br />
Auf einem in den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Neubaugebieten 1320 Mal verteiltem<br />
Flugblatt kritisiert das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU-Fraktionsmitglied Dieter Schnell<br />
auch, dass der erst ab Januar offiziell in Amt und Würden befindliche<br />
Bürgermeister Gerhard Krum (SPD) nicht schon jetzt an den<br />
Ausschuss- und Parlamentssitzungen teilnimmt.<br />
„Worüber ich mich ein wenig gewundert habe, ist, dass der kommende<br />
Bürgermeister von <strong>Idstein</strong>, Herr Gerhard Krum, nicht anwesend war.<br />
Dieser in erster Lesung behandelte Haushalt wird von ihm im<br />
kommenden Jahr in Zusammenarbeit mit den städtischen Gremien<br />
realisiert werden müssen!“............. Schnell geht darin auf die<br />
vergangene Stadtverordnetenversammlung mit den Themen Haushalt<br />
und Schwimmbad Anfang November ein und kritisiert im letzten<br />
Absatz das Fehlen des designierten Müller-Nachfolgers im Amt, den<br />
Sozialdemokraten Gerhard Krum.<br />
„Ich muss ja ................<br />
20
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 07. Dezember 2001<br />
Bürgerbegehren für ein Bad in städtischer Regie?<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> wehre sich gegen Privatisierung / Am Montag Treffen<br />
In <strong>Idstein</strong> hat sich eine Gruppe von Bürgern zusammengefunden, die<br />
alles daransetzen will, damit das <strong>Hallenbad</strong> in städtischer Regie<br />
erhalten bleibt. Gedacht ist an die Gründung einer Initiative, die ein<br />
Bürgerbegehren für diese Idee auf den Weg bringt.<br />
Nach der Diskussion ..............<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12. Dezember 2001<br />
Krum: „Ein Anschlag auf <strong>Idstein</strong>s Zukunft“<br />
Wenn am Donnerstag die Stadtverordnetenversammlung<br />
zusammentritt, um den Haushaltsplan zu beraten, wird auch das<br />
Thema <strong>Hallenbad</strong> auf der Tagesordnung stehen. Mit ihrem Antrag, das<br />
Bad nach dem Konzept der Firma Rhöntherme auszubauen, will die<br />
Freie Wählergemeinschaft jetzt eine Entscheidung für die<br />
Privatisierung erreichen, was ihr mit Unterstützung aus der CDU auch<br />
gelingen könnte.<br />
Brisanz erhält ............<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 13. Dezember 2001<br />
Initiative bereitet Bürgerbegehren vor<br />
Ab Samstag werden Unterschriften gesammelt<br />
Zufrieden mit dem Verlauf des ersten Treffens ist die Bürgerinitiative<br />
„pro Schwimmbad“, die ihr Vorhaben, ein Bürgerbegehren gegen ein<br />
Bad in Investorhand in Gang zu bringen, jetzt ganz konkret<br />
vorbereitet.<br />
Die Beibehaltung ..............<br />
21
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15. Dezember 2001<br />
<strong>Hallenbad</strong>-Privatisierung beschlossen<br />
Investor muss aber konkrete Forderungen erfüllen / SPD<br />
reagiert mit Haushalts- Ablehnung<br />
Das <strong>Hallenbad</strong> wird nach dem Konzept der Firma Rhöntherme<br />
ausgebaut, das alte <strong>Hallenbad</strong>becken wird erhalten – das beschloss<br />
das Parlament mit einer Mehrheit aus <strong>FWG</strong>, CDU und FDP (21) gegen<br />
die Stimmen von SPD und Grünen (13). Diese Entscheidung ist aber<br />
noch keine Garantie dafür, dass die Pläne von Investor Groll für ein<br />
Freizeit- und Familienbad in die Tat umgesetzt werden. Wie immer<br />
stecken die Tücken in den Details, und die sehen so aus, dass der<br />
Magistrat den Auftrag erhalten hat, mit dem Investor einen Vertrag<br />
auszuhandeln. Hier verlangen die Stadtverordneten konkrete<br />
Zugeständnisse von Groll: Schul- und Vereinsschwimmen muss unter<br />
<strong>zum</strong>utbaren zeitlichen und finanziellen Bedingungen ermöglicht<br />
werden, <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürger müssen einen spürbaren Preisnachlass im<br />
Bad erhalten und die Höhe des jährlichen Betriebskostenzuschusses<br />
(jetzt ca. 1,7 Millionen Mark) muss gesenkt werden.<br />
Die Bemühungen ...........<br />
2002<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 09. Januar 2002<br />
Initiative braucht 1691 Unterschriften<br />
Bürgerbegehren: <strong>Hallenbad</strong>-Privatisierungsgegner optimistisch<br />
/ Abstimmung noch 2002?<br />
Seit gut zwei Wochen werden <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgerinnen und Bürger von<br />
eifrigen Sammlern um ihre Unterschrift gebeten. Das Ziel der Initiative<br />
ist es, einen Bürgerentscheid über die Zukunft des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
<strong>Hallenbad</strong>es zu erreichen.<br />
Wenn es ihr gelingt, bis <strong>zum</strong> 24. Januar mindestens 1691<br />
Unterschriften zu sammeln – das entspricht zehn Prozent der<br />
wahlberechtigten <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> – werden die Einwohner der Stadt noch in<br />
diesem Jahr an die Wahlurnen gerufen.<br />
Sie können dann ............<br />
22
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 11. Januar 2002<br />
Investor Groll gibt Erlebnisbadpläne auf<br />
Widerstand zu groß / Bürgermeisterwechsel gibt Ausschlag /<br />
Bürgerbegehren wird fortgesetzt<br />
Für die Befürworter eines privat betriebenen Familien- und<br />
Freizeitbades ist es eine schlechte Nachricht, für die Bürgerinitiative<br />
„Pro <strong>Hallenbad</strong> „ ein unerwarteter Erfolg: Die Freizeit-<br />
Unternehmensgesellschaft mbH Künzell & Co. Bäderpark KG stellt ihre<br />
Investitionsabsichten in <strong>Idstein</strong> ein. Geschäftsführer Leo Groll: „Unter<br />
den aktuellen Umständen werden wir kein weiteres Engagement<br />
hinsichtlich einer Privatisierung des <strong>Hallenbad</strong>es einbringen.“<br />
Die Nachricht ..........<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 17. Januar 2002<br />
Freizeitanlage mit Schwimmteich?<br />
Krum: Bäder-Privatisierung ist vom Tisch<br />
Nach dem Willen von Bürgermeister Gerhard Krum wird es nach dem<br />
Rückzug des nordhessischen Investors Leo Groll keine Privatisierung<br />
des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bäderbereiches geben. Gerhard Krum eröffnet die neu<br />
aufflammende Diskussionsrunde über die Zukunft der wichtigen<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Freizeitanlage mit zwei Vorschlägen. Für ihn ist die<br />
Weiterentwicklung in diesem Bereich absolute Chefsache.<br />
Krum, bekannter Gegner ..........<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 22. Januar 2002<br />
CDU: <strong>Eine</strong> vertane Chance<br />
Fraktionsvorsitzender Zarda zu Krum-Aussagen <strong>zum</strong><br />
Bäderbereich<br />
Statt einer eigenen guten Idee leider nur eine vertane Chance und<br />
der Versuch, sich mit fremden Ideen zu schmücken. Ich bedaure den<br />
Rückzug von Herrn Groll vom <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schwimmbadprojekt. Nicht,<br />
weil die CDU eine Privatisierung um jeden Preis wollte, sondern weil<br />
<strong>Idstein</strong> damit die Chance verloren hat, diese Alternativ-Freizeitbad in<br />
privater Regie – ernsthaft zu prüfen und durchzurechnen.“ Mit dieser<br />
Aussage reagiert jetzt die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU-Stadtverordnetenfraktion<br />
23
durch ihren Vorsitzenden Thomas Zarda auf die Aussage von<br />
Bürgermeister Gerhard Krum zur weiteren Entwicklung des<br />
Bäderbereichs.<br />
Um jeden Preis ..............<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 24. Januar 2002<br />
SPD: CDU soll bei Wahrheit bleiben<br />
Sozialdemokraten ermahnen Fraktionsvorsitzenden Zarda /<br />
Bäderdiskussion<br />
Viel Verständnis hat SPD-Fraktionsvorsitzender Alfred Strauß dafür ,<br />
dass sein Kollege von der CDU, Thomas Zarda, den wahren Inhalt des<br />
Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung <strong>zum</strong> Thema <strong>Hallenbad</strong><br />
offensichtlich vergessen habe. „Wer mit offenen Augen sieht, welche<br />
Zustimmung die Bürgerinitiative gegen die Privatisierung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
<strong>Hallenbad</strong>es aus der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bevölkerung erhält, versucht natürlich<br />
zu verschweigen, was von ihn in der Stadtverordnetenversammlung<br />
unterstützt wurde“ , so Strauß.<br />
Die Behauptung von Zarda, dass .............<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 25. Januar 2002<br />
Bürgerentscheid rückt in greifbare Nähe<br />
Initiative „Pro <strong>Hallenbad</strong>“ erreicht erstes Etappenziel /<br />
Unterschriften an Krum übergeben<br />
Mitglieder der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgerinitiative (BI) „Pro <strong>Hallenbad</strong>“<br />
übergaben gestern ihre gesammelten Unterschriften für ein<br />
Bürgerentscheid über die Zukunft des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bäderbereichs an<br />
Rathaus-Chef Gerhard Krum.<br />
Jochem Gamer, Sprecher der BI, und .............<br />
24
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 01. Februar 2002<br />
Bürgerentscheid überflüssig?<br />
<strong>Hallenbad</strong>: Unterschriften sind noch ungeprüft / Konzept im<br />
März<br />
Die von der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgerinitiative „Pro <strong>Hallenbad</strong>“ bei der<br />
Verwaltung abgegebenen Unterschriften zur Unterstützung eines<br />
Bürgerbegehrens wurden im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rathaus noch nicht auf ihre<br />
Rechtmäßigkeit hin überprüft. Das sagte Bürgermeister Gerhard Krum<br />
gegenüber der IZ. Inzwischen hat der Rathaus-Chef mit allen<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong>n Fraktionsvorsitzenden über das Thema gesprochen.<br />
Fazit: „Im Grunde sehen alle Fraktionen den Antrag für Verhandlungen<br />
zu einer Privatisierung mit dem Ausstieg Grolls aus den Gespräch als<br />
erledigt an. Es bedarf eines neuen Konzeptes“, so Krum. Ein solches<br />
Papier will er im März vorlegen, damit umgehend geklärt wird, wohin<br />
die Reise in Sachen Bäderbereich geht.<br />
Durch den Rück................<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 04. Februar 2002<br />
„Wir wollen eine Lösung für die Bürger“<br />
Für <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU-Fraktion ist der Parlamentsbeschluss <strong>zum</strong><br />
Bäderbereich nicht erledigt<br />
„Bürgermeister Krum hat über die Zeitung verbreiten lassen, dass er<br />
den Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 13. Dezember<br />
für hinfällig halte. Dieser Beschluss hat aber eine ganze Reihe von<br />
Bestandteilen und es stimmt schon bedenklich, dass man das<br />
Stadtoberhaupt an verbindliche Beschlüsse erinnern muss.“ Mit dieser<br />
Stellungnahme reagiert Fraktionsvorsitzender Thomas Zarda für die<br />
Union auf die Aussage von Gerhard Krum zu den Entwicklungen im<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bäderbereich nach dem Rückzug des Investors.<br />
Laut Zarda ..............<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 05. Februar 2002<br />
„Zarda-Äußerung Quatsch mit Soße“<br />
SPD-Fraktionsvorsitzender zur <strong>Hallenbad</strong>frage<br />
25
Als „Quatsch mit Soße“ bezeichnet <strong>Idstein</strong>s SPD-Fraktionsvorsitzender<br />
Alfred Strauß die Äußerung seines CDU-Kollegen Thomas Zarda in der<br />
IZ vom Montag <strong>zum</strong> Themenbereich <strong>Hallenbad</strong>. Strauß: „Zarda<br />
versucht den Eindruck zu erwecken, dass die<br />
Stadtverordnetenversammlung Beschlüsse gefasst habe, die den<br />
Bürgermeister auch nach dem Abgang des potentiellen Investors noch<br />
binden würden – dem ist aber nicht so!“<br />
Gegenüber der IZ ...............<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 06. Februar 2002<br />
Zarda: „Beschlüsse eindeutig“<br />
Antwort des CDU-Fraktionsvorsitzenden auf Vorhaltung der<br />
SPD<br />
„Quatsch mit Soße, ist nicht ganz meine Ausdrucksweise“, so reagiert<br />
CDU-Fraktionschef Thomas Zarda auf entsprechende Vorhaltungen<br />
des SPD-Fraktionsvorsitzenden Alfred Strauß<br />
(IZ vom 5. Februar) zur <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bäderfrage. In der Sache irre<br />
Strauß oder er versuche, die Öffentlichkeit irrezuführen.<br />
Im Protokoll der ..............<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 07. Februar 2002<br />
<strong>FWG</strong> <strong>Idstein</strong> fordert bessere <strong>Hallenbad</strong>-Öffnungszeiten<br />
Inga Rossow weist „unsachliche Äußerungen“ der SPD zurück<br />
Wenig Verständnis zeigen die Freien Wähler für die ihrer Ansicht nach<br />
unsachlichen Äußerungen des SPD-Fraktionsvorsitzenden Strauß in<br />
der IZ vom 5. Februar in Sachen <strong>Hallenbad</strong>.<br />
„Es soll niemand daran hindert werden, sich weitere Gedanken um die<br />
Zukunft des <strong>Hallenbad</strong>es zu machen,“ erklärt <strong>FWG</strong>-<br />
Fraktionsvorsitzende Inga Rossow. SPD und Bürgermeister Krum<br />
machten es sich jedoch zu leicht.<br />
Es sei ................<br />
26
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 08. Februar 2002<br />
Strauß: Beschluss <strong>zum</strong> Groll-Konzept aufheben<br />
„Gemeinsam eine tragfähige neue Bäderkonzeption<br />
erarbeiten“<br />
Als einen die Öffentlichkeit täuschenden Umgang mit der Wahrheit<br />
bezeichnet <strong>Idstein</strong>s SPD-Fraktionsvorsitzender Alfred Strauß die<br />
Äußerungen seines CDU-Kollegen Zarda in der IZ vom 6. Februar.<br />
Strauß: „Man kann natürlich ablehnende Beschlussfassungen der<br />
Stadtverordnetenversammlung zu vernünftigen SPD-Anträgen als<br />
bindend für den Magistrat und Bürgermeister Krum darstellen.<br />
Gleichzeitig vom Bürgermeister zu erwarten, dass er nach dem<br />
Absprung des Investors ein neues Privatisierungsmodell aus dem Hut<br />
zaubert, ähnelt der Aufforderung nach einem eingesprungen<br />
doppelten Rittberger mit Salto und ist unredlich.“<br />
Auch Zardas ..................<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 13. Februar 2002<br />
Keine Schlammschlacht<br />
<strong>Hallenbad</strong>: Grüne fordern auf <strong>zum</strong> Handeln<br />
Mit Bedauern registriert die Fraktion von Bündnis 90 / Die Grünen die<br />
Auseinandersetzung um die Zukunft des <strong>Hallenbad</strong>es.<br />
„Wir fordern alle Fraktion auf, keine Schlammschlacht auszutragen“,<br />
so Annette Reineke-Westphal.<br />
Die vielen Unterschriften .................<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16. Februar 2002<br />
Haus und Teller gut gefüllt<br />
Heringsessen der CDU Walsdorf / Sterben des <strong>Hallenbad</strong>es auf<br />
Raten?<br />
Wenn die Walsdorfer CDU <strong>zum</strong> Heringsessen bittet, ist das<br />
Dorfgemeinschaftshaus – wie am vergangenen Donnerstagabend –<br />
stets gut gefüllt. Das spricht sicherlich für die Qualität des Herings,<br />
aber wohl auch für die politische Kost, nimmt man einmal den<br />
kräftigen Beifall der Besucher als Messlatte.<br />
27
Dabei hatte.........<br />
Zum Thema <strong>Hallenbad</strong> <strong>Idstein</strong> äußerte Dr. Koch die Sorge, dass mit<br />
einer Entscheidung gegen die Privatisierung der Anfang vom Ende für<br />
das Bad eingeläutet werden könnte. Vor dem Hintergrund der leeren<br />
Kommunalkassen werde es jetzt Sparversionen geben, die zur<br />
Erhöhung der Attraktivität nicht entscheidend beitragen könnten. Koch<br />
sieht für das <strong>Hallenbad</strong> ein „Sterben auf Raten“ voraus.<br />
Zu einer Abrechnung ...............<br />
FAZ vom 23. Januar 2002<br />
Zukunft des <strong>Hallenbad</strong>s bleibt ungewiß<br />
Nach dem Scheitern der Privatisierung muß die Stadt <strong>Idstein</strong><br />
ein neues Konzept entwickeln<br />
Die Zukunft des stark defizitären und dringend sanierungsbedürftigen<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong> ist nach wie vor ungewiß. Der Investor, der das<br />
Bad übernehmen und es zu einer Spaß- und Freizeiteinrichtung<br />
umbauen wollte, hat seine Absicht angesichts des starken<br />
Widerstandes gegen das Vorhaben aufgegeben. Wie berichtet hat der<br />
neue Bürgermeister Gerhard Krum (SPD) das noch von seinem<br />
Vorgänger ausgehandelte Privatisierungskonzept verworfen, und eine<br />
Bürgerinitiative hatte Mitte Januar begonnen, Unterschriften gegen<br />
den Verkauf des Bades zu sammeln. Investor Leo Groll zog daraufhin<br />
die Notbremse, weil ihm die wirtschaftlichen Risiken weiterer<br />
Planungen zu hoch erschienen.<br />
Für Krum ...............<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 26. Februar 2002<br />
Rund um den Hexenturm<br />
Parlament berät über Bad<br />
Auf Anregung der SPD-Fraktion berät das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Parlament am<br />
Donnerstag, 21. März, in seiner nächsten Sitzung über den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Bäderkomplex und das damit in Zusammenhag stehende<br />
Bürgerbegehren.<br />
Zunächst ............<br />
28
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 27. Februar 2002<br />
Lebendige Heimatkunde: Was macht ein Bürgermeister?<br />
Wissensdurstige Taubenberg-Grundschüler besuchen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Rathaus<br />
Große Augen kleiner Menschen musterten die „vier Wände“ des<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rathauses. Interessiert huschten die Blicke der Kinder in<br />
allen Ecken.<br />
„Was macht eigentlich ein Bürgermeister?“ , dieser und weiteren<br />
Fragen sah sich der Rathauschef ausgesetzt.<br />
Anlass.........<br />
Positiv überrascht war er von der guten Vorbereitung der Kinder auf<br />
dieses Treffen. Informiert waren sie auch über aktuelle<br />
kommunalpolitische Themen wie <strong>zum</strong> Beispiel das Schwimmbad.<br />
Auch dazu musste <strong>Idstein</strong>s Oberhaupt Rede und Antwort stehe.<br />
Antworten konnte er ihnen jedoch auch nur: „Das <strong>Hallenbad</strong> wird<br />
saniert, und wenn die verschiedenen Gremien die Erlaubnis geben,<br />
dann bekommt <strong>Idstein</strong> einen Schwimmteich.“<br />
Auf die Sanierung des <strong>Hallenbad</strong>es freuen sich die Schüler ganz<br />
besonders. Schließlich haben sie im nächsten Jahr Schwimmunterricht<br />
und auf den warten die Wasserratten schon ganz ungeduldig.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 05. März 2002<br />
Zweckverband für <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bäderbereich?<br />
In einem Antrag <strong>zum</strong> <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bäderbereich fordert die CDU-Fraktion,<br />
den Parlamentsbeschluss, in dem der Magistrat beauftragt wurde, mit<br />
dem Investor Groll wegen der Übernahme des Schwimmbades<br />
Verhandlungen zu führen, für erledigt erklärt wird.<br />
Die Union will aber, dass die übrigen Teile des Beschlusses zügig<br />
umgesetzt werden, vor allem der Verkauf des Grundstücksstreifen<br />
entlang der Schützenhausstraße zur Finanzierung der<br />
Schwimmbadsanierung.<br />
Weitere Forderungen: ...............<br />
29
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 08. März 2002<br />
Privatisierung ist vom Tisch<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Ausschüsse diskutieren über Zukunft des<br />
Bäderbereiches<br />
Das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Parlament soll den Beschluss vom 13. Dezember 2001,<br />
das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong> nach dem neuen Konzept der Firma<br />
„Rhöntherme“ mit dem Erhalt des alten Schwimmbades ausbauen zu<br />
lassen und mit Investor Groll darüber zu verhandeln, aufheben und<br />
auch keine weiteren Schritte zur Privatisierung der städtischen<br />
Einrichtung unternehmen.<br />
Das beschlossen unter anderem sowohl Sozial-, als auch<br />
Bauausschuss.<br />
Beide .................<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 03. Oktober 2002<br />
<strong>Hallenbad</strong>: Ein halber Schritt zurück<br />
<strong>Idstein</strong>s Stadtverordnetenversammlung sperrt mittel für ein<br />
Attraktivierungs-Konzept<br />
Das <strong>Hallenbad</strong> soll saniert und attraktiver werden. Im März hatte<br />
<strong>Idstein</strong>s Parlament für die Erarbeitung eines Konzeptes, das beide<br />
Zielsetzungen berücksichtigt, einen Auftrag erteilt.<br />
Sechs Monate später: Der Magistrat präsentiert einen Vorschlag für<br />
die Vergabe eines Sanierungs- und Attraktivierungs-Konzeptes, doch<br />
das Parlament geht einen halben Schritt zurück: Nur der Teil<br />
Bestandsaufnahme, der Sanierung betrifft, wird vergeben.<br />
Dass überhaupt noch einmal ...............<br />
30
2003<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 3. März 2003<br />
Sanierung des Bades kostet 3,7 Millionen Euro<br />
Gewerbeschau 2004 / Bürgermeister informiert<br />
Finden die „Tage der Wirtschaft“ statt oder werden sie abgesagt?<br />
............<br />
Über den Umfang eines <strong>Hallenbad</strong>-Gutachtens – entweder für eine<br />
Sanierung und Attraktivierung oder nur für die Sanierung wurde in<br />
den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Gremien im letzten Herbst heftig gestritten. <strong>Eine</strong><br />
Mehrheit aus CDU und <strong>FWG</strong> wollte über die Bestandsaufnahme zur<br />
Sanierung nicht hinausgehen und so wurde nur ein abgespecktes<br />
Gutachten in Auftrag gegeben.<br />
Jetzt liegt die Analyse vor, gegliedert in einen kurz-, mittel- und<br />
langfristigen Sanierungsbedarf, gab Bürgermeister Gerhard Krum in<br />
der Sitzung des Stadtparlamentes bekannt.<br />
Summiere man ..............<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15. März 2003<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Runde <strong>zum</strong> Thema <strong>Hallenbad</strong><br />
Das aktuelle Gutachten .........<br />
Für die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU und die Gremien stellt sich die Frage: Können<br />
und wollen wir uns das leisten? Zur Diskussion darüber lädt die CDU<br />
am Sonntag, 16. März, um 11 Uhr zur „<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Runde“ ins „Golden<br />
Lotos“.......ein.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15. März 2003<br />
<strong>Hallenbad</strong>: Sanierung, Abriss oder Neubau<br />
Grundsatzentscheidung am 2. April / Gutachter: Angebot<br />
erhalten und Konzept entwickeln<br />
31
Abreißen und entsorgen? Schritt für Schritt sanieren? Oder ganz neu<br />
bauen? Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Kommunalpolitiker steht nach der Präsentation<br />
von drei Gutachten zur <strong>Hallenbad</strong>-Situation wieder einmal vor der<br />
Grundsatzentscheidung über die Zukunft des Bäderbereichs. Dennoch<br />
haben sich die Fraktionen im Haupt- und Finanzausschuss darauf<br />
geeinigt, schon in der Parlamentssitzung am 2. April diese<br />
Grundsatzfrage zu beantworten. Wollte man den Ratschlägen von<br />
Gutachter Christoph Keinemann folgen, dann dürfte die Stadt das Bad<br />
keinesfalls aufgeben: „<strong>Idstein</strong>s Infrastruktur hätte dann ein gr0ßes<br />
Loch!“<br />
Der „Papst des Bäderwesens in Deutschland“ (so Bürgermeister Krum<br />
über den Gutachter) rät zu strategischem Denken: Nicht nur ersten<br />
Schritt der unabweisbaren Sofort-Sanierung gehen, sondern „dem Bad<br />
eine Konzeption geben“ , den Betrieb optimieren und ergänzend<br />
Angebote schaffen.<br />
Das <strong>Hallenbad</strong> .........<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 18. März 2003<br />
SPD: Bad sanieren und attraktivieren<br />
Fraktion sieht sich durch Gutachten bestätigt<br />
Voll und ganz bestätigt sieht sich die SPD-Fraktion durch das<br />
vorgelegte Gutachten <strong>zum</strong> <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong> (IZ berichtete).<br />
SPD – Fraktionsvorsitzender Alfred Strauß: „Sanieren und<br />
attraktivieren, dass sind die Schlagworte, die aus unserer Sicht heraus<br />
die weiteren erforderliche Schritte in der<br />
Stadtverordnetenversammlung prägen werden.“<br />
Die SPD ..........<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 20. März 2003<br />
<strong>Hallenbad</strong>: CDU sieht sich bestätigt<br />
Fraktions-Chef Zarda zu SPD-Aussagen / Alle<br />
Handlungsalternativen nochmals prüfen<br />
„Die SPD sieht sich durch das <strong>Hallenbad</strong>-Gutachten voll und Ganz<br />
bestätigt – wir auch!“ , nimmt der CDU-Fraktionsvorsitzende Thomas<br />
Zarda zu einem entsprechenden Artikel in der IZ Stellung.<br />
32
Der Vertrag mit einem privaten Betreiber – das „Groll-Konzept“ – sei<br />
schließlich vor zwei Jahren unterschriftsreif gewesen. Dies habe bis in<br />
Einzelheiten hinein – Saunalandschaft, Wasserspielgarten,<br />
Öffnungszeiten aber auch Preisgestaltung und Regeln für Schul- und<br />
Vereinsschwimmen – dem jetzt vorgelegten Gutachten entsprochen.<br />
„Das, worin sich die SPD .............<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 02. April 2003<br />
Richtungsbeschluss für Erhalt des Bades<br />
<strong>FWG</strong> will aber gründlichere Beratung / DLRG <strong>Idstein</strong>:<br />
Erhaltung ist gesellschaftliche Aufgabe<br />
In die heute im Stadtparlament anstehende <strong>Hallenbad</strong>-Diskussion<br />
gehen <strong>Idstein</strong>s Freie Wähler mit dem Antrag, dass das Bad in seiner<br />
Funktion erhalten bleiben soll und Investitionen dafür noch in diesem<br />
Jahr auf den Weg zu bringen seien. Allerdings sollte die Drucksache<br />
839, die in der Hauptsache aus dem <strong>Hallenbad</strong>-Gutachten besteht, in<br />
die Beratungswoche Mai verschoben werden, um ausreichend<br />
Gelegenheit für weitere Ausschussberatungen zu haben.<br />
Mit ihrer richtungsweisenden Empfehlung will die <strong>FWG</strong> deutlich<br />
machen, dass sie sich grundsätzlich für den Erhalt des Bades<br />
ausspricht, dass aber die aufgezeigten Vorgehensweise sehr<br />
unterschiedlich seien – vor allem in ihren finanziellen Auswirkungen<br />
mit Summen zwischen<br />
1,2 und 11 Millionen Euro.<br />
Genau deshalb ..............<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 04. April 2003<br />
<strong>Hallenbad</strong> ist Politikern lieb und teuer<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtparlament spricht sich für Erhalt aus /<br />
Knackpunkt: Neubau oder Sanierung?<br />
Das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong> wird nicht dicht gemacht, sondern soll<br />
erhalten werden. Das ist das Kernstück eines umfassenden<br />
Entscheidungs-Paket, das die Stadtverordneten auf ihrer jüngsten<br />
33
Sitzung mit breiter Mehrheit schürten. Offen ist allerdings noch, ob<br />
das teilweise marode Bad saniert wird oder das alte Gemäuer einem<br />
Neubau weichen muss. Darüber wollen die Fraktionen auf ihrer<br />
kommenden Sitzung entscheiden.<br />
Das Parlament ..........<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12. Juli 2003<br />
Parlament beschließt <strong>Hallenbad</strong>-Neubau<br />
Breite Mehrheiten gegen eine Sanierung und gegen Bildung<br />
von Sonderrücklagen<br />
Die Stadtverordnetenversammlung hat sich entschieden: Das alte<br />
<strong>Hallenbad</strong> soll nicht saniert werden, sondern als Familien- und<br />
Sportbad ganz neu entstehen. Die Idee von CDU-Fraktionschef Zarda,<br />
das Gebäude abzureißen sowie drei Jahre lang Geld für ein neues Bad<br />
anzusparen, hatte nicht die Spur einer Chance. Ebenso scheiterte die<br />
FDP mit ihrem Versuch, eine Entscheidung zurückzustellen und nach<br />
<strong>Hallenbad</strong>-Betreibern zu suchen. Der Vorschlag von Ernst Garkisch<br />
(CDU), das Bad zu sanieren, blieb gleichfalls auf der Strecke und auch<br />
die von der SPD favorisierte Wellnessbad-Lösung, mit weit über 10<br />
Millionen Euro teuerste aller Varianten, konnte sich in der<br />
Parlamentssitzung erwartungsgemäß nicht durchsetzen.<br />
Es war also die auf einem Papier der <strong>FWG</strong> basierende<br />
Ausschussempfehlung, mit der die Stadt jetzt in die Realisierung<br />
gehen und damit eine fast unendliche Geschichte der<br />
Schwimmbaddiskussion endgültig abschließen will.<br />
Daran zweifelt, mit einigen anderen ...............<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12. Juli 2003<br />
Kommentar von Martin Kolbus <strong>zum</strong> <strong>Hallenbad</strong>beschluss<br />
Von Mut und Übermut<br />
<strong>Idstein</strong> soll ein neues <strong>Hallenbad</strong> bekommen. In eine Sanierung des<br />
maroden Kastens will (fast) niemand mehr einen müden Cent stecken.<br />
Irgendwie, so das Prinzip Hoffnung, wird es schon klappen, die sechs,<br />
sieben Millionen Euro aufzutreiben. Vielleicht darfs ja auch ein<br />
bisschen mehr sein, schließlich muss der (mit Asbest befrachtete?)<br />
34
alte Klotz noch entsorgt werden. Ein mutiger, oder doch eher ein<br />
übermütiger Beschluss? Auf jeden Fall ein riskanter. Niemand kann<br />
vorhersagen, ob <strong>Idstein</strong> den finanziellen Kraftakt schafft: <strong>Eine</strong>rseits<br />
verlangen günstige Baukosten und niedrigste Zinsen geradezu nach<br />
entschlossenem Handeln, nach dem Motto „jetzt oder nie“ ; anderseits<br />
bewegt sich die Stadt auch ohne <strong>Hallenbad</strong>-Investition hart am Rande<br />
des Defizits. Wenn die warnenden Stimmen Recht behalten, reitet sich<br />
die Stadt in ein tiefes Schuldenloch hinein. Hoffentlich haben also alle,<br />
die hier die Entscheidung zugunsten eines Neubaus mittragen, auch<br />
daran gedacht, dass <strong>Idstein</strong> viele andere wichtige Aufgaben – von der<br />
Jugendarbeit bis zu den Kindergärten, vom Straßenbau bis zur<br />
Kulturarbeit – zu leisten hat. Nichts wäre fataler, als wenn künftig<br />
sämtliche Projekte, mit einem Hinweis auf das fürs <strong>Hallenbad</strong> längst<br />
verfrühstückte Geld, buchstäblich baden gingen. Eben deshalb ist es<br />
ein respektabler und mutiger Schritt, jetzt nicht zu kneifen, sondern<br />
den Sprung ins kalte Wasser zu wagen. Die Befürworter tragen nun<br />
eine ganz besondere Verantwortung für die stabilen Finanzen der<br />
Stadt und werden daran ganz sicher auch an Wahltagen gemessen.<br />
<strong>FWG</strong> – Bürgerbrief Oktober 2003<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong> – <strong>FWG</strong> Initiative findet Mehrheit<br />
Von Inga Rossow und Gerhard Dernbecher<br />
Seit mehr als 10 Jahren beschäftigen sich die politischen Gremien in<br />
<strong>Idstein</strong> mit dem <strong>Hallenbad</strong>. Zahlreiche Beschlüsse wurden gefasst und<br />
wieder verworfen. Die Diskussion reichten von der Privatisierung des<br />
Bades über den Neubau eines Luxusbades bis hin zur teilweisen oder<br />
gänzlichen Schließung.<br />
Die <strong>FWG</strong> – Fraktion ebnet mit ihrem Antrag in der<br />
Stadtverordnetenversammlung den Weg für einem Kompromiss, der<br />
von fast 70 Prozent der Mitglieder dieses Gremiums getragen wurde.<br />
Kernpunkte des gefassten Beschlusses sind:<br />
Neubau eines Sport- und Familienbades mit einem größerem<br />
Außenbecken und der Option einer Rutschen- und<br />
Sprunganlage<br />
Die Öffnungszeiten sind benutzerfreundlich auszuweiten<br />
Die Betriebsführerschaft ist neu darzustellen<br />
Die <strong>FWG</strong> <strong>Idstein</strong> ist sich bewusst, dass es in der heutigen Zeit ein<br />
mutiger und nicht ganz risikofreier Weg ist, für einen Neubau zu<br />
35
stimmen, <strong>zum</strong>al in anderen Kommunen reihenweise Bäder<br />
geschlossen werden. Nach Auffassung der Freien Wähler ist für ein<br />
Mittelzentrum der Größenordnung <strong>Idstein</strong>s ein Schwimmbad<br />
unverzichtbar. Als Freizeiteinrichtung für Jugendliche und<br />
gesundheitsfördernde Einrichtung für ältere Menschen soll das neue<br />
Bad eine starke Rolle spielen. Ebenso wichtig wird es auch in Zukunft<br />
sein, Schülerinnen und Schüler und Vereinsmitgliedern das<br />
schwimmen lernen und die Sportausübung weiterhin zu ermöglichen.<br />
Mit dem neuen Bad wird gleichzeitig eine Erneuerung der Technologie<br />
erfolgen und damit verbunden ein wirtschaftlicher Betrieb des Bades<br />
möglich sein. Die von der <strong>FWG</strong> <strong>Idstein</strong> seit langem geforderten<br />
längeren und nutzerfreundlicheren Öffnungszeiten sollen realisiert<br />
werden und zu einer höheren Akzeptanz des Bades in der Bevölkerung<br />
führen.<br />
Allerdings, auch daran lassen die <strong>FWG</strong> – Politiker keinen Zweifel, wird<br />
das neue Bab nicht zu den bisherigen Eintrittspreisen benutzt werden<br />
können, denn diese sind mit Blick auf die anstehende Sanierung seit<br />
vielen Jahren nicht erhöht worden.<br />
Während der Haushaltsberatungen im Dezember 2003 wird sich<br />
zeigen, wie der oben genannte Beschluss umgesetzt werden kann.<br />
Dann muss abgewogen werden, ob z.B. Maßnahmen im Straßenbau,<br />
eine Ausweitung des Öffentlichen Nahverkehrs oder neue städtische<br />
Baumaßnahmen zurück gestellt werden müssen, um den Neubau des<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong>es finanziell zu ermöglichen.<br />
Die Freien Wähler in <strong>Idstein</strong> sind bereit dazu!<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 29. November 2003<br />
Krums „Kriegs-Erklärung“ sorgt für Ärger<br />
Ausschussberatung unterbrochen: Zweite Beratungsrunde für<br />
<strong>Hallenbad</strong> und Haushalt 2004<br />
Als sich am Donnerstag kurz vor Mitternacht die Mitglieder des Haupt-<br />
und Finanzausschusses nach fast sechsstündigen Haushaltsberatungen<br />
von den Stühlen erhoben, war die Ziellinie nicht erreicht. Die Zentrale<br />
Frage, ob das <strong>Hallenbad</strong>, wie vor einem halben Jahr beschlossen,<br />
Tatsächlich neu gebaut werden soll, obwohl dem <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Etat auch<br />
ohne das Acht-Millionen-Projekt ein happiges Defizit droht, war nicht<br />
beantwortet. Unmittelbar vor der Abstimmung dieses Punktes, die<br />
ganz entscheidend ist für die Verabschiedung oder das Scheitern des<br />
Haushalts 2004, einigte sich der Ausschuss auf eine Denkpause. Für<br />
Freitagabend wurde zur Fortsetzung des Sitzungsmarathons<br />
eingeladen.<br />
36
Die Frontenwaren klar abgesteckt: Sozialdemokraten, Freie Wähler<br />
und Grüne halten prinzipiell am <strong>Hallenbad</strong>neubau fest.<br />
Die CDU .................<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 29. November 2003<br />
Alle Anträge <strong>zum</strong> <strong>Hallenbad</strong> abgelehnt<br />
In der zweiten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am<br />
Freitagabend wurden alle neuen Anträge <strong>zum</strong> <strong>Hallenbad</strong> mit<br />
Stimmengleichheit von 6:6 abgelehnt. „Jetzt wird die<br />
Stadtverordnetenversammlung in ihrer Weisheit einen wegweisenden<br />
Beschluss fassen müssen“,<br />
kommentierte Hans-Egon Baasch die Frage, ob und wie es eine<br />
Mehrheit für den Haushalt 2004 geben kann.<br />
<strong>Eine</strong> ................<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 01. Dezember 2003<br />
Keine Mehrheit für den Haushalt<br />
SPD sucht das Gespräch / Am Ende <strong>Hallenbad</strong>-Sanierung statt<br />
Neubau?<br />
Der Entwurf des Haushaltsplanes für das Jahr 2004 geht ohne eine<br />
zustimmende Empfehlung des Haupt- und Finanzausschusses in die<br />
entscheidende Parlamentssitzung Mitte Dezember. Am Freitagabend<br />
lehnte der Ausschuss mit 5:6 Stimmen bei einer Enthaltung das<br />
Zahlenwerk ab. Damit sich ähnliches nicht in der<br />
Stadtverordnetenversammlung wiederholt und die Stadt am Ende<br />
ohne Etat dasteht, was für viele Projekte und Investitionen eine<br />
Verzögerung oder gar das Aus bedeutet könnte, will die SPD-Fraktion<br />
jetzt in Fraktionsgesprächen Wege aus dem Dilemma finden.<br />
CDU und Grüne hatten dem Etat 2004 in seiner aktuellen Version am<br />
Freitag in der zweiten Sitzungsrunde die rote Karte gezeigt, <strong>FWG</strong> und<br />
SPD blieben als Befürworter in der Minderheit und die FDP enthielt<br />
sich.<br />
Knackpunkte: Der <strong>Hallenbad</strong>neubau und die ...................<br />
37
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 02. Dezember 2003<br />
Bündnis 90: Straßen oder <strong>Hallenbad</strong>?<br />
Grüne sehen im Haushalt falsche Schwerpunkte<br />
„Nicht etwa Weltfremdheit, wie uns vorgeworfen wurde, führte zu<br />
diesem Antrag, nein, die reale Verteilung der Gelder in einer knappen<br />
Haushaltssituation veranlasst uns, die Prioritäten gerade zu rücken.“<br />
Mit dieser Aussage gehen die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Grünen auf die IZ-<br />
Berichterstattung zu ihrer geforderten Straßenmaut für die geplante<br />
Südspange ein. (Die IZ berichtete am Donnerstag 27. November, im<br />
Artikel „Keine Maut für Nutzung der Südtangente“ und im Kommentar<br />
von Volker Stavenow,<br />
„Weltfremder Vorschlag“, über diese Idee).<br />
Die Grünen ...............<br />
„Durch unsere zurückhaltenden Haushaltsanträge und Sparvorschläge<br />
haben wir versucht, eine Richtung aufzuzeigen, die es der Stadt<br />
<strong>Idstein</strong> ermöglichen würde, ein <strong>Hallenbad</strong> zu bauen und dennoch<br />
liquide zu bleiben“, meint Schmitt. Aber <strong>Hallenbad</strong> und sieben<br />
Millionen Euro für den Straßenbau, sowie alle sich daraus ergebenden<br />
Folgekosten seien nicht tragbar. „Und deshalb entscheiden wir uns für<br />
das <strong>Hallenbad</strong>.“<br />
Schmitt stellt sich ..........<br />
Schmitt unterstreicht: „Diesen Haushaltsentwurf lehnen wir ab. Solche<br />
Schwerpunktsetzungen werden wir nicht mittragen und auch in<br />
Zukunft nicht aufhören, derartige Missstände zu kritisieren.“<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12. Dezember 2003<br />
Haushalt 2004 nimmt Parlamentshürde<br />
SPD schwenkt in Sachen <strong>Hallenbad</strong> auf CDU-Kurs ein und<br />
macht Weg frei für Etat-Mehrheit<br />
Der politische Weihnachtsfrieden ist gesichert. Entgegen der<br />
ablehnenden Empfehlung des Haupt- und Finanzausschusses<br />
beschloss das Stadtparlament den Haushaltsplan 2004 mit der<br />
Stimmenmehrheit von CDU und SPD. Zuvor hatten sich beide Parteien<br />
auf eine gemeinsame Linie zur <strong>Hallenbad</strong>-Sicherung geeignet.<br />
38
Die Entscheidung über die Zukunft des <strong>Hallenbad</strong>es und die<br />
Straßenbauinvestitionen waren Dreh- und Angelpunkt für den<br />
Haushaltsbeschluss.<br />
<strong>FWG</strong>, Grüne und FDP, die am Ende geschlossen den Etat ablehnten,<br />
kritisierten eine falsche Weichenstellung. „Wir pulvern immer mehr<br />
Geld in Baumaßnahmen, die wir uns nicht leisten können“ , mahnte<br />
Thomas Clemenz (FDP). „Ein Unternehmer, der so handeln würde wie<br />
wir, bekäme längst keine Kredite mehr.“<br />
Die Ablehnung gegen „gigantische Straßenbauinvestitionen“ (Inga<br />
Rossow, <strong>FWG</strong>) wurde an den beiden Kreisel-Projekten Nassau-Viertel<br />
und Am Hexenturm festgemacht.<br />
„Es geht auch ohne“ , versicherte Inga Rossow mit Blick auf die<br />
Kreiselplanung Am Hexenturm.<br />
Seit Jahren ...........<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12. Dezember 2003<br />
Kommentar von Martin Kolbus <strong>zum</strong> Haushalt 2004<br />
Richtungswechsel<br />
Die SPD hat die 180-Grad-Wende vollzogen. Niemand in der Fraktion<br />
wird es leicht gefallen sein, zuerst den <strong>Hallenbad</strong>-Neubau zu<br />
propagieren und sich dann, im Fahrwasser der CDU, mit einer<br />
Sanierungslösung zu bescheiden, auf die jetzt sicher alles<br />
hinauslaufen wird. Das Umdenken der Genossen bedeutet für sie<br />
jedoch keinen Gesichtsverlust, sondern verlangt vielmehr Respekt:<br />
Wie leicht wäre es gewesen, auf den einmal gefassten Beschlüssen zu<br />
beharren und politische Kontinuität zu demonstrieren. Bei allem<br />
Schulterklopfen für diese mutige Entscheidung darf aber nicht<br />
vergessen werden, dass Motiv für den Richtungswechsel nicht etwa<br />
die Einsicht der SPD war, dass <strong>Idstein</strong>s Kassen leer sind und sich die<br />
Stadt keinen acht bis zehn Millionen Euro teueren Neubau leisten kann<br />
– vielmehr ging es einzig und allein darum, den Haushaltsplan über<br />
die Runden zu bringen und dem SPD-Bürgermeister kein Debakel zu<br />
bescheren. Der hatte schon, für den Fall eines gescheiterten Etats, die<br />
Absage der Wirtschaftsschau 2004 und weitere Konsequenzen<br />
angedroht. Ein Scheitern des Haushalts hätte aber auch den Neubau-<br />
Befürwortern wenig Freude bereitet – kein Haushaltsgeld, keine<br />
Neubauplanung!<br />
39
Der Beschluss von CDU und SPD ist sicher nicht der Königsweg. Aber<br />
er ist ein Kompromiss, mit dem alle leben können und der den Willen<br />
<strong>zum</strong> verantwortungsbewussten Umgang mit Steuergelder signalisiert.<br />
Bleibt zu hoffen, dass den Bekundungen nun Taten folgen und am<br />
Ende nicht nur die Erhöhung der <strong>Hallenbad</strong>-Eintrittspreise als einzige<br />
konkrete Maßnahme übrig bleibt.<br />
2004<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 03. Januar 2004<br />
Stadt bittet die Bürger kräftig zur Kasse<br />
Mehr für <strong>Hallenbad</strong>, Kindergärten, Gemeindehallen,<br />
Spielautomaten, Bestattung<br />
Das neue Jahr bringt de Bürger nicht nur Wohltaten. Was die<br />
vorgezogene Steuerreform an Mehreinnahmen in die privaten Tasche<br />
spült, wird durch Praxisgebühren, höhere Arzneimittelkosten, sinkende<br />
Pendlerpauschale und andere Belastungen wieder rausgefingert. Und<br />
auch die Kommunen greifen heftig in den Geldbeutel der Bürger, wie<br />
das Beispiel <strong>Idstein</strong> zeigt.<br />
Wer das <strong>Hallenbad</strong> besucht, sollte ein bisschen mehr Klimpergeld<br />
dabei haben als bisher.<br />
Schließlich sind die Eintrittsgebühren um die Kleinigkeit von 50<br />
Prozent erhöht worden.<br />
Das bedeutet: <strong>Eine</strong> Einzelkarte kostet statt zwei Euro ab sofort drei<br />
Euro für Erwachsene.<br />
Kinder und Jugendliche (bis 16 Jahre) zahlen künftig 1,50 statt nur<br />
einen Euro. Der Gebührensprung ist also nicht von Pappe, wobei<br />
festzuhalten ist, dass die Eintrittspreise noch immer am unteren Ende<br />
– im Vergleich mit Bädern in der Nachbarschaft – liegen.<br />
Auch die Haus ...............<br />
40
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 18. Juni 2004<br />
<strong>Hallenbad</strong>: Firma bleibt als Partner im Gespräch<br />
Parlament kann mit baldiger Vorlage rechnen<br />
Enge Kontakte mit einem „namhaften deutsches Unternehmen“ aus<br />
der Bauwirtschaft bestätigte Bürgermeister Gerhard Krum in de<br />
Beratungen der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Parlamentsausschüsse in dieser Woche. Es<br />
geht dabei um die Sanierung, die Modernisierung und den Betrieb des<br />
<strong>Hallenbad</strong>es.<br />
Bereits in der Mai-Sitzung der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Stadtverordnetenversammlung hatte Bürgermeister Krum auf die<br />
Verhandlungen mit dem namentlich nicht benannten Unternehmen<br />
hingewiesen und damit die anstehenden Entscheidungsabläufe<br />
zunächst gestoppt. Die Ausschussmitglieder...............<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 02. Juli 2004<br />
Nur zügige Sanierung verhindert Schließung<br />
<strong>Hallenbad</strong>: Stadt muss bis zu 170 000 Euro investieren /<br />
Während der Reparaturarbeiten geöffnet<br />
Bis zu 170 000 Euro muss <strong>Idstein</strong> sofort in die Sanierung des<br />
<strong>Hallenbad</strong>es investieren um zu verhindern, dass die städtische<br />
Freizeiteinrichtung geschlossen wird.<br />
In einem Gutachtenpapier werden die akuten Sicherheitsmaßnahmen<br />
in zwei Prioritäten mit den jeweiligen Kostenschätzungen aufgeteilt.<br />
Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Magistrat beauftragt die Verwaltung, unter anderem<br />
dringende Fliesen-, Stahlbeton- oder Brandschutzmodernisierungen<br />
durchführen zu lassen. Besonders teuer schlägt die neue<br />
Elektroinstallation mit geschätzten 24 000 Euro zu Buche.<br />
Während ..................<br />
41
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 08. Juli 2004<br />
Im Blickpunkt<br />
<strong>FWG</strong>-Antrag zur Badsanierung<br />
<strong>Eine</strong>n Dringlichkeitsantrag <strong>zum</strong> Thema <strong>Hallenbad</strong> / Freibadsanierung<br />
bringt die <strong>FWG</strong> <strong>Idstein</strong> aufgrund der IZ-Berichterstattung „Nur zügige<br />
Sanierung verhindert Schließung“ (1.Juli) zur heutigen Sitzung des<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtparlamentes ein.<br />
Darin fordern die Freien Wähler vor allem, dass die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Stadtverordneten der vom Magistrat geplanten Entnahme aus dem<br />
Vermögenshaushalt zur Durchführung akuter Sicherheitsmaßnahmen<br />
im <strong>Hallenbad</strong> widersprechen.<br />
Laut Inga Rossow ist diese Entnahme haushaltsrechtlich nicht möglich.<br />
Gleichzeitig will die <strong>FWG</strong> den Magistrat durch das Parlament<br />
beauftragen lassen, den zuständigen Aisschüssen eine Vorlage mit<br />
diversen Informationen zu diesen Thema vorzulegen.<br />
Beantwortet ..............<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 07. Juli 2004<br />
Wallmann: Groteske Vorgehensweise<br />
<strong>Hallenbad</strong> und Kindergarten – Stadtverordnetenvorsteher<br />
kritisiert scharf <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Magistrat<br />
Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverordnetenvorsteher Dr. Walter Wallmann (CDU)<br />
kritisiert scharf das vom Magistrat praktizierte Vorgehen in Sachen<br />
<strong>Hallenbad</strong> und Kindertagesstätte „Versuchsfeld“.<br />
„Es ist geradezu grotesk, in Zeiten, in denen das Geld an allen Ecken<br />
und Enden fehlt, einen so hohen Geldbetrag für eine<br />
Sanierungsmaßnahme vorzusehen, wenn die grundsätzliche Frage, ob<br />
gegebenenfalls ein möglicher Investor sogar einen Neubau oder eine<br />
übergreifende Sanierung anstrebt, noch gar nicht abschließend geklärt<br />
ist. Eventuell muß man in einigen Monaten feststellen, dass viel Geld<br />
ausgegeben wurde, obwohl ein Investor vielleicht einen kompletten<br />
Neubau des Bades anstrebt.“<br />
42
Mit scharfer Kritik am <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Magistrat geht der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Stadtverordnetenvorsteher Dr. Walter Wallmann junior nach der IZ-<br />
Berichterstattung über den akuten Sanierungsbedarf im <strong>Hallenbad</strong><br />
(„Nur zügige Sanierung verhindert Schließung“ vom Donnerstag 1.<br />
Juli) an die Öffentlichkeit.<br />
Wallmann las in der IZ, dass dringende Sanierungsmaßnahmen am<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong> nötig sind.<br />
Das soll bis zu 170 000 Euro kosten. Gleichzeitig berichtet die IZ über<br />
die aktuell laufenden Gespräche, die von Seiten der Stadt mit einem<br />
potenziellen Investor und Betreiber für das <strong>Hallenbad</strong> geführt werden.<br />
Nach Ansicht .................<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 21. August 2004<br />
Sanierung statt Neubau des <strong>Hallenbad</strong>s?<br />
Gutachten belegt, dass Bausubstanz noch solide ist / Koch will<br />
das Gebäude erhalten<br />
In der Diskussion um die Zukunft des <strong>Hallenbad</strong>es stehen die<br />
Zeichen auf Sanierung. Erste Ergebnisse eines Gutachtens<br />
belegen, dass die Bausubstanz noch solide ist – eines der<br />
wichtigsten Kriterien bei der Entscheidung für oder gegen<br />
einen Neubau.<br />
„Wenn es möglich ist, sollten wir das Bad sanieren“, sagt <strong>Idstein</strong>s<br />
Sozialdezernent Herbert Koch (CDU) bei einem Rundgang mit der<br />
christdemokratischen Kreistagsfraktion. Angesichts der Untersuchung,<br />
die dem Beton eine gute Substanz bescheinigt, zeigte er sich<br />
optimistisch, dass das Gebäude erhalten werden kann.<br />
Der Vorteil liegt für ihn auf der Hand: Für eine Sanierung veranschlagt<br />
Koch 3,5 bis fünf Millionen Euro – je nachdem, was an zusätzlichen<br />
Attraktionen eingebaut wird. Bei einem Neubau rechnet er dagegen<br />
mit mindestens sieben Millionen Euro. Die Stadt hat aber gerade mal<br />
260 000 Euro in den aktuellen Haushalt eingestellt, dazu kommt eine<br />
Verpflichtungsermächtigung von 3,6 Millionen Euro – also Geld<br />
künftiger Jahre, das vorzeitig verwendet wird, damit die Bauarbeiten<br />
beginnen können.<br />
Die Entscheidung für Neubau oder Sanierung wird frühestens im<br />
kommenden Jahr fallen. Zunächst muss das Projekt ausgeschrieben<br />
werden – und dabei werden Angebote für beide Alternativen eingeholt.<br />
Mitte September steht die Beschlussvorlage auf der Tagesordnung des<br />
Haupt- und Finanzausschusses, denn allein die Ausschreibung kostet<br />
43
35 000 Euro. Bis dann Angebote vorliegen, die Gremien darüber<br />
entschieden haben können, wird es vermutlich Herbst 2005 sein –<br />
„optimistisch geschätzt“, wie Koch betont.<br />
Mit der Entscheidung zwischen Neubau und Sanierung hängt auch die<br />
Frage nach dem künftigen Betreiber zusammen. Koch sieht es als<br />
Aufgabe der Stadt an, Familien-, Schul- und Vereinsschwimmen zu<br />
ermöglichen, ein Erlebnis- oder Wellnessbad gehöre dagegen nicht zur<br />
öffentlichen Aufgabe. Hier müsse ein privater Betreiber das Risiko<br />
tragen. Doch selbst wenn das Bad in der Hand der Kommune bleibt,<br />
sieht der Sozialdezernent Handlungsbedarf: „Wir haben hier zwei<br />
Bademeister“, nennt er ein Beispiel. „Wenn die beide krank sind,<br />
müssen wir <strong>zum</strong>achen.“ Deshalb hofft er, das Bad in einen Verbund<br />
mit anderen Schwimmstätten der Umgebung integrieren zu können,<br />
etwa mit denen in Taunusstein, Aarbergen und Geisenheim.<br />
Dass mit dem 1972 gebauten <strong>Hallenbad</strong> etwas geschehen muss, ist<br />
klar: Seit 1982 ist es nicht mehr saniert worden. „Wir haben uns in<br />
den letzten zwölf Jahren immer weitergeschleppt, weil wir auf die<br />
große Lösung gewartet haben“, sagt Koch. Nun ist das Bad über den<br />
Sommer geschlossen, um wenigstens die dringendsten<br />
Reparaturmaßnahmen zu erledigen.<br />
Mit 60 000 Euro soll das Bad soweit auf Vordermann gebracht werden,<br />
dass die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> ab 2. Oktober wieder sicher darin schwimmen<br />
können.<br />
In den beiden Becken müssen Fliesen ausgetauscht werden, deren<br />
Ecken ausgebrochen sind und scharfe Kanten hinterlassen haben.<br />
Auch die Fugen sind mittlerweile so ausgewaschen, dass man sich an<br />
den dazwischenliegenden Platten schneiden kann, die Dehnungsfuge<br />
am Beckenrand muss erneuert werden, damit kein Wasser in die<br />
Wand dringt. Auch die Duschen und Leitungen im Keller müssen<br />
repariert werden. <strong>Eine</strong> <strong>zum</strong>indest vorläufig gute Nachricht hatte<br />
Schwimmmeister Thomas Droescher für die Abgeordneten aber doch:<br />
„Der zweite Kessel geht wieder“, erklärt er. „Aber nur, weil er sich<br />
durch Kalk und Rost selbst abgedichtet hat.“<br />
Zahlen <strong>zum</strong> <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong><br />
Das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong> wurde 1972 gebaut und 1982 <strong>zum</strong><br />
letzten Mal saniert.<br />
Der Betrieb kostet 760 000 Euro im Jahr, davon bezahlt die<br />
Stadt 385 000 Euro und der Kreis 215 000 Euro.<br />
Das Bad nimmt 375 000 Euro im Jahr ein.<br />
Für die aktuelle Reparatur sind 60 000 Euro vorgesehen.<br />
44
Für Neubau oder Sanierung hat die Stadt dieses Jahr 260<br />
000 Euro in den Haushalt eingestellt, dazu kommt eine<br />
Verpflichtungsermächtigung von 3,6 Millionen Euro.<br />
Die Kosten für eine Sanierung schätzen Experten – je nach<br />
Ausstattung – auf 3,5 bis fünf Millionen Euro, ein Neubau<br />
würde mit mindestens sieben Millionen zu Buche schlagen.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 11. September 2004<br />
Noch kein endgültiger Abschied vom Neubau<br />
<strong>Hallenbad</strong>-Beschlüsse in den Ausschüssen / FDP: An der<br />
Sanierung geht kein Weg vorbei<br />
Je mehr Zeit ins Land geht, desto mehr festigt sich in der<br />
Verwaltung und in den parlamentarischen Gremien die<br />
Überzeugung, dass ein Hallenbau-Neubau nicht in Frage<br />
kommt und alles auf eine Sanierung hinausläuft. Von der<br />
Neubau-Option will sich die große Mehrheit jedoch noch nicht<br />
ganz verabschieden, das ergaben die Beschlüsse in der<br />
jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses (HFA).<br />
Drei neue Vorlagen beziehungsweise Anträge sind in den letzten<br />
Tagen oder Wochen neu auf den Tisch gekommen. Am wenigsten<br />
strittig war das Ansinnen aus dem Magistrat, die bestehenden<br />
Planungsaufträge um eine alternative Ausschreibung für die<br />
Möglichkeit des so genannten PPP-Models<br />
( Public Private Partnership ), also eine Betriebsform zusammen mit<br />
einem Firmenpartner, zu erweitern. Der HFA nahm diese Empfehlung,<br />
wie zuvor schon der Bau- und Planungsausschuss, ohne Einwände zur<br />
Kenntnis.<br />
Ein anderer Punkt war die Bereitstellung von Mitteln, um nicht<br />
aufschiebbare Reparaturen im <strong>Hallenbad</strong> vorzunehmen. „Wir haben<br />
den Auftrag, das <strong>Hallenbad</strong> weiter zu betreiben. Dafür muss die<br />
Betriebssicherheit ganz einfach gewährleistet sein“, ließ Bürgermeister<br />
Krum keinen Zweifel daran, dass es hier um unabweisbare Arbeiten<br />
geht, damit <strong>zum</strong> Beispiel die Elektrik in Ordnung ist und dass<br />
niemanden im <strong>Hallenbad</strong> „etwas auf den Kopf fällt“. Krum versicherte,<br />
dass dieser Mittel-Einsatz im Einklang stehe mit einer späteren<br />
Sanierungs-Ausschreibung, also kein Geld <strong>zum</strong> Fenster rausgeworfen<br />
werde. Die Ermächtigung für den Magistrat, bis zu<br />
60 000 Euro aus dem entsprechenden Haushaltstitel zu entnehmen,<br />
wurde vom HFA einstimmig (bei Enthaltung der <strong>FWG</strong>) erteilt.<br />
45
Den weitest gehenden Antrag legte FDP-Stadtverordneter Thomas<br />
Clemenz vor. Während die Marschroute der Gremien zur Zeit lautet,<br />
zunächst Fakten und Kosten für eine Sanierung des <strong>Hallenbad</strong>es zu<br />
ermitteln, um auf dieser verlässlichen Grundlage ein Ja oder ein Nein<br />
zu einer alternativen Neubauplanung sagen, verlangt die FDP, sich<br />
schon jetzt von allen Neubau-Überlegungen zu verabschieden und sich<br />
allein auf die Sanierung zu konzentrieren.<br />
Im Nachtrag zur Sitzung erklärte Clemenz: „Nach der derzeitigen<br />
Beschlusslage muss die Stadt ein sehr aufwändiges, teures<br />
Ausschreibungsverfahren europaweit vornehmen und umfangreiche<br />
Planungs- und Vorbereitungskosten von über 100 000 Euro<br />
finanzieren, nur damit die Sanierung und die Alternative Neubau<br />
nebeneinander ausgeschrieben werden können. Wir müssen zurück<br />
auf den Boden der Tatsachen.“ Die Gutachten zeigten eindeutig, dass<br />
ein Neubau teurer werde als eine Sanierung. <strong>Eine</strong> Alternativ-<br />
Ausschreibung führe zu einem längeren Verfahren und verzögere den<br />
Beginn der Maßnahme. Dabei stehe das Ergebnis Sanierung längst<br />
fest.<br />
Im Haupt- und Finanzausschuss erhielt Thomas Clemenz dafür keine<br />
Zustimmung. Immerhin glaubt auch Jürgen Schmitt (Bündnis 90 / Die<br />
Grünen), dass „der schöne Traum vom schönen neuen Schwimmbad“<br />
eigentlich geplatzt sei. „Wir bewegen uns deutlich in Richtung<br />
Sanierung“, erklärte er. Er räumte aber ein, dass <strong>zum</strong> gegenwärtigen<br />
Zeitpunkt ein Ausstieg aus dem Alternativ-Konzept noch nicht<br />
„festgeklopft“ werden müsse.<br />
Die Tatsache, das Bürgermeister Krum persönlich ebenfalls der<br />
Ansicht ist, dass nur eine Sanierung in Frage kommen kann, half der<br />
FDP nicht weiter. Krum versicherte, dass er Clemenz` Ansicht für<br />
Richtig halte, aber selbstverständlich die Beschlüsse der Gremien<br />
umsetzen werde.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 02. Oktober 2004<br />
<strong>Hallenbad</strong>-Debatte schlägt hohe Wellen<br />
Sanierung oder Neubau: Konkrete Zahlen sollen Klarheit<br />
bringen / 60 000 Euro für akute Arbeiten<br />
Reine Sanierung oder Neubau? Die Diskussion um das<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong> geht weiter. Die<br />
Stadtverordnetenversammlung beschloss auf ihrer jüngsten<br />
Sitzung mit deutlicher Mehrheit, zunächst einmal bis zu 60 000<br />
Euro für die akute Sanierung freizugeben, damit der<br />
Badebetrieb überhaupt aufrecht erhalten werden kann. Um<br />
46
weiter gehende Entscheidungen treffen zu können, soll ein<br />
Fachunternehmen den Kommunalpolitikern weitere zahlen und<br />
Fakten liefern.<br />
Die Stadtverordneten nahmen deshalb zwei weitere Vorgehensweisen<br />
zur Kenntnis: Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Magistrat beauftragt diese Fachfirma, eine<br />
Ausschreibung für den möglichen <strong>Hallenbad</strong>betrieb in Form eines so<br />
genannten „Public Private Partnership“ (kurz PPP), also zusammen mit<br />
einem privaten Firmenpartner, zu arbeiten. Finanzierung und künftige<br />
private Betreiberform sollen in dieser Ausschreibung dargestellt<br />
werden. Außerdem soll auch ein Planungsauftrag für eine umfassende<br />
Sanierung des <strong>Hallenbad</strong>es ausgearbeitet werden. Die Fachfirma soll<br />
Planung, Ausschreibung und Vergaben als Entwurf zusammenstellen<br />
und den städtischen Gremien vorlegen.<br />
Die Parlamentsdebatte drehte sich nicht um die dringend anstehende<br />
Sanierung und die dafür benötigten bis zu 60 000 Euro, sondern<br />
einmal mehr um die generelle Ausrichtung des weiteren Vorgehens.<br />
Thomas Clemenz fordert für die FDP, die Idee eines Neubau aufgrund<br />
der finanziellen städtische Misere ganz fallen zu lassen und das<br />
bestehende Bad lediglich zu sanieren. „Die Kassen sind leer. Wir<br />
sollten den Ist-Zustand erhalten. Ein Neubau übersteigt die<br />
finanziellen Möglichkeiten <strong>Idstein</strong>s. Das <strong>Hallenbad</strong> ist eine freiwillige<br />
Luxusleistung der Stadt.“ Clemenz wies darauf hin, dass <strong>Idstein</strong><br />
schließlich noch andere wichtige und teure Projekte finanzieren muss.<br />
„Mit einem <strong>Hallenbad</strong>neubau setzen wir falsche Signale. Wir müssen<br />
verhindern, dass die Stadt <strong>Idstein</strong> finanziell zu einem Pflegefall wird.“<br />
Clemenz störte sich daran, dass jetzt quasi eine Doppelausschreibung<br />
Neubau / Sanierung getätigt werde, die wieder viel Geld koste. (Der<br />
Antrag der FDP für eine reine Sanierung ohne Neubau-Option wurde<br />
mit klarer Mehrheit abgelehnt.)<br />
„Es geht doch heute nur um die Sanierung und nicht um einen<br />
Neubau. In den Aufträgen an das Fachunternehmen ist alles klar<br />
geregelt. Wir sollten heute hier keine Unsicherheiten schüren“, wehrte<br />
sich Alfred Strauß (SPD) gegen die Auffassung der FDP. Ähnlich sah es<br />
Thomas Zarda (CDU) . Es werde jetzt geklärt, ob eine Reparatur oder<br />
ein Abriss günstiger sei. Die Verwaltung habe den Weg aufgezeigt, wie<br />
die anstehenden Sanierungskosten transparent gemacht werden<br />
könnten. Auch Zarda konnte keine parallele Ausschreibung feststellen.<br />
Auf Grundlage der Zahlen könne danach noch immer über Sanierung<br />
oder Neubau beschlossen werden. „Wenn die Sanierungskosten<br />
feststehen, erübrigt sich vielleicht der Gedanke des Neubaues. Sie<br />
kennen meine Einstellung: Ich denke sogar, dass wir uns überhaupt<br />
kein Bad leisten können.“<br />
Inga Rossow (<strong>FWG</strong>) äußerte Verständnis für die FDP-Einstellung. Sie<br />
warnte davor, dass das vom Magistrat angestrebte Verfahren ein bis<br />
47
zwei Jahre dauere. „Wollen wir das <strong>Hallenbad</strong> erhalten oder<br />
<strong>zum</strong>achen?2 Sie führte aus, dass man sich deshalb klar zur Sanierung<br />
bekennen und so Geld sparen müsse. „Wir können nicht immer über<br />
unsere finanzielle Situation klagen und uns gleichzeitig nicht ans<br />
Sparen halten.“ Die Kosten für die Sanierung würden nicht durch eine<br />
Ausschreibung, sondern nach Abschluss der Sanierung deutlich,<br />
meinte ihr Kollege Gerhard Dernbecher. Er erkennte sehr wohl eine<br />
Doppelausschreibung, die „eine Entscheidung <strong>zum</strong> <strong>Hallenbad</strong><br />
aufschiebt und Geld kostet“.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 02. Oktober 2004<br />
Kommentar<br />
Abschied vom Neubau-Traum<br />
Volker Stavenow <strong>zum</strong> <strong>Hallenbad</strong><br />
Wenn die beiden Aufträge des Magistrats an das Fachunternehmen zur<br />
Klärung der Sanierungskosten und zu einem möglichen<br />
Betreibermodell in Form des Public Private Partnership bewirken, dass<br />
auch die letzten Befürworter eines <strong>Hallenbad</strong>neubaues aus ihrem<br />
tiefen Traum erwachen und sich endlich auf dem harten Boden der<br />
finanziellen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Realität wiederfinden, dann ist das Geld für die<br />
Planungsvergabe gut angelegt. Die Zahlen des Haushaltes für 2005<br />
liegen auf dem Tisch: 3,8 Millionen Euro Miese sind im Zahlenwerk für<br />
nächstes Jahr ausgewiesen. Vor diesem Hintergrund kann ein Neubau<br />
nicht wirklich ernsthaft weiter als mögliche Option gehandelt werden.<br />
Um noch deutlicher zu werden: Finanzstärkere Kommunen als <strong>Idstein</strong><br />
haben ihre Bäder schon längst eingemottet, damit nicht nur mehr<br />
städtische Euro in diese Zuschussbetriebe hineinrauschen. Die<br />
Kommunalpolitiker haben entschieden, den Menschen im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Land den Besuch des <strong>Hallenbad</strong>es aus sozial-gesellschaftlichen<br />
Erwägungen heraus weiter zu ermöglichen. Jetzt ist es an der Zeit,<br />
endlich zu erkennen, dass dies nur mit zwei Marschrichtungen möglich<br />
ist: Komplette Sanierung durch die Stadt und / oder Vergabe des so<br />
genannten operativen Geschäftes an einen privaten Partner.<br />
48
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 19. Oktober 2004<br />
Neue Ideen für Hallenbäder<br />
Landrat: Große bauträger zeigen Interesse an <strong>Idstein</strong> und im<br />
Rheingau<br />
Für die beiden defizitären und maroden Hallenbäder im Kreis –<br />
<strong>Idstein</strong> und im Rheingau – könnte es schon bald zu einer<br />
gemeinsamen Lösung kommen, die die Zukunft der<br />
Einrichtungen sichert.<br />
Landrat Bernd Röttger (CDU) berichtete im Kreistag, inzwischen gebe<br />
es „sehr große Bauträger“, die ein deutliches Interesse an den beiden<br />
Hallenbäder im Rheingau-Taunus bekundet hätten und diese<br />
gemeinsam betreiben wollten. Es gebe sogar „eine ganze Reihe von<br />
Interessenten“ und derzeit würden die Angebote geprüft. Ziel solle<br />
eine so genannte „private-publik-partnership (PPP)“ sein, bei der sich<br />
der Zweckverband im Rheingau, die Stadt <strong>Idstein</strong> und ein<br />
Unternehmen Sanierung oder Neubau sowie den Betrieb der<br />
Schwimmbäder teilen.<br />
Diskutiert wurde im Landkreis zwischenzeitlich sogar ein noch<br />
größerer Verbund. Dabei ging es um die Frage, ob nicht sogar alle<br />
Bäder – also auch die Freibäder in Rheingau und Untertaunus – unter<br />
einem Dach betrieben werden könnten, um in Bereichen wie<br />
Personaleinsatz oder Verwaltung zu kostengünstigeren Strukturen zu<br />
kommen. Während für diesen großen Zusammenschluss die Chance<br />
eher schlecht stehen, könnte es dem Vernehmen nach in Sachen<br />
Hallenbäder schon bald zu einem Vertrag mit einem bekannten<br />
Bauträger kommen; allein Taunusstein hat Interesse bekundet,<br />
eventuell bei dem Verbund mit seinem Freibad dabei zu sein.<br />
Auf den Plan getreten sind die Firmen, nachdem ein Gutachten über<br />
die Zukunft des Rheingau-Bades in Geisenheim zu dem Ergebnis kam,<br />
dass dort „eine große Lösung“ realisiert werden sollte, um die<br />
Attraktivität so anzuheben, dass es zu nennenswerten Steigerungen<br />
bei den Besucherzahlen kommt. Die in Rede stehenden Investitionen<br />
von rund zehn Millionen wären für den jetzigen Betreiber – einen<br />
Zweckverband, dem der Kreis und die Städte Geisenheim und<br />
Rüdesheim angehören – aber nicht zu stemmen. Gleichzeitig kamen in<br />
<strong>Idstein</strong> die Diskussionen um Sanierung oder Neubau des <strong>Hallenbad</strong>es<br />
in Schwung. Beide Bäder sind dringend sanierungsbedürftig und liegen<br />
der öffentlichen Hand schwer auf der Tasche. Rund 500 000 Euro<br />
Zuschuss verschlingt das Rheingaubad jährlich und in <strong>Idstein</strong> ist noch<br />
etwas mehr. Erst im letzten Jahr hatte der Kreis beschlossen, sich in<br />
<strong>Idstein</strong> mit der gleichen Summe zu beteiligen, die er im Rheingau für<br />
sein 50-prozentigen Anteil an dem Zweckverband aufbringt.<br />
49
Wie der Landrat berichtete, waren in den letzten Wochen rund 420<br />
000 Euro beim Rheingaubad investiert worden – und das nur, um<br />
Sicherheitsauflagen zu erfüllen und die Zwangsschließung des Bades<br />
zu verhindern. Weitere Investitionen würden jetzt aber gestoppt, bis<br />
Klarheit über die Zukunft und einen möglichen privaten Investor<br />
besteht.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 21. Oktober 2004<br />
<strong>Idstein</strong> gibt Bäder-Zuschuss nicht verloren<br />
Große Besorgnis bei Stadtverordneten und in der Verwaltung<br />
über Sperrvermerk beim Kreis<br />
Besorgt sind <strong>Idstein</strong>s Kommunalpolitiker darüber, dass der Kreistag<br />
den Sperrvermerk bezüglich des Zuschusses an die Stadt <strong>Idstein</strong> zur<br />
Kreisbeteiligung an den <strong>Hallenbad</strong>-Betriebskosten bisher nicht<br />
aufgehoben hat.<br />
Rund 320 000 Euro sind es, die als Einnahmeposten im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Haushalt „auf der Kippe stehen“. Lange Jahre hatten die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> um<br />
eine Gleichbehandlung mit dem Rheingau-Bad in Geisenheim<br />
gekämpft und nach zähem Ringen im letzten Jahr den Durchbruch<br />
erzielt, doch jetzt sehen sie ihre Felle wieder davonschwimmen, sollte<br />
nicht rechtzeitig der Sperrvermerk im<br />
Kreis-Etat aufgehoben werden. Bei ihren Beratungen über einen CDU-<br />
Antrag <strong>zum</strong> Thema <strong>Hallenbad</strong>zuschuss nahm <strong>Idstein</strong>s Haupt- und<br />
Finanzausschuss (HFA) Kenntnis von einem wenige Tage zuvor<br />
verfassten Schreiben des Bürgermeisters an den Landrat, in dem<br />
Gerhard Krum die Sorge über das drohende Ausbleiben des<br />
Zuschusses ausdrückt. Krum erinnert in dem Brief an die<br />
Bedingungen, die an die Zahlung geknüpft sind – unter anderem die<br />
Vorgabe, dass der Kreis eine Einflussmöglichkeit auf die<br />
Kostenentwicklung und die Betriebsführung des Bades erhalte. Die<br />
Bedingungen, so Krum, seien erfüllt.<br />
Bis über die Betriebsführung der Bäder in Geisenheim und <strong>Idstein</strong><br />
neue Entscheidungen – <strong>zum</strong> Beispiel über die Beteiligung privater<br />
Partner – getroffen würden, sollte das Gleichbehandlungsprinzip<br />
Bestand haben, der Zuschuss also weiter gezahlt werden, andernfalls<br />
aber oder der zugrunde liegende Kreistagsbeschluss aufgehoben<br />
werden. „Das hätte dann allerdings eine Initiative der Stadt zur Folge,<br />
eine Kürzung des Kreisumlagebetrages zu erreichen, da es sich beim<br />
<strong>Hallenbad</strong> ja – wie in Geisenheim – um eine Infrastruktureinrichtung<br />
von überörtlicher Bedeutung handelt.“ <strong>Eine</strong> Diskussion über die<br />
Ungleichheit der Höhe der Kreisinvestitionen in den Kreisteilen sollte<br />
nach Krums Ansicht aber vermieden werden.<br />
50
Krum kennt die Äußerungen von Kommunalpolitikern, wonach <strong>Idstein</strong><br />
im Bereich der Schulbauinvestitionen gegenüber anderen<br />
kreisangehörigen Gemeinden angeblich bevorteilt sei. In seinem<br />
Schreiben legt Krum anhand von aufgelisteten <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Leistungen<br />
offen, dass „keine andere Stadt im Kreis einen ähnlich hohen<br />
Solidarbeitrag <strong>zum</strong> kommunalen „Familienleben“ leistet“. Abschließend<br />
signalisiert Krum Entgegenkommen in der Frage einer<br />
„Nachbesserung“ der Vereinbarungen.<br />
<strong>Idstein</strong>s Haupt- und Finanzausschuss entschied, dass man sich an die<br />
Kollegen vom HFA des Kreises wenden werde, um die Aufhebung des<br />
Sperrvermerks zu erreichen.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 14. Dezember 2004<br />
<strong>Hallenbad</strong>: <strong>Idstein</strong> gibt für Zuschuss Zügel aus der Hand<br />
Mehrheit für Verhandlungen mit Rheingau-Taunus-Kreis<br />
Die Mehrheit des Stadtparlamentes ist bereit, ihre alleinige<br />
Entscheidungsgewalt über das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong> aufzugeben. Ziel ist<br />
dabei die dauerhafte Sicherung der jährlichen Zuschüsse des Kreises<br />
von über 300 000 Euro <strong>zum</strong> Betrieb des Bades.<br />
Der Kreis hatte die Zahlung des Zuschusses in Aussicht gestellt, sofern<br />
die Stadtverordneten in <strong>Idstein</strong> beschließen, als neues<br />
Verbandsmitglied in de Zweckverband Rheingaubad einzutreten oder<br />
aber Mitglied eines neu zu gründenden Verbandes mit den Städten<br />
Geisenheim, Rüdesheim, <strong>Idstein</strong> und dem Kreis zu werden.<br />
Als Alternative wurde der Beitritt zu einer noch zu gründenden GmbH<br />
angeboten. Als vierte Möglichkeit kommt offenbar auch eine öffentlich<br />
– rechtliche Vereinbarung in Frage, die den Einfluss des Kreises<br />
sichern soll.<br />
In einer Sitzung des Stadtparlamentes beschloss eine Mehrheit aus<br />
CDU und SPD, den Magistrat zu beauftragen, über die vier<br />
Möglichkeiten mit dem Rheingau-Taunus-Kreis zu verhandeln.<br />
„Wir nennen es Erpressung“, wandte sich Grünen-Fraktionssprecher<br />
Jürgen Schmitt gegen das Verfahren. <strong>Idstein</strong> habe das Geld zwar<br />
nötig, doch eigentlich sei das Vorgehen des Kreises nicht fair.<br />
Die Freien Wähler signalisierten, ebenso wie die Grünen, Enthaltung<br />
bei der Abstimmung. „Die <strong>FWG</strong> hält den Beitritt zu einem<br />
51
Zweckverband für völlig ausgeschlossen“, sagt Inga Rossow. Nach den<br />
Worten der Fraktionsvorsitzenden könnte ein Zweckverband gegen die<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Interessen handeln und wäre sogar in der Lage, das<br />
<strong>Hallenbad</strong> aufzulösen.<br />
Auch Thomas Clemenz (FDP) war der Ansicht, dass ein Zweckverband<br />
– aufgrund einer völlig anderen Interessenlage im Rheingau – für<br />
<strong>Idstein</strong> Risiken berge. Deshalb komme für die Liberalen eher eine<br />
öffentlich-rechtliche Vereinbarung in Betracht.<br />
Für die Sozialdemokraten machte Fraktionsvorsitzender Alfred Strauß<br />
klar, dass mit dem jetzt zu treffenden Beschluss keine<br />
Vorentscheidung falle. Ähnlich beurteilte auch CDU-Fraktionschef<br />
Thomas Zarda die Situation. Mit einer breiten Zustimmung <strong>zum</strong><br />
Verhandlungsbeschluss könne der Zuschuss gesichert werden, für den<br />
besten der vier Lösungsvorschläge müssten die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Gremien erst<br />
später „Gehirnschmalz“ investieren.<br />
Bürgermeister Gerhard Krum versicherte, dass die Auswirkungen der<br />
vier Alternative geprüft werden müssten. „Um einen Nachteil aber<br />
kommen wir nicht herum – wir können nicht mehr allein über alles<br />
entscheiden.“<br />
Bei der Abstimmung votierten 25 Stadtverordnete von CDU und SPD<br />
für und zwei FDP-Vertreter gegen Verhandlungen mit dem Kreis. <strong>FWG</strong><br />
und Grüne enthielten sich.<br />
2005<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 11. Januar 2005<br />
Familienbad mit Erlebnisfaktor<br />
<strong>Idstein</strong> packt Sanierung an / Vertrag mit Planer /<br />
Betreiberfrage offen<br />
<strong>Eine</strong> wichtige weitere Grundlage zur umfassenden Sanierung des<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong>es wurde gestern im Rathaus per<br />
Vertragsunterschriften geschaffen: Die Gesellschaft für Sport- und<br />
Freizeitplanung (GSF) wurde von der Stadt <strong>zum</strong> Generalplaner für die<br />
beabsichtigte Instandsetzung verpflichtet.<br />
52
Das Planungsbüro GSF mit Sitz in Hamm erhält den Auftrag, die<br />
Sanierung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong>es auf der Grundlage des von<br />
Magistrat und Parlament beschlossenen Weges bis zur so genannten<br />
Leistungsphase sieben vorzubereiten. In diesen Leistungsphase sind<br />
von der Grundlagenermittlung zur Sanierung bis zu Vergabe von<br />
Aufträgen alles geregelt.<br />
„Wir wollen ein Paket von Vorschlägen für eine konkrete Sanierung<br />
des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong>es vorlegen“, bekräftigt GSF-Chef Christoph<br />
Keinemann. Sein Ziel für dieses Jahr: „Konkrete Ergebnisse<br />
präsentieren vor dem Hintergrund der finanziellen Situation der Stadt<br />
und des Machbaren.“ Für Keinemann heißt das Bestandsaufnahme,<br />
Untersuchung von Problemzonen und Ausarbeitung von Lösungen.<br />
„wir werden ein für das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong> maßgeschneidertes<br />
Projektprofil erarbeiten.“<br />
Vor dem Hintergrund der noch ungelösten Frage nach dem künftigen<br />
Betreibermodell ist es sicher vorteilhaft, dass Keinemann mit seinem<br />
Planungsbüro auch die Situation des Rheingau-Bades in Geisenheim<br />
untersucht hat. Das sieht jedenfalls <strong>Idstein</strong>s Bürgermeister Gerhard<br />
Krum so: „Welche Lösung es für den künftigen Bäderbetrieb auch<br />
immer geben wird, es trifft sich gut, dass Keinemann auch die Planung<br />
für das Rheingau-Bad übernimmt. So könnten Synergien für beide<br />
Bäder voll <strong>zum</strong> Tragen kommen.“ Für den Rathaus-Chef ist die GSF<br />
der geeignete Partner für die Stadt <strong>Idstein</strong>.<br />
„Die Option für einen Neubau des <strong>Hallenbad</strong>es bleibt zwar weiter<br />
bestehen, aber nach meiner Auffassung kommt etwas anderes als eine<br />
Sanierung für die Stadt nicht in Betracht“, betont der Rathaus-Chef.<br />
Mit der Sanierung gehe eine lange und leidige Geschichte des Bades<br />
zu Ende, gleichzeitig beginne eine neue, die auch die Verhandlungen<br />
mit dem Kreis über den künftigen Betrieb und die Trägerschaft<br />
beinhalte. „Sanierung und Gespräche stehen sich dabei nicht im<br />
Wege, sondern ergänzen sich“, meint der Bürgermeister.<br />
„Ziel der Stadt ist es, das <strong>Hallenbad</strong> im bestehenden Zustand zu<br />
sanieren und zu überlegen, welche kostengünstigen Attraktionen mit<br />
eingeplant werden könnten“, sagte der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bauamtsleiter Rudi<br />
Launspach. Erweiterungsoptionen in Form von „Ausbau-Paketen“ wie<br />
Saunen, Solebecken usw. würden dabei in Betracht gezogen.<br />
Krum bezeichnet den Start zur Sanierung auch als einen „wichtigen<br />
Schritt für das künftige Freizeitgelände Wolfsbachtal.“ Wichtig für<br />
Krum ist, dass das <strong>Hallenbad</strong> weiterbesteht und einen wesentlichen<br />
Eckpfeiler für das Freizeitgelände Wolfsbachtal (inklusive Tennisplätze,<br />
<strong>Hallenbad</strong> und Reitanlage) bildet. Krums Ziel ist eine „Freizeit- und<br />
Erholungsachse quer durch die Stadt vom Zissenbachtal, am<br />
53
Schlossteich vorbei bis hin <strong>zum</strong> Wolfsbachtal. „Ein Ausbau dieser<br />
Achse steigert die Attraktivität des Wohnstandortes <strong>Idstein</strong>. So etwas<br />
mitten in der Stadt kann keine andere Kommune unserer<br />
Größenordnung in der Region bieten“, unterstreicht Krum.<br />
Für den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Sozialdezernenten Dr. Herbert Koch wird die<br />
Attraktivität <strong>Idstein</strong>s durch die <strong>Hallenbad</strong>sanierung weiter verbessert.<br />
„Ich bin froh, dass dieses Sanierungskonzept von einer breiten<br />
politischen Basis getragen wird, schließlich sind die Randbedingungen<br />
nicht einfach bei Stadt und Kreis.“ Koch stellte klar, dass es in <strong>Idstein</strong><br />
kein reines Spaßbad geben wird, sondern ein Familienbad mit<br />
Erlebnisfaktor“.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 06. Juli 2005<br />
Ein Schwimmbad und ein kleiner Zoo<br />
„Stube“-Kinder formulieren Wünsche / Im Oktober Lomo-Foto-<br />
Ausstellung<br />
Fragt man Kinder, was ihrer Meinung nach in <strong>Idstein</strong> fehlt oder<br />
verbessert werden könnte, dann gibt es viele interessante Vorschläge.<br />
„Ein Schwimmbad, mit einer Walfisch-Rutsche und ohne Chlorwasser“<br />
ist so eine Idee – zu Papier gebracht und dem Bürgermeister kürzlich<br />
bei einem Besuch von Vorschulkindern der Kindertagesstätte „Die<br />
Stube“ überreicht.<br />
Lieber Herr Krum, wir haben mit unseren Erzieherinnen darüber<br />
gesprochen, wie wir unsere Stadt sehen und wie sie für Kinder noch<br />
schöner sein könnte“, heißt es in dem Brief, den sie dem<br />
„Chef der Stadt <strong>Idstein</strong>“ aushändigten.<br />
Die Liste .............<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 09. Juli 2005<br />
Kein Geld für ein teures Badeparadies<br />
Stadtparlament gegen „Große Lösung“ am Himmelsbornweg /<br />
Ausschreibung zurückgestellt<br />
Die mögliche Planung zur Ausschreibung der Sanierung und<br />
funktionellen Erweiterung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong>es aufgrund des<br />
Fachgutachtens wird bis zur Entscheidung über den Beitritt <strong>Idstein</strong>s zu<br />
einem Zweckverband mit dem Kreis zurückgestellt. Das beschloss die<br />
Mehrheit im Parlament.<br />
54
Zurückgestellt wird aus demselben Grund auch die Vorlage und<br />
Entscheidung über die alternative Ausschreibung eines so genannten<br />
„Pulic Privat Partnership (PPP)-Models“.<br />
Einstimmig zur Kenntnis nahmen die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverordneten die<br />
durch das Planungsbüro GSF ermittelten Kosten der vier<br />
Bauabschnitte <strong>zum</strong> modulartigen Ausbau des Bäderbereiches.<br />
Keine Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung fand der Antrag<br />
der SPD-Fraktion, alle vier Bauabschnitte komplett umzusetzen und<br />
dazu noch ein Außenschwimmbecken in den Maßen 25 mal 12,5<br />
Metern zu bauen. Während sich SPD und Grüne für diese<br />
Vorgehensweise aussprachen, lehnten CDU, <strong>FWG</strong> und FDP dieses<br />
Modell ab.<br />
Für SPD-Fraktionsvorsitzenden Alfred Strauß war in der Diskussion<br />
klar: Ein vernünftiges Bad-Angebot muss her, damit mehr Besucher<br />
kommen und durch Mehreinnahmen verstärkt Zuschusseinsparungen<br />
erreicht werden. Er machte deutlich, dass laut Planer rund 500 000<br />
Euro Mehrkosten entstehen, wenn nicht alle vier Bauabschnitte<br />
umgesetzt werden. „Wir müssen jetzt klar sagen, was wir wollen und<br />
dementsprechend handeln. Wir dürfen deshalb nicht mit der Planung<br />
warten bis wir wissen, wie es mit dem Kreis oder einem PPP-Modell<br />
ausgeht.“<br />
„Das sind ja gewaltige Brocken, die sich Alfred Strauß da wünscht.<br />
Das können wir uns alles nicht leisten. Es sei denn, wir probieren es<br />
mal mit Lotto.“ CDU-Fraktion-Chef Thomas Zarda konnte über die<br />
SPD-Vorschläge vor dem Hintergrund der schlechten finanziellen<br />
Situation der Stadt nur den Kopf schütteln. Er betonte, dass die Union<br />
ein bezahlbares Familienbad will, wo auch Schulschwimmsport möglich<br />
ist. Zarda schlug vor, mit einem sachverständigen Investor zu reden,<br />
ihm die Ziele der Stadt klar darzulegen und von ihm ein<br />
entsprechendes Angebot einzufordern. Gleichzeitig sollte mit dem<br />
Kreis die Möglichkeit eines Zweckverbandes geklärt werden.<br />
Das hörte Annette Reineke-Westphal (Bündnis90/Die Grünen) gar<br />
nicht gerne: „Das ist doch hier ein ewiges Thema. Wir kommen<br />
einfach nicht zu Potte. Wir sollten deshalb nicht weiter verzögern,<br />
sondern nach eigenen Maßgaben entscheiden, was wir wollen und was<br />
nicht.“ Sie plädierte dafür, die Planungen voranzutreiben und dann<br />
dem Kreis vorzulegen. Da laut Gutachter eine Verminderung des<br />
jährlichen Betriebskostenzuschusses nur durch eine umfangreiche<br />
Attraktivierung des Bades erreicht werde, muss die Stadt laut der<br />
Grünen-Politikerin „eben viel Geld in die Hand nehmen.“ Sie sprach<br />
sich für das SPD-Vorhaben aus.<br />
55
Professionelle Hilfe mahnte Thomas Clemenz (FDP) an. „Wir reden hier<br />
über sehr viel Geld und müssen verstärkt nach Alternativen suchen.“<br />
Er berechnete die Gesamtkosten aller Ausbaustufen mit<br />
Mehrwertsteuer auf rund 15 Millionen Euro. „Das ist für <strong>Idstein</strong> einfach<br />
nicht bezahlbar. Deshalb müssen wir in den PPP-Bereich gehen.“<br />
Clemenz forderte, die Variante eines möglichen neubau nur weiter zu<br />
untersuche, wenn sich tatsächlich ein Investor dafür findet. Als<br />
möglichen Neubau Standort in diesem Fall kann sich Clemenz ein<br />
Areal neben dem geplanten <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Gesundheitszentrum vorstellen,<br />
um potenzielle Synergien zwischen beiden Einrichtungen zu nutzen.<br />
„Das ist doch utopisch, was uns hier vorgelegt wird. Die<br />
Bürgerinitiative <strong>Hallenbad</strong> hat uns doch aufgezeigt, was die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
wollen: Ein Bad <strong>zum</strong> Schwimmen ohne Schnickschnack.“ Für Inga<br />
Rossow,<br />
<strong>FWG</strong>-Fraktionsvorsitzende, gibt es aufgrund der leeren Stadtkasse<br />
nur eine vernünftige Marschrichtung in Sachen Bad: <strong>Eine</strong> reine<br />
Bestandssanierung. „Wir müssen das machen, was wir uns auch<br />
wirklich leisten können.“<br />
Kostenplan<br />
Bauabschnitt 1<br />
(Umbau und Sanierung des Bestandes und Anbau für einen Innen-<br />
Wasserspielgarten und einen neuen Eingangsbereich): rund 5,4<br />
Millionen Euro.<br />
Bauabschnitt 2<br />
(Sauna- und Gastronomietrakt): rund 3,9 Millionen Euro.<br />
Bauabschnitt 3<br />
(Solebecken): rund 1,15 Millionen Euro.<br />
Bauabschnitt 4<br />
(Wellnesstrakt): rund 800 000 Euro.<br />
Gesamtkosten<br />
(alle 4 Bauabschnitte): rund 11,2 Millionen Euro plus Mehrwertsteuer<br />
56
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 09. Juli 2005<br />
Kommentar<br />
Politisches Sommertheater<br />
Volker Stavenow <strong>zum</strong> <strong>Hallenbad</strong><br />
Dass noch immer einige <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Kommunalpolitiker vom Bau<br />
eines teuren Komplett-Spaßbades mit großem<br />
Außenschwimmbecken träumen, ist vor dem Hintergrund des<br />
leeren <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtsäckels rational jedenfalls nicht zu<br />
erklären, sondern nur mit politischem Kalkül. Da heben SPD<br />
und Grüne im Parlament die Hände für ein Superbad für etwa<br />
13 Millionen Euro brutto – wohl wissend, dass die große<br />
Mehrheit ihrer vernünftig denkenden Kollegen von CDU, <strong>FWG</strong><br />
und FDP dieser waghalsigen Utopie eine klare Absage erteilen.<br />
Da die Fraktionsmitglieder der SPD und der Grünen<br />
Haushaltszahlen lesen und zu deuten wissen, bleibt nur ein<br />
Beweggrund für ihr absurdes politisches Theater übrig: Vor-<br />
Wahlkampf für die Kommunalwahl 2006 – getreu des Mottos<br />
„Schau her, Wähler, wir wollten ja das attraktive Bad, aber die<br />
anderen nicht....“<br />
Wollen SPD und Grüne bei dem wichtigen Bad-Thema von den<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong>n künftig noch ernst genommen werden, dann sollten<br />
beide Fraktionen derlei plump-durchsichtiges Sommertheater<br />
unterlassen und sich auf die konstruktive Sacharbeit<br />
beschränken.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 18. Juli 2005<br />
SPD ist für Kommunalwahlkampf gerüstet<br />
Programm für die Jahre 2006 bis 2011 verabschiedet / Bei der<br />
Kandidatenliste eine Doppelspitze<br />
Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> SPD hat nach intensiver Debatte im Stadtverband ihr<br />
Kommunalwahlprogramm 2006 bis 2011 auf den Weg gebracht. Sie<br />
ist damit bereits sehr früh – acht Monate vor der Wahl im<br />
März 2006 – gerüstet für die inhaltliche Auseinandersetzung mit der<br />
politischen Konkurrenz zu allen wichtigen Zukunftsfragen der Stadt.<br />
Unter Leitung des ..........<br />
Der Programmentwurf zur Kommunalwahl entstand, wie Marius Weiß<br />
berichtete, durch die Mitwirkung vieler Mitglieder. Weiß sieht die SPD<br />
hervorragend für den Wahlkampf aufgestellt:<br />
57
„Unser Ziel ist es, stärkste Kraft in der Stadtverordnetenversammlung<br />
zu werden.“<br />
Einig ist er sich mit Alfred Strauß, dem Fraktionschef der SPD, dass<br />
die Sozialdemokraten zu den entscheidenden politischen Fragen – von<br />
der Zukunft des <strong>Hallenbad</strong>es über die Veränderungen auf dem<br />
Kalmenhof-Gelände bis hin zu den Kindergartengebühren – die<br />
besseren Konzepte hätten.<br />
Im Rückblick auf die kürzliche Parlamentsdebatte unterstrich Strauß,<br />
dass man fürs <strong>Hallenbad</strong> viel Geld in die Hand nehmen müsse, um mit<br />
einer Attraktivierung mehr Besucher und damit mehr Einnahmen zu<br />
bekommen, damit auf diese Weise ein geringer städtischer<br />
Betriebskostenzuschuss erreicht werden. „Wir können also sehr wohl<br />
mit Geld umgehen“, versichert Strauß.<br />
Wie entwickelt sich ................<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 19. Juli 2005<br />
Rund um den Hexenturm<br />
Nur Außenbereich des Schwimmbades in Betrieb<br />
Unerfreuliche Nachricht für die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schwimmbadfreunde: In der<br />
nächsten Zeit kann nur das Außenbecken des Bades benutzt werden.<br />
Am vergangenen Wochenende entstand ein Schaden in der<br />
Belüftungsanlage des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong>es. Die Folge angesichts der<br />
fast tropischen Außentemperaturen waren unerträgliche Hitze in der<br />
Halle und eine un<strong>zum</strong>utbare Luftfeuchtigkeit.<br />
Die Schwimmmeister mussten handeln und schlossen den<br />
Innenbereich des Bades.<br />
Es werde eine Weile dauern, bis die technische Probleme behoben<br />
werden können, hieß es dazu aus dem <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rathaus, wo sich seit<br />
dem Wochenende die Anrufe und Beschwerden häuften. <strong>Eine</strong>n<br />
konkreten Zeitpunkt konnte die Verwaltung gestern noch nicht<br />
nennen.<br />
58
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 23. Juli 2005<br />
<strong>FWG</strong>: Wunschträume unbezahlbar<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Freie Wähler fordern zügige Bestandssanierung des<br />
<strong>Hallenbad</strong>es<br />
Nicht unwidersprochen von der <strong>FWG</strong> bleiben die Äußerungen der<br />
Grünen und der SPD in der letzten Stadtverordnetenversammlung<br />
<strong>zum</strong> Thema <strong>Hallenbad</strong>, wie auch in der IZ wiederholt wurde. „Wir<br />
glauben, dass in der heutigen Zeit Investitionen in Höhe von fast 15<br />
Millionen Euro<br />
Für ein einziges Projekt durch die Stadt <strong>Idstein</strong> zu stemmen ist,<br />
versucht die Wählerinnen und Wähler hinters Licht zu führen.“ Mit<br />
diesen Worten nimmt der stellvertretende <strong>FWG</strong>-Fraktionsvorsitzende<br />
Gerhard Dernbecher zur Haltung der beiden Fraktionen Stellung.<br />
Gerade SPD und Grüne müssten wissen, dass bei einem solchen<br />
finanziellen Gewaltakt nichts, aber auch gar nichts übrig bleibe für die<br />
vielen städtischen Aufgaben und Zuschussprogramme, auch im<br />
sozialen Bereich. „Schon heute kämpfen wir während der jährlichen<br />
Haushaltsberatungen um jeden Tausender und drehen und wenden<br />
dabei jede einzelne Haushaltsposition, ob im Bereich<br />
Kleinkinderbetreuung, Octopus, Kultur, Sport oder Kunst, um Gelder<br />
einzusparen“ , so Dernbecher.<br />
Der jährliche Zuschussbedarf des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong>es liegt nach<br />
Dernbechers Worten zur Zeit bei 440 000 Euro. Mit der angestrebten<br />
„Attraktivierung und Sanierung“ mit einem finanziellen<br />
Investitionsvolumen von 15 Millionen Euro würde dieser planmäßige<br />
Zuschussbedarf auf<br />
630 000 Euro steigen.<br />
Hier müsse man sich die Frage stellen, ob diese Ausweitung des<br />
vorhandenen Badebetriebes von den Nutzern und der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Bevölkerung gewollt sei. „Wir haben in Gesprächen erfahren, dass es<br />
den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>n wichtig ist, hier vor Ort ein Bad <strong>zum</strong> Schwimmen<br />
vorzufinden, das mit benutzerfreundlicheren Öffnungszeiten als bisher<br />
mehr Schwimmbadbesucher anziehen würde.“<br />
Daher bleibt die <strong>FWG</strong>-Fraktion bei der Haltung die Bestandssanierung<br />
umgehend in die Wege zu leiten und hierfür, wie vom Gutachter<br />
aufgezeigt, einen Betrag von ca. 1,5 Millionen Euro bereit zu stellen.<br />
Nach Ansicht der Freien Wähler war die zögerliche Haltung in der<br />
Stadtverordnetenversammlung in den letzten Jahren, sich klar <strong>zum</strong><br />
<strong>Hallenbad</strong> zu äußern, nicht sehr hilfreich. „Der Eiertanz Neubau oder<br />
Sanierung kostet uns mehrere hunderttausend Euro zusätzlich an<br />
Planungskosten, nimmt uns aber die Entscheidung für eine der beiden<br />
Varianten nicht ab.“ Wie wichtig eine sofortige, finanziell vertretbare<br />
59
Sanierung des <strong>Hallenbad</strong>es sei, zeigt nach den Worten des <strong>FWG</strong>-<br />
Mannes die momentane Schließung des Bades wegen der defekten<br />
Lüftungsanlage.<br />
Sehr hilfreich wäre in diesem Zusammenhang auch eine klare Haltung<br />
des Bürgermeisters. War es zu Beginn seiner Amtszeit das Modell des<br />
Investors Groll, gegen das er sich mit markanten Worten<br />
ausgesprochen hat, so war es danach sein Veto zu einem Neubau, den<br />
sich die Stadt <strong>Idstein</strong> nach seinen Worten wegen fehlender finanzieller<br />
Mittel nicht leisten konnte. Daher fordern die Freien Wähler alle<br />
Verantwortlichen auf, nicht weitere Wochen, Monate oder Jahre<br />
verstreichen zu lassen, um sich <strong>zum</strong> Erhalt des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong> zu<br />
bekennen.<br />
„Wenn es uns nicht umgehend gelingt, hier eine einheitliche Position<br />
zu finden, gebe ich den Grünen in dem Punkt Recht, dass unser Bad in<br />
absehbarer Zeit geschlossen werden muss, weil dringende<br />
Sanierungsarbeiten nicht mehr aufgeschoben werden können“, macht<br />
Dernbecher abschließend deutlich.<br />
Da aus der Sicht der freien Wähler keine Fraktion in der<br />
Stadtverordnetenversammlung ein Interesse an der Schließung des<br />
<strong>Hallenbad</strong>es haben kann, hoffen sie auf einen richtungsweisenden<br />
Beschluss nach den Sommerferien.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 23. Juli 2005<br />
Rund um den Hexenturm<br />
Freibad-Öffnungszeiten<br />
Die Öffnungszeiten für das Außenbecken, den Wasserspielgarten und<br />
die obere Liegewiese des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schwimmbades ändern sich<br />
während der Sommerferien vom 25. Juli bis 4. September.<br />
Geöffnet ist Dienstags bis Sonntags durchgehend von 9 bis 20 Uhr,<br />
Kassenschluss ist jeweils um<br />
19 Uhr. Montags bleibt das Bad geschlossen. Die Innenbecken des<br />
<strong>Hallenbad</strong>es sind auch weiterhin wegen technischer Defekte und<br />
Renovierungsarbeiten nicht nutzbar. Sobald sich die Situation ändert,<br />
will die Stadt <strong>Idstein</strong> die Öffentlichkeit informieren.<br />
Wer das Schwimmbad besuchen möchte, zahlt für die Tageskarte als<br />
Erwachsener drei Euro, als Jugendlicher 1,50 Euro. Zehnerkarten<br />
bekommen Erwachsene für 22,50 Euro, Jugendliche für<br />
10,50 Euro. Ermäßigte Zehnerkarten gibt es für Schwerbehinderte (60<br />
Prozent), arbeitslose, Sozialhilfeempfänger, Wehrpflichtige,<br />
Zivildienstleistende, Studenten und Schüler (über 16 Jahre) für 15<br />
60
Euro. Saisonkarten gibt es nicht. Kinder bis <strong>zum</strong> vollendeten dritten<br />
Lebensjahr zahlen keinen Eintritt.<br />
Einzelkarten sind nur im Schwimmbad zu haben, Zehnerkarten und<br />
Ermäßigungen im <strong>Hallenbad</strong> und im Fremdenverkehrsamt im<br />
Killingerhaus am König-Adolf-Platz, Tel. 06126 / 78215.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 03. August 2005<br />
„Gau“ fürs <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong><br />
Beheben technischer Mängel kostet viel Geld / Krum fordert<br />
Entscheidung<br />
Die Lüftungsanlage im <strong>Hallenbad</strong> hat, wie es Bürgermeister Krum<br />
formuliert, „die Grätsche gemacht“. Die Situation lässt sich mit<br />
wirtschaftlich vertretbarem Aufwand nicht durch eine Reparatur<br />
bereinigen, ist die niederschmetternde Auskunft der Fachleute, die in<br />
den letzten vierzehn Tagen die Technik unter die Lupe nahmen. Jetzt<br />
erwartet Krum eine schnelle Entscheidung der Stadtverordneten, ob<br />
das Bad saniert oder geschlossen wird.<br />
Für den Rathauschef ist der Defekt der Lüftungsanlage so etwas wie<br />
ein „Gau“ für’s <strong>Hallenbad</strong>. Die IZ hatte berichtet, dass mit dem<br />
Auftreten des Schadens an den heißen Juli-Tagen eine Luftfeuchtigkeit<br />
bis zu 95 Prozent im Bad herrschte – ein un<strong>zum</strong>utbarer und zugleich<br />
gesundheitsgefährdender Zustand, den die Verwaltung nicht tatenlos<br />
hinnehmen konnte. Also wurde der Innenbereich geschlossen.<br />
Es gibt mehrere Alternativen, um die Dinge wieder ins Lot zu bringen.<br />
„Man könnte die Lüftungsanlage wieder betriebsbereit machen, was 60<br />
000 Euro kosten würde“ , so Krum. Aber dabei sei ungewiss, ob das<br />
Gesundheitsamt mitspiele. Die 60 000 Euro wären außerdem eine<br />
„verlorene“ Investition, denn bei einer Sanierung oder einem Neubau<br />
des Bades könnte die alte Anlage nicht übernommen werden.<br />
<strong>Eine</strong> andere Möglichkeit sei es, eine neue Lüftungsanlage auf dem<br />
Dach zu installieren; das sei jedoch konstruktiv problematisch und<br />
könnte im schlimmsten Falle Undichtigkeiten nach sich ziehen.<br />
Kostenpunkt: 170 000 Euro.<br />
Zu den akuten Lüftungsproblemen gesellen sich die Mängel an der<br />
Heizungsanlage. „Wir haben keine Hoffnung, mit dem Heizkessel über<br />
den nächsten Winter zu kommen“ , berichtet der Bürgermeister. Zu<br />
allem Überfluss funktioniert auch die automatische Chlor-Technik seit<br />
einiger Zeit nicht mehr und muss von Hand betrieben werden.<br />
61
<strong>Eine</strong> Schließung des Bades und ein Abwarten aller weiteren<br />
Verfahrensgänge ist für Gerhard Krum keine praktikable Lösung.<br />
„Stilllegung gibt es nicht <strong>zum</strong> Nulltarif“ , klärt er auf. Monatlich<br />
müssen mit 11 000 Euro Kosten für Personal, Energie,<br />
Sicherungsmaßnahmen, Reinigung und andere Arbeiten gerechnet<br />
werden.<br />
Ungewiss wäre auch die Dauer einer Stilllegung. Das weitere<br />
Verfahren ist jedenfalls langwierig – da geht es um die Entscheidung<br />
über einen gemeinsamen Zweckverband für die Bäder <strong>Idstein</strong> und<br />
Geisenheim, um die Sicherung des jährlichen Kreiszuschusses von<br />
rund 380 000 Euro und um die Klärung der Frage, ob tatsächlich<br />
private, Investoren oder Betreiber mit im Boot sitzen werden, ganz zu<br />
schweigen von dem komplizierten und langwierigen<br />
ausschreibungsverfahren für dieses Modell einer so genannten „Public<br />
Private Partnership“ (PPP).<br />
Für realistisch hält Gerhard Krum den vom Magistrat vorgegebenen<br />
Weg, das Bad zu sanieren und in zwei Punkten – behindertengerechte<br />
Ausstattung, verbesserter Aufenthaltsbereich für Familien mit Kinder –<br />
zu attraktivieren. Die Möglichkeit, in Modulen die Einrichtung zu einem<br />
Familien- und Gesundheitsbad weiter auszubauen (Stichworte: Sauna,<br />
Wellness, Physiotherapie), bestehe auch weiterhin.<br />
Im Rathaus werden jetzt alle wichtigen Informationen und<br />
Stellungnahmen zusammengetragen, damit das Parlament eine klare<br />
Entscheidung treffen kann, ob das Bad geschlossen oder saniert wird.<br />
Noch offen ist es für den Bürgermeister, ob der<br />
Stadtverordnetenvorsteher zu einer Sondersitzung in der<br />
Sommerpause einlädt oder ob die nächste reguläre Sitzung Ende<br />
September genutzt wird.<br />
Der Außenbereich des Bades mit Liegewiese, Außenbecken und<br />
Kinderbereich bleibt vorerst weiter geöffnet. Beim Besuch von<br />
Familien mit Kinder erhalten die Mädchen und Jungen im alter bis zu<br />
vierzehn Jahren freien Eintritt.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 04. August 2005<br />
Bad: Jugendliche zahlen Eintritt<br />
Der Außenbereich des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bades mit Liegewiese, Außenbecken<br />
und Kinderbereich bleibt, wie gestern in der IZ gemeldet, weiterhin<br />
geöffnet. Allerdings erhalten Mädchen und Jungen bis 14 Jahre in<br />
Begleitung von Familienangehörigen keinen freien Eintritt. Wie die<br />
62
Stadt <strong>Idstein</strong> mitteilt, bezahlen aufgrund der Schließung des<br />
Innenbeckens Erwachsene nur zwei statt drei Euro und Jugendliche bis<br />
16 Jahren einen statt 1,50 Euro.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12. August 2005<br />
„Mehr als <strong>Hallenbad</strong>-Sanierung ist nicht drin“<br />
Zarda: Keine Höhenflüge ins Wolkenkuckucksheim / CDU-<br />
Fraktion legt Berichtsantrag vor<br />
Die CDU fordert – vor dem Hintergrund des Zusammenbruchs der<br />
Lüftungstechnik im <strong>Hallenbad</strong> und der Schließung des Innenbereiches<br />
– den Magistrat auf, die aktuellen Fakten vorzulegen und eine schnelle<br />
Entscheidung <strong>zum</strong> Weiterbetrieb vorzubereiten. Anhand eines<br />
detaillierten Fragenkataloges will die CDU wissen, mit welchen Kosten<br />
der Wiederherstellung der Betriebsbereitschaft konkret zu rechnen ist.<br />
„Ein Neubau des <strong>Hallenbad</strong>es für 15 Millionen, wie ihn Rot und Grün<br />
wünschen, steht angesichts der Haushaltslage überhaupt nicht zur<br />
Debatte“, stellt der Fraktionsvorsitzende Thomas Zarda klar.<br />
„Wir werden froh sein müssen, wenn wir einen Weiterbetrieb<br />
hinbekommen.“ Angesichts der Verschuldung <strong>Idstein</strong>s und der auch<br />
auf absehbare Zeit unausgeglichenen Haushalte sei eine Variante „Vier<br />
plus Freibad“, wie sie die SPD fordere, jenseits der Wirklichkeit. Wie<br />
berichtet, fordert die SPD alle vier vom Fachbüro Keinemann<br />
vorgeschlagenen Bauabschnitte – neben dem Ausbau des <strong>Hallenbad</strong>es<br />
also noch eine Saunalandschaft, Solebad und Wellnessbereich – und<br />
zusätzlich ein<br />
25-Meter-Freibecken.<br />
Zum jetzigen Zeitpunkt müsse der Magistrat darlegen, mit welchen<br />
Kosten für eine Reparatur zu rechnen sei und ob sich die notwendigen<br />
Maßnahmen in eine spätere größere Lösung einbinden ließen. Ferner<br />
sei vor einem Beschluss darzulegen, wie sich der Kreis künftig an der<br />
Finanzierung des Bades beteiligen werde.<br />
Außerdem will die CDU erfahren, ob mittlerweile ernst zu nehmende<br />
und bezifferbare Angebote für eine öffentlichprivate Partnerschaft<br />
(PPP) vorlägen. Der Bürgermeister spreche immer von Interessenten,<br />
bisher liege aber nichts Greifbares auf dem Tisch. „Mit dem Partner<br />
Groll war die<br />
PPP-Lösung 2001 ja beinahe in trockenen Tüchern. Durch die<br />
unsägliche Schwimmteich-Diskussion und die Unterschriftensammlung<br />
gegen eine solche ´Public Private Partnership` wurde Groll vergrault.<br />
Wir hätten sonst heute ein Bad auf der Höhe der Zeit, inklusive<br />
Wellness und Sauna und zusätzlich einem Hotel“, erinnert Zarda an<br />
den Verlauf.<br />
63
Zarda stellt in wesentlichen Fragen seiner Fraktion:<br />
Gibt es Chancen für eine private Beteiligung?<br />
In welchem Maße beteiligt sich der Kreis an Erhalt und<br />
Betrieb?<br />
Welche kurzfristigen Reparaturen sind nötig und was kosten<br />
sie?<br />
Wie soll der Badebetrieb wirtschaftlicher dargestellt werden?<br />
„Zu diesen Fragen brauchen wir Auskünfte aus dem Rathaus und dann<br />
muss entschieden<br />
werden – nach unserer Vorstellung noch in diesem Jahr.“<br />
„Nach Lage der Dinge werden wir froh sein müssen, wenn wir unser<br />
<strong>Hallenbad</strong> überhaupt wieder öffnen können“, so Zarda. Die CDU<br />
schließe zwar kleinere Verbesserungen – Kleinkind-Bereich, Mutter-<br />
Kind-Baden, Behindertengerechtigkeit – nicht aus, sehe aber die<br />
Chancen zu einer „großen Lösung“ skeptisch. „Wahrscheinlich wird viel<br />
mehr als eine durchgreifende Sanierung des Bades nicht drin sein.<br />
„Die CDU rechnet auf der Basis des ersten Keinemann-Gutachtens mit<br />
schätzungsweise bis zu zwei Millionen Euro für Heizungs- und<br />
Lüftungsanlage, Reparaturen im Innenbereich, Brandschutz, Dach und<br />
allenfalls kleinere Umbauten. „Und das ist eigentlich schon mehr, als<br />
wir uns leisten können,“ so Zarda.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16. August 2005<br />
SPD: Für das Bad auch Attraktionen<br />
Instandsetzung allein ändere nichts an Zuschuss<br />
Als „Versuch der Volksverdummung“ bezeichnet Alfred Strauß, SPD-<br />
Fraktionsvorsitzender in <strong>Idstein</strong>s Stadtverordnetenversammlung, die<br />
Äußerungen seines CDU-Kollegen zu den notwendigen Schritten, die<br />
im Interesse der Bevölkerung und des „Stadtsäckels“ beim <strong>Hallenbad</strong><br />
gegangen werden müssten.<br />
Klar sei für die SPD, dass umgehend Maßnahmen zur<br />
Wiederinbetriebnahme des <strong>Hallenbad</strong>es umgesetzt werden müssten.<br />
Allerdings müsste bereits hierbei die Attraktivierung berücksichtigt<br />
werden. Alfred Strauß: „Alle Gutachten <strong>zum</strong> <strong>Hallenbad</strong> sagen aus,<br />
dass die Instandsetzung des derzeitigen Angebotes nichts an dem<br />
hohen Betriebskostenzuschuss zur Aufrechterhaltung des Badebetriebs<br />
ändern wird. Nur die Schaffung zusätzlicher Angebote wird dazu<br />
führen, auch da sind sich die Gutachter einig, dass das <strong>Hallenbad</strong> als<br />
Schwimmangebot für Schulen, Senioren, Vereine und sonstige<br />
64
Interessierte zukünftig kostengünstiger und damit dauerhaft betrieben<br />
werden kann.“<br />
Der SPD-Fraktionsvorsitzende ist verwundert darüber, dass diese klare<br />
Aussage der Gutachter von der CDU anscheinend nicht gelesen oder<br />
verstanden worden seien. Strauß: „Wer den Schwimmbetrieb aufrecht<br />
erhalten will kommt gar nicht umhin, auch denjenigen, die nicht nur<br />
schwimmen wollen, zusätzlich attraktive Angebote zu schaffen.<br />
Niemand wird gezwungen sein, das Saunaangebot wahrzunehmen.<br />
Doch diejenigen, die auch die Sauna, das Solebad oder den<br />
Wellnessbereich nutzen werden, tragen dazu bei, dass die<br />
gesundheitsbewussten Bürger auch weiterhin kostengünstig ihre<br />
Bahnen im <strong>Hallenbad</strong> ziehen können.“<br />
Für „völlig daneben“ hält Alfred Strauß die angeblich vergleichenden<br />
Äußerungen seines CDU-Kollegen zu einer möglichen öffentlichprivaten-Partnerschaft<br />
(PPP) mit dem vor vier Jahren interessierten<br />
privaten Investor Groll. Der habe seinerzeit erwartet, dass die Stadt<br />
ihm das <strong>Hallenbad</strong> für einen Euro überlässt, jährlich einen hohen<br />
Betriebskostenzuschuss zahlt, dem beabsichtigten Tagungshotel einen<br />
großen Parkplatz baut und zudem kostenloses Wasser für den<br />
Badebetrieb liefert. Das wäre kein public privat partnership (PPP)<br />
gewesen, sondern nur die Verlagerung eines privaten Geschäftsrisikos<br />
auf die öffentliche Hand. <strong>Eine</strong> wahre Partnerschaft bedeute, dass alle<br />
Höhen und Tiefen gemeinsam durchschritten werden und nicht ein<br />
Partner immer im Trockenen sitzt, selbst wenn es regnet“, so Alfred<br />
Strauß.<br />
Kein Verständnis hat die SPD-Stadtverordnetenfraktion zur CDU-<br />
Position zu einem größeren und damit attraktiveren<br />
Außenschwimmbecken. Aus Sicht der Sozialdemokraten müssten<br />
eigentlich alle Stadtverordneten wissen, dass alljährlich im Sommer<br />
ein größerer Außenschwimmbereich gewünscht wird. „Wenn die CDU<br />
schon den durch Bürgermeister Krum gewünschten Schwimmteich<br />
verhindert hat, sollte sie <strong>zum</strong>indest einem größeren Becken im<br />
Außenbereich des <strong>Hallenbad</strong>es nicht entgegen stehen.“<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 18. August 2005<br />
CDU weist Vorwurf der Verdummung zurück<br />
Zarda: Zur Schwimmteich-Idee kein Antrag<br />
Den in der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung geäußerten SPD-Vorwurf, die CDU<br />
betreibe „Volksverdummung“ in Sachen <strong>Hallenbad</strong>, weist der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
CDU-Fraktionsvorsitzende Thomas Zarda zurück.<br />
65
„Möglicherweise glaubt ja die SPD, dass sich das Volk verdummen<br />
lasse. Manchmal habe ich den Eindruck, einigen SPD-Politikern wäre<br />
das sogar ganz recht, wenn sie unbezahlbare Vorschläge machen.“<br />
Die CDU sei jedenfalls davon überzeugt, dass Volk und Wähler sehr<br />
gut wüssten, was machbar und was nur Schaumschlägerei sei. „Die<br />
Leute sind viel zu klug, „als dass sie sich von irgend jemanden<br />
verdummen ließen,“ ist Zarda zuversichtlich.<br />
„Auf jeden Fall werden wir uns dafür einsetzen, dass das <strong>Hallenbad</strong><br />
wieder in einen betriebsbereiten Zustand versetzt wird“, schaut die<br />
CDU nach vorn. Mehr sei, so befürchte die CDU, jetzt eben nicht<br />
bezahlbar. Im übrigen wäre die seinerzeitige Zusammenarbeit der<br />
Firma Groll lupenrein eine öffentlich-private Partnerschaft gewesen.<br />
„Die Stadt <strong>Idstein</strong> hätte einen jährlichen fixen Zuschuss gezahlt und<br />
hätte dafür von der Firma Groll ein stets betriebsbereites <strong>Hallenbad</strong><br />
bekommen, zu vertraglich vereinbarten Eintrittspreisen von damals<br />
acht Mark oder vier Euro.“ Der Bau oder Umbau und vor allem der<br />
Betrieb wären seitens des privaten Unternehmens erfolgt. Und genau<br />
das, was sich die SPD mit ihrer Mammutlösung wünsche – die<br />
Quersubventionierung des Familienbades durch ein Erlebnisbad mit<br />
Sauna und Wellness – wäre in Verantwortung des Privaten geschehen.<br />
Im übrigen fragt Zarda, wann die CDU Gerhard Krums Schwimmteich<br />
verhindert habe. „Es gab weder seitens des Bürgermeisters noch von<br />
Seiten der SPD je einen konkreten Antrag zu einem Schwimmteich,<br />
den wir hätten ablehnen können. Der Schwimmteich war gleich nach<br />
der Bürgermeisterwahl kein Thema mehr und ist nicht einmal<br />
drittklassig beerdigt worden.“ Nicht einmal der winterliche Beschluss<br />
der vier SPD-Vorsitzenden aus Hünstetten, <strong>Idstein</strong>, Niedernhausen<br />
und Waldems, die Schwimmteich-Idee erneut aufzuwärmen, habe in<br />
irgendeinem der vier Stadt- oder Gemeindeparlamente zu einem<br />
Antrag geführt. Vielleicht beweise dies am augenfälligsten, wie ernst<br />
dieser Vorschlag selbst seitens der SPD genommen wird. Der<br />
Bürgermeister sei jedenfalls nicht gerade als energischer Verfechter<br />
seiner eigenen Wahlkampfidee aufgetreten. „Würde die SPD<br />
tatsächlich einen Schwimmteich wollen, so hätte sie vier Jahre Zeit<br />
gehabt, mit dem Bohren dicker Bretter anzufangen.“<br />
66
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 19. August 2005<br />
„Schwimmer sitzen auf dem Trockenen“<br />
Badegäste sprechen über ihre Wünsche und Hoffnungen in<br />
Sachen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong><br />
Nur sanieren und auf finanziell bessere Zeiten warten? Oder<br />
doch viel Geld in die Hand nehmen für eine große Lösung mit<br />
Sauna, Wellnessbereich und Gastronomie? In den Parteien<br />
gehen die Meinungen über die Zukunft des <strong>Hallenbad</strong>es weit<br />
auseinander.<br />
Jetzt hat sich die Situation, nach dem Totalausfall der Klimaanlage<br />
und dem Schließen des Bades, noch verschärft. Die IZ hat die wenigen<br />
verbliebenen Schwimmer befragt. Was erwarten sie von ihrem Bad?<br />
„Wir brauchen nur ein Becken <strong>zum</strong> Schwimmen“, erklärt Janna Wahl,<br />
die fast jeden Morgen ihre Runden im kleinen Außenbecken dreht. Die<br />
langjährige Nutzerin des <strong>Hallenbad</strong>es ist verärgert über den schon<br />
traditionellen Streit über das Schicksal der Anlage. <strong>Eine</strong>n ähnlichen<br />
Standpunkt vertreten auch Erika Steinberger und Irma Brendel: „Das<br />
viele Hin- und Her bringt nur Ärger. Das sehen wir ja nun an den<br />
geschlossenen Türen des <strong>Hallenbad</strong>es“, meinen die beiden Frauen.<br />
Sicherlich sei auch ein Wellness-Bereich nicht zu verachten, das<br />
Hauptaugenmerk der Nutzer lige aber ihrer Meinung nach lediglich auf<br />
einem Bassin voller Wasser: „Wir möchten einfach wieder ungestört<br />
schwimmen können.“<br />
„Ein Spaßbad wäre bestimmt zu teuer und geht vielleicht auch an den<br />
Interesse der künftigen Nutzer vorbei“, so Gerd Schmitt. Er denke da<br />
beispielweise an Schulschwimmkurse oder die Aktivitäten der DLRG.<br />
Gisela Kegler vertritt eine ähnliche Meinung. „Natürlich wäre ein<br />
größeres Außenbecken auch nicht zu verachten“, erklärt die<br />
Schwimmerin mit Blick auf das überschaubare Bassin, in dem die<br />
Gruppe ihre Bahnen schwimmt.<br />
„Wellness und Sauna unter dem Dach des <strong>Hallenbad</strong>es würde ich<br />
selbst sehr begrüßen“, überlegt Julia Steinbrecher. Doch führe dies<br />
sicherlich auch zu einer deutlichen Erhöhung der Eintrittspreise:<br />
„Ob sich besonders Rentner oder auch junge Familien den Badespaß<br />
dann noch leisten könnten?“<br />
„Definitiv brauchen wir weder ein Erlebnis- noch ein Wellnessbad“,<br />
erklärt Schwimmmeister Heinz Schäfer. Lediglich ein funktionierendes<br />
<strong>Hallenbad</strong> sei für die vielen Freizeitschwimmer sowie die<br />
unterschiedlichen Schulen des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Landes, deren Schüler oft erst<br />
im Schulsport das Schwimmen erlernten, von unschätzbarem Wert.<br />
Der Leiter des Bereiches Schulschwimmen der Limesschule kann den<br />
67
ewigen Streit um „sein“ Bad nicht verstehen. „Nur will jahrelang nichts<br />
passiert ist, sitzen rund 1000 DLRG-Mitglieder und nach den Ferien<br />
auch eine große Zahl Schüler auf dem Trockenen“, empört sich<br />
Schäfer.<br />
Fazit: Nach jahrelangem Streit lieber kleine Brötchen backen,<br />
Hauptsache das Bad wird nicht stillgelegt. Bürgermeister Gerhard<br />
Krum hat mit Blick auf die Misere im Himmelsbornweg eine schnelle<br />
Entscheidung des Parlamentes gefordert. Ob ihm die Fraktionen<br />
diesen Gefallen tun?<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 23. August 2005<br />
Im Blickpunkt<br />
Thema <strong>Hallenbad</strong>-Sanierung<br />
Der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt <strong>Idstein</strong> wird sich in einer<br />
Sitzung unmittelbar nach den Sommerferien ausschließlich mit den<br />
<strong>Hallenbad</strong>-Problemen beschäftigen.<br />
Der stellvertretende Vorsitzende Peter Piaskowski (CDU) hat die<br />
Ausschussmitglieder für Donnerstag, 8. September, eingeladen. Die<br />
Stadtverordneten werden sich dann mit der Frage zu befassen haben,<br />
wie sie auf die im Juli eingetretenen Schäden in der Lüftungsanlage<br />
reagieren sollen. Außerdem liegt an diesem Abend auch der<br />
Berichtsantrag der CDU-Fraktion auf dem Tisch, in dem die Union die<br />
Vorlage aller Fakten zur Situation fordert.<br />
Die Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses ist öffentlich. Sie<br />
beginnt am 8. September<br />
um 18.30 Uhr, allerdings nicht wie sonst üblich im Alten Amtsgericht<br />
in der Schlossgasse, sondern in Saal 3 der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadthalle.<br />
68
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 02. September 2005<br />
DLRG: Die Politiker sollen zu Potte kommen<br />
Vereinsarbeit wird immer schwieriger / „Schritte für die erste<br />
Bauphase einleiten“ / Unterschriften als Entscheidungshilfe<br />
„Hören Sie auf mit Vorwürfen und kommen Sie endlich zu Potte!“<br />
Diese unmissverständliche Ansage an die heimischen<br />
Kommunalpolitiker kommt von der DLRG-Ortsgruppe <strong>Idstein</strong>; DIE MIT<br />
Blick auf die nächste Ausschusssitzung <strong>zum</strong> Thema <strong>Hallenbad</strong> den<br />
Versuch unternimmt, die Parteien zur Entscheidung zugunsten einer<br />
Einleitung der ersten Bauphase zu bewegen.<br />
Die DLRG sei der zweitgrößte Verein in <strong>Idstein</strong> und lehre nun schon<br />
seit mehr als 35 Jahren allmontaglich im <strong>Hallenbad</strong> bis zu 350 Kindern<br />
und Jugendlichen das Schwimmen.<br />
Das <strong>Hallenbad</strong> ermögliche darüber hinaus allen schulen in der<br />
Umgebung den Schwimmunterricht: „Es hat in den vergangenen<br />
Jahrzehnten wohl kaum ein Kind die Schule als Nichtschwimmer<br />
verlassen“, so DLRG-Vorsitzende Christiane Bossong über die<br />
Bedeutung des <strong>Hallenbad</strong>es.<br />
Der Trend zur Schließung vieler Sportbäder und zur Eröffnung von<br />
Spaßbädern werde dagegen dem Anspruch der schulischen<br />
Schwimmausbildung nicht gerecht und führe dazu, dass die<br />
Schwimmausbildung sinkt und mehr Menschen ertrinken, lautet die<br />
sorge der DLRG. Die Politik trage hier einen Teil der Verantwortung<br />
mit.<br />
Wegen der seit Jahren ausstehenden politischen Entscheidungen<br />
befürchtet die DLRG einhergehend mit dem Fehlen von<br />
Schwimmbecken auch den Verlust ihrer Vereinsgrundlagen.<br />
„Momentan kann das <strong>Hallenbad</strong> für die Aktivitäten des Vereins mit<br />
über 1000 Mitgliedern nicht genutzt werden“, erklärt die DLRG. „Von<br />
allen Ansprechpartnern der Stadt ist niemand in der Lage, der DLRG<br />
Auskünfte über eine etwaige Möglichkeit zur Fortsetzung seiner<br />
Vereinsarbeit zu erteilen.“<br />
Stattdessen würden einzelne Kommunalpolitiker der DLRG Schuld<br />
zuweisen dafür, dass <strong>Idstein</strong> noch nicht über eine moderne<br />
Einrichtung verfüge. „Wir legen Wert auf die Klarstellung, dass die<br />
Initiative damals vereinsunabhängig von einzelnen Bürgern ins Leben<br />
gerufen wurde“, erklärt die Ortsgruppe.<br />
„Viele DLRG-Mitglieder haben allerdings diese Bürgerinitiative<br />
unterstützt und es kam zu einer Unterschriftenaktion mit dem bekannt<br />
deutlichen Ergebnis von 3500 Stimmen für den Erhalt des<br />
<strong>Hallenbad</strong>es.“<br />
69
Der Verein bittet, dieses Ergebnis als Entscheidungshilfe zu nutzen.<br />
Spätestens seit dem letzten Gutachten dürfte der Schritt zu den<br />
Vorbereitungen <strong>zum</strong>indest der ersten Bauphase nicht so schwer sein:<br />
„Die Entscheidungen für die Phasen 2 bis 4 stehen doch auf einem<br />
ganz anderen Blatt.“<br />
Bei einer Entscheidung zur Fortführung des <strong>Hallenbad</strong>es sichert die<br />
DLRG der Stadt weiterhin Unterstützung zu. Immerhin trage die DLRG<br />
seit Jahren dazu bei, dass der öffentliche Badebetrieb überhaupt<br />
möglich sei: „Schließlich wird seit Jahren über die DLRG oft durch<br />
ehrenamtliche Einsatzstunden der Mangel an städtischem<br />
Badeaufsichtspersonal kompensiert.“<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 08. September 2005<br />
<strong>Hallenbad</strong>: Appell für mehr Fairness<br />
Dr. Walter Wallmann nimmt Parlamentskollegen gegen DLRG-<br />
Vorwürfe in Schutz<br />
Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverordnetenvorsteher Dr. Walter Wallmann<br />
(CDU) meldet sich in der Diskussion über die Zukunft des<br />
<strong>Hallenbad</strong>es zu Wort. Wallmann nimmt seine<br />
Parlamentskollegen gegen die in der IZ veröffentlichten<br />
Vorhaltungen der DLRG in Schutz.<br />
Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> DLRG fordert, dass „die Politiker ihre gegenseitigen<br />
Vorwürfe stoppen und beim <strong>Hallenbad</strong> endlich zu Potte kommen.“ Die<br />
Lebensretter verdeutlichten in der IZ, dass die Vereinsarbeit vor dem<br />
Hintergrund des miserablen <strong>Hallenbad</strong>zustandes immer schwieriger<br />
werde und die Schritte für die erste Bauphase deshalb unverzüglich<br />
eingeleitet werden müssten.<br />
„Tatsache ist, dass alle Fraktionen in den Diskussionen immer wieder<br />
auf das Schul- und Vereinsschwimmen hingewiesen haben. Alle<br />
Stadtverordneten wollen, dass Lösungen erzielt werden, die gerade<br />
diese Zielgruppen berücksichtigen“, entgegnet Wallmann den<br />
Vorwürfen. Vor diesem Hintergrund sei es wenig hilfreich, wenn die<br />
DLRG behaupte, dass die Politik einen Teil der Verantwortung dafür<br />
mittrage, dass der Trend zu Spaßbädern oder die Schließung von<br />
Sportbädern zu geringerer Schwimmausbildung und damit <strong>zum</strong><br />
Ertrinken von mehr Menschen führe. Bedauerlicherweise sei die<br />
Diskussion offenbar an einem Punkt angelangt, wo mehr emotional<br />
statt rational argumentiert werde.<br />
70
„Alle Fraktionen setzen sich intensiv mit den Fragen der<br />
<strong>Hallenbad</strong>sanierung oder eines alternativen Neubaus auseinander. Die<br />
Diskussion ist angesichts verschiedener Optionen und angesichts<br />
unserer Haushaltslage nicht immer einfach, aber alle bemühen sich.<br />
Mit simplen Sprüchen wie, die Politiker sollen zu Potte kommen` ist es<br />
da leider nicht getan.“<br />
Aufgabe einer verantwortungsvollen Politik sei es, die Sachverhalte<br />
zur Kenntnis zu nehmen, die unterschiedlichen Interessen abzuwägen<br />
und dann im Interesse vieler zu entscheiden. Dies sei für die Politik<br />
aber letztlich nur dann möglich, wenn man die Fragen der<br />
Finanzierung beantworten könne.<br />
„Alle Interessierten wissen, dass immer wieder von der<br />
Zusammenarbeit mit privaten Investoren im Zusammenhang mit dem<br />
<strong>Hallenbad</strong> gesprochen wird. Dabei fällt es naturgemäß einigen<br />
Stadtverordneten schwer, sich für diese Option zu entscheiden, wenn<br />
man weder weiß, was konkret diese potenziellen Investoren wollen,<br />
wer diese potenzielle Investoren tatsächlich sind, noch welche Folgen<br />
diese Zusammenarbeit haben wird etwa im Hinblick auf das Schul-<br />
und Vereinsschwimmen oder auf die Gestaltung der Eintrittspreise.“<br />
Wallmann ist der Ansicht, dass die Stadtverordneten bisher sehr<br />
sachlich und insgesamt auch fair über die Frage des <strong>Hallenbad</strong>es<br />
diskutiert haben. Er hat bei allen Fraktionen, wenn auch mit<br />
unterschiedlichen Ansätzen, das Bemühen erkannt, zu<br />
Lösungsansätzen zu kommen. Wenn auch die Bandbreite recht<br />
ausgedehnt sei, so wollten alle Fraktionen den Erhalt eines<br />
<strong>Hallenbad</strong>es in <strong>Idstein</strong>.<br />
Nach Wallmanns Verständnis kann es daher nicht bedeuten, dass<br />
immer diejenigen recht haben, die einen großen Verein und damit eine<br />
große Lobby – also Eigeninteressen – vertreten oder aber diejenigen,<br />
die sich am lautesten artikulierten.<br />
„Schließlich kann auch die DLRG nicht für alle Bedürfnisse der<br />
Bevölkerung sprechen und die DLRG kann leider auch keine weiter<br />
führenden Aussagen dazu machen, wie angesichts der dramatischen<br />
Haushaltsentwicklung die verschiedenen Lösungsansätze finanziert<br />
werden können“, sieht es der Stadtverordnetenvorsteher.<br />
„Bei allem Verständnis für die Interessen der DLRG und der<br />
Schwimmer überhaupt, bitte ich deswegen um faire Beiträge in dieser<br />
nicht leichten Diskussion.<br />
Natürlich kann und soll sich die DLRG in den Prozess einbringen, aber<br />
es ist nicht hinnehmbar, den Kommunalpolitikern wieder einmal<br />
einfach den Schwarzen Peter zuzuschieben“, appelliert Wallmann an<br />
die DLRG-Verantwortlichen.<br />
71
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 08. September 2005<br />
Badthema heute im Ausschuss<br />
Die Mitglieder des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Haupt- und Finanzausschusses tagen am<br />
heutigen Donnerstag, 8. September, ab 18.30 Uhr in öffentlicher<br />
Sitzung im Saal drei der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadthalle. Dazu sind alle<br />
interessierten Bürger herzlich eingeladen.<br />
Die beiden wichtigsten Tagesordnungspunkte haben die Sanierung des<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong>es und einen Berichtsantrag der CDU-Fraktion <strong>zum</strong><br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong> <strong>zum</strong> Inhalt.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 09. September 2005<br />
Eltern fordern Erhalt des <strong>Hallenbad</strong>es<br />
Schulbeiräte setzen sich für zügige Sanierung ein / Offener<br />
Brief an die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Politiker<br />
„Wir protestieren gegen eine eventuelle Schließung des<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schwimmbades!“ Der Elternbeirat der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Taubenbergschule macht beim Thema <strong>Hallenbad</strong> mobil und<br />
schickt seine Protestschreiben an alle <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Parteien, die<br />
Belegschaft des <strong>Hallenbad</strong>es und an Bürgermeister Gerhard<br />
Krum.<br />
Zahlreiche Beiräte anderer Schulen haben sich diesem offenen Brief<br />
angeschlossen.<br />
„Bewegung hat eine erhebliche Bedeutung für die motorische,<br />
kognitive, emotionale und soziale Entwicklung der Kinder und<br />
Jugendlichen. Studien belegen, dass es notwendig ist, mehr Bewegung<br />
in das schulische Lernen und Leben zu integrieren. Andere Statistiken<br />
belegen den Trend, dass die Kinder durch Bewegungsmangel immer<br />
dicker und unsportlicher werden. Um so mehr sollte ihnen die<br />
Möglichkeit erhalten bleiben, sich in der Schulzeit auch körperlich zu<br />
ertüchtigen“, heißt es in dem offenen Brief.<br />
Schwimmen gelte in diesem Rahmen als eine der gesündesten<br />
Sportarten überhaupt. „Wir Eltern sind sehr froh dass unsere Kinder<br />
im Sportunterricht die Gelegenheit haben Schwimmen zu lernen und<br />
Schwimmprüfungen abzulegen. Bislang konnten alle Kinder nach<br />
Beendigung ihrer Grundschulzeit sicher sein, schwimmen zu können.<br />
Wir alle hoffen, dass dies auch weiterhin von allen<br />
Grundschulenkindern <strong>Idstein</strong>s und Umgebung gesagt werden kann.“<br />
72
Aber auch die Schüler und Schülerinnen der weiterführenden Schulen<br />
nutzen bislang ausgiebig die Möglichkeit zu schwimmen und so ihre<br />
Schwimmfähigkeiten und Sicherheit weiter auszubauen. In den<br />
Schulen sind 2 bis 3 Sportstunden pro Woche laut Stundentafel<br />
vorgesehen und der Schwimmunterricht stelle einen elementaren<br />
Bestandteil dar. „Würde das Schwimmbad geschlossen, müsste dieser<br />
Sportunterricht bei den betroffenen Klassen mangels Raumkapazitäten<br />
(Sporthallen) ersatzlos gestrichen werden.“<br />
Aus Sicht der Eltern ist die Erhaltung des Schwimmbades als Sport-<br />
und Familienbades von großer Wichtigkeit. Durch die Umwandlung in<br />
ein Spaßbad werden die Möglichkeiten der allgemeinen Nutzung des<br />
Schwimmbades für Schule und Familie eingeschränkt. In <strong>Idstein</strong> sei<br />
bisher ein täglicher Besuch oder Kurzschwimmen als Breitensport für<br />
jedermann bezahlbar. Spaßbäder, die man nur für besondere<br />
Gelegenheiten aufsuche, seien dagegen sehr teuer und der sportliche<br />
Aspekt ist eher zweitrangig.<br />
„Bitte bedenken Sie, dass unser Schwimmbad im Umkreis das einzige<br />
<strong>Hallenbad</strong> ist. Setzen Sie sich für eine baldige Instandhaltung im<br />
Interesse unserer Schüler ein. Nehmen Sie unseren Kindern nicht<br />
diese Möglichkeit. Erhalten Sie das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schwimmbad!“<br />
appellieren die Eltern an die Verantwortlichen.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 10. September 2005<br />
Klares Bekenntnis zur <strong>Hallenbad</strong>sanierung<br />
HFA-Mehrheit für einige zusätzliche Verbesserungen / PPP-<br />
Modell spielt keine Rolle mehr<br />
Das <strong>Hallenbad</strong> wird saniert, daran hat der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Haupt- und<br />
Finanzausschuss keinen Zweifel gelassen. Auch einzelne<br />
Maßnahmen zur Erhöhung der Attraktivität des Bades wurden<br />
befürwortet – allerdings bleibt ungewiss, ob diese zusätzlichen<br />
Verbesserungen die Entscheidung im Parlament Ende<br />
September überstehen.<br />
Über 50 Besucher verfolgten eine Debatte, die sich über fast drei<br />
Stunden hinzog. „Wir haben kein Geld, sind aber <strong>zum</strong> Handeln<br />
gezwungen“, dankte Bürgermeister Gerhard Krum allen<br />
Stadtverordneten für die Einsicht, dass am Grundsatz der Erhaltung<br />
des Bades festgehalten werde. Dass dieser Grundsatz aber durchaus<br />
als eine Gratwanderung empfunden wird, unterstreichen die CDU-<br />
Politiker Dr. Walter Wallmann und Thomas Zarda mit ihrer<br />
unwidersprochenen These:<br />
„Hätten wir kein <strong>Hallenbad</strong>, dann würden wir jetzt auch keins bauen.“<br />
73
Die Bandbreite der vorgeschlagenen Investitionen – von der einfachen<br />
Sanierung bis hin zur Abrundung mit Sauna und Wellness – reichte von<br />
rund 1,2 bis knapp 11,2 Millionen (netto, ohne Steuern), wobei sich in<br />
der Aussprache Peter Gallfuß (<strong>FWG</strong>) als besonders hartnäckiger<br />
Verteidiger einer Sparversion erwies.<br />
Auch wenn es in der CDU unterschiedliche Positionen gab über die<br />
Frage der Notwendigkeit eines neuen Kleinkinderbereichs, so erwies<br />
sich die Fraktionsmehrheit doch als harter Verfechter einer von Ernst<br />
Garkisch präsentierten Sanierungslösung ohne zusätzliche<br />
Attraktivierungen. „Wir müssen Wünschenswertes abstreichen“,<br />
konnte sich Fraktionschef Thomas Zarda ebenfalls nicht mit dem vom<br />
Magistrat empfohlenen ersten Bauabschnitt (netto 5,4 Millionen Euro)<br />
anfreunden. Für ihn bildet die notwendige Sanierung einschließlich<br />
eines behindertengerecht veränderten Eingangsbereiches – geschätzte<br />
4,6 Millionen netto – die Obergrenze des Machbaren.<br />
Die alte SPD-Position, dass die Stadt <strong>Idstein</strong> für die Bauabschnitte 1<br />
bis 4 viel Geld in die Hand nehmen sollte, um dann dank erhöhter<br />
Besucherzahlen und verbesserter Einnahmen in der Bilanz zu einem<br />
geringeren jährlichen städtischen Zuschuss zu gelangen, hielt<br />
Fraktionssprecher Alfred Strauß zwar weiterhin für richtig. Er sah aber<br />
keine Chance für eine Mehrheit und sprach sich deshalb für die<br />
Magistratsempfehlung (1. Bauabschnitt) aus, der die Option für<br />
spätere Module offen hält, und empfahl zusätzlich die Schaffung eines<br />
neuen Außenbeckens von 25x12 Metern. Dieser Vorschlag bekam in<br />
der Schluss-Abstimmung ebenso wenig eine Mehrheit wie die <strong>FWG</strong>-<br />
Empfehlung,<br />
rund 2,5 Millionen Euro für eine absolute Minimal-Sanierung<br />
vorzusehen.<br />
Die Entscheidung fiel zwischen der Magistratsvorlage und der um rund<br />
800 000 bis 900 000 Euro günstigeren abgespeckten CDU-Variante.<br />
Das Ergebnis war, dass sich fünf Stadtverordnete für die<br />
Magistratsvorlage und vier für die CDU-Lösung aussprachen (bei drei<br />
Enthaltungen). Ob diese selten praktizierte Alternativ-Abstimmung<br />
auch in der Stadtverordnetensitzung angewendet werden wird,<br />
erscheint eher unwahrscheinlich, so dass völlig offen ist, wie über die<br />
dann einzeln zur Abstimmung gestellten Vorschläge befunden wird.<br />
Verabschiedet hat sich der HFA von einer alternativen Nebau-<br />
Ausschreibung. Auch das Privatisierungs-Modell (PPP) ist so gut wie<br />
sicher vom Tisch, auch wenn zunächst nur vom „Zurückstellen der<br />
PPP-Überlegungen“ die Rede ist.<br />
Weitergeführt werden die Verhandlungen mit dem Kreis über die<br />
Thematik „Zweckverband mit dem Rheingau-Bad“. Ein entschiedener<br />
Gegner eines solchen Verbandes ist FDP-Fraktionssprecher Thomas<br />
74
Clemenz. „Das Letzte, was wir wollen, ist ein Zweckverband, damit<br />
auch noch zwei marode Bäder im Rheingau von <strong>Idstein</strong> mitfinanziert<br />
und betrieben werden müssen“, sagte der Liberale im Anschluss an<br />
die HFA-Sitzung.<br />
FDP: Beschlussfassung ungütig<br />
Die FDP-Fraktion <strong>Idstein</strong> hat die Form der Abstimmung zur<br />
<strong>Hallenbad</strong>-Sanierung beanstandet und eine Wiederholung<br />
gefordert.<br />
Gemäß der Geschäftsordnung sei jede Frage so zu stellen,<br />
dass sie mit ja oder nein beantwortet werden könne, heißt<br />
es in der Begründung von Thomas Clemenz.<br />
Ausschussvorsitzender Baasch habe jedoch die beiden<br />
Anträge des Magistrates und der CDU alternativ zur<br />
Abstimmung gestellt, so dass nicht nach Nein-Stimmen und<br />
Enthaltungen gefragt wurde.<br />
<strong>Eine</strong> solche Abstimmung wäre allenfalls möglich gewesen,<br />
wenn nicht anschließend noch ein weiterer <strong>FWG</strong>-Antrag mit<br />
der üblichen Frage nach Befürwortern, Enthaltungen und<br />
Nein-Stimmen zur Abstimmung gekommen wäre.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 10. September 2005<br />
Kommentar<br />
Beschluss von kurzer Dauer?<br />
Martin Kolbus <strong>zum</strong> <strong>Hallenbad</strong><br />
Ein klares Ja <strong>zum</strong> Erhalt des <strong>Hallenbad</strong>es, aber dann? Die<br />
Entscheidung zugunsten einer Generalsanierung und zusätzlicher<br />
Verbesserungen könnte in 14 Tagen sang- und klanglos wieder in der<br />
Mottenkiste verschwinden, wenn am Ende doch die abgespeckte CDU-<br />
Variante <strong>zum</strong> Zuge kommt. Eigentlich schade – denn „nur“ für rund<br />
eine Million Euro mehr würde allen Badegästen ein echter Erlebnis-<br />
Zugewinn geboten: Mit einer Wasserspielfläche für Kleinkinder, einem<br />
minimalen Gastro-Bereich, einer Öffnung der großen Glasfassade<br />
zugunsten einer Liege- und Verweilfläche für die Besucher und<br />
weiteren Verbesserungen. Diese Veränderungen würden nicht nur<br />
Kosten verursachen, sondern ganz sicher auch Mehreinnahmen<br />
auslösen – schließlich besteht die berechtigte Hoffnung, dass das im<br />
Laufe der Jahre vergraulte Publikum durch zusätzliche Angebote<br />
zurückgewonnen werden könnte. Auch wenn`s kein Spaßbad wird –<br />
es würde wieder mehr Spaß machen, ins Bad zu gehen! Wenn die<br />
Stadtverordneten in ihrer Mehrheit aber die Ansicht vertreten sollten,<br />
dass die zusätzliche Million das Schuldenfass <strong>zum</strong> Überlaufen bringen<br />
75
könnte, dann werden die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> den Beschluss ohne Murren<br />
akzeptieren. Es sind schließlich die Kommunalpolitiker, die über jeden<br />
ausgegebenen Euro Rechenschaft ablegen müssen. Die Verantwortung<br />
für die städtischen Finanzen kann ihnen niemand abnehmen.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16. September 2005<br />
DLRG muss auf Trainingszeiten verzichten<br />
Seit 11. September ist das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong> wegen eines<br />
technischen Defekts geschlossen. Von der Stadt wird eine Sanierung<br />
geplant, deren Ende noch nicht feststeht. Die DLRG-Ortsgruppe<br />
<strong>Idstein</strong>, die das Bad jahrelang als Trainingsanlage nutzen durfte, hat<br />
keine Möglichkeit mehr, Mitgliedern und Nutzern ein Angebot zu<br />
bieten.<br />
Alternative Wasserflächen sind in <strong>Idstein</strong> und Umgebung nicht in der<br />
Form vorhanden, daher kann das in der Vergangenheit von teilweise<br />
über 300 Teilnehmern pro Woche genutzte Trainings- und<br />
Freizeitangebot nicht aufrecht erhalten werden. Die Ortsgruppe<br />
bedauert dies und wird in einem Info-Brief alle Mitglieder unterrichten.<br />
Weitere Infos gibt es im Schaukasten unter der Rathaustreppe und<br />
der Vereinshomepage unter www.idstein.dlrg.de<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 17. September 2005<br />
Abstimmungsdebakel <strong>zum</strong> <strong>Hallenbad</strong><br />
Nach Beanstandung der HFA-Abstimmung für keine Variante<br />
Mehrheit<br />
Der Beschluss des Haupt- und Finanzausschusses (HFA) zur<br />
Sanierung des <strong>Hallenbad</strong>es hielt genau eine Woche. Am<br />
Donnerstagabend wurde die Empfehlung vom selben<br />
Ausschuss wieder verworfen.<br />
Dass das Thema vor der Entscheidung des Stadtparlamentes<br />
überhaupt noch einmal auf die Tagesordnung kam, lag an einer<br />
Beanstandung der HFA-Abstimmung vom 8. September durch Thomas<br />
Clemenz (FDP). Er hatte formale Fehler in der Entscheidungsprozedur<br />
entdeckt und eine Wiederholung gefordert. Wie die IZ berichtete,<br />
hatten die Ausschussmitglieder vor einer Woche nur zu einem Teil der<br />
Beschlussempfehlungen die Chance erhalten, mit Nein oder<br />
Enthaltung zu stimmen.<br />
76
In den Fraktionen herrschte jetzt Einigkeit darüber, dass die FDP-<br />
Beanstandung rechtens sei und die Abstimmung über die<br />
Magistratsvorlage und die Änderungsanträge aus den Parteien<br />
wiederholt werden müsse. Auf eine neuerliche Diskussion über Art und<br />
Kostenumfang der Sanierung verzichteten die Stadtverordneten, sie<br />
stiegen sofort ins Abstimmungsverfahren ein – und die endete mit<br />
einem Debakel:<br />
Für keine der Varianten gab es eine Mehrheit. Noch vor einer Woche<br />
hatte die Magistratsvorlage, die eine Grundsanierung einschließlich<br />
einer kleinen Erweiterung des Bades um einen Familienbereich<br />
vorsieht, knappe Zustimmung erfahren.<br />
Vier Vorschläge standen, wie schon vor einer Woche, zur Wahl:<br />
Die SPD-Lösung, den Bauabschnitt 1 entsprechend dem Gutachten<br />
und dem Magistratsbeschluss umzusetzen und zusätzlich<br />
ein Außenbecken zu errichten, fiel mit vier gegen sieben Stimmen<br />
(eine Enthaltung) durch;<br />
Der CDU-Vorschlag allein die notwendige Sanierung vorzunehmen<br />
und mit 4,6 Millionen Euro zu begrenzen, fand fünf Befürworter und<br />
sechs Gegner (eine Enthaltung);<br />
Die <strong>FWG</strong>-Variante einer Minimal-Sanierung von 2,5 Millionen Euro<br />
scheiterte mit zweimal Ja, fünfmal Nein und fünf Enthaltungen;<br />
Die Magistratsempfehlung, die voraussichtlich 5,4 Millionen Euro<br />
Kostet verursacht, hatte mit fünf gegen sechs Stimmen bei einer<br />
Enthaltung ebenfalls keine Chance.<br />
Jetzt geht das Thema <strong>Hallenbad</strong> ohne jegliche Ausschussempfehlung<br />
in die Parlamentsentscheidung Ende September.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 17. September 2005<br />
Kommentar<br />
Die Karre im Dreck<br />
Martin Kolbus <strong>zum</strong> <strong>Hallenbad</strong><br />
Für ein Nein zu den <strong>Hallenbad</strong>-Empfehlungen reicht´s bei den<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Kommunalpolitikern allemal, aber nicht für ein Ja – dabei<br />
haben sich doch alle Fraktionen so vollmundig für eine Sanierung<br />
ausgesprochen. Das Ja, so lernen wir, ist eben kein ungeschränktes,<br />
sondern eher ein wild entschlossenes „Ja, aber....“<br />
Die Halbwertzeit für Beschlüsse der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Gremien zur<br />
<strong>Hallenbad</strong>sanierung hat jetzt die kaum noch zu unterbietende Dauer<br />
77
von einer Woche erreicht. Nach der zweifachen Hauptausschuss-<br />
Abstimmung sitzt die Karre voll im Dreck. Ohne<br />
Kompromissbereitschaft geht es einfach nicht, aber leider – so hat es<br />
sich gezeigt – erwarten die Fraktionen den entscheidenden letzten<br />
Schritt nicht von sich, sondern von den anderen. Schlägt also auch im<br />
Parlament die Stunde der Taktiker, die beharrlich bis <strong>zum</strong> Ende<br />
abwarten, dass der politische Kontrahent seine Überzeugung über<br />
Bord wirft? Was immer geschehen wird, eine Nein-Orgie wie im<br />
Ausschuss können sich die Stadtverordneten nicht erlauben, sonst ist<br />
das Vertrauen der Bürger in die Volksvertreter restlos verspielt.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 21. September 2005<br />
Alle Bäder sollen unter einen Hut<br />
Landrat Albers denkt an einen Zweckverband<br />
Landrat Burkhard Albers greift den Gedanken eines<br />
Bäderzweckverbandes auf. Demnach würden sich alle siebzehn Städte<br />
und Gemeinden im Rheingau-Taunus und der Landkreis selbst<br />
zusammenschließen, um die Frei- und Hallenbäder solidarisch zu<br />
finanzieren.<br />
Bisher arbeiten die Frei- und Hallenbäder der Kommunen trotz der<br />
Zuschüsse aus Steuergeldern nebeneinander her und verzichten auf<br />
Synergien durch gemeinsamen Betrieb und gemeinsames<br />
Personalwesen. Aus Anlass der jährlich bis zu 900 000 Euro für die<br />
beiden Hallenbäder in Rüdesheim/Geisenheim und <strong>Idstein</strong>, die allein<br />
der Landkreis beisteuert, hatte schon Landrat Röttger einen<br />
Zweckverband im Blick.<br />
Bei der Vorlage des Nachtrags-Wirtschaftsplans stellte Albers fest,<br />
dass der Landkreis finanziell nicht mehr handlungsfähig sei. Die Krise<br />
sei nicht nur strukturell bedingt, sondern <strong>zum</strong> Teil auch vom Landkreis<br />
selbst verschuldet. Dazu gehörten die Kosten der Hallenbäder in<br />
<strong>Idstein</strong> und im Rheingau. An den Zweckverband Rheingau-Bad, in den<br />
außer dem Landkreis die Städte Geisenheim und Rüdesheim zahlen,<br />
ist der Landkreis vertraglich gebunden, in <strong>Idstein</strong> für das städtische<br />
<strong>Hallenbad</strong> nicht. Dort erlegte er sich aber die Pflicht zur<br />
Gleichbehandlung mit dem Rheingau-Bad auf. Die Folgen waren<br />
voriges Jahr für den Rheingau und <strong>Idstein</strong> – nach heftigem Streit im<br />
Kreistag – jeweils knapp 640 000 Euro Kreis-Zuschüsse, in diesem<br />
Jahr voraussichtlich gar mehr als 800 000 Euro.<br />
Neben den zwei Hallenbäder unterhalten Kommunen Freibäder in<br />
Niedernhausen, Hahn, Michelbach, Rüdesheim, Hallgarten und Eltville.<br />
Auch eine Einbeziehung des Schlangenbader Thermal- und des<br />
78
<strong>Hallenbad</strong>es in der Wallufer Schule kommt wegen der<br />
Einsparpotentiale in Betracht. Für eine Mitgliedschaft aller 17<br />
Kommunen und des Landkreises in einem Bäderverband spricht, dass<br />
die Schwimmbäder – wie Albers betont – von den Bürgern natürlich<br />
grenzüberschreitend beansprucht werden.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 28. September 2005<br />
Drei Fraktionen finden <strong>Hallenbad</strong>-Kompromiss<br />
Ausschreibung der Sanierung mit Kosten von 3,75 Millionen<br />
Euro<br />
Die Fraktionen von CDU, <strong>FWG</strong> und FDP unternehmen mit einem<br />
gemeinsamen Antrag zur Stadtverordnetensitzung am Donnerstag den<br />
Versuch, die „Kuh <strong>Hallenbad</strong> vom Eis zu kriegen“, wie die<br />
Fraktionsvorsitzenden Inga Rossow (<strong>FWG</strong>), Thomas Clemenz (FDP)<br />
und Thomas Zarda (CDU) erklären.<br />
So lehnen die drei Fraktionen eine aufwändige Erweiterung des<br />
Familien- und Sportbades um einen Saunabereich, ein Solebad und<br />
ein Wellnessangebot ab. „Dafür ist jetzt und auf absehbare Zeit kein<br />
Geld da.“ Deshalb mache es auch wenig Sinn, für teures Geld in<br />
„Module“ zu investieren, die nach Lage der Dinge in den nächsten<br />
zehn Jahren nicht verwirklicht werden könnten. „Wir müssen uns jetzt<br />
auf das konzentrieren, was die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> wollen und was wir uns<br />
gerade noch leisten können: ein Schwimmbad für Familien, Sport und<br />
das Schulschwimmen. Alles andere ist Bad Wolkenkuckucksheim“, so<br />
Thomas Zarda für die CDU.<br />
Für die <strong>FWG</strong> erläutert Inga Rossow das gemeinsame Konzept: „Wir<br />
haben schließlich einen ausgearbeiteten und detailliert mit<br />
Kostenschätzungen versehenen Sanierungsplan aus dem Frühjahr<br />
2003. Auf dieser Grundlage werden wir beantragen, die Sanierung des<br />
<strong>Hallenbad</strong>es auszuschreiben.“ Der Kostenrahmen liege dabei bei etwa<br />
3,75 Millionen Euro.<br />
Damit hätten sich alle drei Fraktionen erheblich bewegt und eine<br />
tragfähigen Kompromiss ermöglicht. „Der SPD-Fraktionsvorsitzende<br />
muss erst mal erklären, wo denn die 15 Millionen für ein Spaßbad plus<br />
Freibad herkommen sollen“, fordert der FDP-Chef Thomas Clemenz<br />
eine realistische Betrachtung der Dinge. Auch die Grünen sollten alle<br />
Träumereien von künftigen Anbauten wie Sauna, Sole oder Wellness<br />
aufgeben. „Wir sind arm und werden das auch noch lange Zeit<br />
bleiben.“<br />
79
Die Anregungen der Grünen, ein straffes Kostenmanagement zu<br />
betreiben, die laufenden Betriebskosten bei der Wertung der Angebote<br />
zu berücksichtigen und insbesondere auch auf energiesparende<br />
Bauweise zu achten, habe man aufgegriffen.<br />
„Aus unserer Sicht könnten unserem Antrag auch die Grünen<br />
zustimmen. Wir haben deren Vorschläge eingearbeitet und nur die<br />
Erweiterungsbauten gestrichen. Das ist halt leider nicht zu bezahlen“,<br />
wirbt Thomas Zarda für Zustimmung <strong>zum</strong> Vorschlag von FDP, <strong>FWG</strong><br />
und CDU.<br />
In der Stadtverordnetensitzung am Donnerstag werde man auf Grund<br />
der detaillierten Berechnungen des beauftragten Gutachters darlegen,<br />
dass eine Sanierung des <strong>Hallenbad</strong>es zu deutlich unter vier Millionen<br />
Euro möglich sei. Durch die schwache Konjunktur in der Baubranche<br />
erwarten die drei Antragsteller ein günstiges Ergebnis der<br />
Ausschreibung. Bei 22 Stimmen von 37 Stadtverordneten sind sich<br />
Inga Rossow und ihre Kollegen Clemenz und Zarda sicher, dass ihr<br />
Vorschlag eine Mehrheit erhält.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 28. September 2005<br />
Grüne: Kosten deckeln<br />
<strong>Hallenbad</strong>-Kompromissvorschlag vorgelegt<br />
„Die Grünen sind für den Erhalt des <strong>Hallenbad</strong>es und für eine<br />
vollständige Sanierung, ohne Luxus- oder Spaßbadzusätzen, auf der<br />
Basis des vorliegenden Gutachtens“, erklärt Annette Reineke-Westphal<br />
für ihre Fraktion. Dabei sei insbesondere die Sanierung der Technik<br />
und die energetische Optimierung des <strong>Hallenbad</strong>es von Bedeutung.<br />
Die Fraktion hat einen Antrag als Kompromissvorschlag eingereicht.<br />
Das Papier unterstützt die Magistratsvorlage, so Annette Reineke-<br />
Westphal. Gleichzeitig soll die Maßnahme mit einem „Kostendeckel“<br />
belegt werden. Die Erfahrung zeige, dass eine<br />
Generalunternehmerausschreibung in der Regel günstige Ergebnisse<br />
bringe. Ein effektives Nachtragsmanagement trage dazu bei, dass es<br />
beim vereinbarten Pauschalfestpreis bleibt.<br />
Die Magistratsvariante biete den Vorteil, dass ein zusätzlicher Eltern-<br />
Kind-Bereich die Einnahmeseite verbessert. „Es gebietet sich für eine<br />
Stadt wie <strong>Idstein</strong>, die sich Familienfreundlichkeit auf die Fahnen<br />
geschrieben hat, ein solches Angebot in einem <strong>Hallenbad</strong> zur<br />
Verfügung zu stellen.“<br />
80
Die energetische Optimierung könne nur bei einer Sanierung nach der<br />
Magistratsvorlage optimal erfolgen. Damit die Sanierung<br />
kostengünstig abläuft, haben Bündnis 90/Die grünen<br />
Einsparvorschläge gemacht, die auf eine Reduzierung der Vollkosten<br />
(Investition und Betrieb) abzielten. Sie beinhalten neben<br />
Kostendeckelung und Generalunternehmerausschreibung mit<br />
Pauschalfestpreis, die Untersuchung des Sanierungsplanes auf<br />
Einspareffekte, energetische Optimierung, der Aufforderung zu Kosten<br />
sparenden innovativen Nebenangeboten, Berücksichtigung der<br />
Betriebskosten bei der Angebotsbewertung und ein effizientes<br />
Nachtragsmanagement.<br />
„Mit der Sanierungsvariante wird ein Bad entstehen, das im Hinblick<br />
auf Nachhaltigkeit und künftige Entwicklung alle Optionen offen lässt<br />
und nichts verbaut.“<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 28. September 2005<br />
Wallmann-Kritik an „Nörgelei“<br />
Stellungnahme des Parlamentsvorsitzenden zu IZ -<br />
Lesermeinungen<br />
Der Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung Dr. Walter<br />
Wallmann (CDU) hat die Leserbriefe in der IZ von Jochem Gamer und<br />
Patrick Enge <strong>zum</strong> Thema <strong>Hallenbad</strong> als unfaire Beiträge kritisiert.<br />
Vielleicht seien die Abstimmungen im Haupt- und Finanzausschuss<br />
<strong>zum</strong> <strong>Hallenbad</strong> nicht unbedingt verständlich für jedermann. Dies habe<br />
manchmal auch damit zu tun, dass noch Kompromisse ausgetestet<br />
würden. Entscheidend sei aber, was das Parlament in dieser Woche<br />
beschließe.<br />
„Vielleicht wusste Herr Gamer ja bereits vor zwei Monaten, dass das<br />
<strong>Hallenbad</strong> aus Gründen der Lüftungsprobleme geschlossen werden<br />
muss – ich habe es jedenfalls nicht gewusst und die anderen Kollegen<br />
auch nicht, und davon abgesehen geht es um eine Generalsanierung,<br />
die in keinem Fall im laufenden Betrieb erfolgen kann“, ärgert sich<br />
Walter Wallmann. Der sich auch fragt, warum ständig herumgenörgelt<br />
werden müsse, ohne gleichzeitig anzuerkennen, dass das<br />
Fortbestehen des <strong>Hallenbad</strong>es zwar große Bedeutung für die Stadt<br />
habe, aber momentan auch andere gravierende Probleme des<br />
Haushalts den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverordneten große Sorgen bereiteten.<br />
81
Tournesol-<br />
Pilotprojekt<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 01. Oktober 2005<br />
Jetzt auch noch Pläne für Allwetterbad<br />
Österreichische Firmengruppe schlägt Tournesol-Pilotprojekt<br />
mit Biomasse-Kraftwerk vor<br />
Faustdicke Überraschung im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtparlament:<br />
Bürgermeister Gerhard Krum informierte darüber, dass eine<br />
österreichische Investorengruppe in der Hexenturmstadt ein<br />
Allwetter-Schwimmbad bauen will. Das Bad soll von einem so<br />
genannten Biomasse-Heizkraftwerk versorgt werden, das die<br />
Firmengruppe ebenfalls errichten möchte.<br />
Von Volker Stavenow<br />
Am Mittwoch gegen 17 Uhr informierten die Investoren den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Rathaus-Chef, dass sie die Hexenturmstadt als geeigneten Standort<br />
für ihr deutschlandweites Pilotprojekt auserkoren haben. Die<br />
Entscheidung fiel gegen das in die engere Wahl gekommene Dieburg.<br />
Wie Krum darlegte, wollen die Investoren ein so genanntes Tournesol-<br />
Allwetterbad mit Kosten zwischen sechs und zehn Millionen Euro<br />
bauen. Die Stadt müsse dazu lediglich ein geeignetes Grundstück<br />
bereitstellen - entweder in Pacht oder Erbpacht. Sollte der Standort<br />
des heutigen <strong>Hallenbad</strong>es in Frage kommen, würden die Investoren<br />
wohl auch die Kosten für den Abriss des alten Gebäudes übernehmen.<br />
Auf einem von <strong>Idstein</strong> bereitgestellten Areal soll auch das Biomasse-<br />
Kraftwerk gebaut werden, in dem Grünschnitt verarbeitet wird. Die<br />
Firmengruppe will damit auch andere <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Einrichtungen<br />
versorgen, etwa das kommende Gesundheitszentrum.<br />
Die Tournesol-Bäder wurden bisher in Deutschland dreimal verkauft,<br />
allerdings noch keines gebaut. Dagegen stehen in Frankreich bereits<br />
180 Einrichtungen dieser Art in unterschiedlicher Ausbauweise. In<br />
einem Jahr soll ein solches Allwetterbad gebaut werden können, nach<br />
25 Jahren soll es in betriebsfähigem Zustand an die Stadt <strong>Idstein</strong><br />
fallen. Die Investoren wollen Schul- und Vereinsschwimmen<br />
ermöglichen und den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>n einen Vorzugspreis oder ähnliches<br />
82
einräumen. Das Bad soll Wellness und gesundheitstherapeutische<br />
Komponenten enthalten. Wichtiger Punkt: Die Investoren wollen das<br />
Objekt auf eigenes Risiko vorfinanzieren. Laut Krum fällt für die Stadt<br />
lediglich ein jährlichen Betriebskostenzuschuss von unter 500 000<br />
Euro an, weniger als heute.<br />
"Das aktuelle Angebot ist eine weitere Möglichkeit, die überprüft<br />
werden sollte. Aber es ist nicht meine Absicht, eine<br />
<strong>Hallenbad</strong>sanierung irgendwie zu verzögern. Denn es muss heute<br />
Abend etwas passieren. Wenn es heute gelingt, einen<br />
Mehrheitsbeschluss <strong>zum</strong> Bad zu fassen, sind wir schon einen<br />
riesengroßen Schritt weiter", sagte Krum im Parlament. Dort war zwar<br />
die Verblüffung groß über die überraschend neue Option eines<br />
nagelneuen <strong>Hallenbad</strong>es ohne finanzielles Risiko für die Stadt, aber die<br />
Stadtverordneten machten auch in puncto Sanierung Nägel mit<br />
Köpfen.<br />
Aufgrund des gemeinsamen Antrages von CDU, <strong>FWG</strong> und FDP , soll<br />
das marode <strong>Hallenbad</strong> für 3,75 Millionen Euro grundsaniert werden,<br />
damit es von den Menschen im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land wieder genutzt werden<br />
kann. Diese Marschrichtung lehnten die Grünen ab, die SPD enthielt<br />
sich. Gleichzeitig legte das Parlament fest, dass der Magistrat die neue<br />
Option eines Allwetterbadneubaues der Investoren prüfen soll - auch<br />
im Hinblick auf Schul- und Vereinsschwimmen, sowie Eintrittspreise<br />
und Bezuschussung. Noch im November sollen die Investoren ihr<br />
Projekt in einer großen Ausschussrunde vorstellen. Denn: Ziel der<br />
Stadtverordneten ist es, auf jeden Fall im Zuge der Beratungen für<br />
den Etat 2006 eine endgültige Entscheidung über das <strong>Hallenbad</strong> zu<br />
fassen. Sollten die Investoren ihr Vorhaben bis dahin nicht zügig und<br />
schlüssig vorlegen können, soll das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong> aufgrund<br />
gefassten Sanierungsbeschlusses instand gesetzt werden.<br />
"Tun wir das, was nötig ist und versagen wir uns alles, was wir uns<br />
zwar wünschen, aber nicht bezahlen können", sagte CDU-<br />
Fraktionschef Thomas Zarda im Hinblick auf die schlechte<br />
Haushaltslage. <strong>Eine</strong> bessere Perspektive sieht die SPD in einer<br />
größeren Lösung mit etwaigem Außenschwimmbecken. Fraktions-Chef<br />
Alfred Strauß monierte, dass bei der 3,75-Millionen Euro-Lösung<br />
wichtige Bestandteile (wie etwa behindertengerechter Ausbaus)<br />
wegfielen.<br />
Von "Flickschusterei" sprach Annette Reinecke-Westphal ( Grüne). Sie<br />
lehnte den Drei-Fraktionen-Sanierungsantrag ab. "Sie sanieren einfach<br />
kurzsichtig und wir werden uns später bitter darüber beklagen." "Dies<br />
ist keine Flickschusterei, sondern eine Generalsanierung ohne<br />
Attraktivierung", hielt ihr Inga Rossow (<strong>FWG</strong>-Fraktionsvorsitzende)<br />
entgegen. Man wolle den Schwimmwilligen im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land das Bad<br />
so erhalten.<br />
Kein Luxusbad will auch Thomas Clemenz (FDP-Fraktions-Chef) bauen<br />
lassen. Er machte deutlich, dass das <strong>Hallenbad</strong> zwar eine wichtige<br />
soziale Einrichtung für die Stadt ist, aber auch auf anderen<br />
83
elementaren Feldern Geld investiert werden müsse. Deshalb will auch<br />
er die Sanierung mit 3,75 Millionen Euro deckeln.<br />
Tournesol: Bad aus Glas und Stahl<br />
Die Idee des Allwetterbades ist rund 30 Jahre alt. Und ein<br />
berühmter Name steht hinter dem - damaligen – Konzept.<br />
Das spektakulärste und weltweit bekannteste Bauwerk ist<br />
der Eifelturm. Bei Eifel entwickelte man in den siebziger<br />
Jahren des 20. Jahrhunderts Tournesol, ein neuartiges<br />
Schwimmbadkonzept, <strong>Hallenbad</strong> und Freibad zugleich. Herz<br />
der Idee war die Stahlbaukonstruktion in Kuppelform.<br />
Aus dem Tournesol-Allwetterbad erwuchs das Tournesol-<br />
Konzept der Gedanke zu Grunde, den Kommunen eine<br />
perfekte, fertige und dennoch individuelle Lösung<br />
anzubieten: Erstellung durch einen Generalunternehmer,<br />
schlüsselfertig, zu einem Festpreis, innerhalb eines Jahres<br />
nach Baubeginn. Drittens gehört weitere“Software“ in das<br />
Konzept-Gesamtpaket: Das Betreiberkonzept, das<br />
Marketingkonzept, das Finanzierungskonzept und die<br />
Projektstudie, speziell auf Kommune und Standort<br />
zugeschnitten.<br />
Das Tournesol-Allwetterbad zeichnet sich durch eine<br />
spezielle Kuppelkonstruktion aus. Segmente dieser Kuppel<br />
lassen sich öffnen. So entstehen ein <strong>Hallenbad</strong> und ein<br />
Freibad zugleich. Das Modulsystem steht für die Tatsache,<br />
dass das Allwetterbad stufenweise erweitert werden kann –<br />
um Bereiche Fitness, Wellness, Gymnastik. Alle<br />
Möglichkeiten sind bereits von Anfang an vorbereitet. So<br />
wird aus dem Schwimmbad ein Erlebnis-Gesamtpaket rund<br />
um die Gesundheit – bis hinein in den Therapiebereich.<br />
(Quelle: www.tournesol-allwetterbad.com)<br />
84
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 01. Oktober 2005<br />
Traumhafte Aussichten?<br />
Kommentar von Volker Stavenow <strong>zum</strong> <strong>Hallenbad</strong><br />
Das Vorhaben der Investorengruppe, in <strong>Idstein</strong> im Rahmen eines<br />
Pilotprojektes ein Allwetterbad mit Biomasse-Kraftwerk zu bauen,<br />
gleicht einem eiskalten, belebenden Wasserguss: Nach hitzigen<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Parlamentsdebatten um Sanierung, große oder kleine<br />
<strong>Hallenbad</strong>lösungen und miese Finanzen kann diese unerwartete<br />
Dusche die Überlegungen der Stadtverordneten auf einmal in eine<br />
ganz andere Richtung spülen. Sollten Projektprüfung und -vorstellung<br />
im gesteckten Zeitrahmen positiv verlaufen, Schul- und<br />
Vereinsschwimmen, sowie humane Preisgestaltung von den<br />
Investoren zugesichert, ein geeignetes Grundstück zügig gefunden,<br />
und vor allem ein tragbarer Betriebskostenzuschuss ausgelotet<br />
werden, dann dürfen die Menschen im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land von einem<br />
neuen attraktiven Allwetterbad träumen. Die Frage ist: Träumen die<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> wirklich diesen Traum?<br />
Schwimm-Alternativen Zur Erinnerung: Vor Jahren gab es eine<br />
Bürgerbewegung, die letztendlich dafür sorgte, dass der Therme-<br />
Traum eines anderen privaten Investors in <strong>Idstein</strong> zerplatzte wie eine<br />
Seifenblase. Jetzt steht wieder eine Firmengruppe <strong>zum</strong> finanziellen<br />
Kopfsprung am <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Beckenrand bereit! Und der Preis ist heiß:<br />
Hier ein städtisches 3,75-Millionen-Sanierungskonzept ohne<br />
Schnickschnack - aber in <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Regie, allerdings auch mit hohen<br />
Kosten für die Stadt. Dort ein deutschlandweit Aufsehen erregendes,<br />
bis zu 10 Millionen Euro teures Pilotprojekt mit einem nagelneuen<br />
Superbad inklusive zukunftstechnologischem Biomasse-Kraftwerk.<br />
Allerdings in Regie der Firmengruppe, aber ohne finanzielles <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Risiko mit der klaren Option, dass die Stadt in 25 Jahren selber das<br />
Zepter in die Hand nehmen kann. Die Wasserratten im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land<br />
dürfen jetzt gespannt sein, wie sich die Kommunalpolitiker aus diesem<br />
neuen Strudel freischwimmen - oder ob sie einfach nur still abtauchen.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 05. Oktober 2005<br />
Sanierung keine "Flickschusterei"<br />
<strong>FWG</strong> bekräftigt das <strong>Hallenbad</strong>-Votum<br />
"Die Mitglieder der <strong>FWG</strong>-Fraktion sind weder Träumer noch<br />
sind sie je bei der Entscheidungsfindung <strong>zum</strong> <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
<strong>Hallenbad</strong> auf Tauchstation gegangen!" Mit dieser Äußerung<br />
reagiert die <strong>FWG</strong>-Fraktionsvorsitzende Inga Rossow auf die<br />
85
Berichterstattung in der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 1. Oktober <strong>zum</strong><br />
Thema <strong>Hallenbad</strong>.<br />
Nach Rossows Worten war der Ablauf der letzten<br />
Stadtverordnetenversammlung vor Beginn des Tagesordnungspunktes<br />
<strong>Hallenbad</strong> für die meisten Mitglieder dieses Gremiums nicht<br />
nachvollziehbar und unerfreulich. Nach umfangreichen, wenig<br />
aussagekräftigen Worten, habe Bürgermeister Krum um eine<br />
Sitzungsunterbrechung gebeten, da er die Fraktionsvorsitzenden über<br />
neue Entwicklungen <strong>zum</strong> Punkt <strong>Hallenbad</strong> informieren wolle.<br />
Was den Fraktionen vor der Fortführung der Sitzung zur Information<br />
vorgelegt wurde, ist nach Aussagen von Inga Rossow nicht sehr<br />
aussagefähig und für die Beurteilung der Sachlage äußerst dürftig.<br />
Merkwürdig erscheint es der <strong>FWG</strong>-Fraktion zusätzlich, dass das<br />
neuerliche Auftauchen eines Investors gerade zu dem Zeitpunkt<br />
erfolgte, als sich CDU, FDP und <strong>FWG</strong> auf einen gemeinsamen<br />
mehrheitsfähigen Beschluss zur Sanierung des <strong>Hallenbad</strong>es verständigt<br />
hatten.<br />
Wenig Verständnis hat die <strong>FWG</strong>-Fraktionsvorsitzende für Äußerungen<br />
aus den Reihen von SPD und Grünen, dass bei einem<br />
Investitionsvolumen von knapp vier Millionen Euro von "Kaputtsparen"<br />
oder "Flickschusterei" gesprochen werde. "Der jetzt gefasste Beschluss<br />
lässt eine grundhafte Sanierung des Bades zu. Als Ergebnis erwartet<br />
die <strong>FWG</strong> ein <strong>Hallenbad</strong> auf heutigem technischen Stand mit der<br />
Möglichkeit einer wirtschaftlichen Betriebsführung", so Inga Rossow.<br />
Allerdings sehen die Freien Wähler für zusätzliche wünschenswerte<br />
Extras keinen finanziellen Spielraum und erwarten, dass der Magistrat<br />
zügig die weiteren Planungen angehe. "Dabei ist es für uns<br />
selbstverständlich, dass die weiteren Planungsfortschritte und<br />
Ergebnisse regelmäßig in den zuständigen Ausschüssen vorgestellt<br />
werden."<br />
Aus den Parteien<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 05. Oktober 2005<br />
FDP: Grenze überschritten<br />
„Es ist legitim, wenn in einer Demokratie unterschiedliche<br />
Denkrichtungen dargestellt und gelebt werden. Die Grenzen einer<br />
persönlichen Äußerung beginnen da, wo Andere beleidigt und<br />
86
eschimpft werden“, meint Thomas Clemenz, <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> FDP-<br />
Fraktionsvorsitzender.<br />
Diese Grenze überschritt nach seiner Meinung der Leserbrief von<br />
Helmut Hüßler am 30. September deutlich. Dem<br />
Stadtverordnetenvorsteher, der sich für die ehrenamtlichen<br />
Kommunalpolitiker aller Fraktionen sachlich äußert, „politisch<br />
motivierten Schwachsinn“ vorzuwerfen, sei völlig überzogen.<br />
Persönliche Angriffe und Beleidigungen dienten der Sache nicht. Das<br />
gilt laut Clemenz auch für Jochen Gamer, der mit seinem Leserbrief am<br />
23. September veranlassen wollte, „den Politikern Beine“ zu machen.<br />
„Jetzt haben die Fraktionen von CDU, <strong>FWG</strong> und FDP mit ihrem<br />
gemeinsamen Beschluss aber gezeigt, dass sie sich für den Erhalt<br />
einsetzen. Und das, obwohl die Stadt <strong>Idstein</strong> dafür Kredite von rund 4<br />
Millionen Euro neu aufnehmen muss und der einzelne (zahlende)<br />
Badegast mit mindestens 9,53 Euro bei jedem Besuch aus der<br />
Stadtkasse bezuschusst wird!“<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 06. Oktober 2005<br />
Biomasse-Kraftwerk als Chance für Landwirte?<br />
In <strong>Idstein</strong> in der Debatte: Heizen mit Holz, Stroh und Pflanzen<br />
Wenn am Montag, 17. Oktober, die österreichische<br />
Investorengruppe ihr Konzept für den Bau eines so genannten<br />
Tournesol-Frei-/<strong>Hallenbad</strong>es (wir berichteten) im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Magistrat vorstellt, dann werden die Unternehmer auch ihre<br />
Idee eines angeschlossenen Biomasse-Kraftwerks darlegen.<br />
Mit diesem Kraftwerk, das mit erneuerbaren pflanzlichen Produkten<br />
(<strong>zum</strong> Beispiel Holz, Grünschnitt, Stroh usw.) betrieben wird, soll das<br />
neue Bad mit Energie versorgen.<br />
"Wir haben den Auftrag vom Parlament bekommen, zu sondieren,<br />
inwieweit die Vorschläge für <strong>Idstein</strong> umsetzbar ist. Deshalb werden<br />
beide Seite jetzt ihre Hausaufgaben machen, Infos sammeln und<br />
konkrete Zahlen auf den Tisch legen", umreißt Bürgermeister Gerhard<br />
Krum die Sachlage. Für ihn ist es keine Überraschung, dass<br />
ausgerechnet eine österreichische Investorengruppe ein Biomasse-<br />
Kraftwerk bauen will. "In unserem Nachbarland ist man in diesem<br />
Bereich sehr viel weiter als bei uns."<br />
Krum hält die Idee einer solchen Energiequelle für außerordentlich<br />
interessant, weil auch die heimische Land- und Holzwirtschaft von<br />
einem solchen Kraftwerk profitieren könnte. "Das kann für unsere Stadt<br />
eine realistische Innovation sein und für die Region eine Vorbildfunktion<br />
87
haben", meint der Bürgermeister. Er kann sich dabei durchaus<br />
vorstellen, dass ein möglicher Gesamtkomplex aus Bad und Kraftwerk<br />
nicht am heutigen Standort am Himmelsbornweg gebaut wird, sondern<br />
an anderer Stelle in <strong>Idstein</strong>. Denn das Kraftwerk könnte schließlich<br />
auch andere Einrichtungen, etwa das künftige Gesundheitszentrum<br />
beheizen.<br />
Dass sich bei den hohen Strom-, Öl- und Gaspreisen nicht nur<br />
Brennholz steigender Beliebtheit erfreut, sondern auch Biomasse, weiß<br />
niemand besser als Michael Feix vom Forstamt Chausseehaus, das<br />
auch für den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bereich zuständig ist. "Natürlich sind uns die<br />
Österreicher in diesem Punkt um Lichtjahre voraus. Der Anbau von<br />
Pflanzen mit hohem Stickstoffanteil ist in unserer Region eine große<br />
Chance für Landwirte." Es gibt bereits einige kleine Beispiele für<br />
Kraftwerke in der Region, die mit nachwachsenden Rohstoffen<br />
betrieben werden, etwa in Hohenstein und Wallrabenstein<br />
(Holzhackschnitzelanlagen) und sogar in <strong>Idstein</strong> im Hotel-Restaurant<br />
Felsenkeller, wo eine so genannte Holzpellet-Anlage für Wärme sorgt.<br />
Laut Forstamtsleiter Ralf Bördner stieg die Brennholznachfrage im<br />
Bereich Wiesbaden/Rheingau-Taunus inzwischen auf rund 10 000<br />
Kubikmeter im Jahr an. "Dies entspricht etwa 2,1 Millionen Litern<br />
Heizöl."<br />
So genannte biogene Festbrennstoffe sind Brennstoffe organischer<br />
Herkunft, die <strong>zum</strong> Zeitpunkt ihrer energetischen Nutzung in fester<br />
Form vorliegen. Demnach zählen dazu <strong>zum</strong> Beispiel Waldrestholz und<br />
Rapsstroh. Die vorkommenden und technisch nutzbaren biogenen<br />
Festbrennstoffe unterteilen sich in Rückstände und in speziell<br />
angebaute Energiepflanzen. Energetisch nutzbare Rückstände falle<br />
etwa bei der land- und forstwirtschaftlichen Pflanzenproduktion an.<br />
Zusätzlich ist Industrierestholz, Altholz und sonstige holzartige<br />
Biomasse zur Energiegewinnung verfügbar. Feste Bioenergieträger sind<br />
nur ein Teil der Energieträger, die unter dem Begriff der Biomasse zu<br />
finden sind. Unter dem Begriff Biomasse werden sämtliche rezente<br />
Stoffe organischer Herkunft verstanden.<br />
Die Abgrenzung der Biomasse gegenüber den fossilen Energieträgern<br />
beginnt beim Torf, dem fossilen Sekundärprodukt der Verrottung.<br />
Damit zählt Torf im strengeren Sinn dieser Begriffsabgrenzung nicht<br />
mehr zur Biomasse. Dies steht im Widerspruch zu der in einigen<br />
Ländern (wie Schweden, Finnland) üblichen Praxis, wo Torf durchaus<br />
als Biomasse bezeichnet wird.<br />
Biomasse<br />
Allein in den Wäldern der Erde mit rund 40 Millionen<br />
Quadratkilometern Waldfläche beträgt der Biomasse-<br />
Zuwachs jährlich rund 170 Milliarden Tonnen. Dies entspricht<br />
etwa 25 Mal dem Energieäquivalent der in jedem Jahr<br />
geförderten Erdölmenge.<br />
88
o Quelle: Vom Bundesministerium für Wirtschaft und<br />
Arbeit gefördertes Fachinformationszentrum Karlsruhe.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 10. Oktober 2005<br />
Zarda nennt den Vorwurf abstrus<br />
CDU-Chef: Kein Mangel an Kinderfreundlichkeit<br />
"Mir mangelnde Kinderfreundlichkeit vorzuwerfen oder dass ich etwas<br />
gegen Behinderte hätte, ist geradezu abstrus", wehrt sich CDU-<br />
Fraktionsvorsitzender Thomas Zarda gegen Vorwürfe aus den Reihen<br />
der Grünen. "Der Hauptgrund, mich politisch zu engagieren, ist ja<br />
gerade der, dass ich meinen Kindern keinen Scherbenhaufen<br />
hinterlassen möchte!"<br />
Am Rande der Stadtverordnetensitzung <strong>zum</strong> Thema <strong>Hallenbad</strong> hatte<br />
der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Jürgen Schmitt, Zarda<br />
Unredlichkeit, der Grünen-Stadtrat Carsten Enge dem vierfachen<br />
Familienvater Kinderfeindlichkeit und das Ortsbeiratsmitglied der<br />
Grünen, Klaus Schmidt, ihm vorgeworfen, Zarda habe kein Herz für<br />
Behinderte. Diese Vorwürfe hatte Schmidt außerdem in der IZ noch<br />
wiederholt und bekräftigt.<br />
"Wir bemühen uns, eine verantwortbare Lösung für das <strong>Hallenbad</strong><br />
hinzubekommen. Leider bleiben die Grünen insgesamt und auch Klaus<br />
Schmidt jeden Hinweis schuldig, woher die Millionen denn kommen<br />
sollen. Es reicht immer nur dazu, die CDU im Allgemeinen und jetzt<br />
auch noch mich persönlich zu beschimpfen."<br />
Er glaube kaum, so Zarda weiter, dass Schmidt mit derartigen Attacken<br />
den Behinderten einen Gefallen tue. Diese hätten nämlich eigentlich<br />
gerade in seiner Person, aber auch in der seines Stellvertreters Peter<br />
Piaskowski natürliche Verbündete. "Wir wissen aus persönlicher<br />
Betroffenheit sehr gut um die Probleme behinderter Menschen",<br />
akzeptiert Zarda solche Unterstellungen überhaupt nicht.<br />
Wenn sich der Pulverdampf gelegt habe, ist sich Zarda sicher, werde<br />
erkennbar, dass mit dem Stadtverordnetenbeschluß der Bestand des<br />
<strong>Hallenbad</strong>es gesichert worden sei. Schließlich sei der Sanierungsantrag<br />
von CDU, FDP und <strong>FWG</strong> mit überwältigender Mehrheit zustande<br />
gekommen. "Nur die Grünen haben dagegen gestimmt. Die SPD hat<br />
sich enthalten. Anscheinend gibt es im Stadtparlament eben nur die<br />
drei Gutmenschen von den Grünen. Alle anderen sind schlechte Kerle!"<br />
89
Jetzt gehe es darum, neben der Vorbereitung der Sanierung zügig das<br />
Angebot aus Österreich zu prüfen. Dies werde nach dem Willen der<br />
Stadtverordneten schnell gehen, damit noch im Zuge der<br />
Haushaltsberatungen entschieden werden könne. Zarda hält das<br />
Angebot der privaten Betreiber für außerordentlich interessant -<br />
sofern denn die Zahlen stimmten.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 14. Oktober 2005<br />
Grüne: Bei <strong>Hallenbad</strong> nur Lippenbekenntnisse der CDU<br />
Fraktion will zur Haushaltsberatung erneut 5,4 Millionen Euro<br />
beantragen<br />
Die Ausführungen des CDU-Fraktionsvorsitzenden Thomas Zarda in der<br />
IZ vom 10. Oktober <strong>zum</strong> Thema <strong>Hallenbad</strong> könne man nur als<br />
Lippenbekenntnisse werten. Das erklärt Jürgen Schmitt, Fraktionschef<br />
der Grünen in <strong>Idstein</strong>.<br />
"Wer Begriffe wie Familie und Behinderte im Munde führt, aber<br />
gleichzeitig den behindertengerechten Umbau des <strong>Hallenbad</strong>es wie<br />
auch den Eltern-Kind-Bereich streicht, der nicht nur familienfreundlich<br />
gewesen wäre, sondern auch Möglichkeiten für eine optimierte Technik<br />
geschaffen hätte, zeigt offenkundig, dass es mit den Bekenntnissen<br />
nicht weit her ist."<br />
"Zu kurz gesprungen", kommentiert Grünen-Fraktionskollegin Annette<br />
Reineke-Westphal die Aussagen aus den Reihen der Union. "Wie vom<br />
Gutachter ausgeführt, wissen alle Verantwortlichen des<br />
Stadtparlaments, dass mit 3,7 Millionen Euro die angedachte<br />
Generalsanierung nicht zu bezahlen ist." Es sei peinlich genug, dass die<br />
Mandatsträger von CDU, <strong>FWG</strong> und FDP auf die Frage des<br />
Bürgermeisters, wo denn nun noch gespart werden soll, keine Antwort<br />
gegeben hätten. Nicht einmal die baurechtlichen Voraussetzungen für<br />
eine Schwimmbadsanierung schienen angedacht worden zu sein. "So<br />
bekämen wir dann auch eine Generalsanierung ohne Betonsanierung.<br />
Das versteht kein Außenstehender. Diese Art von Politik ist unredlich",<br />
bleibt Fraktionsvorsitzender Schmitt bei seiner Meinung.<br />
Die Grünen hätten den Sparantrag von CDU, <strong>FWG</strong>, und FDP abgelehnt,<br />
weil er eben die vorgenannten wichtigen Dinge nicht beinhalte.<br />
Allerdings habe die Erhaltung eines <strong>Hallenbad</strong>s für <strong>Idstein</strong> und das<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land für die Grünen eine absolut hohe Priorität. Also werde<br />
die Fraktion zu den Haushaltsverhandlungen die benötigten Mittel von<br />
5,4 Millionen Euro beantragen. Die Fraktion habe deshalb in den letzten<br />
drei Jahren "alle faulen Haushaltskompromisse" platzen lassen: "Wir<br />
waren es", so Schmitt, "die unter der Überschrift `Schwimmbad statt<br />
Straßen` für ein Bad und gegen überzogene Straßenbaumaßnahmen<br />
90
votiert haben." Die Zeit werde zeigen, dass der so genannte<br />
Sparbeschluss den Anforderungen nicht gerecht werden wird. Schmitt:<br />
"Schon jetzt deutete Thomas Clemenz während der Sitzung des<br />
Stadtparlamentes an, dass er mit weiteren Kostensteigerungen<br />
rechnet."<br />
Gespannt sind die Grünen auf das Angebot des privaten Investors, der<br />
in <strong>Idstein</strong> einen <strong>Hallenbad</strong>neubau in Verbindung mit einem<br />
Biomassekraftwerk errichten will. "Vielleicht rettet uns dies vor den<br />
Möchtegern-Sparern und wir kämen auf diese Art wirklich zu<br />
Behindertengerechtigkeit und zu Familienfreundlichkeit."<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 28. Oktober 2005<br />
Kommentar zur Stadtentwicklung von Volker Stavenow<br />
Im neuen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Taunusviertel rollen die Bagger. Fachbetriebe<br />
ebnen die Trasse für die neue Südtangente. Seit gestern laufen die<br />
Arbeiten für die Errichtung des neuen Gesundheitszentrums. Im<br />
Nassauviertel steht die neue imposante Telco-Zentrale, und andere<br />
Unternehmen starten dort Zug um Zug ihre Bauprojekte. <strong>Eine</strong><br />
Investorengruppe für den Neubau eines Allwetter-Schwimmbades mit<br />
Biomasse-Kraftwerk steht in den Startlöchern, um, wenn die<br />
heimischen Politiker sie lassen, in <strong>Idstein</strong> ein richtungsweisendes<br />
Pilotprojekt zu initiieren. Es gibt neue Ideen für die Umgestaltung der<br />
Schlossgasse, um so die Innenstadt zu beleben. Die Liste der Projekte,<br />
Planungen oder Vorhaben ließe sich im Kleinen, wie im Großen beliebig<br />
verlängern. Das ist aber gar nicht nötig, denn die aufgezeigten<br />
Beispiele unterstreichen deutlich: Während in anderen Städten und<br />
Gemeinden der Region Stillstand, ja Rückschritt in der<br />
Stadtentwicklung zu registrieren ist, brummt der Investitions-Motor in<br />
<strong>Idstein</strong> auf vollen Touren! Aus dem einst verschlafenen<br />
Taunusstädtchen ist ein begehrtes Wohn- und<br />
Gewerbeansiedlungsgebiet geworden. Die Stadt ist als pulsierendes<br />
Mittelzentrum am Rande des Rhein-Main-Gebietes auf der Überholspur<br />
- und zieht wie ein Magnet Menschen an, die im Untertaunus wohnen<br />
oder arbeiten wollen. Kein Wunder also, dass selbst Landrat Burkhard<br />
Albers inzwischen <strong>Idstein</strong> als heimliche Hauptstadt des Kreises<br />
bezeichnet. Das "heimlich" kann getrost gestrichen werden: <strong>Idstein</strong> hat<br />
anderen Kommunen auf (fast) allen wichtigen Entwicklungsfeldern<br />
schon lange den Rang abgelaufen. <strong>Idstein</strong> ist die "Hauptstadt" des<br />
Kreises!<br />
91
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 05. November 2005<br />
3,8-Millionen-Loch bereitet Sorgen<br />
Bürgermeister: Trotz Finanzproblemen auf gutem Weg / Erste<br />
Lesung des Haushalts 2006<br />
Funktionalreform, Stadtentwicklung, Haushaltskonsolidierung -<br />
auf diese Schwerpunkte richtete Bürgermeister Gerhard Krum<br />
seinen Blick bei der ersten Lesung des Haushalts für 2006.<br />
Geprägt ist der Etat von sehr hohen Investitionen: 11,8<br />
Millionen Euro stehen zu Buche. Die Kehrseite: eine<br />
Neuverschuldung von fast sechs Millionen und eine<br />
Finanzierungslücke im Verwaltungshaushalt von 3,8 Millionen.<br />
Nach Krums Überzeugung hat das Land Niedersachsen mit dem<br />
Einstieg in die Funktionalreform jenen Mut bewiesen, den er in Hessen<br />
so sehr vermisst. Mit Bildung einer kreisfreien Samtgemeinde Landkreis<br />
Lüchow-Dannenberg werde eine ganze Verwaltungsebene eingespart,<br />
sagte Krum in der Sitzung des Stadtparlamentes. <strong>Idstein</strong> werde nicht<br />
müde, eine ähnliche Entwicklung im Rheingau-Taunus auf den Weg zu<br />
bringen, auch wenn man in Wiesbaden hoffe, "dass der Spuk bald<br />
wieder vorüber ist".<br />
32,5 Millionen Euro Ausgaben für die laufende Verwaltung, 12,7<br />
Millionen Euro im Vermögenshaushalt <strong>zum</strong> allergrößten Teil für<br />
Investitionen - das sind die Eckdaten des Etats für 2006. Dass dabei im<br />
Verwaltungshaushalt rund 3,8 Millionen fehlen, ist nicht nur für den<br />
Rathauschef beunruhigend. Etwas positiver sei die Situation im<br />
Restjahr 2005: "Wenn wir bei den Haushaltsausgaberesten restriktiv<br />
sparen, werden wir keinen Fehlbetrag erwirtschaften und somit auch<br />
nicht vor uns herschieben."<br />
Kein Grund <strong>zum</strong> Jubeln Peter Gallfuß (<strong>FWG</strong>) sieht für die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Finanzen in den nächsten Jahren wenig Licht am Horizont. In der<br />
kurzen Haushaltsdebatte sprach er die Hoffnung aus, dass sich die<br />
Wirtschaft allgemein erholt und sich damit auch der städtische Haushalt<br />
durch Mehreinnahmen stabilisieren könnte. Auch für Thomas Zarda<br />
bietet der Etat keinen Anlass <strong>zum</strong> Jubeln, aber der CDU-Fraktionschef<br />
sieht in vielen Ausgaben von heute eine Standort- und<br />
Qualitätssicherung für morgen: "Es sind Investitionen in die Zukunft."<br />
<strong>Idstein</strong> habe schon jetzt von den hohen Ausgaben der letzten Jahre<br />
profitiert, räumte Thomas Clemenz (FDP) ein, doch es müsse langsam<br />
der Punkt erreicht sein, an dem die Schuldenentwicklung gestoppt<br />
werde. Alfred Strauß (SPD) richtete an das Land die Forderung, die<br />
Kommunen finanziell besser auszustatten.<br />
Angesichts leerer Kassen erneuerte Annette Reineke-Westphal die<br />
Grünen-Kritik an den Millionen-Ausgaben für die jetzt begonnene<br />
92
Südtangente. Für das neue Gesundheitszentrum hätte sich auch ein<br />
anderer Standort in <strong>Idstein</strong> finden lassen, so dass man sich den Bau<br />
dieser Straßenverbindung hätte sparen können.<br />
Bürgermeister Krum hatte zuvor den Bau der Südtangente als<br />
wichtigen Entwicklungsschritt im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Süden dargestellt. "Wir<br />
werden jetzt zu überlegen haben, ob wir die begonnene Entwicklung im<br />
Gebiet `Südlich Eisenbach` nutzen, um auch dort das <strong>Hallenbad</strong> zu<br />
platzieren und darüber hinaus einen Hotelstandort anzubieten." <strong>Eine</strong><br />
Hotelstudie habe nach Krums Worten ergeben, dass <strong>Idstein</strong> für ein<br />
120-Zimmer-Hotel gut sei. "Die Bemühungen um Betreiber und<br />
Investor sind im Gange."<br />
Mehrere Energie-Abnehmer Derartige Überlegungen würden sich<br />
anbieten, weil sich im Zusammenhang mit der <strong>Hallenbad</strong>diskussion die<br />
Möglichkeit zur Errichtung einer mit Biomasse betriebenen<br />
Energiegewinnungsanlage eröffnet habe, die alle diese Einrichtungen<br />
und vielleicht auch im Umfeld angesiedelte Firmen mit Wärme und<br />
Strom versorgen könnte.<br />
Mit Blick auf die Stellenplan kündigte der Bürgermeister an, dass sich<br />
die Anzahl der Mitarbeiter verringern werde. <strong>Idstein</strong> befinde sich im<br />
hessischen Vergleich im unteren Bereich der Personalausstattung. Die<br />
Personalausgaben seien 2006 mit 200 000 Euro geringer veranschlagt<br />
als im Vorjahr. Krums Bilanz nach einstündiger Haushaltsrede: "Trotz<br />
aller finanziellen Schwierigkeiten - wir sind auf einem guten Weg für<br />
die Stadt."<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 05. November 2005<br />
Öffentliche Bad-Sitzung<br />
Die Vorstellung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Bäderprojektes am Mittwoch,<br />
9. November, ab 19 Uhr im Wörsdorfer Dorfgemeinschaftshaus soll<br />
jetzt doch in öffentlicher Sitzung erfolgen sagte gestern Bürgermeister<br />
Gerhard Krum der IZ. Bisher hieß es, dass die Investoren das Projekt<br />
nur Mitgliedern des Magistrates und der Ausschüsse vorstellen sollen.<br />
In einem offenen Brief an Krum und die Ausschussvorsitzenden Baasch<br />
(SPD) und Rasim (CDU) hatte die <strong>FWG</strong>-Vorsitzende Inga Rossow<br />
gefordert, die Sitzung öffentlich abzuhalten. „Aus Sicht der <strong>FWG</strong>-<br />
Fraktion gibt es keinen erkennbaren Grund, diese Sitzung nicht<br />
öffentlich durchzuführen“, so Rossow. „Ich möchte Sie daher bitten, die<br />
Vorstellung des Bäder- und Biomassekraftwerkprojektes durch die<br />
Firma Tournesol Schwimmbadbau in öffentlicher Sitzuzung stattfinden<br />
zu lassen und dieses auch bekannt zu geben. Die Beteiligung der<br />
Öffentlichkeit bei diesem sehr wichtigen und sensiblen Thema zu einem<br />
frühen Zeitpunkt halten wir für erforderlich.“<br />
93
„Ich rege an, die Informationsveranstaltung in einen öffentlichen und<br />
einen nichtöffentlichen Teil zu untergliedern und die allgemeinen<br />
Informationen zunächst im öffentlichen Teil Presse und Bürgern<br />
zugänglich zu machen.“ Diese Meinung vertrat Thomas Clemenz von<br />
der FDP. Das Thema sei von hohem Wert und alle Mandatsträger<br />
würden auch <strong>zum</strong> Verlauf befragt werden und öffentlich Stellung<br />
beziehen müssen. „Informationen aus einer nichtöffentlichen<br />
Versammlung dürfen jedoch nicht nach außen kommuniziert werden.<br />
Das dürfte schwierig sein und ist wohl auch nicht gewollt. Das Thema<br />
bezüglich der (Wunsch-) Vorstellung der Firma <strong>zum</strong> Vertrag sollte<br />
nichtöffentlich bleiben“, meinte der Liberale.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 07. November 2005<br />
CDU will größte Kreistagsfraktion bleiben<br />
Wahlprogramm für die Kommunalwahl in März einstimmig<br />
beschlossen / Votum für Rheingau Brücke<br />
Die CDU hat ihr Programm..............<br />
Die CDU unterstützt Golfplatz-Projekte, verspricht den Vereinen die<br />
Gratis-Benutzung von Schulturnhallen, befürwortet weiter<br />
Zuschüsse für die Hallenbäder in Geisenheim und <strong>Idstein</strong>, fordert<br />
aber einen Zusammenschluss aller Bäder zu einem Verband.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 11. November 2005<br />
Badespaß das ganze Jahr Tournesol-Projekt vorgestellt /<br />
Nach 25 Jahren im Besitz der Stadt<br />
"Die Kuppel steht funktionstüchtig im Zoo von Hagenbeck: Wir wollen<br />
nur den Inhalt austauschen!" Alexander Hackl, Sprecher der<br />
Investorengruppe aus Österreich, und seine drei Mitstreiter gaben am<br />
Mittwoch Abend drei Stunden lang Auskunft darüber, was unterm<br />
transparenten Dach und im Umfeld errichtet werden soll: ein<br />
Allwetterbad in Kombination mit einem Biomassekraftwerk.<br />
Es gibt viele gute Gründe, warum sich die Investoren (die<br />
Firmengruppe Tele Leasing GmbH & Co. KG, Sun Systems Energie<br />
GmbH und Tournesol Schwimmbadbau GmbH) für <strong>Idstein</strong> als Standort<br />
interessieren: Die Stadt liegt verkehrsgünstig, hat eine gute<br />
Infrastruktur sowie hohe Wohnqualität und ist Ausbildungsstätte für<br />
94
den Bereich Gesundheitswesen. "Und <strong>Idstein</strong> ist eine Stadt, die sich<br />
weiterentwickeln will", erklärte Alexander Hackl. Mit ihm waren Michael<br />
Beck (Firma Tournesol; zuständig für Marketing und Betrieb), Jürgen<br />
Salz (Projektentwicklung) und Dr. Manfred Rose (Facharzt Innere<br />
Medizin und Naturheilkunde) nach <strong>Idstein</strong> gekommen.<br />
Gemeinsam stellten sie das Projekt vor, das auf rund 5000<br />
Quadratmetern Fläche verwirklicht werden soll. Herzstück ist die große<br />
Kuppel von 11,50 Metern Höhe und 40 Metern Durchmesser, die sich<br />
bei gutem Wetter öffnet lässt. Unter der Kuppel eine Badelandschaft<br />
mit mehreren Becken, angegliedert eine große Rutsche, ferner ein<br />
Baukomplex für die Bereiche Fitness und Gesundheit, Wellness und<br />
Vitalcenter, Sauna, Gastronomie und Kinderbetreuung - insgesamt also<br />
ein Platz, wo man nicht nur schwimmen, sondern sich rundum wohl<br />
fühlen und viel für die Gesundheit tun kann. Ein Badesee, ausgebaut<br />
mit Folie und Natursteinen und betrieben mit einer<br />
Wasseraufbereitungsanlage, soll im Sommer zusätzlich Gäste anlocken.<br />
Die Investoren haben ebenfalls das Ziel, Firmen im Gewerbegebiet und<br />
nahe Wohngebiete vom Biokraftwerk aus mit Fernwärme zu versorgen.<br />
Erwartet wird von der Stadt ein jährlicher Kostenzuschuss von 500 000<br />
Euro (entspricht dem jetzigen Betriebskostenzuschuss fürs <strong>Hallenbad</strong>)<br />
und die Bereitstellung eines Grundstücks (Kauf oder Erbpacht).<br />
Nach 25 Jahren soll das Bad im betriebsfähigen Zustand in den Besitz<br />
der Stadt übergehen.<br />
Zahlen und Fakten <strong>zum</strong> Allwetterbad<br />
Möglicher Standort im Gebiet „Südlich Eisenbach“ zwischen<br />
Gassenbacher Hof und neuem Krankenhaus.<br />
Bauzeit nach erfolgter Baugenehmigung etwa 12 bis 14 Monate.<br />
Erwartete Investitionskosten in Höhe von rund 15 Millionen Euro.<br />
Schul- und Vereinsschwimmen vertraglich abgesichert.<br />
Voraussichtlicher Eintrittspreis ( zwei Stunden nur<br />
Schwimmbereich) für Mutter mit Kind 4,50 Euro. Die Preise sind<br />
insgesamt noch nicht festgelegt.<br />
Erwartete Besucher im Bäderbereich rund 130 000 jährlich.<br />
Etwa 20 Ganztags-Arbeitsplätze und weitere 20 Halbtags-<br />
Arbeitsplätze.<br />
95
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 11. November 2005<br />
Kommentar von Martin Kolbus <strong>zum</strong> Thema <strong>Hallenbad</strong><br />
Kehrtwende auf der Ziellinie<br />
20 Jahre und länger haben die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Gremien gezögert, gezaudert<br />
und sich mit der Zukunft des <strong>Hallenbad</strong>es schwer getan, und dann - mit<br />
dem Sanierungsbeschluss gerade auf der Ziellinie - erfolgt die<br />
komplette Kehrtwende: Ein privat ganzjährig betriebenes Allwetterbad<br />
mit großem Gesundheits- und Wellnessbereich und zukunftsweisender<br />
Energietechnik. Kein Wunder, dass angesichts dieser überraschenden<br />
Entwicklung viele Mandatsträger zuerst einmal akribisch das Haar in<br />
der Suppe suchen und sich zweifelnd fragen, warum sich ihnen nicht<br />
schon früher solch eine Möglichkeit geboten hat<br />
Genau genommen verfolgt das österreichische Konsortium genau<br />
dasselbe Prinzip, das die Gutachter mit der großen Lösung fürs<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong> vorgegeben hatten: Es wird sehr viel Geld in die<br />
Hand genommen, um damit nicht zu sanieren, sondern ein attraktives<br />
und zeitgemäßes Bad mit Sauna, Wellness- und Gesundheitsbereich zu<br />
bauen - denn richtig Geld verdient, das haben die Österreicher ganz<br />
offen erklärt, wird mit eben diesen Zusatzangeboten. Die jetzt<br />
angepeilte Lösung hat für die Stadtväter den Charme, dass die privaten<br />
Investoren das Projekt finanzieren und damit auch das größte Risiko<br />
auf ihre Kappe nehmen. Insofern gleicht, um ein Wort von CDU-Chef<br />
Zarda aufzugreifen, das Angebot aus dem Alpenland einer Art<br />
Lottogewinn.<br />
Natürlich liegen noch einige verdeckte Karten auf dem Tisch - so die<br />
Frage nach den Kosten für das von der Stadt bereitzustellende<br />
Grundstück oder die noch etwas unscharfen Konturen für das<br />
Verfahren der behördlichen Genehmigung. Aber wenn darauf saubere<br />
Antworten gefunden und vernünftige Eintrittspreise für die künftigen<br />
Nutzer in trockene Badetücher gebracht werden können, dann steht<br />
am 7. Dezember einem Beschluss fürs Allwetterbad eigentlich nichts<br />
im Wege.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 11. November 2005<br />
Allwetterbad nimmt Gestalt an<br />
Am 7. Dezember will das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Parlament Entscheidung<br />
treffen<br />
Die Stadt <strong>Idstein</strong> ist dem Projekt Allwetterbad ein großes Stück<br />
näher gekommen. Magistrat, Fachausschüsse und Ortsbeirat<br />
steuern, nach einem Informationsabend in Wörsdorf, jetzt auf<br />
96
den 7. Dezember zu - an diesem Tag sollen im Stadtparlament<br />
die Weichen gestellt werden.<br />
Gern hätten die Vertreter der Investorengruppe aus Österreich nach<br />
Ende der Aussprache bereits eine grundsätzliche Zustimmung aus<br />
<strong>Idstein</strong> mit nach Hause genommen, um das Projekt weiter vorantreiben<br />
und die sehr günstige Zinssituation ausnutzen zu können. Dieses<br />
grundsätzliche Ja, so sieht es nach dem Wörsdorfer Treffen aus,<br />
werden die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Gremien nicht verweigern, aber es wird wohl erst<br />
in der nächsten Stadtverordnetenversammlung ausgesprochen. Bis<br />
dahin soll die Zeit genutzt werden, um entscheidungsreife Unterlagen<br />
für Ausschüsse und Parlament anzufertigen.<br />
"Ich bin gegen Schnellschüsse", äußerte sich Karl Lormess (SPD)<br />
besorgt, dass möglicherweise Entscheidungen "übers Knie gebrochen"<br />
werden könnten. Ihm wäre es am liebsten, wenn die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Gelegenheit bekämen, andernorts gleiche Projekte anzuschauen. Das<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Vorhaben hat indes Modellcharakter, also müsse man, so<br />
Bürgermeister Krum, auch ein Stück weit die Bereitschaft mitbringen,<br />
neuen Ideen gegenüber offen zu sein. Die noch vorhandenen Bedenken<br />
in den Gremien der Stadt laufen darauf hinaus, dass einige<br />
Einzelpunkte "noch nicht ganz ausverhandelt" sind, wie es Dr. Walter<br />
Wallmann (CDU) ausdrückte. "Aber je mehr Details bis zur<br />
Dezembersitzung geklärt sind, desto leichter fällt uns die<br />
Entscheidung."<br />
Die Entscheidung zugunsten des Projektes steht noch aus, doch wird<br />
aus zwei Fraktionen bereits klare Zustimmung signalisiert. "Magistrat<br />
und Verwaltung müssen die Dinge noch konkretisieren", erklärte Alfred<br />
Strauß (SPD) während der abendlichen Sitzung. Am Tag danach<br />
äußerte er sich bereits zuversichtlich, "dass die SPD-Fraktion das<br />
Vorhaben nachdrücklich unterstützen wird". Beeindruckt seien die<br />
Sozialdemokraten davon, dass die für die Bürger wichtigen Punkte wie<br />
Schul- und Vereinsschwimmen bereits gesichert seien. "Das<br />
Allwetterbad schafft, ergänzt durch den vorgesehenen Schwimmteich,<br />
ein qualifiziertes Angebot." Wellness- und Gesundheitsangebote<br />
passten sehr gut <strong>zum</strong> Gesundheitsstandort <strong>Idstein</strong>.<br />
Ähnlich reagierten noch während des Informationsabends die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Grünen. "Wir würden uns freuen, wenn es schnell ginge", gab Jürgen<br />
Schmitt für die Fraktion ein zustimmendes Signal, ohne den Hinweis<br />
zu vergessen, dass durch mögliche Gesetzes-Entscheidungen in Berlin<br />
zur Energie-Einspeisung das Projekt "Kratzer abbekommen könnte".<br />
Dass "uns die Entscheidung nicht so furchtbar schwer fällt", wenn<br />
denn die Rahmenbedingungen stimmten, gab auch CDU-Chef Thomas<br />
Zarda zu erkennen. Ihm kommt es sehr darauf an, dass neben<br />
etlichen Details auch zwei ganz wesentliche Punkte geklärt werden:<br />
Auf welche Summe belaufen sich die Grunderwerbskosten für die<br />
Stadt? Welche Kosten kommen auf <strong>Idstein</strong> bei einem Ausstiegs-<br />
Szenario zu einem späteren Zeitpunkt zu? Zuvor hatte bereits Inga<br />
97
Rossow (<strong>FWG</strong>) als wichtigstes Kriterium die Kosten genannt, die "an<br />
der Stadt <strong>Idstein</strong> hängen bleiben".<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 14. November 2005<br />
Ja <strong>zum</strong> Allwetterbad<br />
Zarda (CDU): "Zügig prüfen und entscheiden"<br />
Für die CDU-Fraktion hat Thomas Zarda die Vorschläge der<br />
österreichischen Firmengruppe aus Tirol für ein Allwetterbad in privater<br />
Betreiberschaft ausdrücklich begrüßt. "Das ist so ziemlich das, was wir<br />
uns seinerzeit mit der Firma Groll vorgestellt haben und wobei wir<br />
seitdem nicht vorangekommen sind", so der Fraktionsvorsitzende.<br />
Deswegen habe er nach Bekanntwerden der Offerte aus Österreich auf<br />
der CDU-Website das Angebot so bezeichnet: "Hauptgewinn in süd-<br />
und norddeutscher Klassenlotterie gleichzeitig und dazu noch den<br />
Lotto-Jackpot geknackt!"<br />
Die Vorteile bei einer privaten Betreiberschaft lägen auf der Hand, so<br />
Zarda. Die Stadt gebe nur Geld für das aus, wofür sie zuständig sei -<br />
für ein familienfreundliches Angebot, für die Möglichkeit von<br />
Schwimmunterricht sowie für den Schwimmsport. "Sauna und Wellness<br />
sind gut, aber nicht städtische Aufgabe." Insofern sei ein jährlicher<br />
Betriebskostenzuschuss, für den die Stadt genau diese Leistungen<br />
erhalte und ansonsten ein privater Betrieb verantwortlich sei, genau<br />
das Richtige. "Das eine ist Daseinsvorsorge, dafür können wir<br />
Steuergeld in die Hand nehmen. Das andere ist Privatvergnügen und<br />
muss eben auch privat bezahlt werden."<br />
Im übrigen sei ein solches Modell auch wirtschaftlicher. Es sei<br />
überhaupt nicht einzusehen, dass Badezeiten, Eintrittspreise und<br />
Angebotsdetails politisch entschieden werden. "Damit kommen wir<br />
endlich davon weg, dass das Stadtparlament über die<br />
Wassertemperatur und die Fliesenfarbe diskutiert. Das entscheiden<br />
künftig Betreiber und Kunden."<br />
Es gelte nun zügig zu prüfen, mit welchen Kosten neben dem jährlichen<br />
Betriebskostenzuschuss das Angebot von Tournesol verbunden sei.<br />
Dabei gehe es einmal um das Grundstück und <strong>zum</strong> anderen um die<br />
Ausstiegskosten - für den Fall, dass eine Einigung wider Erwarten nicht<br />
zustande komme.<br />
Bei den Haushaltsberatungen sollte der Beginn der Sanierungsarbeiten<br />
solange aufgeschoben werden, bis man mit der Firma Tournesol<br />
handelseinig sei. Komme man, wie zu erwarten sei, zu einer<br />
befriedigenden Vereinbarung, so schließe man den Vertrag ab. Zarda:<br />
"Ansonsten sanieren wir das Bad wie im September beschlossen."<br />
98
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 17. November 2005<br />
Freie Wähler sind auf Kurs "15 plus"<br />
Inga Rossow als Vorsitzende bestätigt / Kritik an<br />
Geldverschwendung / Liste für Kommunalwahl<br />
"15 plus!" Dieses Ziel steuert die Freie Wähler Gemeinschaft<br />
(<strong>FWG</strong>) <strong>Idstein</strong> bei den Wahlen zur<br />
Stadtverordnetenversammlung im März nächsten Jahres an.<br />
"Wir hatten vor fünf Jahren 15 Prozent der Wählerstimmen<br />
erreicht - dieses Mal sollen es mehr werden", nannte die 1.<br />
Vorsitzende Inga Rossow eine ehrgeizige Zielvorgabe.<br />
In der Mitgliederversammlung der <strong>FWG</strong> standen die Wahl des neuen<br />
Vorstandes und die Benennung der Kandidaten fürs Parlament und den<br />
Ortsbeirat <strong>Idstein</strong>-Kern im Mittelpunkt. Bei der Vorstandswahl wurde<br />
Inga Rossow als 1. Vorsitzende einstimmig wiedergewählt. Ohne<br />
Gegenstimmen wurden auch Stefan Gärth als stellvertretender<br />
Vorsitzender, Michael Gänßler als Kassenart, Antje Reimers als<br />
Schriftführerin und Ursula Anton-Müller sowie Herbert Ott als Beisitzer<br />
berufen; nicht zur Wahl standen in diesem Jahr zwei weitere<br />
Beisitzerposten, die Karl-Wilhelm Höhn und Karin Lauer inne haben.<br />
Die Kassenprüfung übernehmen Öncel Saygin und G. Hoquart.<br />
In den Berichten und der Aussprache zu kommunalpolitischen Themen<br />
ging es insbesondere um die Entscheidungen <strong>zum</strong> <strong>Hallenbad</strong>, <strong>zum</strong><br />
Krankenhaus, zur Südtangente und zur Direktorenwiese auf dem<br />
Kalmenhofgelände. "Es klingt alles sehr viel versprechend", gab sich<br />
Inga Rossow vorsichtig optimistisch zur Vorstellung des Allwetterbades<br />
der Firma Tournesol.<br />
Mit der Grundsatzentscheidung wolle man aber bis zur Vorlage von<br />
Unterlagen durch den Magistrat warten. "Die Risiken für die Stadt<br />
müssen überschaubar sein", forderte auch Gerhard Dernbecher.<br />
Kritisch angemerkt wurde von Karl-Heinz Lauer, dass der Ortsbeirat bei<br />
der Tournesol-Präsentation in Wörsdorf zwar begrüßt, aber leider nicht<br />
eingeladen worden sei.<br />
Zur Südtangente fiel die Bilanz der <strong>FWG</strong> positiv aus. "Wir schreiben<br />
dieses Projekt auf unsere Fahnen", unterstrich Inga Rossow die klare<br />
und eindeutige Position der Freien Wähler zu dieser Entlastungsstraße.<br />
Die Tangente sei für das Taunusviertel, für das Gesundheitszentrum<br />
und für die gesamte Entwicklung im Süden der Kernstadt<br />
unverzichtbar.<br />
Kritisiert wurde von der <strong>FWG</strong> die Verschwendung von Steuermitteln<br />
durch die Stadt. Die Straße In der Eisenbach sei saniert worden,<br />
obwohl sie eigentlich noch weitgehend in Ordnung gewesen sei. "Da<br />
gab und gibt es schlimmere Straßen", ärgerte sich die 1. Vorsitzende<br />
99
und Fraktionschefin. Leider werde das Programm für<br />
Straßenbaumaßnahmen einfach nur "abgearbeitet", ohne die konkrete<br />
Notwendigkeit noch einmal zu prüfen.<br />
Kritisiert wurde auch das Programm <strong>zum</strong> Ausbau der Bushaltestellen in<br />
<strong>Idstein</strong>. Die Kantensteine seien so hoch, dass der Stadtbus nicht<br />
unmittelbar an den Straßenrand fahren könne, um die Leute ein- und<br />
aussteigen zu lassen. "Ein Schildbürgerstreich", so der Rossow-<br />
Kommentar.<br />
Bemängelt wurden allzu enge Festlegungen zu den Dachformen der<br />
Häuser in neuen Baugebieten. So sei es keineswegs zu begrüßen, wenn<br />
- wie in der Schützenhausstraße vorgesehen - nur Pultdächer gebaut<br />
werden dürften.<br />
Abschließend die <strong>FWG</strong>-Listen - zunächst für das Stadtparlament: Inga<br />
Rossow, Gerhard Dernbecher, Peter Gallfuß, Herbert Ott, Stefan Gärth,<br />
Karl-Wilhelm Höhn, Klaus Schindler, Michael Gänßler, Detlef<br />
Kaltwasser, Bernd Breinig, Ursula Anton-Müller, Roland Hoffmann, Adi<br />
Frommherz, Karl-Heinz Lauer, Antje Reimers, Werner Frank, Sabine<br />
Eggers, Thomas Rösler, Andreas Roos, Doris Lindner, Werner Leichtfuß,<br />
Gerhard Seiberling, Karin Gänßler, Ingo Bühlow, Margarete Gallfuß,<br />
Anja Junior und Gabriele Höhn.<br />
Für den Ortsbeirat <strong>Idstein</strong>-Kern: Karl-Heinz Lauer, Gerhard Seiberling,<br />
Bernd Breinig, Karin Gänßler, Antje Reimers, Michael Gänßler, Gabriele<br />
Höhn.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 24. November 2005<br />
Noch Unklarheit über Allwetterbad<br />
Im Ausschuss keine entscheidungsreifen Unterlagen / Der<br />
"Adler" bleibt<br />
Noch keine beschlussreifen Unterlagen von der österreichischen<br />
Investorengruppe <strong>zum</strong> geplanten Allwetterbad gab es für die<br />
Mitglieder im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bau- und Planungsausschuss. <strong>Eine</strong><br />
Empfehlung ans Parlament fiel deshalb am Dienstag flach und<br />
die Weichen bleiben zunächst einmal weiter in Richtung<br />
<strong>Hallenbad</strong>sanierung gestellt.<br />
Zweifelhaft erschien es nach dem Bericht von Bürgermeister Gerhard<br />
Krum auch, dass die Unterlagen rechtzeitig für die heute Abend<br />
stattfindende Sitzung des Haupt- und Finanzausschuss präsentiert<br />
werden könnten, so dass erst mit einer Vorlage zur<br />
Stadtverordnetenversammlung Anfang Dezember gerechnet wird. Vor<br />
diesem Hintergrund einigte sich der Bauausschuss mehrheitlich auf den<br />
Antrag der CDU, den im Haushaltsplanentwurf 2006 enthaltenen Ansatz<br />
für die <strong>Hallenbad</strong>sanierung in Höhe von 5,5 Millionen Euro auf 3,75<br />
Millionen Euro zu reduzieren und gleichzeitig einen Sperrvermerk<br />
100
anzubringen, so dass erst nach weiteren Beschlüssen durch das<br />
Parlament eine Mittelfreigabe erfolgen kann. Keinen Erfolg hatte die<br />
<strong>FWG</strong> mit ihrem Vorstoß, 2006 lediglich Planungskosten einzustellen und<br />
3,75 Millionen als Verpflichtungsermächtigung für 2007 vorzusehen.<br />
Die Grünen-Fraktion hatte es beim Haushaltsansatz von 5,5 Millionen<br />
Euro (mit Sperrvermerk) belassen wollen, konnte sich aber ebenfalls<br />
damit nicht durchsetzen.<br />
Seit vielen Jahren hat die Stadt <strong>Idstein</strong> Probleme mit dem Flachdach<br />
des Feuerwehrstützpunktes. Jetzt steht die Verwaltung in<br />
Verhandlungen mit einem Betreiber von Voltaik-Anlagen zur<br />
Solarstromerzeugung, der unter Umständen bereit wäre, auch die<br />
Flachdach-Sanierung im Zuge der Installation zu übernehmen. Der<br />
Haushalt weist einen Ansatz von 180 000 Euro aus. Mehrheitlich folgte<br />
der Bauausschuss der CDU-Empfehlung, diese Summe im Etat zu<br />
belassen, aber bis zur Klärung aller Deteils einen Sperrvermerk<br />
anzubringen.<br />
Die Grünen-Fraktion hatte eine Reihe von Anträgen zu den von der<br />
Verwaltung geplanten Straßenbau- oder Unterhaltungsmaßnahmen in<br />
den Stadtteilen eingebracht. So sollten die Maßnahmen in Ehrenbach,<br />
Eschenhahn, Kröftel, Lenzhahn und Walsdorf gestrichen werden,<br />
wünschten die Grünen. Nach Auskunft des Ausschussvorsitzenden<br />
handelte es dabei um Kosten von rund 250 000 Euro. Die Mehrheit des<br />
Ausschusses lehnte die Mittelstreichung aber ab.<br />
Auch der Antrag, 1,5 Millionen Euro für den ersten Bauabschnitt der<br />
Südtangente aus dem Etat zu nehmen, fand keine Mehrheit. Gleiches<br />
galt für die Grünen-Forderung, die Gelder für das<br />
Hochwasserrückhaltebecken Wörsbach zu streichen.<br />
Die Diskussion um den Volksbank-Adler geht in die Schlussrunde.<br />
Nachdem das Werbe- Symbol der "vr bank" seit einigen Wochen<br />
auf dem Kreisel in der Wiesbadener Straße steht, wollte der<br />
Bauausschuss jetzt nicht mehr die getroffenen<br />
Vertragsvereinbarungen zwischen Bank und Magistrat rückgängig<br />
machen, wie es die <strong>FWG</strong> gewünscht hatte. <strong>Eine</strong> große Mehrheit<br />
lehnte die <strong>FWG</strong>-Initiative ab. Das Thema wird aller Voraussicht<br />
nach in der Parlamentssitzung am 7. Dezember endgültig zu den<br />
Akten gelegt.<br />
101
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 24. November 2005<br />
"Rückschlag für Entwicklung"<br />
FDP-Chef Clemenz kritisiert Einzelhandelssituation in <strong>Idstein</strong>-<br />
Kern<br />
In der Jahreshauptversammlung der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> FDP wurde der bisherige<br />
Ortsverbands- und Fraktionsvorsitzende Thomas Clemenz einstimmig<br />
wiedergewählt. Einmütig wurden auch die weiteren Vorstandsmitglieder<br />
ohne Gegenstimmen im Amt bestätigt. Neu im Vorstand wurde als<br />
Schriftführer Reinhold Präger von Clemenz begrüßt, der auch den<br />
bisherigen Vorstandsmitgliedern für die geleistete Arbeit dankte.<br />
Stellvertretender Ortsvorsitzender bleibt Otto Schüler. Jürgen Musial ist<br />
für die Kasse als Schatzmeister verantwortlich und Beisitzerinnen sind<br />
Wiltrud von Schoenaich und Susanne Kosinsky.<br />
Weiteres Thema der Versammlung war die Stadtentwicklung in <strong>Idstein</strong>.<br />
Clemenz stellte die von einem Investor geplante Baumaßnahme<br />
Kappus-Anlage am Bahnhof vor und wies darauf hin, dass der Bau mit<br />
30 Meter Höhe an so exponierter Stelle unpassend und von der<br />
Fraktion als städtebaulich unerwünscht abgelehnt werde. "Das<br />
Wahrzeichen <strong>Idstein</strong>s ist der Hexenturm und keine Fotovoltaik-<br />
Scheibe", so Clemenz. Dieser Bewertung schlossen sich die<br />
anwesenden Mitglieder an.<br />
Als besonders ärgerlich beanstandete Schüler die<br />
Einzelhandelssituation in der Innenstadt, nachdem HL und Tengelmann<br />
geschlossen haben. Er werde sich im Vorstand für eine rasche Lösung<br />
dieses Problems einsetzen. Die Konzentration des Handels außerhalb<br />
der Kernstadt sei für die älteren Bewohner in der Fußgängerzone<br />
schwierig. "Ihr Vertrauen auf fußläufige Einkaufsmöglichkeiten wurde<br />
enttäuscht", so Musial.<br />
Als besonders schädlich für die Stadtentwicklung bewertete Präger das<br />
an den anderen Parteien gescheiterte Seniorenheim-Projekt auf der<br />
Direktorenwiese. "Ich verstehe nicht, weshalb nur zwei Wochen nach<br />
einem einstimmigen Stadtverordneten-Beschluss <strong>zum</strong> Erhalt des LWV-<br />
Standortes <strong>Idstein</strong> der Bebauung dieser Teilfläche bei gleichzeitiger<br />
Öffnung des übrigen Parks für die Öffentlichkeit widersprochen wurde",<br />
so Clemenz. "Damit hat <strong>Idstein</strong>s Stadtentwicklung einen herben<br />
Rückschlag erlitten." "Diese Maßnahme hätte dem Handel in der<br />
Kernstadt gut getan", äußerte auch von Schoenaich kritisch.<br />
Ein wesentlicher Teil der Diskussion war beherrscht vom<br />
Dauerthema Schwimmbad. Nach der Vorstellung des<br />
Sanierungsbeschusses der Stadt und des aktuellen Konzeptes für<br />
einen eventuellen Neubau kristallisierte sich rasch eine positive<br />
Haltung der Mitglieder für das Tournesolbad mit<br />
Biomassekraftwerk heraus. "Wenn jetzt die Kosten für die Stadt im<br />
102
Rahmen bleiben, dann steht einer zustimmenden Entscheidung der<br />
Gremien nichts mehr im Weg", so Clemenz, der damit am Ende<br />
der Sitzung feststellte, dass es erfreulich sei, dass die von<br />
Vorstand und Fraktion eingeschlagene politische Richtung durch<br />
die Mitglieder akzeptiert und unterstützt werde.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 26. November 2005<br />
Tournesol und Stadt weiter auf Kurs<br />
Finanzausschuss erwartet Beschlussvorlage <strong>zum</strong> Allwetterbad /<br />
Ausstieg kostet 142 000 Euro<br />
Es gibt noch immer Unsicherheitsfaktoren, aber die Tournesol<br />
Schwimmbadbau GmbH und die Stadt <strong>Idstein</strong> halten weiterhin<br />
klaren Kurs in Richtung Bau eines Allwetterbades. Der Haupt-<br />
und Finanzausschuss gab dem Magistrat das Signal, bis zur<br />
Dezember-Sitzung eine beschlussreife Vorlage für eine<br />
Grundsatzentscheidung zu erarbeiten.<br />
Bis zur letzten Minute vor Beginn der Sitzung wurden für die Mitglieder<br />
des Haupt- und Finanzausschusses Unterlagen zusammengestellt,<br />
nachdem in den letzten Tagen Zug um Zug Pläne und Informationen<br />
über das im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Süden vorgesehene Projekt von den<br />
österreichischen Investoren im Rathaus eingetroffen waren. Zur<br />
Sitzung im Alten Amtsgericht hatte sich auch Michael Beck vom<br />
Kompetenzteam der Investorengruppe eingefunden, um auf Fragen aus<br />
der Runde zu antworten.<br />
Bürgermeister Gerhard Krum gab eingangs eine schriftliche<br />
Versicherung des Tournesol-Geschäftsführers Alexander Hackl bekannt,<br />
wonach das Unternehmen mit Hochdruck am gemeinsamen Ziel weiter<br />
arbeite, um möglichst im nächsten Frühjahr mit den Bauarbeiten<br />
beginnen zu können. Bis Ende Februar möchten die Österreicher die<br />
genehmigungsfähige Projektplanung einschließlich einer<br />
Finanzierungszusage vorlegen.<br />
Die schon beim Treffen in Wörsdorf aufgetauchte Frage nach den<br />
Kosten bei einem so genannten Ausstiegs-Szenario (erst nach<br />
verbindlicher Einigung zwischen beiden Seiten kann dieser Fall<br />
eintreten) ließ Alexander Hackl in seinem Schreiben nicht<br />
unbeantwortet. "Sollte aus Gründen, die die Stadt <strong>Idstein</strong> zu vertreten<br />
hat, eine Beendigung des den Gremien am 9. November 2005<br />
vorgestellten Projektes nicht möglich sein, so erhält die Tournesol<br />
Schwimmbadbau GmbH eine Aufwandsentschädigung für vorbereitende<br />
Planungen und Aufwendungen in Höhe von 142 000 Euro zuzüglich<br />
Mehrwertsteuer."<br />
103
In Teilen aktualisiert wurde inzwischen der Entwurf der zu schließenden<br />
Vertragsvereinbarung zwischen den Partnern. Der Chef des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Bauamtes Rudi Launspach erläuterte die wichtigsten Grundzüge im<br />
Ausschuss. Kernposition bleibt: Tournesol baut eine Biomasse-Anlage<br />
(noch offen ist, ob die Heizanlage mit Raps oder Mais betrieben wird;<br />
die Tendenz gehe in Richtung Raps) und ein Allwetterbad mit<br />
Badeteich, Wellness sowie gesundheitstherapeutischen Einrichtungen.<br />
<strong>Eine</strong> noch zu gründende Errichtungsgesellschaft (mit Tournesol-<br />
Mehrheit) solle die Anlage erstellen, nachdem sie mit der Stadt einen<br />
Erbbaurechtsvertrag über 25 Jahre für das benötigte Grundstück<br />
abgeschlossen hat. <strong>Eine</strong> Betreibergesellschaft wird die Anlage pachten<br />
und 25 Jahre lang betreiben.<br />
"Die Stadt <strong>Idstein</strong> hat natürlich sondiert, ob der<br />
Landeswohlfahrtsverband bereit ist, ein entsprechendes Grundstück an<br />
die Stadt zu veräußern", erklärte Bürgermeister Gerhard Krum. Der<br />
LWV habe grundsätzliches Einverständnis signalisiert, aber auch dies<br />
bedürfe noch der endgültigen Klärung, ebenso wie die Höhe des<br />
Grundstückspreises.<br />
Teil der Vereinbarungen ist nach Auskunft von Rudi Launspach auch<br />
weiterhin die jährliche Zuwendung der Stadt von maximal 500 000<br />
Euro für den Bäderbetrieb. Dies entspricht in etwa dem aktuellen<br />
städtischen Zuschussbedarf.<br />
Nach Klärung einer Reihe von Fragen - vom Thema Parkplätze über das<br />
Vereinsschwimmen bis hin zu sozialverträglichen Eintrittspreisen - und<br />
der Bitte um weitere Detailinformationen signalisierte der Ausschuss<br />
dem Magistrat, dass bis zu den Fraktionssitzungen vor dem 7.<br />
Dezember die entscheidungsreife Vorlage erstellt werden solle. Im<br />
weiteren Gang der Ding müssten besonders die rechtlichen Grundlagen<br />
(Vergabe- und Wettbewerbsfragen) mit dem Land geklärt werden.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 28. November 2005<br />
Stadt baut Defizit kräftig ab<br />
Unerwartete Gewerbesteuerzahlung / Haushalt findet große<br />
Mehrheit<br />
Unerwartet hohe Steuernachzahlungen werden rund zwei Millionen<br />
Euro in die Kassen der Stadt <strong>Idstein</strong> spülen. Das Defizit im<br />
Verwaltungshaushalt 2006 wird durch diesen warmen Regen annähernd<br />
halbiert.<br />
Die Lektüre des Haushaltsplanes war, als der Entwurf vor einigen<br />
Wochen den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverordneten zur ersten Lesung präsentiert<br />
wurde, keine pure Freude. Rund 3,8 Millionen Euro betrug das Loch im<br />
104
Verwaltungshaushalt, dazu kam noch eine Neuverschuldung für das<br />
Jahr 2006 in Höhe von rund 5,9 Millionen Euro.<br />
Zwei Abende benötigte der Haupt- und Finanzausschuss, um das<br />
Zahlenwerk zu analysieren. Spätestens als die Politiker die Seite 114<br />
(Steuereinnahmen) aufblätterten, hellten sich die Mienen auf. Die<br />
Einnahmesituation hatte sich, wie die Verwaltung aktuell dazu<br />
berichtete, deutlich verbessert. Die Gewerbesteuer steigt demnach um<br />
rund zwei Millionen auf rund 8,6 Millionen Euro, eine Summe, die im<br />
Rückblick auf die letzten 16 Jahre einsame Spitze ist. Der Blick auf<br />
Vergleichszahlen zeigt, dass diese Einnahmeposition im Zeitraum von<br />
1989 bis 2004 zwischen rund 2,3 Millionen und gut 6,6 Millionen Euro<br />
schwankte.<br />
Dass die Gewerbesteuerumlage von dieser Einnahme gleich wieder 470<br />
000 Euro abzwackt, kann die Freude über das erwartete Ergebnis nur<br />
unwesentlich dämpfen. Denn auch bei den Grundsteuereinnahmen, bei<br />
der Einkommensteuer und bei den Schlüsselzuweisungen des Landes<br />
sind im nächsten Jahr Mehrzuweisungen von über 200 000 Euro zu<br />
erwarten.<br />
Als am Freitagabend die Haushaltsberatung mit zahlreichen<br />
Einzelempfehlungen des Ausschusses zu Ende ging, konnte noch keine<br />
konkrete Übersicht über die Gesamthöhe der Einnahmen und Ausgaben<br />
und des aktuellen Defizites präsentiert werden. Größter<br />
Unsicherheitsfaktor für den Etat und besonders für die Kreditaufnahme<br />
ist und bleibt die <strong>Hallenbad</strong>situation. Sollte das Tournesol-Allwetterbad<br />
tatsächlich gebaut werden, könnte dies die städtischen Ausgaben<br />
deutlich reduzieren.<br />
Mit großer Mehrheit wurde der Haushaltsentwurf im Ausschuss<br />
verabschiedet. Am 7. Dezember trifft das Parlament die letzte<br />
Entscheidung.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 29. November 2005<br />
Herfurth neuer CDU-Chef in <strong>Idstein</strong><br />
Die Christdemokraten streben mehr als 15 Sitze im<br />
Stadtparlament an<br />
Auf dem Parteitag der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU wurden personell und<br />
programmatisch die Weichen für die nächsten Jahre gestellt.<br />
"Programm und Personen, Parteivorstand und unsere<br />
Kandidaten für die Kommunalwahl, sind ein Paket: das Angebot<br />
der CDU an die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Wähler. Deshalb wollen wir unsere<br />
Liste und unser Wahlprogramm aus einem Guss beschließen,"<br />
so der scheidende Parteivorsitzende Günther Lenz.<br />
105
"Unser Ziel ist, dass wir wieder mit mindestens 15 Stadtverordneten<br />
ins Stadtparlament einziehen. Und jeder Sitz für die CDU mehr ist gut<br />
für <strong>Idstein</strong>". sagte Lenz. Nach seinen Worten ist die<br />
Mitgliederentwicklung erfreulich, die Kasse gesund und die Arbeit in<br />
den Parteigliederungen rege. Günther Lenz scheidet nach zehn Jahren<br />
an der Spitze der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Union auf eigenen Wunsch aus. Die<br />
Versammlung verabschiedete Günther Lenz nach einer Würdigung<br />
durch Dr. Herbert Koch mit viel Applaus. Auch Brigitte Fischer, Kilian<br />
Höhler und Dr. Sven-Uwe Schmitz kandidierten nicht erneut. Namens<br />
der CDU dankte der designierte neue Vorsitzende Christian Herfurth<br />
den engagierten Mitstreitern. Es konnten auch zahlreiche langjährige<br />
Mitglieder geehrt werden: an der Spitze für 50-jährige Mitgliedschaft in<br />
der CDU Ernst Neubrand.<br />
Der Fraktionsvorsitzende Thomas Zarda berichtete über die Arbeit der<br />
vergangenen Wahlperiode und in seiner Eigenschaft als Vorsitzender<br />
der Programmkommission über das Wahlprogramm für 2006. "Der<br />
Arbeitstitel unseres Programmentwurfs heißt bewahren und erneuern.<br />
Darum geht es: wir wollen <strong>Idstein</strong>s Stärke bewahren und<br />
fortentwickeln." Dazu bedürfe es einer starken CDU-Fraktion. Zarda<br />
erinnerte daran, dass erst die konsequente Durchsetzung der<br />
Südtangente die Voraussetzung geschaffen habe für den Neubau des<br />
Krankenhauses und das neue Schwimmbad. "Die Grünen können leicht<br />
gegen die Südumgehung stimmen. Weil sie wissen, das der schlimmste<br />
Blödsinn von uns verhindert wird. Das muss so bleiben. <strong>Eine</strong> rot-grüne<br />
Mehrheit hieße: Gute Nacht, <strong>Idstein</strong>!"<br />
Zarda erläuterte die anderen Kapitel des Programmentwurfs<br />
ausführlich. Die CDU sei für Stadtentwicklung, aber dagegen, die<br />
Kalmenhofwiese zuzubauen. Die CDU sei für eine sichere und saubere<br />
Stadt, aber dagegen, die Bürger mit oft unnötigen Regeln zu<br />
drangsalieren. "Es muss nicht im Bebauungsplan stehen, welche Farbe<br />
das Dach haben soll und ob ein Jägerzaun verboten oder sogar<br />
vorgeschrieben sei: "Das wissen die Bürger selbst ganz gut."<br />
Die Fortentwicklung des Kindergartenprogramms, der Erhalt des<br />
Schwimmbades, die Konsolidierung der städtischen Finanzen seien am<br />
besten mit der CDU zu verwirklichen. "Es wäre ein Treppenwitz, wenn<br />
die Popularität von Gerhard Krum zu Stimmen für die SPD führte.<br />
Kommen Sie doch einmal in eine Ausschusssitzung: das ist eine wahre<br />
Pracht, wie sich der Vorsitzende der SPD-Fraktion und der SPD-<br />
Bürgermeister in der Wolle haben." Der Programmentwurf wurde nach<br />
einer ganzen Reihe von Anregungen einstimmig beschlossen.<br />
Die Listenwahlen ergaben fast einstimmige Wahlergebnisse. Als<br />
Spitzenkandidat wird Thomas Zarda die CDU in den Wahlkampf führen.<br />
Ihm folgen auf den nächsten Plätzen Dr. Walter Wallmann, Dr. Alexia<br />
Schadow, Christian Herfurth, Günther Lenz, Peter Piaskowski, Dr.<br />
Herbert Koch, Christel Schall, Felix Hartmann und Diana Stolz. Die<br />
Ortsbeiratsliste für die Kernstadt wird von Wolfgang Heller, Randolf<br />
106
Rasim und Birgit Zarda angeführt. In Wörsdorf führt Frank Neidhardt<br />
die Liste an, in Heftrich Horst Jeckel und in Walsdorf Gerd Ziemer.<br />
In den Vorstandswahlen wurde Christian Herfurth <strong>zum</strong> Nachfolger von<br />
Günther Lenz gewählt. Ihm zur Seite stehen als Stellvertreter Dr.<br />
Walter Wallmann, Peter Piaskowski und Felix Hartmann. Dem<br />
geschäftsführenden Vorstand gehören ferner Petra Ludwig<br />
(Schriftführung) und Matthias Neibig (Kasse) an. Beisitzer sind Dr.<br />
Alexia Schadow, Dr. Petra Schneider, Horst Jeckel, Frank Rasim und<br />
Dieter Schnell.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 29. November 2005<br />
FDP peilt zehn Prozent an<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Liberale wählen Kandidaten für Kommunalwahl<br />
Thomas Clemenz, <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> FDP-Chef, hofft, dass die aktuell<br />
positive Stimmung für die Liberalen und deren Ziele anhält und<br />
es gelingen wird, bei der Kommunalwahl zehn Prozent zu<br />
erreichen. Auf der Versammlung wählten die anwesenden<br />
Mitglieder der FDP 15 Kandidaten für die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Stadtverordnetenversammlung und sieben Kandidaten für die<br />
Ortsbeiräte.<br />
Gewählt wurden als Kandidaten für die Stadtverordnetenversammlung:<br />
1. Thomas Clemenz, 2. Jürgen Musial, 3. Otto Schüler, 4. Dieter<br />
Brinkmann, 5. Gerhard Lamshöft, 6. Thomas Kosinsky, 7. Margot<br />
Schüler, 8. Susanne Kosinsky, 9. Reinhard Präger, 10. Marina<br />
Haberstock, 11. Matteo Silvestri, 12. Gudrun Musial, 13. Andrea<br />
Clemenz, 14. Armin Sabeur, 15. Wiltrud von Schoenaich.<br />
Für die Ortsbeiräte kandidieren: <strong>Idstein</strong> Kern: 1. Jürgen Musial, 2.<br />
Thomas Clemenz, 3. Andrea Clemenz. Wörsdorf: 1. Wiltrud von<br />
Schoenaich, 2. Reinhard Präger. Niederauroff: 1. Otto Schüler, 2.<br />
Margot Schüler.Vor der Wahl erfolgte eine intensive<br />
Auseinandersetzung mit der bisherigen liberalen Politik in <strong>Idstein</strong>.<br />
Fraktionsvorsitzender Thomas Clemenz und sein Stellvertreter Jürgen<br />
Musial gaben einen Ausblick auf die bisherigen und zukünftigen<br />
Schwerpunkte. Ein besonderes Augenmerk werde auf die Steigerung<br />
der Attraktivität der Kernstadt und Verbesserung der<br />
Einzelhandelssituation in der Fußgängerzone gelegt.<br />
"Es kann nicht sein, dass wir Randlagen fördern und die Innenstadt<br />
verödet", so Clemenz, der auch eine Wiederöffnung der Schulze-<br />
Delitzsch-Straße forderte. "Das Experiment Fußgängerzone ist hier<br />
107
gescheitert", sagte er weiter. "Die Schulze-Delitzsch-Straße muss<br />
attraktiver werden!"<br />
Die Anwesenden stellten ihre unterschiedlichen Schwerpunkte der<br />
künftigen Politik dar. Während Clemenz, als Mitglied im Bau- und<br />
Planungsausschuss, die wesentlichen Punkte der Stadtentwicklung<br />
darlegte, forderte Musial, der im Ausschuss für Jugend, Kultur und<br />
Soziales sitzt, dass das Kindergartenkonzept rasch umgesetzt werde.<br />
"<strong>Idstein</strong> ist auf dem richtigen Weg, um effizient die gesetzten<br />
pädagogischen Ziele erfolgreich mit den vielen Beteiligten<br />
umzusetzen." Wichtig für Otto Schüler ist die deutliche Verbesserung<br />
der Einzelhandelssituation in der Fußgängerzone. "Damit die älteren<br />
Bewohner auch ohne Auto vor der Tür ein Stück Butter kaufen<br />
können."<br />
Dieter Brinkmann und Reinhard Präger sprachen sich für einen<br />
Schwimmbadneubau aus, wobei nicht vergessen werden dürfe, dass<br />
trotz der privaten Investition die Stadt <strong>Idstein</strong> einen erheblichen<br />
Zuschuss leisten muss und die Eintrittspreise deutlich steigen werden.<br />
Wiltrud von Schoenaich legte Wert auf eine umgehende<br />
Bürgerbefragung <strong>zum</strong> Schwimmbad.<br />
Angesichts der langfristigen Kostenbelastung und der hohen<br />
Einmalinvestition müsse ein starker Rückhalt in der Bevölkerung<br />
vorhanden sein, um diese Ausgaben zu rechtfertigen. Für Margot<br />
Schüler ist eine bessere Busanbindung der Ortsteile und der<br />
Nachbargemeinden wichtig.<br />
"Bildung und Kultur sind Dauerthemen liberaler Politik", so Clemenz,<br />
der angesichts des regen Gedankenaustausches sicher ist, dass die FDP<br />
wieder in die Stadtverordnetenversammlung einziehen werde.<br />
Anschließend referierte der FDP-Kreisvorsitzende Stefan Müller über die<br />
aktuelle Arbeit im Kreistag.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 09. Dezember 2005<br />
Weichen für das Allwetterbad gestellt<br />
Wettbewerb kann das Tournesol-Projekt verzögern /<br />
Einstimmigkeit im Parlament<br />
Die Stadt <strong>Idstein</strong> hat mit einem einstimmigen Beschluss die<br />
Weichen für das Projekt "Allwetterbad und Biomassekraftwerk"<br />
der Firma Tournesol Schwimmbadbau GmbH (Wörgl,<br />
Österreich) gestellt. Der Beschluss im Stadtparlament war<br />
108
einstimmig und wurde ohne vorherige Aussprache gefasst.<br />
Dem uneingeschränkten Ja der Stadtverordnetenversammlung war eine<br />
Aussprache im Haupt- und Finanzausschuss vorangegangen. Dieser<br />
Diskussion war zu entnehmen, dass von Tournesol und dem Magistrat<br />
noch viel Arbeit im Detail geleistet werden muss, bis am Ende ein<br />
unterschriftsreifer Vertrag auf dem Tisch liegt. Und es deutet nach den<br />
Auskünften von Bürgermeister Gerhard Krum und Hauptamtsleiter<br />
Peter Werner sehr viel darauf hin, dass im weiteren Ablauf ein<br />
bundesweites Wettbewerbsverfahren eingeleitet werden muss. Zu<br />
diesem Punkt waren zuvor Rechtsauskünfte eingeholt und auch der<br />
Städtetag befragt worden.<br />
Unbestritten ist, dass sich durch einen Wettbewerb das ganze<br />
Verfahren hinauszögern dürfte. Im Rathaus geht man von einem<br />
Zeitrahmen zwischen vier und sechs Monaten aus. Für die Firma<br />
Tournesol wäre ein derartiges Verfahren kein Grund auszusteigen. In<br />
einem Anhang zu der zu schließenden Vorvereinbarung zwischen<br />
Tournesol und Magistrat heißt es schon jetzt, dass man sich - im Falle<br />
einer solchen Vorgabe durch das Wirtschaftsministerium - einer<br />
Ausschreibung mit unterziehen wolle.<br />
Den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Grünen ist es wichtig, dass bei den später zu treffenden<br />
Vereinbarungen mit Tournesol sichergestellt wird, dass eine öffentliche<br />
Nutzung des Bades an mindestens 300 Tagen im Jahr festgeschrieben<br />
wird. Der Bürgermeister sieht da keine Probleme, denn Tournesol<br />
spricht von einer ganzjährigen Öffnung. Auch eine Übereinkunft über<br />
den Zustand des Bades bei der Übereignung nach 25 Jahren an die<br />
Stadt sieht die Verwaltung nicht als problematisch an.<br />
Welche Grundstücksgröße wird für das Gesamtprojekt benötigt, wollte<br />
die CDU-Fraktion wissen. Einschließlich der Fläche für das Kraftwerk<br />
und der Abstandsflächen geht man im Rathaus von etwas mehr als drei<br />
Hektar aus. Für den Erwerb des Grundstücks, das sich noch im Besitz<br />
des Landeswohlfahrtsverbandes befindet, stellte das Parlament im<br />
Rahmen seiner Haushaltsberatung noch am selben Abend 1,2 Millionen<br />
Euro bereit.<br />
Begrüßt und in die Beschlussvorlage aufgenommen wurde vom<br />
Parlament eine Anregung des <strong>FWG</strong>-Stadtverordneten Peter Gallfuß. Die<br />
von Tournesol genannte Summe von 142 000 Euro (fällig bei einem<br />
von der Stadt zu verantwortenden Ausstieg nach Vertragsabschluss)<br />
sollte als Obergrenze fixiert werden; auch der finanzielle Aufwand der<br />
Stadt soll ermittelt werden, damit im Falle eines Scheiterns die Summe<br />
gegebenenfalls in Rechnung gestellt werden könnte.<br />
109
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 14. Dezember 2005<br />
Zwei Konzepte für neues Hotel<br />
Studie macht deutlich: In <strong>Idstein</strong> fehlt 120-Betten-Haus der<br />
Mittelklasse<br />
In <strong>Idstein</strong> fehlt ein Drei-Sterne-Mittelklassen-Hotel oder<br />
Themenhotel mit bis zu 120 Betten, damit auch größere<br />
Besuchergruppen in der Hexenturmstadt Quartier finden. Zu<br />
diesem Fazit gelangt die Kurzanalyse eines Fachunternehmens<br />
<strong>zum</strong> Hotelprojekt.<br />
Das Hotelangebot in <strong>Idstein</strong> wird in der von der Stadt <strong>Idstein</strong> in Auftrag<br />
gegebenen Analyse als unzureichend eingestuft. Dies ist Grund für die<br />
die niedrige Zahl registrierter Übernachtungen von rund 30 000 pro<br />
Jahr. Auch die Nachfrage von in <strong>Idstein</strong> und Umgebung ansässigen<br />
Unternehmen ist gering. Das ergab eine Telefonumfrage bei<br />
bedeutenden Unternehmen der Region. Erhöhte Nachfrage nach<br />
Hotelbetten kommt laut Studie in der Region zu Messezeiten meist aus<br />
dem nahen Frankfurt. Durch ein erweitertes Hotelangebot und damit<br />
einhergehender intensiver Vermarktung könnten die<br />
Übernachtungszahlen auf bis zu 60 000 pro Jahr steigen, also<br />
verdoppelt werden.<br />
In der Studie werden zwei Konzepte genannt, mit denen man dieses<br />
Ziel in der attraktiven Innenstadt erreichen könnte. Möglich wäre der<br />
Bau eines so genannten Themenhotels. Hierbei würde sich etwa das<br />
Thema Limes aufgrund des geschichtlichen Hintergrunds der Region<br />
anbieten. Das Hotel sollte einen gehobenen Standard bieten und Gäste<br />
unter anderem aus Frankfurt und Wiesbaden anziehen. Dafür ist laut<br />
Studie ein exklusiver Wellnessbereich erforderlich, der ebenfalls<br />
themenbezogen konzipiert werden muss.<br />
Alternative dazu ist die Errichtung eines Drei-Sterne-Hotels mit einem<br />
attraktiven gastronomischen Bereich, das den Anforderungen des<br />
Tagestourismuses in <strong>Idstein</strong> gerecht wird. Bei einem solchen Hotel<br />
muss berücksichtigt werden, dass für dieses neue Haus auch ein<br />
günstiger Standort gefunden wird. Darüber werden in der Studie klare<br />
Aussagen gemacht: Während ein Bau am jetzigen Standort des<br />
Krankenhauses wegen der guten Aussicht auf <strong>Idstein</strong> als sehr attraktiv<br />
angesehen wird, erkennt das untersuchende Fachunternehmen auch<br />
ebenfalls gute Chancen im Nassauviertel.<br />
Allerdings könnte der Bau eines Hotels am aktuellen Krankenhaus-<br />
Standort an der Escher Straße erst in zwei bis drei Jahren beginnen,<br />
wenn das neue Gesundheitszentrum fertig ist. Ein Bau im Mischgebiet<br />
Nassauviertel kann dagegen früher umgesetzt werden. "Ich sehe aber<br />
auch eine gute Möglichkeit, ein solches neues Hotel im Bereich Südlich<br />
110
Eisenbach in der Nähe des neuen Gesundheitszentrums und<br />
möglicherweise des neuen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schwimmbades mit Biomasse-<br />
Kraftwerk anzusiedeln", sieht Bürgermeister Gerhard Krum die<br />
Sachlage.<br />
Zur Zeit besteht das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Hotelangebot überwiegend aus kleineren<br />
Betrieben. So genannte Kettenhotels gibt es in der Hexenturmstadt<br />
nicht. Nur im benachbarten Niedernhausen ist ein solches Hotel mit<br />
einem Angebot von 256 Zimmern angesiedelt. Während es in der<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Kernstadt acht Hotels und Gasthöfe gibt, verfügen die<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtteile über fünf Einrichtungen.<br />
2006<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 14. Januar 2006<br />
Krum: Wirtschaftsfaktor noch ausbaufähig<br />
Nur mit Standortprofilierungen kann sich <strong>Idstein</strong> im<br />
Rhein-Main-Gebiet behaupten /Empfang<br />
Das hat auch in <strong>Idstein</strong> gute Tradition: Bürgermeister Gerhard<br />
Krum begrüßte am Freitag <strong>zum</strong> Neujahrsempfang der Stadt<br />
zahlreiche Vertreter aus Politik, Wirtschaft und öffentlichem Leben<br />
in der Stadthalle.<br />
"In der Perspektive der Stadtentwicklung lautet die entscheidende Frage<br />
für <strong>Idstein</strong>: Wie kann sich die Stadt in der Rhein-Main-Region behaupten,<br />
welche Potenziale kann sie einbringen und wie kann sie unter der<br />
Vorherrschaft der Oberzentren und der Metropole Frankfurt Perspektiven<br />
für ihre Eigenentwicklung generieren? Wir wollen ja nicht zu einer Vorstadt<br />
von wem auch immer oder einer Schlafstadt für wen anderes auch immer<br />
werden. Wir waren ja schließlich fast 500 Jahre lang nassauische<br />
Residenz!"<br />
In seiner Ansprache verdeutlichte Bürgermeister Gerhard Krum, wie<br />
<strong>Idstein</strong> seine Standortvorteile herausheben kann.<br />
Die Parallelisierung von lokalen und regionalen Strukturelementen, sowie<br />
die Ergebnisse wirtschaftswissenschaftlicher Zukunftsforschung legten es<br />
nahe, Standortprofile zu definieren, aus denen dann wiederum<br />
Stadtentwicklungsziele, Maßnahmenkataloge und Umsetzungsstrategien<br />
abgeleitet werden müssten.<br />
"Man muss keine Purzelbäume schlagen, um dahinter zu kommen, dass<br />
<strong>Idstein</strong> in den Bereichen Tourismus, Gesundheit und Bildung seine<br />
größten, auch regional darstellbaren Entwicklungspotentiale besitzt, die<br />
auch in vorhandenen Standortfaktoren basieren. Vielleicht lassen sich<br />
111
ähnliche Voraussetzungen nach und nach auch für den Bereich der<br />
Energiewirtschaft und Energietechnik darstellen. Der Tourismus, der sich<br />
seit dem Hessentag auf stabil hohem Niveau einjustiert hat, ist als<br />
Wirtschaftsfaktor noch weiter ausbaufähig. Dazu bedarf es aber einer<br />
Verbesserung und eines Ausbaus der touristischen Infrastruktur."<br />
Wie wichtig die Wirtschaft und ihr erfolgreiches Tun für unsere Stadt sind,<br />
verdeutlichte Krum mit ein Blick in den Haushalt. "Der städtische<br />
Haushaltsplan für das Jahr 2005 wies noch einen Fehlbetrag von rund 4,5<br />
Millionen Euro aus. Die Gewerbesteuereinnahmen waren aufgrund der<br />
Orientierungsdaten aus den Vorjahren auf 6,4 Millionen Euro angesetzt.<br />
Tatsächlich haben wir jedoch ein Rekordergebnis von rund 10,3 Millionen<br />
Euro in diesem Jahr erreicht. Dem füge ich gleich hinzu, dass diese<br />
Mehreinnahme wegen nachlaufender Veranlagung leider, aber sicherlich<br />
nicht zu einer Dauereinrichtung werden wird. Sie verschafft uns aber eine<br />
Verschnaufpause."<br />
Die Stadt habe in den vergangenen fünf Jahren trotz sehr schwieriger<br />
Haushaltslage sehr viel Geld in den Ausbau der Infrastruktur <strong>Idstein</strong>s<br />
investiert, die Hessentags-Investitionen eingerechnet mehr als 50<br />
Millionen Euro. Die größten öffentlichen Projekte würden in den nächsten<br />
zwei, drei Jahren abgewickelt sein, so dass schrittweise dann auch die<br />
Investitionstätigkeit und mit ihr die Neuverschuldung der Stadt zurück<br />
gefahren würden.<br />
Die privaten Investitionen, die unter anderem auch durch die öffentlichen<br />
mit ausgelöst wurden und werden, gehen, wenn die Konjunktur es zulässt,<br />
hoffentlich weiter. Das <strong>Hallenbad</strong>, das als Allwetterbad mit<br />
Biomassekraftwerk und Wellness-Einrichtungen in der Nachbarschaft des<br />
neuen Gesundheitszentrums entstehen soll, ist dafür nur ein Beispiel, die<br />
Erweiterung der Europa Fachhochschule um neue Hörsaalgebäude,<br />
Bibliothek, ein anderes.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 18. Januar 2006<br />
Wird <strong>Idstein</strong> Mekka des Golfsports?<br />
Investoren planen Bau von zwei weiteren Plätzen /<br />
Zukunftskonzept für Tourismus<br />
In- und ausländische Investoren wollen in <strong>Idstein</strong> ihr Geld in<br />
verschiedenen Projekten anlegen. Damit das auch künftig so bleibt<br />
und die Hexenturmstadt mit ihrem Pfund "Tourismus" noch<br />
kräftiger wuchern kann, hat die Stadtverwaltung ein<br />
Zukunftskonzept erarbeitet. Titel: "<strong>Idstein</strong> - geballte Geschichte<br />
erleben." Die darin aufgeführten Ziele sollen als Einzelbausteine<br />
Zug um Zug umgesetzt werden - wenn es der Magistrat und die<br />
Stadtverordnetenversammlung so beschließe<br />
112
<strong>Idstein</strong> als Mekka der Golfspieler: Auf vier je 9- oder 18-Loch-Plätzen sind<br />
Dutzende Golfspielerinnen und -spieler tagtäglich unterwegs. Nach<br />
Abschluss ihrer sportlichen Runden erholen sich die Menschen in Wellness-<br />
und Gastronomiebereichen an den Plätzen. Ein Bummel mit Einkauf durch<br />
das mittelalterliche <strong>Idstein</strong> mit Einkehr in eines der vielen heimeligen<br />
Gasthäuser rundet den Tag ab. Was sich auf den ersten Blick wie ein<br />
Märchen liest, kann sehr bald Realität werden: Zwei potenzielle Investoren<br />
wollen in <strong>Idstein</strong> je zwei weitere Golfplätze bauen. Das finanzielle<br />
Investitionsvolumen bewegt sich in beiden Fällen in zweistelliger<br />
Millionenhöhe. Laut Bürgermeister Gerhard Krum liegt es jetzt an der<br />
Stadt und den Gremien, diese Vorhaben zu beurteilen. Dass Golfen boomt<br />
weiß der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgermeister sehr wohl: "Die Anzahl der Golferinnen<br />
und Golfer wächst Jahr für Jahr, die Anzahl der Spielstätten aber nicht."<br />
Der Ausbau <strong>Idstein</strong>s zur Golfhochburg in ganz Deutschland ist aber nur ein<br />
Punkt im städtischen Zukunftskonzept. So soll die Außendarstellung der<br />
Stadt im Erscheinungsbild, auf Messen, im Hessenpark oder bei Festen<br />
intensiviert werden. Führungen sollen thematisch ausgebaut (Vogel-,<br />
Limes- oder Waldlehrführungen), Parkanlagen erweitert, Wohnmobilpark-<br />
und Busparkplätze in Innenstadtnähe geschaffen, weitere öffentliche<br />
Toiletten installiert, die Fußgängerzone gestaltet (Wasserläufe, grüne<br />
Oasen, barrierefreie Zone), neue Anziehungspunkte geschaffen<br />
(Wirtschaftsschau, Outdoormesse, Kongresse), <strong>Hallenbad</strong> /Wellness<br />
gebaut, ausgebaut oder weitere Freizeiteinrichtungen (Hochseilgarten,<br />
Beach- und Skaterplatz) eingerichtet werden.<br />
"Wir setzen uns mit diesem Konzept Ziele, die nach und nach verwirklicht<br />
werden. Unter dem Oberbegriff 500 Jahre nassauische Residenz<br />
versuchen wir, die Attraktivität der Stadt noch besser zu vermarkten.<br />
Denn die Rhein-Main-Region wächst weiter zusammen und wir müssen<br />
darin unseren Platz finden", sieht es Gerhard Krum. Dazu gehört laut<br />
Rathaus-Chef auch, dass <strong>Idstein</strong> ein Hotel erhält, in dem rund 200 Betten<br />
vorhanden sind, damit auch größere Kongresse, Tagungen oder<br />
Gruppenfahrten in der Stadt stattfinden können.<br />
Einige Vorhaben im Konzept werden bereits verwirklicht, andere müssen<br />
noch beraten werden. Auch die Mitglieder des Magistrates haben das<br />
Papier noch nicht abschließend beurteilt, sondern wollen die Denkanstöße<br />
des Konzeptes noch diskutieren. "Dieses Papier ist ein Gerüst für das<br />
weitere Vorgehen der Stadt auf diesem wichtigen Gebiet", meint Krum.<br />
Und: "Wir wollen das mittelalterliche Profil von <strong>Idstein</strong> durch die stärkere<br />
touristische Vermarktung weiter schärfen." Dabei setzt Krum vor allem auf<br />
die Tages- und Wochenendtouristen, will aber eben auch die<br />
Tagungstouristen künftig verstärkt in die Mauern der Stadt holen.<br />
Dazu passt prima, dass <strong>Idstein</strong> am 13. September diesen Jahres den 30.<br />
hessischen Tourismus-Tag ausrichtet. "Das drückt die ganze<br />
Wertschätzung der touristischen Bemühungen unserer Stadt aus", sieht es<br />
Krum. Auch aus diesem Grund bewirbt sich <strong>Idstein</strong> um die Ausrichtung<br />
des hessischen Familientages 2009.<br />
113
Für ihn ist es deutlich zu erkennen: "<strong>Idstein</strong> und das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land ist von<br />
allen möglichen Projektplanern entdeckt worden, um in unserer Region<br />
etwas Beispielhaftes zu schaffen. Unsere Stadt hat dadurch sehr gute<br />
Perspektiven im Verbund der Rhein-Main-Region."<br />
Forsche Entwicklung, die wir für das Taunusviertel, zur Zeit auch für das<br />
Nassauviertel verzeichnen können, wird weitere interessante Projekte<br />
nach sich ziehen - eine Nachwirkung des Hessentages, die nach wie vor<br />
anhält." Krum appellierte an seine Gäste, mit Tatkraft und Optimismus ins<br />
Jahr 2006 zu gehen und die Stadt gemeinsam voranzubringen<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 26. Januar 2006<br />
Die Manager hängen in den Seilen<br />
Investor will Hochseilgarten bauen / Standortprofile<br />
fortentwickeln / Lob für Freundeskreis<br />
Ein Investor stellte dem Magistrat jetzt sein Projekt eines Hochseilgartens<br />
vor. Manager, Jugendliche und andere Zielgruppen könnten dort ihre<br />
Teamfähigkeit und soziale Kompetenz schulen, wenn man sich beim<br />
Erklettern von meterhohen Stämmen per Seil gegenseitig absichern und<br />
dem Partner vertrauen muss. Das Projekt erscheint Bürgermeister<br />
Gerhard Krum interessant und biete die Möglichkeit weiterer<br />
Vernetzungen. Warum sollte man nicht andere Akteure für eine<br />
Zusammenarbeit gewinnen können, überlegt der Bürgermeister und denkt<br />
hierbei nicht zuletzt an das international renommierte Unternehmen "Jack<br />
Wolfskin", dessen Stammsitz sich in <strong>Idstein</strong> befindet. Wenn etwa Manager<br />
den Hochseilgarten besuchen, würden sie sicherlich auch Tourismus- oder<br />
Wellnessangebote der Stadt in Anspruch nehmen, so dass sich hier der<br />
Kreis schließt.<br />
Im Rahmen der Fortentwicklung des Rhein-Main-Gebietes gelte es für<br />
<strong>Idstein</strong> ein eigenes Standortprofil zu entwickeln. In den Bereichen<br />
Tourismus, Gesundheit und Bildung sieht er dabei die größten, auch<br />
regional darstellbaren Entwicklungspotentiale. Vor diesem Hintergrund<br />
beschäftigt sich der Magistrat mit dem Ausbau und den<br />
Zukunftsperspektiven im Tourismus. Das Gremium hat die Verwaltung<br />
beauftragt, begonnene oder geplanten Bausteine in einem Konzept<br />
zusammenzufassen.<br />
"Unser Standbein bleibt die Geschichte als nassauische Residenz und wir<br />
müssen versuchen, diese besser zu vermarkten", stellt der Bürgermeister<br />
fest. Dass am Freitag der Verein "Freundeskreis Römerturm" offiziell<br />
gegründet und der Römerturm-Bauherr Ottmar Weigel <strong>zum</strong> Vorsitzenden<br />
gewählt wurde, begrüßt Krum ausdrücklich. "Ich bin froh, dass mit der<br />
Gründung die Arbeit am Limes intensiviert werden kann und in guten<br />
Händen liegt".<br />
114
Um den Limes in größerem Umfang vermarktbar zu machen, seien<br />
enorme Anstrengungen nötig. Denn neben der Limesturm-Rekonstruktion<br />
gebe nicht viel zu sehen. Die Infrastruktur müsse deutlich verbessert<br />
werden - aber mit Geduld. "Der Limes ist in Deutschland über 500<br />
Kilometer lang und dessen Entwicklung wird in unserem Raum eine<br />
regionale Veranstaltung werden.<br />
Das Konzept 'Weltkulturerbe Limes' ist derzeit noch so vage, dass man<br />
abwarten muss, was sich noch alles verändern wird. Die Infrastruktur<br />
kann man nicht aus dem Boden stampfen, sie muss sich in einem Prozess<br />
entwickeln". Deshalb soll bei der Fortentwicklung des Tages- und<br />
Wochenendtourismus weiterhin der Schwerpunkt auf dem aus Mittelalter<br />
und früher Neuzeit stammenden Altstadtkern liegen. Der Tourismus soll<br />
bei der Entwicklung des Standortprofiles mit den Bereichen Gesundheit,<br />
Wellness und Bildung vernetzt werden. Bausteine sind das beabsichtigte<br />
neue <strong>Hallenbad</strong>, das Gesundheitszentrum, der Ausbau des Radwegenetzes<br />
im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land und die Bildungsangebote der Europa Fachhochschule<br />
Fresenius.<br />
Bei dieser Vernetzung, so Krum, kommt der Stadt zugute, dass sie mit<br />
ihrem Entwicklungspotential in den Blick großer, auch international tätiger<br />
Investoren gerückt sei. Gleich zwei Projektentwickler seien interessiert,<br />
mit Geldsummen im zweistelligen Millionenbereich jeweils zwei weitere<br />
Golfplätze zu errichten.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 08. März 2006<br />
In Rekordzeit <strong>zum</strong> Tournesol-Bad?<br />
Investor will <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Projekt in 18 Monaten umsetzen /<br />
Juristische Prüfung abgeschlossen<br />
Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Magistrat und die Tournesol Schwimmbadbau GmbH<br />
liegen weiter auf einer Linie: Nach einer für beiden Seiten<br />
zufrieden stellenden Prüfung des Vereinbarungsentwurfs durch<br />
juristische Experten für Vergaberecht, laufen die Planungen für<br />
den Schwimmbadneubau konsequent weiter.<br />
"Wir bewegen uns in dem Rahmen, den das Stadtparlament für den<br />
Badbau vorgegeben hat", unterstreicht Bürgermeister Gerhard Krum und<br />
erklärt, dass aufgrund der rechtlichen Überprüfung der Vereinbarung zwar<br />
ein paar redaktionelle, aber keine inhaltlichen Änderungen vorgenommen<br />
werden. "Die Tournesol GmbH hat diesen Änderungen genauso<br />
zugestimmt, wie der Magistrat." Krum will über die Einzelheiten auf der<br />
kommenden Sondersitzung des Haupt- und Finanzausschusses am<br />
Donnerstagabend ausführlich berichten.<br />
115
Während Stadt und Investor ihre "Hausaufgaben" machen, stehen die<br />
konkreten Verhandlungen mit dem Landeswohlfahrtsverbands (LWV) noch<br />
an: Grundsätzlich steht laut Krum der LWV dem Grundstücksverkauf an<br />
die Stadt für den Schwimmbadbau positiv gegenüber (letztes Wort hat<br />
darüber noch die Verbandsversammlung), aber es stehen noch die<br />
detaillierten Gespräche über den Kaufpreis aus. Sind erst einmal diese<br />
"Steine" aus dem Weg geräumt, kann sich Krum einen einen zügigen<br />
Baustart noch 2006 vorstellen. "Tournesol will das Bad in 18 Monaten<br />
hochziehen."<br />
Das könnte klappen, denn die Idee des Allwetterbades ist rund 30 Jahre<br />
alt und laut Investor deshalb ausgereift. Und: Ein berühmter Name steht<br />
hinter dem - damaligen - Konzept: Eiffel. Das spektakulärste und weltweit<br />
bekannteste Bauwerk ist der Eiffelturm. Bei Eiffel entwickelte man in den<br />
siebziger Jahren Tournesol , ein neuartiges Schwimmbadkonzept,<br />
<strong>Hallenbad</strong> und Freibad zugleich. Herz der Idee war die<br />
Stahlbaukonstruktion in Kuppelform. Aus dem Tournesol-Allwetterbad<br />
erwuchs das Tournesol-Konzept . Es ist <strong>zum</strong> einen der Gedanke des<br />
modularen Aufbaus, <strong>zum</strong> anderen liegt dem Konzept der Gedanke zu<br />
Grunde, den Kommunen eine perfekte, fertige und dennoch individuelle<br />
Lösung anzubieten: Erstellung durch einen Generalunternehmer,<br />
schlüsselfertig, zu einem Festpreis, innerhalb eines Jahres nach<br />
Baubeginn.<br />
Weiter gehört zusätzliche "Software" in das Konzept-Gesamtpaket: Das<br />
Betreiberkonzept, das Marketingkonzept, das Finanzierungskonzept und<br />
die Projektstudie, speziell auf Kommune und Standort zugeschnitten. Das<br />
Tournesol-Allwetterbad zeichnet sich durch eine spezielle<br />
Kuppelkonstruktion aus. Segmente dieser Kuppel lassen sich öffnen. So<br />
entstehen ein <strong>Hallenbad</strong> und ein Freibad zugleich. Das Modulsystem steht<br />
für die Möglichkeit, dass das Allwetterbad stufenweise erweitert werden<br />
kann - um Bereiche Fitness, Wellness, Gymnastik. Alle Möglichkeiten sind<br />
bereits von Anfang an vorbereitet. So wird aus dem Schwimmbad ein<br />
Erlebnis-Gesamtpaket rund um die Gesundheit - bis hinein in den<br />
Therapiebereich.<br />
Erwartet wird von der Stadt ein jährlicher Kostenzuschuss von 500 000<br />
Euro (entspricht dem jetzigen Betriebskostenzuschuss fürs <strong>Hallenbad</strong>) und<br />
die Bereitstellung eines Grundstücks (Kauf oder Erbpacht). Nach 25<br />
Jahren soll das Bad im betriebsfähigen Zustand in den Besitz der Stadt<br />
übergehen.<br />
Der Bereich Südtangente, Gesundheitszentrum und Schwimmbad mit<br />
Biomasse-Kraftwerk sind deshalb für die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtväter Chefsache.<br />
Dabei haben sie auch die Verwendung des alten Krankenhauses und alten<br />
<strong>Hallenbad</strong>es im Auge: In beiden Fällen gibt es laut Krum noch keine<br />
spruchreifen Überlegungen zu Alternativnutzungen.<br />
Viele Anfragen von Landwirten gibt es aber <strong>zum</strong> geplanten Biomasse-<br />
Kraftwerk, das dem Bad angegliedert sein soll: Nach einer Studie könnte<br />
<strong>zum</strong> Beispiel der Nutzungsertrag eines 1 500 Hektar großen Rapsfeldes<br />
den Bedarf an Biomasse <strong>zum</strong> Kraftwerksbetrieb für ein ganzes Jahr<br />
116
verwendet werden. Aufgrund der guten Absatzmöglichkeiten für ein<br />
solches Kraftwerk könnte sogar eine eigene Ölmühle in der heimischen<br />
Region gebaut werden. "Das wäre alles natürlich ein weiteres Standbein<br />
für unsere Landwirte und eine echte Förderung der Landwirtschaft", weiß<br />
Krum.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15. März 2006<br />
Nach Aus für <strong>Hallenbad</strong> 400 Mitglieder verloren<br />
Jahreshauptversammlung: DLRG <strong>Idstein</strong> hat schwer gelitten<br />
In der Jahreshauptversammlung der DLRG <strong>Idstein</strong> wurde über die<br />
schwierige Situation diskutiert, in die der Verein durch die<br />
Schließung des <strong>Hallenbad</strong>es geraten ist. Von den ehemals rund<br />
1100 Mitgliedern haben fast 400 den Verein <strong>zum</strong> Jahresende<br />
verlassen.<br />
In der Hauptversammlung der DLRG war es für die Vorsitzende<br />
Christiane Bossong daher ein Anliegen, sich bei den verbliebenen<br />
Mitgliedern für ihre Treue zu bedanken. Noch stehe der Verein<br />
finanziell so sicher da, dass die vom Landesverband angekündigte<br />
Beitragserhöhung 2006 nicht an die Mitglieder durchgereicht<br />
werden müsse.<br />
Obwohl das <strong>Hallenbad</strong> nur sechs Monate zur Verfügung stand, konnten<br />
5800 Trainingseinheiten absolviert und ein Betrag von 5840 Euro an die<br />
Stadtkasse als Hallenbenutzungsgebühr überwiesen werden.<br />
Hochgerechnet auf ein komplettes Jahr hätte dies einen Rekord bedeutet.<br />
Sportliche Erfolge konnte die Leistungsgruppe verzeichnen. Neben der<br />
Deutschen Meisterschaft im Rettungsschwimmen von Joel Ax gab es bei<br />
den Hessenmeisterschaften mehrere 1. und 2. Plätze. Auch bestand die<br />
Leistungsgruppe ihre Feuertaufe bei Wettkämpfen in der<br />
Sportgemeinschaft mit dem Schwimmclub Wiesbaden. "Der Zuschuss von<br />
5500 Euro aus der Vereinskasse war für die sportlichen Erfolge gut<br />
angelegt", hieß es in der Versammlung.<br />
Das im Jahre 2004 angeschaffte und durch Spenden teilfinanzierte<br />
Rettungsboot wurde im letzten Sommer an den Bezirk Rhein-Taunus<br />
verkauft. Es steht jetzt auch den Rettungsschwimmern aus Niedernhausen<br />
zur Verfügung und ist somit besser ausgelastet. Unter anderem ist<br />
geplant, es während der Fußball-WM auf dem Main zur Absicherung<br />
einzusetzen. Neue Informationen <strong>zum</strong> <strong>Hallenbad</strong> hatte man sich aus der<br />
Einladung eines Vertreters der Stadt <strong>Idstein</strong> versprochen. Leider sei<br />
niemand gekommen. <strong>Eine</strong> grundsätzliche Bereitschaft, mit der DLRG<br />
zusammenzuarbeiten, habe die Firma Tournesol angeboten.<br />
117
Einzelheiten über mögliche Trainingseinheiten oder Kurse habe die DLRG<br />
von der Firma nicht erfahren. Sicher sei jedoch, dass eine deutliche<br />
Reduzierung des Vereinsangebotes erfolgen werde.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 24. Mai 2006<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Angebot an LWV für Flächenkauf<br />
Größe: 42000 Quadratmeter/Sondersitzung<br />
Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Magistrat hat einem Papier der Stadtverwaltung zugestimmt,<br />
dem Landeswohlfahrtsverband Hessen (kurz LWV) für das benötigte<br />
Gelände für den Bau des Tournesol-Bades mit angegliedertem Biomasse-<br />
Heizkraftwerk ein finanzielles Angebot zu machen. Die letzte Entscheidung<br />
über die Ankaufssumme fällt das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtparlament am<br />
Donnerstag, 8. Juni.<br />
Und weil die Zeit sehr drängt, treffen sich die Mitglieder des Haupt- und<br />
Finanzausschusses zu einer Sondersitzung zu diesem Thema am Dienstag,<br />
30. Mai. "Wenn mit dem Bau zügig begonnen werden soll, dann müssen<br />
wir schnell entscheiden", weiß Bürgermeister Gerhard Krum.<br />
Denn: Der Verwaltungsausschuss zur Vorbereitung der<br />
Verbandsversammlung tagt am 1. und 27. Juni. Die<br />
Verbandsversammlung findet am 5. Juli statt. Damit das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Kaufangebot in der Verbandsversammlung beraten werden kann, muss<br />
das städtische Angebot dem LWV also so schnell wie möglich vorgelegt<br />
werden.<br />
Nach Krums Worten laufen die Gespräche hinter den Kulissen zur<br />
Vernetzung der verschiedenen Projekte im Bereich "Südlich Eisenbach"<br />
erfolgreich auf Hochtouren. Voraussetzung ist jedoch der Ankauf der<br />
benötigten Fläche. Die ist rund 42000 Quadratmeter groß.<br />
Für das Tournesolbad werden 33000 Quadratmeter benötigt, für das<br />
Heizkraftwerk 2000, für Straßen 1600 und für eine mögliche<br />
Mischgebietsfläche (ein Streifen zwischen der in Bau befindlichen<br />
Südtangente und dem <strong>Hallenbad</strong>) 5200 Quadratmeter. "Hier könnte ich<br />
mir auch eine Art Tagungshotel vorstellen, das uns in <strong>Idstein</strong> so dringend<br />
fehlt", sieht es der Rathaus-Chef.<br />
118
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 01. Juni 2006<br />
Ausschuss: LWV-Areal für Badbau ankaufen<br />
42 000 Quadratmeter für fast vier Millionen Euro<br />
Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Haupt- und Finanzausschuss empfiehlt dem Stadtparlament<br />
einstimmig (bei einer Enthaltung) <strong>zum</strong> Bau des Tournesolbades mit<br />
angeschlossenem Heizkraftwerk Grundstücke mit einer Fläche von rund 42<br />
000 Quadratmetern vom Landeswohlfahrtverbandes (LWV) anzukaufen.<br />
Sollte auch die Stadtverordnetenversammlung in ihrer Sitzung am<br />
Donnerstag, 8. Juni, für diesen Kauf stimmen, ist eine grundlegende<br />
Voraussetzung für den Badbau erfüllt.<br />
Hinter verschlossenen Türen diskutierten die Ausschussmitglieder in nicht<br />
öffentlicher Sitzung etwa zwei Stunden über die Thematik. Dabei sind die<br />
Kommunalpolitiker laut Vorsitzenden Peter Piaskowski vor allem über den<br />
an den LWV zu zahlenden hohe Grundstückspreis entsetzt. Nach<br />
Recherche der IZ bezahlt <strong>Idstein</strong> rund 3,8 Millionen Euro für die Flächen,<br />
90 Euro pro Quadratmeter. Hinzu kommen noch die üblichen<br />
Grunderwerbsteuern von sechs Prozent und die Notarkosten in Höhe von<br />
etwa 226 000 Euro. Insgesamt muss die Stadt fast vier Millionen Euro<br />
bezahlen.<br />
Dafür bekommt <strong>Idstein</strong> neben den Flächen für das Bad (33 000<br />
Quadratmeter), Heizkraftwerk (2000), Straßen (1600) auch eine<br />
potenzielle Mischgebietsfläche (5200 Quadratmeter). Auf dieser Fläche<br />
könnten Grundstücke zusätzlich vermarktet werden, um den Kaufpreis zu<br />
refinanzieren.<br />
Wie Peter Piaskowski berichtet, informierte Bürgermeister Gerhard Krum<br />
die Ausschussmitglieder über aktuelle Entwicklungen des Projektes. Laut<br />
Krum stünden die Tournesolbad-Investoren "Gewehr bei Fuß" und würden<br />
nach Vertragsabschluss mit der Stadt <strong>Idstein</strong> die Bauplanungen<br />
einreichen. Aus diesem Grund sei Eile geboten, um dafür die notwendigen<br />
Voraussetzungen zu schaffen.<br />
119
Der Preis ist heiß<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 01. Juni 2006<br />
Volker Stavenow <strong>zum</strong> LWV-Gelände<br />
vstavenow@vrm.de<br />
Der Preis ist heiß: Fast vier Millionen Euro muss die Stadt ausgeben, um<br />
vom Landeswohlfahrtsverband die Fläche von etwa 42 000 Quadratmetern<br />
im südlichen <strong>Idstein</strong> für den Bau des neuen Tournesolbades mit Biomasse-<br />
Kraftwerk zu bekommen. Allein rund 3,8 Millionen Euro überweist <strong>Idstein</strong><br />
als Kaufpreis an den LWV. Dass <strong>Idstein</strong> diesen sehr hohen Betrag<br />
bezahlen muss, ist keineswegs überraschend: Bei der vom LWV<br />
beabsichtigten Bebauung der Direktorenwiese im Kalmenhofpark, die<br />
ausgerechnet auch noch die "grüne Lunge" <strong>Idstein</strong>s sein soll, stellte sich<br />
die Mehrheit im Stadtparlament quer - und verhinderte dort den Bau eines<br />
Seniorenwohnheimes durch einen Investor. Hier saß das Parlament am<br />
längeren Hebel. Dem LWV ging so eine stattliche Einnahme aus dem<br />
geplanten Grundstücksverkauf verloren. Diese große Enttäuschung über<br />
<strong>Idstein</strong> hat man in Kassel nie vergessen! Da man sich bekanntlich im<br />
Leben mindestens zweimal, meist aber noch öfters begegnet, ist es jetzt<br />
überhaupt nicht verwunderlich, sondern einfach eine logische Folge, dass<br />
der LWV bei den von <strong>Idstein</strong> dringend benötigten Flächen kaufpreismäßig<br />
so richtig hinlangt. Hier sitzt der Landeswohlfahrtsverband jetzt am<br />
längeren Hebel, denn für <strong>Idstein</strong> gibt es in puncto Tournesolbad kein<br />
Zurück mehr. Und so kostet eine unbebaute Wiese, die von heimischen<br />
Politikern gerne als unverzichtbares "grünes Herz" <strong>Idstein</strong>s bezeichnet<br />
wird, die Stadt viel Geld. Da muss man erst einmal so richtig<br />
durchatmen...<br />
120
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 10.Juni 2006<br />
Millionen-Beschluss ohne Aussprache<br />
Stadtverordnetenversammlung <strong>zum</strong> Kauf von 41800<br />
Quadratmetern Fläche bereit<br />
Die Stadtverordneten haben die Hürden für den Bau eines<br />
Allwetterbades in <strong>Idstein</strong> aus dem Weg geräumt. Ohne<br />
Gegenstimmen wurde beschlossen, vom Landeswohlfahrtsverband<br />
(LWV) eine Fläche von 41800 Quadratmetern zu erwerben. Auf<br />
diesem Gelände soll das Tournesolbad errichtet werden. Mit<br />
Nebenkosten liegt die Grundstückskaufsumme bei fast vier<br />
Millionen Euro.<br />
Von Martin Kolbus<br />
Am liebsten hätten die Parlamentarier kein einziges Wort über das<br />
kostspielige Grundstücksgeschäft verlauten lassen. Das Parlament<br />
verzichtete am Donnerstag Abend auf jegliche Aussprache zur<br />
millionenschweren Entscheidung, die in einer nicht öffentlichen Sitzung<br />
des Haupt- und Finanzausschusses vorbereitet worden war. So wurde<br />
lediglich der Tagesordnungspunkt "Erwerb von Grundstücksteilflächen und<br />
Kaufangebot an den LWV" aufgerufen und gemäß HFA-Beschluss ohne<br />
Nennung von Hintergründen und Zahlen der Ausschussempfehlung<br />
zugestimmt.<br />
Hinter der Geheimniskrämerei steckt, wie die IZ kürzlich berichtete, das<br />
Ringen der Stadt um einen möglichst erträglichen Kaufpreis für das<br />
Allwetterbad-Grundstück und das angegliederte Heizkraftwerk. Der LWV<br />
hatte im Zuge der Verhandlungen erklärt, dass für ihn nur ein Verkauf der<br />
Gesamtfläche von 41800 Quadratmetern in Frage komme. Eigentlich<br />
benötigt die Stadt für Schwimmbad und Kraftwerk lediglich 35000<br />
Quadratmeter. Zieht man den Bedarf für Straßenflächen ab, so verbleibt<br />
der Stadt nach dem Erwerb noch ein Anteil von rund 5000 qm für eine<br />
spätere Vermarktung im Mischgebiet.<br />
Im Rathaus geht man davon aus, dass die LWV-Verbandsversammlung<br />
dem ausgehandelten Preis von 90 Euro pro Quadratmeter zustimmen<br />
wird, so dass die Stadt exakt 3,762 Millionen Euro zu zahlen haben wird;<br />
zusätzlich entstehen Kosten für Grunderwerb und Notar von insgesamt<br />
225000 Euro. Nach Auskunft von Bürgermeister Krum tagt das LWV-<br />
Gremium am 5. Juli.<br />
Anlass für den Grunderwerb ist die Vereinbarung zwischen der Stadt<br />
<strong>Idstein</strong> und der "Tournesol Schwimmbadbadbau GmbH (TSG)", wonach<br />
die Stadt die benötigten Grundstücke zu erwerben hat und den Betreibern<br />
des Allwetterbades im Wege des Erbbaurechts überlassen soll. Mit<br />
anderen Worten: Mit Ablauf des Erbbaurechtsvertrages nach 25 Jahren ist<br />
die Stadt wieder Herr über das Grundstück.<br />
121
Bestätigt hat das Parlament mit großer Mehrheit die schon in der<br />
konstituierenden Sitzung ausgiebig diskutierte Streichung des Paragrafen<br />
8 aus der Hauptsatzung. Mit diesem Beschluss zieht das Parlament einige<br />
Angelegenheiten, die bisher an den Magistrat delegiert waren, an sich.<br />
Marius Weiß (SPD) befürchtet, dass sich die Stadtverordneten damit "viel<br />
Arbeit aufhalsen" könnten. Den Vorwurf, dass man den eigenen<br />
Magistratsmitgliedern offenbar nicht ausreichend vertraue, wiesen Thomas<br />
Zarda (CDU), Inga Rossow (<strong>FWG</strong>) und Thomas Clemenz (FDP) zurück. Sie<br />
wandten sich auch gegen eine erneute inhaltliche Diskussion.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15. Juni 2006<br />
"Für die Stadt kostspielig"<br />
FDP-Chef Clemenz kritisiert fehlende Weitsicht bei CDU und <strong>FWG</strong><br />
Nicht zukunftsorientiert oder visionär sei die Kommunalpolitik von<br />
CDU und <strong>FWG</strong>. Diese Kritik übt FDP-Fraktionschef Thomas<br />
Clemenz. Die Entscheidung gegen eine Altenwohnanlage auf der<br />
Direktorenwiese des Kalmenhofes habe kostspielige Folgen für die<br />
Stadt.<br />
Im Februar 2005 habe sich die Stadtverordnetenversammlung einstimmig<br />
und ohne Enthaltungen "mit Nachdruck für den Erhalt der Einrichtungen<br />
des LWV Hessen und des SPZ Kalmenhof" eingesetzt, diesen Beschluss<br />
aber bereits wenige Wochen später konterkariert, so Clemenz, als es um<br />
die Direktorenwiese ging. "Auf einer teuer zu pflegenden Grünfläche von<br />
über 4 500 Quadratmeter sollte gegenüber den Hauptgebäuden ein<br />
Seniorenheim entstehen. Gleichzeitig wurde über eine Parköffnung für die<br />
Allgemeinheit gesprochen." Auch <strong>Idstein</strong> aktiv befürwortete das Vorhaben.<br />
Der Leiter der Finanzabteilung des LWV habe seinerzeit darauf hin, dass<br />
der LWV umstrukturiert werde und der Erlös des Grundstücksverkaufes<br />
vollständig in <strong>Idstein</strong> reinvestiert werde. Das Geld werde benötigt, um den<br />
Standort zu erhalten. Dennoch hätten sich CDU, <strong>FWG</strong> und Grüne gegen<br />
eine Bebauung ausgesprochen und damit eine sinnvolle<br />
Nutzungverhindert.<br />
"Die Quittung wurde nun präsentiert", so Clemenz. "Jetzt kostet die Stadt<br />
das Grundstück für das Schwimmbad anteilig rund 1,75 Millionen mehr."<br />
Der FDP-Politiker vermutet, dass dieser Betrag nicht zu zahlen gewesen<br />
wäre, wenn der LWV das Direktorenwiesenprojekt hätte realisieren<br />
können. "Diese Kröte musste die Stadt jetzt schlucken, da die Alternative<br />
`kein Bad´ erhebliche Schadenersatzansprüche und unnütz aufgewendete<br />
Planungs- und Vertragskosten der Stadt in sechsstelliger Höhe` gewesen<br />
wäre."<br />
122
In dieser Situation habe sich die FDP nicht anders entscheiden können, so<br />
der Fraktionsvorsitzende, "da andernfalls das dringend benötigte<br />
Schwimmbad gefährdet gewesen wären". Dies hätten CDU und <strong>FWG</strong> mit<br />
mehr Weitsicht vermeiden können.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 21. Juni 2006<br />
"FDP-Zahlenspiele sind nicht hilfreich"<br />
Thomas Zarda (CDU) widerspricht Clemenz<br />
Die von FDP-Chef Thomas Clemenz geäußerte Ansicht, wegen des<br />
Erhaltes der "Direktorenwiese" am Veitenmühlweg sei das<br />
Grundstück für das geplante <strong>Hallenbad</strong> nun um 1,75 Millionen Euro<br />
teurer geworden (IZ 15. Juni), nennt CDU-Fraktionsvorsitzender<br />
Thomas Zarda abwegig.<br />
Er, so Zarda weiter, habe keinen Hinweis darauf, dass dies so sei, wenn<br />
auch bereits der Bürgermeister öffentlich entsprechende Andeutungen<br />
gemacht habe. Zumal die Stadtverordnetenversammlung den<br />
Veräußerungswünschen des LWV ja bereits sehr weit entgegengekommen<br />
sei. Die CDU habe eben nicht, wie Clemenz behaupte, den Erhalt der<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> LWV-Einrichtungen konterkariert, sondern ganz im Gegenteil mit<br />
dazu beigetragen, dass der LWV große Grundstücksflächen nun lukrativ<br />
verkaufen könne. "Wir sind dem LWV beispielsweise bei der gerade jetzt<br />
heiß diskutierten Bebauung an der Obergasse sehr weit<br />
entgegengekommen. Ich darf für mich sagen: mit Bauchschmerzen. Aber<br />
wir waren und sind bereit, dem LWV hier eine Möglichkeit zu geben,<br />
Grundstücke zu Geld zu machen. Jetzt aus dem Kaufpreis für das<br />
<strong>Hallenbad</strong>grundstück eine Retourkutsche wegen der Direktorenwiese<br />
ableiten zu wollen, ist für mich unverständlich."<br />
Die Ablehnung einer Bebauung der Direktorenwiese hätten CDU und <strong>FWG</strong><br />
ins Zentrum des letzten Wahlkampfes gestellt. "Und wir haben gewonnen<br />
- was man von der FDP ja nicht gerade behaupten kann. Wir betrachten<br />
den Erhalt des Kalmenhofparkes jedenfalls als glasklaren Wählerauftrag."<br />
Die FDP habe für die Bebauung keine Unterstützung bekommen, auch<br />
nicht Bürgermeister und SPD.<br />
Es sei es nicht hilfreich für die Stadt, wenn öffentlich solche Spekulationen<br />
angestellt würden. "Wir können nur hoffen, dass nicht auch bei den<br />
Verkaufsverhandlungen mit dem LWV eine Verbindung zur Bebauung der<br />
Kalmenhofwiese hergestellt wurde." Wer hier von einer vom LWV<br />
präsentierten Quittung spreche, belaste ohne Not und ohne vor allem<br />
ohne sachliche Anhaltspunkte das Verhältnis zwischen <strong>Idstein</strong> und dem<br />
LWV.<br />
123
"Wir wollen das Schwimmbad und zwar möglichst bald. Und wir halten den<br />
Standort in der Eisenbach auch für den besten Platz, gerade auch wegen<br />
der Verkehrsanbindung", so Zarda. "Vielleicht wäre es aber für die<br />
Grundstücksverhandlungen sinnvoll gewesen, dem LWV gegenüber stärker<br />
auch den prinzipiell möglichen Neubau an anderer Stelle ins Rennen zu<br />
führen. Das ist aber nicht Sache der Stadtverordnetenversammlung. Und<br />
wir stehen dazu, das Schwimmbad dort zu errichten."<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 08. Juli 2006<br />
LWV ist bereit <strong>zum</strong> Grundstücksverkauf<br />
Wichtige Voraussetzung für das Allwetterbad<br />
Der Landeswohlfahrtsverband Hessen ist bereit, ein Grundstück in der<br />
Größe von knapp 42 000 Quadratmetern an die Stadt <strong>Idstein</strong> zu<br />
verkaufen. Das bestätigte LWV-Pressesprecher Jörg Daniel auf Nachfrage<br />
der IZ.<br />
Die Entscheidung darüber fiel in der Verbandsversammlung, die in dieser<br />
Woche im Kasseler Ständehaus tagte. Daniel wollte über den mit der<br />
Stadt <strong>Idstein</strong> ausgehandelten Preis keine Auskünfte geben. Allerdings ist<br />
schon seit Wochen bekannt, dass sich der LWV und der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Magistrat<br />
bei einem Preis von 90 Euro pro Quadratmeter geeinigt hatten.<br />
Hintergrund des Grundstücksgeschäftes ist die Absicht, auf dem Gelände<br />
"Südlich Eisenbach" den Bau eines Allwetterbades und eines Kraftwerks zu<br />
ermöglichen. Die Firma Tournesol benötigt für dieses Projekt rund 35 000<br />
Quadratmeter. In den Vorgesprächen machten die Verhandlungsführer<br />
des LWV aber deutlich, dass für sie nur der Verkauf der Gesamtfläche von<br />
knapp 42 000 Quadratmetern in Frage käme.<br />
Die Stadtverordnetenversammlung stimmte dem Flächenerwerb in ihrer<br />
Juni-Sitzung bereits zu. Mit Nebenkosten müssen fast vier Millionen Euro<br />
aufgebracht werden. Das Grundstück wird Tournesol in Erbbaupacht zur<br />
Verfügung gestellt. Nach 25 Jahren fällt es an die Stadt zurück.<br />
Wiesbadener Kurier vom 15. Juli 2006<br />
Raps soll Wärme und Strom spenden<br />
Kreisbauernverband unterstützt Projekte<br />
Ein Blockheizkraftwerk in <strong>Idstein</strong> hält die Spitze des Kreisbauernverbandes<br />
124
(KBV) Rheingau-Taunus für ein sinnvolles Projekt, um in der Region<br />
regenerative Energien zu etablieren. Mit Rapsöl als Kraftstoff ließe sich ein<br />
Generator zur Stromerzeugung antreiben, die Abwärme könne man <strong>zum</strong><br />
Heizen nutzen.<br />
Ein geplantes Allwetterbad, angrenzende Gewerbebetriebe und ein neues<br />
Krankenhaus könnten die Energie abnehmen, erklärt Bernd Großmann<br />
(Wörsdorf), einer der neuen stellvertretenden Vorsitzenden des KBV.<br />
Zwischen 500 Kilowatt und einem Megawatt solle die Anlage leisten.<br />
Mindestens 2 000 Tonnen Rapsöl seien dafür notwendig, die auf einer<br />
Fläche von 1 500 Hektar produziert werden müssten. Technische Probleme<br />
gebe es nur wegen des Rapskuchens, der beim Ölpressen anfällt.<br />
Außerdem macht sich der Verband nach wie vor dafür stark, dass Getreide<br />
als Heizmaterial eingesetzt werden darf. Besonders Weizen, Roggen und<br />
die Futtersorte Triticale seien dafür geeignet. Gesetzesänderungen sollten<br />
es möglich machen, "Energiegetreide" auch in Feuerungsanlangen mit<br />
weniger als 100 Kilowatt Leistung zu verwenden. Die heimischen<br />
Landwirte erhoffen sich, auf diese Weise mehr Unabhängigkeit von<br />
staatlichen Interventionen zu erlangen.<br />
Weiterhin setzen sie für die Zukunft auf Biogasanlagen, die es im Kreis<br />
bislang noch nicht gibt. Grassilage und Grünschnitt seien bei solch einem<br />
Projekt als Rohstoffe für die Energiegewinnung. KBV-Vorsitzender Thomas<br />
Kunz kann sich eine Kooperation mit dem Forst vorstellen, um mit der<br />
entstehenden Abwärme Holzhackschnitzel zu trocknen.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 11. August 2006<br />
CDU erwartet Antworten <strong>zum</strong> Tournesol-Allwetterbad<br />
Fraktionschef Thomas Zarda: "Weitreichende Entscheidungen zu<br />
treffen"<br />
Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU-Fraktion hat einen Berichtsantrag <strong>zum</strong> Stand<br />
des Neubaus des <strong>Hallenbad</strong>es gestellt. Laut Angaben ihres<br />
Vorsitzenden Thomas Zarda reagiert sie damit auf die<br />
Ankündigung des Bürgermeisters vor dem Kreistag, dass bereits in<br />
diesem Herbst mit dem Bau begonnen werde und das<br />
Schwimmbad voraussichtlich zeitgleich mit dem Krankenhaus<br />
fertiggestellt werde.<br />
Die CDU erwartet eine ausführliche Darstellung <strong>zum</strong> aktuellen Sachstand.<br />
"Insbesondere sind die vertraglichen Bedingungen darzustellen", heißt es<br />
im Antrag. Darüber hinaus möchte die Union von Vertretern der Firma<br />
Tournesol im Ausschuss über den Planungsstand, über den<br />
125
voraussichtlichen Baubeginn und die zu erwartende Inbetriebnahme<br />
informiert werden.<br />
"Das letzte, was uns Stadtverordneten über den Stand der Dinge berichtet<br />
wurde, war, dass wir eine schnelle Entscheidung über den<br />
Grundstückskauf treffen sollten. Das ist auch sehr rasch erfolgt," so<br />
Zarda. Der Bürgermeister habe zwar in einem Grußwort vor dem Kreistag<br />
und einen Tag später in der Bürgerversammlung den baldigen Baubeginn<br />
angekündigt, in der Stadtverordnetenversammlung in derselben Woche<br />
aber kein Wort hierüber verloren.<br />
Die CDU habe den Berichtsantrag bewusst frühzeitig, vor Ende der<br />
Sommerpause, gestellt. "Wir wollen dem Magistrat damit Gelegenheit<br />
geben, möglichst bereits in der ersten Ausschussrunde nach den Ferien zu<br />
informieren und nicht erst einen Beschluss der Stadtverordneten Ende<br />
September abzuwarten." Schließlich seien voraussichtlich weitreichende<br />
Entscheidungen zu treffen. "Wir möchten das nicht holter-di-polter<br />
zwischen Tür und Angel machen," sagt Zarda.<br />
Sollte es eventuell zu Verzögerungen oder unvorhergesehenen<br />
Schwierigkeiten beim Projekt kommen, so gäbe es erst recht Anlass, die<br />
Gremien zu informieren.<br />
Im Übrigen, so Zarda weiter, gehe es nach den Ferien schon bald in die<br />
Haushaltsberatungen. Es sei ein Vorschlag des Magistrates über die<br />
Kindergartenkonzeption angekündigt, die Situation in der Obergasse stehe<br />
noch auf der Tagesordnung und manches mehr. "Wenn wir bereits in der<br />
ersten Ausschussrunde etwas abräumen könnten, wäre das gut. Sonst<br />
brauchen wir nachher wieder Sondersitzungen. Das muss ja nicht<br />
unbedingt sein!"<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 28. August 2006<br />
Bäder-Plan wird vorgestellt<br />
Was genau plant die Firma Tournesol-Schwimmbad GmbH am südlichen<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtrand in unmittelbarer Nachbarschaft <strong>zum</strong> neuen<br />
Gesundheitszentrum? Das erfährt die Bevölkerung bei einem Besuch der<br />
Bürgerversammlung am Montag, 4. September.<br />
Die Tournesol-Schwimmbad GmbH hat einen Antrag zur Einleitung des<br />
Bebauungsplanverfahrens "Hallen- und Freibad mit<br />
Energieversorgungsanlage" gestellt. Im Verfahren für diesen so genannten<br />
vorhabenbezogenen Bebauungsplan ist die Bürgerbeteiligung nach dem<br />
Baurecht vorgeschrieben. Sie bietet die Chance, sich zu informieren und<br />
zu dem Vorhaben zu äußern. Vertreter des Stadtbauamtes und des<br />
Investors werden die Pläne für das Allwetterbad und für das Kraftwerk<br />
erläutern.<br />
Die Bürgerversammlung beginnt am 4. September um 19 Uhr im Saal 3<br />
der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadthalle.<br />
126
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 06. September 2006<br />
CDU freut sich über Baufortschritt<br />
Lokaltermin der Union am Krankenhaus-Standort / Fragen <strong>zum</strong> <strong>Hallenbad</strong><br />
Mit einem Lokaltermin an der Baustelle für das neue Krankenhaus<br />
an der Eisenbach nahm der Vorstand der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU seine<br />
Arbeit nach Ende der Sommerferien auf. Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU, so<br />
Vorsitzender Christian Herfurth, freue sich, dass der Bau des<br />
Krankenhauses sichtbar fortschreite.<br />
Nicht zuletzt die klare Haltung der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU zur Verkehrsanbindung<br />
durch die Südtangente habe dies erst ermöglicht.<br />
Auch der neue Kreisel bei Aldi werde, so sind sich die CDU-<br />
Vorstandsmitglieder einig, zu einer deutlichen Verbesserung der<br />
Verkehrssituation bei Aldi und Obi führen.<br />
"Wir werden sicherlich auch über eine bessere Anbindung dieses<br />
Stadtviertels mit dem Stadtbus "de Idstaaner" nachdenken müssen",<br />
weist Herfurth auf eine künftige Aufgabe hin.<br />
Im Zusammenhang mit dem Baufortschritt an Südtangente und<br />
Krankenhaus fragen die CDU-Vorständler nach dem Sachstand beim<br />
<strong>Hallenbad</strong>. "Wir hoffen, dass die Geschichte nicht baden geht", spielte<br />
Christian Herfurth auf das regnerische Wetter an. Hierzu erklärt CDU-<br />
Fraktionschef Thomas Zarda, dass die notwendigen Beschlüsse <strong>zum</strong><br />
Erwerb des Grundstücks neben dem Krankenhaus bereits im Juli getroffen<br />
wurden. "Der Bürgermeister hat am 10. Juli vor dem Kreistag gesagt, dass<br />
mit dem Bau des <strong>Hallenbad</strong>es jetzt im Herbst begonnen werde. Bislang<br />
liegen uns dazu allerdings noch keinerlei Vorlagen vor. Dazu hat die CDU<br />
ja auch schon einen Berichtsantrag gestellt. Wir sind jedenfalls gespannt<br />
auf die als Bürgerversammlung angekündigte Veranstaltung am Montag."<br />
In der anschließenden Sitzung des CDU-Vorstandes wurde das Programm<br />
für die nächsten Wochen besprochen, insbesondere die Vorbereitung der<br />
Jahreshauptversammlung. Die CDU <strong>Idstein</strong> wolle sich an der Diskussion<br />
um das neue Grundsatzprogramm der Union beteiligen.<br />
"Vor allem wollen wir zeigen, wie wir unsere Grundsatzpositionen in<br />
praktische Politik umsetzen. Beispiel: <strong>Idstein</strong> als familienfreundliche Stadt<br />
oder Entbürokratisierung bei Bauvorhaben. Das wird ein Thema unserer<br />
Jahreshauptversammlung sein," so Parteichef Christian Herfurth.<br />
127
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 06. September 2006<br />
Tournesol-Bad soll Ende 2007 stehen<br />
Geplanter Spagat zwischen Spaßbad und erholsamen Freizeit- und<br />
Sportangeboten<br />
Die Baugenehmigung soll im kommenden Februar auf dem Tisch<br />
liegen und Weihnachten 2007 soll das Tournesol-Bad stehen. Das<br />
erfuhren die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> auf der Bürgerversammlung zu diesem<br />
Thema.<br />
Von: Katharina Munsch<br />
"Lange Jahre hatten wir hier in der Stadt ein funktionierendes <strong>Hallenbad</strong>",<br />
erinnerte Krum. Rund zwei Jahrzehnte sei über dessen Fortbestand<br />
diskutiert worden, mittlerweile sei die Technik des Gebäudes derart<br />
marode, dass dieses auf Geheiß des Gesundheitsamtes längst geschlossen<br />
worden sei. Hin und her ist seitdem überlegt worden. Sollte das alte Bad<br />
saniert werden? Ein Anbau entstehen oder aber gleich ganz neu gebaut<br />
werden?<br />
"An dieser Stelle hatte sich im vergangenen Jahr die Firma Tournesol<br />
gemeldet und unter anderem angefragt, ob es in <strong>Idstein</strong> eine geeignete<br />
Fläche für ein Biomassekraftwerk gäbe", erklärte der Bürgermeister. Das<br />
genannte Kraftwerk stellt, so sehen es die Pläne der Betreibergesellschaft<br />
vor, die Energieversorgung des so genannten Allwetterbades sicher.<br />
Bezuschusst wird die Unterhaltung des auffälligen Kuppelbaus, von dem<br />
ähnliche Modelle bereits in Frankreich entstanden waren, anschließend<br />
von der Stadt, damit hier Schulschwimmkurse für Grundschüler<br />
stattfinden können und der Vereinsbetrieb der DLRG gewährleistet wird.<br />
Deutlich unterstrich Bürgermeister Krum die Wichtigkeit des Geplanten für<br />
die Infrastruktur des Standortes <strong>Idstein</strong>. Faktoren hierfür seien viele<br />
Projekte die gleichsam im, durch den Hessentag entfachten Rückenwind<br />
auf den Weg gebracht worden seien. Hierzu gehöre unter anderem auch<br />
das neue Allwetterbad.<br />
Zum eigentlichen Anliegen der Veranstaltung kam anschließend Professor<br />
Mathias Uhle und stellte den so genannten vorhabenbezogenen<br />
Bebauungsplan des Geländes an der Südtangente vor, auf dem bereits in<br />
rund eineinhalb Jahren das neue Allwetterbad stehen soll. "Stets werden<br />
jeweils geeignete Standortalternativen abgeklopft, dies ist nämlich vom<br />
Gesetzgeber vorgeschrieben", berichtete der Experte. Ein möglicher Platz<br />
für das Geplante sei natürlich der ursprüngliche im Wolfsbachtal. Da aber<br />
der mögliche neue Standort in direkter Nachbarschaft von Südtangente<br />
und Krankenhaus unter anderem durch eine bessere Erreichbarkeit<br />
besteche, spräche vieles für die zweite Möglichkeit.<br />
128
"Doch das beste Argument für die "neue" Lage des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bades ist<br />
dessen Energieversorgung", erklärte Uhle. Ein Allwetterbad sei ein wahrer<br />
Energiefresser. Das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Modell solle per Biomassekraftwerk und<br />
somit beispielsweise mit Rapsöl versorgt werden. "Da erscheint es nur<br />
logisch, das entsprechende Kraftwerk durch eine Mitnutzung desselben<br />
durch das neue Krankenhaus um ein vielfaches besser auszulasten.<br />
Ins sprichwörtlich gleiche Horn stieß auch der Geschäftsführer der<br />
Tournesol GmbH Alexander Hackl. Auch Teile des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Gewerbegebietes könne durch die Energie des geplanten Kraftwerkes<br />
versorgt werden.<br />
Sein Unternehmen widme sich "nicht ganz alltäglichen Freizeitanlagen, wie<br />
es moderne Allwetterbäder gemeinhin sind". Das Geplante stehe mit der<br />
eigenen Energieerzeugung, dem Badebetrieb und dem angeschlossenen<br />
Gesundheitsbereich gleich auf mehreren starken Pfeilern.<br />
"Sie erhalten nicht nur ein schlichtes <strong>Hallenbad</strong>, sondern eine komplette<br />
Freizeitanlage mit Wasser", versprach Michael Beck von "ARCH2O", dem<br />
Unternehmen hinter dem Tournesol-Konzept in Richtung des Plenums. Ein<br />
großer Sportbereich, Wellness-Angebote, unterschiedliche Saunen,<br />
Gastronomie und als Kernstück das Bad mit seiner, in nur vier Minuten zu<br />
öffnenden, großen Stahlkuppel erwarteten den Besucher. "Wir wollen den<br />
Spagat zwischen einem Spaßbad für die Jüngeren und erholsamen<br />
Freizeit- und Sportangeboten für Erwachsene wagen", erklärte Beck.<br />
Neben dem großen Angebot im Inneren, solle es indes auch noch allerlei<br />
Möglichkeiten im Freibadbereich geben. Becken und Badesee sollen einmal<br />
so groß werden, "dass wir an heißen Tagen beinahe ganz <strong>Idstein</strong> zu Gast<br />
haben könnten", scherzte der Experte.<br />
Im kommendem Februar rechnen und Hackl und sein Team mit der<br />
Baugenehmigung für ihren Bade-, Sport-, und Wellnesstempel. Dann solle<br />
auch gleich mit dem Bau begonnen werden, schließlich hoffe er bereits auf<br />
ein Fest unter der Kuppel des Bades zu Weihnachten 2007<br />
129
Wiesbadener Kurier und<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 21. Oktober 2006<br />
Allwetterbad oder Ziegenställe in<br />
<strong>Idstein</strong>?<br />
Hofgut-Pächter WJW will kein Gelände abtreten / Geschäftsführer Jörg Bourgett<br />
sieht die Existenz bedroht<br />
Geschäftsführer Jörg Bourgett beharrt auf Einhaltung der Verträge.<br />
Foto: Archiv<br />
Von : Martin Kolbus<br />
Ein <strong>Hallenbad</strong> mit Kuppel, die sich bei Sonnenwetter öffnet, Wellness-<br />
Angebote, Sauna und Gastronomie - alles nur schöne Träume auf buntem<br />
Papier? Die Pläne für das Tournesol-Bad in <strong>Idstein</strong>, verbunden mit einem<br />
Biomasse-Kraftwerk, könnten an der zu engen Nachbarschaft zu Kühen<br />
und Ziegen scheitern.<br />
Als die Stadtverordnetenversammlung im Juni ohne Gegenstimmen<br />
beschloss, vom Landeswohlfahrtsverband eine Fläche von knapp 42000<br />
Quadratmetern zu erwerben und der LWV einen Monat später das knapp<br />
vier Millionen Euro schwere Grundstücksgeschäft durch die<br />
Verbandsversammlung absegnete, da schien die höchste Hürde auf dem<br />
Weg <strong>zum</strong> Bau eines <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Allwetterbades schon genommen. Den hoch<br />
fliegenden Erwartungen folgt nun die Ernüchterung. Der Pächter der<br />
Flächen, die Wiesbadener Jugend-Werkstatt (WJW), spielt nicht mit.<br />
Bürgermeister Gerhard Krum sieht keineswegs schwarz: "Ich gehe davon<br />
aus, dass wir das Bad dort bekommen, wo wir es gern verwirklichen<br />
möchten." Dieser Standort befindet sich in der Nachbarschaft der Gebäude<br />
des Hofgutes Gassenbach, dort, wo Ziegen- und Kuhstallungen Rheingau-<br />
Taunus<br />
130
unmittelbar angrenzen. Das Hofgut und die dazu gehörenden Flächen<br />
waren 2001 vom LWV an die Jugendwerkstatt verpachtet worden. "Der<br />
Pachtvertrag sieht vor, dass Teilflächen aus dem Vertrag<br />
herausgenommen werden können, wenn sie für öffentliche Zwecke oder<br />
<strong>zum</strong> Zwecke der Bebauung benötigt werden", schildert LWV-<br />
Pressesprecher Jörg Daniel (Kassel) die Situation. "Um das Grundstück an<br />
die Stadt veräußern zu können und die Voraussetzungen für einen Besitz-<br />
und Eigentumsübergang zu schaffen, haben wir vom Pächter die<br />
Herausgabe der betreffenden Fläche aus dem Pachtvertrag verlangt."<br />
Getan hat dies der LWV, aber bisher ohne jeden Erfolg.<br />
Mit Jörg Bourgett, dem ehrenamtlichen Geschäftsführer der WJW, ist im<br />
Moment kein Einvernehmen herstellbar. Er kenne keinen<br />
Verfassungsgrundsatz, der ein nicht etwa von der Kommune, sondern von<br />
einer Firma geplantes Schwimmbad als Objekt von öffentlichem Interesse<br />
einstufen würde.<br />
Jörg Bourgett geht es nicht einfach um ein paar Ziegen oder Kühe, denen<br />
die Schwimmbadanlagen ziemlich dicht aufs Fell rücken. "<strong>Eine</strong> Linie des<br />
Bebauungsplanes geht sogar direkt durch die Ziegenställe hindurch",<br />
schildert er die enge Nachbarschaft. Zu eng - so sehr, dass nach<br />
Erfahrungen aus anderen Städten Konflikte und Klagen wegen<br />
Geruchsbelästigung oder Tierlärm geradezu programmiert seien, <strong>zum</strong>al<br />
hier die notwendigen 180 Meter Abstand nicht mehr eingehalten werden.<br />
"Jeder könnte später klagen" und die WJW, <strong>zum</strong>indest was Kuhstallungen<br />
und Ziegen angeht, vertreiben, glaubt Bourgett.<br />
Das Abtreten von Fläche für das Krankenhaus sei bereits unter Einhaltung<br />
der notwendigen Abstände erfolgt, sagt Bourgett. Jetzt solle erneut eine<br />
große Scheibe herausgeschnitten werden. Sein Standpunkt ist klar: "Wir<br />
wollen keinen Unfrieden, aber wir erwarten Vertragstreue."<br />
Die WJW habe auch nichts gegen ein <strong>Hallenbad</strong>. Bourgett kann sich aber<br />
nicht vorstellen, dass das WJW-Gelände der einzig mögliche Standort in<br />
<strong>Idstein</strong> sei. Die Frage, ob es die WJW auf eine juristische Prüfung<br />
ankommen lässt, beantwortet Bourgett nicht direkt. Er sieht aber die WJW<br />
aus für jede Auseinandersetzung gut gerüstet.<br />
Ein anderer Bäder-Standort ist nicht das, worüber<br />
Bürgermeister Gerhard Krum jetzt diskutieren möchte. Er weiß<br />
aber auch, dass längere Verzögerungen das Projekt gefährden<br />
könnten.<br />
131
Teures Nachspiel<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 21. Oktober 2006<br />
Martin Kolbus <strong>zum</strong> Tournesol-Bad<br />
mkolbus@vrm.de<br />
Die Vorstellung ist grotesk: Die Ziegen des Hofgutes Gassenbach bringen<br />
das millionenschwere Tournesol-Projekt zu Fall! Ziegenstall oder<br />
Allwetterbad und Kraftwerk - auf diese krasse Entscheidung läuft der<br />
Streit hinaus.<br />
Die Einschätzung von WJW-Geschäftsführer Bourgett, wonach ein privat<br />
betriebenes <strong>Hallenbad</strong> keine Einrichtung von öffentlichem Interesse sei,<br />
erscheint nicht weniger grotesk als der Konflikt selbst. Den Menschen in<br />
<strong>Idstein</strong> und Umgebung ist es am Ende ziemlich egal, wer das Bad baut<br />
und betreibt - Hauptsache, es existiert überhaupt und die Eintrittspreise<br />
sind erschwinglich. Hier sucht der WJW-Chef nach einem formalrechtlichen<br />
Schlupfloch, um die Pachtverträge an diesem Punkt<br />
auszuhebeln.<br />
<strong>Eine</strong> ganz andere Frage ist, ob die Jugendwerkstatt nicht mit Fug und<br />
Recht verlangen kann, eine Entschädigung zu bekommen, damit Kuh- und<br />
Ziegenställe an anderer Stelle errichtet werden können und der WJW<br />
keine wirtschaftlichen Nachteile entstehen. Vom Hof abseits gelegene<br />
Stallungen sind ganz sicher ein entscheidender Nachteil bei der<br />
Tierhaltung, aber ob sie tatsächlich eine Existenzbedrohung darstellen, wie<br />
Bourgett behauptet, muss doch <strong>zum</strong>indest angezweifelt werden dürfen.<br />
Entschädigung für die WJW Die Beantwortung der Frage, wer sich bei<br />
einer Entschädigung die Kosten ans Bein zu binden hat, könnte noch<br />
ziemlich heftige politische Gewitter nach sich ziehen. Und das ist längst<br />
nicht die einzige Frage, die Kopfschmerzen verursacht. Für den Fall, dass<br />
132
es tatsächlich zu einer juristischen Auseinandersetzung zwischen LWV und<br />
WJW käme, könnte ein langwieriges Verfahren drohen, das das<br />
Gesamtprojekt ins Wanken bringt. Behält der Investor also sein Interesse<br />
am Standort? Und wie lange? Die Österreicher sind schließlich sehr rührige<br />
Leute und haben für ein ähnliches 25-Millionen-Projekt gerade ihre Fühler<br />
in den Großraum Augsburg ausgestreckt.<br />
Die schlimmste Vorstellung wäre, dass von allen schönen<br />
bunten Plänen am Ende nur das Papier übrigbleibt und die Stadt<br />
wieder ganz an den Ausgangspunkt ihrer über 20 Jahre alten<br />
<strong>Hallenbad</strong>diskussion zurückkehrt. Dazu wird es hoffentlich nicht<br />
kommen. Im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rathaus und beim<br />
Landeswohlfahrtsverband in Kassel herrscht das Prinzip<br />
Hoffnung, dass es kurzfristig doch noch zu einer Verständigung<br />
kommt. Vielleicht hilft ja auch die Stadt Wiesbaden ein bisschen<br />
nach, damit eine Kompromisslinie gefunden wird. Konkretes<br />
dazu ließ sich die Landeshauptstadt dazu aber bisher nicht<br />
entlocken.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 27. Oktober 2006<br />
Keine unlösbaren Konflikte"<br />
Bürgermeister Gerhard Krum: Der Tierhaltung wird Rechnung<br />
getragen<br />
Aus der Tierhaltung auf dem Hofgut Gassenbach und dem Betrieb<br />
des nebenan geplanten Allwetterbades mit Kraftwerk ergeben sich<br />
nach Überzeugung von Bürgermeister Gerhard Krum keine<br />
unlösbaren Konflikte.<br />
Von: Martin Kolbus<br />
Im Vorfeld der Stadtverordnetenversammlung am Donnerstag, 2.<br />
November, ist das Projekt "vorhabenbezogener Bebauungsplan" für das<br />
neue <strong>Hallenbad</strong> und das damit verbundene Kraftwerk erneut in die<br />
öffentliche Diskussion geraten. Obwohl sich schon vor Monaten der<br />
Landeswohlfahrtsverband und die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Gremien einig geworden sind<br />
über den Grundstücksverkauf an die Stadt <strong>Idstein</strong>, bleibt die<br />
Geschäftsleitung der WJW weiter beharrlich beim Nein zur Herausgabe<br />
ihrer Pachtflächen - und dies, obwohl die Verträge zwischen LWV und WJW<br />
solch eine Herausgabe regeln (die IZ berichtete).<br />
An dieser kompromisslosen Haltung von WJW-Geschäftsführer Jörg<br />
Bourgett änderte auch eine schon vor Monaten neu zugeschnittene<br />
133
Planung nichts, "die auf die besonderen Belange des Hofgutbetriebs<br />
eingegangen" sei, so der Bürgermeister. So habe man eine hofnahe<br />
Wiesenfläche, die überwiegend mit Obstbäumen bestanden ist, aus der<br />
Planung herausgenommen. Diese Fläche könnte als der geforderte Auslauf<br />
für die Ziegen genutzt werden. Gleichzeitig wurde der Planentwurf für die<br />
Anordnung der Gebäude, der Parkplätze und des Kraftwerkes so geändert,<br />
dass sich keine Konflikte zwischen Tierhaltung und Badegästen ergeben<br />
sollten, so die Überzeugung des Rathauschefs. "Den Anforderungen im<br />
Zusammenhang mit der Tierhaltung wurde Rechnung getragen."<br />
Ein Blick auf die Pläne verrät, dass gegenüber den ursprünglichen<br />
Entwürfen vom Frühjahr 2006 <strong>Hallenbad</strong> und Kraftwerk näher in Richtung<br />
Südtangente gerückt sind. Zwischen der Westseite des Kuhstalles und den<br />
Parkplätzen für das Allwetterbad soll eine sechsreihige geschlossene<br />
Hecke entstehen. Auch das diene, zusammen mit der Hanglage, einer<br />
Nachbarschaft ohne gegenseitige Belästigungen. Die Entfernung zwischen<br />
Kuhstall und Haupteingang des Bades beträgt rund 65 Meter, bis <strong>zum</strong><br />
Außenschwimmbecken sind es rund 120 Meter.<br />
<strong>Eine</strong> ganz andere "Baustelle" ist gegenwärtig die Frage der Finanzierung<br />
des Gesamtprojektes. Hierzu finden in diesen Tagen Gespräche zwischen<br />
den Beteiligten statt. Bürgermeister Krum erwartet, dass bis <strong>zum</strong><br />
Jahresende auch diese Fragen endgültig geklärt und die Vereinbarungen<br />
unterschriftsreif sind.<br />
Die Wiesbadener Jugend-Werkstatt (WJW) ist nach Überzeugung von<br />
Bürgermeister Gerhard Krum eine beispielhafte Einrichtung, die - jenseits<br />
der zur Zeit herrschenden Differenzen über die Bereitstellung von Flächen<br />
fürs <strong>Hallenbad</strong> - Unterstützung verdient. Gerade deshalb wünscht sich<br />
Krum, dass die WJW die Chancen ergreift, die sich mit den Veränderungen<br />
im Gebiet Südlich Eisenbach ergeben.<br />
Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rathauschef kann sich sehr gut vorstellen, dass die<br />
Wiesbadener Jugend-Werkstatt mit ihren vorhandenen und den geplanten<br />
Gastronomie-Einrichtungen bis hin zu einem kleinen Hotelbetrieb von dem<br />
künftig steigenden Publikumsverkehr im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Süden profitieren wird.<br />
Auch die gute Anbindung zur Südumgehung werde dazu ihren Anteil<br />
beitragen.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 20.11.2006<br />
Freie Wählergemeinschaft sieht Position gestärkt<br />
Positive Bilanz / Mit vier Millionen fürs Bad Belastungsgrenze erreicht<br />
"Wir sind gestärkt aus der Kommunalwahl im März 2006<br />
hervorgegangen", zog Inga Rossow eine positive Bilanz in der<br />
Mitgliederversammlung der Freien Wähler <strong>Idstein</strong>s. "Mit einem<br />
sachbezogenen Wahlkampf und einer homogenen Mannschaft<br />
konnten wir unsere Position ausbauen."<br />
134
Sowohl in der Stadtverordnetenversammlung als auch im Magistrat habe<br />
die <strong>FWG</strong> jeweils einen Sitz hinzugewonnen und sei jetzt mit sechs<br />
beziehungsweise zwei Mitgliedern in den Gremien vertreten.<br />
Die <strong>FWG</strong>-Vorsitzende ging auf die Themenschwerpunkte ein, für die sich<br />
die <strong>FWG</strong> im Wahlkampf stark gemacht hatte. "Sowohl beim Erhalt des<br />
Standortes der Musikschule in der Schlossgasse als auch bei der<br />
Bewirtschaftung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtwaldes weiterhin durch Hessenforst<br />
sind wir unseren Zielen schon sehr nahe gekommen", freute sich Rossow.<br />
Mit Unterstützung der anderen Fraktionen im Parlament werde man hier<br />
<strong>zum</strong> Ziel kommen.<br />
Großes Interesse zeigten die Mitglieder für den Sachstandsbericht<br />
<strong>zum</strong> Bau eines Allwetterbades durch die Firma Tournesol.<br />
"Nachdem der Bürgermeister in den Sommermonaten als<br />
Baubeginn Herbst 2006 genannt hatte, warten viele Interessierte<br />
seit Wochen auf den ersten Spatenstich", so Rossow. Nach ihren<br />
Worten seien aber sowohl beim Grundstückskauf (die IZ<br />
berichtete) als auch bei der Finanzierung des Großprojektes noch<br />
viele offene Fragen zu klären. Eindeutiges Votum der Freien<br />
Wählergemeinschaft sei, dass die Stadt nach dem<br />
Grundstückserwerb für rund vier Millionen Euro nicht weiter in die<br />
Pflicht genommen werden dürfe.<br />
Ergänzt wurde die Berichterstattung durch Karl-Heinz Lauer, der als <strong>FWG</strong>-<br />
Mitglied des Ortsbeirates <strong>Idstein</strong>-Kern über die Arbeit dieses Gremiums<br />
und die <strong>FWG</strong>-Aktivitäten informierte. Der Dasbacher Ortsvorsteher<br />
Herbert Ott sah es zur Zeit als eine der wichtigsten Aufgaben des<br />
Dasbacher Ortsbeirates an, für den Erhalt der K 711 - Verbindungsstraße<br />
zwischen <strong>Idstein</strong> und Dasbach - zu kämpfen. Hier gibt es nach Aussage<br />
von Inga Rossow zur nächsten Kreistagssitzung im Dezember einen<br />
gemeinsamen Antrag von CDU/<strong>FWG</strong>/FDP, der den Erhalt der Straße und<br />
ein gemeinsam vom Kreis, dem hessischen Straßenamt und der Stadt<br />
<strong>Idstein</strong> erarbeitetes Sanierungskonzept fordert.<br />
Nicht unerwähnt blieb der Beschluss der Stadtverordnetenversammlung,<br />
die Schulze-Delitzsch-Straße für den Autoverkehr wieder zu öffnen. "Wir<br />
haben uns erneut dagegen ausgesprochen, konnten aber mit einem<br />
Ergänzungsantrag erreichen, dass die Straße in der Zeit von 20 Uhr bis 6<br />
Uhr und an Samstagen und Sonntagen geschlossen bleibt."<br />
Nach dem Kassenbericht von Michael Gänßler und der<br />
Vorstandsentlastung wurde Eberhard Seehauser als Beisitzer neu in den<br />
<strong>FWG</strong>-Vorstand gewählt. Er löst Karin Lauer in dieser Funktion ab. Inga<br />
Rossow dankte Karin Lauer für die jahrelange aktive Mitarbeit. In seinem<br />
Amt als Beisitzer bestätigt wurde Karl-Wilhelm Höhn. Weiterhin <strong>zum</strong> <strong>FWG</strong>-<br />
Vorstand gehören Stefan Gärth als 2. Vorsitzender, Antje Reimers als<br />
Schriftführerin und Ursula Anton-Müller und Herbert Ott als Beisitzer.<br />
135
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 02. Dezember 2006<br />
"Bessere Ideen und bessere Leute"<br />
CDU-Überlegungen zu Bürgermeisterwahl<br />
Noch ist nicht entschieden, ob und mit welchem Kandidaten die<br />
CDU im nächsten Jahr in den Bürgermeisterwahlkampf einsteigt.<br />
Die Äußerungen des Fraktionsvorsitzenden Thomas Zarda in der<br />
Mitgliederversammlung der CDU ließen jedoch den Schluss zu,<br />
dass die Union einen Bewerber präsentieren wird.<br />
Von Martin Kolbus<br />
Die CDU will die Argumente sorgsam abwägen. Da sei einerseits der<br />
Amtsinhaber mit dem Bonus, immer und fortwährend Wahlkampf machen<br />
zu können (Zarda: "Das ist kein Vorwurf, sondern das ist einfach so"),<br />
während ein Herausforderer gegen einen Amtsinhaber in der Gefahr stehe,<br />
"verheizt zu werden". Andererseits ist sich Zarda sicher, dass die CDU "die<br />
besseren Ideen und die besseren Leute" habe. Mit diesem Wissen und<br />
dem Kommunalwahlergebnis von über 40 Prozent im Rücken könne man<br />
eigentlich nicht erklären, die CDU schicke keinen eigenen Kandidaten ins<br />
Rennen.<br />
Kritik äußerte der Fraktionsvorsitzende daran, dass der Bürgermeister in<br />
etlichen Details nicht wisse, was in der Stadt passiere. Der Bürgermeister<br />
müsse als Verwaltungschef der Stadt auch schauen und feststellen, was<br />
nicht in Ordnung sei. "Das findet aber seit fast sechs Jahren nicht mehr<br />
statt", so Zarda. Kritik übte er auch daran, dass im Haushaltsplanentwurf<br />
2007 Kosten für Straßenbaumaßnahmen eingestellt gewesen waren, von<br />
denen es bei der Beratung im Ausschuss dann hieß, dass diese Aufgaben<br />
nicht mehr im nächsten angepackt werden und deshalb gestrichen werden<br />
könnten. "Was ist das für eine Verwaltung, in der so viele Luftnummern<br />
produziert werden", fragte sich Zarda und stellte fest, dass eine<br />
vertrauensvolle Zusammenarbeit so nicht möglich sei.<br />
Angesprochen auf die <strong>Hallenbad</strong>situation, wies Zarda auf die am<br />
11. Dezember im Haupt- und Finanzausschuss anstehende<br />
gründliche Prüfung der abzuschließenden Verträge über den Bau<br />
des Allwetterbades und des Biomassekraftwerks mit Kraft- ärgern<br />
zu wollen.<br />
Vor Zarda hatte der 1. Vorsitzende der CDU <strong>Idstein</strong>, Christian Herfurth,<br />
die wichtigsten Punkte der Unions-Arbeit im zurückliegenden Jahr<br />
dargestellt und das seit 1989 beste Wahlergebnis bei der Kommunalwahl<br />
im Frühjahr 2006 mit 41,3 Prozent besonders herausgehoben und dem<br />
ganzen Team, besonders aber dem Wahlkampfmanager Peter Piaskowski,<br />
für den großen Einsatz gedankt.<br />
Eröffnet worden war die Mitgliederversammlung mit einem Vortrag von<br />
Hessens Justizminister Jürgen Banzer, der als Mitglied der<br />
136
Programmkommission über die jetzt begonnene politische<br />
Grundsatzdiskussion in der CDU berichtete. Auf viele Herausforderungen<br />
und Entwicklungen, von der Sozialpolitik über Globalisierung bis hin zu<br />
Klimaerwärmung und Leitkultur, müssten Antworten gefunden werden.<br />
Die Nachfragen der Zuhörer richteten sich insbesondere auf die<br />
Familienpolitik und auf eine "Überfremdung" der Gesellschaft. Banzer<br />
sprach mit Begeisterung über die Ideen und Werte des christlichen<br />
Abendlandes und versicherte, dass die christliche Orientierung Anker des<br />
CDU-Grundsatzprogrammes sei und bleibe.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 08. Dezember 2006<br />
Armutszeugnis für Herrn Zarda"<br />
Angriffe auf Verwaltung sind für den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> SPD-Chef Marius<br />
Weiß "völlig inakzeptabel"<br />
Die Berichterstattung in der IZ über die Mitgliederversammlung der<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU und die dort zitierten Aussagen des Fraktionsvorsitzenden<br />
Zarda können aus Sicht der SPD nicht unkommentiert bleiben.<br />
"Offensichtlich sorgt das erfolgreiche Wirken von Bürgermeister Krum<br />
dafür, dass die permanenten Angriffe auf ihn von Seiten der CDU immer<br />
hilfloser und abstruser werden", bewertet der SPD-Vorsitzende Marius<br />
Weiß die Äußerungen von Thomas Zarda. Pauschales Schlechtreden der<br />
Verwaltung sei aber "völlig inakzeptabel in der politischen<br />
Auseinandersetzung. Wo viel gearbeitet wird, werden natürlich auch<br />
einmal Fehler gemacht", konstatiert Weiß. Es sei aber ein "Armutszeugnis<br />
für Herrn Zarda", wenn er sich "mit allgemeinen Anschuldigungen an alle<br />
Mitarbeiter der Stadtverwaltung persönlich zu profilieren versuche".<br />
Die CDU habe bisher weder einen Kandidaten für die Wahl des<br />
Stadtoberhaupts, noch auch nur eine einzige eigene Initiative entwickelt,<br />
die ein ernsthafter Beitrag zur Stadtentwicklung gewesen sei. Die<br />
Aussage, "die besseren Ideen und besseren Leute zu haben", könne daher<br />
nach Worten des Vorsitzenden der Sozialdemokraten "wohl nur ironisch<br />
gemeint gewesen sein". Das politische Handeln der Fraktion unter Zardas<br />
Führung erschöpfe sich vielmehr in "destruktivem Reagieren".<br />
Symptomatisch dafür sei auch die zitierte Äußerung des CDU-<br />
Fraktionschefs, das Thema <strong>Hallenbad</strong> "sei völlig ungeeignet, um<br />
den Bürgermeister zu ärgern. Da wurde jedem Leser offenbar,<br />
welches die wichtigste Prämisse für die CDU in der<br />
Stadtverordnetenversammlung ist, wenn sie sich mit einem Thema<br />
beschäftigen muss, das der Bürgermeister vorantreibt", stellte<br />
Marius Weiß fest.<br />
137
Besonders erschrocken ist der Stadtverbandsvorsitzende der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
SPD aber über die berichtete Diskussion in der Mitgliederversammlung der<br />
Christdemokraten. "Ich dachte eigentlich, dass es unter den<br />
demokratischen Parteien Konsens ist, dass unser Land Zuwanderung<br />
braucht und wir uns gemeinsam und verstärkt um eine Verbesserung der<br />
Integration bemühen", meint Weiß. Wenn dann in der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU unter<br />
dem Stichwort "Überfremdung in der Gesellschaft" diskutiert wird, dann<br />
zeige dies "Ansichten, die ich in dieser Vorgestrigkeit dort eigentlich nicht<br />
erwartet hätte", kommentiert Weiß deutlich.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12. Dezember 2006<br />
Thomas Zarda: "Unangemessene Schärfe"<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU-Fraktions-Chef weist die Polemik der SPD durch<br />
Marius Weiß zurück<br />
"Die SPD kann es wohl kaum erwarten, dass ein neuer Bürgermeister<br />
gewählt wird", nimmt der Fraktionsvorsitzende der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU, Thomas<br />
Zarda zu den Angriffen des SPD-Chefs Weiß Stellung in der IZ und im<br />
Parlament Stellung. Dass Marius Weiß dabei in "vollkommen<br />
unangemessener Schärfe" auch ihn persönlich attackiere, falle nach<br />
seiner, Zardas, Sicht auf die SPD zurück.<br />
Im übrigen habe er, Zarda, nicht die Mitarbeiter der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Stadtverwaltung kritisiert. "Ganz im Gegenteil - ich habe der Verwaltung<br />
öffentlich erst wieder in der Haushaltsdebatte Respekt gezollt." Etwas<br />
anderes sei aber leider auch wahr: Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgermeister habe oft<br />
mehr Interesse an Themen wie der Kreisstrukturreform, als an Details der<br />
täglichen Arbeit einer Stadtverwaltung. Wer die Ausschusssitzungen<br />
besuche, erkenne das häufig an Vorlagen, die dann erst nachgebessert<br />
werden müssten. So sei dies erst in jüngster Zeit wieder bei der<br />
Diskussion um die Erweiterung der Fachhochschule beim Thema<br />
Schattenwurf so gewesen. Zarda zitiert auch die Haushaltsrede Krums:<br />
Der Bürgermeister spreche von der Gewerbekapitalsteuer, die seit 1998<br />
abgeschafft sei. Das sei ihm offenbar gar nicht aufgefallen, <strong>zum</strong>al er die<br />
Rede schriftlich habe verteilen lassen. Zarda hält es im übrigen und<br />
ganz im Gegensatz zu Marius Weiß für außerordentlich<br />
verantwortungsvoll, gerade bei den komplizierten Beratungen <strong>zum</strong><br />
<strong>Hallenbad</strong> Wahlkampfgetöse zu vermeiden, <strong>zum</strong>al die Wahl erst im<br />
nächsten September stattfinde. Und auch die Haushaltsberatungen<br />
hätten gezeigt, dass im Gegensatz zu mancher Debatte früherer Jahre<br />
zügig und an der Sache orientiert gearbeitet wurde. "Ich finde das gut.<br />
Aber wenn die SPD jetzt in der Vorweihnachtszeit schon mit Polemik den<br />
Wahlkampf einläuten will: bitte sehr! Ich gehe keiner Auseinandersetzung<br />
138
aus dem Wege und die CDU läuft bei Angriffen erst richtig zur Hochform<br />
auf." Ob das aber der Sache nütze, bezweifelt er.<br />
Die CDU werde in aller Ruhe und sehr rechtzeitig die Frage entscheiden,<br />
ob es einen Gegenkandidaten <strong>zum</strong> amtierenden Bürgermeister geben<br />
werde und welche Kandidatin oder auch Kandidaten die CDU aufstelle.<br />
"Dass wir eine charmante Alternative bieten werden - darauf kann sich<br />
Herr Weiß jedenfalls verlassen", so Zarda.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 13. Dezember 2006<br />
Verträge im Blickpunkt<br />
Ausschuss: Viele Fragen <strong>zum</strong> Tournesol-Projekt<br />
VoS. IDSTEIN<br />
Der Haupt- und Finanzausschuss nahm die bisher erarbeiteten Eckpunkte,<br />
Eingebungen und Diskussionsthemen zu den Verträgen <strong>zum</strong> Bau des<br />
geplanten Tournesol-Allewetterbades auf zur Kenntnis und beschloss<br />
einstimmig, dass der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Magistrat das Vertragswerk<br />
unterschriftsreif ausarbeiten soll und auch die Juristen dem zustimmen<br />
müssen, damit <strong>Idstein</strong> beim Badbau ein kalkulierbares Risiko eingeht.<br />
Dem Parlament soll dieses Vertragspaket zur Entscheidung vorgelegt<br />
werden.<br />
Wie Ausschussvorsitzender Peter Piaskowski berichtet, hatten die<br />
Parlamentarier von 19 bis 23.15 Uhr sehr viele Fragen zur<br />
Vertragsgestaltung. Dabei spielte die Frage nach der Auseinandersetzung<br />
zwischen den Wiesbadener Jugendwerkstätten und dem<br />
Landeswohlfahrtsverbandes (LWV) bezüglich der Flächenreduzierung für<br />
die Tierhaltung des Gassenbacher Hofes durch den Schwimmbadbau in<br />
unmittelbarer Nachbarschaft nur eine untergeordnete Rolle. "Das ist ja<br />
Sache des LWV und nicht der Stadt <strong>Idstein</strong>. Wir bezahlen den LWV für das<br />
Gelände für den Schwimmbadbau ja ordentlich", unterstrich Piaskowski.<br />
Zwar seien 85 Prozent bis <strong>zum</strong> Vertragsabschluss jetzt vorhanden, aber<br />
"es müssen genau 100 Prozent sein. Und das wird jetzt zwischen vier und<br />
sechs Wochen noch dauern."<br />
"Ich begrüße diesen Beschluss, weil er ein weiterer Meilenstein für den<br />
Badbau ist. Das Finanzkonzept des Tournesol-Bades wurde im Prinzip<br />
akzeptiert. Wir werden jetzt im Magistrat die Einzelheiten der juristischen<br />
Bedenken klären", meint Bürgermeister Gerhard Krum. Er und die<br />
Vertreter von Tournesol sind zuversichtlich, dass bis zur nächsten Sitzung<br />
des Stadtparlamentes ein endgültiger Vertragsentwurf vorgelegt werden<br />
kann.<br />
139
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15. Dezember 2006<br />
Pensum in fünfzehn Minuten geschafft<br />
Parlament: Magistrat soll beschlussfähige Vertragspapiere <strong>zum</strong><br />
Tournesol-Allwetterbad vorlegen<br />
Vom 15.12.2006<br />
us. IDSTEIN<br />
Die Stimmung entspannt und heiter, der Beratungsbedarf auf "null" und<br />
die Sitzungsdauer so kurz wie nie: Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverordneten<br />
schafften in der letzten Beratungsrunde des Jahres ihr Pensum in weniger<br />
als einer Viertelstunde.<br />
<strong>Idstein</strong>s Stadtverordnetenvorsteher Dr. Walter Wallmann schaute gut<br />
gelaunt auf das Parlament herab, thronte das Präsidium doch<br />
ausnahmsweise - aus Gründen der Zeitersparnis für den Aufbau - auf der<br />
erhöhten Bühne. Diese "sehr präsidiale Sitzordnung" gefiel Wallmann. "Ich<br />
genieße jede Minute", schmunzelte er.<br />
Dass er sich mit weniger als fünfzehn Minuten begnügen musste, lag<br />
daran, dass zu dem Paket aus Vertragsentwürfen für den Bau des<br />
Tournesol-Allwetterbades und eines Biomasse-Kraftwerks schon im Haupt-<br />
und Finanzausschuss alles Wichtige gesagt worden war. Insgesamt<br />
handelt es sich um fünf verschiedene Verträge und Vereinbarungen<br />
zwischen Firmen, Banken und der Stadt <strong>Idstein</strong>.<br />
Einstimmig hatte der Haupt- und Finanzausschuss, nach mehrstündiger<br />
Beratung, die Entwürfe zur Kenntnis genommen (die IZ berichtete). Dem<br />
folgte jetzt die Stadtverordnetenversammlung, allerdings ohne jedwede<br />
Aussprache. Der Magistrat erhielt den Auftrag, "das Gesamtvertragswerk<br />
unter Einbeziehung der Anforderungen an eine kommunalaufsichtliche<br />
Genehmigungsfähigkeit" abschließend zu verhandeln. Die juristischen<br />
Bedenken, die seitens des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rechtsbeistandes noch bestehen,<br />
sollen bis dahin ebenfalls ausgeräumt werden.<br />
Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverordnetenversammlung soll das Paket zur<br />
Beschlussfassung vorzulegen. Mit der endgültigen Fassung wird bis zur<br />
nächsten Sitzung im Frühjahr 2007 gerechnet.<br />
140
2007<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 03. Januar 2007<br />
Über die Hälfte der Mitglieder verloren<br />
Wasserrettungsdienst hält die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> DLRG am Leben / <strong>Eine</strong><br />
schlagkräftige Gruppe<br />
Das <strong>Hallenbad</strong> ist mittlerweile schon seit 15 Monaten geschlossen.<br />
Der einst zweitgrößte Verein <strong>Idstein</strong>s mit mehr als tausend<br />
Mitgliedern und einer der erfolgreichsten Wettkampfgruppen in<br />
<strong>Idstein</strong> überhaupt hat den Schwimmbetrieb und die Ausbildung<br />
einstellen müssen. Doch die DLRG hat keinesfalls das Handtuch<br />
geworfen: das zweite Standbein, die Abteilung<br />
Wasserrettungsdienst, hat ein besonders erfolgreiches Jahr hinter<br />
sich.<br />
Die so erfolgreiche <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Wettkampfgruppe hat ihr komplettes Team<br />
nach Wiesbaden abgegeben - ein herber Verlust für den Verein in der<br />
Hexenturmstadt, wenn man bedenkt welch Talente man hat ziehen lassen,<br />
wie unter anderem Joel Ax, Philipp Panni und Romina Ferrero, alle<br />
mehrmalige Hessen-, Süddeutsche- oder Deutsche Meister in ihrer<br />
Altersgruppe.<br />
Durch die fehlenden Trainingsmöglichkeiten in <strong>Idstein</strong> sind bisher mehr als<br />
500 Mitglieder aus dem Verein ausgetreten. Inzwischen mussten auch die<br />
Vereinsräume im alten <strong>Hallenbad</strong> geräumt werden, so dass die<br />
Kommunikationen innerhalb der Ortsgruppe nur noch unter schwierigen<br />
Umständen möglich ist. Kein Zweifel - 2006 war ein sehr schwieriges Jahr<br />
für die Ortsgruppe.<br />
"Es tut schon weh, dem <strong>Hallenbad</strong> den Rücken zukehren zu müssen, wenn<br />
man eine so lange und erfolgreiche Arbeit mit überwiegend jungen<br />
Menschen im und ums Schwimmbad herum einstellen muss", so die 1.<br />
Vorsitzende Christiane Bossong. "Wir können froh sein, dass wir nicht<br />
noch mehr als die angesprochenen 500 Mitglieder verloren haben",<br />
ergänzt Geschäftsführer Jörg Steinmann. "Wir können stolz auf unsere<br />
verbliebenen Mitglieder sein." Zum Beginn des neuen Jahres gilt deshalb<br />
auch ein herzlicher Dank der Vereinsspitze besonders jenen, die durch ihre<br />
fortbestehende Mitgliedschaft dem Verein treu zur Seite stehen und die<br />
Arbeit der DLRG weiter unterstützen, sowie den vielen ehrenamtlichen<br />
Helfern und Spendern.<br />
Die DLRG in der Hexenturmstadt steht also unter Druck, hat aber<br />
keinesfalls das Handtuch geworfen. Schließlich gibt es auch sehr<br />
141
erfreuliche Entwicklungen im Verein. Das zweite Standbein der DLRG, die<br />
Abteilung Wasserrettungsdienst, hat ein besonders erfolgreiches Jahr<br />
hinter sich. Wie jedes Jahr haben die Retter ihre Freizeit geopfert, ihren<br />
ehrenamtlichen Dienst an der Ostsee, am Rhein oder Main geleistet und<br />
an Fortbildungen sowie Übungen teilgenommen. Durch die<br />
Zusammenarbeit mit der Ortsgruppe Niedernhausen baut sich hier<br />
inzwischen eine sehr schlagkräftige Wasserrettungseinheit auf.<br />
Dank der Anschaffung eines Motorrettungsbootes (die IZ berichtete)<br />
konnten die Wasserretter im Jahr 2006 die an den Binnengewässern<br />
ansässigen Ortsgruppen bei verschiedenen Veranstaltungen in weit<br />
größerem Umfang als bisher unterstützen.<br />
Hauptschauplatz dabei war die Fußballweltmeisterschaft, genauer gesagt<br />
die Mainarena in Frankfurt, wo die Gruppe das große Motorrettungsboot<br />
zusammen mit neun Bootsführern und 23 Sanitätern und<br />
Rettungsschwimmern stellte. Das Aufgabenspektrum war vielschichtig.<br />
Von der regulären Absicherung des Mains im Bereich Friedensbrücke-<br />
Holbeinsteg und der Mainarena bis hin zur Unterstützung des<br />
landgebundenen Rettungsdienstes und kleineren Materialtransporten<br />
hatten die Helfer einiges zu tun und fuhren zusammen mit den Kollegen<br />
der DLRG Frankfurt mehrere Einsätze.<br />
Allein während der Fußballweltmeisterschaft leisteten die Helfer 1 400<br />
Stunden Wachdienst und nahmen viele positive Eindrücke und praktische<br />
Erfahrungen mit nach Hause, so dass sie nun im Jahr 2007 wieder mit<br />
voller Kraft und neuer Motivation ihrem ehrenamtlichen Dienst<br />
durchführen können.<br />
Dennoch ist dies nur ein kleiner Lichtblick in der derzeitigen<br />
Vereinssituation. Ein Schwimmbad ist und bleibt die Grundlage für die<br />
künftige Arbeit. "Ausweichmöglichkeiten wie das Freibad in<br />
Niedernhausen, die Rhein-Main-Therme in Hofheim oder das<br />
<strong>Hallenbad</strong> in Wiesbaden sind ungenügend für die Ansprüche des<br />
einst so großen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Vereins", stellt der Vorstand fest. Daher<br />
wird sich der Verein weiter gedulden und die Geschehnisse um das<br />
neue Schwimmbad der Firma Tournesol aufmerksam verfolgen.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 04. Januar 2007<br />
"Regenguss" für Einbrecher<br />
iz. IDSTEIN/NIEDERNHAUSEN<br />
Ins McDonald´s Restaurant in der Auroffer Straße in <strong>Idstein</strong> drangen<br />
Einbrecher am frühen Dienstagmorgen ein. In der Küche versuchten sie,<br />
Hamburger zu braten, lösten dabei aber die Feuerlöschanlage aus. Auf der<br />
Flucht nahmen sie verschiedene Lebensmittel mit.<br />
142
Ziel von Einbrechern war in den Tagen über Silvester auch das alte<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong>. Die Einbrecher schlugen die große Scheibe<br />
zwischen Bad und Foyer ein und hebelten den leeren<br />
Kassenautomaten auf.<br />
Bereits im Oktober/November 2006 hatte das alte <strong>Hallenbad</strong><br />
ungebetene Gäste. Die Täter hatten dabei mehrere Scheiben<br />
eingeschlagen. In beiden Fällen wurde jedoch nichts gestohlen.<br />
Unverletzt blieben die Insassen eines türkischen Sattelzuges und die<br />
Mitarbeiter der Autobahnmeisterei bei einem Unfall am Mittwoch gegen<br />
13.40 Uhr auf der Autobahn zwischen Niedernhausen und <strong>Idstein</strong> unweit<br />
des Theißtal-Parkplatzes. Der Sattelzugfahrer hatte auf der Fahrt nach<br />
Norden eine Kehrmaschine der Autobahnmeisterei erfasst.<br />
Es dauerte einige Stunden, bis die Fahrbahn von Fahrzeugtrümmern und<br />
verstreuter Ladung befreit war. Der Fahrzeugstau erreichte eine Länge<br />
von acht Kilometern.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 13. Januar 2007<br />
"Ich bin froh, wenn ich wieder in <strong>Idstein</strong> bin"<br />
Rap-Klänge beim Neujahrsempfang / Krum: "Und das<br />
<strong>Hallenbad</strong> kriegen wir auch noch hin"<br />
Es war wie immer, und doch ganz anders. Hände schütteln mit<br />
Hunderten von Gästen und jede Menge guter Wünsche für´s neue<br />
Jahr, nach diesem Muster laufen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Neujahrsempfänge nun<br />
mal ab. Diesmal aber hatte Gerhard Krum mit dem Auftritt einer<br />
Hip-Hop-Crew eine originelle Überraschung eingebaut.<br />
Von Martin Kolbus<br />
Ein Rap, gestand Bürgermeister Krum, passe eigentlich nicht ins<br />
klassische Bild eines Neujahrsempfanges. Das Lied der "HipHop-AG JuZ<br />
<strong>Idstein</strong>" mit dem Titel "<strong>Idstein</strong> Baby" sei aber vielleicht "die zärtlichste<br />
Liebeserklärung, die der alten Stadt durch ihre Jugend bisher zuteil<br />
geworden ist". Die Strophen der Rap-Hymne schließen stets mit der<br />
Zeile:"Am Ende vom Tag bin ich froh, wenn ich wieder in <strong>Idstein</strong> bin..."<br />
Die Band führt unter dem Namen "Dirrty Franz und die B-Side-Boys" eine<br />
Art Doppelleben, mit der Aufnahme "Weltmeister" zur Zeit der Fußball-WM<br />
schaffte sie sogar den Sprung in die Top 100 der Verkaufs-Charts.<br />
War die gerapte "Liebeserklärung" hörenswert, so war das, was elf<br />
Studenten der Fachhochschule Mainz <strong>zum</strong> Neujahrsempfang vorstellten,<br />
sehens- und lesenswert. Die angehenden Architekten und Ingenieure<br />
präsentierten auf Plakaten eine Ausstellung mit dem Titel "<strong>Idstein</strong> - ein<br />
Jahrtausend zu Füßen des Hexenturms". Bis Sonntag sollen die Werke zur<br />
143
Stadtgeschichte zu sehen sein. Zu bewundern waren im Foyer aber auch<br />
die Malkünste <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> und Uglitscher Schüler (die IZ berichtete).<br />
Solche Initiativen zeigten, dass die Jugend durchaus bereit sei, sich der<br />
"Selbstdisziplin der Anstrengung" zu unterziehen, sagte Krum und bezog<br />
ausdrücklich Martin Dörfler ein, der kürzlich den bundesweiten<br />
"Volkswagen Azubi Cup 2006" gewonnen hatte und sich dabei gegen<br />
starke Konkurrenz behauptete.<br />
"Zutreffend ist allerdings auch, dass vielen jugendlichen Altersgenossen<br />
das Glück der Anstrengung nicht gerade als erstes einfällt, wenn von<br />
Glück die Rede ist", sagte Krum, der die Ursachen hierfür weniger einer<br />
Verweigerungshaltung oder fehlendem Ehrgeiz zuschrieb ("das gibt es<br />
gewiss auch"), sondern eher einer Vertrauenskrise. Krum zitierte Bernhard<br />
Bueb, der einmal schrieb: "Nicht der Verfall der Werte ist das Problem<br />
unserer Zeit, sondern der Verfall des Glaubens, dass diese Werte auf die<br />
Erde geholt werden können, dass die Menschen ihnen in ihrem Leben noch<br />
eine Chance geben."<br />
Unter den Stichworten Integration, Kooperation und Innovation stellte der<br />
Rathauschef seine Gedanken vor, wie sich die Stadt auf ihre Zukunft<br />
vorbereiten könne. Dabei benannte er insbesondere die Integration junger<br />
und älterer Menschen, die Integration der Arbeitslosen, aber auch die<br />
Einbindung der Menschen mit anderem ethnischen oder religiösen<br />
Hintergrund in die Gesellschaft und ins öffentliche Leben als notwendige<br />
Schritte.<br />
Krum vergaß in seiner Neujahrsansprache nicht, eine kurze<br />
Leistungsbilanz für 2006 zu ziehen. "Das Wichtigste ist: Das<br />
Gesundheitszentrum ist im Bau. Die Südtangente ist im ersten<br />
Abschnitt fertiggestellt. Und das <strong>Hallenbad</strong> kriegen wir auch noch<br />
hin, wenn alle, wie bisher, an einem Strang ziehen!"<br />
Wiesbadener Kurier vom 19. Januar 2007<br />
Rathaus-Chef als Traumberuf<br />
Gerhard Krum seit fünf Jahren Bürgermeister <strong>Idstein</strong>s /<br />
Krankenhaus und <strong>Hallenbad</strong> im Blick<br />
Bürgermeister Gerhard Krum lenkt seit fünf Jahren als<br />
Verwaltungschef im Rathaus die Geschicke <strong>Idstein</strong>s. Er zieht eine<br />
positive Bilanz seiner bisherigen Arbeit.<br />
Von Volker Stavenow<br />
"Das Amt des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgermeisters ist mein Traumberuf geworden. Es<br />
ist für mich eine tolle Sache, dass ich als <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> meine eigene Stadt mit<br />
entwickeln kann. Ich habe seit meiner Jugend <strong>Idstein</strong> schätzen und lieben<br />
144
gelernt, obwohl <strong>Idstein</strong> nie immer einfach war und ist. Genau dieser Punkt<br />
ist auch ein Markenzeichen <strong>Idstein</strong>s - ebenfalls in den zurückliegenden<br />
Jahrhunderten. Unsere Stadt bedeutet den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>innen und <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>n<br />
sehr viel, genauso wie mir."<br />
Der Traum begann für Gerhard Krum am 14. Januar 2002. An diesem Tag<br />
trat er seinen Dienst im Rathaus an. Zuvor schaffte es der gelernte<br />
Journalist, was Beobachter für unmöglich gehalten hatten: Er gewann<br />
sensationell die Stichwahl gegen seinen Gegenkandidaten Walter<br />
Wallmann, dem ein sicherer und haushoher Wahlsieg vorausgesagt<br />
worden war. Es kam ganz anders: Krum setzte sich mit nur wenigen<br />
Stimmen Vorsprung durch und darf noch bis 13. Januar 2008 "regieren".<br />
Mindestens, denn für Krum ist eines glasklar: "Ich will weitere sechs Jahre<br />
im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rathaus an der Spitze stehen und kandidiere am 2.<br />
September für eine zweite Amtszeit!" Damit geht Gerhard Krum seinen<br />
Weg als Rathauschef konsequent weiter. Schon bei seinem Sensationssieg<br />
2002 hatte er unmissverständlich klar gemacht, dass er seine Ideen und<br />
Vorstellungen nur in zwei Amtszeiten umsetzen kann. Zwölf Jahre<br />
Bürgermeister, das ist für ihn das absolute Maximum einer Dienstzeit auf<br />
diesem Sessel. "Spätestens nach zwei Perioden muss es einen Wechsel<br />
geben, damit neue Ideen und neue Wege in die Stadtgestaltung einfließen<br />
können."<br />
Als Gerhard Krum sein Amt antrat, liefen die Vorbereitungen des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Hessentages auf Hochtouren. "Die Stadt war durch meinen Vorgänger<br />
Hermann Müller sehr gut aufgestellt. Die Leute dachten: Hier kann man<br />
gut leben. Ich habe mir also überlegt, welche Bereiche der<br />
Stadtentwicklung fortgesetzt und neu in Gang gesetzt werden sollten."<br />
Nach der unbezahlbaren Werbeaktion für <strong>Idstein</strong> durch den Hessentag<br />
nahm Krum unter anderem die Bereiche Regionalentwicklung,<br />
Strukturwandel in der Wirtschaft, demographische Entwicklung,<br />
Infrastrukturplanung für die Zukunft, neue Anforderungen an die<br />
Freizeitgestaltung, Haushaltssituation der Stadt oder verstärkte<br />
Familienpolitik in seinen Focus.<br />
"Die schwierigste Frage für mich war die nach der Zukunft des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Krankenhauses", bekennt der Bürgermeister. <strong>Idstein</strong> ohne ein<br />
Krankenhaus - für Krum jedenfalls undenkbar. "Der Bau ist nicht nur eine<br />
immens wichtige Sache für <strong>Idstein</strong>, sondern für die gesamte Region." Als<br />
das Projekt wegen "atmosphärischen Störungen" zwischen den beteiligten<br />
Partnern zu scheitern drohte, holte Krum als Mittler und Vermittler alle<br />
wieder an einen Tisch - der gordische Knoten wurde durchschlagen, das<br />
Gesundheitszentrum ist im Bau. Laut Krum wurden auch ältere Projekte,<br />
Altlasten, wie er sie nennt, zu Ende oder auf guten Weg gebracht:<br />
Südtangente, Taunusviertel, Nassauviertel, zweite <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> A 3-Auffahrt,<br />
Eschenhahner Ortsumgehung oder Einheimischenmodelle in den<br />
Stadtteilen.<br />
Ein wesentlicher Schwerpunkt von Krums Arbeit war und ist es, alles zu<br />
tun, um den Standort der Europa-Fachhochschule Fresenius in <strong>Idstein</strong> zu<br />
sichern und der Privathochschule einen Ausbau an der Limburger Straße<br />
145
zu gewährleisten. Dazu baute Krum ein ganzes Netzwerk auf, in dem er<br />
verschiedene Einrichtungen und Institutionen mit der FH Fresenius<br />
zusammenbringt. "Ich setze alles daran, dass Fresenius mit seiner FH in<br />
<strong>Idstein</strong> eine gute Zukunft hat. Unsere alte Stadt hat durch die vielen<br />
Studentinnen und Studenten ein junges Gesicht."<br />
Aufmerksame <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> sehen sofort, dass sich die Stadt im Umbau<br />
befindet: An den Stadteingängen entstehen neue Projekte: In Richtung<br />
Niedernhausen das Taunusviertel, die Südtangente kommt. Stadtauswärts<br />
Richtung Autobahn wird die Kappus-Anlage am Bahnhof komplett neu<br />
bebaut, an der Limburger Straße Richtung Wörsdorf werden Hahnstück<br />
und Altenhof neu überplant. "In allen Bereichen geschieht etwas in<br />
<strong>Idstein</strong>, es geht stetig voran." So ganz nebenbei entstanden in <strong>Idstein</strong><br />
weitere Bolzplätze, Kinderspielplätze, Skateranlage, Beachvolleyballplatz<br />
und zwei neue Jugendclubs.<br />
Neben den Themen interkommunale Zusammenarbeit,<br />
Weiterentwicklung der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Wirtschaftskraft,<br />
Stadtentwicklungskonzepte oder Schärfung des Standortprofils im<br />
Wettbewerb der Kommunen, ist das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-<strong>Hallenbad</strong><br />
Krums wichtigste Chefsache. "Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> wollen dieses<br />
<strong>Hallenbad</strong> und ich will es auch, weil unsere Stadt und die<br />
Menschen in der Region es brauchen und ich kämpfe wie ein Löwe<br />
dafür, genauso wie beim Krankenhaus."<br />
Der Bürgermeister will das für Stadt und Investor gleichermaßen<br />
wichtige Pilotprojekt nicht an der Problematik von Freigelände für<br />
Ziegen der Wiesbadener Jugendwerkstätten scheitern lassen.<br />
Deshalb wird es Ende Februar eine Art "<strong>Hallenbad</strong>-Gipfel" mit allen<br />
Beteiligten geben. Dort soll alles unter Dach und Fach gebracht<br />
werden. Bis zu diesem Zeitpunkt werden laut Krum auch alle<br />
Verträge fix und fertig sein. "Noch in diesem Jahr wird Baustart<br />
für das <strong>Hallenbad</strong> sein, da bin ich optimistisch", lehnt sich Krum<br />
weit aus dem Fenster.<br />
Der Bürgermeister weiß um die große Verantwortung, die er bei der<br />
Stadtgestaltung hat. "Alle Projekte haben schließlich Auswirkungen auf die<br />
Menschen." Aber für Krum ist Stillstand Rückschritt. "Unsere Stadt braucht<br />
Bewegung, sonst können wir gemeinsam die Aufgaben der Zukunft nicht<br />
erfolgreich meistern." Dazu gehören nach Krums Einschätzung auch<br />
Visionen, Visionen, die aber schnell zur Realität werden können, wenn<br />
Rathaus, Politik und Investoren gemeinsam erfolgreich an einem Strang<br />
ziehen.<br />
146
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 31. Januar 2007<br />
Tournesol-Verträge auf dem Prüfstand<br />
Ausschuss diskutiert am 1. Februar über Bad<br />
VoS. IDSTEIN<br />
Am Donnerstag, 1. Februar, wird es auf der Sondersitzung des Haupt- und<br />
Finanzausschusses (20 Uhr, altes Amtsgericht) ernst: Die<br />
Ausschussmitglieder diskutieren über den Bau des geplanten Tournesol-<br />
Allwetterbades mit Freibadmöglichkeiten, Wellness und<br />
gesundheitstherapeutischen Einrichtungen. Beheizt werden soll dieses<br />
Schwimmbad durch ein Biomasse-Kraftwerk mit Kraft-Wärme-Kopplung.<br />
An diesem Abend debattieren die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Kommunalpolitiker über das<br />
von der Verwaltung ausgearbeitete Vertragsgeflecht mit den Investoren.<br />
Um sich auf diese wichtige Sitzung gut vorzubereiten, treffen sich die<br />
CDU-Fraktionsmitglieder an diesem Tag ab 18 Uhr im<br />
Magistratssitzungszimmer <strong>zum</strong> internen Gespräch, die Mitglieder der <strong>FWG</strong><br />
ebenfalls ab 18 Uhr im Besprechungszimmer des Bau- und Betriebsamtes<br />
<strong>zum</strong> internen Meinungsaustausch.<br />
Das Thema Tournesol-Allwetterbad stand auch auf der Tagesordnung der<br />
jüngsten HFA-Sitzung. Hier nahmen die Fraktionen aber laut Vorsitzenden<br />
Peter Piaskowski nur die umfangreichen Vertragsunterlagen von der<br />
Verwaltung entgegen, um sie bis zur Sitzung in der kommenden Woche<br />
sorgsam durchzuarbeiten. <strong>Eine</strong> Diskussion gab es nicht.<br />
Diskutiert wurde auch nicht über den Schlussbericht für die Stadt <strong>Idstein</strong><br />
in der vergleichenden Prüfung des Hessischen Rechnungshofes<br />
"Haushaltsstruktur 2005: Mittlere Städte". Der Bericht wurde vom HFA zur<br />
Kenntnis genommen.<br />
Während die Neufassung der Gebührensatzung für die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Kindertagesstätten verschoben wurde, fasste der HFA einen Beschluss zur<br />
möglichen Installation von Bowlingbahnen in der Stadthalle. Laut Vorlage<br />
sollte die Stadt in den Leasingvertrag zwischen Stadthallen-<br />
Restaurantpächterin und Leasinggeber für die vier Bowlingbahnen<br />
einsteigen. "Das lehnte der Ausschuss aber ab. Die Pächterin kann aber<br />
nach wie vor die Bowlingbahnen auf eigene Kosten einrichten lassen", so<br />
Ausschussvorsitzender Peter Piaskowski.<br />
147
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 05. Februar 2007<br />
<strong>FWG</strong>: Risiko liegt bei Stadt<br />
Die <strong>FWG</strong> Fraktion begrüßt dass einem Vertragsabschluss für das Tournesol<br />
Bad nur noch wenige, im Ausschuss für lösbar gehaltene Probleme im<br />
Wege stehen. Allerdings wird ein solches Bad eben nicht <strong>zum</strong> Null-Risiko<br />
für die Stadt <strong>Idstein</strong> zu haben sein, so der stellvertretende <strong>FWG</strong>-<br />
Vorsitzende Gerhard Dernbecher in einer Stellungnahme <strong>zum</strong> Bericht der<br />
IZ vom 3. Februar.<br />
Neben dem Mindestzuschuss von 500 000 Euro pro Jahr <strong>zum</strong> Betrieb, und<br />
der zur Verfügungstellung eines geeigneten Grundstückes, das die<br />
Stadtkasse ebenfalls mit einer Millionensumme belastet, trägt die Stadt<br />
<strong>Idstein</strong> vollumfänglich das Betreiberrisiko. "Wenn wir, wie angekündigt,<br />
dieser Vertragskonstellation dennoch zustimmen werden, so geschieht<br />
dies unter sorgfältiger Abwägung des Für und Widers. Wir gehen<br />
gemeinsam ins Risiko, weil es durchaus auch eine Chance dafür gibt, dass<br />
das Projekt sich positiv zu Gunsten der Stadt <strong>Idstein</strong> entwickelt. In diesem<br />
Fall erhöht sich die Attraktivität des Standortes <strong>Idstein</strong> erheblich und die<br />
für die Stadt negativen Vertragsteile brauchen nicht zur Anwendung zu<br />
kommen."<br />
Die Investoren sollten nunmehr allerdings bis zur<br />
Stadtverordnetenversammlung die am Donnerstag gemachten Zusagen<br />
halten und die Hausaufgaben, was das Thema bevorzugte Wärmelieferung<br />
für das Bad und die unauflösliche Koppelung des Kraftwerkbetriebes mit<br />
dem Schwimmbadbetrieb angeht, lösen. In diesem Fall, so Dernbecher,<br />
kann ich die Zustimmung der <strong>FWG</strong>-Fraktion, trotz der geschilderten<br />
Risiken, in Aussicht stellen.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 10. Februar 2007<br />
<strong>Idstein</strong> hält Kurs auf Tournesol-Bad<br />
Parlament beschließt über Verträge / Krisengipfel zur<br />
Grundstücksfrage am 28. Februar<br />
Ein nicht ganz einfaches Thema fand nach einer nicht ganz<br />
einfachen Parlamentssitzung ein positives Ende: Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Stadtverordnetenversammlung beschloss das Gesamtvertragswerk<br />
für den Bau des Tournesol-Allwetterbades inklusive<br />
Biomassekraftwerk.<br />
Von Volker Stavenow<br />
148
Der Beschluss wurde mit 31 Ja-Stimmen (CDU, SPD, <strong>FWG</strong>, Grüne) gegen<br />
3 Nein-Stimmen (FDP und eine CDU-Stimme) gefasst. Auf Antrag von<br />
Peter Piaskowski (CDU) wurde im Protokoll festgehalten wird, dass sowohl<br />
die juristische "Absegnung" der kompletten Verträge als auch der<br />
steuerlichen Auswirkungen durch die von der Stadt beauftragte Kanzlei<br />
erfolgt ist. Auf Antrag der Grünen wurde außerdem die bei einer<br />
Versicherung abzuschließende Haftpflichtsumme für mögliche Zahlungen<br />
bei Unfällen von Besuchern im Tournesol-Bad von fünf auf 25 Millionen<br />
Euro erhöht. Auf dieses Manko hatte Thomas Clemenz (FDP) hingewiesen.<br />
Die langwierige Debatte drehte sich im Kern <strong>zum</strong> einen um das große<br />
Risiko, das die Stadt bei diesem wichtigen Mammutprojekt eingeht und<br />
<strong>zum</strong> anderen um die nach Meinung einiger Fraktionen schlechte<br />
Vorbereitung der aktualisierten Vorlagen und die Zurückhaltung von<br />
entsprechenden Infos durch die Verwaltung und Bürgermeister Gerhard<br />
Krum. Diese Irritationen sorgten für gleich zwei Sitzungsunterbrechungen,<br />
in denen die Fraktionen versuchten, sich die Fakten zu vergegenwärtigen<br />
und interne Abstimmungen zu treffen.<br />
"Entsetzt über Verwaltung""Der Auftrag des Hauptausschusses ist nicht<br />
komplett ausgeführt. Ich hätte erwartet, dass Sie uns das sagen.<br />
Trotzdem, obwohl nicht alle Bedingungen erfüllt sind, stimmen wir der<br />
Vorlage zu. Allerdings sollten die Verträge wirklich nur wirksam werden,<br />
wenn eine positive Beurteilung der Kanzlei vorliegt", meinte Thomas Zarda<br />
(CDU). Er verwies in seinem Redebeitrag darauf, dass <strong>Idstein</strong> schon längst<br />
ein Bad hätte, wenn man vor Jahren den Investoren Groll <strong>zum</strong> Zuge hätte<br />
kommen lassen.<br />
Unterstützung in seiner Ansicht erhielt Zarda von Gerhard Dernbecher<br />
(<strong>FWG</strong>): "In unserer Tischvorlage steht nicht drin, ob die juristischen<br />
Änderungen durch die Kanzlei in die Verträge eingeflossen sind. Man kann<br />
bisher nicht erkennen, ob alles juristisch geprüft ist. Der Bürgermeister<br />
enthält uns Fakten." Dernbecher machte klar, dass die Freien Wähler trotz<br />
des hohen Risikos ebenfalls das Tournesol-Bad wollen.<br />
"Dass <strong>Idstein</strong> ein immenses Risiko eingeht, ist uns allen bekannt. Ich bin<br />
aber entsetzt über das Vorgehen der Verwaltung. Keiner von uns im<br />
Parlament ist in der Lage, das heute ausgeteilte dicke Paket richtig zu<br />
lesen. Es ist nicht erkennbar, dass es sich um die endverhandelte Version<br />
handelt", kritisierte Peter Piaskowski (CDU).<br />
Volker Nies (SPD) sah das völlig anders. "Hier liegen wohl<br />
Kommunikationsprobleme vor. Wir machen heute einen weiteren<br />
wichtigen Schritt in Richtung Tournesol-Bad. Ein solches Bad bekommen<br />
wir aber nicht ohne Risiko. Dieses Projekt bietet für <strong>Idstein</strong> viele Vorteile.<br />
Können wir mehr erwarten?"<br />
"Ich lasse es mir nicht bieten, dass Sie mir vorwerfen, ich würde<br />
Informationen unterschlagen. Ich habe Ihnen alles vorgelesen. So viele<br />
Infos wie bei diesem Thema hatten Sie noch nie. Es wurden alle ihre<br />
Wünsche und Fragen abgearbeitet. Aber das ist alles kein Problem: Wir<br />
heften Ihnen das Begleitschreiben der Kanzlei auch noch an die<br />
Unterlagen", wehrte sich Bürgermeister Gerhard Krum gegen die Vorwürfe<br />
149
der Schlamperei. Der Rathaus-Chef machte klar, dass auch er Verträge<br />
auf den Weg bringen will, die alle hieb- und stichfest sind.<br />
Er wies darauf hin, dass in einer Art "Krisengipfel" am 28. Februar auch<br />
die Grundstücksfrage mit Landeswohlfahrtsverband, Wiesbadener<br />
Jugendwerkstätten (WJW) , Ministerium, Stadt und Investoren gelöst<br />
werden soll. Bekanntlich verweigern die WJW die Abgabe von Teilflächen<br />
für das Tournesol-Bad, weil die Wiesbadener dadurch negative<br />
Auswirkungen auf die Tierhaltung am Gassenbacher Hof vermuten. Die<br />
WJW sehen in dem Badprojekt auch kein Vorhaben des öffentlichen<br />
Interesses, sondern ein reines privates Investorenunternehmen.<br />
"Klares Signal setzen""Wir sind in der Diskussion an einem völlig<br />
irrationalen Punkt angekommen. Ich meine, die Verwaltung hätte aber<br />
schon konkrete Hinweise auf die eingearbeiteten Änderungen und die<br />
juristische Beurteilung geben können. So sind Irritationen entstanden. Wir<br />
sollten heute ein klares Signal setzen, dass es sich bei diesem Projekt um<br />
ein Vorhaben mit öffentlichem Interesse handelt und es voran bringen",<br />
sagte Jürgen Schmitt(Grüne).<br />
Thomas Clemenz (FDP) bekannte sich in seiner eindringlichen Rede zwar<br />
für den Bau des Tournesol-Bades, lehnte aber die Verträge als völlig<br />
unzureichend und für die Stadt im schlimmsten Fall schädlich ab. "Wenn<br />
alles in die Hose gehen sollte, trägt die Stadt das volle wirtschaftliche<br />
Risiko zwischen 30 und 35 Millionen Euro. Der Gewinner ist die Bank."<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 10. Februar 2007<br />
Absurdes Theater<br />
Volker Stavenow <strong>zum</strong> Tournesol-Bad<br />
Von Seiten der Stadt <strong>Idstein</strong> wurden mit dem Beschluss in der<br />
150
Stadtverordnetenversammlung alle Grundvoraussetzungen geschaffen,<br />
damit das erste Tournesol-Bad Deutschlands in <strong>Idstein</strong> gebaut werden<br />
kann. Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> und ihre Nachbarn in der Region sollten sich aber nicht<br />
zu früh freuen und die heimischen Kommunalpolitiker die bereits<br />
gekühlten Sektflaschen lieber noch verkorkt lassen.<br />
Denn das einzigartige Pilotprojekt steht und fällt am 28. Februar auf dem<br />
so genannten Krisengipfel. Dieser Mittwoch wird ganz sicher in die<br />
Stadtgeschichte <strong>Idstein</strong>s eingehen: Entweder als glanzvoller Tag, an dem<br />
der gordische Knoten für ein von den Menschen im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land<br />
herbeigesehntes Allwetter-Bad durchschlagen wurde, oder als ein<br />
rabenschwarzer Tag, an dem ein paar meckernde Ziegen eines der<br />
wichtigsten Projekte für die Bewohner des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Landes und des<br />
gesamten Untertaunus <strong>zum</strong> Scheitern bringen.<br />
Dass dieses zukunftsweisende Vorhaben im Interesse aller Menschen der<br />
Region überhaupt durch lächerliche Argumente der Wiesbadener<br />
Jugendwerkstätten behindert wird, zeigt, dass Vernunft und Logik bei den<br />
dortigen Entscheidungsträgern bisher nicht die Ratgeber sind. Das<br />
absurde Theater der Wiesbadener kann am 28. Februar in einen Super-<br />
Gau für <strong>Idstein</strong> münden. In diesem Fall wäre es kein Trost, dass die<br />
Wiesbadener Verantwortlichen zur großen Lachnummer Deutschlands<br />
würden und als echte Schildbürger in die Annalen eingehen.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15. Februar 2007<br />
Verträge <strong>zum</strong> Bad bergen zu hohes Risiko<br />
Situation sei unbefriedigend und gefährlich für die Stadt / FDP<br />
spricht von 30 Millionen Euro<br />
Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> FDP begrüßt den zustimmenden Beschluss der<br />
Stadtverordneten <strong>zum</strong> Tournesol-Bad, weist aber gleichzeitig darauf hin,<br />
dass dass die Bürger wissen sollten, dass für die Stadt das Risiko enorm<br />
hoch sei und bei Problemen in der Abwicklung <strong>Idstein</strong> nicht 4,5 Millionen<br />
Euro für eine Sanierung, sondern über die Jahre vermutlich mehr als 30<br />
Millionen Euro bei einem Einstieg in die Verträge zahle, zusätzlich zu den<br />
in Aussicht gestellten jährlichen Zuschüssen von 500 000 Euro.<br />
"Ursprünglich sollten 500 000 Euro den jährlichen Höchstbetrag für den<br />
Betrieb ausmachen", so Clemenz zu der deutlich veränderten Situation.<br />
Jetzt werde dieser Betrag sogar wertgesichert und steige jedes Jahr<br />
(garantiert). Das sei nicht die Absicht der FDP gewesen, die die<br />
Privatisierung angestoßen und gefordert habe.<br />
151
"Die entstandene Situation ist unbefriedigend und gefährlich für die<br />
Stadt", warnt Clemenz, der die Vertragsgestaltung als zu aufwändig und<br />
verschachtelt ansieht. Risiken würden von den Beteiligten auf Seiten der<br />
Stadt zwar gesehen, aber heruntergespielt, egal ob im Verfahren oder bei<br />
Zahlungsverzug oder Insolvenz. "Hier wird versucht, mit allen Mitteln das<br />
Ziel Badbau zu sichern, um jeden Preis und mit extrem hohem Risiko",<br />
sagt Clemenz. Einvernehmen zwischen den Vertragspartnern sei gut, aber<br />
wenn eine Bank das steuerliche Risiko ihres eigenen Vertragsgestaltungs-<br />
Vorschlages nicht tragen wolle oder könne, stelle sich die Frage, weshalb<br />
der Vertragspartner - hier die Stadt - für alles im Hintergrund haften solle.<br />
Aus juristischen Gründen habe die FDP-Fraktion diesem<br />
Vertragskonglomerat nicht zustimmen können.<br />
Im Haupt- und Finanzausschuss habe der Vertreter der Bank mitgeteilt,<br />
dass man alles auch ohne Einbeziehen der Stadt abwickeln könne.<br />
Insbesondere sei die Stadt als Haftender im Hintergrund nicht erforderlich.<br />
Angesichts dieser Aussage sei es für die FDP unverständlich, weshalb die<br />
Stadt so tief einsteigen wolle und sich sogar vertraglich verpflichte, bei<br />
Problemen den Pachtvertrag zu übernehmen. "Wir verschenken die<br />
Grundstücksnutzung im Rahmen eines Erbpachtvertrages für einen<br />
symbolischen Betrag über 40 Jahre und zahlen jedes Jahr mehr als 500<br />
000 Euro, ohne genau zu wissen, was damit konkret gesichert ist. Wer in<br />
einen Vertrag eintritt, muss normalerweise auch für Altverbindlichkeiten<br />
einstehen", gibt Clemenz zu bedenken.<br />
Die vertragliche Gestaltung stehe und falle mit der Teilung, Vermessung<br />
und Eigentumsumschreibung des Grundstücks vom LWV auf die Stadt<br />
<strong>Idstein</strong>, die bis heute nicht gesichert sei, fügt Clemenz hinzu. Dabei gehe<br />
es nicht nur um Ziegen der Wiesbadener Jugendwerkstatt, die das<br />
Grundstück bislang nutzt, sondern auch um die formale Abwicklung, die<br />
Monate dauere, bis die Stadt als Eigentümerin im Grundbuch eingetragen<br />
werde. Davon aber hänge der Ablauf vieler Fristen ab. Für Clemenz ist es<br />
deshalb unverständlich, dass in dem Pachtvertrag eine Übergabe im<br />
Dezember 2007 festgeschrieben und gleichzeitig dem Pächter das Recht<br />
zugebilligt worden sei, bei einer Verzögerung von mehr als sechs Monaten<br />
vom Vertrag zurückzutreten. In Anbetracht dieser Situation sei es nicht<br />
unwahrscheinlich, dass der Rücktrittsfall eintreten könne, warnt Clemenz.<br />
152
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 02. März 2007<br />
Tournesol-Bad wird Hängepartie<br />
Kein Durchbruch auf Krisengipfel / Grundstücksfrage weiter offen<br />
Vom 02.03.2007<br />
IDSTEIN<br />
Der Baustart des Tournesol-Bades wird zur Hängepartie: Auf dem<br />
Krisengipfel mit allen Beteiligten gab es zwar Lippenbekenntnisse,<br />
aber keinen positiven Durchbruch in der für <strong>Idstein</strong> wichtigen<br />
Angelegenheit.<br />
Von Volker Stavenow<br />
"Es gibt keine Einigung in der Grundstücksfrage, aber neue Ansatzpunkte,<br />
über die man redet", sagte gestern Bürgermeister Gerhard Krum und<br />
verhehlte seine leichte Enttäuschung über das Gesprächsergebnis nicht. Er<br />
war optimistisch in die Runde gegangen und hatte gehofft, die bekannten<br />
Probleme ausräumen zu können. Die Wiesbadener Jugendwerkstätten<br />
(WJW) fühlen sich durch den geplanten Bau des Tournesol-Bades in<br />
direkter Nachbarschaft <strong>zum</strong> Gassenbacher Hof in der Tierhaltung<br />
beeinträchtigt.<br />
Als einzig positiv nahm Krum aus der Runde mit den Tournesol-Investoren<br />
Hackl und Beck, Jörg Bourgett (Wiesbadener Jugendwerkstätten), Karl-<br />
Winfried Seif (Umweltministerium), Uwe Brückmann<br />
(Landeswohlfahrtsverband), Dr. Mohr (Amt für Landwirtschaft) und Kunz<br />
(Kreisbauernverband) mit, dass sich Jörg Bourgett zwar als erwartet<br />
harter Verhandlungspartner zeigte, jedoch klar machte, dass er nichts<br />
gegen die Stadt <strong>Idstein</strong> und nichts gegen das Schwimmbad habe. "Jörg<br />
Bourgett tritt aber vehement für die Interessen seiner Institution in<br />
<strong>Idstein</strong> ein." Starken Rückenwind bekam Krum von Karl-Winfried Seif, der<br />
als Staatssekretär im Umweltministerium den Bau des Tournesol-Bades in<br />
Verbindung mit dem geplanten Biomasse-Kraftwerk für die ganze Region<br />
ausdrücklich begrüßt und unterstützt.<br />
"Noch immer ist der Baustart in diesem Jahr möglich, wenn wir alle unsere<br />
neuen Hausaufgaben machen. Da alle anderen Voraussetzungen für das<br />
Projekt geschaffen werden, kann nach Lösung der Grundstücksfrage zügig<br />
ein Baustart erfolgen. Wir haben jetzt neue Handlungsoptionen. Ich sehe<br />
dieses Gespräch als Signal. Das Eis ist gebrochen und wir haben jetzt<br />
direkten Kontakt zueinander", sagte gestern Krum ohne konkret zu<br />
werden. Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgermeister gab sich kämpferisch: "Ich habe so<br />
etwas beim Krankenhaus auch schon erlebt. Aber ich bleibe hartnäckig,<br />
resigniere nicht, sondern sehe dieses Gespräch als weiteren Ansporn an.<br />
Wir können unsere Badehosen eben nur etwas später anziehen."<br />
In einer oberflächlichen gemeinsamen Presseerklärung stellen alle<br />
Konferenzteilnehmer fest, dass insbesondere die rechtlichen Fragen bei<br />
153
der Grundstücksbereitstellung, die Dimensionierung und der Betrieb des<br />
Biomasse-Kraftwerks erörtert worden wären.<br />
Am Ende dieses von den kompetenten Gesprächsteilnehmern geführten,<br />
äußerst konstruktiven Gespräches hätten viele Fragestellungen<br />
abgearbeitet werden können. Die von Staatssekretär Seif vorgeschlagenen<br />
Lösungsvarianten für die noch offenen Punkte zur Grundstücksfrage, auch<br />
in den Auswirkungen auf den landwirtschaftlichen Betrieb "Gassenbacher<br />
Hof", würden nunmehr von der Verwaltung und der Wiesbadener<br />
Jugendwerkstatt auf Realisierbarkeit geprüft und dann zur Umsetzung<br />
vorbereitet, wird lapidar ohne konkrete Inhalte geschildert.<br />
"Im positiven Fall ist eine zügige Vertragsabwicklung möglich, mit dem<br />
Ziel, den Bürgerinnen und Bürgern sowie den Schülerinnen und Schülern<br />
und den Sportvereinen des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Landes wieder eine attraktive,<br />
witterungsunabhängige Bademöglichkeit anbieten zu können", heißt es<br />
mit tröstenden Worten.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 02. März 2007<br />
Fliegt die Stadt aus der Kurve?<br />
Von Martin Kolbus<br />
IDSTEIN<br />
"Ich gehe davon aus, dass wir eine Lösung finden!" Im Bauausschuss<br />
klang Bürgermeister Krum noch optimistisch für das einen Tag später<br />
folgende Gespräch zur Lösung der Allwetterbad-Grundstücksprobleme.<br />
Nicht alle teilten den Optimismus.<br />
Dr. Thomas Hahn (CDU) sprach angesichts der 17-seitigen Stellungnahme<br />
eines Rechtsanwaltsbüros im Auftrag der Wiesbadener Jugendwerkstatt<br />
die Vermutung aus, dass alles auf eine Klage der WJW gegen eine<br />
Herausgabe des Grundstücks hinauslaufen könnte. Hahn befürchtete, die<br />
Stadt könnte mit ihren Beschlüssen "eine zu hohe Geschwindigkeit fahren<br />
und dabei aus der Kurve fliegen". Volker Nies (SPD) teilte die Bedenken<br />
nicht. Er sieht eher die Gefahr, dass Hahn vor der Kurve stehen bleibe.<br />
Die WJW könne nur verzögern, aber das Projekt nicht verhindern, schätzte<br />
Bürgermeister Krum die Lage ein. Der Ausschuss empfahl einstimmig (bei<br />
einer Enthaltung) die weiteren Planungschritte.<br />
154
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 05. März 2007<br />
Kein Tournesol-Gipfel mit Diehl und Krum<br />
Wiesbadener OB: Verhandlungen müssen mit Bourgett geführt<br />
werden / <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU hakt nach<br />
Vom 05.03.2007<br />
IDSTEIN/WIESBADEN<br />
Neues in Sachen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Bad: Wiesbadens Oberbürgermeister<br />
Hildebrand Diehl (CDU) machte in einem Gespräch mit dem Vorsitzenden<br />
des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Haupt- und Finanzausschusses Peter Piaskowski (CDU) am<br />
vergangenen Samstag noch einmal deutlich, dass es aus Sicht der Stadt<br />
Wiesbaden keine neuen Erkenntnisse in Sachen Wiesbadener<br />
Jugendwerkstatt gibt.<br />
Dazu Piaskowski: "Hildebrand Diehl war ein sehr freundlicher und<br />
umgänglicher Gesprächspartner, in der Sache gibt es aus Sicht der Stadt<br />
<strong>Idstein</strong> leider trotzdem keine guten Neuigkeiten. Die Stadt Wiesbaden<br />
werde nichts unternehmen, was den vitalen Interessen einer Gesellschaft<br />
der Stadt Wiesbaden zugegenlaufe werde. Es sei aus Sicht von<br />
Oberbürgermeister Diehl die Pflicht der Stadt Wiesbaden, alles zu tun, um<br />
den Betrieb der Wiesbadener Jugendwerkstatt auf dem Gassenbacher Hof<br />
zu gewährleisten und positiv weiter zu führen."<br />
Diehl, verstehe zwar die Interessen der Stadt <strong>Idstein</strong>, er werde aber in<br />
dieser Frage nichts unternehmen, was den Betrieb der WJW gefährden<br />
werde. Auch die Frage, ob nicht doch ein Spitzengespräch zwischen<br />
Oberbürgermeister Diehl und Bürgermeister Krum geführt werden könne,<br />
um die anstehenden Probleme zu lösen, sei von Diehl ganz klar abschlägig<br />
beschieden worden. Weder er noch Stadtrat Detlev Bendel würden für ein<br />
solches Gespräch zur Verfügung stehen. Es sei für Diehl völlig klar, dass<br />
alle Gespräche ausschließlich mit dem Geschäftsführer der Wiesbadener<br />
Jugendwerkstatt Jörg Bourgett geführt werden müssten.<br />
Nach diesem Gespräch mit Wiesbadens Oberbürgermeister zieht<br />
Piaskowski folgende Bilanz: "Die Situation ist nunmehr so verfahren wie<br />
noch nie. Nach den im HFA gemachten Ausführungen von Bürgermeister<br />
Krum ist klar, dass eine Einigung mit Bourgett praktisch ausgeschlossen<br />
ist. Weder die finanzierende Bank noch die Gremien der Stadt <strong>Idstein</strong><br />
können Garantieleistungen über vier Millionen Euro für die Wiesbadener<br />
Jugendwerkstatt auch nur in den Bereich des möglichen erwägen.<br />
Dies ist lait HFA-Chef völlig ausgeschlossen. Damit sei aber auch klar,<br />
dass der Standort neben dem neuen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Krankenhaus nicht mehr<br />
weiter verfolgt werden könne. Und ob es gelinge, praktisch über Nacht<br />
einen alternativen Standort zu finden, dürfe in Anbetracht der kurzen<br />
Zeitleiste bezweifelt werden. Die Vereinbarung mit der Firma Tournesol<br />
sehe nämlich vor, dass bis spätestens <strong>zum</strong> Jahresende 2007 dem Investor<br />
ein geeignetes Grundstück zur Verfügung gestellt werden müsse.<br />
155
Jetzt räche es sich bitter, so Piaskowski weiter, dass in der Vergangenheit<br />
auf diesen Aspekt überhaupt nicht eingegangen worden sei. Der<br />
Fraktionsvorsitzende der CDU, Thomas Zarda, habe doch darauf hin<br />
gewiesen, dass es notwendig sei, einen alternativen Standort ernsthaft zu<br />
überprüfen. Aber Bürgermeister Krum habe dies ja stets als völlig unnötig<br />
angesehen und nur spöttische Bemerkungen über Bourgett gemacht. "Der<br />
sitzt im Moment aber am längeren Hebel!"<br />
Wie es jetzt in Fragen <strong>Hallenbad</strong> in <strong>Idstein</strong> weitergeht, ist aus Sicht von<br />
Piaskowski völlig offen. Es sei zu befürchten, dass schon wieder völlig von<br />
Vorne begonnen werden müsse.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 07. März 2007<br />
"So ein Alleingang bringt nur Chaos"<br />
Tournesol-Bad: Schelte von Bürgermeister Krum und SPD für Aktion von<br />
Piaskowski(CDU)<br />
Vom 07.03.2007<br />
IDSTEIN Schelte für den CDU-Alleingang in Sachen Tournesol-Bad:<br />
Bürgermeister Gerhard Krum und die SPD-<strong>Idstein</strong> kritisieren<br />
denGesprächsvorstoß des CDU Stadtverordneten Peter<br />
Piaskowskis als kontraproduktiv.<br />
Von<br />
Volker Stavenow<br />
Krum ist verärgert über den mit ihm nicht abgestimmten Vorstoß des<br />
CDU-Fraktionsmitgliedes Peter Piaskowski, weil der Bürgermeister seine<br />
Verhandlungsposition dadurch geschwächt sieht. Piaskowski hatte mit<br />
dem Wiesbadener OB Hildebrand Diehl (CDU) direkt über das Thema<br />
gesprochen (wir berichteten). "So ein Alleingang bringt nur Chaos und es<br />
entsteht ein völlig falscher Eindruck in der Öffentlichkeit. Ich verstehe den<br />
Frust und die Enttäuschung, aber es hilft der Stadt nicht weiter, wenn<br />
man den Kopf in den Sand steckt", kritisiert Krum. "Ich kann öffentlich<br />
keine konkreten Angaben zu den neuen inhaltlichen Ansatzpunkten in den<br />
Gesprächen über die Grundstücksfrage beim Tournesol-Bad machen ohne<br />
diese Verhandlungen stark zu gefährden", begründete <strong>Idstein</strong>s<br />
Bürgermeister Gerhard Krum gestern inm Gespräch mit der IZ, warum er<br />
in diesem Fall entgegen seiner üblichen Gepflogenheiten eine sehr<br />
restriktive Informationspolitik verfolgt.<br />
Obwohl Krum über die genauen Hintergründe der Verhandlungen<br />
konsequent keine Auskunft gibt, stellt er klar, dass die Tournesol-<br />
Unternehmer auf jeden Fall in <strong>Idstein</strong> bauen wollen, auch wenn die<br />
156
Zeitschiene nicht eingehalten wird. "Diese Zeitverzögerungen kosten viel<br />
Geld. Die Investoren haben bisher schon einen sechsstelligen Betrag in<br />
Planungen und Vorbereitungen gesteckt."<br />
Obwohl Krum weiß, dass die Tournesol-Unternehmer ihre Fühler auch in<br />
andere Städten ausgestreckt haben, bleibt er optimistisch. "Die wollen die<br />
in <strong>Idstein</strong> vorhandenen Probleme zusammen mit der Stadt lösen!"<br />
Immerhin lässt Krum sich insoweit in den Karten schauen, dass jetzt<br />
direkte Gespräche zwischen der Stadt und den Wiesbadener<br />
Jugendwerkstätten (WJW) angestrebt werden. Darin soll es vor allem um<br />
baurechtliche Fakten gehen. Verpächter der Flächen an den WJW ist nicht<br />
die Stadt, sondern der Landeswohlfahrtsverband (LWV). Und genau in<br />
diesem Vertragsgeflecht zwischen LWV und WJW sieht Krum die Cruxbei<br />
den Plänen: "Darin sind Dinge eingearbeitet, die Probleme bereiten."<br />
Für den Bürgermeister stellt sich die momentane Situation ähnlich dar,<br />
wie ehemals beim Gesundheitszentrum und bei der Südtangente. "Jedes<br />
Projekt kommt in Etappen zustande. Stück für Stück müssen die<br />
Schwierigkeiten beseitigt werden. Auf diesem Weg sind wir. Ich habe nie<br />
falsche Hoffnungen beim Bad geweckt, sondern immer auf die Probleme<br />
hingewiesen", will Krum auch weiter dicke Bretter bohren.<br />
Dass die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> am Ende ihn als Rathaus-Chef für ein mögliches<br />
Scheitern des ehrgeizigen Schwimmbad-Projekt verantwortlich machen<br />
könnten, ist Krum sehr wohl bewusst. "Aber da der jüngste<br />
Gesprächsgipfel nicht das Ende der Fahnenstange beim Bad ist, werde ich<br />
in dieser Chefsache alles in meiner Macht mögliche tun, um das wichtige<br />
Projekt für die Stadt <strong>Idstein</strong> umzusetzen."<br />
Sauer ist auch die SPD auf Piaskowski. "Die momentane Situation ist<br />
sicherlich schwierig, aber nicht aussichtslos. Sie taugt jedoch keinesfalls<br />
zur politischen Ausschlachtung, wie sie von der CDU begonnen wurde. Wir<br />
haben schon beim Krankenhausbau erlebt, dass man einen langen Atem<br />
haben muss, wenn man erfolgreich sein will. Der Pessimismus des Herrn<br />
Piaskowski schadet der Verhandlungsposition der Stadt erheblich",<br />
reagierte der SPD-Fraktionsvorsitzende Nies.<br />
"Herr Piaskowski verhält sich, wie der Elefant im Porzellanladen. Es ist<br />
sinnlos und kontraproduktiv, wenn jeder Interessierte meint, mit den<br />
Verhandlungspartnern in Kontakt treten zu müssen. Der Magistrat vertritt<br />
die Stadt und in seinem Namen gibt der Bürgermeister Erklärungen ab.<br />
Wenn ein Ausschussvorsitzender ohne den Bürgermeister zu informieren<br />
sich durch nichts gedeckte Kompetenzen aneignet, sich mit<br />
Verhandlungspartnern der Stadt trifft und dies dann öffentlich macht, so<br />
ist das ein ungeheuerlicher Vorgang", kritisiert SPD-Chef Marius Weiß den<br />
Alleingang.<br />
157
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 09. März 2007<br />
"Wir sitzen alle in einem Boot"<br />
<strong>FWG</strong>: Bei Tournesol-Bad gemeinsam vorgehen<br />
Vom 09.03.2007<br />
IDSTEIN Als wenig hilfreich in der Sache empfinden die Freien<br />
Wähler in <strong>Idstein</strong> die <strong>zum</strong> Teil wenig sachlichen Argumente in der<br />
öffentlichen Diskussion <strong>zum</strong> Thema "Grundstückskauf für das<br />
Tournesol-Bad".<br />
Von Volker Stavenow<br />
Wie die IZ berichtete, ist das Krisengespräch mit allen Beteiligten<br />
gescheitert. Die Aussage von Bürgermeister Gerhard Krum, dass das Eis<br />
gebrochen und der direkte Kontakt zueinander jetzt vorhanden sei, ist<br />
nach Auffassung des stellvertretenden <strong>FWG</strong>-Fraktionsvorsitzenden<br />
Gerhard Dernbecher zu wenig, "wenn man bedenkt, dass die<br />
Stadtverordnetenversammlung den Grundstückskauf bereits vor den<br />
Sommerferien 2006 beschlossen hat."<br />
"Bisher sind alle erforderlichen Beschlüsse <strong>zum</strong> Thema Tournesol mit<br />
großer Mehrheit gefasst worden, obwohl immer größere Verpflichtungen<br />
auf die Stadt <strong>Idstein</strong> zugekommen sind", gibt Dernbecher die bisherige<br />
Vorgehensweise der Fraktionen wieder.<br />
Sollte sich die Haltung der Wiesbadener Jugendwerkstatt bestätigen, dass<br />
für sie ein Verkauf des besagten Grundstückes nicht in Frage komme, so<br />
ist die <strong>FWG</strong> der Auffassung, dass gezielt nach alternativen Lösungen<br />
gesucht werden. Dazu gehöre auch, so der <strong>FWG</strong>-Mann, die Prüfung<br />
anderer Standorte. "Dieses gilt insbesondere vor dem Hintergrund, dass<br />
es nach Aussagen der Krankenhausbetreiber keine Wärmelieferungen der<br />
Firma Tournesol für das neue Krankenhaus geben werde." Gerade die<br />
Standortfrage wurde bisher ganz entscheidend von der Möglichkeit der<br />
Wärmelieferung an das Krankenhaus bestimmt, so Dernbecher weiter.<br />
Da dieses Argument nun entfalle, müsse ein neuer Abwägungsprozess<br />
beginnen. Die Freien Wähler sind der Ansicht, dass auch der bisherige<br />
Standort am Himmelsbornweg mit in die Entscheidungsfindung<br />
eingebunden werden müsse.<br />
Dernbecher betont allerdings, dass diese Gedanken lediglich als Option<br />
anzusehen seien, die sich die Stadt <strong>Idstein</strong> für den Fall offen halten sollte,<br />
falls mit dem Landeswohlfahrtsverband und der Wiesbadener<br />
Jugendwerkstatt keine gütliche Einigung erzielt werden könne. "Wir<br />
erwarten vom Bürgermeister, dass er die Fraktionen ausführlich informiert<br />
und dass das Gerangel um Zuständigkeiten in den Hintergrund rückt."<br />
158
Nach Ansicht der <strong>FWG</strong> sollte die bisherige Einigkeit aller bei einem für<br />
<strong>Idstein</strong> so wichtigen Projekt nicht verloren gehen."<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 26. März 2007<br />
"Der richtige Steuermann für <strong>Idstein</strong>"<br />
Überzeugendes Votum für Krum als Bürgermeisterkandidat / Impulsgeber<br />
für Stadtentwicklung<br />
Vom 26.03.2007<br />
us. IDSTEIN Die Sozialdemokraten schicken, wie nicht anders zu erwarten<br />
war, den amtierenden Rathauschef Gerhard Krum ins Rennen, wenn am 2.<br />
September der Bürgermeister gewählt wird. Das Votum des<br />
Stadtverbandes fiel am Freitagabend für Krum mit 38 Stimmen, bei einer<br />
Gegenstimme und einer Enthaltung, überzeugend aus. "Gerhard Krum ist<br />
der richtige Steuermann, der <strong>Idstein</strong> auf Kurs hält", ist<br />
Fraktionsvorsitzender Volker Nies überzeugt. Der jetzige Amtsinhaber sei<br />
der Impulsgeber für eine dynamische Stadtentwicklung, fügte der SPD-<br />
Vorsitzende Marius Weiß hinzu.<br />
Landrat Burkhard Albers nannte als herausragendes Beispiel für Krums<br />
Beharrlichkeit und taktisches Geschick die Sicherung des<br />
Krankenhausstandortes <strong>Idstein</strong>, die maßgeblich dem Bürgermeister zu<br />
verdanken sei. "Es grenzt schon an ein Wunder, dass in <strong>Idstein</strong> ein neues<br />
Krankenhaus gebaut wird", gab auch der frühere Amtsinhaber Dr. Röther<br />
die Meinung vieler Experten im Gesundheitswesen wieder.<br />
"Ich freue mich auf die nächsten sechs Jahre und auf die `Baustellen`, auf<br />
denen noch viel für <strong>Idstein</strong>s Entwicklung erreicht werden kann", hatte<br />
Krum zuvor reichlich Tatendrang offenbart, wobei er unter "Baustellen"<br />
weitaus mehr als nur die sichtbaren baulichen Veränderungen verstanden<br />
wissen wollte. Ihm geht es um ein Gesamtkonzept, das <strong>Idstein</strong>s Position<br />
auf der Landkarte des Rhein-Main-Ballungsraumes stärkt. Die Europa<br />
Fachhochschule Fresenius mit ihren Niederlassungen in Deutschland und<br />
120 Kooperationen mit Universitäten und Fachhochschulen weltweit ist für<br />
Krum ein zentraler Pfeiler im Netzwerk für ein Standprofil<br />
"Gesundheitswesen", das bereits viele Bausteine hat und immer neue<br />
hinzugewinnt.<br />
Ebenso wie beim Erhalt des Krankenhaus will sich Krum dafür mit<br />
aller Kraft einsetzen, dass das Tournesol-Bad mit dem geplanten<br />
Kraftwerk sowie den physiotherapeutischen und Wellness-<br />
Angeboten Realität wird. Auch dieses Projekt sieht er als Baustein<br />
für ein umfassendes Gesundheitsangebot in <strong>Idstein</strong> an.<br />
159
Der Kinder-, Jugend- und Seniorenarbeit gilt seine Aufmerksamkeit<br />
ebenso wie dem schulischen Angebot. Seine Besorgnis gilt der Zukunft<br />
vieler Limes-Hauptschüler, von denen nur ein verschwindend kleiner Teil<br />
am Ende der Schulzeit eine Lehrstelle findet. Die von ortsansässigen<br />
Unternehmen gebildete <strong>Idstein</strong>-Stiftung sehe ihre Aufgabe unter anderem<br />
auch darin, jungen Menschen bei der Berufsfindung zu helfen und sie zu<br />
"coachen".<br />
Krum schilderte die Bemühungen um die Stärkung der Wirtschaft,<br />
informierte über die Anstrengungen in Sachen Umweltschutz und nannte<br />
Beispiele für die Weiterentwicklung in den Stadtteilen. Die Finanzen seien<br />
stabil, nach einem anfänglichen Defizit im Etatentwurf würden im Haushalt<br />
2007 schon jetzt schwarze Zahlen geschrieben.<br />
Gerhard Krum habe, so attestierte ihm der Fraktionsvorsitzende Volker<br />
Nies, ein gut durchdachtes Konzept für die Stadt und das Umland. "<strong>Idstein</strong><br />
ist bei ihm in besten Händen!"<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 27. März 2007<br />
Die erfolgreichen Jahre sind vorbei<br />
Wenig Erfreuliches in DLRG-Hauptversammlung<br />
Vom 27.03.2007<br />
iz. IDSTEIN Die Schließung des <strong>Hallenbad</strong>es hat für die DLRG <strong>Idstein</strong> eine<br />
beträchtliche Abwärtsentwicklung eingeleitet. Die Mitgliederzahlen sind,<br />
wie in der Jahreshauptversammlung der Lebensretter berichtet wurde, von<br />
fast 1200 auf 576 zurückgegangen und der Schrumpfungsprozess hält an.<br />
Kein Wunder also, dass erstmals ein finanzieller Verlust in den Büchern zu<br />
verzeichnen war.<br />
Noch 2006 wurde der mit hohem finanziellen und zeitlichen Aufwand<br />
renovierte Schwimmmeisterbungalow geräumt, die Rückgabe der<br />
Kellerräume im alten <strong>Hallenbad</strong> steht kurz bevor. Für beide<br />
Räumlichkeiten liegen Kündigungen vor. Damit endet nach über 30 Jahren<br />
die Zusammenarbeit mit der Stadt <strong>Idstein</strong>, "die in der letzten Zeit doch<br />
sehr angespannt war".<br />
Im Jahr 2006 wurden wieder einige Schwimmkurse durchgeführt. Es gab<br />
eine sehr lange Warteliste, doch eine Kapazitätssteigerung ist wegen der<br />
kleinen Wasserfläche in einem Escher Privatbad nicht möglich. Ein<br />
Ausweichen in die Max-Kirmsse-Schule konnte nicht erreicht werden. In<br />
der Jahresbilanz wurde auch auf die Leistungen der Wasserrettungsgruppe<br />
der DLRG hingewiesen, die bei der Main-Absicherung anlässlich der<br />
Fußballweltmeisterschaft 1400 Stunden im Einsatz war.<br />
In der Hauptversammlung wurde ein Plan gezeigt, wie das neue<br />
Tournesol-Bad aussehen soll und wo die neuen Vereinsräume entstehen<br />
160
sollen. "Leider wird es aber kein Vereinsangebot in bekannter Form und<br />
Umfang mehr geben", hieß es. <strong>Eine</strong>n großen Teil der Übungsstunden will<br />
der Badbetreiber selber anbieten, sich hierbei jedoch der DLRG als<br />
Übungsleiter bedienen. Auch lasse sich bei einem geplanten Sieben-Tage-<br />
Betrieb wohl kein DLRG-Tag mehr einrichten. Um bei den anstehenden<br />
Verhandlungen mit der Firma Tournesol zukünftige Belange des Vereines<br />
besser vertreten zu können, werden bereits jetzt an der Vorstandsarbeit<br />
interessierte Mitglieder gebeten, sich zu melden. Im Jahr 2008 sind die<br />
Posten des 1. und 2. Vorsitzenden sowie der Technischen Leiterin neu zu<br />
besetzen.<br />
Gesprochen wurde auch über die Zeitungsartikel und Leserbriefe der<br />
jüngeren Vergangenheit. Es seien mehrfach negative Stimmen über die<br />
DLRG laut geworden. Der Verein distanziere sich von der indirekten<br />
Anschuldigung, er habe den Investor Groll seinerzeit vergrault. Der Verein<br />
habe sich natürlich an der Bürgerinitiative beteiligt, aber auch ein Konzept<br />
zur Übernahme des Bades als Vereinsbad vorgestellt, damit den Magistrat<br />
aber nicht überzeugen können. So sei auch der Sommerbetrieb im<br />
Freibadbereich letztes Jahr nicht zustande gekommen. "Die Öffnung dieser<br />
Einrichtungen wäre auch ohne die Reparatur an der defekten<br />
Lüftungsmanschette für rund 4000 Euro möglich gewesen."<br />
<strong>Eine</strong> neue Initiative für ein Bad in <strong>Idstein</strong> durch die DLRG werde es<br />
nicht mehr geben. Der Verein hofft aber auf eine gute<br />
Zusammenarbeit mit der Firma Tournesol, ist sich jedoch bewusst:<br />
Die erfolgreichen Jahre sind vorbei.<br />
In der Versammlung wurden zwei Mitglieder geehrt. Die erste Vorsitzende<br />
Christiane Bossong zeichnete Bernd Schulz für 50-jährige und Paul<br />
Pokoyski für zehnjährige Vereinstreue aus.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 14. April 2007<br />
CDU geht mit Thomas Zarda ins Rennen<br />
Einstimmig als Bürgermeisterkandidat vorgeschlagen / Herfurth:<br />
"<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> mit Bodenhaftung"<br />
Vom 14.04.2007<br />
IDSTEIN<br />
Das Votum der Kandidatenfindungskommission und des CDU-<br />
Vorstands war einstimmig: Thomas Zarda, Chef der Unionsfraktion<br />
in der Stadtverordnetenversammlung, soll bei der<br />
Bürgermeisterwahl in <strong>Idstein</strong> am 2. September für die<br />
Christdemokraten kandidieren. Zarda sei der Wunschkandidat des<br />
Vorstandes, so der Parteivorsitzende Christian Herfurth: "Solide<br />
und verlässlich - ein <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> mit Bodenhaftung!"<br />
161
Von Martin Kolbus<br />
Die Frage, ob die CDU überhaupt einen Kandidaten aufstellen soll, sei in<br />
der Kommission schnell bejaht worden. Die CDU, so Herfurth, sei es<br />
<strong>Idstein</strong> und den Wählern der CDU schuldig, mit einem Kandidaten in die<br />
Bürgermeisterwahl zu gehen. Schließlich sei die CDU die mit großem<br />
Abstand vor der SPD stärkste politische Kraft in <strong>Idstein</strong>. Vor diesem<br />
Hintergrund hätte es, so äußert sich dazu Thomas Zarda, niemand<br />
verstanden, wenn die CDU auf einen Kandidaten verzichtet hätte.<br />
Die Entscheidung sei von Anfang an auf ihren Fraktionsvorsitzenden<br />
Thomas Zarda zugelaufen, versichert Christian Herfurth. "Mit Thomas<br />
Zarda schicken wir ein politisches Schwergewicht ins Rennen, das hohes<br />
Ansehen bei der Bevölkerung hat." Mit ihm werde ein Kandidat antreten,<br />
der allseits Zustimmung und Unterstützung erfahre.<br />
Thomas Zarda weiß, dass die Wahlentscheidung im September eine<br />
knappe Sache werden könnte. "Ich bin Realist und Optimist - und<br />
überzeugt, dass es zu schaffen ist", blickt er zuversichtlich nach vorn. "Ein<br />
Spaziergang wird es sicher nicht, aber wir haben in Aarbergen gesehen,<br />
dass es möglich ist, gegen einen amtierenden Bürgermeister zu<br />
gewinnen."<br />
Seine politischen Mitstreiter sind davon ebenfalls fest überzeugt. Thomas<br />
Zarda sei als gebürtiger <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>, als ein in Ehrenämtern aktiver und<br />
beruflich kompetenter Kandidat "ein Glücksfall", so CDU-Vorsitzender<br />
Herfurth. Zarda sei kommunalpolitisch erfahren und bei den politischen<br />
Mitbewerbern respektiert. Der studierte Volkswirt und Vater von vier<br />
Kindern bringe die fachlichen und persönlichen Voraussetzungen mit, die<br />
von einem Bürgermeister erwartet werden. "Thomas Zarda verkörpert<br />
sozusagen <strong>Idstein</strong>s Anspruch, eine familienfreundliche Stadt zu sein",<br />
schmunzelt der CDU-Chef.<br />
In den nächsten Monaten wird der CDU-Bewerber alle Möglichkeiten<br />
nutzen, seine politischen Ziele und Überzeugungen darzustellen.<br />
Unmittelbar nach der Empfehlung des Vorstands hält er sich damit noch<br />
ein bisschen zurück. Was ihm aber als besonders wichtig erscheint, ist das<br />
richtige Setzen von Prioritäten. "Es lässt sich trefflich philosophieren<br />
darüber, ob die Landkreise abgeschafft werden müssen. Aber so etwas<br />
wird eben nicht in <strong>Idstein</strong> entschieden", so Zarda. Natürlich sei das<br />
Denken erwünscht und erlaubt, möchte er mit seinen Äußerungen nicht<br />
missverstanden werden. "Aber es muss die richtige Reihenfolge<br />
eingehalten werden." So sei es vorrangig, die konkreten <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Probleme - wie <strong>zum</strong> Beispiel der Bau des <strong>Hallenbad</strong>es - zu lösen oder sich<br />
um solide städtische Finanzen und eine vernünftige Sozial- und<br />
Familienpolitik zu bemühen. Und dann sei ein Bürgermeister - als erster<br />
Diener seiner Stadt - auch der Chef von rund 200 Mitarbeitern einer<br />
Verwaltung, in der tagtäglich viele kleine und größere Dinge angepackt<br />
und gelöst werden müssten.<br />
162
Der CDU-Vorstand ist der Überzeugung, dass Zarda der richtige Mann ist,<br />
um mit den städtischen Gremien auszukommen. Als Fraktionsvorsitzender<br />
habe er bewiesen, dass er nicht nur eine klare Linie vertreten, sondern<br />
auch auf andere zugehen könne. Christian Herfurth: "In einer<br />
Stadtverordnetenversammlung, in der keine Partei für sich allein die<br />
Mehrheit hat, ist das besonders wichtig. Schließlich muss der neue<br />
Bürgermeister mit der Stadtverordnetenversammlung, so wie sie in den<br />
nächsten vier Jahren zusammengesetzt ist, zusammenarbeiten."<br />
Die CDU wird nun für den 24. Mai eine Mitgliederversammlung einberufen,<br />
in der in geheimer Abstimmung über den Vorschlag des Vorstandes<br />
entschieden werden soll. Herfurth ist sicher, dass Zarda ein<br />
eindrucksvolles Ergebnis erzielen wird: "Die große Stärke der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
CDU ist schließlich ihre Geschlossenheit."<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 19. April 2007<br />
Zarda: Alternative <strong>Hallenbad</strong>-Standorte prüfen<br />
CDU-Kandidat nimmt Stellung zu politischen Themen / Mit größeren<br />
Straßenbauprojekten vor der Ziellinie<br />
Vom 19.04.2007<br />
us. IDSTEIN Die Zeit für Wahlplakate und Handzettel ist noch nicht<br />
gekommen. Erst wenn am 24. Mai die CDU-Mitgliederversammlung<br />
Thomas Zarda endgültig als ihren Kandidaten für die Bürgermeisterwahl<br />
am 2. September gewählt hat, wird der Herausforderer von Amtsinhaber<br />
Krum beginnen, seine politische Botschaft an die Wähler zu bringen.<br />
Schon jetzt aber stimmt Zarda die Bevölkerung darauf ein, dass er den<br />
Bürgern im Wahlkampf keine philosophischen Vorträge über großrahmige<br />
Zukunftsentwürfe für die Stadt von morgen halten will, sondern sich eher<br />
in der Rolle eines verlässlichen Verwaltungschefs sieht, der seine Arbeit,<br />
für die er bezahlt wird, ordentlich macht.<br />
Der Unionsbewerber bezeichnete in einem Pressegespräch 95 Prozent der<br />
Entscheidungen, die tagtäglich im Rathaus zu treffen seien, als das "Brotund-Butter-Geschäft".<br />
Es drehe sich eben nicht alles um die Ansiedlung<br />
neuer Golfplätze oder um die Privatisierung der Wasserversorgung,<br />
sondern auch darum, dass die Straßen in einem vernünftigen Zustand<br />
sind, dass die Spielplätze sauber oder Anpflanzungen auf den<br />
Verkehrsinseln in Schuss sind. "Ich habe den Eindruck, da fehlt heute bei<br />
etlichen kleinen Dingen manchmal das `Auge des Herrn`", wünscht sich<br />
Zarda vom Amtsinhaber mehr Aufmerksamkeit für die Alltagsaufgaben in<br />
der Stadt.<br />
163
Klar ist für den 48-Jährigen, dass eine der vordringlichsten<br />
Entscheidungen in <strong>Idstein</strong> der Bau des Tournesol-Schwimmbades ist. "Wir<br />
hoffen alle, dass das Tournesol-Projekt am Standort Gassenbacher Hof in<br />
trockene Tücher kommt." Mit kritischen Anmerkungen <strong>zum</strong> Verfahren<br />
habe sich die CDU "fast bis zur Selbstverleugnung" zurückgehalten. Aber<br />
es zeichne sich ab, dass es längst nicht so leicht werde mit der Klärung<br />
der Grundstücksfrage, wie dies noch in der Dezember-Sitzung den<br />
Stadtverordneten vermittelt worden sei.<br />
Zarda empfiehlt eindringlich, die jetzige Phase zu nutzen, um zu prüfen,<br />
welche Alternativen möglich wären: "Wenn es mit Tournesol am<br />
Gassenbacher Hof nicht klappt, muss der Schalter schnell umgelegt<br />
werden können", verlangt er. Das könnte bedeuten, dass zusammen mit<br />
Tournesol der alte <strong>Hallenbad</strong>standort ausgewählt würde -eine Möglichkeit,<br />
die in der Vergangenheit vielleicht nicht stringent genug verfolgt worden<br />
sei. Aber auch ein Standort im Nassau-Viertel sei denkbar. "Und dann gibt<br />
es schließlich noch den Vorratsbeschluss von `Fünf-Minuten-vor-<br />
Tournesol` aus dem Jahre 2005", erinnert Zarda an das<br />
Sanierungskonzept fürs alte <strong>Hallenbad</strong>, auf das sich kurz vor dem<br />
überraschenden Angebot der Österreicher die Mehrheit geeinigt hatte.<br />
"Wenn die schöne Taube wegfliegt, dann müssen wir eben den Spatz in<br />
der Hand nehmen", ist Zardas pragmatische Ansicht.<br />
Für den CDU-Fraktionschef gibt es viele Ansatzpunkte, um der<br />
Bevölkerung das Leben in der Stadt zu erleichtern. So sollten die<br />
planerischen Instrumente genutzt werden, damit auf dem HL-Grundstück<br />
nichts entsteht, das einer Nutzung für den Einzelhandel zuwiderläuft,<br />
denkt Zarda an die deutlich verschlechterte Versorgung der Bewohner der<br />
Innenstadt. Dabei ist ihm bewusst, dass die Steuerungsmöglichkeiten der<br />
Stadt eingeschränkt sind.<br />
"Den Alltag leichter machen" ist auch ein Stichwort Zardas <strong>zum</strong> Thema<br />
Parken in der Kernstadt. Mehrere kleinere Parkzonen entlang von Straßen,<br />
wo heute Parkautomaten aufgestellt und zu füttern sind, sollten besser als<br />
Parkscheiben-Zonen ausgewiesen werden. "Die Automaten kosten in der<br />
Unterhaltung viel Geld, am Ende ist das ein Nullsummen-Spiel", so der<br />
Kandidat.<br />
Was größere Straßenbauprojekte angeht, sieht Zarda die Stadt dicht vor<br />
der Ziellinie. Bis auf den erforderlichen neuen Kreisel am Amtsgericht<br />
seien die wesentlichen Infrastrukturmaßnahmen mit der Südumgehung<br />
abgeschlossen. "Wir können in den nächsten Jahren bei den Investitionen<br />
einen Gang zurückschalten."<br />
Die Mitglieder der CDU werden ihre Kandidatenentscheidung am 24. Mai<br />
treffen. Spätestens am 28. Juni müssen die Bewerberunterlagen<br />
eingereicht werden.<br />
164
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12. Mai 2007<br />
Tournesol-Bad im Nassauviertel?<br />
In der Debatte ist eine Fläche an der B 275 / <strong>Idstein</strong> untersucht drei<br />
alternative Standorte<br />
Vom 12.05.2007<br />
IDSTEIN Wende in Sachen Standort für das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-<br />
Bad: Die Stadt will jetzt Alternativflächen für den Bau<br />
untersuchen. Besonders geeignet für das wichtige Großprojekt der<br />
Region ist eine Fläche im Nassauviertel an der B 275.<br />
Von Volker Stavenow<br />
Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Magistrat soll drei alternative Standorte zügig untersuchen<br />
und den Kommunalpolitikern die Vor- und Nachteile <strong>zum</strong> Vergleich<br />
auflisten. Dabei handelt es sich um den alten <strong>Hallenbad</strong>-Standort an der<br />
Schützenhausstraße und eine Fläche überhalb der Tennisplätze an der<br />
Landstraße nach Niedernhausen. Diese beiden möglichen Varianten hatte<br />
CDU-Fraktionsvorsitzender Thomas Zarda in die Debatte eingebracht.<br />
Areal Nummer drei befindet sich als Teilfläche des so genannten ATEBA-<br />
Geländes südlich des geplanten Edeka-Marktes an der B 275 im<br />
Nassauviertel.<br />
Das Parlament will anhand dieser Liste ebenso zügig entscheiden. Denn:<br />
Wie die Kommunalpolitiker auf der jüngsten<br />
Stadtverordnetenversammlung aus dem Munde von Bürgermeister<br />
Gerhard Krum erfuhren, macht die Oberbank nach einem Jahr reinen<br />
Planungen und Stillstand in den Verhandlungen über das bisher für das<br />
Bad ins Auge gefasste Grundstück neben dem neuen Gesundheitszentrum<br />
in Südlich Eisenbach ordentlich Druck: Die Finanzgeber wollen endlich<br />
handfeste Resultate sehen - und einem Baubeginn noch in diesem Jahr.<br />
Trotz intensiver Bemühungen seitens der Stadt <strong>Idstein</strong> und ihres Partners<br />
Tournesol ist laut Krum keine Einigung mit den Wiesbadener<br />
Jugendwerkstatt mit Jörg Bourgett als Chef an der Spitze für den Bau am<br />
alten Standort in Nähe des Gassenbacher Hofes möglich.<br />
Bekanntlich befürchtet Bourgett durch den Badbetrieb eine<br />
Beeinträchtigung des WJW-Betriebes rund um den Gassenbacher Hof. Dort<br />
betreibt die WJW auch landwirtschaftliche Viehhaltung. Um die Interessen<br />
des WJW abzusichern, fordert Bourgett eine entsprechende<br />
Bankbürgschaft von der Stadt. Das ist für <strong>Idstein</strong> laut Krum inakzeptabel.<br />
"Darum müssen wir uns nach Alternativen umsehen. Der Standort im<br />
Nassauviertel ist für das Bad sehr gut geeignet. Das wurde bereits nach<br />
165
ersten Untersuchungen klar. Auch die Investoren sind von diesem Areal<br />
begeistert", so Gerhard Krum.<br />
Großer Vorteil: Das benötigte Grundstück liegt absolut verkehrsgünstig<br />
und befindet sich vor allem in Besitz der Stadt. Ein schneller Baustart<br />
wäre also möglich, <strong>zum</strong>al alle anderen baurechtlichen Voraussetzungen<br />
bereits seit Wochen geschaffen sind. "Von der Erschließung her ist das<br />
unproblematisch und für die gegenüberliegenden Schulen auf der Au und<br />
Erich Kästner wäre ein Tournesol-Bad vor der Haustür <strong>zum</strong>al ein großer<br />
Gewinn."<br />
CDU-Fraktions-Chef Thomas Zarda wunderte sich, dass es seit einem Jahr<br />
immer hieß, dass man das Grundstücksproblem in Südlich Eisenbach lösen<br />
kann, aber jetzt auf einmal sehr spät nach Alternativstandorten gesucht<br />
wird. "Warum sollten wir nicht auch das alte <strong>Hallenbad</strong>-Grundstück in<br />
Betracht ziehen? Es wird immer nur gesagt, dort ginge ein Bau nicht, aber<br />
es wird nie begründet, warum." Zarda beantragte deshalb, auch diese<br />
Fläche an der Schützenhausstraße und ein Areal oberhalb der Tennisplätze<br />
Richtung Niedernhausen unter die Lupe nehmen zu lassen. "Dort, wo eine<br />
Halle für die Taubenbergschule hinkommen soll, ist auch ein möglicher<br />
guter Standort", erklärte er.<br />
Als einen sinnvollen Vorstoß einer alternativen Standortsuche für das<br />
Tournesol-Bad durch den Magistrat bezeichnete SPD-Fraktions-Chef Volker<br />
Nies den neuen Weg Krums. "Wir allen wollen doch, dass <strong>Idstein</strong> endlich<br />
sein neues <strong>Hallenbad</strong> bekommt." Er bezeichnete das blockierende<br />
Verhalten der Wiesbadener Jugendwerkstätten als "einen unfreundlichen<br />
Akt".<br />
Man müsse jetzt schnell die Grundstücksfrage lösen um weiter<br />
voranzukommen. "Über das Bad besteht ein großer Konsens. Jetzt muss<br />
es endlich vorangehen. Aber wir sollten nicht wieder bei Null anfangen",<br />
sagte Jürgen Schmitt von den Grünen. "Wir sind uns natürlich alle über<br />
das Bad einig und haben vor einem Jahr darüber den Beschluss gefasst.<br />
Nur hat es sehr lange gedauert, bis wir heute erfahren, dass es an dem<br />
vorgesehenen Standort am Gesundheitszentrum doch nicht klappt",<br />
meinte Inga Rossow, <strong>FWG</strong>-Fraktionsvorsitzende.<br />
"Wir verabschieden uns nicht von dem Projekt, sondern haben<br />
Alternativen. Es ist wichtig, jetzt ein Signal nach außen zu setzen, dass<br />
wir eben nicht still warten müssen, dass jemand in Wiesbaden endlich<br />
grünes Licht für den Bau gibt, sondern handeln", unterstrich Thomas<br />
Clemenz von der FDP.<br />
Er sieht am alternativen Standort sogar einige Vorteile, <strong>zum</strong> Beispiel bei<br />
der Parkplatzsituation.<br />
166
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12. Mai 2007<br />
Zauberwort Nassauviertel<br />
Volker Stavenow <strong>zum</strong> Tournesol-Bad<br />
vstavenow@vrm.de<br />
Vom 12.05.2007<br />
Die ganz sicher berechtigte Kritik an Bürgermeister Gerhard Krums viel zu<br />
optimistischen Durchhalteparolen getreu des Mottos "Wir schaffen schon<br />
eine Einigung mit den Wiesbadener Jugendwerkstätten in puncto<br />
Tournesol-Grundstück" blieb im Parlament aus. Das überrascht, denn<br />
Krum hat ganz offensichtlich die Bockigkeit seines Wiesbadener<br />
Parteigenossen gehörig unterschätzt. Solche krassen Fehler werden von<br />
den Kontrahenten in Bürgermeister-Wahlkampfzeiten gerne zur<br />
Abrechnung genutzt.<br />
Dass weder CDU noch <strong>FWG</strong> Krum diese Fehleinschätzung kräftig um die<br />
Ohren hauen, macht deutlich, dass es allen Kommunalpolitikern in diesem<br />
Fall in erster Linie um die gemeinsame Bade-Sache geht und sie im<br />
Grunde über die aufgezeigte Alternativlösung im Nassauviertel froh sind.<br />
Das ist lobenswert und lässt auf eine faire Streitkultur in den kommenden<br />
Wochen bis zur Bürgermeisterwahl am 2. September hoffen.<br />
Der Standort des Tournesol-Bades im Nassauviertel ist auf jeden Fall die<br />
aussichtsreichste Variante für eine zügige Umsetzung des wichtiges<br />
Bauprojektes: Das Gelände gehört der Stadt, die Verkehrsanbindung ist<br />
hervorragend und die beiden benachbarten neu gebauten Schulen werden<br />
mit einem Schlag noch einmal enorm aufgewertet. Hinzu kommt, dass der<br />
Lärm des Badbetriebes zwischen Schule, Bahn und B 275 nicht wirklich<br />
jemanden stören wird. "Zauberwort Nassauviertel" - Das ist viel mehr als<br />
nur eine charmante Alternative für das ehrgeizige Projekt, sondern die<br />
überraschend nahe liegende Lösung für <strong>Idstein</strong>s neues Superbad. Auf<br />
einmal wieder sonnige Aussichten für Tournesol!<br />
167
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 17. Mai 2007<br />
"Bis Ende 2007 soll die Hütte dicht sein"<br />
Tournesol-Sprecher Michael Beck optimistisch: Spatenstich im Juni,<br />
Baustart im August<br />
Vom 17.05.2007<br />
IDSTEIN Erster symbolischer Spatenstich für das neue <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Bad im Juni, realistischer Baustart im August - diese ehrgeizigen<br />
Ziele hat sich die Tournesol GmbH gesetzt. Voraussetzung: Die<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Politik macht zügig ihre Hausaufgaben in Sachen neuem<br />
Standort.<br />
Von<br />
Volker Stavenow<br />
"Das vorgeschlagene alternative Grundstück im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Nassauviertel<br />
hat viele Vorteile für unserer Bau. Es liegt verkehrsgünstiger und ist<br />
zwischen B 275 und Bahnlinie wegen des Lärms weniger sensibel.<br />
Allerdings werden wir dort auch Schallschutz bauen, damit ausgeschlossen<br />
ist, dass Anlieger und Besucher gestört werden könnten", beurteilt Michael<br />
Beck, Sprecher der Tournesol Energie- und Freizeit-Anlagenbau GmbH, die<br />
in der Diskussion stehende Fläche am Rande des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Gewerbe-<br />
/Wohngebietes Nassauviertel.<br />
Wichtig für Beck ist vor allem, dass es beim Grundstück diesmal keine<br />
Probleme gibt. "Das Areal im Nassauviertel ist zwar kleiner und die<br />
Topografie etwas schwieriger, aber wir bekommen dort das Tournesol-<br />
Bad, den geplanten Badesee und das Biomasse-Kraftwerk hin", sieht es<br />
Beck. Natürlich haben die Tournesol-Investoren auch mitbekommen, dass<br />
durch Parlamentsbeschluss zwei weitere Standorte für das neue <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Superbad vom Magistrat geprüft werden sollen. Beim alten <strong>Hallenbad</strong>-<br />
Standort erkennt Beck Probleme: Abriss des bestehenden Gebäudes,<br />
sowie un<strong>zum</strong>utbaren Bau- und Betriebslärm für die Anwohner.<br />
Im Nassauviertel kann es nach Einschätzung Becks dagegen rasant schnell<br />
vorangehen: "Im Juni kann ein erster symbolischer Spatenstich erfolgen<br />
und im kommenden August die Bagger rollen. Das setzt aber voraus, dass<br />
die entsprechenden politischen Entscheidungen schnell gefasst werden."<br />
Alle anderen Voraussetzungen sind laut Beck dafür gegeben, denn die<br />
Verträge sind nahezu unter Dach und Fach und auch der<br />
Bauantragsprozess sehr weit fortgeschritten. "Bis Ende 2007 wollen die<br />
Hütte, sprich den Rohbau, dicht haben. Aber jeder Monat, der ungenutzt<br />
verstreicht tut uns weh."<br />
Vor allem finanziell, denn Tournesol hat bereits hohe Summen für Planung<br />
und Projektentwicklung ausgegeben. Beck macht jedoch klar, dass es für<br />
Tournesol keinen Rückzieher aus <strong>Idstein</strong> geben wird: "Wir sind jetzt schon<br />
168
so weit gegangen, haben viel Arbeit und Geld in das Projekt<br />
hineingesteckt und werden jetzt nicht auf einmal `Auf Wiedersehen`<br />
sagen. Das wäre falsch."<br />
Beck und seine Kollegen glauben an die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>. Und deshalb wollen sie<br />
wegen des Scheiterns des Projektes am alten Standort in der Nähe des<br />
Gesundheitszentrums am Gassenbacher Hof auch keine schmutzige<br />
Wäsche waschen. "Wir brauchen keine Schuldzuweisungen. Natürlich<br />
ärgert man sich, was dort hätte sein können. Aber wenn es dort nicht<br />
klappt, dann eben woanders in <strong>Idstein</strong>..."<br />
Als die Tournesol GmbH vor fast zwei Jahren <strong>Idstein</strong> als Standort für ihr<br />
deutschlandweites Pilotprojekt auswählte, spielten laut Beck wichtige<br />
Standortfaktoren eine entscheidende Rolle: <strong>Idstein</strong>s Nähe zu Wiesbaden,<br />
die gute <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Infrastruktur, die hervorragende Verkehrsanbindung<br />
und nicht zuletzt <strong>Idstein</strong>s sehr guter Ruf in Hessen und Deutschland.<br />
"Inzwischen hat sich eine richtige Sympathie zwischen uns und <strong>Idstein</strong><br />
entwickelt. Dazu trägt auch die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Politik bei. Was wir hier in<br />
<strong>Idstein</strong> erleben, ist um Klassen besser als in an deren Städten", lobt<br />
<strong>Idstein</strong>-Fan Beck.<br />
Er verhehlt aber auch nicht, dass die Tournesol GmbH in Hessen zur Not<br />
auch Alternativen zu <strong>Idstein</strong> hätten. "<strong>Idstein</strong> ist aber unsere erste Wahl,<br />
denn wir alle haben das Gefühl, die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> wollen unser Tournesol-Bad<br />
und deshalb möchten wir <strong>Idstein</strong> und seine Menschen auch nicht<br />
enttäuschen. Ich mag das sehr, wenn die Menschen honorieren, was wir<br />
tun", erklärt Beck, warum die Tournesol-Investoren in der monatelang<br />
andauernden Hängepartie bei der Projektumsetzung in <strong>Idstein</strong> bei der<br />
Stange bleiben.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 26. Mai 2007<br />
Zarda fordert Krum heraus: "Er oder ich!"<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU nominiert Fraktionsvorsitzenden <strong>zum</strong><br />
Bürgermeisterkandidaten<br />
Vom 26.05.2007<br />
IDSTEIN Einstimmig nominierten die CDU-Mitglieder auf ihrer<br />
jüngsten Versammlung erwartungsgemäß Fraktionsvorsitzenden<br />
Thomas Zarda <strong>zum</strong> Bürgermeister-Kandidaten der Union für die<br />
Wahl am 2. September.<br />
Von Volker Stavenow<br />
Alles ging ganz schnell: Als verkündet war, dass Thomas Zarda auf 60<br />
abgegebenen Stimmzetteln (bei drei Enthaltungen) 57 Ja-Stimmen<br />
169
erhalten hatte, rollten der frisch gekürte Bürgermeister-Kandidat der<br />
Union gemeinsam mit seinem Parteikollegen Peter Piaskowski unter dem<br />
donnernden Applaus der Mitglieder das erste Wahlplakat mit dem<br />
Konterfei Zardas vor der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Altstadt-Kulisse aus. Kein Wunder:<br />
Denn für Zarda läuft nach dieser erfolgreichen Kür <strong>zum</strong> Bürgermeister-<br />
Kandidaten der Wahl-Countdown. Die nur 100 Tage bis <strong>zum</strong> Wahlsonntag<br />
am 2. September will er voll ausnutzen, um so viele Pluspunkte bei den<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Wählerinnen und Wählern zu sammeln, dass es am Ende gegen<br />
Amtsinhaber Gerhard Krum <strong>zum</strong> Sieg reicht.<br />
Zarda bietet nach eigenen Worten keine spektakulären Programmpunkte,<br />
sondern verspricht, täglich im Rathaus hart zu arbeiten. Unter dem Motto<br />
"Ich will der erste Diener der Stadt sein" will Zarda jede Menge Aufgaben<br />
erledigen, die nach seiner Einschätzung, vor ihm liegen: Gestaltung der<br />
Wiesbadener Straße, Kreisel an der Gerichtsstraße, Sportplätze,<br />
Vollendung der Südumgehung, Kindergärten, Verkauf der Flächen<br />
Bockshahn/Taunus-Viertel und Nassau-Viertel, Stadtbus,<br />
Gebäudemanagement, Straßenerhalt, Barrierefreiheit für behinderte und<br />
alte Menschen.<br />
Zentrales Thema ist für Zarda auch der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Haushalt: "Ein Ziel, mit<br />
dem alles koordiniert gehört: Ein ausgeglichener Haushalt - und wir haben<br />
dank der guten wirtschaftlichen Entwicklung die Chance dazu, ohne die<br />
wichtigen Aufgaben liegen zu lassen. Auch ohne große Phantasie liegen<br />
schon heute eine Menge Aufgaben auf dem Tisch, die abgearbeitet<br />
gehören. Ich werde mich jedenfalls der Mühe der Ebene unterziehen, statt<br />
auf irgendwelchen Gipfeln Duftmarken zu hinterlassen", sagte Zarda - vor<br />
allem kritisch gemeint im Blick auf Rathaus-Chef Gerhard Krum.<br />
"Nicht mehr Phantasie - weniger Phantasien im Rathaus heißt meine<br />
Lösung." Zarda wirft Krum viele so genannte Luftnummern vor und<br />
Nachlässigkeiten in den kleinen Dingen. "So läuft das zur Zeit in <strong>Idstein</strong>.<br />
Immer nur in den höheren Sphären." Zarda zählte nach seiner Ansicht<br />
gescheiterte Ideen von Krum auf: Schwimmteich, Bürgerforen, Senioren-<br />
und Familienakademie, Hotelstudie, Wochenmarktprivatisierung oder<br />
Schlossgassen-Konzept. "Man ist ganz atemlos vor soviel Phantasie! Aber<br />
vielleicht sollte auch mal an das tägliche Brot gedacht werden", forderte<br />
der 48-jährige Diplom-Volkswirt, verheiratete Vater von vier Kindern, der<br />
seit 1975 CDU-Mitglied ist.<br />
In puncto Tournesol-Bad, zur Zeit das wichtigste <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Thema,<br />
legt sich Zarda fest: "Wir werden alles tun, damit die Sache so<br />
zügig wie möglich voran geht. Wir stehen weiterhin zu unseren<br />
Abmachungen mit Tournesol. Aber bitte nicht: Helm auf, Augen zu<br />
und durch."<br />
Zarda will eine Hauruck-Entscheidung wie für den Standort am<br />
Gassenbacher Hof vor einem Jahr diesmal vermeiden. "Jetzt<br />
werden wir sehr sorgfältig einen Standort auswählen und dann<br />
allerdings auch sehr zügig handeln." Die aktuellen Aussagen der<br />
Tournesol-Investorenempfindet Zarda als nicht besonders<br />
hilfreich. "Der Bürgermeisterwahlkampf darf nicht den Takt für<br />
170
irgendwelche Entscheidungen vorgeben." Falls es im Nassau-<br />
Viertel mit dem Bad nicht klappt, dann kann für Zarda Baubeginn<br />
auch Beginn der Sanierung des inzwischen eingemotteten alten<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong>es sein.<br />
Zarda sieht seine Chance, gegen Amtsinhaber Gerhard Krum am 2.<br />
September zu gewinnen als gut an: "Viele Ratgeber meinen: Gegen einen<br />
Amtsinhaber und guten Bürgermeister anzutreten, ist doch chancenlos.<br />
Beide Voraussetzungen stimmen nicht. Auch Amtsinhaber können<br />
abgewählt werden und Herr Krum ist kein guter Bürgermeister. Seine<br />
Entzauberung ist doch überall spürbar." Zarda geht von einem Zweikampf<br />
mit Krum aus. "Es wird eine klare Wahl ohne Stichwahl. Zwei Kandidaten:<br />
Er und ich!"<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 06. Juni 2007<br />
Nassau-Viertel favorisierter Bäderstandort<br />
Einstimmigkeit im Ortsbeirat/Parlaments-Sondersitzung am 15. Juni im<br />
Gespräch<br />
Vom 06.06.2007<br />
IDSTEIN Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Ortsbeirat hat sich am Montagabend bereits<br />
einstimmig für das Nassau-Viertel als Standort für das Tournesol-<br />
Bad ausgesprochen. Jetzt ist das Stadtparlament am Zug. In einer<br />
Sondersitzung soll am 15. Juni die Standortanalyse beraten<br />
werden.<br />
Von Martin Kolbus<br />
Die Verhandlungen mit dem Landeswohlfahrtsverband (LWV) stecken in<br />
der Sackgasse, eine Einigung mit dem Pächter des ursprünglich<br />
vorgesehenen Grundstücks (Wiesbadener Jugendwerkstatt) erscheint<br />
unmöglich. Vor diesem Hintergrund hatte die Stadt das Ruder<br />
herumgerissen und nach Alternativen gesucht. "Wir haben die<br />
Magistratsvorlage mit der Untersuchung von vier Standorten den<br />
Fraktionen zugeschickt", erklärte Bürgermeister Krum gestern. In der<br />
nächsten Woche finden die Ausschusssitzungen statt und am 15. Juni<br />
könnte dann, zu einem vorgezogenen Termin, in einer Sondersitzung über<br />
die Standortfrage im Parlament beraten und entschieden werden.<br />
Der Rathauschef hofft, dass alle Fraktionen diesen Weg mitgehen, denn<br />
"es wird langsam eng auf der Zeitschiene". Da existierten einerseits<br />
Vertragsvereinbarungen mit Tournesol, die im Oktober auslaufen, und da<br />
seien andererseits die Banken, die "mit den Füßen scharren", so der<br />
171
Bürgermeister. Sie drängten auf Klarheit zur Frage, inwieweit weiter Geld<br />
für das Projekt bereitzustellen sei. Die Klärung der Grundstücksfrage sei<br />
dafür eine Voraussetzung.<br />
Ginge es nach Gerhard Krum, dann ist das Nassau-Viertel den anderen<br />
untersuchten Flächen (zwei an der Landstraße 3026 sowie das alte<br />
<strong>Hallenbad</strong>gelände) vorzuziehen. Hier könne am schnellsten Baurecht<br />
geschaffen werden, hier habe die Stadt den unmittelbaren Zugriff auf die<br />
Fläche.<br />
Das alte <strong>Hallenbad</strong>-Gelände sei nicht groß genug, es müsste Fläche<br />
hinzuerworben werden. Einsprüche der Anlieger könnten das Verfahren<br />
verzögern. "Auch wenn dies einmal Hallen- und Freibadgelände war, heißt<br />
das nicht automatisch, dass Anlieger-Interessen außen vor gelassen<br />
werden könnten", so Krum.<br />
In reger Diskussion hatte am Montag der Ortsbeirat den alten Standort<br />
Himmelsbornweg ebenfalls abgelehnt, da er als "zu klein und für<br />
Fahrzeuge schwer erreichbar" sei. Die Belästigungen für die Anwohner<br />
würden "nicht unerheblich" sein, hieß es. Die Flächen an der Straße nach<br />
Niedernhausen fanden wegen ungeklärter Grundstücksfragen und eines<br />
fehlenden Bebauungsplanes keine Zustimmung.<br />
Der Standort Nassau-Viertel östlich der Bundesstraße 275, unmittelbar<br />
neben dem dort geplanten Edeka-Markt, wurde vom Ortsbeirat dagegen<br />
als "weitgehend ideal" angesehen. Von einigen Mitgliedern gab es<br />
trotzdem Bedenken. Wie wird die Nutzung der Liegewiese im Sommer<br />
sein, da doch erheblicher Lärm von der Autobahn und der Bundesstraße<br />
kommt, fragten sich die Ortskern-Politiker. Und: Hat die Verwaltung<br />
rechtlich geprüft, ob sich an diesem Standort ein Biokraftwerk mit den<br />
entstehenden Emissionen realisieren lässt?<br />
Die gute Erreichbarkeit, die optimale Parkplatzsituation, die Nähe zur<br />
Schule "Auf der Au" und die zügige Umsetzungsmöglichkeit gaben den<br />
Ausschlag, dass sich der Ortsbeirat einstimmig für den Allwetterbad-<br />
Standort Nassau-Viertel aussprach.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 14. Juni 2007<br />
Am alten Standort kein Tournesolbad<br />
Investor akzeptiert Nassau-Viertel / CDU und <strong>FWG</strong> enthalten sich im<br />
Bauausschuss<br />
Vom 14.06.2007<br />
IDSTEIN Ohne Gegenstimmen sprach sich der Bauausschuss am<br />
Dienstag für einen neuen Schwimmbad-Standort im Nassau-Viertel<br />
aus. Aber das Abstimmungsverhältnis hat seine Tücken. Weder die<br />
172
<strong>FWG</strong> noch die CDU gaben preis, wie sie am Freitag im Parlament<br />
votieren werden, sie enthielten sich der Stimmen - mit Ausnahme<br />
von Wolfgang Heller (CDU), der sich klar <strong>zum</strong> Projekt im Nassau-<br />
Viertel bekennt.<br />
Von Martin Kolbus<br />
"Das muss ich erst noch in meinem Herzen bewegen", reagierte Thomas<br />
Zarda, Chef der CDU-Fraktion, auf die unmissverständliche Aussage von<br />
Jürgen Salz (Projektentwickler Tournesol), dass eine Rückorientierung der<br />
Stadt <strong>Idstein</strong> auf den alten <strong>Hallenbad</strong>standort am Himmelsbornweg den<br />
Rückzug des Investors zur Folge hätte. "An einem Platz, den wir für<br />
schlecht halten, wollen wir kein Bad bauen", erklärte er klipp und klar.<br />
Allerdings ist eben dieser vertraute Standort genau der, den die CDU<br />
favorisiert. Dort ließe sich unter Hinzunahme alter Campingplatzflächen<br />
großzügiger planen und bauen als im Nassau-Viertel, wo erheblich weniger<br />
Gelände zur Verfügung stehe. Der alte Standort sei "ideal für Kinder und<br />
Familien", wie Zardas Fraktionskollegin Dr. Petra Schneider befand. Sie<br />
könne sich nicht vorstellen, dass ein von vier Verkehrsadern umgebenes<br />
Allwetterbad, das im Sommer als Freibad diene, von der Bevölkerung<br />
angenommen werde. Nach ihrer Meinung sei auch der Standort Kirchweg<br />
noch einmal überprüfenswert - da sollte es auf ein halbes oder ein Jahr<br />
mehr nicht ankommen.<br />
Als Sympathisant für den alten Standort erwies sich auch Gerhard<br />
Dernbecher (<strong>FWG</strong>). Er glaubt nicht, dass auf die Nachbarschaft zu hohe<br />
Belastungen zukämen. Seine Frage, ob denn Tournesol zu den bisherigen<br />
Vertragszusagen, die für das nicht mehr in Frage kommende LWV-Gelände<br />
Südliche Eisenbach galten, auch am neuen Standort Nassau-Viertel stehe,<br />
bejahte Jürgen Salz. Er widersprach mit Nachdruck dem Hinweis auf den<br />
vermeintlich zu hohen Verkehrslärms im Nassau-Viertel: hinter dem<br />
Gebäude und der Böschung "hören Sie nichts mehr".<br />
Viele Vorteile<br />
Die sofortige Verfügbarkeit des Grundstücks, die kürzere Dauer des<br />
Genehmigungsverfahrens, die größere Wirtschaftlichkeit, die problemlosen<br />
Bodenverhältnisse, die Verkehrsanbindung und die<br />
Kostengegenüberstellung sprächen für das Nassau-Viertel und gegen den<br />
alten Standort, listete Bürgermeister Krum die wichtigsten Punkte auf. Er<br />
wunderte sich darüber, dass in der Bauausschusssitzung von Dr. Thomas<br />
Hahn (CDU) das Kraftwerks-Konzept (Befeuerung mit Rapsöl oder mit<br />
Palmöl, Auslastung und Wirtschaftlichkeit des Kraftwerks,<br />
Umweltfreundlichkeit usw.) in Frage gestellt wurde. Krum betonte<br />
ausdrücklich, dass das Konzept vom Umweltministerium sorgfältig geprüft<br />
und aktiv unterstützt werde.<br />
"Der alte Standort ist für uns der denkbar schlechteste", wandte sich<br />
Thomas Clemenz (FDP) angesichts der dortigen Lärm-, Baugrund-,<br />
Verkehrs- und Verfahrensprobleme gegen die von der CDU favorisierte<br />
173
Lösung. Die ablehnende Haltung des Investors <strong>zum</strong> <strong>Hallenbad</strong>gelände sei<br />
seit langem bekannt. Dass Jürgen Salz diese Position jetzt noch einmal so<br />
unmissverständlich klargemacht habe, hielt Marius Weiß (SPD) für<br />
hilfreich bei der Entscheidung. Das Ergebnis der Untersuchung zugunsten<br />
des Nassau-Viertels habe ihn nicht gewundert, so Weiß. Eher sei er<br />
verwundert über Thomas Zarda, dem nicht einleuchte, warum sich der<br />
alte Standort nicht für das Tournesol-Projekt eigne. "Was also steckt<br />
dahinter", wollte er wissen und gab die Antwort selbst: Nur diejenigen<br />
würden sich über die Verzögerung oder Verhinderung des Tournesol-<br />
Projektes freuen, die "einen ersten Spatenstich vor dem 2. September<br />
verhindern wollen", blickte er auf den Bürgermeisterwahltermin. "Alle<br />
anderen werden geschockt sein."<br />
Vorwurf der Taktiererei<br />
Wer den alten Standort betreibe, entscheide sich gegen das Tournesolbad,<br />
so Weiß. Er warf der CDU "politische Taktiererei" vor. Thomas Zarda ließ<br />
das nicht gelten. Er beabsichtige nicht zu taktieren, sondern er wolle eine<br />
gute Entscheidung, ohne auf den Kalender zu schauen.<br />
Annette Reineke-Westphal appellierte an die Fraktionen von CDU und<br />
<strong>FWG</strong>, jetzt nicht alles hinzuschmeißen und das Projekt zu gefährden. Seit<br />
15 Jahren werde diskutiert, inzwischen sei das alte <strong>Hallenbad</strong> geschlossen.<br />
"Das Bad ist wichtig für uns, für Schüler, Jugend, Senioren und die ganze<br />
Bevölkerung", so die Grünen-Sprecherin. "Wir kriegen hier ein 19-<br />
Millionen-Projekt hingestellt und haben sogar noch weniger jährliche<br />
Betriebskosten als vorher." Wer das ablehne, solle überlegen, was das für<br />
die Bevölkerung bedeute.<br />
Nach der Aussage von Tournesol, dass der alte <strong>Hallenbad</strong>-Standort einen<br />
Rückzug der Investoren bedeute, müsse die CDU-Fraktion jetzt erst<br />
einmal darüber beraten, ob man zustimmen könne, Änderungen wolle<br />
oder die Vorlage ablehne, gab Thomas Zarda abschließend bekannt.<br />
SPD, Grüne, FDP und Wolfgang Heller (CDU) stimmten für den Standort<br />
Nassau-Viertel (6), CDU und <strong>FWG</strong> enthielten sich. Das Thema steht heute<br />
im Haupt- und Finanzausschuss auf der Tagesordnung, für Freitag ist die<br />
Parlaments-Sondersitzung anberaumt.<br />
174
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15. Juni 2007<br />
FDP: Klettergarten auf dem alten <strong>Hallenbad</strong>gelände<br />
Liberale haben Kontakt mit Partnern<br />
Vom 15.06.2007<br />
iz. IDSTEIN Der Standort des stillgelegten <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong>es<br />
ist nach Ansicht der FDP für das Tournesol-Projekt ungeeignet. Die<br />
Liberalen präsentieren eine Nutzungsalternative. "An diesem<br />
Standort sollte ein professionell geführter Klettergarten mit<br />
sozialpädagogischer und freizeitgestalterischer Ausrichtung<br />
entstehen", schlägt Fraktionschef Thomas Clemenz vor.<br />
Der alte <strong>Hallenbad</strong>bau könnte außen <strong>zum</strong> Klettern genutzt werden und<br />
innen bei schlechtem Wetter, im Winter biete sich das Gebäude-Innere für<br />
Jugend- und Sozialarbeit, für Seminare oder einfach nur <strong>zum</strong> Spielen an.<br />
"Ein solcher Klettergarten könnte ein weiterer wichtiger Baustein für die<br />
Jugendarbeit in <strong>Idstein</strong> sein", erklärt Clemenz. Sozialkompetenz,<br />
Teamarbeit und Verantwortungsbewusstsein würden durch ein solches<br />
Projekt gefördert. In einer Zeit, in der hohe Gewaltbereitschaft und<br />
Aggressivität allgegenwärtig seien und Konflikte immer häufiger mit<br />
Fäusten ausgetragen würden, habe ein solches Projekt einen hohen<br />
therapeutischen Wert. Daneben würde sich ein Klettergarten auch als<br />
reine Freizeitgestaltungsmaßnahme für Familien, Schulen und Vereine<br />
anbieten.<br />
Die FDP bevorzuge eine enge Zusammenarbeit der Stadt mit erfahrenen<br />
Partnern wie dem Diakonischen Werk, dem Landeswohlfahrtsverband<br />
sowie den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schulen. Besonders wichtig sei, dass der Betreiber<br />
diese Tätigkeit professionell übernehme, weil nur so das Projekt<br />
wirtschaftlich zu meistern sei. Deshalb führe die FDP-Fraktion gegenwärtig<br />
mit verschiedenen Partnern und Interessenten Gespräche, um eine gute<br />
und kostengünstige Lösung präsentieren zu können.<br />
"Eigentlich wollten wir dieses Thema aus dem Bürgermeisterwahlkampf<br />
heraushalten", so Thomas Clemenz. "In Anbetracht der aktuellen<br />
Entwicklungen wegen des Bades sehen wir uns jedoch gezwungen, bereits<br />
jetzt das Konzept der Öffentlichkeit vorzustellen. Wir hoffen, dass sich alle<br />
anderen Fraktionen dieser sinnvollen Lösungsmöglichkeit nicht<br />
verschließen und sie unterstützen", sagt der FDP-Fraktionsvorsitzende.<br />
Die zeitnahe Umsetzung des Bades am neuen Standort im Nassau-Viertel<br />
werde von der FDP befürwortet, auch wenn die Fraktion nach wie vor in<br />
Bezug auf die Vertragsgestaltung bei ihrer ablehnenden Haltung bleibe. Es<br />
handele sich um eine private Investition, mit der Geld verdient werden<br />
soll. Fraktionsvorsitzender Clemenz: "Die Stadt <strong>Idstein</strong> kann das<br />
wirtschaftliche Risiko einer solchen Investition als Bürge oder<br />
Rückversicherung nicht übernehmen.<br />
175
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15. Juni 2007<br />
Tournesolbad schlägt weiter hohe Wellen<br />
CDU und <strong>FWG</strong> halten sich Entscheidungen für die heutige Sondersitzung<br />
der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverordneten offen<br />
Ein Schwimmbad an der B 275? Heute wird im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtparlament<br />
beraten, ob dieser Standort im neuen Nassau-Viertel für das Tournesolbad<br />
gebilligt wird.<br />
wita/Mallmann<br />
Vom 15.06.2007<br />
IDSTEIN Ohne Gegenstimmen hat sich der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bauausschuss<br />
für einen neuen Schwimmbad-Standort im Nassau-Viertel<br />
ausgesprochen. Aber das Abstimmungsverhältnis hat seine<br />
Tücken. Weder die <strong>FWG</strong> noch die CDU gaben preis, wie sie heute<br />
im Parlament votieren werden.<br />
Von Martin Kolbus<br />
"Das muss ich erst noch in meinem Herzen bewegen", reagierte Thomas<br />
Zarda, Chef der CDU-Fraktion, auf die unmissverständliche Aussage von<br />
Jürgen Salz (Projektentwickler Tournesol), dass eine Rückorientierung der<br />
Stadt <strong>Idstein</strong> auf den alten <strong>Hallenbad</strong>standort am Himmelsbornweg den<br />
Rückzug des Investors zur Folge hätte. "An einem Platz, den wir für<br />
schlecht halten, wollen wir kein Bad bauen", erklärte er klipp und klar.<br />
Allerdings ist eben dieser vertraute Standort genau der, den die CDU<br />
favorisiert. Dort ließe sich unter Hinzunahme alter Campingplatzflächen<br />
großzügiger planen und bauen als im Nassau-Viertel, wo erheblich weniger<br />
Gelände zur Verfügung stehe. Der alte Standort sei "ideal für Kinder und<br />
Familien", wie Zardas Fraktionskollegin Petra Schneider befand. Sie könne<br />
sich nicht vorstellen, dass ein von vier Verkehrsadern umgebenes<br />
Allwetterbad, das im Sommer als Freibad diene, von der Bevölkerung<br />
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angenommen werde. Nach ihrer Meinung sei auch der Standort Kirchweg<br />
noch einmal überprüfenswert - da sollte es auf ein halbes oder ein Jahr<br />
mehr nicht ankommen.<br />
Als Sympathisant für den alten Standort erwies sich auch Gerhard<br />
Dernbecher (<strong>FWG</strong>). Er glaubt nicht, dass auf die Nachbarschaft zu hohe<br />
Belastungen zukämen. Seine Frage, ob denn Tournesol zu den bisherigen<br />
Vertragszusagen, die für das nicht mehr in Frage kommende LWV-Gelände<br />
Südliche Eisenbach galten, auch am neuen Standort Nassau-Viertel stehe,<br />
bejahte Jürgen Salz. Er widersprach mit Nachdruck dem Hinweis auf den<br />
vermeintlich zu hohen Verkehrslärms im Nassau-Viertel: hinter dem<br />
Gebäude und der Böschung "hören Sie nichts mehr".<br />
Die sofortige Verfügbarkeit des Grundstücks, die kürzere Dauer des<br />
Genehmigungsverfahrens, die größere Wirtschaftlichkeit, die problemlosen<br />
Bodenverhältnisse, die Verkehrsanbindung und die<br />
Kostengegenüberstellung sprächen für das Nassau-Viertel und gegen den<br />
alten Standort, listete Bürgermeister Krum die wichtigsten Punkte auf. Er<br />
wunderte sich darüber, dass in der Bauausschusssitzung von Thomas<br />
Hahn (CDU) das Kraftwerks-Konzept (Befeuerung mit Rapsöl oder mit<br />
Palmöl, Auslastung und Wirtschaftlichkeit des Kraftwerks,<br />
Umweltfreundlichkeit) in Frage gestellt wurde. Krum betonte ausdrücklich,<br />
dass das Konzept vom Umweltministerium sorgfältig geprüft und aktiv<br />
unterstützt werde.<br />
"Der alte Standort ist für uns der denkbar schlechteste", wandte sich<br />
Thomas Clemenz (FDP) angesichts der dortigen Lärm-, Baugrund-,<br />
Verkehrs- und Verfahrensprobleme gegen die von der CDU favorisierte<br />
Lösung. Die ablehnende Haltung des Investors <strong>zum</strong> <strong>Hallenbad</strong>gelände sei<br />
seit langem bekannt. Dass Jürgen Salz diese Position jetzt noch einmal so<br />
unmissverständlich klargemacht habe, hielt Marius Weiß (SPD) für<br />
hilfreich bei der Entscheidung. Das Ergebnis der Untersuchung zugunsten<br />
des Nassau-Viertels habe ihn nicht gewundert, so Weiß. Eher sei er<br />
verwundert über Thomas Zarda, dem nicht einleuchte, warum sich der<br />
alte Standort nicht für das Tournesol-Projekt eigne. "Was also steckt<br />
dahinter", wollte er wissen und gab die Antwort selbst: Nur diejenigen<br />
würden sich über die Verzögerung oder Verhinderung des Tournesol-<br />
Projektes freuen, die "einen ersten Spatenstich vor dem 2. September<br />
verhindern wollen", blickte er auf den Bürgermeisterwahltermin. "Alle<br />
anderen werden geschockt sein."<br />
Vorwurf der Taktiererei<br />
Wer den alten Standort betreibe, entscheide sich gegen das Tournesolbad,<br />
so Weiß. Er warf der CDU "politische Taktiererei" vor. Thomas Zarda ließ<br />
das nicht gelten. Er beabsichtige nicht zu taktieren, sondern er wolle eine<br />
gute Entscheidung, ohne auf den Kalender zu schauen.<br />
Annette Reineke-Westphal appellierte an die Fraktionen von CDU und<br />
<strong>FWG</strong>, jetzt nicht alles hinzuschmeißen und das Projekt zu gefährden. Seit<br />
15 Jahren werde diskutiert, inzwischen sei das alte <strong>Hallenbad</strong> geschlossen.<br />
"Das Bad ist wichtig für uns, für Schüler, Jugend, Senioren und die ganze<br />
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Bevölkerung", so die Grünen-Sprecherin. "Wir kriegen hier ein 19-<br />
Millionen-Projekt hingestellt und haben sogar noch weniger jährliche<br />
Betriebskosten als vorher." Wer das ablehne, solle überlegen, was das für<br />
die Bevölkerung bedeute.<br />
Nach der Aussage von Tournesol, dass der alte <strong>Hallenbad</strong>-Standort einen<br />
Rückzug der Investoren bedeute, müsse die CDU-Fraktion jetzt erst<br />
einmal darüber beraten, ob man zustimmen könne, Änderungen wolle<br />
oder die Vorlage ablehne, gab Zarda bekannt.<br />
SPD, Grüne, FDP und Wolfgang Heller (CDU) stimmten für den Standort<br />
Nassau-Viertel (sechs Stimmen), CDU und <strong>FWG</strong> enthielten sich. Das<br />
Thema stand zudem noch im Haupt- und Finanzausschuss auf der<br />
Tagesordnung, für heute ab 19 Uhr in der Stadthalle ist die Parlaments-<br />
Sondersitzung anberaumt. Die Grünen haben für 18.30 Uhr die<br />
Bevölkerung zu einer "Demonstration im Bademantel" auf dem Löherplatz<br />
aufgerufen.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16. Juni 2007<br />
Weichen gestellt für Bad im Nassau-Viertel<br />
Thomas Zarda: CDU steht Projekt nicht im Weg / Diskussion um<br />
Kraftwerk-Befeuerung<br />
Vom 16.06.2007<br />
IDSTEIN Die CDU werde dem Bau des Tournesolbades im Nassau-<br />
Viertel nicht im Wege stehen. Diese Zusicherung gab Fraktionschef<br />
Thomas Zarda am Abend vor der entscheidenden Sondersitzung<br />
der Stadtverordnetenversammlung. Damit waren schon im Haupt-<br />
und Finanzausschuss die Weichen für den neuen Standort gestellt.<br />
Von Martin Kolbus<br />
Das Abstimmungsergebnis des Ausschusses bestätigte Zardas Aussage:<br />
nur zwei CDU-Mitglieder enthielten sich der Stimme, ebenso wie die<br />
beiden Vertreter der Freien Wähler, während Grüne, SPD und FDP sowie<br />
drei Ausschussmitglieder der CDU die Magistratsvorlage mittrugen (über<br />
das Abstimmungsergebnis im Stadtparlament gestern Abend wird die IZ in<br />
der nächsten Ausgabe berichten).<br />
Wäre das vergangene Jahr, seit dem Beschluss <strong>zum</strong> Kauf des LWV-<br />
Grundstücks im Juni 2006, besser genutzt worden, dann wäre der heute<br />
vorhandene Zeitdruck nicht entstanden, warf Zarda dem Bürgermeister im<br />
Haupt- und Finanzausschuss vor. Mit Bürgermeisterwahlkampf habe das<br />
alles nichts zu tun, erklärte Zarda ärgerlich. Die CDU und er selbst hätten<br />
"bis zur Selbstaufgabe" das Thema <strong>Hallenbad</strong> aus dem politischen Streit<br />
178
herausgehalten. Er könne nichts für die Verzögerungen und auch nichts<br />
dafür, dass alle sechs Jahre Bürgermeisterwahlen anstünden.<br />
Nach wie vor sei er der Ansicht, dass Standort Nassau-Viertel "nicht<br />
richtig" sei, aber "es bleibt uns nichts anderes übrig", griff Zarda eine<br />
Bemerkung der SPD-Stadtverordneten Dagmar Kraus auf. Die beeilte sich<br />
allerdings zu erklären, dass ihre Worte nur die Unausweichlichkeit und<br />
Richtigkeit der Entscheidung beschreiben sollten und kein negatives<br />
Etikett seien.<br />
Ebenso wie Thomas Zarda bemängelte Inga Rossow (<strong>FWG</strong>) die<br />
entstandenen Zeitverluste und den aufgestauten Entscheidungsdruck. Seit<br />
der ersten Vorstellung der Pläne habe sich das Tournesol-<br />
Ursprungskonzept derart verändert, dass nur noch ein Torso übrig<br />
geblieben sei: "Ein Kompromiss, den ich so nicht will." Das ganze Thema<br />
Tournesol habe für sie zu viele Schwachstellen. Was, wenn sich in sechs,<br />
acht Wochen auch an diesem neuen Standort Schwachpunkte zeigten,<br />
fragte Rossow.<br />
<strong>Eine</strong> längere Diskussion entwickelte sich, wie schon im Bau- und im<br />
Umweltausschuss, über die Frage der Befeuerung des<br />
Biomassekraftwerks. Befürchtet wird ein Einsatz von Palmöl, das aus<br />
Umweltschutzgründen nicht erwünscht ist. Auf Antrag von Peter<br />
Piaskowski, CDU, hatte der Umweltausschuss am Mittwoch den Magistrat<br />
aufgefordert, dafür Sorge zu tragen, dass das geplante Biomassekraftwerk<br />
mit erneuerbaren Energien aus heimischer Produktion wie z.B. Rapsöl<br />
betrieben werden solle. Allerdings seien, so hieß es im Haupt- und<br />
Finanzausschuss, Landwirte und Tournesol aus Preisgründen bisher noch<br />
zu keiner Einigung gelangt.<br />
Alexander Hackl (Tournesol) verwies darauf, dass man vertragsgemäß<br />
Pflanzenöle verwenden werde, dass es dabei aber verschiedene<br />
Möglichkeiten (Soja, Raps und andere) gäbe. Auch Rapspellets, für die zur<br />
Zeit umweltfreundlichere Verbrennungsverfahren untersucht würden,<br />
seien in die Überlegungen einbezogen. Hackl betonte, dass Tournesol bei<br />
der Energiefrage zu Kompromissen bereit sei.<br />
Keine Zweifel am Projekt und an der richtigen Standortwahl hat die SPD-<br />
Fraktion. "Wenn ich ein Tournesolbad will, geht das nur im Nassau-<br />
Viertel", so Volker Nies. Das Thema gehöre nicht in den Wahlkampf,<br />
andernfalls gäbe es am Ende keine Gewinner, sondern nur die Bürger als<br />
Verlierer. "Wir dürfen und können das Projekt jetzt nicht an die Wand<br />
fahren lassen", urteilte Nies' Fraktionskollegin Dagmar Kraus. Sie hatte<br />
zuvor nach den Regresskosten für die Stadt bei einem Scheitern gefragt.<br />
Genannt wurde die Summe von "160 000 Euro plus".<br />
"Überhaupt kein schlechtes Gefühl" bei einer Entscheidung für den<br />
Standort Nassau-Viertel hat Jürgen Schmitt (Grüne). Er ist zuversichtlich,<br />
dass auch eine gute Lösung für die Energiefrage gefunden werde.<br />
179
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung 18. Juni 2007<br />
Einstimmig für Bad im Nassau-Viertel<br />
Nur drei Enthaltungen / Votum der Stadtverordneten gegen Palmöl-<br />
Verwendung<br />
Vom 18.06.2007<br />
IDSTEIN<br />
Die Parlamentssitzung hielt, was tags zuvor der Haupt- und<br />
Finanzausschuss bereits versprochen hatte: <strong>Eine</strong> große Mehrheit<br />
von 29 Stadtverordneten aus allen Fraktionen stimmte für das<br />
Nassau-Viertel als neuen Standort für das Tournesolbad. Nur drei<br />
Stadtverordnete aus der CDU enthielten sich der Stimme. Damit ist<br />
der Weg frei für das Genehmigungsverfahren, das die Investoren<br />
mit optimistischen sechs Wochen bis zwei Monate kalkulieren.<br />
Von Martin Kolbus<br />
"Schwimbad jetzt, Schwimmbad jetzt!" skandierten draußen vor der<br />
Stadthalle Hunderte Demonstranten, die trotz des Regens einem Aufruf<br />
der Grünen gefolgt waren und den Stadtverordneten klar machten, wie<br />
sehr sie ein Schwimmbad in <strong>Idstein</strong> vermissen und dass die Umsetzung<br />
nicht auf die lange Bank geschoben werden dürfe. Ein Argument, das<br />
drinnen im Sitzungssaal verstanden und mit dem überzeugenden Votum<br />
für das Nassau-Viertel quittiert wurde.<br />
Auch wenn manche Stadtverordnete damit Bauchschmerzen hatten. "Ich<br />
habe tatsächlich Probleme mit dem Standort im Nassau-Viertel", räumte<br />
Thomas Zarda (CDU) ein. Vielen leuchte nicht ein, dass ein Standort<br />
zwischen Umgehungsstraße und Bahn ein geeigneter Platz sein solle,<br />
begründete er seine Zweifel. Zuvor hatte er noch einmal betont, dass alle<br />
Vorwürfe, hier solle Wahlkampf betrieben oder bewusst etwas verhindert<br />
werden, an den Haaren herbeigezogen seien. Inga Rossow von den Freien<br />
Wählern hielt den Standort ebenfalls nicht für den besten. Die <strong>FWG</strong> habe<br />
sich aber für das Nassau-Viertel entschieden, weil letztlich keine andere<br />
Lösung geblieben sei.<br />
Noch Ausbaureserven<br />
Während Zarda und Rossow in der Abstimmung den Standort am Ende<br />
akzeptierten, blieb CDU-Stadtverordnete Dr. Petra Schneider bei ihrer<br />
Enthaltung. Das Nassau-Viertel sei ideal als Gewerbefläche, aber nicht als<br />
Erholungs- und Freizeitgebiet. Die Flächen für Liegewiese und Spiele seien<br />
erheblich reduziert gegenüber der Planung auf LWV-Gelände. "Ich möchte<br />
auch ein Bad so schnell wie möglich", versicherte sie. Priorität habe aber<br />
"ein Bad so gut wie möglich".<br />
180
"Wir reden nicht mehr über das `ob`, sondern über das `wo`", bezog<br />
Thomas Clemenz (FDP) Position. Der Standort Nassau-Viertel sei nicht<br />
schlecht, sondern gut angebunden (auch für eine der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schulen)<br />
und biete für die Zukunft noch Ausbaureserven. "Es gibt keine<br />
vernünftigen Gründe, die gegen diesen Standort sprechen." Die Stadt<br />
könne jetzt mit einem Erlös von 2,5 Millionen Euro aus dem Verkauf von<br />
Grundstücken an der Schützenhausstraße rechnen, was bei einem<br />
<strong>Hallenbad</strong> am alten Standort in diesem Umfang kaum möglich gewesen<br />
wäre.<br />
"Wir wollen alle ein attraktives Bad für <strong>Idstein</strong> undwir erreichen das Ziel<br />
mit dem Tournesol-Projekt im Nassau-Viertel", bilanzierte Volker Nies<br />
(SPD). Er begrüßte die anstehende Entwicklung im Interesse von Schulen,<br />
Vereinen und der gesamten Bevölkerung. "Und wir kriegen zusätzlich noch<br />
ein Angebot an Wellness und Fitness-Einrichtungen." Die Synopse der<br />
Experten habe das Nassau-Viertel als gut bis sehr gut, die anderen<br />
verglichenen Standorte mit den Schulnoten vier bis fünf eingestuft - eine<br />
klare sache für Nies. Grünen-Stadtverordneter Enge war da weniger frei<br />
von Bedenken; er wunderte sich, dass das Nassau-Viertel vor Jahren noch<br />
abgelehnt worden sei. Manche Aussagen in <strong>Idstein</strong> hätten offenbar keinen<br />
sehr langen Bestand.<br />
Enges Fraktionskollegin Reineke-Westphal zweifelte nicht an der Qualität<br />
des Standorts, schon gar nicht im Vergleich <strong>zum</strong> alten <strong>Hallenbad</strong>gelände,<br />
das Thomas Zarda in den Ausschusssitzungen wieder ins Spiel gebracht<br />
habe. Alle Argumente sprächen für das Nassau-Viertel - und wenn Zarda<br />
am Ende gemeint habe, der alte Standort sei "so schön", dann, war sich<br />
Reineke-Westphal sicher, "werden wir das auch im Nassau-Viertel noch<br />
hinkriegen." Sie vertraue da auf Tournesol.<br />
Auf Tournesol vertraut die Mehrheit auch, was die Befeuerung des<br />
Biomassekraftwerks angeht. Die Diskussion hierüber schaukelte sich noch<br />
einmal hoch. Von Maissilage, Raps und anderen Energieträgern sei immer<br />
die Rede gewesen, wunderten sich die Freien Wähler. Und Peter<br />
Piaskowski (CDU), ebenfalls ein Standort-Zweifler ("es gibt in <strong>Idstein</strong><br />
sonnigere Plätze"), ärgerte sich darüber, dass man auch die Verwendung<br />
von Palmöl im Hinterkopf gehabt habe, obgleich von Anfang an immer von<br />
einem Kraftwerk als ökologischem Modellprojekt gesprochen worden sei.<br />
Verschweigen sei auch eine Form von Unehrlichkeit.<br />
Landwirte sind hellwach<br />
Die in den Diskussionen der letzten Tage gefallenen Äußerungen, die<br />
Verhandlungen mit den Landwirten über die Verwendung von Rapsöl seien<br />
gescheitert, verwies Bürgermeister Krum ins Reich der Märchen. Die<br />
Landwirte seien hellwach und nach wie vor an einer Zusammenarbeit mit<br />
Tournesol interessiert, auch über eine gemeinsame Ölmühle sei<br />
gesprochen worden. Dies alles seien jedoch parallele Prozesse, bei denen<br />
es viele Fragen und Schwierigkeiten zu lösen gäbe. "Aber wir werden zu<br />
Ergebnissen kommen", war Krum optimistisch. Er sieht eine gute Chance<br />
für ein Einbinden der heimischen Landwirtschaft als Rohstoffzulieferer.<br />
"Aber mit einem Lottogewinn dürfen die Landwirte nicht rechnen", so<br />
181
Krum. Deren Wunsch sei es, die Rapsölpreise an Gas- und Erdölpreise zu<br />
binden. Das sei nicht realistisch, davon müsse man runterkommen.<br />
Die Bedenken gegen nicht zertifiziertes Palmöl, das zur Vernichtung von<br />
Regenwald führe, wurden in allen Fraktionen ernst genommen. Einstimmig<br />
folgten die Stadtverordneten dem Antrag von Gerhard Dernbecher (<strong>FWG</strong>),<br />
wonach der Magistrat beauftragt wird sicherzustellen, dass Palmöl als<br />
Rohstoff für das Kraftwerk möglichst vermieden wird. Sollten andere<br />
Lösungen scheitern, sei allenfalls zertifiziertes Palmöl zu verwenden.<br />
Bürgermeister Krum versicherte, dass alles getan werde, um zu<br />
verhindern, dass Palmöl verwendet wird.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 21. Juni 2007<br />
"Die Alternative für <strong>Idstein</strong>"<br />
Grüne einstimmig für Bürgermeister-Kandidatin Annette Reineke-Westphal<br />
Vom 21.06.2007<br />
"Wir müssen mit dem Klimaschutz vor unserer eigenen Haustür<br />
anfangen!" Nach diesem Prinzip will Annette Reineke-Westphal<br />
handeln, wenn es um die Umsetzung umweltpolitischer Ziele geht.<br />
Dabei steht die gesamte Partei hinter der 47-jährigen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>in:<br />
Einstimmig stellte die Mitgliederversammlung der Grünen die<br />
Stadtverordnete als Bürgermeister-Kandidatin auf.<br />
Von Martin Kolbus<br />
"Die Alternative für <strong>Idstein</strong>" will sie sein, so verraten es die ersten<br />
druckfrischen Handzettel für den Wahlkampf. Beim Blick auf ihre<br />
männliche Konkurrenz macht sie keine allzu großen Unterschiede<br />
zwischen Gerhard Krum und Thomas Zarda: "In einem großen Teil<br />
politischer Fragen stimmen beide ziemlich überein."<br />
In der Klimapolitik "haben wir in <strong>Idstein</strong> einen großen Nachholbedarf",<br />
klagt Reineke-Westphal Versäumnisse an. <strong>Eine</strong> konsequente Klimapolitik<br />
für <strong>Idstein</strong> beinhaltet nach ihrer Überzeugung den ökologischen Umbau<br />
der Stadt.<br />
Dieses Ziel müsse Hand in Hand mit einer konzeptionellen<br />
Stadtentwicklung betrieben werden. Zuviel sei in der Vergangenheit doch<br />
eher dem Zufall überlassen worden.<br />
Chancen für <strong>Idstein</strong> sieht die Kandidatin im Programm Stadtumbau West.<br />
Als erste Maßnahme steht hier eine komplette Veränderung des<br />
Hahnstücks an. Leider sei die Bürgerbeteiligung bisher nicht ausreichend<br />
gewesen, wurde aus der Versammlung heraus kritisiert. "Die Betroffenen<br />
182
im Hahnstück müssen am Veränderungsprozess beteiligt werden", lautete<br />
denn auch die nachdrückliche Forderung der Grünen.<br />
Zum Entwicklungskonzept gehört nach den Vorstellungen von Annette<br />
Reineke-Westphal die stärkere Orientierung in Richtung einer behinderten-<br />
, familien- und altengerechten Stadt: "Da ist noch viel<br />
Umsetzungsbedarf." So sei es zwar notwendig, auch am Stadtrand Märkte<br />
anzusiedeln, aber die Nahversorgung für die Bevölkerung im Zentrum<br />
dürfe nicht ohne Kampf aufgegeben werden. Die Vereinbarkeit von Familie<br />
und Beruf müsse durch den konsequenten Ausbau der Angebote der<br />
Kinderbetreuung und Jugendarbeit weiter gefördert werden.<br />
Ein Meilenstein für die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bevölkerung sei der einstimmig gefasste<br />
Beschluss der Stadtverordnetenversammlung zugunsten eines neuen<br />
Tournesol-Standortes. Der lautstarke Protest von mehreren hundert<br />
Bürgern auf dem Löherplatz ("Schwimmbad jetzt!") sei dazu sicherlich ein<br />
wichtiger Beitrag gewesen. Sehr genau beobachten wollen die Grünen die<br />
Entwicklung bei der Verwendung von Rohstoffen im geplanten<br />
Biomassekraftwerk. Die Verwendung von Palmöl müsse verhindert, so die<br />
Grünen-Position.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 28. Juni 2007<br />
FDP will größere Liegefläche<br />
Vom 28.06.2007<br />
VoS. IDSTEIN Die FDP-Fraktion stuft die Liegefläche des geplanten<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesolbades als zu klein ein. Deshalb beantragen die<br />
Liberalen in der heutigen Sitzung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtparlamentes eine<br />
Ausweitung der Freifläche um weitere 2500 Quadratmeter.<br />
Die Liberalen beantragen deshalb, dass die Verwaltung klären soll, ob eine<br />
Verlagerung des Schwimmbadbereichs auf Teilareale der Vorratsfläche<br />
zwischen dem Badegrundstück und dem Edeka-Areal sinnvoll ist.<br />
Den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Magistrat wollen die Freien Demokraten<br />
durch Beschluss im Parlament ermächtigen, der Firma Tournesol zur<br />
Vergrößerung der Liegefläche mit Schwimmteich weitere 2 500<br />
Quadratmeter Grundstück auf dem ehemaligen ATEBA-Gelände im<br />
Nassauviertel zur Verfügung zu stellen.<br />
Der Investor soll gebeten werden, seine Planung so in Richtung Edeka-<br />
Markt zu verlagern, dass die am entgegen gesetzten Grundstücksende<br />
gelegene Liegefläche vergrößert wird.<br />
183
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 03. Juli 2007<br />
Vorerst kein Zukauf von Schwimmbadfläche<br />
Parlament lehnt Dringlichkeitsberatung ab / Kostenprüfung zu<br />
Lärmschutz am Taubenberg<br />
Vom 03.07.2007<br />
Der Vorschlag der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Liberalen, der Firma Tournesol<br />
weitere 2500 Quadratmeter auf dem nördlich angrenzenden<br />
Grundstück im Nassau-Viertel zur Verfügung zu stellen, hat nur<br />
geringe Aussicht auf Verwirklichung. Die von der FDP geforderte<br />
dringliche Beratung wurde vom Stadtparlament mit 30 gegen zwei<br />
FDP-Stimmen abgewiesen.<br />
Von Martin Kolbus<br />
"Etwas zu knapp bemessen" erscheint den Liberalen die vorgesehene<br />
Schwimmbad-Liegefläche in den Sommermonaten, in denen mit großem<br />
Besucherandrang gerechnet wird. Ist erst einmal das Blockheizkraftwerk<br />
gebaut, dann ist die Chance auf eine Liegenflächen-Erweiterung nach<br />
Norden vertan, argumentierte FDP-Fraktionschef Thomas Clemenz. Die<br />
Dringlichkeit seines Antrags begründete er damit, dass nach einem Votum<br />
der Stadtverordneten zugunsten seines Vorschlags der Investor eine<br />
bereits geänderte Planung ins Genehmigungsverfahren einbringen könnte.<br />
Dringend sei diese Nachbesserung nicht, wandte sich Thomas Zarda,<br />
Vorsitzender der CDU-Fraktion, gegen eine sofort zu treffende<br />
Entscheidung. Schließlich habe der Investor versichert, dass die Fläche<br />
ausreichend bemessen sei.<br />
Bürgermeister Gerhard Krum stimmte Thomas Zarda zu, allerdings mit<br />
einer ganz anderen Begründung. Das Grundstück, um das es hier gehe,<br />
sei nicht geeignet, weil dort Leitungen von regionaler Bedeutung verlegt<br />
seien. Das lasse eine Bebauung nur sehr eingeschränkt zu. "Man kann<br />
nicht in die Tiefe graben, ohne die Leitungen zuvor zu verlegen", so der<br />
Bürgermeister. "Und das würde ein teurer Spaß."<br />
Für die Zulassung einer Beratung und Entscheidung über den FDP-<br />
Dringlichkeitsantrag wäre mindestens eine Zwei-Drittel-Mehrheit (22) der<br />
anwesenden Stadtverordneten erforderlich gewesen. Bei der Abstimmung<br />
schaffte es die FDP aber nur auf zwei Stimmen. Damit war der Antrag<br />
vorerst vom Tisch.<br />
Nicht diskutiert wurde von den Stadtverordneten darüber, ob es vielleicht<br />
andere Nachbargrundstücke gibt, die später einmal als Liegefläche<br />
eventuell hinzuerworben werden könnten.<br />
Zustimmung fand der Antrag der CDU, im Zusammenhang mit dem Bau<br />
der Südtangente zwischen Gassenbacher Hof und Landesstraße 3026 den<br />
184
Lärmschutz auch auf die Altbebauung Taubenberg auszudehnen, wobei<br />
jedoch zunächst einmal seitens der Verwaltung die Kosten ermittelt und<br />
bis zu den nächsten Haushaltsplanberatungen vorgelegt werden sollen.<br />
Diese Einschränkung war auf eine in den Ausschüssen vorgetragene <strong>FWG</strong>-<br />
Anregung hin erfolgt. Sowohl Grüne als auch SPD äußerten Zweifel daran,<br />
dass die Kostenermittlungen ein akzeptables Ergebnis bringen könnten.<br />
Abgelehnt wurde ein Antrag der Grünen-Fraktion, der vorsah, dass der<br />
Magistrat Möglichkeiten präsentiert, durch Festsetzungen in<br />
Bebauungsplänen oder durch privatrechtliche Vereinbarungen bei<br />
Grundstücksverkäufen den Ressourcen- und Klimaschutz zu fördern. Dabei<br />
sollten Vorgaben zu den Bereichen Regenwassernutzung,<br />
Bodenversiegelung und Energiebedarf erarbeitet werden, die über die<br />
bestehenden Regelungen hinausgehen.<br />
Für die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverordneten hat jetzt die Sommerpause begonnen -<br />
mit Ausnahme der Mitglieder im Bau- und Planungsausschuss. Der wird<br />
sich in den nächsten Wochen noch einmal zusammensetzen und über den<br />
Regionalplan Südhessen beraten müssen. Nach kurzer<br />
Verfahrensdiskussion hatte das Parlament sich auf Anregung von Inga<br />
Rossow (<strong>FWG</strong>) dafür entschieden, die Beschlussfassung an den Ausschuss<br />
zu delegieren, damit noch vor dem Stichtag 1. August die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Stellungnahme ans Regierungspräsidium Darmstadt abgeschickt werden<br />
kann.<br />
Auch die Ortsbeiräte werden sich in den nächsten Tagen noch in einer<br />
gemeinsamen Sitzung mit den Planungsaussagen beschäftigen.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 29. August 2007<br />
"Kein Wachstum um jeden Preis"<br />
Annette Reineke-Westphal will als erste Frau an der Verwaltungsspitze im<br />
Rathaus stehen<br />
Vom 29.08.2007<br />
Von Volker Stavenow<br />
IDSTEIN "Es ist an der Zeit, dass in <strong>Idstein</strong> endlich eine Frau das Amt des<br />
Bürgermeisters übernimmt und aktiven Klimaschutz in unserer Stadt<br />
betreibt. Ich bin aber auch deshalb die Wahlalternative für die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>,<br />
weil die beiden Herren Mitbewerber gemeinsam falsche Entscheidungen<br />
für die Stadt getroffen haben und <strong>zum</strong> Beispiel für die fehlenden<br />
Einkaufsmöglichkeiten von Lebensmitteln in der Innenstadt verantwortlich<br />
sind."<br />
Annette Reineke-Westphal wird nicht müde, die nach ihrer Ansicht großen<br />
Fehler in der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtentwicklung anzuprangern. Dafür macht sie<br />
185
Alleingänge des Amtsinhabers unter dem Deckmantel des zügigen<br />
Verwaltungshandelns mit verantwortlich.<br />
Deshalb sieht sie nach erfolgreicher Wahl zur <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rathaus-Chefin ihr<br />
wichtigstes Vorhaben darin, nicht ohne oder gegen das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Parlament, sondern zusammen mit den Stadtverordneten für die<br />
Hexenturmstadt zu arbeiten. "Dass ich <strong>Idstein</strong> dabei gerne klimagerecht<br />
aufstellen will, ist doch klar, aber ich will meine Ziele mit meinen<br />
kommunalpolitischen Kolleginnen und Kollegen diskutieren, abstimmen<br />
und entscheiden. Der amtierende Bürgermeister setzt dagegen wichtige<br />
Projekte an den Parteien vorbei um." Annette Reineke-Westphal erinnert<br />
in diesem Zusammenhang an die Stromausschreibung für die Stadt.<br />
Starke infrastrukturelle Defizite in <strong>Idstein</strong> sieht die grüne Kandidatin in<br />
Sachen behinderten-, alten- und kindgerechte Ausbau der Stadt. Hier will<br />
sie genauso den Hebel ansetzen, wie bei der Sicherstellung der<br />
Versorgung der Menschen in der Innenstadt. "Ich will eine ganzheitliche<br />
Betrachtung der Kernstadt erreichen."<br />
Ihr Ziel ist es, ein Art Zugpferd, vielleicht ein Mediengeschäft, in <strong>Idstein</strong>s<br />
Mitte ansiedeln zu lassen. "Das ehemalige HL-Gelände eignet sich dafür<br />
sehr gut für einen neu zu bauenden Standort von Geschäften, städtischem<br />
Archiv und Verwaltungsräumen. Dann könnte die alte Realschule für ein<br />
Einzelhandelsgeschäft frei werden", schlägt sie vor.<br />
Das Wachstum <strong>Idstein</strong>s geht Annette Reineke-Westphal zu schnell. "Jede<br />
Entwicklung muss behutsam stattfinden, sonst gerät die Infrastruktur ins<br />
Hintertreffen. Ich will kein Wachstum um jeden Preis, sondern auch<br />
Sanierung und Neuordnung des bereits bestehenden Baubestandes."<br />
Deshalb begrüßt sie auch das Stadtumbau West-Programm.<br />
Zufrieden ist die Kandidatin zwar darüber, dass das Tournesol-Bad<br />
in <strong>Idstein</strong> gebaut wird, aber nicht gerade glücklich über den<br />
Standort. "Ich hätte mir einen schöneren Platz vorstellen können."<br />
Sie ist gespannt, wie die Investoren den den möglichen<br />
Widerspruch zwischen sozialverträglichen Eintrittspreisen und<br />
wirtschaftlichem Erfolg vereinbaren werden.<br />
An ihren beiden männlichen Mitbewerbern schätzt sie bei Gerhard Krum<br />
"seine unermüdliche Eloquenz" und bei Thomas Zarda "sein gewichtiges<br />
Auftreten".<br />
186
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 06. Oktober 2007<br />
DLRG sitzt auf dem Trockenen<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Verein möchte in weitere Planungen eingebunden werden<br />
Vom 06.10.2007<br />
IDSTEIN "Auch wir haben bei der DLRG unseren 11. September.<br />
Für uns war es der Supergau, als am 11. September 2005 um 12<br />
Uhr das Schwimmbad geschlossen worden ist", sagt Rüdiger<br />
Putzke, der 2. Vorsitzende der DLRG <strong>Idstein</strong>. Die Schwimmer<br />
sitzen also seit über zwei Jahren buchstäblich auf dem Trockenen.<br />
Von Willy Burkert<br />
"Über lange Jahre hinweg waren wir nach dem TV der zweigrößte Verein in<br />
<strong>Idstein</strong> mit etwa 1200 Mitgliedern", fügt Christiane Bossong, die 1.<br />
Vorsitzende, hinzu. "Praktisch von einem Tag <strong>zum</strong> anderen haben wir die<br />
Hälfte davon verloren." Letztendlich soll für die endgültige Schließung eine<br />
defekte Dichtung an der Lüftungsanlage im Wert von 4 800 Euro<br />
ausschlaggebend gewesen sein.<br />
In der Vergangenheit sah der Verein, der 1969 gegründet worden ist,<br />
seine Hauptaufgabe in der Schwimmausbildung, in der Wassergymnastik<br />
für Senioren und Behinderte und nicht zuletzt im Schwimmunterricht für<br />
ausländische Frauen. Das ist ein besonders heikler Punkt, da die<br />
Anwesenheit von Männern dabei ausgeschlossen ist.<br />
Die Verantwortlichen stellen fest, dass 1961 im Landesdurchschnitt 80<br />
Prozent der Bürger Nichtschwimmer waren. <strong>Idstein</strong> sei da nach den<br />
Erkenntnissen der DLRG eine Ausnahme gewesen, denn fast alle<br />
Einwohner waren des Schwimmens mächtig. Seit zwei Jahren, so beklagt<br />
der Verein, habe kein Schwimmunterricht mehr stattgefunden.<br />
Soweit bekannt, erlaube das konzipierte Bad der Firma Tournesol<br />
nur vier statt der bisher fünf Bahnen, was den Badebetrieb<br />
beeinflussen würde.<br />
Die DLRG strebe ein Sportbad an und kein Spaßbad. Man müsse dabei<br />
auch an den Nachwuchs denken, der leider nach Wiesbaden abgewandert<br />
sei, heißt es. "Die starken Schwimmer unserer Leistungsgruppe werden<br />
noch immer vom Verein gefördert und für die Fahrten <strong>zum</strong> Schwimmclub<br />
Wiesbaden unterstützt", so der 2. Vorsitzende Rüdiger Putzke.<br />
Im Nachhinein ist die DLRG der Stadt <strong>Idstein</strong> allerdings dankbar, dass sie<br />
das alte Bad für Vereinszwecke benutzen durfte.<br />
Die früheren aktiven Rettungsschwimmer sind jedoch nicht alle verloren.<br />
Etwa 25 Personen sind auch heute noch dabei, nehmen an<br />
Fortbildungskursen teil und unterhalten zusammen mit der Ortsgruppe<br />
Niedernhausen ein eigenes Rettungsboot, das immer wieder bei<br />
187
Großveranstaltungen <strong>zum</strong> Einsatz kommt. Der Personaleinsatz ist dafür<br />
hoch, denn es werden Rettungssanitäter, Bootsführer und<br />
Rettungsschwimmer benötigt.<br />
Für das neue Bad werde es wohl schwierig werden, geeignetes Personal zu<br />
bekommen, befürchten die DLRG-Verantwortlichen. Zu den öffentlichen<br />
Badezeiten habe die DLRG etwa drei Personen pro Tag abgestellt.<br />
Christiane Bossong betont, dass die meisten mit Leib und Seele dabei<br />
gewesen seien. Sie beklagt auch, dass das Vereinsleben selbst durch die<br />
Schließung des Bades stark gelitten habe. Während früher beispielsweise<br />
beim Nikolausschwimmen etwa 80 Gäste teilnahmen, hatten sich zuletzt -<br />
mangels Wasser - beim Nikolausgrillen nur vier Personen angemeldet, so<br />
dass auch diese Veranstaltung für den Verein nun der Vergangenheit<br />
angehört.<br />
Aber wie sieht die Zukunft aus? Rüdiger Putzke fasst alles mit den Worten<br />
zusammen: "Wir warten jetzt darauf, dass man uns in irgendeiner Weise<br />
bei der Neugestaltung und Planung des neuen Bades beteiligt, damit wir<br />
wissen, wie es weiter geht. Wir wünschen uns einen runden Tisch, wie er<br />
vor Jahren bereits angekündigt worden ist. Wir haben seit langem an<br />
Tournesol einen Fragenkatalog geschickt. Die Antworten sind jedoch sehr<br />
schwammig und undurchsichtig gewesen. Ist überhaupt schon ein Vertrag<br />
mit Tournesol geschlossen worden? Und wenn nicht, wann soll das<br />
geschehen? Das wäre für alle <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> gut zu wissen."<br />
Bei den Verantwortlichen der DLRG ist deutlich zu spüren, dass sie nach<br />
wie vor mit dem Herzen an ihrem Verein hängen, zur Zeit aber im<br />
wahrsten Sinne des Worten "auf dem Trockenen" sitzen.<br />
2008<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 08. Januar 2008<br />
DLRG-Vorstand erwägt die Vereins-Auflösung<br />
700 Mitglieder schon ausgetreten<br />
Vom 08.01.2008<br />
iz. IDSTEIN Nach einem weiteren Jahr "auf dem Trockenen" ist die<br />
Lage der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) <strong>Idstein</strong><br />
noch schwieriger geworden. Auch für 2008 sind für den Verein<br />
188
keine grundsätzlichen Änderungen in Sicht. Inzwischen wird im<br />
Vorstand die Auflösung des Vereins offen diskutiert.<br />
"Nachdem der von Bürgermeister Krum im letzten Herbst als<br />
möglich genannte erste Spatenstich offensichtlich nicht stattfand,<br />
wird die Situation des Vereins immer prekärer", erklärt der 2.<br />
Vorsitzender Rüdiger Putzke. "Ohne eigene Räume ist an ein<br />
Vereinsleben nicht zu denken." Von den rund 1200 Mitgliedern des<br />
ehemals zweitgrößten Vereins in <strong>Idstein</strong> seien lediglich noch<br />
knapp 500 verblieben. "Da weder von dem zukünftigen<br />
Badbetreiber, der Firma Tournesol, noch von der Stadt <strong>Idstein</strong><br />
Informationen über zukünftige Möglichkeiten zu erfahren sind,<br />
glaubt im jetzigen Vorstand keiner mehr so richtig an neue<br />
Vereinsaktivitäten in Bezug auf Schwimmausbildung und Angebote<br />
im Breitensport im geplanten Allwetterbad. Bei einer deutlich<br />
kleineren Wasserfläche würde dies auch nur noch sehr<br />
eingeschränkt möglich sein."<br />
Einzig die Wasserrettungsgruppe, die gemeinsam mit der Ortsgruppe<br />
Niedernhausen ein Rettungsboot unterhalte, könne auf ein erfolgreiches<br />
Jahr zurückblicken. So seien mehrere Veranstaltungen abgesichert und<br />
zudem Wachdienste an der Ostsee und an der Krombachsperre im<br />
Westerwald geleistet worden.<br />
Da der Vorstand bei der am 28. Februar 2008 geplanten<br />
Mitgliederversammlung (19.30 Uhr im "Felsenkeller") neu zu wählen sei<br />
und schon jetzt fest stehe, dass mindestens die Posten für den ersten und<br />
zweiten Vorsitzenden sowie die Technische Leitung (Ausbildung) neu zu<br />
besetzen seien, werden erneut interessierte Mitglieder aufgerufen, sich bei<br />
einem der Vorstandsmitglieder zu melden. Telefonnummern können unter<br />
www.idstein.dlrg.de eingesehen werden.<br />
Putzke: "Sollte kein neuer Vorstand zustande kommen, wird erwogen, die<br />
Ortsgruppe im Jahr 2008 aufzulösen und die Streichung aus dem<br />
Vereinsregister zu beantragen." Danach werde es auch keine<br />
Schulunterstützung für die Grundschule Heftrich sowie die Montessori-<br />
Schule <strong>Idstein</strong> durch den Verein mehr geben, die gegenwärtig noch<br />
im Bad des Kurzentrum Bad Camberg durchgeführt werde.<br />
Die ehemals viel gelobte Jugendabteilung bestehe heute auch nur noch<br />
auf dem Papier. Dieser Posten könne gleichermaßen neu besetzt werden.<br />
"Aber ohne Vereinsräumlichkeiten ist es schwer, ein entsprechendes<br />
Programm zu organisieren. Die Ferienlager, an denen früher bis zu 50<br />
Kinder und Jugendliche teilgenommen hatten, werden ohne Grundstück<br />
und Räumlichkeiten sobald nicht mehr stattfinden können", lautet die<br />
unerfreuliche Prognose.<br />
189
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12. Januar 2008<br />
Drei "I" garantieren Stadtentwicklung<br />
Krum beim Neujahrsempfang: "<strong>Idstein</strong> ist interkommunal, international<br />
und innovativ"<br />
Vom 12.01.2008<br />
IDSTEIN "<strong>Idstein</strong> ist interkommunal, <strong>Idstein</strong> ist international und<br />
<strong>Idstein</strong> ist innovativ." Mit diesen drei "I" beschrieb Bürgermeister<br />
Gerhard Krum auf dem gestrigen Neujahrsempfang der Stadt die<br />
rasante <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtentwicklung.<br />
Von Volker Stavenow<br />
"Diese drei `I` haben die Stadtentwicklung in den letzten Jahren mehr<br />
und mehr beeinflusst und werden für die Zukunftsfähigkeit unseres<br />
Gemeinwesens von immer größerer Bedeutung", unterstrich Gerhard<br />
Krum vor Gästen aus Politik, Wirtschaft und gesellschaftlichem Leben in<br />
der Stadthalle. In der interkommunalen Zusammenarbeit der vier<br />
Kommunen des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Landes sei im vergangenen Jahr so etwas wie<br />
ein Durchbruch gelungen. "Mit der interkommunalen Zusammenarbeit<br />
machen wir das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land fit für die Rhein-Main-Region." Dazu<br />
bedürfe es auch des Ausbaus der internationalen Netzwerke, der<br />
Forschung und der Bildung auf all ihren Ebenen. Die Europa<br />
Fachhochschule Fresenius habe auf vielfältige Weise dazu beigetragen,<br />
<strong>Idstein</strong> auch in dieser Perspektive der Regionalentwicklung teamfähig zu<br />
machen. Internationalität beinhalte in der globalisierten Welt ein<br />
entscheidendes Innovationspotenzial. Innovationen fänden aber auch im<br />
nationalen, im lokalen und im betrieblichen Umfeld statt - auch in <strong>Idstein</strong>.<br />
Krum führte als Beispiel die innovative Erfindung der Essknete an.<br />
Für Krum war das überragende Ereignis des vergangenen Jahres die<br />
Fertigstellung des Gesundheitszentrums. "Wir hoffen jetzt mit den Helios-<br />
Kliniken, dass der Umzug möglichst bald vonstatten gehen kann." Kurz<br />
vor der Fertigstellung befinde sich das medizinische Kompetenzzentrum<br />
auf der Kappus-Anlage, das das medizinische Angebot in <strong>Idstein</strong> weiter<br />
und vor allem nachhaltig verbessern werde. "Ich bin auch sehr froh, dass<br />
wir <strong>zum</strong> Jahresende noch die Sache mit dem <strong>Hallenbad</strong> in trockene Tücher<br />
bringen konnten. Der erste Spatenstich ist für Ende Januar vorgesehen."<br />
Zu den Aufgaben der Stadtentwicklung gehöre es aber auch, Gefahren für<br />
die Gesundheit wo möglich abzuwenden. <strong>Eine</strong> solche Gefährdung könne<br />
beispielsweise durch Hochwasser eintreten, wie es die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> vor fast<br />
52 Jahren leidvoll erlebt hätten. Die Hochwasserrückhaltung im<br />
Wolfsbachtal sei deshalb gleich nach dem Hessentag in Angriff genommen<br />
worden und sei längst fertig, die im Wörsbachtal befinde sich im Zuge der<br />
Südtangente gerade im Bau. Ende des Jahres wird das Gesamtbauwerk<br />
Südtangente mit Hochwasserrückhaltebecken vollendet sein.<br />
190
Gefahren für die Gesundheit wollten auch die Eschenhahner Bürgerinnen<br />
und Bürger mit ihrem Kampf gegen den Durchgangsverkehr - immerhin<br />
fast 13 000 Fahrzeuge täglich - abwenden. Nach mehr als 30 Jahren sei es<br />
nun endlich gelungen, das Projekt Umgehung Eschenhahn auf den Weg zu<br />
bringen. Ende vergangenen Jahres wurde nach ausführlichen<br />
Untersuchungen ein Vorschlag zur Trassenführung vom Amt für Straßen-<br />
und Verkehrswesen erarbeitet.<br />
Harsche Kritik übte Krum in puncto Bildungswesen im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land.<br />
"Über die Presse mussten wir erfahren, dass der Kreis eine Verlagerung<br />
des Haupt- und Realschulangebotes von <strong>Idstein</strong> nach Niedernhausen<br />
plant. Das war eine Schnapsidee." Deshalb sei es gut, dass Landrat Albers<br />
den Vorschlag, Haupt- und Realschulzweig der Limesschule von <strong>Idstein</strong><br />
abzuziehen, zurückgezogen und ein Mediationsverfahren zur Entwicklung<br />
der Schullandschaft im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land angekündigt habe.<br />
Krum skizzierte einige wichtige <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Projekte, die zeitnah<br />
umgesetzt werden: Erster Spatenstich für die Autobahnrampe, mit<br />
der eine Entlastung des Knotenpunktes an der A 3 erreicht werden<br />
soll, drei weitere Kreisel in <strong>Idstein</strong>, Errichtung des Edeka-Marktes<br />
und des Tournesol-Bades, Neustrukturierung des Wohnquartiers<br />
Hahnstück/Altenhof, sowie die Umgestaltung des unwirtlichen<br />
Bereichs am Güterbahnhof. Im Taunusviertel werde die neue<br />
Kindertagesstätte Zauberwald und danach im Nassauviertel der Neubau<br />
einer weiteren neuen Kindertagesstätte in Angriff genommen. Im<br />
Schulbau würden das Schulzentrum Taubenberg und die Pestalozzischule<br />
jeweils eine Mensa erhalten. Und der Ersatzbau für die Taubenberghalle<br />
soll in die Wege geleitet werden.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 02. Februar 2008<br />
So steh ich hier als...<br />
Vom 02.02.2008<br />
So steh ich hier als <strong>Idstein</strong>ist, weil <strong>Idstein</strong> mei Berufung ist, und Berufung,<br />
das ist schon mehr Passion als Profession, denn <strong>Idstein</strong>, das ist eine Stadt,<br />
die das gewisse Etwas hat, Chic und Charme und Sexappeal und davon<br />
jeweils ziemlich viel. Ich hab` sonst gar nichts mehr im Sinn, weil ich<br />
vernarrt in <strong>Idstein</strong> bin." Tätätätä! Hoppla, da falle ich Hexe beim Tiefflug<br />
über das rote Rathaus glatt vom Besen, als ich dieser Büttenrede lausche,<br />
die erst noch gehalten wird - und zwar heute bei der Fastnachtssitzung<br />
der CDU-Frauen. Unser roter Gerhard übt seine närrische Einlage, das es<br />
eine fastnachtliche Freude ist. Ist der vielseitig: Mal gibt er den St. Martin,<br />
mal den Narren, mal den Philosophen oder mal den Politiker! Tätätätä!<br />
191
Krums roter Blutsbruder, der zwischen Günter und Döring noch ein<br />
witziges F. hat, verlängerte wegen Fastnacht den Landtagswahlkampf:<br />
G.F.D. verteilte zu Weiberfastnacht morgens um sechs Uhr schöne dicke<br />
Kreppel am dunklen hässlichen Niedernhausener Bahnhof - natürlich nicht<br />
nur an Weiber, sondern auch an ordentliche Menschen. Na, da wird<br />
Günter, als bekannter Temperamentsbolzen, aber so richtig aus sich<br />
herausgegangen sein. Helau!<br />
Was wäre eine närrische Kooperation im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land ohne die<br />
roten Indianer aus Hünstetten und Waldems? Ei, nix! Der lange<br />
Axel hat´s schon hinter sich: Auf dem SPD-Kreppelkaffee legte er<br />
in der Bütt los, das es eine Freude war. War aber zu anstrengend:<br />
Axel lässt seinen Petri am Fastnachtswochenende deshalb<br />
ausruhen. Ja früher, als Axel noch locker war, da war er auf<br />
Kappensitzungen und bei der Altweiberfastnacht in Köln zu<br />
entdecken - sicher verkleidet als Funkturm? Heute tritt verstärkt<br />
närrische Funkstille beim ihm ein. Axel, denk bitte nicht nur an<br />
Dich, sondern an die kommunale Zusammenarbeit - mach wieder<br />
mehr mit! Sonst kommst nicht in unser Tournesol-Bad - wenn´s<br />
irgendwann mal steht.<br />
Noch schlimmer als Axel treibt es unser knuffiger Werner aus Waldems.<br />
Der sitzt die Fastnacht einfach aus: Verkleidet sich net, schwätzt nix<br />
Närrisches, tanzt net uff de Bühn´ und guckt dauernd muffig uff de Uhr,<br />
wenn´s Männerballett rumhüppe dut. Und vor lauter Langeweile isst er:<br />
Heringe beim Heringsessen in Niederems, Kreppel beim heutigen<br />
Kreppelkaffee des TV Esch und kaut den Kleinen bei der Wüstemser<br />
Kinderfastnacht am Sonntag wahrscheinlich die Bonbons weg. Werner, das<br />
ist gar nicht schön! So funktioniert die interkommunale Narretei nicht!<br />
Also: Holt den Werner einfach mal auf die Bühne und macht endlich einen<br />
Narren aus ihm! <strong>Eine</strong>r für alle - alle für einen! Helau!<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16. Februar 2008<br />
Erster Spatenstich für das Allwetterbad<br />
In einem Jahr soll der Schwimmbetrieb starten/Zunächst nur<br />
Genehmigung für Erdarbeiten<br />
Blauer Himmel über einem Kuppelbau, rundherum grüne<br />
Liegewiesen und einladende Wasserflächen: Den<br />
Schwimmfreunden verheißt eine bunte Abbildung auf dem<br />
Bauschild jede Menge Freizeitspaß im zukünftigen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Allwetterbad. Mit dem ersten Spatenstich begann gestern der<br />
Betrieb auf der Baustelle.<br />
192
Von Martin Kolbus<br />
Bisher reichen die behördlichen Genehmigungen nur für die<br />
"Grabungsarbeiten", wie Alexander Hackl, der Geschäftsführer der<br />
Tournesol Energie- und Freizeitanlagenbau GmbH aus dem<br />
österreichischen Wörgl, den symbolischen Akt mit acht Spaten<br />
bezeichnete. Auch die nachfolgenden Erdarbeiten sind genehmigt. Der<br />
Bauantrag für das komplette Vorhaben muss indes noch eingereicht und<br />
bearbeitet werden, doch aus den Vorgesprächen mit den<br />
Genehmigungsbehörden haben die Investoren und Betreiber die<br />
Gewissheit mitgenommen, dass schon im April grünes Licht gegeben<br />
werden könnte. Im ersten Quartal des nächsten Jahres soll das<br />
Allwetterbad dann in Betrieb gehen.<br />
Dieselbe Zuversicht strahlte Bürgermeister Gerhard Krum aus, als er noch<br />
einmal kurz an den schwierigen Entscheidungsprozess - Sanierung des<br />
alten <strong>Hallenbad</strong>es oder Neubau - erinnerte. Mit dem Tournesol-Angebot<br />
einer öffentlich-privaten Partnerschaft für Kraftwerk und Allwetterbad im<br />
Sommer 2005 sei den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Mandatsträgern ein interessantes Projekt<br />
vorgelegt worden, das alle überzeugt habe - mit einer zu öffnenden<br />
Schwimmbadkuppel, mit Außenanlagen, mit Schwimmteich und mit einem<br />
Wellnessbereich für vielfältige Nutzungen, die gut ins <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Zukunftskonzept passten.<br />
Warum die Österreicher <strong>Idstein</strong> aussuchten, um die erste neu entwickelte<br />
Tournesol-Freizeitanlage zu verwirklichen, brachte Alexander Hackl in<br />
kurzen Worten auf den Punkt. "Wir haben lange nach einem geeigneten<br />
Standort als Sprungbrett für unsere internationale Tätigkeit gesucht und<br />
ihn in <strong>Idstein</strong> gefunden. Die Nähe des Flughafens Frankfurt war mit<br />
ausschlaggebend", so Hackl. Die Initiatoren haben diese Auswahl nicht<br />
bereut. "Wir fühlen uns in <strong>Idstein</strong> wohl und sehen uns fast schon als<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong>." Hier habe man viel Begeisterung und den politischen Willen<br />
gespürt, das Projekt umzusetzen. "Die wollen mit uns arbeiten", sei ihr<br />
Eindruck gewesen. In den zurückliegenden Jahren habe sich, das<br />
bestätigte Gerhard Krum, ein fast schon freundschaftliches Verhältnis<br />
entwickelt.<br />
Jetzt sei es an der Zeit, mit Volldampf an die Verwirklichung zu gehen,<br />
schaute der Rathauschef nach vorn. "Kein Kind soll die Grundschule<br />
verlassen, ohne das Schwimmen gelernt zu haben", dieser Satz soll<br />
endlich wieder in <strong>Idstein</strong> Gültigkeit bekommen. Am Gelingen des Projekts<br />
hat er keine Zweifel. Alle Beteiligten seien daran interessiert, ein<br />
funktionierendes Bad zu bauen, um dieses Pilotprojekt für nachfolgende<br />
Aufträge präsentieren zu können. Krum: "Das ist unsere größte<br />
Sicherheit."<br />
<strong>Eine</strong>r, der sich für das Tournesolbad lebhaft interessiert, ist der<br />
Bürgermeister aus Hilden, den der Projektentwickler Jürgen F. Salz aus<br />
Nordrhein-Westfalen in die Hexenturmstadt mitgebracht hatte. In Hilden<br />
193
ist ein Allwetterbad nach <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Vorbild noch nicht Beschlusslage, aber<br />
in den neuen EU-Ländern wie Ungarn oder Rumänen sind schon Verträge<br />
unter Dach und Fach. "Im russischen St. Petersburg entsteht ein auf<br />
Tournesol-Basis geplantes Freizeitprojekt mit einem privat finanzierten<br />
Investitionsvolumen von 50 Millionen Euro", erfuhren die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> von<br />
weiteren Plänen.<br />
Im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Nassau-Viertel wird es in den nächsten ein oder zwei Jahren<br />
viele andere Baustellen geben. Gleich nebenan will Edeka einen großen<br />
Markt eröffnen, ein Autohaus und ein Mountainbike-Hersteller haben<br />
Ansiedlungsinteresse und mit einem Anbieter aus der<br />
Unterhaltungselektronik wird verhandelt, nannte Bürgermeister Krum<br />
einige Beispiele. Außerdem gibt es Gespräche über den Bau eines<br />
Studentenwohnheims. Krum: "Mit der Entwicklung im Nassau-Viertel geht<br />
es voran!"<br />
Acht Männer mit Spaten: v.l.n.r. Michael Beck (Betreiber), Dr.<br />
Hermann Schachinger (Oberbank, Bauherr der Anlage), Peter<br />
Werner (Hauptamt <strong>Idstein</strong>), Christian Herfurth<br />
(Stadtverordnetenvorsteher), Gerhard Krum (Bürgermeister),<br />
Alexander Hackl (Geschäftsführer Tournesol-Bau), Jürgen Salz<br />
(Projektentwickler) und Architekt J.Görres (ausführender<br />
Architekt).<br />
194
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16. Februar 2008<br />
Das Beste daraus machen<br />
Kommentar <strong>zum</strong> Allwetterbad von Martin Kolbus<br />
Reinspringen. Eintauchen. Spaß und sport für Jung und Alt. Und endlich<br />
wieder die Chance, den Kindern das Schwimmen beizubringen: Für diese<br />
Erwartungen steht das Datum 15. Februar 2008. Ein guter Tag für <strong>Idstein</strong><br />
und das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land, denn der erste Spatenstisch signalisiert, dass eine<br />
dieser „unendlichen Geschichten“ der Kommunalpolitik in etwa einem Jahr<br />
ein gutes Ende finden sollte.<br />
Die Skeptiker werden trotzdem nicht verstummen: ist es der falsche<br />
Standort? Reicht der Platz aus? Ist das finanzielle Risiko zu hoch? Die<br />
Kritiker, die lieber ein neues Bad am alten Platz gesehen hätten, haben<br />
sicher Recht, wenn sie das Gelände am Himmelsbornweg als attraktiver<br />
bezeichnen. Aber mit dem Investor war dort kein Deal zu machen. Und in<br />
der Nachbarschaft des Gassenbacher Hofs setzten sich Ziegen, Schafe und<br />
Rinder grgen alle Schwimmbadpläne durch. Was bleibt, war die Fläche im<br />
Nassau-Viertel. Jetzt kommt es darauf an, dass die Tournesol-Planer dort<br />
das Beste daraus machen. Bisher haben sie sich als Profis erwiesen.<br />
Profesionellem Denken und Handeln entspricht auch, das erste Tournesol-<br />
Bad auf deutschem Boden so umzusetzen, dass es ein Vorzeigeobjekt<br />
wird, mit dem man ein Werbefeldzug für weitere Schwimmbad-<br />
Interessenten im In-und Ausland starten kann. So gesehen haben die<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> wirklich gute Aussichten, endlich wieder im <strong>Hallenbad</strong>, aber nicht<br />
mit dem hallenbad baden zu gehen.......<br />
195
Wiesbadener Kurier vom 16. Februar 2008<br />
In <strong>Idstein</strong> wird Pionierarbeit geleistet<br />
Spatenstich für Tournesol-Freizeitanlage / Bisher nur Erdarbeiten<br />
für Allwetterbad genehmigt<br />
Das Allwetterbad (hier ein Modell) mit einer zu öffnenden<br />
Schwimmbadkuppel, Außenanlagen, Schwimmteich und einem<br />
Wellnessbereich soll in etwa einem Jahr fertig sein.Foto:<br />
wita/Mallmann<br />
Vom 16.02.2008<br />
IDSTEIN Mit dem ersten Spatenstich begann gestern der Betrieb<br />
auf der Baustelle für das Allwetterbad in <strong>Idstein</strong>. Bisher sind nur<br />
die Erdarbeiten genehmigt. Der Bauantrag für das komplette<br />
Vorhaben muss indes noch eingereicht und bearbeitet werden.<br />
Von Martin Kolbus<br />
Blauer Himmel über einem Kuppelbau, rundherum grüne Liegewiesen und<br />
einladende Wasserflächen: Den Schwimmfreunden verheißt eine bunte<br />
Abbildung auf dem Bauschild jede Menge Freizeitspaß im zukünftigen<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Allwetterbad. Doch bis dahin wird noch etwas Zeit vergehen.<br />
Bisher reichen die behördlichen Genehmigungen nur für die<br />
"Grabungsarbeiten", wie Alexander Hackl, der Geschäftsführer der<br />
Tournesol Energie- und Freizeitanlagenbau GmbH aus dem<br />
österreichischen Wörgl, den symbolischen Akt mit acht Spaten<br />
bezeichnete. Auch die nachfolgenden Erdarbeiten sind genehmigt. Aus den<br />
Vorgesprächen mit den Genehmigungsbehörden haben die Investoren und<br />
196
Betreiber zudem die Gewissheit mitgenommen, dass schon im April<br />
grünes Licht für das komplette Vorhaben gegeben werden kann. Im ersten<br />
Quartal des nächsten Jahres soll das Allwetterbad dann in Betrieb gehen.<br />
Dieselbe Zuversicht strahlte Bürgermeister Gerhard Krum aus, als er noch<br />
einmal kurz an den schwierigen Entscheidungsprozess - Sanierung des<br />
alten <strong>Hallenbad</strong>es oder Neubau - erinnerte. Mit dem Tournesol-Angebot<br />
einer öffentlich-privaten Partnerschaft für Kraftwerk und Allwetterbad im<br />
Sommer 2005 sei den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Mandatsträgern ein interessantes Projekt<br />
vorgelegt worden, das alle überzeugt habe - mit einer zu öffnenden<br />
Schwimmbadkuppel, mit Außenanlagen, mit Schwimmteich und mit einem<br />
Wellnessbereich für vielfältige Nutzungen, die gut ins <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Zukunftskonzept passten.<br />
Warum die Österreicher <strong>Idstein</strong> aussuchten, um die erste neu entwickelte<br />
Tournesol-Freizeitanlage zu verwirklichen, brachte Alexander Hackl in<br />
kurzen Worten auf den Punkt. "Wir haben lange nach einem geeigneten<br />
Standort als Sprungbrett für unsere internationale Tätigkeit gesucht und<br />
ihn in <strong>Idstein</strong> gefunden. Die Nähe des Flughafens Frankfurt war mit<br />
ausschlaggebend", so Hackl. Die Initiatoren haben diese Auswahl nicht<br />
bereut. "Wir fühlen uns in <strong>Idstein</strong> wohl und sehen uns fast schon als<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong>." Hier habe man viel Begeisterung und den politischen Willen<br />
gespürt, das Projekt umzusetzen. "Die wollen mit uns arbeiten", sei ihr<br />
Eindruck gewesen. In den zurückliegenden Jahren habe sich, erklärt<br />
Krum, ein fast schon freundschaftliches Verhältnis entwickelt.<br />
Jetzt sei es an der Zeit, mit Volldampf an die Verwirklichung zu gehen,<br />
schaute der Rathauschef nach vorn. "Kein Kind soll die Grundschule<br />
verlassen, ohne das Schwimmen gelernt zu haben", dieser Satz soll<br />
endlich wieder in <strong>Idstein</strong> Gültigkeit bekommen. Am Gelingen des Projekts<br />
hat er keine Zweifel. Alle Beteiligten seien daran interessiert, ein<br />
funktionierendes Bad zu bauen, um dieses Pilotprojekt für nachfolgende<br />
Aufträge präsentieren zu können. Krum: "Das ist unsere größte<br />
Sicherheit."<br />
<strong>Eine</strong>r, der sich für das Tournesolbad lebhaft interessiert, ist der<br />
Bürgermeister aus Hilden, den der Projektentwickler Jürgen Salz aus<br />
Nordrhein-Westfalen in die Hexenturmstadt mitgebracht hatte. In Hilden<br />
ist ein Allwetterbad nach <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Vorbild noch nicht Beschlusslage, aber<br />
in den neuen EU-Ländern wie Ungarn oder Rumänen sind schon Verträge<br />
unter Dach und Fach. "Im russischen St. Petersburg entsteht ein auf<br />
Tournesol-Basis geplantes Freizeitprojekt mit einem privat finanzierten<br />
Investitionsvolumen von 50 Millionen Euro", erfuhren die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> von<br />
weiteren Plänen.<br />
Im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Nassau-Viertel wird es in den nächsten ein oder zwei Jahren<br />
viele andere Baustellen geben. Gleich nebenan will Edeka einen großen<br />
Markt eröffnen, ein Autohaus und ein Mountainbike-Hersteller haben<br />
Ansiedlungsinteresse und mit einem Anbieter aus der<br />
Unterhaltungselektronik wird verhandelt, nannte der Bürgermeister einige<br />
Beispiele. Außerdem gibt es Gespräche über den Bau eines<br />
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Studentenwohnheims. Krum: "Mit der Entwicklung im Nassau-Viertel geht<br />
es voran!"<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> anzeiger vom 21. Februar 2008<br />
Spatenstich für das Tournesol-Bad<br />
Erdarbeiten beginnen / Pilotprojekt für die weitere Vermarktung<br />
Von Frank Heilhecker<br />
Gesundheit zähle zu den zukunftsträchtigsten Wirtschaftszweigen, urteilte<br />
Bürgermeister Gerhard Krum in seiner Rede <strong>zum</strong> Ersten Spatenstich für<br />
das Tournesol-Bad, der nach Genehmigung der Erdarbeiten<br />
vorgenommenen wurde.<br />
Deshalb zeigte er sich erfreut bei der Profilierung der Stadt zusätzlich <strong>zum</strong><br />
Gesundheitszentrum nun mit einem Allwetterschwimmbad rechnen zu<br />
können, das neben dem Badebetrieb auch Wellness- und<br />
Gesundheitsangebote sowie eine Außenanlage mit Schwimmteich vorsieht.<br />
Warum gerade <strong>Idstein</strong> sich über diesen Gewinn im Infrastrukturangebot<br />
freuen kann, machte der Geschäftsführer der „Tournesol Energie- und<br />
Freizeitanlagenbau GmgH“, Alexander Hackel, deutlich. Er führte nicht nur<br />
einen gespürten politischen Willen an, gemeinsam etwas bewegen zu<br />
wollen, sondern insbesondere die Nähe <strong>zum</strong> Frankfurter Flughafen. Dies<br />
sei wichtig, so Hackl, weil ein Pilotprojekt für die nationale und<br />
internationale Vermarktung entstehen soll.<br />
Kernstück dieses ersten Tournesol-Allwetterbades in Deutschland wird<br />
eine bei gutem Wetter weit zu öffnende Kuppel. Das aus Frankreich<br />
stammende Kuppelkonzept wurde von der Firma „Arch2O“ aus Hilden<br />
weiterentwickelt und patentiert. Die Realisierung erfolgt durch die<br />
„Tournesol Energie- und Freizeitanlagenbau GmbH“ mit Sitz in Tirol. Der<br />
Betrieb soll gemeinsam mit Partnern des Unternehmens von der<br />
„Tournesol <strong>Idstein</strong> Betriebs GmbH“ übernommen werden.<br />
Großes Interesse an dem Modell herrscht, so das Unternehmen, auch im<br />
Ausland, vor allem in den neuen EU-Ländern Ungarn, Rumänien und<br />
Polen. Darüber hinaus soll im russischen St. Petersburg ein auf Tournesol-<br />
Basis geplantes, privat finanziertes Freizeitprojekt entstehen.<br />
198
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 23. Februar 2008<br />
Ausschüsse in <strong>Idstein</strong> tagen<br />
Vom 23.02.2008<br />
mu. IDSTEIN Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Ausschüsse treten in den nächsten Tagen<br />
wieder zu Beratungen zusammen. Den Anfang macht der Ausschuss für<br />
Jugend, Kultur, Sport und Soziales am Montag, 25. Februar, ab 19 Uhr.<br />
Treffpunkt ist die Kindertagesstätte Tabaluga. Die Besichtigung der<br />
Einrichtung steht ebenso auf dem Plan wie ein Konzept zur Einrichtung<br />
einer Mensa für die Pestalozzischule.<br />
Weiter geht es mit dem Bau und Planungsausschuss am Dienstag, 26.<br />
Februar, ab 19 Uhr. Im Alten Amtsgericht geht es unter anderem ums<br />
Entwicklungskonzepten für die Innenstadt, Mensa und Tournesol-Projekt.<br />
Auf der Tagesordnungn des Umwelt- und Betriebsausschusses am<br />
Mittwoch, 27. Februar, ab 19 Uhr findet sich mehrere Anträge der Grünen.<br />
das Gremium tritt um 19 Uhr im Alten Amtsgericht zusammen. Der Haupt-<br />
und Finanzausschuss tagt am Donnerstag, 28. Februar, im Alten<br />
Amtsgericht. Auch hier stehen Mensa und Tournesol-Projekt auf der<br />
Tagesordnung. Hinzu kommen Siedlungsentwicklungen an der Seelbacher<br />
Straße sowie Restaurierungsarbeiten im Schloss.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 26. Februar 2008<br />
Prima Klima mit Kritik und Humor<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Kirchenkabarettisten "Fried, fromm fröhlich, Frey" treten mit<br />
neuem Programm auf<br />
Vom 26.02.2008<br />
W.B. IDSTEIN<br />
Pfarrer Dieter Frey, Jörg Fried und ihr virtuoser Musiker Karlheinz<br />
Theobald hatten wieder zu ihrem beliebten und inzwischen weit über die<br />
Stadtgrenzen hinaus bekannten Kabarett "Fried, fromm fröhlich, Frey"<br />
eingeladen, diesmal unter dem Titel "Prima Klima". Seit über zehn Jahren<br />
begeistern die Drei ihr Publikum. Es gibt eigentlich kein Thema, das sie<br />
nicht aufgreifen und durchleuchten, manchmal in humorvoller leichter Art<br />
und dann wieder kritisch, aber nie mit erhobenem Zeigefinger. Zum<br />
Nachdenken gab es dennoch reichlich Gelegenheit.<br />
199
"Das äußere Klima wird wärmer, aber das menschliche Klima kälter." In<br />
einem Lied charakterisieren sie sich selbst: "Was man untern Teppich legt,<br />
wird von uns hervor gefegt" Auch das HR-Fernsehen wurde inzwischen auf<br />
dieses einmalige Kirchenkabarett aufmerksam und zeichnete für die<br />
Hessenschau Teile des Programms auf. Wann die Sendung allerdings<br />
ausgestrahlt wird, ist noch nicht bekannt.<br />
Dass das geplante <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schwimmbad auch im Blickpunkt<br />
stand, war klar. <strong>Eine</strong> Erklärung für die rostigen Spaten war gleich<br />
gefunden. "Kein Wunder, wie lang des in <strong>Idstein</strong> mit dem ersten<br />
Spatenstich gedauert hat." Ein Verbesserungsvorschlag war auch<br />
sofort parat: "An de Grillhütte `Drei Eichen` kimmt e Hochwasser-<br />
Rückhaltebecke hin. Da könnt mer gleich en große See draus<br />
mache mit Schiffsverkehr. Kaffeefahrte mit dem Dampfer bis nach<br />
Dasbach."<br />
Ein Handy hat heutzutage jeder. Das katholische Telefon ist ganz einfach<br />
zu bedienen. Hierzu gibt es nur ein paar Dogmen aus Rom, während für<br />
das evangelische Telefon zuerst die 95 Thesen in der Gebrauchsanweisung<br />
zu lesen sind. Bei allem Ulk fehlte nicht das Entscheidende: "Wichtig ist<br />
die Flatrate mit der Hotline zu Gott. Das Handy ersetzt nicht<br />
Umarmungen, Gefühle und Liebe."<br />
Frei nach Abba kam auch das Geld "Money, Money" zur Sprache. Da das<br />
Dekanat eine halbe Gemeindepädagogenstelle finanziert, übernimmt die<br />
andere Hälfte der Förderverein für die Kinder- und Jugendarbeit. Und<br />
dieser Topf wird weitgehend aus den Einnahmen des Kirchenkabaretts<br />
gestopft. Sehr gut herausgestellt wurde die Gegensätzlichkeit zwischen<br />
der Verhätschelung des Eisbären Knut und der himmelschreienden Not<br />
und Elend in Deutschland und der Welt.<br />
Ganz aktuell waren die Kabarettisten mit dem Thema "Liechtenstein".<br />
"Und die Moral von der Geschicht´? Auch Liechtenstein hält nicht mehr<br />
dicht." Natürlich durfte das neue Krankenhaus nicht fehlen. Die größten<br />
Experten der Welt sind hier zugegen und sind spezialisiert auf ein<br />
berufsbegleitendes interdisziplinäres Projekt zwischen Diplom-<br />
Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Adoptierung und Evaluierung<br />
von Diagnostik-Instrumenten. <strong>Eine</strong> ältere Patienten verschlug es fast den<br />
Atem: "Gell, Sie sin aber net aus dem Untertaunus?"<br />
Ihr schlugen dann die Experten die "Arthroskopie-Untersuchung am<br />
Fußgelenk schmerzfrei durch den Darm" vor. Wie anständig: In der<br />
Anästhesie bekommt der Patient dann die Rechnung präsentiert. Und<br />
ansonsten ist die Sterblichkeitsrate in der Klinik der Sterblichkeit im<br />
Bundesdurchschnitt angepasst. Die Technik macht auch vor der Kirche<br />
nicht Halt. Mit der Tele-Beichte erspart man sich den Kirchgang. Nachdem<br />
der reuige Sünder die "vier" an seinem Telefon gedrückt hatte, kam die<br />
Stimme: "Sie sind wieder einmal fremdgegangen. Sagen Sie eins für<br />
Nachbarin von oben drüber, sagen sie zwei für die nette Blonde aus dem<br />
Gospelchor, sagen Sie drei für meine Sekretärin, sagen Sie vier, um einen<br />
neuen Namen einzugeben." Ein weiteres Thema durfte natürlich auf<br />
keinen Fall fehlen: die Ökumene. Immer wieder erschien sie in den<br />
200
einzelnen Beiträgen, und es zeigte sich deutlich, dass sie hier in <strong>Idstein</strong><br />
vorbildlich praktiziert wird, genau nach dem Motto des Programms "Prima<br />
Klima".<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 27. Februar 2008<br />
Aus altem <strong>Hallenbad</strong> wird Sporthalle<br />
Turnzentrum an den Himmelsbornweg und PSI-Schulmensa in TV-<br />
Gebäude am Hexenturm<br />
Vom 27.02.2008<br />
IDSTEIN Das alte <strong>Hallenbad</strong> soll nicht abgerissen, sondern zu einer<br />
Sporthalle umgebaut werden. Zugleich soll in der jetzigen TV-<br />
Turnhalle eine Mensa für das Gymnasium entstehen. Darüber<br />
informierte gestern Bürgermeister Gerhard Krum.<br />
Von Volker Stavenow<br />
"Mit dieser Vorgehensweise erhält das Pestalozzigymnasium die so<br />
dringend benötigte Mensa und wird gleichzeitig das alte <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
<strong>Hallenbad</strong> einer sehr sinnvollen Nutzung zugeführt", freut sich Krum, dass<br />
sowohl Ortsbeirat als auch Magistrat und jetzt der Jugendausschuss der<br />
Verwaltungsvorlage zustimmten. Unter dem Strich ist für den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Rathaus-Chef klar: "<strong>Idstein</strong> erhält durch diese geplante Konstellation im<br />
Bereich des Wolfsbachtales eine kompakte Sportlandschaft."<br />
Denn: Der TV 1844 als neuer Großverein mit fast 4000 Mitgliedern kann<br />
Halle und Außenanlage nutzen. In der Nachbarschaft liegt der Tennisclub<br />
mit Gastronomie. Geplant sind in diesem Bereich ein Klettergarten, ein<br />
Wohnmobilstellplatz für <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Besucher und die Freizeitsportanlage für<br />
die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Limesschule. Abgerundet wird dieses Sportzentrum mit den<br />
bestehenden Anlagen des Reitvereins inklusive Reithalle.<br />
"Bis Ende 2009 müssen die Projekte, Sporthalle im <strong>Hallenbad</strong> und neue<br />
Mensa in der TV-Turnhalle, umgesetzt sein, denn bis zu diesem Zeitpunkt<br />
muss der Kreis als Schulträger die Kosten für die Mensaeinrichtung beim<br />
Bund abgerechnet haben, um Zuschüsse dafür zu erhalten", weiß Krum.<br />
Es besteht also ein immenser Druck, die Vorhaben zügig umzusetzen. Das<br />
ist nicht nur ganz im Sinne der Schüler, sondern auch des TV: Der<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Traditionsverein erhält im <strong>Hallenbad</strong> gut 50 Prozent mehr Fläche<br />
für den Sport.<br />
Voraussetzung für den "Tausch" der Flächen war eine bauliche Analyse<br />
des alten <strong>Hallenbad</strong>es. "Die Bausubstanz ist in Ordnung, die Technik ist<br />
kaputt und das Dach muss teilweise saniert werden. Hinzu kommen noch<br />
201
kleinere Umbauten im Inneren. Unter dem Strich ist das alles aber sehr<br />
gut machbar und viel preiswerter als Abriss und Neubau", schildert Krum.<br />
Die finanzielle Rechnung der Stadt sieht so aus: Bis zu 2,7 Millionen Euro<br />
Investitionen im <strong>Hallenbad</strong>. Demgegenüber steht der Wert der bisher vom<br />
TV 1844 <strong>Idstein</strong> genutzten und vom Kreis zu kaufenden Gebäudeteile der<br />
Sporthalle am Hexenturm mit bis zu 1,9 Millionen Euro. Der ersparte<br />
Aufwand für den Abriss des alten <strong>Hallenbad</strong>es beläuft sich auf 400 000<br />
Euro. Unter dem Strich bleibt eine Deckungslücke von bis zu 600 000<br />
Euro, die durch gezielte Projektförderungen geschlossen werden muss.<br />
Im Jugendausschuss stellte Bauamtsleiter Rudi Launspach ausführlich den<br />
Vorschlag der Stadt an Kreis und TV 1844 <strong>Idstein</strong> dar. Technisch sei<br />
sowohl das notwendige Raumprogramm einer Mensa mit Küche in der<br />
jetzigen (kleinen) TV-Halle und den Räumen der Gaststätte "Der 1844er"<br />
darstellbar, als auch der Umbau des alten <strong>Hallenbad</strong>es zu einer Turnhalle<br />
(großes Becken), einer Gymnastikhalle (Kinderbecken) und Nebenräumen<br />
möglich.<br />
Alle Fraktion äußerten grundsätzliche Zustimmung zu diesen interessanten<br />
Vorschlägen. Für die <strong>FWG</strong> stellte Stefan Gärth fest, dass dies natürlich nur<br />
mit Zustimmung des TV 1844 möglich sei und regte an, eine<br />
Busanbindung einzurichten. Für die Grünen legte Jürgen Schmitt Wert<br />
darauf, dass die Mensa jedenfalls in erster Linie für das Gymnasium<br />
bestimmt sei und auch wegen des Zeitdrucks eine eventuelle Beteiligung<br />
der Fachhochschule erst in zweiter Hinsicht zu berücksichtigen sei.<br />
Für die FDP stellte Jürgen Musial die Frage nach dem<br />
Finanzierungskonzept und welche Flächen an den TV 1844 gehen sollten.<br />
Rudi Launspach meinte, dass eine Verwertung des Grundstückes "Altes<br />
<strong>Hallenbad</strong>" jedenfalls als Baugrund kaum möglich sei und daher der Wert<br />
für die Stadt in Höhe der Abbruchkosten negativ ausfalle.<br />
Für die SPD äußerte Volker Nies Zustimmung, <strong>zum</strong>al der Ortsbeirat und<br />
auch der TV-Vorsitzende bereits Zustimmung signalisiert hatten. Petra<br />
Ludwig von der CDU stellte die Frage, ob die Bausubstanz des alten<br />
<strong>Hallenbad</strong>es nach dem langen Leerstand denn noch soweit in Ordnung<br />
sei, dass ein Umbau ohne ein finanzielles Abenteuer möglich sei. Dies<br />
bejahte Launspach.<br />
Vorsitzender Thomas Zarda bedankte sich für die rasche Vorbereitung der<br />
Vorlage durch Verwaltung und Magistrat und fasste die Diskussion so<br />
zusammen: Alle Fraktionen sehen in diesem Vorschlag eine interessante<br />
Möglichkeit schnell zu einer günstig gelegenen Mensa für das Pestalozzi-<br />
Gymnasium zu kommen und dem TV 1844 eine nachhaltige Entwicklung<br />
zu bieten. "Nun gilt es, gründlich alle Details zu klären und die<br />
Verhandlungen mit allen Beteiligten zügig anzugehen."<br />
202
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 27. Februar 2008<br />
Richtige Idee zur rechten Zeit<br />
Volker Stavenow zu Sporthalle und Mensa<br />
vstavenow@vrm.de<br />
Die richtige Idee zur rechten Zeit und schon ist der vermeintliche<br />
Gordische Knoten durchtrennt: Die geplante Schulmensa des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Pestalozzigymnasiums wird in der kleinen TV-Sporthalle und im "44er"<br />
eingerichtet, und aus dem leer stehenden <strong>Hallenbad</strong> wird ein neues<br />
Sportzentrum. Dieser faszinierende Vorschlag ist kein Hirngespinst,<br />
sondern löst mit einem Schlag mehrere Probleme. Das alte <strong>Hallenbad</strong>-<br />
Gebäude wird sinnvoll weiter genutzt, die PSI-Schüler haben ein<br />
Verpflegungsangebot vor der Tür, das Gymnasium erhält quasi so<br />
nebenbei auch eine bisher vermisste Aula und der TV 1844 <strong>Idstein</strong> eine<br />
weitere große Sportstätte mit Innen- und Außengelände. Der<br />
Traditionsverein kann dadurch seinen Sportbetrieb in der Kernstadt<br />
zentralisieren und muss künftig seine Mitglieder nicht in neun<br />
verschiedenen Hallen des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Landes üben lassen. Nicht zu<br />
vergessen auch das Freizeit- und Sportgelände Wolfsbachtal: Sind dort<br />
erst einmal alle Bauprojekte fertig gestellt, dann besitzt <strong>Idstein</strong> in diesem<br />
Bereich ein Sportzentrum erster Güte, über das keine andere Stadt in der<br />
Region verfügt. Dass Kreis und Stadt wegen der Bundeszuschüsse unter<br />
Entscheidungsdruck stehen und die Projekte bis Ende 2009 abgerechnet<br />
sein müssen, ist für die künftigen Nutzer der Mensa und der neuen<br />
Sporthalle nur von Vorteil - die Politik ist gezwungen, die Vorhaben zügig<br />
umzusetzen. Keine Utopie, sondern mögliche Realität: Ende 2009<br />
verfügt <strong>Idstein</strong> über ein neues Tournesol-Bad, eine neue<br />
Sporthalle und eine neue Schulmensa. Schöne Aussichten!<br />
203
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 28. Februar 2008<br />
Besser Faulschlamm statt Rapsöl?<br />
Gespräche über Alternativen für Biomassekraftwerk / Rathaus-<br />
Chef Gerhard Krum berichtet<br />
Vom 28.02.2008<br />
Von Volker Stavenow<br />
Da Palm- und Rapsöl inzwischen sehr teuer geworden sind, könnte<br />
das geplante Biomassekraftwerk am Tournesol-Bad mit<br />
Faulschlamm aus Kläranlagen betrieben werden, sowie Solar und<br />
Erdwärme das neue <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Vorzeige-Bad beheizen. Das sagte<br />
Bürgermeister Gerhard Krum im Bauausschuss. Angestoßen hatten<br />
das Thema die Grünen mit ihrem Antrag zur Emissionsminderung<br />
des Biomassekraftwerks. Gerhard Krum verwies darauf, dass die<br />
Gespräche in diesem Punkt noch nicht abgeschlossen sind. Es<br />
wurde laut CDU-Änderungsantrag beschlossen, dass der<br />
Bürgermeister über Resultate dem Parlament berichten soll.<br />
Bei den Entwicklungsüberlegungen für die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Innenstadt sprach sich<br />
der Ausschuss für die vorbereitende Untersuchung zur Verlegung des<br />
Busbahnhofes und zur Bebauung dieses Areals aus. Die übrigen Punkte zu<br />
anderen Bereichen wurden zurückgestellt.<br />
Zum Thema der Outlet-Idee unter dem Arbeitsnamen "<strong>Idstein</strong> Village"<br />
fasste der Ausschuss zwar keinen Beschluss, aber dieses mögliche<br />
Konzept zur Belebung der Innenstadt stieß auf großes Interesse bei den<br />
Mitgliedern.<br />
Rathaus-Chef Gerhard Krum legte die Möglichkeiten dar und verwies<br />
darauf, dass sich jetzt eine sehr kompetente Arbeitsgruppe mit dem<br />
Vorhaben beschäftigt.<br />
Nach dem Jugendausschuss stimmte auch der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Bauausschuss der möglichen Variante "PSI-Schulmensa in die TV-<br />
Halle und neue TV-Sporthalle im alten <strong>Hallenbad</strong>" zu (die IZ<br />
berichtete darüber ausführlich). Obwohl laut Vorsitzendem Hans-<br />
Egon Baasch die Ausschussmitglieder alle sehr zufrieden sind,<br />
kamen jedoch Zweifel an den in der Verwaltungsvorlage dazu<br />
gemachten Prognosen für die Finanzierung auf.<br />
Einverstanden ist der Bauausschuss mit den Planungen am Schulzentrum<br />
Taubenberg. Hier soll eine neue Großsporthalle für beide Schulen gebaut<br />
werden.<br />
Die beiden anderen, kleine und große Taubenberghalle, sollen weichen.<br />
Die Stadt will ein Freizeitgelände für die Schulen in Eigenregie bauen,<br />
204
wenn der Kreis der Stadt Teile des Schulgeländes (Hallengrundstück)<br />
rücküberträgt. Dieses Areal kann dann von <strong>Idstein</strong> als Bauland an<br />
Bauwillige verkauft werden.<br />
Den von der CDU beantragten Pendler-Parkplatz an der Siebenhügelstraße<br />
sieht der Ausschuss in der vorgeschlagenen Form als problematisch an.<br />
Deshalb soll jetzt der Magistrat mit der Naturpark-Verwaltung Gespräche<br />
für eine bessere Lösung führen.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 03. März 2008<br />
CDU-Fraktion: Wer stoppt diesen Landrat?<br />
Peter Piaskowski vermutet bewusstes Handeln gegen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Interessen<br />
/ Nächster Problemfall Tournesol?<br />
Vom 03.03.2008<br />
iz. IDSTEIN Mit Sorge beobachtet die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU-Fraktion die<br />
Ereignisse rund um die neue Helios-Klinik. Es sei schlicht unverständlich,<br />
dass selbst das Gutachten von Dr. Heinz-Michael Just, eines<br />
deutschlandweit anerkannten Experten und Mitglied des Robert-Koch-<br />
Instituts, bei den Verantwortlichen im Rheingau-Taunus-Kreis für kein<br />
Umdenken sorge, erklärt Peter Piaskowski, der stellvertretende<br />
Vorsitzende der Fraktion.<br />
Dafür, dass jetzt weitere drei Monate auf den Einzug in die neue Klinik<br />
gewartet werden müsse, sei das Kreisgesundheitsamt verantwortlich, das<br />
dem SPD-Landrat Albers unterstehe. Für den Betreiber Helios sei damit<br />
eine unangenehme Situation entstanden. Zum einen müssten Ärzte,<br />
Personal und Patienten weiter auf den Umzug warten, <strong>zum</strong> anderen<br />
entstünden völlig unnötige Kosten in erheblicher Höhe, die ohne Probleme<br />
hätten vermieden werden können.<br />
Piaskowski: "Es ist langsam beängstigend mit anzusehen, wie SPD-<br />
Landrat Albers versucht, jede positive Entwicklung in <strong>Idstein</strong> zu<br />
konterkarieren. Statt froh zu sein, dass ein modernes Krankenhaus neu<br />
errichtet werden kann und damit die wohnortnahe Grundversorgung der<br />
Menschen im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land gewährleistet ist, lässt der Landrat sein<br />
Kreisgesundheitsamt gewähren und macht eine Nutzung unmöglich.<br />
Pikanterweise nahm Landrat Albers ja sogar an der Einweihung des<br />
Krankenhauses teil und ließ sich dort feiern. Und zwei Tage später<br />
verbietet ein Amt, das ihm untersteht, die Nutzung des Krankenhauses.<br />
Dies ist entweder ein Zeichen dafür, dass er seine Behörde nicht im Griff<br />
hat oder gute Entwicklungen in <strong>Idstein</strong> sabotieren will."<br />
Es sei leider nicht das erste Mal, dass von Landrat Albers gegen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Interessen mobil gemacht werde. "Ob die geplante Zerstörung der<br />
205
gewachsenen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schullandschaft oder jetzt bei der verweigerten<br />
Inbetriebnahme des Krankenhauses - es drängt sich dem Betrachter<br />
regelrecht der Verdacht auf, dass SPD-Landrat Albers wirklich keine<br />
Chance auslässt, <strong>Idstein</strong> und seinen Bürgern eins auf den Zylinder zu<br />
hauen. Wer so handelt, muss sich fragen lassen, was er mit seinem<br />
Verhalten eigentlich erreichen will."<br />
Große Sorge bereitet der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU-Fraktion auch der<br />
geplante Bau des Tournesol-Bades. Nach den bisherigen<br />
Erfahrungen hofft der stellvertretende Fraktionschef Piaskowski,<br />
dass dem Bau des Bades, das im Nassau-Viertel entstehen soll,<br />
nicht seitens des Kreisbauamtes noch Schwierigkeiten gemacht<br />
werden: "Wir fordern Landrat Albers auf, auf die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
zuzugehen und der Stadt mit der stärksten Entwicklung im Kreis<br />
nicht bei allen aktuellen Zukunftsprojekten, über die sich auch der<br />
Kreis freuen sollte, Steine in den Weg zu legen."<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 06. März 2008<br />
"Politischer Amoklauf"<br />
Vom 06.03.2008<br />
iz. IDSTEIN "Die unsachlichen und falschen Behauptungen der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
CDU-Fraktion bezüglich der neuen Helios-Klinik sind in höchstem Maße<br />
ärgerlich, unverschämt und nicht hilfreich", so SPD-Fraktionsvorsitzender<br />
Volker Nies <strong>zum</strong> Thema Helios-Klinik (die IZ berichtete).<br />
Volker Nies weiter: "Hätte Herr Piaskowski sich zunächst sachkundig<br />
gemacht, so hätte er <strong>zum</strong> Beispiel zur Kenntnis nehmen müssen, dass<br />
Landrat Albers bereits am 6. Februar aufgrund des Gutachtens von Dr.<br />
Just, in dessen Vorbericht keine Bedenken gegen die Inbetriebnahme<br />
erhoben wurden, die Fachaufsicht beim Regierungspräsidium schriftlich<br />
gebeten hat, kurzfristig über die Betriebsgenehmigung zu entscheiden.<br />
Die CDU-Fraktion habe aber wahrheitswidrig behauptet, "dass selbst das<br />
Gutachten von Dr. Just,... bei den Verantwortlichen im Rheingau-Taunus-<br />
Kreis für kein Umdenken sorge." So werde mit den Fakten umgegangen.<br />
"Und alles gipfelt letztendlich in der abstrusen Vermutung, der<br />
Landrat handele bewusst gegen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Interessen. Und hier<br />
zeigt sich, um was es der CDU geht: der Landrat soll schlecht<br />
gemacht werden. Es geht ihr nicht in erster Linie um die Helios-<br />
Klinik oder das Tournesol-Bad, sondern um den Landrat.<br />
206
Persönliche Schuldzuweisungen scheinen der CDU momentan<br />
wichtiger zu sein als Fortschritte in der Sache", vermutet Volker<br />
Nies. Die Attacken der CDU gleichen laut Nies einem "politischen<br />
Amoklauf" und seien für kein Projekt hilfreich.<br />
Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 10. März 2008<br />
Finanzen<br />
Alle Bäder brauchen Schwimmflügel<br />
Von Tobias Rösmann<br />
10. März 2008<br />
Manchmal geht Jürgen Freimuth um 11 Uhr abends ins Schwimmbad.<br />
Dann ist dem Dreiundfünfzigjährigen kurz vorher wieder eine Kleinigkeit<br />
eingefallen, um noch mehr Geld einzusparen. Hier ein neuer Filter, da eine<br />
bessere Pumpe, dort effizientere Glühbirnen. Freimuth ist eigentlich<br />
Schlosser und hat danach für eine Weile Volkswirtschaftslehre studiert.<br />
Nun ist er Geschäftsführer einer gemeinnützigen GmbH, die seit Februar<br />
2006 das Hallen- und Freibad im Mainzer Stadtteil Mombach betreibt.<br />
Glaubt man Freimuth, schreibt das auf einer 75.000 Quadratmeter großen<br />
Anlage gelegene Bad seitdem gute Zahlen. Im ersten Jahr habe er dank<br />
des Supersommers 2006 einen Gewinn von rund 300.000 Euro<br />
erwirtschaftet. Im vergangenen Jahr seien trotz des schlechten Sommers<br />
174.000 Euro Plus übriggeblieben. Die Überschusse verdankt der<br />
Geschäftsführer, dessen gGmbH vom rund 500 Mitglieder starken Mainzer<br />
Schwimmverein gegründet wurde, allerdings der Stadt Mainz. Die zahlt<br />
jeden Monat 91.000 Euro Zuschuss an die Gesellschaft, im Jahr kommen<br />
so rund 1,1 Millionen Euro zusammen. Freimuth aber sagt: „Immer noch<br />
besser als die zwei Millionen vorher.“<br />
Zahl der Badegäste fast verdoppelt<br />
Das wird der Mainzer Stadtrat ähnlich gesehen haben. Denn der wollte das<br />
Bad eigentlich schließen, weil die zwei Millionen Euro Jahresdefizit für die<br />
hochverschuldete Stadt zu viel waren. Unter der Vorgabe, das Minus um<br />
900.000 Euro im Jahr zu verringern, bekam Freimuth mit seinem Konzept<br />
einer gemeinnützigen Gesellschaft den Zuschlag. Seitdem hat sich viel<br />
geändert, wie er sagt. Statt null Schwimmkursen in der Woche bietet er<br />
50 an – für 30 Euro, damit die Kinder erst bei ihm schwimmen lernen und<br />
danach in seinem Bad Eintritt zahlen. Statt 1,25 Millionen Kilowattstunden<br />
Strom im Jahr verbraucht das Bad nun weniger als 800.000, weil der<br />
Geschäftsführer <strong>zum</strong> Beispiel frequenzgesteuerte Pumpen einbaute, deren<br />
Drehzahl sich besser regulieren lässt. Statt 5,3 Millionen Kilowatt an<br />
Fernwärme wird das Wasser mit drei Millionen Kilowatt geheizt. Und statt<br />
207
89.000 Kubikmeter Wasser im Jahr muss Freimuth nur noch 49.000<br />
Kubikmeter bezahlen, weil er unter anderem Filter sanieren und Leitungen<br />
abdichten ließ. All dies sei gelungen, ohne die Eintrittspreise zu erhöhen.<br />
Dafür habe sich die Zahl der Badegäste fast verdoppelt. Woher der Erfolg<br />
kommt? Freimuth sagt: „Man muss sich mit seinem Bad<br />
auseinandersetzen. Jedes Schwimmbad hat Fehler, und die muss man<br />
finden.“ Den Gästen müsse man zeigen, dass man Tag und Nacht für sie<br />
arbeite. Von der Betreiber-Gesellschaft der 13 Frankfurter Bäder, die<br />
kürzlich eingestehen mussten, dass sie auf ihrem Jahresminus von<br />
mindestens 19 Millionen Euro sitzenbleiben werden, hält Freimuth<br />
übrigens nicht mehr viel. Sein Sohn habe dort einmal angerufen und Hilfe<br />
angeboten, um das Defizit zu verringern. „Unsere Hilfe wollten die aber<br />
nicht.“<br />
Veraltete Technik<br />
Vielleicht braucht man Glück und einen Mann wie Freimuth, um ein Bad<br />
halbwegs erfolgreich betreiben zu können. In Frankfurt dagegen ist gerade<br />
wieder eine Idee gescheitert. Dort wird der 1. Sindlinger Schwimmclub<br />
das <strong>Hallenbad</strong> im Stadtteil Höchst Anfang April an die Bäder-Betriebe<br />
Frankfurt GmbH zurückgeben. Das Vereinskonzept sei an den ständig<br />
steigenden Energiepreisen gescheitert, erläutert der Vorsitzende Helmut<br />
Trompeter.<br />
Der etwa 300 Mitglieder zählende Verein hatte den Betrieb im Herbst 2004<br />
übernommen, um zu verhindern, dass das Bad geschlossen wird. Die zehn<br />
festangestellten Mitarbeiter hatten auch zunächst Erfolg. Doch einem Plus<br />
von gut 50.000 Euro im Jahr 2005 folgte ein Minus von 50.000 Euro 2006.<br />
Für das vergangene Jahr ist die Bilanz zwar noch nicht fertig, aber<br />
Trompeter, der das <strong>Hallenbad</strong> zwischenzeitlich leitete, spricht von einem<br />
Defizit in Höhe von 190.000 Euro.<br />
„Das Ergebnis ist kaum noch zu verbessern“, sagt Trompeter. Die Technik<br />
sei dermaßen veraltet, dass sich ohne Investitionen die Kosten aus<br />
Energie und Wasser nicht reduzieren ließen. Und mit weniger als zehn<br />
Mitarbeitern – drei Kassierer, drei Bademeister, ein Hausmeister, ein<br />
Bistrobetreiber, ein Badleiter, eine feste Aushilfe – sei das Bad auch nicht<br />
zu betreiben. Der Vereinschef sagt: „Wir sind da ziemlich blauäugig<br />
rangegangen.“ Das Minus müssen nun die Bäder-Betriebe übernehmen.<br />
<strong>Idstein</strong> musste altes <strong>Hallenbad</strong> schließen<br />
In Offenbach gibt es nur noch ein öffentliches Bad. Ursprünglich<br />
schwammen dort nur Mitglieder des Ersten Offenbacher Schwimmclubs<br />
(EOSC), aus dessen Reihen der frühere Weltklasse-Athlet Michael Groß<br />
stammt. Doch dann war die Stadt so klamm, dass sie Anfang der<br />
Neunziger drei öffentliche Bäder schloss, wie der Vereinsvorsitzende<br />
Norbert Bassmann berichtet. Daraufhin wandte sich die Kommune mit<br />
folgendem Angebot an den EOSC: Gegen einen deutlich höheren Zuschuss<br />
von 380.000 Euro im Jahr sollte der Verein das Bad weiterbetreiben, aber<br />
dafür jeden dort schwimmen lassen. Der Verein sagte ja. Und deckt<br />
208
seitdem den Rest der etwa 500.000 Euro Jahreskosten aus<br />
Eintrittsgeldern, Mitgliedsbeiträgen des Vereins und Mieteinkünften.<br />
Warum das Modell der Kommune Vorteile bringt, liegt für Bassmann auf<br />
der Hand: „Wir können mit einem Minimum an Personal arbeiten, weil wir<br />
anders als die Stadt nicht nach Tarifvertrag beschäftigen.“ Geld für<br />
Sanierungen könne der Verein allerdings nicht erwirtschaften. „Wir legen<br />
der Stadt jedes Jahr einen Investitionskatalog vor.“ Die Kooperation<br />
zwischen Stadt und Verein sei gut: „Ohne die Stadt gibt es kein<br />
Schwimmbad, und ohne EOSC auch nicht. Wir profitieren beide davon.“<br />
<strong>Eine</strong>n ganz anderen Weg geht <strong>Idstein</strong>. Die Stadt im Rheingau-<br />
Taunus-Kreis musste ihr <strong>Hallenbad</strong> Anfang 2005 dichtmachen, wie<br />
Hauptamtsleiter Peter Werner erzählt. Die Kosten für eine<br />
zwingend nötige Sanierung am Lüftungssystem hätten sich zu drei<br />
Millionen Euro addiert. Zu viel für <strong>Idstein</strong>, das außerdem jedes<br />
Jahr knapp 450.000 Euro zuschießen musste, weil die<br />
Eintrittspreise die Kosten nicht deckten.<br />
Viele sanierungsbedürftige Bäder in Deutschland<br />
Durch Zufall habe man Kontakt zu einem österreichischen Investor<br />
bekommen, sagt Werner. Dieser habe angeboten, der Stadt<br />
gemeinsam mit einer Betreiberfirma ein neues Allwetterbad mit<br />
großem Außenbecken zu bauen und 25 Jahre lang zu betreiben.<br />
Das Unternehmen Tournesol soll dafür von 2009 an – Werner hofft<br />
auf eine Eröffnung im Frühjahr – von der Stadt 500.000 Euro im<br />
Jahr an Betriebskostenzuschuss erhalten. Die Wirtschaftlichkeit<br />
des Vorhabens sei von Fachleuten geprüft worden. Die Preise<br />
würden allerdings deutlich angehoben, dafür könnten aber auch<br />
Schulklassen und Vereine endlich wieder in <strong>Idstein</strong> schwimmen.<br />
Ein Restrisiko jedoch bleibe: „Wenn das Unternehmen pleite geht,<br />
muss die Stadt das auffangen.“<br />
Mit einem Misserfolg rechnen die investitionsfreudigen<br />
Österreicher nicht, eher hoffen sie auf weitere Aufträge aus der<br />
Region. Für seinen Optimismus hat Einkaufsleiter Wolfgang Lasarz<br />
in Zeiten leerer Stadtkassen eine gute Begründung. In<br />
Deutschland gebe es ungefähr 15.000 öffentliche Bäder. „Und<br />
8000 bis 9000 davon sind sanierungsbedürftig.“<br />
Text: F.A.Z.<br />
Bildmaterial: F.A.Z. - Michael Kretzer<br />
209
Wirtschafts Blatt vom 25. März 2008<br />
Tournesol schlägt in Deutschland zu<br />
Die Tournesol Energie- und Freizeit- Anlagenbau GmbH aus Wörgl<br />
realisiert in Deutschland ihr erstes Allwetterbad – ein 19-<br />
Millionen-€-Projekt.<br />
Wörgl.<br />
Von Michael Riedler / Tirol<br />
Für die hessische Stadt <strong>Idstein</strong> realisiert das Wörgler<br />
Familienunternehmen Tournesol eine Bäder- und Freizeitanlage mit einer<br />
weit öffenbaren Kuppel, die sowohl <strong>Hallenbad</strong>- als auch Freibadbetrieb<br />
ermöglicht. Ergänzend dazu werden Wellness- und Gesundheitsbereiche<br />
errichtet. Das ursprünglich aus Frankreich stammende Kuppelkonzept<br />
wurde von der Firma Arch2O aus Hilden weiterentwickelt, patentiert und<br />
mit einem modernen Betriebskonzept versehen. Die Realisierung erfolgt<br />
durch Tournesol.<br />
Finanziert wird das Projekt in einem PPP-Modell, in das u. a. die<br />
Oberbank-Gruppe eingebunden ist. Immerhin fließen 19 Millionen € in die<br />
Anlage. Sie stellt für Tournesol ein Referenzprojekt dar, mit dem man sich<br />
um weitere Standorte in deutschen und österreichischen Kommunen<br />
bemühen will. Großes Interesse herrscht auch in den neuen EU-Ländern<br />
Ungarn, Rumänien und Polen. Es wird. Bereits konkret ist ein<br />
Freizeitprojekt in St. Petersburg, das auf Tournesol-Basis geplant wird.<br />
Investitionsvolumen: 50 Millionen €.<br />
Auch Skihallen<br />
Tournesol wurde vor drei Jahren gegründet und gehört zur Firmengruppe<br />
des Unterländer Unternehmers Ernst Bosin. Die Firma unter den<br />
Geschäftsführern Alexander Hackl und Claus Huter beschäftigt sich mit der<br />
wirtschaftlichen Projektierung von kommunalen Freizeitbädern in<br />
Österreich und Deutschland. Ein weiteres Betätigungsfeld sind Skihallen.<br />
Zuletzt war Tournesol bei der Beratung zur Umsetzung des 70-Millionen-€-<br />
Projektes „Snow Fun Park Wittenburg" in der Nähe von Hamburg<br />
maßgeblich beteiligt.<br />
210
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 26. März 2008<br />
Erdwärme und Solar fürs Bad<br />
Tournesol stellt Biomasse-Konzept zurück / Bauantrag<br />
ist eingereicht<br />
Von Rapsöl oder Palmöl ist nicht mehr die Rede: Die Tournesol<br />
Energie- und Freizeitanlagenbau GmbH setzt für den Betrieb des<br />
zukünftigen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Allwetterbades auf Erdwärme und<br />
Solarenergie.<br />
Von Martin Kolbus<br />
Noch vor Ostern ist, wie Bürgermeister Gerhard Krum gestern mitteilte,<br />
der Bauantrag für das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Bad bei den<br />
Genehmigungsbehörden eingereicht worden. Diese Unterlagen enthalten<br />
auch die Hinweise auf die geplante Energieversorgung. Die Parkplätze am<br />
Schwimmbad sollen demnach überdacht und mit Photovoltaikanlagen<br />
bestückt werden.<br />
Diplom-Architekt Jürgen F. Salz (Hilden) bestätigte, dass diese Form der<br />
Energiegewinnung für das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schwimmbad "in der ersten Stufe<br />
ausreichend" sei. Die ursprünglich geplante Verwendung von Rapsöl und<br />
der damit verbundene Anschluss weiterer Nutzer im Nassau-Viertel sei<br />
zunächst zurückgestellt und auf einen späteren Bauabschnitt verschoben<br />
worden.<br />
Für den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rathauschef ist - nach dem eher symbolisch gemeinten<br />
ersten Spatenstich Mitte Februar - der jetzt vorgelegte Bauantrag der<br />
entscheidende Schritt für die Umsetzung der Tournesol-Pläne. "Damit geht<br />
die rund 20-jährige Geschichte um Sanierung oder Neubau zu Ende", freut<br />
sich der Bürgermeister. Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Gremien werden nach Krums<br />
Auskunft in Kürze den Bauantrag unter die Lupe nehmen und prüfen, ob<br />
die umfangreichen vertraglichen Vereinbarungen entsprechend<br />
eingearbeitet worden sind.<br />
Die Vorlage des Bauantrages sei zugleich Voraussetzung dafür, dass die<br />
Genehmigungsbehörde eine Teilbaugenehmigung für die vorgezogenen<br />
Erdarbeiten aussprechen könne. Darum will sich Projektleiter Salz in den<br />
nächsten Tagen verstärkt bemühen.<br />
Die in der Öffentlichkeit immer wieder gestellte Frage nach den künftigen<br />
Eintrittsgebühren kann Bürgermeister Gerhard Krum nicht beantworten.<br />
In den Verträgen sei von "sozial verträglichen Preisen" die Rede. Was das<br />
in Euro und Cent bedeute, sei Sache von Tournesol. "Aber für drei Euro<br />
wird man wohl nicht schwimmen gehen können", ist sich Krum sicher.<br />
211
Festgehalten sei aber in den Vertragsvereinbarungen, dass für den<br />
Schulsport vormittags zwei bis vier Bahnen zur Verfügung stehen werden.<br />
Die Entwicklung des Nassau-Viertels werde, über das Tournesolbad<br />
hinausgehend, in diesem Jahr einen großen Sprung nach vorn machen.<br />
Der Bürgermeister belegt diese Aussage mit dem Hinweis auf den Edeka-<br />
Markt, für den der Bauantrag schon seit einiger Zeit vorliege. "Ich gehe<br />
von einem Baubeginn im Juni für dieses aufwändige Projekt aus", so der<br />
Rathauschef. Auch der Kreiselbau im Zuge der Bundesstraße 275, in Höhe<br />
der Tankstelle, stehe noch für das Jahr 2008 an.<br />
Herrn<br />
Stadtverordnetenvorsteher<br />
Christian Herfurth<br />
Rathaus<br />
65510 <strong>Idstein</strong><br />
Antrag<br />
Bau des <strong>Hallenbad</strong>es durch Tournesol<br />
Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:<br />
Der Magistrat wird beauftragt,<br />
<strong>FWG</strong> Fraktion<br />
<strong>Idstein</strong><br />
26.03.2008<br />
- die Wirtschaftlichkeitsberechnung für den Bau des Tournesol-<br />
<strong>Hallenbad</strong>es vor dem Hintergrund der neuen Sachlage der<br />
Kommunalaufsicht erneut zur Prüfung vorzulegen,<br />
- alle mit Tournesol abgeschlossenen und unterschriebenen<br />
Verträge der Kommunalaufsicht erneut vorzulegen und prüfen zu<br />
lassen, ob Tournesol berechtigt ist, <strong>zum</strong> jetzigen Zeitpunkt<br />
lediglich das <strong>Hallenbad</strong> ohne angeschlossenes Biomasse-<br />
Heizkraftwerk bauen zu lassen.<br />
Begründung<br />
Der Presse vom 26. März 2008 war zu entnehmen, dass die Firma Tournesol<br />
beabsichtigt, nur das <strong>Hallenbad</strong> in einem ersten Bauabschnitt errichten zu lassen<br />
und das Biomasse-Heizkraftwerk zu einem späteren Zeitpunkt.<br />
212
Alle bisherigen Planungen sahen vor, dass ein direkter Zusammenhang von<br />
<strong>Hallenbad</strong> und Biomasse-Heizkraftwerk besteht. Davon gehen auch alle<br />
abgeschlossenen und unterschriebenen Verträge und die eingeholte<br />
Wirtschaftlichkeitsberechnung aus. Um alle weiteren zusätzlichen finanziellen<br />
Risiken für die Stadt <strong>Idstein</strong> abschätzen zu können, sind die beantragten<br />
Maßnahmen erforderlich.<br />
Inga Rossow<br />
Fraktionsvorsitzende<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 28. März 2008<br />
Fraktionen sehen dunkle Wolken über dem Bad<br />
Tournesol-Abkehr von Biomasse-Kraftwerk weckt Finanzierungs-<br />
Sorgen bei CDU und <strong>FWG</strong><br />
Von Martin Kolbus<br />
In den Fraktionen der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverordnetenversammlung wächst<br />
nach der Abkehr vom ursprünglichen Energiekonzept für das Tournesol-<br />
Allwetterbad die Sorge um die Realisierung des Projektes.<br />
Die IZ hatte am 26. März berichtet, dass der Bauantrag jetzt eingereicht<br />
worden sei und das Thema Biomasse-Kraftwerk darin keine Rolle mehr<br />
spiele. Tournesol setze jetzt auf Solarkollektoren und Erdwärme, hatte<br />
dazu Bürgermeister Krum sinngemäß erklärt.<br />
"Ist die Realisierung des Tournesol-Pilotprojektes, der Neubau des<br />
<strong>Hallenbad</strong>es in Verbindung mit dem Bau eines Biomasse-Heizkraftwerkes,<br />
in Gefahr?" Diese Frage stellt sich nun die <strong>FWG</strong>. Der in der<br />
Aquisitionsphase in Aussicht gestellte Synergieeffekt mit Einsatz von<br />
heimischem Rapsöl werde seitens Tournesol aus wirtschaftlichen Gründen<br />
nicht weiter verfolgt. Nun werde ein weiteres Herzstück der innovativen<br />
Ursprungsplanung, das Biomasse-Heizkraftwerk, fallen gelassen.<br />
"Wichtiger Baustein"<br />
Gerhard Dernbecher: "Dies war bisher ein wichtiger Baustein für die Firma<br />
Tournesol bei der Errichtung des neuen <strong>Hallenbad</strong>es. Der ursprüngliche<br />
Gedanke war bei allen Überlegungen, ein Kraftwerk zur Stromerzeugung<br />
zu bauen und mit der anfallenden Abwärme das neue Bad mit Wärme zu<br />
versorgen. Mit dem Erlös des Stromverkaufes sollten gleichzeitig die<br />
213
Betriebskosten minimiert werden." Ähnlich sieht es CDU-Fraktionschef<br />
Thomas Zarda. "Natürlich freuen wir uns, dass Tournesol endlich den<br />
Bauantrag gestellt hat. Doch die Erläuterungen unseres Bürgermeisters<br />
machen einen <strong>zum</strong> Teil sprachlos. Von fast allen Rahmenbedingungen, die<br />
ursprünglich für dieses Projekt angedacht waren, hat man sich<br />
mittlerweile verabschiedet. Für uns ist die Aussage, nunmehr offenbar<br />
weder den Plan eines Blockheizkraftwerkes noch den Verkauf von Strom<br />
und Fernwärme weiterzuverfolgen, schon einigermaßen überraschend.<br />
Jedenfalls stellen sich jetzt ganz unmittelbar eine Reihe von Fragen<br />
hinsichtlich des Standortes und vor allem der Wirtschaftlichkeit des<br />
Bades", so Zarda weiter.<br />
Noch in der letzten Ausschussrunde habe Bürgermeister Krum ausgeführt,<br />
nunmehr sei angedacht, als Brennmaterial Klärschlamm aus den<br />
heimischen Klärwerken zu verwenden. Der ursprüngliche Plan der Firma<br />
Tournesol, durch Erzeugung von Strom mittels eines mit Rapsöl<br />
betriebenen Blockheizkraftwerkes Erlöse zu erzielen, die den Betrieb des<br />
Schwimmbades <strong>zum</strong> Teil finanzieren sollten und gleichzeitig die Abwärme<br />
des BHKW zur Schwimmbadheizung zu nutzen, sei offenbar vom Tisch.<br />
"Das war aber die Grundlage der uns vorgelegten<br />
Wirtschaftlichkeitsrechnungen. Unsere Frage ist nun: Geht die Rechnung<br />
auch ohne Stromverkauf auf?"<br />
Ihm, so Zarda, sei die Art der Energieversorgung des Bades im Grunde<br />
egal, solange diese umweltverträglich sei, die Nachbarschaft weder<br />
gefährde noch belästige und vor allem kein zusätzliches wirtschaftliches<br />
Risiko für die Stadt entstehe. "Schließlich zahlt die Stadt einen erheblichen<br />
Betriebskostenzuschuss." Wenn allerdings die Rechnung platze, liege das<br />
Risiko letztlich bei der Stadt. "Da werden wir sehr genau nachhaken und<br />
uns die Zahlen zeigen lassen."<br />
"Kein Wort mehr"<br />
Zarda erinnert daran, dass das Projekt ursprünglich geradezu als<br />
Förderung des Rapsabsatzes aus heimischer Produktion bis hin <strong>zum</strong> Bau<br />
einer Rapsmühle verkauft worden sei. "Die Rohstoffe sollten in<br />
Zusammenarbeit mit der heimischen Landwirtschaft produziert werden.<br />
Gerade Bürgermeister Krum wurde nicht müde, jedem und allen zu<br />
erzählen, wie wichtig dieses Projekt gerade auch für die Landwirtschaft<br />
sei. Kein Wort mehr davon! Von Raps über Palmöl und Biogas aus<br />
Grünschnitt oder Gülle bis hin zu Erd- und Sonnenwärme haben wir bald<br />
alles durch."<br />
Dazu", so Zarda weiter, "kommt noch die Standortfrage." Die Wahl des<br />
Bauplatzes sei unter anderem damit begründet worden, dass man weitere<br />
Abnehmer im Nassau-Viertel an ein Fernwärmenetz anschließen wolle.<br />
Wenn man kein solches Netz plane, stelle sich doch die Frage nach dem<br />
Standort, der die Stadt rund drei Millionen Euro kosten werde, umso<br />
drängender. Im Moment müsse man jedenfalls fragen, ob das Projekt<br />
nicht auch am alten Standort hätte realisiert werden können.<br />
214
"Wenn nun auf den Bau des Kraftwerkes und die Abwärme aus der<br />
Stromerzeugung verzichtet werden soll, müssen uns die Investoren ein<br />
neues Energiekonzept und eine den neuen Gegebenheiten angepasste<br />
neue Wirtschaftlichkeitsberechnung vorlegen", zeigt Gerhard Dernbecher<br />
die Haltung der <strong>FWG</strong>-Fraktion auf. Der stellvertretende<br />
Fraktionsvorsitzende erinnert daran, dass die zwischen Tournesol und der<br />
Stadt geschlossenen Verträge von einer engen Verknüpfung von<br />
<strong>Hallenbad</strong> und Heizkraft ausgehen, ebenso wie die<br />
Wirtschaftlichkeitsberechnung, die der Kommunalaufsicht zur<br />
Genehmigung vorgelegt wurde.<br />
"Wenn wesentliche Vertragsinhalte nicht mehr dem jetzt geplanten<br />
Vorgehen in der Bauphase entsprechen, sind wir nicht so optimistisch wie<br />
der Bürgermeister, der das Bad <strong>zum</strong> wiederholten Mal in trockenen<br />
Tüchern wähnt", so Dernbecher abschließend. "Vielmehr befürchten wir,<br />
dass der vertraglich vereinbarte Jahreszuschuss von vornherein nicht<br />
ausreichend sein wird."<br />
Gerhard Dernbecher <strong>FWG</strong> Thomas Zarda CDU<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 29. März 2008<br />
Grüne: Geht Allwetterbad baden?<br />
"Biokraftwerk war Hauptsäule des Projekts" / Auf wackeligen<br />
Füßen<br />
Vom 29.03.2008<br />
iz. IDSTEIN<br />
215
Erstaunt über die aktuelle Entwicklung zur Planung des Allwetterbades<br />
sind die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Grünen. "Geht das <strong>Hallenbad</strong> baden?", fragt die<br />
Fraktion.<br />
"Leider haben wir seit einiger Zeit schon erhebliche Zweifel, was die<br />
Umsetzung des Biokraftwerkes angeht. Deshalb haben wir in den<br />
vergangenen Sitzungen immer wieder Anträge eingebracht, die Klarheit<br />
über die Umsetzung des Projektes bringen sollte." So seien auch die<br />
Vorlage einer aktuellen Wirtschaftlichkeitsberechnung und Angaben <strong>zum</strong><br />
beabsichtigten Kraftwerk gefordert worden. Da die Stadt ein deutliches<br />
Haftungsrisiko bei dem Projekt trage, sei eine<br />
Wirtschaftlichkeitsbetrachtung kein Privatvergnügen des Investors,<br />
sondern eine Notwendigkeit für die Stadt und die städtischen Gremien,<br />
erklärt Fraktionsvorsitzende Annette Reineke-Westphal. "Für uns war das<br />
im Tournesol-Projekt verankerte Biokraftwerk eine Hauptsäule des<br />
Projektes."<br />
Die wichtigen Prämissen der anfänglichen Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />
hätten auf den Einnahmen des Biokraftwerks beruht. "So sollte der<br />
<strong>Hallenbad</strong>betrieb - so die "Normal Case"-Betrachtung von November 2006<br />
- mit rund 14 Prozent durch das Biokraftwerk `subventioniert` werden",<br />
erklärt die Fraktion.<br />
Der Betrieb durch den privaten Investor sei auf 25 Jahre angelegt. Doch<br />
innerhalb von nur 1,5 Jahren stünde erst der Kraftstoff in Frage und dann<br />
das ganze Bio-Kraftwerk. "Anscheinend stehen die ganzen Berechnungen<br />
auf sehr wackeligen Füßen und es stellt sich die Frage, wie seriös das<br />
Gesamtprojekt wirklich ist."<br />
Die Fraktion habe immer wieder Anträge und Vorschläge eingebracht, wie<br />
<strong>zum</strong> Beispiel die Berücksichtigung einer Nahwärmeversorgung im<br />
Bebauungsplan für das Nassau-Viertel oder die Einhaltung von strengen<br />
Emissions-Grenzwerten, die in Österreich üblich seien. Patrick Enge: "Wir<br />
stießen nur auf taube Ohren. Dass sogar Informationen des<br />
Tournesolbetreibers vom Bürgermeister, wie im September geschehen,<br />
zwei Monate lang zurückgehalten werden, darf nicht mehr geschehen."<br />
Um Vertrauen aufzubauen, sei jetzt eine fundierte<br />
Wirtschaftlichkeitsbetrachtung auf den Tisch zu legen. "Wir erwarten<br />
deshalb einen vollständigen, nahvollziehbaren und belastbaren<br />
Sachstandsbericht (Technik, Zeitplan, Wirtschaftlickeit) <strong>zum</strong> Tournesol-<br />
Projekt in der nächsten Parlamentsrunde", so Patrick Enge, der zugleich<br />
Klarheit über die Eintrittspreis verlangt.<br />
216
Annette Reineke-Westphal<br />
Patrick Enge<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 29. März 2008<br />
SPD: Angstmacherei<br />
Höhere Wirtschaftlichkeit des Bades erwartet<br />
Vom 29.03.2008<br />
iz. IDSTEIN<br />
Die SPD-Fraktion teilt die von CDU und <strong>FWG</strong> in der IZ geäußerten Zweifel<br />
an der Realisierung des <strong>Hallenbad</strong>-Projektes nicht.<br />
Die Verträge <strong>zum</strong> Schwimmbad seien unterschrieben und von der<br />
Kommunalaufsicht genehmigt, jetzt müssten sich alle Seiten daran halten,<br />
steht für die Sozialdemokraten fest. Nicht nur die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Politik,<br />
sondern auch der Investor habe ein Interesse an der Wirtschaftlichkeit des<br />
Bades. "Es ist Fakt, dass in den letzten Jahren die Preise für Biomasse<br />
nach oben geschnellt sind, weil die Nachfrage schneller gestiegen ist, als<br />
das Angebot. Die SPD-Fraktion hat daher ein großes Interesse daran,<br />
wenn sich Tournesol in dem Energiekonzept nun auch über Photovoltaik<br />
und Erdwärme Gedanken macht, ohne die Möglichkeit der Verwendung<br />
von Biomasse ganz aufzugeben", teilte der stellvertretende<br />
Fraktionsvorsitzende Marius Weiß mit.<br />
Der Pessimismus von CDU und <strong>FWG</strong> sei unangebracht. "Es kann keine<br />
Rede davon sein, dass das Projekt gefährdet ist. Die Änderung des<br />
Energiekonzeptes spricht eher für eine höhere Wirtschaftlichkeit des<br />
Bades", so Weiß weiter.<br />
Die Sozialdemokraten kritisieren auch die Form, in der öffentlich Zweifel in<br />
den Raum gestellt wurden. "Die Stadt <strong>Idstein</strong> und die Firma Tournesol<br />
sind Vertragspartner. Es gehört sich, dass man zuerst einmal miteinander<br />
redet, bevor in der Presse Angstmacherei betrieben wird, die geeignet ist,<br />
217
einen Investor öffentlich zu diskreditieren", sagt Weiß, der den<br />
Bürgermeister gebeten hat, Vertreter von Tournesol zur nächsten Sitzung<br />
des Bau- und Planungsausschusses einzuladen, um dort die geänderte<br />
Planung vorzustellen.<br />
Marius Weiß SPD<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 17. April 2008<br />
Energie-Umstieg nach Kostenexplosion<br />
Tournesol stellt aktuelle Planung vor / Preiskonzeption im Juli / Eröffnung<br />
im Frühjahr 2009<br />
Vom 17.04.2008<br />
us. IDSTEIN "Geht das Allwetterbad baden?" Von dieser Befürchtung der<br />
Grünen und ähnlichen Sorgen bei CDU und Freien Wählern war im<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bau- und Planungsausschuss nicht mehr die Rede, nachdem<br />
Generalmanager Michael Beck und Geschäftsführer Alexander Hackl das<br />
aktuelle Konzept zur Energieversorgung des Allwetterbades am<br />
Dienstagabend erläutert hatten.<br />
Die Tournesol-Abkehr vom Biomasse-Kraftwerk hatte mit Blick auf die<br />
Finanzierung und auf die veränderten Genehmigungsvoraussetzungen<br />
solche Sorgen ausgelöst, allein die SPD sprach von unbegründeter<br />
Angstmacherei (IZ 29. März). "Wir hätten die Information frühzeitiger an<br />
Sie herantragen sollen", räumte Hackl Versäumnisse ein, doch in der<br />
Sache selbst habe man zu keiner anderen Lösung kommen können.<br />
"Die Biospritverordnung lässt die Preise für Pflanzenöl explodieren",<br />
nannte Michael Beck einen wesentlichen Grund zur Konzeptänderung. Als<br />
man 2005 das Allwetterbad projektiert hatte, sei man bei Pflanzenöl von<br />
380 Euro pro Tonne ausgegangen, inzwischen liege der Preis zwischen 700<br />
und 800 Euro. Das löste den Umstieg aus auf Thermische<br />
Solarkollektoren, Wärmespeichersysteme mit Heißwasserpufferspeicher,<br />
218
Erdflächenspeicher und Tiefensonden sowie eine Abdeckung des<br />
Spitzenbedarfs durch Gas aus - ein Konzept, das auch in Zukunft noch<br />
eine Biogasverwertung ermögliche und das bei Bedarf offen sei für<br />
zusätzliche Energiegewinnung über Photovoltaik durch eine Überdachung<br />
des gesamten Parkplatzes. "Eigentlich können wir froh sein, dass das<br />
Projekt durch die Standortprobleme am Hofgut verzögert wurde", so Beck<br />
über die Entwicklung.<br />
Das Interesse der Stadtverordneten richtete sich in der Ausschussdebatte<br />
auch auf andere Punkte. So fragte Dr. Thomas Hahn (CDU) nach den<br />
Eintrittspreisen. Bis <strong>zum</strong> Juli will Tournesol dazu ein Konzept vorlegen. Auf<br />
die Frage von Annette Reineke-Westphal (Die Grünen) nach dem Zeitplan<br />
blieb Hackl zuversichtlich: "Wir wollen im ersten Quartal 2009 eröffnen."<br />
Sehr ausführlich hatte Hackl die aktuelle Planung für das Allwetterbad<br />
erläutert. Wenn alles so umgesetzt wird, dann wird es den Besuchern an<br />
nichts mangeln. Schwimmbecken unter der Kuppel und draußen,<br />
Sprudelpilz, Whirlpool, "eine Pool-Bar wie in der Karibik", Kinderbecken für<br />
mehrere Altersgruppen, Rutsche, Liegeflächen, Badeteich, komfortable<br />
Sauna- und Wellnessbereiche drinnen und draußen, Gastronomie, Galerie<br />
mit Liegen und Solarien, Fitness, Spinning, Kosmetikbereich, Ärztezimmer,<br />
Mini-Club für Kinder, Clubraum für die DLRG, Konferenzraum - und dazu<br />
noch über 1000 qm ohne feste Nutzung. Hackl: "Wer weiß, ob da mal für<br />
Bowling, Tischtennis und andere Wünsche Platz gebraucht wird..."<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 17. April 2008<br />
Kreis, Stadt und Verein auf Mensa-Kurs<br />
In <strong>Idstein</strong> noch einige Vorbehalte auszuräumen / Verlässlicher Kostenplan<br />
Voraussetzung<br />
Vom 17.04.2008<br />
IDSTEIN Das Konzept von Kreis, Stadt und Turnverein, die Mensa<br />
der Pestalozzischule in die kleine TV-Halle zu verlegen und<br />
gleichzeitig das alte <strong>Hallenbad</strong> dem TV zu übereignen, hat gute<br />
Chancen umgesetzt zu werden. Noch müssen aus Sicht der<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverordneten Antworten auf offene Fragen gegeben<br />
werden, aber die grundsätzliche Bereitschaft wurde im<br />
Bauausschuss für diesen Kurs bekräftigt.<br />
Von Martin Kolbus<br />
Im Kreisausschuss ist man schon einen Schritt weiter als in <strong>Idstein</strong>. "Alle<br />
Fakten liegen lange auf dem Tisch; wir können entscheiden", betont<br />
219
Landrat Albers. Er macht darauf aufmerksam, dass seit 2005<br />
unterschiedliche Standorte für die Mensa geprüft worden seien. Die<br />
vorgeschlagenen Alternativen seien am Ende verworfen worden. Hierzu<br />
gehörte auch die jetzt noch einmal ins Gespräch gebrachte Anregung der<br />
CDU (IZ, 14. April), einen Komplex mit Schulklassen und Mensa hinter<br />
dem Erweiterungsbau auf dem dortigen Parkplatz zu errichten. Dieser<br />
Erweiterungsbau aber müsste, so Albers, dann vier- statt dreigeschossig<br />
geplant werden. Schon aus denkmalpflegerischer Sicht verbiete es sich,<br />
dass ein viergeschossiger Neubau den Blick auf das Schloss verstelle.<br />
"Deshalb kann der Neubau nicht viergeschossig werden", betont auch<br />
Baudezernent Schumann. Im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bauausschuss gab Bürgermeister<br />
Krum außerdem zu bedenken, dass dann auch der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Festplatz<br />
damit nicht mehr wie im bisherigen Umfang genutzt werden könnte.<br />
<strong>Eine</strong> Einbindung der Mensa in den geplanten Erweiterungsbau sei nach<br />
den Worten des Landrats auch verworfen worden, weil mit der Umsetzung<br />
des Erweiterungsbaues erst nach Abschluss des laufenden<br />
Mediationsverfahrens begonnen werden könnte. Ein Abwarten aber<br />
bedeute Zeitverzug, und der gefährde die Gesamtmaßnahme, "denn die<br />
fest eingeplanten Bundeszuschüsse fließen nur, wenn die Mensa 2009 in<br />
Betrieb geht".<br />
Ein Kaufpreis von einer Millionen Euro für den TV- Hallenteil sei<br />
angemessen, so der Landrat. Um den Vereinssportlern den Umzug ins<br />
ehemalige <strong>Hallenbad</strong> zu erleichtern, werde er den Kreisgremien<br />
vorschlagen, einen Zuschuss in Höhe von 250 000 Euro an den TV <strong>Idstein</strong><br />
für den Umbau dort <strong>Hallenbad</strong>es zu gewähren. Albers abschließend: "Wir<br />
sind dem Gymnasium, den Schülern und dem Lehrerkollegium jetzt eine<br />
zügige Umsetzung der Planung schuldig."<br />
Im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bau- und Planungsausschuss gab Bauamtsleiter Rudi<br />
Launspach einen Sachstandsbericht, dessen Grundlagen mit dem TV<br />
<strong>Idstein</strong> weitestgehend abgestimmt worden sind. "Zur positiven<br />
Projektentscheidung in den Gremien der Stadt und des Vereins sind<br />
verlässliche Angaben zu den Investitionskosten notwendig", machte<br />
Launspach klar. Die Vereinsgremien würden ohne exaktere Kenntnis der<br />
Kostenfrage eine positive Grundsatzentscheidung nicht treffen können.<br />
Launspach gab damit eine "Steilvorlage" für eine abschließende<br />
gemeinsame Erklärung der Fraktionen, in der dieser belastbare<br />
Kostenplan nachdrücklich gefordert wurde.<br />
Der Bauamtschef unterstrich, dass das Konzept insgesamt nur dann zu<br />
verwirklichen sei, wenn es keine Zeitverzögerungen gibt. CDU-<br />
Fraktionschef Thomas Zarda äußerte da gewisse Zweifel, ihm wäre eine<br />
Entscheidung ohne Zeitdruck eigentlich lieber und damit verbunden auch<br />
eine nochmalige Überprüfung denkbarer Varianten. SPD-Stadtverordneter<br />
Horst Urban störte sich am Preisdiktat durch den Kreis, der nur eine<br />
Million Euro für den Mensa-Eigentumsanteil zahlen wolle. Deshalb regte<br />
er, ebenso wie Zarda, ein nochmaliges Verhandeln mit dem Kreis über<br />
diese zu niedrige Summe an. "Im Grundsatz tragen wir das gemeinsame<br />
Modell aber mit und begrüßen die Vorlage", erklärte Marius Weiß (SPD).<br />
220
Am Ende der Aussprache stellten die Fraktionen ihre ursprünglichen<br />
Anträge zurück und erklärten einvernehmlich ihre Bereitschaft <strong>zum</strong><br />
Dreiecksgeschäft zwischen Kreis, Stadt und Turnverein, unter der<br />
Voraussetzung,<br />
dass der TV mitzieht, dass der genaue Kostenplan, wie von Rudi<br />
Launspach prognostiziert, in einigen Wochen vorliegt,<br />
dass geklärt wird, welche Freiflächen am alten <strong>Hallenbad</strong> in den Deal<br />
einbezogen werden und<br />
dass der Sportförderungszuschuss von 250 000 Euro des Kreises gesichert<br />
ist.<br />
Im Juni müsse, um den Zeitplan nicht zu gefährden, seitens der Stadt das<br />
endgültige Ja erfolgen, herrschte Einigkeit.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 19.April 2008<br />
Appell für zügigen Bau der Schulmensa<br />
PSI-Leiterin und Elternbeiratsvorsitzende mahnen Politik zur Eile /<br />
CDU schlägt vor, weitere Standorte zu prüfen<br />
Vom 19.04.2008<br />
Von Volker Stavenow<br />
IDSTEIN "Wir appellieren an alle mit dieser Thematik befassten Politiker in<br />
<strong>Idstein</strong> und im Kreis, sich die Sachlage des dringenden Handlungsbedarfes<br />
an der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Pestalozzischule vor Augen zu führen und sich für den<br />
Vorschlag des Mensa-Einbaues in die TV-Sporthalle auszusprechen. Die<br />
schnelle Entscheidung für diese praktikable Idee ist auch deshalb<br />
notwendig, damit die Bundeszuschüsse für den Mensabau in Anspruch<br />
genommen werden können. Die Politik muss also sehr zügig für unsere<br />
Schülerinnen und Schüler entscheiden, damit dieses Geld nicht verfällt.<br />
Die Idee, Mensa in die TV-Halle und altes <strong>Hallenbad</strong> als TV-<br />
Sportzentrum, deckt alle Bedürfnisse, sowohl des Turnvereins als<br />
auch der PSI, ab."<br />
Mit diesem drängenden Appell gehen Ina Ofenloch, die Schulleiterin des<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Pestalozzi-Gymnasiums, und Anke Schröter, die Vorsitzende des<br />
PSI-Schulelternbeirates, <strong>zum</strong> kontrovers diskutierten Thema "Mensabau"<br />
an die Öffentlichkeit. "Wenn diese Bundeszuschüsse für die Mensa<br />
aufgrund von Zeitverzögerungen flöten gehen, dann ist es das für die PSI<br />
für die nächsten 15 Jahre gewesen. Der Pott der Bundeszuschüsse ist<br />
dann leer und der Kreis als Schulträger müsste den Mensabau alleine<br />
bezahlen", sehen Ofenloch und Schröter die Sachlage.Die Mensa in der<br />
221
TV-Halle bringe für die Schule jede Menge Vorteile: Kurze Wege für die<br />
Schüler, Campus-Gelände und kein Überqueren von stark befahrenen<br />
Straßen. "Und diese Variante kann viel schneller umgesetzt werden, als<br />
ein Neubau."<br />
Anke Schröter weist darauf hin, dass das Mensa-Projekt bis Ende 2009<br />
beim Bund abgerechnet sein muss, damit das Geld aus Berlin fließt.<br />
"Außerdem können wir bei Einbau in die TV-Halle auch die Gaststätte 44er<br />
und den darüber liegenden Raum als Bistro nutzen." Sie stellt klar, dass<br />
der TV <strong>Idstein</strong> ebenfalls von dem Vorhaben profitiert und ein<br />
weiteres Sportzentrum im und am alten <strong>Hallenbad</strong> erhält. "Das ist<br />
doch ein toller Gedanke."<br />
So sieht es auch Ina Ofenloch: "Nicht nur die PSI soll zufrieden sein,<br />
sondern natürlich auch der TV <strong>Idstein</strong>. Der Verein wird nicht benachteiligt,<br />
sondern gewinnt Flächen hinzu. Warum wird also diese hervorragende<br />
Lösung von einigen Politikern noch in Frage gestellt?" Die Schulleiterin<br />
macht klipp und klar, dass es sich bei den Schülern, die einmal Mensa und<br />
Bistro nutzen werden, nicht nur um eine Handvoll handelt, sondern um<br />
hunderte. "Wir haben 590 Oberstufenschüler und in den Klassen fünf bis<br />
sieben 387, die bis <strong>zum</strong> Nachmittag Schule haben und sich auf dem<br />
Schulgelände nicht richtig verpflegen können." Während die Oberstufe<br />
häufig auf umliegende Imbisse und Restaurants ausweicht, dürfen die<br />
jüngeren Schüler das PSI-Gelände nicht verlassen. "2009 erhöht sich<br />
diese gesamte Zahl noch."<br />
Das Konzept von Kreis, Stadt und TV, die Mensa der<br />
Pestalozzischule in die kleine TV-Halle zu verlegen und gleichzeitig<br />
das alte <strong>Hallenbad</strong> dem TV zu übereignen, hat zwar gute Chancen<br />
umgesetzt zu werden, aber noch müssen aus Sicht einiger<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverordneten Antworten auf offene Fragen gegeben<br />
werden.<br />
Vom Kreis her ist alles klar: Ein Kaufpreis von einer Million Euro<br />
für den TV-Hallenteil ist laut Landrat Burkhard Albers im Zuge der<br />
Umsetzung der Idee deshalb angemessen, weil der Kreis von den<br />
11,7 Millionen Mark Baukosten der gesamten Hexenturmhalle<br />
damals 6 Millionen übernommen hat. Um den Vereinssportlern den<br />
Umzug ins ehemalige <strong>Hallenbad</strong> zu erleichtern, schlägt Albers den<br />
Kreisgremien vor, einen Zuschuss in Höhe von 250 000 Euro an<br />
den TV <strong>Idstein</strong> für den Umbau dort <strong>Hallenbad</strong>es zu gewähren.<br />
Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU erkennt in der Thematik "Mensa" noch offene<br />
Fragen und einen hohen Zeitdruck. Der Gedanke, die Mensa in der<br />
TV-Halle unterzubringen und dafür das alte <strong>Hallenbad</strong> in eine<br />
Sporthalle umzubauen, hat für die CDU zwar ebenfalls Charme.<br />
Allerdings gebe es weder eine Kostenkalkulation noch eine<br />
Zustimmung des TV. Deshalb schlägt die Union vor, noch andere<br />
Standorte zu prüfen.<br />
222
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 23.April 2008<br />
Wärme-Kopplung hin. Von der Prüfung der Unterlagen hänge es<br />
dann ab, wie die CDU sich entscheide. "Wir machen uns die<br />
Entscheidung nicht leicht", versprach Zarda. Auf jeden Fall sei das<br />
Thema <strong>Hallenbad</strong> völlig ungeeignet, um damit den Amtsinhaber<br />
Standort für die Mensa an der PSI<br />
Vom 23.04.2008<br />
sr. IDSTEIN<br />
Geht es nach dem Kreisausschuss des Rheingau-Taunus-Kreises ist die<br />
Suche nach einem Standort für die Mensa der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Pestalozzischule<br />
(PSI) erfolgreich beendet. Folgt der Kreistag in seiner nächsten Sitzung<br />
am Dienstag diesem Vorschlag des Ausschusses, soll die Schulmensa in<br />
dem kleineren Teil der Sporthalle am Hexenturm eingerichtet werden.<br />
Dafür will der Kreis, wie Landrat Burkhard Albers (SPD) mitteilte, das<br />
entsprechende Grundstück und die benötigten Gebäudeteile für eine<br />
Million Euro von der Stadt <strong>Idstein</strong> erwerben. Gleichzeitig soll der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Turnverein, der zurzeit hauptsächlicher Nutzer der Halle ist, mit 250000<br />
Euro abgefunden werden. Der Vereinsvorstand, so Albers, habe bereits<br />
Zustimmung zu dem Vorhaben signalisiert. Inklusive der eingeplanten<br />
Umbaukosten von 800000 Euro müsste der Kreis somit etwas mehr als<br />
zwei Millionen Euro für das Mensa-Projekt aufbringen, rechnete Albers vor.<br />
Weiteren Diskussionen um einen Alternativstandort, wie etwa den zuletzt<br />
ins Gespräch gebrachten Parkplatz hinter dem Schloss, erteilte Albers<br />
jedoch eine Absage. In Anbetracht der zeitlich gebundenen<br />
Bundeszuschüsse von bis zu 50 Prozent des Gesamtbetrags sei die Zeit zu<br />
knapp, um über neue Standorte in <strong>Idstein</strong> zu debattieren<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 01.Mai 2008<br />
Kreistag beschließt Kauf und Umbau der TV Halle<br />
Vom 01.05.2008<br />
bm. KREIS / IDSTEIN Der Kreistag hat einstimmig beschlossen, die Halle<br />
des TV <strong>Idstein</strong>, die zur Hexenturm-Sporthalle gehört, zu kaufen und der<br />
223
Stadt <strong>Idstein</strong> dafür eine Million Euro zu zahlen. Dieser Standort habe sich<br />
nach langer Suche als beste Lösung für die Einrichtung einer Mensa am<br />
Pestalozzigymnasium herausgestellt, sagte Landrat Burkhard Albers<br />
(SPD).<br />
Der Kreis zahlt zudem 250000 Euro an den TV <strong>Idstein</strong>, der das<br />
Nutzungsrecht an der Halle hat und dem die Stadt künftig das<br />
umgebaute <strong>Hallenbad</strong> als Sportstätte zur Verfügung stellen will.<br />
Dieser Betrag ist aus Sicht des Kreises als Wertausgleich zu verstehen,<br />
wobei das Ortsgericht den Wert der TV-Halle allerdings auf 1,69 Millionen<br />
Euro veranschlagt hatte. Ein Architekt, so Albers, habe die Liegenschaft<br />
auf 1,3 Millionen Euro geschätzt. Der Landkreis muss schließlich noch<br />
800000 in den Umbau als Mensa investieren, wobei 150000 Euro dafür<br />
eingesetzt werden, dass auch Veranstaltungen in der künftigen Mensa<br />
möglich sind. Unter dem Strich werden also mehr als zwei Millionen Euro<br />
investiert.<br />
Als Vorteil der jetzt favorisierten Lösung gilt, dass die Mensa direkt vom<br />
Schulgelände aus erreichbar ist und keine Straße überquert werden muss.<br />
Es sei jetzt nicht mehr begründbar, noch weitere Alternativen zu prüfen,<br />
sagte der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Abgeordnete Karl Lormess. Sein CDU-Kollege Thomas<br />
Zarda meinte, dass der Beschluss "aus Kreissicht eine hervorragende<br />
Sache" sei, das Kostenrisiko aber bei der Stadt <strong>Idstein</strong> liege. Als Vorteil<br />
sieht er, dass "es jetzt schnell gehen kann" und die Mensa im nächsten<br />
Jahr fertig sein könne.<br />
Die Fraktionen waren sich einig darüber, dass die Mensa unverzichtbar ist,<br />
unabhängig vom Ergebnis des Mediationsverfahrens zur <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Schullandschaft. "Der Kreis wird auch sonst nicht ohne Geld aus der<br />
Mediation herauskommen", meinte der Vorsitzende des Schulausschusses,<br />
Rainer Scholl (FDP).<br />
Inga Rossow (<strong>FWG</strong>) gab zu bedenken, dass der Beschluss die<br />
letzte Möglichkeit bedeute, noch Bundeszuschüsse zu bekommen,<br />
Aber die Lösung stelle eine finanzielle Unterstützung der Stadt<br />
<strong>Idstein</strong> für den Kreis dar. Es sei noch nicht berücksichtigt, was mit<br />
dem alten Schwimmbad geschehe und wie hoch der<br />
Sanierungsbedarf sei.<br />
224
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 03.Mai 2008<br />
Gemeinsamer Weg in sportliche Zukunft<br />
Verschmelzung der TSG mit TV <strong>Idstein</strong> endgültig vollzogen / Großverein<br />
mit Perspektive<br />
Vom 03.05.2008<br />
IDSTEIN Vier wichtige Themen beherrschten die sehr gut besuchte<br />
Jahreshauptversammlung des TV 1844 <strong>Idstein</strong>: Verschmelzung mit<br />
der TSG, Schulmensa-Bau in der kleinen TV-Halle,<br />
Beitragserhöhungen und Perspektiven der ehemaligen TSG-<br />
Fußballer im TV.<br />
Von Volker Stavenow<br />
Das Fazit dieser vereinsbestimmenden Themen lautet so: Die Mitglieder<br />
stimmten der durch die Verschmelzung notwendig gewordenen<br />
Satzungsänderung zu. Damit wurde der letzte Schritt vollzogen, damit die<br />
willigen TSG-Sportler ihren Platz im neuen TV-Großverein finden. Die<br />
TVler beauftragten den Vorstand, die Gespräche über den Schulmensabau<br />
in TV-Halle, Foyer und 44er mit Kreis und Stadt fortzusetzen. Vor einer<br />
Entscheidung muss aber die Mitgliederversammlung noch einmal darüber<br />
entscheiden, ob man diesen Weg gehen will oder nicht.<br />
Die Beiträge des TVI werden aufgrund der gestiegenen Kosten erhöht:<br />
aktive Erwachsene zahlen voraussichtlich ab 1. Juli diesen Jahres 8 Euro<br />
im Monat, passive weiterhin 4, Jugendliche bis 23 Jahre 5 und Familien<br />
mit mehreren TV-Mitgliedern maximal 16. Erfreuliche Nachrichten endlich<br />
auch für die neue TV-Fußballabteilung: Die 44er sind per Eilverfahren in<br />
den Hessischen Fußballverband aufgenommen worden. Das bedeutet,<br />
dass die Mannschaften vor dem kommenden regulären Ligastart<br />
<strong>zum</strong>indest wieder Freundschaftsspiele austragen können. Darüber würden<br />
die anderen Vereine im Kreis informiert. "Wir wollen einen erfolgreichen<br />
Neustart der Fußballer im TV <strong>Idstein</strong>", unterstrich Vorstandsmitglied Frank<br />
Stübing.<br />
Die Verschmelzung mit der TSG wurde vom Vorstand und der Mehrheit<br />
der Mitglieder begrüßt. Zum einen will man die 1879er nicht hängen<br />
lassen, <strong>zum</strong> anderen gewinnt der TV durch Übernahme der TSG-Sporthalle<br />
wichtige neue Flächen hinzu.<br />
"Das ist eine richtige Entscheidung und bringt uns neben den Flächen auch<br />
weit über 3000 Mitglieder", sagte Fachbereichsleiter Sport I, Andreas<br />
Reuther. "Fusion der beiden Vereine ist das falsche Wort. Es handelt sich<br />
um eine Verschmelzung", machte der wieder gewählte erste Vorsitzende<br />
Wolfgang Heller klar. Aus diesem Grund musste sich auch der kleinere<br />
Verein auflösen, damit TSG-Mitglieder reibungslos im TV eine neue<br />
sportliche Heimat finden konnten. Mit der Verschmelzung übernahm der<br />
225
TV aber nicht nur Halle und willige TSG-Mitglieder, sondern auch<br />
Verbindlichkeiten der 1879er, die im Zuge des Hallenanbaues entstanden<br />
sind.<br />
"Das ist ein sehr wichtiges Jahr für den Sport in unserer Stadt <strong>Idstein</strong>, weil<br />
mit dem Zusammenschluss von TSG und TV der mit Abstand größte<br />
Verein im Rheingau-Taunus-Kreis entstanden ist. Die bereits große Vielfalt<br />
des Sportangebots des TV wird durch die hinzu gekommenen TSG-<br />
Abteilungen wunderbar ergänzt, so dass eine riesige Palette der<br />
sportlichen Möglichkeiten entsteht", sagte <strong>Idstein</strong>s Bürgermeister Gerhard<br />
Krum, selber Mitglied im TV, in der Versammlung. "Der TV 1844 <strong>Idstein</strong><br />
hat den Sport in <strong>Idstein</strong> zu einem echten Standortfaktor gemacht und<br />
trägt zu unserem erfolgreichen Stadtmarketing bei." Der TV habe die<br />
Kraft, diesen Zusammenschluss gut zu bewerkstelligen und damit eine<br />
sehr positive Entwicklung in der Zukunft zu nehmen.<br />
Beim Thema Standortverlagerung erkennt TV-Chef Wolfgang-<br />
Heller neben vielen Vorteilen nur einen Nachteil: "Wir müssen mit<br />
Einzug ins alte <strong>Hallenbad</strong> das Stadtzentrum verlassen. Aber wir<br />
müssen an die Zukunft denken und damit ist dieser<br />
Standortwechsel einfach unerlässlich."<br />
Wolfgang Heller machte klar, dass der TV am Himmelsbornweg<br />
viel mehr Flächen erhält, als er sie in der TV-Halle verliert. "Aber<br />
das alte <strong>Hallenbad</strong> muss als Halle grundlegend saniert werden,<br />
sonst ist die Sache mit uns nicht zu machen."<br />
Durch den möglichen Umzug des TV ins alte <strong>Hallenbad</strong> erkennt<br />
Rathaus-Chef Gerhard Krum "eine phantastische Möglichkeit des<br />
Großvereins, sich noch besser zu positionieren."<br />
Gerhard Krum skizzierte, dass der TV dann im Zentrum eines neuen<br />
Sportgebiets mit Tennisplätzen, Klettergarten, Reitverein, neuer Drei-Feld-<br />
Turnhalle am Taubenberg und neuem Sportplatz am so genannten<br />
"Wasserfall" residiere. "Und dass die PSI-Schüler in der ehemaligen TV-<br />
Halle in der Hexenturmhalle Mittagessen können, ist natürlich ebenfalls<br />
eine sehr gute Lösung."<br />
226
Positiver Standortfaktor<br />
Volker Stavenow <strong>zum</strong> TV 1844 <strong>Idstein</strong><br />
vstavenow@vrm.de<br />
Vom 03.05.2008<br />
Aus einem kleinen Club mit ehemals 40 Mitgliedern wird in<br />
absehbarer Zukunft ein Großverein mit 4000 Sportlerinnen und<br />
Sportlern. Durch die Verschmelzung mit der TSG ist der TV bereits<br />
heute der größte Verein im Kreis - künftig in der gesamten Region.<br />
Diese erfreuliche Entwicklung birgt jedoch auch Risiken, weil der<br />
rasante Mitgliederzuwachs immer höhere Ansprüche an den TV-<br />
Vorstand stellt. Mehr Mitglieder bedeutet auch immer: noch mehr<br />
Arbeit. Neue Übungsflächen in Hallen und auf Plätzen müssen her,<br />
weitere Trainer ausgebildet, Sponsoren für das Vereinskonzept<br />
begeistert oder die interne Verwaltung noch professioneller auf<br />
die Beine gestellt werden. Nur, wenn Vorstand mit Alt- und Neu-<br />
Mitgliedern kräftig an einem Strang ziehen, kann dieser gewaltige<br />
Kraftakt gelingen: Vereint mit den TSG-Sportlern unter dem Dach<br />
des TV in eine erfolgreiche sportliche Zukunft zu gehen. Für<br />
mögliche interne Vereinsquerelen ist keine Zeit: Die Entscheidung<br />
für den Standortwechsel an den Himmelsbornweg muss zügig<br />
fallen, damit der TV 1844 <strong>Idstein</strong> an diesem attraktiven Standort<br />
das lebendige Vereinsherz in der Mitte eines modernen<br />
Sportzentrums wird, das <strong>Idstein</strong> neben dem Titel "Stadt der<br />
Schulen" auch endgültig die Bezeichnung "Stadt des Sportes"<br />
einbringt. Werden die Weichen für die Vereinszukunft weiterhin so<br />
innovativ und mutig gestellt, dann wird der Sport in <strong>Idstein</strong> zu<br />
einem immer wichtigeren positiven Standortfaktor. Ein Pfund, mit<br />
dem die Stadt in den kommenden Jahrzehnten erfolgreich<br />
wuchern kann.<br />
227
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 05.Mai 2008<br />
Zarda: Richtige Mensa-Lösung<br />
Vom 05.05.2008<br />
IDSTEIN "Ich habe im Kreistag der Vorlage, in der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> TV-Halle eine<br />
Mensa für das Gymnasium einzurichten, nicht nur persönlich zugestimmt<br />
sondern für die CDU-Kreistagsfraktion auch deren Zustimmung begründet<br />
und empfohlen", berichtet der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU-Fraktionsvorsitzende Thomas<br />
Zarda.<br />
Es sei schließlich auf allen Seiten vollkommen unbestritten, dass die<br />
Schüler des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Gymnasiums endlich eine Mensa und<br />
Aufenthaltsraum benötigten. Auch eine Aula fehle am Schloss.<br />
Die nun beschlossene Lösung sei aus Sicht des Kreises gut und richtig. Die<br />
Mensa in der TV-Halle liege praktisch auf dem Schulgelände, es bräuchten<br />
keine Straßen überquert zu werden und die Schule komme auch zu einer<br />
Aula. Und aus Sicht des Kreises sei dies auch eine kostengünstige Lösung.<br />
Das alleinige Kostenrisiko für den Umbau des alten <strong>Hallenbad</strong>es<br />
liege schließlich bei Stadt und TV 1844.<br />
Großen Wert legt Zarda darauf, dass die jetzige Kreistagsentscheidung<br />
keine Vorfestlegung für das Ergebnis der Mediation bedeutet.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 10.Mai 2008<br />
Blanko-Scheck oder Chance?<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Parlament ist weiter auf Kurs mit Mensa-<strong>Hallenbad</strong>-<br />
Projekt<br />
Vom 10.05.2008<br />
IDSTEIN<br />
Die Idee, die TV-Halle als Mensa des Gymnasiums zu nutzen und<br />
den Verein in ein saniertes <strong>Hallenbad</strong> am Himmelsbornweg<br />
einziehen zu lassen, "hat Charme", wie es FDP-Stadtverordneter<br />
Thomas Clemenz formulierte. <strong>Eine</strong> Auffassung, die er mit vielen<br />
Stadtverordneten teilte - mit weiterem Lob gingen Clemenz und<br />
die meisten anderen Mandatsträger im Parlament aber äußerst<br />
228
sparsam um, obgleich am Ende alle ohne Ausnahme das Konzept<br />
mittrugen. Die endgültige Entscheidung soll nun wie geplant am<br />
19. Juni fallen.<br />
Von Martin Kolbus<br />
Ich befürchte, dass wir heute eine Art Blanko-Scheck unterschreiben",<br />
drückte Peter Piaskowski (CDU) seine Besorgnis aus. Sein Fraktionskollege<br />
Thomas Zarda befürchtete gar, dass die an diesem Abend anstehende<br />
Zustimmung eine Vorentscheidung sei, die am 19. Juni dann eigentlich<br />
nicht mehr umgedreht werden könne. Für Piaskowski ist das Draufsatteln<br />
immer neuer Investitionen auf den Haushalt 2008 ein Anlass, demnächst<br />
grundsätzlich zu prüfen, ob man nicht mal auf die Bremse treten sollte<br />
anstatt immer nur Gas zu geben: "Wenn man zuviel Gas gibt, säuft der<br />
Motor ab!"<br />
Um welche Beträge es sich handeln wird, die auf die Stadt unterm Strich<br />
zukommen, bleibt bis zur Vorlage verlässlicher Daten und Zahlen unklar.<br />
Die Sanierung des alten <strong>Hallenbad</strong>es, das zusammen mit einem<br />
Grundstücksanteil dem TV zu übertragen ist, wird wohl um die 2,2<br />
Millionen Euro kosten. Mit mindestens 1,25 Millionen rechnet man aus der<br />
Kreiskasse, so dass nach dieser Rechnung etwa eine Million an der Stadt<br />
hängen blieben. Thomas Clemenz kam gar auf zwei Millionen, indem er<br />
den Wert des Grundstücks am <strong>Hallenbad</strong> draufrechnete, was Peter<br />
Piaskowski wiederum als völlig übertrieben zurückwies, weil das Gelände<br />
allenfalls als "Weideland" zu nutzen sei.<br />
Beitragserhöhungen?<br />
Clemenz hatte noch eine ganz andere Sorge: Könne der Verein das alles<br />
bewältigen? Kommen auf die TV-Mitglieder in den nächsten Jahren<br />
vielleicht drastische Beitragserhöhungen zu? Clemenz forderte, an diesem<br />
Abend nur "ein positives Signal" für das Konzept zu geben, aber keinen<br />
Beschluss zu fassen.<br />
Manche der Zahlen- und Gedankenspiele hielt der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgermeister<br />
für wenig hilfreich. "Was würden wir denn mit dem alten <strong>Hallenbad</strong><br />
machen", fragte Gerhard Krum in die Runde. Am Ende stünde der Abriss<br />
mit hohen Entsorgungskosten. So aber biete sich nun die Chance, 1,25<br />
Millionen Euro zu bekommen und eine sinnvolle Nutzung und<br />
Vergrößerung der Sportfläche für den Verein zu bekommen: "Ich denke,<br />
wir reden hier nicht allein über eine Mensa für die Pestalozzischule,<br />
sondern über ein Projekt, das für die nächsten zehn, fünfzehn Jahre der<br />
Stadtentwicklung von Bedeutung ist - ein Sport- und Freizeitzentrum, das<br />
Seinesgleichen sucht."<br />
Unterstützung erfuhr der Bürgermeister durch SPD-Fraktionschef Volker<br />
Nies. Er sah die Ausgangslage als große Chance: Die Schule brauche<br />
dringend die Mensa, der Standort sei richtig, der TV könne seine<br />
Kapazitäten erweitern und die Stadt bekomme die Möglichkeit, etwas<br />
Vernünftiges mit dem alten <strong>Hallenbad</strong> anzufangen. Wenn alles klappe, sei<br />
dies eine "Win-Win-Situation" für alle Beteiligten.<br />
229
Kritik an Zeitdruck<br />
Immer wieder kritisiert wurde im Parlament der aufgebaute Zeitdruck für<br />
die Entscheidung - entstanden dadurch, dass der Bund einen Zuschuss für<br />
eine Mensa nur gewährt, wenn 2009 die Maßnahme auch beendet und<br />
abgerechnet wird. "Letztes Jahr, nach den Verhandlungen über den Kauf<br />
des Autohandel-Grundstücks an der Limburger Straße, hieß es noch, es<br />
sei jetzt alles `in trockenen Tüchern`", warf CDU-Chef Zarda dem<br />
Bürgermeister vor. Es sei also Zeit und Gelegenheit gewesen, auch über<br />
andere Standortlösungen für die Mensa in Ruhe nachzudenken.<br />
Pistole auf der Brust<br />
Stattdessen werde der Stadt jetzt die Pistole auf die Brust gesetzt. Zarda:<br />
"Mit der Pistole auf der Brust verhandelt es sich schlecht. Hoffen wir, dass<br />
die Kostenschätzungen verlässlich sind. Das Risiko tragen wir."<br />
Die Lösungen seien über Jahre verschleppt worden, kritisierte auch Inga<br />
Rossow (<strong>FWG</strong>) "Fehler auf den verschiedensten Ebenen". Vehement aber<br />
widersprach sie der Äußerung Zardas, dass die eigentliche Entscheidung<br />
schon an diesem Abend falle. Ob man am 19. Juni endgültig zustimme,<br />
hänge von den Fakten und Zahlen ab, die bis dahin noch auf den Tisch<br />
kämen.<br />
Man könne natürlich auf alles schimpfen: die Schulpolitik des Landes, die<br />
mehr Nachmittagsunterricht produziere und damit eine Mensa erforderlich<br />
mache, auf den Kreis oder auf den Zeitdruck, äußerte sich Grünen-Chef<br />
Jürgen Schmitt. Entscheidend aber sei, dass jetzt die letzte Gelegenheit<br />
sei, für die PSI etwas Vernünftiges hinzubekommen, 0auch wenn <strong>Idstein</strong><br />
wieder mal finanziell in Vorleistung treten und das retten müsse, was beim<br />
Kreis versaubeutelt worden sei.<br />
FDP-Pressemitteilung vom 14.05.2008<br />
Pressemitteilung<br />
der fdp-frAKTION <strong>Idstein</strong><br />
Schule und Verein haben Anspruch auf eine sachgerechte<br />
Diskussion und fairen Umgang<br />
Mit Enttäuschung und Unverständnis reagierte der Fraktionsvorsitzende<br />
der FDP, Thomas Clemenz, auf die unhaltbaren Vorwürfe des<br />
Bürgermeisters in der letzten Sitzung (die IZ berichtete am 13.05.2008).<br />
"Wir stehen unter großem Zeitdruck" so Clemenz. Allerdings müsse man<br />
nochmals deutlich darauf hinweisen, dass die Stadt <strong>Idstein</strong> und die<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverordneten für diesen Zustand nicht verantwortlich sind.<br />
230
Der Bau der Schulmensa ist ausschließlich Sache des Kreises! Die Stadt<br />
<strong>Idstein</strong> zahlt dafür eine Kreisumlage. Jetzt müsse sie wieder in der<br />
Bresche springen, da der Kreis das Problem nicht aktiv löse.<br />
"<strong>Eine</strong> gut funktionierende Schulgemeinschaft mit entsprechender<br />
Infrastruktur ist für die Stadtentwicklung <strong>Idstein</strong>s gut und wichtig" so<br />
Clemenz, der sich deshalb trotz fehlender Kompetenz der Stadt für den<br />
Bau der Mensa stark macht. Aber nur der Bau der Mensa ist rasch voran<br />
zu treiben und eilbedürftig, die Umsiedlung des Vereins ist es nicht.<br />
Die Aufsichtsbehörde hat den letzten Haushalt der Stadt <strong>Idstein</strong> nur mit<br />
Auflagen genehmigt und darauf hingewiesen, dass zukünftig freiwillige<br />
Leistungen einzuschränken sind. Das zur Verfügung stellen eines großen<br />
Grundstücks, eines Gebäudes und darüber hinaus eines weiteren Betrages<br />
von voraussichtlich über einer Millionen Euro stellt eine solche freiwillige<br />
Leistung dar. <strong>Eine</strong> solche ist nur sinnvoll und zu rechtfertigen, wenn der<br />
damit vorgestellte Zweck auch wirklich erreicht wird.<br />
Mit diesem städtischen Aufwand soll der Verein in die Lage versetzt<br />
werden, eine eigene Halle aus dem alten <strong>Hallenbad</strong> zu machen und diese<br />
selbstständig zu bewirtschaften und zu unterhalten.<br />
Ob dies dem Verein dauerhaft gelingt, ist die Frage, die die FDP Fraktion<br />
vor einer Zustimmung an erste Stelle zur Beantwortung stellt. "Diese<br />
Vorbehalte sind nicht aus der Luft gegriffen, sondern haben einen sehr<br />
ernsten Hintergrund", erläutert Clemenz. Nicht umsonst haben sich in<br />
Wiesbaden die Vereinsvorstände getroffen, die über eigene Hallen und<br />
Häuser verfügen und diskutiert, ob der Immobilienbesitz ein Segen oder<br />
eine Belastung ist (<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung 24.04.2008, S.16). Übereinstimmend<br />
haben alle Vorstände mitgeteilt, dass die Energie- und Betriebskosten in<br />
den vergangenen Jahren so stark gestiegen sind, dass städtische<br />
Zuschüsse nicht ausreichen und Beitragsverdoppelungen oder<br />
Veräußerungen aus wirtschaftlichen Gründen erörtert werden müssen,<br />
sofern die Stadt Wiesbaden nicht einspringt.<br />
"Genau das aber darf in <strong>Idstein</strong> nicht passieren, betont Clemenz, der<br />
darauf hinweist, dass das <strong>Hallenbad</strong>gebäude nach dem Gutachten zwar in<br />
einem sanierungsfähigen Zustand sei, jedoch über 30 Jahre alt ist und<br />
damit allein aufgrund des Alters mit Sanierungen und Reparaturen immer<br />
wieder gerechnet werden müsse". Jeder, der eine ältere Immobilie besitzt,<br />
weiß, dass immer wieder außerplanmäßig Reparaturen anfallen.<br />
Bei den gestiegenen Energiekosten muss von vorneherein bei dem Umbau<br />
auch sichergestellt werden, dass eine energetische Optimierung erfolgt,<br />
damit dem Verein die Betriebskosten nicht davonlaufen.<br />
"Das alles jetzt ohne konkrete Zahlen kurzfristig zu entscheiden ist für<br />
ehrenamtliche Stadtverordnete nicht möglich" äußert Clemenz.<br />
Anzunehmen, dass nur die Investition in den Umbau erforderlich sei und<br />
danach alles finanziell stämmbar ist, sei "blauäugig und in Anbetracht der<br />
Entwicklungen nicht realistisch", so Clemenz.<br />
231
Die Stadtverordnetenversammlung hat beim neuen Schwimmbad<br />
gefordert und durchgesetzt, dass sozialverträgliche Eintrittspreise<br />
gewährleistet sind. Die FDP will gewährleistet wissen, dass sozial<br />
verträgliche Mitgliedsbeiträge dafür sorgen, dass der Verein nicht<br />
ausblutet, sondern zukünftig auf stetigen Mitgliederzuwachs setzen kann.<br />
Dafür ist ein niedriger Beitrag ein wesentlicher Baustein, denn viele, die<br />
zahlen, nehmen am aktiven Vereinsleben nicht (mehr) teil und andere<br />
können (oder wollen) sich den Verein eventuell dann nicht mehr leisten<br />
und es besteht die Gefahr von Massenkündigungen bei einer<br />
Beitragsexplosion. Dann aber wäre die finanzielle Basis des neuen<br />
Großvereins ernsthaft gefährdet.<br />
Auf der anderen Seite muss man auch die Interessen der Bürger sehen,<br />
die in keinem Verein organisiert sind und andere Förderungen der Stadt<br />
im Allgemeininteresse erwarten und schließlich auch die Interessen<br />
anderer Vereine berücksichtigen. Es kann nicht sein, dass einseitig der<br />
größte Verein besonders gefördert wird und "die anderen im Regen<br />
stehen", so Clemenz. Durch die von der Verwaltung vorgeschlagene<br />
Beschlusslage wird der Verein finanziell in sehr erheblichem Maße<br />
gefördert. Es besteht deshalb auch die Möglichkeit, dass andere Vereine<br />
dann im Wege der Gleichbehandlung auf vergleichbare Förderungen<br />
pochen oder geltend machen können, dass hier ein Verein besonders<br />
bevorzugt wird.<br />
<strong>Idstein</strong>, den 14.05.2008<br />
fdp-frAKTION <strong>Idstein</strong><br />
Thomas Clemenz<br />
Fraktionsvorsitzender<br />
06126-2032<br />
Lärchenweg 4<br />
65510 <strong>Idstein</strong><br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15.Mai 2008<br />
"BHKW bei Umbau des alten Bades prüfen"<br />
CDU-Fraktionsvorsitzender Thomas Zarda ist für Blockheizkraftwerke, wo<br />
sie sinnvoll sind<br />
Vom 15.05.2008<br />
iz. IDSTEIN<br />
232
"Alibi-Politik und reinen Symbolismus lehnen wir ab. Dazu ist das Thema<br />
Klimaschutz viel zu wichtig", begründet CDU-Fraktionschef Thomas Zarda<br />
die Ablehnung eines Blockheizkraftwerkes für den neuen Kindergarten im<br />
Taunusviertel.<br />
Die CDU habe nichts gegen Blockheizkraftwerke dort, wo solche sinnvoll<br />
seien. Das sei stets dort der Fall, wo kontinuierlich in größeren Mengen<br />
Energie <strong>zum</strong> Heizen oder zur Warmwassererzeugung eingesetzt werden<br />
müsse und die Abwärme zur Stromerzeugung genutzt werden könne. "Ein<br />
Kindergarten ist aber kein <strong>Hallenbad</strong>", so Zarda. Da im Kindergarten im<br />
Sommer kaum oder gar nicht geheizt werde und anders als in Bädern oder<br />
Sporthallen auch kaum warmes Wasser <strong>zum</strong> Baden oder Duschen benötigt<br />
werde, sei die Kombination von Stromerzeugung als "Abfallprodukt" der<br />
Heizungsanlage hier nicht sinnvoll.<br />
Nur um der Symbolik willen oder um guten Willen wider besseres<br />
Wissen zu zeigen, brauche man kein - an dieser Stelle -<br />
unwirtschaftliches Kraftwerk zu errichten. Laut Zarda sei es viel<br />
interessanter, beim Umbau des alten <strong>Hallenbad</strong>es zu einer<br />
Sporthalle im Zuge der Mensa-Errichtung eine solche energetische<br />
Option zu prüfen. "Bei einer Sporthalle dürften die notwendigen<br />
Betriebsstunden für ein Blockheizkraftwerk viel eher zustande<br />
kommen als in einem Kindergarten. Ich könnte mir beispielsweise<br />
vorstellen, das beim Kindergarten gesparte Geld für eine dort<br />
unsinnige BHKW-Anlage lieber bei der neuen TV-Halle für eine<br />
optimale Heizungsanlage einzusetzen."<br />
Das sei aber erst eine Idee, über die mit Fachleuten, in der Fraktion und<br />
vor allem mit dem TV 1844 zu reden sein werde. "Aber eins ist klar: Bei<br />
der Beheizung des Kindergartens geht es uns nicht darum, auf Teufel<br />
komm heraus an den Investitionskosten zu sparen. Aber es muss sinnvoll<br />
investiertes Geld sein. Ein gutes Gewissen kann man sich halt nicht<br />
kaufen. Und da unterscheiden wir uns eben von Rot und Grün."<br />
Im übrigen habe die CDU zu jeder Zeit die Errichtung einer Photovoltaik-<br />
Anlage auf dem Kindergartendach befürwortet. "Weil das sinnvoll ist und<br />
wirklich CO2 spart."<br />
Für seine Fraktion sei die Entscheidung darüber, wie ein Gebäude zu<br />
beheizen sei, nicht eine Frage der Ideologie, sondern allein der Vernunft.<br />
Insofern sei auch der Beschluss, dass der Magistrat sich um CO2-<br />
Einsparungen bemühen solle, kein Freibrief, um "durch die kalte Küche"<br />
nun doch ein BHKW zu bauen. Die Bereitstellung der Investitionskosten<br />
für ein Blockheizkraftwerk sei von der Stadtverordnetenversammlung<br />
mehrheitlich abgelehnt worden. "Nur das zählt!"<br />
233
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15.Mai 2008<br />
Nach Rathaus-Besuch ein Eis<br />
Limesschulklasse 7 Ra hat viele Fragen an Bürgermeister<br />
Vom 15.05.2008<br />
VoS. IDSTEIN<br />
Das war natürlich der absolute Höhepunkt beim Besuch im<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rathaus: Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 7 Ra<br />
der Limesschule durften mit ihrer Lehrerin Ute Weidenbach-Hess<br />
<strong>zum</strong> IZ-Fototermin in das Arbeitszimmer von Bürgermeister<br />
Gerhard Krum.<br />
Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rathaus-Chef hatte absolut nichts dagegen, dass sich die<br />
Jugendlichen in seinem Dienstdomizil umsahen. Die Klasse 7 Ra besuchte<br />
das Rathaus im Rahmen des aktuellen Powi-Unterrichtes. Bei einem<br />
informativen Rundgang durch das ehrwürdige Gebäude am König-Adolf-<br />
Platz hatten die jungen Menschen Gelegenheit, die städtische<br />
Schaltzentrale kennen zu lernen und wurden über die verschiedenen<br />
Aufgaben in den Dienstbereichen informiert.<br />
In einem Treffen mit Gerhard Krum im Alten Amtsgericht konnten die<br />
Schüler ihren Bürgermeister mit Fragen löchern - und die 7 Ra hatte sich<br />
auf dieses Gespräch prima vorbereitet. Die Jugendlichen wollten unter<br />
anderem vom Rathaus-Chef wissen, wann denn endlich Baustart<br />
für das Tournesol-Schwimmbad ist, was es kostet und wann sie<br />
dort ins kühle Nass springen können.<br />
Sie interessierten sich aber auch für die wirtschaftliche Entwicklung<br />
<strong>Idstein</strong>s, fragten nach einem möglichen Lebensmittel-Anbieter in der<br />
Kernstadt oder ließen sich von Stadtbürgermeister Gerhard Krum den<br />
Haushaltsplan erklären.<br />
Jugendarbeit der Stadt, Aufgabe der Ortsbeiräte, mögliche Bebauung des<br />
Busbahnhofes in der Schulgasse, Zusammensetzung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Magistrates und Verkehrsproblematik in der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Weiherwiese waren<br />
ebenfalls Themen.<br />
Während sich Gerhard Krum nach diesem Termin wieder seinen Akten<br />
widmen musste, hatten die Schüler bei ihrem Gang zurück in die<br />
Limesschule mehr Vergnügen: Sie durften sich alle eine Portion Eis zur<br />
Abkühlung genehmigen<br />
234
Anfrage der FDP-Fraktion betr. Neubau / Sanierung<br />
<strong>Hallenbad</strong><br />
16. Mai 2008<br />
fdp-frAKTION <strong>Idstein</strong> <strong>Idstein</strong>, den 16. Mai<br />
2008<br />
Thomas Clemenz<br />
Lärchenweg 4<br />
65510 <strong>Idstein</strong><br />
Herrn Stadtverordnetenvorsteher<br />
Christian Herfurth<br />
Rathaus der Stadt <strong>Idstein</strong><br />
König-Adolf-Platz 1<br />
65510 <strong>Idstein</strong><br />
Anfrage zur Abrechnung der Kosten Sanierung/Neubau <strong>Hallenbad</strong><br />
Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher Herfurth,<br />
in der bezeichneten Angelegenheit bittet die fdp-frAKTION um<br />
Beantwortung folgender Fragen:<br />
1. Welche Kosten haben die Überlegungen der Stadt <strong>Idstein</strong>, einschließlich<br />
der Vor- und Nachbereitung sowie Planungstätigkeiten, bezüglich der<br />
Sanierung/Neubaus des alten <strong>Hallenbad</strong>es insgesamt aufgeworfen?<br />
2. Welchen Auftrag hat das planende Büro bezüglich der Sanierung des<br />
<strong>Hallenbad</strong>es wann mit welchem Inhalt auf welchem Kenntnisstand<br />
erhalten?<br />
3. Ist dem eingeschalteten Büro der umfassende Auftrag zur Sanierung<br />
nach HOAI für alle Phasen erteilt worden? Wurden Rücktrittsrechte der<br />
Stadt oder nachträglich Auftragsbeschränkungsmöglichkeiten eingeplant<br />
und wenn nicht, warum unterblieb dies?<br />
235
4. Welche Kosten sind von der Verwaltung veranschlagt und welche von<br />
der beauftragten Gesellschaft berechnet worden?<br />
5. Welche Kosten sind tatsächlich angefallen und<br />
für erbrachte Leistungen berechnet<br />
und gezahlt worden?<br />
6. Welche Kosten sind für nicht erbrachte Leistungen entstanden<br />
und werden von dem Büro geltend gemacht?<br />
7. Welche Kosten/Erstattungs- oder Zahlungsansprüche sind bisher von<br />
der Stadt anerkannt worden?<br />
8. Welche Kosten von diesen anerkannten Ausfallkosten sind bisher<br />
ausgeglichen worden und wann?<br />
9. Mit welchen Kosten-/Schadenersatzforderungen des eingeschalteten<br />
Büros muss die Stadt noch rechnen oder welche Forderungen werden<br />
ausgeglichen (bzw. sind bereits gezahlt), soweit bereits eine Einigung<br />
erfolgt ist?<br />
10. Welche Kosten müssen voraussichtlich in den Nachtragshaushalt 2008<br />
und den Haushalt 2009 eingestellt werden?<br />
Begründung:<br />
Anläßlich der Umgestaltung des alten <strong>Hallenbad</strong>grundstücks und der<br />
Überlegung bezüglich einer Vereinsnutzung stellte sich für die Fraktion<br />
nunmehr auch die Frage, wie die Vertragssituation mit dem damals<br />
eingeschalteten Planungsbüro abgewickelt worden ist oder abgewickelt<br />
wird.<br />
Das Auftragsvolumen war vermutlich so erheblich, dass durch den Neubau<br />
des Tournesol-Bades an die Planungsgesellschaft eine sechsstellige<br />
Summe als Entschädigung zu zahlen sein dürfte. Da es dabei maßgeblich<br />
auf die Auftragslage ankommt, ist insbesondere von Bedeutung, wann<br />
welche Aufträge erteilt wurden und unter welcher Voraussetzung.<br />
Ferner ist die Frage, wie Rücktrittsrechte der Stadt berücksichtigt worden<br />
sind in der Vertragsgestaltung unter Berücksichtigung der Tatsache, dass<br />
auch <strong>zum</strong> damaligen Zeitpunkt die Überlegungen bezüglich eines Neubaus<br />
gegeben waren.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Thomas Clemenz<br />
Fraktionsvorsitzender<br />
236
Anfrage der FDP-Fraktion betr. Klettergarten<br />
<strong>Hallenbad</strong>gelände vom 19. Mai 2008<br />
fdp-frAKTION <strong>Idstein</strong> <strong>Idstein</strong>, den 19. Mai 2008<br />
Thomas Clemenz<br />
Lärchenweg 4<br />
65510 <strong>Idstein</strong><br />
Herrn Stadtverordnetenvorsteher<br />
Christian Herfurth<br />
Rathaus der Stadt <strong>Idstein</strong><br />
König-Adolf-Platz 1<br />
65510 <strong>Idstein</strong><br />
Informationen zu Mensa, Bau und<br />
Sportvereinsumsiedlung/Klettergarten<br />
Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher Herfurth,<br />
die fdp-frAKTION beantragt die schriftliche Beantwortung der folgenden<br />
Fragen vor der nächsten Sitzung des Bau- und Planungsausschusses:<br />
1. Der Magistrat wird um Mitteilung gebeten, welche Flächen des<br />
ehemaligen <strong>Hallenbad</strong>grundstücks und eventuelle angrenzende<br />
Flächen für einen Klettergarten vorgesehen sind. Welche weiteren<br />
Flächen für andere Maßnahmen werden freigehalten und welche<br />
Flächen müssen dem Verein zur Durchsetzung seiner Planungen<br />
mindestens zur Verfügung gestellt werden? Kommt eine<br />
gemeinsame Nutzung von Teilflächen in Betracht?<br />
2. Gibt es bereits einen konkreten Betreiber, der diesen Klettergarten<br />
bauen und betreiben will?<br />
Soll sich die Stadt an den Kosten beteiligen? Wenn ja, in welchem<br />
Umfang?<br />
3. Welche Flächen werden für den Klettergarten benötigt? Welche Flächen<br />
sind sinnvoll und gibt es ausreichende angrenzende Flächen zur späteren<br />
237
Erweiterung? Sollen die Grundflächen gekauft, gepachtet oder anderweitig<br />
zur Verfügung gestellt werden?<br />
4. Welches Konzept verfolgt der Magistrat/die Verwaltung bei diesem<br />
Klettergarten?<br />
5. Welches Konzept verfolgt der potentielle Betreiber?<br />
6. Sind soziale Gesichtspunkte bezüglich der Nutzer und der Eintrittspreise<br />
berücksichtigt worden? Stehen voraussichtliche Preise fest und gibt es<br />
Vergünstigungen? Wenn ja, für welche Personengruppen/Institutionen?<br />
7. Ist eine Zusammenarbeit mit dem LWV, den verschiedenen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Schulen und Kindergärten sowie sonstigen Bildungseinrichtungen oder<br />
Ausbildungsbetrieben beabsichtigt und in das Konzept integriert worden<br />
oder integrierbar? Kann die Stadt Einfluss auf den Betreiber insoweit<br />
nehmen?<br />
8. Ist eine Zusammenarbeit des Betreibers mit der Stadt vorgesehen?<br />
Wenn ja, in welcher Form? Welche konkreten Vorstellungen gibt es bei der<br />
Stadt insoweit bereits (insbesondere im Hinblick auf die Jugendarbeit)?<br />
9. Ist eine Zusammenarbeit mit dem TV <strong>Idstein</strong> 1844 oder anderen<br />
Vereinen vorgesehen? Wenn ja, in welchem Umfang, in welcher Form?<br />
10. Welche Nutzungen plant die Stadt/der Magistrat/die Verwaltung<br />
zwischen altem <strong>Hallenbad</strong> und Schützenhausstraße/Neubaubereich?<br />
11. Der Magistrat wird gebeten, das (bereits vorhandene) Freizeitkonzept<br />
bezüglich der Gesamtflächen in seiner aktuellen Fassung mit den<br />
unterschiedlichen Nutzungsaspekten und Synergien der<br />
Stadtverordnetenversammlung vorzustellen (möglichst in Schriftform). Es<br />
wird darum gebeten, einen Übersichtsplan über das vorgesehene<br />
Gesamtgelände beizufügen und darin die verschiedenen<br />
Nutzungsmöglichkeiten einzeln einzuzeichnen.<br />
12. Welche voraussichtlichen Kosten entstehen der Stadt <strong>Idstein</strong> bei der<br />
Umsetzung dieses Konzepts? Es wird darum gebeten, die einzelnen<br />
Bausteinen explizit und möglichst exakt darzustellen.<br />
13. Welche Zuschüsse von Bund/Land/Kreis oder sonstigen<br />
Trägern/Institutionen können dafür in Anspruch genommen werden?<br />
14. Welche zukünftigen Aktivitäten sind bezüglich der städtischen<br />
Jugendarbeit in diesem Bereich vorgesehen?<br />
15. Ist mit der evangelischen und katholischen Kirche bezüglich dieser<br />
Jugendarbeit Kontakt aufgenommen und eventuell auch die<br />
238
Arbeiterwohlfahrt, der LWV oder der ASB sowie sonstige Organisationen in<br />
die Planungen miteinbezogen worden?<br />
16. Welche Auswirkungen haben die geplanten Maßnahmen/Aktivitäten<br />
voraussichtlich für die zukünftigen Bewohner der noch herzustellenden<br />
Häuser entlang der Schützenhausstraße und für die bereits dort<br />
wohnhaften Bürger?<br />
17. Mit welchen zusätzlichen Verkehrsbelastungen ist dort bei der<br />
Umsetzung des Konzepts oder Teilen davon zu rechnen und welche<br />
verkehrsleitenden Maßnahmen stellt sich die Stadt <strong>Idstein</strong> hier als<br />
notwendig und ausreichend vor? Wie ist die Parkraumbewirtschaftung<br />
geplant? Wie ist die Verkehrsführung geplant?<br />
Bei der Planung bittet die Fraktion um Aufschlüsselung nach den<br />
Bedürfnissen des Vereins und zusätzlich des Klettergartens sowie<br />
eventueller weiterer Aktivitäten (z. B. Wohnmobilstellplatz mit<br />
Versorgung).<br />
Begründung:<br />
In den Erörterungen des Bau- und Planungsausschusses sowie des Haupt-<br />
und Finanzausschusses wurde, wie auch in der<br />
Stadtverordnetenversammlung vom 08.05.2008, vom Bürgermeister<br />
bezüglich des Bereiches Himmelsbornweg von einem Nutzungskonzept<br />
geredet und die Ansiedlung eines Klettergartens mitgeteilt. Dieses<br />
Konzept in der aktuellen Fassung ist der Stadt-verordnetenversammlung<br />
noch nicht konkret vorgestellt worden und Detailinformationen zu einem<br />
Klettergarten liegen ebenso wenig vor. Da dies alles im Zusammenhang<br />
mit dem möglichen Umzug des Turnvereins an diese Stelle von nicht<br />
unerheblicher Bedeutung ist, insbesondere auch aus finanzieller Sicht,<br />
sind die obigen Fragen notwendig, um den Stadtverordneten ein<br />
umfassendes Bild über die derzeitigen Planungen und Aktivitäten der<br />
Verwaltung zu ermöglichen und eigene Überlegungen anzustellen und<br />
Vorstellungen zu entwickeln und zu präsentieren. In Anbetracht des<br />
Umfangs dieser Fragen dürfte eine schriftliche Beantwortung sinnvoll sein.<br />
Die fdp-frAKTION teilt dazu mit, dass diese Antwortform wegen des<br />
Umfangs ausreichend ist und eine mündliche Erläuterung in der nächsten<br />
Stadtverordnetensitzung dann entbehrlich scheint. Es bleibt vorbehalten,<br />
eine mündliche Ergänzungserläuterung zu beantragen.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Thomas Clemenz<br />
Fraktionsvorsitzender<br />
239
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 21.Mai 2008<br />
Weichen für Mensa und Turnhalle gestellt<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Magistrat rechnet mit städtischem Kostenanteil von<br />
einer Million Euro<br />
Vom 21.05.2008<br />
IDSTEIN<br />
2,25 Millionen Euro werden für die Sanierung und den Umbau des<br />
alten <strong>Hallenbad</strong>es zur neuen TV-Sporthalle benötigt. Die<br />
Kostenaufstellung eines <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Planungsbüros hat diesen<br />
Bruttobetrag ergeben.<br />
Von Martin Kolbus<br />
Damit liegt die Schätzung exakt im Rahmen dessen, was bisher von den<br />
Stadtverordneten diskutiert wurde. Die Kostenaufstellung ist eine der<br />
wesentlichen Grundlagen für den weiteren Entscheidungsgang in den<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Gremien. Am Montagabend beschloss der Magistrat, den<br />
Ausschüssen und dem Stadtparlament zu empfehlen, das <strong>Hallenbad</strong> und<br />
eine Fläche von insgesamt 7 635 Quadratmetern an den Turnverein 1844<br />
<strong>Idstein</strong> zu veräußern.<br />
Gleichzeitig wurde empfohlen, das Teileigentum an der Sporthalle am<br />
Hexenturm an den Rheingau-Taunus-Kreis für eine Million Euro zu<br />
veräußern, damit der Kreis dort die geforderte Mensa für das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Gymnasium einrichten kann.<br />
Mit Vorlage der Kostenaufstellung für den <strong>Hallenbad</strong>umbau ist nun<br />
auch klar, dass der Investitionsanteil der Stadt <strong>Idstein</strong> bei rund<br />
einer Million Euro liegen wird, unter der Voraussetzung, dass der<br />
Kreis, wie beschlossen, aus Sportfördermitteln eine Viertelmillion<br />
an den TV überweist. "<strong>Eine</strong> Million Euro tun uns natürlich weh",<br />
gestand Bürgermeister Gerhard Krum. Diese Investition eröffne der<br />
Stadt aber die Chance, das geplante <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Sport- und Freizeitzentrum<br />
zu entwickeln. Zugleich erinnerten Gerhard Krum und Finanzdezernent<br />
Felix Hartmann daran, dass - sollte das Geschäft nicht zustande kommen -<br />
auf die Stadt wohl rund 450 000 Euro für die Entsorgung des alten<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong>es zukämen.<br />
Im Auftrag der Stadtverordnetenversammlung fand inzwischen auch eine<br />
Überprüfung möglicher alternativer Standorte für die Mensa der PSI statt,<br />
ohne dass dabei wirklich neue Erkenntnisse gewonnen wurden. "Zur<br />
vorgeschlagenen Lösung für die Mensa gibt es nach Prüfung aller<br />
Randbedingungen keine Alternative", heißt es in dem Papier des<br />
Magistrates.<br />
240
Seit dem 14. Mai liegt ferner eine Erklärung des TV 1844 <strong>Idstein</strong> vor, in<br />
der vom Vereinsvorstand das grundsätzliche Einverständnis für das<br />
Gesamtpaket unterstrichen wird. <strong>Eine</strong> endgültige Entscheidung soll in<br />
einer außerordentliche Mitgliederversammlung des Turnvereins noch im<br />
Juni fallen.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 06.Juni 2008<br />
Auf Tournesol-Gelände rollen Bagger<br />
„In dieser Woche geht`s los!“ Mit diesen Worten informierte die<br />
Chefetage der Firma Tournesol vom Start der Arbeiten für den Bau<br />
des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Allwetterbades. Nach Erteilung der<br />
Teilbaugenehmigung für die Erdbewegungen ist der Weg jetzt frei<br />
für die Baufahrzeuge. Vergeben hat Tournesol inzwischen auch<br />
den Auftrag für die geothermischen Bohrungen. Nach wie vor ist<br />
das Unternehmen zuversichtlich, dass - bei einem guten Verlauf<br />
der Arbeiten – im Frühjahr 2009 das Allwetterbad von den<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong>n besucht werden kann.<br />
241
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 20. Juni 2008<br />
Schwimmbad, Kreisel und Baugebiete<br />
Bürgerversammlung informiert unter anderem über Bebauung von<br />
Brachflächen<br />
IDSTEIN<br />
In Zeiten von Fußballdominanz treten Fragen zu lokalen Themen,<br />
zur Entwicklung des eigenen Lebensraumes in den Hintergrund.<br />
Nur wenige <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> nutzten die Gelegenheit der<br />
Bürgerversammlung, um direkt mit Rathaus-Chef und<br />
Stadtverordnetenvorsteher ins Gespräch zu kommen.<br />
Von Beke Heeren-Pradt<br />
Doch jene, die einen der leeren Stühle im kleinen Saal der<br />
Stadthalle für sich besetzten, bekamen Informationen aus erster<br />
Hand. Wie ist der Stand der Dinge beim neuen Schwimmbad? Wie<br />
kommt es zur firmengesponserten Gestaltung der neuen Kreisel?<br />
Was tut sich in den Neubaugebieten?<br />
Dass es in der ersten Frage um das Schwimmbad ging, war<br />
gewissermaßen symptomatisch für die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Situation nach<br />
Jahren des Schwimmbadnotstandes. Der Bau des Tournesol-Bades<br />
hat begonnen. Etwa ein Jahr Bauzeit ist geplant. Der Abschied vom<br />
Biomasse-Kraftwerk in diesem Zusammenhang steht fest, dennoch<br />
ist der Einsatz regenerativer Energien beim Bad-Bau eingeplant. Es<br />
gebe auch weiterhin eine Gesprächsrunde über Biomasse und die<br />
energetische Verwertung von Abfall, an der die Stadt <strong>Idstein</strong><br />
maßgeblich beteiligt ist, so Bürgermeister Gerhard Krum.<br />
Weitergehende Fragen zur Gestaltung der Eintrittspreise für das<br />
Schwimmbad konnte der Bürgermeister nicht beantworten. Denn<br />
diese liege allein in der Verantwortung des Betreibers, der jedoch<br />
von der Stadt <strong>Idstein</strong> angehalten ist, eine sozial verträgliche<br />
Preisgestaltung vorzunehmen.<br />
Thema neue Kreisel: "Werden diese Flächen vermietet?", wollte ein Bürger<br />
wissen. Der Bürgermeister legte in seiner Antwort dar, dass man von<br />
Seiten der Stadt sehr eng mit den von <strong>Idstein</strong> aus operierenden Firmen<br />
zusammen arbeite und über guten Kontakt eine Bindung der <strong>zum</strong> Teil<br />
international tätigen Firmen zu ihren Standort erreichen möchte. Daher<br />
habe man die Flächen der neuen Kreisel den Firmen zur Gestaltung<br />
angeboten. Der Zuspruch sei rege, mittlerweile wären sechs Kreisel<br />
individuell durch Firmen gestaltet worden. Die Kosten dafür und für die<br />
weitere Pflege werden von den Firmen übernommen und stellen dadurch<br />
auch eine Entlastung des städtischen Geldbeutels dar.<br />
242
Krum informierte die Bürger auch über die weitere Stadtentwicklung. Vor<br />
allem die langjährigen Brachflächen im inneren Stadtbereich an der<br />
Wiesbadener und an der Limburger Straße stehen im Fokus der<br />
Veränderungen. An der Wiesbadener Straße gegenüber dem Hit-Markt<br />
zeichneten sich neue Entwicklungen ab. Ein Investor plane ein<br />
Studentenwohnheim an der Bahnhofstraße uns weitere Bebauung an der<br />
Wiesbadener Straße. Die Tankstelle an der Limburger Straße werde dort in<br />
nächster Zeit ihren Dienst einstellen, so dass auch der dortige Bereich, im<br />
Zusammenhang mit der neuen Wohnbebauung eine Aufwertung erfahren<br />
kann.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 20. Juni 2008<br />
Rad, Wäsche und Diesel weg<br />
Vom 20.06.2008<br />
iz. IDSTEIN<br />
Die Mitnahme eines hochwertigen Fahrrades in der Nacht <strong>zum</strong> 19. Juni in<br />
<strong>Idstein</strong>, Auf der Au, hat Dieben nicht gereicht, denn sie klauten vom<br />
Wäscheständer der betroffenen Familie gleich noch mehrere<br />
Wäschestücke.<br />
Allem Anschein nach schauen sich Diebe im Garten des Hauses öfters um,<br />
denn bereits vor einigen Tagen war eine Gartentischdecke der Familie<br />
gestohlen worden. Der Gesamtwert der Gegenstände wird auf über 1000<br />
Euro geschätzt. Hinweise aus der Nachbarschaft erhofft sich die Polizei in<br />
<strong>Idstein</strong> unter der Telefonnummer (06126) 9394-40.<br />
Insgesamt circa 200 Liter Dieselkraftstoff haben unbekannte Täter<br />
in der Nacht <strong>zum</strong> 18. Juni aus zwei Arbeitsmaschinen abgezapft,<br />
die auf einer Großbaustelle im Nassauviertel abgestellt waren.<br />
Dazu wurden die Tankdeckel der Maschinen vermutlich mit einem<br />
speziellen Schlüssel geöffnet.<br />
243
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16.Juli 2008<br />
Konzept für Sport, Spiel und Erholung<br />
Freizeitzentrum mit Schulsportanlage, TV-Sporthalle, Jugendangebot,<br />
Hochseilgarten und viel Grün<br />
Vom 16.07.2008<br />
Seit Jahrzehnten wird über das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Freizeitzentrum<br />
gesprochen, aber zu einem schlüssigen Konzept hat es bisher nicht<br />
gereicht. Jetzt liegt ein Entwurf vor, der das gesamte Gebiet<br />
zwischen Wolfsbach, Escher Straße und der L 3026 umfasst und<br />
darstellt, wie die Fläche künftig einmal genutzt werden soll.<br />
Von Martin Kolbus<br />
Einzelne Bausteine für den "Landschaftspark Wolfsbachtal" gibt es schon<br />
seit vielen Jahren, andere sind ganz aktuell im Planungszustand und<br />
weitere noch im Frühstadium einer guten Idee. Was aber bisher den<br />
notwendigen Prozess blockierte, aus allem ein für <strong>Idstein</strong> maßgerechtes<br />
Konzept zu schneidern, waren die vielen ungelösten Fragen: Was wird aus<br />
dem Freibadgelände? Wie wird das alte <strong>Hallenbad</strong>gebäude genutzt? Wo<br />
entsteht das neue Schulsportzentrum? "Jetzt ist das Tournesolbad im<br />
Nassau-Viertel im Bau und die Übertragung des alten <strong>Hallenbad</strong>es<br />
als Vereinssportzentrum an den TV 1844 <strong>Idstein</strong> ist ebenso<br />
beschlossen wie die Realisierung der Schulsportanlage", schildert<br />
Bauamtsleiter Rudi Launspach, der maßgeblich am Entstehen des<br />
Konzeptes beteiligt ist, die veränderte Ausgangsposition. Die ersten<br />
konkreten Schritte zur Umsetzung erwartet der Erste Stadtrat und<br />
Sozialdezernent Dr. Herbert Koch noch in diesem Jahr, wenn - nach<br />
gründlicher Beratung in den Ausschüssen und im Parlament - die<br />
Mandatsträger <strong>zum</strong> Jahresende 2008 beschließen, Mittel in den Etat 2009<br />
einzustellen.<br />
Kampfbahn Typ D<br />
In zwölf Funktionsbereiche ist der Landschaftspark gegliedert. Da sind<br />
zunächst einmal die schulnahen Bereiche "Im Wasserfall" und "Am<br />
Kirchweg" östlich der L 3026, wo die Kampfbahn vom "Typ D" alle<br />
Möglichkeiten für Schul- und Vereinssport bieten soll. Aber auch als<br />
Festgelände könnte eine benachbarte Grünfläche herhalten, sei es für<br />
Openair-Veranstaltungen, Zirkus oder andere Großereignisse.<br />
Das nordöstlich anschließende Kleingartengelände "Am Ölberg" schafft<br />
eine Verbindung in Richtung Tal. Gärtnerische Nutzung bleibt hier das<br />
erklärte Ziel, doch können sich die Planer hier auch halb-öffentliche<br />
Nutzungsbereiche vorstellen - <strong>zum</strong> Beispiel ein erweitertes Vereinsheim,<br />
das Räume für Veranstaltungen vorhält, das vielleicht als<br />
Ausflugswirtschaft fungiert, oder mit Schaugärten, die das Publikum <strong>zum</strong><br />
Besuch einladen.<br />
244
Über einen naturnah gestalteten Landschaftsbereich geht es weiter ins<br />
Tal, wo - südlich der Tennisplätze - ein Jugend-, Spiel- und Freizeitgarten<br />
entstehen soll. "Noch gibt es keine konkrete Planung dazu", versichert Dr.<br />
Koch. Dennoch haben sich die Planer schon mal Gedanken gemacht, was<br />
möglich wäre: Skater- und Biker-Anlagen, Spielflächen und Rodelhang,<br />
dazu eine Art Freilichtbühne als Aufenthaltsort.<br />
Ein Herzstück des Freizeitgeländes ist das <strong>zum</strong> Vereinssportzentrum um-<br />
und ausgebaute alte <strong>Hallenbad</strong>. Im Plan nach wie vor dargestellt ist der<br />
Wasserspielgarten des ehemaligen Freibades. "Es ist noch offen, ob und<br />
wie der TV die Anlage verwenden möchte", so Dr. Koch. Südlich des<br />
Vereinssportzentrums soll auf jeden Fall der von einem privaten Investor<br />
vorgesehene Hochseilgarten eingerichtet werden.<br />
Zentraler Parkplatz<br />
Zentrale Bedeutung kommt dem neuen Parkplatz zwischen Tennisplätzen<br />
und Himmelsbornweg zu. Hier soll auch ein kleiner Wohnmobilhafen<br />
angegliedert werden, "für etwa zehn oder zwölf Wohnmobile", sagt Rudi<br />
Launspach. <strong>Eine</strong> Erweiterungsfläche für den Reitverein haben die Planer<br />
zwischen Reithalle und Wasserspielgarten ins Auge gefasst. Zwischen<br />
Himmelsbornweg und Schützenhausstraße, auf einem handtuchartigen<br />
Grundstück, stellt man sich einen als Park gestalteten Auenbereich mit<br />
Spazierweg, Ruhezonen, Spielwiesen und kleinen Teichen vor.<br />
Entscheidend für die Umsetzung des Konzeptes ist der Ausbau des<br />
Himmelsbornweges mit zwei Fahrspuren und einem mindestens zwei<br />
Meter breiten Fußweg. "Dies ist die Haupterschließung für das gesamte<br />
Freizeitzentrum", betont Dr. Koch.<br />
Geht es nach seinen Vorstellungen und denen des Magistrates, dann<br />
beschließen die Gremien demnächst darüber, dass neben dem Ausbau des<br />
Himmelsbornweges ein gutes halbes Dutzend Maßnahmen vorrangig<br />
voranzutreiben sind, darunter<br />
das Vereinssportzentrum des Turnvereins 1844 <strong>Idstein</strong>,<br />
die Schulsportanlage,<br />
der Hochseilgarten,<br />
der Bau des zentralen Parkplatzes,<br />
der Wohnmobilhafen,<br />
die Jugendfreizeitanlage und die Sicherung der Wolfsbachaue<br />
zwischenRückhaltebecken und Escher Straße und als öffentliche<br />
Grünfläche.<br />
<strong>Eine</strong>s ist sicher: für diese umfangreiche Planung braucht die Stadt <strong>Idstein</strong><br />
einen langen Atem. "Dies ist ein Programm, das uns die nächsten fünf bis<br />
zehn Jahre beschäftigen wird", so Erster Stadtrat Dr. Koch abschließend.<br />
245
246
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15.August 2008<br />
Die Kuppel kommt aus Tirol<br />
Bau des Tournesol-Bades liegt im Zeitplan / Sommer 2009 Party<br />
geplant<br />
Vom 15.08.2008<br />
Von Volker Stavenow<br />
IDSTEIN<br />
"Wir liegen zur Zeit mit unserem Bau des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Bades sehr<br />
gut im Zeitplan. Wenn uns das Wetter keinen Strich durch die Rechnung<br />
macht, dann wollen wir es zur Sommersaison 2009 in Betrieb nehmen und<br />
gemeinsam mit den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>n dort eine große Sommerparty feiern."<br />
Alexander Hackl von der Tournesol Energie- und Freizeit-Anlagenbau<br />
GmbH beurteilt voller Optimismus die laufenden Bauarbeiten an der B 275<br />
im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Nassauviertel.<br />
Gemeinsam mit Bürgermeister Gerhard Krum und Architekt Jürgen Salz<br />
nahm er die Baustelle in Augenschein. "Zur Zeit erfolgen die Einbauten<br />
der Energie-Langzeitspeicher. Aber auch die große Kuppel als Dach für das<br />
247
Bad ist bereits in Arbeit. Diese nicht ganz einfache Konstruktion wird in<br />
Tirol hergestellt."<br />
Inzwischen hat Tournesol laut Hackl als Betreiber der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Anlage<br />
auch ein Experten-Ehepaar verpflichtet. Michelle und Holger Klee haben in<br />
Australien bereits mehrere große Sport- und Freizeitzentren mit aufgebaut<br />
und betreut und sollen als Fachleute das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Bad ebenfalls<br />
erfolgreich auf Kurs bringen. Das Ehepaar arbeitet dafür eine umfassende<br />
konzeptionelle Betriebsstruktur für das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Bad aus.<br />
Tournesol beschränkt sich in den Planungen aber nicht nur auf den<br />
Standort <strong>Idstein</strong>. In St. Petersburg soll ein ähnliches Bad entstehen, dass<br />
aber eine zehnfache Besucherkapazität aufnehmen soll. Außerdem soll ein<br />
Bad in Polen und an weiteren zwei bis drei Standorten in Deutschland<br />
gebaut werden. "Das erste Tournesol-Bad in Deutschland wird aber in<br />
<strong>Idstein</strong> stehen - das ist unser Vorzeigeobjekt."<br />
"Ich bin mir sehr sicher, dass dies ein ganz tolles Projekt wird. Nach dem<br />
jahrelangen Hin und Her um das Schwimmbadthema bringt dieses<br />
Tournesol-Bad unsere Stadt in der Region weit voran und wird <strong>Idstein</strong><br />
einen weiteren enormen Entwicklungsschub geben." <strong>Idstein</strong>s<br />
Bürgermeister Gerhard Krum schwärmt in den höchsten Tönen vom<br />
laufenden Bauvorhaben und ist sich sicher: "Die Probleme sind alle gelöst,<br />
der Bau kann störungsfrei ablaufen."<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 23.August 2008<br />
Erdwärme im Blickpunkt<br />
Vom 23.08.2008<br />
iz. IDSTEIN <strong>Eine</strong> Fachtagung des Hessischen Landesamtes für Umwelt und<br />
Geologie (HLUG) am 26. August in der Stadthalle beschäftigte sich mit<br />
Fragen, die sich aus der zunehmenden Nutzung von Erdwärme ergeben.<br />
Die Zahl oberflächennaher Erdwärmesondenanlagen im privaten Bereich<br />
steigt in Hessen seit Jahren um jährlich 800 bis 1.200 Anlagen an. Die<br />
Wärmepumpe stelle nach dem Erdgaskessel die mittlerweile<br />
zweithäufigste Technik der Gebäudebeheizung im Neubau dar. 2007<br />
wurden rund 15 Prozent der neu errichteten Einfamilienhäuser mit<br />
geothermischen Anlagen ausgerüstet. Weiter steigende Energiepreise<br />
sowie das jüngst beschlossene und am 2009 in Kraft tretende<br />
Erneuerbare Energien Wärmegesetz werden diesem Boom einen<br />
erneuten Schub geben. So setzt auch das Energiekonzept für das<br />
neue <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schwimmbad neben Solarkollektoren auf die<br />
Erdwärme.<br />
248
Die Wahrscheinlichkeit, dass geothermische Anlagen unterschiedlicher<br />
Betreiber in geringem Abstand zueinander errichtet werden, steigt<br />
insbesondere in Neubaugebieten. Die Frage der thermischen Auswirkung<br />
von Erdwärmenutzungen ist hierbei verknüpft mit der Frage, ob eine<br />
gegenseitige und möglicherweise auch nachteilige Beeinflussung von<br />
Nachbaranlagen im Bereich des Möglichen ist.<br />
Hintergrund ist, dass in Hessen für Erdwärmesonden ein Mindestabstand<br />
von fünf Metern zur Grundstücksgrenze einzuhalten ist. Dies kann bei<br />
kleinen Grundstücken <strong>zum</strong> Problem werden.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 28.August 2008<br />
Spatenstich für Edel-Fahrradschmiede<br />
"Storck Bicycle" verlegt Firmensitz ins <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Nassau-Viertel / In 26<br />
Ländern vertreten<br />
IDSTEIN In der Branche gilt "Storck Bicycle" als Primus. Innerhalb<br />
der nächsten fünf Monaten wird das Unternehmen, das in der<br />
Entwicklung hochwertiger Mountainbikes und Rennräder seit über<br />
einem Jahrzehnt Maßstäbe setzt, seinen Sitz ins <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Nassau-<br />
Viertel verlegen. Für den Bau der Montagehalle und eines<br />
Bürogebäude fand gestern der erste Spatenstich statt.<br />
Von Martin Kolbus<br />
"Sie kommen zu einem guten Zeitpunkt", versicherte<br />
Bürgermeister Gerhard Krum dem Storck-Team beim Baustart auf<br />
dem 3500 Quadratmeter großen Gelände oberhalb des Telco-<br />
Kreisels. "Diese lebendige dynamische Firma siedelt sich in einem<br />
lebendigen dynamischen Gebiet an, in dem mit dem Tournesol-<br />
<strong>Hallenbad</strong>, Edeka und anderen Unternehmen weitere ehrgeizige<br />
Projekte in die Tat umgesetzt werden."<br />
Für Markus und Helena Storck, die ihren Wohnsitz in <strong>Idstein</strong>-Niederrod<br />
haben, beginnt gemeinsam mit dem 16-köpfigen Mitarbeiterteam eine<br />
neue Zeitrechnung. "Für uns geht ein Traum in Erfüllung", freut sich der<br />
Firmenchef über die Aussicht, <strong>zum</strong> Jahreswechsel die Arbeit im neuen<br />
Betriebsgebäude aufnehmen zu können. Bis dahin bleibt der Betrieb noch<br />
in den angemieteten Räumen in Bad Camberg, die aber keine<br />
Entwicklungsperspektive für die Zukunft bieten.<br />
"Storck Bicycle" verkörpert das, was man eine klassische<br />
Erfolgsgeschichte nennt. Markus Storck, der eine kaufmännische<br />
249
Ausbildung in der Fahrradbranche absolviert hatte, machte sich 1988<br />
selbstständig und gründete sieben Jahre später "Storck Bicycle" Er entwarf<br />
und entwickelte Fahrräder mit Komponenten und Zubehör, so <strong>zum</strong><br />
Beispiel den ersten Fahrrad-Bremskraftverstärker oder die bislang<br />
leichteste Vollkarbongabel. Zu den neuesten Entwicklungen gehören die<br />
Modelle Fascenario 0.7 und Rebelion 1.0 und 1.1, sie setzen in der<br />
Branche neue Standards und gelten in Fachkreisen als marktführend in<br />
Gewicht und Komfort. Bei den größten Tour-Tests haben die Produkte aus<br />
dem Hause Storck Spitzenplätze auf den Bestenlisten belegt. Keine<br />
Überraschung also, dass Storck als führender Bike-Entwickler gilt, der auf<br />
mehr als 40 Patente und Gebrauchsmuster verweisen kann. Unzählige<br />
Designpreise runden das Gesamtbild ab. "Auf dieser erfolgreichen Basis<br />
wird das deutsche Bike-Kompetenzzentrum weiter ausgebaut", so die<br />
Unternehmensleitung.<br />
Ein sicherer Indikator für die Spitzenqualität ist die Verwendung von<br />
Storck-Rädern im Hochleistungssport. So wurde die erste olympische<br />
Goldmedaille der Kategorie Mountainbike im Jahre 1996 in Atlanta auf<br />
einem von Storck gefertigten Rahmen gewonnen - nur ein Beispiel für<br />
eine ganze Reihe von internationalen Titeln und Meisterschaften.<br />
Bestandteil des neuen Firmenkomplexes in <strong>Idstein</strong> wird auch ein eigener<br />
"Storck Store" sein. Mario Kuban, Abteilung PR & Marketing: "Mit diesem<br />
Schritt starten wir in eine neue Dimension des Vertriebs von Fahrrädern<br />
und Komponenten." Bereits am 5. Juli wurde in Seoul (Südkorea) der<br />
weltweit erste "Storck Store" eröffnet.<br />
250
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land vom 14. September 2008<br />
251
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 23. September 2008<br />
252
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 14.Oktober 2008<br />
Stillstand auf Tournesol-Baustelle<br />
Fehler bei Pfahlgründung / Eröffnung im Sommer 2009 bleibt das<br />
Ziel<br />
Nichts rührt sich mehr seit über einer Woche auf der Baustelle für<br />
das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Allwetterbad an der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Nordumgehung. Das<br />
Tournesol-Projekt ist wegen Fehlern bei der Bauausführung<br />
gestoppt worden.<br />
Von Martin Kolbus<br />
Die Bohrpfähle, die eine Firma im Auftrag von Tournesol für die<br />
Fundamentierung gesetzt hat, seien im Hinblick auf die Statik der<br />
Kuppelkonstruktion nicht richtig platziert, so lauten Gerüchte, die<br />
in <strong>Idstein</strong> seit ein paar Tagen die Runde machen. Alexander Hackl,<br />
Geschäftsführer der Tournesol Energie- und Freizeit-Anlagenbau<br />
GmbH, bestätigte gestern die Probleme mit den Baupfählen. "Es<br />
muss neu gerechnet werden", räumte er ein, dass eine neue Statik<br />
253
erstellt und geprüft werden muss und dann entsprechende<br />
Anpassungen bei den Arbeiten vor Ort vorzunehmen sind.<br />
"Das sind Standardprobleme, wie sie schon mal auf einer großen<br />
Baustelle vorkommen", spielt Alexander Hackl die Bedeutung des<br />
Vorgangs herunter, lässt aber durchblicken, dass die<br />
unplanmäßige Unterbrechung von zwei bis drei Wochen ärgerlich<br />
ist: "Uns tut jeder Tag weh, an dem nicht gearbeitet wird."<br />
Ins Stocken geraten war das Projekt auch, weil Fertigteile fürs<br />
Untergeschoss nicht rechtzeitig geliefert werden konnten. "Wir<br />
waren offenbar zu schnell mit unseren Arbeiten", kommentierte<br />
der Österreicher mit trockenem Humor den entstandenen<br />
Lieferengpass.<br />
Die Zwangspause auf der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Baustelle wird nach<br />
Hackls Prognose nur von kurzer Dauer sein. Bereits im Laufe der<br />
kommenden Woche erwartet er die Fortsetzung der Bauarbeiten.<br />
Unverändert hält der Tournesol-Geschäftsführer am gesteckten<br />
Ziel für die Fertigstellung und Eröffnung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Allwetterbades fest: "Wir wollen den Sommerbetrieb 2009 noch<br />
`mitnehmen`."<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 21.Oktober 2008<br />
Barrierefreies <strong>Hallenbad</strong><br />
Das "Handicapt-Aktiv-Forum" <strong>Idstein</strong> will sich in der noch frühen<br />
Bauphase des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Allwetterbades rechtzeitig einschalten,<br />
damit im Gebäude die Belange Behinderter berücksichtigt werden.<br />
Sascha Gritsch von der Bauleitung der Tournesol Anlagenbau<br />
GmbH wurde deshalb zu einer Informationsveranstaltung des<br />
Forums gebeten. Gritsch wird sich den Fragen stellen und die<br />
Barrierefreiheit des neuen Bades erläutern.<br />
Zu dieser Veranstaltung lädt das Forum alle interessierten Bürger<br />
ein, um sich zu informieren oder Anregungen zu geben.<br />
Das Handicapt-Aktiv-Forum" ist 2007 entstanden und im August<br />
2008 der Öffentlichkeit vorgestellt worden. "Stolpersteine gibt es<br />
genug, nur gemeinsam können wir sie beseitigen" lautet das Motto<br />
der Gruppe. Wer zu den Zielen des Forums etwas beitragen<br />
möchte, kann sich gern an Walter Kunkel unter walter@kunkelidstein.de.<br />
Informationen und Kontaktmöglichkeiten gibt es im<br />
Internet auf der Homepage www.handicapt-aktiv-forum.de.<br />
254
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 07.November 2008<br />
Amtliche Bekanntmachung<br />
255
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 10.Dezember 2008<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Kaufkraft im Visier<br />
Größter Edeka-Einkaufsmarkt des Landkreises entsteht im Nassauviertel<br />
Vom 10.12.2008<br />
Gestern war erster Spatenstich für den größten Edeka-<br />
Einkaufsmarkt im Rheingau-Taunus-Kreis an der B 275 im<br />
Nassauviertel. Im November nächsten Jahres sollen die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
dort einkaufen können.<br />
Von Volker Stavenow<br />
Die Nachbarschaft des regionalen Vorzeigeprojektes von Edeka<br />
Südwest ist interessant: Auf der einen Seite eine florierende<br />
Tankstelle und auf der anderen ein im Bau befindliches,<br />
deutschlandweit einzigartiges Tournesolbad. Dazwischen ist sogar<br />
noch Platz - für einen möglichen großen Eletronikgeräteanbieter, wie<br />
<strong>Idstein</strong>s Bürgermeister Gerhard Krum beim Spatenstich verriet.<br />
"Wir haben durch zwei Standortanalysen im Vorfeld unseres Vorhabens<br />
festgestellt, dass es trotz der anderen Wettbewerber am Ort eine gute<br />
Kaufkraftsubstanz in <strong>Idstein</strong> gibt. Das hat uns überzeugt, hier zu bauen.<br />
Wir sind auch mit diesem Standort im Nassauviertel sehr zufrieden und<br />
deshalb sehr zuversichtlich, dass unsere Entscheidung, in <strong>Idstein</strong> heimisch<br />
zu werden, richtig ist", sagte Stephan Walter, zuständig für Expansion und<br />
Projektentwicklung bei Edeka Südwest, im Gespräch mit der IZ.<br />
Das Marktprojekt kostet viel Geld: Gut 12 Millionen Euro werden am<br />
Edeka-Standort im Nassauviertel investiert. Edeka arbeitet dabei mit der<br />
Hanseatischen Betreuungs- und Beteiligungsgesellschaft (HBB)<br />
zusammen. "Wir treten als Investor auf und vermieten dann an Edeka.<br />
Edeka hat noch im Oktober 2007 den Bauantrag selber gestellt, im Juni<br />
2008 wurde der Bau genehmigt", erklärt HBB-Geschäftsführer Helmut<br />
Schaube. Sein Unternehmen hatte ebenfalls im November 2007 das<br />
Gelände im Nassauviertel von der Stadt gekauft. Auf den 15 000<br />
Quadratmetern entsteht eine Mietfläche von 5400 Quadratmetern mit dem<br />
Verkaufsmarkt, sowie weitere kleine Läden und ein Gastronomiebereich.<br />
Die Kunden können mit 260 Parkplätzen rechnen. "Der Edeka-Markt in<br />
Waldems-Esch bleibt trotz dieses Projektes hier in <strong>Idstein</strong> erhalten",<br />
betont Stephan Walter ausdrücklich.<br />
Die Besonderheit im neuen Markt sei nicht nur der Backladen und der<br />
Gastronomiebereich mit Frischfischabteilung, sondern auch die Umsetzung<br />
eines so genannten Marktstände-Konzeptes auf der 3300 Quadratmeter<br />
großen Verkaufsfläche. "Wir rechnen damit, gut 80 Arbeitsplätze in Teil-<br />
und Vollzeit in unserem Markt zu schaffen." "Wir sind mit der Firma Edeka<br />
schon sehr lange im Gespräch. Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> sind jetzt schon sehr<br />
gespannt, wie der neue Markt aussehen wird. Einzelhandel ist nicht nur für<br />
256
<strong>Idstein</strong>, sondern für ganz Deutschland sehr wichtig. Etwa 2,7 Millionen<br />
Menschen arbeiten deutschlandweit in diesem Bereich", sagte<br />
Bürgermeister Gerhard Krum.<br />
Er sieht den Einzelhandel deshalb als sehr wichtigen Wirtschaftsfaktor,<br />
sowohl für Arbeitnehmer, als auch für die Versorgung der Bevölkerung.<br />
"In unserem gut 27 Hektar großen Nassauviertel tut sich einiges - es ist<br />
sehr viel Bewegung drin. Momentan werden im gesamten <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Stadtgebiet rund 50 Hektar Siedlungsfläche entwickelt, das ist schon<br />
enorm. Und Edeka setzt in diesem Bereich ein weiteres Glanzlicht in<br />
<strong>Idstein</strong>."<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 13.Dezember 2008<br />
Schuldenberg auf neuer Rekordhöhe<br />
CDU und SPD genehmigen Haushalt 2009<br />
Von Martin Kolbus<br />
Sitzt <strong>Idstein</strong> schon in der Schuldenfalle? Glaubt man <strong>FWG</strong>, FDP und<br />
Grünen, dann hat die Hexenturmstadt den kritischen Punkt erreicht oder<br />
sogar schon überschritten. Gesamtschulden von 43 Millionen Euro hielt<br />
<strong>FWG</strong>-Stadtverordneter Gänßler dem Parlament in der Debatte um den<br />
Haushalt 2009 mahnend vor Augen. Die Haushalts-Koalition von CDU und<br />
SPD hatte da weniger Ängste, sie verabschiedete mit 26:11 Stimmen den<br />
Etat 2009, der einen Fehlbetrag von rund 4,8 Millionen und neue Kredite<br />
von fünf Millionen Euro ausweist. <strong>Idstein</strong>s CDU nimmt die Finanzlücke<br />
nicht auf die leichte Schulter - erst recht nicht vor einer Reihe<br />
"magerer Jahre", die Fraktionsvorsitzender Zarda prognostizierte.<br />
"Die großen Brocken hätten wir aber früher sparen müssen", sagte<br />
er mit Blick aufs Schwimmbad (jährlich 600 000 Euro<br />
Folgekosten), auf Mensa, TV-Halle oder den Kreisel am<br />
Amtsgericht. "Das alles haben wir so gewollt und relativ frisch<br />
beschlossen. Im Jahr 2009 wird das nun ausgabewirksam." Man<br />
müsse, so Thomas Zarda, andere Stellen suchen, um das Loch zu<br />
flicken.<br />
Unterschiedlich waren die Rezepte, die dazu vor allem aus den kleinen<br />
Fraktionen vorgelegt wurden. "Ersparen wir uns 2009 die Anschaffung<br />
eines Tempomessgerätes mit Fahrzeug", nannte Michael Gänßler einen<br />
100 000-Euro-Posten. Bei Straßenbau und -erhaltung geht es gleich um<br />
eine runde Million Euro, die auf später geschoben werden sollten. Auch die<br />
Planungskosten für die Busumsteigeanlage "Schulgasse" hält die <strong>FWG</strong> für<br />
entbehrlich.<br />
257
In <strong>Idstein</strong> werde Wünschenswertes mit Notwendigem verwechselt,<br />
kritisierte Grünen-Fraktionschef Jürgen Schmitt: "Irgendwann werden wir<br />
nicht mehr handlungsfähig sein." Die Schuldenlast habe sich innerhalb<br />
kurzer Zeit verdoppelt. Noch konkreter äußerte sich dazu Thomas<br />
Clemenz (FDP): Für die Verdoppelung habe man gerade mal sieben Jahre<br />
benötigt. Jetzt konzeptlos mit Einzelanträgen zu versuchen, das Rad<br />
zurückzudrehen, hält der Liberale für falsch. Der Etat sollte an die<br />
Verwaltung zurückgegeben werden, mit der Bitte, dass ein neues Papier<br />
ohne fünf Millionen Neuverschuldung und mit einem deutlich geringeren<br />
Fehlbetrag vorgelegt wird.<br />
Clemenz erhob seine Anregung aber nicht <strong>zum</strong> Antrag, was ihm eine Rüge<br />
von SPD-Fraktionsvorsitzendem Volker Nies einbrachte. Er warf Clemenz<br />
vor, wie schon beim Vorschlag zur Auflösung des Walsdorfer<br />
Kindergartens immer nur laut "A", aber nicht "B" zu sagen.<br />
Die Grünen teilten zwar Clemenz´ Besorgnis zur Schuldensituation, doch<br />
ihre Anträge waren ganz konkret und liefen auf Einsparungen von rund<br />
1,5 Millionen Euro hinaus. Darüber hinaus vermissten die Grünen nach<br />
den Worten des Stadtverordneten Enge Investitionen im Energie- und<br />
Klimaschutzsektor, die zwar anfangs Kosten verursachen, aber langfristig<br />
zu Einsparungen führen.<br />
Ob der Fehlbetrag am Jahresende 2009 noch die jetzige Höhe von 4,8<br />
Millionen haben werde, bezweifelte Marius Weiß (SPD) mit Blick auf<br />
ähnliche Erfahrungen in den letzten Jahren. "Lassen wir uns von den<br />
nackten Zahlen nicht nervös machen, schauen wir hinter die Zahlen." Dort<br />
entdeckte Weiß Leistungen und Wirkungen, die ihm bestätigten, "dass der<br />
Weg so stimmt, wie wir ihn heute einschlagen". <strong>Idstein</strong> müsse<br />
zukunftsfest gemacht werden. "<strong>Eine</strong> hoch leistungsfähige Infrastruktur ist<br />
das Kernelement guter Standortpolitik", begrüßte der Sozialdemokrat die<br />
Investitionen.<br />
Nicht anders bewertete der Bürgermeister die Lage. Gerhard Krum<br />
empfahl den Kritikern einen Blick auf die Entwicklungen in Aarbergen, Bad<br />
Schwalbach, Taunusstein und andere Kommunen, wo sichtbar werde, was<br />
geschehe, wenn nicht investiert werden könne. Er sprach in diesem<br />
Zusammenhang von einem "drastischen Niedergang".<br />
Um einen Platz am Rande der prosperierenden Rhein-Main-Region zu<br />
behaupten, müssten Einrichtungen geschaffen werden, die die<br />
Infrastruktur verbessern - dazu gehöre auch eine gute Verkehrs-<br />
Infrastruktur. Die vielen Ansiedlungen im Nassau-Viertel geben dieser<br />
Politik nach Krums Überzeugung Recht. Dies führe auch dazu, dass auf<br />
Dauer Arbeitsplätze geschaffen und die demographische Entwicklung in<br />
<strong>Idstein</strong> besser aufgefangen werden könne.<br />
258
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 30.Dezember 2008<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land im Jahresrückblick<br />
Die Baupanne des Jahres......<br />
.....legte die Arbeiten auf der größten und mit rund 20 Millionen<br />
Euro teuersten Baustelle des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Landes für ein paar Wochen<br />
komplett lahm. Die Borpfähle, die eine Firma im Auftrag der<br />
Allwetterbad-Investoren Tournesol für die Fundamentierung<br />
gesetzt hatte, seien im Hinblick auf die Statik der<br />
Kuppelkonstruktion nicht richtig platziert worden, hieß es. Neue<br />
statik, neue Prüfungen, höhere Kosten und viel Zeitverlust waren<br />
die Folgen.<br />
In Stocken geraten war das Projekt auch, weil Ferigteile für das<br />
Untergeschoss nicht rechtzeitig geliefert werden konnte,<br />
bestädigte im Oktober Alexander Hackl, Geschäftsführer der<br />
Tournesol Energie und Freizeit-Anlagenbau GmbH.<br />
Inzwischen wird mit Hochdruck auf der Baustelle an der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Nordumgehung gearbeitet. Von einer Eröffnung des<br />
Allwetterbades im Frühjahr 2009 aber ist keine Rede mehr. Jetzt<br />
richtet sich der Blick auf den Sommer 2009.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 31.Dezember 2008<br />
Nassau-Viertel lässt die Augen glänzen<br />
Bürgermeister Krum: Mehr als der halbe Weg geschafft / Hotel auf<br />
Tournesol-Gelände?<br />
Vom 31.12.2008<br />
"Mehr als der halbe Weg ist geschafft!" <strong>Eine</strong> positive Bilanz zur<br />
Entwicklung des Nassau-Viertels zieht Bürgermeister Gerhard<br />
Krum <strong>zum</strong> Jahreswechsel 2008/2009. Die Baukräne zwischen der<br />
Bundesstraße 275 im Westen und dem Nassau-Carré im Osten sind<br />
Zeichen dafür, dass - trotz beginnender Rezession - weiter<br />
investiert wird an diesem Standort.<br />
Von Martin Kolbus<br />
"Wer in den letzten Tagen mal gesehen hat, was sich gerade im Nassau-<br />
Viertel alles bewegt, der kann glänzende Augen bekommen", kam<br />
Landtags-Kandidat Marius Weiß (SPD) vor einigen Tagen bei der<br />
259
Haushaltsverabschiedung 2009 geradezu ins Schwärmen über das, "was<br />
in <strong>Idstein</strong> alles möglich" sei. Und auch sein <strong>FWG</strong>-Kollege Michael Gänßler<br />
war sehr zufrieden damit, dass "einige Gewerbetreibende derzeit auf<br />
<strong>Idstein</strong> als neuen Standort setzen". Da passte es ganz gut, dass die<br />
Stadtverordnetenversammlung auf die schon angepeilte Anhebung der<br />
Gewerbesteuer am Ende verzichtete - ansonsten hätte der noch<br />
druckfrische Prospekt für das Nassau-Viertel mit dem werbenden Hinweis<br />
auf einen "attraktiven Gewerbesteuerhebesatz von nur 315 Prozent" gleich<br />
wieder eingestampft werden können. So aber bleibt - und das nicht nur<br />
wegen der Gewerbesteuer - "das Nassau-Viertel eine erstrangige<br />
Unternehmensadresse", wie es Markus Storck (General Manager Storck<br />
Bicycle GmbH) mit Blick auf die Umsiedlung seines Unternehmens von Bad<br />
Camberg nach <strong>Idstein</strong> feststellt.<br />
Tatsächlich wächst die Anzahl der Betriebe im Nassau-Viertel beständig.<br />
Gerade haben neben der Großbaustelle Tournesol die Erdarbeiten für den<br />
Edeka-Markt mit über 3000 Quadratmetern Verkaufsfläche begonnen.<br />
Gegenüber von Telco befindet sich das Firmengebäude von Storck Bicycle<br />
bereits im Innenausbau, gleich nebenan wird sich ein<br />
Maschinenbaubetrieb niederlassen. Die Extra Games GmbH hat ein großes<br />
Novolino Spielcenter errichtet und lockt mit leuchtender Reklame die<br />
Kundschaft an. Zwischen Edeka und dem Allwetterbad bemüht sich die<br />
Stadt um die Ansiedlung eines Anbieters aus der Unterhaltungselektronik.<br />
Darüber hinaus gibt es konkrete Verhandlungen über weitere Flächen,<br />
doch nicht alles sei spruchreif, hält sich Bürgermeister Krum mit<br />
Informationen bedeckt.<br />
Dass die Tournesol-Investoren darüber nachdenken, ein Hotel am<br />
Rande ihres Geländes zu errichten, wird vom <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Rathauschef außerordentlich begrüßt. An Nachfrage sollte es an<br />
diesem Standort eigentlich nicht mangeln, ist Gerhard Krum fest<br />
überzeugt und blickt auf die Vernetzungs-Möglichkeiten von<br />
Tagungs-Aufenthalten mit Wellness im Tournesolbad, auf die<br />
binnen weniger Minuten zu erreichenden Golfplätze, auf das<br />
verbesserte Radwegenetzes und auf die Kultur-, Freizeit- und<br />
Gastronomie-Angebote in der attraktiven <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Innenstadt.<br />
Auch wenn sich schon erstaunlich viel im 27 Hektar großen Nassau-Viertel<br />
getan hat, stehen noch Flächen für Ansiedlungswillige bereit. Die Stadt<br />
lenkt dabei das Interesse besonders auf die Bereiche beidseits der<br />
Luxemburger Allee. Diese baumbestandene breite Straße zieht sich vom<br />
Telco-Kreisel bis <strong>zum</strong> Saarbrücker Platz. Bürgermeister Krum spricht von<br />
einer "Dienstleistungs-Achse", die hier entwickelt werden soll. Das alles<br />
werde sicherlich nicht innerhalb von wenigen Jahren umzusetzen sein,<br />
sagt Krum und rechnet auch mit einem nachlassenden Tempo aufgrund<br />
des gesamtwirtschaftlichen Einbruchs. Dennoch ist er weiterhin<br />
optimistisch. "Das Nassau-Viertel lässt sich zunehmend leichter<br />
vermarkten, je mehr man seinen konzeptionellen Gesamtcharakter<br />
erkennt", so der Bürgermeister. "Ich gehe da sehr zuversichtlich in die<br />
nächsten Jahre."<br />
260
2009<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 07. Januar 2009<br />
<strong>Hallenbad</strong> wird <strong>zum</strong> TV-Sportzentrum<br />
Jede Menge Schrott entsorgt / Einzug nach Sommerferien / Kleine<br />
Caféteria statt Gaststätte<br />
Vom 07.01.2009<br />
<strong>Eine</strong>n Tag vor Weihnachten traf die Baugenehmigung ein. Für den<br />
Turnverein 1844 <strong>Idstein</strong> ist jetzt der Weg frei, um das alte<br />
<strong>Hallenbad</strong> am Himmelsbornweg in ein Vereinssportzentrum<br />
umzubauen.<br />
Von Martin Kolbus<br />
Spray-Künstler und Steinewerfer haben in den letzten Monaten ihre<br />
Spuren hinterlassen, die Anzeichen von Vandalismus sind überall sichtbar.<br />
Aber damit ist nun Schluss, es kehrt wieder Leben ins Gebäude ein. "Die<br />
Rohbauarbeiten werden in Kürze beginnen", freut sich der 1. Vorsitzende<br />
des Turnvereins 1844 <strong>Idstein</strong> Wolfgang Heller. Tatenlos auf die<br />
Baugenehmigung gewartet hatten die TV-Aktiven ohnehin nicht. Seit<br />
Oktober haben die fleißigen Helfer Unmengen von Metall und Bauschutt<br />
aus dem alten Schwimmbad herausgeschafft. Große Kessel und Behälter<br />
mussten mit dem Schweißbrenner zerlegt werden. Rohre, Verkleidungen<br />
und anderer Schrott türmte sich draußen zu Bergen. Inzwischen ist fast<br />
alles raus und entsorgt.<br />
Viel Eigenleistung<br />
Es wird nicht die letzte Eigenleistung der Vereinsmitglieder gewesen sein.<br />
Die Helferinnen und Helfer werden noch viel Gelegenheit bekommen<br />
zuzupacken. Der Wert der Eigenleistung, so schätzt Heller, wird sich am<br />
Ende wohl auf rund 50 000 Euro belaufen. Genau genommen ist der<br />
Eigenanteil noch viel höher - schließlich ist die kostenlose Planungsarbeit<br />
von Architekt Gerhand Guckes, selbst Vereinsmitglied, einen ähnlich<br />
hohen Betrag wert.<br />
Wer nach dem Umbau die Tür <strong>zum</strong> neuen Vereinssportzentrum öffnet,<br />
wird zunächst ein großzügiges Foyer mit Caféteria betreten. <strong>Eine</strong><br />
Vereinsgaststätte wird es jedoch nicht geben. "Wir wollen weder mit dem<br />
Restaurant an den Tennisplätzen noch mit dem Ponyhof an der<br />
Schützenhausstraße konkurrieren", versichert der TV-Vorsitzende. Die<br />
Caféteria dient eher dazu, dass sich die Sportler vor oder nach den<br />
261
Übungsstunden noch zu einem Plausch hinsetzen und dazu einen Schluck<br />
trinken können. Oder sie schauen durch eine große Panoramascheibe dem<br />
sportlichen Treiben zu.<br />
Hallenfläche teilbar<br />
Herzstück wird natürlich die große Halle mit ihren rund 560<br />
Quadratmetern Grundfläche werden. Mit einem Vorhang kann dieses<br />
große Feld, das dem früheren Schwimmer- und Nichtschwimmerbereich<br />
entspricht, in zwei kleinere Sportfelder verwandeln werden. Dort, wo sich<br />
früher die Kinder im kleinen Lehrschwimmbecken tummelten, entsteht ein<br />
220 Quadratmeter großer zusätzlicher Gymnastikraum mit fest stehenden<br />
Turngeräten, abgeteilt von der großen Halle mit einer mobilen Trennwand.<br />
Zunächst einmal muss natürlich das Schwimmbecken verfüllt werden,<br />
genauer gesagt: der ehemalige Nichtschwimmerbereich einschließlich der<br />
Schräge. Im tieferen Teil des alten Beckens, wo sich die Schwimmer und<br />
Turmspringer einst tummelten, entstehen zwei neue Vereinsräume, die<br />
vom Untergeschoss aus erreichbar sein werden.<br />
Die riesige Glasfassade des <strong>Hallenbad</strong>es wird es in dieser Form nach dem<br />
Umbau nicht mehr geben. Allein zwei Drittel nehmen dort künftig die<br />
neuen Anbauten der Geräteräume in Anspruch. Außerdem wird die Halle<br />
eine neue - tiefer liegende - Decke bekommen. Davon verspricht sich der<br />
Verein einen geringeren Energieverbrauch. "Die Energiekosten sind Dreh-<br />
und Angelpunkt für die baulichen Veränderungen vom Dach bis ins<br />
Untergeschoss", sagt Heller. So werden beispielsweise viele der<br />
Lichtkuppeln verschwinden, durch die viel Wärme unnötig nach außen<br />
verfliegt. Zusätzliches Dämmmaterial und ein neuer Verputz sollen<br />
mithelfen, die Isolierung zu verbessern.<br />
Pellets-Heizanlage<br />
<strong>Eine</strong> komplett neue Heizungsanlage wird für Wärme im TV-Sportzentrum<br />
sorgen. "Wir haben uns nach reiflichen Überlegungen und<br />
Kostenvergleichen für eine Pellets-Anlage entschieden", so der<br />
Vereinsvorsitzende. Im Untergeschoss ist ausreichend Platz für eine<br />
Pellets-Bevorratung.<br />
In der unteren Etage wird nicht nur der TV 1844 Räume nutzen. So soll<br />
dem Investor des benachbarten Hochseil-Klettergartens die Möglichkeit<br />
angeboten werden, sein Büro hier einzurichten. Und weil gleich gegenüber<br />
vom alten <strong>Hallenbad</strong> der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Wohnmobilhafen geplant ist, sollen für<br />
diesen Nutzerkreis Duschen und WC eingerichtet werden - mit separatem<br />
Zugang.<br />
262
Maßgeschneidert<br />
Nicht alles muss im <strong>Hallenbad</strong> erneuert, umgebaut oder verändert<br />
werden. Das betrifft vor allem den Bereich der Umkleiden, Duschen und<br />
Toilettenanlagen. Maßgeschneidert auf die Erfordernisse eines Großvereins<br />
mit fast 4000 Mitgliedern sind jedoch Räume für ein Vereinsbüro, für ein<br />
Archiv, für Übungsleiter, für Besprechungen und Schulungen. Die Mütter<br />
und Väter werden sich ganz gewiss über einen Wickelraum für die<br />
jüngsten "Turnkinder" freuen.<br />
Unter Planen verborgen lagern in der Halle bereits jetzt Sportgeräte, die<br />
früher einem Fitness-Center gehörten und dann in den Besitz des TV 1844<br />
übergegangen sind. Für Fitnesssportler und Bodybuilder wird es also in<br />
Zukunft einen eigenen Trimmbereich geben.<br />
Von der Entsorgung verschont blieb bei der großen Räumaktion ein Teil<br />
des alten Mobiliars. Umkleidebänke oder Schränke sollen auf Vordermann<br />
gebracht und wieder verwendet werden. Auch ein Dutzend Pflanzkübel<br />
lagern jetzt im Untergeschoss und warten auf ihre Wiederverwendung.<br />
Selbst das beschädigte ehemalige Kassenhäuschen hat noch nicht<br />
ausgedient. Der TV denkt darüber nach, ob es nach einer Reparatur am<br />
Sportplatz aufgestellt werden könnte.<br />
Parken für Behinderte<br />
Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> werden im Laufe des Frühjahrs auch von außen erkennen<br />
können, dass sich rund ums alte <strong>Hallenbad</strong> etwas tut. Teile des Gebäudes<br />
erhalten ein neues Dach, darauf werden dann Solaranlagen installiert.<br />
Zum Schluss werden dann die Außenanlagen an die Reihe kommen. Vor<br />
der Halle sollen ein paar Tische und Stühle aufgestellt werden, wo sich die<br />
TV-Mitglieder bei schönem Wetter hinsetzen können. Die Pkw-<br />
Abstellplätze werden an der bekannten Stelle verbleiben, neue Parkplätze<br />
für Behinderte gibt es am Himmelsbornweg. Von dort ist dann auch die<br />
Behindertenrampe schnell zu erreichen. Zwischen Halle und Weg soll auch<br />
ein kleiner Spielbereich für Kinder entstehen.<br />
Etwa ein dreiviertel Jahr wird es wohl noch dauern, bis aus all diesen<br />
Plänen Wirklichkeit wird. "Wir hoffen, nach dem Ende der Schulferien 2009<br />
einziehen zu können", blickt Wolfgang Heller optimistisch in die Zukunft.<br />
263
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 10.Januar 2009<br />
Wir sind gut gewappnet für die Zukunft"<br />
<strong>Idstein</strong> baute 2008 Funktion als starkes Zentrum aus /<br />
Neujahrsempfang der Stadt<br />
Vom 10.01.2009<br />
IDSTEIN. Die Stadt <strong>Idstein</strong> ist für die Aufgaben der Zukunft gut<br />
gewappnet. Das stellte gestern Abend Bürgermeister Gerhard<br />
Krum in seiner Ansprache auf dem Neujahrsempfang fest.<br />
Von Volker Stavenow<br />
Für die Stadtverwaltung war der Neujahrstag mit einer bösen<br />
Überraschung verbunden - das Rathaus hat gebrannt. Das war zuletzt im<br />
November 1947 der Fall. Damals hat der Bollerofen im Ständesaal, dem<br />
Magistratssitzungszimmer, das Feuer entfacht. Diesmal war es ein<br />
Feuerwerkskörper, den bislang noch unbekannte "Silvesterhelden" in den<br />
Briefkasten neben der Eingangstür gesteckt haben, stellte Krum fest. "Der<br />
Schaden wird vorläufig auf bis zu 100 000 Euro beziffert, von den<br />
versteckten Schäden, von den Beeinträchtigungen der<br />
Verwaltungsgeschäfte und des Bürgerservices gar nicht zu reden."<br />
Aus dem Jahr 2008 erwähnte der Rathaus-Chef auch einige<br />
wichtige positive Ereignisse. "So durften wir uns über den<br />
Baubeginn des lang ersehnten Tournesol-Bades freuen. Die Helios-<br />
Klinik konnte endlich den Betrieb aufnehmen. An der Hochschule<br />
Fresenius wurde das neue Hörsaalgebäude fertiggestellt. Die Südtangente<br />
konnte dem Verkehr übergeben und mit dem Straßenbauwerk zugleich<br />
der Hochwasserschutz für die Kernstadt vollendet werden."<br />
Auf dem ehemaligen "Opel-Gelände" in der Limburger Straße habe die<br />
Neuordnung des Quartiers Hahnstück/Altenhof durch die Kommunale<br />
Wohnungsbau begonnen. Mit dem Umbau des alten <strong>Hallenbad</strong>es zu<br />
einer weiteren Sporthalle und dem in der Entstehung befindlichen<br />
Hochseilgarten wären die Weichen für den Ausbau des<br />
Wolfsbachtals zu einem anspruchsvollen Freizeit- und<br />
Erholungszentrum gestellt.<br />
"Mit der Firma Storck konnte ein weiteres innovatives Unternehmen in<br />
<strong>Idstein</strong> angesiedelt werden. Und für Jack Wolfskin wurden in Kooperation<br />
mit der Betreibergesellschaft des "NassauCarree"<br />
Entwicklungsperspektiven am Standort <strong>Idstein</strong> geschaffen.<br />
Alle diese Maßnahmen könnten als Fortsetzung eines<br />
Stadtentwicklungsprogramms bezeichnet werden, das wir seit nunmehr<br />
sechs Jahren systematisch umsetzen. Krum nannte die Schwerpunkte des<br />
Programms: Langfristige Siedlungsentwicklung, verkehrliche Infrastruktur,<br />
264
Urbanitätsentwicklung, regionalpolitische Standortprofilierung, qualitative<br />
Diversifizierung des Wohnangebots und Standortmarketing.<br />
Die Stadt <strong>Idstein</strong> habe mit der Gründung der Seniorenakademie und der<br />
Familienakademie, mit dem über drei Jahre intensivst betriebenen<br />
Qualitätsprojekt in den Kinderbetreuungseinrichtungen, mit ihren<br />
Initiativen zur Integration den aktuellen gesellschaftlichen<br />
Herausforderungen Rechnung getragen.<br />
Dazu gehöre nicht nur die konstruktive Zusammenarbeit mit dem<br />
Ausländerbeirat, sondern auch der interreligiöse Dialog zwischen<br />
christlichen und islamischen Religionsgemeinschaften in <strong>Idstein</strong>, sowie die<br />
Gründung einer Städtefreundschaft mit der türkischen Stadt Sile.<br />
"Wir sind also ganz gut gewappnet für die zukünftigen Herausforderungen,<br />
die sich infolge der demographischen Entwicklung abzeichnen. Durch die<br />
Bereitstellung von Siedlungsflächen wird der Zuzug ermöglicht, der künftig<br />
hauptsächlich nur noch in zentralen Orten stattfindet. Wir sind dabei,<br />
unsere Versorgungsfunktionen als Zentrum weiter auszubauen. Wir treffen<br />
Vorkehrungen gegen soziale Verwerfungen, die sich aufgrund<br />
gesamtgesellschaftlicher Entwicklungen örtlich und auch hier wieder<br />
hauptsächlich in den zentralen Orten auswirken werden, beispielsweise die<br />
zu erwartende erhöhte Nachfrage an Sozialwohnungen bei Älteren, die<br />
aufgrund der Hartz-IV-Reformen durch Arbeitslosigkeit ihr Vermögen<br />
aufgezehrt haben und dann barrierefrei untergebracht werden müssen",<br />
unterstrich der Bürgermeister.<br />
Natürlich müssten diese Maßnahmen auch bezahlt werden können. Da<br />
träfe es sich gut, dass die Leitbilder der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtentwicklung<br />
zugleich zu den Zukunftsbranchen der Wirtschaft gerechnet würden.<br />
Das gelte insbesondere für die Bereiche Gesundheit und Tourismus.<br />
"Wobei deren Koexistenz in <strong>Idstein</strong> durch die vorhandenen Schnittmengen<br />
genau das verspricht, was als Voraussetzung für den Erfolg betrachtet<br />
wird: Synergien."<br />
Mit großer Besorgnis hat Gerhard Krum die Schuldiskussion verfolgt, die<br />
2007 durch ein Gutachten im Auftrag des Schulträgers, des Rheingau-<br />
Taunus-Kreises, ausgelöst worden war.<br />
Der Vorschlag, aus der Stadt der Schulen die Haupt- und Realschule<br />
abzuziehen hätte laut Gerhard Krum, allen Niedernhausener<br />
Gegenargumenten <strong>zum</strong> Trotz, eine Schwächung nicht nur <strong>Idstein</strong>s,<br />
sondern der gesamten Subregion "<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land" zur Folge gehabt.<br />
"Insofern hat der Kreistag nicht nur aus schulpolitischer Sicht, sondern<br />
auch unter dem Aspekt der Kreisentwicklung eine kluge Entscheidung<br />
getroffen, indem er sich das Ergebnis des Mediationsverfahrens zu eigen<br />
gemacht hat. "<br />
265
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 28.01.2009<br />
Viel mehr als nur trockene Statistik<br />
Bericht gibt Einblick in Stadtentwicklung <strong>Idstein</strong>s / Quelle für<br />
Heimat- und Geschichtsforschung<br />
Vom 28.01.2009<br />
Von Martin Kolbus<br />
114 Seiten umfasst der eben erschienene Jahresbericht der Stadt <strong>Idstein</strong>.<br />
Die Broschüre ist weit mehr als ein Dokumentation der Verwaltung über<br />
die im Rathaus erbrachten Leistungen. "Der Bericht dient zugleich als<br />
Nachschlagewerk für alle interessierten Bürger sowie als Quelle für die<br />
Heimat- und Geschichtsforschung", erklärte Bürgermeister Gerhard Krum<br />
bei der Vorlage. Ein kleines Manko hat das Papier für alle, die gern über<br />
ganz aktuelle Daten und Zahlen verfügen möchten: Der Bericht befasst<br />
sich nicht mit 2008, sondern schließt am 31. Dezember 2007 ab. "Die<br />
Sammlung und Auswertung der vielen Informationen bedarf einer<br />
gewissen Bearbeitungszeit", nennt Krum den Grund dafür. "Schneller ist<br />
das einfach nicht möglich." Für eine längerfristige Betrachtung der<br />
Stadtentwicklung spielt dieser Schönheitsfehler ohnehin keine Rolle.<br />
Was Nicole Felzmann (Hauptamt) im Jahresbericht 2007 an Daten und<br />
Fakten zusammengefügt hat, beschäftigt sich nur zu einem kleineren Teil<br />
mit der Arbeit der städtischen Körperschaften. Wie oft haben die Gremien<br />
getagt, welche personellen Änderungen haben stattgefunden, was hat sich<br />
bei Städtepartnerschaften getan oder welche Ehrungen wurden 2007<br />
ausgesprochen - das sind nur einige Fragen, die mit Namen, Zahlen und<br />
Informationen beantwortet werden.<br />
Der Bericht schaut auf die wichtigsten Tätigkeitsfelder der Ämter und leitet<br />
daraus Informationen zur städtischen Entwicklung ab. So wird<br />
"Ordnungsamt" unter anderem über Gewerbeanmeldungen (2007 mit 353<br />
um rund ein Viertel mehr als 2006), über die Einnahmen aus<br />
Verwarnungsgeldern der Ortspolizei (2007 ein Rückgang auf 97 000 Euro<br />
von 158 000 Euro im Vorjahr) oder über die Einnahmen aus der so<br />
genannten Fehlbelegungsabgabe bei der Nutzung von Sozialwohnungen<br />
(rund 75 000 Euro) berichtet. Das Sozialamt befasst sich mit der breiten<br />
Palette der sozialen Dienste und Leistungen, die für die älteren und<br />
kranken Menschen <strong>zum</strong> Beispiel von MSD oder Diakoniestation erbracht<br />
werden. Ebenso erfahren die Leser viel Wissenswertes über die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Einrichtungen für Kinder, über die Hausaufgabenhilfe, über die Förderung<br />
des Sports, über Jugendarbeit und Familienförderung.<br />
Ein breites Spektrum an Fakten und Zahlen wird unter der Überschrift<br />
Bau- und Betriebsamt ausgebreitet. Von "A" wie Altstadtsanierung bis "Z"<br />
wie Zuschüsse ist alles erfasst. Auch Hauptamt, Kämmerei sowie das<br />
266
Referat für Wirtschaftsentwicklung, Stadtmarketing und Kultur geben<br />
einen Überblick auf Entwicklungen und Veränderungen.<br />
Ergänzt werden diese Ausführungen von einem allgemeinen<br />
Bericht, der sich unter anderem dem Tournesol-Allwetterbad<br />
widmet.<br />
Der Jahresbericht wird seit 2005 jährlich aufgelegt. Informationen auch<br />
online auf den Internetseiten (www.idstein.de)<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 25. 02.2009<br />
Wörsdorfer Narren trotzen der Krise<br />
Originelle Motive im Fastnachtszug / Feuerwehrfrauen haben ihr<br />
<strong>Hallenbad</strong> schon gebaut<br />
WÖRSDORF. Fliegende Hexen, tanzende Kühe, "Banker" ohne<br />
Geldsorgen: beim Fastnachtsumzug in Wörsdorf steht die Welt alle<br />
Jahre wieder Kopf. Die Narren tobten sich bei ihrem Zug durch die<br />
Gassen richtig aus und warfen jede Menge Süßes in die<br />
Zuschauerreihen.<br />
Von Martin Kolbus<br />
Einige Zugteilnehmer sahen ein bisschen verkatert aus. "Gestern war<br />
Rosenmontagsball mit tausend Besuchern", fand TSG-Vorsitzender<br />
Johannes Eschenauer eine plausible Erklärung. Aber die frische Luft beim<br />
Umzug vertrieb die kleinen Quälgeister schnell.<br />
Der Ideenreichtum, mit dem die Vereine und Gruppen ihre rund 25<br />
Zugnummern gespickt hatten, begeisterte das Publikum. Besonders viel<br />
Beifall gab es für die Feuerwehr. "Wir sind gerade noch rechtzeitig<br />
zurückgekommen", tönte es aus einer Gruppe von Astronauten. Offenbar<br />
waren sie mit "Apollo 11" vor 40 Jahren <strong>zum</strong> Mond geschickt worden und<br />
jetzt pünktlich <strong>zum</strong> Fastnachtsumzug 2009 heimgekehrt.<br />
Ein schnittiges, aber deutlich langsameres Fahrzeug hatte sich der<br />
Feuerwehrnachwuchs mit seiner "Teufelskarre" gebastelt. Die<br />
Feuerwehrfrauen interessierten sich indes mehr für das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Tournesolbad. Mit Bademantel, Badekappe und Rettungsring<br />
ausstaffiert, freuten sie sich auf die erste Saison. "Wir haben<br />
unser Schwimmbad schon längst fertig", deutete Kornelia Beck auf<br />
das knallrote Gummiboot, das andeutete, wie das Tournesolbad<br />
einmal aussehen könnte.<br />
Unumstritten Thema Nummer 1 im Zug: Die Finanzkrise. "Uns kommen<br />
die Tränen", höhnten die Marschfreunde über die "Not leidenden Banken".<br />
Und die Dunker-Boys, die diesmal als Zirkusleute daherkamen, hatten<br />
riesige Geldscheine gedruckt und waren damit für alle Eventualitäten<br />
267
gerüstet: "Die Banken sind in der Krise, aber unsern Zirkus macht kaa<br />
Miese!" Der Stammtisch "Jäger-M 09" hatte gleich säckeweise Geldscheine<br />
auf seinem Motivwagen.<br />
An Barem mangelt es nicht nur den Banken, sondern auch manchem<br />
Fußballverein. Die Freien Wähler aus <strong>Idstein</strong>, Jahr für Jahr im Umzug<br />
dabei, hatten den Wörsdorfer TSG-Kickern zwar kein Geld mitgebracht,<br />
aber sie priesen sich sozusagen als letztes Aufgebot an: "Wir spielen nicht<br />
für Geld, sondern für Ebbelwoi", verlangten sie flüssige Entlohnung. Die<br />
TSG muss sich aber keine Sorgen um die Zukunft machen, denn die G-<br />
Jugend präsentierte sich mit den Talenten von morgen und die F-1-Jugend<br />
sah sich schon als Weltmeister der Zukunft.<br />
Ganz so hoch hinaus wollte "Bayala" nicht, der Tanzgruppe genügte die<br />
luftige Höhe des Hexenturms. Als Hexen erinnerten sie an die Schließung<br />
des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Wahrzeichens im letzten Jahr. Die Kolleginnen von "Spirit"<br />
kamen im Engelskostümen und auch "Elexier" glänzte durch originelles<br />
Outfit: Mal elegant, mal abgebrannt, nach ihrem Motto der "Zwei-Klassen-<br />
Gesellschaft".<br />
Weitaus rustikaler die Mode auf dem "Kuhstall"-Wagen: Die Besatzung<br />
kam als Kuhherde daher und machte dem Namen der Wörsdorfer Kneipe<br />
alle Ehre. Noch mehr Landluft wehte um den Wagen des Jugendtreffs, wo<br />
Bauer Heinrich seine Frau suchte. Für den Kontrast sorgte Prinzessin<br />
Christel I. (Schall) in edlem königlichen Gewand. Sie ließ sich vom Ersten<br />
Stadtrat Dr. Herbert Koch chauffieren.<br />
Übrigens: Ältester Zugteilnehmer war Peter Rüll, Küster und aktiver<br />
Sänger der Sängervereinigung. Seine Sangeskollegen hatten ihm eine<br />
goldene "82" um den Hals gelegt. Zu den Jüngsten dagegen zählte Max<br />
Eck von der Trialgruppe des AMC, die mit knatternden Motorrädern im Zug<br />
mitfuhr.<br />
268
269
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 25.02.2009<br />
439 Mitglieder halten der DLRG die Treue<br />
Zeit ohne Schwimmbad bald überstanden<br />
IDSTEIN (iz). Ehrungen standen im Mittelpunkt der<br />
Jahreshauptversammlung der DLRG <strong>Idstein</strong>. Es wurden 21<br />
Mitglieder für zehn Jahre Treue <strong>zum</strong> Verein mit der Ehrenurkunde<br />
in Bronze ausgezeichnet.<br />
Darüber hinaus wurden A. Reichert, T. Loch und C. Augstein mit der<br />
Ehrenurkunde in Silber für 25 Jahre Mitgliedschaft in der Lebensrettungs-<br />
Gesellschaft ausgezeichnet. M. Pottrick wurde die Ehrenurkunde in Silber<br />
für 40 Jahre Mitgliedschaft verliehen. An B. Müller und H. Ude wurden<br />
Ehrenurkunden in Gold verliehen für 50 Jahre Treue zur DLRG. <strong>Eine</strong><br />
besondere Auszeichnung galt G. Fueß für 70 Jahre Mitgliedschaft in der<br />
DLRG. Ihm wird ebenfalls die Ehrenurkunde in Gold verliehen. Leider<br />
waren von den vielen zu Ehrenden nur wenige zur<br />
Jahreshauptversammlung erschienen.<br />
DLRG-Vorsitzender Jörg Steinmann berichtete von den Gesprächen<br />
mit der Firma Tournesol. Es werde im neuen Bad wieder<br />
Trainingsmöglichkeiten geben, "aber so gut wie früher werden wir<br />
es nicht mehr haben", sagte Jörg Steinmann. Sobald es weitere<br />
Informationen gibt, will der Verein sie an die Mitglieder und<br />
Schwimmfreunde im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land weiterleiten.<br />
Florian Frömel berichtete kurz von den Einsätzen an der Ostsee. Dort<br />
wurden im Einsatzgebiet innerhalb von zwei Wochen 22 in Not geratene<br />
Badegäste gerettet, davon 19 mit Beteiligung von Rettungsschwimmern<br />
der DLRG <strong>Idstein</strong>.<br />
Zum Jahresende hatte die Ortsgruppe <strong>Idstein</strong> noch 439 Mitglieder von<br />
einstmals rund 1200. Der DLRG-Vorstand dankte abschließend allen<br />
Mitgliedern für die Treue <strong>zum</strong> Verein in der schwimmbadlosen Zeit.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 26.02.2009<br />
Geschäftsführer Alexander Hackl: "Die verlorene Zeit tut<br />
uns weh"<br />
Von Martin Kolbus<br />
Der lange eiskalte Winter hat seine Spuren auf der Großbaustelle im<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Nassau-Viertel hinterlassen. Annähernd vier bis sechs Wochen<br />
ist das Projekt Allwetterbad zurückgeworfen worden. Weder<br />
Geschäftsführer Alexander Hackl von der Tournesol Energie- und Freizeit-<br />
270
Anlagenbau GmbH (Österreich) noch Architekt Jürgen F. Salz wollen sich<br />
im Moment auf eine Prognose für die Fertigstellung des 20-Millionen-<br />
Projektes festlegen lassen.<br />
“Wir hängen beim Rohbau etwa vier bis sechs Wochen hinterher", so<br />
schätzt Salz die Zeiteinbuße ein. Beim Rohbau sei das sicherlich nicht<br />
aufzuholen, doch der Architekt aus Hilden ist zuversichtlich, dass ein Teil<br />
beim Innenausbau kompensiert werden könnte. Zunächst aber müsse<br />
jetzt “mit Volldampf der Rohbau fertiggestellt".<br />
Schon im Herbst des vergangenen Jahres hatte Tournesol auf der<br />
Baustelle östlich der Nordumgehung (B 275) einen unerwarteten Stillstand<br />
zu verkraften. Bei der Pfahlgründung waren Fehler gemacht worden. Die<br />
kosteten nicht nur Zeit, sondern auch Geld wieviel, das wird nicht<br />
offengelegt. “In Bezug zu einem einzelnen Gehalt viel Geld, in Bezug auf<br />
das Gesamtprojekt nur wenig", belässt es Alexander Hackl bei einem<br />
unkonkreten Vergleich.<br />
Mehr als die zusätzlichen Baukosten schmerzt ihn ohnehin die spätere<br />
Eröffnung im Sommer 2009: “Diese verlorene Zeit tut uns weh!"<br />
Inzwischen hat das Unternehmen eine zweite “Baustelle" in <strong>Idstein</strong>. In der<br />
Rodergasse soll demnächst ein “Tournesol Informations-Center" eröffnet<br />
werden. Es befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft <strong>zum</strong> Rathaus im<br />
“schiefen Haus". Hier werden die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> und die Schwimmfreunde aus<br />
dem Umland alles Wichtige über das Allwetterbad erfahren.<br />
Voraussichtlich Mitte März wird das Info-Center eröffnet.<br />
Der strenge Winter hat die Bauarbeiten im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Nassau-Viertel für<br />
Wochen <strong>zum</strong> Erliegen gebracht. Jetzt drehen sich auf der Baustelle des<br />
271
Tournesolbades wieder die Kräne. Foto: wita / Udo Mallmann<br />
Talk <strong>zum</strong> Bad:<br />
<strong>Eine</strong> sehr gute Gelegenheit, sich über das umfangreiche Fitness-, Sport-<br />
und Spaß-Angebot<br />
unter der Tournesol-Kuppel zu informieren und vielleicht schon etwas<br />
mehr über Preise und Konditionen zu erfahren, bietet sich darüber hinaus<br />
beim nächsten IZ-Talk der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung. Ein Tournesol-Team wird am<br />
Dienstag, 17. März, im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Gerberhaus dem IZ-Moderator und dem<br />
Publikum Rede und Antwort stehen.<br />
Wiesbadener Kurier vom 27.02.2009<br />
Landtagsabgeordnete und Investoren im IZ-Talk<br />
27.02.2009 - IDSTEIN<br />
Politik und ein Allwetterbad für den Untertaunus - auf diesen<br />
kurzen Nenner sind die Themen des ersten IZ-Talks 2009 am<br />
Dienstag, 17. März, von 19 bis 21 Uhr im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Gerberhaus zu<br />
bringen. Die Redaktion der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung hat zu diesen beiden<br />
Talkabschnitten kompetente Gäste eingeladen.<br />
Während Redakteur Martin Kolbus in bewährter Weise über den Talk<br />
berichtet und Kollege Udo Mallmann die IZ-Veranstaltung wie immer<br />
prima ins Bild setzt, empfängt Redakteur Volker Stavenow als Moderator<br />
zunächst drei Landtagsabgeordnete, die nach der jüngsten Wahl den<br />
Untertaunus in Wiesbaden vertreten: Peter Beuth (CDU), Marius Weiß<br />
(SPD) und Stefan Müller (FDP).<br />
Leider ist der grüne Landtagsabgeordnete Kai Klose als MdL Nummer vier<br />
an diesem Tag in Urlaub, so dass er der Einladung zur IZ-Veranstaltung<br />
nicht folgen kann. Klose wird in einem späteren Talk zu Gast sein. Die drei<br />
Abgeordneten sollen nicht nur ihre Ideen für eine erfolgreiche Zukunft des<br />
Untertaunus darlegen, sondern stellen sich auch Besucherfragen.<br />
Im zweiten Abschnitt geht es ebenfalls um ein wichtiges<br />
Untertaunus-Thema:<br />
Das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Allwetterbad soll in diesem Jahr fertig<br />
gestellt sein und tausende Besucher unter die Kuppel oder ins<br />
Freigelände locken.<br />
272
Dazu talkt Volker Stavenow mit Michael Beck von der Tournesol-<br />
Investorfirma und den beiden Geschäftsführern Michelle und<br />
Holger Klee. Das Trio soll Stellung beziehen <strong>zum</strong> Baufortschritt,<br />
zur Angebotspalette, dem Vereins- und Schulschwimmen oder der<br />
Preisgestaltung.<br />
Damit auch dieser Talk nicht zur “trockenen" Angelegenheit gerät, hat die<br />
IZ wie immer für eine auflockernde Abwechslung gesorgt: Für flotte<br />
musikalische Klänge sorgt der neunjährige Felix Hoffmann aus<br />
Eschenhahn auf seinem Saxofon. Er siegte beim Regionalentscheid<br />
“Jugend musiziert" und gibt an diesem Abend eine Kostprobe seines<br />
großen Könnens.<br />
Wie immer ist der Besuch des IZ-Talks im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Gerberhaus am<br />
Löherplatz kostenfrei.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 02. März 2009<br />
Das "Armut-Lied" macht nachdenklich<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Kirchenkabarett "Fried, fromm, fröhlich, Frey"<br />
präsentiert neues Programm<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Kirchenkabarett in Höchstform (von links): Karlheinz Theobald, Jörg<br />
Fried und Dieter Frey.Foto: wita/Martin Fromme<br />
Vom 02.03.2009<br />
Es ist ein verbales Feuerwerk, das Pfarrer Dieter Frey und Jörg<br />
Fried, begleitet von Karlheinz Theobald, in ihrem neuen Programm<br />
des Kirchenkabaretts "Fried, fromm, fröhlich, Frey" abbrennen:<br />
"Geld oder Leben?!" ist der Titel.<br />
Von Willy Burkert<br />
Natürlich bewegt sich fast alles um die Finanzkrise, um das liebe Geld.<br />
"Haben Sie mal ein paar Millionen für mich?" - "Können Sie auf eine<br />
273
Milliarde rausgeben?" Und für den kleineren Geldbeutel: "Bei de Naspa<br />
gibt´s jetzt so große orangene Kopfkisse zu kaafe. Da kann mer sei ganz<br />
Geld neiduhn". - "Na ja, nur uff Münzgeld kann ich so schlecht eischlafe".<br />
Sehr still wird es im Saal beim Armut-Lied. "Voll Scham und Trauer muss<br />
man sehn, wie viele hin zur Tafel gehn, weil das Geld bei ihnen nicht mehr<br />
reicht. Sie wurden ihre Arbeit los, damit ein gieriger Firmenboß das<br />
Jahresplus durch Jobabbau erreicht."<br />
Und für den notleidenden Banker gibt es eine hilfreiche Therapie: Er muss<br />
Monopoly spielen und dabei aber immer verlieren. Dieser arme Mann<br />
versteht die Welt nicht mehr. Nachdem sein Jahresgehalt auf 500 000<br />
Euro gestutzt ist, fragt er sich, wo sein Mindestlohn geblieben ist.<br />
Insolvenz ist ja das vornehme Wort für pleite. Für Dieter Frey, dem<br />
bekannten Eisenbahn-Fan, ist die Insolvenz von Märklin besonders hart.<br />
"Aber dass die Schiesser-Unnerhose jetzt aach pleite sin, will merr ner in<br />
de Kopp. Jetzt hat merr ja gar nix mehr <strong>zum</strong> wechsele."<br />
Sehr anschaulich zeigen die Kabarettisten auf, wie es zugehen kann, wenn<br />
ein Professor beim Amt für Wirtschaftsentwicklung, Stadtmarketing und<br />
Kultur bei der Stadt <strong>Idstein</strong> mit einer einfachen alten Frau, die nur ihre<br />
täglichen Lebensmittel einkaufen will, zusammentrifft. Er empfiehlt ihr<br />
einen Kurs "Wie salze ich richtig, damit meine Lebensmittelvorräte im<br />
Keller gut überwintern?", worauf das Frauchen nur eine Antwort hatte:<br />
"Ich tät ja gern salze, wenn ich mir nur e bissje Salz kaafe könnt." Aber<br />
wo?<br />
Denn laut Professor "sind alle Supermärkte auf einem Ring um die Stadt<br />
herum erreichbar, und wenn Sie sich beim Einkaufen verletzen, gelangen<br />
Sie kreuzungsfrei in die Helios-Klinik, und wenn jemand von den<br />
Mitarbeitern da ist, werden Sie auch geholfen." Und bei dem neuen<br />
Tournesol-Allwetterbad "habbese erst emal die Pfeiler falsch<br />
eigehaache. Da muss mer ja Angst habbe, dass des Becke schief<br />
ist und merr rausschwabbe duht."<br />
Wehmut kommt in der Veranstaltung auf, als Pfarrer Frey das letzte Lied<br />
"auch für mich" ankündigt. Ein Kabarett in dieser Form mit drei<br />
Vorstellungen am Freitag und Samstag wird es künftig nicht mehr geben,<br />
weil Dieter Frey in diesem Jahr in Pension geht und nach Bad Homburg<br />
zieht. Schade! Mancher Besucher kann nur mühsam seine Tränen beim<br />
Schlusslied "my way" unterdrücken.<br />
Dass es sich um eine kirchliche Veranstaltung handelt, kommt bei der<br />
Veranstaltung immer wieder <strong>zum</strong> Ausdruck. Alle Einnahmen fließen in die<br />
Kinder- und Jugendarbeit der evangelischen Kirchengemeinde <strong>Idstein</strong> zu.<br />
Da das Dekanat nur eine halbe Gemeindepädagogenstelle finanziert, wird<br />
die fehlende Hälfte durch derartige Aktionen oder durch Mitgliedsbeiträge<br />
aufgefüllt.<br />
Es gibt aber auch noch andere Möglichkeiten zu helfen: Nach dem<br />
Sonntagsgottesdienst muss einfach mehr Kuchen gegessen<br />
werden. Auch wenn man nach dem vierten Stück denkt, es geht<br />
nicht mehr, dann "müssen wir uns einfach sagen wie Barack<br />
274
Obama `Yes, we can!`" Ein Schlachtruf, der den Saal jedesmal<br />
<strong>zum</strong> Vibrieren bringt, egal, ob es darum geht, für die gute Sache<br />
während der Pause noch ein neuntes Glas Sekt zu trinken oder um<br />
die Mitarbeit in der Gemeinde.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 04. März 2009<br />
Politik für den Untertaunus und <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Allwetterbad<br />
Vom 04.03.2009<br />
Von Volker Stavenow<br />
IDSTEIN. Politik und ein Allwetterbad für den Untertaunus - Auf diesen<br />
kurzen Nenner sind die Themen des ersten IZ-Talks 2009 am Dienstag,<br />
17. März, von 19 bis 21 Uhr, im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Gerberhaus zu bringen. Die<br />
Redaktion der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung hat zu diesen beiden Talkabschnitten<br />
kompetente Gäste eingeladen.<br />
Während Redakteur Martin Kolbus in bewährter Weise über den Talk<br />
berichtet und Kollege Udo Mallmann die IZ-Veranstaltung wie immer<br />
prima ins Bild setzt, empfängt Redakteur Volker Stavenow als Moderator<br />
zunächst drei Landtagsabgeordnete, die nach der jüngsten Wahl den<br />
Untertaunus in Wiesbaden vertreten: Peter Beuth (CDU), Marius Weiß<br />
(SPD) und Stefan Müller (FDP).<br />
Leider ist der grüne Landtagsabgeordnete Kai Klose als MdL Nummer vier<br />
an diesem Tag in Urlaub, so dass er der Einladung zur IZ-Veranstaltung<br />
nicht folgen kann. Klose wird in einem späteren Talk zu Gast sein. Die drei<br />
Abgeordneten sollen nicht nur ihre Ideen für eine erfolgreiche Zukunft des<br />
Untertaunus darlegen, sondern stellen sich auch Besucherfragen.<br />
Im zweiten Abschnitt geht es ebenfalls um ein wichtiges<br />
Untertaunus-Thema: Das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Allwetterbad soll in<br />
diesem Jahr fertig gestellt sein und tausende Besucher unter die<br />
Kuppel oder ins Freigelände locken. Dazu spricht Volker Stavenow<br />
mit Michael Beck von der Tournesol-Investorfirma und den beiden<br />
Geschäftsführern Michelle und Holger Klee. Das Trio soll Stellung<br />
beziehen <strong>zum</strong> Baufortschritt, zur Angebotspalette, dem Vereins-<br />
und Schulschwimmen oder der Preisgestaltung.<br />
Damit auch dieser Talk nicht zur "trockenen" Angelegenheit gerät, hat die<br />
IZ - wie immer - für eine auflockernde Abwechslung gesorgt: Flotte<br />
musikalische Klänge spielt der neunjährige Felix Hoffmann aus<br />
Eschenhahn auf seinem Saxofon. Er siegte beim Regionalentscheid<br />
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"Jugend musiziert" und gibt an diesem Abend eine Kostprobe seines<br />
großen Könnens.<br />
Wie immer ist der Besuch des IZ-Talks im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Gerberhaus am<br />
Löherplatz kostenfrei. Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung bittet jedoch wegen der<br />
begrenzten Stuhlkapazität um Anmeldung per Telefon 0 61 26 / 32 21<br />
oder per Mail unterwt-idstein@vrm.de oder per Fax unter 0 61 26 / 5 79<br />
15, damit die Redaktion einen Überblick erhält, wie viele Plätze belegt<br />
sind.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land Freizit- und Informationszeitung vom<br />
15. März 2009<br />
Tournesol – Zeit für mich<br />
Mit diesem Slogan wirbt der Betreiber des noch in Bau befindlichen neuen<br />
Bades der Stadt <strong>Idstein</strong>. Aber wie soll das gehen, wo doch in heutigen<br />
Zeiten sowieso keiner mehr Zeit hat? Ernst Ferstl hat dies wie folgt<br />
ausgedrückt: „Der größte Erfolg des Zeitgeistes: Alle haben Uhren –<br />
niemand hat Zeit.“<br />
Natürlich ist uns allen bewusst, dass Zeit das wertvollste Gut ist, denn Zeit<br />
kann man sich nun mal schlecht erkaufen. Einmal falsch verwendet, bringt<br />
man sie nie wieder zurück.<br />
Tournesol – das sind die Betreiber des Bades – sind überzeugt, mit dem<br />
Zeitkonto von Tournesol eine neue Form der Zeitrechnung gefunden zu<br />
haben. Und wirklich, Tournesol verwendet die Zeit nicht als Maßeinheit,<br />
sondern als Abrechnungseinheit. Hat man bei Tournesol ein Zeitkonto<br />
eröffnet, so bekommt man für jeden Besuch im Tournesol eine Zeit in<br />
Form von Tournesol-Minuten zurück. Diese Tournesol-Minuten kann man<br />
nun gegen alle Leistungen im Tournesol, z.B. vom Eintritt bis hin zu<br />
Getränken uvm., einlösen. Natürlich kann man die Tournesol-Minuten<br />
auch kaufen. Einfach, aber gut. Denn jetzt kann man wirklich erstmals<br />
Zeit verschenken.<br />
Ob für sich selbst oder für die Liebsten – ob aus Familie, freunde, Beruf<br />
usw. – das ideale Geschenk. Ideal deshalb, weil das geschenkte<br />
„Zeitguthaben“ nun gegen alle Leistungen im Tournesol eingelöst werden<br />
kann. Diese Wahlfreiheit ist die Voraussetzung um eine schöne Zeit zu<br />
verbringen.<br />
Eigentlich haben wir ja keine Zeit mehr. Vielleicht hilft uns das Zeitkonto<br />
von Tournesol dabei, ein bisschen bewusster mit der Zeit umzugehen, frei<br />
nach John Steinbeck, „Die Kunst des Ausruhens ist ein Teil der<br />
Kunst des Arbeitens“.<br />
276
277
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 17.März 2009<br />
Wellness-Oase mit eigenem Stil<br />
Ein Badetag kostet in der Tournesol-Anlage 7,50 Euro / Neues<br />
Info-Center<br />
Kaum hat das neue Tournesol-Info-Center in der Rodergasse 3 in <strong>Idstein</strong><br />
geöffnet, schon können sich Michelle und Holger Klee (rechts) vor<br />
interessierten Nachfragen nach dem im Bau befindlichen Allwetterbad im<br />
Nassauviertel kaum retten.Foto: wita/Udo Mallmann<br />
Seit gestern erhalten die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> einen Vorgeschmack vom<br />
Aussehen des Allwetterbades, das zur Zeit im Nassauviertel<br />
entsteht: In der Rodergasse hat die Tournesol <strong>Idstein</strong> Betriebs<br />
GmbH ein Informationszentrum eröffnet. Unter dem Motto<br />
"Tournesol - Zeit für mich" gibt es Infos aus erster Hand rund um<br />
des Bad - und ein großes Modell der geplanten Anlage zu<br />
bestaunen.<br />
Von Volker Stavenow<br />
Viele <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>, die gestern durch die Rodergasse bummeln, bleiben vor<br />
dem Schaufenster des Tournesol-Info-Centers stehen, begutachten das<br />
imposante Modell des hypermodernen Allwetterbades mit der großen<br />
drehbaren Kuppel nebst umfangreichen Außenanlagen. In dem kleinen<br />
Raum hängt unter Glas ein Plan des Allwetterbades und verdeutlicht auch<br />
auf diese Weise eindrucksvoll, dass es sich bei dem Tournesol-Projekt<br />
nicht um ein Schwimmbad alter Prägung handelt, sondern um eine<br />
Wellness-Oase mit ganz eigenem Stil.<br />
"Als wir heute morgen unser Info-Center aufschlossen, konnten wir kaum<br />
unsere letzten Kartons mit Info-Material abstellen, schon standen die<br />
interessierten Menschen bei uns im Raum", freut sich Holger Klee, der in<br />
der Tournesol-Geschäftsleitung mitarbeitet, über die große Resonanz am<br />
ersten Öffnungstag. "Vom Raum her reicht dieses Info-Zentrum völlig aus.<br />
Die Lage hier in der Rodergasse ist einfach unschlagbar. Wir hatten Glück,<br />
dass uns der Zufall diese Räume zugespielt hat."<br />
Heute ist auch Holger Klees Frau, Michelle Klee, die Geschäftsführerin des<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Allwetterbades froh, dass das diese Anlaufstelle nicht<br />
draußen an der Baustelle im Nassauviertel eingerichtet wurde - diese<br />
Überlegung bestand auch. "Dieses Info-Center hier soll die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> direkt<br />
278
im Herzen ihrer Stadt ansprechen. Geplant ist, es solange geöffnet zu<br />
lassen, bis unser Bad fertig ist. Danach wollen wir diesen Info-Punkt hier<br />
schließen und im Tournesol-Bad einrichten", skizziert sie. Sollte sich<br />
allerdings herausstellen, dass die Info-Einrichtung in der Rodergasse sehr<br />
stark frequentiert wird, dann könnte es sein, dass dieser Anlaufpunkt auf<br />
Dauer eingerichtet bleibt.<br />
"Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> bekommen bei uns jetzt eine konkrete Vorstellung, dass sie<br />
keinen normalen Ersatz für ihr altes <strong>Hallenbad</strong> erhalten, sondern dass im<br />
Nassauviertel eine todschicke Einrichtung gebaut wird", unterstreicht<br />
Holger Klee.<br />
Gehobene Ansprüche<br />
Das Allwetterbad bietet nach der Fertigstellung neben dem durch die<br />
drehbare Kuppel zu öffnenden und schließenden Schwimmbecken ein<br />
Fitnesscenter, Saunawelt, Kosmetik, Gastronomie und Wellness für<br />
gehobene Ansprüche. Noch befindet sich der neue Wellness-Tempel an der<br />
B 275 im Bau, aber schon jetzt können sich interessierte <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Zeitkarten oder Gutscheine für einen Besuch kaufen oder schenken<br />
lassen. Alle wird über ein modernes Computersystem profihaft<br />
abgerechnet.<br />
Im Info-Material werden bereits die Preise für einen Eintritt genannt.<br />
Dabei arbeitet das Allwetterbad mit so genannten Zeitkonten: Für jeden<br />
Besuch werden Zeitgutschriften wieder an die Gäste zurückgegeben. Der<br />
Eintritt ins Bad (ohne Sauna, Fitness und Wellness) für einen Tag ohne<br />
Zeitbeschränkung (<strong>zum</strong> Beispiel samstags von 8 bis 23 Uhr) kostet für<br />
einen Besucher ab 16 Jahren 7,50 Euro, Kinder unter 16 Jahren bezahlen<br />
5, 50 Euro. <strong>Eine</strong> Familie ab drei Personen mit Kindern unter 16 Jahren darf<br />
den ganzen Tag für 20 Euro plantschen gehen.<br />
Individuelle Wünsche<br />
Neben diesen Preisen bietet Tournesol Eintrittspakete für die<br />
unterschiedlichen Einrichtungen an - je nach Neigung.<br />
"Im Vorfeld haben wir uns natürlich bei Badekunden umgehört. Die<br />
meisten wollen keine Zeitbegrenzung, wo sie nach den abgelaufenen drei<br />
Besuchsstunden unter Stress aus dem Bad hetzen, um nicht nachzahlen<br />
zu müssen. Diese Kunden behalten vom eigentlich schönen Badeerlebnis<br />
nur die negative Nachzahlung in Erinnerung. Außerdem haben wir den<br />
Badbesuch vom Saunabesuch abgekoppelt. Beides ist separat zu<br />
bezahlen. So tragen wir den individuellen Wünschen der Kunden<br />
Rechnung", erklärt Holger Klee. Und seine Frau Michelle betont, dass man<br />
sich gerade bei der Preisgestaltung sehr viel Mühe gegeben hat, damit es<br />
ein erschwingliches Besuchsvergnügen für Familien, Kinder und<br />
individuellen Besuchern wird. Michelle und Holger Klee weisen auf IZ-<br />
Nachfrage auch darauf hin, dass im Tournesol-Allwetterbad viele neue<br />
Arbeitsplätze entstehen: Gesucht werden Mitarbeiter im Fitness-,<br />
Wellness- und Gastronomiebereich. Diesbezügliche Anfragen laufen über<br />
das neue Info-Center.<br />
279
Das Tournesol-Info-Center in der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rodergasse 3 ist zu folgenden<br />
Zeiten geöffnet: Montag, Mittwoch, Freitag von 15 Uhr bis 19 Uhr,<br />
Dienstag, Donnerstag von 9 Uhr bis 13 Uhr und Samstag von 10 Uhr bis<br />
14 Uhr. Telefonkontakt: 0 61 26/ 95 91 83 0<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 18.März 2009<br />
Politik und Tournesol<br />
Vom 18.03.2009<br />
IDSTEIN (VoS). Einmal mehr ein voll besetztes Gerberhaus gestern Abend<br />
am Löherplatz: Im Kunst- und Kulturtreff im Herzen <strong>Idstein</strong>s drehte sich<br />
im IZ-Talk alles um die drei Landtagsabgeordnete Peter Beuth (CDU),<br />
Marius Weiß (SPD), Stefan Müller (FDP) und deren politische Ideen für den<br />
Untertaunus und <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land, sowie um das Tournesol-Bad, das im<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Nassauviertel zur Zeit gebaut wird. Alexander Hackl, Michelle<br />
und Holger Klee machten deutlich, wie das neue Allwetter-Bad an der B<br />
275 einmal aussieht und welche Möglichkeiten es dort für die Besucher<br />
gibt.<br />
Für musikalische Entspannung zwischen den Talkblöcken sorgte gestern<br />
der 9-jährige Felix Hoffmann aus Eschenhahn, "Jugend musiziert"-<br />
Regionalsieger, auf seinem Saxofon. Die IZ berichtet in der morgigen<br />
Donnerstagausgabe ausführlich in Wort und Bild über ihre Veranstaltung.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 19.März 2009<br />
Im Tournesol-Freibad wird ab August geplantscht<br />
Das neue Allwetterbad im Nassauviertel und Politik für den Untertaunus<br />
sind die Hauptthemen beim Talk der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung<br />
So sieht die Tournesol-Anlage im Modell aus.Fotos: wita/Udo Mallmann<br />
280
Das deutschlandweit erste Tournesol-Allwetterbad in der Diskussion (von links nach<br />
rechts): Holger Klee, Volker Stavenow, Michelle Klee und Alexander Hackl.<br />
Im IZ-Talk der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung im Gerberhaus drehte sich alles<br />
um das Tournesol-Allwetterbad und um Untertaunus-Politik von<br />
drei heimischen Abgeordneten im Hessischen Landtag.<br />
Von Beke Heeren-Pradt<br />
"Wir sind eine Tournesol-Familie und wollen, dass sich in <strong>Idstein</strong> eine<br />
Tournesol-Gemeinschaft bildet, die alle Lebensbereiche und -alter<br />
umfasst, und in der sich alle wohlfühlen." Michelle Klee ist eine der zwei<br />
Geschäftsführer des neuen Tournesol-Allwetterbades, dessen Bau<br />
mittlerweile konkrete Formen annimmt und dessen Präsenz in der<br />
Hexenturmstadt von vielen seit langem herbeigesehnt wird. Michelle Klee<br />
fasst die Firmenphilosophie, die hinter der Idee des Bades steht, mit<br />
diesem Statement zusammen. Sie ist, neben ihrem Mann Holger Klee,<br />
Mitglied der Geschäftsleitung der Firma Tournesol, und dem Ingenieur<br />
Alexander Hackl, Geschäftsführer der Firma Tournesol Energie- und<br />
Freizeitanlagen Bau GmbH, zu Gast im IZ-Talk bei Redakteur Volker<br />
Stavenow, der dem Thema Schwimmbad in <strong>Idstein</strong> so zu einem Forum<br />
verhalf: Die Rechnung der IZ ging auf, denn auch wegen diesen Themas<br />
war das Gerberhaus voll besetzt.<br />
"Wann kann mit der Eröffnung des neuen Allwetterbades gerechnet<br />
werden?"- war wohl die brennendste Frage zu diesem Themenkomplex,<br />
die Ingenieur Alexander Hackl mittlerweile auch beantworten kann. Im<br />
August soll der Freibadbereich, geöffnet werden, im September dann der<br />
<strong>Hallenbad</strong>bereich. <strong>Eine</strong> Verzögerung war beim Bau aufgetreten, IZ-Talk<br />
die wegen einer nicht exakt gelungenen Pfählung zur Stabilisierung des<br />
Untergrundes eingetreten war. Dies erklärte der Baufachmann dem<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Publikum, das auch interessiert der Geschichte des Tournesol-<br />
Konzeptes lauschte, das in Frankreich entwickelt wurde, wo es schon 180<br />
Tournesol-Bäder gibt, die nach ähnlichem Konzept funktionieren. Die<br />
österreichische Firma, die das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bad baut, hat das französische<br />
Konzept übernommen und realisiert nun in <strong>Idstein</strong> das erste Bad dieser<br />
Art. Gleichzeitig laufe auch noch die Planung eines solchen Bades in St.<br />
Petersburg, so Hackl, "aber <strong>Idstein</strong> wird das Rennen machen, denn hier<br />
haben wir eine sehr effektiv arbeitende Verwaltung angetroffen, die<br />
schneller arbeitet als in anderen Städten."<br />
Dies hörte der anwesende Bürgermeister Gerhard Krum sehr gerne, der<br />
seinerseits die Zusammenarbeit mit der Firma Tournesol als<br />
281
freundschaftlich bezeichnete. Holger Klee, der das gesamte Objekt anhand<br />
eines Modells erläuterte, pries ebenfalls die hervorragende<br />
Zusammenarbeit mit der Stadt <strong>Idstein</strong>. Man habe sich sehr stark mit den<br />
Bedürfnissen der Stadt auseinandergesetzt und versuche, allen<br />
Anforderungen gerecht zu werden, so Klee, der das Bad, das ein<br />
Markenzeichen durch seine signifikante Kuppel erhält, als ein<br />
Gesamtprojekt aus Schwimmbad, Sauna-, Fitness-, Wellness-Bereich und<br />
Gastronomie beschreibt.<br />
Mit der Gestaltung der Eintrittspreise habe man sich sehr viel Mühe<br />
gegeben, erklärte Michelle Klee, die betont, dass man vornehmlich an<br />
Familien mit Kindern gedacht habe. 7,50 Euro koste eine Karte für<br />
Erwachsene, 5,50 Euro der ermäßigte Eintritt, Familien zahlen 20 Euro<br />
pauschal und können, wie jeder andere auch, solange im Bad bleiben, wie<br />
gewünscht. "Zeit - das ist das Thema des Tournesol-Bades", so Michelle<br />
Klee. Niemand solle in Hektik das Bad verlassen müssen. Darüber hinaus<br />
kann jeder Nutzer des Bades über eine Art Payback-System wiederum<br />
Gutschriften erhalten ("Tournesol-Minuten"), die, egal in welchem, Bad-<br />
Bereich verbraucht werden können.<br />
Ohne kritische Fragen ging die Präsentation nicht vonstatten. Viele<br />
ehemalige Nutzer des alten <strong>Hallenbad</strong>es waren in den IZ-Talk gekommen,<br />
um zu erfahren, wie es denn für die regelmäßigen Kurzzeitschwimmer<br />
aussieht, die nichts anderes wollten, als ihre Bahnen ziehen. 7,50 Euro<br />
scheinen diesen Nutzern zu teuer, <strong>zum</strong>al, wenn sie mit der Familie<br />
regelmäßig das Bad nutzen wollen.<br />
"Das Tarifsystem ist noch nicht endgültig", so Holger Klee, da könne noch<br />
verhandelt werden. Das Gleiche gilt auch für die Vereine und Schulen, mit<br />
denen sich die Betreiberfirma in der nächsten Zeit zusammensetzen will,<br />
um einen Belegungsplan des Bades erarbeiten zu können, der allen<br />
gerecht wird. Dass Schul- und Vereinsschwimmen im Tournesol-Bad<br />
stattfinden werden, wird von den Investoren garantiert.<br />
<strong>Eine</strong>s wurde auch ganz deutlich: Das neue Tournesol-Bad ist von der<br />
Konzeption - und somit auch von seiner Nutzung - nicht mit einem<br />
hergebrachten Freizeitbad zu vergleichen. Tournesols Werbeslogan "Zeit<br />
für mich" zeigt, dass neben dem Badebetrieb auch die anderen Bereiche,<br />
wie Sauna, Fitness, Wellness wesentliche Aspekte des Bades sein sollen.<br />
Die Australierin Michelle Klee, die "Health Management und Fitness<br />
Instruction" in den USA studierte und schon unterschiedlichste Anlagen<br />
konzipierte und managte, machte dies in der Vorstellung ihres Konzeptes<br />
für <strong>Idstein</strong> deutlich. Das Thema "Zeit für mich" steht im Vordergrund,<br />
nicht unbedingt der Schwimmsport.<br />
282
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 26. März 2009<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Baustellen-Sommer<br />
In Kürze Beginn für Kreisel B 275 / Bürgermeister: Kein Chaos<br />
Von Martin Kolbus<br />
Der Umbau der Ampelkreuzung Limburger Straße /<br />
Am Hexenturm zu einem Kreisel wird ein halbes Jahr<br />
lang für Verkehrsbehinderungen in der Innenstadt sorgen.<br />
Parallel dazu werden einhalbes Dutzend weiterer<br />
Straßenbauprojekte in der Kernstadt in Angriff<br />
genommen. "Ein Chaos wird trotzdem nicht ausbrechen", geben<br />
Bürgermeister Krum und Diplom-Ingenieur Norman Wille aber<br />
sofort Entwarnung.<br />
Noch vor Ostern sollen die Baumaschinen an der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Nordumgehung<br />
anrücken, um in Höhe der Tankstelle den neuen Kreisel zu bauen. "Zwei<br />
Monate werden die Arbeiten dauern", schätzt Norman Wille vom<br />
Planungsbüro Grandpierre & Wille. Viele Verkehrsteilnehmer werden den<br />
Kreiselbau begrüßen, erleichtert er doch besonders den Bewohnern und<br />
Beschäftigten im Nassau-Viertel die Ein- und Ausfahrt, ohne den<br />
Verkehrsfluss auf der Bundesstraße 275 maßgeblich zu behindern. Auch<br />
die Sicherheit der Autofahrer soll sich durch die Beseitigung der alten T-<br />
Einmündung hier deutlich erhöhen.<br />
Der neue Kreisel wird einen Durchmesser von 37 Metern bekommen und<br />
damit zu den größten im Stadtgebiet gehören. Große Beeinträchtigungen<br />
während der Kreisel-Bauzeit erwartet die Stadtverwaltung nicht, der<br />
Verkehr wird - abgesehen vom Termin des Auftragens der Deckschicht -<br />
dort weiterlaufen können.<br />
"Wir brauchen die neue Kreisanlage Rudolfstraße als Entlastung, wenn wir<br />
dann im Mai/Juni in der Limburger Straße/Amtsgericht massiver ins<br />
Verkehrsgeschehen eingreifen werden", schildert Wille die Abhängigkeiten<br />
der beiden Baumaßnahmen. In der Stadtmitte beginnen zwar schon im<br />
Mai die Arbeiten und die Gerichtsstraße wird an der großen Kreuzung zur<br />
Sackgasse, doch erst im Juni geht es im Kreuzungsbereich "richtig los". Zu<br />
diesem Zeitpunkt dürfte der Kreisel an der oberen Zufahrt <strong>zum</strong> Nassau-<br />
Viertel bereits fertiggestellt sein.<br />
In den Sommermonaten Juni/Juli wird auch die<br />
Erschließungsstraße für Tournesol und Edeka (Weldertstraße)<br />
fertig ausgebaut, kündigt die Stadtverwaltung an. Hier wird<br />
spätestens ab dem Spätsommer/Frühherbst reger Verkehr<br />
herrschen, wenn Tournesol den Betrieb eröffnet und Edeka bald<br />
darauf nachzieht. Beide Publikums-Magnete werden zwar selbst<br />
viele Parkplätze anbieten, doch wird die Stadt neben der Straße<br />
und dem einseitigen Fußweg auch einen Pkw-Parkstreifen<br />
283
einrichten. Ein Wendehammer am Tournesolbad bildet dort den<br />
(vorläufigen) Abschluss. Ob es dort später eine Anbindung in<br />
Richtung Wiesbadener Straße geben kann, wird von zur Zeit<br />
laufenden Eigentümergesprächen abhängen, so Rathauschef<br />
Gerhard Krum.<br />
Damit nicht genug der Straßenbauprojekte: Im Nassau-Viertel erfolgt<br />
schon in wenigen Wochen ein abschnittsweiser Fertigausbau in der<br />
Maximilianstraße. Kanal-, Wasser- und Straßenbau kommen ebenfalls in<br />
Hermann-Löns-Straße, Berliner Straße und Im Rödchen in Gang. Der<br />
Busverkehr muss dann zeitweise umgeleitet werden.<br />
Dann ist da auch noch die Richard-Klinger-Straße, die zwischen dem Aldi-<br />
Kreisel und dem Anschluss Frauwald grundhaft erneuert wird und<br />
beidseitig Gehwege erhält. "Anfang Mai geht es dort los", kündigt Norman<br />
Wille an.<br />
Noch in diesem Jahr soll außerdem Baubeginn für den Kreisel B 275 /<br />
Wörtzgarten (bei Audi) sein - voraussichtlich im Juli/August. Diese<br />
Kreisverkehrsanlage wird rekordverdächtige 40 Meter im Durchmesser<br />
erhalten. Lange Lastfahrzeuge, die aus dem Cunoweg auf die B 275<br />
einbiegen und dann weiter auf der A 3 nach Frankfurt fahren wollen,<br />
können diesen Kreisel dann auch <strong>zum</strong> Wenden nutzen. Um die Liste<br />
komplett zu machen: gegen Ende des Jahres wird auch noch die<br />
Seelbacher Straße (L 3026) weiter ausgebaut - inklusive Kreisel.<br />
Im Mittelpunkt aber wird der Kreisverkehr Limburger Straße/Am<br />
Hexenturm stehen, der bis Ende November fertig werden soll. Vier<br />
Bauabschnitte sind vorgesehen, angefangen mit dem Bereich vor der<br />
Turnhalle.<br />
Der Verkehr soll, sieht man mal von einer kurzzeitigen Vollsperrung<br />
während des Einbaus der Deckschichten ab, die gesamte Bauzeit über<br />
weitergeführt werden. "Die Vollsperrung wird voraussichtlich in die Zeit<br />
der Herbstferien fallen", bestätigte Norman Wille.<br />
284
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 03. April 2009<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Spaßbad mit Stahlkuppel<br />
Sabine Fritz vom Stadtmarketing: "Gehen von der Eröffnung zu<br />
den Sommerferien aus“<br />
Wirtschaftsprofi Sabine Fritz. Archivfoto: wita / Mallmann<br />
Großbaustelle aus der Vogelperspektive. Stefan Gärth stieg für das Bild<br />
auf einen Kran.Foto: Stefan Gärth<br />
285
Vom 03.04.2009<br />
Sabine Fritz, Leiterin des Referats für Wirtschaftsentwicklung,<br />
Stadtmarketing und Kultur der Stadt gibt Auskunft über das neue<br />
Tournesolbad.<br />
Wann wird das Schwimmbad jetzt eigentlich fertig gestellt sein?<br />
Sabine Fritz: Alles hängt davon ab, wie sich in nächster Zeit der<br />
Baufortschritt entwickeln wird. Besonders der Bau der Stahlkuppel im April<br />
wird den Zeitpunkt bestimmen, wann das Schwimmbad eröffnet werden<br />
kann. Derzeit gehen wir davon aus, dass es pünktlich zu den<br />
Sommerferien eröffnet werden kann und der Schwimmbetrieb beginnen<br />
kann.<br />
Was wird denn in etwa der Eintritt kosten?<br />
Sabine Fritz: Klar ist, dass ein neues Bezahlungsprinzip verwendet werden<br />
wird. So wird man zukünftig nicht mehr nur eine Eintrittskarte kaufen<br />
können, sondern ein so genanntes "Stundenpotenzial". Das heißt, man<br />
kauft eine Anzahl von Stunden von denen nur die abgestrichen werden,<br />
die man tatsächlich im Schwimmbad verbracht hat. Wenn man so will,<br />
wird somit auf die Minute abgerechnet.<br />
Bekommen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürger oder Schüler vergünstigte Eintrittskarten?<br />
Wird die DLRG, wie im alten Schwimmbad, dort wieder<br />
Schwimmunterricht geben dürfen?<br />
Interview<br />
Sabine Fritz: Mit dem Betreiber wurde auch über dieses Thema<br />
gesprochen, dazu hat der Betreiber versprochen, dass die DLRG in dem<br />
neuen Schwimmbad ihr Training aufnehmen kann.<br />
Also werden auch die Schulen ihren Schwimmunterricht dort wieder<br />
abhalten können?<br />
Sabine Fritz: Das ist richtig. Es ist vorgesehen, dass auch die Schulen<br />
zukünftig im neuen Schwimmbad wieder ihren Unterricht abhalten<br />
können. Schließlich ist es ja auch sehr wichtig, dass die Kinder bereits in<br />
der Grundschule das Schwimmen lernen.<br />
Das Schwimmbad liegt ja etwas außerhalb <strong>Idstein</strong>s und ist für viele nur<br />
schwer zu erreichen, da stellt sich zwangsläufig die Frage: Ist zu dem<br />
Schwimmbad eine Busverbindung geplant?<br />
Sabine Fritz: Das Erreichen des Schwimmbads wird, aufgrund des<br />
Standorts, für einige Personen ohne Auto nicht ganz einfach sein. Daher<br />
ist vorgesehen, die Busverbindungen <strong>zum</strong> guten Erreichen des<br />
Schwimmbads, auszubauen. Entsprechend soll das Schwimmbad eine<br />
eigene Bushaltestelle erhalten. Ob diese jedoch direkt vor dem Bad sein<br />
wird, ist noch nicht sichergestellt.<br />
Warum wurde eigentlich ein Hallenschwimmbad, und nicht ein<br />
kostengünstigeres Freibad gebaut?<br />
Sabine Fritz: Hallenschwimmbäder können im Gegensatz zu Freibädern<br />
das ganze Jahr über genutzt werden. Dies ist für den Betreiber wesentlich<br />
wirtschaftlicher und auch für <strong>Idstein</strong> ist ein <strong>Hallenbad</strong> attraktiver als ein<br />
286
Freibad. Dadurch können die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> das ganze Jahr über baden gehen<br />
und das Angebot des neuen "Spaßbades" nutzen.<br />
Wäre das Schwimmbad nicht besser an der alten Stelle gebaut worden?<br />
Schließlich lag das Schwimmbad dort für Schüler viel zentraler?<br />
Sabine Fritz: Nein, der Platz dort wäre für ein Schwimmbad, wie es jetzt<br />
gebaut wird, viel zu klein und damit ungeeignet gewesen. Außerdem zeigt<br />
sich der neue Standort verkehrsgünstiger als der alte.<br />
Ist es eigentlich nicht ungünstig, das Tournesol-Schwimmbad direkt neben<br />
eine Schnellstraße zu bauen? Besonders wegen der Lärmbelästigung?<br />
Sabine Fritz: Ob die dort verlaufende Schnellstrasse den Badebetrieb<br />
tatsächlich durch seine Lärmbelästigung beeinflussen wird, ist derzeit<br />
nicht anzunehmen. Wie es tatsächlich sein wird, ist abzuwarten.<br />
Ursprünglich sollte das Schwimmbad ja an einem anderen Standort<br />
gebaut werden. Aber leider gab es beim Kauf des Grundstücks, welches<br />
dem Landeswohlfahrtsverband gehört, Probleme, was wir sehr<br />
bedauerten. So haben wir uns letztendlich für das jetzige Grundstück<br />
entschieden, was aus unserer Sicht mit 25 000 Quadratmetern<br />
angemessen groß ist, für ein solches Erlebnisbad.<br />
Das Gespräch führten<br />
Marvin Kieckhöfel und<br />
Marlin Müller, Klasse 8a PSI<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 03. April 2009<br />
Radeln auf der neuen "<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Acht"<br />
Stadt will sich für Pedalritter schick machen und legt Schwerpunkt<br />
auf Sport und Tourismus<br />
Vom 03.04.2009<br />
IDSTEIN. Die Stadt will künftig verstärkt Fahrradtouristen<br />
anlocken. Ems- und Wörsbachtalrundwege gibt es schon - ab 2011<br />
soll die "<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Acht", ein Rundkurs durch die Stadtteile,<br />
befahrbar sein.<br />
Von Christopher Schäfer<br />
In der Nähe der Bundesstraße 275 soll zudem eine Teststrecke für<br />
Mountainbiker entstehen. Selbst hochklettern im neuen<br />
Hochseilgarten, nein, das sei nichts für ihn, gesteht Bürgermeister<br />
Gerhard Krum (SPD). Seine Eindrücke von der Eröffnung am<br />
Montag sind noch frisch: "Das war ganz schön wackelig."<br />
287
Nichtsdestoweniger freut er sich über die neue Attraktion auf dem<br />
Gelände des ehemaligen <strong>Hallenbad</strong>s für seine Stadt.<br />
Der Hochseilgarten ist ein Mosaiksteinchen im großen Ganzen, den Krum<br />
unter dem Titel "Gesundheit, Bildung, Sport, Tourismus" eingeordnet<br />
wissen will. Ein Image, das für <strong>Idstein</strong> stehen, und neben den<br />
Fachwerkfans weitere Ausflügler anlocken soll. Teile der Ems- und<br />
Wörsbachtalradwege will die Stadt nachbessern. Neu in der Planung ist<br />
jetzt die "<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Acht", ein 40 Kilometer langer Kurs durch das<br />
Stadtgebiet inklusive der Stadtteile. Dieser soll, wie die bestehenden<br />
Runden, trotz einiger Hügelchen familienfreundlich befahrbar sein, sagt<br />
Krum. Das hätten Erkundungen des Taunussteiner Stadt- und<br />
Verkehrsplaners Dr. Ferdinand Tonke ergeben. Und auf den sei Verlass:<br />
"Er kennt jeden Quadratzentimeter", sagt Krum.<br />
Sport treiben viele <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> im Verein, dazu in größtenteils modernem<br />
Ambiente, im Bereich der Sportstätten sieht Krum seine Stadt gut<br />
aufgestellt, Beispiel seien der neue Sportplatz in Heftrich, das geplante<br />
Tournesol-Bad, die Turnhalle auf dem Taubenberg, oder der Umbau der<br />
TSG-Halle. 1,5 Millionen Euro fließen laut Krum jährlich in die<br />
Sportförderung, das meiste in den Sportstättenbau.<br />
Das Prinzip der Sportförderung lautet schon seit längerem: Wer die<br />
Jugendarbeit fördert, bekommt mehr Geld. "Und das hat gefruchtet", sagt<br />
Gerhard Krum, "es ist bemerkenswert, was in den Vereinen von den vielen<br />
Ehrenamtlichen geleistet wird." Sportlehrer Michael Kaiser sei auch mit<br />
dem Anliegen Jugendarbeit in sein Hochseilgartenprojekt gestartet, über<br />
den mobilen Jugendtreff will die Stadt nun auch junge <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> bei<br />
Seminaren klettern lassen.<br />
Zurück <strong>zum</strong> Radsport: Für sie hat der Bürgermeister ein zusätzliches<br />
Bonbon. In der Nähe des "Storck Bicycle-Store" an der B 275 soll eine<br />
Teststrecke für Mountain-Biker ausgewiesen werden.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 18. April 2009<br />
30 Beschlüsse <strong>zum</strong> Konjunkturpaket<br />
Hauptausschuss legt Prioritäten fest / Keine Finanzhilfe für<br />
Tournesol-Sicherheitssystem<br />
Vom 18.04.2009<br />
IDSTEIN. Es war ein hartes Stück Arbeit für den Haupt- und<br />
Finanzausschuss, ein Maßnahmenpaket zu schnüren, das der Stadt<br />
<strong>Idstein</strong> Landes- und Bundesfördermittel von mehr als zwei<br />
Millionen Euro verspricht. Es dauerte drei Stunden, bis Klarheit<br />
288
über rund 30 Maßnahmen bestand. Das letzte Wort hat das<br />
Parlament am 21. April.<br />
Von Martin Kolbus<br />
Irgendwann im Laufe der Diskussion machte Inga Rossow (<strong>FWG</strong>) ihrem<br />
Frust Luft: "Wir hören hier immer nur, was nicht geht. Offenbar geht nur<br />
der Straßenbau..." Ihre Enttäuschung entlud sich, weil zu einer Reihe von<br />
<strong>FWG</strong>-Anträgen aus der Verwaltung, aber auch von CDU und SPD<br />
Bedenken über die Möglichkeit der schnellen Realisierung geäußert<br />
worden waren. Das betraf unter anderem den <strong>FWG</strong>-Vorschlag zur<br />
Schaffung eines behindertengerechten Zugangs im vorderen<br />
Rathausbereich (geschätzte 100 000 Euro), die Sanierung von Fassade<br />
und Dach des Torbogengebäudes (200 000 Euro) sowie die Einrichtung<br />
von Photovoltaikanlagen auf dem Dach der Willi-Mohr-Halle in Heftrich<br />
und anderen städtischen Gebäuden (300 000 Euro).<br />
CDU und SPD begründeten ihre Ablehnung nicht mit grundsätzlichen<br />
Bedenken, sondern damit, dass es bei vielen dieser Vorschläge einfach<br />
nicht möglich sei, innerhalb der kurzen zur Verfügung stehenden Zeit die<br />
Dinge ins Laufen zu bringen. "Ein behindertengerechter Zugang fürs<br />
Rathaus ist in diesem Jahr einfach nicht mehr zu planen und zu<br />
vergeben", riet Hans-Egon Baasch (SPD) dringend ab.<br />
<strong>Idstein</strong>s Finanzdezernent Felix Hartmann (CDU) bestätigte, dass bis <strong>zum</strong><br />
Jahresende mindestens 50 Prozent der jeweiligen Maßnahme als Auftrag<br />
vergeben sein müssten. Entsprechend empfahl Wolfgang Gerhardt<br />
(Bauamtsleitung), Projekte mit hohem Planungsaufwand und erheblichem<br />
behördlichem Abstimmungsbedarf nicht zu berücksichtigen. Zugleich<br />
wiesen die Amtsleiter auf personelle Engpässe in der Verwaltung hin.<br />
Zu den Photovoltaikanlagen empfahl Dr. Hahn (CDU), nach Lösungen wie<br />
beim Feuerwehrstützpunkt <strong>Idstein</strong> zu suchen, wo ein privater Investor<br />
eingebunden worden sei.<br />
Doch nicht nur die Freien Wähler und die Grünen, die energetische<br />
Maßnahmen generell unterstützten und Straßenbauprojekte rundweg<br />
ablehnten, scheiterten im Haupt- und Finanzausschuss mit einigen ihrer<br />
Ideen. So zog die CDU ihren Vorschlag, ein Funktionsgebäude am<br />
Sportplatz Zissenbach zu errichten (375 000 Euro), wegen der Bedenken<br />
zur rechtzeitigen Abwicklung zurück. Die SPD konnte sich nicht mit dem<br />
Vorschlag durchsetzen, die Herstellung der Bahnladestraße (350 000<br />
Euro) im Prioritätenplan zu platzieren.<br />
Heftige Diskussionen löste der Vorschlag des SPD-<br />
Stadtverordneten Marius Weiß (MdL) aus, sich mit 50 000 Euro<br />
(also der Hälfte der Gesamtkosten von 100 000 Euro) an einem<br />
Sicherheitsprojekt im Tournesolbad zu beteiligen. Es handelt sich<br />
um ein Kamerasystem, das die Beckenböden überwacht und bei<br />
Badeunfällen nach etwa 30 Sekunden Alarm schlägt (System<br />
"Angel Eye"). <strong>Eine</strong> Beteiligung schlug Weiß vor, weil die Stadt bei<br />
Schul- und Vereinsschwimmen mit in der Sicherungspflicht sei.<br />
289
Das Finanzministerium habe die Fördermöglichkeit dieser<br />
"kommunal-ersetzenden Maßnahme" bestätigt.<br />
"Wir sind die völlig falsche Adresse dafür", hielt Dr. Alexia<br />
Schadow (CDU) das Thema "nicht für diskussionswürdig". Der<br />
Betreiber des Bades sei für die Sicherheit verantwortlich. Das<br />
Konjunkturprogramm habe offensichtlich "Begehrlichkeiten"<br />
geweckt. Ihr Fraktionskollege Dr. Hahn erklärte die Maßnahme als<br />
nicht vorrangig für ein Konjunkturprogramm. Ebenso wie Inga<br />
Rossow wies Hahn auf den dynamisierten Betriebszuschuss der<br />
Stadt (etwa 500 000 Euro jährlich) hin. Rossow: "Wenn der<br />
Investor `Angel Eye` für sinnvoll hält, soll er das Geld auch<br />
investieren."<br />
Annette Reineke-Westphal (Die Grünen) hielt eine Beteiligung der<br />
Stadt für einen Versuchsballon von Tournesol. "Jetzt nähert man<br />
sich dem Ausbau des Bades, da wird versucht, Zugeständnisse der<br />
Stadt auszuloten." Peter Piaskowski (CDU) befand, dass sich<br />
Tournesol mit dem Vorgehen keinen Gefallen getan habe. Für den<br />
SPD-Vorschlag gab es am Ende keine Mehrheit.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 23. April 2009<br />
Neue Umkleide für Zissenbach-Sportler<br />
Streit überschattet Stadtparlamentssitzung<br />
Vom 23.04.2009<br />
IDSTEIN. Nachdem der Haupt- und Finanzausschuss vergangene<br />
Woche über drei Stunden um die Prioritätenliste für die<br />
Konjunkturprogramme von Bund und Land gerungen hatte, ging es<br />
am Dienstagabend im Stadtparlament noch einmal hoch her.<br />
Von Christopher Schäfer<br />
Zwar hatten sich die Parlamentarier auf eine kurze Sondersitzung<br />
eingestellt - dass es anders kam, lag nicht nur an der Debatte um die<br />
Projekte, die von den Programmen profitieren sollen.<br />
Einmal mehr entbrannte ein Disput zwischen einem Teil der<br />
Parlamentarier und Bürgermeister Gerhard Krum (SPD) über die<br />
Zusammenarbeit der Gremien. Der Vorsitzende des Haupt- und<br />
Finanzausschusses, Peter Piaskowski (CDU), bemängelte die von Magistrat<br />
und Verwaltung vorbereitete Prioritätenliste. In seiner Sitzung am<br />
vergangenen Donnerstag hatte der Ausschuss sämtliche<br />
Straßenbauprojekte, die oben auf der Vorschlagsliste standen, weiter<br />
hinten platziert, dafür Maßnahmen an Kitas und<br />
290
Dorfgemeinschaftshäusern vorgezogen. Als sie die ursprüngliche Liste zu<br />
Gesicht bekam vor dieser Sitzung, hatte sich die <strong>FWG</strong>-<br />
Fraktionsvorsitzende Inga Rossow desillusioniert gefragt: "Was geht hier<br />
überhaupt außer Straßenbau?" Dies sei der Grund dafür gewesen, weshalb<br />
ihr vergangene Woche im Ausschuss "der Kragen geplatzt" sei, erklärte<br />
sie. Grund, aus der Haut zu fahren, hatte sie auch am Dienstag wieder:<br />
Sie sah sich dem Vorwurf des Bürgermeisters ausgesetzt, die<br />
Vorschlagsliste nicht richtig gelesen zu haben.<br />
Krum war seinerseits wenig begeistert von der Kritik: "Ich verwahre mich<br />
dagegen, die Arbeit von Magistrat und Verwaltung zu diskreditieren." Und<br />
er begründete die vorgesehene Top-Platzierung der Straßenbauprojekte:<br />
"Storck und Motorola wären nie hier hergegezogen, wenn wir nicht die<br />
Straßen gebaut hätten." Nach der Umstellung der Vorschlagsliste durch<br />
den Ausschuss seien Verwaltung und Teile des Magistrats "dermaßen<br />
demotiviert" gewesen. Er sehe es als seine Aufgabe, sich schützend vor<br />
die Verwaltung zu stellen.<br />
Auch die eigentliche Frage des Abends, nämlich ob die vom Ausschuss<br />
ausgehandelte Liste von Projekten eine Mehrheit findet, wurde behandelt.<br />
Fand sie - allerdings geändert um einige Punkte. So dürfen sich die<br />
Lenzhahner freuen: 20 000 Euro werden auf Vorschlag der <strong>FWG</strong> für die<br />
Sanierung des Backes beantragt.<br />
Den Überraschungscoup des Abends landete die CDU. Man habe neue<br />
Erkenntnisse, gab Peter Piaskowski bekannt, dass der Bau eines<br />
Funktionsgebäudes am Sportplatz "Zissenbach" noch in diesem Jahr zu<br />
bewältigen sei, es sich also doch lohne, dafür 375 000 Euro zu<br />
beantragen. Als Punkt Nummer 8 schaffte es die Umkleide so in letzter<br />
Minute zurück auf die Liste. Der TV 1844 kann sich noch an anderer Stelle<br />
glücklich schätzen - aufgerufen sind bei der Umwandlung des<br />
Tennenplatzes in einen Kunstrasenplatz beim Bundesprogramm 350 000<br />
Euro. Zur Freude des TV-Vorsitzenden und CDU-Vertreters Wolfgang<br />
Heller, der vor der Abstimmung gesagt hatte: "Wenn Sie mich vor die<br />
Wahl stellen ,entweder Umkleide oder Kunstrasenplatz´, würde ich beides<br />
nehmen."<br />
Für das neue Funktionsgebäude von der Liste verschwand die Verlegung<br />
der Haltestelle Normaluhr vor die Hochschule Fresenius im Zuge des<br />
Kreiselbaus an der Gerichtswiese. Man wolle nichts überstürzen, wandten<br />
CDU und FDP ein und erreichten dafür eine Mehrheit. Die SPD hielt an<br />
ihrer Auffassung fest, die Rückstaus vor dem Standort am Kino müssten<br />
so schnell wie möglich durch die Verlegung beseitigt werden.<br />
SPD-Fraktionsmitglied Marius Weiß musste sich auch für seinen<br />
abgelehnten Vorschlag rechtfertigen, 50 000 Euro für die<br />
Bezuschussung des Überwachungssystems "Angel Eye" im neuen<br />
Tournesolbad beantragt zu haben. Für die Menschen dränge sich<br />
angesichts solcher Vorhaben die Frage auf, ob das Schwimmbad<br />
überhaupt sicher sei, sagte Peter Piaskowski. "Auch ohne ,Angel<br />
Eye´ ist das Bad sicher", beruhigte Marius Weiß. "Wir wollten<br />
damit maximale Sicherheit, mehr als die vorgeschriebene,<br />
erreichen."<br />
291
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 30. April 2009<br />
AUS DEM RATHAUS<br />
<strong>Idstein</strong>-Bonus für Tournesol<br />
IDSTEIN (VoS). Die Zeit ohne ein Schwimmbad ist in <strong>Idstein</strong> im<br />
September vorbei: Dann will die Firma Tournesol den neuen Wellnesspark<br />
im Nassauviertel in Betrieb nehmen. Im "Schiefen Haus" in der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Rodergasse hat das Unternehmen ein Informationsbüro, Telefon 0 61 26/9<br />
59 18 30, eingerichtet.<br />
Bereits im vergangenen März hat die Stadt <strong>Idstein</strong> Schreiben an die<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> versandt, in denen geschildert wird, dass beim künftigen<br />
Badbesuch ein sogenannter <strong>Idstein</strong>-Bonus <strong>zum</strong> Zuge kommt: Unter dem<br />
Motto "Tournesol - Zeit für mich" können die Besucherinnen und Besucher<br />
ein Zeitkonto einrichten. Der Clou: Bis zur Eröffnung können sich die<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> 150 Tournesol-Minuten auf ihrem Zeitkonto gutschreiben lassen,<br />
wenn sie das städtische Schreiben im Tournesol-Büro vorlegen.<br />
Allerdings hat das städtische Schreiben nicht alle <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> erreicht - aus<br />
Gründen, die nicht mehr nachvollziehbar sind.<br />
Deshalb stellt Bürgermeister Gerhard Krum jetzt klar, dass alle <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>,<br />
die sich im Tournesol-Büro per Ausweis als Bewohner der Hexenturmstadt<br />
legitimieren, die 150-minütige Gutschrift für das Bad natürlich ebenfalls<br />
erhalten. "Das ist doch eine tolle Sache, dass sich Unternehmen, die sich<br />
bei uns in der Stadt ansiedeln, sich so für <strong>Idstein</strong> engagieren."<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 04. Mai 2009<br />
AUS DEN RATHÄUSERN<br />
Neue Vermarktungsstrategie<br />
IDSTEIN (VoS). Ein Dortmunder Unternehmen erarbeitet ein<br />
Vermarktungskonzept für den Wirtschaftsstandort <strong>Idstein</strong> und legt es nach<br />
Fertigstellung dem Magistrat vor. Die Auftragsvergabe an die Fachfirma<br />
beschloss das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rathaus-Gremium auf der jüngsten Sitzung.<br />
"Damit <strong>Idstein</strong> in der Region, in Hessen und Deutschland auch<br />
wahrgenommen wird, haben wir seit Jahren sehr stark auf der ExpoReal in<br />
München, der größten Immobilienmesse, für unseren Standort geworben.<br />
Viele Projektentwickler kennen <strong>Idstein</strong> inzwischen. Jetzt ist es aber an der<br />
Zeit, neue Wege zu gehen und gezielter zu schauen, welche Projekte und<br />
292
Unternehmen in unserer Stadt angesiedelt werden sollten, um Synergien<br />
nutzen zu können", begründet Bürgermeister Gerhard Krum die<br />
Auftragsvergabe für das Vermarktungskonzept.<br />
Inzwischen ist <strong>Idstein</strong> so bekannt, dass auch große Firmen mit<br />
umfassenden Flächenbedarf wegen Standortmöglichkeiten<br />
anfragen, denen die Stadt aber aus Mangel an geeignetem Gelände<br />
absagen muss. "Wir versuchen dagegen, Nischen zu besetzen und<br />
besondere Unternehmen nach <strong>Idstein</strong> zu holen, die die Nischen<br />
ausfüllen, etwa Tournesol, Jack Wolfskin oder Storck."<br />
Nach wie vor hat ein Punkt abseits des kommenden<br />
Vermarktungskonzeptes für den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rathaus-Chef Priorität: "Wir<br />
brauchen in <strong>Idstein</strong> dringend ein Tagungshotel!"<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 14. Mai 2009<br />
Dritte Buslinie durch <strong>Idstein</strong>?<br />
VERKEHR CDU und <strong>FWG</strong> wollen das städtische<br />
Beförderungsangebot verbessern<br />
IDSTEIN (iz). In einem gemeinsamen Antrag nehmen sich <strong>FWG</strong> und CDU<br />
des Stadtbusverkehrs in <strong>Idstein</strong> an.<br />
Mit der Umsetzung der Südtangente, dem Bau des Krankenhauses<br />
und des Tournesol-Bades sowie der Entwicklung neuer Baugebiete<br />
sei die bisherige Linienführung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtbusverkehrs an<br />
die Grenzen seiner Belastbarkeit gekommen. Etliche neue Ziele im<br />
Stadtgebiet müssten nun dauerhaft an den innerstädtischen ÖPNV<br />
angeschlossen werden.<br />
Dabei solle planungstechnisch überlegt werden, statt wie bisher faktisch,<br />
eine Buslinie (nur gegensätzliche Umläufe auf der selben Strecke) durch<br />
drei "echte" Buslinien zu ersetzen, die nur an wenigen Haltestellen<br />
Schnittpunkte aufwiesen. Die Planungen sollten bis <strong>zum</strong> Sommer so weit<br />
beraten werden können, dass <strong>zum</strong> Fahrplanwechsel im Winter 2009/2010<br />
die geänderten Linien in Betrieb genommen werden könnten.<br />
Um dieses Ziel zu erreichen, beantragen Inga Rossow (<strong>FWG</strong>) und Thomas<br />
Zarda (CDU) für ihre Fraktionen, dass der Magistrat ein umfangreiches<br />
"Hausaufgabenpaket" erhält und dies möglichst rasch abarbeiten soll.<br />
So soll untersucht und dargelegt werden, wie eine zukünftige<br />
Streckenführung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtbusverkehrs organisiert<br />
werden kann. Dabei seien Aspekte der Nahversorgung (Einkäufe),<br />
Besuch des Krankenhauses/Heliosklinik und der Erreichbarkeit der<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Sportstätten, wie Sportgelände Zissenbach, Tournesol<br />
Bad, Neue TV-Halle/Altes <strong>Hallenbad</strong> und Freizeitgelände<br />
293
Wasserfall besonders zu berücksichtigen. Insbesondere soll überlegt<br />
werden, ob eine dritte Busstrecke aufgenommen werden soll und welche<br />
Haltestellen entfallen können.<br />
Die Linien sollen weiterhin einen Umlauf von 30 Minuten und gemeinsame<br />
Umsteigepunkte auf den Busbahnhöfen Bahnhof und Schulgasse besitzen.<br />
Es sei sicher zu stellen, dass die Taktzeiten der regionalen ÖPNV-Verkehre<br />
beachtet werden. Insbesondere die Anbindung an den Bahnverkehr und<br />
die Buslinien Richtung Wiesbaden/Taunusstein seien zu berücksichtigen<br />
und Umsteigemöglichkeiten im Stadtbusverkehr selbst vorzusehen.<br />
Tournesol-Zeitung Ausgabe 01/2009 am 19.05.2009 an <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Haushalte verteilt<br />
294
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 20. Mai 2009<br />
Mängel kosten viel Zeit und Geld<br />
HALLENBAD-UMBAU Einzug ins Sportzentrum frühestens im<br />
September<br />
1000 Quadratmeter Wärmedämmung werden im Keller angebracht<br />
- hier in einem der langen Gänge ist, neben der Verlegung von<br />
neuen Leitungen, diese Arbeit bereits erledigt. Im Bild von links:<br />
Wolfgang Heller, Gerhard Krum, Markus Bartsch. wita / Udo Mallmann<br />
Vom 20.05.2009<br />
Von Martin Kolbus<br />
Der alte Schriftzug "<strong>Hallenbad</strong>" über dem Eingang weist noch auf die<br />
ursprüngliche Nutzung hin, aber im Inneren des Gebäudes verschwindet<br />
nach und nach alles, was an die besten Jahre des einstigen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Schwimmbades erinnern könnte. Beim TV 1844 freut man sich mehr und<br />
mehr auf das neue Vereinsdomizil, aber seit Beginn der Umbau- und<br />
Sanierungsarbeiten sind im gleichen Maße auch die Sorgen gewachsen.<br />
Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Magistrat ließ sich jetzt bei einem Besuch am<br />
Himmelsbornweg von Architekt Gerhard Guckes, seinem Mitarbeiter Dipl.-<br />
Ing. Markus Bartsch und dem TV-Vorsitzenden Wolfgang Heller über den<br />
aktuellen Stand der Arbeiten informieren. Der Rundgang ums Haus sowie<br />
durch die Räume im Erd- und Kellergeschoss machte sichtbar, dass in den<br />
letzten fünf Monaten Handwerksbetriebe und TV-Helfer ganze Arbeit<br />
geleistet haben. Längst sind die Wasserbecken verfüllt und mit einer<br />
Stahlbetondecke überzogen, so dass der neue Verwendungszweck als<br />
Sportzentrum unverkennbar ist. Auch draußen hat sich viel getan, so ist<br />
inzwischen eine neue Wärmedämmung an der Fassade angebracht<br />
worden.<br />
Die Problemzonen, mit denen in dieser Größenordnung eigentlich niemand<br />
gerechnet hatte, offenbaren sich im Inneren des Gebäudes. Fehlendes<br />
Abdichtungsmaterial in Nassbereichen wie Duschen und Sanitärräumen,<br />
Pfusch bei Dämmungen im Deckenbereich, Schäden an einigen<br />
Stahlbetonstützen sowie an Deckenträgern im Flachbau - diese Liste ließe<br />
295
sich fortführen. Die Beton-Sanierungen und zusätzlich erforderlichen<br />
Abdichtungen und Dämmungen werden einen erheblichen fünfstelligen<br />
Betrag ausmachen und darüber hinaus Zeit kosten.<br />
Architekt Guckes konnte sich beim Anblick der Mängel den Seitenhieb<br />
nicht verkneifen, dass das frühere <strong>Hallenbad</strong> in einigen Bereichen "einem<br />
technischen Standard aus dem 18. Jahrhundert" entspreche. Bei der<br />
Bestandsaufnahme im vergangenen Jahr seien die Schäden äußerlich nicht<br />
erkennbar gewesen.<br />
Trotz der Probleme und der zu erwartenden Mehrkosten lässt sich der TV<br />
1844 <strong>Idstein</strong> nicht entmutigen. Inzwischen haben die Mitglieder schon 500<br />
Arbeitsstunden unentgeltlich erbracht, und viele weitere werden folgen -<br />
<strong>zum</strong> Beispiel bei der Dämmung von 1000 Quadratmetern Decke im<br />
Untergeschoss, die mit dafür sorgen soll, dass die Kälte von dort nicht<br />
ungehindert in die darüber liegende Halle kriechen kann.<br />
Dank des erheblichen Aufwandes für die Dämmung sollen sich nach<br />
Berechnung der Fachleute die Heizkosten der Pellets-Anlage auf "nur" 13<br />
000 Euro jährlich belaufen.<br />
<strong>Eine</strong> der wichtigsten Antworten, die Bürgermeister Gerhard Krum und die<br />
Kollegen aus dem Magistrat von ihrem Besuch mitnehmen wollten, war die<br />
Information über den voraussichtlichen Einzugstermin. Gerhard Guckes<br />
und Wolfgang Heller waren sich einig, dass der angepeilte Termin August<br />
wohl nicht zu halten sein dürfte.<br />
Ob es eher September oder doch Oktober 2009 wird, kann momentan<br />
niemand mit Sicherheit beantworten. Auf jeden Fall dürfen sich die 1844er<br />
darauf freuen, dass sie nach Fertigstellung des neuen Sportzentrums<br />
nicht mehr in neun, sondern "nur" noch in fünf <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Hallen ihrem<br />
Sport nachgehen werden.<br />
296
Ausgabe <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land Nr. 2 vom 18. Juni 2009<br />
297
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 25. Juni 2009<br />
RHEINGAUBAD Kreistag lehnt Ausstieg aus<br />
Zweckverband ab/Antrag der FDP<br />
RHEINGAU-TAUNUS (sus).<br />
Der Kreistag hat den Antrag der FDP-Fraktion abgelehnt, der Landkreis<br />
solle aus dem Zweckverband Rheingau-Bad aussteigen. Alle anderen<br />
Fraktionen waren dagegen. Die FDP hatte auf die defizitäre Finanzsituation<br />
des Kreises verwiesen und argumentiert, der <strong>Hallenbad</strong>betrieb sei eine<br />
freiwillige Leistung und aus dem Zuschuss des Landkreises für das<br />
Rheingaubad erwachse eine Ungleichbehandlung von Rheingau und<br />
Untertaunus.<br />
Mahr: Schaufensterantrag<br />
Georg Mahr (SPD) sprach von einem Schaufensterantrag. Die FDP wisse,<br />
dass Geisenheim und Rüdesheim, die mit dem Kreis den Zweckverband<br />
bilden, das Bad alleine nicht finanzieren könnten. Wenn die FDP das<br />
attraktive Bad mit steigenden Nutzerzahlen schließen wolle, solle sie es<br />
sagen. Mahr verwies auf die Bedeutung des Bades für den Schulsport.<br />
"Die meisten Kinder können nicht in Privatschulen schwimmen lernen."<br />
Der Betrieb des Rheingaubades sei laut Auskunft des<br />
Regierungspräsidiums keine freiwillige Leistung, sagte CDU-<br />
Fraktionsvorsitzende Birgit Kind. Das Bad sei "ein wertvoller<br />
Beitrag zur Gesundheit unserer Bürger". <strong>Eine</strong> Ungleichbehandlung<br />
sei nicht gegeben, denn der Landkreis werde das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Tournesolbad nach Fertigstellung in gleicher Höhe bezuschussen<br />
wie das Rheingaubad. Landrat Burkhard Albers (SPD) hatte<br />
berichtet, dass sich der Kreis mit der Bezuschussung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Bades, wo auch Schulsport stattfinden werde, auch<br />
gestalterischen Einfluss gesichert habe.<br />
Michael Barth (<strong>FWG</strong>) sagte, über einen Ausstieg aus dem Zweckverband<br />
hätte der Kreis vor der Sanierung des Bades nachdenken müssen.<br />
Nachdem das Bad für vier Millionen Euro saniert sei, sei die Frage für die<br />
nächsten 25 oder 30 Jahre beantwortet.<br />
298
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> anzeiger vom 02.Juli 2009<br />
299
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 02. Juli 2009<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 04. Juli 2009<br />
Parkkonzept für die Innenstadt<br />
PARLAMENT Auftrag an <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverwaltung / Höhere<br />
Tournesol-Bürgschaft<br />
Vom 04.07.2009<br />
IDSTEIN (VoS). Die Stadtverwaltung erarbeitet ein Konzept für eine<br />
bessere Parksituation in der Innenstadt. Das beschloss das Parlament auf<br />
seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause einstimmig. Die Fraktionen<br />
trugen diesen CDU-Antrag zwar mit, doch sowohl SPD, Grüne als auch<br />
300
<strong>FWG</strong> sehen die momentane Situation als nicht so schlecht an. Trotzdem<br />
wollen auch sie sich möglichen neuen Ideen nicht verschließen.<br />
Für seine Fraktion zeigt sich Vorsitzender Thomas Zarda ausgesprochen<br />
zufrieden damit, dass der CDU-Antrag angenommen wurde. Seine<br />
Fraktion habe damit eine überfällige Anpassung des Parkkonzeptes an die<br />
Realitäten angestoßen. "Es hilft doch nichts, wenn Grüne, SPD und <strong>FWG</strong><br />
stereotyp wiederholen, dass es gar kein Parkproblem in <strong>Idstein</strong> gebe. Wer<br />
mit den Einzelhändlern und Kunden spricht, bekommt als Topthema die<br />
Parkplätze genannt."<br />
Es gehe seiner Fraktion überhaupt nicht darum, die Parksituation in<br />
<strong>Idstein</strong> schlechtzureden, wehrt sich Zarda gegen diesen Vorwurf der SPD.<br />
Aber es helfe den Kunden der Innenstadt auch nicht, wenn man diesen<br />
immer nur vortrage, statistisch gesehen sei alles bestens und in Ordnung.<br />
Die Stadt verändert ihre Bürgschaft für den Bau des Tournesol-<br />
Bades von 19 auf 20, 7 Millionen Euro. Das legte die<br />
Stadtverordnetenversammlung ebenfalls fest. Gleichzeitig wurde<br />
beschlossen, ein Geländestück vor dem Bad mit einer Fläche von<br />
2500 Quadratmetern aus dem Pachtvertrag mit Tournesol wieder<br />
herauszunehmen und an die Stadt zurückzugeben. Damit wollen<br />
sich die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> die Option sichern, auf dem Areal<br />
möglicherweise ein großes Hotel anzusiedeln.<br />
Dies wird dann in unmittelbarer Nähe <strong>zum</strong> Tournesol-Bad als<br />
sinnvoll angesehen. Diese Vorgehensweisen wurden gegen wenige<br />
Gegenstimme mit großer Mehrheit angenommen.<br />
Das Parlament folgte bei der Bürgschafts-Höhe nicht der<br />
Verwaltungsvorlage, sondern der Ansicht der Grünen. Die<br />
Verwaltung wollte die Bürgschaft auf 21, 7 Millionen Euro<br />
erhöhen. Die Parlamentsmehrheit lehnte dies ab, weil in diesem<br />
Betrag auch Kosten enthalten wären, die die Stadt nicht<br />
mitverantworten könne.<br />
<strong>Eine</strong> Erhöhung der betreffenden Bürgschaft war von Tournesol<br />
beantragt worden, weil man aus wirtschaftlichen Gründen in<br />
<strong>Idstein</strong> eine große Photovoltaikanlage für den Badbetrieb bauen<br />
möchte und das Außengelände erweitert wird.<br />
301
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15. Juli 2009<br />
Behörden alarmiert nach Bachverfärbung<br />
Auslöser sind Geothermie-Bohrungen / Kreis: "Unbedenklich“<br />
(cees). <strong>Eine</strong> aufgeregte E-Mail erreichte gestern nicht nur<br />
Umweltexperten von Stadt und Kreis, sondern auch unsere<br />
Redaktion: "Durch die geothermischen Bohrungen im Bereich des<br />
Tournesolbades wurden offensichtlich durch Unachtsamkeit oder<br />
Absicht Sedimente in das angrenzende Gewässer eingebracht",<br />
schrieb Jürgen Schmitt, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90 /<br />
Die Grünen in der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverordnetenversammlung.<br />
Er selbst gab als Auslöser die geothermischen Bohrungen am<br />
Tournesolbad an. Am Montagabend habe er erhebliche<br />
Verunreinigungen im Bereich Auf der Au / Stolzwiesenpark /<br />
Schlossteich dokumentiert und Gewässerproben entnommen.<br />
Bürgermeister Gerhard Krum (SPD) bezeichnete den durch Jürgen<br />
Schmitt ausgelösten Alarm als "Panikmache". Dieser suche wohl<br />
nach einem Sommerthema. Nach gestrigem Erkenntnisstand gebe<br />
es "keine Anhaltspunkte auf schädliche Stoffe" in dem Gewässer.<br />
Er vermutete dagegen die Freisetzung von ungefährlichen<br />
Sedimentteilchen.<br />
Die Untere Naturschutzbehörde vom Kreis weilte gestern am Ort<br />
des Geschehens, untersuchte das Gewässer und entnahm eine<br />
Probe. Als "unbedenklich" stufen die Fachleute aus Bad<br />
Schwalbach die Verunreinigung auf Anfrage dieser Zeitung ein.<br />
Bei den Geothermie-Bohrungen am Tournesolbad sei Erdreich, das<br />
mit dem Wasser nach oben gelangt, versehentlich in den Bach<br />
miteingeleitet worden, erklärt Kreissprecher Christoph Zehler. Im<br />
Normalfall bleibe die Erde in einem Container, dieser sei aber<br />
übergelaufen. Das Unternehmen habe nun bereits ein zusätzliches<br />
Behältnis aufgestellt, um eine weitere Verunreinigung zu<br />
vermeiden.<br />
302
Die Verfärbung sieht unschön aus,<br />
ist aber laut Unterer Naturschutzbehörde"unbedenklich".privat<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 23. Juli 2009<br />
Verletzt Krum-Brief Neutralität?<br />
Von Martin Kolbus<br />
GESUNDHEIT Empfehlung an alle Haushalte zugunsten<br />
Sportcenter-Gutscheinaktion<br />
Bis <strong>zum</strong> 31. August bietet das Sportcenter <strong>Idstein</strong> den erwachsenen<br />
Bürgern der Stadt die Gelegenheit, fünf Mal innerhalb von 14 Tagen das<br />
Gesundheits- und Wellness-angebot kostenlos und unverbindlich zu<br />
testen. <strong>Eine</strong> prima Sache für alle, die sich in einem Sport- und<br />
Gesundheitsstudio fit halten möchten. Die Frage ist nur: Ist es Sache der<br />
Stadt <strong>Idstein</strong>, mit einem vom Bürgermeister unterzeichneten Schreiben an<br />
alle Haushalte diese Aktion zu unterstützen?<br />
"Die Stadt <strong>Idstein</strong> konnte mit den Betreibern des Sportcenters <strong>Idstein</strong>, als<br />
langjährigem ortsansässigen Gesundheitsexperten, ein exklusives Angebot<br />
aushandeln, um die Möglichkeit zu geben, sich von der Wirksamkeit eines<br />
gezielten Gesundheitstrainings zu überzeugen", preist der Rathauschef im<br />
Rundbrief an die Bevölkerung die Aktion an und verweist auf einen<br />
beigelegten Gutschein des Sportcenters. Für seine Initiative, die er unter<br />
das Motto "Wir möchten, dass Sie gesund bleiben!" gestellt hat, erntet<br />
Gerhard Krum allerdings nicht nur Schulterklopfen. "Kann jeder <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Gewerbetreibende Rundbriefe an alle <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> über das Rathaus<br />
verschicken lassen?", fragt sich die CDU-Fraktion im Stadtparlament.<br />
"Magistrat und Bürgermeister müssen neutral gegenüber den<br />
303
Gewerbetreibenden sein. Schließlich kann er auch nicht<br />
Schnupperfahrstunden oder Pizzakostproben einzelner Anbieter mit<br />
Amtssiegel und großem Briefkopf anpreisen", kritisiert der CDU-<br />
Fraktionsvorsitzende Thomas Zarda. Sein Stellvertreter Günther Lenz<br />
ergänzt: "<strong>Eine</strong> Frage ist, ob der Magistrat bedacht hat, dass mit so einem<br />
Schreiben der Anschein erweckt werden kann, die Stadt übernehme für<br />
einzelne Unternehmen deren Werbungskosten."<br />
Seine Fraktion findet es besonders merkwürdig, dass hier einem einzelnen<br />
Gewerbebetrieb der Vorzug vor den zahlreichen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Sportvereinen<br />
gegeben werde, so Thomas Zarda. "Die Familienmitgliedschaft für ein Jahr<br />
im Turnverein kostet wahrscheinlich so viel wie ein Monat Sportstudio."<br />
Dazu komme, dass die Stadt für Hunderttausende jährlich und mit gutem<br />
Grund ein vielfältiges Sportangebot der Vereine fördert. "Was dann ein<br />
solches Schreiben soll, muss uns der Herr Bürgermeister erst einmal<br />
erklären." Das Vereinsangebot werde gerade deshalb gefördert, weil es<br />
jedermann preisgünstig - auch in den Stadtteilen - zur Verfügung stehe.<br />
"Dafür wären solche Rundschreiben sicherlich angebrachter!"<br />
Inzwischen hat die CDU-Fraktion eine Anfrage eingebracht, in der unter<br />
anderem nach den Kosten für den Briefversand gefragt wird. Auch will die<br />
CDU wissen, ob der Magistrat und das zuständige Dezernat in die<br />
Entscheidung über diese Aktion eingebunden worden sei. Ebenso fragt die<br />
CDU nach ähnlichen Mailing-Möglichkeiten für andere <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Unternehmen und danach, wie mit "eventuell gleichermaßen interessierten<br />
Wettbewerbern umgegangen" werde.<br />
Bürgermeister Gerhard Krum sieht keine Veranlassung, sich nach<br />
der CDU-Kritik von der Aktion zu distanzieren. Gerade in diesem<br />
Jahr, das - mit der Inbetriebnahme des neuen Schwimmbades und<br />
den Gesundheitstagen im September - für die Bürger der Stadt<br />
ganz im Zeichen der Gesundheit steht, sei es eine super Sache,<br />
dass auch andere Anbieter aktiv würden. Tournesol sei von der<br />
Stadt <strong>Idstein</strong> in die Pflicht genommen worden, für die Bürger<br />
einen Extra-Bonus zu bieten, dies sei mit dem Zeitkonto auch<br />
geschehen. "Es ist ein Geschenk von Tournesol an die Stadt, die es<br />
weitergibt an die Bürger." Ähnlich bewertet er die Gutschein-<br />
Aktion des Sportcenters: als ein Geschenk an die Bevölkerung, die<br />
damit die Möglichkeit erhalte, kostenlos etwas für ihre Gesundheit<br />
zu tun. "Da uns die Erhaltung der Gesundheit unserer Bevölkerung am<br />
Herzen liegt, freuen wir uns über die Initiative und wollen sie auch gern<br />
unterstützen", so Gerhard Krum. Er versichert gleichzeitig, dass das<br />
Sportcenter die gesamten Kosten der Aktion trage - einschließlich des<br />
Versands des Rundschreibens.<br />
"Gesundheit ist für <strong>Idstein</strong> ein wesentliches Standortprofil", unterstreicht<br />
Bürgermeister Krum die Bemühungen der Stadt auf diesem Sektor. Im<br />
erweiterten Sinne sei es "Teil unserer Fürsorgepflicht", solche Angebote zu<br />
unterstützen. Natürlich würde die Stadt keine Bürgerbriefe versenden,<br />
wenn Anbieter von Zigaretten oder Alkohol vorstellig würden. Er, Krum,<br />
hätte aber auch keine Probleme damit, beispielsweise die<br />
304
Gesundheitsaktion einer Krankenkasse positiv zu begleiten. "Wenn die<br />
Leute etwas tun für ihre Gesundheit, dann ist es legitim, die Sache zu<br />
unterstützen." Aus diesem Grunde habe die Stadt das Geschenk des<br />
Sportcenters angenommen und gebe es auch an die Bürger weiter.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 25. Juli 2009<br />
Graffiti: Hoher Schaden<br />
25.07.2009 02:00 Uhr - IDSTEIN<br />
(us). Am vergangenen Wochenende wurde die Baustelle "altes <strong>Hallenbad</strong>"<br />
im Himmelsbornweg von Farbsprayern heimgesucht. Das <strong>Hallenbad</strong> wird<br />
zur Zeit vom TV 1844 <strong>Idstein</strong> <strong>zum</strong> Vereinssportzentrum umgebaut.<br />
Die Täter besprühten eines der neu eingebauten Schwebetore zu den<br />
Geräteräumen und Teile der Innenwand. Sehr ärgerlich ist für den Verein<br />
das Besprühen der neuen Dachumrandung; die beschichteten<br />
Metallplatten können nicht gereinigt, sondern müssen ausgetauscht<br />
werden, teilt TV-Vorsitzender Heller mit. Insgesamt ist ein Sachschaden<br />
von rund 5000 Euro entstanden.<br />
Auf den Spray-Hinterlassenschaften ist das Symbol "DG" in einem Kreis zu<br />
erkennen. Wer die Hinweise dazu geben kann, wird gebeten, sich mit der<br />
Polizei unter Telefon 06126/9 39 40 in Verbindung zu setzen. Der TV hat<br />
für sachdienliche Hinweise eine einjährige beitragsfreie TV-Mitgliedschaft<br />
ausgesetzt. Mitteilungen auch an den Turnverein unter 9 59 55 57 oder 84<br />
17.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 25. Juli 2009<br />
Bonus zäh ausgehandelt<br />
BÜRGERMEISTER-BRIEF CDU bekräftigt Kritik<br />
(iz). Die Erläuterungen von Bürgermeister Krum <strong>zum</strong> Brief des<br />
Magistrats an alle <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürger, in dem für ein ortsansässiges<br />
Sportstudio Werbung gemacht wurde, sorgen für Diskussion. Peter<br />
Piaskowski, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
CDU-Fraktion, kritisiert Bürgermeister Krum für seine Erläuterung<br />
des Vorganges in der IZ vom 24. Juli.<br />
"Der Bürgermeister erklärt in der IZ, Tournesol sei von der Stadt<br />
<strong>Idstein</strong> in die Pflicht<br />
305
genommen worden, für die Bürger einen Extra-Bonus zu bieten<br />
und dies sei mit dem Zeitkonto auch geschehen. Es sei laut Krum<br />
ein Geschenk von Tournesol an die Stadt, die es weitergebe an die<br />
Bürger. Ich würde unserem Bürgermeister empfehlen, schön auf<br />
dem Teppich zu bleiben. Von einem `Geschenk` kann überhaupt<br />
nicht gesprochen werden. Die Leistungen für die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> wurden<br />
in zähen und langwierigen Verhandlungen erreicht und von der<br />
Stadtverordnetenversammlung beschlossen."<br />
Ab dem Jahr 2010 werde die Firma Tournesol einen<br />
Kostenzuschuss <strong>zum</strong> Betrieb des neuen <strong>Hallenbad</strong>es in Höhe von<br />
ca. 600 000 Euro inklusive Mehrwertsteuer und Indizierung<br />
erhalten. Bei 26 000 Einwohnern bedeutet dies, jeder Bürger, egal<br />
ob alt oder jung, zahlt im Jahr schon einmal über 23 Euro an<br />
Tournesol, ohne das Bad überhaupt betreten zu haben. "Die<br />
Vergünstigungen für die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürger waren immer Teil des<br />
Vertragspaketes mit Tournesol und kein Geschenk. Es sei, so<br />
Piaskowski weiter, auch schwer nachzuvollziehen, warum diese<br />
eigentlich längst bekannten Tatsachen als Rechtfertigung für<br />
einen Werbebrief für einen kommerziellen Gewerbetreibenden<br />
herhalten müssten. Tournesol habe seine Öffentlichkeitsarbeit<br />
immer selbst organisiert und jede Broschüre von Tournesol sei<br />
auch als solche zu erkennen gewesen. Wenn man sich die<br />
Angebote von Tournesol einmal genau anschaue, dann falle einem<br />
aber schon auf, dass man in Zukunft im Tournesolbad auch die<br />
Angebote eines Sportcenters, aber zusätzlich mit einer tollen<br />
Badelandschaft zu einem dann insgesamt sehr günstigen Preis<br />
erhalten könne. Statt jetzt irgendwelche Lockangebote<br />
anzunehmen empfehle er, zunächst einmal die Eröffnung des<br />
Tournesolbades abzuwarten und dann in aller Ruhe unter allen<br />
Anbietern den für sich richtigen auszusuchen, auch wenn dieser<br />
Anbieter dann kein Empfehlungsschreiben unseres Bürgermeisters<br />
vorweisen könne.<br />
Leser-Forum<br />
Vom 25.07.2009<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 25. Juli 2009<br />
Zur Mailing-Aktion des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgermeisters Gerhard Krum in<br />
Sachen "Gutschein fürs Sportcenter <strong>Idstein</strong>".<br />
Zweierlei Maß<br />
Seit fast 15 Jahren sind wir als Sportcenter und<br />
Gesundheitsanbieter schon in <strong>Idstein</strong> ansässig. Seit dieser Zeit<br />
306
haben wir weder von der Stadt noch von der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung in<br />
irgendeiner Form Unterstützung erfahren.<br />
Wenn für das Tournesolbad als privatem Anbieter, dessen<br />
Struktur, bis auf das Schwimmbad, deckungsgleich mit dem<br />
unseren ist, ein ähnlicher Brief verschickt wird, dann ist das in<br />
Ordnung. Beim Sportcenter ist dann gleich "der Bogen<br />
überspannt". Hier wird mit zweierlei Maß gemessen. Fakt ist:<br />
Sämtliche Kosten, vom Kuvertieren bis <strong>zum</strong> Versand der Briefe<br />
wurden vom Sportcenter <strong>Idstein</strong> übernommen.<br />
Der spekulative Vergleich der Familien-Jahresmitgliedschaft im<br />
Sportverein mit einem Monatsbeitrag im Sportstudio ist<br />
schlichtweg polemisch und unrealistisch, dieser Vergleich hinkt<br />
und dient nur dem politischen Zweck - allerdings auf Kosten des<br />
Sportcenters. Unser Angebot mit dem einer Pizzakostprobe zu<br />
vergleichen, ist schon beleidigend. Hier sollten die Herren Politiker<br />
"die Kirche im Dorf lassen" und Politik nicht auf unserem Rücken<br />
austragen.<br />
Wir unterstützen seit Jahren zahlreiche Sportvereine, <strong>zum</strong> Teil mit<br />
Spenden oder Sportkooperationen, denn die Vereine sehen uns<br />
nicht als Konkurrenz und wir sehen die Sportvereine nicht als<br />
Mitbewerber. Im Gegenteil, wir arbeiten erfolgreich zusammen,<br />
wie <strong>zum</strong> Beispiel mit der Handballabteilung des TV <strong>Idstein</strong>. Ebenso<br />
werden seit langer Zeit <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schulen im Schulsport und bei<br />
Schul-Arbeitsgemeinschaften kostenlos von uns unterstützt. Wir<br />
bieten Schulpraktika und sind anerkannter IHK-<br />
Ausbildungsbetrieb mit zurzeit drei Auszubildenden in<br />
verschiedenen Lehrjahren. Über diese Tatsachen wurde bisher<br />
noch nichts berichtet.<br />
Glücklicherweise kommt bei vielen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgerinnen und<br />
Bürgern die Aktion gut an, schade dass immer gleich Negatives in<br />
gut gemeinten Aktionen vermutet wird. Über vorschnell gemachte<br />
Äußerungen sollte der eine oder andere, der sich zu diesem Thema<br />
geäußert hat, einmal nachdenken.<br />
Ralf Brachmann Sportcenter <strong>Idstein</strong><br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 25. Juli 2009<br />
Richtfest für <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Allwetterbad<br />
Martin Kolbus<br />
An Superlativen wurde nicht gespart - und das mit Recht: Das<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Allwetterbad stellt mit seiner<br />
Kuppelkonstruktion eine Weltpremiere dar, wie <strong>Idstein</strong>s<br />
307
Bürgermeister Gerhard Krum am Freitagnachmittag aus Anlass des<br />
Richtfestes mit großer Freude verkündete. “Niemals zuvor", so<br />
fügte Projektentwickler Jürgen F. Salz erläuternd hinzu, “ist ein<br />
Kuppelgebäude diesen Ausmaßes erstellt worden, das komplett bis<br />
<strong>zum</strong> Boden herunter in etwa drei Minuten geöffnet werden kann."<br />
Die Kuppel ist nicht das einzig Beeindruckende an diesem<br />
Bauwerk, für das jetzt die Endphase beginnt. Mehrere<br />
Wasserflächen, Sauna, Fitness, Sport, Kinderbetreuung und<br />
Gastronomie entstehen hier auf dem Gelände im Nassau-Viertel.<br />
Später soll nebenan auch noch ein Hotel errichtet werden.<br />
“Ich bin sicher, dass die ganze Region stolz sein wird auf dieses<br />
Projekt", sieht <strong>Idstein</strong>s Bürgermeister sehr gern den Gästen aus<br />
dem Umland entgegen.<br />
Aber es ist bis <strong>zum</strong> beginnenden Herbst noch viel zu tun. “In den<br />
nächsten beiden Monaten werden hier beispielsweise noch 220<br />
Kilometer Kabel verbaut", nannte Tournesol-Geschäftsführer<br />
Alexander Hackl (Sautens/Österreich) ein Detail aus der<br />
Baustatistik. “Die Tournesol-Familie will dieses Projekt noch öfter<br />
bauen", fügte er hinzu und freute sich, dass man hier in einigen<br />
beteiligen Firmen bereits die besten Partner für die europäischen<br />
Zukunftsprojekte gefunden habe.<br />
Hackl dankte für die gute Zusammenarbeit beim Bau. Dieses Lob<br />
bedeutete allerdings nicht, dass der bisherige Ablauf ganz ohne<br />
Probleme war. Das Wetter warf die Bauleute immer wieder zurück.<br />
Und es gab auch manchen Ärger, wie Bürgermeister Krum<br />
anmerkte und an Probleme mit der Statik und manchen Behörden<br />
erinnerte. Krum bedankte sich bei Alexander Hackl, der als “Motor<br />
und kreativer Kopf" zur Stelle gewesen sei, wenn Schwierigkeiten<br />
aus dem Weg zu räumen waren.<br />
Bevor es an den Richtschmaus ging, wurde natürlich noch der<br />
Richtvers gesprochen. Ein Zimmermann war nicht zur Stelle, aber<br />
Bauleiter Uwe Huesmann erledigte diese Aufgabe mit Bravour.<br />
Die am meisten gestellte Frage an diesem Tag: Wann wird das Bad<br />
fertig? Ein genaues Datum lässt sich schwer nennen, denn nicht<br />
alle Bereiche werden gleichzeitig in Betrieb gehen. <strong>Eine</strong>s aber<br />
steht fest: Am 26. September gibt es nach Auskunft von Alexander<br />
Hackl und Michael Beck ein großes Fest. Die Bevölkerung erhält<br />
Gelegenheit, einen Blick in alle Räume zu werfen und die<br />
Attraktionen kennen zu lernen.<br />
308
Vor der Kulisse des Kuppelbaus begrüßen Tournesol-Geschäftsführer<br />
Alexander Hackl (links), Bürgermeister Gerhard Krum und<br />
Projektentwickler Jürgen F. Salz die Gäste beim Richtfest für das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Allwetterbad. Foto: RMB/Wolfgang<br />
Leser-Forum<br />
Vom 04.08.2009<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 04. August 2009<br />
Nicht der erwünschten Größe entspricht für diese beiden<br />
Leserbriefschreiber das Schwimmerbecken des noch im Bau<br />
befindlichen Tournesolbades in <strong>Idstein</strong>.<br />
Badewanne<br />
Wir haben im Rahmen unseres Sonntags-Spaziergangs die<br />
Baustelle unseres neuen Schwimmbads besucht und waren sehr<br />
enttäuscht. Denn: Das Schwimmerbecken - sicherlich das<br />
wichtigste für viele <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> - weist gerade einmal vier Bahnen<br />
auf. Bei angenommenen 40 bis 50 Schwimmern am Morgen im<br />
Becken macht das pro Bahn 10 bis 12 Schwimmer, pro Schwimmer<br />
also etwa vier bis fünf Meter.<br />
Im alten Schwimmbad, bei dem die Stadt <strong>Idstein</strong> die anstehenden<br />
Renovierungen bis <strong>zum</strong> geht-nicht-mehr aufgeschoben hat, waren<br />
309
es bei sechs Bahnen sechs bis acht Schwimmer pro Bahn und mit<br />
bis zu acht Metern pro Schwimmer fast doppelt so viel Raum.<br />
Ein etwas schnellerer Schwimmer wird sich freuen und wie die<br />
meisten sicherlich weiterhin nach Wiesbaden oder Königstein<br />
fahren.<br />
Wie soll in der Badewanne ordentliches Schwimmtraining von der<br />
DLRG durchgeführt werden?<br />
Nein, dieses Schwimmbad ist nicht der große Wurf für <strong>Idstein</strong> und<br />
dankbar müssen wir Bürger für das Bad auch nicht sein.<br />
Schließlich wird es mit unseren Steuergeldern mitfinanziert -<br />
einige hunderttausend Euro jährlich.<br />
Marcus und Ulrike Pfeiffer,<br />
<strong>Idstein</strong><br />
Leser-Forum<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 10. August 2009<br />
Zu teuer? Diese Frage stellt sich diese Leserin aus Taunusstein,<br />
die sich sorgt, dass der Besuch des Tournesolbades zu kostspielig<br />
wird.<br />
Zu teuer ?<br />
Ich wunderte mich beim Lesen des artikels vom 24. Juli <strong>zum</strong><br />
Schwimmbad-Richtfest, dass die Frage nach dem Eröffnungstermin die<br />
meist gestellte gewesen sein soll.<br />
Wer das alte bescheidene <strong>Hallenbad</strong> in <strong>Idstein</strong> kannte, kann sich auch<br />
bestimmt daran erinnern, dass man es sich dort durchaus finanziell leisten<br />
konnte, funf Mal pro Woche morgens vor der Arbeit schwimmen zu gehen.<br />
Ich hätte eher erwartet, dass sich die Einwohner von <strong>Idstein</strong> und<br />
Umgebung über die Preise Gedanken machen würden als über den<br />
Eröffnungstermin eines Bades, das die meisten wohl nicht zur<br />
regelmäßigen körperlichen Fitness benutzen können.<br />
Deshalb ganz kurz und klar die Frage: was kostet der Eintritt für<br />
jemanden, der morgens 500 bis 1000 Meter schwimmem will- und das<br />
mehrmals die Woche?<br />
310
Und wie verhält es sich, wenn dieser jemand auch noch aus Taunusstein<br />
kommt und keine Ermäßigung für <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> kommt?<br />
Marianne Schönberger<br />
Taunusstein<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12. August 2009<br />
Neuer Ostkurs für Golfpark <strong>Idstein</strong><br />
Von Martin Kolbus<br />
BEBAUUNGSPLAN<br />
Über 36 Hektar stehen zur Verfügung / Magistrat befürwortet<br />
Projekt<br />
Der Golf-Boom ist, <strong>zum</strong>indest in der Rhein-Main-Region, ungebrochen. Der<br />
Golfpark <strong>Idstein</strong> mit seinen zwei 18-Loch-Anlagen und über 2000<br />
Mitgliedern im Club zählt zu den am besten frequentierten Standorten weit<br />
und breit. Jetzt will die Golfpark GmbH weiter expandieren.<br />
Geschäftsführerin Ines Heinz plant die Erweiterung der Anlage um einen<br />
Ostkurs und eines zentralen Clubhauses, das nicht nur die Verwaltung,<br />
Shop und Gastronomie aufnehmen soll, sondern auch Hotelbetten<br />
vorhalten könnte.<br />
Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Magistrat beschäftigte sich jetzt mit dem Antrag zur<br />
Aufstellung eines Bebauungsplanes und der damit verbundenen Änderung<br />
des Flächnutzungsplanes. Das Ergebnis war positiv: Der Magistrat<br />
befürwortete das Projekt und leitet jetzt die Unterlagen zur Beratung an<br />
die Ausschüsse und die Stadtverordnetenversammlung weiter. Die<br />
Planungs- und Verfahrenskosten trägt der Investor.<br />
Der Südkurs am Hofgut Henriettenthal in Wörsdorf war vor rund 20 Jahren<br />
der erste Meilenstein, es entstanden Clubhaus, Verwaltung, Parkplätze<br />
und ein Betriebshof mit Werkhalle. Es dauerte nur ein paar Jahre, dann<br />
wurde nach Norden erweitert. "Damit stehen derzeit zwei 18-Loch-Kurse<br />
zur Verfügung, die beide voll ausgelastet sind", stellt das Planungsbüro<br />
Gfrörer die aktuelle Situation dar und begründet damit auch den Bedarf<br />
für eine Erweiterung. Die Bewirtschaftungswege sind lang, die Kapazitäten<br />
von Betriebshof und Werkhalle stoßen an ihre Grenzen.<br />
Die Golfpark GmbH handelte - sie erwarb einen Aussiedlerhof an der<br />
Landesstraße zwischen Wörsdorf und Walsdorf und sicherte sich das<br />
Einvernehmen von Grundstückseigentümern für eine Flächen-Anpachtung<br />
im Falle einer Erweiterung. Ziel ist dabei nicht nur das zusätzliche Angebot<br />
an Spielbahnen für die Golfer auf dem neuen rund 36 Hektar großen<br />
Gelände, sondern auch eine zentrale Anordnung von Clubhaus,<br />
Nebeneinrichtungen und Parken im Zentrum der drei Plätze. "Dem<br />
Clubhaus soll gegebenenfalls noch eine Hotelnutzung mit gehobenem<br />
311
Standard zugeordnet werden", erfuhren die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadträte von den<br />
Betreibern. Das ursprüngliche Clubhaus am Hofgut Henriettenthal könnte<br />
dann aufgegeben werden; die Art der weiteren Nutzung steht noch nicht<br />
fest. Hauptzufahrt für alle Kurse soll der Abzweig von der L 3026 zwischen<br />
Wörsdorf und Walsdorf werden. Die vorhandenen Hofanlagen des<br />
Aussiedlerhofes sollen als Werkstatt, Lager und Maschinenhalle dienen. Im<br />
alten Bauernhaus könnten Mitarbeiterwohnungen entstehen.<br />
Bürgermeister Gerhard Krum begrüßt die Entwicklung. Für ihn ist die<br />
größte Golfanlage im Rhein-Main-Gebiet ein wichtiger Bestandteil für die<br />
weitere Ausbildung von Naherholungstourismus und Tagungsaktivitäten<br />
im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land. Dabei denkt Krum nicht nur ans Golf-Angebot, sondern<br />
auch an das Rhein-Main-Theater, das Tournesolbad, das Radwegenetz<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land, die Freizeiteinrichtungen im Wolfsbachtal, die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Altstadt, den Limes und - als Zukunftsprojekt - den Palmbachsee in<br />
Hünstetten. "Wir werden damit keine Leute zu einem Drei-Wochen-Urlaub<br />
in der Region gewinnen, aber die Location <strong>Idstein</strong> und <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land wird<br />
in der Region eindeutig aufgewertet. Für die Stadt ist dies Teil der<br />
Bemühungen, <strong>Idstein</strong> in der Region ein Profil zu geben und einen festen<br />
Platz zu sichern."<br />
312
313
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land vom 17. September 2009<br />
314
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 19.September 2009<br />
Die Hexenküche<br />
Erinnern Sie sich? Da flatterte den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>n vor Wochen doch ein von<br />
Bürgermeister Gerhard Krum unterzeichnetes Schreiben mit städtischem<br />
Briefkopf ins Haus, in dem der sportliche Reiter aus Nieder-Oberrod<br />
namens eines <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Sportstudios kräftig die Werbetrommel rührte.<br />
Krum freute sich, seinen lieben Mitbürgern mitteilen zu können, dass der<br />
Fitnessclub jeden interessierten <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> fünfmal kostenlos in das<br />
Gesundheitsprogramm hineinschnuppern lässt. Uuih! Den Gutschein des<br />
Fitnessclubs schickte der Verwaltungs-Chef gleich mal mit. Natürlich<br />
vergaß Krum auch nicht, die Telefonnummer des Clubs anzugeben, damit<br />
mögliche Interessenten erst gar nicht sportlich im Telefonbuch<br />
nachschauen mussten.<br />
Die Aktion ging buchstäblich voll in die Sporthose. Viele <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> waren<br />
so gar nicht "amused" über die öffentliche einseitige Werbung von Krum -<br />
und schon gar nicht die anderen Sportstudios im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land. Die<br />
reagierten - genauso wie viele konsternierte Bürger - stocksauer. Und<br />
nicht nur die, auch die fitte <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Union fragte sich, ob Krum noch<br />
ganz gesund ist und vor allem, welche Hintergründe diese Aktion hat.<br />
Dazu nahm der Bürgermeister jetzt Stellung. Ganz offiziell zu einer<br />
entsprechenden Anfrage der CDU im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtparlament. Alles habe<br />
ja das Sportstudio bezahlt: Briefversand, Aufwand und das ganze<br />
Drumherum. Nein, so Krum, das sei doch alles keine<br />
Wettbewerbeverzerrung, denn Gesundheit gehe uns ja alle an. Das hätte<br />
auch der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Fitnessclub-Chef so gesehen, der eben nach dem<br />
Tournesol-Geschenk an die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> - Sie erinnern sich - jede Menge freie<br />
Minuten für das Zeitkonto für Besuche im kommenden Wellness-Tempel -<br />
auch selber solche tollen Geschenke verteilen wollte.<br />
Ja, ist den schon Weihnachten? Jawohl ist es, denn auf die CDU-Frage, ob<br />
derartige städtische Werbeunterstützungen auch anderen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Unternehmen offen stünden, sagte Krum im Parlament tatsächlich "Jein" -<br />
wenn die Aktion im öffentlichen Interesse liege. CDU-Fraktions-Chef<br />
Thomas Zarda freute sich dermaßen über dieses "Jein", dass er sogleich<br />
anregte, dass auch ein Supermarkt seinen Fisch über die Stadt<br />
verschenken soll. "Denn Fisch ist ja bekanntlich sehr gesund", strahlte<br />
Eiweiß-Fan Zarda. Komischerweise sah Krum das völlig anders, weil ja im<br />
Fisch nachgewiesenerweise auch Schadstoffe enthalten seien und so<br />
weiter und so fort.<br />
Da nun eigentlich jeder selber festlegen kann, was alles so im öffentlichen<br />
Interesse liegen kann, ist nach dem "Jein" von Krum absehbar, wann der<br />
Rathaus-Briefkasten überquillt von Ideen für gesunde Aktionen für<br />
gesunde <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>.<br />
Lassen Sie uns gemeinsam nachdenken! Gesund ist Radfahren. Klar, da<br />
haben wir ja gleich mehrere Unternehmen in <strong>Idstein</strong>. Gesund ist Wandern.<br />
Haben wir Betriebe. Gesund ist Bio-Fleisch. Jawohl. Vorhanden. Gesund ist<br />
315
Wein! Hicks! Klaro! Alles da! Gesund ist Lesen. Entspannung dient dem<br />
Wohlbefinden! Buchhandlungen en Masse! Gesund ist, was stark macht:<br />
Heimwerken macht Muckis! Auf <strong>zum</strong> Baumarkt! Ach so, gesund ist ja auch<br />
Reiten! Das weiß Krum ja selber am besten! Mir fallen gleich locker<br />
mindestens zehn Reitställe ein!<br />
Da merke ich gerade: Gesund ist eigentlich alles, es liegt nur am<br />
Blickwinkel des Betrachters. Nun denn, das "Jein" öffnet jedenfalls Tür und<br />
Tor. Also: Tretet ein, Ihr Gesundheitsapostel in den städtischen<br />
Werbeverein! Da ist es ja trefflich, dass am kommenden Wochenende -<br />
wie passend - die Gesundheitstage in der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadthalle organisiert<br />
werden. Da können die vielen Gesundheitsfans den Bürgermeister gleich<br />
mal persönlich fragen, wie denn so eine gezielte Werbeförderung durch<br />
die Stadt aussehen könnte. Tja, Gesundheit geht eben uns alle an - so<br />
oder so. In diesem Falle - eher so...<br />
Bis zur nächsten Hexenküche<br />
Ihr Volker Stavenow<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 28. September 2009<br />
Tiroler Volksfest unterm Kuppelbau<br />
Von Martin Kolbus<br />
TOURNESOL-ALLWETTERBAD<br />
Tausende Besucher auf der Baustelle / Fitness, Sauna<br />
und Wellness in allen Formen<br />
"Dies ist der Bereich, wo mein Herz doppelt so schnell schlägt", verriet<br />
Geschäftsführerin Michelle Klee mit mit einem strahlenden Lächeln und<br />
führte ihre Gästegruppe in die Tournesol-Welt von Wellness, Beauty und<br />
Kosmetik. Denn auch das gehört, neben dem Spaß und Sport in und an<br />
den Schwimmbecken, <strong>zum</strong> Konzept des zukünftigen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Allwetterbades: Sich entspannen, sich wohl fühlen und rundum verwöhnen<br />
lassen, sei es in einem Solarium, bei einer Tai-Nu-Massage, Anti-Aging-<br />
Anwendungen oder einem Cleopatrabad.<br />
Es waren tausende <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> und Besucher aus dem Umland, die am<br />
Samstag die Chance nutzten, bei einer Baustellenführung in alle Bereiche<br />
des in wenigen Monaten fertig gestellten Tournesol-Bades<br />
hineinzuschauen. Dieser Blick hinter die Kulissen, von der<br />
Energieversorgung bis hin zu den Sozialräumen, Küchen und<br />
Versorgungseinrichtung, wird sich den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>n in dieser Form während<br />
des laufenden Betriebs nicht mehr bieten.<br />
316
Während drinnen im Gebäude die Besucher sämtliche Bereiche<br />
inspizierten, wurde draußen ein alpenländisch fröhliches Volksfest gefeiert<br />
- mit Blasmusik und deftigem Imbiss, mit Tanz und uriger Unterhaltung<br />
nach Tiroler Art und Spielen für Kinder, all das verpackt in eine herbstliche<br />
Erntezeit-Dekoration und begleitet von einer September-Sonne, die "aus<br />
allen Knopflöchern" vom Himmel lachte.<br />
Der Zutritt von einem Seiteneingang war besonders für Eltern mit Kindern<br />
gut gewählt, denn gleich vornan wiesen bunte Luftballons den Weg <strong>zum</strong><br />
Kinderparadies, wo die Kleinen, so denn von Tournesol-Abonnenten<br />
gewünscht, betreut werden sollen. "Hier gibt es alles, was von Kindern<br />
und Erwachsenen gewünscht wird, vom Wickeltisch bis <strong>zum</strong> Computer",<br />
erfuhren die Besucher. Direkt nebenan der Aufzug, der Müttern mit<br />
Kindern oder auch Behinderten die Möglichkeit eröffnet, in die obere<br />
Ebene zu gelangen, wo sich das Herzstück des Allwetterbades befindet.<br />
Natürlich waren die Becken noch nicht geflutet - das soll, wenn es nach<br />
den Zielvorstellungen von Alexander Hackl geht, im Laufe des Dezembers<br />
geschehen, wenn das Bad komplett in Betrieb gehen soll. "Ein ehrgeiziges<br />
Ziel", weiß der Tournesol-Gesellschafter und spornt damit das ganze Team<br />
an. Und er ist zuversichtlich, dass parallel zu den noch laufenden Arbeiten<br />
auch die noch ausstehenden Genehmigungen insbesondere zur Statik<br />
verschiedener Bereiche der Gesamtanlage eingehen.<br />
Intensive Schulungen<br />
Es sind nicht nur die geschäftsleitung und die künftigen Badegäste, die<br />
darauf hoffen, dass es zu keinen weiteren Verzögerungen des Projektes<br />
kommt und damit die Eröffnung vielleicht ins Frühjahr 2010 verschoben<br />
werden müsste. Auch die rund 80 Mitarbeiter warten auf ihren Einsatz.<br />
"Der Oktober wird für Mitarbeiter-Schulungen intensiv genutzt", berichtet<br />
Michelle Klee. Schon im November könnte dann, natürlich nur nach<br />
Vorliegen der Betriebsgenehmigungen, der Komplex Fitness, Wellness und<br />
Sauna die Türen öffnen. "Wir planen ein Pre-Opening-Angebot für<br />
Abonnenten", kündigt Klee an. Das bedeutet, dass für die Zeit bis zur<br />
Gesamt-Eröffnung des Bades Leistungen kostenlos in Anspruch<br />
genommen werden können. Wie das abläuft, erfahren Interessenten im<br />
Tournesol-Informationsbüro in der Rodergasse 3.<br />
Den Badegästen unter der Kuppel soll es an nichts fehlen, wenngleich<br />
immer wieder mal von Besuchern zu hören war, dass das<br />
Sportschwimmbecken und das Erlebnisbecken doch ein paar<br />
Quadratmeter mehr Wasserfläche hätten bekommen sollen. Unterm Strich<br />
wird das aber das Badevergnügen für Alt und Jung nicht schmälern. Die<br />
Kleinen freuen sich schon auf ein Kinderbecken und natürlich besonders<br />
auf eine 60-Meter-Rutsche, die momentan noch in Einzelteilen auf die<br />
Montage wartet. "Später wird vielleicht noch eine Turbo-Rutsche<br />
hinzukommen", verriet Tournesol-Geschäftsführer Michael Beck.<br />
317
Restaurant "Eat-Stein"<br />
Derweil sind die Erwachsenen schon ganz gespannt auf die Cocktail-Bar<br />
(mit einem halben Dutzend Edelstahl-Barhockern im Schwimmbecken),<br />
auf die Sprudel-Liegen, Whirlpool, den Strömungskanal sowie auf all die<br />
Gaumenfreuden, die das (von außen zugängliche) Restaurant "Eat-Stein"<br />
zu bieten haben wird.<br />
Nicht zu vergessen der optische Genuss, der sich den<br />
Schwimmbadbesuchern bieten wird, wenn sie von der Kuppel-Galerie aus<br />
über die Schwimmbecken hinaus ins Außengelände schauen können. Etwa<br />
100 Liegen soll diese Galerie Platz bieten. Nicht weniger attraktiv ist der<br />
Blick in die entgegengesetzte Richtung <strong>zum</strong> Feldberg hin - sei es von der<br />
"Schirm-Bar" auf der Terrasse oder vom Indoor-Cycle-Raum, wo allein 31<br />
Geräte auf sportliche Betätigung warten. Insgesamt werden im<br />
Fitnessbereich über 100 Geräte, vom Herz-Kreislauf-Gerät bis <strong>zum</strong><br />
hochmodernen E-Spinner, verfügbar sein. "Unser Fitnessbereich ist ein<br />
echtes Prunkstück", freut sich Michelle Klee. Nicht nur drinnen, sondern<br />
auch im Außenbereich sollen die Tournesol-Gäste die Möglichkeit<br />
bekommen, sich körperlich gesund und fit zu halten. Dafür wird eine<br />
Jogging-, Walking- und Nordic-Walking-Arena angelegt, informierte<br />
Geschäftsführer Michael Beck.<br />
Wenn in einigen Monaten Eröffnung gefeiert wird, dann hat Tournesol<br />
noch längst nicht sein ganzes Pulver verschossen. So verfügt das Gebäude<br />
über eine 800 Quadratmeter große "Eventfläche", die <strong>zum</strong> Beispiel<br />
angemietet werden kann oder später einmal den Fitnessbereich ergänzen<br />
wird. An<strong>zum</strong>ieten ist übrigens auch ein großer Konferenzraum mit bis zu<br />
100 Plätzen.<br />
Weitere Bäder-Projekte<br />
Sechs bis acht Tournesol-Bäder in Europa sollen in den nächsten Jahre<br />
entstehen, alle mit hohem Qualitätsstandard, den Tournesol sich selbst<br />
setzt. Gerade im Hinblick auf diese Zukunftspläne ist das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Pilot-<br />
Projekt von Bedeutung. Alexander Hackl: "Hier in <strong>Idstein</strong> wollen wir die<br />
zukünftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller weiteren Tournesol-<br />
Bäder schulen."<br />
318
KURZ NOTIERT<br />
Gewinner<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 06. Oktober 2009<br />
Michelle Klee, die Geschäftsführerin von Tournesol<br />
<strong>Idstein</strong> teilt mit, dass die Gewinner der Tournesol-<br />
Aktionen bei der Baubesichtigung am 26. September<br />
feststehen. Die Gewinner werden persönlich<br />
benachrichtigt und können ihren Gewinn am Sonntag,<br />
11. Oktober, ab 16 Uhr, im Tournesol-Informationsbüro<br />
in der Rodergasse 3 in <strong>Idstein</strong> in Empfang nehmen.<br />
„Wir bedanken uns über die rege Teilnahme, sowie die<br />
vielen wunderschönen Bilder unserer Kleinsten“, so<br />
Michelle Klee.<br />
319
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> anzeiger vom 08. Oktober 2009<br />
320
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 14. Oktober 2009<br />
Wie auf Wolken schweben<br />
Entspannung für Körper und Geist: Michelle Klee lässt sich von John Odel<br />
nach alter Aborigine-Art massieren. wita / Udo Mallmann<br />
Von Marta Ways<br />
ABORIGINE-MASSAGE<br />
Der Australier John Odel verspricht Entspannung für Körper und<br />
Geist<br />
Thai-Massagen, Sportmassagen, Hot-Stone-Massagen, Ayurveda-<br />
Massagen oder Bürstenmassagen -Techniken, sich gesund kneten zu<br />
lassen, gibt es wie Sand am Meer. Mal sind sie "in" und dann plötzlich<br />
verschwinden sie so schnell wieder aus dem Angebot, wie sie aufgetaucht<br />
sind.<br />
Es gibt aber auch Massagemethoden, von denen die meisten Europäer<br />
noch nie etwas gehört haben, die aber eine derart entspannende und<br />
heilende Wirkung haben sollen, dass sie mit keiner anderen Massage zu<br />
vergleichen sind. <strong>Eine</strong> davon: die Kiradjee-Massage, die im tiefsten<br />
Australien ihren Ursprung hat und in der Regel nur unter den Aborigines,<br />
den australischen Ureinwohnern, weitergegeben wird. Diese<br />
Massagetechnik soll demnächst in <strong>Idstein</strong> im neuen Tournesolbad<br />
angewendet werden.<br />
John Odel ist gebürtiger Australier. Extra für die Schulung der künftigen<br />
Tournesol-Masseurinnen war er kürzlich angereist, um sein Wissen und<br />
321
Können an sie weiterzugeben. Odel wohnt und arbeitet seit einigen Jahren<br />
in London und ist - abgesehen von den ältesten Aborigine-Frauen - einer<br />
der Wenigen, die der Technik mächtig sind. Die Geschäftsführerin des<br />
neuen Bades, Michelle Klee, ist selbst gebürtige Australierin und stolz,<br />
Odel für das Bad gewonnen zu haben. Schließlich war Odel mit dieser<br />
Technik bisher ausschließlich in Paris und London aktiv, um die Kiradjee-<br />
Lehre weiterzugeben: Paris-London-<strong>Idstein</strong>!<br />
"Wir haben uns getroffen und es hat einfach gepasst", lächelt Odel und die<br />
Geschäftsführerin nickt. "Unser Massagebereich ist ja nach den fünf<br />
Kontinenten ausgerichtet, also brauchten wir auch etwas Australisches.<br />
Ich habe etwas Authentisches, etwas Besonderes gesucht, das wir hierher<br />
nach <strong>Idstein</strong> bringen können", erinnert sich Klee. "Über meine<br />
australischen Kontakte bin ich dann auf John Odel gestoßen." "Kiradjee ist<br />
ein Mix aus vielen verschiedenen Techniken, aber mit teilweise ganz<br />
eigenen Handgriffen", beschreibt Klee die Massage. "Als ich massiert<br />
wurde, bin ich wie auf Wolken rausgeschwebt - so etwas habe ich noch nie<br />
erlebt."<br />
<strong>Eine</strong>inhalb Stunden dauert die Kiradjee-Massage und soll dabei nicht nur<br />
den Körper, sondern auch den Geist entspannen. Die Einheit von Masseur<br />
und Massiertem steht dabei im Vordergrund. "Ich versetze mich in den<br />
anderen hinein. Unser Atem gleicht sich an, meine positiven Gedanken<br />
und meine Entspanntheit übertrage ich auf die andere Person, so dass sie<br />
fühlt, wie ich fühle: ich werde ruhig, ausgeglichen, relaxt. Und der<br />
Massierte auch." Alle Handgriffe sind darauf ausgerichtet die<br />
Adrenalinproduktion runter zu fahren und alle Anspannung aus jedem<br />
einzelnen Muskel zu verbannen. "Es ist wie eine Art Kurzurlaub, man<br />
kommt total runter, so dass man nach der Massage eigentlich nichts<br />
anderes tun kann, als sich hinzulegen. Die vollkommene Entspannung<br />
kann noch bis zu zwei Stunden nach der eigentlichen Massage anhalten",<br />
erklärt der 46-Jährige, der in London schon die Spice Girls und Paul<br />
McCartney durchgeknetet hat.<br />
"Kiradjee, was übersetzt so viel wie ,Heiler´ heißt, ist in Australien vom<br />
Aussterben bedroht, da viele junge Aborigines kein Interesse daran<br />
haben, die alte Kultur weiter zu führen, sondern lieber normale Bürojobs<br />
übernehmen und ein anderes Leben bevorzugen. Ursprünglich sollte<br />
keiner von Außerhalb in die Geheimnisse des Kiradjee eingeführt werden,<br />
aber ihnen bleibt nichts andere übrig, wollen sie Kiradjee am leben<br />
erhalten", weiß Odel, dem Anfang der 90er Jahre eine alte australische<br />
Ureinwohnerin die Handgriffe und die Philosophie dahinter näher brachte.<br />
Seitdem sieht er es als seine Mission, ausgewählten Personen auf der Welt<br />
sein Wissen weiterzugeben. "Es soll weiterhin exklusiv bleiben, weil es<br />
kein Trend ist, der wieder verschwindet.Es ist eine Einstellung, eine<br />
Philosophie. <strong>Eine</strong> Massage des Geben uns Nehmens."<br />
322
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 06. November 2009<br />
323
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> anzeiger vom 12. November 2009<br />
324
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 19. November 2009<br />
Nach Training in die Sauna<br />
19.11.2009<br />
Von Volker Stavenow<br />
TOURNESOL "Soft Opening" des Fitness- und Wellnessbereichs in<br />
der nächsten<br />
Woche / Baden ab Dezember<br />
Darauf warten viele Menschen in der Region: Das Tournesol-Schwimmbad<br />
im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Nassau-Viertel an der B 275 mit Fitness, Wellness,<br />
Schönheitspflege, Sauna, Geschäft und Restaurants öffnet in der nächsten<br />
Woche Zug um Zug. "In der kommenden Woche werden wir eine so<br />
genannte `Soft Opening`-Phase einleiten. Dies heißt nichts anderes, als<br />
dass wir alle bisherigen Abonnenten und Zeitkontokarten-Besitzer<br />
anschreiben und ihnen mitteilen, dass der Fitness- und Saunabereich dann<br />
ab sofort nutzbar ist", erklärt Holger Klee von der Geschäftsleitung auf IZ-<br />
Anfrage.<br />
"Natürlich ist in den anderen Bereichen noch viel zu tun, gerade im<br />
Außenbereich, aber unser Schwimmbad wird auch ab Dezember nutzbar<br />
sein. Ob ab Mitte oder Ende Dezember lasse ich noch offen", teilt Klee mit.<br />
Auch bei der noch endgültig mit der Außenhaut fertigzustellenden Kuppel<br />
mit den auf- und zudrehenden Toren ist nach Klees Worten "alles in<br />
Butter".<br />
Inzwischen lägen die tonnenschwere Tore, mit denen aus dem <strong>Hallenbad</strong><br />
ein Freibad und umgekehrt gemacht werden kann, auf dem Gelände bereit<br />
und würden in absehbarer Zeit eingebaut.<br />
Klee betont, dass natürlich auch Interessenten, die noch keine Abos oder<br />
Zeitkontokarten haben, den großen Fitness- und Saunalandschaftsbereich<br />
kennen lernen können. "Alle unsere Büros im Bad und in der Rodergasse<br />
sind besetzt. Dort können die Menschen viele Informationen rund um<br />
unser Angebot erhalten." Klee freut sich, dass der rechte Gebäudeteil mit<br />
Fitness und Saunen fertig ist, denn er weiß, dass die Menschen ungeduldig<br />
darauf warten, die nagelneuen Geräte und Räume nutzen zu können. "Es<br />
werden jeden Tag mehr Abonnenten, der Zuspruch ist wirklich gewaltig.<br />
Das ist für uns natürlich sehr gut, und wir sind mit dieser großen<br />
Resonanz sehr zufrieden."<br />
Klee betont, dass die Nutzer der Tournesol-Anlage mit fundierter<br />
Unterstützung von rund 95 Mitarbeitern rechnen können. "Alle Teams<br />
werden seit Monaten geschult und mit dem Tournesol-Konzept vertraut<br />
gemacht, so dass unser hoher Anspruch des Tournesol-<br />
Qualitätsmanagements in allen Bereichen umgesetzt wird.<br />
"Ich möchte alle interessierten Menschen in der Region einladen, ab<br />
nächster Woche in der Tournesol-Anlage vorbeizukommen. Jetzt ist der<br />
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ichtige Zeitpunkt, unsere Fitness- und Saunaräume kennen zu lernen und<br />
sich ein Bild von unserem großen Angebot zu machen", sagt Holger Klee.<br />
Die Mitglieder der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Geschäftsleitung packen im<br />
Fitnessbereich des Bades selber tatkräftig mit an und probieren die Geräte<br />
aus: Jürgen Salz, Holger Klee und Michelle Klee (von links).wita / Udo<br />
Mallmann<br />
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<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 24. November 2009<br />
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<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 25.November 2009<br />
Pilates unterm Sprungturm<br />
Von Volker Stavenow<br />
Aus marodem <strong>Hallenbad</strong> wird eine moderne Sportstätte<br />
Während Vereinsmitglieder aus TV-Vorstand und Abteilungen in<br />
Sanitärräumen, im Keller und in den Umkleideräumen noch fleißig<br />
hämmern, streichen oder fliesen, tobt der sportliche Nachwuchs im ersten<br />
Hallensegment herum, hängt sich an die Turnseile oder versucht eifrig, die<br />
Kletterwand zu bezwingen. In einem anderen Hallensegment bereiten sich<br />
junge TV-Damen auf den Pilates-Kurs vor, um ihre schlanken Figuren noch<br />
schlanker zu machen oder in Form zu halten.<br />
Seit vergangenen Montag nehmen die TV-Sportlerinnen und Sportler Zug<br />
um Zug ihre neue Halle am Himmelsbornweg in Besitz. Dort, wo früher<br />
Groß und Klein ins kühle Nass sprangen, Bahnen schwammen oder im<br />
warmen Kinderbecken plantschten, wird jetzt von Turnen, Gymnastik,<br />
Tischtennis über Geräteturnen bis hin zu Basketball für Körperbehinderte<br />
Sport angeboten. "Von den gut 4500 TV-Mitgliedern werden bis zu 1500<br />
diese neue <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Sporthalle nutzen", weiß Ulrich Werlein, der TV-<br />
Fachbereichsleiter für den Gesundheitssport. Für ihn und seine<br />
Vorstandskollegen ist die neue Halle im ehemaligen <strong>Hallenbad</strong> ein Segen.<br />
"Wir brauchen schließlich viel Platz für unsere Mitglieder, besonders, weil<br />
unser Großverein auf die Mitgliederzahl von 5000 hinsteuert."<br />
Dass in vielen Räumen noch gearbeitet wird, stört die Sportler überhaupt<br />
nicht. "Denn alle im TV wissen, dass es nur mit viel Eigenleistung geht und<br />
die kann nicht an einem Tag geleistet werden", erklärt Carsten Freitag,<br />
TV-Fachbereichsleiter für Turnen und Leichtathletik. Über 5000 freiwillige<br />
Stunden haben die TV-Mitglieder bisher ehrenamtlich abgeleistet - ein<br />
Vorbild an Vereins-engagement. "Darauf sind wir sehr stolz, aber auch<br />
darauf, dass wir mit unserem Umbau schneller fertig waren, als der Bau<br />
des Tournesol-Bades oder des neuen Supermarktes im Nassauviertel",<br />
stellt Freitag fest. Im Internet auf der TV-Seite könnte die genaue<br />
Hallenbelegung eingesehen werden.<br />
Seit vergangenem August laufen die Umbauarbeiten. Aus dem maroden<br />
<strong>Hallenbad</strong> wurde nach und nach eine moderne Turnhalle. "Rund 2,2<br />
Millionen Euro werden insgesamt in den Umbau investiert. Dabei werden<br />
modernste Baumittel benutzt. Zum Beispiel ist die Halle komplett<br />
eingepackt, also gedämmt und sie verfügt über eine moderne<br />
Pelletsheizung", erklärt Architekt Gerhard Guckes. Durch diese modernen<br />
Techniken werden Heizkosten eingespart. Kalkuliert sind 1100 Euro pro<br />
Monat. Hinzu kommt, dass das Brauchwasser von einer 25 Quadratmeter<br />
großen Solaranlage auf dem Dach aufgeheizt wird. Der Clou:<br />
Lichteinstellung und Heizung lassen sich in der Halle in jedem Segment<br />
seperat sehr wirtschaftlich und damit energieeinsparend einstellen.<br />
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Damit die kleinen und großen Sportler bei Brandgefahr schnell aus der<br />
Halle flüchten können, sind moderne Fluchttüren mit sogenannten<br />
Panikverschlüssen eingebaut, die mühelos auch von den Kleinsten<br />
geöffnet werden können. Damit der Betrieb reibungslos funktioniert, soll<br />
im ehemaligen Schwimmmeisterhaus nach einer entsprechenden<br />
Sanierung eine Wohnung für einen Hausmeister eingerichtet werden.<br />
Große Pläne werden auch im Eingangsbereich der Halle umgesetzt. "Dort<br />
entsteht im Foyer ein Bistro. Organisiert durch den TV, können sich dort<br />
die Eltern der sporttreibenden Kinder oder die Sportler selbst nach den<br />
Übungsstunden entspannen und durch eine Glasscheibe den Betrieb in der<br />
Halle beobachten", so Freitag. Im Eingangsbereich wird die neue<br />
Geschäftsstelle des TV 1844 <strong>Idstein</strong> eingerichtet. Dort muss jeder, der in<br />
die Halle will, vorbei.<br />
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Übungsleiterin Renate Stübing (knieend, vorne) und Monica Bochis<br />
(stehend, hinten) mit dem sportlichen TV-Nachwuchs an der Kletterwand<br />
der neuen Halle am Himmelsbornweg.wita/Martin Fromme<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 02. Dezember 2009<br />
"Leuchtturm-Projekt für <strong>Idstein</strong>"<br />
Von Volker Stavenow<br />
Bürgermeister Krum und Magistratskollegen besichtigen<br />
Tournesol-Bad<br />
Noch in diesem Jahr sollen die badelustigen Menschen in der Region im<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Schwimmbad plantschen können. Das haben die<br />
Tournesol-Verantwortlichen immer wieder betont. Nachdem die Sauna-,<br />
Fitness- und Wellness-Bereiche nahezu vollständig fertig sind, konnten<br />
sich jetzt die Mitglieder des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Magistrates auf der Baustelle davon<br />
überzeugen, dass dies auch möglich ist.<br />
Wie Bürgermeister Gerhard Krum berichtet, wurde bereits probeweise<br />
Wasser in das Becken eingelassen. "Dieses Bad ist mindestens Zweite<br />
Bundesliga, wenn nicht mehr. Es ist ein echtes Leuchtturm-Projekt für<br />
unsere Stadt und transportiert das kleine <strong>Idstein</strong> aus der Provinz weit in<br />
die Region hinaus", spiegelt Krums Aussage die Begeisterung der<br />
Magistratsmitglieder wieder. Krum wird nicht müde zu betonen, dass ein<br />
ansteigendes Freizeitangebot auch einen Anstieg der Lebensqualität nach<br />
sich zieht. "Nicht nur Tournesol hat eine Chance für ein tolles Projekt<br />
bekommen, sondern auch unsere Stadt, in deren Mauern es umgesetzt<br />
wird."<br />
Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rathaus-Chef kann deshalb auch nicht verstehen, dass es<br />
auch Kritik an der Stadt <strong>Idstein</strong> wegen der Unterstützung der Investoren<br />
aus Österreich geht.<br />
"Wir zahlen keinen jährlichen Zuschuss von 500 000 Euro für das<br />
Tournesol-Bad, sondern bezahlen damit das Schüler- und<br />
Vereinsschwimmen, das damit garantiert ist." Laut Krum haben sich gut<br />
50 Schulen dafür angemeldet.<br />
"Unseren Schwerpunkt setzen wir dabei auf Grundschulen. Das Ziel ist,<br />
dass alle Kinder schwimmen können, wenn sie die ersten vier Schuljahre<br />
hinter sich haben."<br />
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Krum betont noch einen anderen Aspekt: "Das so genannte PPP-Modell<br />
mit Tournesol läuft über 25 Jahre. Die Stadt hat das Grundstück an<br />
Tournesol verpachtet, das Tournesol-Unternehmen leistet monatliche<br />
Leasingraten an die Hausbank und nach 25 Jahren gehen Grundstück und<br />
Bad in den Besitz der Stadt <strong>Idstein</strong> über." Das macht für Krum dieses<br />
Geschäft so interessant.<br />
Er und seine politischen Kollegen sind auch deshalb so angetan von<br />
Tournesol, weil die Badbauer und -betreiber an <strong>Idstein</strong> als geeigneten<br />
Standort glauben und sich engagiert für das heimische Mittelzentrum<br />
einsetzen. "Das nennt man wohl kommunalen Korporatismus. Ich würde<br />
mir wünschen, dass mehr Unternehmen so denken würden."<br />
Der Bürgermeister ist jedenfalls der Meinung, dass <strong>Idstein</strong> durch die neu<br />
angesiedelten weltbekannten Unternehmen - gerade im Nassauviertel - "in<br />
eine andere Liga aufgestiegen ist." Das zeige auch die Einnahme der<br />
Gewerbesteuer, die sich im zweistelligen Millionenbereich etabliere.<br />
331
332
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 07. Dezember 2009<br />
Kolossaler Kreisverkehr<br />
Von Volker Stavenow<br />
INFRASTRUKTUR<br />
Am "Wörtzgarten" rollt der Verkehr jetzt offiziell<br />
Seit Tagen rollen die Autos rund um den Kreisel am "Wörtzgarten" in der B 275<br />
in <strong>Idstein</strong>, aber erst jetzt wurde der größte Kreisverkehr in der Hexenturmstadt<br />
offiziell in Betrieb genommen. "Damit ist das Projekt der Südtangente erst<br />
richtig abgeschlossen", meinte Bürgermeister Gerhard Krum vor Ort.<br />
Er dankte den beteiligten Behörden und Baufirmen für die zügigen<br />
Projektumsetzung und blickte auf den nächsten Kreisel voraus: "Der entsteht<br />
demnächst an der Seelbacher Straße und bindet das dortige Wohn- und<br />
Schulgebiet an die Landesstraße nach Niedernhausen an." Es wird Kreisel<br />
Nummer 36 sein.<br />
Kreisel Nummer 35 am "Wörtzgarten" kostete 385 000 Euro und wurde<br />
innerhalb von acht Wochen (wie geplant) errichtet. Die so genannte dreiarmige<br />
Kreisverkehrsanlage hat einen Außendurchmesser von 40 Metern und verfügt<br />
über den gleichen Ausbaustand wie der Kreisel "Nassauviertel".<br />
Noch sieht der Kreisel mit seiner Erderhebung in der Mitte kahl und abweisend<br />
aus, aber erste Bewerber für Pflege und Bepflanzung gibt es bereits: Audi<br />
Schmitt und der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Handwerkerstammtisch. "Wir wollen dort natürlich<br />
keine Riesenwerbefläche schaffen, deshalb versuchen wir, beide Bewerber zu<br />
einem guten Kompromiss zu bewegen", so Gerhard Krum. Er weiß, dass auch<br />
der Kreisel "Nassauviertel" begehrt ist: Hier hätten sich die Unternehmen<br />
Storck-Fahrräder und Tournesol um Pflege und Ausgestaltung beworben.<br />
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<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land Nr. 4/17.12.2009<br />
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Lokalzeitung am Sonntag vom 20. Dezember 2009<br />
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<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 21. Dezember 2009<br />
Erholung unter der Kuppel<br />
Von Volker Stavenow<br />
TOURNESOL<br />
Neues <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Superbad im Nassauviertel eröffnet / Konzept für<br />
erfolgreiche Zukunft<br />
"Can we do it? Yes, we can!" - "Können wir es schaffen? Ja, wir können!" -<br />
Die Begeisterung ging mit Geschäftsführerin Michelle Klee und ihrem<br />
Team durch, als die Australierin auf der offiziellen Eröffnung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Tournesol-Allwetterbades am Samstagabend auf ihre in englisch gestellte<br />
Frage im Stile des US-Präsidenten Barack Obama ein donnerndes "Yes, we<br />
can!" von den geladenen Gästen als Antwort bekam.<br />
Und dass sie, die Tournesol-Familie, wie sie sich gerne selber nennen, es<br />
wirklich können, zeigte ein Rundgang entlang der Becken, in die Fitness-<br />
Abteilung, in die Saunen oder Restaurants. Obwohl das Tournesol-<br />
Allwetterbad erst im kommenden Frühjahr mit seinen Außenanlagen<br />
komplett fertig sein wird, läuft seit gestern auch der Badebetrieb. Solange<br />
wollten Michelle Klee und Tournesol-Gesellschafter Alexander Hackl aber<br />
nicht warten: Sie machten schon am Samstagabend ihr Versprechen<br />
wahr, und sprangen gemeinsam vom Drei-Meter-Brett in die warmen<br />
Fluten. Wenig später plantschten weitere begeisterte Menschen im<br />
Wasser, während sich die Damen und Herren ohne Bikinis und Badehosen<br />
am leckeren Büffet mit vorzüglichen kalten und warmen Speisen<br />
drängelten.<br />
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Draußen minus 17 Grad, drinnen unter der Kuppel satte etwa 25 Grad -<br />
und viele warme Worte zur Eröffnung. "Wir sind noch nicht ganz fertig,<br />
aber wir können jetzt schwimmen. Und dazu sind wir hier in <strong>Idstein</strong><br />
angetreten. Wir wollen einen neuen Trend setzen und beweisen, dass<br />
Hallenbäder auch in Zukunft wirtschaftlich geführt werden können", sagte<br />
Alexander Hackl (Tournesol-Anlagenbau). "Deshalb haben wir Tournesol<br />
entwickelt - das Ergebnis sehen sie heute."<br />
Hackl wies auf die Stärken hin: Schwimmen, Sport, Sauna, Schule,<br />
Vereine, Schönheits- und Wellnessangebote, Gastronomie unter einer<br />
Kuppel - mit den modernsten Energie- und Versorgungstechniken der<br />
heutigen Zeit. "Damit ist das Tournesol-Bad eine der modernsten<br />
Freizeitanlagen in ganz Europa." Hackl sparte nicht mit Lob für alle<br />
beteiligten Unternehmen, für seine eigenen Mitarbeiter - und für die Stadt<br />
<strong>Idstein</strong>. "Verwaltung und Bürgermeister haben sich vehement für<br />
Tournesol eingesetzt. Sie haben hier eine sehr schöne Stadt mit viel Leben<br />
und Tourismus und jetzt als Ergänzung noch das Tournesol-Bad dazu<br />
bekommen."<br />
"Nach Hessentag und Fertigstellung der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Südtangente sage ich<br />
heute <strong>zum</strong> dritten Mal: `Das ist ein großer Tag für <strong>Idstein</strong>.` Hier bei uns<br />
ist eine absolute Weltneuheit entstanden, weil sie eben auf der ganzen<br />
Welt noch nicht vorhanden war. Tournesol ist innovativ, zukunftsweisend<br />
und absolut konkurrenzlos. Und, dass unser neues Schwimmbad noch vor<br />
den Feiertagen eröffnet wird, ist ein echtes Weihnachtsgeschenk an die<br />
Stadt <strong>Idstein</strong> und alle Menschen im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land", sagte <strong>Idstein</strong>s<br />
Bürgermeister Gerhard Krum.<br />
"Mein Gott, was haben wir gelitten, als wir das alte <strong>Hallenbad</strong> dicht<br />
machen mussten, und heute können wir uns mit dem Tournesol-Bad fast<br />
mit jeder Kurstadt vergleichen." Krum wies auf die sozialen Preise hin, die<br />
im Abo und mit der Zeitkarte günstiger wären, als im alten <strong>Hallenbad</strong> und<br />
machte noch einmal deutlich, dass die Stadt für Tournesol keinen<br />
Zuschuss gibt, sondern dass <strong>Idstein</strong> und der Kreis gemeinsam das<br />
Schulschwimmen im Tournesol-Bad finanzieren - je zur Hälfte.<br />
Michael Beck (ebenfalls Geschäftsführer der Tournesol-Betriebs GmbH)<br />
meinte: "Es war ein langer Weg. Ich sollte jetzt einfach nur `Juhu`<br />
schreien. Der heutige Abend kommt mir so vor wie die Oscar-Verleihung<br />
und der Preis ist dieses Tournesol-Bad. Holger Klee (Tournesol-Betriebs<br />
GmbH) betonte, dass "dieses außergewöhnliche Projekt von<br />
außergewöhnlichen Menschen, die gemeinsam etwas besonders tun"<br />
umgesetzt wurde. Das Tournesol-Bad <strong>Idstein</strong> wäre das Pilot- und<br />
Vorzeigeprojekt für weitere Unternehmungen dieser Art.<br />
Nachdem 120 Tournesol-Mitarbeiter mit Wasserung ihrer "Lichtschiffchen"<br />
die offizielle Inbetriebnahme symbolisch darstellten und Bürgermeister<br />
Gerhard Krum das rote Eröffnungsband durchtrennte, entlud sich die<br />
339
Freude von Gästen und Gastgebern im gemeinsamen feiern des neuen<br />
"Superbades" im Nassauviertel an der B 275.<br />
Kommentar <strong>zum</strong> Bericht<br />
21.12.2009 globi, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />
FKK im Tournesol Bad ?<br />
Wenig später plantschten weitere begeisterte Menschen im Wasser,<br />
während sich die Damen und Herren ohne Bikinis und Badehosen am<br />
leckeren Büffet mit vorzüglichen kalten und warmen Speisen drängelten.<br />
Frage: Waren auch der Bürgermeister und andere Eingeladene wie "Gott<br />
sie schuf" am Büffet? Ist das nicht unhygienisch? Gibt es auch zukünftig<br />
FKK Tage im neuen Bad - mit oder ohne Büffet?<br />
340
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 21. Dezember 2009<br />
341
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 21. Dezember 2009<br />
342
Bildzeitung vom 21. Dezember 2009<br />
343
vom 21. Dezember 2009<br />
Entspanntes Planschen unter der Kuppel<br />
Von Oliver Bock, <strong>Idstein</strong><br />
1400 Meter Wasserfläche: Ein Highlight des neuen <strong>Hallenbad</strong>es in<br />
<strong>Idstein</strong>.<br />
21. Dezember 2009<br />
Nach jahrelanger von der maroden Technik des Altbaus erzwungener<br />
Enthaltsamkeit könnten die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> nun wieder schwimmen gehen. Mit<br />
einem Festakt ist am Samstagabend das rund 22 Millionen Euro teure<br />
Tournesol-<strong>Hallenbad</strong> eröffnet worden, dessen architektonischer Clou eine<br />
bei schönem Wetter zu öffnende Kuppel ist.<br />
Für Bürgermeister Gerhard Krum (SPD) ist das Bad wegen seines<br />
Komforts und seiner zahlreichen Angebote weit mehr als nur ein<br />
Nachfolger für das marode, letztlich wegen technischer Mängel<br />
geschlossene alte <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong>. Mit dem Erlebnisbad „auf<br />
Bundesliganiveau“ stoße <strong>Idstein</strong> in eine Dimension des Badevergnügens<br />
vor, meint Krum.<br />
1400 Quadratmeter Wasserfläche<br />
Weder die etappenweise gestiegenen Baukosten noch die gegenüber dem<br />
ursprünglichen Zeitplan deutlich verspätete Eröffnung des Badebetriebs<br />
vermochten in <strong>Idstein</strong> jetzt die Freude an dem neuen Sport- und<br />
Freizeitzentrum zu trüben. Die Besucher erwarten 1400 Quadratmeter<br />
Wasserfläche, eine 60 Meter lange Rutsche und insgesamt 4000<br />
Quadratmeter Liegefläche innen und außen. Der 1500 Quadratmeter<br />
große Saunagarten und diverse Wellness-, Kosmetik-, Sport- und<br />
Fitnessangebote waren schon in den vergangenen Wochen sukzessive<br />
eröffnet worden.<br />
Nach jahrelangen Diskussionen über Sanierung oder Neubau des<br />
inzwischen zu einem Vereinssportzentrum umgebauten alten Bades, nach<br />
344
intensiven Verhandlungen mit den Investoren und der Kommunalaufsicht<br />
und nach einem Standortwechsel innerhalb von <strong>Idstein</strong> war im Februar<br />
vergangenen Jahres endlich symbolisch der Grundstein gelegt worden.<br />
Tournesol hatte im Frühjahr einen Informationsladen neben dem Rathaus<br />
eröffnet, um die Neugier der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> zu wecken und frühzeitig über die<br />
künftigen Möglichkeiten und Eintrittspreise zu informieren.<br />
Drei Millionen Euro teurer als geplant<br />
Die Stadt wird den Badebetrieb wegen der Nutzung durch Schulklassen<br />
und die örtlichen Vereine mit jährlich 500.000 Euro bezuschussen. Zudem<br />
hatte die Stadt das Grundstück im Wohn- und Geschäftsquartier Nassau-<br />
Viertel nahe der Bundesstraße 275 im Wert von 2,7 Millionen Euro zur<br />
Verfügung gestellt. Tournesol selbst sieht im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bad eine<br />
„Weltpremiere“ und vor allem ein Referenzobjekt für den deutschen und<br />
österreichischen Markt, auf dem es weitere Bäder dieser Art anbieten will.<br />
Den Strom- und Wärmebedarf des Bades sollen eine große<br />
Photovoltaikanlage auf dem Dach des Bades und auf der Überdachung von<br />
150 Parkplätzen sowie eine Erdwärmeanlage decken. Dafür waren bis zu<br />
100 Meter tiefe Löcher in die Erde gebohrt worden. Allerdings stiegen die<br />
Baukosten dadurch auch von rund 19 auf fast 22 Millionen Euro.<br />
Text: F.A.Z.<br />
Bildmaterial: Marcus Kaufhold<br />
Leserbrief<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 23. Dezember 2009<br />
Nach Ansicht dieser Leserin hat <strong>Idstein</strong> 2009 viel an Profil<br />
gewonnen – nur der Einzelhandel weise Lücken auf.<br />
An Profil gewonnen<br />
So wird <strong>zum</strong> Ende des Jahres doch noch alles gut: <strong>Idstein</strong> hat nicht nur<br />
durch die vielen Straßenbaumaßnahmen an Profil gewonnen – die neue<br />
Autobahnauffahrt, die Umgehungsstraße und all die viel gescholtenen<br />
Kreisel sind ein Segen für die Stadt!<br />
Neben dem neuen Krankenhaus gibt es endlich ein Einkaufszentrum, wo<br />
niveauvolles Einkaufen in <strong>Idstein</strong> möglich ist. Und das Schwimmbad hat<br />
auch eröffnet Phantastisch! Wir waren am ersten Tag drin und<br />
kauften uns ein Abo. Klar. Da möchte man gar nicht mehr an das<br />
alte Drecksloch denken, dem so viele nachgejammert haben. Das<br />
wird vergessen: der oft widerliche Gestank durch nicht<br />
funktionierende Kanalisation, überlaufende Toiletten, der<br />
345
unappetitlichen Eingangsbereich, herunterfallenden<br />
Deckenkonstruktion…. Es war halt billig – aber das war´s schon.<br />
Leider ist es in <strong>Idstein</strong> so üblich, alles, aber auch wirklich alles<br />
mies zu machen. Man denke an die Gänsbergspange oder an die<br />
vor Borniertheit strotzenden politischen Diskussionen und<br />
Spielchen rund um das Schwimmbad, die schließlich in einer<br />
Protestaktion gemündet sind.<br />
Ich danke denen, die sich in der heutigen Zeit privatwirtschaftlich<br />
engagieren, erhebliche Risiken eingehen, die tolle Leistungen<br />
anbieten, die Mitarbeiter einstellen und unsere Stadt auf ein neues<br />
Niveau heben. Die, die sich nicht anpassen, bleiben eben zurück – und<br />
das ist auch gut so. Dank aber auch an die, die sich gegen die notorischen<br />
Nörgler wenden und „das Richtige“ tun.<br />
Und so fragt sich der Bürger, warum es den Verantwortlichen des<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Mittelstandes immer noch nicht dämmert, warum immer mehr<br />
Geschäfte <strong>zum</strong>achen: Nun, es gibt kein Angebot! Wo ist ein vernünftiger<br />
Spielwarenhandel? Ein Fahrradgeschäft findet sich in der hintersten<br />
Dunkelkammer im ,Off“ , wer für Kinder/Jugendliche vernünftige<br />
Klamotten kaufen möchte, muss- ob er will oder nicht- aus <strong>Idstein</strong> raus.<br />
Es gibt schlicht und ergreifend nichts.<br />
Und von Schokoladenlädchen und Geschenkartikeln kann eine Stadt nicht<br />
leben, da ändern noch so viele Billigläden, Apotheken, Optiker oder<br />
„Nachtevents“ nichts. Aber vielleicht ändert sich ja hier etwas in 2010.<br />
Petra Hoffmann<br />
<strong>Idstein</strong>-Eschenhahn<br />
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open PR vom 24. Dezember 2009<br />
Gemälde zugunsten Bärenherz Stiftung verlost<br />
Kunst & Kultur<br />
Pressemitteilung von: Kathrin Funk, Malerei<br />
Herr Oblong, Bärenherz-Stiftung, Herr Topalidis,<br />
Tournesol-Bad, die Gewinnerin, Kathrin Funk,<br />
Künstlerin<br />
Am Samstag, 19.12.2009 fand die offizielle Eröffnung des Tournesol<br />
Allwetterbades <strong>Idstein</strong> statt und aus diesem Anlass wurde von der<br />
Künstlerin, Kathrin Funk aus <strong>Idstein</strong>, ein Gemälde gespendet. Dieses<br />
wurde bei der Eröffnungsfeier in Form einer Tombola verlost und so<br />
konnte durch den Losverkauf die stolze Summe von 1.000 Euro erzielt<br />
werden.<br />
Die Geschäftsführung des Bades hatte zuvor entschieden, das Geld einem<br />
sozialem Projekt aus der Region zukommen zu lassen. Sie entschied sich<br />
für die Bärenherz-Stiftung, deren Vertreter aus Wiesbaden vor Ort waren<br />
und einen Scheck in Höhe von 1.000 EUR mit nach Hause nehmen<br />
konnten.<br />
"Ich bin sehr glücklich über den Erlös und die Spende an die Bärenherz-<br />
Stiftung!" sagt Kathrin Funk.<br />
Mit der Eröffnung fiel zugleich auch der Startschuss für die erste<br />
öffentliche Ausstellung von Kathrin Funk mit dem Titel "Tournesol meets<br />
art 2009/2010".<br />
347
Diese Pressemitteilung wurde auf openPR veröffentlicht.<br />
Kathrin Funk<br />
Pauline-Herber-Weg 5<br />
65510 <strong>Idstein</strong><br />
www.kathrin-funk.de<br />
Kurzvorstellung – Kathrin Funk<br />
REFERENZEN<br />
seit 1998 Malerei und Zeichnung<br />
seit 2003 abstrakte Malerei sowie Weiterbildungen u.a. bei Petra<br />
Ehrnsperger (seit 2003), Rainer Braxmaier (2006), Peter Mairinger<br />
(2007), Iris Flexer (2007), Christof Kohlhöfer (2008), Beate Bitterwolf<br />
(2009), Barbara Ehrmann (2009)<br />
Meine Werke sind vielseitig, vielschichtig und experimentell: von floral,<br />
figürlich bis <strong>zum</strong> abstrakten findet sich fast alles auf meiner Farbpalette.<br />
Die Stilrichtung ist, glaube ich, unbeschreiblich, denn es gibt einfach zu<br />
viel Experimentiergeist und Techniken, die getestet werden wollen.<br />
Angefangen hat alles mit Zeichnungen, Aquarellen und allerlei anderem<br />
Handwerklichen. Seit 2003 steht jedoch die abstrakte Malerei im<br />
Vordergrund. Die Bilder entstehen nach einem Konzept, welches im Geist,<br />
aber nicht auf Papier skizziert wird. Das Resultat ist ungewiss: während<br />
des Schaffens verändert sich das Werk, heißt: das ursprüngliche Konzept<br />
wird manchmal total überworfen und folgt einem neuem Trieb.<br />
Vielschichtig sind die Werke im wahrsten Sinne: es kommen diverse<br />
Techniken wie Collage, Spachtel, Sande oder andere Materialien <strong>zum</strong><br />
Einsatz. Die Monotypie ist ein weiteres Element. Im weiteren Sinne: nicht<br />
nur das, was vordergründig abgebildet ist, meint das Bild - manchmal<br />
wandeln auch düstere, abstruse, sinnliche oder heitere Gedanken durchs<br />
Bild – so, wie das wahre Leben eben auch ist. Aber die Interpretation liegt<br />
im Auge des Betrachters und ihr sind keine Grenzen gesetzt!<br />
Hier sind einige meiner Bilder live und in Farbe zu sehen:<br />
Kunst im Schaufenster, <strong>Idstein</strong>, 2007, 2008, 2009<br />
Jasmin Uray, Schmuckwerkstatt, Wiesbaden, seit 2007<br />
Gabriella Rausch, Kosmetik, Fußpflege, Hofheim, 2009<br />
MW Office Gesellschaft für Marketing und Werbung mbH, Wiesbaden,<br />
2009<br />
Tournesol-Bad, <strong>Idstein</strong>, 2009<br />
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<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung Weihnachten 2009<br />
Rund um den Hexenturm<br />
Kunst unter der Kuppel<br />
„Tournesol meets art, 2009/2010“ heißt eine Ausstellung mit Werken der<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong>in Kathrin funk im neu eröffneten Tournesol-Allwetterbad. In<br />
dieser Ausstellung wird mit 22 Werken ihr künstleriches Wirken aus den<br />
vergangenen sieben Jahren wiedergegeben. Die Zusammenschau zeigt ein<br />
breites und vielschichtiges Spektrum. Man sieht die unterschiedlichsten<br />
Sujets: vom Konkreten bis <strong>zum</strong> Abstrakten gibt es eine Vielzahl an<br />
Bildaussagen. Das Thema „Frauenfigur“ , aber auch „Engel“, „Pflanzen“,<br />
organische Strukturen oder einfach Phantasieobjekte finden Eingang in die<br />
Motivwelt.<br />
Die Werke sind fast immer Ausdruck von eigenen Stimmungen und<br />
Gefühlen, was sich in den Formen, aber auch in der Farbigkeit<br />
widerspiegelt: mal sind es gedeckte und leise Farben, manchmal geht es<br />
bunter oder aggressiver zu. Mal ist die Linienführung zart, mal mit<br />
Bestimmtheit und Mut gesetzt. Ein beliebtes Stilmittel ist die Collage; es<br />
werden Ausschnitte aus Illustrierten und Zeitungen auf Leinwand oder<br />
Papier positioniert; um- und überspielt mit Farben und Formen, reagiert<br />
die Malerei auf das Sujet und so wird ein harmonisches Ganzes<br />
komponiert.<br />
Mit der Ausstellung tritt die Künstlerin <strong>zum</strong> ersten Mal mit einer eigenen<br />
Werkschau auf. Anlässlich der Eröffnung des Tournesol-Bades wurde<br />
eigens ein Bild von der Künstlerin kreiert. Dieses Gemälde hat im Rahmen<br />
einer Verlosung zur Eröffnungsfeier einen neuen Besitzer gefunden. Mit<br />
der Tombola wurden insgesamt 1000 Euro erzielt. Die Geschäftsführerin<br />
Michelle Klee hatte zuvor entschieden, das Geld einem sozialem Projekt<br />
aus der Region zukommen zu lassen. Sie wählte die Bärenherz-Stiftung<br />
aus, deren Vertreter aus Wiesbaden vor Ort waren und einen Scheck in<br />
Höhe vom 1000 Euro mit nach Hause nehmen konnten.<br />
349
Martin Kolbus<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 31. Dezember 2009<br />
Die Einweihung des Jahres….<br />
…. wurde am 19. Dezember gefeiert:<br />
Am Abend stürzten sich unter dem Beifall von mehreren 100 Gästen<br />
Tournesol-Gesellschafter Alexander Hackl und Geschäftsführerin Michelle<br />
Klee vom Drei-Meter-Brett in die Fluten des neuen Bades, während<br />
draußen bitterkalte 18 Grad unter Null herrschten. Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> und die<br />
Besucher aus dem weiten Umland genießen nun nach Jahren der<br />
Schwimmbad-Abstinenz die Badefreuden in „einer der modernsten<br />
Freizeitanlagen in ganz Europa“, wie Alexander Hackl stolz feststellen<br />
durfte. Glücklich war auch <strong>Idstein</strong>s Bürgermeister Gerhard Krum über das<br />
gelungene Werk.<br />
Dass die Einweihung unmittelbar vor den Festtagen stattfand, bezeichnete<br />
er als „echtes Weihnachtsgeschenk an die Stadt <strong>Idstein</strong> und alle Menschen<br />
im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land“.<br />
Eröffnungs-Zeremonie im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol: Bürgermeister Gerhard<br />
Krum, Alexander Hackl (Gesellschafter), Michelle Klee (Geschäftsführerin),<br />
Michael Beck (Geschäftsführer) und Holger Klee (Geschäftsleitung) lassen<br />
am 19. Dezember schwimmende Laternen zu Wasser.<br />
350
Leserbrief<br />
2010<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 07. Januar 2010<br />
Dieser Leser äußert sich kritisch <strong>zum</strong> Einheitensystem im Tournesolbad in<br />
<strong>Idstein</strong>.<br />
Neue Zeitrechnung<br />
Wer für den gelegentlichen Besuch im Tournesolbad die Anschaffung einer<br />
Zeitkarte ins Auge fasst, wird überrascht sein, welches Einheitensystem<br />
dort gültig ist. Ein tag hat dort nur 150 Minuten!<br />
„Fünf Euro sind 100 Tournesol-Minuten“ wirbt der Anbieter. Tatsächlich<br />
sind Tournesol-Minuten allenfalls eine hausinterne Währung. Ähnlichkeiten<br />
mit lebenden oder toten zeiteinheiten sind sicher rein zufällig. Vom<br />
Tournesol-Minuten-Konto gehen pro Besuch 150 Minuten ab, unabhängig,<br />
wie lange man im Bad verbleibt.<br />
Was sich die Marketingabteilung hier einfallen hat lassen, verwirrt die<br />
Kunden, denn eine Abrechnung auf Basis der tatsächlichen<br />
Anwesenheitszeit im Bad erlaubt diese Zeitkarte paradoxerweise nicht.<br />
Man bekommt lediglich 15 Tournesolminuten (0,75 Euro) je Besuch<br />
gutgeschrieben. Bleibt nur zu hoffen, dass Tournesol ein Einsehen hat und<br />
aus „Minuten“ etwa Punkte macht und nicht noch andere Unternehmen<br />
ganz eigene Einheiten festlegen.<br />
Thomas Schlegl,<br />
<strong>Idstein</strong><br />
351
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 11. Januar 2010<br />
Die Hälfte ist vermarktet<br />
11.01.2010 – IDSTEIN<br />
Von Martin Kolbus<br />
NASSAU-VIERTEL<br />
Im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rathaus ist man mit der Entwicklung zufrieden<br />
52 Prozent der Fläche sind vermarktet. Diese Zahl nennt der<br />
Wirtschaftsplan für die Entwicklungsmaßnahme <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Nassau-Viertel<br />
<strong>zum</strong> Ende des Jahres 2009. Die Vergabebeschlüsse und Optionen für 2010<br />
veranlassen die Entwicklungsgesellschaft DSK in Wiesbaden zur Prognose,<br />
dass Ende 2010 voraussichtlich zwei Drittel der Nettobaufläche verkauft<br />
sein werden.<br />
Im Rathaus sorgen diese Angaben für zufriedene Mienen. Die Nachfrage<br />
nach Wohnungsbauflächen sei unvermindert groß, bei den gewerblichen<br />
Grundstücken seien Investoren allerdings etwas zurückhaltender,<br />
bestätigte Bürgermeister Gerhard Krum. Die Wirtschafts- und Finanzkrise<br />
habe die Entwicklung gebremst. Besonders bedauert der Rathauschef die<br />
von den Banken geforderte sehr hohe Eigenkapitalquote bei<br />
Investitionsvorhaben.<br />
Deshalb sei es bisher auch nicht gelungen, die Projekte<br />
Studentenwohnheim und Hotel im Nassau-Viertel auf den Weg zu bringen.<br />
Krum: "Wir hoffen aber dennoch, dass wir mit beiden Vorhaben im Jahr<br />
2010 vorankommen."<br />
Rückblickend verlief die Entwicklung im Nassau-Viertel, wo eine Netto-<br />
Baufläche von insgesamt rund 205 000 qm zur Verfügung steht, ziemlich<br />
rasant. Der erste Spatenstich für die Erschließung des Nassau-Viertel<br />
hatte im Mai 2003 stattgefunden. Zwei Jahre später stand mit dem Telco-<br />
Bau der erste "Leuchtturm" im Gebiet. Während sich Telco bald wieder<br />
verabschiedete, siedelten sich nach und nach Handel und Gewerbe an,<br />
besonders der Wohnungsbau kam voran und schöpfte die dafür<br />
reservierten Flächen fast komplett aus.<br />
"Bis November 2009 wurden 47 Grundstücke für Einfamilienhäuser und elf<br />
Grundstücke für den Geschosswohnungsbau veräußert", heißt es im<br />
Wirtschaftsbericht.<br />
Bei Gewerbe, Einzelhandel, Büros und Pflege sieht die Bilanz mit 23<br />
352
verkauften Grundstücken ordentlich aus. Das neue Tournesolbad ist<br />
inzwischen in Betrieb, ein großes Seniorenzentrum steht vor der<br />
Fertigstellung und ein Kindergarten als Ersatz für die Stolzwiese ist in<br />
Planung.<br />
Finanziell erwartet die DSK in Wiesbaden in vier oder fünf Jahren ein<br />
passables Gesamtergebnis. Rund 41 Millionen Euro an Einnahmen aus<br />
Grundstücksverkäufen werden prognostiziert. Angesichts von<br />
Gesamtkosten von 43,8 Millionen Euro sei die Kostendeckung daher<br />
"annähernd gewährleistet", <strong>zum</strong>al durch die Ansiedlungen "nachhaltig<br />
positive Effekte für die Gesamtstadt erzielt werden".<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 20. Januar 2010<br />
Bordell als närrischer Dauerbrenner<br />
20.01.2010 – HEFTRICH<br />
KAPPENSITZUNG<br />
"Dreimal elf Jahre Fassenacht in Heftrich"/ Thomas Zarda in der<br />
Rolle des Bürgermeisters<br />
(iz). Mit elf Paukenschlägen startete in der Willi-Mohr-Halle die Jubiläums-<br />
Kappensitzung unter dem Motto "Heftrich strahlt in voller Pracht, bei<br />
dreimal elf Jahr Fassenacht". Unter den Klängen der "Gnadenlosen",<br />
eskortiert von der Stadtwache und dem Gardeballett des SKV Nieder-<br />
Oberrod, zog der Elferrat mit Sitzungspräsident Peter Piaskowski an der<br />
Spitze in den gut gefüllten Saal ein.<br />
Nach einem Prolog des Präsidenten brachten "Die Gnadenlosen" den Saal<br />
mit Fastnachtsmusik ins Schunkeln. Diese Stimmungsgaranten sind aus<br />
der Heftricher Fastnacht nicht mehr wegzudenken. Anschließend eroberten<br />
die SKV-Mädchen mit ihrem Gardetanz die Herzen des Publikums. Später<br />
überzeugten sie mit einem Show-Tanz.<br />
Traditionell erster Büttenredner ist der Protokoller. Karl Diemer wusste<br />
sich aufs Geschehen im Ort und im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land seinen Reim zu<br />
machen. Ob Tournesolbad, Kreiselmanie oder der gescheiterte Versuch<br />
353
des Landrats, Heftricher Kinder nach Niedernhausen in die Schule zu<br />
schicken, diese und weitere Themen wurden humorvoll persifliert.<br />
Insbesondere Bürgermeister Krum, der nicht zugegen sein konnte,<br />
müssen an diesem Abend die Ohren geklungen haben. Die Idee, aus der<br />
Lore-Bauer-Halle ein Großbordell zu machen, wurden vom Protokoller und<br />
einer ganzen Reihe von Büttenrednern mit spitzer Feder glossiert. So<br />
bemerkte Karl Diemer: "Im Magistrat da ging es schnell, man hat sich so<br />
gefreut, in <strong>Idstein</strong> fehlt noch ein Bordell, wir planen das noch heut!"<br />
Nach einer schöpferischen Pause trat die Tanzgruppe aus Esch unter der<br />
Leitung von Tanja Thompson ins Rampenlicht. Ein Raunen ging dann<br />
durch den Saal als der Sitzungspräsident ankündigte, Bürgermeister Krum<br />
wolle persönlich eine Ansprache halten. Aber kein anderer als Thomas<br />
Zarda trat in der Person des Rathauschefs in die Bütt und verkündete die<br />
neuesten Ideen Gerhard Krums.<br />
Dem Sitzungspräsidenten überreichte er eine Freikarte für die Lore-Bauer-<br />
Halle und meinte weiter: "Ein Reeperbahnkreisel am Tiergartenwald, ich<br />
sag es vorher - den haben wir bald." Donnernder Applaus für einen<br />
Spitzenvortrag!<br />
Ein Gardetanz wurde gekonnt von den "Roten Tatongkas" des Gusbacher<br />
Carnevals-Club auf die närrische Rostra gebracht. Diese Tanzgruppe<br />
überzeugte später noch mit einem schönen Showtanz. Begeisterter Beifall,<br />
Schunkelrunden während des Vortrags und Tränen vor Lachen in den<br />
Augen: Das schaffte wieder einmal "Bruder Martinus", hinter dem sich<br />
Pfarrer Markus Eisele verbarg. Er konnte wieder einmal restlos<br />
überzeugen. Zum ersten Mal in Heftrich waren die "Funny-Dance-Sisters"<br />
vom TCV "Die Gockel" aus Hahn zu Gast, die mit ihrem akrobatischen<br />
Tanz sicher zu den besten Gruppen weit und breit zu rechnen sind.<br />
Ebenfalls <strong>zum</strong> ersten Mal vertreten waren Uschi Stein und Gabi Rosch von<br />
der Regenbogengruppe der Pfarrei St. Martin <strong>Idstein</strong>, die <strong>zum</strong> Vergnügen<br />
des Publikums von ihren Erlebnissen einer Blondine mit dem Computer<br />
erzählten.<br />
Wenn der Sitzungspräsident mit seinen Freunden Karlheinz Petersohn und<br />
Horst Jeckel die Bühne betritt, dann weiß man in Heftrich: Es ist Zeit fürs<br />
Struwwel-Terzett. In ihrem Bänkelsängerlied glossierten sie die Ereignisse<br />
des letzten Jahres, von fehlenden Bushaltestellen in Heftrich bis hin zur...?<br />
Richtig, zur Lore-Bauer-Halle. Und wieder war eine Zugabe fällig.<br />
Mit Klaus Schulz, der in seinem Büttenvortrag über eine Seereise<br />
berichtete, trat erstmals ein Wörsdorfer, ein waschechter Dunker also, bei<br />
der Heftricher Fastnacht auf, der über die Gefahren einer Seereise<br />
berichtete. Nicht fehlen dürfen die "Feuerengel" von den Roten Herolden<br />
in Wiesbaden. Bei ihrer Play-Back-Show brachten sie den Saal in Wallung,<br />
bevor Sitzungspräsident Piaskowski als Fernsehkoch seine Sicht auf die<br />
354
zahlreichen Kochshows im Fernsehen darlegte.<br />
Ein absoluter Höhepunkt: Der Auftritt der "Twister" aus Niederjosbach.<br />
Vor dem Auftritt musste in der Halle das Licht gelöscht werden, um ein<br />
Feuerwerk aus Licht und Musik zu erleben. Die Gruppe tritt mit<br />
Majorettenstäben und zahlreichen anderen Rhythmusgeräten auf, die mit<br />
farbigen und pulsierenden elektrischen Birnchen ausgestattet sind.<br />
Gewissermaßen einen Kontrapunkt zu dieser Form von Anmut setzten die<br />
Wörsdorfer Dunkerboys, die unter dem Titel "Im Himmel ist der Teufel los"<br />
ein Männerballett als Engel und Teufel präsentierten. Insbesondere der<br />
weibliche Teil des Publikums war kaum noch zu bremsen und spendete<br />
Applaus für diese Premiere.<br />
Als letzter Redner stürmte zu mitternächtlicher Stunde Matthias Harsy die<br />
Bühne. In seiner unnachahmlichen Art berichtete er insbesondere über<br />
seine Erlebnisse mit dem weiblichen Geschlecht - Kokolores vom Feinsten,<br />
der das Zwerchfell erschüttern ließ. Er und sein Begleiter sorgten als Band<br />
"Two for You" ohnehin für den guten Ton an diesem Abend.<br />
Mit einem schwungvollen Beitrag der Play-Back-Gruppe "Chartbreakers"<br />
endete die Jubiläumssitzung.<br />
Tournesol Allwetterbad am 25.Januar 2010<br />
355
Wiesbadener Kurier vom 26. Januar 2010<br />
Veranstaltungen und Hotels<br />
26.01.2010<br />
BROSCHÜRE<br />
Tipps für den Rheingau-Taunus-Kreis<br />
RHEINGAU-TAUNUS (red).<br />
Die Rheingau-Taunus Kultur und Tourismus GmbH (RTKT) hat einen<br />
neuen Jahreskalender herausgegeben. Er beinhaltet auf 36 Seiten rund<br />
300 Veranstaltungstipps aus dem Rheingau, Aartal und <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land und<br />
"ist damit das vollständigste Nachschlagewerk für Veranstaltungen im<br />
Kreis", so Geschäftsführer Alexander Hauck.<br />
"Der Rheingau-Taunus-Kreis ist zu jeder Jahreszeit mit seinen<br />
interessanten Veranstaltungen eine Reise wert", lautet das Fazit des<br />
Aufsichtsratsvorsitzenden, Landrat Burkhard Albers. Der<br />
Veranstaltungskalender bietet seinen Lesern auch Vorschläge zur<br />
ganzjährigen Freizeitgestaltung. Vorgestellt werden interessante<br />
Freizeitangebote wie das neue Allwetterbad in <strong>Idstein</strong> sowie<br />
Museen im Rheingau-Taunus-Kreis. Im Internet können derzeit sogar rund<br />
600 Hinweise auf Veranstaltungen aller Art abgerufen werden. Diese Zahl<br />
nehme kontinuierlich zu, da sich Kulturschaffende und<br />
Veranstaltungsorganisatoren aus der Region ganzjährig selbständig in den<br />
Kalender unter www.rheingau-taunus-info.de eintragen können.<br />
Neben dem Veranstaltungskalender hält die RTKT ab sofort auch wieder<br />
das aktuelle Unterkunftsverzeichnis der Region bereit, mit 125 Hotels,<br />
Pensionen und Privatzimmeranbietern, 43 Ferienwohnungen und -häusern<br />
sowie Hinweisen zu Unterkünften auf Bauernhöfen und Winzerhöfen, zu<br />
Campingplätzen und zu Jugendherbergen im Kreisgebiet. Neben<br />
detaillierter Ausstattung der Betriebe und Zimmerpreisen sind auch die<br />
aktuellen Qualitäts-Sterne des Deutschen Hotel- und<br />
Gaststättenverbandes sowie des Deutschen Tourismusverbandes (für<br />
Privatzimmer und Ferienwohnungen) abgebildet. Auch auf besonders rad-<br />
und wanderfreundliche Betriebe, die mit den Gütesiegeln "Bett & Bike"<br />
oder "Qualitätsgastgeber Wanderbares Deutschland" zertifiziert wurden,<br />
wird hingewiesen.<br />
356
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 26. Januar 2010<br />
357
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> anzeiger vom 28. Januar 2010<br />
358
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12. Februar 2010<br />
Schwimmbad auf der Kippe<br />
Von Martin Kolbus<br />
MAX-KIRMSSE-SCHULE<br />
Thema beim Landeswohlfahrtsverband / Freie Wähler fordern<br />
runden Tisch<br />
Steht das <strong>Hallenbad</strong> der Max-Kirmsse-Schule auf der Kippe? In <strong>Idstein</strong><br />
tagt heute der Ausschuss für Bau, Schulen und Forsten des<br />
Landeswohlfahrtsverbandes, um über die weiteren Investitionen in den<br />
LWV-Einrichtungen in <strong>Idstein</strong> zu entscheiden. Dabei könnte, so befürchtet<br />
es die Schulgemeinde, das Ende des <strong>Hallenbad</strong>es auf dem Schulgelände<br />
eingeläutet werden.<br />
Dabei blickten Lehrer, Schüler und Eltern vor gut einem Jahr noch sehr<br />
zuversichtlich in die Zukunft. Seinerzeit hatte der Beigeordnete des LWV,<br />
Peter Barkey, die frohe Weihnachtsbotschaft überbracht, dass der LWV für<br />
die Planungen und den Baustart zur Sanierung des <strong>Hallenbad</strong>es einen<br />
Betrag von 1,2 Millionen Euro in den Haushalt eingestellt habe. "Der LWV<br />
setzt damit ein Zeichen für die Übernahme von Verantwortung für<br />
benachteiligte Schülerinnen und Schüler und reagiert auf die Forderungen<br />
in der Öffentlichkeit und der Politik", freute sich die Schulleitung über<br />
diesen Schritt.<br />
Jetzt aber sieht es so aus, als wolle der LWV seine Zusage von damals<br />
zurückziehen. Wie die <strong>FWG</strong>-Fraktionsvorsitzende Inga Rossow erfahren<br />
hat, soll das Bad geschlossen und zu einer Sporthalle umgebaut werden.<br />
Die Schulgemeinde hofft, dass diese Überlegungen nicht umgesetzt<br />
werden und das <strong>Hallenbad</strong> erhalten bleibt, sie zieht ein Schwimmbad einer<br />
weiteren Sporthalle in jedem Falle vor. "Leider werden Schulleitung,<br />
Kollegium und Elternbeirat in die Planungen nicht einbezogen", bedauert<br />
Inga Rossow.<br />
Nach den Osterferien 2009 war das Schwimmbad der Schule geschlossen<br />
worden. Das war zunächst kein negatives Signal für Eltern und Schüler,<br />
denn sie wussten, dass ein Gutachten zur Sanierung vorgelegt werden<br />
sollte. Diese Untersuchung ergab, dass die Sanierung des Bades rund 900<br />
000 kosten würde, ein Neubau ca. 3,3 Millionen. Die Sanierung lag also im<br />
Kostenbereich, von dem der LWV in Kassel Monate vorher gesprochen<br />
hatte. Für eine handvoll Schüler - sechs oder sieben Kinder, die in<br />
<strong>Idstein</strong> wohnen - wird inzwischen nachmittags eine Stunde<br />
Schwimmzeit in der Woche im Tournesolbad angeboten. Das alte<br />
Max-Kirmsse-Schwimmbad aber stand den rund 200 Schülern während<br />
359
der Unterrichtszeit an 29 Stunden pro Woche zur Verfügung, außerdem<br />
gab es für weitere Gruppen und Vereine Schwimmzeiten.<br />
Inga Rossow bedauert die aktuelle Entwicklung: "Für die Schüler ist das<br />
eine deutliche Benachteiligung." Nicht nur, dass der Schwimmunterricht<br />
praktisch <strong>zum</strong> Erliegen kommt: "Schwimmen ist für viele der Schüler auch<br />
eine therapeutisch-pädagogische Maßnahme."<br />
Der LWV hält sich mit Äußerungen vor der Ausschusssitzung zurück. Aus<br />
der Pressestelle in Kassel wurde bestätigt, dass über die Sportanlagen und<br />
das Schwimmbad am heutigen Freitag gesprochen werden soll. "Erwartet<br />
wird hier eine Weichenstellung", so die Pressesprecherin. Die Max-<br />
Kirmsse-Schule werde noch am selben Tage von den Ergebnissen<br />
unterrichtet.<br />
Für die Freien Wähler und die Schulgemeinde ist das nicht der richtige<br />
Weg. "Der Bauausschuss sollte seine Entscheidung vertagen und die<br />
örtlichen Beteiligten in den ganzen Prozess einbeziehen." Rossow schlägt<br />
die Bildung eines runden Tisches mit LWV, Kreis, Stadt, Schulelternbeirat<br />
und -leitung vor, "um für die Max-Kirmsse-Schule eine in die Zukunft<br />
gerichtete Perspektive zu erarbeiten".<br />
Inzwischen hat sich das Kollegium der Schule in einem offenen Brief an<br />
die Beteiligten gewandt. "Uns fehlen Stunden mit<br />
bewegungstherapeutischen Ansätzen", heißt es in dem Appell zur<br />
Erhaltung des Bades. "Die Max-Kirmsse-Schule wird von Kindern und<br />
Jugendlichen besucht, die mit mannigfaltigen Beeinträchtigungen zu leben<br />
haben. Geistige Behinderung, sozial auffälliges Verhalten, psychische<br />
Erkrankungen und motorische Auffälligkeiten kennzeichnen die jungen<br />
Menschen." In besonderem Maße dort, wo die geistigen Fähigkeiten<br />
Einschränkungen und Behinderungen aufweisen, sei die Bewegung zur<br />
Förderung der ganzheitlichen Bildung unerlässlich. Die Forderung der<br />
Schule ist klar: Das Bad und der Sporthallenbereich auf dem Gelände der<br />
Schule müssen modernisiert werden.<br />
360
Sponsoren-Schwimmen im Herbst 2008: Schüler sammeln Geld für die<br />
Sanierung des Bades. War alles umsonst? Archivfoto: wita / Udo Mallmann<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16. Februar 2010<br />
Ausschuss gegen Schwimmbad<br />
16.02.2010 - IDSTEIN<br />
Von Martin Kolbus<br />
MAX-KIRMSSE-SCHULE<br />
Landeswohlfahrtsverband in Kassel rückt keine Informationen<br />
heraus<br />
Der Landeswohlfahrtsverband will sich in der Öffentlichkeit nicht darüber<br />
äußern, ob das Schwimmbad der Max-Kirmsse-Schule erhalten bleiben<br />
soll. Auch über das Ergebnis einer Sitzung seines Bauausschusses<br />
verhängt der LWV, Träger der Schule, Schweigen. Der IZ liegen indes<br />
Informationen vor, wonach sich eine Mehrheit von 7:5 für eine Schließung<br />
ausgesprochen haben soll.<br />
Das Schwimmbad der Max-Kirmsse-Schule ist seit bald einem Jahr<br />
geschlossen. Das Kollegium spricht von "dramatischen Einschränkungen"<br />
361
im täglichen Sportunterricht: "Es fehlen Stunden mit bewegungstherapeutischen<br />
Ansätzen. In ihrer motorischen Entwicklung werden<br />
unsere Schüler dramatisch benachteiligt." Gerade für Kinder mit sozial<br />
auffälligem Verhalten, psychischen Erkrankungen und motorischen<br />
Auffälligkeiten sei Schwimmen ein ganz wesentlicher Baustein für die<br />
motorische Entwicklung.<br />
Der Appell der Lehrer, das Bad zu erhalten und zu sanieren, verhallte<br />
jedoch im Ausschuss ebenso ungehört wie die gleich lautende Bitte der<br />
Eltern. Elternsprecherin Heike Piaskowski, die nach der Ausschusssitzung<br />
an einer Informationsrunde für die Schulgemeinde teilnahm, ist<br />
enttäuscht. Der Vertreter des LWV, Peter Barkey, habe in seiner<br />
Argumentation immer wieder auf die hohen Betriebskosten für ein Bad<br />
hingewiesen. Statt auf die Wünsche der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> einzugehen, sei man mit<br />
den Überlegungen zu Ersatzlösungen - Bau einer neuen Sporthalle<br />
beziehungsweise Sanierung der alten Sporthalle und Neubau einer kleinen<br />
Gymnastikhalle - konfrontiert worden. Alles sei ja positiv, aber: "Uns geht<br />
es um die Erhaltung des Schwimmbades."<br />
Dass dies finanziell machbar ist, hatte der LWV-Beigeordnete Peter Barkey<br />
noch vor 14 Monaten öffentlich erklärt. Für die Sanierung des Bades seien<br />
im Haushalt 1,2 Millionen Euro eingestellt, hieß es. Davon will man jetzt<br />
offenbar nichts mehr wissen. "Am 16. März wird in einer Pressekonferenz<br />
das Gesamtkonzept vorgestellt", blockte die Pressesprecherin in Kassel<br />
ab. Das Problem sei gewesen, dass "immer nur über Einzelstückchen in<br />
Sachen Schule und Sportstätten" verhandelt worden sei. "Das zieht sich<br />
doch schon ewig hin."<br />
In <strong>Idstein</strong> wird inzwischen damit gerechnet, dass in den nächsten Jahren<br />
der größte Teil der Schulgebäude auf dem Max-Kirmsse-Gelände<br />
abgerissen und neu gebaut werden soll. <strong>Eine</strong> <strong>Eine</strong> Sanierung sei<br />
unwirtschaftlich, heißt es in informierten Kreisen.<br />
In der Vergangenheit gab es auch Spekulationen, die Max-Kirmsse-Schule<br />
in die Trägerschaft des Rheingau-Taunus-Kreises zu übernehmen. Selbst<br />
über die Einbindung der Tournesol-Investoren für ein neues Max-<br />
Kirmsse-Schwimmbad war diskutiert worden. Greifbare<br />
Ergebnisse liegen dazu nicht vor.<br />
Die Elternvertretung will in den nächsten Wochen versuchen, mit den<br />
Vertretern von Politik, Schule und anderen Beteiligten an einem Tisch<br />
zusammenzukommen, um zu sehen, was noch zu retten ist. Heike<br />
Piaskowski will nichts unversucht lassen, aber: "Viel Hoffnung habe ich<br />
eigentlich nicht!"<br />
362
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 17. Februar 2010<br />
"Ein Bürgermeister ist keine Diva"<br />
17.02.2010 - IDSTEIN<br />
BORDELL<br />
Thomas Zarda (CDU) verärgert über Missachtung von<br />
Parlamentsbeschlüssen<br />
(iz). Der Vorsitzende der CDU-Fraktion Thomas Zarda sieht in der<br />
"Nichtstellungnahme" des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Magistrates <strong>zum</strong> geplanten Bordell in<br />
der Lore-Bauer-Halle ein weit über den konkreten Anlass hinausgehendes<br />
ernstes Problem. "Wie soll in <strong>Idstein</strong> Kommunalpolitik betrieben werden,<br />
wenn Bürgermeister und Magistratsmehrheit sich über ein eindeutiges und<br />
mit großer Mehrheit beschlossenes Votum der<br />
Stadtverordnetenversammlung hinwegsetzen?"<br />
Immerhin hätte die Stadtverordnetenversammlung mit den Stimmen von<br />
CDU, <strong>FWG</strong>, Grünen und FDP den Magistrat beauftragt, das Einvernehmen<br />
der Stadt zu dem Bordell zu versagen. "Und der Bürgermeister hat<br />
öffentlich erklärt, `selbstverständlich` Beschlüsse der<br />
Stadtverordnetenversammlung zu respektieren." Tatsache sei allerdings,<br />
dass die Stadt nun dadurch, dass sie gar keine Stellungnahme abgibt, rein<br />
rechtlich gesehen dem Bordell zugestimmt habe. <strong>Eine</strong> Stimmenthaltung<br />
gebe es eben in der vom Baugesetz geforderten Stellungnahme der Stadt<br />
nicht. "Stimmenthaltung heißt ganz einfach und bedingungslos: Ja. So<br />
sieht also der Respekt des Bürgermeisters vor Parlamentsbeschlüssen<br />
aus: er gibt einfach gar keine Stellungnahme ab und erreicht damit, was<br />
er ohnehin seit Dezember anstrebt, nämlich die Zustimmung zur<br />
Errichtung eines Bordells in <strong>Idstein</strong>", analysiert Zarda die Folgen der so<br />
genannten "Nichtentscheidung" der Stadt <strong>Idstein</strong>.<br />
Krasse Missachtung<br />
Der Stadtverordnetenbeschluss habe dem Magistrat durch die rein<br />
baurechtliche Argumentation, die im Übrigen ja bereits vor einigen Jahren<br />
gerichtlich bestätigt worden sei, die Möglichkeit gegeben, ohne<br />
Gesichtsverlust und durch Ausführung eines Auftrages der<br />
Stadtverordnetenversammlung aus der Lage herauszukommen, in die die<br />
Mehrheit im Magistrat die Stadt gebracht hat. Er, so Zarda weiter, sehe in<br />
dieser krassen Missachtung von Parlamentsbeschlüssen auch für<br />
zukünftige schwierige Fragen schwere Zeiten auf die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Kommunalpolitik zukommen.<br />
Respekt und Vertrauen<br />
363
"Ohne eine Mindestbereitschaft zu gegenseitigem Respekt und Vertrauen<br />
geht es nun einmal nicht. Ich weiß wirklich nicht, wie der<br />
Bürgermeister parlamentarische Mehrheiten für seine Pläne zur<br />
Kindergartenprivatisierung, zur Zusammenlegung von<br />
Verwaltungen oder auch für seine von ihm zurückgezogene<br />
Vorlage <strong>zum</strong> Tournesol-Bad erhalten will, wenn er gegen das<br />
Parlament - und zwar gegen alle Fraktionen außer seiner eigenen<br />
- einen Crash-Kurs steuert." Das schade der Stadt insgesamt.<br />
Die CDU habe auch künftig kein Interesse daran, zu Lasten der Sachpolitik<br />
mit dem Bürgermeister um Kompetenzen zu rangeln. "Aber: Auch ein Herr<br />
Krum kann nicht gegen das Parlament regieren. Wir erwarten da eine<br />
deutliche Aussage, wie er sich für den Rest seiner Amtszeit das Verhältnis<br />
zu den Stadtverordneten vorstellt." Als wohltuend empfinde er, Zarda, die<br />
sachliche und abgewogene Stellungnahme der zuständigen<br />
Baudezernentin im Kreis, der Vizelandrätin. "Ihr professionelles und<br />
sachliches Vorgehen zeichnet Jutta Nothacker aus. Man kann nicht mit<br />
Trotzreaktionen und Eingeschnapptheiten Politik betreiben. Ein<br />
Bürgermeister ist schließlich keine Diva!"<br />
"Entsetzt" ist nach den Worten von Thomas Clemenz auch die FDP-<br />
Fraktion <strong>Idstein</strong>, dass sich der Magistrat über das politische Votum der<br />
Stadtverordnetenversammlung einfach hinweggesetzt habe. Es handele<br />
sich hier nicht um ein "Geschäft der laufenden Verwaltung", in das das<br />
Parlament nicht hineinzureden habe, sondern um ein wichtiges Stück<br />
städtischer Planung. Wenn sich das Parlament für einen Weg entschieden<br />
habe, sollte der Magistrat dieser Vorgabe folgen.<br />
Keine Vorbehalte mehr<br />
Die faktische Zustimmung, entstanden durch die fehlende Stellungnahme<br />
der Stadt, habe den zusätzlichen Mangel, dass sie jetzt ohne Vorbehalte<br />
erfolgt sei. Die ursprüngliche Zustimmung des Magistrates <strong>zum</strong><br />
Bordellbetrieb sei <strong>zum</strong>indest noch mit einer Reihe von sinnvollen<br />
Bedingungen verknüpft gewesen, weist Clemenz auf ein knappes halbes<br />
Dutzend Auflagen (unter anderem ausreichende Parkplätze, Rücksicht auf<br />
Wasserschutzzone II und Anschluss ans öffentliche Kanalnetz) hin. Sollte<br />
es zu einem Verwaltungsprozess kommen, könnten in einigen Punkten die<br />
Chancen um glatte 50 Prozent sinken, prognostiziert der FDP-<br />
Fraktionsvorsitzende.<br />
364
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 04. März 2010<br />
Guter Start für Schwimmer<br />
04.03.2010 – IDSTEIN<br />
Trainingsauftakt bei der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> DLRG mit 123 Aktiven<br />
(iz). Vor einigen Tagen fand, nach langer <strong>Hallenbad</strong>-Abstinenz, das erste<br />
DLRG-Training im neuen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schwimmbad statt.<br />
123 Teilnehmerinnen und Teilnehmer schwammen von 15 bis 22 Uhr in<br />
den verschiedenen Gruppen im Tournesol-Bad. Das Angebot umfasst zur<br />
Zeit die Seepferdchengruppe, Jugendschwimmabzeichen Bronze, Silber,<br />
Gold, Rettungsschwimmen und Erwachsenenschwimmen. Zusätzlich<br />
trainieren sonntags noch die Leistungsgruppe, die Taucher und<br />
Erwachsene.<br />
Alle Übungsleiter, Teilnehmer und Eltern waren sich einig, dass es ein<br />
toller Start war und alle waren mit Spaß, Freude und Engagement dabei.<br />
"Die Zusammenarbeit mit Tournesol funktionierte sehr gut", freuten sich<br />
die DLRG-Verantwortlichen.<br />
"Ich hatte mit viel mehr Chaos gerechnet, aber durch unsere engagierten<br />
Trainer und die gute Zusammenarbeit mit Tournesol verlief alles<br />
harmonisch." freute sich Vorsitzender Jörg Steinmann, der sich bei allen<br />
Beteiligten bedankte.<br />
Wer Interesse an den Angeboten der DLRG hat, kann sich gern auf der<br />
Homepage www.idstein.dlrg.de informieren. Auf dieser Seite kann man<br />
sich dann gegebenenfalls anmelden, denn auf Grund der langen Pause und<br />
der vielen Anfragen, sind die Angebote sehr gut besucht und es gibt hier<br />
und dort mittlerweile eine Warteliste, informieren die Schwimmer.<br />
<strong>Idstein</strong><br />
365
Vom Seepferdchen bis <strong>zum</strong> Rettungsschwimmen reicht das DLRG-<br />
Angebot. Jetzt fand das erste Training im neuen Bad statt. privat<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 05. März 2010<br />
Seepferdchen auf dem Stundenplan<br />
Von Ana Kreysing<br />
SCHULE<br />
Kinder, Jugendliche und die DLRG freuen sich über<br />
Trainingsmöglichkeiten im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Bad<br />
"Langsam, nicht laufen!" Immer wieder ruft Bernhard Holzhausen von der<br />
DLRG diese Warnung einem der von ihm betreuten Grundschüler der<br />
Montessori-Schule <strong>Idstein</strong> hinterher. Kinder rennen gerne, und dass es im<br />
Schwimmbad rutschig ist, interessiert sie dabei wenig. Die Montessori-<br />
Schule ist die erste von insgesamt elf Schulen, die im neuen Tournesol-<br />
Bad Anfang dieses Jahres den Schwimmunterricht aufgenommen haben.<br />
Nach fünf Jahren Pause stehen nun wieder das Seepferdchen oder die<br />
weitergehenden Jugendschwimmabzeichen auf dem Stundenplan.<br />
Für das Schulschwimmen werden im 25-Meter-Becken zwei Bahnen<br />
abgesperrt. Auch das wärmere Nichtschwimmerbecken steht zur<br />
Verfügung. Wenn nur eine Klasse Schwimmunterricht hat, sind das sehr<br />
366
gute Bedingungen. Sollen zwei Klassen gleichzeitig schwimmen, wird es<br />
eng. Viele Schwimmanfänger sind langsam und halten sich oft am Rand<br />
fest. Kindern, die schon schwimmen können, fehlt dann der Platz, um<br />
Ausdauer oder Stil zu trainieren.<br />
<strong>Eine</strong> Störung für den laufenden Betrieb im Wellness-Bad sind die<br />
Schulklassen nicht, findet Tournesol-Geschäftsführer Holger Klee: "Die<br />
Schulklassen und auch die DLRG sind eine Bereicherung für unser Bad.<br />
Unsere Vormittags-Besucher sind oft ältere Mitbürger, die sich freuen,<br />
Kinder um sich zu haben. Durch unsere gute Schallschutzverkleidung gibt<br />
es auch keine Lärmbelästigung. Wenn die DLRG mit ihren roten T-Shirts<br />
kommt, dann fühlen sich die Leute richtig sicher. Immerhin sind viele<br />
Rettungsschwimmer darunter. Das Verhältnis ist super!"<br />
Im Sommer wird das Schul- und Vereinsschwimmen im Außenbereich<br />
stattfinden, an dessen Fertigstellung Tournesol zurzeit mit Hochdruck<br />
arbeitet. Mitte Mai soll er fertig gestellt werden.<br />
Eva Steinmetz von der Franz-Kade-Schule aus Wörsdorf ist "sehr<br />
zufrieden" mit dem neuen Bad. Sie betreut am Nichtschwimmerbecken<br />
drei Kinder, die für das Seepferdchen trainieren. Im Lehrplan der dritten<br />
Klassen ist Schwimmunterricht als Teil des Sportunterrichtes vorgesehen.<br />
Fünf bis sieben Kinder pro Klasse lernen durch das Schulschwimmen<br />
überhaupt erst, sich über Wasser zu halten. Tendenz seit Jahren steigend.<br />
Das Schulschwimmen wird von der Stadt <strong>Idstein</strong> und dem Rheingau-<br />
Taunus Kreis je zur Hälfte finanziert. 500 000 Euro lässt sich die Stadt das<br />
kosten, weshalb die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schulen bei der Platzvergabe Priorität<br />
hatten. Aber auch die Theißtalschule Niedernhausen und die Grundschulen<br />
aus Niederseelbach und Hünstetten nehmen am Schulschwimmen teil. Alle<br />
Platzanfragen konnten laut Holger Klee auch befriedigt werden.<br />
Seit dem 22. November bietet die DRLG-Ortsgruppe <strong>Idstein</strong><br />
Schwimmtraining im neuen Bad an. Für das Vereinstraining haben sich<br />
130 Kinder angemeldet. Die Kurse sind, genauso wie die Angebote für<br />
Erwachsene und Rettungsschwimmer, seit Wochen ausgebucht.<br />
Bei der DLRG darf allerdings nur mitmachen, wer schon schwimmen kann.<br />
<strong>Eine</strong>n Schwimmlernkurs mit Erwerb des Seepferdchens darf nur die<br />
Tournesol-Schwimmschule anbieten, das ist vertraglich so geregelt.<br />
Wassergymnastik bietet exklusiv die hauseigene Fitness-Abteilung an.<br />
"Es ist schade, dass wir unser Angebot gegenüber dem alten <strong>Hallenbad</strong><br />
stark einschränken mussten. Damals hatten wir 300 bis 400 Aktive in<br />
unseren Kursen, jetzt sind es nur noch 130. Andererseits ist es schön,<br />
dass wir nun endlich überhaupt wieder ins Wasser können. Es freut mich<br />
auch, dass die Leistungsschwimmer, die in der bäderlosen Zeit nach<br />
Wiesbaden abgewandert waren, teilweise wieder zurückkommen. Unsere<br />
367
Zusammenarbeit mit Tournesol klappt gut", fasst der Erste Vorsitzende<br />
Jörg Steinmann die Haltung der DLRG zusammen.<br />
Für die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürger sind die Kurse der DLRG die einzige Möglichkeit,<br />
günstig ins Schwimmbad zu kommen. 70 Euro kostet der Jahresbeitrag<br />
pro Familie.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 13. März 2010<br />
Kräftig strampeln für "Herzknete"<br />
Von Volker Stavenow<br />
DIE GUTE TAT<br />
Naspa-Mitarbeiter schwitzen beim Benefiz-Spinning im Tournesol-<br />
Fitnesscenter / 1500 Euro Spende<br />
Über 30 Naspa-Mitarbeiter strampelten nach den Kommandos ihres Chefs<br />
André Weinandy, Naspa-Regionalmarktleiter für Privatkunden in der<br />
Region Rheingau-Taunus-Ost, im Spinning-Raum des Tournesolbades über<br />
eine Stunde für einen guten Zweck: Sie alle hatten sich <strong>zum</strong> Benefiz-<br />
Spinning bei Weinandy gemeldet, der auf diese sportliche Art und Weise<br />
Spendengeld für den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Verein "Herzknete" zusammen bekommen<br />
wollte.<br />
Unter dem Strich brachte seine Initiative 1500 Euro, die an "Herzknete"<br />
weitergegeben werden. Der Verein unterstützt eine Familie mit Kindern,<br />
die unter einer schweren und unbekannten Krankheit leiden. Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Zeitung hatte mit ihrer "Leser helfen"-Aktion zu Spenden aufgerufen.<br />
Obwohl diese Aktion inzwischen abgeschlossen ist, unterstützen noch<br />
immer viele Menschen den Verein, weil ihnen das Leid der Kinder unter die<br />
Haut geht. "Als ich in der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung von dem Schicksal der Familie<br />
las, kamen mir die Tränen und ich wollte auch helfen. Ich dachte sofort an<br />
eine Spende von mir und meinen Kollegen. Da kam mir die Idee, das<br />
Ganze mit einem Event zu verbinden. Und was liegt für mich da näher, als<br />
ein Spinning-Event. Motto: Tue für Dich und andere etwas Gutes",<br />
schildert der passionierte Fahrradfan Weinandy seine Beweggründe.<br />
Der Naspa-Direktor fragte Holger Klee von der Tournesol-<br />
Geschäftsführung, ob er den Spinning-Raum im Fitnesscenter des Bades<br />
entgeltlich zur Verfügung stellt. "Herr Klee war sofort dazu bereit und<br />
wollte dafür auch kein Geld haben und so die Aktion mit unterstützen. Ich<br />
habe mich dann auf unserer Personalversammlung an meine Mitarbeiter<br />
368
gewandt und sie eingeladen mit<strong>zum</strong>achen. Die Idee wurde begeistert<br />
aufgenommen", so Weinandy.<br />
Das Ergebnis ließ sich sehen: Der Raum war bis auf den letzten Platz<br />
besetzt. Die Mitfahrer waren alles Naspa-Kollegen aus dem Regionalmarkt.<br />
"Alle Mitfahrer haben dann Geld für die Familie gegeben. Ich habe sogar<br />
von den Kollegen Geld erhalten, die nicht mitfahren konnten oder wollten.<br />
Und so kamen jetzt unter dem Strich 1500 Euro zusammen. Diesen<br />
Betrag werden wir nun an den Verein Herzknete überweisen", freut sich<br />
der Naspa-Chef.<br />
Alle Teilnehmer am Naspa-Benefizspinning erholten sich nach der<br />
sportlichen Höchstleistung noch im Schwimmbad, in der Sauna oder im<br />
Restaurant des Tournesol-Bades.<br />
"Alles hört auf mein Kommando" - André Weinandy, Naspa-<br />
Regionalmarktleiter Privatkunden Rheingau-Taunus-Ost (links), gibt den<br />
Takt an, zu dem seine Kollegen im Tournesol-Bad für den guten Zweck<br />
strampeln.wita/Martin Fromme<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15. März 2010<br />
SPD kämpft für Sanierung<br />
Von Martin Kolbus<br />
KIRMSSE-SCHULE<br />
Am 18. März soll beim LWV <strong>Hallenbad</strong>-Entscheidung fallen /<br />
"Prüfung der Tournesol-Variante"<br />
In dieser Woche soll in der Verbandsversammlung des<br />
Landeswohlfahrtsverbandes (LWV) die Entscheidung darüber fallen, ob<br />
das <strong>Hallenbad</strong> der Max-Kirmsse-Schule saniert oder endgültig geschlossen<br />
369
wird.<br />
Während die LWV-Verwaltung und der Bauausschuss eine Schließung des<br />
Bades befürworten und als Ersatz eine weitere Gymnastikhalle für eine<br />
Million Euro bauen wollen, wünschen sich Lehrer und Schüler die<br />
Sanierung und Beibehaltung des Schwimmangebotes.<br />
<strong>Eine</strong> eher vage Möglichkeit ist zur Zeit noch die Option, dass sich<br />
LWV, Vitos Kalmenhof, Tournesol und andere Beteiligte auf ein<br />
ganz neues Bad einigen, dass auf dem Vitos-Gelände entstehen<br />
und von Tournesol betrieben würde.<br />
In einer Sitzung der Vertreter von LWV, Vitos, Schule, Eltern, Stadt<br />
und Rheingau-Taunus-Kreis unter Ausschluss der Öffentlichkeit<br />
hatte LWV-Sprecherin Carstensen-Bretheur die von Bürgermeister<br />
Gerhard Krum in die Diskussion gebrachte Tournesol-Variante als<br />
"charmantes" Modell bezeichnet, das man den LWV-Gremien<br />
vorstellen werde. Zu klären sei auch die Anregung aus der<br />
Sitzungsrunde, dass die eine Million Euro für den geplanten Bau<br />
der neuen Turnhalle als Beteiligung am Schwimmbadbau durch<br />
Tournesol verwendet werden könnte - oder eben für die Sanierung<br />
des bestehenden Bades.<br />
Was den Prozess erschwert, sind unterschiedliche Zahlen, die im Raum<br />
stehen. Während Architekt Guckes 800 000 Euro für die <strong>Hallenbad</strong>-<br />
Sanierung ermittelt hat, kam ein Gutachter aus Norddeutschland auf 1,1<br />
Millionen Euro. Das Baumanagement des LWV schätzt dagegen 1,8<br />
Millionen Kosten - eine Summe, die nach Vermutung des SPD-<br />
Abgeordneten in der Verbandsversammlung, Karl Zahn, nicht realistisch<br />
sei, sondern eher Abschreckungswirkung erzielen soll.<br />
Der Sozialdemokrat aus Hünstetten ist ein entschiedener Verfechter der<br />
Sanierungslösung. Natürlich hätte er nichts gegen einen zweiten<br />
Tournesol-Bau in <strong>Idstein</strong>, allerdings ist er äußerst skeptisch, dass die<br />
jetzige Schüler-Generation noch den Tag der Einweihung erleben werde.<br />
"Es dauert lange, bis sich bei allen Beteiligten diese Lösung durchsetzt, bis<br />
die Grundstücksfragen geklärt sind, bis alle Verträge unter Dach wären<br />
und bis die Umsetzung tatsächlich auch angegangen wird. Da gehen<br />
locker vier bis sechs Jahre ins Land", ist seine Vermutung. "Und bis dahin<br />
kann sich der ganz überwiegende Teil der Schüler in Trockenschwimmen<br />
üben!"<br />
Dass dies eine durchaus realistische Einschätzung ist, ergibt sich aus den<br />
Zahlen, die ein Sprecher der Max-Kirmsse-Schule präsentierte. Nach der<br />
Abfrage bei sieben Bädern in der Region habe habe nur das in Hochheim<br />
der Max-Kirmsse-Schule Schwimmzeiten an zwei Tagen in der Woche<br />
angeboten - dienstags für 90 und montags für 60 Minuten. Karl Zahn:<br />
370
"Würde das <strong>Hallenbad</strong> an der Max-Kirmsse-Schule in <strong>Idstein</strong> saniert und<br />
fortbestehen, so würden auch alle über 200 Schüler davon profitieren,<br />
während die Hochheimer Lösung nur zwei <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Gruppen (etwa 15<br />
Personen) in den Genuss des Schwimmens kommen ließe."<br />
Eintrittsgelder und Busfahrten nach Hochheim kosten im Jahr allein rund<br />
15000 Euro, hat die Schule ermittelt. "Das ist aber nicht die einzige<br />
Nachteile", rechnet Karl Zahn vor. "Um den wenigen Schülern die<br />
Schwimmzeit in Hochheim zu ermöglichen, müssten sechs Personen als<br />
Begleiterteam gestellt werden.<br />
Mit anderen Worten: Den Schülern und den Lehrkräften ginge ein ganzer<br />
Unterrichts-Vormittag verloren - Zeit, die praktisch nutzlos im Bus<br />
verbracht wird anstatt in der Schule."<br />
Außerdem weist er darauf hin, dass durch den Weiterbetrieb eines Max-<br />
Kirmsse-Bades viele Vitos-Einrichtungen, Vereine oder Gruppen auch Geld<br />
in die Kasse gespült würde. Ein Teil der Betriebskosten könnte so<br />
aufgefangen werden. Zahn weiß, dass dies alles nicht ausreiche, um<br />
schwarze Zahlen zu schreiben und dass vielleicht 50 000 Euro Folgekosten<br />
jährlich durch ein Max-Kirmsse-Schwimmbad ungedeckt bleiben würden.<br />
"Aber das sollte uns allen das Angebot für die Kinder und Jugendlichen,<br />
die ohnehin zu den Benachteiligten gehören, Wert sein", ist Zahn<br />
überzeugt und weist auf die Erklärung des Lehrer-Kollegiums hin, wonach<br />
gerade den Kindern mit geistigen und körperlichen Einschränkungen und<br />
Behinderungen das Schwimmen als wichtiger Baustein ihrer motorischen<br />
Entwicklung nicht vorenthalten werden dürfe.<br />
Die Verbandsversammlung des LWV tagt am Donnerstag, 18. März; eine<br />
Stunde zuvor wird der Haupt- und Finanzausschuss noch einmal das<br />
Thema <strong>Hallenbad</strong> Max-Kirmsse-Schule ansprechen.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 19. März 2010<br />
Max-Kirmsse-Bad bleibt zu<br />
(us). Das <strong>Hallenbad</strong> der Max-Kirmsse-Schule wird nicht saniert und<br />
erhalten. Das hat die Verbandsversammlung des<br />
Landeswohlfahrtsverbandes (LWV) mit den Stimmen von CDU, Grünen<br />
und FDP am Donnerstag beschlossen. Stattdessen soll ein Umbau zu einer<br />
weiteren Gymnastikhalle vorgenommen werden.<br />
371
SPD und <strong>FWG</strong> hatten sich vergeblich bemüht, die Entscheidung um einige<br />
Wochen zu vertagen. Abgeordneter Karl Zahn (SPD) aus Hünstetten<br />
begründete das mit dem erheblichen Klärungsbedarf, der vor Ort noch<br />
bestehe. Insbesondere zweifelte Zahn die hohen Kosten an, die vom LWV<br />
für die Sanierung und für den Betrieb des Bades genannt werden. Zahn<br />
appellierte an die Versammlung, den ohnehin schon benachteiligten<br />
jungen Menschen nicht die Chance auf eine besonders wichtige<br />
bewegungs-therapeutische Förderung zu nehmen.<br />
In Schule und Elternschaft besteht die Hoffnung, dass es in den nächsten<br />
Jahren zu einer Einigung auf einen <strong>Hallenbad</strong>-Neubau kommen könnte.<br />
Als Partner und Investor käme die Firma Tournesol in Frage. Karl<br />
Zahn ist jedoch skeptisch, ob angesichts hoher Neubaukosten das<br />
Projekt in den nächsten Jahren tatsächlich angepackt werde.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 20. März 2010<br />
Höheres Risiko durch Mehrkosten<br />
Von Martin Kolbus<br />
TOURNESOLBAD<br />
Stadt deckelt Gesamtinvestition bei 25 Millionen Euro / Kritik an<br />
Informationspolitik<br />
"4,3 Millionen Euro mehr Investitionskosten sind kein Papiertiger, sondern<br />
ein erhöhtes Haftungsrisiko!" Aus den Worten von FDP-Fraktionschef<br />
Thomas Clemenz sprach Besorgnis über die rasant gestiegenen<br />
Mehrkosten beim Bau des Tournesolbades. Im Haupt- und<br />
Finanzausschuss und danach in der Parlamentssitzung war zu<br />
entscheiden, in welcher Form sich die Stadt am Risiko beteiligt und<br />
inwieweit die Tournesol-Verträge anzupassen sind.<br />
Es geht konkret um eine Summe von 4,3 Millionen Euro - entstanden<br />
durch Mehrkosten beim Bau des Bades. Zu Beginn war mal von 19<br />
Millionen die Rede, die mit Hilfe der Oberbank finanziert werden sollten.<br />
Im Juli 2009 stiegen die Gesamtinvestitionskosten auf 20,7 Millionen. Und<br />
jetzt soll in der sogenannten Konkordanzvereinbarung eine Deckelung bei<br />
25 Millionen erfolgen, so dass die Oberbank in die Lage versetzt wird, das<br />
Projekt bis zu dieser Höhe mit den außerordentlich günstigen kommunalen<br />
Zinsen zu finanzieren. Auch ohne Zutun der Stadt würde die Bank die<br />
372
Finanzierung der Mehrkosten übernehmen - allerdings wäre das<br />
Kreditinstitut dann gezwungen, die Mittel aufgrund der eigenen<br />
Risikoabschätzung zu weitaus höheren Zinskonditionen anzubieten, was<br />
sich auf die Höhe der Leasing-Raten auswirken würde. Teil dieser Rate ist<br />
der jährliche städtische Zuschuss.<br />
Die Debatte im Ausschuss unter Leitung von Peter Piaskowski drehte sich<br />
um zwei Kernpunkte: Hat Tournesol ausreichend über die Fakten zur<br />
Kostenentwicklung informiert und alle angeforderten Unterlagen an die<br />
Gremien weitergereicht? Und: In welcher Form kann bei der erneuten<br />
Erhöhung der Gesamtinvestitionskosten eine Art Gegenleistung seitens<br />
Tournesol erfolgen? Für das Entgegenkommen gegenüber der Stadt<br />
hatten die Investoren rechtzeitig zur Sitzung einen Vorschlag unterbreitet,<br />
der später auch mit großer Parlamentsmehrheit akzeptiert wurde. Danach<br />
muss die Stadt künftig nur noch die Hälfte der jährlichen Steigerungsrate<br />
des sogenannten Betriebszuschusses zahlen. Der Zuschuss liegt bei jetzt<br />
rund 500 000 Euro plus Steuern, die jährliche Steigerungsrate (errechnet<br />
aus dem jeweiligen Verbraucherpreisindex) bei derzeit etwa zwei Prozent -<br />
so dass also im Fall der Halbierung nur ein Prozent draufgeschlagen<br />
würde.<br />
Während diese Variante begrüßt und am Ende beschlossen wurde, ging es<br />
bei der Frage der Informationspolitik der Tournesol-Spitze raubeinig zur<br />
Sache. <strong>FWG</strong>-Stadtverordneter Gerhard Dernbecher vermisste eine<br />
zugesagte detaillierte Aufschlüsselung der Mehrkosten. Weil ihm die<br />
vorliegenden Unterlagen nicht ausreichten, verlangte er eine Vertagung<br />
um eine Woche bis zur nächsten Parlamentssitzung. "Ich habe manchmal<br />
den Eindruck, wir Stadtverordnete sollen für dumm verkauft werden",<br />
kritisierte Dernbecher. Seine Fraktionskollegin Inga Rossow versicherte,<br />
sie hätte sich niemals auf das Projekt eingelassen, wenn von Beginn an<br />
von 25 bis 27 Millionen Euro die Rede gewesen wäre.<br />
Die SPD-Stadtverordnete Dagmar Kraus teilte Dernbechers Vorwürfe<br />
nicht, sie sah die Fraktion ausreichend informiert, auch der<br />
Halbierungsvorschlag von Tournesol sei gut. Marius Weiß, Fraktionschef<br />
der Sozialdemokraten, konnte sich über die Umgangsformen Dernbechers<br />
nur wundern. Die Investoren seien hier "keine Bittsteller, sondern Partner<br />
der Stadt". Er konnte die Mehrkosten nachvollziehen, auch wenn ihm die<br />
alten Preise lieber gewesen wären. Volker Nies (SPD) lehnte eine<br />
Verschiebung rundweg ab.<br />
Für die CDU wie für die Grünen blieb bei den Mehrkosten-Unterlagen<br />
einiges sehr "nebulös", wie es Jürgen Schmitt (Die Grünen) formulierte.<br />
Thomas Zarda (CDU) hätte gerne noch genauer erläutert bekommen, wie<br />
aus einer Festpreisvereinbarung von 19 Millionen plötzlich 25 bis 27<br />
werden können, räumte aber ein, dass "wir aus der Geschichte nicht<br />
rauskommen". Zarda hegte außerdem "größte Sympathien" für den<br />
Halbierungsfaktor.<br />
373
Bürgermeister Gerhard Krum wies darauf hin, dass sich das städtische<br />
Risiko nach wie vor in Grenzen halte. Erst für den Fall, dass Tournesol<br />
insolvent werde, stelle sich die Frage nach den Betriebskostenrisiken<br />
(Leasing-Rate). Die Stadt könnte in solch einem Fall noch nach anderen<br />
Betreibern schauen. Bis heute sei <strong>Idstein</strong> mit dem Partnerschaftsmodell<br />
gut gefahren. Krum: "Das Projekt ist gut angelaufen!"<br />
Wegen des langen Winters ist das Tournesolbad noch immer eine<br />
Baustelle. Das Außengelände soll im Mai in Betrieb gehen. wita / Mallmann<br />
374
375
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 27. März 2010<br />
Neue Kirmsse-Schule kostet 15 Millionen<br />
<strong>Eine</strong>m auf der Seite liegenden "U" ähnelt die Anordnung der Gebäude im vorläufigen<br />
Konzept, das mit der Schule noch abgestimmt werden soll. Links befinden sich die Sport-<br />
und Gymnastikhallen. Gut einsehbare Pausenhöfe und eine breitere Anfahrt für<br />
Schulbusse (rechts) sind ebenfalls Bestandteil der Planung.<br />
BAUVORHABEN<br />
Landeswohlfahrtsverband, Kreis und Stadt sehen gute<br />
Chancen für spätere Kreis-Trägerschaft / <strong>Hallenbad</strong><br />
geschlossen<br />
(us). 15 Millionen Euro wird der Landeswohlfahrtsverband Hessen in einen<br />
Neubau der Max-Kirmsse-Schule investieren. Das verkündete LWV-<br />
Beigeordneter Dr. Peter Barkey gestern in <strong>Idstein</strong>. Auf rund 4 700 qm<br />
Nutzfläche sollen 26 neue Klassen-, Fach- und Verwaltungsräume<br />
entstehen. Das bereits stillgelegte <strong>Hallenbad</strong> ist in der Planung nicht mehr<br />
enthalten. Die Sporthalle wird umgebaut und um eine Gymnastikhalle<br />
erweitert. Gerechnet wird mit einer Bauzeit von drei Jahren.<br />
"Das ist eine gute Perspektive für die Max-Kirmsse-Schule", betonte Dr.<br />
Peter Barkey und sprach von einem "Freudentag". Die Schulgebäude aus<br />
den 50er und 70er Jahren sollen abgerissen und komplett ersetzt werden.<br />
376
"Sie weisen so große Schäden auf, dass es ratsam ist, neu zu bauen."<br />
Sämtliche Gebäude der Schule seien nur unzureichend wärmegedämmt,<br />
es gebe Probleme mit aufsteigender Feuchtigkeit und die Haustechnik sei<br />
teilweise sanierungsbedürftig. Neubau und Sanierung wären etwa gleich<br />
teuer.<br />
Im ersten Bauabschnitt, der noch in diesem Jahr angegangen werden<br />
könnte, soll die Sporthalle saniert werden. Sie werde künftig durch einen<br />
Spezialvorhang teilbar sein, so dass zwei Klassen gleichzeitig Sport<br />
machen könnten, erläuterte Dieter Lilienbeck, Leiter des LWV-<br />
Baumanagements. Zusammen mit der neuen Gymnastikhalle als Ersatz<br />
für das Schwimmbad "stehen den Schülern Räume für über 90 Stunden<br />
Sportunterricht zur Verfügung", so Dr. Barkey. "Bei 26 Klassen ist<br />
gewährleistet, dass jede Gruppe die vorgesehenen drei Stunden Sport pro<br />
Woche erhalten kann. Darüber hinaus ist noch genügend Kapazität für<br />
zusätzliche Sportangebote vorhanden."<br />
Bürgermeister Gerhard Krum begrüßte die geplanten Investitionen. Die<br />
Neubau-Variante hält er für die beste Lösung. Die Situation für die Schüler<br />
werde sich dadurch deutlich verbessern. Krum empfahl nachdrücklich,<br />
über eine künftige Schulträgerschaft durch den Rheingau-Taunus-Kreis<br />
nachzudenken. Schon 2009 habe es dazu Überlegungen gegeben,<br />
bestätigte Landrat Burkhard Albers. Das Schulgesetz stehe dem zwar<br />
entgegen, aber über eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung sei eine<br />
Lösung möglich. Für den Fall, dass im Rheingau-Taunus weiterhin<br />
Interesse an einer Übernahme bestehe, "wird sich der<br />
Verwaltungsausschuss des LWV mit dem Kreis beim Kultusministerium<br />
dafür einsetzen, dass eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung getroffen<br />
wird", gab Dr. Peter Barkey einen erst in dieser Woche gefassten<br />
Beschluss des LWV-Verwaltungsausschusses wieder.<br />
Die Überlegungen zur Übernahme erstrecken sich übrigens auch auf die<br />
Feldbergschule in <strong>Idstein</strong>. Dort stehen ebenfalls Bauinvestitionen an. Dr.<br />
Barkey nannte eine Summe von drei Millionen Euro.<br />
Die Diskussion über eine Sanierung des alten Schwimmbades auf Max-<br />
Kirmsse-Gelände sieht Dr. Barkey als erledigt an. Im April 2009 sei das<br />
Bad "aus hygienischen und energetischen Gründen geschlossen" worden.<br />
Inzwischen habe der LWV auch das Einverständnis der Schule für eine<br />
Umwidmung in eine Gymnastikhalle im Zusammenhang mit der<br />
Neubaulösung. "Für den Schwimmunterricht sollen die Kinder und<br />
Jugendlichen künftig, so wie alle Schüler des Kreises, öffentliche<br />
Schwimmbäder nutzen." Der LWV finanziere Fahrtkosten und<br />
Eintrittsgelder. "Die Feldbergschule in <strong>Idstein</strong> hat dazu frühzeitig mit dem<br />
Betreiber des <strong>Hallenbad</strong>es in <strong>Idstein</strong> eine Vereinbarung getroffen. Nun ist<br />
es die Aufgabe der Max-Kirmsse-Schulleitung, ihren Schülern<br />
entsprechende Möglichkeiten zu eröffnen", so Dr. Barkey.<br />
Mit dem Neubau erhält die Schule erstmalig einen Fachraum für<br />
377
naturwissenschaftlichen Unterricht und mehrere geeignete Werkräume zur<br />
Berufsvorbereitung. Ferner entstehen direkt neben den Klassen<br />
Differenzierungsräume, in denen Schüler einzeln oder in Kleingruppen<br />
arbeiten können.<br />
Die vorläufigen Entwürfe sehen zweigeschossige Gebäudetrakte für die<br />
Grundstufe, die Mittel- und Hauptstufe sowie die Abteilung für Praktisch<br />
Bildbare vor. Jeder Schulbereich erhält einen eigenen Pausenhof. "Die<br />
Max-Kirmsse-Schule hat, wenn der Neubau steht, noch die Möglichkeit<br />
weiter zu wachsen", schaut Dr. Barkey auf eine Entwicklung in Richtung<br />
Ganztagsschule.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 06. April 2010<br />
378
Stadtportrait Sonderbeilage der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung<br />
vom 15. April 2010<br />
379
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16. April 2010<br />
FDP sieht an vielen Stellen Sparpotenzial<br />
Kreis (ht)<br />
Was das Sparen angeht, so hagelt es kurz vor der Kreistagsitzung nur so<br />
an Vorschlägen……..<br />
Weniger für Schwimmbad<br />
Weiter will die FDP den Zuschuss an die Stadt <strong>Idstein</strong> für den Betrieb des<br />
Schwimmbades in Höhe von 249 100 Euro kappen. Analog <strong>zum</strong> Rheingau-<br />
Bad sei der Zuschuss eine nicht hinnehmbare Bevorteilung <strong>Idstein</strong>s<br />
gegenüber den anderen kommunalen Schwimmbadträgern im Landkreis.<br />
…….<br />
380
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16. April 2010<br />
Festival wird jünger und bunter<br />
Von Martin Kolbus<br />
JAZZ<br />
Max Mutzke einer der Stars der Veranstaltung vom 11. bis 13. Juni<br />
/ Hessentags-Riesenrad dreht sich / Über 70 Bands<br />
An den Eintrittspreisen ändert sich rein gar nichts, darüber hinaus aber<br />
präsentiert sich <strong>Idstein</strong>s Jazzfestival 2010 komplett runderneuert:<br />
Aktueller, moderner, frischer und vielseitiger als je zuvor kommt das<br />
musikalische Konzept daher und auch der Veranstaltungsrahmen birgt<br />
allerlei satte Überraschungen. Den "Sound von <strong>Idstein</strong>", wie der<br />
musikalische Leiter Frank Reichert es bei einer Programmvorstellung<br />
gestern nannte, werden 57 Bands und 15 Jugendformationen vom 11. bis<br />
13.Juni abliefern.<br />
Absoluter "Headliner" des Festivals ist Max Mutzke, die Nummer 1 unter<br />
den deutschen Soulsängern. Um neue Besucherschichten anzusprechen<br />
und auf Dauer zu halten, "brauchen wir solche Sparten übergreifenden<br />
Zugpferde", ist Reicherts Überzeugung. Ein Magnet sind sicher auch<br />
"Heinz Hoenig & Die Dicken Kinder", eine Band, die humorvollen Jazz, Pop<br />
und Soul garantiert und vom bekannten Schauspiel-Star in Szene gesetzt<br />
wird. "Es wird fett", verspricht das Ensemble für den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Auftritt.<br />
Insgesamt wird das Festival jünger und bunter, ohne sich von der<br />
bewährten musikalischen Mischung aus Jazz und all seinen Spielarten zu<br />
verabschieden. Die Plakate und das Programmheft in 50 000-facher<br />
Auflage lassen schon durch ihre Optik erkennen, dass <strong>Idstein</strong>s Jazz-<br />
Festival neue Wege geht: Das altbekannte Logo ist geschrumpft,<br />
stattdessen beherrscht die griffige Formel "jazz 2.0" den Werbeträger, ein<br />
Synonym aus dem Internet, dass hier für Interaktivität und musikalische<br />
Erneuerung stehen soll.<br />
<strong>Eine</strong> von acht musikalischen Sparten beim Festival trägt diesen Titel "Jazz<br />
2.0", und das durchaus zu Recht. So wird die Gruppe "Das magische<br />
Theater" vollkommen frei improvisieren und die Zuhörer interaktiv<br />
einbinden. Das Publikum kann <strong>zum</strong> Beispiel Worte und Begriffe vorgeben,<br />
die die Musiker in Töne umsetzen.<br />
In derselben Sparte befindet sich auch die preisgekrönte Formation<br />
"Bauchklang" aus Österreich, die A capella und Beat boxing zu<br />
ausschließlich "mundgemachter Musik" zusammenführt.<br />
381
Organisatorisch wird sich beim Jazz-Festival manches verändern. Die<br />
beiden Bühnen links und rechts des Rathauses werden nach Auskunft der<br />
Organisationschefin Sabine Fritz verschwinden und - wie beim Hessentag -<br />
durch nur eine Bühne auf dem Rathaus-Plateau ersetzt. Die Bühne in der<br />
unteren Schlossgasse verlässt ihren Platz gegenüber dem Jugendzentrum<br />
und wandert in den oberen Bereich der Gasse, die Jugendlichen betreiben<br />
in diesem Jahr diese Bühne nicht in ihrer Regie. Hier wird, anders als in<br />
den Vorjahren, an drei anstatt nur an zwei Tagen Rock, Blues und Pop<br />
gespielt von Akteuren wie Glitter Twins, Tiger B. Smith und Actionteam.<br />
Was ein besonderer Spaß zu werden verspricht, ist die Einbindung von<br />
mehr als einem Dutzend Jugend-Bands ins Vorprogramm am 12. Juni (11<br />
bis 14 Uhr). Junge Orchester und Bands erhalten hier ein tolles Podium.<br />
Besonders auf dem Löherplatz wird die Post abgehen, wenn sich junge<br />
Musiker beim "Bläserklassentreffen" zu einem Riesen-Orchester von 200<br />
bis 300 Musikern verbinden. Übrigens können sich dafür auch noch junge<br />
Interessenten (fünfte bis siebte Schulkasse) gern melden.<br />
Das Rahmenprogramm wird Bewährtes wie Jack Wolfskin-Kletterwand,<br />
Piano-Ausstellung, Zauberei und viele Kinder-Attraktionen parat halten,<br />
dazu die Ausstellung "Colour Drive" des Malers Volker Kurz in den Räumen<br />
der Naspa (8. bis 13. Juni). Was den Gästen sicher ganz besonders<br />
gefallen wird, ist das Riesenrad, das sich in der Schulgasse drehen wird.<br />
Bürgermeister Krum: "Es kommt direkt vom Hessentag in Stadtallendorf<br />
nach <strong>Idstein</strong>."<br />
Mit von der Partie sind natürlich auch die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Gastronomen, die sich<br />
schon im Herbst 2009 in einer Projektgruppe, zusammen mit dem<br />
ausrichtenden Verkehrsverein, an einen Tisch gesetzt hatten. Das Konzept<br />
wird nach Gerhard Krums Worten von allen mitgetragen, so dass er davon<br />
ausgeht, dass "alle die Ärmel hochkrempeln werden" und dem Ereignis mit<br />
Überzeugung, Spaß und Engagement entgegengehen.<br />
<strong>Idstein</strong>s Bürgermeister rechnet mit rund 20 000 Besuchern in der<br />
Hexenturmstadt. Seit etwa drei Jahren bewege man sich, nach<br />
Durchqueren eines Tals, auf diesem stabilen Niveau. Krum: "Die Zahlen<br />
dürfen natürlich gern noch ein bisschen steigen."<br />
382
Max Mutzkes Konterfei und das Motto "jazz 2.0" geben dem Plakat <strong>zum</strong><br />
Jazz-Festival, hier präsentiert von Bürgermeister Krum und dem<br />
künstlerischen Leiter Frank Reichert, ein neues Gesicht. wita / Mallmann<br />
23.04.2010 Dieser Kommentator ist bei uns nicht registriert. 007<br />
Tournesol klaut Jugend die Bühne mit unseren Geldern<br />
Ausgerechnet Tournesol bekommt eine Bühne die sie auch noch mit<br />
unseren Geldern sponsort. Das muss man sich erst mal trauen. Bei der<br />
Stadt schon 3 x betteln gewesen, Bürgschaften erschlichen, selbst nicht<br />
auf die Reihe bekommen und dann eine Bühne beim Jazzfest zu sponsoren<br />
und damit den Platz der Jugenbühne inne zu haben.<br />
Naja soviel positives gabe es über Tournesol noch nocht zu berichten, und<br />
jetzt die Geschichte. Das machts nicht besser.<br />
383
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 17.April 2010<br />
Senkpiel.net<br />
Badespass-Test: Tournesol in <strong>Idstein</strong> aus dem Internet<br />
Mai 14, 2010 7:18 pm Olaf<br />
Heute haben wir den Brückentag für einen ausgiebigen Familientag<br />
genutzt. Frau Wirbelwind wollte endlich mal wieder mit beiden Elternteilen<br />
384
schwimmen gehen. Meist klappt das ja nur mit jeweils einem von uns.<br />
Diesmal wollten wir aber nicht ins ESWE-Freizeitbad in Wiesbaden.<br />
Diesmal wollten wir in das relativ neue Tournesol in <strong>Idstein</strong>. Das Tournesol<br />
liegt direkt neben der B275 und ist somit verkehrstechnisch sehr gut<br />
angebunden. Ausreichend Parkplätze (überdacht) sind auch vorhanden.<br />
Man sieht von außen noch recht deutlich, dass das Bad noch sehr neu ist.<br />
Ein gewisser Baustellencharme lässt sich nicht verleugnen. Aber das hält<br />
uns nicht auf und wir holen uns die Familienkarte für 20,- Euro. Darin ist<br />
aber nur das Bad enthalten. Auf die weiteren Angebote wie Sauna,<br />
Wellness und Fitness verzichten wir.<br />
Fix in den geräumigen Umkleiden in die Badeklamotten und alles<br />
begutachten. Praktisch: Man bekommt ein Chip-Armband, womit man<br />
auch den Spind abschließen kann. Man sollte sich dann nur seine<br />
Spindnummer merken.<br />
Wir belegen zwei Liegen und Frau Wirbelwind begutachtet erst einmal das<br />
Kleinkinderbecken. Okay. Wenig für sie. Das Sportbecken ist mit zwei<br />
Sprungtürmen mit je einem bzw, drei Metern versehen. Der Dreier war<br />
allerdings gesperrt. Ansonsten kann man in dem Becken nur seine Bahnen<br />
ziehen. Das Nichtschwimmer-Becken geht von 80 cm – 120 cm und hat<br />
einen Zugang <strong>zum</strong> Außenbecken. Dort soll es wohl noch einen<br />
Strömungskanal geben, von dem wir aber nichts gesehen haben. Dafür<br />
gibt es da noch eine Blubber-Ecke. Man sollte sich aber draußen nicht zu<br />
sehr umsehen, alles noch sehr Baustelle.<br />
Für Frau Wirbelwind besonders enttäuschend: Es gibt zwar eine große<br />
Tunnelrutsche, aber keine Rutsche im Nichtschwimmerbecken. Platz wäre<br />
dafür gewesen. So hat sie halt ihre Runden auf ihrer Schwimm-Nudel<br />
gedreht und abwechselnd Mama oder Papa umgepaddelt. Im<br />
Nichtschwimmerbecken gibt es noch ein Netz, an dem man sich<br />
langhangeln kann und ins Wasser fallen lassen kann.<br />
Der Whirlpool wurde nur kurz angetestet. Der blubbert mehr am Hintern<br />
als am Rücken, wenn denn die Düsen funktionieren. Der „massiert“ somit<br />
eher gewisse andere Körperteile als ursprünglich vorgesehen. Das Ding<br />
war ein absoluter Schuss in den Ofen.<br />
Das Wasser ist angenehm warm, wobei der Wechsel vom Whirlpool ins<br />
Nichtschwimmerbecken schon einen gewissen Kälteschock auslöst.<br />
Was uns aufgefallen ist, dass das Bad noch nicht fertig ist, aber bereits<br />
der volle Preis verlangt wird. Es ist zwar alles sehr schön sauber,<br />
allerdings scheint auch viel Chlor im Wasser zu sein.<br />
Negativ aufgefallen ist uns die verhältnismäßig geringe Lufttemperatur.<br />
Verlässt man das Wasser, fröstelt man schnell, wenn man sich nicht<br />
abtrocknet. Ganz extrem ist es, wenn man dann die Duschen bzw. das WC<br />
aufsuchen muss, dann friert man innerhalb von Sekunden. Und<br />
normalerweise komme ich mit sowas gut zurecht. Ohne Bademantel ist<br />
man also echt aufgeschmissen.<br />
Das Nichtschwimmerbecken hat auch noch eine (nicht geöffnete) Pool-<br />
Bar, mit Barhockern im Wassern. Übrigens ein komischen Gefühl darauf zu<br />
385
sitzen. Es fühlt sich sehr ungewohnt an und man rutscht ein wenig hin und<br />
her. Weiterhin gibt es noch eine Blubberliege im Nichtschwimmerbecken,<br />
das aber auch nicht so der Brüller ist. Es liegt sich ein wenig seltsam auf<br />
dem Ding.<br />
Beim Baden und Plantschen bekommt man Hunger. Süßigkeiten sind dort<br />
unverhältnismäßig teuer. Das Essen schwankt zwischen „okay“ und<br />
„teuer“. <strong>Eine</strong> Currywurst kostet 2,80, eine kleine Portion Pommes 2,-<br />
Euro. Vier Chicken-Nuggets 4,60. Ohne Pommes. Da bekomme ich ein<br />
Kids Meal beim Burger King günstiger.<br />
Zurück <strong>zum</strong> Angebot: Viel bietet das Bad nicht. Letztendlich nicht mehr als<br />
das ESWE-Bad auch, nur in etwas größer. Dafür nur eine Tunnelrutsche,<br />
keine normale Rutsche für die kleineren Kinder. Das ist aus unserer Sicht<br />
ein echtes Manko.<br />
Unser Fazit: Wir haben es mal ausgetestet, werden dort aber nicht wieder<br />
hingehen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis passt noch nicht so ganz. Es ist<br />
alles sehr sauber, die Umkleiden sind sehr geräumig, so dass man sich<br />
auch zu zweit darin umziehen kann. Das Chip-Armband ist praktisch. Und<br />
man kann sich kostenlos einen Fön ausleihen.<br />
Frau Wirbelwinds Fazit: Die Liegen da sind toll. Aber die Rutsche fehlt.<br />
Und das ist für sie das ausschlagende Argument, denn sie liebt das<br />
Rutschen ins Wasser. So konnte sie nur plantschen und rumpaddeln. Klar,<br />
das macht auch Riesenspaß, aber es fehlt was.<br />
Klar, die große Rutsche hat was und auch, dass man nach draußen<br />
schwimmen kann. Das gehört bei solchen Bädern aber wohl mittlerweile<br />
auch <strong>zum</strong> guten Ton.<br />
Wer den Fitnessbereich nutzen will, kann seinen Nachwuchs auch bei der<br />
Kinderbetreuung abgeben. Das ist für manche Eltern auch unbezahlbar.<br />
<strong>FWG</strong> Pressemitteilung vom 7. Juni 2010<br />
Neuer Standort für Wohnmobilhafen<br />
Freie Wähler halten bisherige Fläche für ungeeignet<br />
Geht es nach den Vorstellungen der <strong>FWG</strong>-Fraktion in der<br />
Stadtverordnetenversammlung, wird es zu keinem Bau eines<br />
Wohnmobilhafens im Wolfsbachtal unterhalb des Tennisgeländes kommen.<br />
Mit einem Änderungsantrag wollen die Freien Wähler erreichen, dass die<br />
Entscheidung hierzu zurückgestellt und der Magistrat mit der Prüfung<br />
eines neuen Standortes beauftragt wird. „Wir halten das bisher<br />
ausgewählte Gelände unterhalb der Tennisanlage am Himmelsbornweg für<br />
386
vollkommen ungeeignet“, legt der stellvertretende <strong>FWG</strong>-<br />
Fraktionsvorsitzende Gerhard Dernbecher die Haltung seiner Fraktion dar.<br />
„Die Erreichbarkeit dieses Standortes bedeutet für die Innenstadt und das<br />
Wohngebiet Escher Str./Schützenhausstr. eine zusätzliche verkehrliche<br />
Belastung.“<br />
Die <strong>FWG</strong>-Fraktion schlage als alternatives Gelände ein Gebiet im<br />
NassauViertel zwischen dem Tournesol Bad und dem Edeka<br />
Einkaufsmarkt vor. „Dieser Standort hat unter anderem den Vorteil,<br />
dass er von den schweren Fahrzeugen leicht über die B 275 zu erreichen<br />
ist.“ Zusätzlich seien die benachbarten Einrichtungen wie <strong>Hallenbad</strong>,<br />
Einkaufsmarkt und Tankstelle in unmittelbarer Nachbarschaft fußläufig zu<br />
erreichen und zeitnah zu nutzen. Zur weiteren Attraktivierung dieses<br />
Standortes könne aus Sicht der Freien Wähler das Angebot von Elektro-<br />
Fahrrädern dienen, die eine leichte Erreichbarkeit der Innenstadt und des<br />
Umlandes ermöglichen würden.<br />
„Wir hoffen, dass die Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung sich<br />
unserem Vorschlag anschließen und einer Ergebnis offenen Prüfung<br />
zustimmen“, so Dernbecher abschließend.<br />
„pepper Super Sommer“ eine Beilage der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Zeitung vom 11. Juni 2010<br />
387
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 26. Juni 2010<br />
Zunächst kein Wohnmobilhafen<br />
Von Martin Kolbus<br />
STADTPARLAMENT<br />
Magistratsvorlage und <strong>FWG</strong>-Antrag vertagt / SPD kann sich nicht<br />
durchsetzen<br />
Für einen neuen Wohnmobilhafen, der im Umfeld der neuen Sporthalle am<br />
Himmelsbornweg entstehen soll, waren bereits Mittel im Haushalt 2010<br />
eingestellt. Davon ist die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverordnetenversammlung jetzt<br />
wieder abgerückt. Das Projekt, dessen Kosten auf 300 000 Euro geschätzt<br />
werden, wird zurückgestellt - zunächst einmal bis <strong>zum</strong> Herbst, um<br />
Standort-Alternativen zu prüfen. Die Debatte im Parlament ließ aber auch<br />
erkennen, dass es starke Bestrebungen gibt, die Planung von insgesamt<br />
62 Stellplätzen für Jahre auf Eis zu legen.<br />
„Die Welt hat sich weiter gedreht“, reagierte CDU-Fraktionsmitglied Peter<br />
Piaskowski auf die Äußerungen von Horst Urban (SPD). Der hatte die<br />
Christdemokraten aufgefordert, sich der vor einem halben Jahr<br />
gemeinsam gefassten Etatbeschlüsse zu erinnern. „Die Wahrheit ist:<br />
Eigentlich haben wir weder 300 000 Euro für die Anlage am<br />
Himmelsbornweg noch 250 000 Euro für einen weiteren Grundstückskauf<br />
an anderer Stelle“, so Piaskowski.<br />
Piaskowski will alle Möglichkeiten prüfen<br />
Der CDU-Mann griff damit den Hinweis der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>FWG</strong>-Fraktion auf,<br />
über andere Flächen für Wohnmobile nachzudenken, etwa im Bereich<br />
Tournesol/Edeka im Nassau-Viertel. Gleichwohl will auch Piaskowski alle<br />
Möglichkeiten geprüft wissen: „Schließlich ist die Sache nicht so dringend,<br />
als dass sie guten Gewissens nicht doch noch einmal geschoben werden<br />
könnte.“<br />
Auch die Grünen-Fraktion formulierte ihre Bedenken. Ein Wohnmobilplatz<br />
wäre eine Bereicherung und passe nach <strong>Idstein</strong>, räumte Fraktionschef<br />
Jürgen Schmitt ein, doch müssten in der Gesamtbetrachtung neben den<br />
Erstellungskosten auch die Folgen am Himmelsbornweg - ein breiterer<br />
Ausbau der engen Straße - berücksichtigt werden. Während also auch die<br />
Grünen dem Vorschlag des Magistrats nicht folgen wollten, schon 2010<br />
mit der Umsetzung der Pläne zu beginnen, forderte Horst Urban <strong>zum</strong><br />
388
Handeln auf. Es werde seit Jahren immer nur diskutiert. „Wir lehnen ein<br />
weiteres Vertagen und Verschleppen ab“, erklärte der SPD-Mann.<br />
Nicht anfreunden kann sich der Sozialdemokrat mit dem Vorschlag der<br />
Freien Wähler, einen Standort beim Edeka-Markt ins Kalkül zu ziehen.<br />
„Diese Fläche müssten wir zusätzlich für 250 000 Euro erwerben, das ist<br />
im Hinblick auf die Haushaltslage nicht zu vertreten.“<br />
Bürgermeister Krum wies darauf hin, welche positiven Schübe die<br />
Infrastruktur-Investitionen der Stadt seit dem Hessentag 2002 gebracht<br />
hätten. Dies spiegele sich in den beträchtlich erhöhten Gewerbe- und<br />
Einkommensteuer-Anteilen wider. Der Platz für Wohnmobile werde<br />
darüber hinaus viele Besucher in die Innenstadt bringen und den<br />
Einzelhandel beleben.<br />
Vertragliche Pflichten gegenüber Verein<br />
Er appellierte an die Fraktionen, diese Argumente bei der Beratung nach<br />
der Sommerpause zu berücksichtigen. Zur Wahl des Standorts wies Krum<br />
auf die vertraglichen Verpflichtung hin, die man gegenüber dem TV 1844<br />
<strong>Idstein</strong> eingegangen sei. Würde man den Platz also verlegen, wären nicht<br />
nur Grundstückskosten zu zahlen, sondern es müsste auch ein anderer<br />
Betreiber gefunden werden. Die Entscheidung, die Vorlage des Magistrates<br />
und den <strong>FWG</strong>-Antrag zu verschieben, fiel deutlich aus: Alle Fraktionen<br />
stimmten für die Vertagung, nur die SPD hielt an einer Verabschiedung<br />
fest (21:9 Stimmen).<br />
389
390
391
392
393
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 30. Juni 2010<br />
Hinein ins Tournesol-Vergnügen<br />
SOMMERFEST<br />
Außen-Becken und Rutschen ab Samstag in Betrieb / Bauphase<br />
von Problemen begleitet<br />
(us). Der Sommer ist längst da, aber die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schwimmfreunde<br />
mussten sich in den letzten Wochen noch immer mit einem reduzierten<br />
Angebot im Außenbereich begnügen. Gerüste und Bagger bestimmten<br />
noch vor kurzem das äußere Erscheinungsbild der Anlage. Das soll jetzt<br />
aber alles anders und besser werden.<br />
Am Samstag, 3. Juli, geht es richtig los, und zwar mit einem großen WM-<br />
Sommerfest. Es startet um 11 Uhr. „Packen Sie ihre Badesachen und<br />
springen Sie mit uns in das Sommerfeeling hinein“, lädt Tournesol ein und<br />
bietet den Tagesgästen Eintritt <strong>zum</strong> halben Preis.<br />
Das Wichtigste besonders für die Kinder: Ab 3. Juli dürfen sie sich endlich<br />
im Außenpool nach Herzenslust tummeln und die schönen Rutschen<br />
benutzen: Das Outdoorbad, wie es in der Tournesolsprache heißt, verfügt<br />
über ein 4 x 25 Meter Becken, Blue Lagoon mit Badeinsel und eine kleine<br />
Felslandschaft mit „Trio Slide Rutschen“. Auch Liegeflächen sind<br />
vorhanden, so dass erstmals wieder nach einigen Jahren Pause so etwas<br />
wie Freibad-Stimmung aufkommen kann.<br />
Natürlich warten auch die anderen Einrichtungen „unter der Kuppel“ auf<br />
Gäste. Die Kuppel ist seit einigen Tagen geöffnet und zunehmend wird das<br />
Angebot dort genutzt, und natürlich wird auch die Gastronomie alles tun,<br />
um die Sommerfest-Gäste zu verwöhnen. Dazu kommen dann allerlei<br />
Attraktionen - Ponyreiten, Kinderschminken, Hüfburg, Torwand,<br />
Spielstationen, Kickerturnier, Luftballonwettbewerb, Badeentenangeln,<br />
Basketball, Mitternachtssauna und anderes mehr. Auch Live-Musik ist<br />
angekündigt. Besondere Angebote gibt es in den Bereichen Wellness,<br />
Beauty, Fitness. Ein Gewinnspiel verspricht attraktive Preise.<br />
Für die Betreiber wird es nicht schwer sein, am Samstag ein volles Haus<br />
zu präsentieren und für das attraktive Bad zu werben. Ein bisschen<br />
schwieriger wird es da schon, den in den letzten Monaten entstandenen<br />
Verlust an gutem Renommee auszugleichen. Bis zur Erhöhung der<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgschaft liefen die Zahlungsgeschäfte schleppend ab, Firmen<br />
beklagten sich über nicht beglichene Rechnungen. Andererseits gab es<br />
seitens Tournesol wegen handwerklicher Mängel Zahlungszurückhaltung.<br />
Probleme gab es offenbar bei Dacharbeiten an der Kuppel. Die Arbeiten<br />
seien erst einmal unterbrochen, um die Open-Air-Saison nicht zu stören,<br />
394
heißt es. Auch die TÜV-Abnahme für die Kuppel habe sich hingezogen,<br />
inzwischen aber sei das erledigt.<br />
Startschwierigkeiten habe es ebenfalls im Gastronomiebereich gegeben, in<br />
einem Falle habe schon ein Wechsel stattgefunden. Dem Vernehmen nach<br />
sei die Anzahl an Beschäftigten reduziert worden.<br />
Noch ein paar Tage müssen sich diese jungen Schwimmfreunde gedulden: Am 3. Juli wird<br />
das Outdoorbecken mit der Dreifach-Rutsche freigegeben. Foto: wita / Mallmann<br />
395
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 01. Juli 2010<br />
396
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 05. Juli 2010<br />
Tausende beim Baden und Feiern<br />
Von Martin Kolbus<br />
TOURNESOLBAD<br />
Sommerfest zur Eröffnung des Außenbereichs / Hotel und<br />
Tiefgaragen nächste Projekte<br />
Erst wurde das Freibad geschlossen, dann auch das <strong>Hallenbad</strong>. Die<br />
Schwimmfreunde aus <strong>Idstein</strong> und Umgebung suchten über mehrere Jahre<br />
hinweg ihr Badevergnügen in Niedernhausen, Bad Camberg und anderen<br />
Bädern in der Nachbarschaft. Jetzt aber nehmen die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> endlich ihr<br />
komplettes Tournesolbad in Besitz. Am Wochenende suchten bei 35 Grad<br />
tausende Gäste Abkühlung und Spaß. Höhepunkt am Samstag beim<br />
großen Sommerfest: die Eröffnung des Außenbereichs mit Liegewiesen,<br />
Schwimmbecken und Dreifach-Rutsche.<br />
„Toll, wir waren die ersten“, jubelte ein Mädchen-Trio, das das Vergnügen<br />
hatte, das rote Band zu durchtrennen und die Rutschanlage mit Schwung<br />
einzuweihen. Samara (12), Alessia (12) und Denise (10) kommen aus<br />
Niedernhausen und Wehen - Beleg dafür, dass längst auch die Besucher<br />
aus der Umgebung das Bad für sich entdeckt haben. Natürlich hatten es<br />
sich die Tournesol-Chefs Alexander Hackl und Michael Beck nicht nehmen<br />
lassen, bei diesem Anlass dabei zu sein. „Dies ist ein stolzer Moment“,<br />
freute sich mit ihnen und den Badegästen Geschäftsführer Holger Klee.<br />
„Die Zeit des Redens und des Schreibens ist vorbei“, übte er auf seine<br />
Weise Kritik an den Kritikern, „jetzt ist die Zeit des Badens und des<br />
Feierns angebrochen“.<br />
Gefeiert und geplanscht wurde an und in allen sich bietenden<br />
Wasserflächen, sei es unter der hohen Kuppel oder unter brennender<br />
Sonne. Besonders im Außenbecken tummelte sich das Volk und die<br />
Rutsche war permanent in Beschlag genommen. Natürlich gab es wieder<br />
die bekannten Stimmen, die bemängelten, dass die Wasserflächen größer<br />
sein müssten. „Noch größer geht immer“, räumte Alexander Hackl ein.<br />
„Aber noch größer kostet auch viel mehr.“ Für den Österreicher ist das<br />
Verhältnis von Nutzen und Kosten (rund 29 Millionen Euro) im<br />
Gleichgewicht. Hackl bat, nicht nur an die starken Besuchertage Samstag<br />
und Sonntag zu denken. „Es gibt auch Montage und Dienstage, da ist<br />
weniger Betrieb.“ Deshalb werbe Tournesol auch so intensiv um die<br />
Mitgliedschaften. „Dann gehen die Leute auch gern ins Bad, wenn es ein<br />
bisschen ruhiger ist.“<br />
Große Reden wurden bei der Eröffnung des Sommerfestes nicht<br />
geschwungen. Dr. Herbert Koch, der den zu diesem Zeitpunkt in Sile<br />
397
(Türkei) weilenden Bürgermeister Krum vertrat, verzichtete ganz auf eine<br />
Ansprache: „Da stehen so viele Kinder in der Schlange, die endlich auf die<br />
Rutsche möchten“, so der Erste Stadtrat. „Und die will ich nicht warten<br />
lassen.“<br />
Nicht zu warten brauchten auch die Kinder, die gern einen Ausritt mit dem<br />
Pony machen wollten. Torwand, Hüpfburg, Spielestationen und andere<br />
Unterhaltungsangebote wurden gern genutzt. Es gab kleine Tanz- und<br />
Sportdarbietungen und gegen 16 Uhr sammelten sich Zuschauertrauben<br />
vor den Fernsehschirmen und Leinwänden, um das WM-Fußballspiel nicht<br />
zu verpassen. Wer sich auch von Regen und Gewitter partout nicht aus<br />
dem Bad vertreiben lassen wollte, setzte das Badevergnügen unter der<br />
Kuppel fort.<br />
Natürlich hofft das Tournesol-Team, dass es ein richtig schöner Sommer<br />
mit vielen Badetagen unter freiem Himmel geben wird. Aber es wird auch<br />
an die Zeit danach gedacht. Zunächst sollen nach Abschluss der<br />
Sommersaison die Kuppeldacharbeiten zu Ende geführt werden. „Die<br />
Kuppel selbst funktioniert einwandfrei“, weist Alexander Hackl anders<br />
lautende Gerüchte entspannt lächelnd zurück. Schließlich bekommen das<br />
viele Badegäste auch selbst mit, wenn sich zu späterer Stunde die Kuppel<br />
schließt.<br />
Die Bäder-Investoren wollen sich in den nächsten Jahren mit weiteren<br />
Projekten befassen. „Das Hotel wird ein Thema sein“, bestätigt Alexander<br />
Hackl. Zwei Tiefgaragen sollen entstehen, damit sowohl für den Hotel- als<br />
auch für den Badebetrieb ausreichend Pkw-Abstellplätze vorhanden sind.<br />
Damit beantwortet Hackl zugleich die Frage vieler Besucher, die am<br />
Wochenende auf Parkplatzsuche rund ums Bad waren. Dankbar ist<br />
Tournesol dafür, dass Edeka seinen Kundenparkplatz den<br />
Schwimmbadbesuchern zur Verfügung stellte. „Es besteht eine gute<br />
Nachbarschaft und Zusammenarneit zwischen unseren Unternehmen“, so<br />
Hackl. Entsprechend war Edeka mit eigenen Aktionen bei Sommerfest<br />
präsent.<br />
Während das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Projekt also langsam in die Phase kommt, dass es<br />
rund läuft, muss sich das Unternehmen mit seinen Aktiviträten in anderen<br />
Teilen Europas und Deutschlands in Geduld üben. „Die weltweite<br />
Finanzkrise hat Spuren hinterlassen und uns zeitlich zurückgeworfen“, so<br />
der Österreicher. <strong>Eine</strong>s der Objekte, auf das Tournesol momentan den<br />
Blick richtet, liegt in Russland. Mit dem Kuppelbad „Out of Moskau“<br />
befassen sich zur Zeit die Planer und Finanzexperten.<br />
Aber auch in Deutschland und in den Nachbarländern wächst offenbar das<br />
Interesse am Tournesol-Konzept. „Es kommen jetzt viele europäische<br />
Städte, um sich das Bad anzuschauen“, zeigt sich Hackl optimistisch - und<br />
freut sich, dass nicht nur Bade-, Wellness- und Fitnessbereiche vorzeigbar<br />
398
sind, sondern auch die gesamte Energietechnik. „Hier liegen wir mit 20 bis<br />
30 Prozent unter den budgetierten Kosten.“<br />
Schon morgens um 11 Uhr, zur Eröffnung des Sommerfestes und<br />
Inbetriebnahme des Outdoorbereichs, waren 800 bis 1000 Badegäste<br />
registriert, und jede Minute wurden es mehr. In allen Becken draußen und<br />
unter der Kuppel herrschte Hochbetrieb. Fotos: wita / Mallmann<br />
Kommentare <strong>zum</strong> Pressebericht: Tausende beim Baden und Feiern<br />
von Martin Kolbus<br />
06.07.2010 Dieser Kommentator ist bei uns nicht registriert.<br />
Es ist nicht alles Gold was glänzt<br />
Schaut man hinter die Fassade der tollen Tournesol Gesellschaft, bröckellt<br />
es doch schon an allen Enden. Personal ist unzufrieden, von Insolvenz<br />
wird gesprochen etc. Was ist dran ? Flüssig scheint das Bad ja wohl nicht<br />
mehr zu sein, sonst bräuchte man die Stadt, sprich den Steuerzahler nicht<br />
um eine weitere Bürgschaft zu beleihen. 4-5 Mio sind kein Pappenstiel.<br />
Und jetzt soll da noch ein Hotel hin ?!? Wer soll das denn bezahlen ?? Und<br />
für was brauchen wir das ?<br />
Fragen über Fragen. Das Schwimmbad ist immernoch auf dem Standpunkt<br />
mit den Eintrittspreisen einen guten Markt zu erreichen, die rechnung geht<br />
aber niemals auf. Ein <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> geht für das Geld nicht schwimmen. Das<br />
Bad hat drei Verantwortliche Geschäftsführer die man auch brauch weil<br />
zusammen geht man am besten unter.<br />
399
07.07.2010 Dieser Kommentator ist bei uns nicht registriert.<br />
Wofür das alles ???<br />
Hotel ?? Tiefgarage ??<br />
Dem vorherigen Kommentar kann ich mich nahtlos anschließen. Ich denke<br />
das mit der Insolvenz oder drohenden Insolvenz ist ja nichts neues wenn<br />
man bedenkt was da täglich so los ist im "schönen" Tournesolbad. Gastro<br />
ist ein Totalausfall, Im Empfangsbereich ist alles düster und trist. Es sind<br />
einfach zu wenig Gäste um so ein Projekt in 10-15 Jahren aus den roten<br />
Zahlen zu holen. Es wird auch sehr wenig Marketing und Werbung<br />
gemacht. Es mag ja am Samstag beim Sommerfest gefüllt gewesen sein,<br />
aber das hat sich noch nicht einmal bis heute gehalten. Obwohl Ferien<br />
sind, sind Schwimmbäder in Niedernhausen, Taunusstein und Schloßborn<br />
mehr als überfüllt. Da sollte man sich einmal Gedanken machen an was<br />
das liegt. Und überlegt euch das mit dem Hotel, das wird nix in der<br />
Weltstadt <strong>Idstein</strong>. Das gibt das nächste Projekt was die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürger<br />
mit einer städtischen Bürgschaft finanziert.<br />
09.07.2010 Dieser Kommentator ist bei uns nicht registriert.<br />
Leeres Bad<br />
War gestern im Tournesol. Konnte leider am Samstag <strong>zum</strong> Sommerfest<br />
nicht. Es war für einen Sommertag sehr wenig los. Sauna war leer und auf<br />
der Liegewiese war auch noch jede Menge Platz. Der Bedienung an der<br />
Schirmbar konnte man beim Laufen die Schuhe besohlen. Die Getränke<br />
sind leider nicht überall gleich. Mich verwundert das man in der Sauna<br />
alles in 0,5 ltr. Flschen bekommt und im Außenbereich nur schöne Becher<br />
die bei sehr vielen Besuchern schon mit in die Tasche gewandert sind.<br />
Macht nur weiter so. So wird das nichts. Ich arbeite selbst als<br />
Eventmanager und Cateringleiter in einer sehr großen Kette. Man sollte da<br />
Profis ranlassen und keine Amateure.<br />
400
401
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> anzeiger vom 08. Juli 2010<br />
402
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 10. Juli 2010<br />
Schüler plantschen kostenlos<br />
(red). Unter dem Motto „Schülerferienspaß“ ermöglichen Tournesol<br />
und die Stadt den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schülern, während den aktuellem<br />
Sommerferien kostenlos ins Tournesolbad zu gehen. <strong>Eine</strong> Kooperation<br />
zwischen dem Tournesolbad, der Stadt <strong>Idstein</strong> und den umliegenden<br />
Gemeinden - Tournesol zahlt 50 Prozent und der Kooperationspartner<br />
ebenfalls 50- macht das möglich.<br />
Die Karten können während der Sommerferien von Montag bis Freitag<br />
zwischen 10 und 12 Uhr beim Sozialamt-Büro der Abteilung Sport- und<br />
Jugendpflege, Am Hexenturm 10, <strong>Idstein</strong> (1.Stock, Herr Wolf) abgeholt<br />
werden, sowie Samstag und Sonntag von 9 bis 11 Uhr im<br />
Zwergenstübchen, Rodergasse 7 in <strong>Idstein</strong>.<br />
Der Schüler benötigt einen Schülerausweis als Legitimation. Man darf<br />
maximal zwei Karten am Tag abholen (eine für den gleichen Tag, eine<br />
für den folgenden). Die Gesamtanzahl der Karten ist begrenzt.<br />
Mit Hünstetten gibt es auch eine Vereinbarung. Dort werden die Karten<br />
bei den jeweiligen Ortsvorstehern oder der Gemeinde herausgegeben.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16. Juli 2010<br />
Tournesol-Freikarten alle weg<br />
(VoS). Das Ferienangebot von Tournesol und der Stadt <strong>Idstein</strong> für<br />
Schülerfreikarten für das Tournesol-Bad wurde so gut angenommen,<br />
dass die Initiatoren bereits das Kontingent verdoppelt haben, aber es<br />
trotzdem aufgrund der riesigen Nachfrage bis Freitag keine Karten<br />
mehr gibt. Das teilen Tournseol und Stadt mit. Zudem bekam die<br />
Stadt <strong>Idstein</strong> von sehr vielen Eltern ein dickes Lob für die gemeinsame<br />
Aktion mit Tournesol.<br />
Viele Eltern bestätigten diese Aktion als einen großen Schritt für eine<br />
familienfreundliche Stadt.<br />
403
Leser-Forum<br />
50plus Meine Zeitung Ausgabe 12 Juli 2010<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 1. Oktober 2010<br />
Zum Tournesolbad <strong>Idstein</strong> schreibt diese Leserin.<br />
Schwimmer unerwünscht?<br />
Die Kinder und der Mann sind aus dem Haus, die Uhr schlug noch nicht<br />
einmal acht – und ich war bereits auf dem Weg in unser Schwimmbad.<br />
Zeit und Platz <strong>zum</strong> Schwimmen – dachte ich mir! Nein, auch heute wieder<br />
Pech gehabt. <strong>Eine</strong> Schulklasse nahm bereits große Teile des<br />
Erlebnisbeckens und die für sie vorgesehene Bahn ein. Auf der anderen 25<br />
Meter Bahn zwei eifrige Brustschwimmer, im Restbeckenbereich daneben<br />
zwei „Krauler“, die schwungvoll ihre Bahnen durch das Wasser zogen. Also<br />
hinein und losgeschwommen. Dies ging auch Bahn für Bahn gut, ja bis zu<br />
dem Zeitpunkt, als die Damen und Herren der Wassergymnastik das<br />
Wasser enterten. Bei meiner rückwärts geschwommenen Bahn kollidierte<br />
ich so leicht mit einem dieser Teilnehmer, der mich sogleich mit den<br />
Worten: „Hier ist jetzt Aquagymnastik, Schwimmen ist da drüben“ auf die<br />
einzig verbleibende Bahn verweisen wollte.<br />
404
Wenige Augenblicke später wurde dann auch der halbe<br />
Schwimmbeckenbereich abgeteilt. Ich begriff: Als Schwimmer bin ich<br />
scheinbar unerwünscht, verzog ich mich nun auf die einzig freie Bahn, die<br />
wir uns zu fünft zu teilen hatten.<br />
Ich zahle für unser Schwimmabo knapp unter 1200 Euro im Jahr und<br />
komme mir vor, als erwarte ich Almosen, eigentlich möchte ich nur zwei<br />
bis drei Mal in der Woche meine Stunde schwimmen und Zeit für mich<br />
haben. Aber angesichts der vielen Schulklassen und Gruppen, die sich<br />
vormittags bei Tournesol tummeln, scheint mir das bald nicht mehr<br />
möglich.<br />
Bei Regen bekommt man gleichzeitig eine Dusche von oben – die kuppel<br />
lässt sich derzeit nicht richtig schließen, aber die Handwerker seien<br />
bestellt, versicherte mir eine der zahlreichen und wirklich stets bemühten<br />
und freundlichen Mitarbeiterinnen.<br />
Neulich war dann die Hälfte der Duschen bei den damen gesperrt. Zeit für<br />
mich, um zu entspannen, stellte ich mir anders vor. Zumal ein blick auf<br />
die aktuelle Preisliste, mich wissen ließ, dass das Schwimmabo für einen<br />
erwachsenen gerade um 25 Prozent teurer geworden ist. So bleibt nicht<br />
nur mein Gemüt, sndern auch meine Lage in meiner Geldbörse<br />
angespannt.<br />
Gabriele Feil<br />
<strong>Idstein</strong><br />
Leser-Forum<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 05. Oktober 2010<br />
Zur Diskussion über Schwimmmöglichkeiten im Tournesol-Bad:<br />
Rücksichtslos rückwärts<br />
Als Teilnehmer der Wassergymnastik am Mittwoch, 29. September, und<br />
Augenzeuge des von Frau Feil beschriebenen Vorfalls nehme ich wie folgt<br />
Stellung: Frau Feil schwamm rücksichtslos rückwärts, außerhalb der <strong>zum</strong><br />
Schwimmen freigegebenen Bereichs, in einen Teilnehmer der<br />
Wassergymnastik hinein.<br />
Dieser wies Frau feil darauf hin, das jetzt im Aktionsbereich des Beckens<br />
nun, wie jeden Mittwoch um 9 Uhr Wassergymnastik sei und sie doch in<br />
den Schwimmbereich gehen sollte. Frau Feil reagierte frustriert und<br />
überheblich ohne sich Ihres Unrechtes überhaupt bewusst zu sein!<br />
405
Das sie auch noch ihren Frust den Schulkindern anlastet, ist schon eine<br />
immense Zumutung! Auch wir die Teilnehmer der Wassergymnastik haben<br />
alle ein Abo und zahlen auch unseren Beitrag!<br />
Karl-Heinz Langer<br />
<strong>Idstein</strong><br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 19. November 2010<br />
Klimaschutz für die Stadt<br />
(in). Auch wenn die Bemühungen, Wärme beziehungsweise Energie<br />
einzusparen und regenerative Energien mitzunutzen, in <strong>Idstein</strong> nicht nur<br />
Lippenbekenntnisse sind, ein Gesamtkonzept fehlt bisher. Ein Energiebüro<br />
aus Bielefeld wurde nun beauftragt, ein integriertes Klimaschutzkonzept<br />
für die Stadt zu erarbeiten. Ein Arbeitskreis begleitet den Prozess.<br />
Lobend spricht sich Bürgermeister Gerhard Krum für Unternehmen wie<br />
Jack Wolfskin, Storck oder auch das Tournesol-Bad aus, die in Sachen<br />
Energie-Einsparung vorbildlich seien. Tournesol erzeuge beispielsweise 80<br />
Prozent seiner Energie selbst. „Hier ist eine gute Eigendynamik<br />
entstanden.“<br />
Auf der anderen Seite seien <strong>zum</strong> Beispiel die CO2-Emmissionen bei<br />
städtischen Einrichtungen sehr hoch. Das liege am Strommix. „Ist hier der<br />
Anteil an Braunkohle hoch, steigt automatisch der CO2-Wert.“ Krum<br />
wertet das als wertvollen Hinweis, regenerative Energien sollen künftig<br />
mehr Berücksichtigung finden: „Wir werden mehr Träger einsetzen, die<br />
wenig CO2-Ausstoß haben.“<br />
Insgesamt verursachen öffentliche Einrichtungen drei Prozent der CO2-<br />
Emmissionen. Haushalte haben mit 48,3 Prozent den größten Anteil,<br />
gefolgt von Gewerbe, Handel und Dienstleistungen mit 33,3 Prozent.<br />
406
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 20. November 2010<br />
Lebensretter brauchen Hilfe<br />
Von Ingrid Nicolai<br />
DLRG Die Mitgliederzahl wächst wieder, aber das Material ist auf<br />
der Strecke geblieben<br />
Aus Angsthasen werden Wasserratten. Aus guten Schwimmern werden<br />
Rettungsschwimmer. Aus Vereinsmitgliedern werden Lebensretter. Die<br />
Arbeit der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> DLRG hat viele Gesichter. Die Aufgabe, die sich hinter<br />
der Abkürzung verbirgt, wird mit Engagement und Ernsthaftigkeit erfüllt:<br />
Menschen werden vor dem Ertrinkungstod gerettet - in der Prävention und<br />
im akuten Einsatz. Und das wurde auch anerkannt und unterstützt, denn<br />
obwohl <strong>Idstein</strong> an keinem größeren Gewässer liegt, waren in der hiesigen<br />
Ortsgruppe einmal 1200 Mitglieder; die DLRG war damit zweitgrößter<br />
Verein in <strong>Idstein</strong>.<br />
Das ist jedoch Vergangenheit, war vor der Schwimmbad-Schließung 2005.<br />
Vom zweitgrößten Verein in der Stadt waren nur etwa 400 Mitglieder übrig<br />
geblieben. Immerhin: Mit der Aufnahme des Schwimmbetriebs Anfang des<br />
Jahres im Tournesol-Bad wuchs die Zahl der Mitglieder wieder auf 676<br />
(das älteste ist 85 Jahre alt, das jüngste kam im April auf die Welt).<br />
„Darauf sind wir natürlich stolz“, sagt der Vorsitzende Jörg Steinmann.<br />
„Trotzdem stoßen wir derzeit auch an Grenzen“, erklärt Geschäftsführer<br />
und Bootsbeauftragter Florian Frömel. Das Trainingsmaterial wie Flossen<br />
und Kleider, Bojen und Schwimmbretter wurde fünf Jahre lang gelagert<br />
und ist brüchig geworden. Und der Wagen, der früher einmal das<br />
vereinseigene zwei Tonnen schwere Rettungsboot transportierte, hat<br />
seinen Geist aufgegeben. Nur provisorisch kann derzeit der Transport des<br />
Bootes organisiert werden, mehr oder weniger untaugliche Privat-<br />
Fahrzeuge werden eingesetzt.<br />
Dabei hat die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Wasserrettung Tradition. 1969 wurde die<br />
Ortsgruppe gegründet, seit 1995 sind die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> anerkannte<br />
Wasserrettungseinheit im Katastrophenschutz. Wer die Philosophie der<br />
DLRG versteht, weiß: Wenn es darum geht, Leben und Gesundheit am<br />
und im Wasser zu retten, wird über Ortsgruppen hinweg<br />
zusammengehalten, wird sich gegenseitig geholfen. Mit der DLRG<br />
Niedernhausen wird seit 2006 kooperiert. Und auch auf dem Rhein sind<br />
die Retter aktiv, wenn <strong>zum</strong> Beispiel der Fluss im Feuerzauber erstrahlt<br />
oder Motorbootwettkämpfe des ADAC über die Bühne gehen. Nicht zuletzt<br />
an der Ostsee wird seit 1998 jährlich ehrenamtlich Wachdienst geschoben,<br />
407
werden Kollegen vor Ort unterstützt. 2008 haben die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> dort in<br />
einer dramatischen Rettungsaktion mit ihrem, eigenen Boot am<br />
Timmendorfer Strand innerhalb von fünf Tagen 19 Menschen vor dem<br />
Ertrinken bewahrt.<br />
Die Motivation, die Kompetenz und der Ausbildungsstandard bei der<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> DLRG sind hoch. Für die Anschaffung von neuem Material<br />
brauchen die Ehrenamtler aber Unterstützung … damit auch künftig aus<br />
kleinen Angsthasen große Wasserratten werden, die einfach nur mit<br />
Freude und der gehörigen Portion Sicherheit das Element Wasser<br />
genießen können. Oder einmal selbst das Leben anderer Menschen retten.<br />
Wiesbadener Kurier vom 25. November 2010<br />
CDU stößt Diskussion über Rheingaubad wieder an<br />
25.11.2010 - GEISENHEIM<br />
ZWECKVERBAND<br />
Fraktionsvorsitzender Stolz: Kreistag muss endlich einmal Hü oder<br />
Hott sagen / Ausstieg laut RP nur im Einvernehmen aller<br />
Beteiligten möglich<br />
(bm) Die CDU-Kreistagsfraktion unternimmt vier Monate vor der<br />
Kommunalwahl einen Vorstoß <strong>zum</strong> Rheingau-Bad. Ziel ist es, dass der<br />
Rheingau-Taunus-Kreis aus dem Zweckverband, dem der Landkreis und<br />
die Städte Rüdesheim und Geisenheim angehören, aussteigen soll. Wie<br />
Fraktionsvorsitzender André Stolz erklärte, komme es der CDU darauf an,<br />
dass die Kostenbeteiligung des Kreises im Haushaltsstrukturausschuss im<br />
Rahmen der Einsparbeschlüsse erörtert werde. Nach wie vor sei auch die<br />
vom Kreistag beschlossene Gleichbehandlung des Rheingaubads mit dem<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bad ein Thema, nachdem <strong>Idstein</strong> keinen Zuschuss erhalten<br />
habe. Der Kreistag müsse endlich einmal Hü oder Hott sagen, so Stolz.<br />
Und es müsse geprüft werden, ob ein Ausstieg des Kreises rechtlich<br />
möglich sei. Dass diese Diskussion, die schon seit Jahren immer wieder<br />
aufflammt und zuletzt von der FDP angestoßen wurde, erneut beginnt,<br />
bringt den Geisenheimer Ortsvorsteher und früheren Sozialdezernenten<br />
des Kreises, Edgar Fröhlich (CDU) auf die Palme. Der Regierungspräsident<br />
habe klargestellt, dass der Zweckverband Rheingaubad nur aufgelöst<br />
werden könne, wenn alle Beteiligten zustimmen.<br />
Kommentar <strong>zum</strong> Pressebericht:<br />
408
25.11.2010 Dieser Kommentator ist bei uns nicht registriert.<br />
CDU-Totengräber des Rheingaubades<br />
Seit Jahren will die CDU dem Rheingaubad den Garaus machen. Entgegen<br />
allen Auskünften des Regierungspräsidenten legt sie es immer wieder<br />
darauf an, dass der Rheingau-Taunus-Kreis aus der Mitfinanzierung des<br />
Bades aussteigt. Dabei wissen die Verantwortlichen der CDU doch ganz<br />
genau, dass Geisenheim und Rüdesheim allein die Bezahlung der Kosten<br />
nicht stemmen können. Der Rheingau wird also sehenden Auges einer<br />
Einrichtung für breite Bevölkerungsschichten beraubt. Man muss sich nicht<br />
wundern, wenn immer mehr Menschen sich von dieser Politik gegen die<br />
Bürger abwenden. Wo waren hier übrigens die Vertreter der CDU aus dem<br />
Rheingau bei dieser Entscheidung ? Haben sie die Interessen dieses<br />
Kreisteils eventuell sogar verraten ?<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 27. November 2010<br />
Klar Schiff für den Nachwuchs<br />
Von Ingrid Nicolai<br />
LESER HELFEN<br />
Bei der DLRG fühlen sich Jugendliche gut aufgehoben / Mit dem<br />
Rettungsboot auf dem Rhein<br />
Es ist kalt, nass und mit 9 Uhr irgendwie ein bisschen zu früh für einen<br />
Samstag. Stefanie Hirschmann hält sich an ihrem Kaffeebecher fest,<br />
während vor der Garage in der Wiesbadener Straße „klar Schiff“ gemacht<br />
wird - und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. DLRG-Geschäftsführer<br />
Florian Frömel und der 2. Vorsitzende Thomas Linnenberg koppeln den<br />
Anhänger mit dem DLRG-Rettungsboot an das Auto, das Frömel von<br />
seinem Bruder aus Hanau geliehen hat. Der Pick-up hat zwar schon einige<br />
Jahre auf dem Buckel und ist alles andere als ein geeignetes Zugfahrzeug,<br />
„aber mehr als eine Notlösung haben wir derzeit nicht“, erklärt Frömel,<br />
der die Werbetrommel für ein neues Zugfahrzeug rührt. Die DLRG hat<br />
zwar schon einige Spenden bekommen, aber es fehlt nach wie vor ein<br />
gehöriger Batzen.<br />
Vor der Winterpause geht es heute noch mal auf den Rhein. Der<br />
Nachwuchs wird mit dem Boot vertraut gemacht, und da die „Explorer“<br />
am Dienstag von einem Filmteam benötigt wird, soll sie schon mal zur<br />
DLRG-Station in Schierstein transportiert werden. Die 17-jährige Stefanie<br />
409
Hirschmann kennt sich mit dem Boot bereits etwas aus und ist froh, nach<br />
der Zwangspause durch die Schwimmbad-Schließung endlich wieder in<br />
<strong>Idstein</strong> trainieren zu können. Sie war vorübergehend in Bad Camberg<br />
aktiv, hat nur darauf gewartet, dass es im Tournesol-Bad wieder losgeht.<br />
Sie schwimmt „unheimlich gern“ und findet es klasse, dabei anderen<br />
Menschen helfen zu können. „Da bekommt der Sport richtig Sinn.“<br />
Jana Kehr wirkt hellwach, sie ist Boots-Neuling. „Ich soll heute helfen, bin<br />
aber noch nicht so sicher, was ich tun soll“, ist sie gespannt. Noch weiß sie<br />
nicht, dass sie bald am Steuer stehen wird, um ihm Rhein rückwärts ein<br />
Acht zu fahren. Obwohl erst 15, ist sie schon mit Leib und Seele DLRGler.<br />
„Ich arbeite gerne mit Kindern, habe Spaß in der Gruppe und will auf<br />
jeden Fall bei den Rettungsschwimmern bleiben“, sagt sie. Den Erste-<br />
Hilfe-Kurs hat sie am Wochenende in der ersten Ferienwoche gemacht.<br />
Dass sie neben der DLRG auch bei der Feuerwehr und dem DRK aktiv sein<br />
möchte, für sie ist das logisch. „Da kann ich am besten Menschen helfen.“<br />
Und neben ihrem ehrenamtlichen Einsatz? „Möchte ich Tierärztin werden!“<br />
10 Uhr am Schiersteiner Hafen: Die Explorer wird langsam zu Wasser<br />
gelassen. Auch Stefanie Hirschmann ist jetzt hochkonzentriert. Alle Hände<br />
werden gebraucht. Mit nur fünf Stundenkilometern geht es durch den<br />
Hafen. Sog- und Wellenschlag sollen vermieden werden, erklärt Frömel.<br />
Die maximale Geschwindigkeit des Bootes beträgt etwa 95<br />
Stundenkilometer. Aber auf der Fahrt Richtung Ingelheim bei acht Grad<br />
Lufttemperatur sorgt Tempo 50 schon für eiskalte Ohren.<br />
Auch wenn <strong>Idstein</strong> an keinem größeren Gewässer liegt, die DLRGler sind<br />
nicht nur im Tournesol-Bad echte Wasserraten. Mit ihrem 2004<br />
angeschafften Rettungsboot „El Carino“, was soviel wie Sehnsucht<br />
bedeutet, sind sie begehrte Partner, wenn es um Wasserrettung geht: bei<br />
der WM in Frankfurt, wo sie 80 betrunkene Engländer aus dem Wasser<br />
fischten, beim Rhein im Feuerzauber, bei den ADAC-<br />
Motorbootwettkämpfen und nicht zuletzt auf der Ostsee, wo sie 2008 bei<br />
einem Einsatz 19 Menschenleben retteten.<br />
Der Nachwuchs wird mit dem Strom und dem Boot vertraut gemacht. Was<br />
bedeuten die Schilder an der Rettbergsau? Hat eine Fähre immer<br />
Vorfahrt? Wo hat das Boot seine Schokoladenseite? Jana und Stefanie sind<br />
mit Ernst und Freude bei Sache. Insgesamt 30 junge Leute zwischen 12<br />
und 16 Jahren machen derzeit ihre Rettungsschwimmausbildung bei der<br />
DLRG.<br />
Nach 25 gefahrenen Kilometern und etwas über 14 verbrauchten Litern<br />
Treibstoff, wie der Bord-Computer anzeigt, probiert sich die 15-Jährige an<br />
einer Acht - im Rückwärtsgang. „Mit einem Schlauchboot und Seitenwind<br />
keine leichte Aufgabe“, sagt Linnenberg. Aber für das erste Mal klappt es<br />
recht gut. Und auch das „Wenden in drei Zügen“ gelingt. Das nächste Mal<br />
wird die „Königsdisziplin“ geübt: Mann über Bord.<br />
410
Florina Frömel, Jana Kehr, Stefanie Hirschmann und Thomas Linnenberg<br />
lassen am Schiersteiner Hafen das DLRG-Rettungsboot zu Wasser. Foto:<br />
RMB / Heiko Kubenka<br />
CDU-RTK vom 03. Dezember 2010<br />
CDU weist verbale Attacken des Landrates aufs Schärfste<br />
zurück<br />
Mit Fassungslosigkeit über die neuerlichen verbalen Entgleisungen hat der<br />
CDU-Fraktionsvorsitzende im Kreistag des Rheingau-Taunus-Kreises ,<br />
André Stolz, auf die Äußerungen des Landrats Burkhard Albers (SPD), die<br />
CDU habe <strong>zum</strong> Ziel das Rheingaubad zu schließen, reagiert.<br />
„Zu keinem Zeitpunkt hat die CDU die Schließung des Rheingaubades<br />
gefordert. Wenn der Landrat dies nun behauptet, dann sagt er wissentlich<br />
die Unwahrheit.“, so Stolz.<br />
Es sei unverständlich, wie hier <strong>zum</strong> wiederholten Male mit zugespitzten<br />
und falschen Aussagen Wahlkampf gemacht werde. „Der Landrat versucht<br />
hier offensichtlich mit Ängsten der Menschen seinen eigenen Wahlkampf<br />
zu führen.“<br />
Wahr sei dagegen, dass alle Fraktionen gemeinsam das Thema<br />
Rheingaubad als „strukturellen Punkt“ auf die Tagesordnung des<br />
Haushaltsstrukturausschusses des Rheingau-Taunus-Kreises gesetzt<br />
haben. Dies sei auch mit den Stimmen der Sozialdemokraten und ohne<br />
Widerspruch des Landrats geschehen.<br />
Folgerichtig habe sich auch die CDU im Vorfeld der Sitzung des<br />
Ausschusses mit dem Thema Rheingaubad inhaltlich befasst.<br />
Vor dem Hintergrund der interfraktionell beschlossenen Sparvorschläge<br />
des Haushaltsstrukturausschusses, die auch eine Streichung des<br />
<strong>Hallenbad</strong>zuschusses für <strong>Idstein</strong> vorsahen, erinnerte die CDU lediglich an<br />
den vom Kreistag beschlossenen Gleichbehandlungsgrundsatz mit dem<br />
Bad in Geisenheim.<br />
<strong>Eine</strong> Schließung einer der beiden Bäder wurde zu keinem Zeitpunkt in der<br />
411
CDU diskutiert, wohl aber wurde über mögliche künftige Finanzstrukturen<br />
gesprochen. „<strong>Eine</strong> mögliche Neuordnung der Finanzströme im Kreis muss<br />
allerdings ergebnisoffen diskutiert werden.“ so Stolz.<br />
Auf Initiative der CDU werde nun z.B. der ÖPNV im Kreis neu geregelt. Die<br />
Kommunen werden so um 4,5 Mio. € jährlich entlastet. Alleine für die<br />
Stadt Geisenheim ergebe sich so eine jährliche Nettoersparnis von<br />
250.000 €.<br />
„Wenn man die Strukturen zwischen Kreis und Kommunen unter den<br />
Gesichtspunkten effizienter, schlanker und gerechter neu ordnet, darf dies<br />
keine Einbahnstraße sein. Ich habe kein Lob oder Dank vernommen, als es<br />
um die beschriebene massive Entlastung der Kommunen aufgrund der<br />
ÖPNV-Neustrukturierung ging. <strong>Eine</strong> Neuordnung der Finanzstrukturen wird<br />
zweifelslos an der einen Stelle zu Entlastungen und an anderer Stelle zu<br />
Belastungen führen.“ so Stolz<br />
„Wenn der Kreisausschuss nun beschlossen hat, den<br />
Schwimmbadzuschuss an <strong>Idstein</strong> doch wieder zu zahlen, um den<br />
Gleichbehandlungsgrundsatz mit Geisenheim aufrechtzuerhalten, dann<br />
nehmen wir dies zur Kenntnis.“, so Stolz weiter. Dies sei vor dem<br />
Hintergrund der Gleichbehandlung definitiv ein Weg. Ob dies allerdings ein<br />
nachhaltiger Weg sei, dürfe <strong>zum</strong>indest angezweifelt werden.<br />
„Bei dem Beschluss des Kreisausschuss <strong>zum</strong> Nachtrag 2011 bleibt der<br />
fade Beigeschmack, dass der SPD-Landrat an einer strukturellen<br />
Gesundung des Kreises nicht interessiert ist und lieber seinem Stil treu<br />
bleibt: `Ich verspreche jedem alles`“, so Fraktionsvorsitzender Stolz.<br />
Albers konterkariere und brüskiere mit seinem Vorgehen die mühselige<br />
ehrenamtliche Arbeit des Haushaltsstrukturausschusses.<br />
„Es bewahrheitet sich immer mehr, dass die SPD ein Doppelspiel betreibt.<br />
Wenn es gut ankommt zu sparen, dann sprechen sich die Genossen im<br />
Kreis für pauschale Sparappelle aus. Und wenn es ans Eingemachte geht,<br />
dann tauchen Sie ab und verfolgen im populistischen Lafontain-Stil eine<br />
`Ich-verspreche–Jedem-alles Politik`. Ich dachte, dass ein derartiger<br />
unehrlicher politischer Stil der Vergangenheit angehört.“ so Stolz<br />
abschließend.<br />
412
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 04. Dezember 2010<br />
Mit der Nudel auf Nummer sicher<br />
Von Ingrid Nicolai<br />
LESER HELFEN<br />
DLRG trainiert Jungen und Mädchen im Tournesol-Bad<br />
Kinder lieben Nudeln und besonders die am Montagnachmittag. Dann<br />
schnappen sich Niklas und Emely, Johannes und Kiara und all die anderen<br />
„Seepferdchen“ im Tournesol ihre bunten Schwimm-Nudeln und ab geht’s<br />
ins Wasser. Bei der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> DLRG bereiten sie sich auf das<br />
Jugendschwimmabzeichen in Bronze (später in Silber und Gold) vor. Das<br />
Training läuft im Durchschnitt über sechs Monate, dann beherrschen sie<br />
den Sprung vom Beckenrand, können in maximal 15 Minuten 200 Meter<br />
schwimmen, einen Gegenstand aus zwei Metern Tiefe holen, aus einem<br />
Meter Höhe ins Wasser springen, und haben die Baderegeln verstanden.<br />
„Die größte Schwierigkeit ist bei den meisten das Tieftauchen“, weiß der<br />
Vereinsvorsitzende Jörg Steinmann, „aber, wenn diese Hürde genommen<br />
ist, gibt es oft kein Halten mehr“. Überhaupt scheint die DLRG süchtig zu<br />
machen - und zwar im besten Sinne des Wortes. Viele, die einmal Mitglied<br />
sind, bleiben auch dabei - vorausgesetzt, dass quasi als Grundversorgung<br />
ein Schwimmbad zur Verfügung steht. Fünf Jahre war die DLRG<br />
schwimmbadlos, die Mitglieder zogen sich zurück.<br />
Seit der Eröffnung des Tournesol geht es wieder aufwärts. Steinmann<br />
erinnert sich an den Neuanfang im vergangenen Jahr: 150 Jungen und<br />
Mädchen wollten ihre Schwimmabzeichen machen. Da hieß es erst einmal<br />
sortieren und organisieren.<br />
Mittlerweile läuft alles in geregelten Bahnen - und zwar im wahrsten Sinne<br />
des Wortes. Zwei Bahnen stehen den DLRGlern am Montag ab 15 Uhr zur<br />
Verfügung. Die etwa 40 Kinder werden in zwei Gruppen aufgeteilt und von<br />
den Übungsleitern betreut. Auch Bernhard Holzhausen, der einst die DLRG<br />
aus der Taufe hob, ist mit von der Partie, trainiert mit den Kindern auf<br />
spielerische Art und Weise, wie sie sich sicher im und am Wasser<br />
verhalten. Neben Schwimm-Nudeln kommen Schwimmbretter, Tauchringe<br />
und Matten <strong>zum</strong> Einsatz. Auch wenn es um die Anschaffung dieser<br />
Trainingsgeräte geht, ist die DLRG auf Spenden angewiesen.<br />
„Die Sicherheit ist das A und O“, betont die Übungsleiterin Christiane<br />
Bossong, die frühere Vorsitzende der DLRG. Die Kinder im<br />
413
Durchschnittsalter von vier, fünf Jahren kommen nicht nur aus <strong>Idstein</strong> und<br />
seinen Ortsteilen, sondern auch aus Hünstetten und Waldems, Naurod und<br />
Epstein. Voraussetzung für die Teilnahme am Schwimmtraining ist das<br />
„Seepferdchen“-Abzeichen, das heißt, die Kinder müssen nach einem<br />
Sprung vom Beckenrand 25 Meter schwimmen und aus schultertiefem<br />
Wasser einen Gegenstand aus dem Wasser holen können. Viele lernen das<br />
in der Schwimmschule des Tournesol-Bades.<br />
Was so spielerisch aussieht, hat einen ernsten Hintergrund. Weltweit ist<br />
das Ertrinken die Unfallursache Nummer zwei nach den Verkehrsunfällen.<br />
Und das ist nicht nur ein Problem armer Länder. Im Alter bis zu zwei<br />
Jahren ist die Badewanne ein Haupt-Risiko, Ein- bis Dreijährige ertrinken<br />
oft in heimischen Gartenteichen, für Zwei - bis Sechsjährige sind die<br />
offenen Gewässer in der Stadt oder Gemeinde gefährlich. Kinder über<br />
sechs Jahren ertrinken in Schwimmbädern und für Kinder über acht sind<br />
Meer und Seen gefährlich.<br />
Sportwissenschaftler Professor Wolf-Dieter Brettschneider stellt nach einer<br />
Studie (DSB-Sprint-Studie 2006) über den Schulsport fest, dass ein Drittel<br />
der Grundschulkinder als schwimmunfähig einzustufen sei. Er stellt den<br />
Eltern ein schlechtes Zeugnis aus: „Die haben offenbar wenig Interesse,<br />
sich selbst um das Schwimmen ihrer Kinder zu kümmern.“ Jörg<br />
Steinmann: „Das ist in <strong>Idstein</strong> glücklicherweise anders.“ Die DLRG ist auch<br />
gefragter Partner, wenn es um den Schwimm-Unterricht an den Schulen<br />
geht und die Eltern seien in puncto Schwimmausbildung ihrer Sprößlinge<br />
sehr engagiert, um ihnen einen sichern Umgang mit einem der schönsten,<br />
aber auch gefährlichsten Elemente zu ermöglichen.<br />
Keine Bleienten, sondern Seepferdchen: Im Tournesol trainieren die Jungen und Mädchen mit<br />
Jörg Steinmann, Bernhard Holzhausen und Elke Hattemer (von links) für ihre<br />
Schwimmabzeichen. Foto: wita / Mallmann<br />
414
Wiesbadener Kurier vom 04. Dezember 2010<br />
Auf dem Prüfstand<br />
RHEINGAUBAD<br />
CDU: Keine Schließung gefordert<br />
(red). Zu keinem Zeitpunkt habe die CDU-Kreistagsfraktion eine<br />
Schließung des Rheingaubads gefordert“, erklärt ihr Vorsitzender André<br />
Stolz. Zuvor hatte Landrat Burkhard Albers (SPD) darauf hingewiesen,<br />
dass die CDU über einen Austritt des Landkreises aus dem Zweckverband<br />
Rheingaubad diskutiere, was eine Schließung des Bads zur Folge hätte. Mit<br />
ihm, so Albers, werde es keine Schließung geben.<br />
Stolz weist darauf hin, dass alle Fraktionen das Thema Rheingaubad auf<br />
die Tagesordnung des Haushaltsstrukturausschusses gesetzt haben.<br />
Dieses Gremium habe eine Streichung des <strong>Hallenbad</strong>zuschusses für<br />
<strong>Idstein</strong> vorgesehen. Wenn der Kreisausschuss nun beschlossen habe, den<br />
Zuschuss für <strong>Idstein</strong> wegen des Gleichbehandlungsgrundsatzes mit<br />
Geisenheim doch wieder zu zahlen, „dann nehmen wir dies zur Kenntnis“,<br />
erklärte der Fraktionsvorsitzende. Es sei aber fraglich, ob dies im Sinne<br />
von notwendigen Sparbeschlüssen ein nachhaltiger Weg sei.<br />
Es bleibe der fade Beigeschmack, dass der Landrat jedem alles<br />
versprechen wolle. Wenn es ans Eingemachte gehe, dann tauche die SPD<br />
ab, so Stolz.<br />
<strong>Eine</strong> Neuordnung der Finanzströme im Kreis müsse ergebnisoffen<br />
diskutiert werden und könne wie bei der Neuregeglung der ÖPNV-<br />
Finanzierung die Kommunen auch entlasten.<br />
Auf Erfolgskurs<br />
Von Ingrid Nicolai<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 11.Dezember 2010<br />
LESER HELFEN Die DLRG ist stolz auf ihre Schwimmer<br />
Wann fördern Freude und/oder Druck Leistung? <strong>Eine</strong> Frage, die<br />
Arbeitswissenschaftler schon immer brennend interessierte und auf die es<br />
415
ei der DLRG in <strong>Idstein</strong> eine Antwort gibt. Elke Hattemer bildet seit 40<br />
Jahren Leistungsschwimmer aus und hat in vier Jahrzehnten unzählbare<br />
Erfolge verbuchen können. Manche sind in die Sportgeschichte<br />
eingegangen. Ihr Erfolgsrezept? „<strong>Eine</strong> gute Technik! Die Atmung muss<br />
stimmen.“<br />
Im Tournesol trainiert sie gerade die Jüngsten: Sechsjährige sind mit<br />
Schwimmbrett und Flossen unterwegs und erinnern an junge Delphine, so<br />
leicht und schnell gleiten sie durchs Wasser. Selbst Kinder, die an Land<br />
nicht zu den Fittesten gehören, haben im Wasser ihre Erfolgserlebnisse.<br />
Elke Hattemer setzt anfangs lieber auf kurze Strecken und feilt an den<br />
Bewegungsabläufen und der Atmung statt Ausdauer zu fordern. „Wenn die<br />
Technik stimmt, kommt der Rest von allein.“<br />
Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>in war selbst eine der ersten Leistungsschwimmerinnen der<br />
DLRG. 1966 wurden ein paar Jungs und Mädchen vom damaligen 1.<br />
Vorsitzenden im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Freibad „nach Zufallsprinzip“ angesprochen, an<br />
einem Wettkampf für die DLRG teilzunehmen. Keiner war Mitglied oder<br />
hatte jemals bei einem Wettkampf mitgemacht, doch sie schnitten alle<br />
super ab.<br />
1970 folgte die erste Hessische Meisterschaft: Wolfgang Lebrecht gewann<br />
damals in seiner Altersklasse, wurde noch oft Hessischer und sogar<br />
Deutscher Meister, überzeugte später in der Senioren-Klasse. Seine<br />
Erfolgsserie war der Grundstein für die Gründung einer Leistungsgruppe in<br />
der DLRG.<br />
Mit der Eröffnung des <strong>Hallenbad</strong>s konnte übers ganze Jahr noch intensiver<br />
trainiert werden. <strong>Eine</strong> neue Leistungsgruppe war viele Jahre<br />
hintereinander die beste Ortsgruppe Hessens, manchmal sogar in<br />
Deutschland. Dominik Lebrecht gewann zwischen 1990 und 2001 die<br />
Hessische und sogar die Deutsche Meisterschaft im Rettungsschwimmen.<br />
Nicht erst durch die Schließung des <strong>Hallenbad</strong>s, nach der etwa 100<br />
Talente vor dem Nichts standen, wurde die Freundschaft mit dem<br />
Schwimmclub Wiesbaden gepflegt. Viele wagten den Sprung nach<br />
Wiesbaden, aber für alle war kein Platz. Michael Leon Lebrecht (Jahrgang<br />
1999) und Kenrick Leidner (Jahrgang 1997) sind derzeit die zwei jüngsten<br />
Schwimmer, die in <strong>Idstein</strong> ausgebildet wurden und nun in Wiesbaden<br />
starten.<br />
Zu den größten Nachwuchstalenten im Deutschen Schwimmverband<br />
gehören zweifelsohne Gianni Ferrero und Joel Ax, der sich heute mit den<br />
erfolgreichsten Schwimmern der Welt misst.<br />
Elke Hattemer, die Joel von Klein auf kennt, kommt dessen Werdegang<br />
„wie ein Märchen“ vor. Er war als Kind eine richtige Wasserratte,<br />
416
allerdings nicht unbedingt ein braver Junge. Er machte gern Blödsinn und<br />
wollte sich nicht besonders anstrengen. Trotzdem lernte er die Techniken<br />
schnell und gehörte ruckzuck zu den Besten. Durch Zufall schaute der 14-<br />
Jährige <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> beim Training für die Deutschen<br />
Jahrgangsmeisterschaften zu und meinte frech: „So schnell bin ich auch.“<br />
Er wettete damals mit dem Trainer und war tatsächlich schneller. Schon<br />
vier Wochen später stand er auf dem Siegertreppchen.<br />
Mit dem Neustart im Tournesol wollen die DLRGler nach der<br />
schwimmbadlosen Zwangspause an alte Erfolge anknüpfen. Sie sind nach<br />
wie vor besonders für kleine Nachwuchssportler eine gute Adresse. Mit<br />
den Spenden der Leser-helfen-Aktion soll unter anderem dieses<br />
ehrenamtliche Engagement unterstützt werden.<br />
Das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> „Gewächs“ gehört zu den Schnellsten: Joel Ax in Aktion.<br />
Archivfoto:dpa<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 13.Dezember 2010<br />
Zuschuss auf Rotstiftliste<br />
Von Volker Stavenow<br />
POLITIK<br />
Ausschuss des Kreises beschließt Streichung von rund 500000<br />
Euro für Tournesolbad<br />
„Wenn es zutreffen sollte, dass der im Kreishaushalt für 2010 aufgrund<br />
eines gültigen Kreistagsbeschlusses vorgesehene Zuschuss im<br />
Nachtragshaushalt zur Streichung vorgesehen ist, würde das aus Sicht der<br />
Stadt <strong>Idstein</strong> eine schwere Verletzung des Vertrauensschutzes darstellen.“<br />
Mit diesen Worten reagiert <strong>Idstein</strong>s Bürgermeister Gerhard Krum auf die<br />
Nachricht, dass der jährliche Kreis-Zuschuss für das Schulschwimmen im<br />
Tournesolbad in Höhe von rund 250 000 Euro dem Rotstift <strong>zum</strong> Opfer<br />
gefallen ist. Offiziell ist die Stadt darüber noch nicht unterrichtet.<br />
Umso mehr weiß das aber Lothar Becker (CDU), der stellvertretende<br />
Vorsitzende des Haupt- und Finanzausschusses (HFA) des Kreises. Er<br />
bestätigte der IZ, dass der so genannte Haushaltstrukturausschuss<br />
417
(gebildet vom HFA) im Rahmen der Einsparpotenziale sowohl den<br />
Tournesolzuschuss für 2010 (einstimmig) als auch den für 2011<br />
(mehrheitlich) gestrichen hat. Becker berichtet außerdem, dass es im<br />
Haushaltstrukturausschuss auch die Tendenz gibt, im Zuge der<br />
Gleichbehandlung, die Unterstützung für das Rheingau-Bad in Geisenheim<br />
zu kappen.<br />
Gerhard Krum ist sauer: „Die Stadt <strong>Idstein</strong> hat aufgrund des erwähnten<br />
Kreistagsbeschlusses, der eine Gleichbehandlung des Tournesolbades und<br />
des Rheingau-Bades, wo der Kreis die Hälfte des Zuschussbedarfs trägt,<br />
im guten Glauben einen entsprechenden Betrag in den städtischen<br />
Haushaltsplan eingestellt und in dem bereits beschlossenen<br />
Nachtragshaushaltsplan bestätigt. Der Kreis hat den Zuschuss davon<br />
abhängig gemacht, dass er die gleichen Mitspracherechte bei Tournesol<br />
erhält wie die Stadt selbst. <strong>Eine</strong> entsprechende schriftliche Bestätigung ist<br />
durch die Stadt <strong>Idstein</strong> erfolgt.“ Für die Stadt <strong>Idstein</strong> sei aufgrund der<br />
geschilderten Beschlusslage des Kreises nebst der ergänzenden<br />
beiderseitigen Vereinbarungen und öffentlichen Verlautbarungen ein<br />
vertragsähnlicher Zustand eingetreten, der anscheinend jetzt einseitig zu<br />
Lasten der Stadt aufgekündigt werden soll. „Wenn solche Wildwest-<br />
Methoden einreißen, können sich künftig weder die kreisangehörigen<br />
Städte und Gemeinden noch die Vereine und öffentlichen Einrichtungen<br />
auf Finanzierungszusagen des Kreises verlassen.“ <strong>Idstein</strong> will laut Krum<br />
die Streichung nicht hinnehmen.<br />
„Ich habe mich als <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Kreistagsabgeordneter sehr nachdrücklich für<br />
die Auszahlung des fest zugesagten und vom Kreistag auch so<br />
beschlossenen Zuschusses des Kreises an das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Bad in<br />
meiner Fraktion eingesetzt“, schildert CDU-Fraktionsvorsitzender Thomas<br />
Zarda den Sachverhalt aus seiner Sicht. Es sei ein Gebot der<br />
Gerechtigkeit, das Rheingau-Bad und das Tournesolbad gleich zu<br />
behandeln. Das sei auch Beschlusslage des Kreistages, von der jetzt<br />
abgewichen werde. „Ferner gehen im Rahmen des Schulsportes auch<br />
Kinder von außerhalb <strong>Idstein</strong>s im Tournesolbad schwimmen - dafür<br />
müsste künftig der reguläre Eintrittspreis gezahlt werden. Schließlich ist<br />
eine Sperrung der Auszahlung für 2010 <strong>Idstein</strong> gegenüber ein<br />
unfreundlicher Akt, auf den wir seitens der Stadt gar nicht mehr reagieren<br />
können.“ Solange Zuschüsse nach Geisenheim fließen, müssten diese in<br />
gleicher Höhe auch nach <strong>Idstein</strong> fließen. „Wir sind angesichts der<br />
Finanzlage des Kreises aber auch zu einer Nulllösung für beide Bäder<br />
bereit: beide erhalten nichts.“ Mit scharfen Worten kritisiert auch die<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> SPD das Streichen des Kreiszuschusses für das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
<strong>Hallenbad</strong>. „Was Frau Nothacker und die Kreis-CDU da gemacht haben, ist<br />
ein erbärmliches Schauspiel zu Lasten der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Steuerzahler“,<br />
kommentiert Marius Weiß. „Die Kreis-Kämmerin Nothacker beschwichtigt<br />
erst die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Sorgen, setzt dann selbst den <strong>Hallenbad</strong>zuschuss auf die<br />
Streichliste und lässt das Ganze darauf in ihrem Nachtragshaushalt von<br />
der CDU-Fraktion und einem ehemaligen Republikaner aus dem Rheingau<br />
418
eschließen. Das ist schlicht und einfach schäbig.“<br />
„Es ist für mich völlig unverständlich, dass der Kreis seine gegebene<br />
Zusage nicht mehr einhalten will. <strong>Eine</strong> Gleichbehandlung mit dem<br />
Rheingau-Bad ist doch eine verständliche Forderung aus <strong>Idstein</strong>. Auch<br />
wenn jetzt vordergründig die freiwillige Leistung des Kreises an <strong>Idstein</strong> als<br />
Argument zur Mittelstreichung herhalten muss und der faktisch<br />
unmöglichen Austritt aus dem Zweckverband Rheingau-Bad feststeht,<br />
werden durch diese Entscheidung die alten Gräben zwischen dem<br />
Rheingau und dem Untertaunus wieder aufgerissen“, sagt es Michael<br />
Gänßler, <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>FWG</strong>-Vorsitzender. Und er fragt: „In welcher Form stellt<br />
denn der Kreis den Schwimmunterricht für die Schülerinnen und Schüler<br />
aus dem <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land sicher? Vielleicht sollte <strong>Idstein</strong> die Kreisumlage<br />
um den Betrag kürzen, der für das Schulschwimmen aufzuwenden ist?“<br />
Bündnis 90/Die Grünen <strong>Idstein</strong> verurteilen ebenfalls diesen Beschluss des<br />
Kreistags im Rahmen der Beratungen <strong>zum</strong> Nachtragshaushalt 2010.<br />
„Damit wendet der Kreis zweierlei Maß an, da der Zuschuss für das<br />
Rheingau-Bad in Geisenheim weiter fließt. Die Streichung dieses<br />
Zuschusses ist jedoch eine Milchmädchenrechnung. Der Kreistag hätte<br />
sich ausrechnen können, dass es das Schulschwimmen - für das der Kreis<br />
zuständig ist - der Kinder im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land nicht <strong>zum</strong> Nulltarif gibt.“<br />
Die FDP-Fraktion <strong>Idstein</strong> ist darüber regelrecht empört, dass bereits im<br />
Haushalt des Kreises eingestellte Beträge nachträglich wieder gestrichen<br />
werden und die zugesagte Gleichbehandlung mit dem Bad im Rheingau<br />
nicht erfolgt. „In diesem Zusammenhang weise ich darauf hin, dass auf<br />
Kosten der Stadt <strong>Idstein</strong> die Schulkinder nicht nur aus <strong>Idstein</strong>, sondern<br />
auch aus dem <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land das Bad <strong>zum</strong> Schulschwimmen nutzen<br />
können. Aus diesem Grunde rege ich an, dass man deshalb auch dem<br />
Kreis die entsprechenden Eintrittskosten in Rechnung stellen sollte und<br />
dann den üblichen Eintrittspreis <strong>zum</strong> Ausgleich dafür geltend macht“,<br />
wettert der Liberale Thomas Clemenz.<br />
Die politische Diskussion um die Zuschüsse des Kreises für das<br />
Tournesolbad liegt alles andere als im Winterschlaf. Foto: wita/Mallmann<br />
Kommentar <strong>zum</strong> Pressebericht:<br />
419
14.12.2010 Dieser Kommentator ist bei uns nicht registriert.<br />
Ungerecht<br />
Die CDU im Kreis und besonders ihre Frau Nothacker macht seit Wochen<br />
ziemlich viel Durcheinander. Jetzt hat man sich <strong>Idstein</strong> und sein <strong>Hallenbad</strong><br />
ausgewählt. Zuvor hat man in Geisenheim gewütet. Was mir auffällt:<br />
Immer werden nur die Schwächsten getroffen. Frau Nothacker sollte sich<br />
mal ansehen, wer in den beiden Bädern im Rheingau und in <strong>Idstein</strong><br />
schwimmen geht. Es sind halt eben nicht die oberen Zehntausend,<br />
sondern nur das Fußvolk, Schüler und Sportler. Und denen will man jetzt<br />
den Kampf ansagen.<br />
Die CDU sollte sich schämen, die Kreisteile gegeneinander aufzuwiegeln<br />
und immer wieder Sparmaßnahmen bei den kleinen Leuten anzusagen.<br />
Kommentar<br />
Volker Stavenow<br />
Zum Tournesol-Zuschuss<br />
Politischer Sturm<br />
Die Nachricht von der im Haushaltstrukturausschuss des Kreises<br />
beschlossenen Streichung des Tournesolbad-Zuschusses ist in <strong>Idstein</strong> wie<br />
eine Bombe eingeschlagen. Denn die Kappung der jährlichen gut 250000<br />
Euro trift unmittelbar die Kinder, die nicht aus <strong>Idstein</strong> kommen.<br />
Schulschwimmen gibt es nicht <strong>zum</strong> Nulltarif! Dementsprechend rustikal<br />
sind die Reaktionen. Auch wenn der Kreis die Zuschüsse für das gleich zu<br />
behandelnde Rheingau-Bad aus dem Haushalt kicken sollte, stellt sich die<br />
Frage, wie es mit der finanziellen Abdeckung des Schulschwimmens<br />
weitergeht. Wenn es keine Zuschüsse mehr für beide Bäder gibt, wer<br />
bezahlt dann dafür, dass die Schulkinder weiterhin in beiden Bäder<br />
planschen können? Es liegt auf der Hand, wer hier zur Kasse gebeten<br />
werden soll: die ohnehin überstrapazierten Kommunen. Wie die Reaktion<br />
aus <strong>Idstein</strong> zeigt, wird diese Rechnung nicht aufgehen. In Zeiten, in denen<br />
sich die Gemeinden als Selbstbedienungsläden übergeordneter<br />
verwaltungsebenen empfinden, stehen die Zeichen auf politischem Sturm.<br />
Kreis und Kommunen stehen politisch vor einer zerreißprobe, und die wird<br />
bis <strong>zum</strong> 27. März 2011 andauern, dem Tag der Kommunal- und<br />
Landratswahl.<br />
420
Leser-Forum<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 13. Dezember 2010<br />
Zum <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Bad schreibt dieser Leser<br />
Mieses Vorgehen<br />
Im März dieses Jahres erhielten wir von guten freunden einen Original-<br />
Geschenkgutschein des Tournesolbades in <strong>Idstein</strong> für Tournesol-Minuten<br />
im Wert von „Tageseintritt Sauna/Schwimmbad für 2 Personen“. Diesen<br />
Geschenkgutschein wollten wir am Freitag, 10. Dezember, einlösen. An<br />
der Kasse wurde uns der eintritt jedoch verwehrt mit der Begründung.<br />
Der Gutschein sei nur 30 Euro wert, es habe inzwischen eine<br />
Preiserhöhung gegeben und deswegen müssten wir nun acht Euro<br />
zuzahlen. Auf dem Gutschein ist nirgends ein derartiger Hinweis<br />
ersichtlich.<br />
Laut Original-Gutschein des Tournesolbades haben wir einen „Tageseintritt<br />
Sauna / Schwimmbad für zwei Personen“ geschenkt bekommen und nicht<br />
einen Gutschein im Wert von 30 Euro. Wir haben die 8 Euro nicht<br />
zugezahlt und sind wieder gefahren. Wir halten das für eine ganz miese<br />
Vorgehensweise und sind der Meinung, dass die Öffentlichkeit informiert<br />
werden sollte, damit andere vorgewarnt sind.<br />
Adrian Wirth<br />
<strong>Idstein</strong><br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15.Dezember 2010<br />
Tournesol: Nicht einmütig<br />
Als einer der sowohl Mitglied des Kreis-Haushaltsstrukturausschusses<br />
(HSA) sowie des Haupt- und Finanzausschusses (HFA) und über alle<br />
Gespräche und Abstimmungsergebnisse informiert ist, bezieht der SPD-<br />
Abgeordnete Karl Lormes aus Wörsdorf Stellung zu der Entscheidung im<br />
Kreis, den Zuschuss für das Tournesol-Bad in <strong>Idstein</strong> zu streichen.<br />
„Nicht die Empfehlungen des HSA waren Gegebstand der Abstimmung des<br />
Kreistags zur Streichung des Zuschusses an die Stadt <strong>Idstein</strong>, sondern<br />
allein der Beschluss des HFA vom 3. Dezember, der zur Vorbereitung der<br />
Kreistagssitzung <strong>zum</strong> 7. Dezember einberufen und für den Kreistag<br />
verbindlich war.“<br />
In dieser Sitzung des HFA wurde <strong>zum</strong> Thema Zuschuss <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
<strong>Hallenbad</strong> protokoliert, dass der Abgeordnete Matthias Hannes (SPD)<br />
421
eantragt, den Zuschuss im Haushalt zu belassen und nicht in die<br />
Streichliste aufzunehmen. Auf Lormes Vorhaltungen an die Erste<br />
Kreisbeigeordnete Jutta Nothacker, sie hätte bei einer CDU-Veranstaltung<br />
in Heftrich dem Erhalt des Zuschusses das Wort geredet, aber dennoch die<br />
Streichung aus dem Haushalt betrieben, erklärte diese, sie habe sowohl<br />
die Empfehlungen des HSA als auch andere Meinungen und die des<br />
Kreisausschusses zu berücksichtigen.<br />
Bei der Abstimmung ob der ursprüngliche Entwurf übernommen werden,<br />
das heißt, der Zuschuss nicht gestrichen werden soll, stimmten bei vier<br />
Enthaltungen drei dafür und fünf dagegen. „Die Zustimmung zur<br />
Streichung des Zuschusses an die Stadt <strong>Idstein</strong> war also keineswegs<br />
einmütig.“<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15.Dezember 2010<br />
Kritik an CDU wegen Bad<br />
Mit großer Verwunderung reagiert der Fraktionsvorsitzende der SPD im<br />
Kreistag, Georg Mahr, auf die jüngsten Äußerungen der beiden CDU-<br />
Abgeordneten Thomas Zarda und Lothar Becker <strong>zum</strong> Rheingaubad.<br />
Mahr: „Erneut verunsichert die CDU die Menschen im Rheingau.“<br />
Erstaunt zeigt sich der Fraktionschef insbesondere über die Äußerungen<br />
des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Kreistagsmitgliedes Thomas Zarda (CDU). Mahr betont,<br />
dieser hätte durch entsprechendes Abstimmungsverhalten im Kreistag den<br />
Zuschuss für das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong> nämlich sichern können, er habe es<br />
jedoch vorgezogen, der entscheidenden Kreistagssitzung fernzubleiben.<br />
Bedauerlich sei, dass die CDU-Fraktion in ihrer Fraktionssitzung bei nur<br />
einer Gegenstimme beschlossen habe, „so schnell wie möglich aus dem<br />
Zweckverband Rheingau-Bad auszusteigen“, so Mahr.<br />
Die Haltung der Ersten kreisbeigeordneten und Kämmerin des Kreises,<br />
Jutta Nothacker (CDU), mache außerdem deutlich, „dass sie ebenfalls<br />
keine eigene Position hat, sondern ihr Fähnchen immer nach dem Wind<br />
hängt. In <strong>Idstein</strong> ist sie für den Schwimmbadzuschuss, in ihrer CDU-<br />
Fraktion dagegen. Im Rheingau spricht sie für das Rheingaubad und in der<br />
CDU-Fraktion trägt sie den Schließungsbeschluss mit. Immer so, wie es<br />
gerade, passt und immer so, wie sie meint, dass es ihren Zuhörern<br />
gefällt.“ Diese Flip-Flop-Politik sei ein Zeichen mangelnder<br />
Führungsfähigkeit so Mahr weiter.<br />
422
Mahr betont zudem, dass nun unter dem von Ex-Republikanern und der<br />
CDU gefassten Beschluss der Streichung des Zuschusses für das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Bad, „keinesfalls die Schülerinnen und Schüler im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land leiden<br />
dürfen.“<br />
Wiesbadener Kurier vom 18. Dezember 2010<br />
Rheingaubad bleibt Thema<br />
18.12.2010 - GEISENHEIM<br />
KREISPOLITIK<br />
SPD-Fraktion: Einrichtung nur im Verband zu erhalten<br />
(bm). Die politischen Auseinandersetzungen um die Zukunft des<br />
Rheingaubads gehen weiter. Die CDU verunsichere die Menschen im<br />
Rheingau, sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende im Kreistag, Georg Mahr.<br />
Wer wie die SPD behaupte, die CDU wolle das <strong>Hallenbad</strong> schließen, sage<br />
wissentlich die Unwahrheit, kontert CDU-Kollege André Stolz.<br />
Auslöser der alle Jahre wieder aufkommenden Diskussion über die Zukunft<br />
des Bads war eine Sitzung der CDU-Kreistagsfraktion, in der nach Kurier-<br />
Informationen beantragt wurde, dass der Kreisausschuss alles in die Wege<br />
leiten soll, um so schnell wie möglich aus dem Zweckverband<br />
Rheingaubad auszusteigen. Es soll nur eine einzige Gegenstimme gegeben<br />
haben.<br />
Von einer geforderten Schließung könne keine Rede sein, hatte Stolz<br />
schon einmal erklärt. Abgesehen davon, dass ein Ausstieg aus dem<br />
Zweckverband derzeit nur im Einvernehmen der drei Verbandsmitglieder<br />
Kreis, Geisenheim und Rüdesheim möglich wäre, hält Mahr es nicht für<br />
möglich, dass nach einer Auflösung des Verbands ein anderes<br />
Finanzierungsmodell, <strong>zum</strong> Beispiel durch die Rheingauer Kommunen, zu<br />
realisieren ist. Stolz sagt dagegen, die Politik müsse im hoch<br />
verschuldeten Kreis überlegen, wie die kommunale Infrastruktur aufrecht<br />
zu erhalten sei. Das Rheingaubad müsse „zukunftssicher“ aufgestellt<br />
werden bei einer Gleichbehandlung mit dem <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bad.<br />
Die SPD fragt, warum der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU-Kreistagsabgeorndete Thomas<br />
Zarda der Kreistagssitzung fern geblieben sei, in der er sich für einen<br />
Zuschuss fürs <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bad im Nachtragshaushalt hätte einsetzen<br />
können. Die Kämmerin Jutta Nothacker (CDU) spreche im Rheingau für<br />
das <strong>Hallenbad</strong> und trage aber den Fraktionsantrag mit.<br />
Die CDU wiederum wirft dem Partner in der offiziell noch nicht aufgelösten<br />
Großen Koalition doppeltes Spiel vor. Die SPD habe durch ihre Enthaltung<br />
423
den Nachtragsetat und damit die einvernehmlichen Zuschusskürzungen<br />
des Haushaltssstrukturausschusses akzeptiert.<br />
Kommentar <strong>zum</strong> Pressebericht:<br />
18.12.2010 Dieser Kommentator ist bei uns nicht registriert.<br />
Ohje - die Schließung des Rheingaubads ist noch nicht vom Tisch<br />
Mein Eindruck ist: Es gibt ein paar vereinzelte Rheingauer CDU-Leute, die<br />
das Bad erhalten wollen, aber die große Mehrheit und insbesondere die<br />
aus dem restlichen Kreis wollen das nicht. Deshalb eiert der Herr Stolz<br />
auch so herum - und Frau Nothacker gackert mit. Tatsächlich liegt denen<br />
gar nichts an dem Bad. Dabei gäbe es doch so viele andere Posten, wo<br />
man kürzen könnte. Leider kann sich nicht jeder ein eigenes Schwimmbad<br />
in seinem Haus oder Pool im Garten leisten.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 18.Dezember 2010<br />
Wiederbelebung für die DLRG<br />
Leser Helfen<br />
Nach Höhen und Tiefen der Vergangenheit motiviert in die<br />
Zukunft<br />
Von Ingrid Nicolai<br />
Bernhard Holzhausen öffnet die Wohnungstür mit langen Hosen und Pulli<br />
sieht das fast ein bisschen gewöhnungsbedürftig aus. Denn wenn der<br />
Name „Holzhausen“ fällt, assoziieren viele gerne den roten DLRG-Dress<br />
und kurze Hosen:<br />
Auch mit 76 Jahren ist der Wahl-<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> nämlich ein gefragter<br />
Übungsleiter und regelmäßig im Tournesol anzutreffen.<br />
Wenn er gemeinsam mit seiner Frau Ellen und Übungsleiterin Christiane<br />
Bossong in Erinnerungen kramt, kommen die vielen seiten der DLRG <strong>zum</strong><br />
424
Vorschein: Team- und Sportsgeist, Familiensinn und Tradition,<br />
Nachwuchspflege und Intgration. Kein Wunder, dass sich die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Ortsgruppe nach ihrer Gründung rasant entwickelte und in ihrer Hoch-Zeit<br />
1200 Mitglieder hatte, damit der zweitgrößte Verein in der Stadt war.<br />
Als Gründungsmitglied und erster Geschäftsführer hat Bernhard<br />
Holzhausen gemeinsam mit seiner Frau, die 25 Jahre 1. Vorsitzende war<br />
und dann von Christiane Bossong abgelöst wurde, diesen kometenhaften<br />
Aufstieg, aber auch den Tiefpunkt des Vereins mit der Schließung des<br />
<strong>Hallenbad</strong>s 2005 miterlebt.<br />
Danach schrumpfte die Mitgliederzahl auf etwa über 400, mittlerweile sind<br />
es wieder 675.<br />
Man versucht an die Erfolge der Vergangenheit anzuknüpfen und wenn es<br />
um das menschliche Miteinander, um dem Umgang im Team geht, dann<br />
ist die neue immer noch die alte DLRG. Aber die räumliche Situation hat<br />
sich verändert. Während das alte <strong>Hallenbad</strong> wie ein Vereinsheim genutzt<br />
werden konnte, es auch Unterrichts- und Lagerräume gab, ist der Olatz im<br />
Tournesol begrenzt.<br />
„Wir hatten manchmal 120 Leute im Bad, es war rappelvoll“, erinnert sich<br />
Ellen Holzhausen. „Und bei den Sommerfesten mit Wasserbalett,<br />
Bademodenschau und ´Spiel ohne Grenzen`waren es schon mal 2000<br />
Leute“ , ergänzt ihr Mann. Die DLRG das waren anfangs Schwimmkurse<br />
und Rettungsschwimm-Ausbildungen. Dann stellten sich die sportlichen<br />
Erfolge der Leistungsgruppe ein. Das Angebot wurde kontinuierlich<br />
erweitert: Baby-Schwimmen ab drei Monaten, Wassergymnastik für<br />
Behinderte, Schnupper-Tauchen, 1998 startete Aqua-Fitness mit sechs<br />
Teilnehmern, <strong>zum</strong> Schluss waren es etwa 80. Kinder und Jugendfreizeiten,<br />
die jetzt wiederbelebt werden sollen, führten beispielweise ins Pitztal oder<br />
an die Loire. Tschernobyl-Kinder wurden von der DLRG betreut, lernten<br />
hier schwimmen, Kinder- und Spielnachmittage wurden für die Stadt<br />
durchgeführt. „Das große Piraten-Schiff zog wie ein Magnet“, erinnert sich<br />
Christiane Bossong. Der damalige Bürgermeister Hermann Müller wusste<br />
die Bandbreite der DLRG treffend zu definieren: „Euer Angebot reicht von<br />
der Wiege bis zur Bahre.“<br />
Wie selbstverständlich hatte sich die DLRG auch die Integration auf ihre<br />
Fahnen geschrieben – zu einer Zeit, als noch nicht jeder dieses Wort in<br />
den Mund nahm. Zwischen 1998 und 2005 lernten türkische Frauen im<br />
alten <strong>Hallenbad</strong> schwimmen, machten ihr Seepferdchen. „Und damit die<br />
Frauen unter sich sein konnten, haben wir danach einfach selbst<br />
geputzt“,sagt Chritiane Bossong.<br />
425
„Das alte <strong>Hallenbad</strong> war unser zwetes Wohnzimmer“, erinnern sich die<br />
drei DLRGler. Dabei kann sich Bernhard Holzhausen noch gut erinnern, als<br />
es noch gar kein Hallen-, sondern nur ein Freibad gab. Damals hat die<br />
Mitgliedschaft in der DLRG zwei Mark gekostet – im Jahr. „Und das Geld<br />
wurde persönlich abgeholt.“<br />
Bernhard Holzhausen, der früher als Lehrer gearbeitet hat, kam 1958 von<br />
Frankfurt, wo er studierte und seine Frau kennengelernt hat, nach <strong>Idstein</strong>,<br />
hat hier sein Stadtschulpraktikum gemacht. „<strong>Idstein</strong> hat Sportlehrer<br />
gesucht, da bin ich umgezogen.“ Er hat Religion, Mathe und Sport<br />
studiert, später in der Volks, Haupt- und Realschule unterrichtet.<br />
Das Schwimmen hat er mit 13 in seiner Heimat in der Saale gelernt. „Ein<br />
Jahr später habe ich einen Erwachsenen vor dem Ertrinken gerettet.“ Und<br />
so kann sich die Deutsche Lebens-rettungs-Gesellschaft wie ein roter<br />
Faden durch ein Leben ziehen.<br />
426
427
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 18.Dezember 2010<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 20.Dezember 2010<br />
Aus den Parteien<br />
CDU reagiert verwundert<br />
Kreis<br />
Der Fraktionsvorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion, Andr’e Stolz, reagiert<br />
verwundert auf die Äußerungen des Fraktionsvorsitzenden der SPD, Georg<br />
Mahr, zu der Diskussion über den Zuschuss <strong>zum</strong> Tournesol Bad in <strong>Idstein</strong><br />
und über die Debatte zu möglichen Schließung des Rheingau-Bades.<br />
Stolz: „ Die SPD betreibt ein doppeltes Spiel und verunsichert so aus<br />
wahlkampftaktischen Gründen die Bürger, sowohl im Rheingau, als auch<br />
im Untertaunus.“<br />
Der Kreis sei zur Streichung freiwilliger Ausgaben vom<br />
Regierungspräsidenten aufgefordert worden und der<br />
Haushaltsstrukturausschuss habe im September einvernehmlich über alle<br />
Fraktionen, auch mit den Sozialdemokraten, die Streichung des<br />
428
Zuschusses für <strong>Idstein</strong> beschlossen. „Wir müssen das Rheingau-Bad<br />
zukunftssicher aufstellen und die Gleichbehandlung der beiden Bäder ins<br />
Auge fassen.“<br />
Die SPD und ihr Landrat betreiben billigen Populismus, denn im HSA seien<br />
sie für Sparen und die Gleichbehandlung der Bäder in <strong>Idstein</strong> und<br />
Geisenheim gewesen. Zudem habe die SPd dem Haushalt durch ihre<br />
Enthaltung in der Kreistagssitzung zu einer Mehrheit verholfen. Wer<br />
behauptet, die CDU wolle das Rheingau-Bad schließen „sagt wissentlich<br />
die Unwahrheit.“, so Stolz. Ziel müsse nun eine möglichst interfraktionelle<br />
Lösung der Probleme sein.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 23. Dezember 2010<br />
„Wie im Wilden Westen“<br />
Tournesol-Konflikt<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rathaus-Chef sieht großen Vertrauensverlust<br />
Von Volker Stavenow<br />
„So geht das nicht. Die Stadt <strong>Idstein</strong> hat bisher keine offizielle Information<br />
darüber erhalten, dass der Kreiszuschuss für das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesolbad<br />
gestrichen werden soll. Die Stadt <strong>Idstein</strong> und der Kreis haben eine<br />
vertragliche Vereinbarung über diesen Zuschuss. Deshalb fällt er auch<br />
nicht unter freiwillige Leistungen.“<br />
Mit diesen Worten kritisiert <strong>Idstein</strong>s Bürgermeister Gerhard Krum sowohl<br />
die Informations-Politik aus Bad Schwalbach als auch in der Sache die<br />
beabsichtigte Zuschussstreichung von jährlich gut 250000 Euro für das<br />
Tournesolbad.<br />
Seinen Unmut hat der Rathaus-Chef in einem ausführlichen Schreiben an<br />
die Erste Kreisbeigeordnete Jutta Nothacker, die als Kämmerin für die<br />
Aufstellung des Haushaltes und des Nachtragshaushaltes zuständig ist,<br />
geschildert. Bisher hat Nothacker nicht auf das geharnischte Schreiben<br />
reagiert.<br />
Wie die IZ bereits berichtete, hat der Haushaltstrukturausschuss des<br />
Kreises bei seinen Einsparüberlegungen sowohl eine Streichung des<br />
Zuschusses für 2010 als auch für 2011 beschlossen. Außerdem werde laut<br />
Vorsitzenden Becker überlegt, im Zuge der Gleichbehandlung der Bäder in<br />
429
<strong>Idstein</strong> und Geisenheim die Unterstützung für das Rheingau-Bad ebenfalls<br />
zu kappen. Die auf Tournesol bezogenen Vorgänge haben in <strong>Idstein</strong> einen<br />
politischen Sturm der Entrüstung ausgelöst.<br />
„Die Irrungen und Wirrungen, die sich im Zusammenhang mit dem<br />
Kreiszuschuss für das Tournesolbad in <strong>Idstein</strong> entwickelt haben, stellen<br />
eine erneute schwere Belastung des Verhältnisses zwischen dem Kreis und<br />
der kreisangehörigen Stadt <strong>Idstein</strong> dar. Als ob es nicht genug wäre, dass<br />
immer größere Teile der Bevölkerung kein Zutrauen mehr zu den<br />
politischen Kräften unserer repräsentativen Demokratie haben, wird durch<br />
solche Aktionen auch noch das Vertrauen in die verlässlichkeit der<br />
staatlichen und kommunalen Institutionen afs Schwerste beschädigt“,<br />
schreibt Krum an Nothacker.<br />
Krum wartet in dem Schreiben auch mit der Hessischen Landkreisordnung<br />
(HKO) auf. Die HKO ist ein Landesgesetz, das die Rechtsstellung der<br />
Landkreise, ihre innere Organisation und die staattliche Aufsicht über sie<br />
regelt. Darin sei im Paragraphen 20 geregelt, dass <strong>Idstein</strong> bei solchen<br />
Themen gehört werden müssen (siehe Infokasten). „Das ist eine Muss-<br />
Verpflichtung. <strong>Eine</strong> Einbindung <strong>Idstein</strong>s ist aber nicht geschehen.“<br />
Laut Krum korrigiert ein Nachtragshaushalt einen Haushalt. „Durch die<br />
Streichung vom im Haushalt vorgesehen Zuschüssen darf dieser Haushalt<br />
aber nicht einfach neu erfunden werden.“ Krum ist sehr gespannt, wie der<br />
Kreis den nach seiner Ansicht entstandenden Schaden an der politischen<br />
Kultur wieder zu reparieren gedenkt.<br />
„Der Kreis hat kein Geld und versucht jetzt, überall ein paar Kröten<br />
einzusparen – und da ist den Gremien nichts besseres eingefallen, als den<br />
Tournesol-Zuschuss zu streichen. In unseren Augen ist das keine<br />
ordentliche Kreispolitik.“ Krum will den Vorgang auf jeden Fall rechtlich<br />
prüfen lassen. „Ich freue mich auf den kommenden März und die<br />
Kommunal- und Landratswahl. Diese Vorgänge werden in <strong>Idstein</strong> und der<br />
Region ganz sicher Thema werden. Denn das sind schließlich Wildwest-<br />
Methoden im Kreis, wo einfach aus der Hüfte geschossen wird. Und ich<br />
glaube, die Mitglieder des Haushaltsstrukturausschusses scheinen mit<br />
diesen Dingen überfordert zu sein“, wettert Krum.<br />
430
431
2011<br />
Frankfurter Neue Presse vom 04. Januar 2011<br />
Krebs wirft seinen Hut in den Ring<br />
Herr Krebs, Ihr Amtskollege Berthold Gall aus dem Main-Taunus-Kreis hat<br />
den hessischen Finanzminister aufgefordert, die starken Kommunen beim<br />
kommunalen Finanzausgleich nicht zu stark zu schröpfen. Der Appell hätte<br />
auch von Ihnen kommen können.<br />
ULRICH KREBS: Die Position von Berthold Gall teile ich voll und ganz. Der<br />
kommunale Finanzausgleich muss den Aufgaben Rechnung tragen, die die<br />
finanzstärkeren Kreise bewältigen. Wir haben ganz andere Leistungen zu<br />
erbringen als etwa Kommunen in Nordhessen. Denken Sie an den Bereich<br />
der Kinderbetreuung, die wir bis 17 Uhr anbieten, unsere auf<br />
Ganztagsbetrieb ausgerichteten Schulen, die Verkehrsinfrastruktur,<br />
Freizeit- und Naherholungsangebote und vieles mehr.<br />
Wäre der Appell von Ihnen gekommen, hätten Sie auch die gleiche<br />
Antwort bekommen: Jammern auf hohem Niveau . . .<br />
KREBS: Das ist unzutreffend. Wir haben definitiv andere Leistungen zu<br />
stemmen als andere Kreise. Und der Bürger erwartet diese Leistungen zu<br />
Recht von uns.<br />
Der Kreis wird viel Geld durch die neuen Finanzregelungen in Wiesbaden<br />
verlieren. Wie viel ist es genau?<br />
KREBS: Es werden wohl um die 15,2 Millionen Euro sein, die weniger in<br />
unsere Kassen fließen. Und wir befürchten, dass in diesem Bereich an<br />
noch ganz anderen Schräubchen gedreht wird.<br />
Schon jetzt kann sich der Kreis sein opulentes Schulbauprogramm kaum<br />
432
noch leisten . . .<br />
KREBS: Ich stehe voll und ganz hinter dem Schulbauprogramm. In<br />
Bildung investiertes Geld bringt Rendite. Die grundsätzliche Ausrichtung<br />
ist also richtig. Wir haben uns zudem für den Schwerpunkt der<br />
Grundschule mit Betreuungszentrum entschieden, was alternativlos ist.<br />
Auch auf die Einführung der Ganztagsschule sind wir eingestellt. Unsere<br />
Richtung stimmt, andere Landkreise werden nachziehen müssen. Diese<br />
Kosten kommen irgendwann auf alle Kreise zu.<br />
Allein im kommenden Jahr soll das Defizit im Kreishaushalt bei fast 40<br />
Millionen liegen – da ist doch in Sachen Schulbauprogramm ganz schnell<br />
Ende der Fahnenstange . . .<br />
KREBS: Die Wirtschafts- und Finanzkrise geht an unserem Kreis natürlich<br />
nicht spurlos vorbei. Gerade deshalb habe ich mit dem kommunalen<br />
Finanzausgleich so zu kämpfen. Wenn die Landesregierung bei ihrer Linie<br />
bleibt, werden neue Investitionen schwierig.<br />
Das Jahr 2011 ist aus finanzieller Sicht ja schon jetzt kaum noch zu<br />
retten. Was erwarten Sie für den Kreis in 2012?<br />
KREBS: Wir bleiben defizitär, eine Normalisierung erwarte ich frühestens<br />
für 2014/2015 – aber nur, wenn das Land nicht weiter am kommunalen<br />
Finanzausgleich dreht. Der Ballungsraum Frankfurt / Rhein-Main und die<br />
Landkreise müssen hier massiv Einfluss nehmen.<br />
Bleiben wir beim Schulbauprogramm. Der Umbau der Adolf-Reichwein-<br />
Schule in Neu-Anspach wurde geschoben, der Neubau der Friedrich-<br />
Stoltze-Schule in Königstein einstweilen gestrichen. Welche schlechten<br />
Nachrichten folgen noch?<br />
KREBS: Das ist eine Grundsatzfrage, die hier nicht endgültig beantwortet<br />
werden kann. Wir haben generell Projekte geschoben oder gestreckt. Aber<br />
das Thema kann nicht nur mit Blick auf den Kreishaushalt betrachtet<br />
werden. Wir müssen demnächst den Schulentwicklungsplan fortschreiben<br />
und sehen, welche Schülerzahlen wo erwartet werden, und dann<br />
entscheiden.<br />
Das heißt, es gibt keine Garantie für die Schulen, deren Modernisierung<br />
noch aussteht. Wann fallen denn die Entscheidungen?<br />
KREBS: Das hessische Schulgesetz sieht bestimmte Größen für die<br />
jeweiligen Schulen vor. <strong>Eine</strong> Garantie kann ich – etwa für die Stoltze-<br />
Schule – nur geben, wenn der Schulentwicklungsplan vorliegt. Das wird<br />
Anfang 2012 sein, Entscheidungen sind dann im Laufe des Jahres 2012 zu<br />
erwarten. Zur ARS lässt sich sagen, dass sie – bezogen auf die<br />
Schülerzahlen – in allen Zweigen gut aufgestellt ist und auch in Zukunft<br />
433
eine wichtige Funktion bei der Schulentwicklung fürs Usinger Land hat. Wir<br />
haben die Baupläne für die Schule bereits vorgestellt.<br />
Auch für die Neubauten der beiden Krankenhäuser in Bad Homburg und<br />
Usingen gibt es schon konkrete Pläne. Wie passt das mit dem<br />
hochdefizitären Kreishaushalt zusammen?<br />
KREBS: Da sehe ich keinen grundsätzlichen Zusammenhang. Unsere<br />
Klinikneubauten sind so ausgerichtet, dass die Häuser mittelfristig<br />
kostendeckend arbeiten können. Das muss auch das ganz klare Ziel sein.<br />
Sie hatten doch mal gesagt, dass die Neubauten nur möglich seien, wenn<br />
die Kliniken finanziell saniert seien. Davon sind diese aber weit entfernt . .<br />
.<br />
KREBS: <strong>Eine</strong> deutliche Besserung ist schon zu erkennen. Die Kliniken<br />
haben mehr Patienten und eine höhere Fallschwere und damit höhere<br />
Erlöse. Mit unseren neuen Leistungsangeboten und Ärzten müssen wir nun<br />
die weitere Entwicklung abwarten, aber ich sehe bei den Zahlen durchaus<br />
Fortschritte.<br />
2009 stand bei den Kliniken unter dem Strich ein Defizit von 9,7 Millionen<br />
Euro. Wie viel wird es denn 2010 sein?<br />
KREBS: Wir haben noch keinen Jahresabschluss, aber wir werden deutlich<br />
unter dem Zuschussbedarf von 2009 liegen. Leider konnte 2010 der<br />
Sanierungs-Tarifvertrag mit den Gewerkschaften nicht abgeschlossen<br />
werden, auch wenn es seitens des Betriebsrates positive Signale gab.<br />
Allein 2009 sind die Kosten hessischer Kliniken um satte 6,7 Prozent<br />
gestiegen, und die Gesundheitsreform wird die Situation in diesem Jahr<br />
noch verschärfen. Die Lage wird also eher schwieriger . . .<br />
KREBS: Ich teile diese Befürchtungen. In der Tat werden neue<br />
Belastungen auf die Kliniken zukommen. Die anstehenden<br />
Tarifsteigerungen haben wir eingerechnet, und wir müssen jede<br />
Ausgabenposition genau betrachten. Richtig ist aber auch: Gesundheit<br />
gibt es nicht <strong>zum</strong> Nulltarif. Menschen haben entsprechende Erwartungen<br />
an Behandlung und Pflege. Dies müssen wir als Landkreise vor allem auf<br />
Bundesebene verdeutlichen. Im Übrigen: Auch private Kliniken haben zu<br />
kämpfen.<br />
Die Ausgaben für Ärzte waren zuletzt besonders stark gestiegen. Zeigen<br />
sich da schon die ersten Auswirkungen des angekündigten Ärztemangels?<br />
KREBS: Der Arztberuf ist schon jetzt ein Mangelberuf, und deshalb haben<br />
viele Kliniken zu kämpfen. Die Hochtaunus-Kliniken haben <strong>zum</strong> Glück<br />
einen Vorteil: Durch die neuen Strukturen und die geplanten Neubauten<br />
434
sind sie für Mediziner attraktiver als andere.<br />
<strong>Eine</strong> Privatisierung ist weiterhin kein Thema?<br />
KREBS: Ich bin überzeugt, dass ein Klinikum in kommunaler Trägerschaft<br />
vernünftig geführt werden kann, und gerade mit den Neubauten haben wir<br />
sehr gute Chancen, dieses Ziel zu erreichen. Für diese Position gibt es<br />
auch im Kreistag eine große Mehrheit. Das heißt aber nicht, dass sich<br />
Kreis und Belegschaft nicht ständig zur Decke strecken müssen.<br />
In Bad Homburg mag sich ja ein Krankenhaus kostendeckend führen<br />
lassen, aber kann eine Klinik in Usingen wirklich rentabel sein?<br />
KREBS: Dazu muss man zunächst einmal wissen: Usingen ist als Notfall-<br />
Standort im Klinik-Plan des Landes Hessen zwingend vorgesehen. Aber<br />
das Krankenhaus hat auch als Klinik mit Grundversorgung seine<br />
Berechtigung. Die Angebote, die wir dort machen, werden angenommen.<br />
Bei den Kosten wird es immer einen Ausgleich zwischen den beiden<br />
Standorten geben, Bad Homburg muss natürlich die Lokomotive sein.<br />
Es ist also auch eine politische Entscheidung . . .<br />
KREBS: Das Usinger Land wird in den kommenden Jahren vor großen<br />
Veränderungen stehen – und eine Klinik ist auch ein Infrastruktur-Vorteil.<br />
Gerade in einer alternden Gesellschaft schauen die Bürger genau hin, wo<br />
sie welche Angebote in der Nähe haben. Dem Trend, dass die Menschen<br />
wieder in die Stadt ziehen, müssen wir etwas entgegensetzen.<br />
Mit den neu verpflichteten Chefärzten waren die Kliniken in den<br />
vergangenen Monaten auf einem guten Weg – vor allem auch, was die<br />
Außendarstellung betraf. Und dann passierte dieser tragische<br />
Behandlungsfehler, als einem Patienten statt einer Spül- eine Alkohol-<br />
Lösung verabreicht wurde . . .<br />
KREBS: Das war sehr bedauerlich und darf nicht passieren. Aber wo<br />
Menschen arbeiten, geschehen auch Fehler. Wir müssen organisatorisch<br />
alles tun, um solche Irrtümer auszuschließen, aber eine 100-prozentige<br />
Sicherheit kann es nirgends geben und gibt es auch in keinem anderen<br />
Krankenhaus.<br />
Wechseln wir das Thema zu einem Dauerbrenner: dem Verkehr im<br />
Feldberggebiet. Dank zusätzlicher Tempo-Limits und mehr Kontrollen hat<br />
es 2010 weniger schwere Unfälle gegeben. Wie beurteilen Sie die<br />
Entwicklung?<br />
KREBS: Unsere Bilanz ist durchaus positiv. Die Maßnahmen von Kreis,<br />
ASV, Polizei und Straßenverkehrsbehörde haben gegriffen. Ein<br />
Wermutstropfen bleibt: Es gibt leider immer noch Unvernünftige, die wir<br />
435
mit unseren Maßnahmen nicht erreichen. Deshalb werde ich darauf<br />
drängen, die Kontrollen im neuen Jahr noch einmal auszuweiten.<br />
Die Diskussionen über eine Streckensperrung für Motorradfahrer werden<br />
aber bleiben . . .<br />
KREBS: Unsere Maßnahmen wie Tempo-Limits und Kontrollen haben<br />
gegriffen und werden verstärkt, deshalb ist eine Sperrung keine Option.<br />
Der Feldberg soll für alle offen bleiben.<br />
Damit wären wir beim Tourismus: Weitere Kommunen sind<br />
Mitglieder im Taunus Touristik Service (TTS) geworden, es wird<br />
bald ein großes Info-Center an der Hohemark geben. Aber das<br />
bringt ja nicht zwangsläufig mehr Gäste in den Taunus. Was muss<br />
passieren, damit sich zählbare Erfolge einstellen?<br />
KREBS: Um ein nachhaltiges Marketing betreiben zu können, bräuchten<br />
wir wesentlich mehr Mittel. Andere Tourismusgebiete stecken zwei<br />
Millionen Euro im Jahr und mehr in die Werbung. Konzeptionell setzen wir<br />
auf den Tagestourismus und Kurzurlauber. Wir müssen unseren Gästen<br />
zeigen, was der Taunus zu bieten hat: die unversehrte Natur mitten im<br />
Ballungsraum, unsere kulturellen Angebote, die Wellnessbereiche – das<br />
sind alles Pfunde, mit denen wir wuchern können. Aber letztlich brauchen<br />
wir auch die finanzielle Ausstattung, um dies alles an den Touristen zu<br />
bringen.<br />
Wellness im Taunus? Wo sind denn die vielen Angebote?<br />
KREBS: Wir haben in Bad Homburg mehrere Angebote wie das Kur Royal<br />
und die Taunus Therme, auch die Therme in Hofheim, das Tournesol in<br />
<strong>Idstein</strong> und Hotel-Flaggschiffe wie <strong>zum</strong> Beispiel das Kempinski in<br />
Falkenstein. Aber natürlich ist in diesem Bereich noch viel Luft nach oben.<br />
Nur kann der Kreis kein Wellness-Hotel betreiben. Wir können aber die<br />
verstärkte Zusammenarbeit mit Frankfurt nutzen, um Besuchern der<br />
Metropole auch den Taunus schmackhaft zu machen. Mit Limes-<br />
Erlebnispfad, Saalburg, Hessenpark, Lochmühle und vielem mehr müssen<br />
wir uns nicht verstecken.<br />
Schauen wir auf den März 2011 und die Kommunalwahl. Ihr Vorgänger<br />
Jürgen Banzer sitzt Ihnen mit hoher Wahrscheinlichkeit künftig als CDU-<br />
Abgeordneter im Kreistag gegenüber. Das ist für Sie schon eine<br />
ausgesprochen – sagen wir mal – undankbare Konstellation . . .<br />
KREBS: Nein. Jürgen Banzer hat um den Hochtaunuskreis große<br />
Verdienste und blickt auf eine lange kommunalpolitische Erfahrung. Ich<br />
kann verstehen, dass er diese in die politische Arbeit einbringen möchte.<br />
Es ist im Interesse des Kreises, wenn wir gut zusammenarbeiten.<br />
436
Herr Banzer hat sich immerhin schon mal für Ihre erneute Kandidatur als<br />
Landrat ausgesprochen . . .<br />
KREBS: Das freut mich und ist Zeichen unserer vertrauensvollen<br />
Zusammenarbeit. Mir macht die Arbeit als Landrat große Freude und ich<br />
will sie fortsetzen.<br />
Das heißt, Sie treten bei der Landrats-Wahl, die Ende 2011 oder Anfang<br />
2012 stattfinden wird, definitiv wieder an?<br />
KREBS: Ja. Ich stelle mich erneut den Wählern und möchte wieder<br />
Landrat werden. Da freue ich mich über die Unterstützung von Jürgen<br />
Banzer.<br />
Das hört sich nach einer echten Männerfreundschaft an . . .<br />
KREBS: . . . wir arbeiten gut zusammen.<br />
Glauben Sie, dass Karl-Heinz Krug Sie als SPD-Kandidat herausfordert?<br />
KREBS: In einer Demokratie sollten Wähler auch die Wahl haben. Insofern<br />
freue ich mich über jeden Mitbewerber.<br />
Weitaus stärkere Liebesbekundungen als von der CDU bekamen Sie<br />
zuletzt aus den Reihen der Hochtaunus-FDP. Spiegelt sich darin die Angst<br />
der Liberalen, als Koalitionspartner nach der Kommunalwahl vielleicht<br />
nicht mehr gewollt zu sein?<br />
KREBS: Wir haben im Taunus eine sehr lange und bewährte<br />
Zusammenarbeit mit der FDP. Und die Wähler von CDU und FDP<br />
verbinden mit ihrem Votum schließlich auch die Erwartung, dass die<br />
Parteien gut zusammenarbeiten. Das haben wir getan und die Weichen für<br />
den Hochtaunuskreis richtig gestellt.<br />
Wenn es nach der Kommunalwahl nicht reicht mit der FDP, wer soll dann<br />
mit ins Boot? <strong>FWG</strong>, Grüne, SPD?<br />
KREBS: Zunächst gilt, dass die CDU für ihre eigene Mehrheit kämpft. Man<br />
muss nach der Wahl sehen, mit welcher Konstellation man seine Ziele am<br />
besten umsetzen kann.<br />
Ihr Parteichef hat den Grünen ja bereits Avancen gemacht . . .<br />
KREBS: Bei allen politischen Diskussionen ist es ein großer Vorteil unseres<br />
Kreistags, dass die etablierten Fraktionen untereinander koalitionsfähig<br />
sind und sachorientiert arbeiten können. Es gibt generell keine<br />
Denkverbote. Aber die CDU im Taunus ist gut beraten, vor einer Wahl für<br />
die bürgerliche Mehrheit zu werben. Diese sollte in den Mittelpunkt gestellt<br />
437
werden, ohne andere zu verletzen oder zu verprellen.<br />
Im Kreishaus gab’s kürzlich eine Betrugsaffäre, in Kronberg gerade ein<br />
entsprechendes Urteil wegen Veruntreuung. Sind die Kontrollen und<br />
Rechnungsprüfungen des Kreises zu lasch?<br />
KREBS: Grundsätzlich gilt: Wer mit krimineller Energie zu Werke geht,<br />
dem ist so schnell nicht beizukommen. Das Rechnungsprüfungsamt kann<br />
nur Stichproben vornehmen. In der Vergangenheit hatten wir personelle<br />
Engpässe, doch wir sind dabei, Rückstände aufzuarbeiten. Die Kontrollen<br />
durch unsere Rechnungsprüfer erfolgen in den jeweiligen Rathäusern<br />
regelmäßig. Natürlich können dabei nur Stichproben gemacht werden.<br />
Noch einmal: Wer mit krimineller Energie zu Werke geht, dem ist schwer<br />
beizukommen. Letztlich muss man aber auch festhalten, dass die<br />
Betrugsfälle in den Verwaltungen aufgedeckt wurden.<br />
Wenn nur stichprobenartig geprüft wird, dann ist es aber letztlich<br />
Glückssache, ob ein Betrug auffliegt . . .<br />
KREBS: Das kann ich so natürlich nicht stehen lassen. Es ist immer die<br />
Kunst, am richtigen Ort die richtige Frage zu stellen.<br />
Schmittens Bürgermeister Marcus Kinkel hat eine richtige Frage gestellt:<br />
Wäre es nicht sinnvoll, die Verwaltung für die sechs Kommunen im<br />
Usinger Land in einem Verbund zusammenzufassen?<br />
KREBS: Die derzeitige interkommunale Zusammenarbeit hat noch sehr<br />
viel Potenzial. Es kann in diesem Bereich noch sehr viel geschehen, was<br />
Kosten spart. Auch auf Kreisebene. Ich halte den Weg für richtig, sehe<br />
aber auch viele lokale Befindlichkeiten, die überwunden werden müssten.<br />
Aber die Zusammenarbeit – wie auch immer – muss in den kommenden<br />
Jahren viel stärker genutzt werden.<br />
<strong>Eine</strong> Frage, bei der es um die Zusammenarbeit zwischen den Kommunen<br />
zuletzt nicht <strong>zum</strong> Besten bestellt war, lautet: Wer zahlt, wenn Eltern ihre<br />
Kinder nicht im Wohnort in den Kindergarten schicken, sondern in der<br />
Nähe ihres Arbeitsplatzes?<br />
KREBS: Das Thema ist für einen Kreis zu klein, hier ist der<br />
Landesgesetzgeber gefragt. Diese Regelung muss das Land finden. Ich<br />
selbst plädiere für einen Mittelweg zwischen denen, die Plätze vorhalten,<br />
ohne dass diese besetzt werden, und denen, die ihre Einrichtungen durch<br />
Fremdkinder aufgefüllt haben. <strong>Eine</strong>n vollen Finanzausgleich wird es sicher<br />
nicht geben. Aber wir haben bereits einen runden Tisch im Landratsamt<br />
gehabt und das Thema diskutiert. Im Usinger Land etwa verzichten die<br />
Kommunen auf gegenseitige Ansprüche.<br />
Bei allen Problemen und Herausforderungen – warum muss einem um den<br />
438
Hochtaunus nicht bange sein?<br />
KREBS: Weil es in der ganzen Rhein-Main-Region keinen schöneren<br />
Standort als den Taunus gibt und sich viele Bürgerinnen und Bürger für<br />
den Taunus und seine Menschen einbringen.<br />
© 2011 Frankfurter Neue Presse<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 11. Januar 2011<br />
Nicht auf dem Rücken der Schüler<br />
Von Ingrid Nicolai<br />
TOURNESOL-ZUSCHUSS<br />
Schwimmunterricht gesichert / Krum und Albers<br />
arbeiten an Vertrag<br />
„Bedauerlich und schädlich“, findet Landrat Burkhard Albers die Art und<br />
Weise, wie die Bäder-Zuschüsse in die politische Diskussion geraten sind.<br />
Nachdem der Haushaltsstrukturausschuss des Kreises im Rahmen von<br />
Einsparüberlegungen beschlossen hatte, den Tournesol-Zuschuss für<br />
<strong>Idstein</strong> in Höhe von 250 000 Euro pro Jahr zu streichen, ging quer durch<br />
alle Parteien ein Sturm der Entrüstung. <strong>Idstein</strong>s Bürgermeister Gerhard<br />
Krum sprach sogar von „Wildwest-Methoden“.<br />
Gestern saßen Krum und Albers an einem Tisch, um in einem „offenen<br />
und konstruktiven Gespräch“, wie es der Bürgermeister formulierte,<br />
Schadensbegrenzung zu betreiben. Zahlreiche Schulen hatten bei Albers<br />
angerufen und ihre Sorgen bezüglich der künftigen Gestaltung des<br />
Schulsports <strong>zum</strong> Ausdruck gebracht. Mittlerweile steht fest: Unabhängig<br />
von der politischen Diskussion wird das Schulschwimmen finanziell<br />
abgedeckt. Konkret heißt das: Bei 7721 Schülern aus dem <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land,<br />
die im Tournesol reglmäßig Unterricht bekommen, sind rund 50 000 Euro<br />
im Jahr notwendig. Dieses Geld wird vom Kreis zur Verfügung gestellt.<br />
Albers: „Die Diskussion soll nicht auf dem Rücken der Schüler geführt<br />
werden.“<br />
Unterschiedlich wird jedoch bewertet, ob es sich bei dem 250 000-Euro-<br />
Zuschuss bisher um eine freiwillige Leistung des Kreises handelte, die<br />
gesetzlich nicht vorgeschrieben ist, oder aber dieser Zuschuss auf einen<br />
439
„vertragsähnlichen Zustand“ basiert. Mit einem konkreten Vertrag, der<br />
derzeit ausgearbeitet wird, und in dem Rechte und Pflichten künftig klar<br />
geregelt sein werden, soll dieser „Schwebezustand“ bald ein Ende haben.<br />
Für die nächste Kreistag-Sitzung am 15. Februar, bei der auch der<br />
Doppelhaushalt auf der Tagesordnung steht, würde die Vorlage eines<br />
solchen Papiers deutlich mehr Klarheit für 2011 bedeuten.<br />
Geklärt wäre damit aber noch nicht der Zuschuss, der - mit knapper<br />
Mehrheit von zwei Stimmen - quasi rückwirkend für 2010 gestrichen<br />
wurde. Krum: „Die politische Diskussion ist hier noch lange nicht zu<br />
Ende.“ Und er bezieht sich dabei nicht nur auf die grundsätzliche<br />
Bedeutung des Selbstverwaltungsrechts, das es auch als<br />
verfassungsrechtliche Frage zu klären gelte. Laut Hessischer<br />
Landkreisordnung hätte <strong>Idstein</strong> im Vorfeld zu diesem Thema angehört<br />
werden müssen. „Es ist also fraglich, ob der Kreistagsbeschluss überhaupt<br />
bestandsfähig ist.“ Unabhängig davon sei ein Nachtragshaushalt dazu da,<br />
den Haushalt zu korrigieren und nicht nachträglich neu zu erfinden. „Es ist<br />
in der kommunalen Familie völlig unüblich, dass zunächst etwas in den<br />
Haushalt gestellt und dann wieder rausgenommen wird.“<br />
Albers und Krum hoffen auf eine Einigung im Verhandlungsweg. Albers:<br />
„Wir wollen das nicht von einem Justitiar vor Gericht entscheiden lassen.“<br />
Krum hat an die Erste Kreisbeigeordnete und Kämmerin Jutta Nothacker<br />
geschrieben, bisher jedoch nur die Nachricht erhalten, dass es mit der<br />
Antwort noch etwas dauern wird.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15. Januar 2011<br />
„Ziele brauchen einen Rahmen“<br />
Von Ingrid Nicolai<br />
440
Zahlreiche Gäste konnte Bürgermeister Gerhard Krum <strong>zum</strong><br />
Neujahrsempfang in der Stadthalle begrüßen. Fotos: wita / Mallmann<br />
NEUJAHRSEMPFANG<br />
Bürgermeister Gerhard Krum will mit regionaler Strategie Zukunft<br />
gestalten<br />
„Es wird der Tag kommen, an dem nicht mehr die Politik, sondern die<br />
Wirtschaft das Schicksal ist.“ Bürgermeister Gerhard Krum zitierte beim<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Neujahrsempfang Walther Rathenau. Der 1922 ermordete<br />
Außenminister der Weimarer Republik hatte vor rund 90 Jahren einen<br />
Blick in die Zukunft geworfen - die mittlerweile Wirklichkeit ist. <strong>Eine</strong><br />
Wirklichkeit, in der Städte und Gemeinden von Bund und Land immer<br />
mehr Aufgaben bekommen, aber auf ihren Kosten sitzenbleiben. Im<br />
Haushalt der Stadt schlägt das mit einem 8,5 Millionen Euro schweren<br />
Defizit zu Buche. Wo ist da noch Handlungsspielraum?<br />
Dass die aktuelle Situation der Kommunen nicht in Frustration und<br />
Depression münden muss, sondern Entwicklung und Visionen möglich<br />
sind, machte Krum deutlich. Als politische Herausforderung will er<br />
allerdings nicht nur die finanzielle Schieflage verstanden wissen, sondern<br />
auch die Regionalisierung der lokalen Perspektive, sprich der<br />
interkommunalen Zusammenarbeit - als Folge der Globalisierung und<br />
Bevölkerungsentwicklung sowie des Klimawandels.<br />
Auch für <strong>Idstein</strong> seien diese drei großen Zukunftsthemen von Bedeutung.<br />
So habe die Globalisierung nicht zuletzt durch moderne<br />
Kommunikationstechnologien zu einer Internationalisierung des<br />
Standortwettbewerbs geführt. Die Standortfaktoren können so anders<br />
gewichtet werden.<br />
Die Bevölkerungsentwicklung führe nicht nur zu Veränderungen in der<br />
Alterspyramide, die Menschen konzentrieren sich noch mehr im Umfeld<br />
urbaner Zentren, wo es Arbeitsplätze, Versorgungseinrichtungen und<br />
Verkehrsverbindungen gibt. „Stadt und Umland rücken näher zusammen.“<br />
Leitbild sei die Metropolregion.<br />
Klimaschutz sei schließlich ein Thema, das wegen seiner technologischen<br />
Innovationsfähigkeit und wirtschaftlichen Bedeutung geradezu nach<br />
regionaler Kooperation schreie, aber nicht nach Kommunalisierung, wie er<br />
betonte. „Stadtentwicklung braucht Ziele, und Ziele müssen einen<br />
Orientierungsrahmen haben.“<br />
Auch wenn der Metropolregion nach Version der Industrie- und<br />
Handelskammer sieben kreisfreie Städte und 18 Landkreise angehören,<br />
441
die sich bisher nicht auf ein regionales Format einigen konnten, gibt es ein<br />
„Standortprofil“, das die Wirtschaftsinitiative FrankfurtRheinMain in<br />
Auftrag geben hat. Herausgekommen ist ein Strategie-Buch, in dem es<br />
um Themen wie „Ewiger Drehpunkt“, „Offene Denkmaschine“ und<br />
„Wachsende Schönheit“ geht.<br />
In puncto „Drehpunkt“ habe <strong>Idstein</strong> zwar keinen Flughafen und keine<br />
Messe, sei aber nah dran am Flughafen, was ein Standortfaktor sei, der<br />
noch effizienter gestaltet werden könnte. Für die Zukunft könnte das eine<br />
weitere Autobahnabfahrt oder eine Verlängerung der S-Bahnlinie 2<br />
bedeuten. Und auch über eine Direktverbindung <strong>zum</strong> Flughafen sollte<br />
nachgedacht werden.<br />
Die „Denkmaschine“ zielt mit 33 Universitäten, Hochschulen und<br />
Akademien, 80 Forschungseinrichtungen und 20 Technologie- und<br />
Gründerzentren auf Rhein-Main als Wissensregion ab. Auch hier liegt<br />
<strong>Idstein</strong> im Trend. „Die Stadt legt größten Wert auf die Vielgestaltigkeit und<br />
Qualität ihrer Bildungslandschaft“, habe eine lange Tradition als Stadt der<br />
Schulen. Nicht zuletzt die private Hochschule Fresenius mit ihren drei<br />
Fachbereichen Chemie und Biologie, Gesundheit sowie Wirtschaft und<br />
Medien und einer angeschlossenen Berufsfachschule rage aus dem nahezu<br />
kompletten Bildungsportfolio heraus.<br />
Die Campusentwicklung soll weiter vorangetrieben werden. Krum hofft,<br />
dass sich in <strong>Idstein</strong> wieder mehr studentisches Leben, studentische Kultur<br />
entwickelt „und Geschäftsleute, Gastronomen und Einzelhändler diese<br />
Chance erkennen und kreativ nutzen“.<br />
Beim Thema „Wachsende Schönheit“ geht es um Lebensraum,<br />
Naherholung und Freizeitgestaltung, sprich die Möglichkeit zu<br />
Regeneration, Inspiration und Rhythmuswechsel. Auch hier sei<br />
<strong>Idstein</strong> durch das Tournesol-Bad, den Ausbau des Freizeit- und<br />
Erholungszentrums Wolfsbach, das Radwegenetz und nicht zuletzt<br />
den Golfplatz gut aufgestellt. Fehle eigentlich nur noch ein<br />
Tagungshotel…<br />
442
Kulinarisch unterstützt wurde der Neujahrsempfang von der türkischislamischen<br />
Gemeinde. Unser Bild zeigt (von links): Ezgi Erken, Dilara<br />
Pinarlik, Gülay Patiron und Feden Er.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15. Januar 2011<br />
„<strong>Eine</strong> Bereicherung für die Stadt“<br />
CDU<br />
Herfurt zur Bedeutung des Tournesol-Bades<br />
(red).<br />
Auf die Bedeutung des Tournesol-Bades für <strong>Idstein</strong> weist der CDU-<br />
Vorsitzende Christian Herfurth im Zusammenhang mit der Diskussion um<br />
den Kreis-Zuschuss hin.<br />
„Das Tournesol-Bad ist eine Bereicherung für unsere stadt, das gesamte<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land und den gesamten Rheingau-Taunus-Kreis und muss<br />
deshalb gefördert werden.“<br />
Die aktuelle Situation lasse keine unnötige politische Diskussion zu: „Hier<br />
müssen alle <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> gemeinsam für die stadt an einem Strang ziehen.“<br />
Herfurth bedauert dass die Zuschüsse des Rheingau-Taunus-Kreises an<br />
das Bad rückwirkend aus dem Kreis-Haushalt 2010 gestrichen wurden.“<br />
„Das Rheingaubad in Geisenheim bekomme seit vielenJahren Zuschüsse<br />
des Kreises, die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> mit Steuergeldern mitfinanziert haben. Dies sei<br />
eine Ungleichbehandlung im Kreis und müsse endlich ausgeglichen<br />
werden.<br />
Das Schwimmbad sei nicht nur eine attraktive Freizeiteinrichtung, sondern<br />
auch eine notwendige Spotstätte für die ortsansässigen Vereine und<br />
Schulklassen.<br />
443
Top & Flop<br />
+ Gemeinsam<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15. Januar 2011<br />
in. Auch wenn die Diskussion um den Kreis-Zuschusss für das Tournesol-<br />
Bad noch andauert, sind Bürgermeister Gerhard Krum und Landrat<br />
Burkhard Albers um Schadensbegrenzung bemüht. Der Streit soll nicht auf<br />
dem Rücken der Schüler ausgetragen werden. Also setzen sich die beiden<br />
an einen Tisch und nahmen das Thema „Schulschwimmen“ aus der<br />
Schusslinie.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 18. Januar 2011<br />
SPD ortet „Grenze zur Volksverdummung“<br />
WAHL-ARENA<br />
Marius Weiß zur Kürzung des Tournesol-Zuschusses / Antrag für<br />
die Stadtverordnetenversammlung<br />
(red). „Wenn der CDU-Vorsitzende Christian Herfurth jetzt bedauert, dass<br />
der Zuschuss des Kreises an das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bad rückwirkend aus dem<br />
Kreis-Etat für 2010 wieder gestrichen wurde, dann kratzt das schon<br />
bedenklich an der Grenze zur Volksverdummung“, kritisiert der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
SPD-Parteichef Marius Weiß die Äußerungen seines CDU-Kollegen in der IZ<br />
vom Samstag. „Die CDU-Kreistagsfraktion unter Vorsitz des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>s<br />
André Stolz war es schließlich, die auf Vorschlag der CDU-<br />
Landratskandidatin Jutta Nothacker den Nachtrag des Kreishaushalts ohne<br />
den Zuschuss für das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bad beschlossen hat.“<br />
Und der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU-Kreistagsabgeordnete Thomas Zarda habe sogar<br />
gekniffen und an der letzten Kreistagssitzung lieber gar nicht<br />
teilgenommen. „Wenn Zarda sein Mandat im Kreistag wahrgenommen und<br />
gegen die Streichung gestimmt hätte, wie das der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> SPD-<br />
Kreistagsabgeordnete Karl Lormess getan hat, dann hätte es keine<br />
Mehrheit dafür gegeben, und Herfurth bräuchte jetzt keine<br />
Krokodilstränen verdrücken“, kommentiert Weiß.<br />
Über den Fortbestand des Schulschwimmens im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bad bräuchten<br />
sich Bürger jedoch wegen der Diskussion um den Zuschuss des Kreises<br />
444
keine Sorgen zu machen. „Wir begrüßen es ausdrücklich, dass Landrat<br />
Albers und Bürgermeister Krum hier eine so schnelle und unbürokratische<br />
Lösung <strong>zum</strong> Wohle der Schüler gefunden haben.“<br />
Zur nächsten Stadtverordnetenversammlung im Februar kündigte die SPD<br />
einen Antrag an, der die Beibehaltung des Kreiszuschusses und die<br />
Gleichbehandlung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bades mit dem Rheingaubad in<br />
Geisenheim <strong>zum</strong> Inhalt haben soll. Weiß: „Nach den gleichlautenden<br />
Äußerungen von Christian Herfurth hat die CDU dann die Möglichkeit,<br />
ihren Worten Taten folgen zu lassen und ihren eigenen Forderungen<br />
zuzustimmen.“<br />
Aus den Parteien<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 19. Januar 2011<br />
CDU entgegnet Weiß<br />
(red.) „Mit völligem Unverständnis“ reagiert der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU-<br />
Vorsitzende Christian Herfurth auf die nach seiner Meinung heftige und<br />
unsachliche Kritik des SPD-Vorsitzenden Marius Weiß zur aufgeflammten<br />
Tournesol-Diskussion. „Ich halte es für einen Landtagsabgeordneten nicht<br />
für würdig, Thomas Zarda, der an dem Tag der Kreistagssitzung einen<br />
Diensttermin wahrnahm, persönlich zu diffamieren“ , so Herfurth im Bezug<br />
darauf, dass Weiß erklärt hatte, Zarda habe vor dem Sitzungs-Termin<br />
„gekniffen“.<br />
Dies sei für alle Menschen, die ehrenamtlich Politik machen, wie ein Tritt<br />
vors Schienbein. „Dies ist typisch für Marius Weiß, der gegen Personen<br />
und persönlich vorgeht, anstatt für die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Politik zu machen“, meint<br />
Herfurth: „Ich habe alle <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Politiker dazu aufgerufen, sich<br />
gemeinsam für den Zuschuss einzusetzen und was nun seitens Marius<br />
Weiß folgt ist eine unsachliche Persönlichkeitsdebatte, die jeder <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
sofort als Wahlkampfmanöver durchschaut.“ Herfurth bedauert, dass die<br />
SPD sich auf die persönlich Ebene begebe und Unwahrheiten verbreite.<br />
„Von Seiten der CDU wurde niemals eine Kürzung des Zuschusses<br />
gefordert, sondern eine Gleichbehandlung mit Geisenheim, da dort seit<br />
Jahren unser Steuergeld als Zuschuss des Rheingau-Taunus-Kreises für<br />
das Rheingau-Bad gezahlt werde“, so Herfurth<br />
445
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 28. Januar 2011<br />
Bad-Zuschuss und Kooperation<br />
WAHLARENA<br />
FDP <strong>Idstein</strong> legt Liste und Themen fest<br />
(red). Trotz widriger Wetterverhältnisse konnte der Vorsitzende des FDP-<br />
Ortsverbandes, Thomas Clemenz, zahlreiche Mitglieder zur Wahl der<br />
Kandidaten begrüßen. Auch der Vorsitzende der FDP-Niedernhausen,<br />
Alexander Müller, war anwesend. Anders als bei der letzten Wahl hätten<br />
erfreulich viele Mitglieder Bereitschaft zur Mitarbeit signalisiert. Deshalb<br />
sei man in der glücklichen Lage, mehr Kandidaten als erforderlich<br />
aufzustellen.<br />
Auch die Mitgliederentwicklung sei erfreulich, da man neue Mitglieder<br />
gewinnen konnte und der Bestand sich um fast 15 Prozent erhöht habe.<br />
Clemenz „Das zeigt, dass die Bürger die Arbeit der Fraktion wahrnehmen<br />
und schätzen.“<br />
Die Wahl der Kandidaten erfolgte einstimmig und ohne<br />
Kampfabstimmungen. Kandidaten für die Stadtverordnetenversammlung<br />
sind: Jürgen Musial, Anna Chalupa, Roland Hoffmann, Paul Peter Biela,<br />
Stefan Schnitzler, Ellen Evelyn Niclas, Susanne Kosinsky, Dr. Dr. Andrik<br />
Abramenko, Corinna El-Nomany, Wiltrud von Schoenaich, Rolf Wagner,<br />
Reinhard Präger, Robert Dinges, Felix Krüger und Thomas Clemenz.<br />
Für denOrtbeirat <strong>Idstein</strong>-Kern wurden gewählt: Stefan Schnitzler, Paul<br />
Peter Biela, Jürgen Musial, Anna Chalupa und Susanne Kosinsky.<br />
Anschließend stellte der Fraktionsvorsitzende Clemenz die aktuellen<br />
Themen vor, die die Stadtverordnetenversammlung in der letzen<br />
Ausschussrunde beschäftigte und diskutierte mit den Mitgliedern alle<br />
weiteren Themen, die angesprochen wurden. Von zentraler Bedeutung<br />
war dabei das Verhalten des Rheingau-Taunus-Kreises wegen des<br />
Kostenzuschusses <strong>zum</strong> Badbetrieb und Schulschwimmen und alle<br />
Anwesenden waren sich einig, dass <strong>zum</strong>indest für das<br />
Schulschwimmen die Kosten vom Kreis zu tragen seien.<br />
Clemenz, wies darauf hin, dass die Art und Weise des Vorgehens<br />
zukünftig eine Zusammenarbeit mit dem Kreis erschwere, da man<br />
Absprachen in verbindlichen Verträgen fixieren müsse, damit<br />
nachträgliche Streichorgien ausgeschlossen werden können. „So<br />
kann man innerhalb der kommunalen Gemeinschaft nicht<br />
miteinander umgehen,“ empörte er sich. Ein weiteres Thema war die<br />
interkommunale Zusammenarbeit, zu der aus Niedernhausener Sicht<br />
Müller Stellung nahm. Auch hier wurde positiv festgestellt, dass die Arbeit<br />
446
im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land konstruktiv und erfolgreich sei, auch wenn sie erst am<br />
Anfang stehe. Hier gelte es, das Potenzial voll auszuschöpfen, so Müller.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 05. Februar 2011<br />
„Dieses Geld ist ein Segen“<br />
Von Volker Stavenow<br />
LESER HELFEN Bei Spendenaktion der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung für die<br />
DLRG kommen 8000 Euro zusammen<br />
„Das ist ja ein schönes Ergebnis. Wir sind wirklich froh über jeden Euro.“<br />
Jörg Steinmann, 1. Vorsitzender der DLRG <strong>Idstein</strong>, ist Lehrer an der IGS<br />
Wallrabenstein und erfuhr die gute Nachricht über das Ergebnis der Leserhelfen-Aktion<br />
der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung nach Unterrichtsschluss: 8000 Euro<br />
fließen in die Kasse der Lebensretter. „Wow! Ich bin überrascht über die<br />
hohe Summe und freue mich sehr darüber. Dieses Geld ist für unsere<br />
Arbeit ein Segen.“ Auch DLRG-Geschäftsführer Florian Frömel war gestern<br />
froh über die gute Nachricht aus der IZ-Redaktion. „Herzlichen Dank allen<br />
Spendern, die uns damit tatkräftig unterstützen!“ Jörg Steinmann will das<br />
Geld <strong>zum</strong> Teil in die Anschaffung des dringend notwendigen<br />
Transportbusses und in Material investieren. „Wir brauchen <strong>zum</strong> Beispiel<br />
neue Poolnudeln, Material für das Rettungsschwimmen und neue Erste-<br />
Hilfe-Ausrüstungen.“ Da immer wieder auch Spenden von privaten<br />
Unterstützern bei der DLRG eingehen, fehlen jetzt mit dem Teilbetrag aus<br />
der Leser-helfen-Aktion nur noch rund 10 000 Euro für den 35 000 Euro<br />
teuren Transporter.<br />
Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung hatte im Rahmen ihrer Aktion „Leser helfen“<br />
mehrfach ausführlich die Nöte und Zwänge der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> DLRG geschildert<br />
und <strong>zum</strong> Spenden für die wichtige Arbeit der Lebensretter aufgerufen. Für<br />
diesen großartigen Spendenerfolg von 8000 Euro sagt die IZ allen<br />
Spendern ebenfalls herzlichen Dank.<br />
Und es geht aufwärts mit den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Lebensrettern: Die Mitgliederzahl<br />
steigt wieder. Von den 1200 Mitgliedern vor der Schließung des alten<br />
<strong>Hallenbad</strong>es 2005 waren nur etwa 400 Mitglieder übrig geblieben. Seit der<br />
Aufnahme des Schwimmbetriebs im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Tournesol-Bad stieg die Zahl<br />
der Mitglieder wieder auf 676 an. Das Trainingsmaterial wie Flossen und<br />
Kleider, Bojen und Schwimmbretter wurde in der hallenbadlosen Zeit fünf<br />
Jahre lang gelagert und ist inzwischen brüchig geworden. Und der Wagen,<br />
der früher einmal das vereinseigene, zwei Tonnen schwere Rettungsboot<br />
447
transportierte, hat mittlerweile seinen Geist aufgegeben. Nur provisorisch<br />
kann derzeit der Transport des Bootes organisiert werden, mehr oder<br />
weniger untaugliche Privatfahrzeuge werden eingesetzt. Darum benötigt<br />
die Ortsgruppe einen Transporter, mit dem auch das Boot gezogen werden<br />
kann.<br />
1969 wurde die Ortsgruppe gegründet, seit 1995 sind die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
anerkannte Wasserrettungseinheit im Katastrophenschutz. Mit der DLRG<br />
Niedernhausen wird seit 2006 kooperiert. Und auch auf dem Rhein sind<br />
die Retter aktiv, wenn <strong>zum</strong> Beispiel der Fluss im Feuerzauber erstrahlt<br />
oder Motorbootwettkämpfe des ADAC über die Bühne gehen. Nicht zuletzt<br />
an der Ostsee wird seit 1998 jährlich ehrenamtlich Wachdienst geschoben.<br />
Die DLRG bietet Rettungsschwimmausbildung, Schwimmausbildung,<br />
Schnorcheltauchen, Rettungssport, Erste-Hilfe-Ausbildung, Ausbildung<br />
Bootswesen und Fachausbildung Wasserrettungsdienst an.<br />
Daumen hoch! Mitglieder der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> DLRG bedanken sich bei den IZ-<br />
Lesern für die 8000 Euro. Das Bild zeigt von links: Geschäftsführer Florian<br />
Frömel, Jana Kehr, Stefanie Hirschmann und den 2. Vorsitzenden Thomas<br />
Linnenberg. Foto: Archiv<br />
TERMINE<br />
Die diesjährige Jahreshauptversammlung der DLRG findet am 24. Februar<br />
ab 19.30 Uhr im Tagungsraum des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesolbades statt. Die<br />
Jugend tagt bereits ab 18.30 Uhr und wählt einen neuen<br />
Jugendvorsitzenden.<br />
448
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 14. Februar 2011<br />
Kreiselflug aus Hexensicht<br />
Von Beke Heeren-Pradt<br />
KAPPENSITZUNG<br />
Schunkelstimmung bei erster Prunksitzung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Karnevalsvereins<br />
Vielfach donnerndes Helau am Samstagabend - <strong>Idstein</strong> ist zurück im<br />
Fastnachtstreiben. Was Mainz und Wiesbaden, Heftrich und Beuerbach<br />
können, das kann <strong>Idstein</strong> auch.<br />
Nach einem Jahr der Fastnachts-Abstinenz in der Stadt stieg in der alten<br />
TSG-Halle an der Escher Straße die erste große Prunksitzung des vor<br />
eineinhalb Jahren gegründeten <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Karnevalsvereins (KVI), der die<br />
Tradition der großen Sitzungen der CDU-Frauen, die jahrelang das<br />
karnevalistische Treiben in der Hexenturmstadt bestimmten, wieder<br />
aufgenommen hat. „Willkommen im Fastnachtskreisel“ - mit diesem Motto<br />
zeigen die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Narren die Verbundenheit mit ihrer Stadt.<br />
„Es wird viel geboten in <strong>Idstein</strong> Stadt - und es geht nicht immer alles<br />
glatt.“ Sitzungspräsident Björn Wolf, der als oberster „Komiteter“ dem<br />
fünfstündigen Spektakel vorsaß und mit Witz und auch mal Selbstironie<br />
durch das Programm führte, ließ schon zu Beginn durchblicken, dass es<br />
natürlich um <strong>Idstein</strong> gehen würde in den Büttenreden. Und die zahlreichen<br />
anwesenden Politiker und Honoratioren, allen voran Bürgermeister<br />
Gerhard Krum, saßen einigermaßen gespannt auf ihren Plätzen, als der<br />
„Protokoller“ Karl-Willi Höhn in die Bütt stieg, um auf das vergangene Jahr<br />
zurückzublicken.<br />
Er kam nicht sehr weit, als er mit Donnerschlag und Rauchschwaden<br />
unterbrochen wurde von der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Hexe (Jutta Schmidt), die mit viel<br />
größerem Überblick die Geschehnisse einordnen kann - schließlich schaut<br />
sie auf das Treiben in der Stadt aus der „Besen“-Perspektive. Und das seit<br />
den Zeiten des Grafen Johann.<br />
Doch auch eine gestandene Hexe lässt sich schon mal verwirren von den<br />
neumodernen Erscheinungen in ihrer Stadt: Im alten Schwimmbad wird<br />
jetzt geturnt und das neue Schwimmbad heißt „Tourne-irgendwas“. Ein<br />
neuer Badeteich im Saunabereich („wer da wohl so hingeht?“) und der<br />
Schlossteich, der so weit ist von der neuen „Residenz“, das deren<br />
Bewohnern ein Motor in den Rollator eingebaut werden müsste, um ihn je<br />
449
zu erreichen.<br />
Und dann die Kreisel: Fliegen Hexen auch im Kreisel? Na klar: Hexe Jutta<br />
fliegt für ihr Leben gern rund - „nur beim Lamshöft, da wird es eng.“ Die<br />
Nachbarschaft der Lore-Bauer-Halle wurde unter die Lupe genommen, der<br />
neue Name für das alte Torbogengebäude und die neue, erste, <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Pfarrerin begutachtet.<br />
Ein Tusch nach dem anderen begleitet die Vorträge des Abends. Das Duo<br />
Markus und Manuel bringt schon vor dem Einzug des Komitees den Saal<br />
<strong>zum</strong> Schunkeln und Mitsingen. Die Garde importierten die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> aus<br />
ihrem Stadtteil Walsdorf: die kleinen „Dancing Queens“ und die etwas<br />
größeren „Fledermäuse“ zeigen, was Gardetanz ist und geben dem Beginn<br />
der Sitzung das richtige Kolorit. Mit „Balancura“, „Bayala“ und „Elexier“<br />
waren weitere Gruppen aus dem <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land zu Gast. Die<br />
Playbackgruppe der „Fidelen Narren“ aus Wiesbaden heizte ordentlich ein<br />
und ließ die Stimmung schon zur Halbzeit kochen.<br />
„Ein Dicker“ (Vereinsmitglied Klaus Schulz) macht sich Gedanken zu Leib<br />
und Leben, Ralf Hindel als Bauer „sucht Frau“ und ein „cooler Schüler“<br />
(Robin Rütten) lässt das johlende Publikum teilhaben an seinen Gedanken<br />
über Sinn und Unsinn von Unterricht, tritt ein für die Gleichberechtigung<br />
von Unterrichtsstunde und Pause („Warum ist die eine 45 Minuten, die<br />
andere nur 20 Minuten lang?“) und macht deutlich, dass Bildung und<br />
Wissen stets relativ ist - je nachdem worum es geht und wie alt die<br />
Protagonisten sind: <strong>Eine</strong> seiner wohl fast unlösbaren Aufgaben für über<br />
50-Jährige: „Programmiere den Festplattenrecorder, bevor die Sendung zu<br />
Ende ist.“<br />
Und an Fastnacht darf es auch mal derb zugehen: Ein Putzfrauen-Quartett<br />
(Michaela Hill, Gaby Rosch, Jutta Schmidt, Susanne Maerevoet) zeigt die<br />
ganze Bandbreite des Berufsstandes auf: von der Edelputzfrau über die<br />
Putz-Managerin, die Studentin des Studienganges „Prevention of Dirt and<br />
Dreck“ bis zur bodenständigen Klofrau mit Einfühlungsvermögen und<br />
Berufserfahrung.<br />
Der Reichtum an Methodik scheint keine Grenzen zu kennen, auch wenn<br />
es eigentlich immer nur um dasselbe geht. „<strong>Idstein</strong> Helau“ schallte es<br />
durch die Escher Straße und über die Dächer der Altstadt - die Sitzungs-<br />
Premiere des KVI ist gelungen.<br />
450
Die „Dancing Queens“ und „Fledermäuse“ des SV Walsdorf auf der<br />
Kappensitzung in <strong>Idstein</strong>. Foto: wita/Mallmann<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 17. Februar 2011<br />
Geld gibt es nur mit Vertrag<br />
Von Volker Stavenow<br />
TOURNESOL-BAD<br />
Für 2011 zahlt der Kreis nun doch 250 000 Euro Sportförderung /<br />
FDP wollte Unterstützung streichen<br />
<strong>Eine</strong> gute Nachricht für das Tournesol-Bad aus Bad Schwalbach: Nachdem<br />
der Haupt- und Finanzausschuss des Kreises den Zuschuss für 2011 in<br />
Höhe von gut 250 000 Euro wieder in den Haushalt eingestellt hatte,<br />
segnete der Kreistag diesen Betrag ab, als das Gremium den<br />
Nachtragshaushalt für 2011 beschloss.<br />
Die Auszahlung dieses Geldes ist allerdings an eine Bedingung gekoppelt:<br />
Kreis und Stadt <strong>Idstein</strong> müssen eine schriftliche öffentlich-rechtliche<br />
Vereinbarung in dieser Sache schließen. Erst dann will der Haupt- und<br />
Finanzausschuss des Kreises den verhängten Sperrvermerk aufheben.<br />
Bislang pochte die Stadt immer darauf, dass eine solche Vereinbarung mit<br />
dem Kreis bereits geschlossen sei. Dies scheint nach der aktuellen<br />
Beschlusslage aber nicht der Fall zu sein.<br />
„Die Kämmerei legte im Haupt- und Finanzausschuss (HFA) eine<br />
Ergänzungsliste mit Änderungen für den Nachtragshaushalt vor. Darin<br />
wurden die rund 250 000 Euro für das Tournesolbad <strong>Idstein</strong> als<br />
Sportförderung für 2011 mit Sperrvermerk wieder eingestellt“, berichtet<br />
Lothar Becker (CDU) als stellvertretender Vorsitzender aus dem Kreis-<br />
HFA. „Für 2010 gibt es allerdings kein Geld!“ Laut Becker stimmte der HFA<br />
einstimmig (bei einer Enthaltung) für den zu zahlenden <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zuschuss<br />
in der Kämmerei-Vorlage. Zuvor hatte der HFA einen FDP-Antrag, den<br />
Zuschuss nicht zu zahlen, mit elf Nein-Stimmen bei einer Ja-Stimme klar<br />
abgelehnt. Der Liberale, der den Zuschuss wieder streichen wollte, ist laut<br />
Lothar Becker ein <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürger: Roland Hoffmann.<br />
Im Kreisgebiet gibt es zwei Hallenbäder: <strong>Eine</strong>s ist das Rheingaubad in<br />
Geisenheim, das andere das Tournesol-Bad. Der Rheingau-Taunus-Kreis<br />
451
unterstützt im Zuge der Gleichberechtigung der Bäder beide Einrichtungen<br />
mit einem Zuschuss.<br />
Nachdem im Haushaltstrukturausschuss des Kreises die Zuwendungen für<br />
<strong>Idstein</strong> dem Rotstift <strong>zum</strong> Opfer fielen, hagelte es dafür harte Kritik aus der<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Politik.<br />
Tenor: Diese zuvor politisch angestrebte Gleichberechtigung sei durch die<br />
Zuschussstreichung für das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bad wissentlich zerstört worden.<br />
Offen ist zurzeit die Frage, ob es vor dem Hintergrund der leeren<br />
Kreiskassen in Zukunft überhaupt noch Zuschüsse für die Bäder gibt.<br />
Streicht der Kreistag die Zuwendungen für Geisenheim und <strong>Idstein</strong>, dann<br />
wäre die Gleichbehandlung wieder hergestellt: Beide Gemeinden erhielten<br />
keinen einzigen Euro mehr.<br />
„Der Landrat schiebt als Grund dafür, dass der im Haushaltsplan<br />
2011/2011 eigentlich veranschlagte Zuschuss für das <strong>Hallenbad</strong> nicht an<br />
<strong>Idstein</strong> ausgezahlt wurde, vor, die erforderliche Vereinbarung liegt noch<br />
nicht vor. Bürgermeister Krum hat dazu in öffentlicher Sitzung des<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bauausschusses das Nötige gesagt. Dem ist nichts<br />
hinzuzufügen“, nimmt Thomas Zarda, Kreistagsabgeordneter und CDU-<br />
Fraktionschef in <strong>Idstein</strong>, Stellung.<br />
Auf der Sitzung habe Rathaus-Chef Gerhard Krum mitgeteilt, dass die<br />
Stadt bereits seit 2009 wiederholt die Vereinbarung angemahnt habe und<br />
vom Landratsamt bislang keine Antwort vorliege.<br />
Nicht zuletzt dem beharrlichen Einsatz der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Kreistagsabgeordneten sei es zu verdanken, dass der Kreistag im<br />
Nachtragshaushalt die von der FDP beantragte Streichung des Zuschusses<br />
abgelehnt habe. Das sei, so Zarda, eine bewegte Diskussion in der<br />
Fraktion gewesen.<br />
„Im Haushaltsplan steht jetzt wieder die Gleichbehandlung mit dem<br />
Rheingaubad drin“, freut sich Zarda. Im Haushaltsausschuss habe lediglich<br />
die FDP für eine Streichung plädiert, im Kreistag sei der Nachtrag von der<br />
CDU beschlossen worden. Die anderen hätten dagegen gestimmt und die<br />
SPD sich enthalten. „Aus <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Sicht sind alle Vorarbeiten erledigt -<br />
das liegt jetzt im Landratsamt“, so Thomas Zarda.<br />
„Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> SPD begrüßt die Entscheidung des Kreistags, dass der<br />
Kreiszuschuss für das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong> im Haushalt 2011 erhalten<br />
bleibt“, meint der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> SPD-Vorsitzende und Landtagsabgeordnete<br />
Marius Weiß nach der Entscheidung.<br />
„Landrat Albers hat mit seiner Empfehlung im Haupt- und<br />
Finanzausschuss, den Zuschuss im Haushalt zu belassen und mit einem<br />
452
Sperrvermerk zu versehen, bis ein Vertragsentwurf zwischen der Stadt<br />
und dem Kreis vorliegt, der die künftigen Zuschuss-Zahlungen<br />
rechtsverbindlich normiert, maßgeblich dazu beigetragen, dass die 250<br />
000 Euro für <strong>Idstein</strong> erhalten bleiben. Dafür sind wir ihm dankbar“, führt<br />
der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> SPD-Vorsitzende weiter aus.<br />
Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Haupt- und Finanzausschuss hätte auf Antrag der SPD<br />
einstimmig beschlossen, dass sich der Magistrat beim Kreis für eine<br />
weitere Zahlung des Zuschusses einsetzen und diesbezüglich eine<br />
öffentlich-rechtliche Vereinbarung mit dem Kreis schließen soll.<br />
„Ich bin sehr zuversichtlich, dass nach dem Beschluss des Kreistags eine<br />
solche Vereinbarung nun schnell auf den Weg gebracht werden kann, wie<br />
sie von uns angeregt wurde“, zeigt sich SPD-Chef Marius Weiß<br />
optimistisch.<br />
„Es bleibt aber leider dabei, dass durch den von der Kreis-CDU<br />
beschlossenen Nachtragshaushalt 2010 der Zuschuss an <strong>Idstein</strong> für 2010<br />
von einer Viertelmillion Euro für die Stadt verloren ist. Dies ist umso<br />
ärgerlicher, da die CDU-Fraktion im Kreistag durch den öffentlichen Druck<br />
jetzt ja offensichtlich klüger geworden ist“, bedauert Marius Weiß den<br />
finanziellen Nachteil für die Stadt für das letzte Haushaltsjahr.<br />
Glänzt wie ein gelandetes, metallenes UFO über den Dächern von <strong>Idstein</strong>:<br />
das Tournesol-Bad an der Bundesstraße 275. Foto: wita/Mallmann<br />
Kommentar <strong>zum</strong> Pressebericht von Volker Stavenow<br />
Vorsichtige Freude<br />
Rund 250 000 Euro aus der Kreiskasse als Sportförderung 2011 für das<br />
Tournesol-Bad. Überschwängliche Freude löst diese nachricht nicht aus,<br />
eher vorsichtige Erleichterung. Denn die Vereinbarungen zwischen Kreis<br />
und Stadt ist, gegen anderen Aussagen, noch nicht geschlossen. Da dieser<br />
Vertrag wohl erst nach der Kommunal- und Landratswahl zur<br />
Unterzeichnung ansteht, könnte es sein, dass nach der neuen politischen<br />
Rollenverteilung in der Region auch beim Tournesol-Zuschuss die Karten<br />
neu gemischt werden. Hoffentlich bekommt <strong>Idstein</strong> dann nicht den<br />
Schwarzen Peter zugeschoben, wenn die Viertelmillion Euro wieder in<br />
weite Ferne rückt. Ein Schwarzer Peter wurde im Kreis-HFA übrigens<br />
453
schon vergeben: An Roland Hoffmann, der als <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> den Zuschuss für<br />
<strong>Idstein</strong> streichen wollte.<br />
Roland Hoffmann aus <strong>Idstein</strong><br />
Kommentare <strong>zum</strong> Pressebericht „Geld gibt es nur mit Vertrag“<br />
17.02.2011 globi, dieser Kommentator ist bei uns registriert. 001<br />
Hoffentlich ist der Wahlkampf bald vorbei...<br />
Alle sollten sich freuen, dass der Tournesol Zuschuss geklappt hat.Alle?<br />
Was Herrn Hoffmann von der FDP geritten hat, weiß er wohl nur selber.<br />
Ok. Aber kann kein Bericht über eine erfreuliche Sache ohne<br />
Wahlkampfgetöse kommentiert werden.Insbesondere Herr Weiß von der<br />
SPD ist ein solcher Zeitgenosse, der wieder betonen muss, dass doch der<br />
Landrat(SPD) so viel getan hat und die CDU wieder dies und jenes nicht.<br />
Lasst doch die Kirche im Dorf und trägt euren Wahlkampf lieber mit<br />
Plakatekleben aus. Aber hoffentlich werden diese nach der Wahl wieder<br />
rechtzeitig entfernt, damit der wahlkampfmüde Bürger nicht weiter von<br />
grinsenden Politikern belästigt wird.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 17. Februar 2011<br />
„Auflagen nicht eingehalten“<br />
Von Heide Titel<br />
KREISTAG<br />
Liberale beschweren sich beim Regierungspräsidenten über<br />
Kreisausschuss<br />
454
Es ging nicht nur um den Nachtragsetat 2011, der nach fast schon<br />
gewohntem politischem Schaulaufen verabschiedet wurde - bei der letzten<br />
Kreistagssitzung vor der Wahl am 27. März wurde auch ein Stück weit<br />
Bilanz gezogen. Und die fiel positiver aus, als man hätte vermuten<br />
können. Von den Krächen innerhalb der großen Koalition von SPD und<br />
CDU war keine Rede mehr.<br />
Landrat Burkhard Albers (SPD) dankte dem gesamten Gremium für die<br />
„kritisch-konstruktive Begleitung der Arbeit des Kreisausschusses“. Der<br />
„lebendige“ Kreistag habe in seiner letzten Wahlperiode von 455<br />
Tagesordnungspunkten fast 300 einstimmig beschlossen. Als er vor sechs<br />
Jahren sein Amt als Landrat angetreten habe, galt der Rheingau-Taunus<br />
als „Krawallkreis“. Das sei nicht mehr der Fall. Albers: „Der Stil der<br />
politischen Auseinandersetzung orientiert sich heute mehr an der Sache“.<br />
„Beim Umgang mit den desolaten Kreisfinanzen hat ein Umdenken<br />
eingesetzt“, konstatierte die Erste Kreisbeigeordnete und Kämmerin Jutta<br />
Nothacker (CDU). Sie dankte den Kämmerei-Mitarbeitern für die Arbeit<br />
angesichts der Herkules-Aufgabe, binnen kürzester Zeit zwei<br />
Nachtragshaushalte für 2010 und 2011 zu erstellen. Die Sparvorgaben des<br />
Regierungspräsidenten in Darmstadt (RP) in Höhe von 5,7 Millionen Euro<br />
seien noch getoppt worden von den Aufgaben des Kreistags und<br />
Kreisausschusses, 8,7 Millionen Euro zu einzusparen -, was schlicht nicht<br />
zu erreichen gewesen sei. Bei einem Defizit von 36,9 Millionen Euro im<br />
laufenden Haushalt könne man „keine Lobeshymnen“ erwarten, aber<br />
hierin sei der „große Brocken“ der Übernahme des ÖPNV enthalten, der<br />
die Kommunen entlaste.<br />
Ob der RP Johannes Baron das schlucken wird, ist <strong>zum</strong>indest fraglich. Die<br />
FDP-Kreistagsfraktion hat ihm jedenfalls schon Ende Dezember schriftlich<br />
ihre „große Sorge über den Zustand der Kreisfinanzen“ mitgeteilt. Bei der<br />
„Haushaltsführung des Kreisausschusses“ vermisse die FDP „die<br />
Umsetzung der in Ihrer Begleitverfügung zur Genehmigung des<br />
Doppelhaushaltes 2010/2011 gemachten Auflagen“. Und weiter: „Wir<br />
wären Ihnen sehr dankbar, wenn Sie Ihre rechtlichen Möglichkeiten<br />
nutzen könnten, diesem Haushaltsgebaren aufsichtsbehördlich ein Ende zu<br />
bereiten und entsprechende Einschränkungen verfügen würden“, heißt es<br />
in dem Brief des Fraktionsvorsitzenden Jürgen Reimann.<br />
Er bittet Baron, eine „wesentliche freiwillige Leistung“, nämlich ab<br />
2011 den Zuschuss für das privat betriebene <strong>Hallenbad</strong> Tournesol<br />
in <strong>Idstein</strong>, zu „unterbinden“. Reimann fragt weiter, „welche<br />
Möglichkeiten der Kreis hat, um aus dem Zweckverband<br />
„Rheingaubad“ auszuscheiden“. Die Mittel für das <strong>Hallenbad</strong> nur<br />
für einen „überschaubaren Kreisteil“ sei ebenfalls eine freiwillige<br />
Leistung.<br />
455
Baron versichert in seiner Antwort, „nachdrücklich auf<br />
Maßnahmen zur Konsolidierung des Haushaltes hinzuwirken“.<br />
Dazu gehöre insbesondere „die von Ihnen vorgetragenen<br />
Maßnahmen zur Begrenzung freiwilliger Leistungen“. Durch die<br />
Mitgliedschaft im Zweckverband „Rheingau-Bad“ sei der Kreis<br />
jedoch gesetzlichen Regelungen unterworfen.<br />
CDU Homepage vom 17. Februar 2011<br />
Starke <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Vertretung im neuen Kreistag nötig<br />
Zuschuss <strong>zum</strong> <strong>Hallenbad</strong> vorerst gesichert<br />
„Gleichbehandlung mit Rheingaubad ist kein Selbstläufer!“<br />
Starke <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Vertretung im neuen Kreistag nötig<br />
Nach der gestrigen Kreistagssitzung, auf der der Nachtragshaushalt für<br />
das Jahr 2011 beschlossen wurde, in dem der Zuschuss <strong>zum</strong> <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
<strong>Hallenbad</strong> für 2011 weiter enthalten ist, nimmt Thomas Zarda,<br />
Kreistagsabgeordneter und CDU-Fraktionschef in <strong>Idstein</strong>, Stellung. Der<br />
Landrat schiebe als Grund dafür, dass der im Haushaltsplan 2011/2011<br />
eigentlich veranschlagte Zuschuss für das <strong>Hallenbad</strong> nicht an <strong>Idstein</strong><br />
ausgezahlt wurde, vor, die erforderliche Vereinbarung liege noch nicht<br />
vor. „Bürgermeister Krum hat dazu in öffentlicher Sitzung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Bauausschusses das Nötige gesagt. Dem ist nichts hinzuzufügen“, erklärt<br />
CDU-Fraktionsvorsitzender Thomas Zarda. Auf der Sitzung hatte Krum<br />
mitgeteilt, dass die Stadt bereits seit 2009 wiederholt die Vereinbarung<br />
angemahnt habe und vom Landratsamt bislang keine Antwort vorliege.<br />
Nicht zuletzt dem beharrlichen Einsatz der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Kreistagsabgeordneten sei es zu verdanken, dass der Kreistag im<br />
Nachtragshaushalt die von der FDP beantragte Streichung des Zuschusses<br />
abgelehnt habe. Das sei, so Zarda, eine bewegte Diskussion in der<br />
Fraktion gewesen. „Im Haushaltsplan steht jetzt wieder die<br />
Gleichbehandlung mit dem Rheingaubad drin“, berichtet Zarda. Im<br />
Haushaltsausschuss habe lediglich die FDP für eine Streichung plädiert, im<br />
Kreistag sei der Nachtrag von der CDU beschlossen worden. „Die anderen<br />
haben dagegen gestimmt und die SPD hat sich enthalten. Unterstützung<br />
sieht auch anders aus.“ Allerdings könne trotz des Beschlusses noch keine<br />
Entwarnung gegeben werden, da die Auszahlung unter einem<br />
Sperrvermerk stehe – bis zur Vorlage einer Vereinbarung zwischen Kreis<br />
und Stadt <strong>Idstein</strong>. „Aus <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Sicht sind alle Vorarbeiten erledigt – das<br />
liegt jetzt im Landratsamt. Aber nach unseren Erfahrungen im Vorjahr<br />
kommt es bei der Wahl <strong>zum</strong> Kreistag darauf an, möglichst viele <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Abgeordnete in den Kreistag zu schicken!“ Die CDU habe sechs <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Kandidaten aufgestellt und werbe dafür, diese mit „3 Kreuzen“ nach vorne<br />
456
zu wählen. „Umgekehrt“, so Zarda weiter, „sollte man z.B. der FDP<br />
deutlich machen, was man davon hält, dass sie sogar beim<br />
Regierungspräsidenten gegen den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zuschuss eintritt und<br />
gleichzeitig für den Erhalt des Zuschusses <strong>zum</strong> Rheingaubad. Verstehen<br />
kann das eigentlich niemand und das sollten die Wähler auch deutlich<br />
machen!“<br />
Das Ergebnis der Kreistagswahl müsse jedenfalls im Interesse <strong>Idstein</strong>s so<br />
ausfallen, dass keine weitere Verzögerung der Auszahlung des<br />
<strong>Hallenbad</strong>zuschusses – so wie er ja im Haushalt stand und steht –mit<br />
irgendwelchen Tricks oder Hinweis auf angeblich fehlende Vereinbarungen<br />
stattfinden kann. „Das ist leider kein Selbstläufer“, weiß Zarda aus<br />
jahrelanger Erfahrung im Kreistag. Nur bei einer starken Vertretung<br />
<strong>Idstein</strong>s im Kreistag sei eine Gleichbehandlung mit dem Rheingaubad<br />
durchzusetzen. „Drei Stimmen für die CDU-Kandidaten aus <strong>Idstein</strong> sind da<br />
schon einmal ein erster Schritt.“<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 19. Februar 2011<br />
FDP: Beschluss missachtet RP-Auflage<br />
Von Volker Stavenow<br />
TOURNESOL-ZUSCHUSS<br />
Roland Hoffmann sieht Wahlkampf-Entscheidung / Mahr kritisiert<br />
Becker<br />
„Ich spiele gerne Schwarzer Peter mit meinen Enkeln, aber in der Politik<br />
halte ich jegliches Spiel, bei dem man einmal die schwarze und kurze Zeit<br />
später die weiße Karte zieht, für verfehlt“, betont das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> FDP-<br />
Kreistagsmitglied Roland Hoffmann in seiner Reaktion auf die IZ-<br />
Berichterstattung <strong>zum</strong> Tournesolbad-Zuschuss.<br />
Roland Hoffmann hält den im Kreistag beschlossenen<br />
Betriebskostenzuschuss für das Tournesolbad in Höhe von 250 000 Euro<br />
für nicht genehmigungsfähig. Das Regierungspräsidium in Darmstadt habe<br />
bei seiner Genehmigung der Kreishaushalte für 2010 und 2011 die Auflage<br />
erteilt, dass der Kreis in Anbetracht seiner enormen Verschuldung von<br />
über 550 Millionen Euro keine neuen freiwilligen Leistungen erbringen<br />
dürfe.<br />
„Diese Auflage wird mit dem Beschluss für den <strong>Hallenbad</strong>-Zuschuss<br />
457
missachtet. Die FDP-Fraktion befürchtet deshalb, dass das<br />
Regierungspräsidium die Rücknahme des Beschlusses verfügen wird“,<br />
begründet Jürgen Reimann, der FPD-Kreisfraktionsvorsitzende, die<br />
Haltung der Liberalen. Der Gedanke der Gleichbehandlung der beiden<br />
großen Hallenbäder im Rheingau-Taunus-Kreis sei zwar zu verstehen.<br />
Aber es bestehe seit der Kreisgründung für das „Rheingau-Bad“ ein<br />
Zweckverband, der den Kreis verpflichte, einen Teil der Kosten<br />
mitzutragen. Um die Gleichbehandlung herzustellen und auch die<br />
Haushaltsauflagen des Regierungspräsidiums einzuhalten, habe die FDP<br />
bereits mehrfach Verhandlungen <strong>zum</strong> Ausstieg des Kreises aus dem<br />
Zweckverband gefordert.<br />
„Der gesamte Vorgang sieht für mich sehr stark nach Zurückrudern im<br />
Wahlkampf aus“ bewertet Roland Hoffmann die nach seiner Meinung<br />
verantwortungslose Haltung insbesondere von SPD und CDU. „Noch im<br />
Herbst letzten Jahres wurde im Haushaltsstrukturausschuss, in dem CDU<br />
und SPD mit 9 von 12 Mitgliedern die eindeutige Mehrheit haben,<br />
einstimmig die Streichung des <strong>Hallenbad</strong>-Zuschusses für 2010 und mit 10<br />
Ja-Stimmen bei nur einer Nein-Stimme die Streichung für 2011<br />
beschlossen. Nun will es keiner gewesen sein.“ Auch Landrat Burkhard<br />
Albers (SPD) und Kämmerin Jutta Nothacker (CDU), die beide jetzt für<br />
eine Auszahlung des Zuschuss votiert hätten, hätten der Streichung noch<br />
vor fünf Monaten zugestimmt.“ „Aufrichtige, ehrliche und geradlinige<br />
Politik sieht anders aus“, empört sich Hoffmann.<br />
Angesichts der Aussage von Lothar Becker (CDU), dass der Zuschuss des<br />
Kreises für das Tournesolbad auf Betreiben der Kämmerei wieder in den<br />
Haushalt eingestellt worden sei, erklärt SPD-Kreistags-<br />
Fraktionsvorsitzender Georg Mahr gegenüber der IZ: „Der stellvertretende<br />
Ausschussvorsitzende Becker lügt, das ist der Änderungsliste der<br />
Kämmerei zu entnehmen, auf der die 249 100 Euro zur Kürzung<br />
vorgesehen waren.“<br />
Mahr, der selbst in der betreffenden Sitzung anwesend gewesen sei,<br />
berichtet aus seiner Sicht, dass Landrat Burkhard Albers, wie auch dem<br />
Protokoll zu entnehmen sei „den Antrag gestellt und sich dafür eingesetzt<br />
hat, den Zuschuss an die Stadt <strong>Idstein</strong> nicht zu streichen.“<br />
Lediglich aufgrund eines Kreistagsbeschlusses, der eine öffentlichrechtliche<br />
Vereinbarung zwischen <strong>Idstein</strong> und dem Kreis notwendig<br />
mache, könne der Zuschuss erst in einigen Monaten überwiesen werden.<br />
Mahr fasst die Lage aus seiner Sichtweise so zusammen: „Während die<br />
CDU und ihre Kämmerin den Zuschuss für <strong>Idstein</strong> in 2010 gestrichen hat,<br />
ist er auf Initiative unseres Landrates Burkhard Albers für 2011 erhalten<br />
geblieben.“<br />
458
Dass nun seitens der CDU versucht werde, diesen klar nachvollziehbaren<br />
Vorgang durch Unwahrheiten „auf den Kopf zu stellen, ist unredlich“.<br />
FDP Homepage vom 23. Februar 2011<br />
FDP: Rheingaubad bleibt!<br />
„Ein Ausstieg des Kreises aus dem Rheingau-Bad würde<br />
nicht dessen Schließung bedeuten. Das Rheingau-Bad ist<br />
frisch saniert und die großen Investitionen sind gerade<br />
mit Unterstützung des Kreises durchgeführt worden,“<br />
stellen die beiden Rheingauer FDP-Kreistagsabgeordneten<br />
Anne Linke-Diefenbach und Rainer Scholl klar. Natürlich müsse<br />
das Bad erhalten bleiben, aber ebenso müsse angesichts<br />
der horrenden Kreisschulden von 550 Mio. Euro erlaubt sein,<br />
über die Art und Weise seiner Finanzierung nachzudenken.<br />
Dies sei kein politisches Kalkül, sondern eine langjährige<br />
Forderung der Liberalen.<br />
„Wir machen ehrliche Politik und sagen den Bürgerinnen und Bürgern, was<br />
wir uns leisten können und wofür das Geld fehlt. Wer mit Blick auf die<br />
Wahlen ein ewiges „Weiter-so“ in Finanzfragen predigt, streut den<br />
Wählerinnen und Wählern Sand in die Augen und fährt den gesamten<br />
Kreis an die Wand,“ erklären die beiden FDP-Politiker. Natürlich seien<br />
Anträge dieser Art zuerst einmal unpopulär und würden von den anderen<br />
Parteien schon automatisch aus Sorge um Wählerstimmen lauthals<br />
abgelehnt. Aber es müsse die Frage gestellt werden, ob sich ein Kreis, der<br />
jeden Tag 100.000 Euro neue Schulden aufnimmt, in dieser Form<br />
weiterhin einbringen könne.<br />
„Einfach auf der Position zu verharren, dass der Kreis nicht aus dem<br />
Zweckverband Rheingaubad ausscheiden könne und deshalb zur<br />
finanziellen Unterstützung des Bades verpflichtet ist, ist der falsche Weg,“<br />
sind sich Scholl und Linke-Diefenbach sicher. Ein Vergleich beim<br />
Verwaltungsgerichtshof in Kassel widerlege zudem diese bisher immer<br />
wieder im Kreistag vorgetragene falsche Meinung.<br />
Die Bezuschussung des Rheingaubades in der momentanen Form sei nicht<br />
gerecht und wecke weitere Begehrlichkeiten, so beim <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong>,<br />
das nun seitens des Kreises aller Voraussicht nach erneut bezuschusst<br />
werden soll. Alle weiteren Kommunen, die bisher alleine für die<br />
Hallenbäder in Schlangenbad, Taunusstein und für die vielen Freibäder<br />
zahlen würden, müssten sich doch nun fragen, ob sie eine solche<br />
Ungleichbehandlung weiter hinnehmen.<br />
459
Die FDP fordere daher erneut einen kreisweiten Schwimmbad-<br />
Zweckverband, dem der Kreis sowie alle Städte und Gemeinden<br />
angehören sollen. Somit würden nicht nur allein die Kommunen belastet,<br />
in denen sich Schwimmbäder befinden, denn letztendlich profitieren alle<br />
Bürger von den Angeboten. Die FDP ist sich bewusst, dass ihr Anliegen auf<br />
heftigen Widerstand stößt. Zu einer ehrlichen Politik gehöre nun einmal,<br />
den Menschen zu sagen, dass es so wie bisher nicht weiter gehen könne,<br />
wenn der Kreis nicht im Finanzchaos untergehen soll. „Deshalb müssen<br />
wir alle an einem Strang ziehen, damit in den Städten und Gemeinden im<br />
Rheingau-Taunus-Kreis der Betrieb von Schwimmbädern weiterhin<br />
möglich bleibt“, appelliert die FDP an die anderen Fraktionen.<br />
Trotz aller Meinungsverschiedenheiten über freiwillige Zuschüsse betont<br />
die FDP, dass das Schulschwimmen vom Kreis zu zahlen ist. Diese Gelder<br />
seien ein wesentlicher finanzieller Beitrag für den Betrieb der Hallenbäder<br />
im Kreisgebiet.<br />
Das Rheingaubad in Geisenheim<br />
Foto: www.heil-dach.com/.../ref_metalldach/index.php<br />
460
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 24. Februar 2011<br />
461
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 25. Februar 2011<br />
„Die Aktenlage ist eindeutig“<br />
Tournesol-Zuschuss<br />
Stadt <strong>Idstein</strong> hat Vertrag entworfen<br />
Von Ingrid Nicolai<br />
Bürgermeister Gerhard Krum und Landrat Burkhard Albers saßen an<br />
einem Tisch und waren sich einig, dass der Streit um den Tournesol-<br />
Zuschuss ein ende haben und über einen konkreten Vertrag geklärt<br />
werden muss. Das war am 10. Januar. Mittlerweile hat der Haupt- und<br />
finanzausschuss des Kreises den Zuschuss für 2011 in Höhe von gut<br />
250 000 Euro wieder in den haushalt eingestellt (wie berichteten), was<br />
auch vom Kreistag abgesegnet wurde, die öffentlich-rechtliche<br />
Vereinbarung gibt es aber noch nicht. Bis die vorliegt, gilt ein<br />
Sperrvermerk.<br />
Da der Kreis nicht aktiv wurde, hat die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverwaltung nun<br />
selbst eine Vereinbarung erarbeitet und der Ersten Kreisbeigeordneten<br />
Jutta Nothacker mit der Bitte um Prüfung, Vorlage und Unterstützung in<br />
den Kreisgremien zugeschickt. Krum: „Wir wollen ja in der Sache<br />
weiterkommen.“<br />
Er weist in diesem Zusammenhang noch einmal darauf hin, dass es keinen<br />
bereits 2004 vorgelegten Vereinbarungsentwurf gebe, den die Stadt<br />
<strong>Idstein</strong> nicht beantwortet habe.<br />
Vielmehr hätten mehrere Akteure damals an der Zuschussfrage<br />
„herumgebastelt“.<br />
Der vormalige Landrat Röttger habe den Beitritt <strong>Idstein</strong>s <strong>zum</strong><br />
Zweckverband angeregt. Das Thema habe sich mit der Schließung des<br />
<strong>Hallenbad</strong>s im August 2005 erledigt. Nach der Teilinbetrienahme des<br />
neuen Bades in der Tournesol-Anlage habe die Stadt 2009 eine<br />
Wiederaufnahme der Bezuschussung beim Kreis beantragt. Allerdings<br />
habe der Kreis den anlässlich eines Gesprächs mit dem Ersten Stadtrat Dr.<br />
Koch (in seiner Eigenschaft als Sozialdezernent) mit Landrat Albers<br />
avisierten, neu zu fassenden Vereinbarungsentwurf nicht zustande<br />
gebracht. Mehrfach sei der Kreis erinnert worden. „Die Aktenlage ist da<br />
eindeutig.“<br />
Krum betont, dass (nach paragraph 20 der Hessischen<br />
Landkreisordnung/HKO) der Kreistag und der Kreisausschuss den<br />
462
Vorständen von kreisangehörigen Gemeinden, die durch Maßnahmen<br />
besonders betroffen werden, vor der Entscheidung gelegenheit zur<br />
Äußerung geben müssen. Es lange nicht, dass Vertreter der Stadt <strong>Idstein</strong><br />
in den Gremien vertreten seien, worauf Jutta Nothacker hingewiesen<br />
hatte.<br />
In der Vereinbarung wird die Bildung einer Kommission angeregt, in der<br />
der Bürgermeister, der Landrat sowie je zwei sachkundige Mitglieder des<br />
Magistrats und des Kreisausschusses vertreten sein sollen.<br />
Die Nutzung des <strong>Hallenbad</strong>es für Schulschwimmen soll vom Kreis in<br />
eigener Regie und in Abstimmung mit der Betreibergesellschaft geregelt<br />
werden, während die Stadt das für das Vereinsschwimmen übernehme.<br />
Die Vereinbarung soll rückwirkend <strong>zum</strong> 1. Juli 2010 geschlossen werden.<br />
Krum: „Den Zuschuss von 2010 haben wir noch nicht abgeschrieben. Wir<br />
lassen den Kreis hier nicht aus der Pflicht.“<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 04. März 2011<br />
Umbau <strong>zum</strong> „<strong>Idstein</strong> der Zukunft“<br />
Von Volker Stavenow<br />
STADTENTWICKLUNG<br />
Für Bürgermeister Krum ist das „Technische Rathaus“ Chefsache /<br />
Projekte und Planungen<br />
Der zukunftsorientierte Stadtumbau <strong>Idstein</strong>s ist in vollem Gange - an<br />
vielen Stellen schon sichtbar, an anderen angedacht. Ein sogenannter<br />
„Bigpoint“ in der Stadtentwicklung ist für Bürgermeister Gerhard Krum der<br />
Bau eines „Technischen Rathauses“ auf dem Areal des ehemaligen HL-<br />
Supermarktgeländes unterhalb der Schlossgasse. „Deadline für dieses<br />
wichtige Projekt ist der 31. Dezember 2011. Wenn sich die Stadt bis dann<br />
nicht für eine Nutzung des Geländes entscheidet, wird die Kommunale<br />
Wohnungsbaugesellschaft Rheingau-Taunus das Areal eben andersweitig<br />
vermarkten“, macht der Rathaus-Chef unmissverständlich deutlich.<br />
Das ist keine Dohung, sondern nüchterne Betrachtung Krums, der in<br />
463
dieser Sache zwei Chefhüte trägt und deshalb auch zweigleisig kalkulieren<br />
und planen muss: Zum einen ist er Bürgermeister, <strong>zum</strong> anderen<br />
Aufsichtsratsvorsitzender der Wohnungsbaugesellschaft (KWB). <strong>Idstein</strong> ist<br />
größter Gesellschafter der KWB. Nach langen Verhandlungen hat die KWB<br />
Gelände und Gebäude gekauft. Die Vermarktung drängt, denn eine brach<br />
liegende Immobilie bringt kein Geld, sondern kostet Geld. Krum schwebt<br />
vor, dass die KWB das neue Rathaus-Gebäude errichten lässt und die<br />
Stadt die Räume anmietet.<br />
Wichtige Weichenstellungen für die Zukunft<br />
Für den Bürgermeister ist das „Technische Rathaus“ Chefsache: „Unser<br />
Rathaus platzt aus allen Nähten. Wenn wir ein technisches Rathaus mit<br />
der Option einer Erweiterung <strong>zum</strong> Verwaltungszentrum <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land mit<br />
möglicher Übernahme von Kreisaufgaben an dieser Stelle planen, dann<br />
ergeben sich daraus eine Fülle positiver Konsequenzen.“ So könnten die<br />
Verwaltungsräume in der Alten Realschule, im Schiefen Haus und im<br />
Killingerhaus aufgegeben, vermarket oder von der Stadt anders genutzt<br />
werden. Von einem „Technischen Rathaus“ im Herzen <strong>Idstein</strong>s verspricht<br />
sich Krum eine weitere Belebung der Innenstadt. Einher gehen muss<br />
damit nach seiner Vorstellung die Attraktivierung der Schlossgasse mit<br />
Schlosscafé und weiteren Aufenthaltsmöglichkeiten. „Das sind wichtige<br />
Weichenstellungen für die Zukunft.“<br />
Nicht minder wichtig ist dem Rathaus-Chef die Entwicklung zur Campus-<br />
Uni der Hochschule Fresenius. „Hier sind wir mit einem Bebauungsplan<br />
aktiv geworden und haben eine enge Kooperation mit der Hochschule.“<br />
Krums Idealvorstellung ist es, dass sich der Campus von der Limburger<br />
Straße bis <strong>zum</strong> Hopfenstück erstreckt, ein Gelände, wo Autos draußen<br />
bleiben und stattdessen Elektrofahrräder die Studenten mobil halten. In<br />
Kürze soll der Kreisel an der Sporthalle am Hexenturm durch<br />
Studentenideen <strong>zum</strong> Fresenius-Kreisel ausgestaltet werden.<br />
Thema Bildung spielt eine wesentliche Rolle<br />
Überhaupt spielt das Thema Bildung bei Krums Überlegungen eine<br />
wesentliche Rolle. Die Schulerweiterungen, Bau der neuen Turnhalle auf<br />
dem Taubenberg oder Einrichtung der Mensen sind für den Bürgermeister<br />
grundlegende Infrastrukturverbesserungen, die <strong>Idstein</strong> für Neubürger<br />
attraktiv halten. „Wir müssen jungen Leuten in unserer Stadt Perspektiven<br />
geben, die für sie alle Möglichkeiten beinhalten und offen lassen - und<br />
zwar vor Ort. Von der Kinderbetreuung bis <strong>zum</strong> Studium müssen alle<br />
Angebote vorhanden sein.“<br />
Dabei legt Krum Wert darauf, dass es zwischen dem Wirtschafts- und<br />
Bildungsstandort immer enge Verbindungen gibt: Soll heißen, dass ein<br />
reger Austausch zwischen Unternehmen und Schulen stattfindet. „Es ist<br />
unsere große Aufgabe, dass wir in der kommunalen Kooperation der<br />
464
Gemeinden die Wichtigkeit des Bildungssegments als Standortfaktor<br />
erkennen.“<br />
Mit dem Bau des Taunusviertels, der Südtangente oder des Nassauviertels<br />
werden die Siedlungsgrenzen neu definiert. Das bedeutet für Krum hohe<br />
Anforderungen an die Stadtentwicklung. „Wir müssen den<br />
Wirtschaftsstandort stärken, Firmen nach <strong>Idstein</strong> bringen, Arbeitsplätze<br />
generieren, Wohnraum schaffen, neue Freizeitmöglichkeiten erschließen,<br />
Hotel- und Tagungsangebote bieten“, nennt der Rathaus-Chef wesentliche<br />
Punkte. „Gerade an diesen Punkten haben wir unsere<br />
Stadtentwicklungspolitik ausgerichtet.“ Nur so könne sich <strong>Idstein</strong><br />
innerhalb des Rhein-Main-Gebietes profilieren. „Wir versuchen,<br />
Alleinstellungsmerkmale zu schaffen, Nischen zu definieren und und zu<br />
platzieren, also Dinge anzubieten, die es woanders nicht gibt.“ Krum<br />
verweist als Beispiele auf das Tournesol-Bad oder die Hochschule. „Die<br />
Kernstadt ist der Motor und der Schwerpunkt der Entwicklungen, und<br />
unsere Stadtteile behalten ihren dörflichen Charakter ohne vernachlässigt<br />
zu werden. Dort gibt es große Probleme mit der demographischen<br />
Entwicklung - immer mehr Menschen wollen in die Kernstadt. Also starten<br />
wir in den Dörfern Einheimischenmodelle und Dorferneuerung, damit sie<br />
für junge Menschen attraktiv bleiben.“ Im Zuge des Stadtumbaues sollen<br />
die Eingangssituationen an Einfahrten der Stadt geändert werden. Der<br />
Umbau Nord an der Limburger Straße läuft bereits. Dort entstehen rund<br />
40 neue Häuser mit Wohnungen. Die maroden Häuser aus den fünfziger<br />
Jahren (Hahnstück/Altenhof) werden Zug um Zug abgerissen.<br />
Ideen für neue Park & Ride-Plätze<br />
Schwierig wird es laut Krum mit dem alten Lederfabrikgebäude an der<br />
Maximilianstraße, weil es dort verschiedene Eigentümer gibt. „Das<br />
Gebäude kann man als Industriedenkmal und damit als Dokument für die<br />
ehemalige Lederherstellung in <strong>Idstein</strong> erhalten.“ In den sanierten Räumen<br />
könnten Einzelhandel, Gewerbe oder Kultur mit wirtschaftlichem<br />
Hintergrund stattfinden. Beim Stadtumbau West gehören die ehemalige<br />
Bahnladestation nebst Güterschuppen bereits der Stadt. In diesem Bereich<br />
sollen neue Park&Ride-Plätze entstehen. „Den Güterschuppen könnten wir<br />
für die Jugend, vielleicht als Musikkneipe und Studententreff mit<br />
Kleinkunst nutzen.“<br />
Für Krum ist es unumgänglich, auch das Bahnhofsumfeld attraktiver zu<br />
machen. Handlungsbedarf bestehe auch auf der anderen Seite der<br />
Wiesbadener Straße, wo die ehemalige Ziegelei steht. „Zwischen der<br />
Weldert- und Wiesbadener Straße könnte ein Durchstich gemacht und so<br />
eine weitere Verbindung <strong>zum</strong> Schwimmbad entstehen.“ Auf dem Gelände<br />
der ehemaligen Autobahnpolizeistation in der Wiesbadener Straße will die<br />
dort in den alten Räumen bereits beheimatete Montessorischule das<br />
Gebäude abreissen lassen und neu bauen. „Gerade in der Wiesbadener<br />
Straße gibt es noch einige Grundstücke über die man intensiv nachdenken<br />
465
muss.“<br />
Am Stadtausgang Richtung Niedernhausen will die Stadt das ehemalige<br />
Gelände der Kindertagesstätte an der „Escher Straße“ vermarkten. „Dort<br />
stehen eine Wohnbebauung oder eine Wohnbebauungung für<br />
gehandicapte Menschen im Raum. Allerdings müssten die Pkw-Stellflächen<br />
in diesem Bereich erhalten bleiben.“ Oberhalb der Escher Straße wartet<br />
noch immer das alte Kreiskrankenhaus darauf, aus dem<br />
Dornröschenschlaf erweckt zu werden. Für Krum wäre eine Hotelnutzung<br />
das Nonplusultra. Investoren sind dafür jedoch nicht in Sicht,<br />
genausowenig wie für die Lore-Bauer-Halle, die nach Erledigung eines<br />
Bordelleinzugs weiter vor sich hingammelt.<br />
Weitere Möglichkeiten für Tagungen schaffen<br />
Im Innenstadtbereich setzt Krum nach der Verlegung des Busbetriebs an<br />
die Straße am Hexenturm auf eine Nutzung des ehemaligen Busplatzes als<br />
Frei-, Park- und Veranstaltungsplatz. „Das erweitert den<br />
Innenstadtbereich und schafft viele neue Möglichkeiten.“ Der Rathaus-<br />
Chef denkt an eine Verlegung des Wochenmarktes, die Aufstellung des<br />
Kerbezeltes, kurzzeitige Spiel- und Sportangebote oder eine Eisbahn im<br />
Winter.<br />
„Wir müssen ganz sicher auch bald Stadthalle und Parkdecks technisch<br />
auf- und umrüsten, die Stadtbücherei woanders unterbringen und<br />
versuchen, vielleicht durch einen Hotelbau in der unmittelbaren<br />
Nachbarschaft der Stadthalle weitere Möglichkeiten für Tagungen<br />
zuschaffen. Dann hätten wir so etwas wie ein echtes Kongresszentrum.“<br />
<strong>Eine</strong> Verkehrsanbindung des Tournesol-Bades an die Wiesbadener Straße<br />
ist nur mit einem Durchstich zu erreichen.<br />
466
Blick auf das Gelände zwischen Limburger Straße und Im Hopfenstück. Langfristig soll hier<br />
ein großzügiger Campus für die Hochschule entstehen. Fotos: wita/Mallmann<br />
Leser-Forum<br />
Schade für <strong>Idstein</strong><br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 18. Mai 2011<br />
Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> haben sich vor eineinhalb Jahren riesig gefreut, dass die<br />
Stadt nach ein paar Jahren wieder ein Schwimmbad hat. Die Idee des<br />
Schwimmbads hat sich erweitert, daraus ist ein Tournesol Wellness Center<br />
geworden. An sich ist keine schlechte Sache.<br />
Im letzten Winter habe ich mich für Fitness in Tournesol angemeldet. Die<br />
Luft und Temperatur hat inzwischen so eine schlechte Qualität – bildhaft<br />
ausgedruckt, den ähnlichen Zustand einer Tachypnoe (überhöhte<br />
Atemfrequenz) – erreicht.<br />
Die Ursache dieser Situation liegt auf der Hand und ist der<br />
Geschäftsführung wohl bekannt, nämlich die Klimaanlage ist für diese<br />
Räumlichkeit zu schwach, die körperlichen Aktivitäten erhöhen den Bedarf<br />
nach dem Zufuhr der frischen Luft. Nicht zuletzt scheint die sonne über<br />
mehrere Stunden direkt in den Fitnesraum.<br />
Inzwischen überlege ich mir ernsthaft, dass ich kündige und, mir eine<br />
andere Möglichkeit suche. Die Geschäftsführung scheint mindestens bei<br />
mir nicht in der Lage zu sein, gute Luft und angemessene Temperatur zu<br />
467
gewährleisten, nachdem ich das der Geschäftsleitung schriftlich wie auch<br />
persönlich mitgeteilt habe.<br />
Letztendlich finde ich schade für <strong>Idstein</strong>: <strong>Eine</strong> Möglichkeit weniger! Warum<br />
denn eigentlich? Besonders weil die Stadt an der Finanzierung vom<br />
Tournesol beteikigt ist?<br />
Mohammed Mahmoodi<br />
<strong>Idstein</strong><br />
Leer<br />
Nüttermoor: Spaßbad für 30 Millionen geplant<br />
VON GERWIN GRÄFE UND PHILIPP KOENEN 3. Juni 2011<br />
Österreichische Investoren stehen hinter dem Vorhaben im<br />
Gewerbegebiet an der Autobahn. Kommunen sollen Zuschüsse<br />
zahlen. Der Landkreis Leer hat Gespräche bestätigt.<br />
Blick in das Allwetterbad in <strong>Idstein</strong> bei<br />
geöffneter Kuppel.<br />
Bild: Bildagentur<br />
AMP<br />
Leer - Die Stadt Leer könnte <strong>zum</strong> Standort für ein großes Erlebnisbad<br />
werden. Nach OZ-Informationen plant eine Investorengruppe aus<br />
Österreich, ein solches Spaßbad für rund 30 Millionen Euro zu bauen - im<br />
Gewerbegebiet Nüttermoor, an der Autobahn. Allerdings sollen sich an den<br />
468
Kosten auch mehrere Kommunen beteiligen: Der Landkreis Leer, die Stadt<br />
und die Nachbargemeinde Moormerland spielen demnach als<br />
Zuschussgeber eine Rolle bei den Bad-Plänen.<br />
Der Landkreis Leer bestätigte, dass es bereits Treffen gegeben habe und<br />
kündigte an, dass ein weiteres Gespräch vorgesehen sei; dabei geht es<br />
um die Frage, ob sich ein Erlebnisbad dieser Größenordnung überhaupt<br />
finanzieren lässt.<br />
Die österreichischen Investoren haben im vergangenen Jahr ein<br />
Allwetterbad in der Kleinstadt <strong>Idstein</strong> (Hessen), nahe Wiesbaden,<br />
fertiggestellt. Dort zahlt die Kommune jährlich mehrere 100 000 Euro<br />
Zuschuss <strong>zum</strong> Betrieb. Das Allwetterbad in <strong>Idstein</strong> ist mit einer<br />
beeindruckenden Kuppel überdacht, die sich binnen Minuten öffnen lässt.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 04. Juni 2011<br />
Tournesol-Bad in Ostfriesland?<br />
04.06.2011 - IDSTEIN/LEER<br />
PROJEKT Österreicher wollen angeblich in Leer weitere Wellness-<br />
Oase bauen<br />
(OZ/VoS)Entsteht im ostfriesischen Leer ein weiteres Tournesol-<br />
Allwetterbad? <strong>Eine</strong> Investorengruppe aus Österreich will in Leer ein großes<br />
Rad drehen.<br />
Im Gewerbegebiet, nördlich des Ems-Parks an der A 31 und an der Grenze<br />
zu Moormerland, wird möglicherweise für 30 Millionen Euro ein zweites<br />
deutsches Tournesol-Erlebnisbad gebaut.<br />
Nach Informationen der Ostfriesen-Zeitung (OZ) will Tournesol dafür auch<br />
mehrere Kommunen mit ins Boot holen: den Landkreis Leer, die Stadt<br />
Leer und die Gemeinde Moormerland.<br />
Der Landkreis bestätigte der OZ auf Nachfrage, dass Gespräche geführt<br />
wurden, unter anderem im Oktober 2010 auf einer Wirtschaftsmesse in<br />
München. „Es wird ein weiteres Gespräch geben“, sagte Pressesprecherin<br />
Maike Duis.<br />
Man befinde sich aber noch in einem frühen Stadium; es müsse geklärt<br />
werden, ob sich das Projekt überhaupt finanzieren lasse. Nach<br />
469
Informationen der OZ möchten die Österreicher erreichen, dass sich die<br />
Kommunen sowohl an den Baukosten als auch am Betrieb beteiligen.<br />
Der Moormerländer Bürgermeister Anton Lücht wollte keine<br />
Stellungnahme abgeben. „Ich möchte mich dazu nicht äußern.“ Auch der<br />
Leeraner Bürgermeister Wolfgang Kellner hält sich bedeckt: „Es werden<br />
zwar Gespräche mit Projektentwicklern geführt. Ob ein entsprechendes<br />
Vorhaben in Leer realisiert wird, steht allerdings noch in den Sternen.“<br />
Ein Vorbild für Leer könnte das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Allwetterbad sein. In <strong>Idstein</strong> hat<br />
Tournesol bekanntlich in unmittelbarer Nähe der Autobahn 3 das erste<br />
deutsche Allwetterbad gebaut. Es wird von der Bevölkerung, den Schulen<br />
und Vereinen gut angenommen. Das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Allwetterbad ist als erste<br />
Wellness-Oase dieser Generation das Vorzeigebad in vollem Betrieb.<br />
Überdacht ist es mit einer schwenkbaren Kuppel, die sich binnen Minuten<br />
öffnen lässt. So wird aus dem Hallen- ein Freibad.<br />
Das Tournesol-Angebot umfasst Fitness, Sauna, Beauty und Wellness,<br />
sowie weitere Angebote wie eine Schwimmschule, Bar und Restaurant. Die<br />
Stadt <strong>Idstein</strong> - mit etwa 26 000 Einwohnern kleiner als Leer - beteiligt sich<br />
jährlich mit mehreren 100 000 Euro am Betrieb des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Allwetterbades.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 6. Juni 2011<br />
Antrag und Frage der CDU<br />
(red). Die CDU-Fraktion <strong>Idstein</strong> beantragt, den Magistrat zu beauftragen,<br />
die durch die Hebesatzerhöhung der Grundsteuer für das Haushaltsjahr<br />
2011 zu verzeichnenden Mehreinnahmen im Haushaltsplan berichtsmäßig<br />
gesondert auszuweisen und die Beiträge für Maßnahmen im Straßenbau,<br />
die ansonsten von Grundstückseigentümern im Rahmen einer<br />
Straßenbeitragssatzung im Laufe der jeweiligen Haushaltsjahre zu<br />
erbringen wären, diesen gegenüber zu stellen,<br />
Gegen die Stimmen der CDU wurde von der<br />
Stadtverordnetenversammlung beschlossen, den Hebesatz der<br />
Grundsteuer zu erhöhen. Begründet wurde dieser Beschluss damit, dass<br />
so eine Straßenbeitragsatzung vermieden werden könne.<br />
„Es bestehen erhebliche Zweifel unsererseits, dass dies wirklich so möglich<br />
470
ist. Die CDU will wenigstens erreichen, dass über eine entsprechende<br />
Ausweisung im Haushalt, die Zweckbindung der Mittel aus der<br />
Grundsteuererhöhung dokumentiert wird und diese bei Wegfall der dafür<br />
angeführten Begründungen wie von den Befürwortern der Steuererhöhung<br />
versprochen wieder zurückgeführt wird“, so Fraktionsvorsitzender Thomas<br />
Zarda.<br />
Außerdem stellt die Union eine Anfrage <strong>zum</strong> Tournesol-Zuschuss.<br />
„Zum einen bitten wir um Auskunft über den Stand der Dinge<br />
hinsichtlich des Zuschusses <strong>zum</strong> Tournesolbad. Wie erinnerlich,<br />
war das vor der Kommunalwahl ein einigermaßen intensiv<br />
diskutiertes Thema, von dem bislang aber nichts mehr zu hören<br />
ist“, so Thomas Zarda.<br />
Leer/<strong>Idstein</strong><br />
Erlebnisbad: Hessen sind total begeistert<br />
VON PHILIPP KOENEN 9. Juni 2011<br />
Nach 25 Jahren gehört der Komplex der Stadt <strong>Idstein</strong>. Die Anlage<br />
könnte Vorbild für einen Bau in Leer sein. Bürgermeister Gerhard<br />
Krum ist von dem Konzept überzeugt: "Wir haben es noch zu<br />
keinem Zeitpunkt bereut."<br />
Leer/<strong>Idstein</strong> - Ein Erlebnisbad in Leer: Um diesen Plan österreichischer<br />
Investoren weiß man auch in Hessen. "Auch mir ist bekannt, dass<br />
Kontakte zwischen der Stadt Leer und den Betreibern der Tournesol-<br />
Anlage in <strong>Idstein</strong> bestehen", schreibt der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgermeister Gerhard<br />
Krum (SPD) in seiner<br />
Antwort auf eine Anfrage der OZ.<br />
Wie berichtet, steht in der Kleinstadt nahe Wiesbaden (26 000 Einwohner)<br />
seit dem vergangenen Jahr ein Allwetterbad, das als Vorbild für Leer<br />
gelten könnte. In Nüttermoor, an der Autobahn, wollen die Österreicher<br />
dem Vernehmen nach ein Spaßbad für 30 Millionen Euro bauen.<br />
Stadt zahlt jährlich 500 000 an Badbetreiber<br />
471
Wie der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rathauschef mitteilte, habe sich seine Stadt nicht an<br />
den Baukosten des Bades beteiligt. Man habe jedoch ein stadteigenes<br />
Grundstück in Erbbaurecht "gegen einen eher symbolisch zu nennenden<br />
Erbbaupachtzins" zur Verfügung gestellt. Investor des Allwetterbades sei<br />
eine österreichische Bank, in deren Auftrag eine Tournesol-Gesellschaft<br />
die Anlage als Generalunternehmer errichtet habe; eine andere Tournesol-<br />
Gesellschaft, die Tournesol-Betriebs-GmbH, habe das Bad von der Bank<br />
geleast.<br />
Die Stadt zahlt dem Bad-Betreiber jährlich 500 000 Euro plus<br />
Mehrwertsteuer als Zuschuss. Damit, so Bürgermeister Krum, sichere sie<br />
das Schulschwimmen für alle Grundschulkinder und den Schwimmsport<br />
der Vereine. Die Tournesol-Anlage werde nach 25 Jahren in baulich<br />
ordnungsgemäßen Zustand und ohne weitere Kosten für die Kommune in<br />
das Eigentum der Stadt <strong>Idstein</strong> übergehen. "Mit dem<br />
Betriebskostenzuschuss kaufen wir also die Anlage."<br />
"Die Stadt <strong>Idstein</strong> hat noch zu keinem Zeitpunkt bereut, das Vorhaben<br />
realisiert zu haben." Sie sei stolz auf ihre Tournesol-Anlage, die ein<br />
zusätzlicher Anziehungspunkt für Touristen geworden sei und die<br />
Lebensqualität der Menschen in <strong>Idstein</strong> verbessere.<br />
Nachrichten für Ostfriesland, Emsland und das Oldenburger Land<br />
Pläne für Erlebnisbad in Leer vom Tisch<br />
VON GERWIN GRÄFE 11. Juni 2011<br />
Das Projekt scheitert an der Bürgschaft. Den Bau sollte die Stadt<br />
mit 20 Millionen Euro absichern. Diese Forderung lehnte<br />
Bürgermeister Wolfgang Kellner ab.<br />
Leer - Es wird kein Erlebnisbad für 20 Millionen Euro in Leer gebaut. "Die<br />
finanziellen Risiken sind einfach zu groß", ist sich Leers Bürgermeister<br />
Wolfgang Kellner mit Landrat Bernhard Bramlage und dem Bürgermeister<br />
von Moormerland, Anton Lücht, einig.<br />
Wie berichtet, hatte eine österreichische Investorengruppe bei der Stadt<br />
Leer angeklopft: Sie würde gerne ein Erlebnisbad im neuen<br />
472
Gewerbegebiet an der A 31 bauen. Die Fläche grenzt an die<br />
Nachbargemeinde Moormerland. Vorbild war ein Erlebnisbad in <strong>Idstein</strong> bei<br />
Wiesbaden.<br />
"Wenn der Investor insolvent werden würde, müssten wir das<br />
Geld aufbringen"<br />
Da das Bad in <strong>Idstein</strong> auch Schulschwimmen anbietet, fragte Kellner bei<br />
Bramlage nach, ob sich nicht der Landkreis als größter Schulträger im<br />
Umkreis an dem Projekt beteiligen wollte. Auch mit der Nachbargemeinde<br />
Moormerland nahm Kellner Verbindung auf.<br />
Alle drei Verwaltungschefs kamen jetzt zu der Überzeugung, dass das<br />
Projekt mit zu vielen Risiken behaftet sei. "Wir hätten jährlich mindestens<br />
800 000 Euro als Zuschuss zu den Betriebskosten aufbringen müssen",<br />
sagt Kellner.<br />
Hauptgrund für die Absage sei jedoch gewesen, so Kellner, dass die Stadt<br />
eine Bürgschaft über 20 Millionen Euro für die Investitionskosten hätte<br />
stellen sollen: "Wenn der Investor insolvent werden würde, müssten wir<br />
dieses Geld aufbringen." Ein solches Risiko sei mit einer soliden<br />
Haushaltsführung nicht vereinbar.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 17. Juni 2011<br />
Im rollenden Hotel <strong>zum</strong> Jazzfest<br />
Von Volker Stavenow<br />
EINWEIHUNG<br />
62 neue Parkplätze und 10 Wohnmobilstellflächen an der Erivan-<br />
Haub-Halle ab sofort nutzbar<br />
„Wir eröffnen diesen Parkplatz mit Wohnmobilhafen hier am<br />
Himmelsbornweg an der Erivan-Haub-Halle deshalb so kurz vor dem<br />
Jazzfest, damit er von Besuchern ab sofort <strong>zum</strong> Besuch des Festivals<br />
genutzt werden kann. Denn dieser Parkplatz bietet Platz für Autos und<br />
Wohnmobile.“ Bürgermeister Gerhard Krum verwies in seiner<br />
Einweihungsrede gestern auch darauf, dass man diesen neuen Parkplatz<br />
in engem Zusammenhang mit dem Freizeit- und Erholungsgebiet<br />
Wolfsbachtal sehen muss.<br />
Mit TV-Sporthalle nebst Außengelände, Tennisclub mit Plätzen, Grillhütte,<br />
Fischweiher und Klettergarten sieht Krum diesen Bereich als echte<br />
Attraktion für Sport- und Naturbegeisterte, aber auch für Familien an.<br />
„Das ist hier ein echter Standortfaktor für <strong>Idstein</strong>.“ Oberhalb des<br />
Tennisclubs im so genannten „Wasserfall“ sollen noch eine<br />
473
Freizeitsportanlage und ein Amphietheater das Angebot abrunden. Für<br />
Krum ist das Wolfsbachtal über Weiherwiese bis hinaus in die Zissenbach<br />
und weiter Richtung Wörsbachtal ein nahezu durchgehender Grünzug mit<br />
verschiedenen Freizeitangeboten. „Wo gibt es so etwas in anderen<br />
vergleichbaren Städten?“.<br />
Der neue Parkplatz mit 62 Stellplätzen und zehn Wohnmobilplätzen mit<br />
Strom-, Wasseranschluss und Abwasserabfluss für die Fahrzeuge wurde<br />
innerhalb von 56 Tagen gebaut und kostet rund 216000 Euro. Laut<br />
Bürgermeister Gerhard Krum wurden erste Vorplanungen zu diesem<br />
Projekt bereits 1994 in Angriff genommen. Damals waren 92 Parkplätze<br />
mit einer möglichen Erweiterung auf 156 Plätze vorgesehen. Der<br />
Parkplatz war damals noch für das Hallen- und Freibad<br />
vorgesehen. Wohnmobilplätze waren nicht geplant. Danach wurde<br />
bis zur Entscheidung für das heutige Tournesol-Bad im<br />
Nassauviertel auch erwogen, im Kontext mit der ehemals noch<br />
vorgesehenen Sanierung des alten <strong>Hallenbad</strong>es auf der heutigen<br />
Parkplatzfläche ein Hotel zu errichten. 2004 stellte der Ortsbeirat<br />
<strong>Idstein</strong>-Kern einen Antrag <strong>zum</strong> Bau eines Stellplatzes für<br />
Reisemobile. In den Ausschüssen wurde danach festgelegt, einen<br />
Parkplatz unterhalb der Tennisplätze zu bauen. Nach positiver<br />
Entscheidung durch die Stadtverordnetenversammlung 2008, begannen<br />
2009 die Planungen durch ein Ingenieurbüro auf der Grundlage des<br />
Vorentwurfes von 1994. Die Aufgabenstellung wurde wegen der<br />
zwischenzeitlich bestehenden Nachfrage um die Wohnmobilstellplätze mit<br />
Anschlüssen erweitert. 2010 gab das Stadtparlament endgültig grünes<br />
Licht für das Projekt.<br />
„Falls sich ein großer Bedarf für Autoparkplätze und Wohnmobilstellplätze<br />
hera usstellt, ist die Anlage um weitere 57 Parkplätze erweiterbar. Ich<br />
weiß, dass es sich unter den Wohnmobilfahrern schnell herumspricht,<br />
wenn es neue gute Flächen für ihre Fahrzeuge gibt“, sagte Krum. Über die<br />
soziale Kontrolle macht sich der Rathaus-Chef keine Sorgen. „Wenn erst<br />
einmal ein Hausmeister für TV-Halle und Gelände in der nahen<br />
Hausmeisterwohnung lebt, kann der auch den Wohnmobilhafen mit<br />
betreuen.“ Krum wies gleichzeitig darauf hin, dass sich die Stadt jetzt<br />
verstärkt Gedanken über Ausbau und Gestaltung des Himmelsbornweges<br />
machen will.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 20. Juni 2011<br />
Für einen Euro ins Tournesol<br />
(red). Das Tournesol-Bad und die Stadt <strong>Idstein</strong> führen wieder gemeinsam<br />
die familienfreundliche Sommerferienaktion für Schüler aus dem <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
474
Land durch. 730 Tageseintrittskarten für das Bad werden zur Verfügung<br />
gestellt und von beiden Kooperationspartnern anteilig gezahlt. So können<br />
die Schüler für einen Euro einen ganzen Tag lang Badespaß ohne<br />
Zeitbegrenzung genießen.<br />
Die Eintrittskarten werden ab 27. Juni, montags bis freitags von 10 bis 12<br />
Uhr in den Räumen der Sport- und Jugendpflege, Am Hexenturm 10,<br />
ausgegeben. Zusätzlich können auch montags bis freitags in der Zeit von<br />
9 bis 13 und von 14.30 bis 18.30 sowie samstags von 9 bis 13.30 Uhr die<br />
Eintrittskarten im Hexenbuchladen in der Obergasse 10 erworben werden.<br />
Die Schüler weisen sich per Schülerausweis aus und erhalten maximal<br />
zwei Eintrittskarten pro Tag, die am selben und folgenden Tag eingelöst<br />
werden können. Sonntags ist die Karte nicht gültig.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 25. Juni 2011<br />
Kein Tournesol-Bad in Leer<br />
25.06.2011 - LEER/IDSTEIN<br />
(red).Es wird kein Erlebnisbad für 30 Millionen Euro in Leer gebaut. Das<br />
berichtet die Ostriesen-Zeitung. „Die finanziellen Risiken sind einfach zu<br />
groß“, ist sich der Leeraner Bürgermeister Wolfgang Kellner mit Landrat<br />
Bernhard Bramlage und dem Bürgermeister von Moormerland, Anton<br />
Lücht, einig.<br />
Wie berichtet, hatte eine österreichische Investorengruppe bei der Stadt<br />
Leer angeklopft: Sie würde gerne ein Erlebnisbad im neuen<br />
Gewerbegebiet an der A 31 bauen. Die Fläche grenzt an die<br />
Nachbargemeinde Moormerland. Vorbild war das Erlebnisbad in <strong>Idstein</strong> bei<br />
Wiesbaden.<br />
Da das Bad in <strong>Idstein</strong> auch Schulschwimmen anbietet, fragte Kellner bei<br />
Bramlage nach, ob sich nicht der Landkreis als größter Schulträger im<br />
Umkreis an dem Projekt beteiligen wolle. Auch mit der Nachbargemeinde<br />
Moormerland nahm Kellner Verbindung auf.<br />
Alle drei Verwaltungschefs kamen jetzt zu der Überzeugung, dass das<br />
Projekt mit zu vielen Risiken behaftet sei. „Wir hätten jährlich mindestens<br />
800000 Euro als Zuschuss zu den Betriebskosten aufbringen müssen“,<br />
sagt Kellner.<br />
Hauptgrund für die Absage sei jedoch gewesen, so Kellner, dass die Stadt<br />
eine Bürgschaft über 20 Millionen Euro für Investitionskosten hätte stellen<br />
sollen: „Wenn der Investor insolvent werden würde, müssten wir dieses<br />
Geld aufbringen.“ Ein solches Risiko sei mit einer soliden Haushaltsführung<br />
nicht zu vereinbaren.<br />
475
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 27. Juni 2011<br />
Kühles Nass im Überfluss<br />
Von Marion Diefenbach<br />
TOURNESOL<br />
Sommerfest mit großem Programm fällt zeitweise dem Regen<br />
<strong>zum</strong> Opfer<br />
„Spiel und Spaß bei Sommer-Sonnen-Wetter“ hatte der Flyer getitelt, aber<br />
wieder einmal hielt sich das Wetter nicht an den Terminplan: Die Plätze<br />
unter den Bastschirmen blieben leer. Einige Saunisten in der Schwitzpause<br />
waren zeitweise die Einzigen, die sich im Freien aufhielten: Es war einfach<br />
zu kühl und zu nass am Samstag beim Sommerfest im Schwimmbad<br />
Tournesol.<br />
In den Innenräumen war der Besucherandrang dafür umso größer: „Wie<br />
schade, wir hatten so viel zu tun mit den Vorbereitungen…“, sagte Nicole<br />
Guckes vom Beratungsteam für Abos, und das war durchaus<br />
nachvollziehbar: Zum Unterhaltungsangebot gehörten Schminken für<br />
Kinder, Dosen werfen und Enten angeln, Torwandschießen, Basteln und T-<br />
Bo für Kinder, Kickertisch, Slackline, verschiedene Gymnastikangebote<br />
und ein Volleyballturnier. Im Sportbecken trieb ein riesiges DLRG-<br />
Piratenschiff; zusätzlich gab es von 17 bis 18 Uhr Live-Musik, und die<br />
„Fotoaktion Sommerfest“ im Vorfeld der Veranstaltung hatte fünf jungen<br />
Männern bereits einen „Sommerpass“ eingebracht. Auch einige der<br />
Sponsoren präsentierten sich.<br />
So herrschte trotz der kühlen Witterung gute Stimmung bei den vielen<br />
Badbesuchern, denn Attraktionen hat das Tournesol auch ohne Fest<br />
genügend zu bieten: Nach dem Besuch von Finnischer, Panorama-, Bio-<br />
oder Damensauna, Sole- oder Aromadampfbad kann man sich auf<br />
beheizten Wasserbetten ausruhen oder im großzügigen Saunagarten im<br />
unbeheizten, schilfumrandeten Bioschwimmteich oder im Abtauchbecken<br />
abkühlen beziehungsweise in der Sol-Bar amüsieren. Der in fünf<br />
Kontinente unterteilte Wellnessbereich wird für unterschiedlichste<br />
Massage-, Akupressur- und Mobilisierungsformen von klassisch bis<br />
exotisch unter anderem mit Ölen, Düften, Honig, Steinen oder Stäben<br />
genutzt; im sogenannten „Zarenbad“ kann man sich gegen das<br />
entsprechende Kleingeld zu zweit in der Riesenwanne Sekt kommen<br />
lassen und nach der Massage <strong>zum</strong> viergängigen „Candlelight Dinner“<br />
übergehen.<br />
Auf einer Trainingsfläche von 400 Quadratmetern stehen im<br />
476
Fitnessbereich neben Ausdauer-/Kraftgeräten und Spinning-Anlagen<br />
unterschiedlichste Tanz- und Bewegungsaktivitäten von Step bis Salsa<br />
Aerobics, von Body Pump bis Aqua Fit sowie Yoga und Pilates zur Auswahl.<br />
Auch die Kleinsten haben ihr eigenes Reich: Auf der untersten Ebene<br />
können sie in der Kinderküche experimentieren oder sich an Spielgeräten<br />
drinnen und draußen austoben. <strong>Eine</strong> eigene Schwimmschule mit<br />
verschiedenen „Levels“ für Babys und Kinder sowie unterschiedliche<br />
Schwimmunterrichtsformen für Erwachsene komplettieren das Angebot.<br />
Besonders die jungen Gäste haben ihren Spaß mit dem Piratenschiff. Foto:<br />
RMB / Wolfgang Kühner<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 27. Juni 2011<br />
477
478
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 09. und 13. Juli 2011<br />
RP gegen Zuschuss<br />
09.07.2011 - KREIS<br />
TOURNESOL Kreis soll Stellung beziehen<br />
(ht). Vom Regierungspräsidium Darmstadt (RP) flatterte erneut eine<br />
eindringliche Mahnung ins Kreishaus. Es sei angesichts der prekären<br />
Finanzlage des Rheingau-Taunus „nicht zu verantworten“, einen Zuschuss<br />
in Höhe von 250 000 Euro für das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Bad zu gewähren,<br />
heißt es in dem Schreiben.<br />
Dieser Betrag steht mit einem Sperrvermerk im Haushalt 2011 so lange,<br />
bis ein Vertrag zwischen der Stadt <strong>Idstein</strong> und dem Kreis unterzeichnet<br />
ist. Auf Nachfrage erklärte Landrat Burkhard Albers, dass die<br />
Vertragsverhandlungen mit <strong>Idstein</strong> noch laufen. Im Groben soll das<br />
Vertragswerk beinhalten, dass mit der Viertelmillion Euro das<br />
Schulschwimmen abgegolten ist und der Kreis von der Tournesol Betriebs<br />
GmbH dieselben Informationen erhält wie die Stadt <strong>Idstein</strong>. „Wir nehmen<br />
479
den Hinweis aus Darmstadt sehr ernst“, so Albers. Es sei „natürlich<br />
schwierig, diese zusätzliche freiwillige Leistung zu schultern“. Andererseits<br />
zahle der Kreis für das <strong>Hallenbad</strong> in Geisenheim denselben Zuschuss und<br />
stehe nach dem Grundsatz der Gleichbehandlung beider Kreisteile in<br />
<strong>Idstein</strong> in der Pflicht.<br />
Albers will dem Kreistag im September den Vertragsentwurf vorlegen,<br />
aber auch den vom RP angetragenen Ausstieg aus dem Zweckverband<br />
Rheingau erörtert wissen. Erst wenn ihn der Kreistag beauftrage, mit<br />
Rüdesheim und Geisenheim wegen der Mitgliedschaft im Zweckverband zu<br />
verhandeln, werde er entsprechende Gespräche führen. Durch die<br />
Mitgliedschaft im Zweckverband ist der Kreis bislang verpflichtet, den<br />
Zuschuss zu zahlen. Deshalb will der RP weitere vertragliche<br />
Festschreibungen des Kreises unterbinden. Wörtlich schreibt der Leiter der<br />
Kommunalaufsicht Karl-Heinz Diehl: „Die Übernahme von neuen<br />
vertraglichen Leistungen muss unterbleiben, bzw. unterliegt meinem<br />
Zustimmungsvorbehalt.“<br />
Der Kreis wird aufgefordert, <strong>zum</strong> Thema Zuschuss Tournesol-Bad Stellung<br />
zu beziehen.<br />
Wiesbadener Kurier vom 13. Juli 2011<br />
Mahnung aus Darmstadt wegen Bäder-Zuschuss<br />
13.07.2011 - RHEINGAU-TAUNUS<br />
TOURNESOL Kreis soll Stellung beziehen<br />
(ht). Vom Regierungspräsidium Darmstadt (RP) flatterte dieser Tage<br />
erneut eine eindringliche Mahnung ins Kreishaus. Es sei angesichts der<br />
prekären Finanzlage des Rheingau-Taunus-Kreises „nicht zu<br />
verantworten“, einen Zuschuss in Höhe von 250 000 Euro für das<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Bad zu gewähren, heißt es. Dieser Betrag steht mit<br />
einem Sperrvermerk im Haushalt 2011, so lange, bis ein Vertrag zwischen<br />
der Stadt <strong>Idstein</strong> und dem Kreis unterzeichnet ist. Auf Nachfrage erklärte<br />
Landrat Burkhard Albers (SPD), dass die Vertragsverhandlungen mit<br />
<strong>Idstein</strong> noch laufen. Mit der Viertelmillion Euro soll das Schulschwimmen<br />
abgegolten werden, der Kreis soll von der Tournesol Betriebs GmbH<br />
dieselben Informationen erhalten wie die Stadt <strong>Idstein</strong>.<br />
„Wir nehmen den Hinweis aus Darmstadt sehr ernst“, so Albers. Es sei<br />
„natürlich schwierig, diese zusätzliche freiwillige Leistung zu schultern“.<br />
Andererseits zahle der Kreis für das <strong>Hallenbad</strong> in Geisenheim denselben<br />
Zuschuss und stehe nach dem Grundsatz der Gleichbehandlung beider<br />
Kreisteile in <strong>Idstein</strong> in der Pflicht.<br />
480
Albers will dem Kreistag im September den Vertragsentwurf vorlegen,<br />
aber auch den vom RP angetragenen Ausstieg aus dem Zweckverband<br />
Rheingau erörtert wissen. Erst wenn ihm vom Kreistag der Auftrag erteilt<br />
wird, mit Rüdesheim und Geisenheim wegen der Mitgliedschaft im<br />
Zweckverband zu verhandeln, werde er entsprechende Gespräche führen.<br />
Durch die Mitgliedschaft im Zweckverband ist der Kreis bislang<br />
verpflichtet, den Zuschuss zu zahlen. Deshalb will der RP weitere<br />
vertragliche Festschreibungen des Kreises unterbinden. Wörtlich schreibt<br />
der Leiter der Kommunalaufsicht, Karl-Heinz Diehl: „Die Übernahme von<br />
neuen vertraglichen Leistungen muss unterbleiben, bzw. unterliegt<br />
meinem Zustimmungsvorbehalt.“ Der Kreis wird aufgefordert, <strong>zum</strong> Thema<br />
Zuschuss Tournesol-Bad Stellung zu beziehen.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 26. August 2011<br />
„Schreiben schwarze Zahlen“<br />
Von Volker Stavenow<br />
TOURNESOL<br />
Neuer Geschäftsführer Hermann Pacher will Kundenkritik sehr<br />
ernst nehmen<br />
„Als ich die Geschäftsleitung im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol im vergangenen April<br />
übernommen habe, war mein Ziel, bereits im Mai schwarze Zahlen zu<br />
schreiben. Das habe ich nicht geschafft, aber seit vergangenem Juni<br />
schreiben wir schwarze Zahlen.“ Hermann Pacher, der neue Chef im<br />
Vorzeige-Allwetterbad, nimmt kein Blatt vor den Mund, sei es, wenn es<br />
um gute, sei es, wenn es um schlechte Nachrichten geht.<br />
Pacher ist ein Profi: Nach seinem Einsatz in leitender Stellung bei Event-<br />
Organisationen am Nürburgring lernte er dort Alexander Hackl, einen der<br />
Geschäftsführer der Tournesol-Energie- und Freizeit- Anlagenbau GmbH<br />
kennen. Hackl holte Pacher nach <strong>Idstein</strong>, als Nachfolger des Ehepaars<br />
Klee. Seit 1. April dieses Jahres trägt Pacher Verantwortung im Tournesol<br />
und macht keinen Hehl daraus, dass ihm vieles nicht gefiel, was er bei<br />
seinem Antritt registrierte. „Die betriebswirtschaftlichen Zahlen waren<br />
nicht so, wie wir sie uns vorgestellt haben. Bei einem solchen Millionen-<br />
Projekt wie dem Tournesol kann man nicht immer drauflegen.“<br />
Er macht es an einem einfachen Beispiel deutlich: „Man kann ein<br />
Schnitzel, das im Einkauf fünf Euro kostet, nicht für 4,50 verkaufen!“<br />
481
Pacher nimmt aber die Klees in Schutz, wenn das Ehepaar mit<br />
Missmanagement in Verbindung gebracht wird. „Die Klees haben andere<br />
Qualitäten.“ Michelle Klee ist nach Pachers Worten noch immer<br />
Gesellschafterin im Tournesol.<br />
Hermann Pacher hat für alle Betriebsbereiche im Tournesol<br />
Prognoseplanungen erstellt, damit den heute 104 Mitarbeitern deutlich<br />
wird, wohin er mit seiner Mannschaft will. Das hat auch Auswirkungen auf<br />
die gesamte Personalstruktur: Die Personalstärke sank von 138 auf 104,<br />
und auch innerhalb der Abteilungen wurden Posten mit anderen Personen<br />
besetzt, damit es im Ablauf besser rund läuft als bisher.<br />
Denn, dass es nicht immer rund läuft, wissen Pacher und sein Assistent<br />
Enrico Kudlich sehr wohl. „Beim Service und der Sauberkeit gab es beim<br />
Start Probleme. Das wissen wir, und wir arbeiten daran jeden Tag“, so<br />
Kudlich. Inzwischen ist das Tournesol-Personal direkt verantwortlich für<br />
die Sauberkeit, keine Fremdfirma mehr. Wo sich viele Tournesol-Kunden<br />
früher nicht ernst genommen fühlten, weil es kein sogenanntes<br />
Beschwerde-Management gab, hat Pacher angesetzt. „Wir wollen, dass<br />
sich unsere Kunden bei uns wohlfühlen, darum nehmen wir Kritik und<br />
Anregungen natürlich auf, sprechen gerne persönlich mit den Leuten und<br />
versuchen, die Wehwehchen so schnell wie möglich abzustellen.“ Aber die<br />
Tournesol-Leiter müssen sich nicht nur mit Wehwehchen beschäftigen,<br />
sondern auch mit handfester Kritik aus den Reihen der inzwischen 2400<br />
Abonnenten. Immer wieder traten Klagen über Sauberkeit, Service, hohes<br />
Preisniveau, unflexible Preisstruktur oder mangelnde Qualität bei der<br />
Kompetenz des Personals auf. „Glauben Sie mir, wir arbeiten täglich hart<br />
daran, unsere Kunden zufriedenzustellen. Dass dies nicht immer ganz<br />
gelingt, ist klar.“ Pacher verweist darauf, dass es inzwischen von Kunden<br />
angeregte Beschattungen im Fitnessbereich gibt, die dortigen Bildschirme<br />
funktionieren, die Klimaanlage im Spinning-Raum verbessert wurde und<br />
demnächst in den Umkleidekabinen wieder Föhne für die Besucher liegen.<br />
„Alles Dinge, die wir nach Kundenhinweisen umgesetzt haben.“<br />
Besonders sauer reagierten zahlende Mitglieder der „Tournesol-Familie“,<br />
als die Geschäftsführung von einem Tag auf den anderen das sogenannte<br />
Zeitkonto, auf dem die Abonnenten für ihre Besuche im Bad<br />
Zeitgutschriften erhielten, abgeschafft wurde. „Das war von unserer Seite<br />
wirtschaftlich einfach nicht durchzuhalten. Wir mussten uns entscheiden,<br />
ob wir die Abo-Preise erhöhen oder diese Zeitkonten abschaffen“, sagt<br />
Pacher ganz offen. Diese Zeitkonten waren laut Tournesol-Chef zwar nicht<br />
Bestandteil des Vertrages mit der Stadt, dafür aber in den Verträgen der<br />
Tournesol-Kunden. „Wir wissen, dass dies ein einseitiger Vertragsbruch<br />
von uns ist, aber wir können es nicht ändern.“ Dass inzwischen auch die<br />
normalen Abo-Preise angehoben wurden, ist für den Chef normal: „Das<br />
andere waren ja reine Einführungspreise.“<br />
Trotzdem sehen Pacher und Kudlich das Tournesol auf gutem Wege. „Bis<br />
482
Ende 2011 wollen wir 3000 Abonnenten erreichen.“ Als teures „Abzocke-<br />
Schwimmbad“, wie es böse Zungen auch behaupten, sehen Pacher und<br />
Kudlich das Allwetterbad nicht. „Wo bekommen Sie diese umfassenden<br />
Angebote zu diesen Preisen sonst in der Region? Und ich habe mich in<br />
anderen Studios umgesehen und weiß, wovon ich rede“, stellt Pacher klar.<br />
Hinter der Kulisse des Tournesol gehen die Überlegungen für neue<br />
Preisstrukturen ab kommendem Oktober weiter. „Wir diskutieren, ob wir<br />
ein Abendticket für Sauna und ein Frühsportler-Tag montags bis freitags<br />
bis zwölf Uhr einführen.“ Allerdings ist das noch nicht beschlossen. Nicht<br />
vom Tisch, aber bisher wegen der Finanzierung noch nicht umgesetzt, ist<br />
die Tournesol-Idee, neben dem Bad ein Hotel zu bauen. „Wir hätten es im<br />
Bad sicher leichter, wenn wir dieses Vorhaben umsetzen“, ist sich Pacher<br />
sicher.<br />
Das Duo an der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Spitze: Hermann Pacher (links) und<br />
Enrico Kudlich im Außenbereich des Allwetterbades.<br />
Foto: wita/Udo Mallmann<br />
26.08.2011 Elsa Maier, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />
Am Ende "bürgt" der Bürger<br />
"Ich habe es ja schon immer gewusst das es sich nicht rechnet..." werden<br />
einige <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> denken.<br />
Und wahrscheinlich haben diese Mitbürger sogar recht damit.<br />
Sowohl die Stadt <strong>Idstein</strong> und Investoren haben sich das Projekt - wie es<br />
mittlerweile ja gängige Praxis ist - "schöngerechnet" und bekommen<br />
wahrscheinlich bald die Quittung dafür. Ich denke das es vielen Bürgern<br />
durchaus bewusst ist, dass es schwierig ist in einer Gemeinde wie <strong>Idstein</strong><br />
ein Schwimmbad profitabel zu betreiben und daher die Statd/Steuerzahler<br />
einspringen muss. Man muss halt abwägen ob der Gemeinschaft Wert ist<br />
ein solches Freizeitangebot zu subventionieren.<br />
Ich hoffe nur das die Satdt <strong>Idstein</strong> dieses Risiko in den Haushalten<br />
483
erücksichtigt und nicht darauf hofft, das es schon "irgendwie gut gehen<br />
wird"! Die Alarmzeichen dafür das es "nicht gut gehen wird" sind im<br />
Artikel ja ausreichend benannt.<br />
Am Ende "bürgt" der Bürger und nicht die Betreibergesellschaft.<br />
Kommentar<br />
<strong>zum</strong> Pressebericht aus der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom26.August 2011<br />
Volker Stavenow <strong>zum</strong><br />
Tournesol-Bad<br />
484
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 30.August 2011<br />
485
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12. September 2011<br />
486
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12. September 2011<br />
487
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 22. September 2011<br />
Wachsame Engelsaugen<br />
Von Volker Stavenow<br />
TOURNESOL<br />
„Angel Eye“ kann Leben retten<br />
So einen dramatischer Zwischenfall gab es bisher im Tournesol-Bad nicht<br />
und die Verantwortlichen hoffen, dass er auch nie eintritt: Ein Kind liegt<br />
regungslos auf dem Boden des 286 Quadratmeter großen Sportbeckens.<br />
Sekundenschnell werden die wachhabenden Bademeister automatisch<br />
über den Vorfall im Wasser alarmiert und können sofort eingreifen - dem<br />
„Angel Eye“, Engelsauge, sei Dank. Denn diesem „Auge“ entgehen keine<br />
Zwischenfälle. „Angel Eye“ ist ein hochmodernes Sicherheitssystem für<br />
Schwimmbecken, hergestellt in Bozen in Südtirol. Die 13 Engelsaugen sind<br />
in den Seitenwänden der verschiedenen Becken - außen und innen - sowie<br />
im Durchschwimmkanal installiert. Den hinter den Fenstern eingebauten<br />
Videokameras entgehen keine Bewegungen und vor allem keine<br />
Badegäste, die sich minutenlang auf einmal nicht mehr bewegen. Das<br />
System ist so genau auf Wellen, strampelnde Badegäste, Lichtreflexe oder<br />
Wasserblasen eingestellt, dass es „Angel Eye“ gelingt, nur bei wirklich<br />
kritischen Situationen Alarm zu geben.<br />
Fehlmeldungen, also, wenn einmal ein Jugendlicher „toter Mann“ spielt<br />
und sich im Wasserbecken bis auf den Grund absinken lässt, stuft die<br />
Anlage richtig ein. Die kleinste Bewegung des sportlichen Tauchers<br />
signalisiert den „Augen“: Alles ok mit dem Badegast.<br />
Alle gesammelten Aufzeichnungen und Daten werden zur Analyse an den<br />
Hauptrechner und auf die vielen Bildschirme im Kontrollraum gesendet.<br />
Dort wird bei einem Notfall Alarm gegeben und der Standort der in Gefahr<br />
schwebenden Person sofort rot eingerahmt. Die Rettung ist danach nur<br />
noch Sekundensache.<br />
Max Berger, einer von elf Fachangestellten für Bäderbetriebe, die in Voll-<br />
und Teilzeit im Wechsel im Tournesol arbeiten, demonstriert die<br />
sekundenschnelle Warnfunktion anhand eines Reinigungsschlauches, der<br />
auf dem Boden im momentan leeren Freizeitbecken liegt, weil es zur Zeit<br />
gewartet wird. Das „Angel Eye“ hat den bewegungslosen Gegenstand<br />
sofort lokalisiert und schlägt Alarm.<br />
„Dieses System unterstützt unsere Mitarbeiter enorm und könnte bei<br />
Bedarf weiter ausgebaut werden. Allerdings lohnt sich dies nur bei viel<br />
488
größeren Wasserflächen“, weiß Hermann Pacher (Geschäftsleitung). Alle<br />
Becken zusammen haben im Tournesol eine Wasserfläche von gut 1406<br />
Quadratmetern.<br />
Obwohl die Engelsaugen das Risiko eines möglicherweise ertrinkenden<br />
Menschen auf ein Minimum reduzieren, gibt es ein solches Warnsystem<br />
laut Pacher nur zweimal in Deutschland - eines davon im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Allwetterbad.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 30. September 2011<br />
Vision von Kongressstadt<br />
30.09.2011 – IDSTEIN<br />
Von Kim Bernhardt<br />
PRÄSENTATION<br />
„accadis“-Studenten stellen ihr Tourismuskonzept für <strong>Idstein</strong> vor<br />
„Wir haben viel zu bieten, aber wir müssen noch mehr tun. Es ist unsere<br />
Aufgabe Nischen zu finden “, sagte <strong>Idstein</strong>s Bürgermeister Gerhard Krum<br />
zu Beginn der Präsentation des „Touristischen Konzepts für <strong>Idstein</strong>“,<br />
ausgearbeitet von Studenten der Hochschule „accadis“. Genau dieser<br />
Aufgabe hat sich das Team hinter Sarina Hilke gewidmet, die<br />
stellvertretend für die gesamte Gruppe die Präsentation übernahm.<br />
Insbesondere untersuchten sie die touristischen Potenziale der Stadt nach<br />
sogenannten Alleinstellungsmerkmalen.<br />
Das Studententeam unter Leitung ihres Tourismusmanagement-Dozenten,<br />
Ronald Wassmann baut ihr Konzept auf drei Säulen auf. Dabei erhält jede<br />
Säule einen eigenen Slogan, sodass das Konzept unter dem Motto „<strong>Idstein</strong><br />
erleben“, „<strong>Idstein</strong> erfahren“ und „<strong>Idstein</strong> erlernen“ erscheint.<br />
Angebote rund um Kultur und Geschichte<br />
Die erste Säule soll ein Angebot rund um „Kultur und Geschichte“<br />
darstellen. Besonders im Fokus steht dabei der bereits existierende<br />
Limeswanderweg, der zu einem „Römerweg“ mit Abstecher in die<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Innenstadt erweitert werden soll. Die fünf Kilometer Umweg, die<br />
der Wanderer in Kauf nehmen müsste, sollen durch Hinweisschilder über<br />
die Geschichte der Römer erlebnisreicher werden. Auch der Römerturm,<br />
der an der Landstraße Richtung Oberseelbach steht, soll als Standpunkt<br />
489
für Weinverkostungen, Grillabende nach Germanen-Art oder<br />
Turmbesichtigungen genutzt werden.<br />
Sarina Hilke hob dabei besonders eine Zielgruppe hervor. „Die Amerikaner<br />
lieben die deutsche Kultur!“ Man müsse die Amerikaner, die rund um die<br />
Airbase in Wiesbaden lebten, für <strong>Idstein</strong>s Altstadt und Geschichte<br />
gewinnen. Auch der Einzelhandel und die Gastronomie würden von den<br />
Tagesausflüglern profitieren. „Hier könnten sie endlich einmal Omas guten<br />
Apfelkuchen probieren, anstelle klebriger Muffins.“<br />
Gut vorstellen kann sich das Studententeam auch eine Führung durch das<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Brauhaus mit optional buchbaren Braukursen. Vermarktet<br />
werden soll der Tagesausflug als ein Einblick in den „German way of life“.<br />
<strong>Idstein</strong> soll mit der zweiten Säule des Konzepts „erfahren“ werden. Durch<br />
Natur- und Sportangebote würden auch die Besucherzahlen der Stadt<br />
steigen. Ihren Fokus legen die Studenten dabei auf die<br />
Wohnmobilisten, da sich <strong>Idstein</strong> durch die Nähe zur A 3 als<br />
Rastplatz anbiete. Ziel müsse daher sein, dass <strong>Idstein</strong>s<br />
Wohnmobilplatz eine Topauszeichnung erhält. Nur so würde der<br />
Platz auch tatsächlich Kunden anlocken, die dann durch spezielle<br />
Angebote einen weiteren Tag in <strong>Idstein</strong> verbringen würden.<br />
Möglichkeiten dafür wären ein vergünstigter Eintritt in das<br />
Tournesol-Bad oder das Angebot, sogenannte E-Bikes auszuleihen,<br />
Fahrräder, die durch einen Elektromotor ergänzt werden. <strong>Eine</strong> Idee,<br />
die es leichter machen würde, <strong>Idstein</strong>s bergige Umgebung zu erkunden.<br />
„Zusätzlich könnte sich <strong>Idstein</strong> dann mit einem umweltfreundlichen Image<br />
schmücken“, ergänzte Sarina Hilke. Bei ihren Überlegungen sind die<br />
Studenten stets von den Potenzialen vor Ort ausgegangen. So würde sich<br />
die Firma Storck als möglicher Partner des E-Bike-Projektes anbieten.<br />
Besonders die Biker haben es den Studenten als Zielgruppe angetan.<br />
Denn was ihrer Meinung nach neben den optimalen Strecken im Taunus<br />
fehlt, ist ein Treffpunkt für die Sportler. Gemeint sind hierbei<br />
Fahrradfahrer und Motorradbegeisterte.<br />
Das Team hinter Sabine Hilke präsentierte hierzu bereits einen kleinen<br />
Werbefilm, mit dem man auf das Bikerrestaurant aufmerksam machen<br />
könnte. „Nach der Umfrage ergibt sich, dass die meisten Biker sich eine<br />
hessisch inspirierte Bar mit Biergarten wünschen“, so Ronald Wassmann.<br />
Tagsüber und unter der Woche soll die Gaststätte vor allem<br />
Geschäftsleute zugänglich gemacht werden.<br />
Für besonders vielversprechend halten die Studenten die Säule „<strong>Idstein</strong><br />
erleben“. Das Angebot rund um „Gesundheit und die Hochschule<br />
Fresenius“ soll dabei als herausragendes Merkmal der Stadt entwickelt<br />
werden. Die „Accadis“-Studenten möchten vor allem den<br />
Bekanntheitsgrad der Fresenius als eine Hochschule mit Schwerpunkt<br />
490
Gesundheit nutzen. Tatsächlich bietet die Hochschule Studiengänge wie<br />
Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie an - alles<br />
Therapiemöglichkeiten, für deren Erforschung und Weiterentwicklung es<br />
bislang keine Auszeichnung gibt.<br />
„Wir möchten die Verleihung des „ID-Steins“ für herausragende<br />
Leistungen in diesen Therapiebereichen einführen. Dies soll dann in einem<br />
festlichen Rahmen, am besten bei einer Galaveranstaltung in <strong>Idstein</strong><br />
stattfinden“, sagt Sarina Hilke.<br />
<strong>Idstein</strong> soll Kongressstadt werden<br />
Die Vision ist, <strong>Idstein</strong> als eine Kongressstadt zu etablieren. Durch die<br />
Kongresse rund um das Thema Gesundheit käme es nicht nur zu einem<br />
Imagegewinn, sondern es würde auch einen Aufschwung für die Hotellerie<br />
bedeuten. Tatsächlich verfüge <strong>Idstein</strong> im Vergleich <strong>zum</strong> hessischen<br />
Durchschnitt über 66 Prozent weniger Schlafmöglichkeiten.<br />
Angeregt von den vielfältigen Ideen der Studenten, diskutieren die Gäste<br />
im Forum der vrbank anschließend über die Voraussetzungen, um das ein<br />
oder andere aus dem Konzept umzusetzen. Bürgermeister Gerhard Krum<br />
war beeindruckt von der Arbeit der „accadis-Studenten. „Mir gefällt, dass<br />
ihre Ideen nicht abgehoben sind.“ An die Unternehmer unter den Gästen<br />
richtete er schmunzelnd. „Ihr solltet von diesen Ideen nun beflügelt sein.<br />
Also fliegt!“<br />
Ronald Wassmann und Sarina Hilke präsentierten das Ergebnis der<br />
studentischen Untersuchungen. Foto: wita/Martin Fromme<br />
491
Landkreis<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 26.Oktober 2011<br />
Kreis kauft das Landratsamt<br />
26.10.2011 – KREIS<br />
Von Mathias Gubo<br />
NACHTRAGSETAT<br />
Für Erwerb der Immobilie sind 16,2 Millionen eingeplant / Kein<br />
Geld für <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bad<br />
„Von Entwarnung kann keine Rede sein.“ Mit diesen Worten stellte Landrat<br />
Burkhard Albers (SPD) den vom Kreisausschuss beschlossenen zweiten<br />
Nachtragshaushalt für 2011 vor. Zwar konnte der Fehlbetrag um rund 200<br />
000 Euro gesenkt werden. Er liegt aber immer noch bei 36,7 Millionen<br />
Euro. Der Höchstbetrag für Kassenkredite soll auf 370 Millionen Euro<br />
ausgeweitet werden. Derzeit nehme der Rheingau-Taunus-Kreis rund 278<br />
Millionen Euro Kassenkredite in Anspruch.<br />
Das Investitionsvolumen wird im zweiten Nachtrag von bisher 17,7<br />
Millionen Euro auf gut 34 Millionen Euro erhöht. Unter Berücksichtigung<br />
der geplanten Kreditneuaufnahme von rund 28,1 Millionen Euro sei dies<br />
eine Überschreitung der Nettoneuverschuldungsgrenze von gut 18,7<br />
Millionen Euro. Doch dabei müsse man zwei Sachverhalte berücksichtigen:<br />
Zum einen die Kreditaufnahme für die Investitionsprogramme von Bund<br />
und Land in Höhe von 2,8 Millionen Euro - Albers spricht in diesem<br />
Zusammenhang von „Sondereffekten“ - sowie der geplante Kauf des<br />
Kreishauses im Bad Schwalbacher Heimbachtal, wofür gut 16,2 Millionen<br />
Euro eingeplant sind. Dem Kauf des Kreishauses habe das<br />
Regierungspräsidium bereits zuge stimmt, so Albers, der darauf verwies,<br />
dass die Zinsbelastungen niedriger sein werden als die bisherigen<br />
Mietzahlungen: „Der Kauf des Kreishauses spart uns eine Menge Geld“.<br />
Abgelehnt habe der Kreisausschuss dagegen den von Albers befürworteten<br />
Investitionszuschuss für den von Kiedrich geplanten Bau eines neuen<br />
Sportplatzes. Dafür wollte der Kreis 150 000 Euro für die Nutzung im<br />
Rahmen des Schulsportes einstellen. Das wäre „keine Sonderlösung für<br />
Kiedrich“, so der Landrat ausdrücklich, vielmehr verfahre der Kreis auch in<br />
anderen Kommunen so. Er gehe daher davon aus, „dass das letzte Wort in<br />
492
dieser Sache noch nicht gesprochen ist“.<br />
Bei den Erträgen fallen Mehrerlöse durch Zuschüsse ins Gewicht. So gibt<br />
es eine Bundesförderung in Höhe von 450 000 Euro für die<br />
Schulsozialarbeit, das Land weist gut 200 000 Euro für die Beseitigung<br />
von Winterschäden an Kreisstraßen und die Radwegebeschilderung zu.<br />
Mehr Gebühren als bisher eingeplant erwirtschaften die Zulassungsstellen<br />
des Kreises. Da viel mehr Autos zugelassen werden, wird ein Mehrbetrag<br />
von 200 000 Euro eingeplant.<br />
Noch einmal 24 000 Euro kommen hinzu, da der Kreis im Rahmen eines<br />
Pilotprojekts für eine Autoglasfirma als bundesweiter Lieferant von<br />
Feinstaubplaketten agiert.<br />
Bei den Aufwendungen schmerzen den Kreis Mehrkosten in Höhe von 1,3<br />
Millionen Euro bei der wirtschaftlichen Jugendhilfe, die laut Landrat vor<br />
allem durch vermehrte und längere stationäre Unterbringung betroffener<br />
Jugendlicher entstehen. Auch für die Hilfe <strong>zum</strong> Lebensunterhalt müssen<br />
550 000 Euro mehr ausgegeben werden, da die Zahl der Betroffenen<br />
zunehme, für Grundsicherungsleistungen schlagen Mehrkosten von einer<br />
halben Million Euro zu Buche. Dafür muss der Kreis 274 000 Euro weniger<br />
an Zuschüssen an die Rheingau-Taunus Verkehrsgesellschaft (RTV)<br />
überweisen. Der Zuschuss für das Tournesolbad in <strong>Idstein</strong> in Höhe<br />
von knapp 200 000 Euro wurde gestrichen. Dies hatte der<br />
Regierungspräsident in Darmstadt verfügt. Der Kreis überweist<br />
<strong>Idstein</strong> nur mehr 50 000 Euro für die Nutzung des Bades im<br />
Rahmen des Schulsports. Von 2012 an soll es nach den Vorgaben<br />
aus Darmstadt gar keine Zuschüsse des Kreises für den Unterhalt<br />
des Tournesolbades mehr geben. Zudem habe der Kreisausschuss<br />
der Kreisverwaltung den Auftrag erteilt, eine Aufstellung aller<br />
freiwilligen Leistungen ohne vertragliche oder gesetzliche Bindung<br />
vorzulegen, um weiteres Einsparungspotenzial zu finden.<br />
Abschließend beklagte der Landrat, dass sich „das Land Hessen auf Kosten<br />
der Kreise entlastet“. Durch den Eingriff des Finanzministers in den<br />
kommunalen Finanzausgleich und bei der Grunderwerbssteuer entgingen<br />
dem Kreis in diesem Jahr rund acht Millionen Euro. Durch Abschreibungen<br />
kämen noch einmal acht Millionen Euro hinzu. Albers fordert, dass sich<br />
„das Land dringend der Finanznot der Kommunen annehmen muss“.<br />
Der Kauf des Kreishauses in Bad Schwalbacher ist billiger als die Miete. Foto: RMB /<br />
Wolfgang Kühner<br />
493
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 29.Oktober 2011<br />
494
Änderungsantrag der <strong>FWG</strong>-Fraktion vom 10.11.2011<br />
495
<strong>Idstein</strong><br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12. November 2011<br />
Tournesol steht das Wasser bis <strong>zum</strong> Hals<br />
12.11.2011 – IDSTEIN<br />
PARLAMENT<br />
Aufschub der Gebührenrechnungen?<br />
(us). Den Betreibern des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Schwimmbades steht das<br />
Wasser bis <strong>zum</strong> Hals. Offenbar können die sechsstelligen Rechnungen für<br />
Wasserbezug und Kanalbenutzung nicht beglichen werden.<br />
Die Geschäftsführung scheut mit diesen unangenehmen Nachrichten die<br />
Öffentlichkeit und auch die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Gremien bemühen sich nach Kräften<br />
um Geheimhaltung der Zahlungsschwierigkeiten. Als sicher gilt aber, dass<br />
die Stadt nach wie vor vergeblich darauf wartet, dass die aufgelaufenen<br />
Gebühren beglichen werden. Nach unbestätigten Informationen handelt es<br />
um einen Gesamtbetrag von rund 350 000 Euro, den Tournesol zahlen<br />
müsste.<br />
Ausgelöst durch die Kostensteigerungen von etwa 19,5 auf etwa 28<br />
Millionen Euro und durch anfängliche Probleme beim kostspieligen Betrieb<br />
des Bades geriet das Finanzkonzept von Tournesol in die Schieflage.<br />
Hinter den Kulissen sucht jetzt auch die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Kommunalpolitik nach<br />
Lösungen, um die Lage nicht noch zu verschlimmern und zu verhindern,<br />
dass der Karren an die Wand gefahren wird. In nichtöffentlichen Sitzungen<br />
der Ausschüsse wurde eine Stundung der Gebührenzahlungen angeregt.<br />
Außerdem beschäftigten sich die Mandatsträger mit der Frage, wie ein<br />
wirtschaftlicher Betrieb des Bades gesichert werden könnte. Dazu ist dem<br />
Vernehmen nach ein Gutachten erstellt worden, das die Grundlage für<br />
solche Überlegungen bildet.<br />
<strong>Idstein</strong>s Haupt- und Finanzausschuss stellte schließlich am Dienstagabend<br />
dieser Woche hinter verschlossenen Türen die Weichen für eine Stundung<br />
der Gebühren. Zwei Tage später missglückte dann allerdings der Versuch,<br />
die Ausschussempfehlungen im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtparlament zu beraten und<br />
umzusetzen. Weil sich die Stadtverordnetenversammlung an ihre<br />
Geschäftsordnung hielt, nach 23 Uhr keine weiteren Beratungspunkte<br />
mehr aufzurufen, fiel die Diskussion über das Tournesol-Dilemma ins<br />
Wasser.<br />
496
Jetzt deutet alles darauf hin, dass in der Dezember-Sitzung der<br />
Stadtverordnetenversammlung in nichtöffentlicher Runde die Stundung<br />
der Wasser- und Kanalbenutzungsgebühren auf die Tagesordnung kommt.<br />
Bis dahin hat Tournesol erst einmal eine kurze Atempause…<br />
„Seit vergangenem Juni schreiben wir schwarze Zahlen“, hieß es noch<br />
Ende August. Hermann Pacher (links), der neue Chef im Vorzeige-<br />
Allwetterbad, hier mit seinem Assistenten Enrico Kudlich, gab sich im<br />
Sommer optimistisch. Foto: Archiv/wita/Mallmann<br />
Kommentare <strong>zum</strong> Pressebericht:<br />
12.11.2011 IAKeBo, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />
Großprojekte für die Kleinstadt<br />
Da wird es aber Zeit, dass <strong>Idstein</strong> das nächste Großprojekt auf den Weg<br />
bringt. Nur Investitionen an den richtigen Altstadtstellen können die<br />
drohenden Verluste aufhalten. Denn wenn die zukünftig 15000 <strong>Idstein</strong>-<br />
Beucher/innen alle im Tournesol schwimmen gehen, dann floriert es an<br />
allen Ecken und Enden.<br />
<strong>Idstein</strong> - bleib' bei deinen Leist(ungsmöglichkeit)en.<br />
Ob verantwortliche Entscheider/innen hier noch Geld bekommenen dürfen<br />
ist schon fast eine moralische Frage:<br />
Wehe, wehe, der Hartz4-Empfänger parkt sein Auto mal an der falschen<br />
Stelle, um mal eben schnell ... Der kann ja mal um Stundung seines<br />
Knöllchen bitten.<br />
Ob Darmstadt da schon 2010 ein Loch ohne Boden sah und die<br />
Bürger/innen des RTK nun vor einem drohenden Finanzfiasko bewahrt?<br />
Und meint: <strong>Idstein</strong> löffel die Suppe, die du dir eingebrockt hast mal schön<br />
selber aus.<br />
Ein Blick in die Nachbarstädte hätte 2003 schon Hinweise gegeben, wie<br />
Schwimmspaß und -sport für Jung und ALt finanziell funktioniert und von<br />
den Bürger/innen angenommen wird, weil Preise und Hygiene stimmen.<br />
497
Wird <strong>Idstein</strong> noch mehr 'stadthoheitliche' Bereiche "outsourcen", um<br />
Kosten zu sparen und Bürger/innen zu (ver)prellen?<br />
14.11.2011 Elsa Maier, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />
Die Tournesol-Blase platzt!<br />
eigentlich wollen wir <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> doch nur schwimmen gehen. Wenigstens<br />
für einige Monate hatten wir dazu das Vergnügen.<br />
Leider ist es nun soweit, die Tournesol-Blase platzt! Zumindest werden wir<br />
die Bürger und Bürgerinnen jetzt darauf vorbereitet. DAS Prestigeprojekt<br />
der Stadt <strong>Idstein</strong> ist gescheitert und das noch nicht einmal überraschend.<br />
Lasst unss das Kapitel abschließen, und die Scherben zusammenkehren.<br />
Wir sollten uns jetzt auf das nächste Finanzdebakel einstellen - die<br />
Altstadtgalerie.<br />
Ich denke die Verantwortlichen der werden nichts aus dem Tournesol-<br />
Desater lernen und weiter versuchen überdimensionierte Projekte in<br />
unserer Stadt zu verwirklichen - <strong>zum</strong>indest solange wir diese noch<br />
bezahlen können.<br />
14.11.2011 Nerotaler, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />
Echt schade....<br />
Ich bin Wiesbadener und gehe mit meiner Tochter gerne ins Tournesol.<br />
Das Schwimmbad ist super, vor allem im Sommer, der leider keiner war<br />
und ich denke da haben x Schwimmbäder ein Minus erwirtschaftet. Was<br />
leider negativ auffällt, sind die Preise im Tournesol. Es gibt nur im<br />
Sommer eine 10er Karte und das Essen ist viel zu überteuert für ein<br />
Schwimmbad in dieser Größenordnung. Ich denke das gesamte Konzept<br />
ist richtig, nur an manchen Ecken muss man pfeilen, denn es kommen ja<br />
genügend Gäste aus MTK, HG oder LM.<br />
498
<strong>Idstein</strong><br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16. November 2011<br />
„Nicht das Ende von Tournesol“<br />
16.11.2011 - IDSTEIN<br />
SCHWIMMBAD<br />
Bürgermeister Krum will Wassergeld-Problem nüchtern lösen /<br />
Betreiber beantworten keine IZ-Fragen<br />
„Die in der Presse dargestellten Informationen stammen nicht aus<br />
unserem Hause. Was wir aber <strong>zum</strong> jetzigen Zeitpunkt bereits bestätigen<br />
können ist, dass uns dieser Artikel Ihrer Zeitung sehr geschadet hat.<br />
Deshalb ersuchen wir um Verständnis, dass wir <strong>zum</strong> jetzigen Zeitpunkt<br />
keine weiteren Äußerungen und Stellungnahmen gegenüber der Presse<br />
abgeben wollen.“<br />
Mit dieser kurzen Stellungnahme reagiert Alexander Hackl von der<br />
Tournesol <strong>Idstein</strong> Betriebs GmbH über Geschäftsführer Hermann Pacher<br />
auf einen umfassenden Fragenkatalog, den die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung der<br />
Führung des Allwetterbades im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Nassauviertel vorlegte. Fragen,<br />
die spätestens seit der IZ-Berichterstattung am vergangenen Samstag<br />
vielen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgern und Politiker unter den Nägel brennen.<br />
Denn seit der jüngsten Sitzung der Stadtverordnetenversammlung ist<br />
klar: Tournesol muss das Wasser buchstäblich bis <strong>zum</strong> Hals stehen, weil<br />
das Unternehmen die Wasserrechnung von gut 350 000 Euro nicht bezahlt<br />
hat. Nach Information dieser Zeitung soll der finanzielle Wirbel durch den<br />
enormen Kostenanstieg des Badbaues um mehr als acht Millionen Euro<br />
und die vielen Probleme beim Betriebsstart entstanden sein. In den<br />
städtischen Gremien wird jetzt hinter verschlossenen Türen über eine<br />
Stundung des hohen Betrages diskutiert. Noch im vergangenen Juni<br />
wurden im Tournesol ganz andere Töne gegenüber der Öffentlichkeit<br />
angeschlagen: „Wir schreiben schwarze Zahlen“ hieß es damals<br />
enthusiastisch von Geschäftsführer Hermann Pacher, der zwar<br />
Anfängerfehler einräumte, aber Verbesserungen in allen betroffenen<br />
Bereichen versprach.<br />
499
Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung wollte jetzt mit ihren Fragen den aktuellen<br />
Problemen im Tournesol auf den Grund gehen: „Wieso kommt es zu<br />
diesem finanziellen Engpass?, steht Tournesol bei Nichtgewährung einer<br />
Stundung vor dem Aus? und, wenn das nicht der Fall ist, wie soll<br />
ausgeschlossen werden, dass es nicht auch künftig zu solchen Engpässen<br />
kommt?“ sind nur drei von elf IZ-Fragen an die Tournesol-Betreiber. Keine<br />
wird beantwortet, nur auf die vermeintlichen negativen Auswirkungen der<br />
IZ-Berichterstattung hingewiesen.<br />
„Wir versuchen jetzt, dass wir mit unseren Möglichkeiten einen Beitrag<br />
dazu leisten, dass sich das Ganze beruhigt. Keine Panik also. Denn Panik<br />
ist ein schlechter Ratgeber“, ist Bürgermeister Gerhard Krum in puncto<br />
Tournesol weitaus offener. Was alle politischen Spatzen von den Dächern<br />
pfeifen und inzwischen in der IZ veröffentlicht wurde, ist deshalb für den<br />
Rathaus-Chef auch kein Geheimnis mehr. Tournesol schuldet der Stadt<br />
erhebliches Geld, so dass nicht nur über einen Aufschub der Zahlung<br />
nachgedacht wird, sondern sogar darüber, wie der wirtschaftliche Betrieb<br />
des Superbades so gestaltet werden kann, dass es nicht immer wieder zu<br />
einer solchen Schieflage kommt.<br />
„Aus der Tatsache heraus, dass Tournesol die Wasserkosten nicht<br />
bezahlen kann, kann man aber nicht den Rückschluss auf eine<br />
Badschließung ziehen. Es kann immer ganz unterschiedliche Ursachen<br />
haben, wenn Unternehmen Wasserkosten von der Stadt gestundet<br />
bekommen. Tatsache ist aber auch, dass man sich natürlich Gedanken<br />
machen muss, wie das alles besser funktionieren kann. Wir müssen uns<br />
das alles nüchtern ansehen, ohne Panik. Dieser Vorgang ist auf gar keinen<br />
Fall das Ende von Tournesol.“ Gerhard Krum macht deutlich, dass von<br />
Seiten der Stadt nichts verheimlicht werden soll. „Wir verfahren bei<br />
solchen Themen in Sitzungen immer so, dass Zahlen, Fakten, Namen und<br />
Situationen in nicht öffentlichen Teilen diskutiert werden.“<br />
Krum macht deutlich, dass nicht die Stadt, sondern die Oberbank<br />
Eigentümerin des Bades ist und verschiedene Tournesol-Gesellschaften für<br />
Bau und Betrieb verantwortlich sind. „Die Stadt <strong>Idstein</strong> haftet über einen<br />
Konkordanz-Vertrag gegenüber der Oberbank, wenn eine dieser<br />
verschiedenen Gesellschaften, die das Bad least oder gepachtet hat, nicht<br />
mehr bezahlen kann.“ Laut Krum könne die Stadt im Ernstfall darüber<br />
nachdenken, das Bad zu leasen, zu pachten oder selbst zu betreiben. „Die<br />
Befürchtungen, die Stadt muss am Ende alle Kosten tragen, trifft nicht zu.<br />
Ein anderer Betreiber kann ja die Sache viel besser machen und das Bad<br />
bekommt keine Probleme.“ Und: „Anstatt Angst- und Schreckensszenarien<br />
500
zu skizzieren, sollten die Besucher die Anlage lieber intensiver nutzen,<br />
besonders den Wellness- und Beautybereich“, sagt Krum.<br />
Die Verbindung zwischen Tournesol und der Stadt <strong>Idstein</strong> sieht außerdem<br />
vor, dass die Stadt 25 Jahre lang jährlich 500 000 Euro plus<br />
Mehrwertsteuer an die Badbetreiber zahlt. Dieses Geld sichert Schul-,<br />
Vereins- und öffentliches Schwimmen. Krum rechnet vor, dass nach Ablauf<br />
dieser Frist das 28-Millionen-Euro-Bad für nur rund 17 Millionen Euro an<br />
die Stadt <strong>Idstein</strong> fällt.<br />
Für den Bürgermeister ist Tournesol ein eminent wichtiger Baustein für<br />
eine attraktive zukunftsfähige Infrastruktur, die für ihn ein hohes Gewicht<br />
im Standortwettbewerb der Kommunen in der Region hat. „Tournesol ist<br />
ein Gesundheitsmodell für die ganze Region. Darum ist die Stadt auch<br />
bereit, ein solches Projekt zu schultern.“<br />
Noch ist über eine mögliche Stundung der Wassergebühren nicht politisch<br />
entschieden. Spannend ist es zwar ohnehin schon, aber die mögliche<br />
„Schicksalsstunde“ für Tournesol könnte in der Dezember-Sitzung der<br />
Stadtverordnetenversammlung dann schlagen, wenn die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Politiker<br />
in nichtöffentlicher Runde darüber beraten und unter Umständen keine<br />
Stundung des Wassergeldes beschließen. Bis dahin gilt die Losung:<br />
Panikmache gilt nicht...<br />
Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürger und Politiker sorgen sich um die Zukunft des<br />
Tournesol-Bades. Foto: wita / Udo Mallmann<br />
Kommentare <strong>zum</strong> Pressebericht:<br />
16.11.2011 PBL, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />
Zu hohe Preise<br />
Ein schönes Spaßbad hat die Stadt <strong>Idstein</strong> hier. Gerne würde ich es auch<br />
noch öfter nutzen, aber leider sind mit die Preise im Tournesol doch ein<br />
501
wenig zu hoch. Wenn ich z.B. nur in die Sauna mag muss ich eine Karte<br />
für Sauna und Schwimmbad für 19 Euro kaufen. Gehe ich z.B. ins<br />
Thermalbad nach Wiesbaden kann ich Sauna auch einzeln für 15 Euro<br />
nehmen. Da mag dann einer sagen "Ok, das Sauna-Abo kostet nur 69<br />
Euro im Monat und man kann so oft gehen wie man möchte" aber wenn,<br />
dann gehe ich nur im Herbst/Winter in die Sauna und dann auch nicht so<br />
oft, das sich dafür das Abo dann übers Jahr gerechnet lohnen würde. Hier<br />
sollte der Betreiber einmal über solche Dinge wie 10er Karten und Eintritt<br />
wirklich nur für den Saunabereich o.ä. nachdenken, dann kommen sicher<br />
auch ein paar Besucher mehr.<br />
17.11.2011 Domengel, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />
Freibrief für alle!<br />
In diesen Tagen bekommen die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Haushalte die Aufforderung, den<br />
eigenen Wasserzähler abzulesen und den Stand der Stadt mitzuteilen!<br />
Nachdem ich diesen Artikel gelesen habe, bin ich ernsthaft am Überlegen,<br />
ob ich nicht eine Stundung der fälligen Wassergebühren beantragen sollte!<br />
Wieso soll ich auch noch ein Unternehmen subventionieren? Sollte die<br />
Tournesol-GmbH eines Tages widererwartend Gewinne machen - was hat<br />
dann die Stadt davon? Für mich hat der Betreiber und Griechenland<br />
einiges gemeinsam: wer seine Rechnungen nicht bezahlen kann, sollte<br />
Insolvenz beantragen! Vielleicht findet sich dann ein Betreiber, der<br />
vernünftige - bezahlbare Preise macht!!! ( z.B. 2-Stunden Karten fürs<br />
Schwimmbad - der das Fitness Studio vom Bade-Abo löst - der für eine<br />
funktionierende Technik im Fitness Studio sorgt - der einen Zugang zur<br />
Sauna ermöglicht ohne dafür den Eintritt <strong>zum</strong> Schwimmbad mitzahlen zu<br />
müssen! )!<br />
17.11.2011 IAKeBo, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />
Lieber Herr Krum,<br />
die hier von meinem Vorschreiber gemachten Vorschläge wurden der<br />
Badleitung schon vielfach vorgetragen. Reaktionen? Anpassungen?<br />
Fehlanzeige. Und wer genau hinschaut, stell fest: Der Wechsel in der<br />
Geschäftsführung ist ja auch gar kein Echter. Hier wirken immer noch die<br />
selben Leute, da hat sich an der Geschäftsmentalität nichts geändert. Das<br />
Schlimme: Hier fahren ein paar gewiefte Menschen im Hintergrund das<br />
Ding vermutlich gezielt an die Wand. Denn verdient haben die ihr Geld<br />
dann sowieso. <strong>Idstein</strong>? Wen von denen interessiert denn <strong>Idstein</strong> bzw.<br />
502
dessen Bürger/innen?<br />
Herr Krum, ja, sie müssen dem Bad die Stange halten, ihr Name ist<br />
untrennbar damit verbunden. Ziehen sie die Reißleine zur richtigen Zeit,<br />
damit die Verbundenheit eine positive werden kann. Und sorgen Sie dafür,<br />
dass <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürger/innen und Sportler/innen das Bad zu annehmbaren<br />
Bedingungen wirklich nutzen können. Danke!<br />
20.11.2011 ingo-ostwald.de, dieser Kommentator ist bei uns<br />
registriert.<br />
Zu teuer für Kurzbesuche!<br />
Das Tournesol ist ein schönes Schwimmbad, leider gibt es aber nur<br />
Tageskarten und keine Karten für Kurzbesucher. Ich hätte das Bad schon<br />
oft besucht, wenn es z.B. eine günstige 1- oder 2-Stunden-Karte gäbe.<br />
Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist! Die Rheinwelle bei Ingelheim z.B.<br />
hat eine solche Karte, ist eigentlich immer gut besucht (und schreibt<br />
schwarze Zahlen!), obwohl díe Tageskarte auch nicht billiger ist!<br />
22.11.2011 Hubertus Winter, dieser Kommentator ist bei uns<br />
registriert.<br />
Was, bitte sön, ist das denn?<br />
Was ist ein "Konkordanz-Vertrag". Herr Krum verwendet diesen Begriff,<br />
allerdings ist jede Suche nicht sehr hilfreich. Ich wäre da für eine<br />
Aufklärung sehr dankbar.<br />
Übrigens soll ja "von Seiten der Stadt nichts verheimlicht werden",<br />
allerdings werden die Zahlen, Fakten Namen und Situationen in "NICHT<br />
ÖFFENTLICHEN TEILEN" diskutiert. Also doch heimlich, oder?<br />
Mit berechtigten Zweifeln an der Offenheit<br />
Hubertus Winter<br />
503
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16.November 2011<br />
504
<strong>Idstein</strong><br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16.November 2011<br />
Wiesbadener Kurier vom 16.November 2011<br />
Finanzielle Schieflage dauerhaft beenden<br />
16.11.2011 - IDSTEIN<br />
TOURNESOLBAD<br />
Stadt <strong>Idstein</strong> sucht nach Lösung<br />
(VoS). „Die in der Presse dargestellten Informationen stammen nicht aus<br />
unserem Hause. Was wir aber <strong>zum</strong> jetzigen Zeitpunkt bereits bestätigen<br />
können, ist, dass uns dieser Artikel Ihrer Zeitung sehr geschadet hat.<br />
505
Deshalb ersuchen wir um Verständnis, dass wir <strong>zum</strong> jetzigen Zeitpunkt<br />
keine weiteren Äußerungen und Stellungnahmen gegenüber der Presse<br />
abgeben wollen.“<br />
Baukosten sind explodiert<br />
Mit dieser kurzen Stellungnahme reagiert Alexander Hackl von der<br />
Tournesol <strong>Idstein</strong> Betriebs GmbH über Geschäftsführer Hermann Pacher<br />
auf einen umfassenden Fragenkatalog. Fragen, die derzeit unter den<br />
Nägeln brennen. Denn seit der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung<br />
ist klar: Tournesol muss das Wasser buchstäblich bis <strong>zum</strong> Hals stehen,<br />
weil das Unternehmen die Wasserrechnung von gut 350 000 Euro nicht<br />
bezahlt hat. Nach Informationen dieser Zeitung soll der finanzielle Wirbel<br />
durch den enormen Kostenanstieg beim Bau um mehr als acht Millionen<br />
Euro und aufgrund von Problemen beim Betriebsstart entstanden sein.<br />
In den städtischen Gremien wird jetzt hinter verschlossenen Türen über<br />
eine Stundung des hohen Betrages diskutiert. „Wir versuchen jetzt, dass<br />
wir mit unseren Möglichkeiten einen Beitrag dazu leisten, dass sich das<br />
Ganze beruhigt. Keine Panik also. Denn Panik ist ein schlechter Ratgeber“,<br />
sagt <strong>Idstein</strong>s Bürgermeister Gerhard Krum. Es werde aber nicht nur über<br />
einen Aufschub der Zahlung nachgedacht, sondern auch darüber, wie der<br />
wirtschaftliche Betrieb des Bades so gestaltet werden kann, dass es nicht<br />
immer wieder zu einer solchen Schieflage kommt.<br />
Krum macht deutlich, dass nicht die Stadt, sondern die Oberbank<br />
Eigentümerin des Bades ist und verschiedene Tournesol-Gesellschaften für<br />
Bau und Betrieb verantwortlich wären. „Die Stadt <strong>Idstein</strong> haftet über einen<br />
Konkordanz-Vertrag gegenüber der Oberbank, wenn eine dieser<br />
verschiedenen Gesellschaften, die das Bad least oder gepachtet hat, nicht<br />
mehr bezahlen kann.“<br />
<strong>Idstein</strong> als Badbetreiber?<br />
Laut Krum könne die Stadt im Ernstfall darüber nachdenken, das Bad zu<br />
leasen, zu pachten oder selber zu betreiben. Die Verbindung zwischen<br />
Tournesol und der Stadt sieht außerdem vor, dass die Stadt 25 Jahre lang<br />
jährlich 500 000 Euro plus Mehrwertsteuer an die Badbetreiber zahlt.<br />
Dieses Geld sichert Schul-, Vereins- und öffentliches Schwimmen. Krum<br />
rechnet vor, dass nach Ablauf dieser Frist das 28-Millionen-Euro-Bad für<br />
nur rund 17 Millionen Euro an die Stadt <strong>Idstein</strong> fällt.<br />
Über eine Stundung der Wassergebühren wird das Stadtparlament<br />
voraussichtlich in der Dezember-Sitzung entscheiden.<br />
Kommentare <strong>zum</strong> Pressebericht:<br />
506
16.11.2011 castorp, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />
Heute ist doch gar nicht der erste April<br />
"Krum rechnet vor, dass nach Ablauf dieser Frist das 28-Millionen-Euro-<br />
Bad für nur rund 17 Millionen Euro an die Stadt <strong>Idstein</strong> fällt."<br />
Wirklich, Herr Krum ist wohl noch zu Scherzen aufgelegt. Nach 25 Jahren<br />
Badebetrieb soll dann die Stadt <strong>Idstein</strong> für das dann komplett<br />
sanierungsbedürftige Tournesol immer noch 17 Millionen aus dem<br />
Stadsäckel zahlen und das in einer Gemeinde, dessen Landkreis mit 500<br />
Millionen Euro in der Kreide steht?<br />
Manchmal fragt man sich, ob die Politiker in unserer Region überhaupt<br />
nachdenken.<br />
Da werden munter irgendwelche finanziellen Verpflichtungen zu Lasten<br />
des Steuerzahlers und kommender Generationen eingegangen, nach dem<br />
Motto, "was schert mich denn, was morgen ist".<br />
Man muss sich das einmal vorstellen: 28 Million Euro für ein Spassbad in<br />
einer Gemeinde wie <strong>Idstein</strong>.<br />
So was rechnet sich vielleicht(!!!) im Rhein-Main Gebiet.<br />
Aber gigantische Bauprojekte machen Politikern immer Spass, ein Schelm,<br />
wer Böses dabei denkt.<br />
16.11.2011 Mediendurchfäller, dieser Kommentator ist bei uns<br />
registriert.<br />
Ohne Zahlung?<br />
Ich würde das eher so verstehen, dass das Bad der Stadt nach den 25<br />
Jahren ohne weitere Zahlung zufällt. Die 17 Mio. setzen sich wohl aus<br />
diversen Zahlungen plus den jährlichen 500.000 zusammen.<br />
17.11.2011 castorp, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />
@Mediendurchfäller<br />
Ihre Rechnung geht wohl kaum auf.<br />
Allein die Baukosten in Höhe von 28 Millionen Euro müssen ja finanziert<br />
werden. Bei einem durchschnittlichen Bauzins von 5% per annum auf 25<br />
Jahre gerechnet kommen da, je nach Tilgung, gut nochmals 20 Millionen<br />
zusammen. Rechnet man dann noch überschlägig die Betriebskosten von<br />
bestimmt 1 Millionen Euro (Wasser, Strom, Personal etc.) dazu, benötigt<br />
das Tournesol grob geschätzt täglich zwischen 750 und 1000 Gäste, um<br />
kostendeckend zu sein. Da sind die 500.000,- Euro der Stadt gar nicht mal<br />
berücksichtigt.<br />
Da wohl schon jetzt die Besucherzahlen nicht ausreichen, kann man sich<br />
leicht ausmalen, was da langfristig für Verbindlichkeiten auf die Gemeinde<br />
<strong>Idstein</strong> zukommen. Ein Schnäppchen sieht anders aus.<br />
507
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 17.November 2011<br />
508
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 18.November 2011<br />
509
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 19.November 2011<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 22.November 2011<br />
510
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 03.Dezember 2011<br />
511
Eltville<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 05.Dezember 2011<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 07.Dezember 2011<br />
Kein Zuschuss für Tournesol-Bad<br />
07.12.2011 – KREIS<br />
Von Brigitte Tietze<br />
HAUSHALT<br />
Regierungspräsident stimmt Vertrag mit <strong>Idstein</strong> nicht zu /<br />
Eigenkapital des Kreises aufgebraucht<br />
512
Der Regierungspräsident hat dem Rheingau-Taunus-Kreis<br />
untersagt, mit der Stadt <strong>Idstein</strong> eine öffentlich-rechtliche<br />
Vereinbarung zu schließen, die die Basis sein sollte für die<br />
finanzielle Förderung des privaten <strong>Hallenbad</strong>betriebes. Das teilte<br />
Landrat Burkhard Albers (SPD) gestern dem Kreistag in seiner<br />
Sitzung mit.<br />
Der geplante Betriebskostenzuschuss für das Tournesol-Bad sei<br />
eine freiwillige Leistung, die nicht zu den originären Aufgaben des<br />
Landkreises gehöre, heißt es in der Verfügung des<br />
Regierungspräsidenten. Durch den Abschluss einer Vereinbarung<br />
mit der Stadt <strong>Idstein</strong> würde der Rheingau-Taunus-Kreis eine neue<br />
vertragliche Verpflichtung eingehen, dem „kann angesichts der<br />
stark defizitären Haushalts- und Finanzlage“ des Kreises „nicht<br />
zugestimmt werden“, so der Regierungspräsident.<br />
Er erinnert gleichzeitig an seine nicht mehr ganz neue Forderung<br />
an den Kreis, auch aus dem Zweckverband Rheingaubad<br />
auszusteigen, denn es müssten auch Leistungen, für die bereits<br />
rechtsverbindliche Grundlagen geschaffen wurden, reduziert<br />
werden.<br />
Was soll der neue Eigenbetrieb bringen?<br />
Skepsis zeigt das Regierungspräsidium Darmstadt auch hinsichtlich des<br />
Eigenbetriebs Immobilienmanagement, den der Kreis gründen will. In<br />
diesen Eigenbetrieb sollen große Teile der kreiseigenen Immobilien<br />
ausgelagert werden. Der Regierungspräsident will jetzt wissen, welche<br />
Vorteile sich der Kreis von einer solchen Konstruktion verspricht.<br />
Der Regierungspräsident zieht in seiner Verfügung eine Zwischenbilanz:<br />
Das Defizit im Ergebnishaushalt des Landkreises beträgt 37 Millionen Euro<br />
nach der ersten Nachtragssatzung 2011, der Finanzhaushalt weist einen<br />
Fehlbetrag von 40,7 Millionen Euro aus. Durch den Ankauf des<br />
Kreishauses werde sich das Investitionsvolumen im Vergleich <strong>zum</strong> ersten<br />
Nachtrag 2011 fast verdoppeln, die Nettoneuverschuldungsgrenze werde<br />
„weit überschritten“. Die Ergebnis- und Finanzplanung bis 2014 sei in<br />
keinem der Planungsjahre ausgeglichen. Das Eigenkapital des Kreises sei<br />
ausweislich der Bilanz bereits aufgebraucht. Deshalb stuft der<br />
Regierungspräsident die Haushalts- und Finanzlage des Kreises weiterhin<br />
als „erheblich gefährdet“ ein.<br />
Zuschuss für weitere U3-Plätze nicht gestrichen<br />
Der Kreistag diskutierte und beschloss gestern den zweiten<br />
Nachtragshaushalt 2011 und bot dabei ein trauriges Bild: Der Haupt- und<br />
Finanzausschuss hatte keine Beschlussempfehlung formuliert. Im Kreistag<br />
wurde der zweite Nachtragshaushalt dann mit den Stimmen der SPD<br />
513
eschlossen, alle anderen Fraktionen enthielten sich der Stimme.<br />
In der Debatte vor der Abstimmung ging es vor allem um zwei<br />
Knackpunkte: Die Freigabe von 750 000 Euro für die Schaffung von<br />
Betreuungsmöglichkeiten für unter Dreijährige in den Gemeinden und um<br />
4,8 neue Stellen für den Bereich Amtsvormundschaften. Beides wurde<br />
schließlich vom Kreistag beschlossen.<br />
Keine Mehrheit fand der Antrag der SPD, eine Verpflichtungsermächtigung<br />
in Höhe von 150 000 Euro für den Bau einer Sportanlage in Kiedrich<br />
(Kampfbahn C) zu beschließen.<br />
Breite Zustimmung fand Benno Pörtner (Linke) für seinen Antrag, sich der<br />
Entschließung des Bundestags zur Mordserie der Nazi-Bande und der<br />
Arbeit der Sicherheitsbehörden anzuschließen. Die Kreistagsmitglieder<br />
erhoben sich zu einer Schweigeminute im Gedenken an die Opfer der<br />
rechtsextremen Verbrecher.<br />
Kommentare <strong>zum</strong> Pressebericht:<br />
07.12.2011 Hessen, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />
prima, ich bin sehr zufrieden<br />
endlich wird einmal deutlich gesagt, was alles "freiwillige Leistung" ist und<br />
wo dann eben die Reißleine zu ziehen ist. In den örtlichen Kommunen<br />
sollte jetzt auch mal eine saubere Gegenrechnung laufen, was ist wirklich<br />
"freiwillige Leistung" und worauf ist in der Tat verzichtbar, sicher nicht auf<br />
das TASIMU in Niedernhausen!<br />
Apropos Niedernhausen, dankbar bin ich für Benno Pörtners Aktion gegen<br />
Antisemitismus und Rassismus, dies täte nämlich auch in Niedernhausen<br />
besonders not, in der der Bürgermeister tatsächlich öffentlich<br />
antisemitisch beschimpft!<br />
Ein guter Tag für den Kreis - schwach wohl aber, dass die anderen<br />
Parteien dem SPD-Haushalt nicht die Ablehnung erteilten, sondern mit der<br />
Enthaltung allein die passive Zustimmung!<br />
07.12.2011 Althoff, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />
Nachtragshaushalt<br />
Na ja, mal ganz objektiv - was bringt ein Nachtragshaushalt, wenn er am<br />
06.12. beschlossen wird?<br />
Die Stellen für Vormundschaft sind durch Gerichtsurteil vorgeschrieben<br />
und der U3-Betreuungszuschuß ist notwendig; alles andere ist nur zur<br />
Kenntnisnahme bereits getätigter Veränderungen...<br />
514
08.12.2011 Unterm Strich, dieser Kommentator ist bei uns<br />
registriert.<br />
Freiwillige Leistungen<br />
Der Rheingau-Taunus-Kreis zeigt seinen kreisangehörigen Kommunen<br />
bereits seit Jahren deren "freiwillige Leistungen" auf. Deren Haushalte<br />
werden nur noch genehmigt, sofern diese Leistungen zurückgeführt oder<br />
nicht weiter ausgeweitet werden. Allein die Tatsache, dass der Kreis über<br />
eine Ausweitung seiner "freiwilligen Leistungen" laut nachdenkt ist<br />
Gemeinden, die sich täglich mit dem von ihm zur Auflage gemachten<br />
Spargedanken auseinander setzen müssen nicht zu vermitteln.<br />
10.12.2011 castorp, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />
In der Realität angekommen<br />
Die Gestaltungsspielräume des Kreises wurden durch Jahrzehnte der<br />
Misswirtschaft und Verschwendung auf nahezu Null reduziert. Der Kreis<br />
befindet sich also in der Tat in einem mehr als traurigen Zustand. Dies<br />
bekommen die Bürger immer deutlicher zu spüren. Seine vollmundigen<br />
Wahlversprechen kann der Landrat nicht einmal ansatzweise umsetzen<br />
und wird statt dessen zu einem bloßen Befehlsempfänger des RP.<br />
Die Kommunen werden das Spardiktat des RP in den nächsten Jahren<br />
noch schmerzlicher zu spüren bekommen und dann wird so manchem<br />
Bürger wohl dämmern, dass nun das böse Erwachen folgt. Megaprojekte,<br />
wie das Tournesol, rechnen sich in dieser Region nicht und sind reine<br />
Zuschussprojekte, die sich ein völlig überschuldeter Kreis gar nicht leisten<br />
kann.<br />
Die unsinnigen Wahlversprechen der Vergangenheit sind es, die uns heute<br />
die Zukunftsspielräume verbauen.<br />
515
Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 07.Dezember 2011<br />
Insolvenzreport Konkursverfahren 07.Dezember 2011<br />
516
517
Kreditschutzverband 1870 vom 07.Dezember 2011<br />
Tournesol Energie- und Freizeitanlagenbau GmbH<br />
07.12.2011 Eröffnung eines Konkursverfahrens auf Antrag der Gebietskrankenkasse beim LG<br />
in Innsbruck<br />
über das Vermögen der Firma<br />
Tournesol Energie- und Freizeitanlagenbau GmbH, FN 259006 t<br />
6300 Wörgl, Bahnhofstraße 53, nunmehr: 6432 Sautens, Waldweg 23<br />
Zum Masseverwalter wurde RA Hochstaffl & Rupprechter, Rechtsanwälte GmbH in Wörgl<br />
bestellt. Die erste Prüfungs- und Berichtstagsatzung wurde mit 23.1.2011 festgelegt.<br />
Gläubigerforderungen können ab sofort auch über den KSV1870 angemeldet werden. Die<br />
gerichtliche Anmeldefrist wurde mit 9.1.2011 festgesetzt.<br />
Gesellschafter:<br />
Tele Leasing GmbH & Co KG<br />
DI Franz-Jürgen Salz<br />
AHackl Beteiligungs GmbH<br />
Geschäftsführer: ehemals Ing. Alexander Hackl<br />
Tätigkeitsfeld des Unternehmens:<br />
Planung und Bau von Schwimmbädern und sonstigen Freizeitanlagen<br />
Im Unternehmen waren in der Vergangenheit 5 Dienstnehmer angestellt. Die Dienstnehmer -<br />
inklusive dem Geschäftsführer - sind allerdings wegen Ausbleibens des Gehalts ausgetreten.<br />
Die betrieblichen Aktivitäten wurden mangels Liquidität und Zahlungsunfähigkeit bereits<br />
eingestellt.<br />
Über die Hintergründe der Insolvenz und die tatsächlichen Verbindlichkeiten gibt es von der<br />
Schuldnerseite keine Angaben. Gemäß der letzten beim Firmenbuch hinterlegten Bilanz mit<br />
Ende 2009 lagen die Schulden noch bei rd. EUR 6 Mio., wobei sich diese seither drastisch<br />
verändert haben könnten.<br />
Rückfragen<br />
Hintringer Walter<br />
Niederlassungsleiter<br />
Kreditschutzverband von 1870<br />
Verein zu ZVR-Zahl 175263718<br />
6010 Innsbruck, Templstrasse 30<br />
Telefon 0501870-3018; Fax: 050187099-8936<br />
e-Mail: hintringer.walter@ksv.at<br />
518
<strong>Idstein</strong><br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 10.Dezember 2011<br />
Schonfrist für Tournesol bis Juni<br />
10.12.2011 - IDSTEIN<br />
Von Martin Kolbus<br />
PARLAMENT<br />
Bedingungen für Gebührenstundung / Konzept soll „realistische<br />
Überlebenschancen“ aufzeigen<br />
Die Stadt <strong>Idstein</strong> setzt der Tournesol Betriebs-GmbH die<br />
Daumenschrauben an. Ein Zahlungsaufschub für 350000 Euro aus<br />
unbeglichenen Wasser- und Kanalbenutzungsgebühren wird ab sofort an<br />
eine Reihe von Bedingungen geknüpft. Die Schonfrist für die<br />
Schwimmbadbetreiber läuft Mitte nächsten Jahres ab.<br />
Was sich da am Donnerstag zu abendlicher Stunde in der Stadthalle<br />
abspielte, war in einigen Szenen bühnenreif. Da kämpfte die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
CDU mit allem Nachdruck für eine öffentliche Beratung über die finanzielle<br />
Schieflage der Schwimmbad-Gesellschaft und über die Konsequenzen für<br />
die Stadt - und als sich eine große Mehrheit der Stadtverordneten<br />
tatsächlich dazu durchgerungen hatte, das Publikum im Sitzungsraum zu<br />
belassen, herrschte zur Sache selbst absolute Funkstille. Schuld daran sei<br />
wohl, so dazu die Erklärung des CDU-Stadtverordneten Peter Piaskowski,<br />
eine plötzliche Unruhe in den Fraktionsbänken gewesen, mit der Folge,<br />
dass sich niemand zu Wort meldete und überraschend schnell zur<br />
Abstimmung aufgerufen wurde.<br />
Dass die Zahlungsschwierigkeiten von Tournesol in aller Öffentlichkeit<br />
diskutiert werden sollten, war für den SPD-Fraktionsvorsitzenden Marius<br />
Weiss ein „unglaublicher Vorgang“. Er hatte allergrößte Bedenken<br />
angemeldet, dass hier Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse vor Publikum<br />
ausgeplaudert werden könnten. Alle anderen Fraktionen teilten diese<br />
Sorge nicht.<br />
Nach den Sekunden des Schweigens setzte die<br />
Stadtverordnetenversammlung mit 25 gegen 9 Stimmen eine<br />
Beschlussempfehlung der <strong>FWG</strong> zu den unbezahlten Gebührenrechnungen<br />
durch. Danach soll für die Jahre 2010 und 2011 eine von<br />
519
Wirtschaftsprüfern bescheinigte Jahresabschlussbilanz von Tournesol<br />
vorgelegt werden. Außerdem erwartet die Stadt ein Betriebskonzept, „das<br />
von allen Gläubigern zu billigen ist und das eine realistische<br />
Überlebenschance sicherstellt“.<br />
Schuldenschnitt wird nicht ausgeschlossen<br />
Offenbar verlieren inzwischen mehr und mehr Stadtverordnete das<br />
Vertrauen in die Tournesol-Betreiber, denn auch ein Schuldenschnitt wird<br />
nicht mehr ausgeschlossen. Sollte das tatsächlich notwendig werden, dann<br />
- so heißt es im Beschluss - seien die daraus „für die Stadt <strong>Idstein</strong><br />
entstehenden Konsequenzen einschließlich der möglichen Kosten durch<br />
verlängerte Leasingraten-Laufzeiten aufzuzeigen“. Das Parlament erwartet<br />
bis Ende Juni 2012 eine Erfüllung der genannten Voraussetzungen und die<br />
Billigung durch die Stadtverordnetenversammlung: „Sollte dieser Termin<br />
fruchtlos verstreichen, sind sämtliche Forderungen der Stadt umgehend<br />
fällig zu stellen.“<br />
Auf dem Umweg über die nachfolgenden Haushaltsplanberatungen für<br />
2012 nutzten die Fraktionen dann doch noch die Chance für eine<br />
Kommentierung der Beschlüsse. So wies Peter Piaskowski die Kritik der<br />
Sozialdemokraten zurück, wonach die CDU inzwischen ihre Meinung zur<br />
Gebührenstundung um 180 Grad gedreht habe soll. „Wir haben keine<br />
Kehrtwende vollzogen“, wehrte der Unionspolitiker ab. Zugleich kritisierte<br />
er, dass die Fraktionen in der Vergangenheit nicht ausreichend<br />
unterrichtet worden seien, man habe sich alle Informationen immer<br />
mühsam selbst holen müssen. Ähnlich äußerte sich Gerhard Dernbecher<br />
(<strong>FWG</strong>): „Den zuständigen Gremien sind zwei Jahre lang Informationen<br />
systematisch vorenthalten worden.“<br />
Für die CDU ist die Zeit endgültig reif für ungeschönte Wahrheiten. „Wir<br />
können nicht auch noch gutes Geld schlechtem nachwerfen“, warnte Peter<br />
Piaskowski vor einem „Schrecken ohne Ende“. Mit solchen Sätzen löse<br />
man keine Probleme, wandte sich Hans-Egon Baasch (SPD) gegen ein<br />
„Vernebeln“ von Tatsachen. Statt mit dem jetzt gefassten Beschluss eine<br />
Insolvenz zu beschleunigen, sollten alle Bemühungen der Stadt einer<br />
Verhinderung dieser Situation dienen, so Baaschs Appell. Kritik äußerte<br />
der Sozialdemokrat zudem an den knappen Fristen des Beschlusses. Es sei<br />
technisch überhaupt nicht möglich, das Geforderte bis Mitte 2012 auf die<br />
Beine zu stellen.<br />
520
<strong>Idstein</strong><br />
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.Dezember 2011,<br />
Nr. 288, S. 56<br />
Kein Geld fürs Badewasser<br />
Die Betreiber des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-<strong>Hallenbad</strong>es können sich das<br />
Wasser nicht mehr leisten. Im Rathaus stapeln sich unbezahlte<br />
Rechnungen in Höhe von 350 000 Euro. Damit das Bad nicht ganz baden<br />
geht, haben die Stadtverordneten jetzt der Betreiberin das Geld<br />
gestundet. Möglicherweise muss die Stadt ihre Forderungen aber auch<br />
ganz abschreiben. Die Schließung des Bades wäre aber ein noch größeres<br />
Debakel.<br />
(obo.)<br />
Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 12.Dezember 2011,<br />
Nr. 289, S. 37<br />
<strong>Idstein</strong> stundet Bad die Wassergebühren<br />
obo. IDSTEIN.<br />
Ohne Aussprache haben die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverordneten beschlossen, der<br />
Tournesol <strong>Idstein</strong> Betriebsgesellschaft die in den zwei Jahren seit der<br />
Eröffnung aufgelaufenen Wasser- und Abwassergebühren in Höhe von<br />
rund 350 000 Euro zu stunden.<br />
Die Stadtverordneten nahmen dazu am Donnerstagabend einen Antrag<br />
der <strong>FWG</strong> an, der die Stundung allerdings mit Forderungen und Auflagen<br />
verknüpfte. Demnach muss ein Wirtschaftsprüfer bis Juni nächsten Jahres<br />
testierte Jahresabschlüsse für die Jahre 2010 und 2011 vorlegen. Zudem<br />
verlangt die Stadt ein Betriebskonzept, das von allen Gläubigern des<br />
Bades gebilligt wird und das "eine realistische Überlebenschance<br />
sicherstellt".<br />
Sollte ein Schuldenschnitt notwendig werden, um die Betreibergesellschaft<br />
vor der Insolvenz zu bewahren, soll der Magistrat alle sich daraus<br />
ergebenden Konsequenzen für die Stadt darlegen. <strong>Eine</strong> Wahl geben die<br />
Stadtverordneten der Betreibergesellschaft dabei nicht. Sollte<br />
der Termin 30. Juni 2012 ohne Ergebnisse verstreichen, "sind sämtliche<br />
Forderungen der Stadt <strong>Idstein</strong> umgehend fälligzustellen".<br />
521
Mit den Stimmen von CDU, SPD und <strong>FWG</strong> hat die<br />
Stadtverordnetenversammlung zudem den Haushalt für 2012<br />
verabschiedet, der einen Fehlbetrag von rund 4,5 Millionen Euro<br />
aufweist. Lediglich die Grünen und eine Mandatsträgerin der FDP<br />
stimmten gegen das Zahlenwerk.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 13.Dezember 2011<br />
522
<strong>Idstein</strong><br />
Wiesbadener Kurier vom 13.Dezember 2011<br />
Schuldenschnitt wird nicht ausgeschlossen<br />
13.12.2011 – IDSTEIN<br />
Von Martin Kolbus<br />
PARLAMENT<br />
Schonfrist für Tournesol Betriebs GmbH bis Juni /<br />
Gebührenstundung an Bedingungen geknüpft<br />
Die Stadt <strong>Idstein</strong> setzt der Tournesol Betriebs-GmbH die<br />
Daumenschrauben an. Ein Zahlungsaufschub für 350 000 Euro aus<br />
unbeglichenen Wasser- und Kanalbenutzungsgebühren wird ab sofort an<br />
eine Reihe von Bedingungen geknüpft. Die Schonfrist für die<br />
Schwimmbadbetreiber läuft Mitte nächsten Jahres ab.<br />
Die Stadtverordnetenversammlung setzte mit 25 gegen neun Stimmen<br />
eine Beschlussempfehlung der <strong>FWG</strong> zu den unbezahlten<br />
Gebührenrechnungen durch. Danach soll für die Jahre 2010 und 2011 eine<br />
von Wirtschaftsprüfern bescheinigte Jahresabschlussbilanz von Tournesol<br />
vorgelegt werden. Außerdem erwartet die Stadt ein Betriebskonzept, „das<br />
von allen Gläubigern zu billigen ist und das eine realistische<br />
Überlebenschance sicherstellt“.<br />
Offenbar verlieren inzwischen mehr und mehr Stadtverordnete das<br />
Vertrauen in die Tournesol -Betreiber, denn auch ein Schuldenschnitt wird<br />
nicht mehr ausgeschlossen. Sollte das tatsächlich notwendig werden, dann<br />
- so heißt es im Beschluss - seien die daraus „für die Stadt <strong>Idstein</strong><br />
entstehenden Konsequenzen einschließlich der möglichen Kosten durch<br />
verlängerte Leasingraten-Laufzeiten aufzuzeigen“. Das Parlament erwartet<br />
bis Ende Juni 2012 eine Erfüllung der genannten Voraussetzungen und die<br />
Billigung durch die Stadtverordnetenversammlung: „Sollte dieser Termin<br />
fruchtlos verstreichen, sind sämtliche Forderungen der Stadt umgehend<br />
fällig zu stellen.“<br />
„Information vorenthalten“<br />
Peter Piaskowski kritisierte, dass die Fraktionen in der Vergangenheit nicht<br />
ausreichend unterrichtet worden seien. Ähnlich äußerte sich Gerhard<br />
523
Dernbecher (<strong>FWG</strong>): „Den zuständigen Gremien sind zwei Jahre lang<br />
Informationen systematisch vorenthalten worden.“ „Wir können nicht auch<br />
noch gutes Geld schlechtem nachwerfen“, warnte Peter Piaskowski vor<br />
einem „Schrecken ohne Ende“. Mit solchen Sätzen löse man keine<br />
Probleme, wandte sich Hans-Egon Baasch (SPD) gegen ein „Vernebeln“<br />
von Tatsachen. Statt mit dem jetzt gefassten Beschluss eine Insolvenz zu<br />
beschleunigen, sollten alle Bemühungen der Stadt einer Verhinderung<br />
dieser Situation dienen, so Baaschs Appell. Kritik äußerte der<br />
Sozialdemokrat zudem an den knappen Fristen des Beschlusses. Es sei<br />
technisch überhaupt nicht möglich, das Geforderte bis Mitte 2012 auf die<br />
Beine zu stellen.<br />
Kommentare <strong>zum</strong> Pressebericht:<br />
13.12.2011 castorp, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />
Schöne Aussichten<br />
"Es sei technisch überhaupt nicht möglich, das Geforderte bis Mitte 2012<br />
auf die Beine zu stellen"<br />
Diese Behauptung ist sehr gewagt und soll wohl nur die Peinlichkeit<br />
kaschieren, dass man sich seitens der Stadt <strong>Idstein</strong> mit dem<br />
"Prestigeprojekt" gewaltig überhoben hat. Das Tournesolbad war wohl von<br />
anfang an ein Millionengrab und ein Beispiel, wie unverantwortlich unsere<br />
Politiker erhebliche finanzielle Verpflichtungen eingehen.<br />
„Den zuständigen Gremien sind zwei Jahre lang Informationen<br />
systematisch vorenthalten worden.“<br />
Das sollte die Parlamentarier nicht wundern, hat es doch Tradition in<br />
unserem Kreis die Dinge hinter verschlossenen Türen zu regeln. Zu<br />
solchen Gepflogenheiten wurde bislang <strong>zum</strong>indest in den etablierten<br />
Parteien stets geschwiegen, man profitierte schließlich von dieser Praxis.<br />
Nun ist das Tafelsilber verscherbelt und die Finanznot drückend und die<br />
Tugend, politische Entscheidungen für die Bürger auch transparent zu<br />
machen, kommt wieder zu Ehren.<br />
524
<strong>Idstein</strong><br />
Wiesbadener Kurier und <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung am<br />
13.Dezember 2011<br />
<strong>Idstein</strong>: Tournelsolbad-Partner meldet Konkurs an - CDU<br />
schlägt Alarm<br />
13.12.2011 – IDSTEIN<br />
Von Ingrid Nicolai<br />
Thomas Zarda schlägt Alarm. Nachdem der Vorsitzende der CDU-Fraktion<br />
erfahren hat, dass genau einen Tag vor der jüngsten Sitzung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Stadtparlaments vergangene Woche über die Tournesol Energie- und<br />
Freizeitanlagenbau GmbH (TEFAG) in Innsbruck der Konkurs eröffnet<br />
wurde, beantragt er eine Sondersitzung der Stadtverordneten noch vor<br />
Weihnachten, um schnellstmöglich zu klären, welche Schritte die Stadt<br />
unternehmen muss, um Schaden abzuwenden - falls das überhaupt<br />
möglich ist.<br />
Am Abend der Stadtverordnetenversammlung war über den Konkurs<br />
offensichtlich noch nichts bekannt. Hingegen wurde ein Zahlungsaufschub<br />
für 350.000 Euro aus unbeglichenen Wasser- und<br />
Kanalbenutzungsgebühren beschlossen und an eine Reihe von<br />
Bedingungen geknüpft. Für 2010 und 2011 sollte eine von<br />
Wirtschaftsprüfern bescheinigte Jahresabschlussbilanz von Tournesol<br />
vorgelegt werden. Außerdem wurde formuliert, dass die Stadt ein<br />
Betriebskonzept erwartet, „das von allen Gläubigern zu billigen ist und das<br />
eine realistische Überlebenschance sicherstellt“. Die Schonfrist – so wurde<br />
beschlossen – soll Ende Juni auslaufen.<br />
Das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Bad. Archivfoto: Heilhecker<br />
525
Kommentare <strong>zum</strong> Pressebericht:<br />
13.12.2011 andreas2011, dieser Kommentator ist bei uns<br />
registriert.<br />
Wahnsinn<br />
Hahahahaha .... ich lach mich schlapp<br />
<strong>Idstein</strong> wollte ein Spass-Bad, jetzt hat es ein Bad, und Spass dazu...<br />
Zahlungsaufschub für 350000 Euro, ja prima, wenn der kleine Mann 2,54<br />
Nachzahlung vergist zu überweisen gibts gleich mindestens 10 euro<br />
mahngebühr und dann den Wasserhahn zugedreht...<br />
13.12.2011 corsa772, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />
<strong>Idstein</strong> hat ein Spass-Bad<br />
Das wusste ich, aus dem Rheingau, bis vor 2 Wochen nicht. Und auch<br />
deswegen war ich noch nie da.<br />
13.12.2011 M.Sc, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />
Konkordanz-Vertrag<br />
Trotz intensiver Bemühungen konnte ich nicht nachvollziehen was bitte<br />
sehr ein "Konkordanz-Vertrag" ist?<br />
Wenn ich diesen Artikel und die älteren Artikel zu dem Thema lese, dann<br />
drängt sich mir die Vermutung auf, dass die Stadt <strong>Idstein</strong> einem windigem<br />
Geschäftsmodell aufgesessen ist. Mieten, Pachten, Leasing, Bürgschaft ...<br />
und unter dem Strich sollen alle ein Geschäft gemacht haben? Nein, der<br />
Schuß geht nach hinten los. Wundersame Geldvermehrung gibt es nicht.<br />
14.12.2011 Commandante, dieser Kommentator ist bei uns<br />
registriert.<br />
Tournesol<br />
Wäre Herr Krum bei seinem Schwimmteich geblieben wäre uns viel<br />
erspart geblieben.Tornesol ist ein Mahnmal für städtebaulichen Unsinn. Es<br />
muss Schluß damit sein, dass Gewinne privatisiert und Verluste sozialisiert<br />
werden.Herr<br />
Krum versündigt sich mit seiner Schuldenmacherei an künftigen<br />
526
Generationen. Motto: Nach mir die Sintflut. Stattdessen müßte es heißen :<br />
Sparen bis es quitscht.Herr Krum sollte in einer<br />
Blut und Tränenrede die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
auf Einsparungen vorbereiten; dies wäre ehrlicher,als weitere<br />
Luftschlösser in Form fragwürdiger<br />
Investisionen auf Pump zu tätigen.<br />
Frei nach Herrn Wowereit:<strong>Idstein</strong>,arm aber sexy.<br />
Stefan Reifenberger (Ein Wutbürger der fröhlichen Art)<br />
14.12.2011 castorp, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />
Rückwirkungen im Binnenverhältnis<br />
"Die Stadt hafte über einen Konkordanz-Vertrag nur gegenüber der<br />
Oberbank, der Eigentümerin des Bades. „Was im Binnenverhältnis der<br />
Gesellschaften passiert, tangiert uns wenig.“"<br />
Nun, wenn im Binnenverhältnis der Gesellschaften die maßgebliche<br />
Gesellschaft Insolvenz anmeldet, hat dies zwangsläufig massive<br />
Rückwirkungen auf die Finanzierung des Projektes damit auf das<br />
Vertragsverhältnis der Stadt <strong>Idstein</strong> mit der finanzierenden Bank.<br />
Letztendlich wird wohl die Stadt <strong>Idstein</strong> wieder mal zur Kasse gebeten<br />
werden und der ohnehin leere Stadtsäckel weiter ausgepresst bzw. mit<br />
neuen Schulden befrachtet. Stemmen kann den vor lauter Schulden<br />
ohnehin keiner mehr.<br />
Vielleicht träumten ja die Stadtverordneten, als sie dieses unsinnige<br />
Projekt genehmigten, sie sein nicht in <strong>Idstein</strong> im Taunus sondern an der<br />
Ägäis. Man sollte hier dringend über eine neue Städtepartnerschaft in<br />
Richtung Griechenland nachdenken.<br />
14.12.2011 WiesbadenSonderbar, dieser Kommentator ist bei uns<br />
registriert.<br />
Schlechtes Management..<br />
...das ist es doch auch gewesen. Zu Beginn unfreundliche Mitarbeiter (von<br />
wegen Spass Bad) sowie überhöhte Preise. Das hat sich herumgesprochen<br />
in der Region so das die Zielgruppe Umland etc weggefallen ist. Im<br />
Bereich Fitness war es schon extrem. Trainer die keine waren oder zu<br />
wenige vorhanden. Wir hatten nach 3 Monaten die "Schnauze voll". Spass<br />
hatten wir keinen. Hohe Gebühren im Monat aber z. B. Saunabenutzung<br />
extra. So etwas geht nicht wenn z. B. andere Bäder den Mitgliedern eine<br />
Gesamtnutzung anbieten. All inklusive versteht sich. Also auch noch<br />
schlechtes Marketing. Es wird wohl eine leerstehende Bausünde werden.<br />
527
Rest in Peace<br />
14.12.2011 Durchblicker, dieser Kommentator ist bei uns<br />
registriert.<br />
Glück gehabt<br />
Da hat der Rheingau-Taunus-Kreis mit Landrat Albers noch mal Glück<br />
gehabt: Noch vor wenigen Tagen wollte Herr Zarda den Kreis noch zu<br />
einem jährlichen Zuschuss für das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Spass-Bad verleiten. Dabei<br />
steht dieser Kreis schon jetzt mit dem Rücken an der Wand. Die<br />
Forderung war unredlich, unrealistisch und jetzt ohnehin nicht mehr<br />
notwendig. Gott sei Dank !<br />
Anträge der <strong>FWG</strong>-Fraktion zur Sondersitzung der<br />
Stadtverordnetenversammlung<br />
528
Herrn<br />
Stadtverordnetenvorsteher<br />
Christian Herfurth<br />
Rathaus<br />
65510 <strong>Idstein</strong><br />
Berichtsantrag zur Sondersitzung Stadtverordnetenversammlung<br />
Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:<br />
Der Magistrat wird um Beantwortung folgender Fragen gebeten:<br />
<strong>FWG</strong>-Fraktion<br />
<strong>Idstein</strong><br />
13.12.2011<br />
Üblicherweise werden offene Forderungen der Stadtkasse unverzüglich per Gerichtsvollzieher<br />
eingetrieben. Deshalb ist es für uns nicht erklärbar, wie über zwei Jahre hinweg die jedes<br />
Quartal fälligen Abschlagszahlungen nicht geleistet worden sind und dies offensichtlich bei<br />
der Stadtkasse nicht bemerkt worden ist. Deshalb folgende Fragen:<br />
1. Wer ist verantwortlich dafür, dass die seit 2010 jedes Quartal entstandenen und sich<br />
laufend erhöhenden Zahlungsrückstände für die Wasserkosten seitens der Stadtkasse nicht<br />
unverzüglich eingefordert worden sind?<br />
2. Wer ist verantwortlich dafür, dass die zuständigen städtischen Gremien<br />
Betriebskommission, Magistrat, Stadtverordnetenversammlung von diesen offenen<br />
Forderungen nicht zeitnah informiert<br />
worden sind?<br />
3. Welche organisatorischen Maßnahmen sind geplant, damit sich solches Fehlverhalten nicht<br />
wiederholt?<br />
4. Wie wirken sich die möglicherweise nicht eintreibbaren Forderungen auf den Wasserpreis<br />
der Stadtwerke aus?<br />
Begründung:<br />
Der Bürgermeister und die Betriebsleitung der Stadtwerke haben nicht freiwillig Auskunft über die<br />
offenen Forderungen berichtet. Diese kamen erst durch Recherchen der <strong>FWG</strong> <strong>Idstein</strong> zu Tage. Ein<br />
solcher Vorgang muss auf jeden Fall für die Zukunft unwiederholbar werden. Deshalb sind<br />
organisatorische Maßnahmen erforderlich.<br />
Gerhard Dernbecher<br />
Fraktionsvorsitzender<br />
529
Herrn<br />
Stadtverordnetenvorsteher<br />
Christian Herfurth<br />
Rathaus<br />
65510 <strong>Idstein</strong><br />
Berichtsantrag 2 zur Sondersitzung Stadtverordnetenversammlung<br />
Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:<br />
Der Magistrat wird um Beantwortung folgender Fragen gebeten:<br />
<strong>FWG</strong>-Fraktion<br />
<strong>Idstein</strong><br />
13.12.2011<br />
1. Sind sämtliche im Zusammenhang mit dem Bau des Tournesolbades geschlossenen<br />
Verträge, an denen die Stadt <strong>Idstein</strong> beteiligt ist, wirksam geworden?<br />
2. Auf welchem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung beruht Pkt 2.2 der<br />
Durchführungsvereinbarung, wonach die Betriebskostenzuschüsse bereits vom 1.1.2010-<br />
30.6.2010 gezahlt worden sind? (Das Übernahmeprotokoll datiert vom 1.7.2010)<br />
3. Wann haben die in §8 des Durchführungsvertrages vereinbarten jährlichen gemeinsamen<br />
Begehungen zur Überprüfung des vertragsgemäßen Zustandes stattgefunden? Welchem<br />
städtischen Gremium werden die Protokolle vorgelegt?<br />
4. Wann wurde die in §12 des Durchführungsvertrages als Hauptleistungspflicht der TEFAG<br />
vereinbarte Vertragserfüllungsbürgschaft an die Stadt übergeben?<br />
Gerhard Dernbecher<br />
Fraktionsvorsitzender<br />
530
<strong>Idstein</strong><br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 14.Dezember 2011<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung und Wiesbadener Kurier vom<br />
14.Dezember 2011<br />
Sorge um Tournesol<br />
14.12.2011 - IDSTEIN<br />
Von Ingrid Nicolai<br />
SCHWIMMBAD<br />
Konkurs bei der Tefag / Zarda fordert Sondersitzung / Krum:<br />
Keine Panik<br />
531
Thomas Zarda schlägt Alarm. Nachdem der Vorsitzende der CDU-Fraktion<br />
erfahren hat, dass genau einen Tag vor der jüngsten Sitzung des<br />
Stadtparlaments vergangene Woche über die Tournesol Energie- und<br />
Freizeitanlagenbau GmbH (Tefag) in Innsbruck der Konkurs eröffnet<br />
wurde, beantragt er eine Sondersitzung der Stadtverordneten noch vor<br />
Weihnachten, um schnellstmöglich zu klären, welche Schritte die Stadt<br />
unternehmen muss, um Schaden abzuwenden - falls das überhaupt<br />
möglich ist.<br />
Am Abend der Stadtverordnetenversammlung war über den Konkurs<br />
offensichtlich noch nichts bekannt. Hingegen wurde ein Zahlungsaufschub<br />
für 350000 Euro aus unbeglichenen Wasser- und<br />
Kanalbenutzungsgebühren beschlossen und an eine Reihe von<br />
Bedingungen geknüpft. Für 2010 und 2011 sollte eine von<br />
Wirtschaftsprüfern bescheinigte Jahresabschlussbilanz von Tournesol<br />
vorgelegt werden. Außerdem wurde formuliert, dass die Stadt ein<br />
Betriebskonzept erwartet, „das von allen Gläubigern zu billigen ist und das<br />
eine realistische Überlebenschance sicherstellt“. Die Schonfrist - so wurde<br />
beschlossen - soll Ende Juni auslaufen.<br />
„Als ich am Morgen darauf vom Konkurs gelesen habe, bin ich erst einmal<br />
sprachlos gewesen“, berichtet Thomas Zarda. Er habe dann unverzüglich<br />
seine Fraktion und später auch die übrigen Fraktionen informiert und<br />
einen abzuarbeitenden Fragenkatalog herumgeschickt. „Leider habe ich<br />
nur von der <strong>FWG</strong> eine Reaktion erhalten. Die CDU hat deshalb<br />
beschlossen, eine unverzügliche Sondersitzung der<br />
Stadtverordnetenversammlung zu beantragen. Bis 9. Januar müssen die<br />
Forderungen angemeldet werden, und wir müssen jetzt schnell einen<br />
Anwalt prüfen lassen, was das für die Stadt bedeutet.“<br />
Geklärt werden müsse auch, so Zarda, warum noch bis vor kurzer Zeit<br />
keinerlei Informationen über die Zahlungsschwierigkeiten an die<br />
Stadtverordneten herausgegeben wurden. „Wir hoffen sehr, dass nicht<br />
wertvolle Zeit ungenutzt verstrichen ist, ohne dass rechtskundiger Rat<br />
eingeholt wurde.“<br />
Bereits als Mitte November die finanzielle Situation von Tournesol<br />
öffentlich diskutiert wurden, sprach sich Bürgermeister Gerhard Krum für<br />
eine nüchterne Betrachtungsweise ohne Panik aus. Nicht die Stadt,<br />
sondern die Oberbank sei Eigentümerin des Bades und verschiedene<br />
Tournesol-Gesellschaften für Bau und Betrieb verantwortlich.<br />
532
Im Gespräch mit der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung erklärte er am gestrigen Abend,<br />
dass es sich bei der Tefag um die Bau- und nicht die Betreibergesellschaft<br />
handele, an die die Stadt die Betriebskostenzuschüsse zahle. Die Stadt<br />
hafte über einen Konkordanz-Vertrag nur gegenüber der Oberbank, der<br />
Eigentümerin des Bades. „Was im Binnenverhältnis der Gesellschaften<br />
passiert, tangiert uns wenig.“<br />
Im Ernstfall könne die Stadt darüber nachdenken, das Bad zu pachten. Die<br />
Befürchtung, die Stadt müsse am Ende alle Kosten tragen, treffe nicht zu.<br />
„Ein anderer Betreiber kann ja die Sache viel besser machen.“<br />
Wie sieht die Zukunft des Tournesol-Schwimmbads in <strong>Idstein</strong> aus? Foto:<br />
wita / Udo Mallmann<br />
Kommentare <strong>zum</strong> Pressebericht:<br />
14.12.2011 Elsa Maier, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />
Jetzt wird es eng für die CDU <strong>Idstein</strong><br />
Laut Alarm schlagen nützt leider nicht um von den eigenen Versäumnissen<br />
der in der Schwimmbaddiskussion der 80er/90er Jahre abzulenken Hr.<br />
Zarda.<br />
Während der Regierungszeit von Hr. Müller (CDU) wurden doch alle<br />
Weichenstellungen für die anbahnende Katastrophe durchgeboxt.<br />
In welcher Verantwortung war denn das das alte Schwimmbad während<br />
des Verfalls?<br />
Wer wollte denn ein Prestigeprojekt?<br />
Wer ist denn Schuld dass <strong>Idstein</strong> und seine Vereine über Jahre keine<br />
Schwimmbad hatte?<br />
Die Fragen werden demnächst bestimmt gestellt und auf die Antwort<br />
seitens der damals Verantwortlichen können wir gespannt sein!<br />
533
14.12.2011 Waldbär, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />
Jetzt wird es eng für die CDU<br />
Liebe Elsa Maier,<br />
nur um der historischen Wahrheit willen. Herr Müller hatte mit Tournesol<br />
nichts zu tun. Die Leute hatten sich in 2006 an Herrn Krum gewandt; also<br />
lange nach Müller.<br />
Das alte <strong>Hallenbad</strong> wurde 2005, also auch nach Müller, außer Betrieb<br />
gesetzt und die Stadtverordnetenversammlung hat Gutschten zur<br />
Sanierung oder Neubau eingeholt. Alle Beschlüße zu diesem Thema sind<br />
mehrheitlich oder einstimmig gefasst worden. Wieso wird es jetzt eng für<br />
die CDU?<br />
Es wird allenfalls eng für Herrn Krum, denn solche Entwicklungen fallen<br />
nicht vom Himmel und wo waren seine Informationen an Parlament und<br />
Öffentlichkeit?<br />
Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 14.Dezember 2011,<br />
Nr. 291, S. 45<br />
Tournesol ist insolvent<br />
Stadt muss Forderungen nennen / CDU für Sondersitzung<br />
obo.<br />
IDSTEIN.<br />
Die Krise um das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-<strong>Hallenbad</strong> hat sich unerwartet<br />
zugespitzt. Zwar hatte die Stadtverordnetenversammlung in der<br />
vergangenen Woche der Tournesol <strong>Idstein</strong> Betriebsgesellschaft die in den<br />
beiden Jahren seit der Eröffnung aufgelaufenen Gebühren für Wasser und<br />
Abwasser in Höhe von 350 000 Euro auf unbefristete Zeit gestundet. Doch<br />
nun droht dem Projekt Ungemach von anderer Seite.<br />
Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU hat gestern die Insolvenz der Tiroler Muttergesellschaft<br />
"Tournesol Energie und Freizeitanlagenbau GmbH" mit Sitz in Wörgl<br />
öffentlich gemacht. Laut Insolvenzreport ist das "Haupt-<br />
Insolvenzverfahren im Sinne der EUInsolvenzverordnung" in Gang gesetzt<br />
worden. Der Konkurs ist am 7. Dezember und damit am Tag vor der<br />
jüngsten <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverordnetenversammlung eröffnet worden.<br />
534
Bis 9. Januar müssen sich die Gläubiger melden, für den 23. Januar ist<br />
schon eine erste Gläubigerversammlung im Innsbrucker Landesgericht<br />
anberaumt worden.<br />
Für die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU wirft der Konkurs der Tournesol Energie- und<br />
Freizeitanlagenbau zahlreiche Fragen auf, die sie auf einer Sondersitzung<br />
der Stadtverordnetenversammlung noch vor Weihnachten beantwortet<br />
haben will. "Welche Schritte muss die Stadt nun unternehmen, um<br />
Schaden abzuwenden?", fragt CDU-Fraktionschef Thomas Zarda, der auch<br />
anwaltlichen Rat für erforderlich hält. Nach Darstellung von Zarda ist die<br />
Tournesol Energie- und Freizeitanlagenbau GmbH der wichtigste<br />
Vertragspartner der Stadt, an den auch die kommunalen<br />
Betriebskostenzuschüsse von 500 000 Euro im Jahr gezahlt werden.<br />
Zarda hat vom Konkurs seine eigene und die übrigen Fraktionen informiert<br />
und an sie einen Fragenkatalog geschickt, allerdings nur von der <strong>FWG</strong> eine<br />
Reaktion erhalten. Die CDU beschloss deshalb, eine Sondersitzung der<br />
Stadtverordnetenversammlung zu beantragen, weil alle Forderungen bis<br />
<strong>zum</strong> 9. Januar angemeldet müssen. Ein Anwalt solle prüfen, was das für<br />
die Stadt bedeute. Das komplexe Vertragswerk sieht nach Angaben von<br />
Zarda vor, dass beim Konkurs von Tournesol die finanzierende Oberbank<br />
unter Umständen von der Stadt verlangen könne, in die Leasingverträge<br />
einzusteigen. Die CDU will auch wissen, warum zunächst keinerlei<br />
Informationen über die Zahlungsschwierigkeiten an die<br />
Stadtverordneten gelangt sind. Bürgermeister Gerhard Krum (SPD) war<br />
gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.<br />
535
536
537
<strong>Idstein</strong><br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15.Dezember 2011<br />
Hackl: Keinerlei Auswirkungen<br />
15.12.2011 – IDSTEIN<br />
(red). Der Bericht in der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung über die von der CDU-Fraktion<br />
geforderte Sondersitzung des Stadtparlaments im Zusammenhang mit der<br />
Tefag-Insolvenz verunsichert auch Kunden des Tournesol-Bades.<br />
„Aufgrund zahlreicher Kundenfragen und der unangenehmen Situation,<br />
welcher unsere Mitarbeiter seit heute ausgesetzt sind“ bezieht Alexander<br />
Hackl, Geschäftsführer des Tournesol-Betriebs in <strong>Idstein</strong> Stellung und<br />
erklärt: „Das Insolvenzverfahren gegen die Firma ‚Tournesol Energie und<br />
Freizeitanlagen Bau GmbH‘ hat keinerlei Auswirkungen auf die ‚Tournesol<br />
<strong>Idstein</strong> Betriebs GmbH‘ und hat insofern keinen Einfluss auf den laufenden<br />
Betrieb.“<br />
Kommentar <strong>zum</strong> Pressebericht:<br />
538
15.12.2011 Commandante, dieser Kommentator ist bei uns<br />
registriert.<br />
Hackl: Keinerlei Auswirkungen<br />
bevor Herr Hackl seine Kunden Beruhigungspillen verabreicht, sollte er<br />
diesen mal erklären,wie er gedenkt 350000 Euro an Wassergeld<br />
an die Stadt zu zahlen.Wenn diese Ihm den Wasserhahn zudreht,hat dies<br />
schon Auswirkungen auf den Betrieb.<br />
Auch sollte er die von der IZ gestellten Fragen endlich beantworten.<br />
Transparenz sieht für mich anders aus.<br />
Stefan Reifenberger (Ein Wutbürger,der fröhlichen Art)<br />
<strong>Idstein</strong><br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15.Dezember 2011<br />
<strong>FWG</strong>: Wer ist verantwortlich?<br />
15.12.2011 – IDSTEIN<br />
(red). Die CDU-Fraktion hat im Zusammenhang mit dem Konkurs der<br />
Tefag eine Sondersitzung der Stadtverordnetenversammlung beantragt<br />
(wir berichteten). Die <strong>FWG</strong>-Fraktion stellt nun einen Berichtsantrag.<br />
„Üblicherweise werden offene Forderungen der Stadtkasse unverzüglich<br />
per Gerichtsvollzieher eingetrieben. Deshalb ist es für uns nicht erklärbar,<br />
wie über zwei Jahre hinweg die jedes Quartal fälligen Abschlagszahlungen<br />
nicht geleistet worden sind und dies offensichtlich bei der Stadtkasse nicht<br />
bemerkt worden ist“, heißt es darin.<br />
Die <strong>FWG</strong> will wissen, wer dafür verantwortlich ist, dass die<br />
Zahlungsrückstände für die Wasserkosten seitens der Stadtkasse nicht<br />
unverzüglich eingefordert worden sind. „Wer ist verantwortlich dafür, dass<br />
die zuständigen städtischen Gremien Betriebskommission, Magistrat,<br />
Stadtverordnetenversammlung von diesen offenen Forderungen nicht<br />
zeitnah informiert worden sind?“, fragt die <strong>FWG</strong> und: „Welche<br />
organisatorischen Maßnahmen sind geplant, damit sich solches<br />
Fehlverhalten nicht wiederholt?“<br />
Die <strong>FWG</strong> hat auch Sorge, dass die möglicherweise nicht eintreibbaren<br />
Forderungen auf den Wasserpreis der Stadtwerke Auswirkungen haben<br />
könnten. Fraktionsvorsitzender Gerhard Dernbecher: „Der Bürgermeister<br />
und die Betriebsleitung der Stadtwerke haben nicht freiwillig über die<br />
539
offenen Forderungen berichtet. Ein solcher Vorgang muss für die Zukunft<br />
unwiederholbar werden.“<br />
Kommentare <strong>zum</strong> Pressebericht:<br />
15.12.2011 na sowas, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />
aber hallo!!!!<br />
Durch den Konkordanz-Vertrag haftet die Gemeinde gegenüber dem<br />
Eigentümer! (na super)<br />
Für die Oberbank heißt die Insolvenz der Tefag den Verlust der<br />
Garantieansprüche. Na Bravo, ein möglicherweise technisch<br />
halbfunktionierender und wirtschaftlich nicht funktionierender Prototyp<br />
ohne Recht auf Mängelbeseitigung! Volltreffer!<br />
leider ist die Situation alles andere als Lustig. <strong>Eine</strong>m zeitnahen Ende ist<br />
eventuell nur mehr schwer etwas entgegen zu setzen. Dies entscheiden<br />
wohl weder die Einwohner noch die Politiker <strong>Idstein</strong>s.<br />
Der Insolvenz Verwalter und die Staatsanwaltschaft werden hier nach<br />
Ursachen und Schuldigen suchen können.<br />
Unter den bestehenden Voraussetzungen und nicht nur auch aus der<br />
Historie wird zweifelsohne eine besondere Härte feststellbar sein. Von<br />
einer Restschuld Befreiung könnte unter Umständen abgesehen werden.<br />
Nicht immer sind alle "guten" Dinge drei, Herr H aus S!<br />
Aber, der neue Betreiber hat ja die besten Voraussetzungen alles besser<br />
zu machen!<br />
Zum Glück kann eine Insolvenz Verschleppung, Betrug oder<br />
Bilanzfälschung ausgeschlossen werden.<br />
Amen<br />
16.12.2011 Commandante, dieser Kommentator ist bei uns<br />
registriert.<br />
Wer ist verantwortlich?<br />
Sehr gut <strong>FWG</strong>,<br />
endlich mal jemand der in der Stadtverordnetenversammlung die richtigen<br />
Fragen zu Tournesol stellt.Wenn sich dieser Sachverhalt bestätigen<br />
sollte,ist dies ein unglaublicher Vorgang der Konsequenzen haben muss.<br />
(Dienstaufsichtsbeschwerde etc.)<br />
Da fehlt es vorne und hinten an Geld<br />
und eine Forderung von 350.000!Euro<br />
wird schlichtweg vergessen.Wenn wie die <strong>FWG</strong> mutmasst,diese Forderung<br />
nicht einzutreiben ist,sollte die zuständige Aufsichtsbehörde sofort<br />
aktiv werden. Auch sollte in dieser<br />
Gesellschaft endlich einmal über<br />
persönliche Haftung bei Beamten und Politikern diskutiert werden.<br />
Was hätte man mit diesem Geld alles<br />
540
machen können (die Lenzhahner hätten ein Backes,oder man hätte es<br />
zur Tilgung der Schulden verwenden können). Das ganze ist ja schon ein<br />
kleiner Wirtschaftskrimi.Ich bin sehr auf die Fortsetzung gespannt.<br />
Stefan Reifenberger (ein Wutbürger der fröhlichen Art)<br />
<strong>Idstein</strong><br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15.Dezember 2011<br />
Konzept zur <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Haushaltskonsolidierung<br />
verabschiedet<br />
15.12.2011 – IDSTEIN<br />
Von Martin Kolbus<br />
Bis <strong>zum</strong> Jahr 2016 will es die Stadt schaffen, einen in Einnahmen und<br />
Ausgaben ausgeglichenen Haushalt vorzulegen. Das sei ein „ernsthaftes<br />
Ziel“, so heißt es im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Haushaltssicherungskonzept. Die Realität<br />
sieht momentan noch anders aus: Seit 2009 liegen die jährlichen Defizite<br />
zwischen vier und sechs Millionen Euro.<br />
Das Konzept war fast noch „druckfrisch“, als es Ende vergangener Woche<br />
den Stadtverordneten vorgelegt wurde - noch nicht reif, um darüber<br />
abzustimmen, meinten besonders die Grünen und forderten zunächst eine<br />
Beratung in den Ausschüssen sowie eine Parlaments-Sondersitzung im<br />
Januar. Die Mehrheit von CDU und SPD aber verabschiedete das Papier,<br />
das nach neun Sitzungen der Haushaltsstruktur-Kommission zustande<br />
gekommen war, noch am selben Abend.<br />
Zwölf Punkte sind es, an denen die Hebel zur Kostensenkung und<br />
Einnahmen-Verbesserung angesetzt werden sollen. So müssten die<br />
Hebesätze für Grund- und Gewerbesteuern sowie Beiträge und Gebühren<br />
regelmäßig geprüft werden. Der gerade verabschiedete Haushaltsplan für<br />
2012 war mit den deutlich angehobenen Grund- und Gewerbesteuern<br />
bereits ein Schritt in diese Richtung.<br />
Ein besonderes Augenmerk soll dem stark defizitären Kindergartensektor<br />
gelten. Nachzudenken sei über Eigenbetriebslösungen, über veränderte<br />
Zuschussregelungen für private Kitas sowie über veränderte Gebühren-<br />
Strukturen und Elternbeiträge. Zum Zwölf-Punkte-Programm gehört ferner<br />
541
die Aufforderung, Konzepte zur effizienteren Nutzung von<br />
Dorfgemeinschafts- und Feuerwehrgerätehäusern, eventuell sogar von<br />
Friedhöfen zu entwickeln. Einsparungen verspricht man sich außerdem<br />
durch die verstärkte kommunale Zusammenarbeit mit den Gemeinden des<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Landes.<br />
Der bis 2016 angepeilte Haushaltsausgleich sei zwar schwierig, aber<br />
möglich, hatte die Kommission, bestehend aus Kommunalpolitikern und<br />
Finanzexperten, nach ihren neun Sitzungen vorsichtig optimistisch erklärt.<br />
Voraussetzung sei aber, dass sich die Einnahmesituation der Stadt nicht<br />
durch wegbrechende Steuern und konjunkturelle oder strukturelle<br />
Einflüsse verschlechtert.<br />
Finanzielle Risiken drohen aber auch durch das Tournesol-<br />
Schwimmbad und bei der weiteren Abwicklung der<br />
städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme Nassau-Viertel. „Die<br />
Höhe der Risiken (…) ist für den Eintretensfall zu ermitteln“,<br />
möchte man sich für schlechte Nachrichten schon einmal<br />
wappnen.<br />
<strong>Idstein</strong><br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16.Dezember 2011<br />
Tournesol: Sondersitzung am Donnerstag<br />
16.12.2011 – IDSTEIN<br />
(in). Noch vor Weihnachten findet eine Sondersitzung des<br />
Stadtparlaments im Zusammenhang mit dem Konkurs der Tefag,<br />
Tournesol Energie- und Freizeitanlagenbau GmbH, statt. Wie<br />
Stadtverordnetenvorsteher Christian Herfurth auf Anfrage der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Zeitung erklärte, muss eine Sondersitzung einberufen werden, wenn das<br />
von mehr als einem Viertel der Stadtverordneten gefordert wird. Zehn der<br />
37 Mitglieder haben einen entsprechenden Antrag unterschrieben. Die<br />
„unverzügliche Einberufung“ sehe einen Termin innerhalb von zwei<br />
Wochen vor, daher wurde jetzt für den Donnerstag, 22. Dezember, 19<br />
Uhr, in die Stadthalle eingeladen. Es liegen ein Berichtsantrag der CDU<br />
und zwei der <strong>FWG</strong> vor.<br />
Den Stein ins Rollen gebracht hat der CDU-Fraktionsvorsitzende Thomas<br />
Zarda, nachdem er einen Tag nach der jüngsten Sitzung der<br />
542
Stadtverordneten vom Konkurs-Antrag der Tefag beim Landesgericht<br />
Innsbruck erfahren hat.<br />
Bürgermeister Gerhard Krum erklärt, dass die Stadt nicht direkt von dem<br />
Konkurs betroffen sei. „Unser Partner ist die Oberbank.“ Bei der Tefag<br />
handele es sich um die Bau- und nicht um die Betreibergesellschaft, an die<br />
die Stadt die Betriebskostenzuschüsse zahle.<br />
Die Geschäftsführung des Tournesol-Bades betont, dass das<br />
Insolvenzverfahren gegen die Tefag keinerlei Einfluss auf den laufenden<br />
Betrieb habe.<br />
<strong>Idstein</strong><br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 17.Dezember 2011<br />
Tournesol: Grüne fordern Klarheit<br />
17.12.2011 - IDSTEIN<br />
(red). Die Grünen-Fraktion sieht in Sachen Tournesolbad hohen<br />
Klärungsbedarf. „Im gesamten Projekt war die Informationslage für die<br />
Stadtverordneten eher dürftig und zäh“, so Patrick Enge. Als im März 2010<br />
die Bürgschaft auf 25 Millionen erhöht wurde, beantragten die Grünen<br />
Auskünfte zur Wirtschaftlichkeit und Risiko. Diese Auskünfte seien bisher<br />
nur unzureichend gegeben worden. Die Grünen-Fraktion begrüßt daher<br />
eine Sondersitzung, die auch zur Klärung beitragen soll, warum die<br />
Erstinformation zu den nicht bezahlten Wasserlieferungen der Stadtwerke<br />
<strong>Idstein</strong> an Tournesol an die Stadtverordneten so spät erfolgte und wie dies<br />
in Zukunft vermieden werden kann.<br />
Gert Richter: „Wir brauchen Licht in den Tunnel der Unklarheiten. Hierfür<br />
ist ein unabhängiger Gutachter notwendig, der den Fokus auf die<br />
städtischen Interessen richtet. Die Verträge sind kompliziert gestaltet und<br />
in der rechtlichen Bedeutung und wirtschaftlichen Auswirkung schwer zu<br />
deuten. Dies kann von den Stadtverordneten nicht geleistet werden. Es<br />
muss sichergestellt sein, dass die Stadt jetzt durch den Konkurs der Tefag<br />
nicht unnötig geschädigt wird.“<br />
543
Grundsätzlich hält die Fraktion der Grünen ein Schwimmbad mit<br />
verträglichen Preisen für einen wichtigen Bestandteil im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land. Es<br />
müsse jedoch gerade bei der angeschlagenen Haushaltslage Klarheit über<br />
das Risiko und die wirtschaftlichen Auswirkungen herrschen. Die<br />
Fraktionsvorsitzende Annette Reineke-Westphal: „Für uns ist das<br />
Schwimmbad ein wesentlicher und unverzichtbarer Bestandteil der<br />
Versorgung für die Bevölkerung und die Schulen. Wir werden uns<br />
weiterhin für den Betrieb des Schwimmbades einsetzen. Jetzt müssen<br />
aber Fakten auf den Tisch.“<br />
Kommentar <strong>zum</strong> Pressebericht:<br />
18.12.2011 Commandante, dieser Kommentator ist bei uns<br />
registriert.<br />
Grüne fordern Klarheit<br />
all die von den Grünen berechtigten<br />
Forderungen<br />
-Auskünfte zur Wirtschaftlichkeit<br />
-Einschalten eines Gutachters<br />
hätten vor Einwillung über die Erhöhung der Bürgschaft auf 25 Millionen<br />
Euro eingeholt werden müssen.<br />
Anmerkung:Auch die Grünen haben<br />
für die Erhöhung der Bürgschaft gestimmt,ohne entsprechende<br />
Informationen!!<br />
Ich gebe Frau Reineke-Westphal ausdrücklich Recht,dass <strong>Idstein</strong> ein<br />
Schwimmbad benötigt,aber wie viele<br />
Investionen in unser schönen Stadt,<br />
zwei Nummern kleiner und am Maß des<br />
Notwendigen orientiert.<br />
Stefan Reifenberger (Ein Wutbürger der fröhlichen Art)<br />
19.12.2011 castorp, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />
Klarheit über das Risiko<br />
"Es müsse jedoch gerade bei der angeschlagenen Haushaltslage Klarheit<br />
über das Risiko und die wirtschaftlichen Auswirkungen herrschen"<br />
544
Es ist sehr beunruhigend, dass Stadtverordnete erst erheblichen<br />
Ausweitungen von Bürgschaften zustimmen und nachdem das Kind in den<br />
Brunnen gefallen ist, Klarheit über das Risiko fordern. Das hätte man doch<br />
fordern müssen, als es noch Alternativen gab. Offenbar ist einem Teil der<br />
Verantwortlichen nicht klar, dass eine Haftung der Stadt gar nicht mehr<br />
abwendbar ist und es so immer wahrscheinlicher wird, dass auf die<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> in Bälde gravierende Probleme zukommen.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 17.Dezember 2011<br />
545
LZ am Sonntag vom 18.Dezember 2011<br />
546
Antrag Bündnis 90 – Die Grünen vom 20.Dezember 2011<br />
547
Antrag Bündnis 90 – Die Grünen vom 20.Dezember 2011<br />
548
Bericht <strong>zum</strong> Antrag der Fraktion Bündnis 90 / Die<br />
Grünen <strong>Idstein</strong> (Drucksache Nr. 331/2011) betr.<br />
Bericht <strong>zum</strong> Tournesolbad<br />
1. Wie hoch ist die tatsächliche Forderung der Stadtwerke<br />
<strong>zum</strong> 31.12.2011?<br />
Es besteht eine offene Forderung <strong>zum</strong> 31. Dezember 2011 in Höhe von<br />
288.435,00 €. Weiterhin wird <strong>zum</strong> ersten Quartal 2012 eine Nachzahlung<br />
in Höhe von 31.868,00 € für das Jahr 2011 fällig.<br />
2. Wie hoch sind voraussichtlich die Forderungen in 2012<br />
unter Berücksichtigung des Trinkwasserverbrauches<br />
2011 und der gesplitteten Abwassergebühr?<br />
Aufgrund der Daten aus dem Jahr 2011 werden für das Jahr 2012 vier<br />
Abschläge in Höhe von jeweils 43.303,00 € (Jahressumme 173.212,00 €)<br />
fällig. Die gesplittete Abwassergebühr wurde dabei berücksichtigt.<br />
3. Wann wurde wie der Zahlungsverzug der Tournesol-<br />
Betreibergesellschaft entdeckt?<br />
Das Zahlungsziel für die gegenständlichen Abschlagszahlungen ist jeweils<br />
der 15. Februar, Mai, August und November. Bei Nichtzahlung erfolgt<br />
innerhalb von ca. 10 Tagen eine Mahnung. Ein Zahlungsverzug wird daher<br />
zeitnah festgestellt.<br />
4. Warum dauerte die Information von<br />
Betriebskommission und Stadtverordneten so lange?<br />
Die Abfolge der Ereignisse zwischen der erstmaligen Feststellung des<br />
Zahlungsverzuges und der Unterrichtung der Betriebskommission wird in<br />
der Antwort zu Drucksache-Nr. 323/2011 Nr. 5, 16 und zu Druckache-Nr.<br />
324/2011 1.) umfassend dargestellt.<br />
5. Die Konkordanzvereinbarung sieht unter Punkt 7 vor,<br />
dass die OBL bzw. OBL Bayern über ausstehende<br />
Leasingraten und die Verpächterin (TIVG und TVEG)<br />
unverzüglich über ausbleibende Pachtzinsraten die Stadt<br />
informiert. Wann ist dies erfolgt?<br />
Die Stadt <strong>Idstein</strong> wurde im Januar 2011 über ausstehende Leasingraten<br />
von der Oberbank in Kenntnis gesetzt. Im Februar 2011 wurde zwischen<br />
der Tournesol <strong>Idstein</strong> Verwaltungs GmbH, der Tournesol <strong>Idstein</strong> Betriebs<br />
549
GmbH, der Tournesol Verwaltungs- und Energie GmbH und Co. KG, der<br />
Oberbank <strong>Idstein</strong> Immobilienleasing GmbH und der Oberbank Leasing<br />
GmbH Bayern eine Stundungsvereinbarung der Leasingraten aus 2<br />
Immobilienleasingverträgen in Höhe von insgesamt 312.000,00 €<br />
abgeschlossen. Die Stadt <strong>Idstein</strong> hat diese am 10. Februar 2011 zur<br />
Kenntnis genommen. Hiervon wurde der Magistrat am 21. Februar 2011 in<br />
Kenntnis gesetzt. Im Anschluss hieran wurde der Magistrat regelmäßig<br />
über Tournesol informiert. <strong>Eine</strong> Information des Haupt- und<br />
Finanzausschusses durch Herrn Hackl erfolgte in der Sitzung am 15.<br />
September 2011.<br />
6. Welche Informationen lagen der Verwaltung im März<br />
2010 vor, als die Erhöhung der Bürgschaft beschlossen<br />
wurde, die auf zukünftige Liquiditätsprobleme im<br />
Tournesol-Geflecht schließen ließen?<br />
Der Verwaltung lagen im März 2010 keine Information vor, die auf<br />
zukünftige Liquiditätsprobleme im Tournesol-Geflecht schließen ließen.<br />
7. Wie hat die Verwaltung überprüft, dass ein Einfordern der<br />
Trink- und Abwassergebühren zur unmittelbaren<br />
Insolvenz der Tournesol-Betreibergesellschaft führt?<br />
Welche schriftlich fixierten Nachweise oder Anträge<br />
liegen vor?<br />
Vom Steuerberatungsbüro der Tournesol <strong>Idstein</strong> Betriebs GmbH wurde die<br />
klare Aussage getroffen, dass ein Einfordern der Trink- und<br />
Abwassergebühren die Insolvenz der Tournesol <strong>Idstein</strong> Betriebs GmbH zur<br />
Folge hätte.<br />
8. Welche Maßnahmen wurden nach Bekanntwerden der<br />
Liquiditätsprobleme wann getroffen, um den Schaden für<br />
die Stadt so gering wie möglich zu halten?<br />
Nach Bekanntwerden der Liquiditätsprobleme wurde eine Arbeitsgruppe<br />
aus externen Beratern ins Leben gerufen, die der Tournesol <strong>Idstein</strong><br />
Betriebs GmbH beratend zur Seite stehen sollte. Darüber hinaus wurde im<br />
Benehmen mit der Oberbank <strong>Idstein</strong> Leasing GmbH und der Tournesol<br />
<strong>Idstein</strong> Betriebs GmbH eine Fortbestandsprognose gefordert und von der<br />
Tournesol <strong>Idstein</strong> Betriebs GmbH in Auftrag gegeben.<br />
9. Welche Maßnahmen wurden getroffen, um offene<br />
Rechnungen schneller zu entdecken?<br />
550
Die Abwicklung des Rechnungswesens ist bei der Stadt <strong>Idstein</strong> geregelt.<br />
Aus diesem Grund sind keine weiteren Maßnahmen erforderlich, um offene<br />
Rechnungen schneller zu entdecken, da Sollstellungen EDV-mäßig erfasst<br />
und regelmäßig ausgeworfen werden.<br />
10. Welche Maßnahmen wurden getroffen, damit<br />
Betriebskommission und Stadtverordnetenversammlung<br />
in Zukunft früher informiert werden?<br />
Es wurde eine Vereinbarung mit der Stadtkasse getroffen, dass die offene<br />
Postenliste monatlich der Betriebsleitung vorgelegt werden muss.<br />
11. Wann wurde bisher wie hoch ein<br />
Betriebskostenzuschuss gezahlt?<br />
Der Betriebskostenzuschuss wird seit Januar 2010 (Aufnahme des<br />
Badebetriebes) aufgrund der Festlegungen im Vertragswerk gezahlt.<br />
12. Wird nach Insolvenz von TEFAG weiterhin und auf<br />
welcher Grundlage ein Betriebskostenzuschuss gezahlt?<br />
Der Betriebskostenzuschuss ist gemäß Vertragswerk an die TEFAG zu<br />
entrichten, der Anspruch wurde jedoch bereits im Vertragswerk an die<br />
Oberbank <strong>Idstein</strong> Immobilienleasing GmbH abgetreten. Diese hat ihr<br />
Einverständnis erklärt, diesen Betriebskostenzuschuss direkt an die <strong>Idstein</strong><br />
Betriebs GmbH zu entrichten. Dieses Einverständnis wurde Ende 2011<br />
widerrufen, sodass der Betriebskostenzuschuss <strong>zum</strong> nächstmöglichen<br />
Termin Februar 2012 direkt an die Oberbank <strong>Idstein</strong> Immobilienleasing<br />
GmbH ausgezahlt wird.<br />
W e r n e r<br />
Amtsleiter<br />
551
Antrag Bündnis 90 – Die Grünen vom 21.Dezember 2011<br />
552
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 21.Dezember 2011<br />
Silvester im Tournesol<br />
21.12.2011 – IDSTEIN<br />
(in). „Das Tournesol wird das Zentrum für alle, die niveauvoll und doch<br />
ausgelassen den Jahreswechsel feiern möchten.“ Mit diesen Worten wirbt<br />
das Tournesol-Bad für seine Silvester-Gala, die am 31. Dezember ab 19<br />
Uhr steigen wird. An diesem Abend wird nicht gebadet sondern<br />
geschlemmt. Im Bereich der Kuppel wird ein üppiges Silvester-Buffet<br />
aufgebaut, das von 20 Uhr bis Mitternacht ständig nachbestückt wird.<br />
Musikalisch wird dort die Band Pro-Sax Latin, Jazz und Soul-Balladen <strong>zum</strong><br />
Besten geben. Das Restaurant „Eatstein“ wird sich in einen Club<br />
verwandeln und DJ Joerck (HR 3 Club Grooves) wird für tanzbare Beats<br />
sorgen. Stargast Giulia Siegel aus München, die in fast allen angesagten<br />
Clubs Europas zuhause ist, wird zu später Stunde für Stimmung sorgen.<br />
Die Goldkarte inklusive Buffet und Sektempfang kostet 69 Euro, die<br />
Flanierkarte 19 Euro. Für Kinder kostet der Spaß inklusive Kinderbuffet,<br />
alkoholfreie Getränke und Betreuung für Kinder ab vier Jahre, 18 Euro.<br />
Für die Betreuung, die von 19 bis 4 Uhr angeboten wird, ist eine<br />
telefonische Anmeldung notwendig.<br />
Tickets gibt es im Tournesol, online unter www.ADticket.de sowie an allen<br />
bekannten Vorverkaufsstellen. Nähere Informationen auch unter Telefon<br />
06126 / 505770, www.tournesol-idstein.de<br />
Regierungspräsidium Darmstadt vom 21.Dezember 2011<br />
Regierungspräsidium Darmstadt<br />
URL: http://www.rp-darmstadt.hessen.de/<br />
21.12.2011 – Pressemitteilung<br />
Tournesol <strong>Idstein</strong> ist neues Mitglied der Umweltallianz<br />
Hessen<br />
553
Foto v.l.n.r:<br />
Gesellschafterin Michelle Klee, Managing Director Alexander Hackl,<br />
Regierungspräsident Johannes Baron, Geschäftsführer Michael Beck<br />
Die Firma Tournesol aus <strong>Idstein</strong> ist neues Mitglied der Umweltallianz<br />
Hessen. Der Darmstädter Regierungspräsident Johannes Baron übergab<br />
heute offiziell dem Managing Director des Unternehmens, Alexander<br />
Hackl, die Mitgliedsurkunde. Damit werden die besonderen Leistungen von<br />
Tournesol <strong>zum</strong> Schutz der Umwelt, insbesondere durch die Erzeugung von<br />
Strom aus regenerativer Energie durch Installation eines<br />
Solarkollektorensystems, gewürdigt.<br />
„Die Mitgliedschaft ist auch für Kunden und Partner ein Zeichen des<br />
eigenen Einsatzes für einen aktiven Umwelt- und Ressourcenschutz“, so<br />
Regierungspräsident Johannes Baron. Managing Director Alexander Hackl<br />
freute sich über die Verleihung und betonte:„ Wir sind gerne Mitglied in<br />
diesem Bündnis für nachhaltige Standortpolitik zwischen Hessischer<br />
Landesregierung und Hessischer Wirtschaft und wollen zur CO-2-<br />
Vermeidung und Energieeinsparung beitragen.“<br />
Tournesol betreibt in <strong>Idstein</strong> umweltfreundlich eine Energie- und<br />
Freizeitanlage mit einem modernen Hallenschwimmbad und Freibad,<br />
Fitnesscenter, Saunawelt, Kosmetik, Wellness und Gastronomie. Das<br />
Energiekonzept beinhaltet eine weitgehende Rohstoffunabhängigkeit durch<br />
Nutzung der Sonne mit thermischen Solarkollektoren, thermischer<br />
Tiefenspeicherung und Wärmepumpe. Daneben wird die<br />
Energieversorgung durch Gas (unter anderem auch Biogas, das aus<br />
erneuerbaren Rohstoffen aus der Region gewonnen werden kann) in<br />
Blockheizkraftwerken ergänzt. Darüber hinaus ist der Parkplatz der<br />
Freizeitanlage mit einer Photovoltaikanlage überdacht.<br />
Ziel der Umweltallianz Hessen ist es, den hohen Umweltstandard in<br />
Hessen zu sichern und gleichzeitig die Rahmenbedingungen für eine<br />
umweltverträgliche Wirtschaftsentwicklung in Hessen zu verbessern. Nach<br />
den Worten von Regierungspräsident Johannes Baron beteiligen sich<br />
mittlerweile etwa 1.100 Unternehmen, Wirtschaftsverbände und<br />
Kommunen an der Umweltallianz Hessen. „Es können gerne noch mehr<br />
werden, “ sagte der Regierungspräsident und hofft, dass möglichst viele<br />
Unternehmen, Verbände und Kommunen dem Beispiel des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Unternehmens Tournesol folgen.<br />
Weitere Informationen finden sich unter www.umweltallianz.de und auf<br />
der Internetseite des Regierungspräsidiums Darmstadt http://www.rp-<br />
554
darmstadt.hessen.de unter der Rubrik Umwelt & Verbraucher und dort<br />
unter >Umweltallianz Hessen.<br />
Pressestelle: Regierungspräsidium Darmstadt<br />
Pressesprecher: Gerhard Müller, Luisenplatz 2, D-64283 Darmstadt<br />
Telefon: 06151 12 5412, Fax: 06151 12 6313<br />
E-Mail: pressestelle@rpda.hessen.de<br />
© 2011 Regierungspräsidium Darmstadt . Luisenplatz 2 . 64283<br />
Darmstadt<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 21.Dezember 2011<br />
555
FAZ vom 21.Dezember 2011<br />
556
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> anzeiger vom 22.Dezember 2011<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> anzeiger vom 22.Dezember 2011<br />
557
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 22.Dezember 2011<br />
558
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 23.Dezember 2011<br />
559
<strong>Idstein</strong><br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung und Wiesbadener Kurier vom<br />
24.Dezember 2011<br />
Sondersitzung der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverordneten zu<br />
möglichen Konsequenzen aus der Insolvenz der<br />
Tournesol Energie und Freizeitanlagenbau GmbH<br />
24.12.2011 - IDSTEIN<br />
Von Ingrid Nicolai<br />
Es ging um Fragen und Antworten, aber auch um Vertrauen und<br />
Misstrauen. In der von der CDU geforderten Sondersitzung zu möglichen<br />
Konsequenzen aus der Insolvenz der Tournesol Energie und<br />
Freizeitanlagenbau GmbH (Tefag) in Tirol hatte Bürgermeister Gerhard<br />
Krum (SPD) insgesamt 25 Fragen, die ihm von der CDU- und <strong>FWG</strong>-<br />
Fraktion gestellt worden waren, zu beantworten. Gleichzeitig nutzten CDU,<br />
<strong>FWG</strong> und Grüne die Gelegenheit, um sich über einen ungenügenden<br />
Informationsfluss zu beklagen.<br />
Einstimmig verabschiedet wurde ein Antrag der Grünen, wonach ein<br />
Fachanwalt beauftragt werden soll, die Interessen der Stadt zu vertreten.<br />
Erforderliche Mittel werden dafür in den Nachtragshaushalt gestellt. Der<br />
Anwalt soll dem Haupt- und Finanzausschuss persönlich berichten. Wie<br />
Krum betonte, sei die Verwaltung nach Bekanntwerden der Insolvenz<br />
einen Tag nach der Stadtverordnetenversammlung im Dezember nicht<br />
untätig gewesen. Das Rechts- und Ordnungsamt habe sich mit der<br />
rechtlichen Position der Stadt beschäftigt. Für den 2. Januar ist bereits ein<br />
erstes Gespräch mit einer Kanzlei terminiert.<br />
Auch angesichts der zahlreichen Zuschauer am Donnerstagabend in der<br />
Stadthalle stellte Krum noch einmal dar, wie <strong>Idstein</strong> vertraglich in das<br />
Tournesol-Projekt involviert ist. Unabhängig von dem jährlichen<br />
Betriebskostenzuschuss in Höhe von 500 000 Euro, den die Stadt an die<br />
Betreibergesellschaft leistet, ist <strong>Idstein</strong> mit der Oberbank über einen<br />
Erbbaurechtsvertrag verbunden. <strong>Eine</strong> Durchführungsvereinbarung wurde<br />
mit der Tefag geschlossen, die von der Oberbank als Generalunternehmer<br />
beauftragt wurde, das Bad zu errichten. Zudem wurde mit der Oberbank<br />
560
eine Konkordanzvereinbarung geschlossen, die die Stadt im Falle eines<br />
Falles vor die Wahl stellt: durch die Auflösung des Erbbaurechtsvertrags<br />
das ganze Bad zu übernehmen, die Leasingsraten zu schultern oder in<br />
einen Pachtvertrag einzusteigen. Der Konkordanzvertrag greife jedoch<br />
noch nicht, da die Oberbank bisher keine konkrete Forderung an die Stadt<br />
gerichtet habe. Ein Angebot, das unterbreitet wurde, werde derzeit<br />
geprüft.<br />
Krum warnte vor Beschlüssen, die die Insolvenz der Betreibergesellschaft<br />
zur Folge hätten. „Ein Insolvenzverwalter würde den Betrieb mit allen<br />
Nebenkosten des Insolvenzverfahrens vermutlich weiterführen, und die<br />
Stadt müsste die Leasingrate zahlen. Aufgrund der Baumängel würde der<br />
Insolvenzverwalter zudem die Pacht mindern, sodass die Stadt die<br />
Differenz aufbringen müsste.“ Aus Sicht der Verwaltung sei nur ein<br />
Einstieg in den Pachtvertrag realistisch und sinnvoll.<br />
Zur finanziellen Schieflage der Betreibergesellschaft, der die Stadt bis Juni<br />
etwas über 288 000 Euro Wassergeld stundet (wir berichteten), sei es<br />
auch gekommen, weil diese Baumängel für etwa 700 000 Euro beseitigt<br />
habe, was eigentlich Aufgabe der Errichtungsgesellschaft gewesen wäre.<br />
Die Betreibergesellschaft sei quasi eingesprungen, die Oberbank gebe<br />
aber nun die Garantien nicht frei.<br />
Die Stundung von Wassergebühren sei bei Unternehmen in<br />
Zahlungsschwierigkeiten laut Krum nichts Ungewöhnliches, da eine<br />
Insolvenz mit dem Verlust von Arbeitsplätzen nicht die Alternative sein<br />
könnte. Die Betriebskommission habe sich ausreichend mit dem Thema<br />
befasst. Gleichwohl wurde einstimmig ein Antrag der Grünen<br />
verabschiedet, wonach die Rechnungsstellung für Trink- und Abwasser für<br />
Tournesol nun monatlich erfolgen soll.<br />
Krum wurde mit heftigen Vorwürfen konfrontiert, nicht rechtzeitig über die<br />
finanzielle Schieflage der Betreibergesellschaft informiert zu haben.<br />
Gerhard Dernbecher (<strong>FWG</strong>) ist der Überzeugung, dass Bürgermeister,<br />
Magistrat und Verwaltung nicht offen und ehrlich Auskunft geben und auch<br />
Thomas Zarda (CDU) und Annette Reineke-Westphal (Grüne) fühlen sich<br />
nicht zeitnah und ausreichend informiert. Marius Weiß (SPD) hält hingegen<br />
eine zu große Öffentlichkeit für bedenklich. „Zum Schutze der<br />
Vertragspartner und auch uns gehört das in die Gremien.“ Hans-Egon<br />
Baasch warnt davor, alles im Detail zu zerreden. „Das ist ein privates<br />
Objekt, an dem wir beteiligt sind, wir haben keinerlei Verantwortung in<br />
der Betriebsführung oder Bauausführung.“ Es sei Aufgabe des Magistrats,<br />
561
die Verhandlungen zu führen und sich einen Rechtsanwalt zu suchen. „Wir<br />
müssen uns auf die Informationen verlassen und brauchen eine positive<br />
Grundeinstellung <strong>zum</strong> Bad.“<br />
Kommentare <strong>zum</strong> Pressebericht:<br />
26.12.2011 Commandante, dieser Kommentator ist bei uns<br />
registriert.<br />
Kappensitzung in der Stadthalle<br />
Wer Zeuge dieser Veranstaltung war,<br />
kann sich nur mit grausen abwenden.Ein Paradebeispiel für<br />
Politikverdrossenheit.<br />
Das fängt beim Fraktionsvositzenden<br />
der SPD an, der die Notwendigkeit einer solchen Sitzung in arroganter<br />
Art und Weise in Frage stellt,dann<br />
andere Stadtverordnete (Herrn Dernbecher) Dinge unterstellt,die sich als<br />
haltlos erweisen und schließlich die Öffentlichkeit ausschliessen will,um<br />
weiter in der Sache zu mauscheln. Am Ende stimmt die SPD dann doch<br />
allen eingebrachten Anträgen zu; was ein Tollhaus.<br />
Es geht weiter beim Bürgermeister der sein Rederecht dazu missbraucht<br />
in endlosen Abhandlungen,teilweise nicht an der Sache orietiert,mit<br />
einschläfender Stimme,in überheblicher Selbstbeweihräucherung,<br />
die Veranstaltung endlos in die Länge zieht.<br />
Fazit: In der Sache (Tournesol) ist man nicht viel weiter gekommen ,es<br />
wird ein RA eingeschaltet und was das beste an diesem Abend war,der<br />
Bürgermeister muss den anderen Fraktionen jetzt alles schriftlich<br />
vorlegen.<br />
Letzte Anmerkung: Es geht nicht darum unser Spaßbad schlecht zu reden,<br />
es geht darum Schaden von der<br />
Stadt fernzuhalten.Dazu ist es wichtig auch der Verwaltung auf die Finger<br />
zu schauen.<br />
Stefan Reifenberger (Wutbürger,der fröhlichen Art)<br />
562
FAZ vom 24.Dezember 2011<br />
563
FAZ vom 24.Dezember 2011<br />
564
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 28.Dezember 2011<br />
565
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 31.Dezember 2011<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land im Jahresrückblick<br />
LZ am Sonntag vom 31.Dezember 2011<br />
566
2012<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 03.Januar 2012<br />
567
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 14.Januar 2012<br />
Niederschrift der Stadtverordnetenversammlung<br />
„Sondersitzung zu Tournesol“<br />
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<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 18.Januar 2012<br />
583
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 21.Januar 2012<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 21.Januar 2012<br />
584
Landkreis<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 23.Januar 2012<br />
„Unheimlich viele Fehler“<br />
23.01.2012 - IDSTEIN<br />
NEUJAHRSEMPFANG<br />
FDP im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land übt Kritik an anderen, aber auch an sich<br />
selbst<br />
(tt). So richtig optimistisch waren die Liberalen beim Neujahrsempfang<br />
der FDP im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land nicht. Die rund zwei Dutzend Gäste, die in den<br />
Gasthof Ziegelhütte, <strong>Idstein</strong>, gekommen waren, hörten in erster Linie von<br />
Fehlern - solchen, die sie selbst gemacht haben, und solchen, die<br />
angeblich andere gemacht haben.<br />
So <strong>zum</strong> Beispiel die Stadt <strong>Idstein</strong> und ihr Bürgermeister Gerhard Krum, als<br />
es um das in wirtschaftliche Schwierigkeiten geratene Tournesol-<br />
Allwetterbad ging. „Zu schleppend und unvollständig“ seien die<br />
Informationen geflossen, kritisierte Thomas Clemenz, Vorsitzender der<br />
FDP <strong>Idstein</strong>. Gravierende Fehler seien aber auch schon vor Jahren<br />
gemacht worden, als die Stadtverordnetenversammlung, der Clemenz<br />
damals noch angehörte, „falsche“ Vertragsdetails beschlossen habe. Jetzt<br />
komme es darauf an, gemeinsam mit Tournesol rasch ein wirtschaftliches<br />
Betriebskonzept zu entwickeln. „Die Eintrittspreise sind nicht<br />
marktgerecht“, so der Vorsitzende. Es müsse verhindert werden, dass die<br />
Betreibergesellschaft insolvent wird, denn sonst, so Clemenz, werden die<br />
städtischen Bürgschaften fällig.<br />
Und noch etwas gelte es zu verhindern aus Sicht der FDP, die seit der<br />
Kommunalwahl nur noch mit einem Stadtverordnetenmitglied ohne<br />
Fraktionsstatus im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Parlament vertreten ist: dass infolge der<br />
Haushaltsenge eine Straßenbeitragssatzung kommt. Das würde so<br />
manchen Hauseigentümer hart treffen, meinte Clemenz. Die FDP plädiere<br />
vielmehr dafür, „die Kindergartenbeiträge zu überprüfen“, deren Summe<br />
derzeit niedriger liege als es ein alter Beschluss vorsehe, nämlich deutlich<br />
unter den angestrebten 30 Prozent der Kosten.<br />
Der Kreisvorsitzende der FDP Rheingau-Taunus, Landtagsabgeordneter<br />
585
Stefan Müller, sprach von „unheimlich vielen Fehlern“, die die FDP selbst<br />
mache und kritisierte, dass sie „nicht geschlossen steht“. Damit meinte er<br />
nicht die Liberalen im Rheingau-Taunus - über ihre Politik verlor er kein<br />
Wort - sondern in erster Linie die in Berlin. Einige „Kernthemen der FDP“<br />
seien ins etwas zu schnell beschlossene Koalitionspapier der<br />
Bundestagsfraktionen nicht eingegangen. Jetzt müsse um diese<br />
Kernthemen hart gekämpft werden - das mache keinen guten Eindruck.<br />
In der Landespolitik laufe es für die FDP eindeutig besser, <strong>zum</strong> Beispiel<br />
wenn es um die von den Liberalen geforderte „Wahlfreiheit bei der<br />
Lebensgestaltung“ gehe. So ein Schritt in die richtige Richtung sei in<br />
Sachen Bildung <strong>zum</strong> Beispiel die „eigenständige Schule“, bei der<br />
Infrastruktur die Ansiedlung von Forschungsinstituten, die innovative<br />
Unternehmen nach sich ziehe. Und natürlich gehöre auch die<br />
Breitbandversorgung dazu. „Sogar in Heidenrod sind alle Ortsteile bis auf<br />
einen angeschlossen“, freute sich Müller über den Fortschritt in seiner<br />
Heimatgemeinde.<br />
Gelegenheit, über grundlegende liberale Wertvorstellungen und ihre<br />
politische Umsetzung nachzudenken, bot Roland Hoffmann,<br />
stellvertretender FDP-Vorsitzender in <strong>Idstein</strong>. Er hielt einen Vortrag <strong>zum</strong><br />
Theama „Freiheit und Risiko“.<br />
Thomas Clemenz, <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> FDP-Vorsitzender, begrüßt die Gäste des<br />
Neujahrsempfangs im Gasthof zur Ziegelhütte. Foto: wita/Udo Mallmann<br />
586
<strong>Idstein</strong><br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 24.Januar 2012<br />
Rettungsschirm für Tournesol<br />
24.01.2012 - HEFTRICH<br />
Von Beke Heeren-Pradt<br />
FASTNACHT<br />
Lokaler Kokolores bei der schwungvollen Heftricher Kappensitzung<br />
„Was stets auch kommt, was immer sei - Wir feiern Heftrichs Narretei.“ So<br />
lautet der diesjährige närrische Schlachtruf in <strong>Idstein</strong>s Ortsteil Heftrich,<br />
der den Reigen der Fastnachtsveranstaltungen im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land jetzt<br />
eröffnete.<br />
Randvoll mit Aktiven war die Bühne der Willi-Mohr-Halle gleich zu Beginn<br />
der Kappensitzung um 19.11 Uhr am Samstag: Der Elferrat wurde vom<br />
Gardeballett aus Nieder-Oberrod, der Heftricher Stadtwache und den<br />
„Gnadenlosen“, der Heftricher Blaskapelle, auf seine Plätze geleitet. Und<br />
das unter großem Hallo im geschmückten Saal, in dem Heftricher und<br />
Gäste Platz fanden, die sich das diesjährige Spektakel, das mit jeder<br />
Menge handgemachter Heftricher Narretei gespickt war, nicht entgehen<br />
lassen wollten.<br />
Und alle kamen auf ihre Kosten. Vom klassischen „Protokoller“ Karl<br />
Diemer, der das vergangene Jahr in Reimform Revue passieren ließ, einen<br />
Dank an den scheidenden Heftricher Ortsvorsteher ebenso unterbrachte<br />
wie eine Rüge an den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgermeister, in dessen Verantwortung<br />
er die Verkleidung des Kanzleigebäudes, den Schuldenrekord der Stadt<br />
und die Aufregungen um den „Shopping-Super-Palast“ sah, über<br />
Gardetanz und Schunkel-Einlagen bis hin zu den unterschiedlichsten<br />
Büttenreden blieben Heftrichs Karnevalisten nichts schuldig.<br />
Was für ein Jahr - wie gemacht für die karnevalistische<br />
Verarbeitung scheinen die Ereignisse und Skandälchen sowohl im<br />
fernen Berlin als auch vor der Heftricher Haustür in <strong>Idstein</strong> zu<br />
sein. Kein Wunder, dass gleich zu Beginn der Sitzung ein<br />
„Schwimmbadbesucher“ Einlass begehrte und begeistert von<br />
587
Elferrat und Publikum empfangen wurde.<br />
„Es fehlt an Liquidität, dem, dem das Wasser bis <strong>zum</strong> Halse steht“,<br />
räsonniert der Schwimmer, der zur Sicherheit aber doch lieber<br />
einen großen Schwimmring dabei hat, und für das gebeutelte<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesolbad einen Rettungsschirm entwickelt. Denn:<br />
„Die Milch ist verschüttet, das Wasser-Geld ist weg - Jammern hat<br />
jetzt keinen Zweck.“<br />
Also wird der Rettungsschirm kurzerhand andersherum<br />
aufgespannt, sodass er Wasser sammeln kann, das dann ins leere<br />
Schwimmbecken geleitet wird. Der Stadtverordnete Thomas Zarda<br />
erweist sich in seiner Fastnachtsrolle als Schwimmbadbesucher<br />
äußerst kreativ im Entwickeln von Lösungen für die<br />
wirtschaftlichen und bautechnischen Schwierigkeiten des<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Vorzeige-Bades.<br />
Kokolores vom Feinsten bietet „Hausmeister“ Klaus Schulz aus Wörsdorf,<br />
der aus seinem handwerklichen Alltag berichtete, in dem er die<br />
verrücktesten Probleme gemeinsam mit seinem allzeit bereiten<br />
Werkzeugkasten zu lösen hat.<br />
Die „Roten Tatonkas“ aus Niederjosbach bringen schmissigen Gardetanz<br />
auf die Heftricher Bühne und die „Alteburger Line Dancer“ zeigen bei ihrer<br />
Fastnachtspremiere, dass sie auf närrischem Gebiet ebenso sattelfest sind<br />
wie die fast legendären Wörsdorfer „Dunkerboys“.<br />
Ein „Konsument“, ein „Blinder Pilot“ (Matthias Harsy) und ein Mönch<br />
namens „Bruder Martinus“ steigen im Laufe des Abends noch in die „Bütt“<br />
und teilen ihre Erkenntnisse und Einsichten in die verschiedenen Aspekte<br />
des Lebens im Allgemeinen und speziell <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>ischen. Sogar eine Art<br />
Stiftung Warentest für Religionen wird geboten: Bruder Martinus, alias<br />
Pfarrer Markus Eisele, berichtet von anschaulichen Testergebnissen <strong>zum</strong><br />
Wesen der verschiedenen Religionen: Islam vergleichbar mit RTL 2:<br />
einfache Botschaft, viel Action, Buddhismus wie Arte: alle sind froh, dass<br />
es existiert, keiner guckt, die christlichen Kirchen wie das ZDF: Es<br />
schauen hauptsächlich Ältere, allerdings besteht ein Unterschied zwischen<br />
„Gott Vater“ und Gottschalk.<br />
Sitzungspräsident Peter Piaskowski leitete mit großem karnevalistischen<br />
Einsatz durch die Sitzung und präsentierte sich auch noch als<br />
„Konsument“ in der Bütt und als ein Drittel des „Struwwel-Terzetts“, das<br />
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in gewohnt perfekter Weise musikalisch einen Rückblick auf das<br />
vergangene Jahr bot. Vorschlag an die Stadt: statt eigentümlichkünstlerisch<br />
gestalteter Kreisel doch mal einen Baum zu pflanzen, als<br />
Schwimmbadeintritt einfach zwei Eimer Wasser und im nächsten Jahr,<br />
wenn die Folgen der Energiewende zuschlagen, Kerzen zur Kappensitzung<br />
mitbringen.<br />
<strong>Idstein</strong><br />
Das Gardeballett der „Gnadenlosen“ aus Heftrich als wahrer<br />
Augenschmaus <strong>zum</strong> Sitzungsauftakt. Foto: wita/Udo Mallmann<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 30.Januar 2012<br />
Kappensitzung des Karnevalvereins <strong>Idstein</strong> sorgt für<br />
Begeisterung<br />
30.01.2012 – IDSTEIN<br />
Von Marion Diefenbach<br />
„D-BG-007“ soll das neue Kennzeichen für <strong>Idstein</strong> lauten: Alles folgt -<br />
nach dem Tenor der beiden fast ausverkauften Kappensitzungen des<br />
Karnevalsvereins <strong>Idstein</strong> am vergangenen Wochenende - den Ideen von<br />
Bürgermeister Krum. Wenn der morgens in die Verwaltung hüpft, fürchten<br />
alle, er könne schon wieder mit einer neuen Idee kommen (weil er nachts<br />
nichts anderes zu tun hat oder der Weg von Niederrod nach <strong>Idstein</strong> soweit<br />
ist). Ob Kreiselarchitektur („Quo“ = „Wohin“… geht die Reise in <strong>Idstein</strong>?),<br />
das Projekt „Technisches Rathaus“, der geplante Kulturgüterbahnhof, die<br />
Elektrofahrräder oder das „Café im Keller“ - alles entspringt irgendwie den<br />
Eingebungen des „rational-philosophisch gesteuerten“ <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
589
„Schultheiß“, und vor allem wenn die Hochschule Fresenius Wünsche hat,<br />
geht immer was, auch wenn die „Beutel“ leer sind.<br />
Die Protokoller (Jutta Schmidt als Hexe Aurelia und Stadtrat Karl-Willi<br />
Höhn) hielten sich in ihren spritzigen Dialogen nicht mit sarkastischer<br />
Schelte auf die Kommunalpolitik zurück. Vor allem das Dauerthema<br />
Altstadtgalerie („Ob Hamburger Grobiane wisse, was gut is für <strong>Idstein</strong>?“),<br />
die nicht nur die Petris, Pollaks und Kochendörfers „net wolle un net<br />
brauche“, wurde - pointenweise unter Jubelstürmen - eingehend<br />
bespöttelt.<br />
Der Rettung des Tournesol (dem „Sonnenblümchen“, das nur bei<br />
Sonne die Kuppel öffnet) widmeten sich sehr intensiv die drei<br />
Saunanixen Gaby Rosch, Susanne Maervoet und Jutta Schmidt.<br />
Vom Themenbereich „Australien“ sei nur noch der Känguru-<br />
Aufguss geblieben: Leere Beutel, mit denen man große Sprünge<br />
machen will. In ironischen Texten und Liedern gaben sie mit von<br />
der Saunahitze „glühenden Piercings“ Vorschläge wie nach<br />
Körpergewicht gestaffelte Eintrittspreise (je schwerer die<br />
Schwimmer, desto mehr Wasserverdrängung, desto weniger<br />
Wasserbedarf) oder Thomas Zardas (dem ja ein eigenes „Zarda-<br />
Bad“ mit extragroßer Wanne gewidmet sei) Einsatz zur<br />
Wellenbadproduktion <strong>zum</strong> Besten - der Vorstellung eines<br />
Bürgermeisterbesuchs ohne Schlips und Anzug halfen sie gar mit<br />
einem Poster nach, das Krums Kopf auf einem sportgestählten<br />
nackten Oberkörper zeigt.<br />
Streitgespräch von „Frau Sodom und Herr Gomorra“<br />
Nicht nur, aber auch politisch „gewichtet“ waren die Streitgespräche von<br />
Anke Cappel und Klaus Schulz (KVI-Vorsitzender) als Schwergewichtler<br />
„Frau Sodom und Herr Gomorra“. Erstaunlich auch die Leistung des 16jährigen<br />
Robin Rütten, der als „Cooler Schüler“ absolut souverän mit<br />
seinen Erlebnisberichten über Schule und Pubertät Lachsalven provozierte.<br />
Und während der warme „Klaus-Dieter“ (Michael Plescher aus Wörsdorf)<br />
mit rosa Halstuch seine Erfahrungen als schwuler Fußballer ausbreitete,<br />
blieb auch bei Klaus Schulz, der als Hausmeister und „Mann für alle Fälle“<br />
wie ein Magnet für Katastrophen und Missgeschicke wirkt, kein Auge<br />
trocken.<br />
<strong>Eine</strong> weitere Attraktion lieferte Bauchredner Querny ganz im Stil von<br />
Sascha Grammel mit seinem Drachen „Sylvester von der Feueresse zu<br />
Glut und Asche vom heißen Stein“ dem „supercoolen Gesindel“ in der<br />
„<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Vorhölle“. Zu weiteren Akteuren, die die Narren unter dem<br />
Motto „Hexen im Konfettiwirbel“ begeisterten, gehörte die gewohnt<br />
schwungvolle 15-köpfige Beuerbacher Narrengilde (BNG) mit Trainerin<br />
Maren Schäfer, die Mädchentanzgruppe „Dance 4 you“ (SKV Nieder-<br />
/Oberrod) mit ihrem Indianer-Showtanz, gleich zwei Prinzenpaare (seine<br />
590
Tollität Prinz Ludwig I. und ihre Lieblichkeit Renate I aus Pfungstadt, sowie<br />
„Die Gockel“, Peter I und Claudia I vom TCV Taunusstein), die nur am<br />
Freitag zu sehen waren.<br />
Showtanz-Vorführungen, Playback und Männerballett<br />
Viel Applaus gab es weiter für anspruchsvolle Showtanz-Vorführungen von<br />
„Absolut“ aus Hünstetten und „Balancura“ aus Beuerbach, sowie „Balaya“<br />
aus Wörsdorf, Solotanz von Sarah Martinovic und Tanja Müller von der<br />
Wiesbadener Närrischen Garde, das Männerballett „Dunkerboys“, für<br />
freche Lieder von den „Asbach Lerchen“ und eine Playback-Show mit<br />
„CATIS“ aus Wörsdorf. „<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Nächte sind lang“.<br />
Die Narren waren besonders dankbar für die musikalische Untermalung<br />
des gesamten Abends durch das Musikduo „Markus & Manuel“ aus<br />
Wörsdorf, das sicher keine geringe Leistung darstellte.<br />
Karl-Wilhelm Höhn und Jutta Schmidt auf der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Kappensitzung.<br />
Foto: wita/Udo Mallmann<br />
591
Landkreis<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 31.Januar 2012<br />
Tafelsilber steht zur Disposition<br />
31.01.2012 - KREIS<br />
Von Brigitte Tietze<br />
HAUSHALTSKONSOLIDIERUNG<br />
Konzept des Kreisausschusses zeigt Sparideen auf, die auch ans<br />
Eingemachte gehen<br />
Der hochverschuldete Rheingau-Taunus-Kreis muss dem<br />
Regierungspräsidenten die Fortschreibung des<br />
Haushaltssicherungskonzepts vorlegen. Mit einer Stimme Mehrheit ist es<br />
vom Kreisausschuss beschlossen worden, am 24. Februar soll es der<br />
Kreistag verabschieden.<br />
Das Konzept listet „Konsolidierungspotenziale“ auf, die auch ans<br />
Eingemachte gehen -, sofern das Kreisparlament sie beschließt. So wird<br />
<strong>zum</strong> Beispiel vorgeschlagen, den Fraktionen des Kreistags ab nächstem<br />
Jahr kein Geld mehr zur Verfügung zu stellen, mit dem sie ihre<br />
Fraktionsassistenten und Sachkosten bezahlen können. Dieser<br />
Ausgabeposten schlägt jährlich mit 255 000 Euro zu Buche.<br />
Knapp 400 000 Euro blieben in der Kreiskasse, wenn der Landkreis<br />
aus dem Zweckverband Rheingaubad aussteigen würde, was der<br />
Regierungspräsident immer wieder anregt. Derzeit ist das<br />
rechtlich noch nicht möglich, doch das Land ist gerade dabei, die<br />
Hessische Gemeindeordnung so zu ändern, dass ein Ausstieg<br />
machbar wird. Die Zuschüsse an die Stadt <strong>Idstein</strong> <strong>zum</strong> Betrieb des<br />
Tournesolbades sind bereits gestrichen. Das vermeidet Ausgaben<br />
des Kreises in Höhe von 200 000 Euro.<br />
Nicht neu, aber als Option wieder im Konsolidierungskonzept genannt, ist<br />
die Abgabe der Schulträgerschaft vom Kreis an die Städte und<br />
Gemeinden. Bis zur Kreistagssitzung will die Verwaltung die Buchwerte<br />
der einzelnen infrage kommenden Grundschulen noch darlegen. Um die<br />
592
Veränderung der Schulträgerschaft in Gang zu bringen, müsste der<br />
Kreistag den Kreisausschuss mit Verhandlungen über eine unentgeltliche<br />
Übertragung der Grundschulen samt Verbindlichkeiten beauftragen. Im<br />
Planentwurf 2012 sind rund 2,5 Millionen Euro als Ausgaben für<br />
Grundschulen veranschlagt.<br />
Einnahmen könnten vom Eigenbetrieb Abfallwirtschaft (EAW) in die<br />
Kreiskasse fließen. Die Bilanz des Eigenbetriebs <strong>zum</strong> Ende 2009 weist<br />
Eigenkapital in Höhe von 6,5 Millionen Euro aus. Der Entwurf des<br />
Kreishaushalts geht von einer vierprozentigen Verzinsung aus und<br />
veranschlagt 262 000 Euro als Einnahme. Im Konsolidierungskonzept<br />
heißt es: Mit der Betriebsleistung des EAW seien Verhandlungen zu führen<br />
mit dem Ziel „eine angemessene Eigenkapitalverzinsung an den RTK zu<br />
zahlen“.<br />
Bereits jetzt hat der Kreisausschuss für das Haushaltsjahr 2012<br />
beschlossen, alle im Etatentwurf veranschlagten Ausgaben, für die es<br />
keine gesetzlichen Grundlagen oder vertraglichen Bindungen („freiwillige<br />
Ausgaben“) gibt, mit einer Haushaltssperre zu versehen. Wie hoch die<br />
Summe sein wird, wird die Verwaltung bis zur Kreistagssitzung sagen, im<br />
vergangenen Jahr waren es rund 5,5 Millionen Euro.<br />
Der Regierungspräsident fordert vom Kreis, alles zu verklaufen, was er<br />
nicht braucht, um seine Aufgaben zu erfüllen. Dazu gehören <strong>zum</strong> Beispiel<br />
die <strong>zum</strong> Teil kreditfinanzierten Süwag-Aktien, deren aktueller<br />
Verkaufserlös mit 16 Millionen beziffert wird, und die Anteile an der<br />
Kommunalen Wohnungsbau GmbH Rheingau-Taunus (KWB) mit einem<br />
Buchwert von rund 11, 2 Millionen Euro. Mit der KWB und den beteiligten<br />
Kommunen soll weiter darüber verhandelt werden, die Anteile des Kreises<br />
<strong>zum</strong> Buchwert zu veräußern.<br />
Neu kalkuliert werden sollen die Benutzungsgebühren im Bereich der<br />
Zentralen Rettungsleitstelle. Als Konsolidierungspotenzial werden 200 000<br />
Euro angesetzt.<br />
Um richtig viel Geld geht es bei den Pensionsrückstellungen des Rheingau-<br />
Taunus-Kreises. Sie summieren sich auf 30,6 Millionen Euro. Mit Blick auf<br />
neuere Rechtsprechung ist es fraglich, ob der Kreis sie überhaupt bilden<br />
muss - denn der Kreis ist Mitglied in einer Versorungskasse. Die<br />
Kreisverwaltung empfiehlt deshalb dem Kreistag, eine<br />
Wirtschaftsgesellschaft prüfen zu lassen, ob eine Auslösung der<br />
Pensionsrückstellung infrage kommt.<br />
593
Für 2012 gestrichen ist im Haushaltsentwurf das Geld für Jugendfreizeiten.<br />
Entscheidet der Kreistag, auch in den Folgejahren so zu verfahren, spart<br />
der Kreis 50 000 Euro.<br />
Selbst wenn der Kreistag all das beschließt und durchsetzt, wird er<br />
finanziell auf keinen grünen Zweig kommen. In der Schlussbetrachtung<br />
des Konsolidierungskonzepts heißt es, „dass der Kreis ohne ausreichende<br />
Finanzausstattung durch das Land Hessen sowie den Bund nicht in der<br />
Lage sein wird, den geforderten Haushaltsausgleich aus eigener Kraft zu<br />
erreichen“.<br />
594
<strong>Idstein</strong><br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 01.Februar 2012<br />
Tournesol-Bad in <strong>Idstein</strong>: Rechtsbeistand für Gespräche<br />
01.02.2012 - IDSTEIN<br />
(VoS). Die Stadt <strong>Idstein</strong> lässt sich für die Gespräche mit der<br />
österreichischen Oberbank und der Tournesol-Betreibergesellschaft durch<br />
Rechtsanwälte beraten. Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Magistrat vergab jetzt einen<br />
entsprechenden Auftrag. „Da die Tournesol-Baugesellschaft insolvent ist,<br />
muss in den Gesprächen geklärt werden, wer jetzt bei möglichen<br />
Baumängeln haftet oder anderen Dingen. Da die Stadt über eine Art<br />
Bürgschaft-Vereinbarung mit im Tournesol-Boot sitzt, haben wir uns<br />
diesen rechtlichen Beistand geholt, damit wir hier Klarheit erhalten und<br />
unsere Position vertreten können“, sagt Bürgermeister Gerhard Krum<br />
dazu.<br />
Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rathaus-Chef macht aber auch unmissverständlich klar,<br />
dass Tournesol nicht vor dem Aus steht und schließt - auch nicht wegen<br />
der ausstehenden Wassergeldschulden von gut 350 000 Euro bei der Stadt<br />
<strong>Idstein</strong>. „Das Bad ist sehr gut besucht, das Marketing wird verbessert.<br />
Insgesamt ist es ein tolles Projekt und vor allem zukunftsweisend unter<br />
dem Blickwinkel der energetischen Betrachtung.“<br />
Für Krum ist es nicht so außergewöhnlich, dass Unternehmen der Stadt<br />
auch mal Wassergeld schulden können. „Das hatten wir schon und kommt<br />
in anderen Städten auch vor. Hier wird es vor allem öffentlich so<br />
diskutiert, weil es sich um ein Schwimmbad handelt.“ Da das Bad neu ist<br />
und der Gebührenvorauszahlungsbescheid der Stadt erst später kam,<br />
hätten sich die Betreiber erst jetzt darauf einstellen können. Der Rathaus-<br />
Chef geht davon aus, dass die Forderung von Tournesol beglichen wird.<br />
Krum weiß, dass die Tournesolbetreiber diese öffentlichen Debatten als<br />
negativ und imageschädigend für Tournesol ansehen.<br />
Bürgermeister Gerhard Krum hat zwar Verständnis für die Sorgen der<br />
Bürger um den Fortbestand von Tournesol, meint aber auch: „Was es an<br />
595
politischen Diskussionen darum gegeben hat, ist nur in Grenzen<br />
nachvollziehbar.“<br />
Kommentar <strong>zum</strong> Pressebericht:<br />
01.02.2012 bremser, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />
Dimension unterschätzt<br />
Solche Verträge mit Banken und Betreibern sind doch wohl recht<br />
kompliziert. Da braucht eine kleine Stadt doch eher von Beginn der<br />
Vertragsverhandlung an Rechtsbeistand. Am Ende haftet doch immer die<br />
Gemeinde oder der Steuerzahler wenn es nicht funktioniert. Die<br />
Wasserkosten sollte ein professioneller Betreiber wenigstens nicht als<br />
Schicksal empfinden. Nachvollziehbar ist das Interesse der<br />
Entscheidungsverantwortlichen die Dinge positiv sehen zu wollen. Wird<br />
denn <strong>Idstein</strong> letztendlich Betreiber dieser Erfolgsprojektes ?<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 03.Februar 2012<br />
596
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 04.Februar 2012<br />
597
598
<strong>Idstein</strong><br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 11.Februar 2012<br />
„Wir kämpfen weiter“<br />
11.02.2012 - IDSTEIN<br />
Von Ingrid Nicolai<br />
STADTPARLAMENT<br />
Mehrheit für Dringlichkeitsantrag zur Ortsumgehung Eschenhahn<br />
Die Gegensätze hätten nicht größer sein können: Während Stefan Gärth<br />
(<strong>FWG</strong>) davon sprach, dass es mit der Ortsumgehung und der<br />
Dorferneuerung gelingen könnte, dass Eschenhahn wieder liebens- und<br />
lebenswert wird, bezeichnete Gert Richter (Grüne) die geplante<br />
Umgehungsstraße als „Umweltmonster“, das es zu verhindern gelte.<br />
Bei der jüngsten Sitzung des Stadtparlaments hatte Marius Weiß für die<br />
SPD einen dringlichen Antrag eingebracht, wonach der Magistrat das Land<br />
auffordern soll, sich dafür einzusetzen, dass die Ortsumgehung<br />
Eschenhahn in den Investitionsrahmenplan für die Infrastruktur des<br />
Bundes aufgenommen wird. Wie sich im Dezember herausstellte, ist die<br />
Ortsumgehung darin weder bis 2015, noch bei den Projekten, die danach<br />
weiter verfolgt werden sollen, enthalten (wir berichteten).<br />
Der Dringlichkeitsantrag, der jetzt verabschiedet wurde, war bereits in der<br />
Sondersitzung des Stadtparlaments im Dezember Thema, fand damals<br />
aber keine Mehrheit, was Weiß sehr bedauerte: „Die Stellungnahmen-Frist<br />
ist jetzt abgelaufen, dabei haben die Menschen in Eschenhahn, die<br />
Initiative für die Umgehung und der Ortsbeirat jede Unterstützung<br />
verdient.“ Immerhin habe der Bürgermeister sofort an Verkehrsminister<br />
Posch geschrieben. „Es wurde viel Arbeit und Geld investiert, die<br />
Argumente gegen die Umgehung sind haltlos“, sagte Weiß und betonte:<br />
„Wir kämpfen weiter.“<br />
CDU wollte keinen „politischen Wirbel“<br />
Thomas Zarda (CDU) sprach sich grundsätzlich für den SPD-Antrag aus,<br />
erklärte sein Zögern im Dezember aber damit, dass er „keinen politischen<br />
599
Wirbel“ wollte.<br />
Für Wirbel bei anwesenden Eschenhahner Bürgern sorgten die<br />
Ausführungen von Gert Richter, der sich gerne auf die Suche nach einer<br />
Umwelt schonenderen und kostengünstigeren Variante begeben möchte.<br />
Nach seiner Meinung seien nur 200 bis 300 Einwohner von den<br />
Auswirkungen des Durchgangsverkehrs (12000 Fahrzeuge täglich)<br />
betroffen. Das rechtfertige nicht das Investitionsvolumen von 24-<br />
Millionen-Euro und eine Trassenlänge von drei Kilometern, die einen<br />
bisher unberührten Wald durchschneide.<br />
Ums Grün beziehungsweise Ausgleichsflächen ging es auch bei einer<br />
Änderung des Flächennutzungsplans „Am Wörtzgarten“, wo das<br />
Gewerbegebiet erweitert werden soll. Annette Reineke-Westphal (Grüne)<br />
hätte am liebsten Ausgleichsflächen in der Kernstadt. Hans-Egon Baasch<br />
(SPD) wies daraufhin, dass es dafür keinen Raum gebe und der<br />
Randbereich realistischer sei.<br />
Von Gesprächen mit der Frankfurter Anwaltskanzlei, die die Stadt<br />
künftig bei der Wahrung ihrer Interessen im Zusammenhang mit<br />
der insolventen Tiroler Energie- und Freizeitanlagenbau (Tefag)<br />
GmbH unterstützen wird, informierte Bürgermeister Gerhard<br />
Krum.<br />
Baumängel werden unter die Lupe genommen<br />
Verträge und notarielle Urkunden seien überprüft worden,<br />
grundsätzlich könne die Oberbank die Stadt über die<br />
Konkordanzvereinbarung in die Pflicht nehmen. Dann könne die<br />
Stadt aber wählen, ob sie den Erbrechtsvertrag auflöst und das<br />
Bad kauft, als neue Leasingnehmerin oder als Pächterin auftritt.<br />
„Der Magistrat muss sich noch beraten und intensiv mit den<br />
Leasingverträgen beschäftigen, um die günstigste Lösung - auch<br />
vor dem Hintergrund steuerlicher Auswirkungen - zu finden“,<br />
erklärte Krum. Zudem sollen ein oder mehrere Bausachverständige<br />
die Baumängel im Tournesol-Bad unter die Lupe nehmen. Die<br />
Mängel seien seitens der Oberbank zu beseitigen.<br />
600
601
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 21.Februar 2012<br />
602
<strong>Idstein</strong><br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 22.Februar 2012<br />
Notopfer für das Tournesol-Bad<br />
22.02.2012 – WÖRSDORF<br />
Von Beke Heeren-Pradt<br />
FASTNACHTSZUG<br />
Narren nehmen im Wörsdorfer Lindwurm aktuelle Themen aufs<br />
Korn<br />
„Wer soll das bezahlen?“ - der mit dem Euro-Zeichen, mit Euromünzen<br />
und -scheinen sowie mit Europaflaggen geschmückte Wagen der<br />
Marschfreunde Wörsdorf rollt durch Wörsdorfs Ortsmitte und stellt mit<br />
großen Lettern die Frage, die sich so mancher in diesen „europäischen<br />
Zeiten“ stellt. Und er macht deutlich: Mainz, Köln, Düsseldorf - was die<br />
Großen können, können wir schon längst. Die Wörsdorfer sind in jeder<br />
Fastnachtskampagne am letzten Tag dabei und mit einem Zug durch ihren<br />
Ort unterwegs, an dem viele Wörsdorfer und ihre Vereine, aber auch<br />
etliche Gäste von außerhalb teilnehmen.<br />
„Hier fliegen gleich die Löcher aus dem Käse“ - die Kneipe „Kuhstall“ ist<br />
mit einem solchen auf Rädern unterwegs, schwarz-bunt verkleidete<br />
Gestalten winken, werfen und rufen Helau. „Hier ist die Stimmung schon<br />
fast am Siedepunkt“, meint einer der vielen, die am Straßenrand stehen<br />
und das kleine Defilee der Zugnummern abnehmen.<br />
Nicht nur Kinder bücken sich begeistert nach den geworfenen Kamellen,<br />
nach Popcorn und Schoko-Täfelchen - und sie können sich auch für die<br />
Konfetti-Kanone begeistern, die die „Dunker Boys“ auf ihrem Wagen<br />
transportieren und alle paar Meter neu nachladen. „Spanien sagt dem<br />
Stierkampf adé, das finden die Dunker Boys gut - olé!“, steht gereimt am<br />
großen Wagen, und die Boys haben sich auch von diesem<br />
südeuropäischen Thema inspirieren lassen, was ihre Kostümierung<br />
angeht: Lauter Toreros in schwarz-rotem Outfit begleiten das Gefährt.<br />
Die Feuerwehrfrauen waren sehr kreativ und haben ein rollendes Lädchen<br />
aufgebaut, in dessen Auslage Kartoffeln, Obst und Gemüse, Apfelwein und<br />
alles, was zu einem kleinen Laden gehört, malerisch angeordnet sind:<br />
„Spieglein, Spieglein an der Wand, wer hat das schönste Lädchen im<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land?“ ist denn auch die gereimte Frage auf dem Ladenschild.<br />
603
Am 21.12. 2012 ist nach dem Kalender der Mayas der Weltuntergang, so<br />
wird allen Zugbesuchern auf einem weiteren Gefährt mitgeteilt. Dessen<br />
Dunker-Mitfahrer haben sich entsprechend vorzeitlich wie bei den Mayas<br />
gewandet - geben aber <strong>zum</strong> Ausdruck, dass sie das mit dem<br />
Weltuntergang nicht so ernst nehmen: „Wir Wörsdorfer aber bleiben<br />
Dunker“, heißt es - und nach nahendem Weltuntergang sieht das fröhliche<br />
Setting auf Wörsdorfs Hauptstraße auch nicht aus.<br />
35 Jahre Musikgemeinschaft „MG 77“, 125 Jahre TSG Wörsdorf - auch<br />
einige Jubiläen werden beim Umzug apostrophiert. Die MG 77 hat die<br />
ganze Kapelle kurzerhand auf das rollende Gefährt geladen, damit die<br />
Fastnachtslieder auch live gespielt durch Wörsdorfs Mitte schallen. Reifen<br />
schwingende Gymnastik-Damen begleiten das Jubiläums-Gefährt der TSG.<br />
„Ghost Busters“ ist das Motto der Jugendfeuerwehr. Jede Menge kleinere<br />
und größere Geister bevölkern die Straße rund um den selbst gebauten<br />
Wagen - selbstverständlich nur gute Geister. Mit „Flower-Power“<br />
markieren die Tanzgruppen „Elixier“ und „Mirix“ ihre Teilnahme am<br />
heimischen Zug und der AMC <strong>Idstein</strong> hat gleich eine ganze Horde Kinder<br />
und Jugendlicher mitgebracht, die sich auf ihren kleineren und größeren<br />
Trial-Motorrädern präsentieren. Auf dem Hinterrad steil in den Himmel,<br />
auf dem Vorderrad kopfüber fahren die jungen Motorrad-Artisten durchs<br />
Gedränge - nicht ganz ungefährlich, aber spektakulär anzusehen. „Ahs“<br />
und „Ohs“ sind da garantiert.<br />
„Hexen im Konfettiwirbel“ lautet das Motto des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Karnevalsvereins,<br />
der mit einer ganzen Menge Hexen aus der benachbarten Stadt angereist<br />
kam. Dagegen zeigt die Wiesbadener Närrische Garde im klassischen<br />
roten Samt-Outfit Tradition. Eher leger geht es zu bei der Wörsdorfer<br />
Sängervereinigung: Bademantel, Schwimmbrille und Handtuch<br />
sind auf dem Motivwagen des Vereins angesagt - und worum geht<br />
es? Natürlich um das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Reizthema Tournesol, das sich in<br />
der Tat trefflich eignet als Fastnachtsthema. „Notopfer Tournesol-<br />
Bad“ so steht denn auch in großen Lettern geschrieben und rund<br />
um den Wagen herum hängen die Zinkeimer, in denen die<br />
Sängervereinigung um eine Wasserspende bittet. Ein Schelm, der<br />
Böses dabei denkt …<br />
Mayawagen von den Wörsdorfer Dunkern: Sie glauben nicht an den<br />
Weltuntergang.<br />
604
<strong>Idstein</strong><br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 22.Februar 2012<br />
Wenn die Protestanten lachen<br />
22.02.2012 - IDSTEIN<br />
Von Julia Schüler<br />
FASTNACHT<br />
Erste Rosenmontagsparty im evangelischen Gemeindehaus voller<br />
Erfolg<br />
„Nur katholisch ist zu wenig, jetzt gibt’s Fastnacht evangelisch“ war auf<br />
den gelben T-Shirts vieler Katholiken zu lesen, die am Rosenmontagabend<br />
ins evangelische Gemeindehaus kamen, um zu sehen, wie ihre<br />
Glaubensgeschwister Fastnacht feiern. Unter dem Motto „Auch Protestante<br />
könne lache - am Rosemontag loss’ mer’s krache!“ hatte die evangelische<br />
Kirchengemeinde zu ihrer ersten Rosenmontagsparty eingeladen.<br />
„Bislang, da hat die Welt gedacht: ein Protestant gar niemals lacht!“, hieß<br />
es in der Eröffnung von Ute Fried. Dass die Protestanten doch viel und<br />
kräftig lachen, bewiesen sie im folgenden dreistündigen Programm.<br />
Thomas Waldow lieferte einen wissenschaftlichen Beitrag, in dem er zu<br />
belegen versuchte, dass Fastnacht aus Berlin stamme. Dort hätte ein<br />
Mann namens Karl Neval einmal ausgerufen „Es ist fast Nacht“ und daraus<br />
seien dann Karneval und Fastnacht entstanden. Und das Gebäck, das<br />
eigentlich Pfannkuchen heißt, würden wir ja lieber Berliner nennen, nannte<br />
er als weiteren Beleg für seine gewagte Theorie.<br />
Ute und Jörg Fried würdigten den verstorbenen Großmeister des Humors,<br />
Loriot, mit der Aufführung dreier seiner Sketche. Jörg Fried sang auch<br />
gemeinsam mit Marianne Schulz als Pfarrer und Pfarrvikarin ein Lied über<br />
die Zusammenarbeit von dem „alten Pfarrer“ und der „neuen, jungen<br />
Pfarrvikarin“. „Oh man, das ist ja fast schon wie zuhause, da muss ich<br />
tun, was meine Frau mir sagt“ sang der Pfarrer und die Pfarrvikarin freute<br />
sich: „Die Kirche streichen wir jetzt rosarot!“<br />
Die Probleme des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Bades nahmen Jutta<br />
Schmidt, Gaby Rosch und Susanne Marevoet in einem Sketch auf<br />
die Schippe. Die Damen trafen sich in dem Bad und wunderten<br />
sich, dass dort so viel los sei. „Die Leute wollen halt ihren<br />
605
Gutschein noch schnell einlösen, wer weiß, wie lange das noch<br />
geht.“ Zur Rettung des Bades hatten sie so einige Ideen. Es gäbe<br />
ja sicher noch die Adressen der Interessenten für die Lore-Bauer-<br />
Halle. Oder man könne das 24-Stunden-Radrennen in das<br />
Fitnessstudio des Tournesol-Bades verlegen. Auch eine Nutzung<br />
als katholisches Gebetshaus wäre denkbar. „Die Kuppel hat so<br />
eine gute Akustik, das wäre wie ein kleiner Petersdom, vielleicht<br />
kommt ja dann auch mal der Papst nach <strong>Idstein</strong>!“.<br />
Wahre Begeisterungsstürme ernteten Pfarrvikarin Daniela Opel und Pfarrer<br />
Martin Kuhlmann für Ihre Darbietung des Hits „You’re the one, that I<br />
want“ von John Travolta und Olivia Newton-John. Zur Freude des<br />
Publikums sangen sie das Lied als Zugabe gleich ein zweites Mal.<br />
Robin Rütten, der „Coole Schüler“, der kürzlich Dritter beim Wettbewerb<br />
des Hessischen Rundfunks „Hessens beste Witzeerzähler“ wurde,<br />
berichtete von seinem stressigen Leben als Schüler. „Schule - das steht<br />
für SCHikane Und Lauter Elend.“ Auch in seiner Freizeit ist einiges los. Als<br />
seine Mutter mit ihm schimpft, er solle sein Zimmer aufräumen und alles,<br />
was dort doppelt und dreifach herumliegt, wegwerfen, tat er was von ihm<br />
verlangt wurde. Die Mutter war aber gar nicht begeistert, als sie<br />
bemerkte, dass er jetzt nur noch von jedem Socken einen hat.<br />
In der Büttenrede von Jörg Fried ging es um das Zusammenleben von<br />
Protestanten und Katholiken. Fried sei nämlich als V-Mann bei den<br />
Katholiken eingeschleust, um dort zu missionieren. Doch er gab auch<br />
seinen Neid auf die Glaubensbrüder zu: „Als unser Papa Ratzi Papst wurde<br />
und in der Bildzeitung groß ,Wir sind Papst‘ stand, da waren wir schon<br />
etwas neidisch, oder? Wobei ich nicht wissen will, was in der Zeitung<br />
steht, wenn der Papst mal stirbt - ‚Wir sind tot‘ oder was?“<br />
Marianne Schulz beschäftigte sich dagegen mit den Frauen im besten<br />
Alter. „Wir Frauen von 68, wir sind immer noch schön! Bei uns gibt’s keine<br />
Ecken, bei uns ist alles rund!“ Zum Abschluss wurden die Lachmuskeln der<br />
Besucher noch einmal strapaziert, als Klaus Herden und Jörg Fried als „Die<br />
Langen Kerls von <strong>Idstein</strong>“ <strong>zum</strong> Männerballett antraten. Auch von ihnen<br />
wurde begeistert eine Zugabe gefordert.<br />
Dass auch die Protestanten lachen können, das bewiesen sie also an<br />
diesem Abend. Als musikalische Begleitung spielten die „<strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Stadtmusikanten“ und zeitweise auch Kantor Carsten Koch am Klavier auf,<br />
und zünftige hessische Kleinigkeiten und Getränke rundeten die erste<br />
Rosenmontagsparty im evangelischen Gemeindehaus ab.<br />
606
Diese närrische Truppe sorgte im evangelischen Gemeindehaus für tolle<br />
Stimmung. Foto: wita/Udo Mallmann<br />
<strong>Idstein</strong><br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 24.Februar 2012<br />
36 Gläubiger fordern 6,9 Millionen<br />
24.02.2012 - IDSTEIN<br />
Von Volker Stavenow<br />
TOURNESOL<br />
Kreditorenverband im Konkursverfahren der Bau GmbH:<br />
Ansprüche mit 90 Prozent entwertet<br />
Im Konkursverfahren der Tournesol-Energie- und Freizeitanlagenbau<br />
GmbH (die IZ berichtete) aus dem österreichischen Sautens haben bisher<br />
36 Gläubiger Forderungen in einer Gesamthöhe von rund 6,9 Millionen<br />
Euro angemeldet.<br />
Von dieser Summe wurden gut 1,2 Millionen Euro festgestellt, 5,7<br />
Millionen Euro werden bestritten. Das geht aus einem Schreiben des<br />
Alpenländischen Kreditorenverbandes (kurz: AKV), Geschäftsstelle<br />
Innsbruck, an einen Gläubiger hervor. Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung liegt dieses<br />
Papier in Kopie vor. Das in Konkurs gegangene Unternehmen hat das<br />
bisher einzige Tournesol-Schwimm-, Sport- und Wellnessbad in<br />
Deutschland gebaut - im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Nassauviertel.<br />
In Vertretung der Gläubigerinteressen hat die AKV Europa die<br />
Forderungen beim Landgericht Innsbruck geprüft. Wie in dem Brief<br />
geschildert, ist das Unternehmen in Sautens geschlossen. Die Büroräume<br />
607
der Schuldnerin seien in Sautens angemietet worden und es bestehe<br />
Vermieterpfandrecht. Beim Großteil der Büroeinrichtung handele es sich<br />
um Leasing-Gegenstände.<br />
Laut Buchhaltungsunterlagen seien noch Forderungen in Höhe von 1,7<br />
Millionen Euro offen - diese bestünden jedoch <strong>zum</strong> überwiegenden Anteil<br />
unberechtigt. Es bedürfe der genauen Überprüfung durch den<br />
Masseverwalter.<br />
Auf dem Massekonto befinde sich neben dem Kostenvorschuss in Höhe<br />
von 4000 Euro noch ein Guthaben von 400 Euro. Die AKV Europa schreibt<br />
in dem Brief weiter, dass der ehemalige Geschäftsführer der Schuldnerin<br />
inzwischen bei der deutschen Tournesol <strong>Idstein</strong> Betriebs GmbH beschäftigt<br />
sei.<br />
Da bei der Schuldnerin noch mehrere Unternehmen involviert seien,<br />
bedürfe es von Seite der Massenverwaltung noch weiterer Abklärung und<br />
es sei auch nicht ausgeschlossen, dass der gegenständliche Konkursakt an<br />
die Staatsanwaltschaft Innsbruck weiter geleitet werde. „Da keine<br />
nennenswerte Vermögenswerte vorhanden sind, bitten wir Sie bereits<br />
jetzt, Ihre Forderung mit 90 Prozent als entwertet anzunehmen“, heißt es<br />
dazu wörtlich in dem Brief der AKV Europa.<br />
Kommentare <strong>zum</strong> Pressebericht:<br />
24.02.2012 IAKeBo, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />
Das erste Mal ...?<br />
Die wievielte Pleite des GF ist das wohl? ... wer das recherchieren kann<br />
stellt evtl. fest, dass gut gemacht ist? ... hätte bei entspr. Recherche die<br />
Stadt <strong>Idstein</strong> das vorab Wissen können? ... liebe <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>, nun hört<br />
endlich auf euren BM und geht baden und rettet das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Vorzeige-<br />
Bad! Vergesst die Wassereimer nicht!<br />
25.02.2012 Commandante, dieser Kommentator ist bei uns<br />
registriert.<br />
Tournesol /Die never ending story<br />
Tournesol ist am Ende,das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.Sollte<br />
der Stadt <strong>Idstein</strong><br />
hieraus finanzieller Schaden entstehen,ist auch <strong>Idstein</strong> wie Griechenland<br />
am Ende.Nur springt dann kein Rettungsschirm aus EU,EZB und<br />
EWS ein.Bleibt nur zu hoffen, dass<br />
die Troika in Form der Komunalaufsicht unsere Stadtväter endlich<br />
<strong>zum</strong> sparen zwingt.Seit Herr K das Amt des Bürgermeisters von H.M 2002<br />
608
übernommen hat, haben sich die Schulden der Stadt verdoppelt.Mein<br />
Opa hatte recht,als er sagte" Die Sozis können einfach nicht mit anderen<br />
Leuten Geld umgehen"<br />
Stefan Reifenberger (Wutbürger der fröhlichen Art)<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 25.Februar 2012<br />
609
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 02.März 2012<br />
610
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 05.März 2012<br />
611
www.cdu-idstein.de vom 09.März 2012<br />
09.03.2012 - Gemeinde/ Stadt<br />
"Auch 2012 kein Wassergeld von Tournesol -<br />
Mehr Fragen als Antworten"<br />
Wirtschaftsprüfer im Haupt- und Finazausschuss zu Tournesol<br />
befragt<br />
Rechtsanwalt wird Magistrat und HFA über erste Ergebnisse<br />
berichten<br />
Auch 2012 kein Wassergeld von Tournesol<br />
Mehr neue Fragen als Antworten<br />
An der gestrigen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses (HFA) nahm<br />
auf Antrag der CDU auch der Wirtschaftsprüfer teil, der seinerzeit den<br />
Jahresabschluss des Wasserwerkes prüfte. Wie bekannt, wurde bei dessen<br />
Beratung erstmals bekannt, dass das Tournesolbad seit Februar 2010 kein<br />
Wassergeld mehr zahlt. Bei der intensiven Befragung wurde deutlich, dass<br />
offenbar die satzungsmäßigen Gremien wie Betriebskommission, Magistrat<br />
und Stadtverordnete erst im August 2011 Kenntnis von den Problemen<br />
erhielten. Auch die hohen Außenstände fielen bei der Prüfung im April<br />
2011 nicht auf, da der Wirtschaftsprüfer über den Zahlungsverzug seit<br />
Februar 2010 nicht informiert wurde. „Wir hatten Debitorenlisten und da<br />
schien die Tournesol <strong>Idstein</strong> Betriebs GmbH (TIBG) erstmals am 25.<br />
Januar 2011 auf“, erläuterte der Wirtschaftsprüfer. Vorher wurde die<br />
Oberbank als Schuldner geführt. Da der Bürgermeister dienstlich<br />
verhindert war und der Erste Stadtrat Dr. Koch die Frage, warum das<br />
Wassergeld nicht von der Oberbank eingetrieben wurde, nicht<br />
beantworten konnte, musste dies bis zur Stadtverordnetenversammlung<br />
offen bleiben. Bei dieser Gelegenheit wurde vom Magistrat auch berichtet,<br />
dass von der TIBG ein Schreiben vorliege, mit dem sie mitteilt, auch 2012<br />
kein Wassergeld bezahlen zu können. Die Frage des CDU-<br />
Fraktionsvorsitzenden Thomas Zarda, wie sich das mit der Aussage des<br />
Bürgermeisters in der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung decke, er rechne mit der<br />
vollständigen Bezahlung, musste ebenfalls unbeantwortet bleiben. „Wir<br />
gehen mit mehr offenen und neuen Fragen nach Hause als mit<br />
befriedigenden Antworten“, monierte Zarda. Auch die Fragen der GRÜNEN<br />
waren <strong>zum</strong> Teil nicht beantwortet und wurden daher vom HFA an den<br />
612
Magistrat zurückgegeben. Mit Interesse erwarte die CDU, so Thomas<br />
Zarda, die vom Magistrat für Ende März angekündigte Sitzung von<br />
Magistrat und HFA, bei der der auf Antrag der CDU beauftragte<br />
Rechtsanwalt über erste Ergebnisse seiner Prüfungen berichten werde.<br />
„Wir müssen uns derzeit um zwei Themenkreise kümmern“, so Zarda.<br />
“Um die Vergangenheit und darum, wie es weitergehen soll.“ Das<br />
Wichtigste sei, wie es mit dem <strong>Hallenbad</strong> weitergehe und welche Kosten<br />
hier möglicherweise auf die Stadt zukommen könnten. Das müsse jetzt im<br />
Vordergrund stehen. Danach komme mit großem Abstand, aber allein<br />
wegen möglicher Haftungsansprüche ebenfalls dringend zu klären, wie es<br />
in den letzten beiden Jahren dazu kommen konnte, dass an den Gremien<br />
vorbei und offenbar auch am Wirtschaftsprüfer vorbei aus seiner Sicht, so<br />
Zarda, satzungswidrig beim Wassergeld verfahren wurde. „Wie wir gestern<br />
erneut bestätigt bekamen, wurde auch der Magistrat erst im September<br />
oder Anfang Oktober informiert und über die Einschaltung eines Anwaltes<br />
wurde erst im Dezember oder sogar Januar gesprochen.“<br />
<strong>Idstein</strong><br />
Immer in Bewegung<br />
22.03.2012 - IDSTEIN<br />
Von Ingrid Nicolai<br />
VOR ORT<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 22.März 2012<br />
Wolfgang Heller begleitet die Entwicklung in der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Kern-<br />
Stadt mit viel Einsatzfreude<br />
Wie ein roter Faden ziehen sich manche Themen durch das Leben von<br />
Wolfgang Heller, was für Beständigkeit, Ausdauer und Zuverlässigkeit<br />
spricht. Wenn er von etwas überzeugt ist, dann bleibt er dran - und sich<br />
treu. Das ist im Zweifelsfall dann auch wichtiger als das Parteibuch. Aber<br />
das spiele im Ortsbeirat ohnehin eine untergeordnete Rolle. Als „sehr<br />
gutes Team“ beschreibt der Ortsvorsteher das Gremium, das für die<br />
Belange und vielfältigen Wünsche der Bürger in der Kernstadt<br />
Ansprechpartner ist. Und an der guten Zusammenarbeit habe sich auch<br />
613
nach der Kommunalwahl im vergangenen Jahr, die dem Beirat ein paar<br />
neue Mitglieder bescherte, nichts geändert. Nur so könne man etwas<br />
bewegen.<br />
„Eigentlich bin ich ein Vereinsmensch, wollte gar nicht in die aktive<br />
Politik“, erinnert er sich an seinen Start als Stadtverordneter für die CDU.<br />
Gleichwohl hat ihn die Möglichkeit, etwas für seine Heimatstadt tun zu<br />
können, motiviert, und so war es auch folgerichtig, dass er von Anfang an<br />
Mitglied im Ortsbeirat <strong>Idstein</strong>-Kern war. Der wurde nach der<br />
Kommunalwahl 1997 aus der Taufe gehoben, erster Ortsvorsteher war<br />
Horst Moog, gefolgt von Heller, der nun schon über zehn Jahre an der<br />
Spitze des Gremiums steht. Es war im Vorfeld lange diskutiert worden, ob<br />
und wie ein Ortsbeirat für die Kernstadt Sinn macht. Heute wird das nicht<br />
mehr in Frage gestellt, vielmehr freut man sich über wachsende<br />
Bürgerbeteiligung in den Fragestunden und bei Ortsterminen, die zur<br />
guten Tradition des Gremiums gehören.<br />
Ein roter Faden - das ist Hellers Verbundenheit zur Hexenturmstadt, in der<br />
er geboren wurde und aufwuchs, in der er die Bauschule besuchte, wo er<br />
sich <strong>zum</strong> Bauingenieur ausbilden ließ und in der er heute lebt, in<br />
Nachbarschaft <strong>zum</strong> alten Krankenhaus-Gelände an der Heftricher Straße,<br />
auf dem demnächst gebaut werden soll, Wohnungen entstehen. Auch<br />
wenn so eine große Baustelle gleich nebenan an den Nerven zehren kann,<br />
Heller ist froh, dass sich auf dem Grundstück, das von der Ferne gut<br />
sichtbar ist und im Laufe der vergangenen Jahre <strong>zum</strong> Schandfleck wurde,<br />
endlich etwas bewegt. „<strong>Eine</strong> Stadt muss sich entwickeln.“<br />
Unter diesem Gesichtspunkt begrüßt er auch Ideen <strong>zum</strong> alten<br />
Güterbahnhof, wo unter dem Titel „Kulturbahnhof“ in Kooperation<br />
zwischen Hochschule, Stadt und Land ein neuer Freizeittreff für junge<br />
Leute entstehen soll. Sein Verständnis für Bürger, die in einer sehr frühen<br />
Planungsphase auf die Barrikaden gehen, hält sich in Grenzen. Natürlich<br />
werde im Vorfeld auch über Lärmschutz gesprochen, aber jetzt heiße es<br />
erst mal abwarten.<br />
Ähnlich gelassen und um Sachlichkeit bemüht geht er mit dem<br />
Thema „Tournesol“ um, das zwar derzeit nicht aktuell im<br />
Ortsbeirat diskutiert werde, aber immer mal wieder Thema in<br />
Gesprächen mit Bürgern ist. „Alle Kommunalpolitiker haben das<br />
Bad gewollt, jetzt steht es da, und das ist gut so.“ Alles Weitere<br />
werde sich finden. „Es bringt jedenfalls nichts, dauernd den Finger<br />
in die Wunde zu legen, damit sie nur ja nicht heilt.“<br />
614
Ein roter Faden im Leben von Wolfgang Heller, das ist auch der TV 1844<br />
<strong>Idstein</strong>, in dem er seit seiner Einschulung 1942 Mitglied, dessen<br />
Vorsitzender er seit 35 Jahren ist, wo der 76-Jährige immer noch turnt<br />
und Leichtathletik betreibt. Mit rund 4000 Mitgliedern in den Bereichen<br />
Ballsport, Gesundheitssport, Leichtathletik/Turnen und allgemeines Turnen<br />
ist der TV <strong>Idstein</strong>s größter Verein - wobei sich „groß“ auch auf die<br />
Eigeninitiative der Mitglieder bezieht, die <strong>zum</strong> Beispiel mitgeholfen haben,<br />
dass aus dem alten <strong>Hallenbad</strong> am Himmelsbornweg eine Sporthalle<br />
werden konnte. Tausende von Stunden wurden dort ehrenamtlich<br />
geleistet.<br />
Ein roter Faden, das sind die Menschen im Leben von Wolfgang Heller. Sei<br />
es nun in seiner 38-jährigen Tätigkeit als Bauingenieur für Hochtief, im<br />
Turnverein, als Ortsvorsteher, „es macht mir Spaß, mit Menschen<br />
umzugehen“. Mit sichtlicher Freude erzählt er von den Senioren, denen er<br />
als Ortsvorsteher <strong>zum</strong> Geburtstag gratuliert - auch eine 105-Jährige ist<br />
dabei - und mit denen ihn viele Jahre <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Geschichte verbinden.<br />
Ein roter Faden - das ist ihm sehr wichtig - ist auch seine Frau, die ihn<br />
nun schon einige Jahrzehnte bei seinem vielfältigen Engagement<br />
unterstützt, den Rücken stärkt. In diesem Jahr feiern sie Goldene<br />
Hochzeit.<br />
Seiner Stadt besonders verbunden: Wolfgang Heller. Foto: wita / Udo<br />
Mallmann<br />
SERIE<br />
Projekte, Probleme, Potenzial … Wo liegen die Stärken und Schwächen der<br />
Stadtteile und Dörfer, wer hat nach der Kommunalwahl in den<br />
Ortsbeiräten das Sagen? In der Serie Vor Ort stellte die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung<br />
die Ortsvorsteher vor und sprach mit ihnen über ihre Heimat, ihren<br />
Wirkungskreis, Frusterlebnisse und Spaßfaktor. Mit dem heutigen Beitrag<br />
endet die Serie.<br />
615
KONTAKT<br />
Der Ortsbeirat <strong>Idstein</strong>-Kern: Ortsvorsteher Wolfgang Heller, Stellvertreter<br />
Volker Nies, Gabriele Baasch, Stefan Klein, Jürgen Klement, Dr. Wulf<br />
Merkel, Markus Ott, Antje Reimers, Stefan Schnitzler, Doris Ulrich-Best,<br />
Sebastian Vogel, Erich Wittler und Birgit Zarda.<br />
www.cdu-idstein.de vom 23.März 2012<br />
23.03.2012 - Gemeinde/ Stadt<br />
„Dass auch 3 SPD-Stadtverordnete nicht mit ihrer<br />
Fraktion stimmten, sollte dem Bürgermeister zu denken<br />
geben.“<br />
Nachdenkliche Mienen bei der SPD und drei Stimmabweichler<br />
Zarda: „Der Bürgermeister informiert uns alle gleich schlecht:<br />
Stadtverordnete, Magistrat und Betriebskommission ohne Ansehen<br />
von Parteibuch oder Person!“ Rechtsanwalt soll Stadtverordneten<br />
direkt berichten und befragt werden können Dringlichkeitsantrag<br />
der CDU von allen Fraktionen außer der SPD unterstützt<br />
„Dass auch 3 SPD-Stadtverordnete nicht mit ihrer Fraktion stimmten,<br />
sollte dem Bürgermeister zu denken geben“, meint CDU-<br />
Fraktionsvorsitzender Zarda. Alle übrigen Fraktionen stimmten ohnehin<br />
dem CDU-Antrag zu, dass der von der Stadt mit der Tournesol-<br />
Angelegenheit befasste Rechtsanwalt den Parlamentariern auch direkt zu<br />
Verfügung stehen solle.<br />
616
Das sei, so Zarda, ein Stück weit mangelndes Vertrauen darauf, vom<br />
Bürgermeister vollständig, frühzeitig und richtig informiert zu werden.<br />
„Und das wird anscheinend <strong>zum</strong>indest teilweise auch in der SPD-Fraktion<br />
so gesehen.“ Das könne man an der früheren Bemerkung von SPD-<br />
Fraktionsvize Baasch in der Dezembersitzung sehen, der damals dem<br />
Bürgermeister attestierte, seine Informationspolitik sei verbesserungsfähig<br />
und jetzt an der Stimmabweichung von drei der 10 SPD-<br />
Stadtverordneten. Er habe jedenfalls, so Zarda, bei seinen Ausführungen<br />
manche nachdenkliche Miene in der SPD-Fraktion gesehen.<br />
„Wir werden ja alle gleich schlecht behandelt und die SPD-<br />
Stadtverordneten sind genauso wie wir, wie der Magistrat, wie die<br />
Betriebskommission im Dunkeln gelassen worden.“ Dass es den<br />
Sozialdemokraten dabei schwerer falle, den eigenen Bürgermeister zu<br />
kritisieren, sei doch vollkommen verständlich. „Das würde uns doch<br />
genauso gehen“, hat Zarda Verständnis für die Situation der SPD-<br />
Abgeordneten. Insofern seien die Stimmenthaltungen aber ein umso<br />
deutlicherer Warnschuss, den der Bürgermeister sehr ernst nehmen sollte,<br />
meint Zarda. Es gehe nämlich nicht darum, Herrn Krum am Zeuge zu<br />
flicken sondern darum, dass das Parlament rechtzeitig, vollständig und<br />
richtig informiert werde, was nachweislich bislang nicht erfolgt sei.<br />
„Schließlich mussten wir in der HFA-Sitzung vom 1. Stadtrat erfahren,<br />
dass auch der Magistrat erst im September letzten Jahres erstmals vom<br />
Bürgermeister mit der ganzen Sache befasst worden sei.“<br />
Und dass ein Berichtsantrag der Grünen mangels ordentlicher Antworten<br />
nun schon <strong>zum</strong> zweiten Mal als nicht erledigt zurück an den Bürgermeister<br />
ging, sei ebenfalls ungewöhnlich und bezeichnend.<br />
Noch am 1. Februar 2012 hieß es in der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung: Der Rathaus-<br />
Chef geht davon aus, dass die Forderung von Tournesol beglichen wird.<br />
Am gestrigen Donnerstag wurde der Stadtverordnetenversammlung nun<br />
ein Brief der Fa. Tournesol vorgelegt, worin diese mitteilt, das Wassergeld<br />
auch künftig nicht zahlen zu können und um weitere Stundung ansucht.<br />
Der Bürgermeister brachte selbst eine Vorlage ein, wonach eine weitere<br />
Stundung abgelehnt wird. Dieser Vorlage des Bürgermeisters stimmte die<br />
Stadtverordnetenversammlung zu.<br />
Bei der anschließenden Debatte um einen Antrag der CDU, dass der von<br />
der Stadt beauftragte Rechtsanwalt im Haupt- und Finanzausschuss den<br />
Stadtverordneten Auskunft erteilen und für Rückfragen zur Verfügung<br />
617
stehen solle, zeigte es sich, dass der Bürgermeister in der<br />
Stadtverordnetenversammlung nicht nur über keine Mehrheit verfügt,<br />
sondern ziemlich isoliert ist und nicht einmal alle SPD-Parlamentarier<br />
hinter ihm stehen. In der Abstimmung stimmten nur 7 Stadtverordnete –<br />
bei 10 anwesenden SPD-Abgeordneten – gegen den CDU-Antrag, der von<br />
Grünen, <strong>FWG</strong> und FDP unterstützt wurde.<br />
Der Fraktionsvorsitzende der CDU, Thomas Zarda, hatte zuvor begründet,<br />
weshalb seine und die übrigen Fraktionen außerhalb der SPD den Antrag<br />
für erforderlich hielten.<br />
„Gerade nach der Befragung des Wirtschaftsprüfers im Haupt- und<br />
Finanzausschuss hat sich deutlich gezeigt, dass uns nicht alles gesagt<br />
wurde, ebensowenig wie dem Wirtschaftsprüfer. Das wird uns nicht noch<br />
einmal passieren und wir werden auch dem Rechtsanwalt direkt und<br />
ungefiltert durch den Bürgermeister unsere Fragen vorlegen. Schließlich<br />
hat ja noch im Dezember der Bürgermeister die Einschaltung eines<br />
Rechtsanwaltes überhaupt und rundweg abgelehnt“, führt Zarda aus.<br />
Diese direkte Beratung im Ausschuss und mit dem Rechtsanwalt sei von<br />
der Stadtverordnetenversammlung auch so beschlossen worden. Die<br />
Einladung der Mitglieder des Haupt-und Finanzausschusses in eine<br />
Magistratssitzung könne kein Ersatz dafür sein. „Selbstverständlich<br />
werden wir teilnehmen. Das ist ja klar. Aber wir werden um eine Beratung<br />
im Ausschuss nicht herumkommen. Dass der Rechtsanwalt deshalb<br />
zweimal anreisen muss, liegt am Bürgermeister.“ Denn durch die<br />
Hinzuladung zu einer Magistratssitzung, so macht Zarda deutlich,<br />
unterlägen die Teilnehmer der Verschwiegenheitspflicht und eine<br />
Information in den Fraktionen und Beratung im Ausschuss damit<br />
unzulässig.<br />
„Wenn wir dann das einzige Mittel einsetzen, dass wir Stadtverordnete<br />
haben, nämlich Anfragen und Anträge zu stellen, dann heißt es wieder, die<br />
bösen Stadtverordneten hätten Schuld daran, dass Tournesol sein<br />
Wassergeld nicht bezahlen könne.“ So sei die öffentliche Erklärung des<br />
Bürgermeisters, die sich jetzt als vollkommen falsch herausgestellt habe,<br />
Tournesol werde zahlen, nach Ansicht von Herrn Weiss ein zulässiger<br />
Gang in die Öffentlichkeit. „Und wenn wir feststellen, dass nichts bezahlt<br />
wird, dann soll das gefälligst in nichtöffentlicher Sitzung geschehen“,<br />
macht Zarda deutlich, warum er im Prinzip für öffentliche Beratungen ist.<br />
„Das ist der Regelfall und steht so auch in der HGO.“<br />
618
619
620
<strong>Idstein</strong><br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 24.März 2012<br />
Tournesol zahlt nicht<br />
24.03.2012 - IDSTEIN<br />
Von Volker Stavenow<br />
PARLAMENT<br />
Weitere Stundungen des Wassergeldes abgelehnt<br />
Der Ton in der politischen Debatte um den finanziellen Zustand des<br />
Tournesol-Bades wird immer schärfer: Auf der jüngsten Sitzung des<br />
Stadtparlamentes gerieten sich die Politiker untereinander und mit<br />
Bürgermeister Gerhard Krum derart in die Haare, dass die Temperaturen<br />
in der ungeheizten Wörsdorfer Gemeindehalle allein durch diesen hitzigen<br />
Schlagabtausch in die Höhe zu gehen schienen. Sind die öffentlichen<br />
Debatten um Tournesol im Sinne des Fortbestandes des Bades? Schaden<br />
negative Schlagzeilen dem weiteren städtischen Vorgehen? Oder hat die<br />
Öffentlichkeit nicht ein Recht auf umfassende Information? Diese und<br />
weitere Fragen sorgten für teilweise heftige verbale Auseinandersetzungen<br />
im Parlament.<br />
In der Diskussion wurde von allen Fraktionen - bis auf SPD - knallhart<br />
kritisiert, dass Bürgermeister Gerhard Krum die Öffentlichkeit und die<br />
Politik bei der Schieflage von Tournesol hingehalten und viel zu spät<br />
informiert habe.<br />
Unter dem Strich wurde der Parlamentsrunde spätestens am<br />
Donnerstagabend glasklar, dass es um das Vorzeige-Bad an der<br />
Weldertstraße noch schlimmer zu stehen scheint, als bisher angenommen:<br />
Während Krum im Februar gegenüber der IZ noch optimistisch sagte, dass<br />
Tournesol nicht nur das ausstehende Wassergeld, sondern auch künftige<br />
Abschläge zahlen würde, teilte das Unternehmen am vergangenen<br />
Donnerstag mit, dass es das Wassergeld auch weiterhin nicht zahlen<br />
könne. Tournesol ersuchte deshalb um weitere Stundung. Dieser Brief<br />
wurde den Stadtverordneten zur Kenntnis gebracht.<br />
Bürgermeister Krum verlässt den Saal<br />
621
Bürgermeister Gerhard Krum reagierte sofort und brachte eine Vorlage<br />
ein, in der dem Unternehmen eine weitere Stundung abgelehnt wird. Ohne<br />
Debatte stimmte das Parlament Krums Vorlage zu. Damit ist Tournesol<br />
<strong>zum</strong> Zahlen des Wassergeldes verpflichtet. Gerhard Krum versuchte noch<br />
vor Eintritt in die Tournesol-Debatte, eine öffentliche Diskussion zu<br />
verhindern - ohne Erfolg. Als während der Sitzung von Stadtverordneten<br />
konkrete Zahlen, Tournesol-Kommissions-Namen und intime Tournesol-<br />
Unternehmensabläufe über das Mikro in die Halle gingen, drohte Krum<br />
nicht nur erst, den Raum zu verlassen, sondern wenig später setzte er<br />
seine Drohung auch in die Tat um und ging. Wenig später kehrte er<br />
allerdings wieder zurück.<br />
Wie brisant die Angelegenheit inzwischen ist, belegt, dass Krum für<br />
kommenden Montag die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses<br />
(HFA) zu einer gemeinsamen Sitzung mit dem Magistrat eingeladen hat.<br />
In dieser Runde soll der von der Stadt beauftragte Rechtsanwalt die<br />
juristischen Möglichkeiten in punkto Tournesol aufzeigen. Die CDU hatte<br />
zuvor gefordert, dass der HFA mit einbezogen wird. „So aber nicht! Der<br />
Rechtsanwalt soll uns im HFA in öffentlicher Sitzung direkt antworten -<br />
ohne Umwege über den Magistrat“, war Thomas Zarda (CDU) davon alles<br />
andere als begeistert. Er brachte deshalb einen Dringlichkeitsantrag ein,<br />
wonach der Rechtsberater auf jeden Fall noch in einer weiteren<br />
öffentlichen HFA-Sitzung zu Wort kommen soll. Dieser Antrag wurde von<br />
allen Fraktionen - bis auf SPD - unterstützt. Marius Weiß stemmte sich mit<br />
aller Macht dagegen, dass alles in der Öffentlichkeit diskutiert werde, was<br />
nach seiner Ansicht eigentlich hinter verschlossene Türen gehört. „Ich bin<br />
erschrocken über diese Vorgehensweise. So kann das doch nicht<br />
weitergehen.“<br />
Ging es doch: Die Grünen erklärten ihren Berichtsantrag zu Tournesol<br />
nicht für erledigt, stellten dies zur Abstimmung und erhielten<br />
Rückendeckung von der Mehrheit. Gerhard Krum wurde so aufgefordert,<br />
die nach Meinung des Parlamentes noch offenen wesentlichen Fragen der<br />
Grünen zu beantworten. Zum Beispiel, warum es 16 Monate gedauert<br />
habe, bis auch die Politik von den Zahlungsproblemen im Tournesol<br />
erfahren habe. „Das ist doch Nichterfüllung der beruflichen Pflichten“,<br />
stellte Patrick Enge (Grüne) in den Raum.<br />
622
Kommentare <strong>zum</strong> Pressebericht:<br />
26.03.2012 Hubertus Winter, dieser Kommentator ist bei uns<br />
registriert.<br />
Wie kann das eigentlich sein?<br />
Wem nutzt es eigentlich, dass sich die SPD-Fraktion - allen voran der<br />
Fraktionsvorsitzende - so vehement in die Geschäftstätigkeit des<br />
Tournesol einbringt. Und das man den gemeinen Bürger und Steuerzahle<br />
für so unmündig hält, penetrant "herumgeheimnissen zu müssen? Mir ist<br />
auch nicht bekannt, dass der Magistrat hier <strong>zum</strong> Erfüllungsgehilfen für<br />
Tournesol berufen worden ist.<br />
Mir ist ferner nicht bewußt, dass die Bürger dieser Stadt unter<br />
Vormundschaft gestellt worden sind.<br />
Warum muß mann dann so panisch reagieren?<br />
Mit neugierigen Grüßen<br />
Hubertus K. Winter<br />
26.03.2012 Commandante, dieser Kommentator ist bei uns<br />
registriert.<br />
Sieg für das Parlament<br />
Das Verhalten unseres Bürgermeisters bei der letzten<br />
Stadtverordnetenversammlung ist nicht nur pubertär,<br />
sondern zeigt auch wenig Respekt für das Parlament.<br />
In Kenntnis um die Situation unseres Spaßbades und das was finanziell<br />
auf die Stadt zukommt, liegen bei Ihm die Nerven blank.<br />
Jetzt will Herr K auch noch Tatsachen der Öffentlichkeit vorenthalten.<br />
Stattdessen tricksen und verscleiern. Dabei müsste Ihm und seinem<br />
Stadthalter M. Weiß doch klar sein, daß nicht erst seit<br />
-Stuttgart 21,<br />
-den Protesten der Bürger für ein Nachtflugverbot am Frankfurter<br />
Flughafen<br />
-der Gründung einer Bürgerinitiative in <strong>Idstein</strong> gegen die Altstadtgalerie,<br />
die Themen Transparenz und Bürgerbeteiligung bei uns Bürgern ganz weit<br />
oben stehen.<br />
623
Gut, dass die Mehrheit der Stadtverordneten und Teile der eigen<br />
Fraktion(die sonst immer alles brav abnickt) ein solches Vorgehen<br />
des Herrn K nicht mitmacht.<br />
Stefan Reifenberger; <strong>Idstein</strong><br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 24.März 2012<br />
624
<strong>Idstein</strong><br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 26.März 2012<br />
CDU: Krum informiert alle schlecht<br />
26.03.2012 - IDSTEIN<br />
TOURNESOL Fraktions-Chef Thomas Zarda verstärkt seine Kritik<br />
am <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgermeister<br />
(VoS). „Der Bürgermeister informiert uns alle gleich schlecht:<br />
Stadtverordnete, Magistrat und Betriebskommission - ohne Ansehen von<br />
Parteibuch oder Person!“ Mit dieser Aussage geht CDU-<br />
Fraktionsvorsitzender Thomas Zarda nach der<br />
Stadtverordnetenversammlung auf die heftige Diskussion über den<br />
Zustand des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Bades an die Öffentlichkeit.<br />
Dass es den Sozialdemokraten dabei schwerer falle, den eigenen<br />
Bürgermeister zu kritisieren, ist für Zarda vollkommen verständlich.<br />
Immerhin: Drei SPD-Fraktionsmitglieder enthielten sich der Stimme beim<br />
Votum über den CDU-Antrag zur Diskussion der rechtlichen<br />
Gegebenheiten zu Tournesol.<br />
Laut Zardas Interpretation sind diese Stimmenthaltungen ein deutlicher<br />
Warnschuss in Richtung Krum, den der Bürgermeister sehr ernst nehmen<br />
sollte. „Es geht nämlich nicht darum, Herrn Krum am Zeuge zu flicken,<br />
sondern darum, dass das Parlament rechtzeitig, vollständig und richtig<br />
informiert wird, was nachweislich bislang nicht erfolgt ist.“ Schließlich<br />
hätten die Politiker in der jüngsten HFA-Sitzung vom 1. Stadtrat erfahren,<br />
dass auch der Magistrat erst im September letzten Jahres erstmals vom<br />
Bürgermeister mit der ganzen Sache befasst worden sei. Und dass ein<br />
Berichtsantrag der Grünen mangels ordentlicher Antworten nun schon<br />
<strong>zum</strong> zweiten Mal als nicht erledigt zurück an den Bürgermeister ging, sei<br />
ebenfalls ungewöhnlich und bezeichnend.<br />
Krum habe nicht alles gesagt<br />
„Noch am 1. Februar 2012 hieß es in der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung: Der Rathaus-<br />
Chef geht davon aus, dass die Forderung von Tournesol beglichen wird.<br />
Am vergangenen Donnerstag wurde der Stadtverordnetenversammlung<br />
625
nun ein Brief der Firma Tournesol vorgelegt, worin diese mitteilt, das<br />
Wassergeld auch künftig nicht zahlen zu können und um weitere Stundung<br />
ansucht.“ Das alles passt für Zarda nicht zusammen. Für ihn ist ein<br />
weiterer Beleg für fehlende oder zu späte Informationen die Befragung<br />
des Wirtschaftsprüfers zur wirtschaftlichen Lage von Tournesol im Haupt-<br />
und Finanzausschuss. „Da hat sich deutlich gezeigt, dass uns nicht alles<br />
gesagt wurde, ebensowenig wie dem Wirtschaftsprüfer.“<br />
Damit dies, so Zarda, nicht noch einmal so läuft, will die CDU den<br />
Rechtsanwalt direkt und ungefiltert durch den Bürgermeister seine Fragen<br />
vorlegen - in einer seperaten Sitzung, dann ohne den Magistrat. Am<br />
heutigen Montag hat Gerhard Krum zu einer gemeinsamen Sitzung der<br />
HFA-Mitglieder mit dem Magistrat ins Rathaus eingeladen. Zum Thema<br />
Tournesol sollen rechtliche Standpunkte dargelegt werden.<br />
Dass überhaupt Rechtsberatung durch den Magistrat angestrengt wird, ist<br />
für Zarda ebenso verwunderlich.<br />
„Schließlich hat ja noch im Dezember der Bürgermeister die Einschaltung<br />
eines Rechtsanwaltes überhaupt und rundweg abgelehnt“, erinnert Zarda.<br />
Diese direkte Beratung im Ausschuss und mit dem Rechtsanwalt wurde<br />
von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen. Die Einladung der<br />
Mitglieder des Haupt-und Finanzausschusses in eine Magistratssitzung<br />
könne kein Ersatz dafür sein. „Selbstverständlich werden wir teilnehmen.<br />
Das ist ja klar. Aber wir werden um eine Beratung im Ausschuss nicht<br />
herumkommen. Dass der Rechtsanwalt deshalb zweimal anreisen muss,<br />
liegt am Bürgermeister.“<br />
Magistrat unterliegt der Verschwiegenheit<br />
Denn durch die Hinzuladung zu einer Magistratssitzung, so macht Zarda<br />
deutlich, unterlägen die Teilnehmer der Verschwiegenheitspflicht und eine<br />
Information in den Fraktionen und Beratung im Ausschuss damit<br />
unzulässig.<br />
„Wenn wir dann das einzige Mittel einsetzen, dass wir Stadtverordnete<br />
haben, nämlich Anfragen und Anträge zu stellen, dann heißt es wieder, die<br />
bösen Stadtverordneten hätten Schuld daran, dass Tournesol sein<br />
Wassergeld nicht bezahlen könne.“<br />
626
WWW.cdu-idstein.de vom 27.März 2012<br />
27.03.2012 - Gemeinde/ Stadt<br />
Tournesol: Rechtsanwalt trägt erste Ergebnisse im<br />
Magistrat und Mitgliedern des Haupt- und<br />
Finanzausschusses vor<br />
Zu einer Magistratssitzung, auf der der in Sachen Tournesol beauftragte<br />
Rechtsanwalt vortrug, waren auch die Mitglieder des Haupt- und<br />
Finanzausschusses hinzugeladen. Hierauf wurde bereits in der letzten<br />
Stadtverordnetenversammlung hingewiesen. Trotzdem unterliegen die<br />
Einzelheiten der Verschwiegenheitspflicht aller Anwesenden, speziell der<br />
Stadträte und Stadtverordneten. Insofern können an dieser Stelle<br />
keinerlei Informationen über den Inhalt des Vortrages von Herrn<br />
Rechtsanwalt Dipl.Kfm. Weber weitergegeben werden.<br />
Nach dem persönlichen Eindruck der Teilnehmer hat sich aber die Linie der<br />
CDU-Fraktion, die wir seit Bekanntwerden der Schwierigkeiten konsequent<br />
verfolgen in vollem Umfang bestätigt:<br />
1.<br />
Es war richtig, einen Rechtsanwalt mit der Wahrnehmung der Interessen<br />
der Stadt <strong>Idstein</strong> im Hinblick auf das Tournesolbad zu beauftragen.<br />
In der Rückschau ist es desto unverständlicher, warum der Bürgermeister<br />
dazu geradzu gezwungen werden musste und es sogar eines Beschlusses<br />
der Stadtverordneten bedurfte.<br />
2.<br />
Es war auch richtig und notwendig, dass der Rechtsanwalt den<br />
Stadtverordneten direkt berichtete und die Möglichkeit bestand, ihn direkt<br />
zu befragen.<br />
Wie bereits bei der direkten Befragung auch des Wirtschaftsprüfers, der<br />
den Jahresabschluss der Stadtwerke geprüft hatte, zeigte es sich, dass der<br />
direkte Bericht gegenüber einer Zusammenfassung und Interpretation<br />
durch den Bürgermeister erforderlich war.<br />
3.<br />
Unsere Annahme, dass einige bisherige Auskünfte und Wertungen des<br />
Bürgermeister nicht richtig oder nicht haltbar sind, war richtig.<br />
Über Einzelheiten kann an dieser Stelle wegen der<br />
Verschwiegenheitspflicht nichts mitgeteilt werden.<br />
627
4.<br />
Es ist richtig und äußerst erforderlich, dass die Rechtsposition der Stadt<br />
<strong>Idstein</strong> gegenüber den Vertragspartnern analysiert und aufgearbeitet wird,<br />
um über künftige Schritte entscheiden zu können.<br />
Der nach meinem Eindruck ausgesprochen professionell vorgehende<br />
Rechtsanwalt hat nach meiner Meinung unsere Einschätzung bestätigt,<br />
dass die bisherige Linie oder Strategie, die der Bürgermeister seit Beginn<br />
verfolgt hat, weder wohlbegründet noch richtig ist und es insofern im<br />
Interesse der Stadt <strong>Idstein</strong> überfällig war, professionelle Beratung in<br />
Anspruch zu nehmen.<br />
Der Vorsitzende des Haupt- und Finanzausschusses, Peter Piaskowski, hat<br />
vorsorglich und dem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung<br />
entsprechend einen Termin für den HFA mit dem Rechtsanwalt für den 18.<br />
April vereinbart. Inwieweit diese Sitzung öffentlich stattfinden kann, muss<br />
zu gegebener Zeit geprüft und entschieden werden.<br />
<strong>Idstein</strong><br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 28.März 2012<br />
Tournesol: Jurist soll im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Ausschuss berichten<br />
28.03.2012 - IDSTEIN<br />
Von Volker Stavenow<br />
„Ja, die Sitzung mit Magistrat und Haupt- und Finanzausschuss hat am<br />
Montagabend stattgefunden. Mehr darf ich darüber nicht sagen, denn die<br />
Sitzung war nicht öffentlich. <strong>Eine</strong>s sage ich aber: Ich wollte den HFA mit<br />
diesem Termin bestimmt nicht ausbremsen. Der HFA kann in einer<br />
eigenen Sitzung mit dem Rechtsanwalt direkt reden.“ Gerhard Krum als<br />
Sprecher des Magistrats verriet der IZ gestern mit keiner Silbe, welche<br />
Informationen der von der Stadt beauftragten Rechtsanwalts in Sachen<br />
Tournesol-Allwetterbad gegeben wurden und wie die städtischen Politiker<br />
darauf reagierten.<br />
Wie bereits mehrfach berichtet, schuldet Tournesol der Stadt Wassergeld<br />
628
in Höhe von gut 350 000 Euro aus den vergangenen Jahren. Dieses Geld<br />
hat die Stadt dem Bad gestundet. Tournesol hat inzwischen erklärt, auch<br />
die künftigen Wasserrechnungen nicht zahlen zu wollen. Die Bitte um<br />
weitere Stundungen wurden vom Stadtparlament abgelehnt.<br />
Um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein, hat die Stadt einen<br />
Rechtsanwalt hinzugezogen, denn die vertraglichen Verflechtungen<br />
innerhalb von Tournesol und mit der Stadt <strong>Idstein</strong> und den Banken sind<br />
vielschichtig.<br />
„Der HFA-Vorsitzende Peter Piaskowski hat vorsorglich und dem Beschluss<br />
der Stadtverordnetenversammlung entsprechend einen Termin für den<br />
HFA mit dem Rechtsanwalt für 18. April vereinbart“, nimmt nach der<br />
Sitzung CDU-Fraktions-Chef Thomas Zarda Stellung. „Es war richtig, einen<br />
Rechtsanwalt mit der Wahrnehmung der Interessen der Stadt <strong>Idstein</strong> im<br />
Hinblick auf das Tournesolbad zu beauftragen.“ In der Rückschau sei es<br />
umto unverständlicher, warum der Bürgermeister dazu geradezu<br />
gezwungen werden musste und es eines Beschlusses der<br />
Stadtverordneten bedurft habe.<br />
„Direkter Bericht war notwendig“<br />
„Es war auch richtig und notwendig, dass der Rechtsanwalt den<br />
Stadtverordneten direkt berichtete und die Möglichkeit bestand, ihn direkt<br />
zu befragen. Wie bereits bei der direkten Befragung des<br />
Wirtschaftsprüfers, der den Jahresabschluss der Stadtwerke geprüft hatte,<br />
zeigte es sich, dass der direkte Bericht gegenüber einer<br />
Zusammenfassung und Interpretation durch den Bürgermeister<br />
erforderlich war“, sagt Zarda. Die CDU-Annahme, dass einige bisherige<br />
Auskünfte und Wertungen des Bürgermeisters nicht richtig oder nicht<br />
haltbar seien, wären richtig. „Es ist richtig und äußerst erforderlich, dass<br />
die Rechtsposition der Stadt <strong>Idstein</strong> gegenüber den Vertragspartnern<br />
analysiert und aufgearbeitet wird, um über künftige Schritte entscheiden<br />
zu können. Der nach meinem Eindruck ausgesprochen professionell<br />
vorgehende Rechtsanwalt hat nach meiner Meinung unsere Einschätzung<br />
bestätigt, dass die bisherige Linie oder Strategie, die der Bürgermeister<br />
seit Beginn verfolgt hat, weder wohlbegründet noch richtig ist und es<br />
insofern im Interesse der Stadt <strong>Idstein</strong> überfällig war, professionelle<br />
Beratung in Anspruch zu nehmen“, so Zarda. Sind Jahresabschlüsse der<br />
diversen Tournesol-Gesellschaften im Unternehmensregister bis <strong>zum</strong><br />
heutigen Tag nicht nachvollziehbar? Ein <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>, der im Internet<br />
recherchiert hat, meint: „Ja!“ Er will herausgefunden haben, dass<br />
629
Tournesol gegen die Offenlegungsregel für Jahresabschlüsse verstoßen<br />
haben soll.<br />
„Warum?“, fragt er sich und stellt die Frage in den Raum, ob<br />
Zahlungsunfähigkeit, Überschuldung und andere Vorgänge so verschleiert<br />
werden sollen. Der Mann hat seine Erkenntnisse an Bürgermeister Krum<br />
und alle Fraktionen geschickt - mit der Bitte, auf die von ihm zur Debatte<br />
gestellten Fragen Antworten zu finden.<br />
Wie geht es mit dem Tournesol-Allwetterbad weiter? Diese Frage beschäftigt nicht nur die<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Politik, sondern auch die Badegäste. Archivfoto: wita/Udo Mallmann<br />
630
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 28.März 2012<br />
631
<strong>Idstein</strong><br />
Wiesbadener Kurier vom 28.März 2012<br />
Sollte Überschuldung verschleiert werden?<br />
28.03.2012 - IDSTEIN<br />
TOURNESOL-BAD Jurist soll im April im Haupt- und<br />
Finanzausschuss berichten<br />
(VoS). „Ja, die Sitzung mit Magistrat und Haupt- und Finanzausschuss hat<br />
am Montagabend stattgefunden. Mehr darf ich darüber nicht sagen, denn<br />
die Sitzung war nicht öffentlich. <strong>Eine</strong>s sage ich aber: Ich wollte den HFA<br />
mit diesem Termin bestimmt nicht ausbremsen. Der HFA kann in einer<br />
eigenen Sitzung mit dem Rechtsanwalt direkt reden.“ Gerhard Krum als<br />
Sprecher des Magistrats verriet gestern mit keiner Silbe, welche<br />
Informationen der von der Stadt beauftragte Rechtsanwalt in Sachen<br />
Tournesol-Allwetterbad gegeben hat und wie die städtischen Politiker<br />
reagierten.<br />
Wie mehrfach berichtet, schuldet Tournesol der Stadt <strong>Idstein</strong> Wassergeld<br />
in Höhe von gut 350 000 Euro aus den vergangenen Jahren. Dieses Geld<br />
hat die Stadt dem Bad gestundet. Tournesol hat inzwischen erklärt, auch<br />
die künftigen Wasserrechnungen nicht zahlen zu wollen. Die Bitte um<br />
weitere Stundungen wurden vom Stadtparlament abgelehnt.<br />
Um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein, hat die Stadt einen<br />
Rechtsanwalt hinzugezogen, denn die vertraglichen Verflechtungen<br />
innerhalb von Tournesol und mit der Stadt <strong>Idstein</strong> und den Banken sind<br />
vielschichtig. „Der HFA-Vorsitzende Peter Piaskowski hat vorsorglich dem<br />
Beschluss der Stadtverordnetenversammlung entsprechend einen Termin<br />
für den HFA mit dem Rechtsanwalt für 18. April vereinbart“, nimmt CDU-<br />
Fraktions-Chef Thomas Zarda Stellung. „Es war richtig, einen<br />
Rechtsanwalt mit der Wahrnehmung der Interessen der Stadt <strong>Idstein</strong> im<br />
Hinblick auf das Tournesolbad zu beauftragen.“ In der Rückschau sei es<br />
umso unverständlicher, warum der Bürgermeister dazu geradezu<br />
gezwungen werden musste und ein Beschluss der Stadtverordneten nötig<br />
war.<br />
Rechtsposition prüfen<br />
„Es war auch richtig und notwendig, dass der Rechtsanwalt den<br />
Stadtverordneten direkt berichtete und die Möglichkeit bestand, ihn direkt<br />
zu befragen. Wie bereits bei der direkten Befragung des<br />
Wirtschaftsprüfers, der den Jahresabschluss der Stadtwerke geprüft hatte,<br />
632
zeigte sich, dass der direkte Bericht gegenüber einer Zusammenfassung<br />
und Interpretation durch den Bürgermeister erforderlich war“, sieht es<br />
Zarda. Richtig sei die CDU-Annahme, dass einige bisherige Auskünfte und<br />
Wertungen des Bürgermeisters nicht richtig oder nicht haltbar seien. „Es<br />
ist erforderlich, dass die Rechtsposition der Stadt <strong>Idstein</strong> gegenüber den<br />
Vertragspartnern analysiert wird, um über künftige Schritte entscheiden<br />
zu können“, so Zarda, die professionelle Beratung sei überfällig gewesen.<br />
Ein <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>, der im Internet recherchiert hat, will herausgefunden haben,<br />
dass Tournesol gegen die Offenlegungsregel für Jahresabschlüsse<br />
verstoßen habe. Er stellt die Frage in den Raum, ob Zahlungsunfähigkeit,<br />
Überschuldung und andere Vorgänge so verschleiert werden sollen.<br />
Kommentar <strong>zum</strong> Pressebericht:<br />
29.03.2012 Hubertus Winter, dieser Kommentator ist bei uns<br />
registriert.<br />
Wenn die Überschuldung verschleiert werden soll,<br />
dann muß auch die Frage gestellt werden, ob durch die Verschleierung die<br />
Insolvenz verschleppt worden ist. Dafür gibt es klare Regeln, die<br />
mindestens jeder ordentliche Kaufmann kennen muß.<br />
Insolvenzverschleppung ist außerdem kein Kavaliersdelikt, sie ruft in der<br />
Regel den Staatsanwalt auf den Plan.<br />
Die Offenlegung ist übrigens kein Wahlrecht. Und die Erfüllung dieser<br />
Pflicht kann jeder überprüfen.<br />
Dem Internet sei es gedankt.<br />
Hubertus K. Winter<br />
633
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 02.April 2012<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 10.April 2012<br />
634
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12.April 2012<br />
635
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 04.Mai 2012<br />
636
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 07.Mai 2012<br />
637
<strong>Idstein</strong><br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 09.Mai 2012<br />
Hoffen auf eine baldige Lösung<br />
09.05.2012 - IDSTEIN<br />
Von Ingrid Nicolai<br />
TOURNESOL<br />
Bürgermeister Krum ist optimistisch, dass Verhandlungen mit<br />
Oberbank vor Sommerpause <strong>zum</strong> Ziel führen<br />
Bürgermeister Gerhard Krum ist optimistisch, obwohl die Verhandlungen<br />
in Sachen Tournesol schwierig sind: Er hofft, dass noch vor der<br />
Sommerpause eine Einigung mit der Oberbank möglich sein wird, möchte<br />
aber im Gespräch mit der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung nicht ins Detail gehen. „Viele<br />
Fragen und viel Geld spielen eine Rolle, wir stehen aber an der Schwelle<br />
vor einer Entscheidung.“ In der Sitzung des Magistrats am Montag war die<br />
weitere Beauftragung der Rechtsanwaltsgesellschaft Rölfs Partner wieder<br />
einmal Thema gewesen. Die Kanzlei war von der Stadt als Berater<br />
hinzugezogen worden. Neben einem Rechtsanwalt und Wirtschaftsprüfer<br />
sitzen Experten für die Badtechnik, Branchenkenner und Baurechtler mit<br />
im beratenden Team.<br />
Auf der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses, bei dem nur<br />
die Einführung öffentlich war (wir berichteten), machte ein Vertreter der<br />
Kanzlei deutlich, wie verschachtelt die Vertragswerke zwischen diversen<br />
Tournesol-Gesellschaften, Stadt und Oberbank sind. Er sprach<br />
verschiedene Probleme an, die im Raum stehen: Es gibt Mängel am Bad,<br />
die zwar nicht Tournesol gefährden, aber abgestellt werden müssten. Da<br />
die Tournesol-Baugesellschaft insolvent ist, müsse die Oberbank für die<br />
Beseitigung eintreten. Hier müsse die Oberbank Stellung nehmen, wie das<br />
aussehen könnte.<br />
Der Jurist kündigte eine Überprüfung der Leasingverträge an, damit<br />
geklärt werden kann, ob und wenn ja, wie, die Stadt <strong>Idstein</strong> in diese<br />
Verträge eintreten könnte. Das bedinge aber, dass die wirtschaftliche<br />
Situation und die Erfolgs-Aussichten des Bades konsequent geklärt werden<br />
müssten.<br />
Während die Verhandlungen laufen, hat Tournesol in <strong>Idstein</strong> <strong>zum</strong> 1. Mai<br />
638
die Eintrittspreise erhöht - was bei den Badbesuchern auf wenig<br />
Verständnis stößt.<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 10.Mai 2012<br />
639
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12.Mai 2012<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15.Mai 2012<br />
640
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 18.Mai 2012<br />
641
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 19.Mai 2012<br />
642
643
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 29.Mai 2012<br />
644
<strong>Idstein</strong><br />
Wiesbadener Kurier vom 09.Juni 2012<br />
Insolvenz bei Tournesol-Bad<br />
09.06.2012 – IDSTEIN<br />
TOURNESOL<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgermeister will Schaden für die Stadt vermeiden<br />
(VoS). Die Stadt <strong>Idstein</strong> hat am 6. Juni über das Vermögen der Tournesol<br />
<strong>Idstein</strong> Betriebs GmbH, Betreiberin des Tournesol-Allwetterbades in<br />
<strong>Idstein</strong>, einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Wiesbaden wegen<br />
Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung gestellt. Das Gericht prüft nun<br />
diesen Antrag.<br />
„Dieser Schritt war für die Stadt unvermeidlich, um den Fortbestand der<br />
Freizeit- und Wellnessanlage zu sichern und um Schaden für die Stadt zu<br />
vermeiden“, sagt Bürgermeister Gerhard Krum. Gemeinsam mit dem<br />
vorläufigen Insolvenzverwalter und anderen Beteiligten wolle man nun die<br />
Sanierung der Finanzen über ein Insolvenzverfahren vorantreiben. <strong>Idstein</strong><br />
hat gegenüber den Betreibern Forderungen in Höhe eines sechsstelligen<br />
Euro-Betrag. Das Bad wurde 2010 eröffnet. Die Stadt unterstützte das<br />
Bad 25 Jahre lang mit jährlich 500000 Euro.<br />
645
<strong>Idstein</strong><br />
Wiesbadener Kurier vom 09.Juni 2012<br />
Allwetterbad Tournesol stellt gegen Betriebsgesellschaft<br />
Insolvenzantrag<br />
09.06.2012 – IDSTEIN<br />
Von Volker Stavenow<br />
Die Stadt <strong>Idstein</strong> hat bereits am vergangenen Mittwoch, 6. Juni, über das<br />
Vermögen der Tournesol <strong>Idstein</strong> Betriebs GmbH, Betreiberin des<br />
Tournesol-Allwetterbades in <strong>Idstein</strong>, einen Insolvenzantrag beim<br />
Amtsgericht Wiesbaden wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung<br />
gestellt. Das Gericht prüft nun diesen Antrag. Das teilt Bürgermeister<br />
Gerhard Krum aufgrund einer entsprechenden Anfrage dieser Zeitung mit.<br />
Krum reagiert auf einen umfassenden Fragenkatalog der IZ <strong>zum</strong> Thema,<br />
der allerdings unbeantwortet bleibt.<br />
„Der Antrag löst zunächst eine Prüfung des Gerichts aus, auf deren<br />
Grundlage dann über die Eröffnung des Insolvenzverfahrens entschieden<br />
wird. Er stellt keinen Grund für eine Beeinträchtigung des Bade- und<br />
sonstigen Betriebes oder zur Nichtzahlung von Arbeitsentgelten dar.<br />
Weitergehende Bewertungen oder Spekulationen über Konsequenzen sind<br />
aufgrund des laufenden Verfahrens <strong>zum</strong> jetzigen Zeitpunkt nicht<br />
sachdienlich“, begründet Krum die Nichtbeantwortung.<br />
„Dieser Schritt war für die Stadt unvermeidlich, um den Fortbestand der<br />
Freizeit- und Wellnessanlage zu sichern und um Schaden für die Stadt zu<br />
vermeiden“, so Bürgermeister Gerhard Krum weiter. Gemeinsam mit dem<br />
vom Amtsgericht Wiesbaden zu bestellenden vorläufigen<br />
Insolvenzverwalter und anderen wesentlichen Beteiligten, wolle man nun<br />
die Sanierung der Finanzen über ein Insolvenzverfahren nachhaltig<br />
vorantreiben.<br />
„Wir wollen diese attraktive Einrichtung für unsere Bürgerinnen und<br />
Bürger erhalten, ohne dass dabei größere Risiken für den städtischen<br />
Haushalt entstehen“, gibt Krum die Zielrichtung vor.<br />
Die Stadt <strong>Idstein</strong> habe gegenüber den Betreibern der Anlage Forderungen<br />
von insgesamt einem hohen sechsstelligen Euro-Betrag. „Trotz<br />
mehrmaliger Aufforderungen haben uns die Verantwortlichen bis heute<br />
kein plausibles Konzept vorgelegt, wann sie die Außenstände begleichen<br />
646
und wie sie das Bad ohne weitere Verluste betreiben wollen“, zeigt sich<br />
Krum enttäuscht. Er geht davon aus, dass das Bad mit einem<br />
entsprechenden Konzept von neuen Betreibern wirtschaftlich geführt<br />
werden kann. „Wir wählen den Weg des Insolvenzantrages, da nur so<br />
sicher gestellt werden kann, dass die im Sommer vermutlich sich<br />
ergebenden Überschüsse nicht zur weiteren Verlustfinanzierung, sondern<br />
zur Restrukturierung des Bades verwandt werden. Darüber hinaus sei ihm<br />
besonders wichtig, auf diese Weise den Arbeitsplatz für die rund 120<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sicherzustellen.<br />
647
<strong>Idstein</strong><br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 09.Juni 2012<br />
Tournesol rauscht in die Tiefe<br />
09.06.2012 – IDSTEIN<br />
Von Volker Stavenow<br />
ALLWETTERBAD<br />
<strong>Idstein</strong> stellt gegen Betriebsgesellschaft Insolvenzantrag /<br />
Finanzsanierung und neues Konzept?<br />
Die Stadt <strong>Idstein</strong> hat bereits am vergangenen Mittwoch, 6. Juni, über das<br />
Vermögen der Tournesol <strong>Idstein</strong> Betriebs GmbH, Betreiberin des<br />
Tournesol-Allwetterbades in <strong>Idstein</strong>, einen Insolvenzantrag beim<br />
Amtsgericht Wiesbaden wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung<br />
gestellt. Das Gericht prüft nun diesen Antrag. Das teilt Bürgermeister<br />
Gerhard Krum aufgrund einer entsprechenden Anfrage der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Zeitung mit. Krum reagiert auf einen umfassenden Fragenkatalog der IZ<br />
<strong>zum</strong> Thema, der allerdings unbeantwortet bleibt.<br />
„Der Antrag löst zunächst eine Prüfung des Gerichts aus, auf deren<br />
Grundlage dann über die Eröffnung des Insolvenzverfahrens entschieden<br />
wird. Er stellt keinen Grund für eine Beeinträchtigung des Bade- und<br />
sonstigen Betriebes oder zur Nichtzahlung von Arbeitsentgelten dar.<br />
Weitergehende Bewertungen oder Spekulationen über Konsequenzen sind<br />
aufgrund des laufenden Verfahrens <strong>zum</strong> jetzigen Zeitpunkt nicht<br />
sachdienlich“, begründet Krum die Nichtbeantwortung.<br />
„Dieser Schritt war für die Stadt unvermeidlich, um den Fortbestand der<br />
Freizeit- und Wellnessanlage zu sichern und um Schaden für die Stadt zu<br />
vermeiden“, so Bürgermeister Gerhard Krum weiter. Gemeinsam mit dem<br />
vom Amtsgericht Wiesbaden zu bestellenden vorläufigen<br />
Insolvenzverwalter und anderen wesentlichen Beteiligten, wolle man nun<br />
die Sanierung der Finanzen über ein Insolvenzverfahren nachhaltig<br />
vorantreiben. „Wir wollen diese attraktive Einrichtung für unsere Bürger<br />
erhalten, ohne dass dabei größere Risiken für den städtischen Haushalt<br />
entstehen“, gibt Krum die Zielrichtung vor.<br />
Die Stadt habe gegenüber den Betreibern der Anlage Forderungen im<br />
hohen sechsstelligen Euro-Betrag. „Trotz mehrmaliger Aufforderungen<br />
648
haben uns die Verantwortlichen bis heute kein plausibles Konzept<br />
vorgelegt, wann sie die Außenstände begleichen und wie sie das Bad ohne<br />
weitere Verluste betreiben wollen“, zeigt sich Krum enttäuscht. Er geht<br />
davon aus, dass das Bad mit einem entsprechenden Konzept von neuen<br />
Betreibern wirtschaftlich geführt werden kann. „Wir wählen den Weg des<br />
Insolvenzantrages, da nur so sichergestellt werden kann, dass die im<br />
Sommer vermutlich sich ergebenden Überschüsse nicht zur weiteren<br />
Verlustfinanzierung, sondern zur Restrukturierung des Bades verwandt<br />
werden. Darüber hinaus sei ihm besonders wichtig, auf diese Weise die<br />
Arbeitsplätze für die rund 120 Mitarbeiter sicherzustellen.<br />
Ende mit Versteckspiel<br />
„Ich habe im September letzten Jahres, als herauskam, dass Tournesol<br />
offenbar seit damals bereits über einem Jahr seine Wasserrechnung nicht<br />
bezahlt hat wörtlich davor gewarnt, nicht gutes Geld dem schlechten<br />
hinterherzuwerfen. Das ist protokolliert“, ist CDU-Fraktions-Chef Thomas<br />
Zarda nicht überrascht vom Insolvenzantrag. Bürgermeister Krum habe<br />
über die Tatsache hinaus, dass er offenbar die Weisung erteilt habe, dem<br />
Zahlungsverzug von Tournesol nicht nur nicht nachzugehen, sondern<br />
diesen Gremien zu verheimlichen, alles getan, keine Konsequenzen zu<br />
ziehen. „Hierin ist er in den Gremiensitzungen vom Fraktionsvorsitzenden<br />
der SPD, Marius Weiß, gegen alle übrigen Fraktionen unterstützt worden.<br />
Noch Ende Oktober weigerte er sich, rechtliche Beratung zu suchen. Ich<br />
selbst wurde von ihm in öffentlicher Stadtverordnetensitzung als<br />
Charakterschwein bezeichnet, weil ich hierauf hinwies.“<br />
Inwieweit hieraus der Stadt Schaden entstanden sei, werde noch zu klären<br />
sein. Dazu gehört laut Zarda auch die persönliche Verantwortung von<br />
Krum. Die Insolvenz der Betriebsgesellschaft sei nach Lage der Dinge<br />
nicht abzuwenden gewesen. „Insofern ist der Schritt der Stadt, als ein<br />
Hauptgläubiger nun endlich die notwendigen Schritte zu setzen,<br />
überfällig.“<br />
Zu hoffen bleibt laut Zarda, dass aus dem Handeln des Bürgermeisters,<br />
erst die Zahlungsschwierigkeiten von Tournesol und die Baumängel am<br />
Bad zu vertuschen und dann die Insolvenz mit allen Mitteln<br />
hinauszuzögern, kein Schaden für die Stadt entstehe. „Die CDU-Fraktion<br />
hat zu diesem Komplex bereits eine ganze Reihe von Fragen gestellt, die<br />
nur sehr zögerlich und <strong>zum</strong> Teil unvollständig beantwortet werden. Neben<br />
der möglicherweise auch disziplinarisch zu prüfenden Verantwortung der<br />
Bürgermeisters geht es jetzt vor allem darum, wie die Stadt damit<br />
umgehen kann, ein 30-Millionen-<strong>Hallenbad</strong> buchstäblich am Halse hängen<br />
zu haben. Ein längeres Versteckspielen mit dem Argument, nur ja eine<br />
Insolvenz verhindern zu müssen, ist jetzt endlich zu Ende.“<br />
649
Insolvenzantrag sinnvoll<br />
„Der Insolvenzantrag, den die Stadt für die Betriebsgesellschaft gestellt<br />
hat, kommt nicht überraschend, da der Bürgermeister die Fraktionen<br />
permanent über den Sachstand informiert hat, zuletzt in einer Sitzung am<br />
letzten Freitag. Der Insolvenzantrag ist richtig und wird von der SPD-<br />
Fraktion unterstützt, weil wir das Vertrauen in die Geschäftsführung der<br />
Betriebsgesellschaft restlos verloren haben.“ So reagiert der SPD-<br />
Fraktionsvorsitzende Marius Weiß. Das oberste Ziel für die Stadt müsse es<br />
sein, dass sie mittelfristig in den Besitz des Bades komme, um es von<br />
einem anderen Dritten betreiben zu lassen. Wichtig sei auf diesem Weg<br />
vor allem, dass das Bad nicht geschlossen werde. Dies hätte <strong>zum</strong> einen<br />
existenzielle Folgen für die mehr als 100 Menschen, deren Arbeit von dem<br />
Bad abhänge, und <strong>zum</strong> anderen wäre es wirtschaftlich für die Stadt von<br />
Nachteil, weil es teurer werde, ein Bad wieder „anzufahren“, das einmal<br />
stillgelegt sei, als einen Betreiberwechsel unter laufendem Betrieb zu<br />
vollziehen. „Der Insolvenzantrag ist daher das sinnvollste Mittel im Sinne<br />
der Stadt und der Beschäftigten des Bades.“<br />
Fairer Wettbewerb<br />
Annette Reineke-Westphal von den Grünen meint: „Die Grünen bedauern,<br />
dass es so weit gekommen ist und das Projekt in seiner jetzigen Form<br />
baden geht. Allerdings wird derzeit keine andere Lösung gesehen, um<br />
Schaden für die Stadt abzuwenden. Die zunächst schwierige Situation<br />
bietet jedoch auch die Chance, Fehler zu korrigieren. Es hat sich gezeigt,<br />
dass die Tournesol Betriebs GmbH finanziell, aber auch organisatorisch<br />
nicht in der Lage ist, den Badbetrieb zu gewährleisten. Jetzt muss schnell<br />
nach einem neuen kompetenten Betreiber gesucht werden, was ein<br />
sauberes Aufsetzen von Verträgen mit der Oberbank erfordert.“<br />
Bei der Auswahl eines neuen Betreibers sei auf einen fairen Wettbewerb<br />
zu achten. Wichtig sei dabei sowohl ein ordentliches Betreiberkonzept als<br />
auch eine sozialverträgliche Preisgestaltung, die bisher zu wünschen ließe.<br />
„Wir wollen das Leistungsverzeichnis vor der Ausschreibung des<br />
Badbetriebes sehen und werden einen entsprechenden Antrag kurzfristig<br />
vorlegen, so die Grünen- Fraktionsvorsitzende.<br />
Die schwierige Lage der Betreibergesellschaft sei dem Bürgermeister im<br />
Januar 2011, also kurz vor der Kommunalwahl nachweislich bekannt<br />
gewesen, sei aber bis <strong>zum</strong> Herbst den Stadtverordneten vorenthalten<br />
worden. „Die mangelhafte Information der Gremien durch den<br />
Bürgermeister änderte sich erst mit dem Beschluss der<br />
Stadtverordnetenversammlung Ende Dezember, sich eines Fachanwaltes<br />
zu bedienen. Erst durch das kritische Hinterfragen der Stadtverordneten<br />
sei Bewegung in die Situation gekommen, fundierte fachanwaltliche<br />
Aussagen hätten haltlose und sich regelmäßig überholende Aussagen des<br />
Bürgermeisters abgelöst.<br />
650
Schaden gering halten<br />
„Die <strong>FWG</strong> <strong>Idstein</strong> hat einen solchen Schritt der Tournesol-Gesellschaften<br />
seit einiger Zeit befürchtet und erwartet, sieht aber die städtischen<br />
Gremien nicht unvorbereitet. Wir alle hatten in dieses Realisierungsmodell<br />
sehr große Hoffnungen gesteckt, dass das Tournesol-Bad trotz der<br />
dadurch für die Stadt verbundenen Risiken, letztendlich von Vorteil für die<br />
Stadt und seine Bewohner ist“, äußert sich <strong>FWG</strong>-Fraktionsvorsitzender<br />
Gerhard Dernbecher.<br />
Seit allerdings die Kostenexplosion von der den Verträgen zugrunde<br />
liegenden 19 Millionen auf fast 30 Millionen Euro bekannt geworden seien,<br />
habe die <strong>FWG</strong> das Projekt auf Seiten Tournesol nicht mehr in<br />
vertrauenswürdigen Händen gesehen.<br />
Da die Stadt <strong>Idstein</strong> inzwischen auf Drängen und Beschluss der<br />
Stadtverordnetenversammlung durch ein qualifiziertes Büro juristisch<br />
vertreten sei, sieht die <strong>FWG</strong>-Fraktion der Zukunft des Tournesol-Bades<br />
dennoch optimistisch entgegen. „Wichtig ist nun der Blick nach vorn, dass<br />
kurzfristig die vertragliche Situation geregelt und ein professioneller<br />
Betreiber gefunden wird, damit der Imageschaden für das immer noch als<br />
Attraktion angesehene Tournesol Bad so gering wie möglich bleibt“, so<br />
Dernbecher.<br />
Sonnenschein und gute Laune im und am Vorzeigebad täuschen: Die Stadt hat gegen die<br />
Tournesol-Betriebsgesellschaft Insolvenzantrag gestellt Archiv-Foto: wita/Udo Mallmann<br />
HINTERGRUND<br />
Das Tournesol-Allwetterbad in <strong>Idstein</strong> wurde 2010 eröffnet und wird<br />
seitdem von der Tournesol <strong>Idstein</strong> Betriebs GmbH betrieben.<br />
Die Stadt <strong>Idstein</strong> unterstützt das Bad 25 Jahre mit jährlich 500 000 Euro<br />
und sichert damit Schul-, Vereins-, und öffentliches Schwimmen in der<br />
Anlage.<br />
Eigentümerin ist die österreichische Oberbank. Die Stadt <strong>Idstein</strong> haftet<br />
über eine sogenannte Konkordanz-Vereinbarung gegenüber der Bank,<br />
wenn die Leasing- oder Betreibergesellschaft zahlungsunfähig ist.<br />
Die Stadt kann die Anlage dann aber entweder selbst ins Eigentum<br />
651
übernehmen, es alternativ selber leasen oder pachten und den Betrieb<br />
selbst übernehmen oder einem Dritten überlassen.<br />
Kommentare <strong>zum</strong> Pressebericht:<br />
09.06.2012 castorp, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />
Die die österreichische Oberbank ist doch fein raus<br />
Da die Stadt <strong>Idstein</strong> im nun eingetretenen Fall der Insolvenz in voller<br />
Höhe haftet (bürgt), hat sie auch allein die Kosten am Bein, sowohl was<br />
die Baukosten plus Zins, den Betrieb als auch die schon angelaufenen<br />
Forderungen für Wasser, Löhne und Gehälter etc. anbetrifft. Für die Stadt<br />
<strong>Idstein</strong> ist das ein mehr als schwerer Brocken. Die Belastung für den<br />
Haushalt ist enorm. Offensichtlich kann das Bad gar nicht kostendeckend<br />
betrieben werden und das schien von anfang an klar, denn sonst hätte ja<br />
die Stadt nicht gegenüber der Oberbank rückbürgen müssen. Die wollte<br />
das Risiko definitiv nicht tragen und die Politik, hier wohl federführend der<br />
Bürgermeister, hat es, wie so oft, auf die Steuerzahler abgewälzt. Ein<br />
Betreiber, der die enormen Kostenrisiken der Stadt <strong>Idstein</strong> abnimmt, wird<br />
es sicher nicht geben, denn so dumm kann keiner sein, schon gar kein<br />
Privatinvestor. Am Ende wird wohl die Stadt auf einem gigantischen<br />
Schuldenberg für dieses völlig überdimensionierte Bad hängen bleiben und<br />
darunter werden alle anderen Einrichtungen <strong>Idstein</strong>s massiv zu leiden<br />
haben. Es ist schon erstaunlich, wie kurzsichtig und verantwortungslos die<br />
Politik handelt, wenn es gilt Luftschlösser nachzujagen. Der gesunde<br />
Menschenverstand sagt einem schon, dass ein solches Bad in <strong>Idstein</strong> nicht<br />
kostendeckend betrieben werden kann.<br />
10.06.2012 Commandante, dieser Kommentator ist bei uns<br />
registriert.<br />
Unfähiger Bürgermeister und amateurhafte Stadtverordnete<br />
dieses Spaßbad wird die Stadt <strong>Idstein</strong> ruinieren! Sowohl unser<br />
Bürgermeister als auch unsere blauäugigen Stadtverordneten<br />
einschließlich <strong>FWG</strong> haben hier total versagt.Wann endlich kehrt bei<br />
unseren Stadtverordneten der REALITÄTSSINN zurück?<br />
<strong>Idstein</strong> kann sich weder mit Limburg<br />
noch mit anderen Städten im MTK Kreis messen. Schwimmbäder wie in<br />
unsen Nachbarstädten Niedernhausen und Bad Camberg sind zweckmäßig<br />
und übersteigen nicht das Maß des Notwendigen. Bleit zu hoffen, dass<br />
auch aufgrund der dessaströsen Finanzsituation der Stadt endlich<br />
realistische, bescheindenere Brötchen gebacken werden, und <strong>Idstein</strong> in<br />
652
naher Zukunft einen Bürgermeister bekommt, der <strong>zum</strong> einen ein<br />
Verwaltungsfachmann(frau) <strong>zum</strong> anderenein Wirtschaftsfachmann(frau)<br />
ist. Die Parteizugehörigkeit ist hierbei unerheblich. Kompetenz, Erfahrung<br />
und neue realistische Ziele sowie Schuldenabbau sollten hier Priorität<br />
haben. Allein mir fehlt der Glaube!<br />
Stefan Reifenberger;<strong>Idstein</strong><br />
10.06.2012 <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />
Absehbarer Untergang - was sagen Rechnungshof und<br />
übergeordnete politische Instanzen?<br />
Es bleibt zu hoffen, daß der (vorläufige) Insolvenzverwalter sehr kritisch<br />
auch das Verhalten <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Politiker im Hinblick auf die Beteiligung an<br />
einer möglichen Insolvenzverschleppung prüft. (Nicht falsch verstehen:<br />
Keine direkte aktive Beteiligung, sondern Nichtwahrnehmung von<br />
Prüfpflichten, mehrmalige Verlängerung von Zahlungszielen etc..)<br />
Gleichfalls bleibt zu wünschen, daß der Landesrechnungshof und die<br />
übergeordneten politischen Kontrollinstanzen sich darüber hinaus das<br />
augenscheinlich unprofessionelle Verhalten <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Politiker beim<br />
Abschluß der Verträge kritisch prüfend anschauen. Wenn alles OK war / ist<br />
- wunderbar für alle Beteiligten. Wenn es Fehler gab, sollten die<br />
Verantwortungsträger zu eben dieser gezogen werden.<br />
Es kann nicht sein, daß die ohnehin in ihren finanziellen Möglichkeiten<br />
stark eingeschränkte Stadt <strong>Idstein</strong> ohne kritische und professionelle<br />
Untersuchung der Gesamtzusammenhänge weitere wirtschaftliche<br />
Belastungen aus dem Thema "Tournesol" übernehmen muß.<br />
11.06.2012 Elsa Maier, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />
Armes <strong>Idstein</strong><br />
Über viele Jahre haben die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> über das Schwimmbad diskutiert. Im<br />
Grunde war immer klar, dass ein Schwimmbad ein Zuschussobjekt sein<br />
wird. Das wussten alle, auch die Parteien.<br />
Die Kernfrage ist doch wieviele Besucher benötige ich pro Tag damit sich<br />
das Schwimmbad wirtschaftlich trägt? So rechnet "Lieschen Müller" und<br />
das ist nicht von der Hand zu weisen.<br />
Dennoch hat die Stadt sich das Konzept "schönrechnen" lassen und mit<br />
653
finanztechnischer Kreativität ein Konstrukt geschaffen, dass zu dem<br />
jetzigen Debakel führte.<br />
Der städtische Haushalt wird wohl für die nächsten Jahre eine feste<br />
planbare Größe beinhalten, das Tournesoldefizit Mich ärgert auch, dass die<br />
Verantwortlichen wie immer nicht zur Rechenschaft gezogen werden. Die<br />
Bank bekommt ihr Geld, die Politiker bleiben im Amt und der Bürger zahlt<br />
die Zeche - Armes <strong>Idstein</strong><br />
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<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 09.Juni 2012<br />
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<strong>Idstein</strong><br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12.Juni 2012<br />
Schüler auf dem Trockenen?<br />
12.06.2012 - IDSTEIN<br />
Von Volker Stavenow<br />
TOURNESOL-BAD Geschäftsführung droht Stadt: Insolvenzantrag<br />
zurückziehen und verhandeln oder kein Zutritt mehr<br />
Werden am kommenden Donnerstag Klassen, die <strong>zum</strong> Schulschwimmen<br />
ins <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Bad gehen wollen, von den Betreibern an der<br />
Eingangstür abgewiesen und nach Hause geschickt? <strong>Eine</strong> gestrige E-Mail<br />
an den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Magistrat läßt fast keinen anderen Schluss zu: „Bis der<br />
Insolvenzantrag seitens der Stadt <strong>Idstein</strong> zurückgezogen wird und die<br />
Stadt wieder an den Verhandlungstisch zurückkehrt, sind wir leider<br />
gezwungen, den Zutritt für das Schulschwimmen ab Donnerstag, den 14.<br />
Juni, zu verwehren. Wir bedauern dies sehr und ersuchen um Verständnis<br />
für diesen Schritt. Selbstverständlich stehen wir kurzfristig für Gespräche<br />
zur Verfügung und verbleiben.“<br />
Dass ist das Kernstück einer E-Mail, die gestern nicht nur Bürgermeister<br />
Gerhard Krum erreichte, sondern auch die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Parteien. Absender:<br />
„Mit freundlichen Grüßen: Michael Beck und Alexander Hackl,<br />
Geschäftsführung der Tournesol <strong>Idstein</strong> Betriebs GmbH.“ Grund für diesen<br />
Schritt ist laut Tournesol die Nichtzahlung des Betriebskostenzuschusses<br />
durch die Stadt. „Die Stadt <strong>Idstein</strong> fordert mit letztem Zahlungstermin<br />
11.6.2012 Gebühren für Wasser und Abwasser in Höhe von ca. 121000<br />
Euro. Der Betriebskostenzuschuss, welcher als Zuschuss für das<br />
kostenlose Schwimmen von Schulen und Vereinen dient, wurde seit<br />
Februar 2012 von der Stadt <strong>Idstein</strong> nicht mehr beglichen und weist mit<br />
heutigem Tage einen Saldo von 229 000 zugunsten der Tournesol <strong>Idstein</strong><br />
Betriebs GmbH aus“, heißt es in der Mail. In der Anlage haben Beck und<br />
Hackl die bereits gestellte Mahnung für diesen Betrag gleich mit versandt.<br />
Weiter seien der Tournesol <strong>Idstein</strong> Betriebs GmbH aus Sicht der<br />
Geschäftsführung durch die aufgetretenen und teilweise bereits<br />
behobenen Baumängel Kosten und Schaden nach Abzug der laufend<br />
anfallenden Pachtrate in Höhe von rund 750 000 Euro entstanden.<br />
Nunmehr fühle sich weder der Eigentümer, die Oberbank, welche eine<br />
Bankgarantie vom Generalunternehmer für die Behebung der Bauschäden<br />
besitze, noch die Stadt dafür zuständig, kritisiert die Tournesol-<br />
663
Geschäftsführung.<br />
„Ein zudem von der Oberbank geforderter Eintritt der Stadt in die Verträge<br />
ist aus unserer Sicht nicht erforderlich, da derzeit ein Guthaben in Höhe<br />
von 750 000 Euro gegenüber der Oberbank besteht“, erklären Hackl und<br />
Beck. Die generellen Verhandlungen darüber seien von Stadt und<br />
Oberbank nach dem 15. Mai abgebrochen worden. Tournesol habe<br />
nunmehr eine Rechtsanwaltskanzlei beauftragt, die Interessen der<br />
Betriebs GmbH wahrzunehmen. Die Geschäftsführer verweisen auf ein<br />
Schreiben an alle Beteiligten, dem zu entnehmen sei, dass spätestens ab<br />
dem gestrigen 11. Juni eine Wiederaufnahme der Gespräche seitens der<br />
Stadt und der Oberbank signalisiert werden sollte. „Nun wurde sogar eine<br />
Insolvenzantrag und ein Vollstreckungsverfahren gegen uns eingeleitet.“<br />
Auf Anfrage der IZ erklärte Bürgermeister Gerhard Krum: „Ich habe nicht<br />
die Absicht, zu den Auswirkungen, die sich aus dem Insolvenzverfahren<br />
gegen Tournesol ergeben, presseöffentliche Stellungnahmen abzugeben.“<br />
„Ich bin entsetzt über das Handeln der Tournesol-Betriebs GmbH. Die<br />
Geschäftsführung nimmt ja die Schüler quasi als Geisel. Das bezeichne ich<br />
als bösartiges Handeln. Der Sachverhalt muss zwischen Stadt <strong>Idstein</strong> und<br />
Tournesol und nicht auf dem Rücken der Kinder geklärt werden. Die<br />
Schüler müssen aus diesem Spiel herausgehalten werden. Das ist eine<br />
echte Eskalation der Diskussion“, fand gestern Landrat Burkhard Albers<br />
auf Anfrage der IZ nicht nur Worte <strong>zum</strong> Tournesol-Schreiben, sondern<br />
formulierte auch harsche Kritik. Der Kreis zahlt als Schulträger 50 000<br />
Euro für das Schulschwimmen an die Stadt <strong>Idstein</strong>.<br />
„Vor dem jetzigen Wissenshintergrund dürfte die Drohung Tournesols,<br />
kein Schulschwimmen mehr zuzulassen, eher eine Erpressung darstellen,<br />
als ein Zeichen des Willens, zu einer einvernehmlichen Regelung zu<br />
kommen“, reagierte CDU-Fraktions-Chef Thomas Zarda.<br />
Der Bad-Betreiber droht, ab Donnerstag das Schulschwimmen im Tournesol nicht mehr<br />
zuzulassen. Archiv-Foto: wita/Udo Mallmann<br />
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<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12.Juni 2012<br />
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<strong>Idstein</strong><br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 13.Juni 2012<br />
„Bad wird nicht geschlossen“<br />
13.06.2012 - IDSTEIN<br />
Von Ingrid Nicolai<br />
TOURNESOL<br />
Bürgermeister Krum um Sachlichkeit bemüht / Auch DLRG<br />
betroffen<br />
Nicht nur die Jungen und Mädchen, die regelmäßig <strong>zum</strong> Schulschwimmen<br />
ins Tournesol-Bad gehen, haben laut Geschäftsführung keinen freien<br />
Eintritt mehr, auch die DLRG soll nicht mehr kostenlos im Bad trainieren<br />
und ausbilden dürfen. Beim jüngsten DLRG-Schwimmen wurde ein<br />
Handzettel an die Jugendlichen verteilt, auf dem Geschäftsführer<br />
Alexander Hackl informiert, „dass die vertraglichen Vereinbarungen zur<br />
Unterstützung der DLRG seitens der Stadt <strong>Idstein</strong> nicht eingehalten<br />
werden/wurden“. Er argumentiert, dass die Stadt ihren Zahlungen seit<br />
Februar nicht mehr nachgekommen sei. Bürgermeister Gerhard Krum<br />
stellt klar, dass die aufgemachte Rechnung „Kein Betriebskostenzuschuss,<br />
also auch kein Schul- und Vereinsschwimmen mehr“ so einfach nicht sei.<br />
Derzeit lässt die Stadt rechtlich prüfen, ob Tournesol von Vertrags wegen<br />
nicht verpflichtet ist, Schüler und Lebensretter ins Bad zu lassen. Die<br />
Stadt hatte vor einer Woche als Gläubigerin einen Insolvenzantrag gegen<br />
die Betreibergesellschaft Tournesol <strong>Idstein</strong> Betriebs GmbH gestellt, um mit<br />
Hilfe eines Insolvenzverwalters eine Sanierung zu emöglichen und<br />
weiteren Schaden zu vermeiden. Die Gesellschaft war der Stadt seit<br />
Baderöffnung 2010 Wassergebühren schuldig geblieben - mittlerweile<br />
mehr als 400 000 Euro. Das Amtsgericht Wiesbaden prüft derzeit die<br />
Sachlage. „Das wird etwa drei Monate dauern“, schätzt Krum.<br />
Die Betreibergesellschaft ist die Tochter der bereits seit Dezember<br />
insolventen Tournesol Energie- und Freizeitanlagen GmbH. Beide werden<br />
von Alexander Hackl geführt.<br />
666
Krum ist um Sachlichkeit bemüht: „Das Bad wird nicht geschlossen, keiner<br />
wird entlassen.“ Die Stadt sei wegen eines neuen Leasingvertrages mit<br />
der Eigentümerin des Bades, der österreichischen Oberbank, in<br />
Verhandlungen, ein Ausschreibungsverfahren für den künftigen Betrieb sei<br />
in Vorbereitung. Der Erhalt des Bades - ohne größere finanzielle Risiken -<br />
sei oberstes Ziel Die Hilfe eines Anwaltsbüros werde weiter in Anspruch<br />
genommen.<br />
Zwischenzeitlich hat der Kreisausschuss der Stadt vorgeschlagen, 25 000<br />
Euro aus der Kreiskasse direkt an Tournesol zu zahlen unter der Maßgabe,<br />
dass die Schulkinder weiterhin <strong>zum</strong> Schwimmunterricht ins Bad gelassen<br />
werden. Diesen Weg werde der Kreis nur dann gehen, wenn <strong>Idstein</strong> damit<br />
einverstanden ist, erläuterte Landrat Burkhard Albers gestern.<br />
Bei dem Geld handelt es sich um die Hälfte der Jahressumme (50 000<br />
Euro), die der Kreis aufgrund eines Vertrags an die Stadt <strong>Idstein</strong> zahlt für<br />
die Sicherstellung des Schwimmunterrichts. Sollte Tournesol die Schüler<br />
abweisen, müssen Alternativen in Wiesbaden und Bad Camberg gesucht<br />
werden. Für die Fahrten der Kinder müsste der Kreis die Kosten<br />
übernehmen. „Wir brauchen Klarheit bis Ende Juli“, so der Landrat.<br />
FAKTEN<br />
Die Stadt ist zwar nicht Eigentümerin oder Pächterin des Bades, haftet<br />
aber über eine Konkordanz-Vereinbarung gegenüber der Oberbank, wenn<br />
die Leasing oder Betreibergesellschaft zahlungsunfähig ist. Die Stadt<br />
könnte das Allwetterbad dann in ihr Eigentum übernehmen, es leasen<br />
oder pachten, den Betrieb selbst übernehmen oder einen Dritten<br />
beauftragen.<br />
Die Stadt hat sich verpflichtet, das Bad über einen Zeitraum von 25<br />
Jahren mit jährlich 500 000 Euro zu fördern, um insbesondere dort das<br />
Schul- und Vereinsschwimmen zu ermöglichen.<br />
Ein Vertrag zwischen <strong>Idstein</strong> und dem Landkreis regelt, dass der<br />
Rheingau-Taunus jährlich 50 000 Euro an die Stadt zahlt für die<br />
Sicherstellung des obligatorischen Schwimmunterrichts der Schulen.<br />
667
Kommentar <strong>zum</strong> Pressebericht:<br />
13.06.2012 castorp, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />
"Der Erhalt des Bades - ohne größere finanzielle Risiken - sei oberstes<br />
Ziel"<br />
Angesichts der Rückbürgerschaft der Stadt gegenüber der Oberbank ist es<br />
ja wohl etwas naiv von der Vermeidbarkeit größerer finanzieller Risiken zu<br />
sprechen. Im ungünstigsten Fall steht die Stadt für über 30 Millionen<br />
gerade. Auch die Betriebskosten sind enorm, wie man allein an den<br />
Wasserkosten sehen kann, die das Bad nicht einmal begleichen kann. Mit<br />
der Stadt <strong>Idstein</strong> und dem Tournesol scheint es wie mit der Rettung<br />
Griechenlands: ein Fass ohne Boden. Jeder weiß das, aber die Politik<br />
beschönigt munter bis das dicke Ende kommt. Übrigens werden die Kinder<br />
heute schon mit Bussen von den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schulen <strong>zum</strong> Tournesol<br />
gefahren und dort auch wieder abgeholt.<br />
<strong>Idstein</strong><br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung online vom 13.Juni 2012<br />
Schul- und Vereinsschwimmen im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-<br />
Bad bleibt kostenlos<br />
13.06.2012 - IDSTEIN<br />
Von Ingrid Nicolai<br />
Die Aufregung war groß, als die Geschäftsführung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Tournesol-Bads jüngst mitgeteilt hatte, den Teilnehmern von Schul- und<br />
Vereinsschwimmen künftig keinen kostenlosen Eintritt mehr zu gewähren.<br />
Die Stadt <strong>Idstein</strong> hat deshalb beim Landgericht <strong>Idstein</strong> eine einstweilige<br />
Verfügung beantragt, die am Mittwoch auch ergangen ist. Demnach muss<br />
das Schul- und Vereinsschwimmen im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol von der<br />
Geschäftsführung des Allwetter-Bades weiterhin ermöglicht werden.<br />
668
Der Streit zwischen der Stadt <strong>Idstein</strong> und Tournesol hatte sich, wie<br />
berichtet, wegen ausstehender Gelder zugespitzt. So wurde beim jüngsten<br />
DLRG-Schwimmen ein Handzettel an die Jugendlichen verteilt, auf dem<br />
Geschäftsführer Alexander Hackl informiert, „dass die vertraglichen<br />
Vereinbarungen zur Unterstützung der DLRG seitens der Stadt <strong>Idstein</strong><br />
nicht eingehalten werden/wurden“. Er argumentiert, dass die Stadt ihren<br />
Zahlungen seit Februar nicht mehr nachgekommen sei. Bürgermeister<br />
Gerhard Krum stellt hingegen klar, dass die aufgemachte Rechnung „Kein<br />
Betriebskostenzuschuss, also auch kein Schul- und Vereinsschwimmen<br />
mehr“ so einfach nicht sei.<br />
Gegen die Tournesol-Betreibergesellschaft läuft derzeit ein<br />
Insolvenzantrag. Diesen hatte die Stadt vor einer Woche als Gläubigerin<br />
gestellt, um mit Hilfe eines Insolvenzverwalters eine Sanierung zu<br />
ermöglichen und weiteren Schaden zu vermeiden. Dennoch betonte<br />
Bürgermeister Krum: „Das Bad wird nicht geschlossen, keiner wird<br />
entlassen.“<br />
Das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Bad. Archivfoto: Heilhecker<br />
669
<strong>Idstein</strong><br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 14.Juni 2012<br />
Schüler dürfen schwimmen<br />
14.06.2012 - IDSTEIN<br />
Von Ingrid Nicolai<br />
TOURNESOL I<br />
Landgericht stützt mit einstweiliger Verfügung Position der Stadt<br />
Jetzt hat das Gericht entschieden: Das Schulschwimmen im Tournesol<br />
muss weiter von der Geschäftsführung des Allwetter-Bades ermöglicht<br />
werden. Nachdem sich der Streit zwischen Stadt und Geschäftsführung<br />
wegen ausstehender Gelder weiter zugespitzt hatte, wurde von der Stadt<br />
<strong>Idstein</strong> beim Landgericht eine einstweilige Verfügung beantragt, die<br />
gestern so ergangen ist.<br />
Die Stadt als Gläubigerin hatte am 6. Juni einen Insolvenzantrag gegen<br />
die Betreibergesellschaft Tournesol <strong>Idstein</strong> Betriebs GmbH gestellt,<br />
woraufhin die Geschäftsführer des Bades, Alexander Hackl und Michael<br />
Beck reagierten, indem sie Anfang der Woche den Magistrat per E-Mail<br />
informierten, dass der Zutritt <strong>zum</strong> Schulschwimmen ab morgigen<br />
Donnerstag verwehrt werde, bis der Insolvenzantrag seitens der Stadt<br />
zurückgezogen werde und die Stadt wieder an den Verhandlungstisch<br />
zurückkehre.<br />
Daraufhin hat die Stadt die einstweilige Verfügung beantragt. Während<br />
am gestrigen Vormittag im Landgericht über den Fall entschieden wurde,<br />
erreichten die DLRG und die betroffenen Schulen im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land ein E-<br />
Mail, in dem Beck und Hackl mitteilten, dass sie „aus Kulanzgründen den<br />
Schulen gegenüber“ den Zutritt nicht wie angekündigt am 14. Juni,<br />
sondern erst ab 19. Juni verwehren werden.<br />
Das dürfte nun hinfällig sein, es sei denn Tournesol geht gegen diese<br />
Entscheidung vor. „Das kann der Antragsgegner natürlich jederzeit tun“,<br />
erklärt Dr. Hans Kieserling vom Landgericht.<br />
In der Begründung der einstweiligen Verfügung heißt es, dass ein<br />
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„Zurückbehaltungsrecht der Antragsgegner wegen nicht geleisteter<br />
Betriebskostenzuschüsse nicht gewährleistet sei.“<br />
Die Entscheidung dürfte im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land zahlreiche Schulleiter aufatmen<br />
lassen, die sich schon überlegt hatten, wie und wo es kurz vor den<br />
Sommerferien Alternativen <strong>zum</strong> Schulschwimmen geben könnte. Rund<br />
8000 Schüler, vorwiegend der Klassenstufen 3 bis 6, nehmen im Jahr am<br />
Schulschwimmen teil.<br />
<strong>Idstein</strong><br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 14.Juni 2012<br />
„Erpressung ist schäbig“<br />
14.06.2012 - IDSTEIN<br />
Von Volker Stavenow<br />
TOURNESOL II<br />
Fraktionen empört über Drohung, Schülern und Vereinen den Bad-<br />
Zugang zu verweigern<br />
Auch nach der abwehrenden Entscheidung des Landgerichtes Wiesbaden<br />
(siehe oben stehenden Artikel) schlägt die Drohung von Tournesol, Schul-<br />
und Vereinsschwimmen als Reaktion auf den Insolvenzantrag der Stadt<br />
<strong>Idstein</strong> gegen die Betriebs GmbH nicht mehr zuzulassen, in der Politik<br />
weiter hohe Wellen.<br />
Die SPD-Fraktion reagiert auf die Drohung der Tournesol-Betreiber, das<br />
Schul- und Vereinsschwimmen zu verwehren, mit „Empörung und völligem<br />
Unverständnis“. Nicht nachvollziehbar und haltlos seien die genannten<br />
Gründe für ein solches Vorgehen. „Laut Durchführungsvereinbarung hat<br />
Tournesol den Betriebskostenzuschuss an die Oberbank abgetreten. Die<br />
Betriebs GmbH kann den Betriebskostenzuschuss folglich gar nicht von<br />
der Stadt fordern“, stellt der SPD-Fraktionsvorsitzende Marius Weiß klar.<br />
„Darüber hinaus grenzt die Warnung, die Stadt möge den Insolvenzantrag<br />
zurückziehen, sonst würde man das Schulschwimmen einstellen, glatt an<br />
671
Erpressung. Die Schüler in den Konflikt mit hineinzuziehen ist an<br />
Schäbigkeit kaum zu überbieten“, ärgert sich Weiß.<br />
„Die Betriebsgesellschaft macht es sich einfach, wenn sie die Außenstände<br />
der Wasserlieferungen, die letztlich aus ihrem Betrieb herrühren, einseitig<br />
der Oberbank anlastet und die Außenstände bei ihrer Rechnung nicht<br />
berücksichtigt. Der im Schreiben an den Magistrat angekündigte Schritt,<br />
das Schulschwimmen zu untersagen, ist wohl ein letzter Versuch, die<br />
Insolvenz abzuwenden“, beurteilt Annette Reineke-Westphal aus Sicht der<br />
Grünen den Schritt von Tournesol.<br />
„Die Stadt damit unter Druck zu setzen, auf dem Rücken der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Kinder, wird die bisher noch bestehenden Sympathiewerte nachhaltig<br />
beschädigen. Dies führt auch dazu, dass ein Entgegenkommen durch der<br />
Stadt kaum mehr zu erwarten ist.“ Die Grünen bringen dazu einen<br />
Dringlichkeitsantrag in die nächste Sitzung der<br />
Stadtverordnetenversammlung ein. Darin fordern sie, dass ein<br />
Leistungsverzeichnis für den Betrieb des Schwimmbades vor Beginn des<br />
Ausschreibungs- oder Vergabeverfahrens zur Beschlussfassung vorgelegt<br />
wird.<br />
„Das jetzige Verhalten der Tournesol-Geschäftsführung ist nicht tolerierbar<br />
wie auch hochgradig unüberlegt und zeigt, wie verfahren die Situation<br />
inzwischen ist. Letztlich muss man nun versuchen, eine Lösung zu finden,<br />
die nicht auf dem Rücken der Besucher, Schüler oder Vereine ausgetragen<br />
wird und zugleich weitere finanzielle Schäden von der Stadt abhalten“,<br />
bewertet die Liberale Chalupa-Albrecht die Situation.<br />
672
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16.Juni 2012<br />
673
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16.Juni 2012<br />
674
<strong>Idstein</strong><br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 20.Juni 2012<br />
„<strong>Idstein</strong> hat eine gute Position“<br />
20.06.2012 - IDSTEIN<br />
Von Ingrid Nicolai<br />
(in). Auch wenn der Geldfluss zwischen Oberbank, Stadt und Tournesol-<br />
Gesellschaften gestoppt ist, und jetzt das Gericht über den<br />
Insolvenzantrag der Stadt gegen die Betreibergesellschaft entscheiden<br />
muss, schließt Bürgermeister Gerhard Krum eine einvernehmliche Lösung<br />
nicht völlig aus. „Die Parteien reden miteinander - und zwar nicht nur über<br />
ihre Anwälte.“ Er macht aber auch unmissverständlich klar: „Im<br />
Zweifelsfall wird noch mehr gestritten. Die Stadt hat eine gute Position.“<br />
Die Zeitschiene spiele bei den weiteren Verhandlungen eine große Rolle.<br />
Krum hofft auf eine Einigung noch in diesem Jahr. Auch die Oberbank als<br />
Eigentümerin dränge auf eine Lösung, fordert jetzt von der Stadt den<br />
jährlichen Betriebskostenzuschuss über 500 000 Euro. Als die Stadt den<br />
Insolvenzantrag gegen die Betreibergesellschaft stellte, hat die Oberbank<br />
im gleichen Zuge den Leasingvertrag gekündigt und einen Insolvenzantrag<br />
gegen die Tournesol-Verwaltungsgesellschaft gestellt.<br />
Ziel der Stadt ist es, in den Besitz des Bades zu kommen, die<br />
vorhandenen Baumängel zu beseitigen, um dann einen neuen Betreiber zu<br />
finden. „Dafür müssen aber erst einmal der alte Leasing- und Pachtvertrag<br />
aufgelöst werden.“ Auch über den Umfang der tatsächlichen Baumängel<br />
herrscht noch keine Einigkeit. Ein Gutachter der Stadt kam zu anderen<br />
Ergebnissen als ein Gutachter der Oberbank. Geklärt werden muss, ob<br />
nun ein drittes Gutachten eingeholt wird oder ein selbstständiges<br />
Beweissicherungsverfahren in die Wege geleitet wird.<br />
Vom Tisch ist nach Einschätzung von Bürgermeister Krum die Weigerung<br />
der Tournesol-Geschäftsführung, das Schul- und Vereinsschwimmen<br />
zuzulassen, nachdem das Gericht der Stadt mit einer einstweiligen<br />
Verfügung den Rücken gestärkt hat.<br />
675
Kommentar <strong>zum</strong> Pressebericht:<br />
20.06.2012 castorp, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />
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Die Stadt hat eine gute Position?<br />
Wieso das? Die Stadt haftet gegenüber der Oberbank für die Erfüllung des<br />
Leasing Vertrages, d.h. in voller Höhe der Bau- und Finanzierungskosten<br />
des Bades, also mindestens satte 30 Millionen Euro. Wenn dazu noch der<br />
Betrieb nur defizitär aufrechterhalten werden kann, so kommt auf die<br />
Stadt <strong>Idstein</strong> ein gigantischer neuer Schuldenberg zu, der im Haushalt<br />
wohl kaum solide verankert ist und aus den Einnahmen der Stadt auch nie<br />
und nimmer getragen werden kann.<br />
Heutige Politiker haben das unnachahmliche Talent, die Wirklichkeit immer<br />
in einem schönen Licht erscheinen zu lassen.<br />
<strong>Idstein</strong><br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 25.Juni 2012<br />
<strong>Idstein</strong>: Tournesol-Insolvenz abgelehnt<br />
25.06.2012 - IDSTEIN<br />
Von Volker Stavenow<br />
Das Wiesbadener Amtsgericht hat den Insolvenzantrag der Stadt <strong>Idstein</strong><br />
gegen die Tournesol-Betriebs GmbH (die IZ berichtete mehrfach<br />
ausführlich darüber) als unzulässig zurückgewiesen. Der Beschluss<br />
erfolgte bereits vergangene Woche am Mittwoch und liegt der IZ schriftlich<br />
vor.<br />
„Der Antrag eines Gläubigers ist dann zulässig, wenn der Antragsteller ein<br />
rechtliches Interesse an der Eröffnung des Insolvenzverfahrens hat und<br />
seine Forderung und den Eröffnungsgrund glaubhaft macht. Die<br />
Antragstellerin (die Stadt <strong>Idstein</strong>, die Red.) hat indessen ihre<br />
676
Insolvenzforderung nicht ausreichend dargelegt und glaubhaft gemacht“,<br />
heißt es in der Begründung für die Ablehnung.<br />
Oberbank ist Schuldner<br />
Im Klartext heißt das in der Begründung weiter, dass die Bescheide für<br />
das zu zahlende offene Wassergeld für das Tournesol-Bad zwar per<br />
Adresse an die Tournesol-Betriebs GmbH gehen, Schuldner als<br />
Erbbauberechtiger aber die Oberbank sei. Das Gericht legt weiter dar,<br />
dass dieser Fakt auch dann Bestand hat, wenn eine Regelung zwischen<br />
Oberbank und <strong>Idstein</strong> existiere, nach der die Wasser- und<br />
Abwassergebühren direkt mit der Tournesol-Betriebs GmbH abgerechnet<br />
würden.<br />
„Hieraus ergibt sich indessen kein Verwaltungsakt gegen die<br />
Antragsgegnerin (die Tournesol-Betriebs GmbH, die Red.), sondern ein<br />
solcher gegen die Oberbank <strong>Idstein</strong>, sodass die Bescheide weder<br />
bestandskräftig gegen die Antragsgegnerin werden konnten, noch einen<br />
Vollstreckungstitel gegen diese darstellen können“, heißt es wörtlich in der<br />
Begründung. <strong>Eine</strong> abweichende Wertung hätte sich laut Gericht nur<br />
ergeben könne, wenn die städtischen Bescheide ausschließlich an die<br />
Tournesol-Betriebs GmbH gerichtet gewesen wären. Da dies nicht der Fall<br />
sei, wären die Bescheide zur Überzeugung des Gerichtes nicht geeignet,<br />
Forderungen der Stadt <strong>Idstein</strong> gegen die Tournesol-Betriebs GmbH<br />
glaubhaft zu machen.<br />
Stadt geht vor Landgericht<br />
Die Ablehnung unseres Insolvenzantrages und die Begründung des<br />
Wiesbadener Amtsgerichtes sind nicht zutreffend. Deshalb werden wir<br />
jetzt in die nächste Instanz gehen. Die Vorbereitungen für den Gang vor<br />
das Landgericht sind bereits in vollem Gange, denn wir als Stadt müssen<br />
natürlich auf diesen Beschluss sofort reagieren“, sagte <strong>Idstein</strong>s<br />
Bürgermeister Gerhard Krum auf Anfrage der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung am<br />
vergangenen Samstag.<br />
Nach seiner Einschätzung wird sich auch das Landgericht ähnlich zügig mit<br />
der Thematik auseinandersetzen, wie das Amtsgericht Wiesbaden. „Wir<br />
haben natür lich mit der Möglichkeit einer Ablehnung durch das<br />
Amtsgericht gerechnet. Da auch die Oberbank einen Insolvenzantrag<br />
gegen die Tournesol-Betriebs GmbH gestellt hat, bleibt der Ausgang<br />
dieses Vorganges noch abzuwarten. Nach meiner Kenntnis ist hier der<br />
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Sachstand noch offen. Ich denke, auch durch diese Ablehnung unseres<br />
Insolvenzantrages ist die Position der Stadt <strong>Idstein</strong> nicht geschwächt<br />
worden“, beurteilt Krum die aktuelle Lage.<br />
Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgermeister bestätigt, dass neben der gerichtlichen<br />
Auseinandersetzung zwischen Tournesol, Oberbank und Stadt <strong>Idstein</strong><br />
weiterhin Gespräche stattfinden würden, um parallel zu dem<br />
Schlagabtausch vor dem Kadi eine Lösung außerhalb des Justizstreites zu<br />
finden. Inwieweit diese Gespräche möglicherweise zu einem Ergebnis<br />
führen, das alle drei beteiligten Parteien akzeptieren könnten, ließ Krum<br />
offen. „Das Bad soll weiterlaufen, mit einem neuen Betreiber. Das ist nach<br />
wie vor unser Ziel!<br />
Zur Tournesol-Thematik äußern sich auch die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Liberalen: Die<br />
FDP-Stadtverordnete Anna Chalupa-Albrecht und Thomas Clemenz, 1.<br />
Vorsitzender des FDP-Ortsverbandes <strong>Idstein</strong>, bedauern, dass die Gremien,<br />
die regelmäßig über die Verhältnisse des Tournesol-Bades von der<br />
Stadtverwaltung und der Firma Tournesol informiert werden sollten, nicht<br />
vollständig und vor allem auch nicht frühzeitig alle Tatsachen erfahren<br />
haben.<br />
In den abgeschlossenen Verträgen sei geregelt, dass der Stadt<br />
umfassende Auskunfts- und Informationsrechte zustehen und die Firma<br />
Tournesol sich zu entsprechender Auskunft verpflichtet. Wieso das nicht<br />
passierte, werde sich später zeigen.<br />
Nach Auffassung der FDP ist die veränderte Ausführung des<br />
ursprünglichen Konzepts und die gewählte Preisgestaltung unter<br />
Einbeziehung eines Sportcenters in das Bad der wesentliche Auslöser für<br />
die entstandene Situation.<br />
Die derzeitige Situation sei vermutlich erheblich verursacht durch eine<br />
falsche Geschäfts- und Preispolitik. Die kurzfristig erfolgten<br />
Preissteigerungen an Wochenenden und Feiertagen für normale Besucher<br />
(nicht Abonnenten) mache deutlich, dass hier Sachverstand fehle.<br />
Auf der anderen Seite stelle sich die Frage, weshalb die Stadt den Antrag<br />
auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens stellte. Der Antragsteller hafte für<br />
die Kosten des Verfahrens und bei einer vorläufigen Eröffnung werde ein<br />
Gutachten erstellt, das bei den verflochtenen Strukturen nicht billig werde.<br />
Chalupa-Albrecht und Clemenz: „Sobald die Geschäftsführer erkennen,<br />
678
dass ein Insolvenztatbestand gegeben ist, müssen sie selber tätig werden<br />
und einen entsprechenden Eigenantrag stellen. Andernfalls haften sie mit<br />
ihrem privaten Vermögen und es wird strafrechtlich relevant. Dieser<br />
Eigenantrag ist bisher nicht gestellt worden, sodass davon ausgegangen<br />
werden muss, dass die laufende Buchhaltung einen Insolvenzgrund noch<br />
nicht ergibt.“<br />
Hoffen auf Kompromiss<br />
Die FDP <strong>Idstein</strong> hätte einen Insolvenzantrag nicht empfohlen und geht<br />
davon aus, dass sich ein Rechtsstreit nicht vermeiden lassen wird. „Auf die<br />
Stadt <strong>Idstein</strong> werden erhebliche Anwalts-, Gerichts- und<br />
Sachverständigenkosten zukommen.“<br />
Deshalb hofft sie, dass frühzeitig ein vernünftiger Kompromiss gefunden<br />
werde. Bei der wirtschaftlichen Situation und der im Vertrag<br />
eingegangenen weitgehenden Verpflichtungen der Stadt könne dies<br />
voraussichtlich jedoch nur so aussehen, dass die Stadt in die laufenden<br />
Verträge eintrete und selber einen fachkundigen Betreiber auf eigenes<br />
Risiko beauftrage.<br />
Vor Gericht gehen die Wogen hoch, im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol planschen Groß<br />
und Klein im unbezahlten Wasser. Archivfoto: privat<br />
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<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 25.Juni 2012<br />
680
<strong>Idstein</strong><br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 30.Juni 2012<br />
FDP <strong>Idstein</strong> äußert sich zur Ablehnung des Tournesol-<br />
Insolvenzantrags<br />
30.06.2012 - IDSTEIN<br />
(red). Die FDP meint in Sachen Ablehnung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Insolvenz-<br />
Antrages gegen die Tournesol-Betriebs GmbH durch das Wiesbadener<br />
Amtsgereicht: „Kein Rechtsmittel gegen den Beschluss einlegen. Das ist<br />
zwar für die Stadt und ihre rechtlichen Vertreter nicht so schön, für die<br />
Bürger der Stadt jedoch finanziell besser“, so der Liberale Thomas<br />
Clemenz, Ortsvorsitzender der FDP. Dass das Signal, das die Stadt mit der<br />
Antragstellung gesetzt hat, genügt, davon ist auch Anna Chalupa-<br />
Albrecht, die Stadtverordnete der FDP, überzeugt.<br />
Beide weisen darauf hin, dass schließlich auch die Oberbank einen<br />
Insolvenzantrag gegen die Betriebsgesellschaft gestellt habe, der mit<br />
dieser Argumentation nicht vom Gericht abgewehrt werden könne und<br />
damit zu einer Überprüfung der wirtschaftlichen Situation der Gesellschaft<br />
führen dürfte. Bei dieser Gelegenheit macht die FDP nochmals deutlich,<br />
dass mit einem Insolvenzantrag keineswegs auch unmittelbar eine<br />
Insolvenzeröffnung verbunden ist, wie der vorliegende negative Beschluss<br />
zeigt.<br />
„In einem Prüfungsverfahren kann sich anschließend ergeben, dass ein<br />
Insolvenzgrund gar nicht vorgelegen hat“, so Clemenz. Es spiele eigentlich<br />
keine Rolle, ob ein oder zwei Anträge gestellt sind. Nach Chalupas<br />
Meinung sei es jetzt, da die Stadt Verhandlungswillen signalisiert habe, an<br />
der Zeit, sich zusammen zu setzen. Das aber setze voraus, dass auch die<br />
anderen Beteiligten einigungsbereit seien.<br />
Nach Clemenz’ Überzeugung wäre jede außergerichtliche Einigung auf der<br />
Basis der derzeitigen Informationslage auch viel zu teuer für die Stadt<br />
<strong>Idstein</strong>. „Bessere Ergebnisse lassen sich oft erst in einem gerichtlichen<br />
Verfahren oder vor einem Schlichter erreichen.“<br />
681
Kommentar <strong>zum</strong> Pressebericht:<br />
30.06.2012 Hubertus Winter, dieser Kommentator ist bei uns<br />
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Ablehnung des Insolvenzantrages...<br />
...könnte dazu führen, daß die gesamte Konstruktion "auf den Tisch"<br />
kommt.<br />
Fakt ist doch wohl, daß das Wassergeld nicht bezahlt wurde und das im<br />
Gegenzug mit Mitteln gedroht wurde, die durchaus als Erpressung<br />
bezeichnet werden können.<br />
Der Bürger steht staunend davor und fragt sich, was das nächste Kapitel<br />
dieser Geschichte bringt.<br />
<strong>Eine</strong>s sicherlich nicht: Klarheit in der Sachlage.<br />
Hubertus Winter<br />
<strong>Idstein</strong><br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 02.Juli 2012<br />
DLRG <strong>Idstein</strong> betont gutes Verhältnis zu Tournesol<br />
02.07.2012 - IDSTEIN<br />
(red). Mit neuen Angeboten und guten Nachrichten startet die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
DLRG in den Sommer. So hat die DLRG Anfang des Jahres erstmals und<br />
sehr erfolgreich einen Vorbereitungslehrgang für die Prüfung und den<br />
Erwerb der amtliche Sportbootführerscheine Binnen und See angeboten.<br />
25 Teilnehmer haben sich angemeldet, von denen inzwischen fast alle an<br />
der Prüfung teilgenommen und bestanden haben. Die Ausbildung findet<br />
auf dem ortsgruppeneigenen Rettungsboot statt.<br />
Der nächste Kurs startet am Mittwoch, 11. Juli (immer mittwochabends)<br />
mit theoretischem Unterricht und soll bis <strong>zum</strong> Herbst abgeschlossen sein.<br />
Die Fahrstunden werden mit jedem Teilnehmer individuell vereinbart. Die<br />
weiteren Theorietermine sind der Ausschreibung zu entnehmen. Es<br />
besteht keine Anwesenheitspflicht, wenn ein Theorietermin nicht<br />
wahrgenommen werden kann. Die Ausschreibung mit allen Informationen<br />
und das Anmeldeformular kann auf der Webseite der DLRG <strong>Idstein</strong><br />
682
(www.idstein.dlrg.de) heruntergeladen werden. <strong>Eine</strong> DLRG-Mitgliedschaft<br />
ist nicht notwendig.<br />
Aquafitness<br />
Das lang ersehnte Aquafitnesstraining der DLRG <strong>Idstein</strong> ist zurück und<br />
findet nach den Sommerferien (15. August) immer mittwochs ab 19.30 bis<br />
etwa 20.30 Uhr im Tournesolbad statt. Zur Teilnahme wird die aktive<br />
DLRG-Mitgliedschaft benötigt. Der Eintritt für diesen Kurs beträgt vier<br />
Euro und wird am Empfang des Tournesolbades entrichtet. Zur besseren<br />
Planung wird um kurze Anmeldung an die E-Mail-Adresse<br />
training@idstein.dlrg.de gebeten.<br />
Tauchen lernen<br />
Neu ist auch die Gerätetauchausbildung für jedermann. Die DLRG <strong>Idstein</strong><br />
bildet satzungsgemäß Personen mit Gerätetaucherfahrung zu<br />
Einsatztauchern weiter. Woher aber die Gerätetaucherfahrung? In<br />
Zusammenarbeit mit der Tauchschule Ocean Enterprises, die auch die<br />
komplette Ausrüstung der Einsatztaucher kostenlos zur Verfügung stellt,<br />
werden nach den beiden anerkannten Ausbildungslinien von Padi und/oder<br />
CMAS ab sofort Tauchkurse angeboten.<br />
Dabei besteht auch die Möglichkeit, nur einen Teil der Ausbildung in<br />
<strong>Idstein</strong> zu machen und die Freigewässertauchgänge <strong>zum</strong> Beispiel in<br />
warmen Urlaubsregionen zu absolvieren. Für alle, die am Tauchen<br />
interessiert sind, besteht zunächst die Möglichkeit am Schnuppertauchen<br />
teilzunehmen. Interessenten wenden sich an info@tauchen.us<br />
Keine Wertung<br />
Bekanntlich bestehen bereits seit längerer Zeit Unstimmigkeiten zwischen<br />
der Tournesol Betriebs GmbH und der Stadt <strong>Idstein</strong> in Bezug auf nicht<br />
bezahlte oder ausgezahlte Gelder. Der DLRG-Vorstand betont, dass er<br />
sowohl zur Stadt <strong>Idstein</strong> als auch zur Geschäftsführung von Tournesol ein<br />
hervorragendes und partnerschaftliches Verhältnis habe. Damit das auch<br />
so bleibe, möchte der Vorstand <strong>zum</strong> bestehenden Konflikt keine Wertung<br />
abgeben oder Partei ergreifen. Nach Rücksprache mit der Tournesol-<br />
Geschäftsführung und schriftlicher Bestätigung am 19. Juni wird es für die<br />
DLRG <strong>Idstein</strong> weiterhin freien Zutritt <strong>zum</strong> Schwimmbad geben,<br />
unabhängig vom weiteren Gesprächsverlauf zwischen der Stadt und<br />
Tournesol.<br />
Rabatte für Mitglieder<br />
In Absprache mit der Geschäftsführung von Tournesol und als Dank für<br />
die gute Zusammenarbeit erhalten alle aktiven DLRG-Mitglieder zudem<br />
gegen Vorlage des gültigen Trainingsausweises zehn Prozent Nachlass auf<br />
683
alle Eintritte und Abonnements im Tournesolbad, sowie zwanzig Prozent<br />
Nachlass auf alle Speisen und Getränke im Tournesol-Restaurant Eatstein;<br />
davon ausgenommen ist der Mittagstisch.<br />
Kommentar <strong>zum</strong> Pressebericht:<br />
02.07.2012 ukonrad, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />
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Der DLRG ist Teil des Problems<br />
Das Tournesol war als Wohlfühlbad konzipiert. Wer schon mal versucht<br />
hat, gemütlich zu schwimmen, wenn der DLRG trainiert, weiss, warum das<br />
nicht gut gehen kann: Nahezu ununterbrochen sind 2 Bahnen für den<br />
DLRG oder andere Schwimmkurse belegt. Dazu kommen Unmengen<br />
Gerätschaften, die in der Schwimmhalle verteilt liegen. Auf den<br />
verbleibenden zwei Bahnen inkl. Sprungturm stapeln sich 20-30 "normale"<br />
Schwimmer. Und wenn's den DLRGlern auf ihren Bahnen zu eng wird<br />
weichen sie auch noch auf den freien Bereich aus. Dafür zahlen die<br />
DLRGler 36Euro im Jahr - da zahle ich bei 5x Schwimmen schon mehr,<br />
oder für1/2 Monat Tournesol Abo.<br />
Zur Klarstellung: Ich finde es toll und wichtig, was der DLRG macht. Aber<br />
in der derzeitigen Struktur kann das nur schief gehen: Fast-Nichts-Zahler<br />
blockieren die Kapazität, um mit den Einnahmen von Normal-Zahlern in<br />
die schwarzen Zahlen zu gelangen.<br />
Vom Konzept her passen Tournesol Wohlfühlbad und DLRG Vereinsbad<br />
einfach nicht zusammen - weder hinsichtlich Architektur/Konzept, noch<br />
hinsichtlich Kosten/Preise. Das ist zwar nicht Schuld des DLRGs, sondern<br />
der Architekten. Dennoch muss der DLRG aktiv daran mitarbeiten, ein<br />
tragfähiges Konzept zu finden. Mit weiteren Rabattaktionen für<br />
Vereinsmitglieder wir das Tournseol weiter in die Insolvenz getrieben -<br />
und davon hat keiner etwas.<br />
Ich jedenfalls habe vor Wochen mein Jahresabo gekündigt, weil durch die<br />
eingeschränkte Nutzungsmöglichkeiten durch ständige Schwimmkurse<br />
(nicht nur DLRG) das Abo den Preis nicht mehr Wert war. Und ich kenne<br />
viele denen es genauso geht.<br />
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<strong>Idstein</strong><br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 04.Juli 2012<br />
Räumungsklage gegen Tournesol?<br />
04.07.2012 - IDSTEIN<br />
Von Volker Stavenow<br />
SCHWIMMBAD<br />
Oberbank setzte Geschäftsführung bis gestern Frist / Pacher:<br />
Lehnen Aufforderung ab!<br />
Bis spätestens gestern sollte die Tournesol <strong>Idstein</strong> Betriebs GmbH (TIBG)<br />
das Allwetterbad räumen und die Leasinggegenstände herausgeben. „Bei<br />
fruchtlosem Ablauf dieser Frist werden wir Räumungsklage auch gegen die<br />
TIBG erheben.“ Das geht aus einem Schreiben der Oberbank <strong>Idstein</strong><br />
Immobilien Leasing GmbH hervor, das der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vorliegt. „Wir<br />
lehnen die Aufforderung zur Räumung ab. Aus unserer und auch der Sicht<br />
der beratenden Kanzlei gibt es hierfür keine rechtliche Grundlage. Wir<br />
bedauern, Ihnen keine weiteren Angaben machen zu können, aber Sie<br />
haben sicher Verständnis das wir nicht, wie andere Beteiligte, detaillierte<br />
Aussagen zu den komplizierten und im Fluss befindlichen Vorgängen<br />
machen können“, reagierte gestern Hermann Pacher aus der TIBG-<br />
Geschäftsleitung auf IZ-Anfrage.<br />
Im Schreiben der Oberbank an Tournesol macht das Geldinstitut deutlich,<br />
dass die Leasingverträge zwischen Oberbank <strong>Idstein</strong> Immobilien und der<br />
Oberbank Leasing GmbH Bayern auf der einen Seite, und den<br />
Leasingnehmern Tournesol <strong>Idstein</strong> Verwaltungs GmbH und Tournesol<br />
Verwaltungs- und Energie GmbH auf der anderen Seite durch Kündigung<br />
der Leasinggebergesellschaften bereits am 8. Mai beendet wurden.<br />
Ansprüche abgetreten<br />
Schon damals habe man die Leasingnehmer aufgefordert, das Bad bis<br />
Ende Mai zu räumen. Klar wird aus dem Brief auch, dass die Ansprüche<br />
der Tournesol <strong>Idstein</strong> Verwaltungs GmbH gegen die TIBG auf Pachtzins-<br />
Zahlung gemäß einer Klausel im Vertrag an die Oberbank <strong>Idstein</strong><br />
Immobilien Leasing abgetreten sind. Deshalb wird die TIBG aufgefordert,<br />
die ausstehenden Pachtzinsen nur noch an die Zessionarin zu leisten. Die<br />
Ansprüche aus dem Mobiliarleasing wurden ebenfalls an die Oberbank<br />
685
<strong>Idstein</strong> Immobilien Leasing abgetreten. Bisher war hier Anspruchssteller<br />
ebenfalls die Oberbank Leasing GmbH Bayern.<br />
„Zu der Aufforderung der Oberbank an die TIBG kann ich wegen der<br />
verschiedenen gerichtsanhängigen Verfahren derzeit keine Stellungnahme<br />
für die Stadt <strong>Idstein</strong> abgeben“, nahm Bürgermeister Gerhard Krum <strong>zum</strong><br />
Vorgang ebenfalls keine Stellung.<br />
Aber: „Was den aktuellen Sachstand in Sachen Schulschwimmen und das<br />
von der Stadt beantragte Insolvenzverfahren über das Vermögen und<br />
wegen Überschuldung der TIBG betrifft, kann ich Ihnen mitteilen: Das<br />
Landgericht Wiesbaden hält die einstweilige Verfügung zur Durchführung<br />
des Schulschwimmens aufrecht. Die endgültige Bestätigung wird am 20.<br />
Juli erwartet. Das Landgericht prüft auch noch einmal die Ablehnung des<br />
Insolvenzantrages durch das Amtsgericht“, so der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rathaus-Chef.<br />
Bereits etwa Ende Mai hat die Stadt <strong>Idstein</strong> die Stundungsvereinbarung<br />
vom 10. April 2012 für die Wasserlieferung an das Allwetterbad<br />
widerrufen. Diese Stundung betrifft fällige Beiträge für Wassergebühren<br />
aus dem städtischen Bescheid vom 27. Januar 2012. Dies geht aus einem<br />
Brief an die TIBG hervo, der der IZ vorliegt. Grund des Widerrufs ist aus<br />
städtischer Sicht, dass Tournesol der von <strong>Idstein</strong> in der<br />
Stundungsvereinbarung geforderten Herausgabe von Unterlagen für eine<br />
Planungsrechnung des Geschäftsbetriebs nicht nachgekommen sei.<br />
Schulden laufen auf<br />
Im Anhang des Briefes ist eine genaue Aufstellung der offenen Summe mit<br />
Zahlschein enthalten: Tournesol soll rund 121 000 Euro überweisen -<br />
inklusive 2782 Euro Säumniszuschläge und Mahngebühren! Tournesol<br />
verbraucht aber nicht nur Wasser, sondern auch Gas und Strom. Die<br />
Lieferung für das Allwetterbad übernimmt in den beiden letzten Punkten<br />
„watt - Energie für Unternehmen“ mit Sitz in Frankfurt am Main. In einem<br />
Vereinbarungsvorschlag vom 27. April an die TIBG soll Tournesol<br />
rechtsverbindlich anerkennen, dass es der „watt“ rund 143 000 Euro<br />
schuldet. Zwecks Tilgung dieser Schuld und Anzahlung auf weitere<br />
Forderungen der „watt“ gegen das Allwetterbad, sollten danach folgende<br />
Vereinbarungen getroffen werden: Vom 1. Mai bis 31. Dezember dieses<br />
Jahres soll Tournesol monatlich jeweils 65 000 Euro an „watt“ zahlen.<br />
Geht dieser Beitrag nicht fristgerecht ein, so ist „watt“ berechtigt, die vier<br />
bestehenden Strom- und Gaslieferverträge zu kündigen. Auf den Betrag<br />
von etwa 143 000 Euro macht „watt“ bis Ende 2012 8,5 Prozent Zinsen<br />
geltend. Ob es letztendlich zu dieser Vereinbarung gekommen ist, bleibt<br />
offen. „Mir sind diese Zahlen nicht bekannt. Das einzige, was ich sagen<br />
kann: Wir sind Lieferant von Gas und Strom für Tournesol“, sagte gestern<br />
Winfried Bremer, „watt“-Vertriebsleiter Mittelstand, auf Anfrage der IZ.<br />
686
Wie geht es weiter mit dem Tournesol-Bad im Nassau-Viertel an der B 275 ? Diese Frage<br />
scheint offener als je zuvor. Archivfoto: wita/Udo Mallmann<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 07.Juli 2012<br />
687
<strong>Idstein</strong><br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 09.Juli 2012<br />
FDP <strong>Idstein</strong> will mehr Transparenz<br />
09.07.2012 - IDSTEIN<br />
(red). Die FDP <strong>Idstein</strong> will mehr Transparenz und Bürgerbeteiligung in der<br />
Politik. „Für eine stärkere Bürgerbeteiligung an den<br />
Entscheidungsprozessen in <strong>Idstein</strong> ist die Informationsmöglichkeit über die<br />
anstehenden Beratungspunkte in den öffentlichen Gremien von<br />
grundlegender Bedeutung“, so Roland Hoffmann, stellvertretender<br />
Vorsitzender der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> FDP.<br />
Bisher sei auf der Homepage der Stadt <strong>Idstein</strong> ein<br />
Gremieninformationssystem eingebunden, welches dem Bürger lediglich<br />
Einsicht in den Sitzungskalender und die Abstimmungsergebnisse<br />
ermöglicht. Die FDP <strong>Idstein</strong> möchte hieraus ein umfängliches<br />
Bürgerinformationssystem entstehen lassen.<br />
„Politische Entscheidungen sind <strong>zum</strong>eist nur im Rückgriff auf deren<br />
Historie verständlich, es reicht eben nicht aus, den Bürgern lediglich den<br />
Haushalt online zur Verfügung stellen, sondern jeder müsse sich anhand<br />
der aktuellen öffentlichen Drucksachen informieren können. Deshalb<br />
wollen wir auch für die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürger einen Online-Zugang zu den<br />
öffentlichen Drucksachen“, bekräftigt Chalupa-Albrecht den FDP-<br />
Vorschlag.<br />
Die strukturierte Möglichkeit für Bürgerinnen und Bürger, Anregungen und<br />
Bedenken zu einzelnen Themen vorzubringen, beispielsweise durch ein<br />
Forum, sei in einer weiteren Ausbaustufe der Homepage vorzusehen, um<br />
die Möglichkeiten der aktiven Bürgerbeteiligung voranzubringen.<br />
In der Verwaltung lägen außerdem nahezu alle erforderlichen Unterlagen<br />
in Datenform vor, sodass es keinen wesentlichen Aufwand darstelle, diese<br />
auch auf der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Homepage zu veröffentlichen, sobald sie in den<br />
öffentlichen Beratungsgang gegeben werden, weist Chalupa-Albrecht auf<br />
die einfache Umsetzbarkeit des Antrags hin.<br />
688
Kommentar <strong>zum</strong> Pressebericht:<br />
09.07.2012 globi, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />
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Mehr Transparenz - Ja bitte!<br />
Liebe FDP. Die Initiative ist lobenswert.Aber bitte bennnen Sie doch auch,<br />
wer diese Transparenz verhindert. Ist es die Verwaltung, oder die<br />
Stadtverordneten? Auch die bereits im Ältestenrat diskutierte<br />
Onlineübertragung von SV-Versammlungen ist wieder im Sande<br />
verlaufen.Wenn mehr Transparenz vorhanden wäre, dann würden auch<br />
viele unsachliche(mangels Wissen)Diskussionen in der Bevölkerung, in<br />
qualitativ bessere Bahnen gelenkt.Siehe Altstadtgalerie und Tournesol.<br />
<strong>Idstein</strong><br />
Wiesbadener Kurier vom 21.Juli 2012<br />
Billiger ins Tournesolbad<br />
21.07.2012 - IDSTEIN<br />
(red). Tournesol und die Stadt <strong>Idstein</strong> bieten Schülern aus dem <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />
Land vom 23. Juli bis 10. August über 500 verbilligte Tageseintrittskarten<br />
für das Bad <strong>zum</strong> Preis von zwei Euro an. Die Eintrittskarten werden ab<br />
Montag, 23. Juli, montags bis freitags von zehn bis zwölf Uhr in den<br />
Räumen der Sport- und Jugendpflege, Am Hexenturm 10, <strong>Idstein</strong>,<br />
ausgegeben. Die Schüler weisen sich per Schülerausweis aus und erhalten<br />
pro Person maximal drei Eintrittskarten, die bis <strong>zum</strong> 10. August 2012<br />
eingelöst werden können. Informationen unter 06126/78320 oder<br />
roland.wolf@idstein.de.<br />
689
<strong>Idstein</strong><br />
Wiesbadener Kurier vom 28.Juli 2012<br />
Badkarten sind vergeben<br />
28.07.2012 – IDSTEIN<br />
(red). Das Ferienangebot der Stadt <strong>Idstein</strong> und Tournesol für ermäßigte<br />
Schülerkarten <strong>zum</strong> Besuch des Tournesolbades wurde so gut<br />
angenommen, dass alle Karten bereits verkauft sind. Die Sport- und<br />
Jugendpflege wünscht viel Badespaß und noch schöne Sommerferien.<br />
690
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 08.August 2012<br />
691
Landkreis<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 28.August 2012<br />
Stadt <strong>Idstein</strong> schaltet Bauaufsicht in Bad Schwalbach<br />
ein, nachdem am Tournesol-Bad Schäden an der Kuppel<br />
festgestellt wurden<br />
28.08.2012 - IDSTEIN<br />
Von Volker Stavenow<br />
Besteht für Besucher des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Allwetterbades im<br />
Kuppelbereich Lebensgefahr, weil bewegliche Teile derart beschädigt sind,<br />
dass sie aus großer Höhe auf in diesen Bereichen badende Gäste fallen<br />
könnten?<br />
Dieser drängenden Frage geht seit gestern die Bauaufsicht in Bad<br />
Schwalbach nach. Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung und der Stadt <strong>Idstein</strong> liegen<br />
schriftliche Informationen der Oberbank vor, dass unverzüglicher<br />
Handlungsbedarf bestehe. Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverwaltung hat noch gestern<br />
die Bauaufsicht darüber unterrichtet.<br />
„Es handelt sich hierbei nicht um die Badkuppel selbst, sondern lediglich<br />
um das Sicherheitsglas, das sich im Unterkopf und nicht im<br />
Überkopfbereich befindet, und unseren Gästen den Blick nach außen<br />
gewährt. Die Frage mit den herabfallenden Teilen der Kuppel sowie eine<br />
Sperrung erübrigt sich damit“, heißt es hingegen in einer Stellungnahme<br />
von Hermann Pacher, dem Geschäftsleiter, auf Anfrage dieser Zeitung.<br />
„Insgesamt sind drei Scheiben betroffen, die einen Riss haben und<br />
natürlich demnächst ausgetauscht werden. Aus diesem Grund haben wir<br />
auch der Oberbank, sowie zeitgleich unserer Versicherung diesen Schaden<br />
gemeldet, um eine rasche Abwicklung und einen schnellen Austausch zu<br />
gewährleisten. „Wie erwartet, zeigt sich die Oberbank mit heutigem Fax<br />
uns gegenüber nicht verantwortlich, sodass wir nun die Reaktion unserer<br />
Versicherungsgesellschaft abwarten und notfalls die Mängel, wie schon so<br />
oft, selbst beheben lassen und in Vorkasse treten“, erklärte Pacher weiter.<br />
692
Dass es höchste Eisenbahn in Sachen Schadensbehebung sein müsse,<br />
geht aus dem Schreiben der Oberbank an Tournesol hervor, datiert von<br />
Montag, 27. August. In einer Antwort an Geschäftsleiter Hermann Pacher,<br />
der der Oberbank die Schäden geschildert haben muss, weist die<br />
Oberbank darauf hin, dass bei dieser möglichen Gefahr im Verzug<br />
befürchtet werden müsse, dass bei Bruch der Scheiben Personen- und<br />
andere Schäden entstehen.<br />
„Wir müssen Sie daher auch aus diesem Grund dringend ersuchen, den<br />
Publikumsverkehr in den möglicherweise betroffenen Bereichen des Bades<br />
sofort einzustellen und diese Bereiche zu sperren, um solche Gefahren<br />
auszuschließen. Wir übernehmen keine Haftung für Schäden, die durch<br />
Nichtbeachtung dieser Aufforderung entstehen“, heißt es im Oberbank-<br />
Schreiben an die Tournesol-Geschäftsleitung. Die Oberbank stellt<br />
gegenüber Tournesol unmissverständlich fest, dass die alleinige<br />
Verantwortung für eventuelle weitere Schäden bei Tournesol als Betreiber<br />
des Bades liege, wobei die Oberbank auch von einer persönlichen<br />
Verantwortlichkeit der für den Betrieb zuständigen Personen ausgehe.<br />
Gleichzeitig gibt die Oberbank Tournesol den Hinweis, den für die Mängel<br />
verantwortlichen Subunternehmer aufzufordern, diese Schäden<br />
unverzüglich zu beheben. Die Oberbank stellt in diesem Zusammenhang<br />
fest: „Für uns stellt sich die Sachlage also so dar, dass Ihr Unternehmen<br />
den Besitz am Bad ohne Recht <strong>zum</strong> Besitz - somit widerrechtlich - ausübt.<br />
Schon aus diesem Grund müssen wir Sie nochmals auffordern, jeden<br />
Publikumsverkehr im Bad einzustellen und das Bad unverzüglich zu<br />
räumen“, heißt es wörtlich im Brief.<br />
Bedeuten die Schäden an der Kuppel des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Bades eine Gefahr für<br />
Badegäste? Streit gibt es jedenfalls darüber, wer zuständig ist. Archivfoto: privat<br />
693
<strong>Idstein</strong><br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 30.August 2012<br />
Keine akute Gefahr im Bad<br />
30.08.2012 - IDSTEIN<br />
TOURNESOL Kontrolleur der Bauaufsicht nimmt Kuppel unter die<br />
Lupe<br />
(in). Die Gäste des Tournesol-Allwetterbades können aufatmen: Unter<br />
dem Kuppelbereich besteht keine akute Gefahr von herabfallenden Teilen<br />
getroffenen zu werden. Zu diesem Schluss kommt jedenfalls ein<br />
Kontrolleur der Bauaufsicht, der gestern im Bad war und die Kuppel unter<br />
die Lupe genommen hat.<br />
Wie der Sprecher des Rheingau-Taunus-Kreises, Christoph Zehler, auf<br />
Anfrage erklärte, habe der Kontrolleur Risse in drei Scheiben festgestellt.<br />
Die Risse seien jedoch nur in der Innenscheibe des<br />
Doppelsicherheitsglases im unteren Bereich der Kuppel. „<strong>Eine</strong> akute<br />
Gefahr besteht deshalb nicht, und mit einem Herausbrechen ist nicht zu<br />
rechnen.“<br />
Als erste Maßnahme wurde dem Betreiber aufgegeben, zusätzlich eine<br />
Folie über die Risse zu kleben, um weitere Sicherheit zu gewährleisten.<br />
Das sollte noch im Laufe des gestrigen Tages erfolgen. Weiter wird von<br />
Seiten der Bauaufsicht dem Eigentümer und Betreiber aufgegeben, die<br />
gesprungenen Scheiben schnellstmöglich zu ersetzen. Zehler: „Zusätzlich<br />
wird eine Unbedenklichkeitsbescheinigung eines geeigneten<br />
Sachverständigen vom Eigentümer und Betreiber angefordert werden.“<br />
Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverwaltung hatte am Montag die Bauaufsicht in Bad<br />
Schwalbach eingeschaltet, nachdem sie von einem Schreiben der<br />
Oberbank erfuhr, in der diese auf mögliche Gefahren hinwies. Die<br />
Oberbank forderte Geschäftsleiter Hermann Pacher auf, den<br />
Publikumsverkehr in den betroffenen Bereichen des Bades einzustellen.<br />
Sie übernehme keine Haftung für Schäden, die durch Nichtbeachtung<br />
dieser Aufforderung entstehen.<br />
Pacher erklärte am Montag, dass die Scheiben demnächst ausgetauscht<br />
werden. „Wir warten nun die Reaktion unserer Versicherungsgesellschaft<br />
ab, und werden notfalls die Mängel selbst beheben und in Vorkasse treten.<br />
694
Kommentar <strong>zum</strong> Pressebericht:<br />
30.08.2012 castorp, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />
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Widersprüchlich<br />
„Zusätzlich wird eine Unbedenklichkeitsbescheinigung eines geeigneten<br />
Sachverständigen vom Eigentümer und Betreiber angefordert werden.“<br />
Im gleichen Atemzug sagt der Sprecher des Rheingau-Taunus-Kreises:<br />
„<strong>Eine</strong> akute Gefahr besteht deshalb nicht, und mit einem Herausbrechen<br />
ist nicht zu rechnen.“<br />
Ist Herr Zehler Sachverständiger für Statik oder weiß er im Voraus was<br />
der "geeignete Sachverständige" bescheinigen wird?<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 01.September 2012<br />
695
<strong>Idstein</strong><br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 11. September 2012<br />
Defizit steigt trotz Auflagen<br />
11.09.2012 - IDSTEIN<br />
Von Ingrid Nicolai<br />
FINANZEN<br />
Das Minus wächst von geplanten 4,5 auf fast 7,9 Millionen Euro<br />
Das Defizit im städtischen Haushalt wächst trotz Auflagen der<br />
Kommunalaufsicht von geplanten 4,5 Millionen Euro auf fast 7,9 Millionen<br />
Euro. Auf der jüngsten Sitzung des Stadtparlaments ist der<br />
Nachtragshaushalt eingebracht worden und soll nun in der nächsten<br />
Ausschuss-Runde beraten werden.<br />
In Vertretung von Stadtkämmerer Felix Hartmann erklärte Bürgermeister<br />
Gerhard Krum, wie es zu den Korrekturen im aktuellen Haushaltsplan<br />
gekommen ist. Deutlich gestiegen (3,87 Prozent) sind die Personalkosten,<br />
was <strong>zum</strong> einen mit Tariferhöhungen aber auch den gesetzlich<br />
vorgeschriebenen Personalanpassungen durch die U3-Betreuung im<br />
Kindergartenbereich zu tun hat. Geringer als erwartet fallen die<br />
Gewerbesteuereinnahmen aus, und der Ausfall des Kreiszuschusses für<br />
das Tournesolbad in Höhe von 250 000 Euro war ebenfalls so nicht<br />
geplant, wie auch die notwendig gewordene Sanierung des<br />
Killingerhauses, die mit 262 000 Euro zu Buche schlägt, und das<br />
Tournesol-Bad, das nicht zuletzt wegen Gerichts- und Anwaltskosten mit<br />
400 000 Euro für rote Zahlen sorgt.<br />
Stadtkämmerer Hartmann formuliert in seinem Papier den geringen<br />
Spielraum der Stadt. „Trotz unserer Bemühungen, die Einnahmen zu<br />
verbessern und mit unseren Steuerhebesätzen an die Schmerzgrenze<br />
heranzugehen, wurden wir durch die Aufsichtsbehörde mit Auflagen<br />
belastet, die die bereits vorhandenen Reglementierungen noch<br />
verstärken.“<br />
Aber auch diese Auflagen sind kein Allheilmittel. Hartmann: „Der<br />
Nachtragshaushalt ist geprägt von der allgemeinen Schieflage in der<br />
Kommunalfinanzierung. Wir haben gar nicht die Möglichkeit, die Kosten<br />
der gesetzlichen Aufgaben durch entsprechende Einnahmen<br />
auszugleichen.“<br />
Krum erinnerte daran, dass sich die Gewerbesteuer in zehn Jahren<br />
696
verdreifacht habe. „Dafür werden wir aber bestraft, weil mit der<br />
Steuerkraft die Umlagen steigen.“ Über 50 Prozent müsse die Stadt an<br />
Umlagen abführen, 23 Prozent geht für Personalkosten drauf.<br />
Die Schieflage im Haushalt und die damit verbundene Frage „Können wir<br />
uns das leisten?“ stehen quasi als Vorzeichen vor allen Entscheidungen,<br />
die im Rathaus getroffen werden.<br />
Spielapparate-Steuer<br />
Verabschiedet wurde von den Stadtverordneten eine Erhöhung der<br />
Spielapparate-Steuer, mit der man sich eine Verdopplung der Einnahmen<br />
erhofft. Das wären dann 300 000 Euro. Bei Geräten mit<br />
Gewinnmöglichkeit hebt die Stadt die Steuer von zwölf auf 15 Prozent.<br />
Auch entfällt der bisherige Höchst- beziehungsweise Pauschalbetrag von<br />
200 Euro je Apparat und Monat, nach dem bisher zwei der drei<br />
Spielhallen-Betreiber in <strong>Idstein</strong> abgerechnet hatten. Bei Geräten ohne<br />
Gewinnmöglichkeit hebt die Stadt die Steuer von sechs auf acht Prozent<br />
an.<br />
Hunde werden teurer<br />
Erhöht wird auch die Hundesteuer. Der Ersthund wird nun im Jahr nicht<br />
mehr 54 sondern 60 Euro kosten. Wer mehr Vierbeiner hat, muss<br />
wesentlich tiefer in die Tasche greifen: der Zweithund kostet nun 168 Euro<br />
(vorher 96), jeder dritte und weitere Hund 240 Euro (vorher 144).<br />
Gefährliche Hunde werden mit 720 Euro (vorher 480) jährlich besteuert.<br />
Grundsätzlich beschlossen wurde auch das Klimaschutzkonzept der Stadt,<br />
wobei jede einzelne Maßnahme in die Beratung kommen muss. Trotz der<br />
Möglichkeit der öffentlichen Förderung eines Klimaschutzmanagers, fand<br />
sich dafür jedoch keine Mehrheit.<br />
AUFLAGEN DER KOMMUNALAUFSICHT<br />
Aufstellung eines Haushaltssicherungskonzepts.<br />
Keine Nettoneuverschuldung - Einzelgenehmigung der Kreditaufnahme.<br />
Stellenbesetzungssperre 15 Monate / Keine Ausweitung der<br />
Personalkosten.<br />
Keine Ausweitung der freiwilligen Leistungen.<br />
Über- und außerplanmäßige Leistungen bedürfen vorher der<br />
Genehmigung.<br />
Ständige Anpassung der Entgelte bis zur Grenze der Vertretbarkeit.<br />
697
Investitionen nur noch zur Erfüllung der Pflichtaufgaben, ansonsten<br />
vorherige Abstimmung.<br />
Erhöhung des Kostendeckungsgrades im Bereich Bestattungswesen.<br />
Keine Belastung durch den Eigenbetrieb Stadtwerke das heißt<br />
Kostendeckung bei Wasser, Abwasser und Bauhofbetrieb.<br />
Kommentare <strong>zum</strong> Pressebericht:<br />
11.09.2012 Idstaaner, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />
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Hundesteuer...<br />
Zitat: "Gefährliche Hunde werden mit 720 Euro (vorher 480) jährlich<br />
besteuert."<br />
Wozu braucht mein Hund dann einen Wesenstest wenn er weiterhin als<br />
'Kampfhund' gilt? 720,- Euro an Hundesteuer ist mehr als unverschämt!<br />
Vielleicht kann ich meinen Hund ja klammheimlich am Rathaus anbinden<br />
und mich aus dem Staub machen....soll sich doch unser Herr<br />
Bürgermeister um ihn kümmern!<br />
Ach ja: Uns fehlt noch eine eine Pferdesteuer, weil von denen gibt es im<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land gaaaanz viele und die werden nicht besteuert (klingt<br />
komisch? ...iss aber so!).<br />
Armes <strong>Idstein</strong>...<br />
12.09.2012 castorp, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />
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Bankrotterklärung<br />
Jetzt sucht die Stadt <strong>Idstein</strong> schon ihr Heil darin, Spielsucht <strong>zum</strong> Stopfen<br />
von Haushalslöchern zu nutzen. Stimmen die Angaben des Artikels, so<br />
erhöhte sich das Defizit um nahezu 40%, wobei allein für das<br />
Tournesolbad 650.000 Euro (inkl. gestrichener Zuschuss des Kreises) in<br />
den Sand gesetzt wurden. Dieses Fass ohne Boden scheint der Stadt<br />
<strong>Idstein</strong> langsam jeden finanziellen Handlungsspielraum zu nehmen, wobei<br />
698
ja noch nicht eingerechnet ist, was passiert, wenn die Bürgschaft in Höhe<br />
von 30 Millionen Euro in den Haushalt eingestellt werden muss. Man fragt<br />
sich, was die Verantwortlichen getrieben hat, für ein "Spaßbad" derartige<br />
finanzielle Risiken dem Steuerzahler aufzulasten, wo es doch in <strong>Idstein</strong><br />
wahrlich andere "Baustellen" gäbe, bei denen ein Engagement sinnvoller<br />
wäre. Da rühmte sich vor kurzem noch der Landrat, man habe<br />
insbesondere die Sanierung der Schulen im Blick, was angesichts der<br />
Realitäten wohl ein Witz ist. Von dem Geld, was sukzessive im<br />
Tournesolbad durch den Abfluss fließt (nicht rinnt), hätte man locker die<br />
ganzen Schulen im Kreis sanieren können. Stattdessen hat man einer<br />
Leasinggesellschaft zu sicherem Gewinn verholfen.<br />
12.09.2012 castorp, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />
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@Idstaaner - Pferdesteuer<br />
Im Unterschied zu Hunden, werden Pferde gemeinhin nicht in(!) der Stadt<br />
gehalten, noch sind Pferde in Parkanlagen oder auf Bürgersteigen<br />
anzutreffen, wo sie ihren Kot hinterlassen, sondern auf speziell dafür<br />
ausgelegten Reitanlagen. Da Pferde zudem reine Pflanzenfresser sind, ist<br />
deren Hinterlassenschaft, anders als bei stinkendem Hundekot, der einem<br />
unangenehm an der Schuhsohle klebt, bei jedem Gärtner und Landwirt als<br />
Naturdünger gern gesehen. Auch im Wald stellen Pferd und Reiter keine<br />
Belastung für die Umwelt dar und es ist von daher schon nicht<br />
nachvollziehbar, was eine solche Steuer für einen Sinn außer Abzocke<br />
haben sollte. Das bestimmte Hunderassen problematisch sind, liegt an der<br />
Uneinsichtigkeit (Unvermögen) ihrer Halter. Ausnahmen bestätigen die<br />
Regel.<br />
12.09.2012 hexvomturm, dieser Kommentator ist bei uns<br />
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Defizit....<br />
Auch ein sog. "Kampfhund" kann nicht für 720,00 Euro im Jahr kacken!!!!<br />
Im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Umland gibt es sehr wohl Pferde oder besser ihre Halter die<br />
ihre Gäule überall hinkacken lassen, auf dem Weg zur Weide. Denn dort<br />
müssen sie ja auch ersteinmal hinkommen! Wenigstens benutzen die<br />
Hundehalter die "Tütchen" um die Hinterlassenschaften zu beseitigen.<br />
699
<strong>Eine</strong>n Pferdebesitzer habe ich jedoch noch nicht mit einem Sack gesehen.<br />
Hier geht es aber um die Erhöhung der Hundesteuer, die vor allem die<br />
"Listen-Hunde" betrifft. Ich lege mir nicht so einen Hund zu, damit ich<br />
protzen kann. Nein, sondern weil er ein herzensgutes Tier ist. Und wer<br />
sich einen solchen Hund ins Haus holt hat sowieso genug Auflagen zu<br />
erfüllen (Sachkunde, Wesenstest, Halteerlaubnis) welche auch nicht<br />
gerade umsonst sind. Und sich die Stadt auch sehr gut bezahlen lässt!!!!<br />
Wir Hundebesitzer überlegen sehr gründlich, welchen Hund wir uns holen<br />
und gerade diese Hunde werden meistens aus dem Tierheim geholt, denn<br />
auch sie haben ein Recht auf Leben - nicht nur hinter verschlossenen<br />
Türen.<br />
Vielleicht verstehen wir die Erhöhung von der Stadt auch einfach nur<br />
falsch, evtl. möchte sie mit den zusätzlichen Einnahmen die Tierheime<br />
unterstützen?????? Diese werden wahrscheinlich nach einer Erhöhung<br />
wieder voll mit "unbezahlbaren Hunden" sein, da irgendwann die<br />
Schmerzgrenze bei uns erreicht ist. Zur Ausgrenzung und Vorverurteilung<br />
kommt nun auch noch die Ausbeute hinzu....<br />
12.09.2012 hexvomturm, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />
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Defizit steigt...<br />
Auch ein sog. "Kampfhund" kann nicht für 720,00 Euro im Jahr kacken!!!!<br />
Im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Umland gibt es sehr wohl Pferde oder besser ihre Halter die<br />
ihre Gäule überall hinkacken lassen, auf dem Weg zur Weide. Denn dort<br />
müssen sie ja auch ersteinmal hinkommen! Wenigstens benutzen die<br />
Hundehalter die "Tütchen" um die Hinterlassenschaften zu beseitigen.<br />
<strong>Eine</strong>n Pferdebesitzer habe ich jedoch noch nicht mit einem Sack gesehen.<br />
Hier geht es aber um die Erhöhung der Hundesteuer, die vor allem die<br />
"Listen-Hunde" betrifft. Ich lege mir nicht so einen Hund zu, damit ich<br />
protzen kann. Nein, sondern weil er ein herzensgutes Tier ist. Und wer<br />
sich einen solchen Hund ins Haus holt hat sowieso genug Auflagen zu<br />
erfüllen (Sachkunde, Wesenstest, Halteerlaubnis) welche auch nicht<br />
gerade umsonst sind. Und sich die Stadt auch sehr gut bezahlen lässt!!!!<br />
Wir Hundebesitzer überlegen sehr gründlich, welchen Hund wir uns holen<br />
und gerade diese Hunde werden meistens aus dem Tierheim geholt, denn<br />
auch sie haben ein Recht auf Leben - nicht nur hinter verschlossenen<br />
Türen. Vielleicht verstehen wir die Erhöhung von der Stadt auch einfach<br />
nur falsch, evtl. möchte sie mit den zusätzlichen Einnahmen die Tierheime<br />
unterstützen?????? Diese werden wahrscheinlich nach einer Erhöhung<br />
wieder voll mit "unbezahlbaren Hunden" sein, da irgendwann die<br />
Schmerzgrenze bei uns erreicht ist. Zur Ausgrenzung und Vorverurteilung<br />
kommt nun auch noch die Ausbeute hinzu....<br />
700
12.09.2012 castorp, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />
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@hexvomturm und Idstaaner<br />
Ich wollte mit meinem Kommentar keineswegs die auch für mich absurd<br />
erscheinende Erhöhung der Hundesteuer für sogenannte "gefährliche<br />
Hunderassen" rechtfertigen. Hier geht es wohl wieder einmal um<br />
sinnreiche Abzocke. Dass Sie aber diese Abzocke um eine weitere, die<br />
einer Pferdesteuer, erweitert sehen wollen, konterkariert ihr Anliegen. Da<br />
ließen sich ja noch viele Steuern erfinden, z.B. eine Katzen-, Hamster-<br />
oder Kaninchensteuer.<br />
Leider wollen Sie den Unterschied von Pferdeäpfeln und Hundekot nicht<br />
verstehen, erstere sind ein Düngemittel, da rein pflanzlich, und letzterer<br />
kann nur entsorgt werden.<br />
Die meisten Hundebesitzer beseitigten den Kot ihres Hundes mitnichten!<br />
12.09.2012 Firefighter112, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />
Kommentar bewerten (4) (2)<br />
@castorp<br />
...das Pferd & Reiter keinen Schaden anrichten kann ich so leider nicht<br />
nachvollziehen.<br />
Ich möchte nicht alle Reiter über einen Kamm scheren, aber es gibt viele<br />
die kümmert es nicht das sie die Böden mit ihren Gäulen kaputt trampeln<br />
so das man zu Fuss Angst haben muss umzuknicken. So gesehen wäre<br />
eine Pferdesteuer schon sinnvoll um solche Schäden zu beheben.<br />
Aber eine Hundesteuer von 720 Euro ist schon mehr als heftig. Ein Hund<br />
kann ja nichts dafür im "verkehrten Fell" geboren zu sein. Als Bürger<br />
kommt man sich doch mehr und mehr als Melkkuh für eine verfehlte<br />
Kommunalpolitik vor. Alleine die kontinuierliche Erhöhung der Grundsteuer<br />
ist schon eine Frechheit und trägt nicht unbedingt dazu bei um <strong>Idstein</strong> für<br />
Neubürger attraktiv zu machen.<br />
Einfach mal drüber nachdenken...<br />
701
12.09.2012 Firefighter112, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />
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Defizite der Stadt...<br />
...wobei ich hinzufügen muss, das eine Erhöhung der Hundesteuer auch<br />
mich treffen würde. Dann wäre ich zukünftig ebenfalls mit 720 Euro dabei.<br />
Da stellt sich mir doch die Frage: Warum soll ich weiterhin meine<br />
Arbeitskraft & Einsatzbereitschaft unentgeltlich in den Dienst einer städt.<br />
Hilfsorganisation stellen für den die Stadt dann kassiert???<br />
12.09.2012 castorp, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />
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@Firefighter112<br />
"die kümmert es nicht das sie die Böden mit ihren Gäulen kaputt trampeln<br />
so das man zu Fuss Angst haben muss umzuknicken"<br />
Erst einmal sind Pferdebesitzer rechtlich verpflichtet, nur Waldwege zu<br />
benutzen, die entsprechend befestigt sind und von normalen Fahrzeugen<br />
befahren werden können. Insofern kann ein Pferd keine Wege<br />
beschädigen, schon gar nicht so, dass Fußgänger behindert würden. Allein<br />
die Mountenbiker verursachen da weitaus mehr Schäden, weil sie<br />
querfeldein fahren, auch was die Beunruhigung des Wildes anbetrifft. Soll<br />
man darum eine Fahrradsteuer erheben? Und wie sieht es mit der<br />
Forstwirtschaft aus, deren schweres Gerät die Waldwege teilweise<br />
unbenutzbar macht? Man kann sich auch seine Argumente zurecht biegen,<br />
zudem zahlen Pferdebesitzer <strong>zum</strong> teil recht hohe Einstellmieten, was<br />
wiederum der lokalen Landwirtschaft zugute kommt, nicht zu vergessen<br />
die damit verbundene Pflege der Weiden, die sonst verwildern würden<br />
oder mit hohem Kostenaufwand gepflegt werden müssten. Man muss da<br />
schon aufpassen, wovon man spricht.<br />
702
12.09.2012 Idstaaner, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />
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Finanzpolitik der Stadt<br />
Die Leidtragenden für die verfehlte Finanzpolitik der Stadt <strong>Idstein</strong> sind<br />
wieder mal wir, die Bürger der Stadt <strong>Idstein</strong>. Anstatt gezielt zu sparen<br />
werden sinnlos die Steuern erhöht...und mit dem leidigen Thema<br />
Tournesol fangen wir gar nicht erst an. Jeder konnte sich von vornerein<br />
denken das das nichts wird....nur unser Herr Bürgermeister ist da ja ganz<br />
anderer Meinung.<br />
13.09.2012 Hubertus Winter, dieser Kommentator ist bei uns<br />
registriert.<br />
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Defizit-Rekordler<br />
Hallo Firefighter112, hallo castorp, hallo hexvomturm, hallo Idstaaner,<br />
hallo an alle<br />
ich kann Ihren Ärger sehr gut verstehen, auch die Nutzer der Kitas<br />
wurden ja schon als „Sanierungshelfer“ ausgedeutet. Und auch mich<br />
bringt diese Haushaltslage auf die berühmte Palme.<br />
Bei der desaströsen Lage des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Haushaltes ist aber nicht die Frage<br />
wichtig ob ein Pferd Wege zertrampelt oder ein Hundehaufen schlimmer<br />
stinkt.<br />
Im Zentrum der Diskussion sollte doch der Verursacher stehen:<br />
Das „System Krum“ hat nun mal <strong>Idstein</strong> in diese Lage gebracht. Tournesol<br />
wird weiterhin verschleiert. Die Last, die da auf den Bürger zukommt,<br />
führt nicht im Mindesten <strong>zum</strong> Nachdenken bei den Verantwortlichen. Von<br />
Nachdenken, Selbstzweifel oder gar „schlechtem Gewissen“ gibt es keine<br />
Spur festzustellen! Es gibt auch keinen Grund dafür, denn ein<br />
Haftungsrisiko für diese „Truppe“ besteht nicht. Allerdings ist man mit<br />
Schuldzuweisungen dort schnell bei der Hand.<br />
703
Andere hessische Kommunen werden für besonders gutes Wirtschaften<br />
ausgezeichnet. Und unsere „Führungscrew“ übertrifft das Negativziel<br />
rekordverdächtig um über 75% ins Rote!<br />
Bitte konzertieren Sie Ihren Ärger – möglicherweise mit konstruktiven<br />
Vorschlägen – dorthin. Allerdings ist man dort unbestechlich und darf<br />
nicht mal Vernunft annehmen, wie die eigene Erfahrung lehrt.<br />
Hubertus Winter<br />
<strong>Idstein</strong><br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 04. Oktober 2012<br />
Verwaltungsgericht weist Anträge der Stadt <strong>Idstein</strong> und<br />
der Oberbank gegen Tournesol ab<br />
04.10.2012 - IDSTEIN<br />
Von Volker Stavenow<br />
Mit Urteil hat das Verwaltungsgericht Wiesbaden den Antrag der Stadt<br />
<strong>Idstein</strong> auf Vollstreckung der Wassergebühren im Tournesolbad<br />
zurückgewiesen und festgestellt, dass die Gebühren dem<br />
Erbbauberechtigten, der Oberbank, vorzuschreiben sind. „Es folgte somit<br />
in allen Punkten unserer mehrfach vorgetragenen Argumentation. Es<br />
bestehen damit auch seitens Tournesol keine offenen Posten gegenüber<br />
der Stadt und es ist nun möglich, die Wassergebühren gegenüber der<br />
Oberbank mit den bereits getätigten Ausgaben für dringend zu behebende<br />
Mängel gegenzurechnen“, sagt nach dem Urteil Tournesol-Geschäftsführer<br />
Michael Beck.<br />
Auch die Insolvenzanträge der Oberbank gegen die Tournesol <strong>Idstein</strong><br />
Verwaltungs GmbH (TIVG) und die Tournesol Verwaltungs- und Energie<br />
GmbH&CoKG (TVEG), Leasingnehmer und Verpächter der Freizeitanlage,<br />
seien abgelehnt worden.<br />
704
In Einzelgesprächen und auch in einer bereits im Juni erfolgten Sitzung sei<br />
von der Tournesol-Geschäftsführung versucht worden, die führenden<br />
Vertreter der politischen Parteien über die Gesamtsituation aufzuklären.<br />
Man habe gebeten, sich eine zweite Rechtsmeinung einzuholen. „Dies<br />
wurde aber abgelehnt“, so Beck.<br />
„Unabhängig von aktuellen Äußerungen, von welcher Seite auch immer,<br />
ist für die Stadt wichtig und festzuhalten: Die Freizeitanlage Tournesol<br />
stellt einen Gewinn für die soziale Infrastrukturausstattung <strong>Idstein</strong>s dar<br />
und als solche sowohl eine Bereicherung des Freizeitangebots für die hier<br />
lebenden Bürgerinnen und Bürger als auch einen Standortfaktor, der die<br />
Attraktivität unserer Stadt im Standortwettbewerb in der Region, und<br />
zwar auf dem anspruchsvollen Niveau der Metropolregion Frankfurt-Rhein-<br />
Main unterstreicht“, geht <strong>Idstein</strong>s Bürgermeister Gerhard Krum auf IZ-<br />
Anfrage auf die aktuellen Vorgänge um Tournesol ein. „Daher wird die<br />
Stadt auch in Zukunft alles Mögliche und Notwendige unternehmen, um<br />
die finanzielle Gegenleistung für die von ihr erbrachten Leistungen -<br />
Wasserlieferung, Abwasserentsorgung - zu erhalten, das Schul- und<br />
Vereinsschwimmen weiterhin zu ermöglichen und den Betrieb der Anlage<br />
sicherzustellen.“<br />
Da es sich bekanntlich um ein sogenanntes Public Private Partnership-<br />
Projekt handelt, wären vor dem Hintergrund der erfolgten<br />
Gerichtsentscheidungen um so mehr Gespräche erforderlich, um die<br />
entstandenen Schieflagen und damit verbundenen Irritationen aus dem<br />
Weg zu räumen und dafür zu sorgen, dass alle Beteiligten die Leistungen<br />
erbringen, zu denen sie sich vertraglich verpflichtet hätten.<br />
„Diese Gespräche sind im Gange. Sie sind schwierig, haben aber eine<br />
aussichtsreich erscheinende Wendung genommen. Aus Sicht der Stadt ist<br />
es daher erfreulich, dass die Anlage weiterhin gut frequentiert und in allen<br />
Bereichen intensiv genutzt wird“, so Gerhard Krum.<br />
705
IDSTEIN<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 03. November 2012<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Haushalt: Guter Rat ist teuer<br />
03.11.2012 - IDSTEIN<br />
Von Ingrid Nicolai<br />
Der Streit mit Tournesol kostet die Stadt nicht nur Nerven und<br />
Arbeitskraft, sondern auch jede Menge Geld: Über 327 000 Euro wurden<br />
bisher für die Rechtsberatung und Ausarbeitung von Leasingverträgen<br />
ausgegeben, bis <strong>zum</strong> Jahresende kommen vermutlich noch einmal 225<br />
000 Euro drauf. Das sind weit mehr als eine halbe Million Euro, die<br />
angesichts des ohnehin gebeutelten Haushalts besonders weh tun, <strong>zum</strong>al<br />
die Mindereinnahmen beim Wassergeld mit 215 000 Euro und beim<br />
Kanalgeld mit 219 000 Euro zubuche schlagen. Die Grundsteuer für das<br />
Bad sei regelmäßig von der Oberbank bezahlt worden, informierte<br />
Bürgermeister Gerhard Krum auf der jüngsten<br />
Stadtverordnetenversammlung. 363 000 Euro Betriebskostenzuschüsse<br />
habe die Stadt zurückgehalten.<br />
Auch die Sanierung des Killingerhauses wird wegen zahlreicher statischer<br />
Schäden teurer als erwartet und nicht wie gehofft bis <strong>zum</strong><br />
Weihnachtsmarkt abgeschlossen sein.<br />
All das schlägt sich im Nachtragshaushalt 2012 nieder, der am Donnerstag<br />
mit 26 Ja-Stimmen (bei acht Enthaltungen) verabschiedet wurde. Im<br />
Haupt- und Finanzausschuss war das Zahlenwerk im Vorfeld einstimmig<br />
beschlossen worden. Das Defizit im Ergebnishaushalt hat sich von 4,6<br />
Millionen Euro auf 7,9 Millionen verschlechtert (wir berichteten bereits<br />
ausführlich), was aber nicht nur an Mehrausgaben liegt. Mindereinnahmen<br />
gibt es <strong>zum</strong> Beispiel bei der Gewerbesteuer in Höhe von 1,4 Millionen<br />
Euro.<br />
Ursprünglich hätte es <strong>zum</strong> Nachtragshaushalt auch keine Diskussion an<br />
diesem Abend gegeben. Als Bürgermeister Krum jedoch den<br />
Haushaltsplan fürs kommende Jahr von der Tagesordnung nehmen ließ,<br />
wollten das einige Stadtverordnete nicht kommentarlos abnicken. Annette<br />
Reineke-Westphal (Grüne) vermisste Entwicklungen zur Energiewende,<br />
hätte lieber beim Straßenbau gespart, Gerhard Dernbecher (<strong>FWG</strong>)<br />
empfand es „skandalös für die Stadt“, dass kein Haushaltsentwurf<br />
vorliegt. Thomas Zarda (CDU) war der Meinung, dass der Bürgermeister<br />
706
überfordert ist: „Das ist bedenklich.“<br />
Marius Weiß (SPD) wollte die Aufregung nicht verstehen. „Es ist seit<br />
Wochen klar, dass das passieren kann.“ Gemeint war die schwierige<br />
Einführung der Doppik, mit der sich derzeit Stadtkämmerer Felix<br />
Hartmann beschäftigt, und was die sonst im Herbst übliche Einbringung<br />
des Haushalts verzögert.<br />
Wie Hartmann erklärte, wurden mit der gesetzlich vorgeschriebenen<br />
Einführung des doppischen Haushalts alle Leistungen der Stadt - ob<br />
gesetzlich vorgeschrieben oder freiwillig geleistet - in Produktgruppen<br />
eingeteilt und organisiert. Dazu wurde ein Produktplan beschlossen, der<br />
nun umgesetzt werden muss, was einen erheblichen Informations- und<br />
Zeitaufwand bedeute. Er ist jedoch zuversichtlich, dass der Haushaltplan<br />
2013 in der Dezember-Sitzung vorliegen wird.<br />
DOPPIK<br />
Der Begriff Doppik meint die Doppelte Buchführung in Konten, während<br />
die Kameralistik eine reine Soll-Ist-Rechnung darstellt. Die Doppik ist<br />
dadurch gekennzeichnet, dass die Erfolge der wirtschaftenden<br />
Gemeinde/Stadt im Haushaltsplan zweifach dargestellt werden; <strong>zum</strong> einen<br />
in einer Gegenüberstellung von Vermögen und Kapital, <strong>zum</strong> anderen in<br />
einer Gewinn- und Verlustrechnung.<br />
Damit verbundene Ziele sind Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit, Kosten-<br />
Transparenz und verbesserte Steuerungsmöglichkeiten.<br />
Viele hessische Kommunen haben bereits auf Doppik umgestellt.<br />
Kommentar <strong>zum</strong> Pressebericht:<br />
05.11.2012 Commandante, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />
Kommentar bewerten (3) (3)<br />
Endlich Handeln<br />
Es ist schockierend wie unsere Stadtväter so mal eben zusammen<br />
986000 Euro für unser Spaßbad in den Sand gesetzt haben. Tendenz<br />
steigend. Im Einzelnen!<br />
Zu Tournesol:Dem ganzen Desaster sollte endlich ein Ende gesetzt<br />
werden, in dem der Bürgermeister der Betreibergesellschaft den<br />
Wasserhahn zudreht.<br />
Das Argument es würden Arbeitsplätze gefährdet,stimmt,jedoch sind diese<br />
707
aufgrund der finanziellen Schieflage der Betreibergesellschaft sowieso<br />
gefährdet.Das Schulschwimmen,könnte durch vorübergehende andere<br />
Sportaktivitäten aufgefangen werden.<br />
Bürgermeister und Magistrat fügen <strong>Idstein</strong> erheblichen finanziellen<br />
Schaden zu, und verletzen so Ihren Amtseid.Lieber ein Ende mit<br />
Schrecken,als ein Schrecken ohne Ende.<br />
Zum Bürgermeister:Herr Zarda meint,dass der Bürgermeister überfordert<br />
ist. Nicht nur das, er ist auch lernunwillig und nicht selbstkritisch.<br />
Dieser Schuldenkönig,sollte sich und den Bürgern der Stadt einen Gefallen<br />
tun,und nicht wieder für eine dritte Amtsperiode kanditieren.<br />
Zu unseren Stadtverordneten:Als bürger dieser Stadt,sollte man davon<br />
ausgehen,dass spätestens jetzt<br />
jeder Stadtverordnete den Ernst der Lage erkannt hat.Hoffe sehr,dass sich<br />
die einzelnen Fraktionen ,nach Vorlage des Haushaltsentwurfs, mit<br />
Sparvorschlägen überbieten.Dies sollte ein Mix aus moderaten Beitrags<br />
und Gebührenerhöhungen mit<br />
Sozialkomponente,aber auch harten Einschnitten auf der Ausgabenseite<br />
(Wegfall der freiwilligen Leistungen) sein.Der Vorschlag der Grünen für<br />
mehr Energieeffizienz ist<br />
langfristig gut,erfordert aber kurzfristig hohe Investitionen.Dagen das<br />
Gedöns der <strong>FWG</strong> mit einem Schüler und Jugendparlament gehört in die<br />
Blaue Tonne.<br />
Stefan Reifenberger,APO <strong>Idstein</strong><br />
IDSTEIN<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 08. November 2012<br />
Entsteht ein "Parkhotel" auf dem Kalmenhof-Areal?<br />
08.11.2012 – IDSTEIN<br />
Von Volker Stavenow<br />
Wird aus dem Verwaltungsgebäude von Vitos Kalmenhof im Herzen<br />
<strong>Idstein</strong>s einmal ein großes Hotel mit dem möglichen Namen "Parkhotel"?<br />
"Ja, es gibt ganz vorsichtige Überlegungen für eine mögliche Umnutzung<br />
dieses Vitos-Gebäudes", bestätigt Bürgermeister Gerhard Krum eine<br />
entsprechende IZ-Anfrage zu dieser Thematik. Nach Informationen, die<br />
der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vorliegen, sollen bereits Gespräche zwischen Vitos,<br />
708
einem <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Architekten, der Stadt und einem Limburger<br />
Bauunternehmen laufen. Außerdem soll bereits eine Fachfirma aus der<br />
Branche diverse Möglichkeiten in <strong>Idstein</strong> untersuchen. Diese Fachfirma soll<br />
auch das Know-how für einen möglichen Hotelbetrieb haben. Ziel: Ein<br />
Tagungshotel mit bis zu 150 Zimmern in <strong>Idstein</strong> zu bauen.<br />
Beleg für diese Aktivitäten hinter verschlossenen Türen ist der Abschluss<br />
einer entsprechenden Entwicklungsvereinbarung der Stadt <strong>Idstein</strong> mit<br />
dem Limburger Bauunternehmen für einen Hotelbau. Diese Vereinbarung<br />
soll bis Ende 2015 gelten.<br />
Aneinander gebunden<br />
In der Vereinbarung verpflichtet sich die Stadt zur aktiven Mitwirkung am<br />
Hotelprojekt und darf in dieser Zeit keine anderen Projektentwickler<br />
beauftragen. Gleichzeitig darf das Limburger Bauunternehmen Planung,<br />
Baurechtsbeschaffung, Erschließung und Bebauung anstreben. Dass von<br />
Stadt und Bauunternehmen erarbeitete Entwicklungskonzept für ein Hotel<br />
muss den städtischen Gremien zur Genehmigung vorgelegt werden. <strong>Eine</strong><br />
ähnliche Entwicklungsvereinbarung hatte die Stadt <strong>Idstein</strong> auch mit den<br />
Projektentwicklern für die inzwischen zu den Akten gelegte Altstadtgalerie<br />
abgeschlossen.<br />
"Ein Tagungshotel war und ist das Ziel, um die Infrastruktur in <strong>Idstein</strong><br />
weiter zu komplettieren. Inzwischen ist ein Investor da, der sich für<br />
verschiedene Liegenschaften in <strong>Idstein</strong> für den Hotelbau interessiert",<br />
schildert Gerhard Krum der IZ. Gleichzeitig überlege Vitos Kalmenhof, wie<br />
die Nutzung der vielen Gebäude auf seinem Gelände umstrukturiert<br />
werden kann. <strong>Eine</strong> mögliche Option wäre der Auszug der Verwaltung aus<br />
dem momentanen Gebäude in andere Räume des Kalmenhofs und der<br />
Umbau in ein Hotel im Herzen der Stadt.<br />
"So hätte <strong>Idstein</strong> ein Hotel im Kalmenhof-Park, es würde keine Bebauung<br />
der Direktorenwiese davor mehr erfolgen, der Kalmenhof könnte zur<br />
Schulze-Delitzsch-Straße hin geöffnet und die benachbarte Stadthalle als<br />
Tagungsort in die Hotelplanungen mit einbezogen werden", skizziert der<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgermeister die Möglichkeiten - wohl wissend, dass es bis zu<br />
diesen Entwicklungen noch ein sehr langer Weg ist. "Alles ist noch ganz,<br />
ganz vage!"<br />
Fakt ist für Gerhard Krum, dass ein großes Hotel in <strong>Idstein</strong> an allen Ecken<br />
und Enden fehlt. "Laut Gutachten sollte es eine Einrichtung mit rund 150<br />
Zimmern und eine Ergänzung zu den bereits bestehenden <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Hotels<br />
sein." Laut Bürgermeister bietet <strong>Idstein</strong> zu wenig<br />
Übernachtungsmöglichkeiten, sodass bei großen Tagungen, Messen oder<br />
Zusammenkünften in <strong>Idstein</strong> und der Rhein-Main-Region viele Besucher<br />
ins benachbarte Ramada-Hotel Niedernhausen ausweichen müssten,<br />
obwohl sie eigentlich in <strong>Idstein</strong> wohnen wollten.<br />
"Ohne Frage hat die Idee eines Parkhotels in der Innenstadt viel Charme<br />
und der Kalmenhof wäre ein toller Standort, weil er fußläufig auch vom<br />
Bahnhof aus erreicht werden kann. Es wäre tatsächlich, durch die Nähe<br />
zur Stadthalle, ein echtes Tagungshotel mit Anbindung an die schöne<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Altstadt", sagt der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgermeister.<br />
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Blick über die Direktorenwiese aufs Verwaltungsgebäude von Vitos Kalmenhof. Wird aus<br />
diesem Gebäude ein Hotel? Archivfoto: wita/Mallmann<br />
<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 08. November 2012<br />
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