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Eine Chronologie zum Idsteiner Hallenbad - FWG Idstein

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<strong>Eine</strong> <strong>Chronologie</strong><br />

<strong>zum</strong> <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

<strong>Hallenbad</strong> 1974-2012<br />

S t e f a n G ä r t h<br />

F r a n z - V i e t o r - S t r a ß e 6<br />

6 5 5 1 0 I d s t e i n<br />

0 6 1 2 6 - 8 9 1 4<br />

Das <strong>Hallenbad</strong> der Stadt <strong>Idstein</strong> wurde 1974<br />

eingeweiht. Schon nach relativ kurzer Zeit (1979)<br />

wurden erste Sanierungsmaßnahmen für das Bad<br />

geplant. Im August 2005 wurde das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

<strong>Hallenbad</strong> am Himmelsbornweg geschlossen und am<br />

01. Oktober 2005 begann für <strong>Idstein</strong> das Tournesol-<br />

Allwetterbad Projekt.<br />

Stand: 08.November 2012


<strong>Eine</strong> <strong>Chronologie</strong> <strong>zum</strong><br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong><br />

Zusammengestellt: Stefan Gärth<br />

Das <strong>Hallenbad</strong> der Stadt <strong>Idstein</strong> wurde am 24. September 1974<br />

eingeweiht. Schon nach relativ kurzer Zeit (1979) wurden erste<br />

Sanierungsmaßnahmen für das Bad geplant, die dann nach<br />

entsprechenden Beratungen 1980 umgesetzt wurden und 1981 mit<br />

einem Investitionsaufwand von 2,15Mio DM abgeschlossen worden<br />

sind.<br />

Das Bundesinstitut für Sportwissenschaften wurde beauftragt, eine<br />

Programmstudie für die Badentwicklung vorzulegen, welche dann<br />

1983 vom Magistrat der Stadt zur Kenntnis genommen worden ist.<br />

Diesem Ergebnis schließen sich vielfältige Diskussionen, alternative<br />

Planungsansätze, sowie extern eingebundene Empfehlungen an, die<br />

alle dem Ziel entsprechen, ein schlüssiges Vorgehen in der Bäderfrage<br />

für <strong>Idstein</strong> zu entwickeln.<br />

Erweiterungsüberlegungen und die Integration von <strong>Hallenbad</strong> und<br />

Freibad kennzeichnen die Diskussion.<br />

2


1997<br />

4


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 11. Oktober 1997<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Erlebnisbad kostet 4,5 Millionen Mark<br />

Gutachten: Altes Becken verfüllen, Öffnung des<br />

Himmelsbornwegs, Flächen an Campingplatz, Sanierung der<br />

Technik<br />

Das von der Stadt <strong>Idstein</strong> in Auftrag gegebene Gutachten für den<br />

Bäderbereich in der Hexenturmstadt kommt <strong>zum</strong> Schluß, dass die<br />

Voraussetzungen für die Einrichtung eines sogenannten Familien- und<br />

Freizeitbades sehr günstig sind. Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Magistrat nahm diese<br />

Aussage auf seiner jüngsten Sitzung zur Kenntnis.<br />

Der Wermutstropfen: die im Gutachten als notwendig dargestellte<br />

Sanierung des <strong>Hallenbad</strong>es kostet rund 1,7 Millionen Mark Brutto. Die<br />

kosten für die zusätzlich zu schaffenden Attraktionen belaufen sich<br />

nach der Analyse auf rund 2,8 Millionen Mark. <strong>Idstein</strong> müsste also 4,5<br />

Millionen Mark aus seinem nicht mehr prall gefüllte Stadtsäckel für<br />

dieses Projekt entnehmen.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12. November 1997<br />

„Ja“ zu attraktivem Freizeitbad <strong>Idstein</strong><br />

CDU-Fraktion stimmt vorliegendem Konzept zu<br />

Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU-Fraktion stimmt dem vorgelegten Konzept der<br />

Firma Weinsberger für ein Familien- und Freizeitbad grundsätzlich zu.<br />

Als Maßnahme sollen deshalb beschlossen werden: Freigabe der<br />

gesperrten Mittel für die Verfüllung des alten Freibadbeckens, Öffnung<br />

des Himmelsbornweges, Zuordnung und Verpachtung freiwerdender<br />

Flächen einschließlich maroder Gebäude an den Campingplatzbetrieb,<br />

Verwendung der im Haushalt 1997 noch vorhandenen Mittel für die<br />

Planung des Familien- und Freizeitbades und Einstellung von Mitteln<br />

ab 1999 in den Investitionsplan zur Realisierung des Bades.<br />

Dieses Vorgehen formuliert die CDU-Fraktion in einem Antrag für das<br />

Stadtparlament.<br />

5


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15. November 1997<br />

Streit um Haushalt 1998 verdarb die Sektlaune<br />

Fraktionen setzen den Rotstift an / Kontroversen um<br />

Sanierungsabgabe, Schwimmbad und Straßenbau<br />

Das Thema Frei-/<strong>Hallenbad</strong>, eigentlich ein „liebgewonnenes Projekt“<br />

für die <strong>FWG</strong>, will Hubert Cremers erst einmal ganz von der<br />

Tagesordnung nehmen, „bis wir wieder Geld in der Kasse haben,<br />

sonst stolpern wir in ein permanentes Defizit.“<br />

Weder CDU noch SPD konnten sich gerade mit dem letzten Punkt<br />

anfreunden. Zwar müsse man sich von der großen Schwimmbad-<br />

Lösung verabschieden, räumt Gerd Dohr (SPD) ein, aber das<br />

Familienbad-Konzept sei passend und akzeptabel für <strong>Idstein</strong>. Dohrs<br />

Devise: Das Schwimmbad eher früher als später in Angriff nehmen,<br />

sonst sei es am Ende ganz vom Tisch. Zügig wünscht sich auch Dr.<br />

Herbert Koch (CDU) das Umsetzen des neuen überzeugenden<br />

Konzeptes; er siedelt die 4,5 Millionen Mark in den Etats 1999/2000<br />

an. Werde die Sache richtig angepackt, müsse die Stadt auch nicht<br />

mehr in <strong>Hallenbad</strong>-Defizite (bis zu einer Millionen jährlich)<br />

ausgleichen.<br />

Auch <strong>Idstein</strong>s Grünen-Fraktion stimmte dem Projekt - einschließlich<br />

der Überlassung eines teils des Geländes zur Erweiterung des<br />

Campingplatzes – unter bestimmte Vorbedingungen zu und erwartet<br />

nach Darstellung von Fraktionschef Gert Richter eine Realisierung ab<br />

1999.<br />

1998<br />

Infoschrift vom Hessischen-Städtetag 9/98<br />

Es geht auch ohne Freibad<br />

Es geht auch ohne Freibad. Dies beweist die Stadt <strong>Idstein</strong>, Metropole<br />

im Nordosten des Rheingau-Taunus-Kreises<br />

Nachdem Anfang der 90er Jahre das Schwimmbecken im Freibad nicht<br />

mehr „dicht hielt“ und die großen Wasserverluste nicht hinzunehmen<br />

waren, gab es zunächst provisorische Lösungen. Der Badebetrieb war<br />

nur noch eingeschränkt möglich.<br />

6


Heftige Diskussionen über die Zukunft des Freibades, Absichten, das<br />

Bad zu sanieren oder ein völlig neues Bad zu errichten – all dies waren<br />

Optionen, die im politischen Raum gewälzt und beraten worden sind.<br />

Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgermeister Hermann Müller, Mitglied des Präsidiums<br />

des Hessischen Städtetages und zugleich auch Vorsitzender der<br />

Arbeitsgemeinschaft „Mitte“ der kreisangehörigen Mitgliedstädte<br />

unseres Verbandes, warnte seine Stadt vor dem Absturz in rote<br />

Zahlen.<br />

Wenigstens 7 Mio. DM hätte ein neues Freibad gekostet, jährliche<br />

Folgekosten von ca. 1 Mio. DM<br />

Hätten berücksichtigt werden müssen. Nicht zu machen für die Stadt<br />

<strong>Idstein</strong>, obwohl sie mit rd. 30 Mio. DM Schulden bei knapp 23.000<br />

Einwohnern durchaus nicht zu den am höchsten verschuldeten<br />

hessischen Kommunen zählt.<br />

Natürlich hat die Stadt <strong>Idstein</strong> immer noch ein <strong>Hallenbad</strong>, „in den man<br />

das ganze Jahr über schwimmen kann“, wie der Bürgermeister immer<br />

wieder betont. Dorthin zu investieren und ein Familienbad als „zweites<br />

Zuhause“ zu schaffen, dies wird in <strong>Idstein</strong> diskutiert. Derweil ist das<br />

alte Freibadbecken, das zwischenzeitlich <strong>zum</strong> Zuhause für eine<br />

Entenmutter und ihre Küken geworden war, zugeschüttet.<br />

Mit diesem Beitrag wollen wir uns nicht in die inneren <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

kommunalpolitischen Diskussionen mischen, <strong>zum</strong>al das „leidige<br />

Thema“ Schwimmbad die Gemüter in den Parteien immer beschäftigt<br />

und zu durchaus unterschiedlichen Anschauungen geführt hat.<br />

Wir publizieren über die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Situation deshalb, weil immer<br />

wieder in den Stadtverordnetenversammlungen und in den<br />

Verwaltungen unserer Mitgliedstädte das Thema Schwimmbad auf der<br />

Tagesordnung steht. Denn gerade wegen der so schwer zu<br />

verdauenden laufenden Unterhaltungs- und immensen<br />

Sanierungskosten der Bäder ächzen die unter hoher Schuldenlast<br />

leidenden Kämmerinnen und Kämmerer ganz besonders.<br />

Also gilt: Sollte jemand angesichts der hohen Finanzlast die<br />

Schließung seines Bades erwägen, er wäre nicht allein auf der Welt.<br />

Siehe <strong>Idstein</strong>.<br />

7


1999<br />

Schreiben vom Kreisausschuß des Rheingau-Taunus-Kreises an<br />

den Magistrat der Stadt <strong>Idstein</strong> März 1999<br />

Finanzielle Beteiligung des Rheingau-Taunus-Kreises am<br />

<strong>Hallenbad</strong> <strong>Idstein</strong><br />

Wir teile Ihnen mit, dass der Rheingau-Taunus-Kreis - vorbehaltlich<br />

der endgültigen Beschlussfassung durch die Kreisgremien- einer<br />

finanziellen Beteiligung an den Betriebskosten für das <strong>Hallenbad</strong> in<br />

<strong>Idstein</strong> Grundsätzlich positiv gegenübersteht. Im Zuge der<br />

Gleichbehandlung mit dem Rheingau-Bad in Geisenheim kann der<br />

Kreisanteil höchstens dem Anteil entsprechen, der für das Rheingau-<br />

Bad aufzubringen ist. Zur Zeit sind das rd. 340.000,00 DM.<br />

<strong>Eine</strong> Beteiligung des Kreises an den Investitionskosten ist nicht<br />

möglich, wobei wir jedoch gegebenenfalls bereit sind, die<br />

Kapitalkosten für künftige Investitionsmaßnahmen im <strong>Hallenbad</strong> im<br />

Rahmen des o. g. Betriebskostenanteils mitzutragen. In diesem<br />

Zusammenhang bitten wir noch um eine detaillierte Aufstellung über<br />

die geplanten Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen, aus der<br />

neben den Investitionskosten auch die Kapitalkosten ersichtlich sind.<br />

2000<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 27. März 2000<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Freizeittherme für 18 Millionen Mark<br />

Magistrat verhandelt mit privatem Betreiber über<br />

multifunktionale Familien-Anlage / Saunaparadies und<br />

Wellness<br />

In der unendlichen Geschichte des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong>es wird zu Zeit<br />

ein neues Kapitel geschrieben. Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Magistrat soll seine<br />

Verhandlungen mit einem privaten Betreiber für den Aus- und Umbau<br />

des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong>es zu einer multifunktionalen Freizeitanlage<br />

8


fortführen. Das war der positive Tenor auf der jüngsten Sitzung des<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Haupt- und Finanzausschusses.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 06. April 2000<br />

Freizeitbad: Bürger leisten konstruktiven Widerstand<br />

Unterschriftenaktion soll den Willen der Benutzer<br />

verdeutlichen<br />

Soll aus dem <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bad eine Freizeittherme werden oder nicht?<br />

Diese Frage beschäftigt die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> zur Zeit heftig. Nun haben sich<br />

Nutzer des Bades, die nicht in einem Verein organisiert sind,<br />

aufgemacht, um mit einer Unterschriftenaktion auf ihre Belange<br />

aufmerksam zu machen.<br />

„Wenn die Preise deutlich ansteigen würden, könnten sich das viele,<br />

gerade ältere Mitbürger, nicht mehr leisten“, so Janna Willemina Wahl,<br />

eine der Initiatorinnen der Aktion.<br />

Junge Familien seien von einer deutlichen Preiserhöhung ebenfalls<br />

nachhaltig negativ betroffen, so Wahl weiter.<br />

„Unser Ziel ist es, die Preise für all diejenige, die nicht im Verein sind<br />

und wirklich nur schwimmen wollen, erträglich zu halten“, so Gisela<br />

Strack, die sich ebenfalls an der Aktion beteiligt.<br />

Zur Zeit liegen überall im Schwimmbad Listen aus, in denen sich<br />

Gegner der geplanten Privatisierung eintragen können. Doch........<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 08. April 2000<br />

Unterschriften übergeben<br />

Die Gegner der geplanten Privatisierung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schwimmbades<br />

machen mobil:<br />

Über 150 Unterschriften konnte Willemina Wahl am Donnerstagabend<br />

im Parlament an Bürgermeister Hermann Müller überreichen.<br />

Und die Aktion soll weiterlaufen, berichtete<br />

Stadtverordnetenvorsteherin Inga Rossow dem Gremium. Die Liste<br />

liegen nach wie vor im Bad aus. Mit der Unterschriftensammlung<br />

wollen die Bürger erreichen, dass die soziale Nutzung des Bades in<br />

den Zeiten zwischen acht und zehn Uhr zu einem angemessenen Preis<br />

erhalten bleibt.<br />

9


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 25. April 2000<br />

„<strong>Idstein</strong> benötigt attraktives Familienbad“<br />

CDU will keine Luxus-Einrichtung bauen lassen / Union: Auch<br />

an Vereine und Schulen denken<br />

„Die vielen Reaktionen aus der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bevölkerung zu den neuen<br />

Badplänen sind verständlich, aber die Stadt will kein Luxusbad bauen.<br />

Genau das Gegenteil ist der Fall.“<br />

Mit dieser Stellungnahme geht jetzt Dr. Herbert Koch, der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Fraktionsvorsitzende der CDU<br />

an die Öffentlichkeit.<br />

Die Union plant ein <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Familienschwimmbad, in dem auch<br />

Vereine und Schulen zu ihrem Recht kommen sollen.<br />

Tatsäch...........<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 27. April 2000<br />

JU: Schwimmbad erhalten<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Junge Union diskutierte über Konzept für den<br />

Bäderbereich<br />

Zum Ende einer lebhaften Diskussion um die Neustrukturierung des<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bäderbereichs zog die Vorsitzende der Jungen Union <strong>Idstein</strong>,<br />

Alexia Schadow, folgendes Fazit: Aus Sicht der Jungen Union, hat bei<br />

allen Überlegungen oberste Priorität die langfristige Bestandssicherung<br />

des Schwimmbades in <strong>Idstein</strong>.<br />

Die Alternative <strong>zum</strong> Erlebnisbad wäre in einigen Jahren<br />

möglicherweise die Schließung. Daher setzt sich die Junge Union für<br />

die intensive und wohlwollende Prüfung des Vorschlags ein.<br />

Bei ihr.......<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 04. Mai 2000<br />

<strong>Hallenbad</strong>: Beirat wartet auf Vorlage<br />

Der Ortsbeirat <strong>Idstein</strong>-Kern beschäftigte sich auf seiner jüngsten<br />

Sitzung unter anderem mit der Konzeption des <strong>Hallenbad</strong>es und mit<br />

der Verkehrsreglung nach Ende der Bauarbeiten an der Wiesbadener<br />

Straße.<br />

10


In der Sache „<strong>Hallenbad</strong>“ will die Bürgervertretung erst eine<br />

Magistratsvorlage abwarten.<br />

Ist diese erstellt, plant man, sich zusammen mit dem Investor und der<br />

Stadt im Ortsbeirat beraten.<br />

Schwierigk........<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 17. Mai 2000<br />

DLRG sieht Felle davonschwimmen<br />

Verein ist durch möglichen Verkauf an Investor in Existenz<br />

gefährdet<br />

Sollte das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong> an einen privaten Investor verkauft<br />

werden und dieser sich mit der weiteren Nutzung durch die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

DLRG nicht einverstanden erklären, haben die Schwimmer so gut wie<br />

keine Trainingsmöglichkeiten mehr.<br />

Biese Befürchtung hat die erste Vorsitzende Christiane Bossong.<br />

Immerhin ist nach ihren Worten die Deutsche Lebensrettungs-<br />

Gesellschaft der zahlenmäßig stärkste Nutzer des Bades.<br />

Die Trainingsfrage könnte für den Verein schnell zur Existenzfrage<br />

werden, schon bei einer Umbauzeit von fünfzehn Monaten müsse die<br />

DLRG mit Einbrüchen in den Mitgliederreihen rechnen, so Christiane<br />

Bossong.<br />

Die Stadt <strong>Idstein</strong> müsse sich deshalb intensiv für die Interessen der<br />

DLRG beim Privat-Investor einsetzen, denn: „Schwimmen lernen kann<br />

man halt nur im Wasser“, so die DLRG-Vorsitzende.<br />

Ein bisschen Planschen im Spaßbad reiche da nicht.<br />

Sollte der ne.........<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 13. Juni 2000<br />

Von der Konferenz ins Wellenbad<br />

Politiker besuchen „Rhön-Terme“ / Theo Groll will in <strong>Idstein</strong><br />

bauen<br />

Wie eine moderne und zeitgerechte multifunktionale Familien-<br />

und Freizeittherme in <strong>Idstein</strong> einmal aussehen könnte, wurde<br />

den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Kommunalpolitikern bei einem Besuch in der<br />

„Rhön-Therme“ in Fulda-Künzell vor Augen geführt.<br />

11


Im Rahmen des parlamentarischen Ausflugs besuchte die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Gruppe neben dem Hessentag in Hünfeld auch die Freizeitanlage mit<br />

angeschlossenem Hotel.<br />

Der Grund: bekanntlich wird in den politischen Gremien <strong>Idstein</strong>s zur<br />

Zeit ein Angebot eines Investors intensiv diskutiert, der in der<br />

Hexenturmstadt für rund 18 Millionen Mark die bestehende<br />

Bäderanlage inklusive <strong>Hallenbad</strong> in eine Familien- und Freizeittherme<br />

mit angeschlossenem Tagungshotel umbauen will.<br />

Dieser Investor ist Theo Groll, Bauherr und Betreiber der „Rhön-<br />

Terme“.<br />

Sein Freizeit- und Erlebnisbad in Künzell verfügt über Wellenbecken,<br />

Lazy River, zwei Wildwasserrutschen (190 Meter), als Neuheit über<br />

eine Wildwasserrutsche „Black Hole“ mit Musik und Lichteffekten (126<br />

Meter), Spaßbecken mit Wildwasserkanal, Wasserfällen und<br />

Wasserpilz. Vorhanden sind weiter ein Kinderparadies mit Spieltieren,<br />

vier Hot-Whirlpools, Cafeteria, Bikini-Bar, Snackbar, beheizte<br />

Außenbecken, Liegewiese und drei Squash-Courts.<br />

Darüber hinaus beinhaltet die Anlage eine große Saunawelt mit acht<br />

verschiedenen Saunen, Innen- und Außenbecken, Saunagarten,<br />

Ruheräume, Solargrotten und Intensivbräuneer. Für Theo Groll bietet<br />

der Badespaß auf 30 000 Quadratmetern „Erholung für die ganze<br />

Familie.“<br />

Ein Blick in die Preise der „Rhön-Therme“: Erwachsene bezahlen bei<br />

einem Besuch inklusive Saunagarten für vier Stunden 21 Mark. Eie<br />

Tageskarte kostet 26 Mark. Der Schnupperpreis für zwei Stunden (zu<br />

bestimmten Zeiten) beträgt für Erwachsene 16 Mark.<br />

Kinder bis fünf Jahren zahlen für vier Stunden drei, für eine<br />

Tageskarte fünf Mark. Schüler bis<br />

14 Jahre sind mit acht oder zwölf Mark dabei. 17-Jährige bezahlen<br />

zwölf oder 18 Mark (alle Preise ohne Sauna) 15 und (ohne Sauna)<br />

sieben Mark.<br />

<strong>Eine</strong> Familienkarte gibt es allerdings nicht. Von der Stadt Fulda<br />

übernahm Groll das Baugelände in Künzell <strong>zum</strong> Nulltarif und baute<br />

direkt neben der „Rhön-Terme“ über kurze Verbindungswege<br />

erreichen, quasi unter dem Motto „direkt aus dem Konferenzsaal in<br />

den Pool“.<br />

Das Hotel bietet neben 118 Gästezimmern, sowie acht Suiten mit<br />

Luxusausstattung acht moderne Tagungsräume a 85 Quadratmetern,<br />

variabel nutzbar als Großraumsäle für bis zu 450 Personen.<br />

Sechs Verhandlungs- und Besprechungsräume für jeweils acht bis 20<br />

Personen sind vorhanden.<br />

Das angeschlossene Restaurant und das Bierdorf runden das<br />

gediegene Angebot ab.<br />

„Unser Bäder-Park-Hotel ist zu 80 Prozent ausgelastet“, konnte Theo<br />

Groll der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Besuchergruppe stolz verkünden.<br />

12


Rund 100 Mitarbeiter sorgen dafür, dass Ablauf und Organisation in<br />

Bad und Hotel störungsfrei erfolgen. Geht es nach Bürgermeister<br />

Hermann Müller, so muss nach seinen Worten eine Entscheidung des<br />

Parlamentes über die Entwicklung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bäderbereiches noch<br />

im kommenden September getroffen werden.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16. Oktober 2000<br />

DLRG: Badespaß zu bezahlbaren Preisen<br />

Vorstand präsentiert Alternativ-Konzept / Verein sieht<br />

Existenz durch Privatinvestor bedroht<br />

Der DLRG-Ortsgruppe <strong>Idstein</strong> könnte sehr bald das Wasser bis <strong>zum</strong><br />

Hals stehen: <strong>Eine</strong> Entscheidung des Parlamentes zugunsten der von<br />

einem privaten Investor geplanten Freizeittherme würde die Existenz<br />

des Vereins in der jetzigen Form gefährden und das breit<br />

Gefächerte Angebot auf ein Minimum schrumpfen lassen.<br />

Im Überlebenskampf setzen die Lebensretter nun auf ein alternatives<br />

Konzept und versuchen, die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Kommunalpolitik davon zu<br />

überzeugen.<br />

18 Millionen Mark ...........<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 20. Oktober 2000<br />

Privater Träger legt Konzept vor<br />

Bäderbereich im Blickpunkt / DLRG informiert<br />

In zwei bis drei Wochen soll das Konzept eines privaten Trägers für die<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bäderbereiche fertiggestellt sein. Die rechte Hand dieses<br />

privaten Trägers will dabei die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> DLRG sein.<br />

Das teilte die Vorsitzende Christiane Bossong nach der<br />

außerordentlichen öffentlichen Mitgliederversammlung der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Lebensretter mit.<br />

Auch der private ...........<br />

13


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 28. Oktober 2000<br />

CDU Wörsdorf benennt ihre Kandidaten<br />

Zur Ortsumgehung: Projekt nicht mit Forderungen<br />

überfrachten / Bäder-Entscheidung noch offen<br />

Die CDU Wörsdorf hat in ihrer Mitgliederversammlung die<br />

Ortsbeiratsliste für die Kommunalwahl 2001 verabschiedet. .........<br />

Ferner wurde nach der Zukunft des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bades gefragt.<br />

Dr. Koch führte aus, dass der Magistrat den Auftrag habe, mit der<br />

Firma Groll über eine Übernahme des Bades zu verhandeln. Außerdem<br />

seien von der DLRG konzeptionelle Überlegungen in einem Gespräch<br />

mit der CDU-Fraktion vorgestellt worden, die eine mögliche Alternative<br />

zur Privatisierung darstellen könnten. Die DLRG habe zugesagt, diese<br />

Überlegungen insbesondere <strong>zum</strong> Betrieb, den Kosten und den<br />

Investitionen in kurzer Zeit weiter zu konkretisieren.<br />

Die CDU werde das Konzept der Firma Groll sowie das der DLRG<br />

insgesamt bewerten. Gegenwärtig seien noch keine ausreichenden<br />

Grundlagen für eine Entscheidung vorhanden.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 31. Oktober 2000<br />

Soziale Themen liegen SPD am Herzen<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverband verabschiedet<br />

Kommunalwahlprogramm und Kandidatenliste<br />

Nicht weniger als..........<br />

Unter den Punkt „Freizeit in <strong>Idstein</strong>“ wird herausgestellt, dass den<br />

Sozialdemokraten die Modernisierung des <strong>Hallenbad</strong>es am Herzen<br />

liegt.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16. November 2000<br />

Haushaltsdebatte als Generalabrechnung<br />

Erste Lesung im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtparlament / Zahlenwerk<br />

kommt jetzt in die Ausschüsse<br />

Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Kommunalpolitiker nutzen die erste Lesung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Haushaltes nach der Einbringung des Zahlenwerkes durch<br />

Bürgermeister Hermann Müller als willkommene Möglichkeit, um (im<br />

Vorwahlkampf) über grundsätzliche Sachentscheidungen ausgiebig zu<br />

diskutieren. In der Debatte ging es unter anderem auch um den<br />

inzwischen vom Kreistag beschlossenen Bau der dritten Grundschule<br />

in der Hexenturmstadt, um die Kreisumlage oder um den öffentlichen<br />

14


Personennahverkehr. Der Haushalt wird jetzt in den Ausschüssen<br />

ausgiebig besprochen.<br />

„Wir leben in den kommenden Jahren von der Substanz“ ............<br />

„Mit dem vorliegenden Haushalt kommt die Stadt <strong>Idstein</strong> wieder ein<br />

Stück nach vorne“, merkte der fraktionslose Hubert Cremers an. Er<br />

riet, bei der Privatisierung des <strong>Hallenbad</strong>es bei der eingeschlagene<br />

Linie zu bleiben. In ..........<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16. Dezember 2000<br />

FDP-Kandidat für Rathaus-Wahl?<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> liberale peilen 15 Prozent an / Edgar Tiefenbach<br />

steht auf Liste<br />

Mit einer gehörigen Portion Optimismus gehen die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Liberalen<br />

in die Kommunalwahl 2001: die FDP hat sich als hohes Ziel 15 Prozent<br />

der Wählerstimmen gesetzt, wäre aber auch mit acht bis zehn Prozent<br />

noch zufrieden. Damit............<br />

Belebung der Innenstadt(„Wir müssen dafür sorgen, dass die<br />

Kaufkraft der Bürger <strong>Idstein</strong> erhalten bleibt“), <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> „Schilderwald“<br />

, Programm für junge Leute und Bäderbereich (Hier setzt die FDP für<br />

eine Privatisierung ein).<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 18. Dezember 2000<br />

Konzept für bürgerfreundliches Bad<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> DLRG-Mitglieder legen Betreiber-Vorschläge vor /<br />

Groll-Vorhaben wird abgelehnt<br />

Das Ringen um die Zukunft des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong>es geht in die<br />

entscheidende Phase: Fünf (noch ungenante) Mitglieder der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

DLRG fanden sich zu einer Betreibegesellschaft zusammen und<br />

arbeiteten ein konkretes Konzept aus, das den Bedürfnissen der<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürger und der umliegenden Gemeinden mehr Rechnung<br />

tragen soll, als die Vorschläge des privaten Investors Groll, der in<br />

<strong>Idstein</strong> ein so genanntes Spaßbad mit angeschlossenem Hotel bauen<br />

möchte. Das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>-Konzept mit detaillierten Zahlen liegt dem<br />

Magistrat und den Fraktionsvorsitzenden inzwischen vor.<br />

Nach Mitteilung ............<br />

15


2001<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 13. Januar 2001<br />

Gemeinschaftsaufgabe Hessentag<br />

Neujahrsempfang: Bürgermeister Müller bittet um<br />

Unterstützung<br />

„Heute auf den Tag genau in einem Jahr habe ich meinen ersten<br />

wirklichen freien Tag seit Jahrzehnten“, blickte gestern Abend beim<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Neujahrsempfang Hermann Müller auf den überschaubaren<br />

Rest seiner Amtszeit. Für diese verbleibenden 365 Tage richtete der<br />

Bürgermeister die Bitte an die Bevölkerung, gemeinsam die<br />

Voraussetzungen für ein gutes Gelingen des Hessentages 2002 zu<br />

schaffen.<br />

Dass die Bereitschaft............<br />

Mit dem geplanten Neubau des Krankenhauses sei man „auf einem<br />

guten Weg“, ebenso mit der Planung für die dritte Grundschule. Noch<br />

zu keiner endgültigen Entscheidung sei die Stadt gelangt, was die<br />

Zukunft des Bäderbereiches angehe.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 14. Juni 2001<br />

Bürger drängen auf Entscheidung<br />

Gespräch mit Investor Groll am 20. Juni über neues<br />

Erlebnisbad / Fertigstellung Ende 2002?<br />

Wird das von Investor Leo Groll geplante Freizeitbad gebaut oder wird<br />

eventuell ein Konzept <strong>zum</strong> Zuge kommen? Wann ist mit<br />

Entscheidungen zu rechnen? Wann könnte das Freizeitbad gebaut<br />

sein? Diese und andere Fragen wurden in der Bürgerversammlung<br />

gestellt, zu der etwa 40 <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> – unter ihnen etliche Mandatsträger<br />

und Verwaltungsmitarbeiter – gekommen waren.<br />

Den Wortmeldungen war zu .............<br />

16


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 02. August 2001<br />

Schwimmteich für den Freizeitpark<br />

Idee des Rathaus-Kandidaten Krum / Kosten: Rund zwei<br />

Millionen Mark<br />

Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> SPD-Bürgermeisterkandidat Gerhard Krum präsentiert<br />

seine eigene Lösung zur Umgestaltung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bäderbereichs: Er<br />

will innerhalb des städtischen Schwimmbadgeländes im Bereich des<br />

ehemaligen (und heute zugeschütteten) Außenbecken einen<br />

sogenannten Schwimmteich errichten lassen. Die Gesamtkosten für<br />

dieses Unterfangen beziffert Krum auf rund zwei Millionen Mark.<br />

Um das Projekt .............<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 10. August 2001<br />

SPD: <strong>Hallenbad</strong> in öffentlicher Hand<br />

Sondersitzung der Stadtverordnetenfraktion / Gegen eine<br />

Privatisierung<br />

In einer Sondersitzung befasste sich die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> SPD-Fraktion mit<br />

der Situation des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong>es. Ergebnis der Aussprache war<br />

der Beschluss, „...das <strong>Hallenbad</strong> auch zukünftig in städtischer oder<br />

stadtnaher Trägerschaft zu betreiben, es zu sanieren, attraktiver zu<br />

gestalten und die Privatisierung abzulehnen“.<br />

Zur Sondersitzung ..........<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 29. August 2001<br />

Antrag der SPD <strong>zum</strong> <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schwimmbad<br />

Für Saunalandschaft, Sport und Spiel<br />

Mit einem Antrag will die SPD-Fraktion die Diskussion und<br />

Beschlussfassung zur <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schwimmbadsituation vorantreiben.<br />

Als Zielsetzungen für die Entwicklung der Bäder formulierten die<br />

Sozialdemokraten, so Fraktionsvorsitzender Alfred Strauß, sechs<br />

Punkte. Strauß: „Wichtig ist uns, dass das Schwimmbad in öffentlicher<br />

Trägerschaft bleibt. Der Magistrat soll durch unseren Antrag<br />

beauftragt werden, eine betriebswirtschaftlich orientierte<br />

Organisationsform zu entwickeln.<br />

Diese.......<br />

17


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 07. November 2001<br />

Bäderbereich: <strong>FWG</strong> für Groll-Konzept<br />

Neue Investor-Planung überzeugt Freie Wähler<br />

Die Freien Wähler <strong>Idstein</strong> legten sich auf ihrer jüngsten Klausurtagung<br />

in puncto Bäderbereich fest: Die <strong>FWG</strong> stimmt dem erweiterten<br />

Konzept des nordhessischen Investors Theo Groll (Rhöntherme Fulda)<br />

zu. Groll legte den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Parlamentariern im vergangenen Sommer<br />

eine abgeänderten Plan für den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bäderbereich vor.<br />

Das Konzept.........<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 10. November 2001<br />

<strong>Hallenbad</strong>: Parlament will Farbe bekennen<br />

CDU und <strong>FWG</strong> auf dem Weg zu einer Einigung / Erste Lesung<br />

des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Haushalt 2002<br />

Bleibt es bei der Sanierung des alten <strong>Hallenbad</strong>es? Oder wird das alte<br />

Becken erhalten und daneben ein neues Spaßbad von Investor Theo<br />

Groll gebaut? Oder setzt sich gar Gerhard Krums Schwimmteich-<br />

Lösung am Ende durch? In der Parlamentsdebatte <strong>zum</strong> Haushalt 2002<br />

kamen am Donnerstagabend alle Varianten zur Sprache, verbunden<br />

mit der fast einhelligen Ansicht aller Fraktionen, dass endlich<br />

Entscheidung fallen müssen. Über das „Wie“ werden sich in den<br />

nächsten Wochen und Monaten die Politiker die Köpfe zerbrechen.<br />

In der ersten Lesung.........<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 26. November 2001<br />

Groll-Spaßbadkonzept durchgepaukt?<br />

„Schlechter Stil der <strong>FWG</strong>“ / SPD-Appell: Amtsantritt von Krum<br />

abwarten<br />

Heute Abend wird, so ist es jedenfalls zu erwarten, der Ausschuss für<br />

Jugend, Kultur, Sport und Soziales der Stadtverordnetenversammlung<br />

einen Grundsatzbeschluss zur weiteren Entwicklung der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Schwimmbadlandschaft fassen.<br />

In diesem Zusammenhang.............<br />

18


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 29. November 2001<br />

Letzte Runde: Schwimmteich oder Spaßbad?<br />

Ausschuss lehnt alles ab / Schließung droht<br />

Schwimmteich oder Spaßbad? Im Bau- und Planungsausschuss gab es<br />

am Dienstagabend weder Zustimmung zur einen noch zur anderen<br />

Lösung. Mit 6:6 oder 5:7 Stimmen wurden sämtliche Anträge<br />

abgewiesen. Dennoch hat die von den Freien Wählern favorisierte<br />

Lösung – Sanierung des <strong>Hallenbad</strong>beckens und Neubau eines Spaß-<br />

und Wellenbadbeckens – aufgrund der Stadtverordnetenmehrheit von<br />

<strong>FWG</strong> und CDU größere Aussichten auf eine Verwirklichung.<br />

<strong>Eine</strong>n weiteren .............<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 01. Dezember 2001<br />

„Die <strong>FWG</strong> hat Farbe bekannt“<br />

Vorwürfe der SPD <strong>zum</strong> Thema Schwimmbadkonzept<br />

zurückgewiesen<br />

Mit Unverständnis reagiert die <strong>FWG</strong> auf den Vorwurf des SPD-<br />

Fraktionsvorsitzenden Strauß, ihre Vorgehensweise <strong>zum</strong> <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

<strong>Hallenbad</strong> sei schlechter politischer Stil<br />

(siehe IZ vom 26. November)<br />

„Wir möchten Herrn Strauß daran erinnern, dass es die SPD war, die<br />

Ende August, also noch vor der Bürgermeisterwahl, mit einem Antrag<br />

zur weiteren Vorgehensweise in Sachen <strong>Hallenbad</strong> die anderen<br />

Fraktionen im Stadtparlament aufgefordert hatte , Farbe zu<br />

bekennen“, zeigt <strong>FWG</strong>-Fraktionsvorsitzende Rossow auf.<br />

Sie macht ............<br />

19


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 01.12.2001<br />

Noch einige Hürden für Bäder-Vertrag<br />

Ausschussmitglieder betrachten Betriebskostenzuschuss als zu<br />

hoch / Preisnachlässe für <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Das „Ja“ im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Haupt- und Finanzausschuss zu einem Familien-<br />

und Erlebnisbad auf der Basis eines noch zu schließenden Vertrages<br />

mit der Investorfirma Rhöntherme (Groll) fiel mit 7:5 Stimmen knapp<br />

aus. Löst man sich vom reinen Beschlusstext und achtet auch auf die<br />

Protokollnotizen, dann wird deutlich, dass – eine Zustimmung im<br />

Parlament vorausgesetzt – sich bei den nachfolgenden Verhandlungen<br />

der Stadt mit dem Investor Einiges bewegen muss, damit am Ende<br />

auch tatsächlich eine unterschriftsreife Vereinbarung zustande kommt.<br />

Die Sorge ...........<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 05. Dezember 2001<br />

Krum: Störfeuer sprechen für schlechten Umgangsstil<br />

Flugblatt des CDU-Fraktionsmitglieds Dieter Schnell sorgt für<br />

Wirbel<br />

Auf einem in den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Neubaugebieten 1320 Mal verteiltem<br />

Flugblatt kritisiert das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU-Fraktionsmitglied Dieter Schnell<br />

auch, dass der erst ab Januar offiziell in Amt und Würden befindliche<br />

Bürgermeister Gerhard Krum (SPD) nicht schon jetzt an den<br />

Ausschuss- und Parlamentssitzungen teilnimmt.<br />

„Worüber ich mich ein wenig gewundert habe, ist, dass der kommende<br />

Bürgermeister von <strong>Idstein</strong>, Herr Gerhard Krum, nicht anwesend war.<br />

Dieser in erster Lesung behandelte Haushalt wird von ihm im<br />

kommenden Jahr in Zusammenarbeit mit den städtischen Gremien<br />

realisiert werden müssen!“............. Schnell geht darin auf die<br />

vergangene Stadtverordnetenversammlung mit den Themen Haushalt<br />

und Schwimmbad Anfang November ein und kritisiert im letzten<br />

Absatz das Fehlen des designierten Müller-Nachfolgers im Amt, den<br />

Sozialdemokraten Gerhard Krum.<br />

„Ich muss ja ................<br />

20


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 07. Dezember 2001<br />

Bürgerbegehren für ein Bad in städtischer Regie?<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> wehre sich gegen Privatisierung / Am Montag Treffen<br />

In <strong>Idstein</strong> hat sich eine Gruppe von Bürgern zusammengefunden, die<br />

alles daransetzen will, damit das <strong>Hallenbad</strong> in städtischer Regie<br />

erhalten bleibt. Gedacht ist an die Gründung einer Initiative, die ein<br />

Bürgerbegehren für diese Idee auf den Weg bringt.<br />

Nach der Diskussion ..............<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12. Dezember 2001<br />

Krum: „Ein Anschlag auf <strong>Idstein</strong>s Zukunft“<br />

Wenn am Donnerstag die Stadtverordnetenversammlung<br />

zusammentritt, um den Haushaltsplan zu beraten, wird auch das<br />

Thema <strong>Hallenbad</strong> auf der Tagesordnung stehen. Mit ihrem Antrag, das<br />

Bad nach dem Konzept der Firma Rhöntherme auszubauen, will die<br />

Freie Wählergemeinschaft jetzt eine Entscheidung für die<br />

Privatisierung erreichen, was ihr mit Unterstützung aus der CDU auch<br />

gelingen könnte.<br />

Brisanz erhält ............<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 13. Dezember 2001<br />

Initiative bereitet Bürgerbegehren vor<br />

Ab Samstag werden Unterschriften gesammelt<br />

Zufrieden mit dem Verlauf des ersten Treffens ist die Bürgerinitiative<br />

„pro Schwimmbad“, die ihr Vorhaben, ein Bürgerbegehren gegen ein<br />

Bad in Investorhand in Gang zu bringen, jetzt ganz konkret<br />

vorbereitet.<br />

Die Beibehaltung ..............<br />

21


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15. Dezember 2001<br />

<strong>Hallenbad</strong>-Privatisierung beschlossen<br />

Investor muss aber konkrete Forderungen erfüllen / SPD<br />

reagiert mit Haushalts- Ablehnung<br />

Das <strong>Hallenbad</strong> wird nach dem Konzept der Firma Rhöntherme<br />

ausgebaut, das alte <strong>Hallenbad</strong>becken wird erhalten – das beschloss<br />

das Parlament mit einer Mehrheit aus <strong>FWG</strong>, CDU und FDP (21) gegen<br />

die Stimmen von SPD und Grünen (13). Diese Entscheidung ist aber<br />

noch keine Garantie dafür, dass die Pläne von Investor Groll für ein<br />

Freizeit- und Familienbad in die Tat umgesetzt werden. Wie immer<br />

stecken die Tücken in den Details, und die sehen so aus, dass der<br />

Magistrat den Auftrag erhalten hat, mit dem Investor einen Vertrag<br />

auszuhandeln. Hier verlangen die Stadtverordneten konkrete<br />

Zugeständnisse von Groll: Schul- und Vereinsschwimmen muss unter<br />

<strong>zum</strong>utbaren zeitlichen und finanziellen Bedingungen ermöglicht<br />

werden, <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürger müssen einen spürbaren Preisnachlass im<br />

Bad erhalten und die Höhe des jährlichen Betriebskostenzuschusses<br />

(jetzt ca. 1,7 Millionen Mark) muss gesenkt werden.<br />

Die Bemühungen ...........<br />

2002<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 09. Januar 2002<br />

Initiative braucht 1691 Unterschriften<br />

Bürgerbegehren: <strong>Hallenbad</strong>-Privatisierungsgegner optimistisch<br />

/ Abstimmung noch 2002?<br />

Seit gut zwei Wochen werden <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgerinnen und Bürger von<br />

eifrigen Sammlern um ihre Unterschrift gebeten. Das Ziel der Initiative<br />

ist es, einen Bürgerentscheid über die Zukunft des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

<strong>Hallenbad</strong>es zu erreichen.<br />

Wenn es ihr gelingt, bis <strong>zum</strong> 24. Januar mindestens 1691<br />

Unterschriften zu sammeln – das entspricht zehn Prozent der<br />

wahlberechtigten <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> – werden die Einwohner der Stadt noch in<br />

diesem Jahr an die Wahlurnen gerufen.<br />

Sie können dann ............<br />

22


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 11. Januar 2002<br />

Investor Groll gibt Erlebnisbadpläne auf<br />

Widerstand zu groß / Bürgermeisterwechsel gibt Ausschlag /<br />

Bürgerbegehren wird fortgesetzt<br />

Für die Befürworter eines privat betriebenen Familien- und<br />

Freizeitbades ist es eine schlechte Nachricht, für die Bürgerinitiative<br />

„Pro <strong>Hallenbad</strong> „ ein unerwarteter Erfolg: Die Freizeit-<br />

Unternehmensgesellschaft mbH Künzell & Co. Bäderpark KG stellt ihre<br />

Investitionsabsichten in <strong>Idstein</strong> ein. Geschäftsführer Leo Groll: „Unter<br />

den aktuellen Umständen werden wir kein weiteres Engagement<br />

hinsichtlich einer Privatisierung des <strong>Hallenbad</strong>es einbringen.“<br />

Die Nachricht ..........<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 17. Januar 2002<br />

Freizeitanlage mit Schwimmteich?<br />

Krum: Bäder-Privatisierung ist vom Tisch<br />

Nach dem Willen von Bürgermeister Gerhard Krum wird es nach dem<br />

Rückzug des nordhessischen Investors Leo Groll keine Privatisierung<br />

des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bäderbereiches geben. Gerhard Krum eröffnet die neu<br />

aufflammende Diskussionsrunde über die Zukunft der wichtigen<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Freizeitanlage mit zwei Vorschlägen. Für ihn ist die<br />

Weiterentwicklung in diesem Bereich absolute Chefsache.<br />

Krum, bekannter Gegner ..........<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 22. Januar 2002<br />

CDU: <strong>Eine</strong> vertane Chance<br />

Fraktionsvorsitzender Zarda zu Krum-Aussagen <strong>zum</strong><br />

Bäderbereich<br />

Statt einer eigenen guten Idee leider nur eine vertane Chance und<br />

der Versuch, sich mit fremden Ideen zu schmücken. Ich bedaure den<br />

Rückzug von Herrn Groll vom <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schwimmbadprojekt. Nicht,<br />

weil die CDU eine Privatisierung um jeden Preis wollte, sondern weil<br />

<strong>Idstein</strong> damit die Chance verloren hat, diese Alternativ-Freizeitbad in<br />

privater Regie – ernsthaft zu prüfen und durchzurechnen.“ Mit dieser<br />

Aussage reagiert jetzt die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU-Stadtverordnetenfraktion<br />

23


durch ihren Vorsitzenden Thomas Zarda auf die Aussage von<br />

Bürgermeister Gerhard Krum zur weiteren Entwicklung des<br />

Bäderbereichs.<br />

Um jeden Preis ..............<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 24. Januar 2002<br />

SPD: CDU soll bei Wahrheit bleiben<br />

Sozialdemokraten ermahnen Fraktionsvorsitzenden Zarda /<br />

Bäderdiskussion<br />

Viel Verständnis hat SPD-Fraktionsvorsitzender Alfred Strauß dafür ,<br />

dass sein Kollege von der CDU, Thomas Zarda, den wahren Inhalt des<br />

Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung <strong>zum</strong> Thema <strong>Hallenbad</strong><br />

offensichtlich vergessen habe. „Wer mit offenen Augen sieht, welche<br />

Zustimmung die Bürgerinitiative gegen die Privatisierung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

<strong>Hallenbad</strong>es aus der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bevölkerung erhält, versucht natürlich<br />

zu verschweigen, was von ihn in der Stadtverordnetenversammlung<br />

unterstützt wurde“ , so Strauß.<br />

Die Behauptung von Zarda, dass .............<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 25. Januar 2002<br />

Bürgerentscheid rückt in greifbare Nähe<br />

Initiative „Pro <strong>Hallenbad</strong>“ erreicht erstes Etappenziel /<br />

Unterschriften an Krum übergeben<br />

Mitglieder der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgerinitiative (BI) „Pro <strong>Hallenbad</strong>“<br />

übergaben gestern ihre gesammelten Unterschriften für ein<br />

Bürgerentscheid über die Zukunft des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bäderbereichs an<br />

Rathaus-Chef Gerhard Krum.<br />

Jochem Gamer, Sprecher der BI, und .............<br />

24


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 01. Februar 2002<br />

Bürgerentscheid überflüssig?<br />

<strong>Hallenbad</strong>: Unterschriften sind noch ungeprüft / Konzept im<br />

März<br />

Die von der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgerinitiative „Pro <strong>Hallenbad</strong>“ bei der<br />

Verwaltung abgegebenen Unterschriften zur Unterstützung eines<br />

Bürgerbegehrens wurden im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rathaus noch nicht auf ihre<br />

Rechtmäßigkeit hin überprüft. Das sagte Bürgermeister Gerhard Krum<br />

gegenüber der IZ. Inzwischen hat der Rathaus-Chef mit allen<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong>n Fraktionsvorsitzenden über das Thema gesprochen.<br />

Fazit: „Im Grunde sehen alle Fraktionen den Antrag für Verhandlungen<br />

zu einer Privatisierung mit dem Ausstieg Grolls aus den Gespräch als<br />

erledigt an. Es bedarf eines neuen Konzeptes“, so Krum. Ein solches<br />

Papier will er im März vorlegen, damit umgehend geklärt wird, wohin<br />

die Reise in Sachen Bäderbereich geht.<br />

Durch den Rück................<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 04. Februar 2002<br />

„Wir wollen eine Lösung für die Bürger“<br />

Für <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU-Fraktion ist der Parlamentsbeschluss <strong>zum</strong><br />

Bäderbereich nicht erledigt<br />

„Bürgermeister Krum hat über die Zeitung verbreiten lassen, dass er<br />

den Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 13. Dezember<br />

für hinfällig halte. Dieser Beschluss hat aber eine ganze Reihe von<br />

Bestandteilen und es stimmt schon bedenklich, dass man das<br />

Stadtoberhaupt an verbindliche Beschlüsse erinnern muss.“ Mit dieser<br />

Stellungnahme reagiert Fraktionsvorsitzender Thomas Zarda für die<br />

Union auf die Aussage von Gerhard Krum zu den Entwicklungen im<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bäderbereich nach dem Rückzug des Investors.<br />

Laut Zarda ..............<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 05. Februar 2002<br />

„Zarda-Äußerung Quatsch mit Soße“<br />

SPD-Fraktionsvorsitzender zur <strong>Hallenbad</strong>frage<br />

25


Als „Quatsch mit Soße“ bezeichnet <strong>Idstein</strong>s SPD-Fraktionsvorsitzender<br />

Alfred Strauß die Äußerung seines CDU-Kollegen Thomas Zarda in der<br />

IZ vom Montag <strong>zum</strong> Themenbereich <strong>Hallenbad</strong>. Strauß: „Zarda<br />

versucht den Eindruck zu erwecken, dass die<br />

Stadtverordnetenversammlung Beschlüsse gefasst habe, die den<br />

Bürgermeister auch nach dem Abgang des potentiellen Investors noch<br />

binden würden – dem ist aber nicht so!“<br />

Gegenüber der IZ ...............<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 06. Februar 2002<br />

Zarda: „Beschlüsse eindeutig“<br />

Antwort des CDU-Fraktionsvorsitzenden auf Vorhaltung der<br />

SPD<br />

„Quatsch mit Soße, ist nicht ganz meine Ausdrucksweise“, so reagiert<br />

CDU-Fraktionschef Thomas Zarda auf entsprechende Vorhaltungen<br />

des SPD-Fraktionsvorsitzenden Alfred Strauß<br />

(IZ vom 5. Februar) zur <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bäderfrage. In der Sache irre<br />

Strauß oder er versuche, die Öffentlichkeit irrezuführen.<br />

Im Protokoll der ..............<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 07. Februar 2002<br />

<strong>FWG</strong> <strong>Idstein</strong> fordert bessere <strong>Hallenbad</strong>-Öffnungszeiten<br />

Inga Rossow weist „unsachliche Äußerungen“ der SPD zurück<br />

Wenig Verständnis zeigen die Freien Wähler für die ihrer Ansicht nach<br />

unsachlichen Äußerungen des SPD-Fraktionsvorsitzenden Strauß in<br />

der IZ vom 5. Februar in Sachen <strong>Hallenbad</strong>.<br />

„Es soll niemand daran hindert werden, sich weitere Gedanken um die<br />

Zukunft des <strong>Hallenbad</strong>es zu machen,“ erklärt <strong>FWG</strong>-<br />

Fraktionsvorsitzende Inga Rossow. SPD und Bürgermeister Krum<br />

machten es sich jedoch zu leicht.<br />

Es sei ................<br />

26


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 08. Februar 2002<br />

Strauß: Beschluss <strong>zum</strong> Groll-Konzept aufheben<br />

„Gemeinsam eine tragfähige neue Bäderkonzeption<br />

erarbeiten“<br />

Als einen die Öffentlichkeit täuschenden Umgang mit der Wahrheit<br />

bezeichnet <strong>Idstein</strong>s SPD-Fraktionsvorsitzender Alfred Strauß die<br />

Äußerungen seines CDU-Kollegen Zarda in der IZ vom 6. Februar.<br />

Strauß: „Man kann natürlich ablehnende Beschlussfassungen der<br />

Stadtverordnetenversammlung zu vernünftigen SPD-Anträgen als<br />

bindend für den Magistrat und Bürgermeister Krum darstellen.<br />

Gleichzeitig vom Bürgermeister zu erwarten, dass er nach dem<br />

Absprung des Investors ein neues Privatisierungsmodell aus dem Hut<br />

zaubert, ähnelt der Aufforderung nach einem eingesprungen<br />

doppelten Rittberger mit Salto und ist unredlich.“<br />

Auch Zardas ..................<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 13. Februar 2002<br />

Keine Schlammschlacht<br />

<strong>Hallenbad</strong>: Grüne fordern auf <strong>zum</strong> Handeln<br />

Mit Bedauern registriert die Fraktion von Bündnis 90 / Die Grünen die<br />

Auseinandersetzung um die Zukunft des <strong>Hallenbad</strong>es.<br />

„Wir fordern alle Fraktion auf, keine Schlammschlacht auszutragen“,<br />

so Annette Reineke-Westphal.<br />

Die vielen Unterschriften .................<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16. Februar 2002<br />

Haus und Teller gut gefüllt<br />

Heringsessen der CDU Walsdorf / Sterben des <strong>Hallenbad</strong>es auf<br />

Raten?<br />

Wenn die Walsdorfer CDU <strong>zum</strong> Heringsessen bittet, ist das<br />

Dorfgemeinschaftshaus – wie am vergangenen Donnerstagabend –<br />

stets gut gefüllt. Das spricht sicherlich für die Qualität des Herings,<br />

aber wohl auch für die politische Kost, nimmt man einmal den<br />

kräftigen Beifall der Besucher als Messlatte.<br />

27


Dabei hatte.........<br />

Zum Thema <strong>Hallenbad</strong> <strong>Idstein</strong> äußerte Dr. Koch die Sorge, dass mit<br />

einer Entscheidung gegen die Privatisierung der Anfang vom Ende für<br />

das Bad eingeläutet werden könnte. Vor dem Hintergrund der leeren<br />

Kommunalkassen werde es jetzt Sparversionen geben, die zur<br />

Erhöhung der Attraktivität nicht entscheidend beitragen könnten. Koch<br />

sieht für das <strong>Hallenbad</strong> ein „Sterben auf Raten“ voraus.<br />

Zu einer Abrechnung ...............<br />

FAZ vom 23. Januar 2002<br />

Zukunft des <strong>Hallenbad</strong>s bleibt ungewiß<br />

Nach dem Scheitern der Privatisierung muß die Stadt <strong>Idstein</strong><br />

ein neues Konzept entwickeln<br />

Die Zukunft des stark defizitären und dringend sanierungsbedürftigen<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong> ist nach wie vor ungewiß. Der Investor, der das<br />

Bad übernehmen und es zu einer Spaß- und Freizeiteinrichtung<br />

umbauen wollte, hat seine Absicht angesichts des starken<br />

Widerstandes gegen das Vorhaben aufgegeben. Wie berichtet hat der<br />

neue Bürgermeister Gerhard Krum (SPD) das noch von seinem<br />

Vorgänger ausgehandelte Privatisierungskonzept verworfen, und eine<br />

Bürgerinitiative hatte Mitte Januar begonnen, Unterschriften gegen<br />

den Verkauf des Bades zu sammeln. Investor Leo Groll zog daraufhin<br />

die Notbremse, weil ihm die wirtschaftlichen Risiken weiterer<br />

Planungen zu hoch erschienen.<br />

Für Krum ...............<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 26. Februar 2002<br />

Rund um den Hexenturm<br />

Parlament berät über Bad<br />

Auf Anregung der SPD-Fraktion berät das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Parlament am<br />

Donnerstag, 21. März, in seiner nächsten Sitzung über den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Bäderkomplex und das damit in Zusammenhag stehende<br />

Bürgerbegehren.<br />

Zunächst ............<br />

28


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 27. Februar 2002<br />

Lebendige Heimatkunde: Was macht ein Bürgermeister?<br />

Wissensdurstige Taubenberg-Grundschüler besuchen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Rathaus<br />

Große Augen kleiner Menschen musterten die „vier Wände“ des<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rathauses. Interessiert huschten die Blicke der Kinder in<br />

allen Ecken.<br />

„Was macht eigentlich ein Bürgermeister?“ , dieser und weiteren<br />

Fragen sah sich der Rathauschef ausgesetzt.<br />

Anlass.........<br />

Positiv überrascht war er von der guten Vorbereitung der Kinder auf<br />

dieses Treffen. Informiert waren sie auch über aktuelle<br />

kommunalpolitische Themen wie <strong>zum</strong> Beispiel das Schwimmbad.<br />

Auch dazu musste <strong>Idstein</strong>s Oberhaupt Rede und Antwort stehe.<br />

Antworten konnte er ihnen jedoch auch nur: „Das <strong>Hallenbad</strong> wird<br />

saniert, und wenn die verschiedenen Gremien die Erlaubnis geben,<br />

dann bekommt <strong>Idstein</strong> einen Schwimmteich.“<br />

Auf die Sanierung des <strong>Hallenbad</strong>es freuen sich die Schüler ganz<br />

besonders. Schließlich haben sie im nächsten Jahr Schwimmunterricht<br />

und auf den warten die Wasserratten schon ganz ungeduldig.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 05. März 2002<br />

Zweckverband für <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bäderbereich?<br />

In einem Antrag <strong>zum</strong> <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bäderbereich fordert die CDU-Fraktion,<br />

den Parlamentsbeschluss, in dem der Magistrat beauftragt wurde, mit<br />

dem Investor Groll wegen der Übernahme des Schwimmbades<br />

Verhandlungen zu führen, für erledigt erklärt wird.<br />

Die Union will aber, dass die übrigen Teile des Beschlusses zügig<br />

umgesetzt werden, vor allem der Verkauf des Grundstücksstreifen<br />

entlang der Schützenhausstraße zur Finanzierung der<br />

Schwimmbadsanierung.<br />

Weitere Forderungen: ...............<br />

29


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 08. März 2002<br />

Privatisierung ist vom Tisch<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Ausschüsse diskutieren über Zukunft des<br />

Bäderbereiches<br />

Das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Parlament soll den Beschluss vom 13. Dezember 2001,<br />

das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong> nach dem neuen Konzept der Firma<br />

„Rhöntherme“ mit dem Erhalt des alten Schwimmbades ausbauen zu<br />

lassen und mit Investor Groll darüber zu verhandeln, aufheben und<br />

auch keine weiteren Schritte zur Privatisierung der städtischen<br />

Einrichtung unternehmen.<br />

Das beschlossen unter anderem sowohl Sozial-, als auch<br />

Bauausschuss.<br />

Beide .................<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 03. Oktober 2002<br />

<strong>Hallenbad</strong>: Ein halber Schritt zurück<br />

<strong>Idstein</strong>s Stadtverordnetenversammlung sperrt mittel für ein<br />

Attraktivierungs-Konzept<br />

Das <strong>Hallenbad</strong> soll saniert und attraktiver werden. Im März hatte<br />

<strong>Idstein</strong>s Parlament für die Erarbeitung eines Konzeptes, das beide<br />

Zielsetzungen berücksichtigt, einen Auftrag erteilt.<br />

Sechs Monate später: Der Magistrat präsentiert einen Vorschlag für<br />

die Vergabe eines Sanierungs- und Attraktivierungs-Konzeptes, doch<br />

das Parlament geht einen halben Schritt zurück: Nur der Teil<br />

Bestandsaufnahme, der Sanierung betrifft, wird vergeben.<br />

Dass überhaupt noch einmal ...............<br />

30


2003<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 3. März 2003<br />

Sanierung des Bades kostet 3,7 Millionen Euro<br />

Gewerbeschau 2004 / Bürgermeister informiert<br />

Finden die „Tage der Wirtschaft“ statt oder werden sie abgesagt?<br />

............<br />

Über den Umfang eines <strong>Hallenbad</strong>-Gutachtens – entweder für eine<br />

Sanierung und Attraktivierung oder nur für die Sanierung wurde in<br />

den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Gremien im letzten Herbst heftig gestritten. <strong>Eine</strong><br />

Mehrheit aus CDU und <strong>FWG</strong> wollte über die Bestandsaufnahme zur<br />

Sanierung nicht hinausgehen und so wurde nur ein abgespecktes<br />

Gutachten in Auftrag gegeben.<br />

Jetzt liegt die Analyse vor, gegliedert in einen kurz-, mittel- und<br />

langfristigen Sanierungsbedarf, gab Bürgermeister Gerhard Krum in<br />

der Sitzung des Stadtparlamentes bekannt.<br />

Summiere man ..............<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15. März 2003<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Runde <strong>zum</strong> Thema <strong>Hallenbad</strong><br />

Das aktuelle Gutachten .........<br />

Für die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU und die Gremien stellt sich die Frage: Können<br />

und wollen wir uns das leisten? Zur Diskussion darüber lädt die CDU<br />

am Sonntag, 16. März, um 11 Uhr zur „<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Runde“ ins „Golden<br />

Lotos“.......ein.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15. März 2003<br />

<strong>Hallenbad</strong>: Sanierung, Abriss oder Neubau<br />

Grundsatzentscheidung am 2. April / Gutachter: Angebot<br />

erhalten und Konzept entwickeln<br />

31


Abreißen und entsorgen? Schritt für Schritt sanieren? Oder ganz neu<br />

bauen? Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Kommunalpolitiker steht nach der Präsentation<br />

von drei Gutachten zur <strong>Hallenbad</strong>-Situation wieder einmal vor der<br />

Grundsatzentscheidung über die Zukunft des Bäderbereichs. Dennoch<br />

haben sich die Fraktionen im Haupt- und Finanzausschuss darauf<br />

geeinigt, schon in der Parlamentssitzung am 2. April diese<br />

Grundsatzfrage zu beantworten. Wollte man den Ratschlägen von<br />

Gutachter Christoph Keinemann folgen, dann dürfte die Stadt das Bad<br />

keinesfalls aufgeben: „<strong>Idstein</strong>s Infrastruktur hätte dann ein gr0ßes<br />

Loch!“<br />

Der „Papst des Bäderwesens in Deutschland“ (so Bürgermeister Krum<br />

über den Gutachter) rät zu strategischem Denken: Nicht nur ersten<br />

Schritt der unabweisbaren Sofort-Sanierung gehen, sondern „dem Bad<br />

eine Konzeption geben“ , den Betrieb optimieren und ergänzend<br />

Angebote schaffen.<br />

Das <strong>Hallenbad</strong> .........<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 18. März 2003<br />

SPD: Bad sanieren und attraktivieren<br />

Fraktion sieht sich durch Gutachten bestätigt<br />

Voll und ganz bestätigt sieht sich die SPD-Fraktion durch das<br />

vorgelegte Gutachten <strong>zum</strong> <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong> (IZ berichtete).<br />

SPD – Fraktionsvorsitzender Alfred Strauß: „Sanieren und<br />

attraktivieren, dass sind die Schlagworte, die aus unserer Sicht heraus<br />

die weiteren erforderliche Schritte in der<br />

Stadtverordnetenversammlung prägen werden.“<br />

Die SPD ..........<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 20. März 2003<br />

<strong>Hallenbad</strong>: CDU sieht sich bestätigt<br />

Fraktions-Chef Zarda zu SPD-Aussagen / Alle<br />

Handlungsalternativen nochmals prüfen<br />

„Die SPD sieht sich durch das <strong>Hallenbad</strong>-Gutachten voll und Ganz<br />

bestätigt – wir auch!“ , nimmt der CDU-Fraktionsvorsitzende Thomas<br />

Zarda zu einem entsprechenden Artikel in der IZ Stellung.<br />

32


Der Vertrag mit einem privaten Betreiber – das „Groll-Konzept“ – sei<br />

schließlich vor zwei Jahren unterschriftsreif gewesen. Dies habe bis in<br />

Einzelheiten hinein – Saunalandschaft, Wasserspielgarten,<br />

Öffnungszeiten aber auch Preisgestaltung und Regeln für Schul- und<br />

Vereinsschwimmen – dem jetzt vorgelegten Gutachten entsprochen.<br />

„Das, worin sich die SPD .............<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 02. April 2003<br />

Richtungsbeschluss für Erhalt des Bades<br />

<strong>FWG</strong> will aber gründlichere Beratung / DLRG <strong>Idstein</strong>:<br />

Erhaltung ist gesellschaftliche Aufgabe<br />

In die heute im Stadtparlament anstehende <strong>Hallenbad</strong>-Diskussion<br />

gehen <strong>Idstein</strong>s Freie Wähler mit dem Antrag, dass das Bad in seiner<br />

Funktion erhalten bleiben soll und Investitionen dafür noch in diesem<br />

Jahr auf den Weg zu bringen seien. Allerdings sollte die Drucksache<br />

839, die in der Hauptsache aus dem <strong>Hallenbad</strong>-Gutachten besteht, in<br />

die Beratungswoche Mai verschoben werden, um ausreichend<br />

Gelegenheit für weitere Ausschussberatungen zu haben.<br />

Mit ihrer richtungsweisenden Empfehlung will die <strong>FWG</strong> deutlich<br />

machen, dass sie sich grundsätzlich für den Erhalt des Bades<br />

ausspricht, dass aber die aufgezeigten Vorgehensweise sehr<br />

unterschiedlich seien – vor allem in ihren finanziellen Auswirkungen<br />

mit Summen zwischen<br />

1,2 und 11 Millionen Euro.<br />

Genau deshalb ..............<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 04. April 2003<br />

<strong>Hallenbad</strong> ist Politikern lieb und teuer<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtparlament spricht sich für Erhalt aus /<br />

Knackpunkt: Neubau oder Sanierung?<br />

Das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong> wird nicht dicht gemacht, sondern soll<br />

erhalten werden. Das ist das Kernstück eines umfassenden<br />

Entscheidungs-Paket, das die Stadtverordneten auf ihrer jüngsten<br />

33


Sitzung mit breiter Mehrheit schürten. Offen ist allerdings noch, ob<br />

das teilweise marode Bad saniert wird oder das alte Gemäuer einem<br />

Neubau weichen muss. Darüber wollen die Fraktionen auf ihrer<br />

kommenden Sitzung entscheiden.<br />

Das Parlament ..........<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12. Juli 2003<br />

Parlament beschließt <strong>Hallenbad</strong>-Neubau<br />

Breite Mehrheiten gegen eine Sanierung und gegen Bildung<br />

von Sonderrücklagen<br />

Die Stadtverordnetenversammlung hat sich entschieden: Das alte<br />

<strong>Hallenbad</strong> soll nicht saniert werden, sondern als Familien- und<br />

Sportbad ganz neu entstehen. Die Idee von CDU-Fraktionschef Zarda,<br />

das Gebäude abzureißen sowie drei Jahre lang Geld für ein neues Bad<br />

anzusparen, hatte nicht die Spur einer Chance. Ebenso scheiterte die<br />

FDP mit ihrem Versuch, eine Entscheidung zurückzustellen und nach<br />

<strong>Hallenbad</strong>-Betreibern zu suchen. Der Vorschlag von Ernst Garkisch<br />

(CDU), das Bad zu sanieren, blieb gleichfalls auf der Strecke und auch<br />

die von der SPD favorisierte Wellnessbad-Lösung, mit weit über 10<br />

Millionen Euro teuerste aller Varianten, konnte sich in der<br />

Parlamentssitzung erwartungsgemäß nicht durchsetzen.<br />

Es war also die auf einem Papier der <strong>FWG</strong> basierende<br />

Ausschussempfehlung, mit der die Stadt jetzt in die Realisierung<br />

gehen und damit eine fast unendliche Geschichte der<br />

Schwimmbaddiskussion endgültig abschließen will.<br />

Daran zweifelt, mit einigen anderen ...............<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12. Juli 2003<br />

Kommentar von Martin Kolbus <strong>zum</strong> <strong>Hallenbad</strong>beschluss<br />

Von Mut und Übermut<br />

<strong>Idstein</strong> soll ein neues <strong>Hallenbad</strong> bekommen. In eine Sanierung des<br />

maroden Kastens will (fast) niemand mehr einen müden Cent stecken.<br />

Irgendwie, so das Prinzip Hoffnung, wird es schon klappen, die sechs,<br />

sieben Millionen Euro aufzutreiben. Vielleicht darfs ja auch ein<br />

bisschen mehr sein, schließlich muss der (mit Asbest befrachtete?)<br />

34


alte Klotz noch entsorgt werden. Ein mutiger, oder doch eher ein<br />

übermütiger Beschluss? Auf jeden Fall ein riskanter. Niemand kann<br />

vorhersagen, ob <strong>Idstein</strong> den finanziellen Kraftakt schafft: <strong>Eine</strong>rseits<br />

verlangen günstige Baukosten und niedrigste Zinsen geradezu nach<br />

entschlossenem Handeln, nach dem Motto „jetzt oder nie“ ; anderseits<br />

bewegt sich die Stadt auch ohne <strong>Hallenbad</strong>-Investition hart am Rande<br />

des Defizits. Wenn die warnenden Stimmen Recht behalten, reitet sich<br />

die Stadt in ein tiefes Schuldenloch hinein. Hoffentlich haben also alle,<br />

die hier die Entscheidung zugunsten eines Neubaus mittragen, auch<br />

daran gedacht, dass <strong>Idstein</strong> viele andere wichtige Aufgaben – von der<br />

Jugendarbeit bis zu den Kindergärten, vom Straßenbau bis zur<br />

Kulturarbeit – zu leisten hat. Nichts wäre fataler, als wenn künftig<br />

sämtliche Projekte, mit einem Hinweis auf das fürs <strong>Hallenbad</strong> längst<br />

verfrühstückte Geld, buchstäblich baden gingen. Eben deshalb ist es<br />

ein respektabler und mutiger Schritt, jetzt nicht zu kneifen, sondern<br />

den Sprung ins kalte Wasser zu wagen. Die Befürworter tragen nun<br />

eine ganz besondere Verantwortung für die stabilen Finanzen der<br />

Stadt und werden daran ganz sicher auch an Wahltagen gemessen.<br />

<strong>FWG</strong> – Bürgerbrief Oktober 2003<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong> – <strong>FWG</strong> Initiative findet Mehrheit<br />

Von Inga Rossow und Gerhard Dernbecher<br />

Seit mehr als 10 Jahren beschäftigen sich die politischen Gremien in<br />

<strong>Idstein</strong> mit dem <strong>Hallenbad</strong>. Zahlreiche Beschlüsse wurden gefasst und<br />

wieder verworfen. Die Diskussion reichten von der Privatisierung des<br />

Bades über den Neubau eines Luxusbades bis hin zur teilweisen oder<br />

gänzlichen Schließung.<br />

Die <strong>FWG</strong> – Fraktion ebnet mit ihrem Antrag in der<br />

Stadtverordnetenversammlung den Weg für einem Kompromiss, der<br />

von fast 70 Prozent der Mitglieder dieses Gremiums getragen wurde.<br />

Kernpunkte des gefassten Beschlusses sind:<br />

Neubau eines Sport- und Familienbades mit einem größerem<br />

Außenbecken und der Option einer Rutschen- und<br />

Sprunganlage<br />

Die Öffnungszeiten sind benutzerfreundlich auszuweiten<br />

Die Betriebsführerschaft ist neu darzustellen<br />

Die <strong>FWG</strong> <strong>Idstein</strong> ist sich bewusst, dass es in der heutigen Zeit ein<br />

mutiger und nicht ganz risikofreier Weg ist, für einen Neubau zu<br />

35


stimmen, <strong>zum</strong>al in anderen Kommunen reihenweise Bäder<br />

geschlossen werden. Nach Auffassung der Freien Wähler ist für ein<br />

Mittelzentrum der Größenordnung <strong>Idstein</strong>s ein Schwimmbad<br />

unverzichtbar. Als Freizeiteinrichtung für Jugendliche und<br />

gesundheitsfördernde Einrichtung für ältere Menschen soll das neue<br />

Bad eine starke Rolle spielen. Ebenso wichtig wird es auch in Zukunft<br />

sein, Schülerinnen und Schüler und Vereinsmitgliedern das<br />

schwimmen lernen und die Sportausübung weiterhin zu ermöglichen.<br />

Mit dem neuen Bad wird gleichzeitig eine Erneuerung der Technologie<br />

erfolgen und damit verbunden ein wirtschaftlicher Betrieb des Bades<br />

möglich sein. Die von der <strong>FWG</strong> <strong>Idstein</strong> seit langem geforderten<br />

längeren und nutzerfreundlicheren Öffnungszeiten sollen realisiert<br />

werden und zu einer höheren Akzeptanz des Bades in der Bevölkerung<br />

führen.<br />

Allerdings, auch daran lassen die <strong>FWG</strong> – Politiker keinen Zweifel, wird<br />

das neue Bab nicht zu den bisherigen Eintrittspreisen benutzt werden<br />

können, denn diese sind mit Blick auf die anstehende Sanierung seit<br />

vielen Jahren nicht erhöht worden.<br />

Während der Haushaltsberatungen im Dezember 2003 wird sich<br />

zeigen, wie der oben genannte Beschluss umgesetzt werden kann.<br />

Dann muss abgewogen werden, ob z.B. Maßnahmen im Straßenbau,<br />

eine Ausweitung des Öffentlichen Nahverkehrs oder neue städtische<br />

Baumaßnahmen zurück gestellt werden müssen, um den Neubau des<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong>es finanziell zu ermöglichen.<br />

Die Freien Wähler in <strong>Idstein</strong> sind bereit dazu!<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 29. November 2003<br />

Krums „Kriegs-Erklärung“ sorgt für Ärger<br />

Ausschussberatung unterbrochen: Zweite Beratungsrunde für<br />

<strong>Hallenbad</strong> und Haushalt 2004<br />

Als sich am Donnerstag kurz vor Mitternacht die Mitglieder des Haupt-<br />

und Finanzausschusses nach fast sechsstündigen Haushaltsberatungen<br />

von den Stühlen erhoben, war die Ziellinie nicht erreicht. Die Zentrale<br />

Frage, ob das <strong>Hallenbad</strong>, wie vor einem halben Jahr beschlossen,<br />

Tatsächlich neu gebaut werden soll, obwohl dem <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Etat auch<br />

ohne das Acht-Millionen-Projekt ein happiges Defizit droht, war nicht<br />

beantwortet. Unmittelbar vor der Abstimmung dieses Punktes, die<br />

ganz entscheidend ist für die Verabschiedung oder das Scheitern des<br />

Haushalts 2004, einigte sich der Ausschuss auf eine Denkpause. Für<br />

Freitagabend wurde zur Fortsetzung des Sitzungsmarathons<br />

eingeladen.<br />

36


Die Frontenwaren klar abgesteckt: Sozialdemokraten, Freie Wähler<br />

und Grüne halten prinzipiell am <strong>Hallenbad</strong>neubau fest.<br />

Die CDU .................<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 29. November 2003<br />

Alle Anträge <strong>zum</strong> <strong>Hallenbad</strong> abgelehnt<br />

In der zweiten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am<br />

Freitagabend wurden alle neuen Anträge <strong>zum</strong> <strong>Hallenbad</strong> mit<br />

Stimmengleichheit von 6:6 abgelehnt. „Jetzt wird die<br />

Stadtverordnetenversammlung in ihrer Weisheit einen wegweisenden<br />

Beschluss fassen müssen“,<br />

kommentierte Hans-Egon Baasch die Frage, ob und wie es eine<br />

Mehrheit für den Haushalt 2004 geben kann.<br />

<strong>Eine</strong> ................<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 01. Dezember 2003<br />

Keine Mehrheit für den Haushalt<br />

SPD sucht das Gespräch / Am Ende <strong>Hallenbad</strong>-Sanierung statt<br />

Neubau?<br />

Der Entwurf des Haushaltsplanes für das Jahr 2004 geht ohne eine<br />

zustimmende Empfehlung des Haupt- und Finanzausschusses in die<br />

entscheidende Parlamentssitzung Mitte Dezember. Am Freitagabend<br />

lehnte der Ausschuss mit 5:6 Stimmen bei einer Enthaltung das<br />

Zahlenwerk ab. Damit sich ähnliches nicht in der<br />

Stadtverordnetenversammlung wiederholt und die Stadt am Ende<br />

ohne Etat dasteht, was für viele Projekte und Investitionen eine<br />

Verzögerung oder gar das Aus bedeutet könnte, will die SPD-Fraktion<br />

jetzt in Fraktionsgesprächen Wege aus dem Dilemma finden.<br />

CDU und Grüne hatten dem Etat 2004 in seiner aktuellen Version am<br />

Freitag in der zweiten Sitzungsrunde die rote Karte gezeigt, <strong>FWG</strong> und<br />

SPD blieben als Befürworter in der Minderheit und die FDP enthielt<br />

sich.<br />

Knackpunkte: Der <strong>Hallenbad</strong>neubau und die ...................<br />

37


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 02. Dezember 2003<br />

Bündnis 90: Straßen oder <strong>Hallenbad</strong>?<br />

Grüne sehen im Haushalt falsche Schwerpunkte<br />

„Nicht etwa Weltfremdheit, wie uns vorgeworfen wurde, führte zu<br />

diesem Antrag, nein, die reale Verteilung der Gelder in einer knappen<br />

Haushaltssituation veranlasst uns, die Prioritäten gerade zu rücken.“<br />

Mit dieser Aussage gehen die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Grünen auf die IZ-<br />

Berichterstattung zu ihrer geforderten Straßenmaut für die geplante<br />

Südspange ein. (Die IZ berichtete am Donnerstag 27. November, im<br />

Artikel „Keine Maut für Nutzung der Südtangente“ und im Kommentar<br />

von Volker Stavenow,<br />

„Weltfremder Vorschlag“, über diese Idee).<br />

Die Grünen ...............<br />

„Durch unsere zurückhaltenden Haushaltsanträge und Sparvorschläge<br />

haben wir versucht, eine Richtung aufzuzeigen, die es der Stadt<br />

<strong>Idstein</strong> ermöglichen würde, ein <strong>Hallenbad</strong> zu bauen und dennoch<br />

liquide zu bleiben“, meint Schmitt. Aber <strong>Hallenbad</strong> und sieben<br />

Millionen Euro für den Straßenbau, sowie alle sich daraus ergebenden<br />

Folgekosten seien nicht tragbar. „Und deshalb entscheiden wir uns für<br />

das <strong>Hallenbad</strong>.“<br />

Schmitt stellt sich ..........<br />

Schmitt unterstreicht: „Diesen Haushaltsentwurf lehnen wir ab. Solche<br />

Schwerpunktsetzungen werden wir nicht mittragen und auch in<br />

Zukunft nicht aufhören, derartige Missstände zu kritisieren.“<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12. Dezember 2003<br />

Haushalt 2004 nimmt Parlamentshürde<br />

SPD schwenkt in Sachen <strong>Hallenbad</strong> auf CDU-Kurs ein und<br />

macht Weg frei für Etat-Mehrheit<br />

Der politische Weihnachtsfrieden ist gesichert. Entgegen der<br />

ablehnenden Empfehlung des Haupt- und Finanzausschusses<br />

beschloss das Stadtparlament den Haushaltsplan 2004 mit der<br />

Stimmenmehrheit von CDU und SPD. Zuvor hatten sich beide Parteien<br />

auf eine gemeinsame Linie zur <strong>Hallenbad</strong>-Sicherung geeignet.<br />

38


Die Entscheidung über die Zukunft des <strong>Hallenbad</strong>es und die<br />

Straßenbauinvestitionen waren Dreh- und Angelpunkt für den<br />

Haushaltsbeschluss.<br />

<strong>FWG</strong>, Grüne und FDP, die am Ende geschlossen den Etat ablehnten,<br />

kritisierten eine falsche Weichenstellung. „Wir pulvern immer mehr<br />

Geld in Baumaßnahmen, die wir uns nicht leisten können“ , mahnte<br />

Thomas Clemenz (FDP). „Ein Unternehmer, der so handeln würde wie<br />

wir, bekäme längst keine Kredite mehr.“<br />

Die Ablehnung gegen „gigantische Straßenbauinvestitionen“ (Inga<br />

Rossow, <strong>FWG</strong>) wurde an den beiden Kreisel-Projekten Nassau-Viertel<br />

und Am Hexenturm festgemacht.<br />

„Es geht auch ohne“ , versicherte Inga Rossow mit Blick auf die<br />

Kreiselplanung Am Hexenturm.<br />

Seit Jahren ...........<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12. Dezember 2003<br />

Kommentar von Martin Kolbus <strong>zum</strong> Haushalt 2004<br />

Richtungswechsel<br />

Die SPD hat die 180-Grad-Wende vollzogen. Niemand in der Fraktion<br />

wird es leicht gefallen sein, zuerst den <strong>Hallenbad</strong>-Neubau zu<br />

propagieren und sich dann, im Fahrwasser der CDU, mit einer<br />

Sanierungslösung zu bescheiden, auf die jetzt sicher alles<br />

hinauslaufen wird. Das Umdenken der Genossen bedeutet für sie<br />

jedoch keinen Gesichtsverlust, sondern verlangt vielmehr Respekt:<br />

Wie leicht wäre es gewesen, auf den einmal gefassten Beschlüssen zu<br />

beharren und politische Kontinuität zu demonstrieren. Bei allem<br />

Schulterklopfen für diese mutige Entscheidung darf aber nicht<br />

vergessen werden, dass Motiv für den Richtungswechsel nicht etwa<br />

die Einsicht der SPD war, dass <strong>Idstein</strong>s Kassen leer sind und sich die<br />

Stadt keinen acht bis zehn Millionen Euro teueren Neubau leisten kann<br />

– vielmehr ging es einzig und allein darum, den Haushaltsplan über<br />

die Runden zu bringen und dem SPD-Bürgermeister kein Debakel zu<br />

bescheren. Der hatte schon, für den Fall eines gescheiterten Etats, die<br />

Absage der Wirtschaftsschau 2004 und weitere Konsequenzen<br />

angedroht. Ein Scheitern des Haushalts hätte aber auch den Neubau-<br />

Befürwortern wenig Freude bereitet – kein Haushaltsgeld, keine<br />

Neubauplanung!<br />

39


Der Beschluss von CDU und SPD ist sicher nicht der Königsweg. Aber<br />

er ist ein Kompromiss, mit dem alle leben können und der den Willen<br />

<strong>zum</strong> verantwortungsbewussten Umgang mit Steuergelder signalisiert.<br />

Bleibt zu hoffen, dass den Bekundungen nun Taten folgen und am<br />

Ende nicht nur die Erhöhung der <strong>Hallenbad</strong>-Eintrittspreise als einzige<br />

konkrete Maßnahme übrig bleibt.<br />

2004<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 03. Januar 2004<br />

Stadt bittet die Bürger kräftig zur Kasse<br />

Mehr für <strong>Hallenbad</strong>, Kindergärten, Gemeindehallen,<br />

Spielautomaten, Bestattung<br />

Das neue Jahr bringt de Bürger nicht nur Wohltaten. Was die<br />

vorgezogene Steuerreform an Mehreinnahmen in die privaten Tasche<br />

spült, wird durch Praxisgebühren, höhere Arzneimittelkosten, sinkende<br />

Pendlerpauschale und andere Belastungen wieder rausgefingert. Und<br />

auch die Kommunen greifen heftig in den Geldbeutel der Bürger, wie<br />

das Beispiel <strong>Idstein</strong> zeigt.<br />

Wer das <strong>Hallenbad</strong> besucht, sollte ein bisschen mehr Klimpergeld<br />

dabei haben als bisher.<br />

Schließlich sind die Eintrittsgebühren um die Kleinigkeit von 50<br />

Prozent erhöht worden.<br />

Das bedeutet: <strong>Eine</strong> Einzelkarte kostet statt zwei Euro ab sofort drei<br />

Euro für Erwachsene.<br />

Kinder und Jugendliche (bis 16 Jahre) zahlen künftig 1,50 statt nur<br />

einen Euro. Der Gebührensprung ist also nicht von Pappe, wobei<br />

festzuhalten ist, dass die Eintrittspreise noch immer am unteren Ende<br />

– im Vergleich mit Bädern in der Nachbarschaft – liegen.<br />

Auch die Haus ...............<br />

40


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 18. Juni 2004<br />

<strong>Hallenbad</strong>: Firma bleibt als Partner im Gespräch<br />

Parlament kann mit baldiger Vorlage rechnen<br />

Enge Kontakte mit einem „namhaften deutsches Unternehmen“ aus<br />

der Bauwirtschaft bestätigte Bürgermeister Gerhard Krum in de<br />

Beratungen der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Parlamentsausschüsse in dieser Woche. Es<br />

geht dabei um die Sanierung, die Modernisierung und den Betrieb des<br />

<strong>Hallenbad</strong>es.<br />

Bereits in der Mai-Sitzung der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Stadtverordnetenversammlung hatte Bürgermeister Krum auf die<br />

Verhandlungen mit dem namentlich nicht benannten Unternehmen<br />

hingewiesen und damit die anstehenden Entscheidungsabläufe<br />

zunächst gestoppt. Die Ausschussmitglieder...............<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 02. Juli 2004<br />

Nur zügige Sanierung verhindert Schließung<br />

<strong>Hallenbad</strong>: Stadt muss bis zu 170 000 Euro investieren /<br />

Während der Reparaturarbeiten geöffnet<br />

Bis zu 170 000 Euro muss <strong>Idstein</strong> sofort in die Sanierung des<br />

<strong>Hallenbad</strong>es investieren um zu verhindern, dass die städtische<br />

Freizeiteinrichtung geschlossen wird.<br />

In einem Gutachtenpapier werden die akuten Sicherheitsmaßnahmen<br />

in zwei Prioritäten mit den jeweiligen Kostenschätzungen aufgeteilt.<br />

Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Magistrat beauftragt die Verwaltung, unter anderem<br />

dringende Fliesen-, Stahlbeton- oder Brandschutzmodernisierungen<br />

durchführen zu lassen. Besonders teuer schlägt die neue<br />

Elektroinstallation mit geschätzten 24 000 Euro zu Buche.<br />

Während ..................<br />

41


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 08. Juli 2004<br />

Im Blickpunkt<br />

<strong>FWG</strong>-Antrag zur Badsanierung<br />

<strong>Eine</strong>n Dringlichkeitsantrag <strong>zum</strong> Thema <strong>Hallenbad</strong> / Freibadsanierung<br />

bringt die <strong>FWG</strong> <strong>Idstein</strong> aufgrund der IZ-Berichterstattung „Nur zügige<br />

Sanierung verhindert Schließung“ (1.Juli) zur heutigen Sitzung des<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtparlamentes ein.<br />

Darin fordern die Freien Wähler vor allem, dass die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Stadtverordneten der vom Magistrat geplanten Entnahme aus dem<br />

Vermögenshaushalt zur Durchführung akuter Sicherheitsmaßnahmen<br />

im <strong>Hallenbad</strong> widersprechen.<br />

Laut Inga Rossow ist diese Entnahme haushaltsrechtlich nicht möglich.<br />

Gleichzeitig will die <strong>FWG</strong> den Magistrat durch das Parlament<br />

beauftragen lassen, den zuständigen Aisschüssen eine Vorlage mit<br />

diversen Informationen zu diesen Thema vorzulegen.<br />

Beantwortet ..............<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 07. Juli 2004<br />

Wallmann: Groteske Vorgehensweise<br />

<strong>Hallenbad</strong> und Kindergarten – Stadtverordnetenvorsteher<br />

kritisiert scharf <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Magistrat<br />

Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverordnetenvorsteher Dr. Walter Wallmann (CDU)<br />

kritisiert scharf das vom Magistrat praktizierte Vorgehen in Sachen<br />

<strong>Hallenbad</strong> und Kindertagesstätte „Versuchsfeld“.<br />

„Es ist geradezu grotesk, in Zeiten, in denen das Geld an allen Ecken<br />

und Enden fehlt, einen so hohen Geldbetrag für eine<br />

Sanierungsmaßnahme vorzusehen, wenn die grundsätzliche Frage, ob<br />

gegebenenfalls ein möglicher Investor sogar einen Neubau oder eine<br />

übergreifende Sanierung anstrebt, noch gar nicht abschließend geklärt<br />

ist. Eventuell muß man in einigen Monaten feststellen, dass viel Geld<br />

ausgegeben wurde, obwohl ein Investor vielleicht einen kompletten<br />

Neubau des Bades anstrebt.“<br />

42


Mit scharfer Kritik am <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Magistrat geht der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Stadtverordnetenvorsteher Dr. Walter Wallmann junior nach der IZ-<br />

Berichterstattung über den akuten Sanierungsbedarf im <strong>Hallenbad</strong><br />

(„Nur zügige Sanierung verhindert Schließung“ vom Donnerstag 1.<br />

Juli) an die Öffentlichkeit.<br />

Wallmann las in der IZ, dass dringende Sanierungsmaßnahmen am<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong> nötig sind.<br />

Das soll bis zu 170 000 Euro kosten. Gleichzeitig berichtet die IZ über<br />

die aktuell laufenden Gespräche, die von Seiten der Stadt mit einem<br />

potenziellen Investor und Betreiber für das <strong>Hallenbad</strong> geführt werden.<br />

Nach Ansicht .................<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 21. August 2004<br />

Sanierung statt Neubau des <strong>Hallenbad</strong>s?<br />

Gutachten belegt, dass Bausubstanz noch solide ist / Koch will<br />

das Gebäude erhalten<br />

In der Diskussion um die Zukunft des <strong>Hallenbad</strong>es stehen die<br />

Zeichen auf Sanierung. Erste Ergebnisse eines Gutachtens<br />

belegen, dass die Bausubstanz noch solide ist – eines der<br />

wichtigsten Kriterien bei der Entscheidung für oder gegen<br />

einen Neubau.<br />

„Wenn es möglich ist, sollten wir das Bad sanieren“, sagt <strong>Idstein</strong>s<br />

Sozialdezernent Herbert Koch (CDU) bei einem Rundgang mit der<br />

christdemokratischen Kreistagsfraktion. Angesichts der Untersuchung,<br />

die dem Beton eine gute Substanz bescheinigt, zeigte er sich<br />

optimistisch, dass das Gebäude erhalten werden kann.<br />

Der Vorteil liegt für ihn auf der Hand: Für eine Sanierung veranschlagt<br />

Koch 3,5 bis fünf Millionen Euro – je nachdem, was an zusätzlichen<br />

Attraktionen eingebaut wird. Bei einem Neubau rechnet er dagegen<br />

mit mindestens sieben Millionen Euro. Die Stadt hat aber gerade mal<br />

260 000 Euro in den aktuellen Haushalt eingestellt, dazu kommt eine<br />

Verpflichtungsermächtigung von 3,6 Millionen Euro – also Geld<br />

künftiger Jahre, das vorzeitig verwendet wird, damit die Bauarbeiten<br />

beginnen können.<br />

Die Entscheidung für Neubau oder Sanierung wird frühestens im<br />

kommenden Jahr fallen. Zunächst muss das Projekt ausgeschrieben<br />

werden – und dabei werden Angebote für beide Alternativen eingeholt.<br />

Mitte September steht die Beschlussvorlage auf der Tagesordnung des<br />

Haupt- und Finanzausschusses, denn allein die Ausschreibung kostet<br />

43


35 000 Euro. Bis dann Angebote vorliegen, die Gremien darüber<br />

entschieden haben können, wird es vermutlich Herbst 2005 sein –<br />

„optimistisch geschätzt“, wie Koch betont.<br />

Mit der Entscheidung zwischen Neubau und Sanierung hängt auch die<br />

Frage nach dem künftigen Betreiber zusammen. Koch sieht es als<br />

Aufgabe der Stadt an, Familien-, Schul- und Vereinsschwimmen zu<br />

ermöglichen, ein Erlebnis- oder Wellnessbad gehöre dagegen nicht zur<br />

öffentlichen Aufgabe. Hier müsse ein privater Betreiber das Risiko<br />

tragen. Doch selbst wenn das Bad in der Hand der Kommune bleibt,<br />

sieht der Sozialdezernent Handlungsbedarf: „Wir haben hier zwei<br />

Bademeister“, nennt er ein Beispiel. „Wenn die beide krank sind,<br />

müssen wir <strong>zum</strong>achen.“ Deshalb hofft er, das Bad in einen Verbund<br />

mit anderen Schwimmstätten der Umgebung integrieren zu können,<br />

etwa mit denen in Taunusstein, Aarbergen und Geisenheim.<br />

Dass mit dem 1972 gebauten <strong>Hallenbad</strong> etwas geschehen muss, ist<br />

klar: Seit 1982 ist es nicht mehr saniert worden. „Wir haben uns in<br />

den letzten zwölf Jahren immer weitergeschleppt, weil wir auf die<br />

große Lösung gewartet haben“, sagt Koch. Nun ist das Bad über den<br />

Sommer geschlossen, um wenigstens die dringendsten<br />

Reparaturmaßnahmen zu erledigen.<br />

Mit 60 000 Euro soll das Bad soweit auf Vordermann gebracht werden,<br />

dass die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> ab 2. Oktober wieder sicher darin schwimmen<br />

können.<br />

In den beiden Becken müssen Fliesen ausgetauscht werden, deren<br />

Ecken ausgebrochen sind und scharfe Kanten hinterlassen haben.<br />

Auch die Fugen sind mittlerweile so ausgewaschen, dass man sich an<br />

den dazwischenliegenden Platten schneiden kann, die Dehnungsfuge<br />

am Beckenrand muss erneuert werden, damit kein Wasser in die<br />

Wand dringt. Auch die Duschen und Leitungen im Keller müssen<br />

repariert werden. <strong>Eine</strong> <strong>zum</strong>indest vorläufig gute Nachricht hatte<br />

Schwimmmeister Thomas Droescher für die Abgeordneten aber doch:<br />

„Der zweite Kessel geht wieder“, erklärt er. „Aber nur, weil er sich<br />

durch Kalk und Rost selbst abgedichtet hat.“<br />

Zahlen <strong>zum</strong> <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong><br />

Das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong> wurde 1972 gebaut und 1982 <strong>zum</strong><br />

letzten Mal saniert.<br />

Der Betrieb kostet 760 000 Euro im Jahr, davon bezahlt die<br />

Stadt 385 000 Euro und der Kreis 215 000 Euro.<br />

Das Bad nimmt 375 000 Euro im Jahr ein.<br />

Für die aktuelle Reparatur sind 60 000 Euro vorgesehen.<br />

44


Für Neubau oder Sanierung hat die Stadt dieses Jahr 260<br />

000 Euro in den Haushalt eingestellt, dazu kommt eine<br />

Verpflichtungsermächtigung von 3,6 Millionen Euro.<br />

Die Kosten für eine Sanierung schätzen Experten – je nach<br />

Ausstattung – auf 3,5 bis fünf Millionen Euro, ein Neubau<br />

würde mit mindestens sieben Millionen zu Buche schlagen.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 11. September 2004<br />

Noch kein endgültiger Abschied vom Neubau<br />

<strong>Hallenbad</strong>-Beschlüsse in den Ausschüssen / FDP: An der<br />

Sanierung geht kein Weg vorbei<br />

Je mehr Zeit ins Land geht, desto mehr festigt sich in der<br />

Verwaltung und in den parlamentarischen Gremien die<br />

Überzeugung, dass ein Hallenbau-Neubau nicht in Frage<br />

kommt und alles auf eine Sanierung hinausläuft. Von der<br />

Neubau-Option will sich die große Mehrheit jedoch noch nicht<br />

ganz verabschieden, das ergaben die Beschlüsse in der<br />

jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses (HFA).<br />

Drei neue Vorlagen beziehungsweise Anträge sind in den letzten<br />

Tagen oder Wochen neu auf den Tisch gekommen. Am wenigsten<br />

strittig war das Ansinnen aus dem Magistrat, die bestehenden<br />

Planungsaufträge um eine alternative Ausschreibung für die<br />

Möglichkeit des so genannten PPP-Models<br />

( Public Private Partnership ), also eine Betriebsform zusammen mit<br />

einem Firmenpartner, zu erweitern. Der HFA nahm diese Empfehlung,<br />

wie zuvor schon der Bau- und Planungsausschuss, ohne Einwände zur<br />

Kenntnis.<br />

Ein anderer Punkt war die Bereitstellung von Mitteln, um nicht<br />

aufschiebbare Reparaturen im <strong>Hallenbad</strong> vorzunehmen. „Wir haben<br />

den Auftrag, das <strong>Hallenbad</strong> weiter zu betreiben. Dafür muss die<br />

Betriebssicherheit ganz einfach gewährleistet sein“, ließ Bürgermeister<br />

Krum keinen Zweifel daran, dass es hier um unabweisbare Arbeiten<br />

geht, damit <strong>zum</strong> Beispiel die Elektrik in Ordnung ist und dass<br />

niemanden im <strong>Hallenbad</strong> „etwas auf den Kopf fällt“. Krum versicherte,<br />

dass dieser Mittel-Einsatz im Einklang stehe mit einer späteren<br />

Sanierungs-Ausschreibung, also kein Geld <strong>zum</strong> Fenster rausgeworfen<br />

werde. Die Ermächtigung für den Magistrat, bis zu<br />

60 000 Euro aus dem entsprechenden Haushaltstitel zu entnehmen,<br />

wurde vom HFA einstimmig (bei Enthaltung der <strong>FWG</strong>) erteilt.<br />

45


Den weitest gehenden Antrag legte FDP-Stadtverordneter Thomas<br />

Clemenz vor. Während die Marschroute der Gremien zur Zeit lautet,<br />

zunächst Fakten und Kosten für eine Sanierung des <strong>Hallenbad</strong>es zu<br />

ermitteln, um auf dieser verlässlichen Grundlage ein Ja oder ein Nein<br />

zu einer alternativen Neubauplanung sagen, verlangt die FDP, sich<br />

schon jetzt von allen Neubau-Überlegungen zu verabschieden und sich<br />

allein auf die Sanierung zu konzentrieren.<br />

Im Nachtrag zur Sitzung erklärte Clemenz: „Nach der derzeitigen<br />

Beschlusslage muss die Stadt ein sehr aufwändiges, teures<br />

Ausschreibungsverfahren europaweit vornehmen und umfangreiche<br />

Planungs- und Vorbereitungskosten von über 100 000 Euro<br />

finanzieren, nur damit die Sanierung und die Alternative Neubau<br />

nebeneinander ausgeschrieben werden können. Wir müssen zurück<br />

auf den Boden der Tatsachen.“ Die Gutachten zeigten eindeutig, dass<br />

ein Neubau teurer werde als eine Sanierung. <strong>Eine</strong> Alternativ-<br />

Ausschreibung führe zu einem längeren Verfahren und verzögere den<br />

Beginn der Maßnahme. Dabei stehe das Ergebnis Sanierung längst<br />

fest.<br />

Im Haupt- und Finanzausschuss erhielt Thomas Clemenz dafür keine<br />

Zustimmung. Immerhin glaubt auch Jürgen Schmitt (Bündnis 90 / Die<br />

Grünen), dass „der schöne Traum vom schönen neuen Schwimmbad“<br />

eigentlich geplatzt sei. „Wir bewegen uns deutlich in Richtung<br />

Sanierung“, erklärte er. Er räumte aber ein, dass <strong>zum</strong> gegenwärtigen<br />

Zeitpunkt ein Ausstieg aus dem Alternativ-Konzept noch nicht<br />

„festgeklopft“ werden müsse.<br />

Die Tatsache, das Bürgermeister Krum persönlich ebenfalls der<br />

Ansicht ist, dass nur eine Sanierung in Frage kommen kann, half der<br />

FDP nicht weiter. Krum versicherte, dass er Clemenz` Ansicht für<br />

Richtig halte, aber selbstverständlich die Beschlüsse der Gremien<br />

umsetzen werde.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 02. Oktober 2004<br />

<strong>Hallenbad</strong>-Debatte schlägt hohe Wellen<br />

Sanierung oder Neubau: Konkrete Zahlen sollen Klarheit<br />

bringen / 60 000 Euro für akute Arbeiten<br />

Reine Sanierung oder Neubau? Die Diskussion um das<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong> geht weiter. Die<br />

Stadtverordnetenversammlung beschloss auf ihrer jüngsten<br />

Sitzung mit deutlicher Mehrheit, zunächst einmal bis zu 60 000<br />

Euro für die akute Sanierung freizugeben, damit der<br />

Badebetrieb überhaupt aufrecht erhalten werden kann. Um<br />

46


weiter gehende Entscheidungen treffen zu können, soll ein<br />

Fachunternehmen den Kommunalpolitikern weitere zahlen und<br />

Fakten liefern.<br />

Die Stadtverordneten nahmen deshalb zwei weitere Vorgehensweisen<br />

zur Kenntnis: Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Magistrat beauftragt diese Fachfirma, eine<br />

Ausschreibung für den möglichen <strong>Hallenbad</strong>betrieb in Form eines so<br />

genannten „Public Private Partnership“ (kurz PPP), also zusammen mit<br />

einem privaten Firmenpartner, zu arbeiten. Finanzierung und künftige<br />

private Betreiberform sollen in dieser Ausschreibung dargestellt<br />

werden. Außerdem soll auch ein Planungsauftrag für eine umfassende<br />

Sanierung des <strong>Hallenbad</strong>es ausgearbeitet werden. Die Fachfirma soll<br />

Planung, Ausschreibung und Vergaben als Entwurf zusammenstellen<br />

und den städtischen Gremien vorlegen.<br />

Die Parlamentsdebatte drehte sich nicht um die dringend anstehende<br />

Sanierung und die dafür benötigten bis zu 60 000 Euro, sondern<br />

einmal mehr um die generelle Ausrichtung des weiteren Vorgehens.<br />

Thomas Clemenz fordert für die FDP, die Idee eines Neubau aufgrund<br />

der finanziellen städtische Misere ganz fallen zu lassen und das<br />

bestehende Bad lediglich zu sanieren. „Die Kassen sind leer. Wir<br />

sollten den Ist-Zustand erhalten. Ein Neubau übersteigt die<br />

finanziellen Möglichkeiten <strong>Idstein</strong>s. Das <strong>Hallenbad</strong> ist eine freiwillige<br />

Luxusleistung der Stadt.“ Clemenz wies darauf hin, dass <strong>Idstein</strong><br />

schließlich noch andere wichtige und teure Projekte finanzieren muss.<br />

„Mit einem <strong>Hallenbad</strong>neubau setzen wir falsche Signale. Wir müssen<br />

verhindern, dass die Stadt <strong>Idstein</strong> finanziell zu einem Pflegefall wird.“<br />

Clemenz störte sich daran, dass jetzt quasi eine Doppelausschreibung<br />

Neubau / Sanierung getätigt werde, die wieder viel Geld koste. (Der<br />

Antrag der FDP für eine reine Sanierung ohne Neubau-Option wurde<br />

mit klarer Mehrheit abgelehnt.)<br />

„Es geht doch heute nur um die Sanierung und nicht um einen<br />

Neubau. In den Aufträgen an das Fachunternehmen ist alles klar<br />

geregelt. Wir sollten heute hier keine Unsicherheiten schüren“, wehrte<br />

sich Alfred Strauß (SPD) gegen die Auffassung der FDP. Ähnlich sah es<br />

Thomas Zarda (CDU) . Es werde jetzt geklärt, ob eine Reparatur oder<br />

ein Abriss günstiger sei. Die Verwaltung habe den Weg aufgezeigt, wie<br />

die anstehenden Sanierungskosten transparent gemacht werden<br />

könnten. Auch Zarda konnte keine parallele Ausschreibung feststellen.<br />

Auf Grundlage der Zahlen könne danach noch immer über Sanierung<br />

oder Neubau beschlossen werden. „Wenn die Sanierungskosten<br />

feststehen, erübrigt sich vielleicht der Gedanke des Neubaues. Sie<br />

kennen meine Einstellung: Ich denke sogar, dass wir uns überhaupt<br />

kein Bad leisten können.“<br />

Inga Rossow (<strong>FWG</strong>) äußerte Verständnis für die FDP-Einstellung. Sie<br />

warnte davor, dass das vom Magistrat angestrebte Verfahren ein bis<br />

47


zwei Jahre dauere. „Wollen wir das <strong>Hallenbad</strong> erhalten oder<br />

<strong>zum</strong>achen?2 Sie führte aus, dass man sich deshalb klar zur Sanierung<br />

bekennen und so Geld sparen müsse. „Wir können nicht immer über<br />

unsere finanzielle Situation klagen und uns gleichzeitig nicht ans<br />

Sparen halten.“ Die Kosten für die Sanierung würden nicht durch eine<br />

Ausschreibung, sondern nach Abschluss der Sanierung deutlich,<br />

meinte ihr Kollege Gerhard Dernbecher. Er erkennte sehr wohl eine<br />

Doppelausschreibung, die „eine Entscheidung <strong>zum</strong> <strong>Hallenbad</strong><br />

aufschiebt und Geld kostet“.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 02. Oktober 2004<br />

Kommentar<br />

Abschied vom Neubau-Traum<br />

Volker Stavenow <strong>zum</strong> <strong>Hallenbad</strong><br />

Wenn die beiden Aufträge des Magistrats an das Fachunternehmen zur<br />

Klärung der Sanierungskosten und zu einem möglichen<br />

Betreibermodell in Form des Public Private Partnership bewirken, dass<br />

auch die letzten Befürworter eines <strong>Hallenbad</strong>neubaues aus ihrem<br />

tiefen Traum erwachen und sich endlich auf dem harten Boden der<br />

finanziellen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Realität wiederfinden, dann ist das Geld für die<br />

Planungsvergabe gut angelegt. Die Zahlen des Haushaltes für 2005<br />

liegen auf dem Tisch: 3,8 Millionen Euro Miese sind im Zahlenwerk für<br />

nächstes Jahr ausgewiesen. Vor diesem Hintergrund kann ein Neubau<br />

nicht wirklich ernsthaft weiter als mögliche Option gehandelt werden.<br />

Um noch deutlicher zu werden: Finanzstärkere Kommunen als <strong>Idstein</strong><br />

haben ihre Bäder schon längst eingemottet, damit nicht nur mehr<br />

städtische Euro in diese Zuschussbetriebe hineinrauschen. Die<br />

Kommunalpolitiker haben entschieden, den Menschen im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Land den Besuch des <strong>Hallenbad</strong>es aus sozial-gesellschaftlichen<br />

Erwägungen heraus weiter zu ermöglichen. Jetzt ist es an der Zeit,<br />

endlich zu erkennen, dass dies nur mit zwei Marschrichtungen möglich<br />

ist: Komplette Sanierung durch die Stadt und / oder Vergabe des so<br />

genannten operativen Geschäftes an einen privaten Partner.<br />

48


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 19. Oktober 2004<br />

Neue Ideen für Hallenbäder<br />

Landrat: Große bauträger zeigen Interesse an <strong>Idstein</strong> und im<br />

Rheingau<br />

Für die beiden defizitären und maroden Hallenbäder im Kreis –<br />

<strong>Idstein</strong> und im Rheingau – könnte es schon bald zu einer<br />

gemeinsamen Lösung kommen, die die Zukunft der<br />

Einrichtungen sichert.<br />

Landrat Bernd Röttger (CDU) berichtete im Kreistag, inzwischen gebe<br />

es „sehr große Bauträger“, die ein deutliches Interesse an den beiden<br />

Hallenbäder im Rheingau-Taunus bekundet hätten und diese<br />

gemeinsam betreiben wollten. Es gebe sogar „eine ganze Reihe von<br />

Interessenten“ und derzeit würden die Angebote geprüft. Ziel solle<br />

eine so genannte „private-publik-partnership (PPP)“ sein, bei der sich<br />

der Zweckverband im Rheingau, die Stadt <strong>Idstein</strong> und ein<br />

Unternehmen Sanierung oder Neubau sowie den Betrieb der<br />

Schwimmbäder teilen.<br />

Diskutiert wurde im Landkreis zwischenzeitlich sogar ein noch<br />

größerer Verbund. Dabei ging es um die Frage, ob nicht sogar alle<br />

Bäder – also auch die Freibäder in Rheingau und Untertaunus – unter<br />

einem Dach betrieben werden könnten, um in Bereichen wie<br />

Personaleinsatz oder Verwaltung zu kostengünstigeren Strukturen zu<br />

kommen. Während für diesen großen Zusammenschluss die Chance<br />

eher schlecht stehen, könnte es dem Vernehmen nach in Sachen<br />

Hallenbäder schon bald zu einem Vertrag mit einem bekannten<br />

Bauträger kommen; allein Taunusstein hat Interesse bekundet,<br />

eventuell bei dem Verbund mit seinem Freibad dabei zu sein.<br />

Auf den Plan getreten sind die Firmen, nachdem ein Gutachten über<br />

die Zukunft des Rheingau-Bades in Geisenheim zu dem Ergebnis kam,<br />

dass dort „eine große Lösung“ realisiert werden sollte, um die<br />

Attraktivität so anzuheben, dass es zu nennenswerten Steigerungen<br />

bei den Besucherzahlen kommt. Die in Rede stehenden Investitionen<br />

von rund zehn Millionen wären für den jetzigen Betreiber – einen<br />

Zweckverband, dem der Kreis und die Städte Geisenheim und<br />

Rüdesheim angehören – aber nicht zu stemmen. Gleichzeitig kamen in<br />

<strong>Idstein</strong> die Diskussionen um Sanierung oder Neubau des <strong>Hallenbad</strong>es<br />

in Schwung. Beide Bäder sind dringend sanierungsbedürftig und liegen<br />

der öffentlichen Hand schwer auf der Tasche. Rund 500 000 Euro<br />

Zuschuss verschlingt das Rheingaubad jährlich und in <strong>Idstein</strong> ist noch<br />

etwas mehr. Erst im letzten Jahr hatte der Kreis beschlossen, sich in<br />

<strong>Idstein</strong> mit der gleichen Summe zu beteiligen, die er im Rheingau für<br />

sein 50-prozentigen Anteil an dem Zweckverband aufbringt.<br />

49


Wie der Landrat berichtete, waren in den letzten Wochen rund 420<br />

000 Euro beim Rheingaubad investiert worden – und das nur, um<br />

Sicherheitsauflagen zu erfüllen und die Zwangsschließung des Bades<br />

zu verhindern. Weitere Investitionen würden jetzt aber gestoppt, bis<br />

Klarheit über die Zukunft und einen möglichen privaten Investor<br />

besteht.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 21. Oktober 2004<br />

<strong>Idstein</strong> gibt Bäder-Zuschuss nicht verloren<br />

Große Besorgnis bei Stadtverordneten und in der Verwaltung<br />

über Sperrvermerk beim Kreis<br />

Besorgt sind <strong>Idstein</strong>s Kommunalpolitiker darüber, dass der Kreistag<br />

den Sperrvermerk bezüglich des Zuschusses an die Stadt <strong>Idstein</strong> zur<br />

Kreisbeteiligung an den <strong>Hallenbad</strong>-Betriebskosten bisher nicht<br />

aufgehoben hat.<br />

Rund 320 000 Euro sind es, die als Einnahmeposten im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Haushalt „auf der Kippe stehen“. Lange Jahre hatten die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> um<br />

eine Gleichbehandlung mit dem Rheingau-Bad in Geisenheim<br />

gekämpft und nach zähem Ringen im letzten Jahr den Durchbruch<br />

erzielt, doch jetzt sehen sie ihre Felle wieder davonschwimmen, sollte<br />

nicht rechtzeitig der Sperrvermerk im<br />

Kreis-Etat aufgehoben werden. Bei ihren Beratungen über einen CDU-<br />

Antrag <strong>zum</strong> Thema <strong>Hallenbad</strong>zuschuss nahm <strong>Idstein</strong>s Haupt- und<br />

Finanzausschuss (HFA) Kenntnis von einem wenige Tage zuvor<br />

verfassten Schreiben des Bürgermeisters an den Landrat, in dem<br />

Gerhard Krum die Sorge über das drohende Ausbleiben des<br />

Zuschusses ausdrückt. Krum erinnert in dem Brief an die<br />

Bedingungen, die an die Zahlung geknüpft sind – unter anderem die<br />

Vorgabe, dass der Kreis eine Einflussmöglichkeit auf die<br />

Kostenentwicklung und die Betriebsführung des Bades erhalte. Die<br />

Bedingungen, so Krum, seien erfüllt.<br />

Bis über die Betriebsführung der Bäder in Geisenheim und <strong>Idstein</strong><br />

neue Entscheidungen – <strong>zum</strong> Beispiel über die Beteiligung privater<br />

Partner – getroffen würden, sollte das Gleichbehandlungsprinzip<br />

Bestand haben, der Zuschuss also weiter gezahlt werden, andernfalls<br />

aber oder der zugrunde liegende Kreistagsbeschluss aufgehoben<br />

werden. „Das hätte dann allerdings eine Initiative der Stadt zur Folge,<br />

eine Kürzung des Kreisumlagebetrages zu erreichen, da es sich beim<br />

<strong>Hallenbad</strong> ja – wie in Geisenheim – um eine Infrastruktureinrichtung<br />

von überörtlicher Bedeutung handelt.“ <strong>Eine</strong> Diskussion über die<br />

Ungleichheit der Höhe der Kreisinvestitionen in den Kreisteilen sollte<br />

nach Krums Ansicht aber vermieden werden.<br />

50


Krum kennt die Äußerungen von Kommunalpolitikern, wonach <strong>Idstein</strong><br />

im Bereich der Schulbauinvestitionen gegenüber anderen<br />

kreisangehörigen Gemeinden angeblich bevorteilt sei. In seinem<br />

Schreiben legt Krum anhand von aufgelisteten <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Leistungen<br />

offen, dass „keine andere Stadt im Kreis einen ähnlich hohen<br />

Solidarbeitrag <strong>zum</strong> kommunalen „Familienleben“ leistet“. Abschließend<br />

signalisiert Krum Entgegenkommen in der Frage einer<br />

„Nachbesserung“ der Vereinbarungen.<br />

<strong>Idstein</strong>s Haupt- und Finanzausschuss entschied, dass man sich an die<br />

Kollegen vom HFA des Kreises wenden werde, um die Aufhebung des<br />

Sperrvermerks zu erreichen.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 14. Dezember 2004<br />

<strong>Hallenbad</strong>: <strong>Idstein</strong> gibt für Zuschuss Zügel aus der Hand<br />

Mehrheit für Verhandlungen mit Rheingau-Taunus-Kreis<br />

Die Mehrheit des Stadtparlamentes ist bereit, ihre alleinige<br />

Entscheidungsgewalt über das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong> aufzugeben. Ziel ist<br />

dabei die dauerhafte Sicherung der jährlichen Zuschüsse des Kreises<br />

von über 300 000 Euro <strong>zum</strong> Betrieb des Bades.<br />

Der Kreis hatte die Zahlung des Zuschusses in Aussicht gestellt, sofern<br />

die Stadtverordneten in <strong>Idstein</strong> beschließen, als neues<br />

Verbandsmitglied in de Zweckverband Rheingaubad einzutreten oder<br />

aber Mitglied eines neu zu gründenden Verbandes mit den Städten<br />

Geisenheim, Rüdesheim, <strong>Idstein</strong> und dem Kreis zu werden.<br />

Als Alternative wurde der Beitritt zu einer noch zu gründenden GmbH<br />

angeboten. Als vierte Möglichkeit kommt offenbar auch eine öffentlich<br />

– rechtliche Vereinbarung in Frage, die den Einfluss des Kreises<br />

sichern soll.<br />

In einer Sitzung des Stadtparlamentes beschloss eine Mehrheit aus<br />

CDU und SPD, den Magistrat zu beauftragen, über die vier<br />

Möglichkeiten mit dem Rheingau-Taunus-Kreis zu verhandeln.<br />

„Wir nennen es Erpressung“, wandte sich Grünen-Fraktionssprecher<br />

Jürgen Schmitt gegen das Verfahren. <strong>Idstein</strong> habe das Geld zwar<br />

nötig, doch eigentlich sei das Vorgehen des Kreises nicht fair.<br />

Die Freien Wähler signalisierten, ebenso wie die Grünen, Enthaltung<br />

bei der Abstimmung. „Die <strong>FWG</strong> hält den Beitritt zu einem<br />

51


Zweckverband für völlig ausgeschlossen“, sagt Inga Rossow. Nach den<br />

Worten der Fraktionsvorsitzenden könnte ein Zweckverband gegen die<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Interessen handeln und wäre sogar in der Lage, das<br />

<strong>Hallenbad</strong> aufzulösen.<br />

Auch Thomas Clemenz (FDP) war der Ansicht, dass ein Zweckverband<br />

– aufgrund einer völlig anderen Interessenlage im Rheingau – für<br />

<strong>Idstein</strong> Risiken berge. Deshalb komme für die Liberalen eher eine<br />

öffentlich-rechtliche Vereinbarung in Betracht.<br />

Für die Sozialdemokraten machte Fraktionsvorsitzender Alfred Strauß<br />

klar, dass mit dem jetzt zu treffenden Beschluss keine<br />

Vorentscheidung falle. Ähnlich beurteilte auch CDU-Fraktionschef<br />

Thomas Zarda die Situation. Mit einer breiten Zustimmung <strong>zum</strong><br />

Verhandlungsbeschluss könne der Zuschuss gesichert werden, für den<br />

besten der vier Lösungsvorschläge müssten die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Gremien erst<br />

später „Gehirnschmalz“ investieren.<br />

Bürgermeister Gerhard Krum versicherte, dass die Auswirkungen der<br />

vier Alternative geprüft werden müssten. „Um einen Nachteil aber<br />

kommen wir nicht herum – wir können nicht mehr allein über alles<br />

entscheiden.“<br />

Bei der Abstimmung votierten 25 Stadtverordnete von CDU und SPD<br />

für und zwei FDP-Vertreter gegen Verhandlungen mit dem Kreis. <strong>FWG</strong><br />

und Grüne enthielten sich.<br />

2005<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 11. Januar 2005<br />

Familienbad mit Erlebnisfaktor<br />

<strong>Idstein</strong> packt Sanierung an / Vertrag mit Planer /<br />

Betreiberfrage offen<br />

<strong>Eine</strong> wichtige weitere Grundlage zur umfassenden Sanierung des<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong>es wurde gestern im Rathaus per<br />

Vertragsunterschriften geschaffen: Die Gesellschaft für Sport- und<br />

Freizeitplanung (GSF) wurde von der Stadt <strong>zum</strong> Generalplaner für die<br />

beabsichtigte Instandsetzung verpflichtet.<br />

52


Das Planungsbüro GSF mit Sitz in Hamm erhält den Auftrag, die<br />

Sanierung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong>es auf der Grundlage des von<br />

Magistrat und Parlament beschlossenen Weges bis zur so genannten<br />

Leistungsphase sieben vorzubereiten. In diesen Leistungsphase sind<br />

von der Grundlagenermittlung zur Sanierung bis zu Vergabe von<br />

Aufträgen alles geregelt.<br />

„Wir wollen ein Paket von Vorschlägen für eine konkrete Sanierung<br />

des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong>es vorlegen“, bekräftigt GSF-Chef Christoph<br />

Keinemann. Sein Ziel für dieses Jahr: „Konkrete Ergebnisse<br />

präsentieren vor dem Hintergrund der finanziellen Situation der Stadt<br />

und des Machbaren.“ Für Keinemann heißt das Bestandsaufnahme,<br />

Untersuchung von Problemzonen und Ausarbeitung von Lösungen.<br />

„wir werden ein für das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong> maßgeschneidertes<br />

Projektprofil erarbeiten.“<br />

Vor dem Hintergrund der noch ungelösten Frage nach dem künftigen<br />

Betreibermodell ist es sicher vorteilhaft, dass Keinemann mit seinem<br />

Planungsbüro auch die Situation des Rheingau-Bades in Geisenheim<br />

untersucht hat. Das sieht jedenfalls <strong>Idstein</strong>s Bürgermeister Gerhard<br />

Krum so: „Welche Lösung es für den künftigen Bäderbetrieb auch<br />

immer geben wird, es trifft sich gut, dass Keinemann auch die Planung<br />

für das Rheingau-Bad übernimmt. So könnten Synergien für beide<br />

Bäder voll <strong>zum</strong> Tragen kommen.“ Für den Rathaus-Chef ist die GSF<br />

der geeignete Partner für die Stadt <strong>Idstein</strong>.<br />

„Die Option für einen Neubau des <strong>Hallenbad</strong>es bleibt zwar weiter<br />

bestehen, aber nach meiner Auffassung kommt etwas anderes als eine<br />

Sanierung für die Stadt nicht in Betracht“, betont der Rathaus-Chef.<br />

Mit der Sanierung gehe eine lange und leidige Geschichte des Bades<br />

zu Ende, gleichzeitig beginne eine neue, die auch die Verhandlungen<br />

mit dem Kreis über den künftigen Betrieb und die Trägerschaft<br />

beinhalte. „Sanierung und Gespräche stehen sich dabei nicht im<br />

Wege, sondern ergänzen sich“, meint der Bürgermeister.<br />

„Ziel der Stadt ist es, das <strong>Hallenbad</strong> im bestehenden Zustand zu<br />

sanieren und zu überlegen, welche kostengünstigen Attraktionen mit<br />

eingeplant werden könnten“, sagte der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bauamtsleiter Rudi<br />

Launspach. Erweiterungsoptionen in Form von „Ausbau-Paketen“ wie<br />

Saunen, Solebecken usw. würden dabei in Betracht gezogen.<br />

Krum bezeichnet den Start zur Sanierung auch als einen „wichtigen<br />

Schritt für das künftige Freizeitgelände Wolfsbachtal.“ Wichtig für<br />

Krum ist, dass das <strong>Hallenbad</strong> weiterbesteht und einen wesentlichen<br />

Eckpfeiler für das Freizeitgelände Wolfsbachtal (inklusive Tennisplätze,<br />

<strong>Hallenbad</strong> und Reitanlage) bildet. Krums Ziel ist eine „Freizeit- und<br />

Erholungsachse quer durch die Stadt vom Zissenbachtal, am<br />

53


Schlossteich vorbei bis hin <strong>zum</strong> Wolfsbachtal. „Ein Ausbau dieser<br />

Achse steigert die Attraktivität des Wohnstandortes <strong>Idstein</strong>. So etwas<br />

mitten in der Stadt kann keine andere Kommune unserer<br />

Größenordnung in der Region bieten“, unterstreicht Krum.<br />

Für den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Sozialdezernenten Dr. Herbert Koch wird die<br />

Attraktivität <strong>Idstein</strong>s durch die <strong>Hallenbad</strong>sanierung weiter verbessert.<br />

„Ich bin froh, dass dieses Sanierungskonzept von einer breiten<br />

politischen Basis getragen wird, schließlich sind die Randbedingungen<br />

nicht einfach bei Stadt und Kreis.“ Koch stellte klar, dass es in <strong>Idstein</strong><br />

kein reines Spaßbad geben wird, sondern ein Familienbad mit<br />

Erlebnisfaktor“.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 06. Juli 2005<br />

Ein Schwimmbad und ein kleiner Zoo<br />

„Stube“-Kinder formulieren Wünsche / Im Oktober Lomo-Foto-<br />

Ausstellung<br />

Fragt man Kinder, was ihrer Meinung nach in <strong>Idstein</strong> fehlt oder<br />

verbessert werden könnte, dann gibt es viele interessante Vorschläge.<br />

„Ein Schwimmbad, mit einer Walfisch-Rutsche und ohne Chlorwasser“<br />

ist so eine Idee – zu Papier gebracht und dem Bürgermeister kürzlich<br />

bei einem Besuch von Vorschulkindern der Kindertagesstätte „Die<br />

Stube“ überreicht.<br />

Lieber Herr Krum, wir haben mit unseren Erzieherinnen darüber<br />

gesprochen, wie wir unsere Stadt sehen und wie sie für Kinder noch<br />

schöner sein könnte“, heißt es in dem Brief, den sie dem<br />

„Chef der Stadt <strong>Idstein</strong>“ aushändigten.<br />

Die Liste .............<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 09. Juli 2005<br />

Kein Geld für ein teures Badeparadies<br />

Stadtparlament gegen „Große Lösung“ am Himmelsbornweg /<br />

Ausschreibung zurückgestellt<br />

Die mögliche Planung zur Ausschreibung der Sanierung und<br />

funktionellen Erweiterung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong>es aufgrund des<br />

Fachgutachtens wird bis zur Entscheidung über den Beitritt <strong>Idstein</strong>s zu<br />

einem Zweckverband mit dem Kreis zurückgestellt. Das beschloss die<br />

Mehrheit im Parlament.<br />

54


Zurückgestellt wird aus demselben Grund auch die Vorlage und<br />

Entscheidung über die alternative Ausschreibung eines so genannten<br />

„Pulic Privat Partnership (PPP)-Models“.<br />

Einstimmig zur Kenntnis nahmen die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverordneten die<br />

durch das Planungsbüro GSF ermittelten Kosten der vier<br />

Bauabschnitte <strong>zum</strong> modulartigen Ausbau des Bäderbereiches.<br />

Keine Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung fand der Antrag<br />

der SPD-Fraktion, alle vier Bauabschnitte komplett umzusetzen und<br />

dazu noch ein Außenschwimmbecken in den Maßen 25 mal 12,5<br />

Metern zu bauen. Während sich SPD und Grüne für diese<br />

Vorgehensweise aussprachen, lehnten CDU, <strong>FWG</strong> und FDP dieses<br />

Modell ab.<br />

Für SPD-Fraktionsvorsitzenden Alfred Strauß war in der Diskussion<br />

klar: Ein vernünftiges Bad-Angebot muss her, damit mehr Besucher<br />

kommen und durch Mehreinnahmen verstärkt Zuschusseinsparungen<br />

erreicht werden. Er machte deutlich, dass laut Planer rund 500 000<br />

Euro Mehrkosten entstehen, wenn nicht alle vier Bauabschnitte<br />

umgesetzt werden. „Wir müssen jetzt klar sagen, was wir wollen und<br />

dementsprechend handeln. Wir dürfen deshalb nicht mit der Planung<br />

warten bis wir wissen, wie es mit dem Kreis oder einem PPP-Modell<br />

ausgeht.“<br />

„Das sind ja gewaltige Brocken, die sich Alfred Strauß da wünscht.<br />

Das können wir uns alles nicht leisten. Es sei denn, wir probieren es<br />

mal mit Lotto.“ CDU-Fraktion-Chef Thomas Zarda konnte über die<br />

SPD-Vorschläge vor dem Hintergrund der schlechten finanziellen<br />

Situation der Stadt nur den Kopf schütteln. Er betonte, dass die Union<br />

ein bezahlbares Familienbad will, wo auch Schulschwimmsport möglich<br />

ist. Zarda schlug vor, mit einem sachverständigen Investor zu reden,<br />

ihm die Ziele der Stadt klar darzulegen und von ihm ein<br />

entsprechendes Angebot einzufordern. Gleichzeitig sollte mit dem<br />

Kreis die Möglichkeit eines Zweckverbandes geklärt werden.<br />

Das hörte Annette Reineke-Westphal (Bündnis90/Die Grünen) gar<br />

nicht gerne: „Das ist doch hier ein ewiges Thema. Wir kommen<br />

einfach nicht zu Potte. Wir sollten deshalb nicht weiter verzögern,<br />

sondern nach eigenen Maßgaben entscheiden, was wir wollen und was<br />

nicht.“ Sie plädierte dafür, die Planungen voranzutreiben und dann<br />

dem Kreis vorzulegen. Da laut Gutachter eine Verminderung des<br />

jährlichen Betriebskostenzuschusses nur durch eine umfangreiche<br />

Attraktivierung des Bades erreicht werde, muss die Stadt laut der<br />

Grünen-Politikerin „eben viel Geld in die Hand nehmen.“ Sie sprach<br />

sich für das SPD-Vorhaben aus.<br />

55


Professionelle Hilfe mahnte Thomas Clemenz (FDP) an. „Wir reden hier<br />

über sehr viel Geld und müssen verstärkt nach Alternativen suchen.“<br />

Er berechnete die Gesamtkosten aller Ausbaustufen mit<br />

Mehrwertsteuer auf rund 15 Millionen Euro. „Das ist für <strong>Idstein</strong> einfach<br />

nicht bezahlbar. Deshalb müssen wir in den PPP-Bereich gehen.“<br />

Clemenz forderte, die Variante eines möglichen neubau nur weiter zu<br />

untersuche, wenn sich tatsächlich ein Investor dafür findet. Als<br />

möglichen Neubau Standort in diesem Fall kann sich Clemenz ein<br />

Areal neben dem geplanten <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Gesundheitszentrum vorstellen,<br />

um potenzielle Synergien zwischen beiden Einrichtungen zu nutzen.<br />

„Das ist doch utopisch, was uns hier vorgelegt wird. Die<br />

Bürgerinitiative <strong>Hallenbad</strong> hat uns doch aufgezeigt, was die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

wollen: Ein Bad <strong>zum</strong> Schwimmen ohne Schnickschnack.“ Für Inga<br />

Rossow,<br />

<strong>FWG</strong>-Fraktionsvorsitzende, gibt es aufgrund der leeren Stadtkasse<br />

nur eine vernünftige Marschrichtung in Sachen Bad: <strong>Eine</strong> reine<br />

Bestandssanierung. „Wir müssen das machen, was wir uns auch<br />

wirklich leisten können.“<br />

Kostenplan<br />

Bauabschnitt 1<br />

(Umbau und Sanierung des Bestandes und Anbau für einen Innen-<br />

Wasserspielgarten und einen neuen Eingangsbereich): rund 5,4<br />

Millionen Euro.<br />

Bauabschnitt 2<br />

(Sauna- und Gastronomietrakt): rund 3,9 Millionen Euro.<br />

Bauabschnitt 3<br />

(Solebecken): rund 1,15 Millionen Euro.<br />

Bauabschnitt 4<br />

(Wellnesstrakt): rund 800 000 Euro.<br />

Gesamtkosten<br />

(alle 4 Bauabschnitte): rund 11,2 Millionen Euro plus Mehrwertsteuer<br />

56


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 09. Juli 2005<br />

Kommentar<br />

Politisches Sommertheater<br />

Volker Stavenow <strong>zum</strong> <strong>Hallenbad</strong><br />

Dass noch immer einige <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Kommunalpolitiker vom Bau<br />

eines teuren Komplett-Spaßbades mit großem<br />

Außenschwimmbecken träumen, ist vor dem Hintergrund des<br />

leeren <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtsäckels rational jedenfalls nicht zu<br />

erklären, sondern nur mit politischem Kalkül. Da heben SPD<br />

und Grüne im Parlament die Hände für ein Superbad für etwa<br />

13 Millionen Euro brutto – wohl wissend, dass die große<br />

Mehrheit ihrer vernünftig denkenden Kollegen von CDU, <strong>FWG</strong><br />

und FDP dieser waghalsigen Utopie eine klare Absage erteilen.<br />

Da die Fraktionsmitglieder der SPD und der Grünen<br />

Haushaltszahlen lesen und zu deuten wissen, bleibt nur ein<br />

Beweggrund für ihr absurdes politisches Theater übrig: Vor-<br />

Wahlkampf für die Kommunalwahl 2006 – getreu des Mottos<br />

„Schau her, Wähler, wir wollten ja das attraktive Bad, aber die<br />

anderen nicht....“<br />

Wollen SPD und Grüne bei dem wichtigen Bad-Thema von den<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong>n künftig noch ernst genommen werden, dann sollten<br />

beide Fraktionen derlei plump-durchsichtiges Sommertheater<br />

unterlassen und sich auf die konstruktive Sacharbeit<br />

beschränken.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 18. Juli 2005<br />

SPD ist für Kommunalwahlkampf gerüstet<br />

Programm für die Jahre 2006 bis 2011 verabschiedet / Bei der<br />

Kandidatenliste eine Doppelspitze<br />

Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> SPD hat nach intensiver Debatte im Stadtverband ihr<br />

Kommunalwahlprogramm 2006 bis 2011 auf den Weg gebracht. Sie<br />

ist damit bereits sehr früh – acht Monate vor der Wahl im<br />

März 2006 – gerüstet für die inhaltliche Auseinandersetzung mit der<br />

politischen Konkurrenz zu allen wichtigen Zukunftsfragen der Stadt.<br />

Unter Leitung des ..........<br />

Der Programmentwurf zur Kommunalwahl entstand, wie Marius Weiß<br />

berichtete, durch die Mitwirkung vieler Mitglieder. Weiß sieht die SPD<br />

hervorragend für den Wahlkampf aufgestellt:<br />

57


„Unser Ziel ist es, stärkste Kraft in der Stadtverordnetenversammlung<br />

zu werden.“<br />

Einig ist er sich mit Alfred Strauß, dem Fraktionschef der SPD, dass<br />

die Sozialdemokraten zu den entscheidenden politischen Fragen – von<br />

der Zukunft des <strong>Hallenbad</strong>es über die Veränderungen auf dem<br />

Kalmenhof-Gelände bis hin zu den Kindergartengebühren – die<br />

besseren Konzepte hätten.<br />

Im Rückblick auf die kürzliche Parlamentsdebatte unterstrich Strauß,<br />

dass man fürs <strong>Hallenbad</strong> viel Geld in die Hand nehmen müsse, um mit<br />

einer Attraktivierung mehr Besucher und damit mehr Einnahmen zu<br />

bekommen, damit auf diese Weise ein geringer städtischer<br />

Betriebskostenzuschuss erreicht werden. „Wir können also sehr wohl<br />

mit Geld umgehen“, versichert Strauß.<br />

Wie entwickelt sich ................<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 19. Juli 2005<br />

Rund um den Hexenturm<br />

Nur Außenbereich des Schwimmbades in Betrieb<br />

Unerfreuliche Nachricht für die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schwimmbadfreunde: In der<br />

nächsten Zeit kann nur das Außenbecken des Bades benutzt werden.<br />

Am vergangenen Wochenende entstand ein Schaden in der<br />

Belüftungsanlage des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong>es. Die Folge angesichts der<br />

fast tropischen Außentemperaturen waren unerträgliche Hitze in der<br />

Halle und eine un<strong>zum</strong>utbare Luftfeuchtigkeit.<br />

Die Schwimmmeister mussten handeln und schlossen den<br />

Innenbereich des Bades.<br />

Es werde eine Weile dauern, bis die technische Probleme behoben<br />

werden können, hieß es dazu aus dem <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rathaus, wo sich seit<br />

dem Wochenende die Anrufe und Beschwerden häuften. <strong>Eine</strong>n<br />

konkreten Zeitpunkt konnte die Verwaltung gestern noch nicht<br />

nennen.<br />

58


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 23. Juli 2005<br />

<strong>FWG</strong>: Wunschträume unbezahlbar<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Freie Wähler fordern zügige Bestandssanierung des<br />

<strong>Hallenbad</strong>es<br />

Nicht unwidersprochen von der <strong>FWG</strong> bleiben die Äußerungen der<br />

Grünen und der SPD in der letzten Stadtverordnetenversammlung<br />

<strong>zum</strong> Thema <strong>Hallenbad</strong>, wie auch in der IZ wiederholt wurde. „Wir<br />

glauben, dass in der heutigen Zeit Investitionen in Höhe von fast 15<br />

Millionen Euro<br />

Für ein einziges Projekt durch die Stadt <strong>Idstein</strong> zu stemmen ist,<br />

versucht die Wählerinnen und Wähler hinters Licht zu führen.“ Mit<br />

diesen Worten nimmt der stellvertretende <strong>FWG</strong>-Fraktionsvorsitzende<br />

Gerhard Dernbecher zur Haltung der beiden Fraktionen Stellung.<br />

Gerade SPD und Grüne müssten wissen, dass bei einem solchen<br />

finanziellen Gewaltakt nichts, aber auch gar nichts übrig bleibe für die<br />

vielen städtischen Aufgaben und Zuschussprogramme, auch im<br />

sozialen Bereich. „Schon heute kämpfen wir während der jährlichen<br />

Haushaltsberatungen um jeden Tausender und drehen und wenden<br />

dabei jede einzelne Haushaltsposition, ob im Bereich<br />

Kleinkinderbetreuung, Octopus, Kultur, Sport oder Kunst, um Gelder<br />

einzusparen“ , so Dernbecher.<br />

Der jährliche Zuschussbedarf des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong>es liegt nach<br />

Dernbechers Worten zur Zeit bei 440 000 Euro. Mit der angestrebten<br />

„Attraktivierung und Sanierung“ mit einem finanziellen<br />

Investitionsvolumen von 15 Millionen Euro würde dieser planmäßige<br />

Zuschussbedarf auf<br />

630 000 Euro steigen.<br />

Hier müsse man sich die Frage stellen, ob diese Ausweitung des<br />

vorhandenen Badebetriebes von den Nutzern und der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Bevölkerung gewollt sei. „Wir haben in Gesprächen erfahren, dass es<br />

den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>n wichtig ist, hier vor Ort ein Bad <strong>zum</strong> Schwimmen<br />

vorzufinden, das mit benutzerfreundlicheren Öffnungszeiten als bisher<br />

mehr Schwimmbadbesucher anziehen würde.“<br />

Daher bleibt die <strong>FWG</strong>-Fraktion bei der Haltung die Bestandssanierung<br />

umgehend in die Wege zu leiten und hierfür, wie vom Gutachter<br />

aufgezeigt, einen Betrag von ca. 1,5 Millionen Euro bereit zu stellen.<br />

Nach Ansicht der Freien Wähler war die zögerliche Haltung in der<br />

Stadtverordnetenversammlung in den letzten Jahren, sich klar <strong>zum</strong><br />

<strong>Hallenbad</strong> zu äußern, nicht sehr hilfreich. „Der Eiertanz Neubau oder<br />

Sanierung kostet uns mehrere hunderttausend Euro zusätzlich an<br />

Planungskosten, nimmt uns aber die Entscheidung für eine der beiden<br />

Varianten nicht ab.“ Wie wichtig eine sofortige, finanziell vertretbare<br />

59


Sanierung des <strong>Hallenbad</strong>es sei, zeigt nach den Worten des <strong>FWG</strong>-<br />

Mannes die momentane Schließung des Bades wegen der defekten<br />

Lüftungsanlage.<br />

Sehr hilfreich wäre in diesem Zusammenhang auch eine klare Haltung<br />

des Bürgermeisters. War es zu Beginn seiner Amtszeit das Modell des<br />

Investors Groll, gegen das er sich mit markanten Worten<br />

ausgesprochen hat, so war es danach sein Veto zu einem Neubau, den<br />

sich die Stadt <strong>Idstein</strong> nach seinen Worten wegen fehlender finanzieller<br />

Mittel nicht leisten konnte. Daher fordern die Freien Wähler alle<br />

Verantwortlichen auf, nicht weitere Wochen, Monate oder Jahre<br />

verstreichen zu lassen, um sich <strong>zum</strong> Erhalt des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong> zu<br />

bekennen.<br />

„Wenn es uns nicht umgehend gelingt, hier eine einheitliche Position<br />

zu finden, gebe ich den Grünen in dem Punkt Recht, dass unser Bad in<br />

absehbarer Zeit geschlossen werden muss, weil dringende<br />

Sanierungsarbeiten nicht mehr aufgeschoben werden können“, macht<br />

Dernbecher abschließend deutlich.<br />

Da aus der Sicht der freien Wähler keine Fraktion in der<br />

Stadtverordnetenversammlung ein Interesse an der Schließung des<br />

<strong>Hallenbad</strong>es haben kann, hoffen sie auf einen richtungsweisenden<br />

Beschluss nach den Sommerferien.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 23. Juli 2005<br />

Rund um den Hexenturm<br />

Freibad-Öffnungszeiten<br />

Die Öffnungszeiten für das Außenbecken, den Wasserspielgarten und<br />

die obere Liegewiese des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schwimmbades ändern sich<br />

während der Sommerferien vom 25. Juli bis 4. September.<br />

Geöffnet ist Dienstags bis Sonntags durchgehend von 9 bis 20 Uhr,<br />

Kassenschluss ist jeweils um<br />

19 Uhr. Montags bleibt das Bad geschlossen. Die Innenbecken des<br />

<strong>Hallenbad</strong>es sind auch weiterhin wegen technischer Defekte und<br />

Renovierungsarbeiten nicht nutzbar. Sobald sich die Situation ändert,<br />

will die Stadt <strong>Idstein</strong> die Öffentlichkeit informieren.<br />

Wer das Schwimmbad besuchen möchte, zahlt für die Tageskarte als<br />

Erwachsener drei Euro, als Jugendlicher 1,50 Euro. Zehnerkarten<br />

bekommen Erwachsene für 22,50 Euro, Jugendliche für<br />

10,50 Euro. Ermäßigte Zehnerkarten gibt es für Schwerbehinderte (60<br />

Prozent), arbeitslose, Sozialhilfeempfänger, Wehrpflichtige,<br />

Zivildienstleistende, Studenten und Schüler (über 16 Jahre) für 15<br />

60


Euro. Saisonkarten gibt es nicht. Kinder bis <strong>zum</strong> vollendeten dritten<br />

Lebensjahr zahlen keinen Eintritt.<br />

Einzelkarten sind nur im Schwimmbad zu haben, Zehnerkarten und<br />

Ermäßigungen im <strong>Hallenbad</strong> und im Fremdenverkehrsamt im<br />

Killingerhaus am König-Adolf-Platz, Tel. 06126 / 78215.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 03. August 2005<br />

„Gau“ fürs <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong><br />

Beheben technischer Mängel kostet viel Geld / Krum fordert<br />

Entscheidung<br />

Die Lüftungsanlage im <strong>Hallenbad</strong> hat, wie es Bürgermeister Krum<br />

formuliert, „die Grätsche gemacht“. Die Situation lässt sich mit<br />

wirtschaftlich vertretbarem Aufwand nicht durch eine Reparatur<br />

bereinigen, ist die niederschmetternde Auskunft der Fachleute, die in<br />

den letzten vierzehn Tagen die Technik unter die Lupe nahmen. Jetzt<br />

erwartet Krum eine schnelle Entscheidung der Stadtverordneten, ob<br />

das Bad saniert oder geschlossen wird.<br />

Für den Rathauschef ist der Defekt der Lüftungsanlage so etwas wie<br />

ein „Gau“ für’s <strong>Hallenbad</strong>. Die IZ hatte berichtet, dass mit dem<br />

Auftreten des Schadens an den heißen Juli-Tagen eine Luftfeuchtigkeit<br />

bis zu 95 Prozent im Bad herrschte – ein un<strong>zum</strong>utbarer und zugleich<br />

gesundheitsgefährdender Zustand, den die Verwaltung nicht tatenlos<br />

hinnehmen konnte. Also wurde der Innenbereich geschlossen.<br />

Es gibt mehrere Alternativen, um die Dinge wieder ins Lot zu bringen.<br />

„Man könnte die Lüftungsanlage wieder betriebsbereit machen, was 60<br />

000 Euro kosten würde“ , so Krum. Aber dabei sei ungewiss, ob das<br />

Gesundheitsamt mitspiele. Die 60 000 Euro wären außerdem eine<br />

„verlorene“ Investition, denn bei einer Sanierung oder einem Neubau<br />

des Bades könnte die alte Anlage nicht übernommen werden.<br />

<strong>Eine</strong> andere Möglichkeit sei es, eine neue Lüftungsanlage auf dem<br />

Dach zu installieren; das sei jedoch konstruktiv problematisch und<br />

könnte im schlimmsten Falle Undichtigkeiten nach sich ziehen.<br />

Kostenpunkt: 170 000 Euro.<br />

Zu den akuten Lüftungsproblemen gesellen sich die Mängel an der<br />

Heizungsanlage. „Wir haben keine Hoffnung, mit dem Heizkessel über<br />

den nächsten Winter zu kommen“ , berichtet der Bürgermeister. Zu<br />

allem Überfluss funktioniert auch die automatische Chlor-Technik seit<br />

einiger Zeit nicht mehr und muss von Hand betrieben werden.<br />

61


<strong>Eine</strong> Schließung des Bades und ein Abwarten aller weiteren<br />

Verfahrensgänge ist für Gerhard Krum keine praktikable Lösung.<br />

„Stilllegung gibt es nicht <strong>zum</strong> Nulltarif“ , klärt er auf. Monatlich<br />

müssen mit 11 000 Euro Kosten für Personal, Energie,<br />

Sicherungsmaßnahmen, Reinigung und andere Arbeiten gerechnet<br />

werden.<br />

Ungewiss wäre auch die Dauer einer Stilllegung. Das weitere<br />

Verfahren ist jedenfalls langwierig – da geht es um die Entscheidung<br />

über einen gemeinsamen Zweckverband für die Bäder <strong>Idstein</strong> und<br />

Geisenheim, um die Sicherung des jährlichen Kreiszuschusses von<br />

rund 380 000 Euro und um die Klärung der Frage, ob tatsächlich<br />

private, Investoren oder Betreiber mit im Boot sitzen werden, ganz zu<br />

schweigen von dem komplizierten und langwierigen<br />

ausschreibungsverfahren für dieses Modell einer so genannten „Public<br />

Private Partnership“ (PPP).<br />

Für realistisch hält Gerhard Krum den vom Magistrat vorgegebenen<br />

Weg, das Bad zu sanieren und in zwei Punkten – behindertengerechte<br />

Ausstattung, verbesserter Aufenthaltsbereich für Familien mit Kinder –<br />

zu attraktivieren. Die Möglichkeit, in Modulen die Einrichtung zu einem<br />

Familien- und Gesundheitsbad weiter auszubauen (Stichworte: Sauna,<br />

Wellness, Physiotherapie), bestehe auch weiterhin.<br />

Im Rathaus werden jetzt alle wichtigen Informationen und<br />

Stellungnahmen zusammengetragen, damit das Parlament eine klare<br />

Entscheidung treffen kann, ob das Bad geschlossen oder saniert wird.<br />

Noch offen ist es für den Bürgermeister, ob der<br />

Stadtverordnetenvorsteher zu einer Sondersitzung in der<br />

Sommerpause einlädt oder ob die nächste reguläre Sitzung Ende<br />

September genutzt wird.<br />

Der Außenbereich des Bades mit Liegewiese, Außenbecken und<br />

Kinderbereich bleibt vorerst weiter geöffnet. Beim Besuch von<br />

Familien mit Kinder erhalten die Mädchen und Jungen im alter bis zu<br />

vierzehn Jahren freien Eintritt.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 04. August 2005<br />

Bad: Jugendliche zahlen Eintritt<br />

Der Außenbereich des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bades mit Liegewiese, Außenbecken<br />

und Kinderbereich bleibt, wie gestern in der IZ gemeldet, weiterhin<br />

geöffnet. Allerdings erhalten Mädchen und Jungen bis 14 Jahre in<br />

Begleitung von Familienangehörigen keinen freien Eintritt. Wie die<br />

62


Stadt <strong>Idstein</strong> mitteilt, bezahlen aufgrund der Schließung des<br />

Innenbeckens Erwachsene nur zwei statt drei Euro und Jugendliche bis<br />

16 Jahren einen statt 1,50 Euro.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12. August 2005<br />

„Mehr als <strong>Hallenbad</strong>-Sanierung ist nicht drin“<br />

Zarda: Keine Höhenflüge ins Wolkenkuckucksheim / CDU-<br />

Fraktion legt Berichtsantrag vor<br />

Die CDU fordert – vor dem Hintergrund des Zusammenbruchs der<br />

Lüftungstechnik im <strong>Hallenbad</strong> und der Schließung des Innenbereiches<br />

– den Magistrat auf, die aktuellen Fakten vorzulegen und eine schnelle<br />

Entscheidung <strong>zum</strong> Weiterbetrieb vorzubereiten. Anhand eines<br />

detaillierten Fragenkataloges will die CDU wissen, mit welchen Kosten<br />

der Wiederherstellung der Betriebsbereitschaft konkret zu rechnen ist.<br />

„Ein Neubau des <strong>Hallenbad</strong>es für 15 Millionen, wie ihn Rot und Grün<br />

wünschen, steht angesichts der Haushaltslage überhaupt nicht zur<br />

Debatte“, stellt der Fraktionsvorsitzende Thomas Zarda klar.<br />

„Wir werden froh sein müssen, wenn wir einen Weiterbetrieb<br />

hinbekommen.“ Angesichts der Verschuldung <strong>Idstein</strong>s und der auch<br />

auf absehbare Zeit unausgeglichenen Haushalte sei eine Variante „Vier<br />

plus Freibad“, wie sie die SPD fordere, jenseits der Wirklichkeit. Wie<br />

berichtet, fordert die SPD alle vier vom Fachbüro Keinemann<br />

vorgeschlagenen Bauabschnitte – neben dem Ausbau des <strong>Hallenbad</strong>es<br />

also noch eine Saunalandschaft, Solebad und Wellnessbereich – und<br />

zusätzlich ein<br />

25-Meter-Freibecken.<br />

Zum jetzigen Zeitpunkt müsse der Magistrat darlegen, mit welchen<br />

Kosten für eine Reparatur zu rechnen sei und ob sich die notwendigen<br />

Maßnahmen in eine spätere größere Lösung einbinden ließen. Ferner<br />

sei vor einem Beschluss darzulegen, wie sich der Kreis künftig an der<br />

Finanzierung des Bades beteiligen werde.<br />

Außerdem will die CDU erfahren, ob mittlerweile ernst zu nehmende<br />

und bezifferbare Angebote für eine öffentlichprivate Partnerschaft<br />

(PPP) vorlägen. Der Bürgermeister spreche immer von Interessenten,<br />

bisher liege aber nichts Greifbares auf dem Tisch. „Mit dem Partner<br />

Groll war die<br />

PPP-Lösung 2001 ja beinahe in trockenen Tüchern. Durch die<br />

unsägliche Schwimmteich-Diskussion und die Unterschriftensammlung<br />

gegen eine solche ´Public Private Partnership` wurde Groll vergrault.<br />

Wir hätten sonst heute ein Bad auf der Höhe der Zeit, inklusive<br />

Wellness und Sauna und zusätzlich einem Hotel“, erinnert Zarda an<br />

den Verlauf.<br />

63


Zarda stellt in wesentlichen Fragen seiner Fraktion:<br />

Gibt es Chancen für eine private Beteiligung?<br />

In welchem Maße beteiligt sich der Kreis an Erhalt und<br />

Betrieb?<br />

Welche kurzfristigen Reparaturen sind nötig und was kosten<br />

sie?<br />

Wie soll der Badebetrieb wirtschaftlicher dargestellt werden?<br />

„Zu diesen Fragen brauchen wir Auskünfte aus dem Rathaus und dann<br />

muss entschieden<br />

werden – nach unserer Vorstellung noch in diesem Jahr.“<br />

„Nach Lage der Dinge werden wir froh sein müssen, wenn wir unser<br />

<strong>Hallenbad</strong> überhaupt wieder öffnen können“, so Zarda. Die CDU<br />

schließe zwar kleinere Verbesserungen – Kleinkind-Bereich, Mutter-<br />

Kind-Baden, Behindertengerechtigkeit – nicht aus, sehe aber die<br />

Chancen zu einer „großen Lösung“ skeptisch. „Wahrscheinlich wird viel<br />

mehr als eine durchgreifende Sanierung des Bades nicht drin sein.<br />

„Die CDU rechnet auf der Basis des ersten Keinemann-Gutachtens mit<br />

schätzungsweise bis zu zwei Millionen Euro für Heizungs- und<br />

Lüftungsanlage, Reparaturen im Innenbereich, Brandschutz, Dach und<br />

allenfalls kleinere Umbauten. „Und das ist eigentlich schon mehr, als<br />

wir uns leisten können,“ so Zarda.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16. August 2005<br />

SPD: Für das Bad auch Attraktionen<br />

Instandsetzung allein ändere nichts an Zuschuss<br />

Als „Versuch der Volksverdummung“ bezeichnet Alfred Strauß, SPD-<br />

Fraktionsvorsitzender in <strong>Idstein</strong>s Stadtverordnetenversammlung, die<br />

Äußerungen seines CDU-Kollegen zu den notwendigen Schritten, die<br />

im Interesse der Bevölkerung und des „Stadtsäckels“ beim <strong>Hallenbad</strong><br />

gegangen werden müssten.<br />

Klar sei für die SPD, dass umgehend Maßnahmen zur<br />

Wiederinbetriebnahme des <strong>Hallenbad</strong>es umgesetzt werden müssten.<br />

Allerdings müsste bereits hierbei die Attraktivierung berücksichtigt<br />

werden. Alfred Strauß: „Alle Gutachten <strong>zum</strong> <strong>Hallenbad</strong> sagen aus,<br />

dass die Instandsetzung des derzeitigen Angebotes nichts an dem<br />

hohen Betriebskostenzuschuss zur Aufrechterhaltung des Badebetriebs<br />

ändern wird. Nur die Schaffung zusätzlicher Angebote wird dazu<br />

führen, auch da sind sich die Gutachter einig, dass das <strong>Hallenbad</strong> als<br />

Schwimmangebot für Schulen, Senioren, Vereine und sonstige<br />

64


Interessierte zukünftig kostengünstiger und damit dauerhaft betrieben<br />

werden kann.“<br />

Der SPD-Fraktionsvorsitzende ist verwundert darüber, dass diese klare<br />

Aussage der Gutachter von der CDU anscheinend nicht gelesen oder<br />

verstanden worden seien. Strauß: „Wer den Schwimmbetrieb aufrecht<br />

erhalten will kommt gar nicht umhin, auch denjenigen, die nicht nur<br />

schwimmen wollen, zusätzlich attraktive Angebote zu schaffen.<br />

Niemand wird gezwungen sein, das Saunaangebot wahrzunehmen.<br />

Doch diejenigen, die auch die Sauna, das Solebad oder den<br />

Wellnessbereich nutzen werden, tragen dazu bei, dass die<br />

gesundheitsbewussten Bürger auch weiterhin kostengünstig ihre<br />

Bahnen im <strong>Hallenbad</strong> ziehen können.“<br />

Für „völlig daneben“ hält Alfred Strauß die angeblich vergleichenden<br />

Äußerungen seines CDU-Kollegen zu einer möglichen öffentlichprivaten-Partnerschaft<br />

(PPP) mit dem vor vier Jahren interessierten<br />

privaten Investor Groll. Der habe seinerzeit erwartet, dass die Stadt<br />

ihm das <strong>Hallenbad</strong> für einen Euro überlässt, jährlich einen hohen<br />

Betriebskostenzuschuss zahlt, dem beabsichtigten Tagungshotel einen<br />

großen Parkplatz baut und zudem kostenloses Wasser für den<br />

Badebetrieb liefert. Das wäre kein public privat partnership (PPP)<br />

gewesen, sondern nur die Verlagerung eines privaten Geschäftsrisikos<br />

auf die öffentliche Hand. <strong>Eine</strong> wahre Partnerschaft bedeute, dass alle<br />

Höhen und Tiefen gemeinsam durchschritten werden und nicht ein<br />

Partner immer im Trockenen sitzt, selbst wenn es regnet“, so Alfred<br />

Strauß.<br />

Kein Verständnis hat die SPD-Stadtverordnetenfraktion zur CDU-<br />

Position zu einem größeren und damit attraktiveren<br />

Außenschwimmbecken. Aus Sicht der Sozialdemokraten müssten<br />

eigentlich alle Stadtverordneten wissen, dass alljährlich im Sommer<br />

ein größerer Außenschwimmbereich gewünscht wird. „Wenn die CDU<br />

schon den durch Bürgermeister Krum gewünschten Schwimmteich<br />

verhindert hat, sollte sie <strong>zum</strong>indest einem größeren Becken im<br />

Außenbereich des <strong>Hallenbad</strong>es nicht entgegen stehen.“<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 18. August 2005<br />

CDU weist Vorwurf der Verdummung zurück<br />

Zarda: Zur Schwimmteich-Idee kein Antrag<br />

Den in der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung geäußerten SPD-Vorwurf, die CDU<br />

betreibe „Volksverdummung“ in Sachen <strong>Hallenbad</strong>, weist der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

CDU-Fraktionsvorsitzende Thomas Zarda zurück.<br />

65


„Möglicherweise glaubt ja die SPD, dass sich das Volk verdummen<br />

lasse. Manchmal habe ich den Eindruck, einigen SPD-Politikern wäre<br />

das sogar ganz recht, wenn sie unbezahlbare Vorschläge machen.“<br />

Die CDU sei jedenfalls davon überzeugt, dass Volk und Wähler sehr<br />

gut wüssten, was machbar und was nur Schaumschlägerei sei. „Die<br />

Leute sind viel zu klug, „als dass sie sich von irgend jemanden<br />

verdummen ließen,“ ist Zarda zuversichtlich.<br />

„Auf jeden Fall werden wir uns dafür einsetzen, dass das <strong>Hallenbad</strong><br />

wieder in einen betriebsbereiten Zustand versetzt wird“, schaut die<br />

CDU nach vorn. Mehr sei, so befürchte die CDU, jetzt eben nicht<br />

bezahlbar. Im übrigen wäre die seinerzeitige Zusammenarbeit der<br />

Firma Groll lupenrein eine öffentlich-private Partnerschaft gewesen.<br />

„Die Stadt <strong>Idstein</strong> hätte einen jährlichen fixen Zuschuss gezahlt und<br />

hätte dafür von der Firma Groll ein stets betriebsbereites <strong>Hallenbad</strong><br />

bekommen, zu vertraglich vereinbarten Eintrittspreisen von damals<br />

acht Mark oder vier Euro.“ Der Bau oder Umbau und vor allem der<br />

Betrieb wären seitens des privaten Unternehmens erfolgt. Und genau<br />

das, was sich die SPD mit ihrer Mammutlösung wünsche – die<br />

Quersubventionierung des Familienbades durch ein Erlebnisbad mit<br />

Sauna und Wellness – wäre in Verantwortung des Privaten geschehen.<br />

Im übrigen fragt Zarda, wann die CDU Gerhard Krums Schwimmteich<br />

verhindert habe. „Es gab weder seitens des Bürgermeisters noch von<br />

Seiten der SPD je einen konkreten Antrag zu einem Schwimmteich,<br />

den wir hätten ablehnen können. Der Schwimmteich war gleich nach<br />

der Bürgermeisterwahl kein Thema mehr und ist nicht einmal<br />

drittklassig beerdigt worden.“ Nicht einmal der winterliche Beschluss<br />

der vier SPD-Vorsitzenden aus Hünstetten, <strong>Idstein</strong>, Niedernhausen<br />

und Waldems, die Schwimmteich-Idee erneut aufzuwärmen, habe in<br />

irgendeinem der vier Stadt- oder Gemeindeparlamente zu einem<br />

Antrag geführt. Vielleicht beweise dies am augenfälligsten, wie ernst<br />

dieser Vorschlag selbst seitens der SPD genommen wird. Der<br />

Bürgermeister sei jedenfalls nicht gerade als energischer Verfechter<br />

seiner eigenen Wahlkampfidee aufgetreten. „Würde die SPD<br />

tatsächlich einen Schwimmteich wollen, so hätte sie vier Jahre Zeit<br />

gehabt, mit dem Bohren dicker Bretter anzufangen.“<br />

66


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 19. August 2005<br />

„Schwimmer sitzen auf dem Trockenen“<br />

Badegäste sprechen über ihre Wünsche und Hoffnungen in<br />

Sachen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong><br />

Nur sanieren und auf finanziell bessere Zeiten warten? Oder<br />

doch viel Geld in die Hand nehmen für eine große Lösung mit<br />

Sauna, Wellnessbereich und Gastronomie? In den Parteien<br />

gehen die Meinungen über die Zukunft des <strong>Hallenbad</strong>es weit<br />

auseinander.<br />

Jetzt hat sich die Situation, nach dem Totalausfall der Klimaanlage<br />

und dem Schließen des Bades, noch verschärft. Die IZ hat die wenigen<br />

verbliebenen Schwimmer befragt. Was erwarten sie von ihrem Bad?<br />

„Wir brauchen nur ein Becken <strong>zum</strong> Schwimmen“, erklärt Janna Wahl,<br />

die fast jeden Morgen ihre Runden im kleinen Außenbecken dreht. Die<br />

langjährige Nutzerin des <strong>Hallenbad</strong>es ist verärgert über den schon<br />

traditionellen Streit über das Schicksal der Anlage. <strong>Eine</strong>n ähnlichen<br />

Standpunkt vertreten auch Erika Steinberger und Irma Brendel: „Das<br />

viele Hin- und Her bringt nur Ärger. Das sehen wir ja nun an den<br />

geschlossenen Türen des <strong>Hallenbad</strong>es“, meinen die beiden Frauen.<br />

Sicherlich sei auch ein Wellness-Bereich nicht zu verachten, das<br />

Hauptaugenmerk der Nutzer lige aber ihrer Meinung nach lediglich auf<br />

einem Bassin voller Wasser: „Wir möchten einfach wieder ungestört<br />

schwimmen können.“<br />

„Ein Spaßbad wäre bestimmt zu teuer und geht vielleicht auch an den<br />

Interesse der künftigen Nutzer vorbei“, so Gerd Schmitt. Er denke da<br />

beispielweise an Schulschwimmkurse oder die Aktivitäten der DLRG.<br />

Gisela Kegler vertritt eine ähnliche Meinung. „Natürlich wäre ein<br />

größeres Außenbecken auch nicht zu verachten“, erklärt die<br />

Schwimmerin mit Blick auf das überschaubare Bassin, in dem die<br />

Gruppe ihre Bahnen schwimmt.<br />

„Wellness und Sauna unter dem Dach des <strong>Hallenbad</strong>es würde ich<br />

selbst sehr begrüßen“, überlegt Julia Steinbrecher. Doch führe dies<br />

sicherlich auch zu einer deutlichen Erhöhung der Eintrittspreise:<br />

„Ob sich besonders Rentner oder auch junge Familien den Badespaß<br />

dann noch leisten könnten?“<br />

„Definitiv brauchen wir weder ein Erlebnis- noch ein Wellnessbad“,<br />

erklärt Schwimmmeister Heinz Schäfer. Lediglich ein funktionierendes<br />

<strong>Hallenbad</strong> sei für die vielen Freizeitschwimmer sowie die<br />

unterschiedlichen Schulen des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Landes, deren Schüler oft erst<br />

im Schulsport das Schwimmen erlernten, von unschätzbarem Wert.<br />

Der Leiter des Bereiches Schulschwimmen der Limesschule kann den<br />

67


ewigen Streit um „sein“ Bad nicht verstehen. „Nur will jahrelang nichts<br />

passiert ist, sitzen rund 1000 DLRG-Mitglieder und nach den Ferien<br />

auch eine große Zahl Schüler auf dem Trockenen“, empört sich<br />

Schäfer.<br />

Fazit: Nach jahrelangem Streit lieber kleine Brötchen backen,<br />

Hauptsache das Bad wird nicht stillgelegt. Bürgermeister Gerhard<br />

Krum hat mit Blick auf die Misere im Himmelsbornweg eine schnelle<br />

Entscheidung des Parlamentes gefordert. Ob ihm die Fraktionen<br />

diesen Gefallen tun?<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 23. August 2005<br />

Im Blickpunkt<br />

Thema <strong>Hallenbad</strong>-Sanierung<br />

Der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt <strong>Idstein</strong> wird sich in einer<br />

Sitzung unmittelbar nach den Sommerferien ausschließlich mit den<br />

<strong>Hallenbad</strong>-Problemen beschäftigen.<br />

Der stellvertretende Vorsitzende Peter Piaskowski (CDU) hat die<br />

Ausschussmitglieder für Donnerstag, 8. September, eingeladen. Die<br />

Stadtverordneten werden sich dann mit der Frage zu befassen haben,<br />

wie sie auf die im Juli eingetretenen Schäden in der Lüftungsanlage<br />

reagieren sollen. Außerdem liegt an diesem Abend auch der<br />

Berichtsantrag der CDU-Fraktion auf dem Tisch, in dem die Union die<br />

Vorlage aller Fakten zur Situation fordert.<br />

Die Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses ist öffentlich. Sie<br />

beginnt am 8. September<br />

um 18.30 Uhr, allerdings nicht wie sonst üblich im Alten Amtsgericht<br />

in der Schlossgasse, sondern in Saal 3 der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadthalle.<br />

68


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 02. September 2005<br />

DLRG: Die Politiker sollen zu Potte kommen<br />

Vereinsarbeit wird immer schwieriger / „Schritte für die erste<br />

Bauphase einleiten“ / Unterschriften als Entscheidungshilfe<br />

„Hören Sie auf mit Vorwürfen und kommen Sie endlich zu Potte!“<br />

Diese unmissverständliche Ansage an die heimischen<br />

Kommunalpolitiker kommt von der DLRG-Ortsgruppe <strong>Idstein</strong>; DIE MIT<br />

Blick auf die nächste Ausschusssitzung <strong>zum</strong> Thema <strong>Hallenbad</strong> den<br />

Versuch unternimmt, die Parteien zur Entscheidung zugunsten einer<br />

Einleitung der ersten Bauphase zu bewegen.<br />

Die DLRG sei der zweitgrößte Verein in <strong>Idstein</strong> und lehre nun schon<br />

seit mehr als 35 Jahren allmontaglich im <strong>Hallenbad</strong> bis zu 350 Kindern<br />

und Jugendlichen das Schwimmen.<br />

Das <strong>Hallenbad</strong> ermögliche darüber hinaus allen schulen in der<br />

Umgebung den Schwimmunterricht: „Es hat in den vergangenen<br />

Jahrzehnten wohl kaum ein Kind die Schule als Nichtschwimmer<br />

verlassen“, so DLRG-Vorsitzende Christiane Bossong über die<br />

Bedeutung des <strong>Hallenbad</strong>es.<br />

Der Trend zur Schließung vieler Sportbäder und zur Eröffnung von<br />

Spaßbädern werde dagegen dem Anspruch der schulischen<br />

Schwimmausbildung nicht gerecht und führe dazu, dass die<br />

Schwimmausbildung sinkt und mehr Menschen ertrinken, lautet die<br />

sorge der DLRG. Die Politik trage hier einen Teil der Verantwortung<br />

mit.<br />

Wegen der seit Jahren ausstehenden politischen Entscheidungen<br />

befürchtet die DLRG einhergehend mit dem Fehlen von<br />

Schwimmbecken auch den Verlust ihrer Vereinsgrundlagen.<br />

„Momentan kann das <strong>Hallenbad</strong> für die Aktivitäten des Vereins mit<br />

über 1000 Mitgliedern nicht genutzt werden“, erklärt die DLRG. „Von<br />

allen Ansprechpartnern der Stadt ist niemand in der Lage, der DLRG<br />

Auskünfte über eine etwaige Möglichkeit zur Fortsetzung seiner<br />

Vereinsarbeit zu erteilen.“<br />

Stattdessen würden einzelne Kommunalpolitiker der DLRG Schuld<br />

zuweisen dafür, dass <strong>Idstein</strong> noch nicht über eine moderne<br />

Einrichtung verfüge. „Wir legen Wert auf die Klarstellung, dass die<br />

Initiative damals vereinsunabhängig von einzelnen Bürgern ins Leben<br />

gerufen wurde“, erklärt die Ortsgruppe.<br />

„Viele DLRG-Mitglieder haben allerdings diese Bürgerinitiative<br />

unterstützt und es kam zu einer Unterschriftenaktion mit dem bekannt<br />

deutlichen Ergebnis von 3500 Stimmen für den Erhalt des<br />

<strong>Hallenbad</strong>es.“<br />

69


Der Verein bittet, dieses Ergebnis als Entscheidungshilfe zu nutzen.<br />

Spätestens seit dem letzten Gutachten dürfte der Schritt zu den<br />

Vorbereitungen <strong>zum</strong>indest der ersten Bauphase nicht so schwer sein:<br />

„Die Entscheidungen für die Phasen 2 bis 4 stehen doch auf einem<br />

ganz anderen Blatt.“<br />

Bei einer Entscheidung zur Fortführung des <strong>Hallenbad</strong>es sichert die<br />

DLRG der Stadt weiterhin Unterstützung zu. Immerhin trage die DLRG<br />

seit Jahren dazu bei, dass der öffentliche Badebetrieb überhaupt<br />

möglich sei: „Schließlich wird seit Jahren über die DLRG oft durch<br />

ehrenamtliche Einsatzstunden der Mangel an städtischem<br />

Badeaufsichtspersonal kompensiert.“<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 08. September 2005<br />

<strong>Hallenbad</strong>: Appell für mehr Fairness<br />

Dr. Walter Wallmann nimmt Parlamentskollegen gegen DLRG-<br />

Vorwürfe in Schutz<br />

Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverordnetenvorsteher Dr. Walter Wallmann<br />

(CDU) meldet sich in der Diskussion über die Zukunft des<br />

<strong>Hallenbad</strong>es zu Wort. Wallmann nimmt seine<br />

Parlamentskollegen gegen die in der IZ veröffentlichten<br />

Vorhaltungen der DLRG in Schutz.<br />

Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> DLRG fordert, dass „die Politiker ihre gegenseitigen<br />

Vorwürfe stoppen und beim <strong>Hallenbad</strong> endlich zu Potte kommen.“ Die<br />

Lebensretter verdeutlichten in der IZ, dass die Vereinsarbeit vor dem<br />

Hintergrund des miserablen <strong>Hallenbad</strong>zustandes immer schwieriger<br />

werde und die Schritte für die erste Bauphase deshalb unverzüglich<br />

eingeleitet werden müssten.<br />

„Tatsache ist, dass alle Fraktionen in den Diskussionen immer wieder<br />

auf das Schul- und Vereinsschwimmen hingewiesen haben. Alle<br />

Stadtverordneten wollen, dass Lösungen erzielt werden, die gerade<br />

diese Zielgruppen berücksichtigen“, entgegnet Wallmann den<br />

Vorwürfen. Vor diesem Hintergrund sei es wenig hilfreich, wenn die<br />

DLRG behaupte, dass die Politik einen Teil der Verantwortung dafür<br />

mittrage, dass der Trend zu Spaßbädern oder die Schließung von<br />

Sportbädern zu geringerer Schwimmausbildung und damit <strong>zum</strong><br />

Ertrinken von mehr Menschen führe. Bedauerlicherweise sei die<br />

Diskussion offenbar an einem Punkt angelangt, wo mehr emotional<br />

statt rational argumentiert werde.<br />

70


„Alle Fraktionen setzen sich intensiv mit den Fragen der<br />

<strong>Hallenbad</strong>sanierung oder eines alternativen Neubaus auseinander. Die<br />

Diskussion ist angesichts verschiedener Optionen und angesichts<br />

unserer Haushaltslage nicht immer einfach, aber alle bemühen sich.<br />

Mit simplen Sprüchen wie, die Politiker sollen zu Potte kommen` ist es<br />

da leider nicht getan.“<br />

Aufgabe einer verantwortungsvollen Politik sei es, die Sachverhalte<br />

zur Kenntnis zu nehmen, die unterschiedlichen Interessen abzuwägen<br />

und dann im Interesse vieler zu entscheiden. Dies sei für die Politik<br />

aber letztlich nur dann möglich, wenn man die Fragen der<br />

Finanzierung beantworten könne.<br />

„Alle Interessierten wissen, dass immer wieder von der<br />

Zusammenarbeit mit privaten Investoren im Zusammenhang mit dem<br />

<strong>Hallenbad</strong> gesprochen wird. Dabei fällt es naturgemäß einigen<br />

Stadtverordneten schwer, sich für diese Option zu entscheiden, wenn<br />

man weder weiß, was konkret diese potenziellen Investoren wollen,<br />

wer diese potenzielle Investoren tatsächlich sind, noch welche Folgen<br />

diese Zusammenarbeit haben wird etwa im Hinblick auf das Schul-<br />

und Vereinsschwimmen oder auf die Gestaltung der Eintrittspreise.“<br />

Wallmann ist der Ansicht, dass die Stadtverordneten bisher sehr<br />

sachlich und insgesamt auch fair über die Frage des <strong>Hallenbad</strong>es<br />

diskutiert haben. Er hat bei allen Fraktionen, wenn auch mit<br />

unterschiedlichen Ansätzen, das Bemühen erkannt, zu<br />

Lösungsansätzen zu kommen. Wenn auch die Bandbreite recht<br />

ausgedehnt sei, so wollten alle Fraktionen den Erhalt eines<br />

<strong>Hallenbad</strong>es in <strong>Idstein</strong>.<br />

Nach Wallmanns Verständnis kann es daher nicht bedeuten, dass<br />

immer diejenigen recht haben, die einen großen Verein und damit eine<br />

große Lobby – also Eigeninteressen – vertreten oder aber diejenigen,<br />

die sich am lautesten artikulierten.<br />

„Schließlich kann auch die DLRG nicht für alle Bedürfnisse der<br />

Bevölkerung sprechen und die DLRG kann leider auch keine weiter<br />

führenden Aussagen dazu machen, wie angesichts der dramatischen<br />

Haushaltsentwicklung die verschiedenen Lösungsansätze finanziert<br />

werden können“, sieht es der Stadtverordnetenvorsteher.<br />

„Bei allem Verständnis für die Interessen der DLRG und der<br />

Schwimmer überhaupt, bitte ich deswegen um faire Beiträge in dieser<br />

nicht leichten Diskussion.<br />

Natürlich kann und soll sich die DLRG in den Prozess einbringen, aber<br />

es ist nicht hinnehmbar, den Kommunalpolitikern wieder einmal<br />

einfach den Schwarzen Peter zuzuschieben“, appelliert Wallmann an<br />

die DLRG-Verantwortlichen.<br />

71


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 08. September 2005<br />

Badthema heute im Ausschuss<br />

Die Mitglieder des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Haupt- und Finanzausschusses tagen am<br />

heutigen Donnerstag, 8. September, ab 18.30 Uhr in öffentlicher<br />

Sitzung im Saal drei der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadthalle. Dazu sind alle<br />

interessierten Bürger herzlich eingeladen.<br />

Die beiden wichtigsten Tagesordnungspunkte haben die Sanierung des<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong>es und einen Berichtsantrag der CDU-Fraktion <strong>zum</strong><br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong> <strong>zum</strong> Inhalt.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 09. September 2005<br />

Eltern fordern Erhalt des <strong>Hallenbad</strong>es<br />

Schulbeiräte setzen sich für zügige Sanierung ein / Offener<br />

Brief an die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Politiker<br />

„Wir protestieren gegen eine eventuelle Schließung des<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schwimmbades!“ Der Elternbeirat der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Taubenbergschule macht beim Thema <strong>Hallenbad</strong> mobil und<br />

schickt seine Protestschreiben an alle <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Parteien, die<br />

Belegschaft des <strong>Hallenbad</strong>es und an Bürgermeister Gerhard<br />

Krum.<br />

Zahlreiche Beiräte anderer Schulen haben sich diesem offenen Brief<br />

angeschlossen.<br />

„Bewegung hat eine erhebliche Bedeutung für die motorische,<br />

kognitive, emotionale und soziale Entwicklung der Kinder und<br />

Jugendlichen. Studien belegen, dass es notwendig ist, mehr Bewegung<br />

in das schulische Lernen und Leben zu integrieren. Andere Statistiken<br />

belegen den Trend, dass die Kinder durch Bewegungsmangel immer<br />

dicker und unsportlicher werden. Um so mehr sollte ihnen die<br />

Möglichkeit erhalten bleiben, sich in der Schulzeit auch körperlich zu<br />

ertüchtigen“, heißt es in dem offenen Brief.<br />

Schwimmen gelte in diesem Rahmen als eine der gesündesten<br />

Sportarten überhaupt. „Wir Eltern sind sehr froh dass unsere Kinder<br />

im Sportunterricht die Gelegenheit haben Schwimmen zu lernen und<br />

Schwimmprüfungen abzulegen. Bislang konnten alle Kinder nach<br />

Beendigung ihrer Grundschulzeit sicher sein, schwimmen zu können.<br />

Wir alle hoffen, dass dies auch weiterhin von allen<br />

Grundschulenkindern <strong>Idstein</strong>s und Umgebung gesagt werden kann.“<br />

72


Aber auch die Schüler und Schülerinnen der weiterführenden Schulen<br />

nutzen bislang ausgiebig die Möglichkeit zu schwimmen und so ihre<br />

Schwimmfähigkeiten und Sicherheit weiter auszubauen. In den<br />

Schulen sind 2 bis 3 Sportstunden pro Woche laut Stundentafel<br />

vorgesehen und der Schwimmunterricht stelle einen elementaren<br />

Bestandteil dar. „Würde das Schwimmbad geschlossen, müsste dieser<br />

Sportunterricht bei den betroffenen Klassen mangels Raumkapazitäten<br />

(Sporthallen) ersatzlos gestrichen werden.“<br />

Aus Sicht der Eltern ist die Erhaltung des Schwimmbades als Sport-<br />

und Familienbades von großer Wichtigkeit. Durch die Umwandlung in<br />

ein Spaßbad werden die Möglichkeiten der allgemeinen Nutzung des<br />

Schwimmbades für Schule und Familie eingeschränkt. In <strong>Idstein</strong> sei<br />

bisher ein täglicher Besuch oder Kurzschwimmen als Breitensport für<br />

jedermann bezahlbar. Spaßbäder, die man nur für besondere<br />

Gelegenheiten aufsuche, seien dagegen sehr teuer und der sportliche<br />

Aspekt ist eher zweitrangig.<br />

„Bitte bedenken Sie, dass unser Schwimmbad im Umkreis das einzige<br />

<strong>Hallenbad</strong> ist. Setzen Sie sich für eine baldige Instandhaltung im<br />

Interesse unserer Schüler ein. Nehmen Sie unseren Kindern nicht<br />

diese Möglichkeit. Erhalten Sie das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schwimmbad!“<br />

appellieren die Eltern an die Verantwortlichen.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 10. September 2005<br />

Klares Bekenntnis zur <strong>Hallenbad</strong>sanierung<br />

HFA-Mehrheit für einige zusätzliche Verbesserungen / PPP-<br />

Modell spielt keine Rolle mehr<br />

Das <strong>Hallenbad</strong> wird saniert, daran hat der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Haupt- und<br />

Finanzausschuss keinen Zweifel gelassen. Auch einzelne<br />

Maßnahmen zur Erhöhung der Attraktivität des Bades wurden<br />

befürwortet – allerdings bleibt ungewiss, ob diese zusätzlichen<br />

Verbesserungen die Entscheidung im Parlament Ende<br />

September überstehen.<br />

Über 50 Besucher verfolgten eine Debatte, die sich über fast drei<br />

Stunden hinzog. „Wir haben kein Geld, sind aber <strong>zum</strong> Handeln<br />

gezwungen“, dankte Bürgermeister Gerhard Krum allen<br />

Stadtverordneten für die Einsicht, dass am Grundsatz der Erhaltung<br />

des Bades festgehalten werde. Dass dieser Grundsatz aber durchaus<br />

als eine Gratwanderung empfunden wird, unterstreichen die CDU-<br />

Politiker Dr. Walter Wallmann und Thomas Zarda mit ihrer<br />

unwidersprochenen These:<br />

„Hätten wir kein <strong>Hallenbad</strong>, dann würden wir jetzt auch keins bauen.“<br />

73


Die Bandbreite der vorgeschlagenen Investitionen – von der einfachen<br />

Sanierung bis hin zur Abrundung mit Sauna und Wellness – reichte von<br />

rund 1,2 bis knapp 11,2 Millionen (netto, ohne Steuern), wobei sich in<br />

der Aussprache Peter Gallfuß (<strong>FWG</strong>) als besonders hartnäckiger<br />

Verteidiger einer Sparversion erwies.<br />

Auch wenn es in der CDU unterschiedliche Positionen gab über die<br />

Frage der Notwendigkeit eines neuen Kleinkinderbereichs, so erwies<br />

sich die Fraktionsmehrheit doch als harter Verfechter einer von Ernst<br />

Garkisch präsentierten Sanierungslösung ohne zusätzliche<br />

Attraktivierungen. „Wir müssen Wünschenswertes abstreichen“,<br />

konnte sich Fraktionschef Thomas Zarda ebenfalls nicht mit dem vom<br />

Magistrat empfohlenen ersten Bauabschnitt (netto 5,4 Millionen Euro)<br />

anfreunden. Für ihn bildet die notwendige Sanierung einschließlich<br />

eines behindertengerecht veränderten Eingangsbereiches – geschätzte<br />

4,6 Millionen netto – die Obergrenze des Machbaren.<br />

Die alte SPD-Position, dass die Stadt <strong>Idstein</strong> für die Bauabschnitte 1<br />

bis 4 viel Geld in die Hand nehmen sollte, um dann dank erhöhter<br />

Besucherzahlen und verbesserter Einnahmen in der Bilanz zu einem<br />

geringeren jährlichen städtischen Zuschuss zu gelangen, hielt<br />

Fraktionssprecher Alfred Strauß zwar weiterhin für richtig. Er sah aber<br />

keine Chance für eine Mehrheit und sprach sich deshalb für die<br />

Magistratsempfehlung (1. Bauabschnitt) aus, der die Option für<br />

spätere Module offen hält, und empfahl zusätzlich die Schaffung eines<br />

neuen Außenbeckens von 25x12 Metern. Dieser Vorschlag bekam in<br />

der Schluss-Abstimmung ebenso wenig eine Mehrheit wie die <strong>FWG</strong>-<br />

Empfehlung,<br />

rund 2,5 Millionen Euro für eine absolute Minimal-Sanierung<br />

vorzusehen.<br />

Die Entscheidung fiel zwischen der Magistratsvorlage und der um rund<br />

800 000 bis 900 000 Euro günstigeren abgespeckten CDU-Variante.<br />

Das Ergebnis war, dass sich fünf Stadtverordnete für die<br />

Magistratsvorlage und vier für die CDU-Lösung aussprachen (bei drei<br />

Enthaltungen). Ob diese selten praktizierte Alternativ-Abstimmung<br />

auch in der Stadtverordnetensitzung angewendet werden wird,<br />

erscheint eher unwahrscheinlich, so dass völlig offen ist, wie über die<br />

dann einzeln zur Abstimmung gestellten Vorschläge befunden wird.<br />

Verabschiedet hat sich der HFA von einer alternativen Nebau-<br />

Ausschreibung. Auch das Privatisierungs-Modell (PPP) ist so gut wie<br />

sicher vom Tisch, auch wenn zunächst nur vom „Zurückstellen der<br />

PPP-Überlegungen“ die Rede ist.<br />

Weitergeführt werden die Verhandlungen mit dem Kreis über die<br />

Thematik „Zweckverband mit dem Rheingau-Bad“. Ein entschiedener<br />

Gegner eines solchen Verbandes ist FDP-Fraktionssprecher Thomas<br />

74


Clemenz. „Das Letzte, was wir wollen, ist ein Zweckverband, damit<br />

auch noch zwei marode Bäder im Rheingau von <strong>Idstein</strong> mitfinanziert<br />

und betrieben werden müssen“, sagte der Liberale im Anschluss an<br />

die HFA-Sitzung.<br />

FDP: Beschlussfassung ungütig<br />

Die FDP-Fraktion <strong>Idstein</strong> hat die Form der Abstimmung zur<br />

<strong>Hallenbad</strong>-Sanierung beanstandet und eine Wiederholung<br />

gefordert.<br />

Gemäß der Geschäftsordnung sei jede Frage so zu stellen,<br />

dass sie mit ja oder nein beantwortet werden könne, heißt<br />

es in der Begründung von Thomas Clemenz.<br />

Ausschussvorsitzender Baasch habe jedoch die beiden<br />

Anträge des Magistrates und der CDU alternativ zur<br />

Abstimmung gestellt, so dass nicht nach Nein-Stimmen und<br />

Enthaltungen gefragt wurde.<br />

<strong>Eine</strong> solche Abstimmung wäre allenfalls möglich gewesen,<br />

wenn nicht anschließend noch ein weiterer <strong>FWG</strong>-Antrag mit<br />

der üblichen Frage nach Befürwortern, Enthaltungen und<br />

Nein-Stimmen zur Abstimmung gekommen wäre.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 10. September 2005<br />

Kommentar<br />

Beschluss von kurzer Dauer?<br />

Martin Kolbus <strong>zum</strong> <strong>Hallenbad</strong><br />

Ein klares Ja <strong>zum</strong> Erhalt des <strong>Hallenbad</strong>es, aber dann? Die<br />

Entscheidung zugunsten einer Generalsanierung und zusätzlicher<br />

Verbesserungen könnte in 14 Tagen sang- und klanglos wieder in der<br />

Mottenkiste verschwinden, wenn am Ende doch die abgespeckte CDU-<br />

Variante <strong>zum</strong> Zuge kommt. Eigentlich schade – denn „nur“ für rund<br />

eine Million Euro mehr würde allen Badegästen ein echter Erlebnis-<br />

Zugewinn geboten: Mit einer Wasserspielfläche für Kleinkinder, einem<br />

minimalen Gastro-Bereich, einer Öffnung der großen Glasfassade<br />

zugunsten einer Liege- und Verweilfläche für die Besucher und<br />

weiteren Verbesserungen. Diese Veränderungen würden nicht nur<br />

Kosten verursachen, sondern ganz sicher auch Mehreinnahmen<br />

auslösen – schließlich besteht die berechtigte Hoffnung, dass das im<br />

Laufe der Jahre vergraulte Publikum durch zusätzliche Angebote<br />

zurückgewonnen werden könnte. Auch wenn`s kein Spaßbad wird –<br />

es würde wieder mehr Spaß machen, ins Bad zu gehen! Wenn die<br />

Stadtverordneten in ihrer Mehrheit aber die Ansicht vertreten sollten,<br />

dass die zusätzliche Million das Schuldenfass <strong>zum</strong> Überlaufen bringen<br />

75


könnte, dann werden die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> den Beschluss ohne Murren<br />

akzeptieren. Es sind schließlich die Kommunalpolitiker, die über jeden<br />

ausgegebenen Euro Rechenschaft ablegen müssen. Die Verantwortung<br />

für die städtischen Finanzen kann ihnen niemand abnehmen.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16. September 2005<br />

DLRG muss auf Trainingszeiten verzichten<br />

Seit 11. September ist das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong> wegen eines<br />

technischen Defekts geschlossen. Von der Stadt wird eine Sanierung<br />

geplant, deren Ende noch nicht feststeht. Die DLRG-Ortsgruppe<br />

<strong>Idstein</strong>, die das Bad jahrelang als Trainingsanlage nutzen durfte, hat<br />

keine Möglichkeit mehr, Mitgliedern und Nutzern ein Angebot zu<br />

bieten.<br />

Alternative Wasserflächen sind in <strong>Idstein</strong> und Umgebung nicht in der<br />

Form vorhanden, daher kann das in der Vergangenheit von teilweise<br />

über 300 Teilnehmern pro Woche genutzte Trainings- und<br />

Freizeitangebot nicht aufrecht erhalten werden. Die Ortsgruppe<br />

bedauert dies und wird in einem Info-Brief alle Mitglieder unterrichten.<br />

Weitere Infos gibt es im Schaukasten unter der Rathaustreppe und<br />

der Vereinshomepage unter www.idstein.dlrg.de<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 17. September 2005<br />

Abstimmungsdebakel <strong>zum</strong> <strong>Hallenbad</strong><br />

Nach Beanstandung der HFA-Abstimmung für keine Variante<br />

Mehrheit<br />

Der Beschluss des Haupt- und Finanzausschusses (HFA) zur<br />

Sanierung des <strong>Hallenbad</strong>es hielt genau eine Woche. Am<br />

Donnerstagabend wurde die Empfehlung vom selben<br />

Ausschuss wieder verworfen.<br />

Dass das Thema vor der Entscheidung des Stadtparlamentes<br />

überhaupt noch einmal auf die Tagesordnung kam, lag an einer<br />

Beanstandung der HFA-Abstimmung vom 8. September durch Thomas<br />

Clemenz (FDP). Er hatte formale Fehler in der Entscheidungsprozedur<br />

entdeckt und eine Wiederholung gefordert. Wie die IZ berichtete,<br />

hatten die Ausschussmitglieder vor einer Woche nur zu einem Teil der<br />

Beschlussempfehlungen die Chance erhalten, mit Nein oder<br />

Enthaltung zu stimmen.<br />

76


In den Fraktionen herrschte jetzt Einigkeit darüber, dass die FDP-<br />

Beanstandung rechtens sei und die Abstimmung über die<br />

Magistratsvorlage und die Änderungsanträge aus den Parteien<br />

wiederholt werden müsse. Auf eine neuerliche Diskussion über Art und<br />

Kostenumfang der Sanierung verzichteten die Stadtverordneten, sie<br />

stiegen sofort ins Abstimmungsverfahren ein – und die endete mit<br />

einem Debakel:<br />

Für keine der Varianten gab es eine Mehrheit. Noch vor einer Woche<br />

hatte die Magistratsvorlage, die eine Grundsanierung einschließlich<br />

einer kleinen Erweiterung des Bades um einen Familienbereich<br />

vorsieht, knappe Zustimmung erfahren.<br />

Vier Vorschläge standen, wie schon vor einer Woche, zur Wahl:<br />

Die SPD-Lösung, den Bauabschnitt 1 entsprechend dem Gutachten<br />

und dem Magistratsbeschluss umzusetzen und zusätzlich<br />

ein Außenbecken zu errichten, fiel mit vier gegen sieben Stimmen<br />

(eine Enthaltung) durch;<br />

Der CDU-Vorschlag allein die notwendige Sanierung vorzunehmen<br />

und mit 4,6 Millionen Euro zu begrenzen, fand fünf Befürworter und<br />

sechs Gegner (eine Enthaltung);<br />

Die <strong>FWG</strong>-Variante einer Minimal-Sanierung von 2,5 Millionen Euro<br />

scheiterte mit zweimal Ja, fünfmal Nein und fünf Enthaltungen;<br />

Die Magistratsempfehlung, die voraussichtlich 5,4 Millionen Euro<br />

Kostet verursacht, hatte mit fünf gegen sechs Stimmen bei einer<br />

Enthaltung ebenfalls keine Chance.<br />

Jetzt geht das Thema <strong>Hallenbad</strong> ohne jegliche Ausschussempfehlung<br />

in die Parlamentsentscheidung Ende September.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 17. September 2005<br />

Kommentar<br />

Die Karre im Dreck<br />

Martin Kolbus <strong>zum</strong> <strong>Hallenbad</strong><br />

Für ein Nein zu den <strong>Hallenbad</strong>-Empfehlungen reicht´s bei den<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Kommunalpolitikern allemal, aber nicht für ein Ja – dabei<br />

haben sich doch alle Fraktionen so vollmundig für eine Sanierung<br />

ausgesprochen. Das Ja, so lernen wir, ist eben kein ungeschränktes,<br />

sondern eher ein wild entschlossenes „Ja, aber....“<br />

Die Halbwertzeit für Beschlüsse der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Gremien zur<br />

<strong>Hallenbad</strong>sanierung hat jetzt die kaum noch zu unterbietende Dauer<br />

77


von einer Woche erreicht. Nach der zweifachen Hauptausschuss-<br />

Abstimmung sitzt die Karre voll im Dreck. Ohne<br />

Kompromissbereitschaft geht es einfach nicht, aber leider – so hat es<br />

sich gezeigt – erwarten die Fraktionen den entscheidenden letzten<br />

Schritt nicht von sich, sondern von den anderen. Schlägt also auch im<br />

Parlament die Stunde der Taktiker, die beharrlich bis <strong>zum</strong> Ende<br />

abwarten, dass der politische Kontrahent seine Überzeugung über<br />

Bord wirft? Was immer geschehen wird, eine Nein-Orgie wie im<br />

Ausschuss können sich die Stadtverordneten nicht erlauben, sonst ist<br />

das Vertrauen der Bürger in die Volksvertreter restlos verspielt.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 21. September 2005<br />

Alle Bäder sollen unter einen Hut<br />

Landrat Albers denkt an einen Zweckverband<br />

Landrat Burkhard Albers greift den Gedanken eines<br />

Bäderzweckverbandes auf. Demnach würden sich alle siebzehn Städte<br />

und Gemeinden im Rheingau-Taunus und der Landkreis selbst<br />

zusammenschließen, um die Frei- und Hallenbäder solidarisch zu<br />

finanzieren.<br />

Bisher arbeiten die Frei- und Hallenbäder der Kommunen trotz der<br />

Zuschüsse aus Steuergeldern nebeneinander her und verzichten auf<br />

Synergien durch gemeinsamen Betrieb und gemeinsames<br />

Personalwesen. Aus Anlass der jährlich bis zu 900 000 Euro für die<br />

beiden Hallenbäder in Rüdesheim/Geisenheim und <strong>Idstein</strong>, die allein<br />

der Landkreis beisteuert, hatte schon Landrat Röttger einen<br />

Zweckverband im Blick.<br />

Bei der Vorlage des Nachtrags-Wirtschaftsplans stellte Albers fest,<br />

dass der Landkreis finanziell nicht mehr handlungsfähig sei. Die Krise<br />

sei nicht nur strukturell bedingt, sondern <strong>zum</strong> Teil auch vom Landkreis<br />

selbst verschuldet. Dazu gehörten die Kosten der Hallenbäder in<br />

<strong>Idstein</strong> und im Rheingau. An den Zweckverband Rheingau-Bad, in den<br />

außer dem Landkreis die Städte Geisenheim und Rüdesheim zahlen,<br />

ist der Landkreis vertraglich gebunden, in <strong>Idstein</strong> für das städtische<br />

<strong>Hallenbad</strong> nicht. Dort erlegte er sich aber die Pflicht zur<br />

Gleichbehandlung mit dem Rheingau-Bad auf. Die Folgen waren<br />

voriges Jahr für den Rheingau und <strong>Idstein</strong> – nach heftigem Streit im<br />

Kreistag – jeweils knapp 640 000 Euro Kreis-Zuschüsse, in diesem<br />

Jahr voraussichtlich gar mehr als 800 000 Euro.<br />

Neben den zwei Hallenbäder unterhalten Kommunen Freibäder in<br />

Niedernhausen, Hahn, Michelbach, Rüdesheim, Hallgarten und Eltville.<br />

Auch eine Einbeziehung des Schlangenbader Thermal- und des<br />

78


<strong>Hallenbad</strong>es in der Wallufer Schule kommt wegen der<br />

Einsparpotentiale in Betracht. Für eine Mitgliedschaft aller 17<br />

Kommunen und des Landkreises in einem Bäderverband spricht, dass<br />

die Schwimmbäder – wie Albers betont – von den Bürgern natürlich<br />

grenzüberschreitend beansprucht werden.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 28. September 2005<br />

Drei Fraktionen finden <strong>Hallenbad</strong>-Kompromiss<br />

Ausschreibung der Sanierung mit Kosten von 3,75 Millionen<br />

Euro<br />

Die Fraktionen von CDU, <strong>FWG</strong> und FDP unternehmen mit einem<br />

gemeinsamen Antrag zur Stadtverordnetensitzung am Donnerstag den<br />

Versuch, die „Kuh <strong>Hallenbad</strong> vom Eis zu kriegen“, wie die<br />

Fraktionsvorsitzenden Inga Rossow (<strong>FWG</strong>), Thomas Clemenz (FDP)<br />

und Thomas Zarda (CDU) erklären.<br />

So lehnen die drei Fraktionen eine aufwändige Erweiterung des<br />

Familien- und Sportbades um einen Saunabereich, ein Solebad und<br />

ein Wellnessangebot ab. „Dafür ist jetzt und auf absehbare Zeit kein<br />

Geld da.“ Deshalb mache es auch wenig Sinn, für teures Geld in<br />

„Module“ zu investieren, die nach Lage der Dinge in den nächsten<br />

zehn Jahren nicht verwirklicht werden könnten. „Wir müssen uns jetzt<br />

auf das konzentrieren, was die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> wollen und was wir uns<br />

gerade noch leisten können: ein Schwimmbad für Familien, Sport und<br />

das Schulschwimmen. Alles andere ist Bad Wolkenkuckucksheim“, so<br />

Thomas Zarda für die CDU.<br />

Für die <strong>FWG</strong> erläutert Inga Rossow das gemeinsame Konzept: „Wir<br />

haben schließlich einen ausgearbeiteten und detailliert mit<br />

Kostenschätzungen versehenen Sanierungsplan aus dem Frühjahr<br />

2003. Auf dieser Grundlage werden wir beantragen, die Sanierung des<br />

<strong>Hallenbad</strong>es auszuschreiben.“ Der Kostenrahmen liege dabei bei etwa<br />

3,75 Millionen Euro.<br />

Damit hätten sich alle drei Fraktionen erheblich bewegt und eine<br />

tragfähigen Kompromiss ermöglicht. „Der SPD-Fraktionsvorsitzende<br />

muss erst mal erklären, wo denn die 15 Millionen für ein Spaßbad plus<br />

Freibad herkommen sollen“, fordert der FDP-Chef Thomas Clemenz<br />

eine realistische Betrachtung der Dinge. Auch die Grünen sollten alle<br />

Träumereien von künftigen Anbauten wie Sauna, Sole oder Wellness<br />

aufgeben. „Wir sind arm und werden das auch noch lange Zeit<br />

bleiben.“<br />

79


Die Anregungen der Grünen, ein straffes Kostenmanagement zu<br />

betreiben, die laufenden Betriebskosten bei der Wertung der Angebote<br />

zu berücksichtigen und insbesondere auch auf energiesparende<br />

Bauweise zu achten, habe man aufgegriffen.<br />

„Aus unserer Sicht könnten unserem Antrag auch die Grünen<br />

zustimmen. Wir haben deren Vorschläge eingearbeitet und nur die<br />

Erweiterungsbauten gestrichen. Das ist halt leider nicht zu bezahlen“,<br />

wirbt Thomas Zarda für Zustimmung <strong>zum</strong> Vorschlag von FDP, <strong>FWG</strong><br />

und CDU.<br />

In der Stadtverordnetensitzung am Donnerstag werde man auf Grund<br />

der detaillierten Berechnungen des beauftragten Gutachters darlegen,<br />

dass eine Sanierung des <strong>Hallenbad</strong>es zu deutlich unter vier Millionen<br />

Euro möglich sei. Durch die schwache Konjunktur in der Baubranche<br />

erwarten die drei Antragsteller ein günstiges Ergebnis der<br />

Ausschreibung. Bei 22 Stimmen von 37 Stadtverordneten sind sich<br />

Inga Rossow und ihre Kollegen Clemenz und Zarda sicher, dass ihr<br />

Vorschlag eine Mehrheit erhält.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 28. September 2005<br />

Grüne: Kosten deckeln<br />

<strong>Hallenbad</strong>-Kompromissvorschlag vorgelegt<br />

„Die Grünen sind für den Erhalt des <strong>Hallenbad</strong>es und für eine<br />

vollständige Sanierung, ohne Luxus- oder Spaßbadzusätzen, auf der<br />

Basis des vorliegenden Gutachtens“, erklärt Annette Reineke-Westphal<br />

für ihre Fraktion. Dabei sei insbesondere die Sanierung der Technik<br />

und die energetische Optimierung des <strong>Hallenbad</strong>es von Bedeutung.<br />

Die Fraktion hat einen Antrag als Kompromissvorschlag eingereicht.<br />

Das Papier unterstützt die Magistratsvorlage, so Annette Reineke-<br />

Westphal. Gleichzeitig soll die Maßnahme mit einem „Kostendeckel“<br />

belegt werden. Die Erfahrung zeige, dass eine<br />

Generalunternehmerausschreibung in der Regel günstige Ergebnisse<br />

bringe. Ein effektives Nachtragsmanagement trage dazu bei, dass es<br />

beim vereinbarten Pauschalfestpreis bleibt.<br />

Die Magistratsvariante biete den Vorteil, dass ein zusätzlicher Eltern-<br />

Kind-Bereich die Einnahmeseite verbessert. „Es gebietet sich für eine<br />

Stadt wie <strong>Idstein</strong>, die sich Familienfreundlichkeit auf die Fahnen<br />

geschrieben hat, ein solches Angebot in einem <strong>Hallenbad</strong> zur<br />

Verfügung zu stellen.“<br />

80


Die energetische Optimierung könne nur bei einer Sanierung nach der<br />

Magistratsvorlage optimal erfolgen. Damit die Sanierung<br />

kostengünstig abläuft, haben Bündnis 90/Die grünen<br />

Einsparvorschläge gemacht, die auf eine Reduzierung der Vollkosten<br />

(Investition und Betrieb) abzielten. Sie beinhalten neben<br />

Kostendeckelung und Generalunternehmerausschreibung mit<br />

Pauschalfestpreis, die Untersuchung des Sanierungsplanes auf<br />

Einspareffekte, energetische Optimierung, der Aufforderung zu Kosten<br />

sparenden innovativen Nebenangeboten, Berücksichtigung der<br />

Betriebskosten bei der Angebotsbewertung und ein effizientes<br />

Nachtragsmanagement.<br />

„Mit der Sanierungsvariante wird ein Bad entstehen, das im Hinblick<br />

auf Nachhaltigkeit und künftige Entwicklung alle Optionen offen lässt<br />

und nichts verbaut.“<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 28. September 2005<br />

Wallmann-Kritik an „Nörgelei“<br />

Stellungnahme des Parlamentsvorsitzenden zu IZ -<br />

Lesermeinungen<br />

Der Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung Dr. Walter<br />

Wallmann (CDU) hat die Leserbriefe in der IZ von Jochem Gamer und<br />

Patrick Enge <strong>zum</strong> Thema <strong>Hallenbad</strong> als unfaire Beiträge kritisiert.<br />

Vielleicht seien die Abstimmungen im Haupt- und Finanzausschuss<br />

<strong>zum</strong> <strong>Hallenbad</strong> nicht unbedingt verständlich für jedermann. Dies habe<br />

manchmal auch damit zu tun, dass noch Kompromisse ausgetestet<br />

würden. Entscheidend sei aber, was das Parlament in dieser Woche<br />

beschließe.<br />

„Vielleicht wusste Herr Gamer ja bereits vor zwei Monaten, dass das<br />

<strong>Hallenbad</strong> aus Gründen der Lüftungsprobleme geschlossen werden<br />

muss – ich habe es jedenfalls nicht gewusst und die anderen Kollegen<br />

auch nicht, und davon abgesehen geht es um eine Generalsanierung,<br />

die in keinem Fall im laufenden Betrieb erfolgen kann“, ärgert sich<br />

Walter Wallmann. Der sich auch fragt, warum ständig herumgenörgelt<br />

werden müsse, ohne gleichzeitig anzuerkennen, dass das<br />

Fortbestehen des <strong>Hallenbad</strong>es zwar große Bedeutung für die Stadt<br />

habe, aber momentan auch andere gravierende Probleme des<br />

Haushalts den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverordneten große Sorgen bereiteten.<br />

81


Tournesol-<br />

Pilotprojekt<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 01. Oktober 2005<br />

Jetzt auch noch Pläne für Allwetterbad<br />

Österreichische Firmengruppe schlägt Tournesol-Pilotprojekt<br />

mit Biomasse-Kraftwerk vor<br />

Faustdicke Überraschung im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtparlament:<br />

Bürgermeister Gerhard Krum informierte darüber, dass eine<br />

österreichische Investorengruppe in der Hexenturmstadt ein<br />

Allwetter-Schwimmbad bauen will. Das Bad soll von einem so<br />

genannten Biomasse-Heizkraftwerk versorgt werden, das die<br />

Firmengruppe ebenfalls errichten möchte.<br />

Von Volker Stavenow<br />

Am Mittwoch gegen 17 Uhr informierten die Investoren den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Rathaus-Chef, dass sie die Hexenturmstadt als geeigneten Standort<br />

für ihr deutschlandweites Pilotprojekt auserkoren haben. Die<br />

Entscheidung fiel gegen das in die engere Wahl gekommene Dieburg.<br />

Wie Krum darlegte, wollen die Investoren ein so genanntes Tournesol-<br />

Allwetterbad mit Kosten zwischen sechs und zehn Millionen Euro<br />

bauen. Die Stadt müsse dazu lediglich ein geeignetes Grundstück<br />

bereitstellen - entweder in Pacht oder Erbpacht. Sollte der Standort<br />

des heutigen <strong>Hallenbad</strong>es in Frage kommen, würden die Investoren<br />

wohl auch die Kosten für den Abriss des alten Gebäudes übernehmen.<br />

Auf einem von <strong>Idstein</strong> bereitgestellten Areal soll auch das Biomasse-<br />

Kraftwerk gebaut werden, in dem Grünschnitt verarbeitet wird. Die<br />

Firmengruppe will damit auch andere <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Einrichtungen<br />

versorgen, etwa das kommende Gesundheitszentrum.<br />

Die Tournesol-Bäder wurden bisher in Deutschland dreimal verkauft,<br />

allerdings noch keines gebaut. Dagegen stehen in Frankreich bereits<br />

180 Einrichtungen dieser Art in unterschiedlicher Ausbauweise. In<br />

einem Jahr soll ein solches Allwetterbad gebaut werden können, nach<br />

25 Jahren soll es in betriebsfähigem Zustand an die Stadt <strong>Idstein</strong><br />

fallen. Die Investoren wollen Schul- und Vereinsschwimmen<br />

ermöglichen und den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>n einen Vorzugspreis oder ähnliches<br />

82


einräumen. Das Bad soll Wellness und gesundheitstherapeutische<br />

Komponenten enthalten. Wichtiger Punkt: Die Investoren wollen das<br />

Objekt auf eigenes Risiko vorfinanzieren. Laut Krum fällt für die Stadt<br />

lediglich ein jährlichen Betriebskostenzuschuss von unter 500 000<br />

Euro an, weniger als heute.<br />

"Das aktuelle Angebot ist eine weitere Möglichkeit, die überprüft<br />

werden sollte. Aber es ist nicht meine Absicht, eine<br />

<strong>Hallenbad</strong>sanierung irgendwie zu verzögern. Denn es muss heute<br />

Abend etwas passieren. Wenn es heute gelingt, einen<br />

Mehrheitsbeschluss <strong>zum</strong> Bad zu fassen, sind wir schon einen<br />

riesengroßen Schritt weiter", sagte Krum im Parlament. Dort war zwar<br />

die Verblüffung groß über die überraschend neue Option eines<br />

nagelneuen <strong>Hallenbad</strong>es ohne finanzielles Risiko für die Stadt, aber die<br />

Stadtverordneten machten auch in puncto Sanierung Nägel mit<br />

Köpfen.<br />

Aufgrund des gemeinsamen Antrages von CDU, <strong>FWG</strong> und FDP , soll<br />

das marode <strong>Hallenbad</strong> für 3,75 Millionen Euro grundsaniert werden,<br />

damit es von den Menschen im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land wieder genutzt werden<br />

kann. Diese Marschrichtung lehnten die Grünen ab, die SPD enthielt<br />

sich. Gleichzeitig legte das Parlament fest, dass der Magistrat die neue<br />

Option eines Allwetterbadneubaues der Investoren prüfen soll - auch<br />

im Hinblick auf Schul- und Vereinsschwimmen, sowie Eintrittspreise<br />

und Bezuschussung. Noch im November sollen die Investoren ihr<br />

Projekt in einer großen Ausschussrunde vorstellen. Denn: Ziel der<br />

Stadtverordneten ist es, auf jeden Fall im Zuge der Beratungen für<br />

den Etat 2006 eine endgültige Entscheidung über das <strong>Hallenbad</strong> zu<br />

fassen. Sollten die Investoren ihr Vorhaben bis dahin nicht zügig und<br />

schlüssig vorlegen können, soll das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong> aufgrund<br />

gefassten Sanierungsbeschlusses instand gesetzt werden.<br />

"Tun wir das, was nötig ist und versagen wir uns alles, was wir uns<br />

zwar wünschen, aber nicht bezahlen können", sagte CDU-<br />

Fraktionschef Thomas Zarda im Hinblick auf die schlechte<br />

Haushaltslage. <strong>Eine</strong> bessere Perspektive sieht die SPD in einer<br />

größeren Lösung mit etwaigem Außenschwimmbecken. Fraktions-Chef<br />

Alfred Strauß monierte, dass bei der 3,75-Millionen Euro-Lösung<br />

wichtige Bestandteile (wie etwa behindertengerechter Ausbaus)<br />

wegfielen.<br />

Von "Flickschusterei" sprach Annette Reinecke-Westphal ( Grüne). Sie<br />

lehnte den Drei-Fraktionen-Sanierungsantrag ab. "Sie sanieren einfach<br />

kurzsichtig und wir werden uns später bitter darüber beklagen." "Dies<br />

ist keine Flickschusterei, sondern eine Generalsanierung ohne<br />

Attraktivierung", hielt ihr Inga Rossow (<strong>FWG</strong>-Fraktionsvorsitzende)<br />

entgegen. Man wolle den Schwimmwilligen im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land das Bad<br />

so erhalten.<br />

Kein Luxusbad will auch Thomas Clemenz (FDP-Fraktions-Chef) bauen<br />

lassen. Er machte deutlich, dass das <strong>Hallenbad</strong> zwar eine wichtige<br />

soziale Einrichtung für die Stadt ist, aber auch auf anderen<br />

83


elementaren Feldern Geld investiert werden müsse. Deshalb will auch<br />

er die Sanierung mit 3,75 Millionen Euro deckeln.<br />

Tournesol: Bad aus Glas und Stahl<br />

Die Idee des Allwetterbades ist rund 30 Jahre alt. Und ein<br />

berühmter Name steht hinter dem - damaligen – Konzept.<br />

Das spektakulärste und weltweit bekannteste Bauwerk ist<br />

der Eifelturm. Bei Eifel entwickelte man in den siebziger<br />

Jahren des 20. Jahrhunderts Tournesol, ein neuartiges<br />

Schwimmbadkonzept, <strong>Hallenbad</strong> und Freibad zugleich. Herz<br />

der Idee war die Stahlbaukonstruktion in Kuppelform.<br />

Aus dem Tournesol-Allwetterbad erwuchs das Tournesol-<br />

Konzept der Gedanke zu Grunde, den Kommunen eine<br />

perfekte, fertige und dennoch individuelle Lösung<br />

anzubieten: Erstellung durch einen Generalunternehmer,<br />

schlüsselfertig, zu einem Festpreis, innerhalb eines Jahres<br />

nach Baubeginn. Drittens gehört weitere“Software“ in das<br />

Konzept-Gesamtpaket: Das Betreiberkonzept, das<br />

Marketingkonzept, das Finanzierungskonzept und die<br />

Projektstudie, speziell auf Kommune und Standort<br />

zugeschnitten.<br />

Das Tournesol-Allwetterbad zeichnet sich durch eine<br />

spezielle Kuppelkonstruktion aus. Segmente dieser Kuppel<br />

lassen sich öffnen. So entstehen ein <strong>Hallenbad</strong> und ein<br />

Freibad zugleich. Das Modulsystem steht für die Tatsache,<br />

dass das Allwetterbad stufenweise erweitert werden kann –<br />

um Bereiche Fitness, Wellness, Gymnastik. Alle<br />

Möglichkeiten sind bereits von Anfang an vorbereitet. So<br />

wird aus dem Schwimmbad ein Erlebnis-Gesamtpaket rund<br />

um die Gesundheit – bis hinein in den Therapiebereich.<br />

(Quelle: www.tournesol-allwetterbad.com)<br />

84


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 01. Oktober 2005<br />

Traumhafte Aussichten?<br />

Kommentar von Volker Stavenow <strong>zum</strong> <strong>Hallenbad</strong><br />

Das Vorhaben der Investorengruppe, in <strong>Idstein</strong> im Rahmen eines<br />

Pilotprojektes ein Allwetterbad mit Biomasse-Kraftwerk zu bauen,<br />

gleicht einem eiskalten, belebenden Wasserguss: Nach hitzigen<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Parlamentsdebatten um Sanierung, große oder kleine<br />

<strong>Hallenbad</strong>lösungen und miese Finanzen kann diese unerwartete<br />

Dusche die Überlegungen der Stadtverordneten auf einmal in eine<br />

ganz andere Richtung spülen. Sollten Projektprüfung und -vorstellung<br />

im gesteckten Zeitrahmen positiv verlaufen, Schul- und<br />

Vereinsschwimmen, sowie humane Preisgestaltung von den<br />

Investoren zugesichert, ein geeignetes Grundstück zügig gefunden,<br />

und vor allem ein tragbarer Betriebskostenzuschuss ausgelotet<br />

werden, dann dürfen die Menschen im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land von einem<br />

neuen attraktiven Allwetterbad träumen. Die Frage ist: Träumen die<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> wirklich diesen Traum?<br />

Schwimm-Alternativen Zur Erinnerung: Vor Jahren gab es eine<br />

Bürgerbewegung, die letztendlich dafür sorgte, dass der Therme-<br />

Traum eines anderen privaten Investors in <strong>Idstein</strong> zerplatzte wie eine<br />

Seifenblase. Jetzt steht wieder eine Firmengruppe <strong>zum</strong> finanziellen<br />

Kopfsprung am <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Beckenrand bereit! Und der Preis ist heiß:<br />

Hier ein städtisches 3,75-Millionen-Sanierungskonzept ohne<br />

Schnickschnack - aber in <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Regie, allerdings auch mit hohen<br />

Kosten für die Stadt. Dort ein deutschlandweit Aufsehen erregendes,<br />

bis zu 10 Millionen Euro teures Pilotprojekt mit einem nagelneuen<br />

Superbad inklusive zukunftstechnologischem Biomasse-Kraftwerk.<br />

Allerdings in Regie der Firmengruppe, aber ohne finanzielles <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Risiko mit der klaren Option, dass die Stadt in 25 Jahren selber das<br />

Zepter in die Hand nehmen kann. Die Wasserratten im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land<br />

dürfen jetzt gespannt sein, wie sich die Kommunalpolitiker aus diesem<br />

neuen Strudel freischwimmen - oder ob sie einfach nur still abtauchen.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 05. Oktober 2005<br />

Sanierung keine "Flickschusterei"<br />

<strong>FWG</strong> bekräftigt das <strong>Hallenbad</strong>-Votum<br />

"Die Mitglieder der <strong>FWG</strong>-Fraktion sind weder Träumer noch<br />

sind sie je bei der Entscheidungsfindung <strong>zum</strong> <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

<strong>Hallenbad</strong> auf Tauchstation gegangen!" Mit dieser Äußerung<br />

reagiert die <strong>FWG</strong>-Fraktionsvorsitzende Inga Rossow auf die<br />

85


Berichterstattung in der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 1. Oktober <strong>zum</strong><br />

Thema <strong>Hallenbad</strong>.<br />

Nach Rossows Worten war der Ablauf der letzten<br />

Stadtverordnetenversammlung vor Beginn des Tagesordnungspunktes<br />

<strong>Hallenbad</strong> für die meisten Mitglieder dieses Gremiums nicht<br />

nachvollziehbar und unerfreulich. Nach umfangreichen, wenig<br />

aussagekräftigen Worten, habe Bürgermeister Krum um eine<br />

Sitzungsunterbrechung gebeten, da er die Fraktionsvorsitzenden über<br />

neue Entwicklungen <strong>zum</strong> Punkt <strong>Hallenbad</strong> informieren wolle.<br />

Was den Fraktionen vor der Fortführung der Sitzung zur Information<br />

vorgelegt wurde, ist nach Aussagen von Inga Rossow nicht sehr<br />

aussagefähig und für die Beurteilung der Sachlage äußerst dürftig.<br />

Merkwürdig erscheint es der <strong>FWG</strong>-Fraktion zusätzlich, dass das<br />

neuerliche Auftauchen eines Investors gerade zu dem Zeitpunkt<br />

erfolgte, als sich CDU, FDP und <strong>FWG</strong> auf einen gemeinsamen<br />

mehrheitsfähigen Beschluss zur Sanierung des <strong>Hallenbad</strong>es verständigt<br />

hatten.<br />

Wenig Verständnis hat die <strong>FWG</strong>-Fraktionsvorsitzende für Äußerungen<br />

aus den Reihen von SPD und Grünen, dass bei einem<br />

Investitionsvolumen von knapp vier Millionen Euro von "Kaputtsparen"<br />

oder "Flickschusterei" gesprochen werde. "Der jetzt gefasste Beschluss<br />

lässt eine grundhafte Sanierung des Bades zu. Als Ergebnis erwartet<br />

die <strong>FWG</strong> ein <strong>Hallenbad</strong> auf heutigem technischen Stand mit der<br />

Möglichkeit einer wirtschaftlichen Betriebsführung", so Inga Rossow.<br />

Allerdings sehen die Freien Wähler für zusätzliche wünschenswerte<br />

Extras keinen finanziellen Spielraum und erwarten, dass der Magistrat<br />

zügig die weiteren Planungen angehe. "Dabei ist es für uns<br />

selbstverständlich, dass die weiteren Planungsfortschritte und<br />

Ergebnisse regelmäßig in den zuständigen Ausschüssen vorgestellt<br />

werden."<br />

Aus den Parteien<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 05. Oktober 2005<br />

FDP: Grenze überschritten<br />

„Es ist legitim, wenn in einer Demokratie unterschiedliche<br />

Denkrichtungen dargestellt und gelebt werden. Die Grenzen einer<br />

persönlichen Äußerung beginnen da, wo Andere beleidigt und<br />

86


eschimpft werden“, meint Thomas Clemenz, <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> FDP-<br />

Fraktionsvorsitzender.<br />

Diese Grenze überschritt nach seiner Meinung der Leserbrief von<br />

Helmut Hüßler am 30. September deutlich. Dem<br />

Stadtverordnetenvorsteher, der sich für die ehrenamtlichen<br />

Kommunalpolitiker aller Fraktionen sachlich äußert, „politisch<br />

motivierten Schwachsinn“ vorzuwerfen, sei völlig überzogen.<br />

Persönliche Angriffe und Beleidigungen dienten der Sache nicht. Das<br />

gilt laut Clemenz auch für Jochen Gamer, der mit seinem Leserbrief am<br />

23. September veranlassen wollte, „den Politikern Beine“ zu machen.<br />

„Jetzt haben die Fraktionen von CDU, <strong>FWG</strong> und FDP mit ihrem<br />

gemeinsamen Beschluss aber gezeigt, dass sie sich für den Erhalt<br />

einsetzen. Und das, obwohl die Stadt <strong>Idstein</strong> dafür Kredite von rund 4<br />

Millionen Euro neu aufnehmen muss und der einzelne (zahlende)<br />

Badegast mit mindestens 9,53 Euro bei jedem Besuch aus der<br />

Stadtkasse bezuschusst wird!“<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 06. Oktober 2005<br />

Biomasse-Kraftwerk als Chance für Landwirte?<br />

In <strong>Idstein</strong> in der Debatte: Heizen mit Holz, Stroh und Pflanzen<br />

Wenn am Montag, 17. Oktober, die österreichische<br />

Investorengruppe ihr Konzept für den Bau eines so genannten<br />

Tournesol-Frei-/<strong>Hallenbad</strong>es (wir berichteten) im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Magistrat vorstellt, dann werden die Unternehmer auch ihre<br />

Idee eines angeschlossenen Biomasse-Kraftwerks darlegen.<br />

Mit diesem Kraftwerk, das mit erneuerbaren pflanzlichen Produkten<br />

(<strong>zum</strong> Beispiel Holz, Grünschnitt, Stroh usw.) betrieben wird, soll das<br />

neue Bad mit Energie versorgen.<br />

"Wir haben den Auftrag vom Parlament bekommen, zu sondieren,<br />

inwieweit die Vorschläge für <strong>Idstein</strong> umsetzbar ist. Deshalb werden<br />

beide Seite jetzt ihre Hausaufgaben machen, Infos sammeln und<br />

konkrete Zahlen auf den Tisch legen", umreißt Bürgermeister Gerhard<br />

Krum die Sachlage. Für ihn ist es keine Überraschung, dass<br />

ausgerechnet eine österreichische Investorengruppe ein Biomasse-<br />

Kraftwerk bauen will. "In unserem Nachbarland ist man in diesem<br />

Bereich sehr viel weiter als bei uns."<br />

Krum hält die Idee einer solchen Energiequelle für außerordentlich<br />

interessant, weil auch die heimische Land- und Holzwirtschaft von<br />

einem solchen Kraftwerk profitieren könnte. "Das kann für unsere Stadt<br />

eine realistische Innovation sein und für die Region eine Vorbildfunktion<br />

87


haben", meint der Bürgermeister. Er kann sich dabei durchaus<br />

vorstellen, dass ein möglicher Gesamtkomplex aus Bad und Kraftwerk<br />

nicht am heutigen Standort am Himmelsbornweg gebaut wird, sondern<br />

an anderer Stelle in <strong>Idstein</strong>. Denn das Kraftwerk könnte schließlich<br />

auch andere Einrichtungen, etwa das künftige Gesundheitszentrum<br />

beheizen.<br />

Dass sich bei den hohen Strom-, Öl- und Gaspreisen nicht nur<br />

Brennholz steigender Beliebtheit erfreut, sondern auch Biomasse, weiß<br />

niemand besser als Michael Feix vom Forstamt Chausseehaus, das<br />

auch für den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bereich zuständig ist. "Natürlich sind uns die<br />

Österreicher in diesem Punkt um Lichtjahre voraus. Der Anbau von<br />

Pflanzen mit hohem Stickstoffanteil ist in unserer Region eine große<br />

Chance für Landwirte." Es gibt bereits einige kleine Beispiele für<br />

Kraftwerke in der Region, die mit nachwachsenden Rohstoffen<br />

betrieben werden, etwa in Hohenstein und Wallrabenstein<br />

(Holzhackschnitzelanlagen) und sogar in <strong>Idstein</strong> im Hotel-Restaurant<br />

Felsenkeller, wo eine so genannte Holzpellet-Anlage für Wärme sorgt.<br />

Laut Forstamtsleiter Ralf Bördner stieg die Brennholznachfrage im<br />

Bereich Wiesbaden/Rheingau-Taunus inzwischen auf rund 10 000<br />

Kubikmeter im Jahr an. "Dies entspricht etwa 2,1 Millionen Litern<br />

Heizöl."<br />

So genannte biogene Festbrennstoffe sind Brennstoffe organischer<br />

Herkunft, die <strong>zum</strong> Zeitpunkt ihrer energetischen Nutzung in fester<br />

Form vorliegen. Demnach zählen dazu <strong>zum</strong> Beispiel Waldrestholz und<br />

Rapsstroh. Die vorkommenden und technisch nutzbaren biogenen<br />

Festbrennstoffe unterteilen sich in Rückstände und in speziell<br />

angebaute Energiepflanzen. Energetisch nutzbare Rückstände falle<br />

etwa bei der land- und forstwirtschaftlichen Pflanzenproduktion an.<br />

Zusätzlich ist Industrierestholz, Altholz und sonstige holzartige<br />

Biomasse zur Energiegewinnung verfügbar. Feste Bioenergieträger sind<br />

nur ein Teil der Energieträger, die unter dem Begriff der Biomasse zu<br />

finden sind. Unter dem Begriff Biomasse werden sämtliche rezente<br />

Stoffe organischer Herkunft verstanden.<br />

Die Abgrenzung der Biomasse gegenüber den fossilen Energieträgern<br />

beginnt beim Torf, dem fossilen Sekundärprodukt der Verrottung.<br />

Damit zählt Torf im strengeren Sinn dieser Begriffsabgrenzung nicht<br />

mehr zur Biomasse. Dies steht im Widerspruch zu der in einigen<br />

Ländern (wie Schweden, Finnland) üblichen Praxis, wo Torf durchaus<br />

als Biomasse bezeichnet wird.<br />

Biomasse<br />

Allein in den Wäldern der Erde mit rund 40 Millionen<br />

Quadratkilometern Waldfläche beträgt der Biomasse-<br />

Zuwachs jährlich rund 170 Milliarden Tonnen. Dies entspricht<br />

etwa 25 Mal dem Energieäquivalent der in jedem Jahr<br />

geförderten Erdölmenge.<br />

88


o Quelle: Vom Bundesministerium für Wirtschaft und<br />

Arbeit gefördertes Fachinformationszentrum Karlsruhe.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 10. Oktober 2005<br />

Zarda nennt den Vorwurf abstrus<br />

CDU-Chef: Kein Mangel an Kinderfreundlichkeit<br />

"Mir mangelnde Kinderfreundlichkeit vorzuwerfen oder dass ich etwas<br />

gegen Behinderte hätte, ist geradezu abstrus", wehrt sich CDU-<br />

Fraktionsvorsitzender Thomas Zarda gegen Vorwürfe aus den Reihen<br />

der Grünen. "Der Hauptgrund, mich politisch zu engagieren, ist ja<br />

gerade der, dass ich meinen Kindern keinen Scherbenhaufen<br />

hinterlassen möchte!"<br />

Am Rande der Stadtverordnetensitzung <strong>zum</strong> Thema <strong>Hallenbad</strong> hatte<br />

der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Jürgen Schmitt, Zarda<br />

Unredlichkeit, der Grünen-Stadtrat Carsten Enge dem vierfachen<br />

Familienvater Kinderfeindlichkeit und das Ortsbeiratsmitglied der<br />

Grünen, Klaus Schmidt, ihm vorgeworfen, Zarda habe kein Herz für<br />

Behinderte. Diese Vorwürfe hatte Schmidt außerdem in der IZ noch<br />

wiederholt und bekräftigt.<br />

"Wir bemühen uns, eine verantwortbare Lösung für das <strong>Hallenbad</strong><br />

hinzubekommen. Leider bleiben die Grünen insgesamt und auch Klaus<br />

Schmidt jeden Hinweis schuldig, woher die Millionen denn kommen<br />

sollen. Es reicht immer nur dazu, die CDU im Allgemeinen und jetzt<br />

auch noch mich persönlich zu beschimpfen."<br />

Er glaube kaum, so Zarda weiter, dass Schmidt mit derartigen Attacken<br />

den Behinderten einen Gefallen tue. Diese hätten nämlich eigentlich<br />

gerade in seiner Person, aber auch in der seines Stellvertreters Peter<br />

Piaskowski natürliche Verbündete. "Wir wissen aus persönlicher<br />

Betroffenheit sehr gut um die Probleme behinderter Menschen",<br />

akzeptiert Zarda solche Unterstellungen überhaupt nicht.<br />

Wenn sich der Pulverdampf gelegt habe, ist sich Zarda sicher, werde<br />

erkennbar, dass mit dem Stadtverordnetenbeschluß der Bestand des<br />

<strong>Hallenbad</strong>es gesichert worden sei. Schließlich sei der Sanierungsantrag<br />

von CDU, FDP und <strong>FWG</strong> mit überwältigender Mehrheit zustande<br />

gekommen. "Nur die Grünen haben dagegen gestimmt. Die SPD hat<br />

sich enthalten. Anscheinend gibt es im Stadtparlament eben nur die<br />

drei Gutmenschen von den Grünen. Alle anderen sind schlechte Kerle!"<br />

89


Jetzt gehe es darum, neben der Vorbereitung der Sanierung zügig das<br />

Angebot aus Österreich zu prüfen. Dies werde nach dem Willen der<br />

Stadtverordneten schnell gehen, damit noch im Zuge der<br />

Haushaltsberatungen entschieden werden könne. Zarda hält das<br />

Angebot der privaten Betreiber für außerordentlich interessant -<br />

sofern denn die Zahlen stimmten.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 14. Oktober 2005<br />

Grüne: Bei <strong>Hallenbad</strong> nur Lippenbekenntnisse der CDU<br />

Fraktion will zur Haushaltsberatung erneut 5,4 Millionen Euro<br />

beantragen<br />

Die Ausführungen des CDU-Fraktionsvorsitzenden Thomas Zarda in der<br />

IZ vom 10. Oktober <strong>zum</strong> Thema <strong>Hallenbad</strong> könne man nur als<br />

Lippenbekenntnisse werten. Das erklärt Jürgen Schmitt, Fraktionschef<br />

der Grünen in <strong>Idstein</strong>.<br />

"Wer Begriffe wie Familie und Behinderte im Munde führt, aber<br />

gleichzeitig den behindertengerechten Umbau des <strong>Hallenbad</strong>es wie<br />

auch den Eltern-Kind-Bereich streicht, der nicht nur familienfreundlich<br />

gewesen wäre, sondern auch Möglichkeiten für eine optimierte Technik<br />

geschaffen hätte, zeigt offenkundig, dass es mit den Bekenntnissen<br />

nicht weit her ist."<br />

"Zu kurz gesprungen", kommentiert Grünen-Fraktionskollegin Annette<br />

Reineke-Westphal die Aussagen aus den Reihen der Union. "Wie vom<br />

Gutachter ausgeführt, wissen alle Verantwortlichen des<br />

Stadtparlaments, dass mit 3,7 Millionen Euro die angedachte<br />

Generalsanierung nicht zu bezahlen ist." Es sei peinlich genug, dass die<br />

Mandatsträger von CDU, <strong>FWG</strong> und FDP auf die Frage des<br />

Bürgermeisters, wo denn nun noch gespart werden soll, keine Antwort<br />

gegeben hätten. Nicht einmal die baurechtlichen Voraussetzungen für<br />

eine Schwimmbadsanierung schienen angedacht worden zu sein. "So<br />

bekämen wir dann auch eine Generalsanierung ohne Betonsanierung.<br />

Das versteht kein Außenstehender. Diese Art von Politik ist unredlich",<br />

bleibt Fraktionsvorsitzender Schmitt bei seiner Meinung.<br />

Die Grünen hätten den Sparantrag von CDU, <strong>FWG</strong>, und FDP abgelehnt,<br />

weil er eben die vorgenannten wichtigen Dinge nicht beinhalte.<br />

Allerdings habe die Erhaltung eines <strong>Hallenbad</strong>s für <strong>Idstein</strong> und das<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land für die Grünen eine absolut hohe Priorität. Also werde<br />

die Fraktion zu den Haushaltsverhandlungen die benötigten Mittel von<br />

5,4 Millionen Euro beantragen. Die Fraktion habe deshalb in den letzten<br />

drei Jahren "alle faulen Haushaltskompromisse" platzen lassen: "Wir<br />

waren es", so Schmitt, "die unter der Überschrift `Schwimmbad statt<br />

Straßen` für ein Bad und gegen überzogene Straßenbaumaßnahmen<br />

90


votiert haben." Die Zeit werde zeigen, dass der so genannte<br />

Sparbeschluss den Anforderungen nicht gerecht werden wird. Schmitt:<br />

"Schon jetzt deutete Thomas Clemenz während der Sitzung des<br />

Stadtparlamentes an, dass er mit weiteren Kostensteigerungen<br />

rechnet."<br />

Gespannt sind die Grünen auf das Angebot des privaten Investors, der<br />

in <strong>Idstein</strong> einen <strong>Hallenbad</strong>neubau in Verbindung mit einem<br />

Biomassekraftwerk errichten will. "Vielleicht rettet uns dies vor den<br />

Möchtegern-Sparern und wir kämen auf diese Art wirklich zu<br />

Behindertengerechtigkeit und zu Familienfreundlichkeit."<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 28. Oktober 2005<br />

Kommentar zur Stadtentwicklung von Volker Stavenow<br />

Im neuen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Taunusviertel rollen die Bagger. Fachbetriebe<br />

ebnen die Trasse für die neue Südtangente. Seit gestern laufen die<br />

Arbeiten für die Errichtung des neuen Gesundheitszentrums. Im<br />

Nassauviertel steht die neue imposante Telco-Zentrale, und andere<br />

Unternehmen starten dort Zug um Zug ihre Bauprojekte. <strong>Eine</strong><br />

Investorengruppe für den Neubau eines Allwetter-Schwimmbades mit<br />

Biomasse-Kraftwerk steht in den Startlöchern, um, wenn die<br />

heimischen Politiker sie lassen, in <strong>Idstein</strong> ein richtungsweisendes<br />

Pilotprojekt zu initiieren. Es gibt neue Ideen für die Umgestaltung der<br />

Schlossgasse, um so die Innenstadt zu beleben. Die Liste der Projekte,<br />

Planungen oder Vorhaben ließe sich im Kleinen, wie im Großen beliebig<br />

verlängern. Das ist aber gar nicht nötig, denn die aufgezeigten<br />

Beispiele unterstreichen deutlich: Während in anderen Städten und<br />

Gemeinden der Region Stillstand, ja Rückschritt in der<br />

Stadtentwicklung zu registrieren ist, brummt der Investitions-Motor in<br />

<strong>Idstein</strong> auf vollen Touren! Aus dem einst verschlafenen<br />

Taunusstädtchen ist ein begehrtes Wohn- und<br />

Gewerbeansiedlungsgebiet geworden. Die Stadt ist als pulsierendes<br />

Mittelzentrum am Rande des Rhein-Main-Gebietes auf der Überholspur<br />

- und zieht wie ein Magnet Menschen an, die im Untertaunus wohnen<br />

oder arbeiten wollen. Kein Wunder also, dass selbst Landrat Burkhard<br />

Albers inzwischen <strong>Idstein</strong> als heimliche Hauptstadt des Kreises<br />

bezeichnet. Das "heimlich" kann getrost gestrichen werden: <strong>Idstein</strong> hat<br />

anderen Kommunen auf (fast) allen wichtigen Entwicklungsfeldern<br />

schon lange den Rang abgelaufen. <strong>Idstein</strong> ist die "Hauptstadt" des<br />

Kreises!<br />

91


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 05. November 2005<br />

3,8-Millionen-Loch bereitet Sorgen<br />

Bürgermeister: Trotz Finanzproblemen auf gutem Weg / Erste<br />

Lesung des Haushalts 2006<br />

Funktionalreform, Stadtentwicklung, Haushaltskonsolidierung -<br />

auf diese Schwerpunkte richtete Bürgermeister Gerhard Krum<br />

seinen Blick bei der ersten Lesung des Haushalts für 2006.<br />

Geprägt ist der Etat von sehr hohen Investitionen: 11,8<br />

Millionen Euro stehen zu Buche. Die Kehrseite: eine<br />

Neuverschuldung von fast sechs Millionen und eine<br />

Finanzierungslücke im Verwaltungshaushalt von 3,8 Millionen.<br />

Nach Krums Überzeugung hat das Land Niedersachsen mit dem<br />

Einstieg in die Funktionalreform jenen Mut bewiesen, den er in Hessen<br />

so sehr vermisst. Mit Bildung einer kreisfreien Samtgemeinde Landkreis<br />

Lüchow-Dannenberg werde eine ganze Verwaltungsebene eingespart,<br />

sagte Krum in der Sitzung des Stadtparlamentes. <strong>Idstein</strong> werde nicht<br />

müde, eine ähnliche Entwicklung im Rheingau-Taunus auf den Weg zu<br />

bringen, auch wenn man in Wiesbaden hoffe, "dass der Spuk bald<br />

wieder vorüber ist".<br />

32,5 Millionen Euro Ausgaben für die laufende Verwaltung, 12,7<br />

Millionen Euro im Vermögenshaushalt <strong>zum</strong> allergrößten Teil für<br />

Investitionen - das sind die Eckdaten des Etats für 2006. Dass dabei im<br />

Verwaltungshaushalt rund 3,8 Millionen fehlen, ist nicht nur für den<br />

Rathauschef beunruhigend. Etwas positiver sei die Situation im<br />

Restjahr 2005: "Wenn wir bei den Haushaltsausgaberesten restriktiv<br />

sparen, werden wir keinen Fehlbetrag erwirtschaften und somit auch<br />

nicht vor uns herschieben."<br />

Kein Grund <strong>zum</strong> Jubeln Peter Gallfuß (<strong>FWG</strong>) sieht für die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Finanzen in den nächsten Jahren wenig Licht am Horizont. In der<br />

kurzen Haushaltsdebatte sprach er die Hoffnung aus, dass sich die<br />

Wirtschaft allgemein erholt und sich damit auch der städtische Haushalt<br />

durch Mehreinnahmen stabilisieren könnte. Auch für Thomas Zarda<br />

bietet der Etat keinen Anlass <strong>zum</strong> Jubeln, aber der CDU-Fraktionschef<br />

sieht in vielen Ausgaben von heute eine Standort- und<br />

Qualitätssicherung für morgen: "Es sind Investitionen in die Zukunft."<br />

<strong>Idstein</strong> habe schon jetzt von den hohen Ausgaben der letzten Jahre<br />

profitiert, räumte Thomas Clemenz (FDP) ein, doch es müsse langsam<br />

der Punkt erreicht sein, an dem die Schuldenentwicklung gestoppt<br />

werde. Alfred Strauß (SPD) richtete an das Land die Forderung, die<br />

Kommunen finanziell besser auszustatten.<br />

Angesichts leerer Kassen erneuerte Annette Reineke-Westphal die<br />

Grünen-Kritik an den Millionen-Ausgaben für die jetzt begonnene<br />

92


Südtangente. Für das neue Gesundheitszentrum hätte sich auch ein<br />

anderer Standort in <strong>Idstein</strong> finden lassen, so dass man sich den Bau<br />

dieser Straßenverbindung hätte sparen können.<br />

Bürgermeister Krum hatte zuvor den Bau der Südtangente als<br />

wichtigen Entwicklungsschritt im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Süden dargestellt. "Wir<br />

werden jetzt zu überlegen haben, ob wir die begonnene Entwicklung im<br />

Gebiet `Südlich Eisenbach` nutzen, um auch dort das <strong>Hallenbad</strong> zu<br />

platzieren und darüber hinaus einen Hotelstandort anzubieten." <strong>Eine</strong><br />

Hotelstudie habe nach Krums Worten ergeben, dass <strong>Idstein</strong> für ein<br />

120-Zimmer-Hotel gut sei. "Die Bemühungen um Betreiber und<br />

Investor sind im Gange."<br />

Mehrere Energie-Abnehmer Derartige Überlegungen würden sich<br />

anbieten, weil sich im Zusammenhang mit der <strong>Hallenbad</strong>diskussion die<br />

Möglichkeit zur Errichtung einer mit Biomasse betriebenen<br />

Energiegewinnungsanlage eröffnet habe, die alle diese Einrichtungen<br />

und vielleicht auch im Umfeld angesiedelte Firmen mit Wärme und<br />

Strom versorgen könnte.<br />

Mit Blick auf die Stellenplan kündigte der Bürgermeister an, dass sich<br />

die Anzahl der Mitarbeiter verringern werde. <strong>Idstein</strong> befinde sich im<br />

hessischen Vergleich im unteren Bereich der Personalausstattung. Die<br />

Personalausgaben seien 2006 mit 200 000 Euro geringer veranschlagt<br />

als im Vorjahr. Krums Bilanz nach einstündiger Haushaltsrede: "Trotz<br />

aller finanziellen Schwierigkeiten - wir sind auf einem guten Weg für<br />

die Stadt."<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 05. November 2005<br />

Öffentliche Bad-Sitzung<br />

Die Vorstellung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Bäderprojektes am Mittwoch,<br />

9. November, ab 19 Uhr im Wörsdorfer Dorfgemeinschaftshaus soll<br />

jetzt doch in öffentlicher Sitzung erfolgen sagte gestern Bürgermeister<br />

Gerhard Krum der IZ. Bisher hieß es, dass die Investoren das Projekt<br />

nur Mitgliedern des Magistrates und der Ausschüsse vorstellen sollen.<br />

In einem offenen Brief an Krum und die Ausschussvorsitzenden Baasch<br />

(SPD) und Rasim (CDU) hatte die <strong>FWG</strong>-Vorsitzende Inga Rossow<br />

gefordert, die Sitzung öffentlich abzuhalten. „Aus Sicht der <strong>FWG</strong>-<br />

Fraktion gibt es keinen erkennbaren Grund, diese Sitzung nicht<br />

öffentlich durchzuführen“, so Rossow. „Ich möchte Sie daher bitten, die<br />

Vorstellung des Bäder- und Biomassekraftwerkprojektes durch die<br />

Firma Tournesol Schwimmbadbau in öffentlicher Sitzuzung stattfinden<br />

zu lassen und dieses auch bekannt zu geben. Die Beteiligung der<br />

Öffentlichkeit bei diesem sehr wichtigen und sensiblen Thema zu einem<br />

frühen Zeitpunkt halten wir für erforderlich.“<br />

93


„Ich rege an, die Informationsveranstaltung in einen öffentlichen und<br />

einen nichtöffentlichen Teil zu untergliedern und die allgemeinen<br />

Informationen zunächst im öffentlichen Teil Presse und Bürgern<br />

zugänglich zu machen.“ Diese Meinung vertrat Thomas Clemenz von<br />

der FDP. Das Thema sei von hohem Wert und alle Mandatsträger<br />

würden auch <strong>zum</strong> Verlauf befragt werden und öffentlich Stellung<br />

beziehen müssen. „Informationen aus einer nichtöffentlichen<br />

Versammlung dürfen jedoch nicht nach außen kommuniziert werden.<br />

Das dürfte schwierig sein und ist wohl auch nicht gewollt. Das Thema<br />

bezüglich der (Wunsch-) Vorstellung der Firma <strong>zum</strong> Vertrag sollte<br />

nichtöffentlich bleiben“, meinte der Liberale.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 07. November 2005<br />

CDU will größte Kreistagsfraktion bleiben<br />

Wahlprogramm für die Kommunalwahl in März einstimmig<br />

beschlossen / Votum für Rheingau Brücke<br />

Die CDU hat ihr Programm..............<br />

Die CDU unterstützt Golfplatz-Projekte, verspricht den Vereinen die<br />

Gratis-Benutzung von Schulturnhallen, befürwortet weiter<br />

Zuschüsse für die Hallenbäder in Geisenheim und <strong>Idstein</strong>, fordert<br />

aber einen Zusammenschluss aller Bäder zu einem Verband.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 11. November 2005<br />

Badespaß das ganze Jahr Tournesol-Projekt vorgestellt /<br />

Nach 25 Jahren im Besitz der Stadt<br />

"Die Kuppel steht funktionstüchtig im Zoo von Hagenbeck: Wir wollen<br />

nur den Inhalt austauschen!" Alexander Hackl, Sprecher der<br />

Investorengruppe aus Österreich, und seine drei Mitstreiter gaben am<br />

Mittwoch Abend drei Stunden lang Auskunft darüber, was unterm<br />

transparenten Dach und im Umfeld errichtet werden soll: ein<br />

Allwetterbad in Kombination mit einem Biomassekraftwerk.<br />

Es gibt viele gute Gründe, warum sich die Investoren (die<br />

Firmengruppe Tele Leasing GmbH & Co. KG, Sun Systems Energie<br />

GmbH und Tournesol Schwimmbadbau GmbH) für <strong>Idstein</strong> als Standort<br />

interessieren: Die Stadt liegt verkehrsgünstig, hat eine gute<br />

Infrastruktur sowie hohe Wohnqualität und ist Ausbildungsstätte für<br />

94


den Bereich Gesundheitswesen. "Und <strong>Idstein</strong> ist eine Stadt, die sich<br />

weiterentwickeln will", erklärte Alexander Hackl. Mit ihm waren Michael<br />

Beck (Firma Tournesol; zuständig für Marketing und Betrieb), Jürgen<br />

Salz (Projektentwicklung) und Dr. Manfred Rose (Facharzt Innere<br />

Medizin und Naturheilkunde) nach <strong>Idstein</strong> gekommen.<br />

Gemeinsam stellten sie das Projekt vor, das auf rund 5000<br />

Quadratmetern Fläche verwirklicht werden soll. Herzstück ist die große<br />

Kuppel von 11,50 Metern Höhe und 40 Metern Durchmesser, die sich<br />

bei gutem Wetter öffnet lässt. Unter der Kuppel eine Badelandschaft<br />

mit mehreren Becken, angegliedert eine große Rutsche, ferner ein<br />

Baukomplex für die Bereiche Fitness und Gesundheit, Wellness und<br />

Vitalcenter, Sauna, Gastronomie und Kinderbetreuung - insgesamt also<br />

ein Platz, wo man nicht nur schwimmen, sondern sich rundum wohl<br />

fühlen und viel für die Gesundheit tun kann. Ein Badesee, ausgebaut<br />

mit Folie und Natursteinen und betrieben mit einer<br />

Wasseraufbereitungsanlage, soll im Sommer zusätzlich Gäste anlocken.<br />

Die Investoren haben ebenfalls das Ziel, Firmen im Gewerbegebiet und<br />

nahe Wohngebiete vom Biokraftwerk aus mit Fernwärme zu versorgen.<br />

Erwartet wird von der Stadt ein jährlicher Kostenzuschuss von 500 000<br />

Euro (entspricht dem jetzigen Betriebskostenzuschuss fürs <strong>Hallenbad</strong>)<br />

und die Bereitstellung eines Grundstücks (Kauf oder Erbpacht).<br />

Nach 25 Jahren soll das Bad im betriebsfähigen Zustand in den Besitz<br />

der Stadt übergehen.<br />

Zahlen und Fakten <strong>zum</strong> Allwetterbad<br />

Möglicher Standort im Gebiet „Südlich Eisenbach“ zwischen<br />

Gassenbacher Hof und neuem Krankenhaus.<br />

Bauzeit nach erfolgter Baugenehmigung etwa 12 bis 14 Monate.<br />

Erwartete Investitionskosten in Höhe von rund 15 Millionen Euro.<br />

Schul- und Vereinsschwimmen vertraglich abgesichert.<br />

Voraussichtlicher Eintrittspreis ( zwei Stunden nur<br />

Schwimmbereich) für Mutter mit Kind 4,50 Euro. Die Preise sind<br />

insgesamt noch nicht festgelegt.<br />

Erwartete Besucher im Bäderbereich rund 130 000 jährlich.<br />

Etwa 20 Ganztags-Arbeitsplätze und weitere 20 Halbtags-<br />

Arbeitsplätze.<br />

95


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 11. November 2005<br />

Kommentar von Martin Kolbus <strong>zum</strong> Thema <strong>Hallenbad</strong><br />

Kehrtwende auf der Ziellinie<br />

20 Jahre und länger haben die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Gremien gezögert, gezaudert<br />

und sich mit der Zukunft des <strong>Hallenbad</strong>es schwer getan, und dann - mit<br />

dem Sanierungsbeschluss gerade auf der Ziellinie - erfolgt die<br />

komplette Kehrtwende: Ein privat ganzjährig betriebenes Allwetterbad<br />

mit großem Gesundheits- und Wellnessbereich und zukunftsweisender<br />

Energietechnik. Kein Wunder, dass angesichts dieser überraschenden<br />

Entwicklung viele Mandatsträger zuerst einmal akribisch das Haar in<br />

der Suppe suchen und sich zweifelnd fragen, warum sich ihnen nicht<br />

schon früher solch eine Möglichkeit geboten hat<br />

Genau genommen verfolgt das österreichische Konsortium genau<br />

dasselbe Prinzip, das die Gutachter mit der großen Lösung fürs<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong> vorgegeben hatten: Es wird sehr viel Geld in die<br />

Hand genommen, um damit nicht zu sanieren, sondern ein attraktives<br />

und zeitgemäßes Bad mit Sauna, Wellness- und Gesundheitsbereich zu<br />

bauen - denn richtig Geld verdient, das haben die Österreicher ganz<br />

offen erklärt, wird mit eben diesen Zusatzangeboten. Die jetzt<br />

angepeilte Lösung hat für die Stadtväter den Charme, dass die privaten<br />

Investoren das Projekt finanzieren und damit auch das größte Risiko<br />

auf ihre Kappe nehmen. Insofern gleicht, um ein Wort von CDU-Chef<br />

Zarda aufzugreifen, das Angebot aus dem Alpenland einer Art<br />

Lottogewinn.<br />

Natürlich liegen noch einige verdeckte Karten auf dem Tisch - so die<br />

Frage nach den Kosten für das von der Stadt bereitzustellende<br />

Grundstück oder die noch etwas unscharfen Konturen für das<br />

Verfahren der behördlichen Genehmigung. Aber wenn darauf saubere<br />

Antworten gefunden und vernünftige Eintrittspreise für die künftigen<br />

Nutzer in trockene Badetücher gebracht werden können, dann steht<br />

am 7. Dezember einem Beschluss fürs Allwetterbad eigentlich nichts<br />

im Wege.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 11. November 2005<br />

Allwetterbad nimmt Gestalt an<br />

Am 7. Dezember will das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Parlament Entscheidung<br />

treffen<br />

Die Stadt <strong>Idstein</strong> ist dem Projekt Allwetterbad ein großes Stück<br />

näher gekommen. Magistrat, Fachausschüsse und Ortsbeirat<br />

steuern, nach einem Informationsabend in Wörsdorf, jetzt auf<br />

96


den 7. Dezember zu - an diesem Tag sollen im Stadtparlament<br />

die Weichen gestellt werden.<br />

Gern hätten die Vertreter der Investorengruppe aus Österreich nach<br />

Ende der Aussprache bereits eine grundsätzliche Zustimmung aus<br />

<strong>Idstein</strong> mit nach Hause genommen, um das Projekt weiter vorantreiben<br />

und die sehr günstige Zinssituation ausnutzen zu können. Dieses<br />

grundsätzliche Ja, so sieht es nach dem Wörsdorfer Treffen aus,<br />

werden die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Gremien nicht verweigern, aber es wird wohl erst<br />

in der nächsten Stadtverordnetenversammlung ausgesprochen. Bis<br />

dahin soll die Zeit genutzt werden, um entscheidungsreife Unterlagen<br />

für Ausschüsse und Parlament anzufertigen.<br />

"Ich bin gegen Schnellschüsse", äußerte sich Karl Lormess (SPD)<br />

besorgt, dass möglicherweise Entscheidungen "übers Knie gebrochen"<br />

werden könnten. Ihm wäre es am liebsten, wenn die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Gelegenheit bekämen, andernorts gleiche Projekte anzuschauen. Das<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Vorhaben hat indes Modellcharakter, also müsse man, so<br />

Bürgermeister Krum, auch ein Stück weit die Bereitschaft mitbringen,<br />

neuen Ideen gegenüber offen zu sein. Die noch vorhandenen Bedenken<br />

in den Gremien der Stadt laufen darauf hinaus, dass einige<br />

Einzelpunkte "noch nicht ganz ausverhandelt" sind, wie es Dr. Walter<br />

Wallmann (CDU) ausdrückte. "Aber je mehr Details bis zur<br />

Dezembersitzung geklärt sind, desto leichter fällt uns die<br />

Entscheidung."<br />

Die Entscheidung zugunsten des Projektes steht noch aus, doch wird<br />

aus zwei Fraktionen bereits klare Zustimmung signalisiert. "Magistrat<br />

und Verwaltung müssen die Dinge noch konkretisieren", erklärte Alfred<br />

Strauß (SPD) während der abendlichen Sitzung. Am Tag danach<br />

äußerte er sich bereits zuversichtlich, "dass die SPD-Fraktion das<br />

Vorhaben nachdrücklich unterstützen wird". Beeindruckt seien die<br />

Sozialdemokraten davon, dass die für die Bürger wichtigen Punkte wie<br />

Schul- und Vereinsschwimmen bereits gesichert seien. "Das<br />

Allwetterbad schafft, ergänzt durch den vorgesehenen Schwimmteich,<br />

ein qualifiziertes Angebot." Wellness- und Gesundheitsangebote<br />

passten sehr gut <strong>zum</strong> Gesundheitsstandort <strong>Idstein</strong>.<br />

Ähnlich reagierten noch während des Informationsabends die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Grünen. "Wir würden uns freuen, wenn es schnell ginge", gab Jürgen<br />

Schmitt für die Fraktion ein zustimmendes Signal, ohne den Hinweis<br />

zu vergessen, dass durch mögliche Gesetzes-Entscheidungen in Berlin<br />

zur Energie-Einspeisung das Projekt "Kratzer abbekommen könnte".<br />

Dass "uns die Entscheidung nicht so furchtbar schwer fällt", wenn<br />

denn die Rahmenbedingungen stimmten, gab auch CDU-Chef Thomas<br />

Zarda zu erkennen. Ihm kommt es sehr darauf an, dass neben<br />

etlichen Details auch zwei ganz wesentliche Punkte geklärt werden:<br />

Auf welche Summe belaufen sich die Grunderwerbskosten für die<br />

Stadt? Welche Kosten kommen auf <strong>Idstein</strong> bei einem Ausstiegs-<br />

Szenario zu einem späteren Zeitpunkt zu? Zuvor hatte bereits Inga<br />

97


Rossow (<strong>FWG</strong>) als wichtigstes Kriterium die Kosten genannt, die "an<br />

der Stadt <strong>Idstein</strong> hängen bleiben".<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 14. November 2005<br />

Ja <strong>zum</strong> Allwetterbad<br />

Zarda (CDU): "Zügig prüfen und entscheiden"<br />

Für die CDU-Fraktion hat Thomas Zarda die Vorschläge der<br />

österreichischen Firmengruppe aus Tirol für ein Allwetterbad in privater<br />

Betreiberschaft ausdrücklich begrüßt. "Das ist so ziemlich das, was wir<br />

uns seinerzeit mit der Firma Groll vorgestellt haben und wobei wir<br />

seitdem nicht vorangekommen sind", so der Fraktionsvorsitzende.<br />

Deswegen habe er nach Bekanntwerden der Offerte aus Österreich auf<br />

der CDU-Website das Angebot so bezeichnet: "Hauptgewinn in süd-<br />

und norddeutscher Klassenlotterie gleichzeitig und dazu noch den<br />

Lotto-Jackpot geknackt!"<br />

Die Vorteile bei einer privaten Betreiberschaft lägen auf der Hand, so<br />

Zarda. Die Stadt gebe nur Geld für das aus, wofür sie zuständig sei -<br />

für ein familienfreundliches Angebot, für die Möglichkeit von<br />

Schwimmunterricht sowie für den Schwimmsport. "Sauna und Wellness<br />

sind gut, aber nicht städtische Aufgabe." Insofern sei ein jährlicher<br />

Betriebskostenzuschuss, für den die Stadt genau diese Leistungen<br />

erhalte und ansonsten ein privater Betrieb verantwortlich sei, genau<br />

das Richtige. "Das eine ist Daseinsvorsorge, dafür können wir<br />

Steuergeld in die Hand nehmen. Das andere ist Privatvergnügen und<br />

muss eben auch privat bezahlt werden."<br />

Im übrigen sei ein solches Modell auch wirtschaftlicher. Es sei<br />

überhaupt nicht einzusehen, dass Badezeiten, Eintrittspreise und<br />

Angebotsdetails politisch entschieden werden. "Damit kommen wir<br />

endlich davon weg, dass das Stadtparlament über die<br />

Wassertemperatur und die Fliesenfarbe diskutiert. Das entscheiden<br />

künftig Betreiber und Kunden."<br />

Es gelte nun zügig zu prüfen, mit welchen Kosten neben dem jährlichen<br />

Betriebskostenzuschuss das Angebot von Tournesol verbunden sei.<br />

Dabei gehe es einmal um das Grundstück und <strong>zum</strong> anderen um die<br />

Ausstiegskosten - für den Fall, dass eine Einigung wider Erwarten nicht<br />

zustande komme.<br />

Bei den Haushaltsberatungen sollte der Beginn der Sanierungsarbeiten<br />

solange aufgeschoben werden, bis man mit der Firma Tournesol<br />

handelseinig sei. Komme man, wie zu erwarten sei, zu einer<br />

befriedigenden Vereinbarung, so schließe man den Vertrag ab. Zarda:<br />

"Ansonsten sanieren wir das Bad wie im September beschlossen."<br />

98


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 17. November 2005<br />

Freie Wähler sind auf Kurs "15 plus"<br />

Inga Rossow als Vorsitzende bestätigt / Kritik an<br />

Geldverschwendung / Liste für Kommunalwahl<br />

"15 plus!" Dieses Ziel steuert die Freie Wähler Gemeinschaft<br />

(<strong>FWG</strong>) <strong>Idstein</strong> bei den Wahlen zur<br />

Stadtverordnetenversammlung im März nächsten Jahres an.<br />

"Wir hatten vor fünf Jahren 15 Prozent der Wählerstimmen<br />

erreicht - dieses Mal sollen es mehr werden", nannte die 1.<br />

Vorsitzende Inga Rossow eine ehrgeizige Zielvorgabe.<br />

In der Mitgliederversammlung der <strong>FWG</strong> standen die Wahl des neuen<br />

Vorstandes und die Benennung der Kandidaten fürs Parlament und den<br />

Ortsbeirat <strong>Idstein</strong>-Kern im Mittelpunkt. Bei der Vorstandswahl wurde<br />

Inga Rossow als 1. Vorsitzende einstimmig wiedergewählt. Ohne<br />

Gegenstimmen wurden auch Stefan Gärth als stellvertretender<br />

Vorsitzender, Michael Gänßler als Kassenart, Antje Reimers als<br />

Schriftführerin und Ursula Anton-Müller sowie Herbert Ott als Beisitzer<br />

berufen; nicht zur Wahl standen in diesem Jahr zwei weitere<br />

Beisitzerposten, die Karl-Wilhelm Höhn und Karin Lauer inne haben.<br />

Die Kassenprüfung übernehmen Öncel Saygin und G. Hoquart.<br />

In den Berichten und der Aussprache zu kommunalpolitischen Themen<br />

ging es insbesondere um die Entscheidungen <strong>zum</strong> <strong>Hallenbad</strong>, <strong>zum</strong><br />

Krankenhaus, zur Südtangente und zur Direktorenwiese auf dem<br />

Kalmenhofgelände. "Es klingt alles sehr viel versprechend", gab sich<br />

Inga Rossow vorsichtig optimistisch zur Vorstellung des Allwetterbades<br />

der Firma Tournesol.<br />

Mit der Grundsatzentscheidung wolle man aber bis zur Vorlage von<br />

Unterlagen durch den Magistrat warten. "Die Risiken für die Stadt<br />

müssen überschaubar sein", forderte auch Gerhard Dernbecher.<br />

Kritisch angemerkt wurde von Karl-Heinz Lauer, dass der Ortsbeirat bei<br />

der Tournesol-Präsentation in Wörsdorf zwar begrüßt, aber leider nicht<br />

eingeladen worden sei.<br />

Zur Südtangente fiel die Bilanz der <strong>FWG</strong> positiv aus. "Wir schreiben<br />

dieses Projekt auf unsere Fahnen", unterstrich Inga Rossow die klare<br />

und eindeutige Position der Freien Wähler zu dieser Entlastungsstraße.<br />

Die Tangente sei für das Taunusviertel, für das Gesundheitszentrum<br />

und für die gesamte Entwicklung im Süden der Kernstadt<br />

unverzichtbar.<br />

Kritisiert wurde von der <strong>FWG</strong> die Verschwendung von Steuermitteln<br />

durch die Stadt. Die Straße In der Eisenbach sei saniert worden,<br />

obwohl sie eigentlich noch weitgehend in Ordnung gewesen sei. "Da<br />

gab und gibt es schlimmere Straßen", ärgerte sich die 1. Vorsitzende<br />

99


und Fraktionschefin. Leider werde das Programm für<br />

Straßenbaumaßnahmen einfach nur "abgearbeitet", ohne die konkrete<br />

Notwendigkeit noch einmal zu prüfen.<br />

Kritisiert wurde auch das Programm <strong>zum</strong> Ausbau der Bushaltestellen in<br />

<strong>Idstein</strong>. Die Kantensteine seien so hoch, dass der Stadtbus nicht<br />

unmittelbar an den Straßenrand fahren könne, um die Leute ein- und<br />

aussteigen zu lassen. "Ein Schildbürgerstreich", so der Rossow-<br />

Kommentar.<br />

Bemängelt wurden allzu enge Festlegungen zu den Dachformen der<br />

Häuser in neuen Baugebieten. So sei es keineswegs zu begrüßen, wenn<br />

- wie in der Schützenhausstraße vorgesehen - nur Pultdächer gebaut<br />

werden dürften.<br />

Abschließend die <strong>FWG</strong>-Listen - zunächst für das Stadtparlament: Inga<br />

Rossow, Gerhard Dernbecher, Peter Gallfuß, Herbert Ott, Stefan Gärth,<br />

Karl-Wilhelm Höhn, Klaus Schindler, Michael Gänßler, Detlef<br />

Kaltwasser, Bernd Breinig, Ursula Anton-Müller, Roland Hoffmann, Adi<br />

Frommherz, Karl-Heinz Lauer, Antje Reimers, Werner Frank, Sabine<br />

Eggers, Thomas Rösler, Andreas Roos, Doris Lindner, Werner Leichtfuß,<br />

Gerhard Seiberling, Karin Gänßler, Ingo Bühlow, Margarete Gallfuß,<br />

Anja Junior und Gabriele Höhn.<br />

Für den Ortsbeirat <strong>Idstein</strong>-Kern: Karl-Heinz Lauer, Gerhard Seiberling,<br />

Bernd Breinig, Karin Gänßler, Antje Reimers, Michael Gänßler, Gabriele<br />

Höhn.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 24. November 2005<br />

Noch Unklarheit über Allwetterbad<br />

Im Ausschuss keine entscheidungsreifen Unterlagen / Der<br />

"Adler" bleibt<br />

Noch keine beschlussreifen Unterlagen von der österreichischen<br />

Investorengruppe <strong>zum</strong> geplanten Allwetterbad gab es für die<br />

Mitglieder im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bau- und Planungsausschuss. <strong>Eine</strong><br />

Empfehlung ans Parlament fiel deshalb am Dienstag flach und<br />

die Weichen bleiben zunächst einmal weiter in Richtung<br />

<strong>Hallenbad</strong>sanierung gestellt.<br />

Zweifelhaft erschien es nach dem Bericht von Bürgermeister Gerhard<br />

Krum auch, dass die Unterlagen rechtzeitig für die heute Abend<br />

stattfindende Sitzung des Haupt- und Finanzausschuss präsentiert<br />

werden könnten, so dass erst mit einer Vorlage zur<br />

Stadtverordnetenversammlung Anfang Dezember gerechnet wird. Vor<br />

diesem Hintergrund einigte sich der Bauausschuss mehrheitlich auf den<br />

Antrag der CDU, den im Haushaltsplanentwurf 2006 enthaltenen Ansatz<br />

für die <strong>Hallenbad</strong>sanierung in Höhe von 5,5 Millionen Euro auf 3,75<br />

Millionen Euro zu reduzieren und gleichzeitig einen Sperrvermerk<br />

100


anzubringen, so dass erst nach weiteren Beschlüssen durch das<br />

Parlament eine Mittelfreigabe erfolgen kann. Keinen Erfolg hatte die<br />

<strong>FWG</strong> mit ihrem Vorstoß, 2006 lediglich Planungskosten einzustellen und<br />

3,75 Millionen als Verpflichtungsermächtigung für 2007 vorzusehen.<br />

Die Grünen-Fraktion hatte es beim Haushaltsansatz von 5,5 Millionen<br />

Euro (mit Sperrvermerk) belassen wollen, konnte sich aber ebenfalls<br />

damit nicht durchsetzen.<br />

Seit vielen Jahren hat die Stadt <strong>Idstein</strong> Probleme mit dem Flachdach<br />

des Feuerwehrstützpunktes. Jetzt steht die Verwaltung in<br />

Verhandlungen mit einem Betreiber von Voltaik-Anlagen zur<br />

Solarstromerzeugung, der unter Umständen bereit wäre, auch die<br />

Flachdach-Sanierung im Zuge der Installation zu übernehmen. Der<br />

Haushalt weist einen Ansatz von 180 000 Euro aus. Mehrheitlich folgte<br />

der Bauausschuss der CDU-Empfehlung, diese Summe im Etat zu<br />

belassen, aber bis zur Klärung aller Deteils einen Sperrvermerk<br />

anzubringen.<br />

Die Grünen-Fraktion hatte eine Reihe von Anträgen zu den von der<br />

Verwaltung geplanten Straßenbau- oder Unterhaltungsmaßnahmen in<br />

den Stadtteilen eingebracht. So sollten die Maßnahmen in Ehrenbach,<br />

Eschenhahn, Kröftel, Lenzhahn und Walsdorf gestrichen werden,<br />

wünschten die Grünen. Nach Auskunft des Ausschussvorsitzenden<br />

handelte es dabei um Kosten von rund 250 000 Euro. Die Mehrheit des<br />

Ausschusses lehnte die Mittelstreichung aber ab.<br />

Auch der Antrag, 1,5 Millionen Euro für den ersten Bauabschnitt der<br />

Südtangente aus dem Etat zu nehmen, fand keine Mehrheit. Gleiches<br />

galt für die Grünen-Forderung, die Gelder für das<br />

Hochwasserrückhaltebecken Wörsbach zu streichen.<br />

Die Diskussion um den Volksbank-Adler geht in die Schlussrunde.<br />

Nachdem das Werbe- Symbol der "vr bank" seit einigen Wochen<br />

auf dem Kreisel in der Wiesbadener Straße steht, wollte der<br />

Bauausschuss jetzt nicht mehr die getroffenen<br />

Vertragsvereinbarungen zwischen Bank und Magistrat rückgängig<br />

machen, wie es die <strong>FWG</strong> gewünscht hatte. <strong>Eine</strong> große Mehrheit<br />

lehnte die <strong>FWG</strong>-Initiative ab. Das Thema wird aller Voraussicht<br />

nach in der Parlamentssitzung am 7. Dezember endgültig zu den<br />

Akten gelegt.<br />

101


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 24. November 2005<br />

"Rückschlag für Entwicklung"<br />

FDP-Chef Clemenz kritisiert Einzelhandelssituation in <strong>Idstein</strong>-<br />

Kern<br />

In der Jahreshauptversammlung der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> FDP wurde der bisherige<br />

Ortsverbands- und Fraktionsvorsitzende Thomas Clemenz einstimmig<br />

wiedergewählt. Einmütig wurden auch die weiteren Vorstandsmitglieder<br />

ohne Gegenstimmen im Amt bestätigt. Neu im Vorstand wurde als<br />

Schriftführer Reinhold Präger von Clemenz begrüßt, der auch den<br />

bisherigen Vorstandsmitgliedern für die geleistete Arbeit dankte.<br />

Stellvertretender Ortsvorsitzender bleibt Otto Schüler. Jürgen Musial ist<br />

für die Kasse als Schatzmeister verantwortlich und Beisitzerinnen sind<br />

Wiltrud von Schoenaich und Susanne Kosinsky.<br />

Weiteres Thema der Versammlung war die Stadtentwicklung in <strong>Idstein</strong>.<br />

Clemenz stellte die von einem Investor geplante Baumaßnahme<br />

Kappus-Anlage am Bahnhof vor und wies darauf hin, dass der Bau mit<br />

30 Meter Höhe an so exponierter Stelle unpassend und von der<br />

Fraktion als städtebaulich unerwünscht abgelehnt werde. "Das<br />

Wahrzeichen <strong>Idstein</strong>s ist der Hexenturm und keine Fotovoltaik-<br />

Scheibe", so Clemenz. Dieser Bewertung schlossen sich die<br />

anwesenden Mitglieder an.<br />

Als besonders ärgerlich beanstandete Schüler die<br />

Einzelhandelssituation in der Innenstadt, nachdem HL und Tengelmann<br />

geschlossen haben. Er werde sich im Vorstand für eine rasche Lösung<br />

dieses Problems einsetzen. Die Konzentration des Handels außerhalb<br />

der Kernstadt sei für die älteren Bewohner in der Fußgängerzone<br />

schwierig. "Ihr Vertrauen auf fußläufige Einkaufsmöglichkeiten wurde<br />

enttäuscht", so Musial.<br />

Als besonders schädlich für die Stadtentwicklung bewertete Präger das<br />

an den anderen Parteien gescheiterte Seniorenheim-Projekt auf der<br />

Direktorenwiese. "Ich verstehe nicht, weshalb nur zwei Wochen nach<br />

einem einstimmigen Stadtverordneten-Beschluss <strong>zum</strong> Erhalt des LWV-<br />

Standortes <strong>Idstein</strong> der Bebauung dieser Teilfläche bei gleichzeitiger<br />

Öffnung des übrigen Parks für die Öffentlichkeit widersprochen wurde",<br />

so Clemenz. "Damit hat <strong>Idstein</strong>s Stadtentwicklung einen herben<br />

Rückschlag erlitten." "Diese Maßnahme hätte dem Handel in der<br />

Kernstadt gut getan", äußerte auch von Schoenaich kritisch.<br />

Ein wesentlicher Teil der Diskussion war beherrscht vom<br />

Dauerthema Schwimmbad. Nach der Vorstellung des<br />

Sanierungsbeschusses der Stadt und des aktuellen Konzeptes für<br />

einen eventuellen Neubau kristallisierte sich rasch eine positive<br />

Haltung der Mitglieder für das Tournesolbad mit<br />

Biomassekraftwerk heraus. "Wenn jetzt die Kosten für die Stadt im<br />

102


Rahmen bleiben, dann steht einer zustimmenden Entscheidung der<br />

Gremien nichts mehr im Weg", so Clemenz, der damit am Ende<br />

der Sitzung feststellte, dass es erfreulich sei, dass die von<br />

Vorstand und Fraktion eingeschlagene politische Richtung durch<br />

die Mitglieder akzeptiert und unterstützt werde.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 26. November 2005<br />

Tournesol und Stadt weiter auf Kurs<br />

Finanzausschuss erwartet Beschlussvorlage <strong>zum</strong> Allwetterbad /<br />

Ausstieg kostet 142 000 Euro<br />

Es gibt noch immer Unsicherheitsfaktoren, aber die Tournesol<br />

Schwimmbadbau GmbH und die Stadt <strong>Idstein</strong> halten weiterhin<br />

klaren Kurs in Richtung Bau eines Allwetterbades. Der Haupt-<br />

und Finanzausschuss gab dem Magistrat das Signal, bis zur<br />

Dezember-Sitzung eine beschlussreife Vorlage für eine<br />

Grundsatzentscheidung zu erarbeiten.<br />

Bis zur letzten Minute vor Beginn der Sitzung wurden für die Mitglieder<br />

des Haupt- und Finanzausschusses Unterlagen zusammengestellt,<br />

nachdem in den letzten Tagen Zug um Zug Pläne und Informationen<br />

über das im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Süden vorgesehene Projekt von den<br />

österreichischen Investoren im Rathaus eingetroffen waren. Zur<br />

Sitzung im Alten Amtsgericht hatte sich auch Michael Beck vom<br />

Kompetenzteam der Investorengruppe eingefunden, um auf Fragen aus<br />

der Runde zu antworten.<br />

Bürgermeister Gerhard Krum gab eingangs eine schriftliche<br />

Versicherung des Tournesol-Geschäftsführers Alexander Hackl bekannt,<br />

wonach das Unternehmen mit Hochdruck am gemeinsamen Ziel weiter<br />

arbeite, um möglichst im nächsten Frühjahr mit den Bauarbeiten<br />

beginnen zu können. Bis Ende Februar möchten die Österreicher die<br />

genehmigungsfähige Projektplanung einschließlich einer<br />

Finanzierungszusage vorlegen.<br />

Die schon beim Treffen in Wörsdorf aufgetauchte Frage nach den<br />

Kosten bei einem so genannten Ausstiegs-Szenario (erst nach<br />

verbindlicher Einigung zwischen beiden Seiten kann dieser Fall<br />

eintreten) ließ Alexander Hackl in seinem Schreiben nicht<br />

unbeantwortet. "Sollte aus Gründen, die die Stadt <strong>Idstein</strong> zu vertreten<br />

hat, eine Beendigung des den Gremien am 9. November 2005<br />

vorgestellten Projektes nicht möglich sein, so erhält die Tournesol<br />

Schwimmbadbau GmbH eine Aufwandsentschädigung für vorbereitende<br />

Planungen und Aufwendungen in Höhe von 142 000 Euro zuzüglich<br />

Mehrwertsteuer."<br />

103


In Teilen aktualisiert wurde inzwischen der Entwurf der zu schließenden<br />

Vertragsvereinbarung zwischen den Partnern. Der Chef des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Bauamtes Rudi Launspach erläuterte die wichtigsten Grundzüge im<br />

Ausschuss. Kernposition bleibt: Tournesol baut eine Biomasse-Anlage<br />

(noch offen ist, ob die Heizanlage mit Raps oder Mais betrieben wird;<br />

die Tendenz gehe in Richtung Raps) und ein Allwetterbad mit<br />

Badeteich, Wellness sowie gesundheitstherapeutischen Einrichtungen.<br />

<strong>Eine</strong> noch zu gründende Errichtungsgesellschaft (mit Tournesol-<br />

Mehrheit) solle die Anlage erstellen, nachdem sie mit der Stadt einen<br />

Erbbaurechtsvertrag über 25 Jahre für das benötigte Grundstück<br />

abgeschlossen hat. <strong>Eine</strong> Betreibergesellschaft wird die Anlage pachten<br />

und 25 Jahre lang betreiben.<br />

"Die Stadt <strong>Idstein</strong> hat natürlich sondiert, ob der<br />

Landeswohlfahrtsverband bereit ist, ein entsprechendes Grundstück an<br />

die Stadt zu veräußern", erklärte Bürgermeister Gerhard Krum. Der<br />

LWV habe grundsätzliches Einverständnis signalisiert, aber auch dies<br />

bedürfe noch der endgültigen Klärung, ebenso wie die Höhe des<br />

Grundstückspreises.<br />

Teil der Vereinbarungen ist nach Auskunft von Rudi Launspach auch<br />

weiterhin die jährliche Zuwendung der Stadt von maximal 500 000<br />

Euro für den Bäderbetrieb. Dies entspricht in etwa dem aktuellen<br />

städtischen Zuschussbedarf.<br />

Nach Klärung einer Reihe von Fragen - vom Thema Parkplätze über das<br />

Vereinsschwimmen bis hin zu sozialverträglichen Eintrittspreisen - und<br />

der Bitte um weitere Detailinformationen signalisierte der Ausschuss<br />

dem Magistrat, dass bis zu den Fraktionssitzungen vor dem 7.<br />

Dezember die entscheidungsreife Vorlage erstellt werden solle. Im<br />

weiteren Gang der Ding müssten besonders die rechtlichen Grundlagen<br />

(Vergabe- und Wettbewerbsfragen) mit dem Land geklärt werden.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 28. November 2005<br />

Stadt baut Defizit kräftig ab<br />

Unerwartete Gewerbesteuerzahlung / Haushalt findet große<br />

Mehrheit<br />

Unerwartet hohe Steuernachzahlungen werden rund zwei Millionen<br />

Euro in die Kassen der Stadt <strong>Idstein</strong> spülen. Das Defizit im<br />

Verwaltungshaushalt 2006 wird durch diesen warmen Regen annähernd<br />

halbiert.<br />

Die Lektüre des Haushaltsplanes war, als der Entwurf vor einigen<br />

Wochen den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverordneten zur ersten Lesung präsentiert<br />

wurde, keine pure Freude. Rund 3,8 Millionen Euro betrug das Loch im<br />

104


Verwaltungshaushalt, dazu kam noch eine Neuverschuldung für das<br />

Jahr 2006 in Höhe von rund 5,9 Millionen Euro.<br />

Zwei Abende benötigte der Haupt- und Finanzausschuss, um das<br />

Zahlenwerk zu analysieren. Spätestens als die Politiker die Seite 114<br />

(Steuereinnahmen) aufblätterten, hellten sich die Mienen auf. Die<br />

Einnahmesituation hatte sich, wie die Verwaltung aktuell dazu<br />

berichtete, deutlich verbessert. Die Gewerbesteuer steigt demnach um<br />

rund zwei Millionen auf rund 8,6 Millionen Euro, eine Summe, die im<br />

Rückblick auf die letzten 16 Jahre einsame Spitze ist. Der Blick auf<br />

Vergleichszahlen zeigt, dass diese Einnahmeposition im Zeitraum von<br />

1989 bis 2004 zwischen rund 2,3 Millionen und gut 6,6 Millionen Euro<br />

schwankte.<br />

Dass die Gewerbesteuerumlage von dieser Einnahme gleich wieder 470<br />

000 Euro abzwackt, kann die Freude über das erwartete Ergebnis nur<br />

unwesentlich dämpfen. Denn auch bei den Grundsteuereinnahmen, bei<br />

der Einkommensteuer und bei den Schlüsselzuweisungen des Landes<br />

sind im nächsten Jahr Mehrzuweisungen von über 200 000 Euro zu<br />

erwarten.<br />

Als am Freitagabend die Haushaltsberatung mit zahlreichen<br />

Einzelempfehlungen des Ausschusses zu Ende ging, konnte noch keine<br />

konkrete Übersicht über die Gesamthöhe der Einnahmen und Ausgaben<br />

und des aktuellen Defizites präsentiert werden. Größter<br />

Unsicherheitsfaktor für den Etat und besonders für die Kreditaufnahme<br />

ist und bleibt die <strong>Hallenbad</strong>situation. Sollte das Tournesol-Allwetterbad<br />

tatsächlich gebaut werden, könnte dies die städtischen Ausgaben<br />

deutlich reduzieren.<br />

Mit großer Mehrheit wurde der Haushaltsentwurf im Ausschuss<br />

verabschiedet. Am 7. Dezember trifft das Parlament die letzte<br />

Entscheidung.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 29. November 2005<br />

Herfurth neuer CDU-Chef in <strong>Idstein</strong><br />

Die Christdemokraten streben mehr als 15 Sitze im<br />

Stadtparlament an<br />

Auf dem Parteitag der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU wurden personell und<br />

programmatisch die Weichen für die nächsten Jahre gestellt.<br />

"Programm und Personen, Parteivorstand und unsere<br />

Kandidaten für die Kommunalwahl, sind ein Paket: das Angebot<br />

der CDU an die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Wähler. Deshalb wollen wir unsere<br />

Liste und unser Wahlprogramm aus einem Guss beschließen,"<br />

so der scheidende Parteivorsitzende Günther Lenz.<br />

105


"Unser Ziel ist, dass wir wieder mit mindestens 15 Stadtverordneten<br />

ins Stadtparlament einziehen. Und jeder Sitz für die CDU mehr ist gut<br />

für <strong>Idstein</strong>". sagte Lenz. Nach seinen Worten ist die<br />

Mitgliederentwicklung erfreulich, die Kasse gesund und die Arbeit in<br />

den Parteigliederungen rege. Günther Lenz scheidet nach zehn Jahren<br />

an der Spitze der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Union auf eigenen Wunsch aus. Die<br />

Versammlung verabschiedete Günther Lenz nach einer Würdigung<br />

durch Dr. Herbert Koch mit viel Applaus. Auch Brigitte Fischer, Kilian<br />

Höhler und Dr. Sven-Uwe Schmitz kandidierten nicht erneut. Namens<br />

der CDU dankte der designierte neue Vorsitzende Christian Herfurth<br />

den engagierten Mitstreitern. Es konnten auch zahlreiche langjährige<br />

Mitglieder geehrt werden: an der Spitze für 50-jährige Mitgliedschaft in<br />

der CDU Ernst Neubrand.<br />

Der Fraktionsvorsitzende Thomas Zarda berichtete über die Arbeit der<br />

vergangenen Wahlperiode und in seiner Eigenschaft als Vorsitzender<br />

der Programmkommission über das Wahlprogramm für 2006. "Der<br />

Arbeitstitel unseres Programmentwurfs heißt bewahren und erneuern.<br />

Darum geht es: wir wollen <strong>Idstein</strong>s Stärke bewahren und<br />

fortentwickeln." Dazu bedürfe es einer starken CDU-Fraktion. Zarda<br />

erinnerte daran, dass erst die konsequente Durchsetzung der<br />

Südtangente die Voraussetzung geschaffen habe für den Neubau des<br />

Krankenhauses und das neue Schwimmbad. "Die Grünen können leicht<br />

gegen die Südumgehung stimmen. Weil sie wissen, das der schlimmste<br />

Blödsinn von uns verhindert wird. Das muss so bleiben. <strong>Eine</strong> rot-grüne<br />

Mehrheit hieße: Gute Nacht, <strong>Idstein</strong>!"<br />

Zarda erläuterte die anderen Kapitel des Programmentwurfs<br />

ausführlich. Die CDU sei für Stadtentwicklung, aber dagegen, die<br />

Kalmenhofwiese zuzubauen. Die CDU sei für eine sichere und saubere<br />

Stadt, aber dagegen, die Bürger mit oft unnötigen Regeln zu<br />

drangsalieren. "Es muss nicht im Bebauungsplan stehen, welche Farbe<br />

das Dach haben soll und ob ein Jägerzaun verboten oder sogar<br />

vorgeschrieben sei: "Das wissen die Bürger selbst ganz gut."<br />

Die Fortentwicklung des Kindergartenprogramms, der Erhalt des<br />

Schwimmbades, die Konsolidierung der städtischen Finanzen seien am<br />

besten mit der CDU zu verwirklichen. "Es wäre ein Treppenwitz, wenn<br />

die Popularität von Gerhard Krum zu Stimmen für die SPD führte.<br />

Kommen Sie doch einmal in eine Ausschusssitzung: das ist eine wahre<br />

Pracht, wie sich der Vorsitzende der SPD-Fraktion und der SPD-<br />

Bürgermeister in der Wolle haben." Der Programmentwurf wurde nach<br />

einer ganzen Reihe von Anregungen einstimmig beschlossen.<br />

Die Listenwahlen ergaben fast einstimmige Wahlergebnisse. Als<br />

Spitzenkandidat wird Thomas Zarda die CDU in den Wahlkampf führen.<br />

Ihm folgen auf den nächsten Plätzen Dr. Walter Wallmann, Dr. Alexia<br />

Schadow, Christian Herfurth, Günther Lenz, Peter Piaskowski, Dr.<br />

Herbert Koch, Christel Schall, Felix Hartmann und Diana Stolz. Die<br />

Ortsbeiratsliste für die Kernstadt wird von Wolfgang Heller, Randolf<br />

106


Rasim und Birgit Zarda angeführt. In Wörsdorf führt Frank Neidhardt<br />

die Liste an, in Heftrich Horst Jeckel und in Walsdorf Gerd Ziemer.<br />

In den Vorstandswahlen wurde Christian Herfurth <strong>zum</strong> Nachfolger von<br />

Günther Lenz gewählt. Ihm zur Seite stehen als Stellvertreter Dr.<br />

Walter Wallmann, Peter Piaskowski und Felix Hartmann. Dem<br />

geschäftsführenden Vorstand gehören ferner Petra Ludwig<br />

(Schriftführung) und Matthias Neibig (Kasse) an. Beisitzer sind Dr.<br />

Alexia Schadow, Dr. Petra Schneider, Horst Jeckel, Frank Rasim und<br />

Dieter Schnell.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 29. November 2005<br />

FDP peilt zehn Prozent an<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Liberale wählen Kandidaten für Kommunalwahl<br />

Thomas Clemenz, <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> FDP-Chef, hofft, dass die aktuell<br />

positive Stimmung für die Liberalen und deren Ziele anhält und<br />

es gelingen wird, bei der Kommunalwahl zehn Prozent zu<br />

erreichen. Auf der Versammlung wählten die anwesenden<br />

Mitglieder der FDP 15 Kandidaten für die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Stadtverordnetenversammlung und sieben Kandidaten für die<br />

Ortsbeiräte.<br />

Gewählt wurden als Kandidaten für die Stadtverordnetenversammlung:<br />

1. Thomas Clemenz, 2. Jürgen Musial, 3. Otto Schüler, 4. Dieter<br />

Brinkmann, 5. Gerhard Lamshöft, 6. Thomas Kosinsky, 7. Margot<br />

Schüler, 8. Susanne Kosinsky, 9. Reinhard Präger, 10. Marina<br />

Haberstock, 11. Matteo Silvestri, 12. Gudrun Musial, 13. Andrea<br />

Clemenz, 14. Armin Sabeur, 15. Wiltrud von Schoenaich.<br />

Für die Ortsbeiräte kandidieren: <strong>Idstein</strong> Kern: 1. Jürgen Musial, 2.<br />

Thomas Clemenz, 3. Andrea Clemenz. Wörsdorf: 1. Wiltrud von<br />

Schoenaich, 2. Reinhard Präger. Niederauroff: 1. Otto Schüler, 2.<br />

Margot Schüler.Vor der Wahl erfolgte eine intensive<br />

Auseinandersetzung mit der bisherigen liberalen Politik in <strong>Idstein</strong>.<br />

Fraktionsvorsitzender Thomas Clemenz und sein Stellvertreter Jürgen<br />

Musial gaben einen Ausblick auf die bisherigen und zukünftigen<br />

Schwerpunkte. Ein besonderes Augenmerk werde auf die Steigerung<br />

der Attraktivität der Kernstadt und Verbesserung der<br />

Einzelhandelssituation in der Fußgängerzone gelegt.<br />

"Es kann nicht sein, dass wir Randlagen fördern und die Innenstadt<br />

verödet", so Clemenz, der auch eine Wiederöffnung der Schulze-<br />

Delitzsch-Straße forderte. "Das Experiment Fußgängerzone ist hier<br />

107


gescheitert", sagte er weiter. "Die Schulze-Delitzsch-Straße muss<br />

attraktiver werden!"<br />

Die Anwesenden stellten ihre unterschiedlichen Schwerpunkte der<br />

künftigen Politik dar. Während Clemenz, als Mitglied im Bau- und<br />

Planungsausschuss, die wesentlichen Punkte der Stadtentwicklung<br />

darlegte, forderte Musial, der im Ausschuss für Jugend, Kultur und<br />

Soziales sitzt, dass das Kindergartenkonzept rasch umgesetzt werde.<br />

"<strong>Idstein</strong> ist auf dem richtigen Weg, um effizient die gesetzten<br />

pädagogischen Ziele erfolgreich mit den vielen Beteiligten<br />

umzusetzen." Wichtig für Otto Schüler ist die deutliche Verbesserung<br />

der Einzelhandelssituation in der Fußgängerzone. "Damit die älteren<br />

Bewohner auch ohne Auto vor der Tür ein Stück Butter kaufen<br />

können."<br />

Dieter Brinkmann und Reinhard Präger sprachen sich für einen<br />

Schwimmbadneubau aus, wobei nicht vergessen werden dürfe, dass<br />

trotz der privaten Investition die Stadt <strong>Idstein</strong> einen erheblichen<br />

Zuschuss leisten muss und die Eintrittspreise deutlich steigen werden.<br />

Wiltrud von Schoenaich legte Wert auf eine umgehende<br />

Bürgerbefragung <strong>zum</strong> Schwimmbad.<br />

Angesichts der langfristigen Kostenbelastung und der hohen<br />

Einmalinvestition müsse ein starker Rückhalt in der Bevölkerung<br />

vorhanden sein, um diese Ausgaben zu rechtfertigen. Für Margot<br />

Schüler ist eine bessere Busanbindung der Ortsteile und der<br />

Nachbargemeinden wichtig.<br />

"Bildung und Kultur sind Dauerthemen liberaler Politik", so Clemenz,<br />

der angesichts des regen Gedankenaustausches sicher ist, dass die FDP<br />

wieder in die Stadtverordnetenversammlung einziehen werde.<br />

Anschließend referierte der FDP-Kreisvorsitzende Stefan Müller über die<br />

aktuelle Arbeit im Kreistag.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 09. Dezember 2005<br />

Weichen für das Allwetterbad gestellt<br />

Wettbewerb kann das Tournesol-Projekt verzögern /<br />

Einstimmigkeit im Parlament<br />

Die Stadt <strong>Idstein</strong> hat mit einem einstimmigen Beschluss die<br />

Weichen für das Projekt "Allwetterbad und Biomassekraftwerk"<br />

der Firma Tournesol Schwimmbadbau GmbH (Wörgl,<br />

Österreich) gestellt. Der Beschluss im Stadtparlament war<br />

108


einstimmig und wurde ohne vorherige Aussprache gefasst.<br />

Dem uneingeschränkten Ja der Stadtverordnetenversammlung war eine<br />

Aussprache im Haupt- und Finanzausschuss vorangegangen. Dieser<br />

Diskussion war zu entnehmen, dass von Tournesol und dem Magistrat<br />

noch viel Arbeit im Detail geleistet werden muss, bis am Ende ein<br />

unterschriftsreifer Vertrag auf dem Tisch liegt. Und es deutet nach den<br />

Auskünften von Bürgermeister Gerhard Krum und Hauptamtsleiter<br />

Peter Werner sehr viel darauf hin, dass im weiteren Ablauf ein<br />

bundesweites Wettbewerbsverfahren eingeleitet werden muss. Zu<br />

diesem Punkt waren zuvor Rechtsauskünfte eingeholt und auch der<br />

Städtetag befragt worden.<br />

Unbestritten ist, dass sich durch einen Wettbewerb das ganze<br />

Verfahren hinauszögern dürfte. Im Rathaus geht man von einem<br />

Zeitrahmen zwischen vier und sechs Monaten aus. Für die Firma<br />

Tournesol wäre ein derartiges Verfahren kein Grund auszusteigen. In<br />

einem Anhang zu der zu schließenden Vorvereinbarung zwischen<br />

Tournesol und Magistrat heißt es schon jetzt, dass man sich - im Falle<br />

einer solchen Vorgabe durch das Wirtschaftsministerium - einer<br />

Ausschreibung mit unterziehen wolle.<br />

Den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Grünen ist es wichtig, dass bei den später zu treffenden<br />

Vereinbarungen mit Tournesol sichergestellt wird, dass eine öffentliche<br />

Nutzung des Bades an mindestens 300 Tagen im Jahr festgeschrieben<br />

wird. Der Bürgermeister sieht da keine Probleme, denn Tournesol<br />

spricht von einer ganzjährigen Öffnung. Auch eine Übereinkunft über<br />

den Zustand des Bades bei der Übereignung nach 25 Jahren an die<br />

Stadt sieht die Verwaltung nicht als problematisch an.<br />

Welche Grundstücksgröße wird für das Gesamtprojekt benötigt, wollte<br />

die CDU-Fraktion wissen. Einschließlich der Fläche für das Kraftwerk<br />

und der Abstandsflächen geht man im Rathaus von etwas mehr als drei<br />

Hektar aus. Für den Erwerb des Grundstücks, das sich noch im Besitz<br />

des Landeswohlfahrtsverbandes befindet, stellte das Parlament im<br />

Rahmen seiner Haushaltsberatung noch am selben Abend 1,2 Millionen<br />

Euro bereit.<br />

Begrüßt und in die Beschlussvorlage aufgenommen wurde vom<br />

Parlament eine Anregung des <strong>FWG</strong>-Stadtverordneten Peter Gallfuß. Die<br />

von Tournesol genannte Summe von 142 000 Euro (fällig bei einem<br />

von der Stadt zu verantwortenden Ausstieg nach Vertragsabschluss)<br />

sollte als Obergrenze fixiert werden; auch der finanzielle Aufwand der<br />

Stadt soll ermittelt werden, damit im Falle eines Scheiterns die Summe<br />

gegebenenfalls in Rechnung gestellt werden könnte.<br />

109


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 14. Dezember 2005<br />

Zwei Konzepte für neues Hotel<br />

Studie macht deutlich: In <strong>Idstein</strong> fehlt 120-Betten-Haus der<br />

Mittelklasse<br />

In <strong>Idstein</strong> fehlt ein Drei-Sterne-Mittelklassen-Hotel oder<br />

Themenhotel mit bis zu 120 Betten, damit auch größere<br />

Besuchergruppen in der Hexenturmstadt Quartier finden. Zu<br />

diesem Fazit gelangt die Kurzanalyse eines Fachunternehmens<br />

<strong>zum</strong> Hotelprojekt.<br />

Das Hotelangebot in <strong>Idstein</strong> wird in der von der Stadt <strong>Idstein</strong> in Auftrag<br />

gegebenen Analyse als unzureichend eingestuft. Dies ist Grund für die<br />

die niedrige Zahl registrierter Übernachtungen von rund 30 000 pro<br />

Jahr. Auch die Nachfrage von in <strong>Idstein</strong> und Umgebung ansässigen<br />

Unternehmen ist gering. Das ergab eine Telefonumfrage bei<br />

bedeutenden Unternehmen der Region. Erhöhte Nachfrage nach<br />

Hotelbetten kommt laut Studie in der Region zu Messezeiten meist aus<br />

dem nahen Frankfurt. Durch ein erweitertes Hotelangebot und damit<br />

einhergehender intensiver Vermarktung könnten die<br />

Übernachtungszahlen auf bis zu 60 000 pro Jahr steigen, also<br />

verdoppelt werden.<br />

In der Studie werden zwei Konzepte genannt, mit denen man dieses<br />

Ziel in der attraktiven Innenstadt erreichen könnte. Möglich wäre der<br />

Bau eines so genannten Themenhotels. Hierbei würde sich etwa das<br />

Thema Limes aufgrund des geschichtlichen Hintergrunds der Region<br />

anbieten. Das Hotel sollte einen gehobenen Standard bieten und Gäste<br />

unter anderem aus Frankfurt und Wiesbaden anziehen. Dafür ist laut<br />

Studie ein exklusiver Wellnessbereich erforderlich, der ebenfalls<br />

themenbezogen konzipiert werden muss.<br />

Alternative dazu ist die Errichtung eines Drei-Sterne-Hotels mit einem<br />

attraktiven gastronomischen Bereich, das den Anforderungen des<br />

Tagestourismuses in <strong>Idstein</strong> gerecht wird. Bei einem solchen Hotel<br />

muss berücksichtigt werden, dass für dieses neue Haus auch ein<br />

günstiger Standort gefunden wird. Darüber werden in der Studie klare<br />

Aussagen gemacht: Während ein Bau am jetzigen Standort des<br />

Krankenhauses wegen der guten Aussicht auf <strong>Idstein</strong> als sehr attraktiv<br />

angesehen wird, erkennt das untersuchende Fachunternehmen auch<br />

ebenfalls gute Chancen im Nassauviertel.<br />

Allerdings könnte der Bau eines Hotels am aktuellen Krankenhaus-<br />

Standort an der Escher Straße erst in zwei bis drei Jahren beginnen,<br />

wenn das neue Gesundheitszentrum fertig ist. Ein Bau im Mischgebiet<br />

Nassauviertel kann dagegen früher umgesetzt werden. "Ich sehe aber<br />

auch eine gute Möglichkeit, ein solches neues Hotel im Bereich Südlich<br />

110


Eisenbach in der Nähe des neuen Gesundheitszentrums und<br />

möglicherweise des neuen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schwimmbades mit Biomasse-<br />

Kraftwerk anzusiedeln", sieht Bürgermeister Gerhard Krum die<br />

Sachlage.<br />

Zur Zeit besteht das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Hotelangebot überwiegend aus kleineren<br />

Betrieben. So genannte Kettenhotels gibt es in der Hexenturmstadt<br />

nicht. Nur im benachbarten Niedernhausen ist ein solches Hotel mit<br />

einem Angebot von 256 Zimmern angesiedelt. Während es in der<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Kernstadt acht Hotels und Gasthöfe gibt, verfügen die<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtteile über fünf Einrichtungen.<br />

2006<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 14. Januar 2006<br />

Krum: Wirtschaftsfaktor noch ausbaufähig<br />

Nur mit Standortprofilierungen kann sich <strong>Idstein</strong> im<br />

Rhein-Main-Gebiet behaupten /Empfang<br />

Das hat auch in <strong>Idstein</strong> gute Tradition: Bürgermeister Gerhard<br />

Krum begrüßte am Freitag <strong>zum</strong> Neujahrsempfang der Stadt<br />

zahlreiche Vertreter aus Politik, Wirtschaft und öffentlichem Leben<br />

in der Stadthalle.<br />

"In der Perspektive der Stadtentwicklung lautet die entscheidende Frage<br />

für <strong>Idstein</strong>: Wie kann sich die Stadt in der Rhein-Main-Region behaupten,<br />

welche Potenziale kann sie einbringen und wie kann sie unter der<br />

Vorherrschaft der Oberzentren und der Metropole Frankfurt Perspektiven<br />

für ihre Eigenentwicklung generieren? Wir wollen ja nicht zu einer Vorstadt<br />

von wem auch immer oder einer Schlafstadt für wen anderes auch immer<br />

werden. Wir waren ja schließlich fast 500 Jahre lang nassauische<br />

Residenz!"<br />

In seiner Ansprache verdeutlichte Bürgermeister Gerhard Krum, wie<br />

<strong>Idstein</strong> seine Standortvorteile herausheben kann.<br />

Die Parallelisierung von lokalen und regionalen Strukturelementen, sowie<br />

die Ergebnisse wirtschaftswissenschaftlicher Zukunftsforschung legten es<br />

nahe, Standortprofile zu definieren, aus denen dann wiederum<br />

Stadtentwicklungsziele, Maßnahmenkataloge und Umsetzungsstrategien<br />

abgeleitet werden müssten.<br />

"Man muss keine Purzelbäume schlagen, um dahinter zu kommen, dass<br />

<strong>Idstein</strong> in den Bereichen Tourismus, Gesundheit und Bildung seine<br />

größten, auch regional darstellbaren Entwicklungspotentiale besitzt, die<br />

auch in vorhandenen Standortfaktoren basieren. Vielleicht lassen sich<br />

111


ähnliche Voraussetzungen nach und nach auch für den Bereich der<br />

Energiewirtschaft und Energietechnik darstellen. Der Tourismus, der sich<br />

seit dem Hessentag auf stabil hohem Niveau einjustiert hat, ist als<br />

Wirtschaftsfaktor noch weiter ausbaufähig. Dazu bedarf es aber einer<br />

Verbesserung und eines Ausbaus der touristischen Infrastruktur."<br />

Wie wichtig die Wirtschaft und ihr erfolgreiches Tun für unsere Stadt sind,<br />

verdeutlichte Krum mit ein Blick in den Haushalt. "Der städtische<br />

Haushaltsplan für das Jahr 2005 wies noch einen Fehlbetrag von rund 4,5<br />

Millionen Euro aus. Die Gewerbesteuereinnahmen waren aufgrund der<br />

Orientierungsdaten aus den Vorjahren auf 6,4 Millionen Euro angesetzt.<br />

Tatsächlich haben wir jedoch ein Rekordergebnis von rund 10,3 Millionen<br />

Euro in diesem Jahr erreicht. Dem füge ich gleich hinzu, dass diese<br />

Mehreinnahme wegen nachlaufender Veranlagung leider, aber sicherlich<br />

nicht zu einer Dauereinrichtung werden wird. Sie verschafft uns aber eine<br />

Verschnaufpause."<br />

Die Stadt habe in den vergangenen fünf Jahren trotz sehr schwieriger<br />

Haushaltslage sehr viel Geld in den Ausbau der Infrastruktur <strong>Idstein</strong>s<br />

investiert, die Hessentags-Investitionen eingerechnet mehr als 50<br />

Millionen Euro. Die größten öffentlichen Projekte würden in den nächsten<br />

zwei, drei Jahren abgewickelt sein, so dass schrittweise dann auch die<br />

Investitionstätigkeit und mit ihr die Neuverschuldung der Stadt zurück<br />

gefahren würden.<br />

Die privaten Investitionen, die unter anderem auch durch die öffentlichen<br />

mit ausgelöst wurden und werden, gehen, wenn die Konjunktur es zulässt,<br />

hoffentlich weiter. Das <strong>Hallenbad</strong>, das als Allwetterbad mit<br />

Biomassekraftwerk und Wellness-Einrichtungen in der Nachbarschaft des<br />

neuen Gesundheitszentrums entstehen soll, ist dafür nur ein Beispiel, die<br />

Erweiterung der Europa Fachhochschule um neue Hörsaalgebäude,<br />

Bibliothek, ein anderes.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 18. Januar 2006<br />

Wird <strong>Idstein</strong> Mekka des Golfsports?<br />

Investoren planen Bau von zwei weiteren Plätzen /<br />

Zukunftskonzept für Tourismus<br />

In- und ausländische Investoren wollen in <strong>Idstein</strong> ihr Geld in<br />

verschiedenen Projekten anlegen. Damit das auch künftig so bleibt<br />

und die Hexenturmstadt mit ihrem Pfund "Tourismus" noch<br />

kräftiger wuchern kann, hat die Stadtverwaltung ein<br />

Zukunftskonzept erarbeitet. Titel: "<strong>Idstein</strong> - geballte Geschichte<br />

erleben." Die darin aufgeführten Ziele sollen als Einzelbausteine<br />

Zug um Zug umgesetzt werden - wenn es der Magistrat und die<br />

Stadtverordnetenversammlung so beschließe<br />

112


<strong>Idstein</strong> als Mekka der Golfspieler: Auf vier je 9- oder 18-Loch-Plätzen sind<br />

Dutzende Golfspielerinnen und -spieler tagtäglich unterwegs. Nach<br />

Abschluss ihrer sportlichen Runden erholen sich die Menschen in Wellness-<br />

und Gastronomiebereichen an den Plätzen. Ein Bummel mit Einkauf durch<br />

das mittelalterliche <strong>Idstein</strong> mit Einkehr in eines der vielen heimeligen<br />

Gasthäuser rundet den Tag ab. Was sich auf den ersten Blick wie ein<br />

Märchen liest, kann sehr bald Realität werden: Zwei potenzielle Investoren<br />

wollen in <strong>Idstein</strong> je zwei weitere Golfplätze bauen. Das finanzielle<br />

Investitionsvolumen bewegt sich in beiden Fällen in zweistelliger<br />

Millionenhöhe. Laut Bürgermeister Gerhard Krum liegt es jetzt an der<br />

Stadt und den Gremien, diese Vorhaben zu beurteilen. Dass Golfen boomt<br />

weiß der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgermeister sehr wohl: "Die Anzahl der Golferinnen<br />

und Golfer wächst Jahr für Jahr, die Anzahl der Spielstätten aber nicht."<br />

Der Ausbau <strong>Idstein</strong>s zur Golfhochburg in ganz Deutschland ist aber nur ein<br />

Punkt im städtischen Zukunftskonzept. So soll die Außendarstellung der<br />

Stadt im Erscheinungsbild, auf Messen, im Hessenpark oder bei Festen<br />

intensiviert werden. Führungen sollen thematisch ausgebaut (Vogel-,<br />

Limes- oder Waldlehrführungen), Parkanlagen erweitert, Wohnmobilpark-<br />

und Busparkplätze in Innenstadtnähe geschaffen, weitere öffentliche<br />

Toiletten installiert, die Fußgängerzone gestaltet (Wasserläufe, grüne<br />

Oasen, barrierefreie Zone), neue Anziehungspunkte geschaffen<br />

(Wirtschaftsschau, Outdoormesse, Kongresse), <strong>Hallenbad</strong> /Wellness<br />

gebaut, ausgebaut oder weitere Freizeiteinrichtungen (Hochseilgarten,<br />

Beach- und Skaterplatz) eingerichtet werden.<br />

"Wir setzen uns mit diesem Konzept Ziele, die nach und nach verwirklicht<br />

werden. Unter dem Oberbegriff 500 Jahre nassauische Residenz<br />

versuchen wir, die Attraktivität der Stadt noch besser zu vermarkten.<br />

Denn die Rhein-Main-Region wächst weiter zusammen und wir müssen<br />

darin unseren Platz finden", sieht es Gerhard Krum. Dazu gehört laut<br />

Rathaus-Chef auch, dass <strong>Idstein</strong> ein Hotel erhält, in dem rund 200 Betten<br />

vorhanden sind, damit auch größere Kongresse, Tagungen oder<br />

Gruppenfahrten in der Stadt stattfinden können.<br />

Einige Vorhaben im Konzept werden bereits verwirklicht, andere müssen<br />

noch beraten werden. Auch die Mitglieder des Magistrates haben das<br />

Papier noch nicht abschließend beurteilt, sondern wollen die Denkanstöße<br />

des Konzeptes noch diskutieren. "Dieses Papier ist ein Gerüst für das<br />

weitere Vorgehen der Stadt auf diesem wichtigen Gebiet", meint Krum.<br />

Und: "Wir wollen das mittelalterliche Profil von <strong>Idstein</strong> durch die stärkere<br />

touristische Vermarktung weiter schärfen." Dabei setzt Krum vor allem auf<br />

die Tages- und Wochenendtouristen, will aber eben auch die<br />

Tagungstouristen künftig verstärkt in die Mauern der Stadt holen.<br />

Dazu passt prima, dass <strong>Idstein</strong> am 13. September diesen Jahres den 30.<br />

hessischen Tourismus-Tag ausrichtet. "Das drückt die ganze<br />

Wertschätzung der touristischen Bemühungen unserer Stadt aus", sieht es<br />

Krum. Auch aus diesem Grund bewirbt sich <strong>Idstein</strong> um die Ausrichtung<br />

des hessischen Familientages 2009.<br />

113


Für ihn ist es deutlich zu erkennen: "<strong>Idstein</strong> und das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land ist von<br />

allen möglichen Projektplanern entdeckt worden, um in unserer Region<br />

etwas Beispielhaftes zu schaffen. Unsere Stadt hat dadurch sehr gute<br />

Perspektiven im Verbund der Rhein-Main-Region."<br />

Forsche Entwicklung, die wir für das Taunusviertel, zur Zeit auch für das<br />

Nassauviertel verzeichnen können, wird weitere interessante Projekte<br />

nach sich ziehen - eine Nachwirkung des Hessentages, die nach wie vor<br />

anhält." Krum appellierte an seine Gäste, mit Tatkraft und Optimismus ins<br />

Jahr 2006 zu gehen und die Stadt gemeinsam voranzubringen<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 26. Januar 2006<br />

Die Manager hängen in den Seilen<br />

Investor will Hochseilgarten bauen / Standortprofile<br />

fortentwickeln / Lob für Freundeskreis<br />

Ein Investor stellte dem Magistrat jetzt sein Projekt eines Hochseilgartens<br />

vor. Manager, Jugendliche und andere Zielgruppen könnten dort ihre<br />

Teamfähigkeit und soziale Kompetenz schulen, wenn man sich beim<br />

Erklettern von meterhohen Stämmen per Seil gegenseitig absichern und<br />

dem Partner vertrauen muss. Das Projekt erscheint Bürgermeister<br />

Gerhard Krum interessant und biete die Möglichkeit weiterer<br />

Vernetzungen. Warum sollte man nicht andere Akteure für eine<br />

Zusammenarbeit gewinnen können, überlegt der Bürgermeister und denkt<br />

hierbei nicht zuletzt an das international renommierte Unternehmen "Jack<br />

Wolfskin", dessen Stammsitz sich in <strong>Idstein</strong> befindet. Wenn etwa Manager<br />

den Hochseilgarten besuchen, würden sie sicherlich auch Tourismus- oder<br />

Wellnessangebote der Stadt in Anspruch nehmen, so dass sich hier der<br />

Kreis schließt.<br />

Im Rahmen der Fortentwicklung des Rhein-Main-Gebietes gelte es für<br />

<strong>Idstein</strong> ein eigenes Standortprofil zu entwickeln. In den Bereichen<br />

Tourismus, Gesundheit und Bildung sieht er dabei die größten, auch<br />

regional darstellbaren Entwicklungspotentiale. Vor diesem Hintergrund<br />

beschäftigt sich der Magistrat mit dem Ausbau und den<br />

Zukunftsperspektiven im Tourismus. Das Gremium hat die Verwaltung<br />

beauftragt, begonnene oder geplanten Bausteine in einem Konzept<br />

zusammenzufassen.<br />

"Unser Standbein bleibt die Geschichte als nassauische Residenz und wir<br />

müssen versuchen, diese besser zu vermarkten", stellt der Bürgermeister<br />

fest. Dass am Freitag der Verein "Freundeskreis Römerturm" offiziell<br />

gegründet und der Römerturm-Bauherr Ottmar Weigel <strong>zum</strong> Vorsitzenden<br />

gewählt wurde, begrüßt Krum ausdrücklich. "Ich bin froh, dass mit der<br />

Gründung die Arbeit am Limes intensiviert werden kann und in guten<br />

Händen liegt".<br />

114


Um den Limes in größerem Umfang vermarktbar zu machen, seien<br />

enorme Anstrengungen nötig. Denn neben der Limesturm-Rekonstruktion<br />

gebe nicht viel zu sehen. Die Infrastruktur müsse deutlich verbessert<br />

werden - aber mit Geduld. "Der Limes ist in Deutschland über 500<br />

Kilometer lang und dessen Entwicklung wird in unserem Raum eine<br />

regionale Veranstaltung werden.<br />

Das Konzept 'Weltkulturerbe Limes' ist derzeit noch so vage, dass man<br />

abwarten muss, was sich noch alles verändern wird. Die Infrastruktur<br />

kann man nicht aus dem Boden stampfen, sie muss sich in einem Prozess<br />

entwickeln". Deshalb soll bei der Fortentwicklung des Tages- und<br />

Wochenendtourismus weiterhin der Schwerpunkt auf dem aus Mittelalter<br />

und früher Neuzeit stammenden Altstadtkern liegen. Der Tourismus soll<br />

bei der Entwicklung des Standortprofiles mit den Bereichen Gesundheit,<br />

Wellness und Bildung vernetzt werden. Bausteine sind das beabsichtigte<br />

neue <strong>Hallenbad</strong>, das Gesundheitszentrum, der Ausbau des Radwegenetzes<br />

im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land und die Bildungsangebote der Europa Fachhochschule<br />

Fresenius.<br />

Bei dieser Vernetzung, so Krum, kommt der Stadt zugute, dass sie mit<br />

ihrem Entwicklungspotential in den Blick großer, auch international tätiger<br />

Investoren gerückt sei. Gleich zwei Projektentwickler seien interessiert,<br />

mit Geldsummen im zweistelligen Millionenbereich jeweils zwei weitere<br />

Golfplätze zu errichten.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 08. März 2006<br />

In Rekordzeit <strong>zum</strong> Tournesol-Bad?<br />

Investor will <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Projekt in 18 Monaten umsetzen /<br />

Juristische Prüfung abgeschlossen<br />

Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Magistrat und die Tournesol Schwimmbadbau GmbH<br />

liegen weiter auf einer Linie: Nach einer für beiden Seiten<br />

zufrieden stellenden Prüfung des Vereinbarungsentwurfs durch<br />

juristische Experten für Vergaberecht, laufen die Planungen für<br />

den Schwimmbadneubau konsequent weiter.<br />

"Wir bewegen uns in dem Rahmen, den das Stadtparlament für den<br />

Badbau vorgegeben hat", unterstreicht Bürgermeister Gerhard Krum und<br />

erklärt, dass aufgrund der rechtlichen Überprüfung der Vereinbarung zwar<br />

ein paar redaktionelle, aber keine inhaltlichen Änderungen vorgenommen<br />

werden. "Die Tournesol GmbH hat diesen Änderungen genauso<br />

zugestimmt, wie der Magistrat." Krum will über die Einzelheiten auf der<br />

kommenden Sondersitzung des Haupt- und Finanzausschusses am<br />

Donnerstagabend ausführlich berichten.<br />

115


Während Stadt und Investor ihre "Hausaufgaben" machen, stehen die<br />

konkreten Verhandlungen mit dem Landeswohlfahrtsverbands (LWV) noch<br />

an: Grundsätzlich steht laut Krum der LWV dem Grundstücksverkauf an<br />

die Stadt für den Schwimmbadbau positiv gegenüber (letztes Wort hat<br />

darüber noch die Verbandsversammlung), aber es stehen noch die<br />

detaillierten Gespräche über den Kaufpreis aus. Sind erst einmal diese<br />

"Steine" aus dem Weg geräumt, kann sich Krum einen einen zügigen<br />

Baustart noch 2006 vorstellen. "Tournesol will das Bad in 18 Monaten<br />

hochziehen."<br />

Das könnte klappen, denn die Idee des Allwetterbades ist rund 30 Jahre<br />

alt und laut Investor deshalb ausgereift. Und: Ein berühmter Name steht<br />

hinter dem - damaligen - Konzept: Eiffel. Das spektakulärste und weltweit<br />

bekannteste Bauwerk ist der Eiffelturm. Bei Eiffel entwickelte man in den<br />

siebziger Jahren Tournesol , ein neuartiges Schwimmbadkonzept,<br />

<strong>Hallenbad</strong> und Freibad zugleich. Herz der Idee war die<br />

Stahlbaukonstruktion in Kuppelform. Aus dem Tournesol-Allwetterbad<br />

erwuchs das Tournesol-Konzept . Es ist <strong>zum</strong> einen der Gedanke des<br />

modularen Aufbaus, <strong>zum</strong> anderen liegt dem Konzept der Gedanke zu<br />

Grunde, den Kommunen eine perfekte, fertige und dennoch individuelle<br />

Lösung anzubieten: Erstellung durch einen Generalunternehmer,<br />

schlüsselfertig, zu einem Festpreis, innerhalb eines Jahres nach<br />

Baubeginn.<br />

Weiter gehört zusätzliche "Software" in das Konzept-Gesamtpaket: Das<br />

Betreiberkonzept, das Marketingkonzept, das Finanzierungskonzept und<br />

die Projektstudie, speziell auf Kommune und Standort zugeschnitten. Das<br />

Tournesol-Allwetterbad zeichnet sich durch eine spezielle<br />

Kuppelkonstruktion aus. Segmente dieser Kuppel lassen sich öffnen. So<br />

entstehen ein <strong>Hallenbad</strong> und ein Freibad zugleich. Das Modulsystem steht<br />

für die Möglichkeit, dass das Allwetterbad stufenweise erweitert werden<br />

kann - um Bereiche Fitness, Wellness, Gymnastik. Alle Möglichkeiten sind<br />

bereits von Anfang an vorbereitet. So wird aus dem Schwimmbad ein<br />

Erlebnis-Gesamtpaket rund um die Gesundheit - bis hinein in den<br />

Therapiebereich.<br />

Erwartet wird von der Stadt ein jährlicher Kostenzuschuss von 500 000<br />

Euro (entspricht dem jetzigen Betriebskostenzuschuss fürs <strong>Hallenbad</strong>) und<br />

die Bereitstellung eines Grundstücks (Kauf oder Erbpacht). Nach 25<br />

Jahren soll das Bad im betriebsfähigen Zustand in den Besitz der Stadt<br />

übergehen.<br />

Der Bereich Südtangente, Gesundheitszentrum und Schwimmbad mit<br />

Biomasse-Kraftwerk sind deshalb für die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtväter Chefsache.<br />

Dabei haben sie auch die Verwendung des alten Krankenhauses und alten<br />

<strong>Hallenbad</strong>es im Auge: In beiden Fällen gibt es laut Krum noch keine<br />

spruchreifen Überlegungen zu Alternativnutzungen.<br />

Viele Anfragen von Landwirten gibt es aber <strong>zum</strong> geplanten Biomasse-<br />

Kraftwerk, das dem Bad angegliedert sein soll: Nach einer Studie könnte<br />

<strong>zum</strong> Beispiel der Nutzungsertrag eines 1 500 Hektar großen Rapsfeldes<br />

den Bedarf an Biomasse <strong>zum</strong> Kraftwerksbetrieb für ein ganzes Jahr<br />

116


verwendet werden. Aufgrund der guten Absatzmöglichkeiten für ein<br />

solches Kraftwerk könnte sogar eine eigene Ölmühle in der heimischen<br />

Region gebaut werden. "Das wäre alles natürlich ein weiteres Standbein<br />

für unsere Landwirte und eine echte Förderung der Landwirtschaft", weiß<br />

Krum.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15. März 2006<br />

Nach Aus für <strong>Hallenbad</strong> 400 Mitglieder verloren<br />

Jahreshauptversammlung: DLRG <strong>Idstein</strong> hat schwer gelitten<br />

In der Jahreshauptversammlung der DLRG <strong>Idstein</strong> wurde über die<br />

schwierige Situation diskutiert, in die der Verein durch die<br />

Schließung des <strong>Hallenbad</strong>es geraten ist. Von den ehemals rund<br />

1100 Mitgliedern haben fast 400 den Verein <strong>zum</strong> Jahresende<br />

verlassen.<br />

In der Hauptversammlung der DLRG war es für die Vorsitzende<br />

Christiane Bossong daher ein Anliegen, sich bei den verbliebenen<br />

Mitgliedern für ihre Treue zu bedanken. Noch stehe der Verein<br />

finanziell so sicher da, dass die vom Landesverband angekündigte<br />

Beitragserhöhung 2006 nicht an die Mitglieder durchgereicht<br />

werden müsse.<br />

Obwohl das <strong>Hallenbad</strong> nur sechs Monate zur Verfügung stand, konnten<br />

5800 Trainingseinheiten absolviert und ein Betrag von 5840 Euro an die<br />

Stadtkasse als Hallenbenutzungsgebühr überwiesen werden.<br />

Hochgerechnet auf ein komplettes Jahr hätte dies einen Rekord bedeutet.<br />

Sportliche Erfolge konnte die Leistungsgruppe verzeichnen. Neben der<br />

Deutschen Meisterschaft im Rettungsschwimmen von Joel Ax gab es bei<br />

den Hessenmeisterschaften mehrere 1. und 2. Plätze. Auch bestand die<br />

Leistungsgruppe ihre Feuertaufe bei Wettkämpfen in der<br />

Sportgemeinschaft mit dem Schwimmclub Wiesbaden. "Der Zuschuss von<br />

5500 Euro aus der Vereinskasse war für die sportlichen Erfolge gut<br />

angelegt", hieß es in der Versammlung.<br />

Das im Jahre 2004 angeschaffte und durch Spenden teilfinanzierte<br />

Rettungsboot wurde im letzten Sommer an den Bezirk Rhein-Taunus<br />

verkauft. Es steht jetzt auch den Rettungsschwimmern aus Niedernhausen<br />

zur Verfügung und ist somit besser ausgelastet. Unter anderem ist<br />

geplant, es während der Fußball-WM auf dem Main zur Absicherung<br />

einzusetzen. Neue Informationen <strong>zum</strong> <strong>Hallenbad</strong> hatte man sich aus der<br />

Einladung eines Vertreters der Stadt <strong>Idstein</strong> versprochen. Leider sei<br />

niemand gekommen. <strong>Eine</strong> grundsätzliche Bereitschaft, mit der DLRG<br />

zusammenzuarbeiten, habe die Firma Tournesol angeboten.<br />

117


Einzelheiten über mögliche Trainingseinheiten oder Kurse habe die DLRG<br />

von der Firma nicht erfahren. Sicher sei jedoch, dass eine deutliche<br />

Reduzierung des Vereinsangebotes erfolgen werde.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 24. Mai 2006<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Angebot an LWV für Flächenkauf<br />

Größe: 42000 Quadratmeter/Sondersitzung<br />

Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Magistrat hat einem Papier der Stadtverwaltung zugestimmt,<br />

dem Landeswohlfahrtsverband Hessen (kurz LWV) für das benötigte<br />

Gelände für den Bau des Tournesol-Bades mit angegliedertem Biomasse-<br />

Heizkraftwerk ein finanzielles Angebot zu machen. Die letzte Entscheidung<br />

über die Ankaufssumme fällt das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtparlament am<br />

Donnerstag, 8. Juni.<br />

Und weil die Zeit sehr drängt, treffen sich die Mitglieder des Haupt- und<br />

Finanzausschusses zu einer Sondersitzung zu diesem Thema am Dienstag,<br />

30. Mai. "Wenn mit dem Bau zügig begonnen werden soll, dann müssen<br />

wir schnell entscheiden", weiß Bürgermeister Gerhard Krum.<br />

Denn: Der Verwaltungsausschuss zur Vorbereitung der<br />

Verbandsversammlung tagt am 1. und 27. Juni. Die<br />

Verbandsversammlung findet am 5. Juli statt. Damit das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Kaufangebot in der Verbandsversammlung beraten werden kann, muss<br />

das städtische Angebot dem LWV also so schnell wie möglich vorgelegt<br />

werden.<br />

Nach Krums Worten laufen die Gespräche hinter den Kulissen zur<br />

Vernetzung der verschiedenen Projekte im Bereich "Südlich Eisenbach"<br />

erfolgreich auf Hochtouren. Voraussetzung ist jedoch der Ankauf der<br />

benötigten Fläche. Die ist rund 42000 Quadratmeter groß.<br />

Für das Tournesolbad werden 33000 Quadratmeter benötigt, für das<br />

Heizkraftwerk 2000, für Straßen 1600 und für eine mögliche<br />

Mischgebietsfläche (ein Streifen zwischen der in Bau befindlichen<br />

Südtangente und dem <strong>Hallenbad</strong>) 5200 Quadratmeter. "Hier könnte ich<br />

mir auch eine Art Tagungshotel vorstellen, das uns in <strong>Idstein</strong> so dringend<br />

fehlt", sieht es der Rathaus-Chef.<br />

118


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 01. Juni 2006<br />

Ausschuss: LWV-Areal für Badbau ankaufen<br />

42 000 Quadratmeter für fast vier Millionen Euro<br />

Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Haupt- und Finanzausschuss empfiehlt dem Stadtparlament<br />

einstimmig (bei einer Enthaltung) <strong>zum</strong> Bau des Tournesolbades mit<br />

angeschlossenem Heizkraftwerk Grundstücke mit einer Fläche von rund 42<br />

000 Quadratmetern vom Landeswohlfahrtverbandes (LWV) anzukaufen.<br />

Sollte auch die Stadtverordnetenversammlung in ihrer Sitzung am<br />

Donnerstag, 8. Juni, für diesen Kauf stimmen, ist eine grundlegende<br />

Voraussetzung für den Badbau erfüllt.<br />

Hinter verschlossenen Türen diskutierten die Ausschussmitglieder in nicht<br />

öffentlicher Sitzung etwa zwei Stunden über die Thematik. Dabei sind die<br />

Kommunalpolitiker laut Vorsitzenden Peter Piaskowski vor allem über den<br />

an den LWV zu zahlenden hohe Grundstückspreis entsetzt. Nach<br />

Recherche der IZ bezahlt <strong>Idstein</strong> rund 3,8 Millionen Euro für die Flächen,<br />

90 Euro pro Quadratmeter. Hinzu kommen noch die üblichen<br />

Grunderwerbsteuern von sechs Prozent und die Notarkosten in Höhe von<br />

etwa 226 000 Euro. Insgesamt muss die Stadt fast vier Millionen Euro<br />

bezahlen.<br />

Dafür bekommt <strong>Idstein</strong> neben den Flächen für das Bad (33 000<br />

Quadratmeter), Heizkraftwerk (2000), Straßen (1600) auch eine<br />

potenzielle Mischgebietsfläche (5200 Quadratmeter). Auf dieser Fläche<br />

könnten Grundstücke zusätzlich vermarktet werden, um den Kaufpreis zu<br />

refinanzieren.<br />

Wie Peter Piaskowski berichtet, informierte Bürgermeister Gerhard Krum<br />

die Ausschussmitglieder über aktuelle Entwicklungen des Projektes. Laut<br />

Krum stünden die Tournesolbad-Investoren "Gewehr bei Fuß" und würden<br />

nach Vertragsabschluss mit der Stadt <strong>Idstein</strong> die Bauplanungen<br />

einreichen. Aus diesem Grund sei Eile geboten, um dafür die notwendigen<br />

Voraussetzungen zu schaffen.<br />

119


Der Preis ist heiß<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 01. Juni 2006<br />

Volker Stavenow <strong>zum</strong> LWV-Gelände<br />

vstavenow@vrm.de<br />

Der Preis ist heiß: Fast vier Millionen Euro muss die Stadt ausgeben, um<br />

vom Landeswohlfahrtsverband die Fläche von etwa 42 000 Quadratmetern<br />

im südlichen <strong>Idstein</strong> für den Bau des neuen Tournesolbades mit Biomasse-<br />

Kraftwerk zu bekommen. Allein rund 3,8 Millionen Euro überweist <strong>Idstein</strong><br />

als Kaufpreis an den LWV. Dass <strong>Idstein</strong> diesen sehr hohen Betrag<br />

bezahlen muss, ist keineswegs überraschend: Bei der vom LWV<br />

beabsichtigten Bebauung der Direktorenwiese im Kalmenhofpark, die<br />

ausgerechnet auch noch die "grüne Lunge" <strong>Idstein</strong>s sein soll, stellte sich<br />

die Mehrheit im Stadtparlament quer - und verhinderte dort den Bau eines<br />

Seniorenwohnheimes durch einen Investor. Hier saß das Parlament am<br />

längeren Hebel. Dem LWV ging so eine stattliche Einnahme aus dem<br />

geplanten Grundstücksverkauf verloren. Diese große Enttäuschung über<br />

<strong>Idstein</strong> hat man in Kassel nie vergessen! Da man sich bekanntlich im<br />

Leben mindestens zweimal, meist aber noch öfters begegnet, ist es jetzt<br />

überhaupt nicht verwunderlich, sondern einfach eine logische Folge, dass<br />

der LWV bei den von <strong>Idstein</strong> dringend benötigten Flächen kaufpreismäßig<br />

so richtig hinlangt. Hier sitzt der Landeswohlfahrtsverband jetzt am<br />

längeren Hebel, denn für <strong>Idstein</strong> gibt es in puncto Tournesolbad kein<br />

Zurück mehr. Und so kostet eine unbebaute Wiese, die von heimischen<br />

Politikern gerne als unverzichtbares "grünes Herz" <strong>Idstein</strong>s bezeichnet<br />

wird, die Stadt viel Geld. Da muss man erst einmal so richtig<br />

durchatmen...<br />

120


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 10.Juni 2006<br />

Millionen-Beschluss ohne Aussprache<br />

Stadtverordnetenversammlung <strong>zum</strong> Kauf von 41800<br />

Quadratmetern Fläche bereit<br />

Die Stadtverordneten haben die Hürden für den Bau eines<br />

Allwetterbades in <strong>Idstein</strong> aus dem Weg geräumt. Ohne<br />

Gegenstimmen wurde beschlossen, vom Landeswohlfahrtsverband<br />

(LWV) eine Fläche von 41800 Quadratmetern zu erwerben. Auf<br />

diesem Gelände soll das Tournesolbad errichtet werden. Mit<br />

Nebenkosten liegt die Grundstückskaufsumme bei fast vier<br />

Millionen Euro.<br />

Von Martin Kolbus<br />

Am liebsten hätten die Parlamentarier kein einziges Wort über das<br />

kostspielige Grundstücksgeschäft verlauten lassen. Das Parlament<br />

verzichtete am Donnerstag Abend auf jegliche Aussprache zur<br />

millionenschweren Entscheidung, die in einer nicht öffentlichen Sitzung<br />

des Haupt- und Finanzausschusses vorbereitet worden war. So wurde<br />

lediglich der Tagesordnungspunkt "Erwerb von Grundstücksteilflächen und<br />

Kaufangebot an den LWV" aufgerufen und gemäß HFA-Beschluss ohne<br />

Nennung von Hintergründen und Zahlen der Ausschussempfehlung<br />

zugestimmt.<br />

Hinter der Geheimniskrämerei steckt, wie die IZ kürzlich berichtete, das<br />

Ringen der Stadt um einen möglichst erträglichen Kaufpreis für das<br />

Allwetterbad-Grundstück und das angegliederte Heizkraftwerk. Der LWV<br />

hatte im Zuge der Verhandlungen erklärt, dass für ihn nur ein Verkauf der<br />

Gesamtfläche von 41800 Quadratmetern in Frage komme. Eigentlich<br />

benötigt die Stadt für Schwimmbad und Kraftwerk lediglich 35000<br />

Quadratmeter. Zieht man den Bedarf für Straßenflächen ab, so verbleibt<br />

der Stadt nach dem Erwerb noch ein Anteil von rund 5000 qm für eine<br />

spätere Vermarktung im Mischgebiet.<br />

Im Rathaus geht man davon aus, dass die LWV-Verbandsversammlung<br />

dem ausgehandelten Preis von 90 Euro pro Quadratmeter zustimmen<br />

wird, so dass die Stadt exakt 3,762 Millionen Euro zu zahlen haben wird;<br />

zusätzlich entstehen Kosten für Grunderwerb und Notar von insgesamt<br />

225000 Euro. Nach Auskunft von Bürgermeister Krum tagt das LWV-<br />

Gremium am 5. Juli.<br />

Anlass für den Grunderwerb ist die Vereinbarung zwischen der Stadt<br />

<strong>Idstein</strong> und der "Tournesol Schwimmbadbadbau GmbH (TSG)", wonach<br />

die Stadt die benötigten Grundstücke zu erwerben hat und den Betreibern<br />

des Allwetterbades im Wege des Erbbaurechts überlassen soll. Mit<br />

anderen Worten: Mit Ablauf des Erbbaurechtsvertrages nach 25 Jahren ist<br />

die Stadt wieder Herr über das Grundstück.<br />

121


Bestätigt hat das Parlament mit großer Mehrheit die schon in der<br />

konstituierenden Sitzung ausgiebig diskutierte Streichung des Paragrafen<br />

8 aus der Hauptsatzung. Mit diesem Beschluss zieht das Parlament einige<br />

Angelegenheiten, die bisher an den Magistrat delegiert waren, an sich.<br />

Marius Weiß (SPD) befürchtet, dass sich die Stadtverordneten damit "viel<br />

Arbeit aufhalsen" könnten. Den Vorwurf, dass man den eigenen<br />

Magistratsmitgliedern offenbar nicht ausreichend vertraue, wiesen Thomas<br />

Zarda (CDU), Inga Rossow (<strong>FWG</strong>) und Thomas Clemenz (FDP) zurück. Sie<br />

wandten sich auch gegen eine erneute inhaltliche Diskussion.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15. Juni 2006<br />

"Für die Stadt kostspielig"<br />

FDP-Chef Clemenz kritisiert fehlende Weitsicht bei CDU und <strong>FWG</strong><br />

Nicht zukunftsorientiert oder visionär sei die Kommunalpolitik von<br />

CDU und <strong>FWG</strong>. Diese Kritik übt FDP-Fraktionschef Thomas<br />

Clemenz. Die Entscheidung gegen eine Altenwohnanlage auf der<br />

Direktorenwiese des Kalmenhofes habe kostspielige Folgen für die<br />

Stadt.<br />

Im Februar 2005 habe sich die Stadtverordnetenversammlung einstimmig<br />

und ohne Enthaltungen "mit Nachdruck für den Erhalt der Einrichtungen<br />

des LWV Hessen und des SPZ Kalmenhof" eingesetzt, diesen Beschluss<br />

aber bereits wenige Wochen später konterkariert, so Clemenz, als es um<br />

die Direktorenwiese ging. "Auf einer teuer zu pflegenden Grünfläche von<br />

über 4 500 Quadratmeter sollte gegenüber den Hauptgebäuden ein<br />

Seniorenheim entstehen. Gleichzeitig wurde über eine Parköffnung für die<br />

Allgemeinheit gesprochen." Auch <strong>Idstein</strong> aktiv befürwortete das Vorhaben.<br />

Der Leiter der Finanzabteilung des LWV habe seinerzeit darauf hin, dass<br />

der LWV umstrukturiert werde und der Erlös des Grundstücksverkaufes<br />

vollständig in <strong>Idstein</strong> reinvestiert werde. Das Geld werde benötigt, um den<br />

Standort zu erhalten. Dennoch hätten sich CDU, <strong>FWG</strong> und Grüne gegen<br />

eine Bebauung ausgesprochen und damit eine sinnvolle<br />

Nutzungverhindert.<br />

"Die Quittung wurde nun präsentiert", so Clemenz. "Jetzt kostet die Stadt<br />

das Grundstück für das Schwimmbad anteilig rund 1,75 Millionen mehr."<br />

Der FDP-Politiker vermutet, dass dieser Betrag nicht zu zahlen gewesen<br />

wäre, wenn der LWV das Direktorenwiesenprojekt hätte realisieren<br />

können. "Diese Kröte musste die Stadt jetzt schlucken, da die Alternative<br />

`kein Bad´ erhebliche Schadenersatzansprüche und unnütz aufgewendete<br />

Planungs- und Vertragskosten der Stadt in sechsstelliger Höhe` gewesen<br />

wäre."<br />

122


In dieser Situation habe sich die FDP nicht anders entscheiden können, so<br />

der Fraktionsvorsitzende, "da andernfalls das dringend benötigte<br />

Schwimmbad gefährdet gewesen wären". Dies hätten CDU und <strong>FWG</strong> mit<br />

mehr Weitsicht vermeiden können.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 21. Juni 2006<br />

"FDP-Zahlenspiele sind nicht hilfreich"<br />

Thomas Zarda (CDU) widerspricht Clemenz<br />

Die von FDP-Chef Thomas Clemenz geäußerte Ansicht, wegen des<br />

Erhaltes der "Direktorenwiese" am Veitenmühlweg sei das<br />

Grundstück für das geplante <strong>Hallenbad</strong> nun um 1,75 Millionen Euro<br />

teurer geworden (IZ 15. Juni), nennt CDU-Fraktionsvorsitzender<br />

Thomas Zarda abwegig.<br />

Er, so Zarda weiter, habe keinen Hinweis darauf, dass dies so sei, wenn<br />

auch bereits der Bürgermeister öffentlich entsprechende Andeutungen<br />

gemacht habe. Zumal die Stadtverordnetenversammlung den<br />

Veräußerungswünschen des LWV ja bereits sehr weit entgegengekommen<br />

sei. Die CDU habe eben nicht, wie Clemenz behaupte, den Erhalt der<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> LWV-Einrichtungen konterkariert, sondern ganz im Gegenteil mit<br />

dazu beigetragen, dass der LWV große Grundstücksflächen nun lukrativ<br />

verkaufen könne. "Wir sind dem LWV beispielsweise bei der gerade jetzt<br />

heiß diskutierten Bebauung an der Obergasse sehr weit<br />

entgegengekommen. Ich darf für mich sagen: mit Bauchschmerzen. Aber<br />

wir waren und sind bereit, dem LWV hier eine Möglichkeit zu geben,<br />

Grundstücke zu Geld zu machen. Jetzt aus dem Kaufpreis für das<br />

<strong>Hallenbad</strong>grundstück eine Retourkutsche wegen der Direktorenwiese<br />

ableiten zu wollen, ist für mich unverständlich."<br />

Die Ablehnung einer Bebauung der Direktorenwiese hätten CDU und <strong>FWG</strong><br />

ins Zentrum des letzten Wahlkampfes gestellt. "Und wir haben gewonnen<br />

- was man von der FDP ja nicht gerade behaupten kann. Wir betrachten<br />

den Erhalt des Kalmenhofparkes jedenfalls als glasklaren Wählerauftrag."<br />

Die FDP habe für die Bebauung keine Unterstützung bekommen, auch<br />

nicht Bürgermeister und SPD.<br />

Es sei es nicht hilfreich für die Stadt, wenn öffentlich solche Spekulationen<br />

angestellt würden. "Wir können nur hoffen, dass nicht auch bei den<br />

Verkaufsverhandlungen mit dem LWV eine Verbindung zur Bebauung der<br />

Kalmenhofwiese hergestellt wurde." Wer hier von einer vom LWV<br />

präsentierten Quittung spreche, belaste ohne Not und ohne vor allem<br />

ohne sachliche Anhaltspunkte das Verhältnis zwischen <strong>Idstein</strong> und dem<br />

LWV.<br />

123


"Wir wollen das Schwimmbad und zwar möglichst bald. Und wir halten den<br />

Standort in der Eisenbach auch für den besten Platz, gerade auch wegen<br />

der Verkehrsanbindung", so Zarda. "Vielleicht wäre es aber für die<br />

Grundstücksverhandlungen sinnvoll gewesen, dem LWV gegenüber stärker<br />

auch den prinzipiell möglichen Neubau an anderer Stelle ins Rennen zu<br />

führen. Das ist aber nicht Sache der Stadtverordnetenversammlung. Und<br />

wir stehen dazu, das Schwimmbad dort zu errichten."<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 08. Juli 2006<br />

LWV ist bereit <strong>zum</strong> Grundstücksverkauf<br />

Wichtige Voraussetzung für das Allwetterbad<br />

Der Landeswohlfahrtsverband Hessen ist bereit, ein Grundstück in der<br />

Größe von knapp 42 000 Quadratmetern an die Stadt <strong>Idstein</strong> zu<br />

verkaufen. Das bestätigte LWV-Pressesprecher Jörg Daniel auf Nachfrage<br />

der IZ.<br />

Die Entscheidung darüber fiel in der Verbandsversammlung, die in dieser<br />

Woche im Kasseler Ständehaus tagte. Daniel wollte über den mit der<br />

Stadt <strong>Idstein</strong> ausgehandelten Preis keine Auskünfte geben. Allerdings ist<br />

schon seit Wochen bekannt, dass sich der LWV und der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Magistrat<br />

bei einem Preis von 90 Euro pro Quadratmeter geeinigt hatten.<br />

Hintergrund des Grundstücksgeschäftes ist die Absicht, auf dem Gelände<br />

"Südlich Eisenbach" den Bau eines Allwetterbades und eines Kraftwerks zu<br />

ermöglichen. Die Firma Tournesol benötigt für dieses Projekt rund 35 000<br />

Quadratmeter. In den Vorgesprächen machten die Verhandlungsführer<br />

des LWV aber deutlich, dass für sie nur der Verkauf der Gesamtfläche von<br />

knapp 42 000 Quadratmetern in Frage käme.<br />

Die Stadtverordnetenversammlung stimmte dem Flächenerwerb in ihrer<br />

Juni-Sitzung bereits zu. Mit Nebenkosten müssen fast vier Millionen Euro<br />

aufgebracht werden. Das Grundstück wird Tournesol in Erbbaupacht zur<br />

Verfügung gestellt. Nach 25 Jahren fällt es an die Stadt zurück.<br />

Wiesbadener Kurier vom 15. Juli 2006<br />

Raps soll Wärme und Strom spenden<br />

Kreisbauernverband unterstützt Projekte<br />

Ein Blockheizkraftwerk in <strong>Idstein</strong> hält die Spitze des Kreisbauernverbandes<br />

124


(KBV) Rheingau-Taunus für ein sinnvolles Projekt, um in der Region<br />

regenerative Energien zu etablieren. Mit Rapsöl als Kraftstoff ließe sich ein<br />

Generator zur Stromerzeugung antreiben, die Abwärme könne man <strong>zum</strong><br />

Heizen nutzen.<br />

Ein geplantes Allwetterbad, angrenzende Gewerbebetriebe und ein neues<br />

Krankenhaus könnten die Energie abnehmen, erklärt Bernd Großmann<br />

(Wörsdorf), einer der neuen stellvertretenden Vorsitzenden des KBV.<br />

Zwischen 500 Kilowatt und einem Megawatt solle die Anlage leisten.<br />

Mindestens 2 000 Tonnen Rapsöl seien dafür notwendig, die auf einer<br />

Fläche von 1 500 Hektar produziert werden müssten. Technische Probleme<br />

gebe es nur wegen des Rapskuchens, der beim Ölpressen anfällt.<br />

Außerdem macht sich der Verband nach wie vor dafür stark, dass Getreide<br />

als Heizmaterial eingesetzt werden darf. Besonders Weizen, Roggen und<br />

die Futtersorte Triticale seien dafür geeignet. Gesetzesänderungen sollten<br />

es möglich machen, "Energiegetreide" auch in Feuerungsanlangen mit<br />

weniger als 100 Kilowatt Leistung zu verwenden. Die heimischen<br />

Landwirte erhoffen sich, auf diese Weise mehr Unabhängigkeit von<br />

staatlichen Interventionen zu erlangen.<br />

Weiterhin setzen sie für die Zukunft auf Biogasanlagen, die es im Kreis<br />

bislang noch nicht gibt. Grassilage und Grünschnitt seien bei solch einem<br />

Projekt als Rohstoffe für die Energiegewinnung. KBV-Vorsitzender Thomas<br />

Kunz kann sich eine Kooperation mit dem Forst vorstellen, um mit der<br />

entstehenden Abwärme Holzhackschnitzel zu trocknen.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 11. August 2006<br />

CDU erwartet Antworten <strong>zum</strong> Tournesol-Allwetterbad<br />

Fraktionschef Thomas Zarda: "Weitreichende Entscheidungen zu<br />

treffen"<br />

Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU-Fraktion hat einen Berichtsantrag <strong>zum</strong> Stand<br />

des Neubaus des <strong>Hallenbad</strong>es gestellt. Laut Angaben ihres<br />

Vorsitzenden Thomas Zarda reagiert sie damit auf die<br />

Ankündigung des Bürgermeisters vor dem Kreistag, dass bereits in<br />

diesem Herbst mit dem Bau begonnen werde und das<br />

Schwimmbad voraussichtlich zeitgleich mit dem Krankenhaus<br />

fertiggestellt werde.<br />

Die CDU erwartet eine ausführliche Darstellung <strong>zum</strong> aktuellen Sachstand.<br />

"Insbesondere sind die vertraglichen Bedingungen darzustellen", heißt es<br />

im Antrag. Darüber hinaus möchte die Union von Vertretern der Firma<br />

Tournesol im Ausschuss über den Planungsstand, über den<br />

125


voraussichtlichen Baubeginn und die zu erwartende Inbetriebnahme<br />

informiert werden.<br />

"Das letzte, was uns Stadtverordneten über den Stand der Dinge berichtet<br />

wurde, war, dass wir eine schnelle Entscheidung über den<br />

Grundstückskauf treffen sollten. Das ist auch sehr rasch erfolgt," so<br />

Zarda. Der Bürgermeister habe zwar in einem Grußwort vor dem Kreistag<br />

und einen Tag später in der Bürgerversammlung den baldigen Baubeginn<br />

angekündigt, in der Stadtverordnetenversammlung in derselben Woche<br />

aber kein Wort hierüber verloren.<br />

Die CDU habe den Berichtsantrag bewusst frühzeitig, vor Ende der<br />

Sommerpause, gestellt. "Wir wollen dem Magistrat damit Gelegenheit<br />

geben, möglichst bereits in der ersten Ausschussrunde nach den Ferien zu<br />

informieren und nicht erst einen Beschluss der Stadtverordneten Ende<br />

September abzuwarten." Schließlich seien voraussichtlich weitreichende<br />

Entscheidungen zu treffen. "Wir möchten das nicht holter-di-polter<br />

zwischen Tür und Angel machen," sagt Zarda.<br />

Sollte es eventuell zu Verzögerungen oder unvorhergesehenen<br />

Schwierigkeiten beim Projekt kommen, so gäbe es erst recht Anlass, die<br />

Gremien zu informieren.<br />

Im Übrigen, so Zarda weiter, gehe es nach den Ferien schon bald in die<br />

Haushaltsberatungen. Es sei ein Vorschlag des Magistrates über die<br />

Kindergartenkonzeption angekündigt, die Situation in der Obergasse stehe<br />

noch auf der Tagesordnung und manches mehr. "Wenn wir bereits in der<br />

ersten Ausschussrunde etwas abräumen könnten, wäre das gut. Sonst<br />

brauchen wir nachher wieder Sondersitzungen. Das muss ja nicht<br />

unbedingt sein!"<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 28. August 2006<br />

Bäder-Plan wird vorgestellt<br />

Was genau plant die Firma Tournesol-Schwimmbad GmbH am südlichen<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtrand in unmittelbarer Nachbarschaft <strong>zum</strong> neuen<br />

Gesundheitszentrum? Das erfährt die Bevölkerung bei einem Besuch der<br />

Bürgerversammlung am Montag, 4. September.<br />

Die Tournesol-Schwimmbad GmbH hat einen Antrag zur Einleitung des<br />

Bebauungsplanverfahrens "Hallen- und Freibad mit<br />

Energieversorgungsanlage" gestellt. Im Verfahren für diesen so genannten<br />

vorhabenbezogenen Bebauungsplan ist die Bürgerbeteiligung nach dem<br />

Baurecht vorgeschrieben. Sie bietet die Chance, sich zu informieren und<br />

zu dem Vorhaben zu äußern. Vertreter des Stadtbauamtes und des<br />

Investors werden die Pläne für das Allwetterbad und für das Kraftwerk<br />

erläutern.<br />

Die Bürgerversammlung beginnt am 4. September um 19 Uhr im Saal 3<br />

der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadthalle.<br />

126


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 06. September 2006<br />

CDU freut sich über Baufortschritt<br />

Lokaltermin der Union am Krankenhaus-Standort / Fragen <strong>zum</strong> <strong>Hallenbad</strong><br />

Mit einem Lokaltermin an der Baustelle für das neue Krankenhaus<br />

an der Eisenbach nahm der Vorstand der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU seine<br />

Arbeit nach Ende der Sommerferien auf. Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU, so<br />

Vorsitzender Christian Herfurth, freue sich, dass der Bau des<br />

Krankenhauses sichtbar fortschreite.<br />

Nicht zuletzt die klare Haltung der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU zur Verkehrsanbindung<br />

durch die Südtangente habe dies erst ermöglicht.<br />

Auch der neue Kreisel bei Aldi werde, so sind sich die CDU-<br />

Vorstandsmitglieder einig, zu einer deutlichen Verbesserung der<br />

Verkehrssituation bei Aldi und Obi führen.<br />

"Wir werden sicherlich auch über eine bessere Anbindung dieses<br />

Stadtviertels mit dem Stadtbus "de Idstaaner" nachdenken müssen",<br />

weist Herfurth auf eine künftige Aufgabe hin.<br />

Im Zusammenhang mit dem Baufortschritt an Südtangente und<br />

Krankenhaus fragen die CDU-Vorständler nach dem Sachstand beim<br />

<strong>Hallenbad</strong>. "Wir hoffen, dass die Geschichte nicht baden geht", spielte<br />

Christian Herfurth auf das regnerische Wetter an. Hierzu erklärt CDU-<br />

Fraktionschef Thomas Zarda, dass die notwendigen Beschlüsse <strong>zum</strong><br />

Erwerb des Grundstücks neben dem Krankenhaus bereits im Juli getroffen<br />

wurden. "Der Bürgermeister hat am 10. Juli vor dem Kreistag gesagt, dass<br />

mit dem Bau des <strong>Hallenbad</strong>es jetzt im Herbst begonnen werde. Bislang<br />

liegen uns dazu allerdings noch keinerlei Vorlagen vor. Dazu hat die CDU<br />

ja auch schon einen Berichtsantrag gestellt. Wir sind jedenfalls gespannt<br />

auf die als Bürgerversammlung angekündigte Veranstaltung am Montag."<br />

In der anschließenden Sitzung des CDU-Vorstandes wurde das Programm<br />

für die nächsten Wochen besprochen, insbesondere die Vorbereitung der<br />

Jahreshauptversammlung. Die CDU <strong>Idstein</strong> wolle sich an der Diskussion<br />

um das neue Grundsatzprogramm der Union beteiligen.<br />

"Vor allem wollen wir zeigen, wie wir unsere Grundsatzpositionen in<br />

praktische Politik umsetzen. Beispiel: <strong>Idstein</strong> als familienfreundliche Stadt<br />

oder Entbürokratisierung bei Bauvorhaben. Das wird ein Thema unserer<br />

Jahreshauptversammlung sein," so Parteichef Christian Herfurth.<br />

127


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 06. September 2006<br />

Tournesol-Bad soll Ende 2007 stehen<br />

Geplanter Spagat zwischen Spaßbad und erholsamen Freizeit- und<br />

Sportangeboten<br />

Die Baugenehmigung soll im kommenden Februar auf dem Tisch<br />

liegen und Weihnachten 2007 soll das Tournesol-Bad stehen. Das<br />

erfuhren die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> auf der Bürgerversammlung zu diesem<br />

Thema.<br />

Von: Katharina Munsch<br />

"Lange Jahre hatten wir hier in der Stadt ein funktionierendes <strong>Hallenbad</strong>",<br />

erinnerte Krum. Rund zwei Jahrzehnte sei über dessen Fortbestand<br />

diskutiert worden, mittlerweile sei die Technik des Gebäudes derart<br />

marode, dass dieses auf Geheiß des Gesundheitsamtes längst geschlossen<br />

worden sei. Hin und her ist seitdem überlegt worden. Sollte das alte Bad<br />

saniert werden? Ein Anbau entstehen oder aber gleich ganz neu gebaut<br />

werden?<br />

"An dieser Stelle hatte sich im vergangenen Jahr die Firma Tournesol<br />

gemeldet und unter anderem angefragt, ob es in <strong>Idstein</strong> eine geeignete<br />

Fläche für ein Biomassekraftwerk gäbe", erklärte der Bürgermeister. Das<br />

genannte Kraftwerk stellt, so sehen es die Pläne der Betreibergesellschaft<br />

vor, die Energieversorgung des so genannten Allwetterbades sicher.<br />

Bezuschusst wird die Unterhaltung des auffälligen Kuppelbaus, von dem<br />

ähnliche Modelle bereits in Frankreich entstanden waren, anschließend<br />

von der Stadt, damit hier Schulschwimmkurse für Grundschüler<br />

stattfinden können und der Vereinsbetrieb der DLRG gewährleistet wird.<br />

Deutlich unterstrich Bürgermeister Krum die Wichtigkeit des Geplanten für<br />

die Infrastruktur des Standortes <strong>Idstein</strong>. Faktoren hierfür seien viele<br />

Projekte die gleichsam im, durch den Hessentag entfachten Rückenwind<br />

auf den Weg gebracht worden seien. Hierzu gehöre unter anderem auch<br />

das neue Allwetterbad.<br />

Zum eigentlichen Anliegen der Veranstaltung kam anschließend Professor<br />

Mathias Uhle und stellte den so genannten vorhabenbezogenen<br />

Bebauungsplan des Geländes an der Südtangente vor, auf dem bereits in<br />

rund eineinhalb Jahren das neue Allwetterbad stehen soll. "Stets werden<br />

jeweils geeignete Standortalternativen abgeklopft, dies ist nämlich vom<br />

Gesetzgeber vorgeschrieben", berichtete der Experte. Ein möglicher Platz<br />

für das Geplante sei natürlich der ursprüngliche im Wolfsbachtal. Da aber<br />

der mögliche neue Standort in direkter Nachbarschaft von Südtangente<br />

und Krankenhaus unter anderem durch eine bessere Erreichbarkeit<br />

besteche, spräche vieles für die zweite Möglichkeit.<br />

128


"Doch das beste Argument für die "neue" Lage des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bades ist<br />

dessen Energieversorgung", erklärte Uhle. Ein Allwetterbad sei ein wahrer<br />

Energiefresser. Das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Modell solle per Biomassekraftwerk und<br />

somit beispielsweise mit Rapsöl versorgt werden. "Da erscheint es nur<br />

logisch, das entsprechende Kraftwerk durch eine Mitnutzung desselben<br />

durch das neue Krankenhaus um ein vielfaches besser auszulasten.<br />

Ins sprichwörtlich gleiche Horn stieß auch der Geschäftsführer der<br />

Tournesol GmbH Alexander Hackl. Auch Teile des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Gewerbegebietes könne durch die Energie des geplanten Kraftwerkes<br />

versorgt werden.<br />

Sein Unternehmen widme sich "nicht ganz alltäglichen Freizeitanlagen, wie<br />

es moderne Allwetterbäder gemeinhin sind". Das Geplante stehe mit der<br />

eigenen Energieerzeugung, dem Badebetrieb und dem angeschlossenen<br />

Gesundheitsbereich gleich auf mehreren starken Pfeilern.<br />

"Sie erhalten nicht nur ein schlichtes <strong>Hallenbad</strong>, sondern eine komplette<br />

Freizeitanlage mit Wasser", versprach Michael Beck von "ARCH2O", dem<br />

Unternehmen hinter dem Tournesol-Konzept in Richtung des Plenums. Ein<br />

großer Sportbereich, Wellness-Angebote, unterschiedliche Saunen,<br />

Gastronomie und als Kernstück das Bad mit seiner, in nur vier Minuten zu<br />

öffnenden, großen Stahlkuppel erwarteten den Besucher. "Wir wollen den<br />

Spagat zwischen einem Spaßbad für die Jüngeren und erholsamen<br />

Freizeit- und Sportangeboten für Erwachsene wagen", erklärte Beck.<br />

Neben dem großen Angebot im Inneren, solle es indes auch noch allerlei<br />

Möglichkeiten im Freibadbereich geben. Becken und Badesee sollen einmal<br />

so groß werden, "dass wir an heißen Tagen beinahe ganz <strong>Idstein</strong> zu Gast<br />

haben könnten", scherzte der Experte.<br />

Im kommendem Februar rechnen und Hackl und sein Team mit der<br />

Baugenehmigung für ihren Bade-, Sport-, und Wellnesstempel. Dann solle<br />

auch gleich mit dem Bau begonnen werden, schließlich hoffe er bereits auf<br />

ein Fest unter der Kuppel des Bades zu Weihnachten 2007<br />

129


Wiesbadener Kurier und<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 21. Oktober 2006<br />

Allwetterbad oder Ziegenställe in<br />

<strong>Idstein</strong>?<br />

Hofgut-Pächter WJW will kein Gelände abtreten / Geschäftsführer Jörg Bourgett<br />

sieht die Existenz bedroht<br />

Geschäftsführer Jörg Bourgett beharrt auf Einhaltung der Verträge.<br />

Foto: Archiv<br />

Von : Martin Kolbus<br />

Ein <strong>Hallenbad</strong> mit Kuppel, die sich bei Sonnenwetter öffnet, Wellness-<br />

Angebote, Sauna und Gastronomie - alles nur schöne Träume auf buntem<br />

Papier? Die Pläne für das Tournesol-Bad in <strong>Idstein</strong>, verbunden mit einem<br />

Biomasse-Kraftwerk, könnten an der zu engen Nachbarschaft zu Kühen<br />

und Ziegen scheitern.<br />

Als die Stadtverordnetenversammlung im Juni ohne Gegenstimmen<br />

beschloss, vom Landeswohlfahrtsverband eine Fläche von knapp 42000<br />

Quadratmetern zu erwerben und der LWV einen Monat später das knapp<br />

vier Millionen Euro schwere Grundstücksgeschäft durch die<br />

Verbandsversammlung absegnete, da schien die höchste Hürde auf dem<br />

Weg <strong>zum</strong> Bau eines <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Allwetterbades schon genommen. Den hoch<br />

fliegenden Erwartungen folgt nun die Ernüchterung. Der Pächter der<br />

Flächen, die Wiesbadener Jugend-Werkstatt (WJW), spielt nicht mit.<br />

Bürgermeister Gerhard Krum sieht keineswegs schwarz: "Ich gehe davon<br />

aus, dass wir das Bad dort bekommen, wo wir es gern verwirklichen<br />

möchten." Dieser Standort befindet sich in der Nachbarschaft der Gebäude<br />

des Hofgutes Gassenbach, dort, wo Ziegen- und Kuhstallungen Rheingau-<br />

Taunus<br />

130


unmittelbar angrenzen. Das Hofgut und die dazu gehörenden Flächen<br />

waren 2001 vom LWV an die Jugendwerkstatt verpachtet worden. "Der<br />

Pachtvertrag sieht vor, dass Teilflächen aus dem Vertrag<br />

herausgenommen werden können, wenn sie für öffentliche Zwecke oder<br />

<strong>zum</strong> Zwecke der Bebauung benötigt werden", schildert LWV-<br />

Pressesprecher Jörg Daniel (Kassel) die Situation. "Um das Grundstück an<br />

die Stadt veräußern zu können und die Voraussetzungen für einen Besitz-<br />

und Eigentumsübergang zu schaffen, haben wir vom Pächter die<br />

Herausgabe der betreffenden Fläche aus dem Pachtvertrag verlangt."<br />

Getan hat dies der LWV, aber bisher ohne jeden Erfolg.<br />

Mit Jörg Bourgett, dem ehrenamtlichen Geschäftsführer der WJW, ist im<br />

Moment kein Einvernehmen herstellbar. Er kenne keinen<br />

Verfassungsgrundsatz, der ein nicht etwa von der Kommune, sondern von<br />

einer Firma geplantes Schwimmbad als Objekt von öffentlichem Interesse<br />

einstufen würde.<br />

Jörg Bourgett geht es nicht einfach um ein paar Ziegen oder Kühe, denen<br />

die Schwimmbadanlagen ziemlich dicht aufs Fell rücken. "<strong>Eine</strong> Linie des<br />

Bebauungsplanes geht sogar direkt durch die Ziegenställe hindurch",<br />

schildert er die enge Nachbarschaft. Zu eng - so sehr, dass nach<br />

Erfahrungen aus anderen Städten Konflikte und Klagen wegen<br />

Geruchsbelästigung oder Tierlärm geradezu programmiert seien, <strong>zum</strong>al<br />

hier die notwendigen 180 Meter Abstand nicht mehr eingehalten werden.<br />

"Jeder könnte später klagen" und die WJW, <strong>zum</strong>indest was Kuhstallungen<br />

und Ziegen angeht, vertreiben, glaubt Bourgett.<br />

Das Abtreten von Fläche für das Krankenhaus sei bereits unter Einhaltung<br />

der notwendigen Abstände erfolgt, sagt Bourgett. Jetzt solle erneut eine<br />

große Scheibe herausgeschnitten werden. Sein Standpunkt ist klar: "Wir<br />

wollen keinen Unfrieden, aber wir erwarten Vertragstreue."<br />

Die WJW habe auch nichts gegen ein <strong>Hallenbad</strong>. Bourgett kann sich aber<br />

nicht vorstellen, dass das WJW-Gelände der einzig mögliche Standort in<br />

<strong>Idstein</strong> sei. Die Frage, ob es die WJW auf eine juristische Prüfung<br />

ankommen lässt, beantwortet Bourgett nicht direkt. Er sieht aber die WJW<br />

aus für jede Auseinandersetzung gut gerüstet.<br />

Ein anderer Bäder-Standort ist nicht das, worüber<br />

Bürgermeister Gerhard Krum jetzt diskutieren möchte. Er weiß<br />

aber auch, dass längere Verzögerungen das Projekt gefährden<br />

könnten.<br />

131


Teures Nachspiel<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 21. Oktober 2006<br />

Martin Kolbus <strong>zum</strong> Tournesol-Bad<br />

mkolbus@vrm.de<br />

Die Vorstellung ist grotesk: Die Ziegen des Hofgutes Gassenbach bringen<br />

das millionenschwere Tournesol-Projekt zu Fall! Ziegenstall oder<br />

Allwetterbad und Kraftwerk - auf diese krasse Entscheidung läuft der<br />

Streit hinaus.<br />

Die Einschätzung von WJW-Geschäftsführer Bourgett, wonach ein privat<br />

betriebenes <strong>Hallenbad</strong> keine Einrichtung von öffentlichem Interesse sei,<br />

erscheint nicht weniger grotesk als der Konflikt selbst. Den Menschen in<br />

<strong>Idstein</strong> und Umgebung ist es am Ende ziemlich egal, wer das Bad baut<br />

und betreibt - Hauptsache, es existiert überhaupt und die Eintrittspreise<br />

sind erschwinglich. Hier sucht der WJW-Chef nach einem formalrechtlichen<br />

Schlupfloch, um die Pachtverträge an diesem Punkt<br />

auszuhebeln.<br />

<strong>Eine</strong> ganz andere Frage ist, ob die Jugendwerkstatt nicht mit Fug und<br />

Recht verlangen kann, eine Entschädigung zu bekommen, damit Kuh- und<br />

Ziegenställe an anderer Stelle errichtet werden können und der WJW<br />

keine wirtschaftlichen Nachteile entstehen. Vom Hof abseits gelegene<br />

Stallungen sind ganz sicher ein entscheidender Nachteil bei der<br />

Tierhaltung, aber ob sie tatsächlich eine Existenzbedrohung darstellen, wie<br />

Bourgett behauptet, muss doch <strong>zum</strong>indest angezweifelt werden dürfen.<br />

Entschädigung für die WJW Die Beantwortung der Frage, wer sich bei<br />

einer Entschädigung die Kosten ans Bein zu binden hat, könnte noch<br />

ziemlich heftige politische Gewitter nach sich ziehen. Und das ist längst<br />

nicht die einzige Frage, die Kopfschmerzen verursacht. Für den Fall, dass<br />

132


es tatsächlich zu einer juristischen Auseinandersetzung zwischen LWV und<br />

WJW käme, könnte ein langwieriges Verfahren drohen, das das<br />

Gesamtprojekt ins Wanken bringt. Behält der Investor also sein Interesse<br />

am Standort? Und wie lange? Die Österreicher sind schließlich sehr rührige<br />

Leute und haben für ein ähnliches 25-Millionen-Projekt gerade ihre Fühler<br />

in den Großraum Augsburg ausgestreckt.<br />

Die schlimmste Vorstellung wäre, dass von allen schönen<br />

bunten Plänen am Ende nur das Papier übrigbleibt und die Stadt<br />

wieder ganz an den Ausgangspunkt ihrer über 20 Jahre alten<br />

<strong>Hallenbad</strong>diskussion zurückkehrt. Dazu wird es hoffentlich nicht<br />

kommen. Im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rathaus und beim<br />

Landeswohlfahrtsverband in Kassel herrscht das Prinzip<br />

Hoffnung, dass es kurzfristig doch noch zu einer Verständigung<br />

kommt. Vielleicht hilft ja auch die Stadt Wiesbaden ein bisschen<br />

nach, damit eine Kompromisslinie gefunden wird. Konkretes<br />

dazu ließ sich die Landeshauptstadt dazu aber bisher nicht<br />

entlocken.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 27. Oktober 2006<br />

Keine unlösbaren Konflikte"<br />

Bürgermeister Gerhard Krum: Der Tierhaltung wird Rechnung<br />

getragen<br />

Aus der Tierhaltung auf dem Hofgut Gassenbach und dem Betrieb<br />

des nebenan geplanten Allwetterbades mit Kraftwerk ergeben sich<br />

nach Überzeugung von Bürgermeister Gerhard Krum keine<br />

unlösbaren Konflikte.<br />

Von: Martin Kolbus<br />

Im Vorfeld der Stadtverordnetenversammlung am Donnerstag, 2.<br />

November, ist das Projekt "vorhabenbezogener Bebauungsplan" für das<br />

neue <strong>Hallenbad</strong> und das damit verbundene Kraftwerk erneut in die<br />

öffentliche Diskussion geraten. Obwohl sich schon vor Monaten der<br />

Landeswohlfahrtsverband und die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Gremien einig geworden sind<br />

über den Grundstücksverkauf an die Stadt <strong>Idstein</strong>, bleibt die<br />

Geschäftsleitung der WJW weiter beharrlich beim Nein zur Herausgabe<br />

ihrer Pachtflächen - und dies, obwohl die Verträge zwischen LWV und WJW<br />

solch eine Herausgabe regeln (die IZ berichtete).<br />

An dieser kompromisslosen Haltung von WJW-Geschäftsführer Jörg<br />

Bourgett änderte auch eine schon vor Monaten neu zugeschnittene<br />

133


Planung nichts, "die auf die besonderen Belange des Hofgutbetriebs<br />

eingegangen" sei, so der Bürgermeister. So habe man eine hofnahe<br />

Wiesenfläche, die überwiegend mit Obstbäumen bestanden ist, aus der<br />

Planung herausgenommen. Diese Fläche könnte als der geforderte Auslauf<br />

für die Ziegen genutzt werden. Gleichzeitig wurde der Planentwurf für die<br />

Anordnung der Gebäude, der Parkplätze und des Kraftwerkes so geändert,<br />

dass sich keine Konflikte zwischen Tierhaltung und Badegästen ergeben<br />

sollten, so die Überzeugung des Rathauschefs. "Den Anforderungen im<br />

Zusammenhang mit der Tierhaltung wurde Rechnung getragen."<br />

Ein Blick auf die Pläne verrät, dass gegenüber den ursprünglichen<br />

Entwürfen vom Frühjahr 2006 <strong>Hallenbad</strong> und Kraftwerk näher in Richtung<br />

Südtangente gerückt sind. Zwischen der Westseite des Kuhstalles und den<br />

Parkplätzen für das Allwetterbad soll eine sechsreihige geschlossene<br />

Hecke entstehen. Auch das diene, zusammen mit der Hanglage, einer<br />

Nachbarschaft ohne gegenseitige Belästigungen. Die Entfernung zwischen<br />

Kuhstall und Haupteingang des Bades beträgt rund 65 Meter, bis <strong>zum</strong><br />

Außenschwimmbecken sind es rund 120 Meter.<br />

<strong>Eine</strong> ganz andere "Baustelle" ist gegenwärtig die Frage der Finanzierung<br />

des Gesamtprojektes. Hierzu finden in diesen Tagen Gespräche zwischen<br />

den Beteiligten statt. Bürgermeister Krum erwartet, dass bis <strong>zum</strong><br />

Jahresende auch diese Fragen endgültig geklärt und die Vereinbarungen<br />

unterschriftsreif sind.<br />

Die Wiesbadener Jugend-Werkstatt (WJW) ist nach Überzeugung von<br />

Bürgermeister Gerhard Krum eine beispielhafte Einrichtung, die - jenseits<br />

der zur Zeit herrschenden Differenzen über die Bereitstellung von Flächen<br />

fürs <strong>Hallenbad</strong> - Unterstützung verdient. Gerade deshalb wünscht sich<br />

Krum, dass die WJW die Chancen ergreift, die sich mit den Veränderungen<br />

im Gebiet Südlich Eisenbach ergeben.<br />

Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rathauschef kann sich sehr gut vorstellen, dass die<br />

Wiesbadener Jugend-Werkstatt mit ihren vorhandenen und den geplanten<br />

Gastronomie-Einrichtungen bis hin zu einem kleinen Hotelbetrieb von dem<br />

künftig steigenden Publikumsverkehr im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Süden profitieren wird.<br />

Auch die gute Anbindung zur Südumgehung werde dazu ihren Anteil<br />

beitragen.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 20.11.2006<br />

Freie Wählergemeinschaft sieht Position gestärkt<br />

Positive Bilanz / Mit vier Millionen fürs Bad Belastungsgrenze erreicht<br />

"Wir sind gestärkt aus der Kommunalwahl im März 2006<br />

hervorgegangen", zog Inga Rossow eine positive Bilanz in der<br />

Mitgliederversammlung der Freien Wähler <strong>Idstein</strong>s. "Mit einem<br />

sachbezogenen Wahlkampf und einer homogenen Mannschaft<br />

konnten wir unsere Position ausbauen."<br />

134


Sowohl in der Stadtverordnetenversammlung als auch im Magistrat habe<br />

die <strong>FWG</strong> jeweils einen Sitz hinzugewonnen und sei jetzt mit sechs<br />

beziehungsweise zwei Mitgliedern in den Gremien vertreten.<br />

Die <strong>FWG</strong>-Vorsitzende ging auf die Themenschwerpunkte ein, für die sich<br />

die <strong>FWG</strong> im Wahlkampf stark gemacht hatte. "Sowohl beim Erhalt des<br />

Standortes der Musikschule in der Schlossgasse als auch bei der<br />

Bewirtschaftung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtwaldes weiterhin durch Hessenforst<br />

sind wir unseren Zielen schon sehr nahe gekommen", freute sich Rossow.<br />

Mit Unterstützung der anderen Fraktionen im Parlament werde man hier<br />

<strong>zum</strong> Ziel kommen.<br />

Großes Interesse zeigten die Mitglieder für den Sachstandsbericht<br />

<strong>zum</strong> Bau eines Allwetterbades durch die Firma Tournesol.<br />

"Nachdem der Bürgermeister in den Sommermonaten als<br />

Baubeginn Herbst 2006 genannt hatte, warten viele Interessierte<br />

seit Wochen auf den ersten Spatenstich", so Rossow. Nach ihren<br />

Worten seien aber sowohl beim Grundstückskauf (die IZ<br />

berichtete) als auch bei der Finanzierung des Großprojektes noch<br />

viele offene Fragen zu klären. Eindeutiges Votum der Freien<br />

Wählergemeinschaft sei, dass die Stadt nach dem<br />

Grundstückserwerb für rund vier Millionen Euro nicht weiter in die<br />

Pflicht genommen werden dürfe.<br />

Ergänzt wurde die Berichterstattung durch Karl-Heinz Lauer, der als <strong>FWG</strong>-<br />

Mitglied des Ortsbeirates <strong>Idstein</strong>-Kern über die Arbeit dieses Gremiums<br />

und die <strong>FWG</strong>-Aktivitäten informierte. Der Dasbacher Ortsvorsteher<br />

Herbert Ott sah es zur Zeit als eine der wichtigsten Aufgaben des<br />

Dasbacher Ortsbeirates an, für den Erhalt der K 711 - Verbindungsstraße<br />

zwischen <strong>Idstein</strong> und Dasbach - zu kämpfen. Hier gibt es nach Aussage<br />

von Inga Rossow zur nächsten Kreistagssitzung im Dezember einen<br />

gemeinsamen Antrag von CDU/<strong>FWG</strong>/FDP, der den Erhalt der Straße und<br />

ein gemeinsam vom Kreis, dem hessischen Straßenamt und der Stadt<br />

<strong>Idstein</strong> erarbeitetes Sanierungskonzept fordert.<br />

Nicht unerwähnt blieb der Beschluss der Stadtverordnetenversammlung,<br />

die Schulze-Delitzsch-Straße für den Autoverkehr wieder zu öffnen. "Wir<br />

haben uns erneut dagegen ausgesprochen, konnten aber mit einem<br />

Ergänzungsantrag erreichen, dass die Straße in der Zeit von 20 Uhr bis 6<br />

Uhr und an Samstagen und Sonntagen geschlossen bleibt."<br />

Nach dem Kassenbericht von Michael Gänßler und der<br />

Vorstandsentlastung wurde Eberhard Seehauser als Beisitzer neu in den<br />

<strong>FWG</strong>-Vorstand gewählt. Er löst Karin Lauer in dieser Funktion ab. Inga<br />

Rossow dankte Karin Lauer für die jahrelange aktive Mitarbeit. In seinem<br />

Amt als Beisitzer bestätigt wurde Karl-Wilhelm Höhn. Weiterhin <strong>zum</strong> <strong>FWG</strong>-<br />

Vorstand gehören Stefan Gärth als 2. Vorsitzender, Antje Reimers als<br />

Schriftführerin und Ursula Anton-Müller und Herbert Ott als Beisitzer.<br />

135


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 02. Dezember 2006<br />

"Bessere Ideen und bessere Leute"<br />

CDU-Überlegungen zu Bürgermeisterwahl<br />

Noch ist nicht entschieden, ob und mit welchem Kandidaten die<br />

CDU im nächsten Jahr in den Bürgermeisterwahlkampf einsteigt.<br />

Die Äußerungen des Fraktionsvorsitzenden Thomas Zarda in der<br />

Mitgliederversammlung der CDU ließen jedoch den Schluss zu,<br />

dass die Union einen Bewerber präsentieren wird.<br />

Von Martin Kolbus<br />

Die CDU will die Argumente sorgsam abwägen. Da sei einerseits der<br />

Amtsinhaber mit dem Bonus, immer und fortwährend Wahlkampf machen<br />

zu können (Zarda: "Das ist kein Vorwurf, sondern das ist einfach so"),<br />

während ein Herausforderer gegen einen Amtsinhaber in der Gefahr stehe,<br />

"verheizt zu werden". Andererseits ist sich Zarda sicher, dass die CDU "die<br />

besseren Ideen und die besseren Leute" habe. Mit diesem Wissen und<br />

dem Kommunalwahlergebnis von über 40 Prozent im Rücken könne man<br />

eigentlich nicht erklären, die CDU schicke keinen eigenen Kandidaten ins<br />

Rennen.<br />

Kritik äußerte der Fraktionsvorsitzende daran, dass der Bürgermeister in<br />

etlichen Details nicht wisse, was in der Stadt passiere. Der Bürgermeister<br />

müsse als Verwaltungschef der Stadt auch schauen und feststellen, was<br />

nicht in Ordnung sei. "Das findet aber seit fast sechs Jahren nicht mehr<br />

statt", so Zarda. Kritik übte er auch daran, dass im Haushaltsplanentwurf<br />

2007 Kosten für Straßenbaumaßnahmen eingestellt gewesen waren, von<br />

denen es bei der Beratung im Ausschuss dann hieß, dass diese Aufgaben<br />

nicht mehr im nächsten angepackt werden und deshalb gestrichen werden<br />

könnten. "Was ist das für eine Verwaltung, in der so viele Luftnummern<br />

produziert werden", fragte sich Zarda und stellte fest, dass eine<br />

vertrauensvolle Zusammenarbeit so nicht möglich sei.<br />

Angesprochen auf die <strong>Hallenbad</strong>situation, wies Zarda auf die am<br />

11. Dezember im Haupt- und Finanzausschuss anstehende<br />

gründliche Prüfung der abzuschließenden Verträge über den Bau<br />

des Allwetterbades und des Biomassekraftwerks mit Kraft- ärgern<br />

zu wollen.<br />

Vor Zarda hatte der 1. Vorsitzende der CDU <strong>Idstein</strong>, Christian Herfurth,<br />

die wichtigsten Punkte der Unions-Arbeit im zurückliegenden Jahr<br />

dargestellt und das seit 1989 beste Wahlergebnis bei der Kommunalwahl<br />

im Frühjahr 2006 mit 41,3 Prozent besonders herausgehoben und dem<br />

ganzen Team, besonders aber dem Wahlkampfmanager Peter Piaskowski,<br />

für den großen Einsatz gedankt.<br />

Eröffnet worden war die Mitgliederversammlung mit einem Vortrag von<br />

Hessens Justizminister Jürgen Banzer, der als Mitglied der<br />

136


Programmkommission über die jetzt begonnene politische<br />

Grundsatzdiskussion in der CDU berichtete. Auf viele Herausforderungen<br />

und Entwicklungen, von der Sozialpolitik über Globalisierung bis hin zu<br />

Klimaerwärmung und Leitkultur, müssten Antworten gefunden werden.<br />

Die Nachfragen der Zuhörer richteten sich insbesondere auf die<br />

Familienpolitik und auf eine "Überfremdung" der Gesellschaft. Banzer<br />

sprach mit Begeisterung über die Ideen und Werte des christlichen<br />

Abendlandes und versicherte, dass die christliche Orientierung Anker des<br />

CDU-Grundsatzprogrammes sei und bleibe.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 08. Dezember 2006<br />

Armutszeugnis für Herrn Zarda"<br />

Angriffe auf Verwaltung sind für den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> SPD-Chef Marius<br />

Weiß "völlig inakzeptabel"<br />

Die Berichterstattung in der IZ über die Mitgliederversammlung der<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU und die dort zitierten Aussagen des Fraktionsvorsitzenden<br />

Zarda können aus Sicht der SPD nicht unkommentiert bleiben.<br />

"Offensichtlich sorgt das erfolgreiche Wirken von Bürgermeister Krum<br />

dafür, dass die permanenten Angriffe auf ihn von Seiten der CDU immer<br />

hilfloser und abstruser werden", bewertet der SPD-Vorsitzende Marius<br />

Weiß die Äußerungen von Thomas Zarda. Pauschales Schlechtreden der<br />

Verwaltung sei aber "völlig inakzeptabel in der politischen<br />

Auseinandersetzung. Wo viel gearbeitet wird, werden natürlich auch<br />

einmal Fehler gemacht", konstatiert Weiß. Es sei aber ein "Armutszeugnis<br />

für Herrn Zarda", wenn er sich "mit allgemeinen Anschuldigungen an alle<br />

Mitarbeiter der Stadtverwaltung persönlich zu profilieren versuche".<br />

Die CDU habe bisher weder einen Kandidaten für die Wahl des<br />

Stadtoberhaupts, noch auch nur eine einzige eigene Initiative entwickelt,<br />

die ein ernsthafter Beitrag zur Stadtentwicklung gewesen sei. Die<br />

Aussage, "die besseren Ideen und besseren Leute zu haben", könne daher<br />

nach Worten des Vorsitzenden der Sozialdemokraten "wohl nur ironisch<br />

gemeint gewesen sein". Das politische Handeln der Fraktion unter Zardas<br />

Führung erschöpfe sich vielmehr in "destruktivem Reagieren".<br />

Symptomatisch dafür sei auch die zitierte Äußerung des CDU-<br />

Fraktionschefs, das Thema <strong>Hallenbad</strong> "sei völlig ungeeignet, um<br />

den Bürgermeister zu ärgern. Da wurde jedem Leser offenbar,<br />

welches die wichtigste Prämisse für die CDU in der<br />

Stadtverordnetenversammlung ist, wenn sie sich mit einem Thema<br />

beschäftigen muss, das der Bürgermeister vorantreibt", stellte<br />

Marius Weiß fest.<br />

137


Besonders erschrocken ist der Stadtverbandsvorsitzende der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

SPD aber über die berichtete Diskussion in der Mitgliederversammlung der<br />

Christdemokraten. "Ich dachte eigentlich, dass es unter den<br />

demokratischen Parteien Konsens ist, dass unser Land Zuwanderung<br />

braucht und wir uns gemeinsam und verstärkt um eine Verbesserung der<br />

Integration bemühen", meint Weiß. Wenn dann in der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU unter<br />

dem Stichwort "Überfremdung in der Gesellschaft" diskutiert wird, dann<br />

zeige dies "Ansichten, die ich in dieser Vorgestrigkeit dort eigentlich nicht<br />

erwartet hätte", kommentiert Weiß deutlich.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12. Dezember 2006<br />

Thomas Zarda: "Unangemessene Schärfe"<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU-Fraktions-Chef weist die Polemik der SPD durch<br />

Marius Weiß zurück<br />

"Die SPD kann es wohl kaum erwarten, dass ein neuer Bürgermeister<br />

gewählt wird", nimmt der Fraktionsvorsitzende der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU, Thomas<br />

Zarda zu den Angriffen des SPD-Chefs Weiß Stellung in der IZ und im<br />

Parlament Stellung. Dass Marius Weiß dabei in "vollkommen<br />

unangemessener Schärfe" auch ihn persönlich attackiere, falle nach<br />

seiner, Zardas, Sicht auf die SPD zurück.<br />

Im übrigen habe er, Zarda, nicht die Mitarbeiter der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Stadtverwaltung kritisiert. "Ganz im Gegenteil - ich habe der Verwaltung<br />

öffentlich erst wieder in der Haushaltsdebatte Respekt gezollt." Etwas<br />

anderes sei aber leider auch wahr: Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgermeister habe oft<br />

mehr Interesse an Themen wie der Kreisstrukturreform, als an Details der<br />

täglichen Arbeit einer Stadtverwaltung. Wer die Ausschusssitzungen<br />

besuche, erkenne das häufig an Vorlagen, die dann erst nachgebessert<br />

werden müssten. So sei dies erst in jüngster Zeit wieder bei der<br />

Diskussion um die Erweiterung der Fachhochschule beim Thema<br />

Schattenwurf so gewesen. Zarda zitiert auch die Haushaltsrede Krums:<br />

Der Bürgermeister spreche von der Gewerbekapitalsteuer, die seit 1998<br />

abgeschafft sei. Das sei ihm offenbar gar nicht aufgefallen, <strong>zum</strong>al er die<br />

Rede schriftlich habe verteilen lassen. Zarda hält es im übrigen und<br />

ganz im Gegensatz zu Marius Weiß für außerordentlich<br />

verantwortungsvoll, gerade bei den komplizierten Beratungen <strong>zum</strong><br />

<strong>Hallenbad</strong> Wahlkampfgetöse zu vermeiden, <strong>zum</strong>al die Wahl erst im<br />

nächsten September stattfinde. Und auch die Haushaltsberatungen<br />

hätten gezeigt, dass im Gegensatz zu mancher Debatte früherer Jahre<br />

zügig und an der Sache orientiert gearbeitet wurde. "Ich finde das gut.<br />

Aber wenn die SPD jetzt in der Vorweihnachtszeit schon mit Polemik den<br />

Wahlkampf einläuten will: bitte sehr! Ich gehe keiner Auseinandersetzung<br />

138


aus dem Wege und die CDU läuft bei Angriffen erst richtig zur Hochform<br />

auf." Ob das aber der Sache nütze, bezweifelt er.<br />

Die CDU werde in aller Ruhe und sehr rechtzeitig die Frage entscheiden,<br />

ob es einen Gegenkandidaten <strong>zum</strong> amtierenden Bürgermeister geben<br />

werde und welche Kandidatin oder auch Kandidaten die CDU aufstelle.<br />

"Dass wir eine charmante Alternative bieten werden - darauf kann sich<br />

Herr Weiß jedenfalls verlassen", so Zarda.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 13. Dezember 2006<br />

Verträge im Blickpunkt<br />

Ausschuss: Viele Fragen <strong>zum</strong> Tournesol-Projekt<br />

VoS. IDSTEIN<br />

Der Haupt- und Finanzausschuss nahm die bisher erarbeiteten Eckpunkte,<br />

Eingebungen und Diskussionsthemen zu den Verträgen <strong>zum</strong> Bau des<br />

geplanten Tournesol-Allewetterbades auf zur Kenntnis und beschloss<br />

einstimmig, dass der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Magistrat das Vertragswerk<br />

unterschriftsreif ausarbeiten soll und auch die Juristen dem zustimmen<br />

müssen, damit <strong>Idstein</strong> beim Badbau ein kalkulierbares Risiko eingeht.<br />

Dem Parlament soll dieses Vertragspaket zur Entscheidung vorgelegt<br />

werden.<br />

Wie Ausschussvorsitzender Peter Piaskowski berichtet, hatten die<br />

Parlamentarier von 19 bis 23.15 Uhr sehr viele Fragen zur<br />

Vertragsgestaltung. Dabei spielte die Frage nach der Auseinandersetzung<br />

zwischen den Wiesbadener Jugendwerkstätten und dem<br />

Landeswohlfahrtsverbandes (LWV) bezüglich der Flächenreduzierung für<br />

die Tierhaltung des Gassenbacher Hofes durch den Schwimmbadbau in<br />

unmittelbarer Nachbarschaft nur eine untergeordnete Rolle. "Das ist ja<br />

Sache des LWV und nicht der Stadt <strong>Idstein</strong>. Wir bezahlen den LWV für das<br />

Gelände für den Schwimmbadbau ja ordentlich", unterstrich Piaskowski.<br />

Zwar seien 85 Prozent bis <strong>zum</strong> Vertragsabschluss jetzt vorhanden, aber<br />

"es müssen genau 100 Prozent sein. Und das wird jetzt zwischen vier und<br />

sechs Wochen noch dauern."<br />

"Ich begrüße diesen Beschluss, weil er ein weiterer Meilenstein für den<br />

Badbau ist. Das Finanzkonzept des Tournesol-Bades wurde im Prinzip<br />

akzeptiert. Wir werden jetzt im Magistrat die Einzelheiten der juristischen<br />

Bedenken klären", meint Bürgermeister Gerhard Krum. Er und die<br />

Vertreter von Tournesol sind zuversichtlich, dass bis zur nächsten Sitzung<br />

des Stadtparlamentes ein endgültiger Vertragsentwurf vorgelegt werden<br />

kann.<br />

139


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15. Dezember 2006<br />

Pensum in fünfzehn Minuten geschafft<br />

Parlament: Magistrat soll beschlussfähige Vertragspapiere <strong>zum</strong><br />

Tournesol-Allwetterbad vorlegen<br />

Vom 15.12.2006<br />

us. IDSTEIN<br />

Die Stimmung entspannt und heiter, der Beratungsbedarf auf "null" und<br />

die Sitzungsdauer so kurz wie nie: Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverordneten<br />

schafften in der letzten Beratungsrunde des Jahres ihr Pensum in weniger<br />

als einer Viertelstunde.<br />

<strong>Idstein</strong>s Stadtverordnetenvorsteher Dr. Walter Wallmann schaute gut<br />

gelaunt auf das Parlament herab, thronte das Präsidium doch<br />

ausnahmsweise - aus Gründen der Zeitersparnis für den Aufbau - auf der<br />

erhöhten Bühne. Diese "sehr präsidiale Sitzordnung" gefiel Wallmann. "Ich<br />

genieße jede Minute", schmunzelte er.<br />

Dass er sich mit weniger als fünfzehn Minuten begnügen musste, lag<br />

daran, dass zu dem Paket aus Vertragsentwürfen für den Bau des<br />

Tournesol-Allwetterbades und eines Biomasse-Kraftwerks schon im Haupt-<br />

und Finanzausschuss alles Wichtige gesagt worden war. Insgesamt<br />

handelt es sich um fünf verschiedene Verträge und Vereinbarungen<br />

zwischen Firmen, Banken und der Stadt <strong>Idstein</strong>.<br />

Einstimmig hatte der Haupt- und Finanzausschuss, nach mehrstündiger<br />

Beratung, die Entwürfe zur Kenntnis genommen (die IZ berichtete). Dem<br />

folgte jetzt die Stadtverordnetenversammlung, allerdings ohne jedwede<br />

Aussprache. Der Magistrat erhielt den Auftrag, "das Gesamtvertragswerk<br />

unter Einbeziehung der Anforderungen an eine kommunalaufsichtliche<br />

Genehmigungsfähigkeit" abschließend zu verhandeln. Die juristischen<br />

Bedenken, die seitens des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rechtsbeistandes noch bestehen,<br />

sollen bis dahin ebenfalls ausgeräumt werden.<br />

Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverordnetenversammlung soll das Paket zur<br />

Beschlussfassung vorzulegen. Mit der endgültigen Fassung wird bis zur<br />

nächsten Sitzung im Frühjahr 2007 gerechnet.<br />

140


2007<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 03. Januar 2007<br />

Über die Hälfte der Mitglieder verloren<br />

Wasserrettungsdienst hält die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> DLRG am Leben / <strong>Eine</strong><br />

schlagkräftige Gruppe<br />

Das <strong>Hallenbad</strong> ist mittlerweile schon seit 15 Monaten geschlossen.<br />

Der einst zweitgrößte Verein <strong>Idstein</strong>s mit mehr als tausend<br />

Mitgliedern und einer der erfolgreichsten Wettkampfgruppen in<br />

<strong>Idstein</strong> überhaupt hat den Schwimmbetrieb und die Ausbildung<br />

einstellen müssen. Doch die DLRG hat keinesfalls das Handtuch<br />

geworfen: das zweite Standbein, die Abteilung<br />

Wasserrettungsdienst, hat ein besonders erfolgreiches Jahr hinter<br />

sich.<br />

Die so erfolgreiche <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Wettkampfgruppe hat ihr komplettes Team<br />

nach Wiesbaden abgegeben - ein herber Verlust für den Verein in der<br />

Hexenturmstadt, wenn man bedenkt welch Talente man hat ziehen lassen,<br />

wie unter anderem Joel Ax, Philipp Panni und Romina Ferrero, alle<br />

mehrmalige Hessen-, Süddeutsche- oder Deutsche Meister in ihrer<br />

Altersgruppe.<br />

Durch die fehlenden Trainingsmöglichkeiten in <strong>Idstein</strong> sind bisher mehr als<br />

500 Mitglieder aus dem Verein ausgetreten. Inzwischen mussten auch die<br />

Vereinsräume im alten <strong>Hallenbad</strong> geräumt werden, so dass die<br />

Kommunikationen innerhalb der Ortsgruppe nur noch unter schwierigen<br />

Umständen möglich ist. Kein Zweifel - 2006 war ein sehr schwieriges Jahr<br />

für die Ortsgruppe.<br />

"Es tut schon weh, dem <strong>Hallenbad</strong> den Rücken zukehren zu müssen, wenn<br />

man eine so lange und erfolgreiche Arbeit mit überwiegend jungen<br />

Menschen im und ums Schwimmbad herum einstellen muss", so die 1.<br />

Vorsitzende Christiane Bossong. "Wir können froh sein, dass wir nicht<br />

noch mehr als die angesprochenen 500 Mitglieder verloren haben",<br />

ergänzt Geschäftsführer Jörg Steinmann. "Wir können stolz auf unsere<br />

verbliebenen Mitglieder sein." Zum Beginn des neuen Jahres gilt deshalb<br />

auch ein herzlicher Dank der Vereinsspitze besonders jenen, die durch ihre<br />

fortbestehende Mitgliedschaft dem Verein treu zur Seite stehen und die<br />

Arbeit der DLRG weiter unterstützen, sowie den vielen ehrenamtlichen<br />

Helfern und Spendern.<br />

Die DLRG in der Hexenturmstadt steht also unter Druck, hat aber<br />

keinesfalls das Handtuch geworfen. Schließlich gibt es auch sehr<br />

141


erfreuliche Entwicklungen im Verein. Das zweite Standbein der DLRG, die<br />

Abteilung Wasserrettungsdienst, hat ein besonders erfolgreiches Jahr<br />

hinter sich. Wie jedes Jahr haben die Retter ihre Freizeit geopfert, ihren<br />

ehrenamtlichen Dienst an der Ostsee, am Rhein oder Main geleistet und<br />

an Fortbildungen sowie Übungen teilgenommen. Durch die<br />

Zusammenarbeit mit der Ortsgruppe Niedernhausen baut sich hier<br />

inzwischen eine sehr schlagkräftige Wasserrettungseinheit auf.<br />

Dank der Anschaffung eines Motorrettungsbootes (die IZ berichtete)<br />

konnten die Wasserretter im Jahr 2006 die an den Binnengewässern<br />

ansässigen Ortsgruppen bei verschiedenen Veranstaltungen in weit<br />

größerem Umfang als bisher unterstützen.<br />

Hauptschauplatz dabei war die Fußballweltmeisterschaft, genauer gesagt<br />

die Mainarena in Frankfurt, wo die Gruppe das große Motorrettungsboot<br />

zusammen mit neun Bootsführern und 23 Sanitätern und<br />

Rettungsschwimmern stellte. Das Aufgabenspektrum war vielschichtig.<br />

Von der regulären Absicherung des Mains im Bereich Friedensbrücke-<br />

Holbeinsteg und der Mainarena bis hin zur Unterstützung des<br />

landgebundenen Rettungsdienstes und kleineren Materialtransporten<br />

hatten die Helfer einiges zu tun und fuhren zusammen mit den Kollegen<br />

der DLRG Frankfurt mehrere Einsätze.<br />

Allein während der Fußballweltmeisterschaft leisteten die Helfer 1 400<br />

Stunden Wachdienst und nahmen viele positive Eindrücke und praktische<br />

Erfahrungen mit nach Hause, so dass sie nun im Jahr 2007 wieder mit<br />

voller Kraft und neuer Motivation ihrem ehrenamtlichen Dienst<br />

durchführen können.<br />

Dennoch ist dies nur ein kleiner Lichtblick in der derzeitigen<br />

Vereinssituation. Ein Schwimmbad ist und bleibt die Grundlage für die<br />

künftige Arbeit. "Ausweichmöglichkeiten wie das Freibad in<br />

Niedernhausen, die Rhein-Main-Therme in Hofheim oder das<br />

<strong>Hallenbad</strong> in Wiesbaden sind ungenügend für die Ansprüche des<br />

einst so großen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Vereins", stellt der Vorstand fest. Daher<br />

wird sich der Verein weiter gedulden und die Geschehnisse um das<br />

neue Schwimmbad der Firma Tournesol aufmerksam verfolgen.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 04. Januar 2007<br />

"Regenguss" für Einbrecher<br />

iz. IDSTEIN/NIEDERNHAUSEN<br />

Ins McDonald´s Restaurant in der Auroffer Straße in <strong>Idstein</strong> drangen<br />

Einbrecher am frühen Dienstagmorgen ein. In der Küche versuchten sie,<br />

Hamburger zu braten, lösten dabei aber die Feuerlöschanlage aus. Auf der<br />

Flucht nahmen sie verschiedene Lebensmittel mit.<br />

142


Ziel von Einbrechern war in den Tagen über Silvester auch das alte<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong>. Die Einbrecher schlugen die große Scheibe<br />

zwischen Bad und Foyer ein und hebelten den leeren<br />

Kassenautomaten auf.<br />

Bereits im Oktober/November 2006 hatte das alte <strong>Hallenbad</strong><br />

ungebetene Gäste. Die Täter hatten dabei mehrere Scheiben<br />

eingeschlagen. In beiden Fällen wurde jedoch nichts gestohlen.<br />

Unverletzt blieben die Insassen eines türkischen Sattelzuges und die<br />

Mitarbeiter der Autobahnmeisterei bei einem Unfall am Mittwoch gegen<br />

13.40 Uhr auf der Autobahn zwischen Niedernhausen und <strong>Idstein</strong> unweit<br />

des Theißtal-Parkplatzes. Der Sattelzugfahrer hatte auf der Fahrt nach<br />

Norden eine Kehrmaschine der Autobahnmeisterei erfasst.<br />

Es dauerte einige Stunden, bis die Fahrbahn von Fahrzeugtrümmern und<br />

verstreuter Ladung befreit war. Der Fahrzeugstau erreichte eine Länge<br />

von acht Kilometern.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 13. Januar 2007<br />

"Ich bin froh, wenn ich wieder in <strong>Idstein</strong> bin"<br />

Rap-Klänge beim Neujahrsempfang / Krum: "Und das<br />

<strong>Hallenbad</strong> kriegen wir auch noch hin"<br />

Es war wie immer, und doch ganz anders. Hände schütteln mit<br />

Hunderten von Gästen und jede Menge guter Wünsche für´s neue<br />

Jahr, nach diesem Muster laufen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Neujahrsempfänge nun<br />

mal ab. Diesmal aber hatte Gerhard Krum mit dem Auftritt einer<br />

Hip-Hop-Crew eine originelle Überraschung eingebaut.<br />

Von Martin Kolbus<br />

Ein Rap, gestand Bürgermeister Krum, passe eigentlich nicht ins<br />

klassische Bild eines Neujahrsempfanges. Das Lied der "HipHop-AG JuZ<br />

<strong>Idstein</strong>" mit dem Titel "<strong>Idstein</strong> Baby" sei aber vielleicht "die zärtlichste<br />

Liebeserklärung, die der alten Stadt durch ihre Jugend bisher zuteil<br />

geworden ist". Die Strophen der Rap-Hymne schließen stets mit der<br />

Zeile:"Am Ende vom Tag bin ich froh, wenn ich wieder in <strong>Idstein</strong> bin..."<br />

Die Band führt unter dem Namen "Dirrty Franz und die B-Side-Boys" eine<br />

Art Doppelleben, mit der Aufnahme "Weltmeister" zur Zeit der Fußball-WM<br />

schaffte sie sogar den Sprung in die Top 100 der Verkaufs-Charts.<br />

War die gerapte "Liebeserklärung" hörenswert, so war das, was elf<br />

Studenten der Fachhochschule Mainz <strong>zum</strong> Neujahrsempfang vorstellten,<br />

sehens- und lesenswert. Die angehenden Architekten und Ingenieure<br />

präsentierten auf Plakaten eine Ausstellung mit dem Titel "<strong>Idstein</strong> - ein<br />

Jahrtausend zu Füßen des Hexenturms". Bis Sonntag sollen die Werke zur<br />

143


Stadtgeschichte zu sehen sein. Zu bewundern waren im Foyer aber auch<br />

die Malkünste <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> und Uglitscher Schüler (die IZ berichtete).<br />

Solche Initiativen zeigten, dass die Jugend durchaus bereit sei, sich der<br />

"Selbstdisziplin der Anstrengung" zu unterziehen, sagte Krum und bezog<br />

ausdrücklich Martin Dörfler ein, der kürzlich den bundesweiten<br />

"Volkswagen Azubi Cup 2006" gewonnen hatte und sich dabei gegen<br />

starke Konkurrenz behauptete.<br />

"Zutreffend ist allerdings auch, dass vielen jugendlichen Altersgenossen<br />

das Glück der Anstrengung nicht gerade als erstes einfällt, wenn von<br />

Glück die Rede ist", sagte Krum, der die Ursachen hierfür weniger einer<br />

Verweigerungshaltung oder fehlendem Ehrgeiz zuschrieb ("das gibt es<br />

gewiss auch"), sondern eher einer Vertrauenskrise. Krum zitierte Bernhard<br />

Bueb, der einmal schrieb: "Nicht der Verfall der Werte ist das Problem<br />

unserer Zeit, sondern der Verfall des Glaubens, dass diese Werte auf die<br />

Erde geholt werden können, dass die Menschen ihnen in ihrem Leben noch<br />

eine Chance geben."<br />

Unter den Stichworten Integration, Kooperation und Innovation stellte der<br />

Rathauschef seine Gedanken vor, wie sich die Stadt auf ihre Zukunft<br />

vorbereiten könne. Dabei benannte er insbesondere die Integration junger<br />

und älterer Menschen, die Integration der Arbeitslosen, aber auch die<br />

Einbindung der Menschen mit anderem ethnischen oder religiösen<br />

Hintergrund in die Gesellschaft und ins öffentliche Leben als notwendige<br />

Schritte.<br />

Krum vergaß in seiner Neujahrsansprache nicht, eine kurze<br />

Leistungsbilanz für 2006 zu ziehen. "Das Wichtigste ist: Das<br />

Gesundheitszentrum ist im Bau. Die Südtangente ist im ersten<br />

Abschnitt fertiggestellt. Und das <strong>Hallenbad</strong> kriegen wir auch noch<br />

hin, wenn alle, wie bisher, an einem Strang ziehen!"<br />

Wiesbadener Kurier vom 19. Januar 2007<br />

Rathaus-Chef als Traumberuf<br />

Gerhard Krum seit fünf Jahren Bürgermeister <strong>Idstein</strong>s /<br />

Krankenhaus und <strong>Hallenbad</strong> im Blick<br />

Bürgermeister Gerhard Krum lenkt seit fünf Jahren als<br />

Verwaltungschef im Rathaus die Geschicke <strong>Idstein</strong>s. Er zieht eine<br />

positive Bilanz seiner bisherigen Arbeit.<br />

Von Volker Stavenow<br />

"Das Amt des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgermeisters ist mein Traumberuf geworden. Es<br />

ist für mich eine tolle Sache, dass ich als <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> meine eigene Stadt mit<br />

entwickeln kann. Ich habe seit meiner Jugend <strong>Idstein</strong> schätzen und lieben<br />

144


gelernt, obwohl <strong>Idstein</strong> nie immer einfach war und ist. Genau dieser Punkt<br />

ist auch ein Markenzeichen <strong>Idstein</strong>s - ebenfalls in den zurückliegenden<br />

Jahrhunderten. Unsere Stadt bedeutet den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>innen und <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>n<br />

sehr viel, genauso wie mir."<br />

Der Traum begann für Gerhard Krum am 14. Januar 2002. An diesem Tag<br />

trat er seinen Dienst im Rathaus an. Zuvor schaffte es der gelernte<br />

Journalist, was Beobachter für unmöglich gehalten hatten: Er gewann<br />

sensationell die Stichwahl gegen seinen Gegenkandidaten Walter<br />

Wallmann, dem ein sicherer und haushoher Wahlsieg vorausgesagt<br />

worden war. Es kam ganz anders: Krum setzte sich mit nur wenigen<br />

Stimmen Vorsprung durch und darf noch bis 13. Januar 2008 "regieren".<br />

Mindestens, denn für Krum ist eines glasklar: "Ich will weitere sechs Jahre<br />

im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rathaus an der Spitze stehen und kandidiere am 2.<br />

September für eine zweite Amtszeit!" Damit geht Gerhard Krum seinen<br />

Weg als Rathauschef konsequent weiter. Schon bei seinem Sensationssieg<br />

2002 hatte er unmissverständlich klar gemacht, dass er seine Ideen und<br />

Vorstellungen nur in zwei Amtszeiten umsetzen kann. Zwölf Jahre<br />

Bürgermeister, das ist für ihn das absolute Maximum einer Dienstzeit auf<br />

diesem Sessel. "Spätestens nach zwei Perioden muss es einen Wechsel<br />

geben, damit neue Ideen und neue Wege in die Stadtgestaltung einfließen<br />

können."<br />

Als Gerhard Krum sein Amt antrat, liefen die Vorbereitungen des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Hessentages auf Hochtouren. "Die Stadt war durch meinen Vorgänger<br />

Hermann Müller sehr gut aufgestellt. Die Leute dachten: Hier kann man<br />

gut leben. Ich habe mir also überlegt, welche Bereiche der<br />

Stadtentwicklung fortgesetzt und neu in Gang gesetzt werden sollten."<br />

Nach der unbezahlbaren Werbeaktion für <strong>Idstein</strong> durch den Hessentag<br />

nahm Krum unter anderem die Bereiche Regionalentwicklung,<br />

Strukturwandel in der Wirtschaft, demographische Entwicklung,<br />

Infrastrukturplanung für die Zukunft, neue Anforderungen an die<br />

Freizeitgestaltung, Haushaltssituation der Stadt oder verstärkte<br />

Familienpolitik in seinen Focus.<br />

"Die schwierigste Frage für mich war die nach der Zukunft des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Krankenhauses", bekennt der Bürgermeister. <strong>Idstein</strong> ohne ein<br />

Krankenhaus - für Krum jedenfalls undenkbar. "Der Bau ist nicht nur eine<br />

immens wichtige Sache für <strong>Idstein</strong>, sondern für die gesamte Region." Als<br />

das Projekt wegen "atmosphärischen Störungen" zwischen den beteiligten<br />

Partnern zu scheitern drohte, holte Krum als Mittler und Vermittler alle<br />

wieder an einen Tisch - der gordische Knoten wurde durchschlagen, das<br />

Gesundheitszentrum ist im Bau. Laut Krum wurden auch ältere Projekte,<br />

Altlasten, wie er sie nennt, zu Ende oder auf guten Weg gebracht:<br />

Südtangente, Taunusviertel, Nassauviertel, zweite <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> A 3-Auffahrt,<br />

Eschenhahner Ortsumgehung oder Einheimischenmodelle in den<br />

Stadtteilen.<br />

Ein wesentlicher Schwerpunkt von Krums Arbeit war und ist es, alles zu<br />

tun, um den Standort der Europa-Fachhochschule Fresenius in <strong>Idstein</strong> zu<br />

sichern und der Privathochschule einen Ausbau an der Limburger Straße<br />

145


zu gewährleisten. Dazu baute Krum ein ganzes Netzwerk auf, in dem er<br />

verschiedene Einrichtungen und Institutionen mit der FH Fresenius<br />

zusammenbringt. "Ich setze alles daran, dass Fresenius mit seiner FH in<br />

<strong>Idstein</strong> eine gute Zukunft hat. Unsere alte Stadt hat durch die vielen<br />

Studentinnen und Studenten ein junges Gesicht."<br />

Aufmerksame <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> sehen sofort, dass sich die Stadt im Umbau<br />

befindet: An den Stadteingängen entstehen neue Projekte: In Richtung<br />

Niedernhausen das Taunusviertel, die Südtangente kommt. Stadtauswärts<br />

Richtung Autobahn wird die Kappus-Anlage am Bahnhof komplett neu<br />

bebaut, an der Limburger Straße Richtung Wörsdorf werden Hahnstück<br />

und Altenhof neu überplant. "In allen Bereichen geschieht etwas in<br />

<strong>Idstein</strong>, es geht stetig voran." So ganz nebenbei entstanden in <strong>Idstein</strong><br />

weitere Bolzplätze, Kinderspielplätze, Skateranlage, Beachvolleyballplatz<br />

und zwei neue Jugendclubs.<br />

Neben den Themen interkommunale Zusammenarbeit,<br />

Weiterentwicklung der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Wirtschaftskraft,<br />

Stadtentwicklungskonzepte oder Schärfung des Standortprofils im<br />

Wettbewerb der Kommunen, ist das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-<strong>Hallenbad</strong><br />

Krums wichtigste Chefsache. "Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> wollen dieses<br />

<strong>Hallenbad</strong> und ich will es auch, weil unsere Stadt und die<br />

Menschen in der Region es brauchen und ich kämpfe wie ein Löwe<br />

dafür, genauso wie beim Krankenhaus."<br />

Der Bürgermeister will das für Stadt und Investor gleichermaßen<br />

wichtige Pilotprojekt nicht an der Problematik von Freigelände für<br />

Ziegen der Wiesbadener Jugendwerkstätten scheitern lassen.<br />

Deshalb wird es Ende Februar eine Art "<strong>Hallenbad</strong>-Gipfel" mit allen<br />

Beteiligten geben. Dort soll alles unter Dach und Fach gebracht<br />

werden. Bis zu diesem Zeitpunkt werden laut Krum auch alle<br />

Verträge fix und fertig sein. "Noch in diesem Jahr wird Baustart<br />

für das <strong>Hallenbad</strong> sein, da bin ich optimistisch", lehnt sich Krum<br />

weit aus dem Fenster.<br />

Der Bürgermeister weiß um die große Verantwortung, die er bei der<br />

Stadtgestaltung hat. "Alle Projekte haben schließlich Auswirkungen auf die<br />

Menschen." Aber für Krum ist Stillstand Rückschritt. "Unsere Stadt braucht<br />

Bewegung, sonst können wir gemeinsam die Aufgaben der Zukunft nicht<br />

erfolgreich meistern." Dazu gehören nach Krums Einschätzung auch<br />

Visionen, Visionen, die aber schnell zur Realität werden können, wenn<br />

Rathaus, Politik und Investoren gemeinsam erfolgreich an einem Strang<br />

ziehen.<br />

146


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 31. Januar 2007<br />

Tournesol-Verträge auf dem Prüfstand<br />

Ausschuss diskutiert am 1. Februar über Bad<br />

VoS. IDSTEIN<br />

Am Donnerstag, 1. Februar, wird es auf der Sondersitzung des Haupt- und<br />

Finanzausschusses (20 Uhr, altes Amtsgericht) ernst: Die<br />

Ausschussmitglieder diskutieren über den Bau des geplanten Tournesol-<br />

Allwetterbades mit Freibadmöglichkeiten, Wellness und<br />

gesundheitstherapeutischen Einrichtungen. Beheizt werden soll dieses<br />

Schwimmbad durch ein Biomasse-Kraftwerk mit Kraft-Wärme-Kopplung.<br />

An diesem Abend debattieren die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Kommunalpolitiker über das<br />

von der Verwaltung ausgearbeitete Vertragsgeflecht mit den Investoren.<br />

Um sich auf diese wichtige Sitzung gut vorzubereiten, treffen sich die<br />

CDU-Fraktionsmitglieder an diesem Tag ab 18 Uhr im<br />

Magistratssitzungszimmer <strong>zum</strong> internen Gespräch, die Mitglieder der <strong>FWG</strong><br />

ebenfalls ab 18 Uhr im Besprechungszimmer des Bau- und Betriebsamtes<br />

<strong>zum</strong> internen Meinungsaustausch.<br />

Das Thema Tournesol-Allwetterbad stand auch auf der Tagesordnung der<br />

jüngsten HFA-Sitzung. Hier nahmen die Fraktionen aber laut Vorsitzenden<br />

Peter Piaskowski nur die umfangreichen Vertragsunterlagen von der<br />

Verwaltung entgegen, um sie bis zur Sitzung in der kommenden Woche<br />

sorgsam durchzuarbeiten. <strong>Eine</strong> Diskussion gab es nicht.<br />

Diskutiert wurde auch nicht über den Schlussbericht für die Stadt <strong>Idstein</strong><br />

in der vergleichenden Prüfung des Hessischen Rechnungshofes<br />

"Haushaltsstruktur 2005: Mittlere Städte". Der Bericht wurde vom HFA zur<br />

Kenntnis genommen.<br />

Während die Neufassung der Gebührensatzung für die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Kindertagesstätten verschoben wurde, fasste der HFA einen Beschluss zur<br />

möglichen Installation von Bowlingbahnen in der Stadthalle. Laut Vorlage<br />

sollte die Stadt in den Leasingvertrag zwischen Stadthallen-<br />

Restaurantpächterin und Leasinggeber für die vier Bowlingbahnen<br />

einsteigen. "Das lehnte der Ausschuss aber ab. Die Pächterin kann aber<br />

nach wie vor die Bowlingbahnen auf eigene Kosten einrichten lassen", so<br />

Ausschussvorsitzender Peter Piaskowski.<br />

147


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 05. Februar 2007<br />

<strong>FWG</strong>: Risiko liegt bei Stadt<br />

Die <strong>FWG</strong> Fraktion begrüßt dass einem Vertragsabschluss für das Tournesol<br />

Bad nur noch wenige, im Ausschuss für lösbar gehaltene Probleme im<br />

Wege stehen. Allerdings wird ein solches Bad eben nicht <strong>zum</strong> Null-Risiko<br />

für die Stadt <strong>Idstein</strong> zu haben sein, so der stellvertretende <strong>FWG</strong>-<br />

Vorsitzende Gerhard Dernbecher in einer Stellungnahme <strong>zum</strong> Bericht der<br />

IZ vom 3. Februar.<br />

Neben dem Mindestzuschuss von 500 000 Euro pro Jahr <strong>zum</strong> Betrieb, und<br />

der zur Verfügungstellung eines geeigneten Grundstückes, das die<br />

Stadtkasse ebenfalls mit einer Millionensumme belastet, trägt die Stadt<br />

<strong>Idstein</strong> vollumfänglich das Betreiberrisiko. "Wenn wir, wie angekündigt,<br />

dieser Vertragskonstellation dennoch zustimmen werden, so geschieht<br />

dies unter sorgfältiger Abwägung des Für und Widers. Wir gehen<br />

gemeinsam ins Risiko, weil es durchaus auch eine Chance dafür gibt, dass<br />

das Projekt sich positiv zu Gunsten der Stadt <strong>Idstein</strong> entwickelt. In diesem<br />

Fall erhöht sich die Attraktivität des Standortes <strong>Idstein</strong> erheblich und die<br />

für die Stadt negativen Vertragsteile brauchen nicht zur Anwendung zu<br />

kommen."<br />

Die Investoren sollten nunmehr allerdings bis zur<br />

Stadtverordnetenversammlung die am Donnerstag gemachten Zusagen<br />

halten und die Hausaufgaben, was das Thema bevorzugte Wärmelieferung<br />

für das Bad und die unauflösliche Koppelung des Kraftwerkbetriebes mit<br />

dem Schwimmbadbetrieb angeht, lösen. In diesem Fall, so Dernbecher,<br />

kann ich die Zustimmung der <strong>FWG</strong>-Fraktion, trotz der geschilderten<br />

Risiken, in Aussicht stellen.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 10. Februar 2007<br />

<strong>Idstein</strong> hält Kurs auf Tournesol-Bad<br />

Parlament beschließt über Verträge / Krisengipfel zur<br />

Grundstücksfrage am 28. Februar<br />

Ein nicht ganz einfaches Thema fand nach einer nicht ganz<br />

einfachen Parlamentssitzung ein positives Ende: Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Stadtverordnetenversammlung beschloss das Gesamtvertragswerk<br />

für den Bau des Tournesol-Allwetterbades inklusive<br />

Biomassekraftwerk.<br />

Von Volker Stavenow<br />

148


Der Beschluss wurde mit 31 Ja-Stimmen (CDU, SPD, <strong>FWG</strong>, Grüne) gegen<br />

3 Nein-Stimmen (FDP und eine CDU-Stimme) gefasst. Auf Antrag von<br />

Peter Piaskowski (CDU) wurde im Protokoll festgehalten wird, dass sowohl<br />

die juristische "Absegnung" der kompletten Verträge als auch der<br />

steuerlichen Auswirkungen durch die von der Stadt beauftragte Kanzlei<br />

erfolgt ist. Auf Antrag der Grünen wurde außerdem die bei einer<br />

Versicherung abzuschließende Haftpflichtsumme für mögliche Zahlungen<br />

bei Unfällen von Besuchern im Tournesol-Bad von fünf auf 25 Millionen<br />

Euro erhöht. Auf dieses Manko hatte Thomas Clemenz (FDP) hingewiesen.<br />

Die langwierige Debatte drehte sich im Kern <strong>zum</strong> einen um das große<br />

Risiko, das die Stadt bei diesem wichtigen Mammutprojekt eingeht und<br />

<strong>zum</strong> anderen um die nach Meinung einiger Fraktionen schlechte<br />

Vorbereitung der aktualisierten Vorlagen und die Zurückhaltung von<br />

entsprechenden Infos durch die Verwaltung und Bürgermeister Gerhard<br />

Krum. Diese Irritationen sorgten für gleich zwei Sitzungsunterbrechungen,<br />

in denen die Fraktionen versuchten, sich die Fakten zu vergegenwärtigen<br />

und interne Abstimmungen zu treffen.<br />

"Entsetzt über Verwaltung""Der Auftrag des Hauptausschusses ist nicht<br />

komplett ausgeführt. Ich hätte erwartet, dass Sie uns das sagen.<br />

Trotzdem, obwohl nicht alle Bedingungen erfüllt sind, stimmen wir der<br />

Vorlage zu. Allerdings sollten die Verträge wirklich nur wirksam werden,<br />

wenn eine positive Beurteilung der Kanzlei vorliegt", meinte Thomas Zarda<br />

(CDU). Er verwies in seinem Redebeitrag darauf, dass <strong>Idstein</strong> schon längst<br />

ein Bad hätte, wenn man vor Jahren den Investoren Groll <strong>zum</strong> Zuge hätte<br />

kommen lassen.<br />

Unterstützung in seiner Ansicht erhielt Zarda von Gerhard Dernbecher<br />

(<strong>FWG</strong>): "In unserer Tischvorlage steht nicht drin, ob die juristischen<br />

Änderungen durch die Kanzlei in die Verträge eingeflossen sind. Man kann<br />

bisher nicht erkennen, ob alles juristisch geprüft ist. Der Bürgermeister<br />

enthält uns Fakten." Dernbecher machte klar, dass die Freien Wähler trotz<br />

des hohen Risikos ebenfalls das Tournesol-Bad wollen.<br />

"Dass <strong>Idstein</strong> ein immenses Risiko eingeht, ist uns allen bekannt. Ich bin<br />

aber entsetzt über das Vorgehen der Verwaltung. Keiner von uns im<br />

Parlament ist in der Lage, das heute ausgeteilte dicke Paket richtig zu<br />

lesen. Es ist nicht erkennbar, dass es sich um die endverhandelte Version<br />

handelt", kritisierte Peter Piaskowski (CDU).<br />

Volker Nies (SPD) sah das völlig anders. "Hier liegen wohl<br />

Kommunikationsprobleme vor. Wir machen heute einen weiteren<br />

wichtigen Schritt in Richtung Tournesol-Bad. Ein solches Bad bekommen<br />

wir aber nicht ohne Risiko. Dieses Projekt bietet für <strong>Idstein</strong> viele Vorteile.<br />

Können wir mehr erwarten?"<br />

"Ich lasse es mir nicht bieten, dass Sie mir vorwerfen, ich würde<br />

Informationen unterschlagen. Ich habe Ihnen alles vorgelesen. So viele<br />

Infos wie bei diesem Thema hatten Sie noch nie. Es wurden alle ihre<br />

Wünsche und Fragen abgearbeitet. Aber das ist alles kein Problem: Wir<br />

heften Ihnen das Begleitschreiben der Kanzlei auch noch an die<br />

Unterlagen", wehrte sich Bürgermeister Gerhard Krum gegen die Vorwürfe<br />

149


der Schlamperei. Der Rathaus-Chef machte klar, dass auch er Verträge<br />

auf den Weg bringen will, die alle hieb- und stichfest sind.<br />

Er wies darauf hin, dass in einer Art "Krisengipfel" am 28. Februar auch<br />

die Grundstücksfrage mit Landeswohlfahrtsverband, Wiesbadener<br />

Jugendwerkstätten (WJW) , Ministerium, Stadt und Investoren gelöst<br />

werden soll. Bekanntlich verweigern die WJW die Abgabe von Teilflächen<br />

für das Tournesol-Bad, weil die Wiesbadener dadurch negative<br />

Auswirkungen auf die Tierhaltung am Gassenbacher Hof vermuten. Die<br />

WJW sehen in dem Badprojekt auch kein Vorhaben des öffentlichen<br />

Interesses, sondern ein reines privates Investorenunternehmen.<br />

"Klares Signal setzen""Wir sind in der Diskussion an einem völlig<br />

irrationalen Punkt angekommen. Ich meine, die Verwaltung hätte aber<br />

schon konkrete Hinweise auf die eingearbeiteten Änderungen und die<br />

juristische Beurteilung geben können. So sind Irritationen entstanden. Wir<br />

sollten heute ein klares Signal setzen, dass es sich bei diesem Projekt um<br />

ein Vorhaben mit öffentlichem Interesse handelt und es voran bringen",<br />

sagte Jürgen Schmitt(Grüne).<br />

Thomas Clemenz (FDP) bekannte sich in seiner eindringlichen Rede zwar<br />

für den Bau des Tournesol-Bades, lehnte aber die Verträge als völlig<br />

unzureichend und für die Stadt im schlimmsten Fall schädlich ab. "Wenn<br />

alles in die Hose gehen sollte, trägt die Stadt das volle wirtschaftliche<br />

Risiko zwischen 30 und 35 Millionen Euro. Der Gewinner ist die Bank."<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 10. Februar 2007<br />

Absurdes Theater<br />

Volker Stavenow <strong>zum</strong> Tournesol-Bad<br />

Von Seiten der Stadt <strong>Idstein</strong> wurden mit dem Beschluss in der<br />

150


Stadtverordnetenversammlung alle Grundvoraussetzungen geschaffen,<br />

damit das erste Tournesol-Bad Deutschlands in <strong>Idstein</strong> gebaut werden<br />

kann. Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> und ihre Nachbarn in der Region sollten sich aber nicht<br />

zu früh freuen und die heimischen Kommunalpolitiker die bereits<br />

gekühlten Sektflaschen lieber noch verkorkt lassen.<br />

Denn das einzigartige Pilotprojekt steht und fällt am 28. Februar auf dem<br />

so genannten Krisengipfel. Dieser Mittwoch wird ganz sicher in die<br />

Stadtgeschichte <strong>Idstein</strong>s eingehen: Entweder als glanzvoller Tag, an dem<br />

der gordische Knoten für ein von den Menschen im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land<br />

herbeigesehntes Allwetter-Bad durchschlagen wurde, oder als ein<br />

rabenschwarzer Tag, an dem ein paar meckernde Ziegen eines der<br />

wichtigsten Projekte für die Bewohner des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Landes und des<br />

gesamten Untertaunus <strong>zum</strong> Scheitern bringen.<br />

Dass dieses zukunftsweisende Vorhaben im Interesse aller Menschen der<br />

Region überhaupt durch lächerliche Argumente der Wiesbadener<br />

Jugendwerkstätten behindert wird, zeigt, dass Vernunft und Logik bei den<br />

dortigen Entscheidungsträgern bisher nicht die Ratgeber sind. Das<br />

absurde Theater der Wiesbadener kann am 28. Februar in einen Super-<br />

Gau für <strong>Idstein</strong> münden. In diesem Fall wäre es kein Trost, dass die<br />

Wiesbadener Verantwortlichen zur großen Lachnummer Deutschlands<br />

würden und als echte Schildbürger in die Annalen eingehen.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15. Februar 2007<br />

Verträge <strong>zum</strong> Bad bergen zu hohes Risiko<br />

Situation sei unbefriedigend und gefährlich für die Stadt / FDP<br />

spricht von 30 Millionen Euro<br />

Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> FDP begrüßt den zustimmenden Beschluss der<br />

Stadtverordneten <strong>zum</strong> Tournesol-Bad, weist aber gleichzeitig darauf hin,<br />

dass dass die Bürger wissen sollten, dass für die Stadt das Risiko enorm<br />

hoch sei und bei Problemen in der Abwicklung <strong>Idstein</strong> nicht 4,5 Millionen<br />

Euro für eine Sanierung, sondern über die Jahre vermutlich mehr als 30<br />

Millionen Euro bei einem Einstieg in die Verträge zahle, zusätzlich zu den<br />

in Aussicht gestellten jährlichen Zuschüssen von 500 000 Euro.<br />

"Ursprünglich sollten 500 000 Euro den jährlichen Höchstbetrag für den<br />

Betrieb ausmachen", so Clemenz zu der deutlich veränderten Situation.<br />

Jetzt werde dieser Betrag sogar wertgesichert und steige jedes Jahr<br />

(garantiert). Das sei nicht die Absicht der FDP gewesen, die die<br />

Privatisierung angestoßen und gefordert habe.<br />

151


"Die entstandene Situation ist unbefriedigend und gefährlich für die<br />

Stadt", warnt Clemenz, der die Vertragsgestaltung als zu aufwändig und<br />

verschachtelt ansieht. Risiken würden von den Beteiligten auf Seiten der<br />

Stadt zwar gesehen, aber heruntergespielt, egal ob im Verfahren oder bei<br />

Zahlungsverzug oder Insolvenz. "Hier wird versucht, mit allen Mitteln das<br />

Ziel Badbau zu sichern, um jeden Preis und mit extrem hohem Risiko",<br />

sagt Clemenz. Einvernehmen zwischen den Vertragspartnern sei gut, aber<br />

wenn eine Bank das steuerliche Risiko ihres eigenen Vertragsgestaltungs-<br />

Vorschlages nicht tragen wolle oder könne, stelle sich die Frage, weshalb<br />

der Vertragspartner - hier die Stadt - für alles im Hintergrund haften solle.<br />

Aus juristischen Gründen habe die FDP-Fraktion diesem<br />

Vertragskonglomerat nicht zustimmen können.<br />

Im Haupt- und Finanzausschuss habe der Vertreter der Bank mitgeteilt,<br />

dass man alles auch ohne Einbeziehen der Stadt abwickeln könne.<br />

Insbesondere sei die Stadt als Haftender im Hintergrund nicht erforderlich.<br />

Angesichts dieser Aussage sei es für die FDP unverständlich, weshalb die<br />

Stadt so tief einsteigen wolle und sich sogar vertraglich verpflichte, bei<br />

Problemen den Pachtvertrag zu übernehmen. "Wir verschenken die<br />

Grundstücksnutzung im Rahmen eines Erbpachtvertrages für einen<br />

symbolischen Betrag über 40 Jahre und zahlen jedes Jahr mehr als 500<br />

000 Euro, ohne genau zu wissen, was damit konkret gesichert ist. Wer in<br />

einen Vertrag eintritt, muss normalerweise auch für Altverbindlichkeiten<br />

einstehen", gibt Clemenz zu bedenken.<br />

Die vertragliche Gestaltung stehe und falle mit der Teilung, Vermessung<br />

und Eigentumsumschreibung des Grundstücks vom LWV auf die Stadt<br />

<strong>Idstein</strong>, die bis heute nicht gesichert sei, fügt Clemenz hinzu. Dabei gehe<br />

es nicht nur um Ziegen der Wiesbadener Jugendwerkstatt, die das<br />

Grundstück bislang nutzt, sondern auch um die formale Abwicklung, die<br />

Monate dauere, bis die Stadt als Eigentümerin im Grundbuch eingetragen<br />

werde. Davon aber hänge der Ablauf vieler Fristen ab. Für Clemenz ist es<br />

deshalb unverständlich, dass in dem Pachtvertrag eine Übergabe im<br />

Dezember 2007 festgeschrieben und gleichzeitig dem Pächter das Recht<br />

zugebilligt worden sei, bei einer Verzögerung von mehr als sechs Monaten<br />

vom Vertrag zurückzutreten. In Anbetracht dieser Situation sei es nicht<br />

unwahrscheinlich, dass der Rücktrittsfall eintreten könne, warnt Clemenz.<br />

152


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 02. März 2007<br />

Tournesol-Bad wird Hängepartie<br />

Kein Durchbruch auf Krisengipfel / Grundstücksfrage weiter offen<br />

Vom 02.03.2007<br />

IDSTEIN<br />

Der Baustart des Tournesol-Bades wird zur Hängepartie: Auf dem<br />

Krisengipfel mit allen Beteiligten gab es zwar Lippenbekenntnisse,<br />

aber keinen positiven Durchbruch in der für <strong>Idstein</strong> wichtigen<br />

Angelegenheit.<br />

Von Volker Stavenow<br />

"Es gibt keine Einigung in der Grundstücksfrage, aber neue Ansatzpunkte,<br />

über die man redet", sagte gestern Bürgermeister Gerhard Krum und<br />

verhehlte seine leichte Enttäuschung über das Gesprächsergebnis nicht. Er<br />

war optimistisch in die Runde gegangen und hatte gehofft, die bekannten<br />

Probleme ausräumen zu können. Die Wiesbadener Jugendwerkstätten<br />

(WJW) fühlen sich durch den geplanten Bau des Tournesol-Bades in<br />

direkter Nachbarschaft <strong>zum</strong> Gassenbacher Hof in der Tierhaltung<br />

beeinträchtigt.<br />

Als einzig positiv nahm Krum aus der Runde mit den Tournesol-Investoren<br />

Hackl und Beck, Jörg Bourgett (Wiesbadener Jugendwerkstätten), Karl-<br />

Winfried Seif (Umweltministerium), Uwe Brückmann<br />

(Landeswohlfahrtsverband), Dr. Mohr (Amt für Landwirtschaft) und Kunz<br />

(Kreisbauernverband) mit, dass sich Jörg Bourgett zwar als erwartet<br />

harter Verhandlungspartner zeigte, jedoch klar machte, dass er nichts<br />

gegen die Stadt <strong>Idstein</strong> und nichts gegen das Schwimmbad habe. "Jörg<br />

Bourgett tritt aber vehement für die Interessen seiner Institution in<br />

<strong>Idstein</strong> ein." Starken Rückenwind bekam Krum von Karl-Winfried Seif, der<br />

als Staatssekretär im Umweltministerium den Bau des Tournesol-Bades in<br />

Verbindung mit dem geplanten Biomasse-Kraftwerk für die ganze Region<br />

ausdrücklich begrüßt und unterstützt.<br />

"Noch immer ist der Baustart in diesem Jahr möglich, wenn wir alle unsere<br />

neuen Hausaufgaben machen. Da alle anderen Voraussetzungen für das<br />

Projekt geschaffen werden, kann nach Lösung der Grundstücksfrage zügig<br />

ein Baustart erfolgen. Wir haben jetzt neue Handlungsoptionen. Ich sehe<br />

dieses Gespräch als Signal. Das Eis ist gebrochen und wir haben jetzt<br />

direkten Kontakt zueinander", sagte gestern Krum ohne konkret zu<br />

werden. Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgermeister gab sich kämpferisch: "Ich habe so<br />

etwas beim Krankenhaus auch schon erlebt. Aber ich bleibe hartnäckig,<br />

resigniere nicht, sondern sehe dieses Gespräch als weiteren Ansporn an.<br />

Wir können unsere Badehosen eben nur etwas später anziehen."<br />

In einer oberflächlichen gemeinsamen Presseerklärung stellen alle<br />

Konferenzteilnehmer fest, dass insbesondere die rechtlichen Fragen bei<br />

153


der Grundstücksbereitstellung, die Dimensionierung und der Betrieb des<br />

Biomasse-Kraftwerks erörtert worden wären.<br />

Am Ende dieses von den kompetenten Gesprächsteilnehmern geführten,<br />

äußerst konstruktiven Gespräches hätten viele Fragestellungen<br />

abgearbeitet werden können. Die von Staatssekretär Seif vorgeschlagenen<br />

Lösungsvarianten für die noch offenen Punkte zur Grundstücksfrage, auch<br />

in den Auswirkungen auf den landwirtschaftlichen Betrieb "Gassenbacher<br />

Hof", würden nunmehr von der Verwaltung und der Wiesbadener<br />

Jugendwerkstatt auf Realisierbarkeit geprüft und dann zur Umsetzung<br />

vorbereitet, wird lapidar ohne konkrete Inhalte geschildert.<br />

"Im positiven Fall ist eine zügige Vertragsabwicklung möglich, mit dem<br />

Ziel, den Bürgerinnen und Bürgern sowie den Schülerinnen und Schülern<br />

und den Sportvereinen des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Landes wieder eine attraktive,<br />

witterungsunabhängige Bademöglichkeit anbieten zu können", heißt es<br />

mit tröstenden Worten.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 02. März 2007<br />

Fliegt die Stadt aus der Kurve?<br />

Von Martin Kolbus<br />

IDSTEIN<br />

"Ich gehe davon aus, dass wir eine Lösung finden!" Im Bauausschuss<br />

klang Bürgermeister Krum noch optimistisch für das einen Tag später<br />

folgende Gespräch zur Lösung der Allwetterbad-Grundstücksprobleme.<br />

Nicht alle teilten den Optimismus.<br />

Dr. Thomas Hahn (CDU) sprach angesichts der 17-seitigen Stellungnahme<br />

eines Rechtsanwaltsbüros im Auftrag der Wiesbadener Jugendwerkstatt<br />

die Vermutung aus, dass alles auf eine Klage der WJW gegen eine<br />

Herausgabe des Grundstücks hinauslaufen könnte. Hahn befürchtete, die<br />

Stadt könnte mit ihren Beschlüssen "eine zu hohe Geschwindigkeit fahren<br />

und dabei aus der Kurve fliegen". Volker Nies (SPD) teilte die Bedenken<br />

nicht. Er sieht eher die Gefahr, dass Hahn vor der Kurve stehen bleibe.<br />

Die WJW könne nur verzögern, aber das Projekt nicht verhindern, schätzte<br />

Bürgermeister Krum die Lage ein. Der Ausschuss empfahl einstimmig (bei<br />

einer Enthaltung) die weiteren Planungschritte.<br />

154


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 05. März 2007<br />

Kein Tournesol-Gipfel mit Diehl und Krum<br />

Wiesbadener OB: Verhandlungen müssen mit Bourgett geführt<br />

werden / <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU hakt nach<br />

Vom 05.03.2007<br />

IDSTEIN/WIESBADEN<br />

Neues in Sachen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Bad: Wiesbadens Oberbürgermeister<br />

Hildebrand Diehl (CDU) machte in einem Gespräch mit dem Vorsitzenden<br />

des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Haupt- und Finanzausschusses Peter Piaskowski (CDU) am<br />

vergangenen Samstag noch einmal deutlich, dass es aus Sicht der Stadt<br />

Wiesbaden keine neuen Erkenntnisse in Sachen Wiesbadener<br />

Jugendwerkstatt gibt.<br />

Dazu Piaskowski: "Hildebrand Diehl war ein sehr freundlicher und<br />

umgänglicher Gesprächspartner, in der Sache gibt es aus Sicht der Stadt<br />

<strong>Idstein</strong> leider trotzdem keine guten Neuigkeiten. Die Stadt Wiesbaden<br />

werde nichts unternehmen, was den vitalen Interessen einer Gesellschaft<br />

der Stadt Wiesbaden zugegenlaufe werde. Es sei aus Sicht von<br />

Oberbürgermeister Diehl die Pflicht der Stadt Wiesbaden, alles zu tun, um<br />

den Betrieb der Wiesbadener Jugendwerkstatt auf dem Gassenbacher Hof<br />

zu gewährleisten und positiv weiter zu führen."<br />

Diehl, verstehe zwar die Interessen der Stadt <strong>Idstein</strong>, er werde aber in<br />

dieser Frage nichts unternehmen, was den Betrieb der WJW gefährden<br />

werde. Auch die Frage, ob nicht doch ein Spitzengespräch zwischen<br />

Oberbürgermeister Diehl und Bürgermeister Krum geführt werden könne,<br />

um die anstehenden Probleme zu lösen, sei von Diehl ganz klar abschlägig<br />

beschieden worden. Weder er noch Stadtrat Detlev Bendel würden für ein<br />

solches Gespräch zur Verfügung stehen. Es sei für Diehl völlig klar, dass<br />

alle Gespräche ausschließlich mit dem Geschäftsführer der Wiesbadener<br />

Jugendwerkstatt Jörg Bourgett geführt werden müssten.<br />

Nach diesem Gespräch mit Wiesbadens Oberbürgermeister zieht<br />

Piaskowski folgende Bilanz: "Die Situation ist nunmehr so verfahren wie<br />

noch nie. Nach den im HFA gemachten Ausführungen von Bürgermeister<br />

Krum ist klar, dass eine Einigung mit Bourgett praktisch ausgeschlossen<br />

ist. Weder die finanzierende Bank noch die Gremien der Stadt <strong>Idstein</strong><br />

können Garantieleistungen über vier Millionen Euro für die Wiesbadener<br />

Jugendwerkstatt auch nur in den Bereich des möglichen erwägen.<br />

Dies ist lait HFA-Chef völlig ausgeschlossen. Damit sei aber auch klar,<br />

dass der Standort neben dem neuen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Krankenhaus nicht mehr<br />

weiter verfolgt werden könne. Und ob es gelinge, praktisch über Nacht<br />

einen alternativen Standort zu finden, dürfe in Anbetracht der kurzen<br />

Zeitleiste bezweifelt werden. Die Vereinbarung mit der Firma Tournesol<br />

sehe nämlich vor, dass bis spätestens <strong>zum</strong> Jahresende 2007 dem Investor<br />

ein geeignetes Grundstück zur Verfügung gestellt werden müsse.<br />

155


Jetzt räche es sich bitter, so Piaskowski weiter, dass in der Vergangenheit<br />

auf diesen Aspekt überhaupt nicht eingegangen worden sei. Der<br />

Fraktionsvorsitzende der CDU, Thomas Zarda, habe doch darauf hin<br />

gewiesen, dass es notwendig sei, einen alternativen Standort ernsthaft zu<br />

überprüfen. Aber Bürgermeister Krum habe dies ja stets als völlig unnötig<br />

angesehen und nur spöttische Bemerkungen über Bourgett gemacht. "Der<br />

sitzt im Moment aber am längeren Hebel!"<br />

Wie es jetzt in Fragen <strong>Hallenbad</strong> in <strong>Idstein</strong> weitergeht, ist aus Sicht von<br />

Piaskowski völlig offen. Es sei zu befürchten, dass schon wieder völlig von<br />

Vorne begonnen werden müsse.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 07. März 2007<br />

"So ein Alleingang bringt nur Chaos"<br />

Tournesol-Bad: Schelte von Bürgermeister Krum und SPD für Aktion von<br />

Piaskowski(CDU)<br />

Vom 07.03.2007<br />

IDSTEIN Schelte für den CDU-Alleingang in Sachen Tournesol-Bad:<br />

Bürgermeister Gerhard Krum und die SPD-<strong>Idstein</strong> kritisieren<br />

denGesprächsvorstoß des CDU Stadtverordneten Peter<br />

Piaskowskis als kontraproduktiv.<br />

Von<br />

Volker Stavenow<br />

Krum ist verärgert über den mit ihm nicht abgestimmten Vorstoß des<br />

CDU-Fraktionsmitgliedes Peter Piaskowski, weil der Bürgermeister seine<br />

Verhandlungsposition dadurch geschwächt sieht. Piaskowski hatte mit<br />

dem Wiesbadener OB Hildebrand Diehl (CDU) direkt über das Thema<br />

gesprochen (wir berichteten). "So ein Alleingang bringt nur Chaos und es<br />

entsteht ein völlig falscher Eindruck in der Öffentlichkeit. Ich verstehe den<br />

Frust und die Enttäuschung, aber es hilft der Stadt nicht weiter, wenn<br />

man den Kopf in den Sand steckt", kritisiert Krum. "Ich kann öffentlich<br />

keine konkreten Angaben zu den neuen inhaltlichen Ansatzpunkten in den<br />

Gesprächen über die Grundstücksfrage beim Tournesol-Bad machen ohne<br />

diese Verhandlungen stark zu gefährden", begründete <strong>Idstein</strong>s<br />

Bürgermeister Gerhard Krum gestern inm Gespräch mit der IZ, warum er<br />

in diesem Fall entgegen seiner üblichen Gepflogenheiten eine sehr<br />

restriktive Informationspolitik verfolgt.<br />

Obwohl Krum über die genauen Hintergründe der Verhandlungen<br />

konsequent keine Auskunft gibt, stellt er klar, dass die Tournesol-<br />

Unternehmer auf jeden Fall in <strong>Idstein</strong> bauen wollen, auch wenn die<br />

156


Zeitschiene nicht eingehalten wird. "Diese Zeitverzögerungen kosten viel<br />

Geld. Die Investoren haben bisher schon einen sechsstelligen Betrag in<br />

Planungen und Vorbereitungen gesteckt."<br />

Obwohl Krum weiß, dass die Tournesol-Unternehmer ihre Fühler auch in<br />

andere Städten ausgestreckt haben, bleibt er optimistisch. "Die wollen die<br />

in <strong>Idstein</strong> vorhandenen Probleme zusammen mit der Stadt lösen!"<br />

Immerhin lässt Krum sich insoweit in den Karten schauen, dass jetzt<br />

direkte Gespräche zwischen der Stadt und den Wiesbadener<br />

Jugendwerkstätten (WJW) angestrebt werden. Darin soll es vor allem um<br />

baurechtliche Fakten gehen. Verpächter der Flächen an den WJW ist nicht<br />

die Stadt, sondern der Landeswohlfahrtsverband (LWV). Und genau in<br />

diesem Vertragsgeflecht zwischen LWV und WJW sieht Krum die Cruxbei<br />

den Plänen: "Darin sind Dinge eingearbeitet, die Probleme bereiten."<br />

Für den Bürgermeister stellt sich die momentane Situation ähnlich dar,<br />

wie ehemals beim Gesundheitszentrum und bei der Südtangente. "Jedes<br />

Projekt kommt in Etappen zustande. Stück für Stück müssen die<br />

Schwierigkeiten beseitigt werden. Auf diesem Weg sind wir. Ich habe nie<br />

falsche Hoffnungen beim Bad geweckt, sondern immer auf die Probleme<br />

hingewiesen", will Krum auch weiter dicke Bretter bohren.<br />

Dass die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> am Ende ihn als Rathaus-Chef für ein mögliches<br />

Scheitern des ehrgeizigen Schwimmbad-Projekt verantwortlich machen<br />

könnten, ist Krum sehr wohl bewusst. "Aber da der jüngste<br />

Gesprächsgipfel nicht das Ende der Fahnenstange beim Bad ist, werde ich<br />

in dieser Chefsache alles in meiner Macht mögliche tun, um das wichtige<br />

Projekt für die Stadt <strong>Idstein</strong> umzusetzen."<br />

Sauer ist auch die SPD auf Piaskowski. "Die momentane Situation ist<br />

sicherlich schwierig, aber nicht aussichtslos. Sie taugt jedoch keinesfalls<br />

zur politischen Ausschlachtung, wie sie von der CDU begonnen wurde. Wir<br />

haben schon beim Krankenhausbau erlebt, dass man einen langen Atem<br />

haben muss, wenn man erfolgreich sein will. Der Pessimismus des Herrn<br />

Piaskowski schadet der Verhandlungsposition der Stadt erheblich",<br />

reagierte der SPD-Fraktionsvorsitzende Nies.<br />

"Herr Piaskowski verhält sich, wie der Elefant im Porzellanladen. Es ist<br />

sinnlos und kontraproduktiv, wenn jeder Interessierte meint, mit den<br />

Verhandlungspartnern in Kontakt treten zu müssen. Der Magistrat vertritt<br />

die Stadt und in seinem Namen gibt der Bürgermeister Erklärungen ab.<br />

Wenn ein Ausschussvorsitzender ohne den Bürgermeister zu informieren<br />

sich durch nichts gedeckte Kompetenzen aneignet, sich mit<br />

Verhandlungspartnern der Stadt trifft und dies dann öffentlich macht, so<br />

ist das ein ungeheuerlicher Vorgang", kritisiert SPD-Chef Marius Weiß den<br />

Alleingang.<br />

157


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 09. März 2007<br />

"Wir sitzen alle in einem Boot"<br />

<strong>FWG</strong>: Bei Tournesol-Bad gemeinsam vorgehen<br />

Vom 09.03.2007<br />

IDSTEIN Als wenig hilfreich in der Sache empfinden die Freien<br />

Wähler in <strong>Idstein</strong> die <strong>zum</strong> Teil wenig sachlichen Argumente in der<br />

öffentlichen Diskussion <strong>zum</strong> Thema "Grundstückskauf für das<br />

Tournesol-Bad".<br />

Von Volker Stavenow<br />

Wie die IZ berichtete, ist das Krisengespräch mit allen Beteiligten<br />

gescheitert. Die Aussage von Bürgermeister Gerhard Krum, dass das Eis<br />

gebrochen und der direkte Kontakt zueinander jetzt vorhanden sei, ist<br />

nach Auffassung des stellvertretenden <strong>FWG</strong>-Fraktionsvorsitzenden<br />

Gerhard Dernbecher zu wenig, "wenn man bedenkt, dass die<br />

Stadtverordnetenversammlung den Grundstückskauf bereits vor den<br />

Sommerferien 2006 beschlossen hat."<br />

"Bisher sind alle erforderlichen Beschlüsse <strong>zum</strong> Thema Tournesol mit<br />

großer Mehrheit gefasst worden, obwohl immer größere Verpflichtungen<br />

auf die Stadt <strong>Idstein</strong> zugekommen sind", gibt Dernbecher die bisherige<br />

Vorgehensweise der Fraktionen wieder.<br />

Sollte sich die Haltung der Wiesbadener Jugendwerkstatt bestätigen, dass<br />

für sie ein Verkauf des besagten Grundstückes nicht in Frage komme, so<br />

ist die <strong>FWG</strong> der Auffassung, dass gezielt nach alternativen Lösungen<br />

gesucht werden. Dazu gehöre auch, so der <strong>FWG</strong>-Mann, die Prüfung<br />

anderer Standorte. "Dieses gilt insbesondere vor dem Hintergrund, dass<br />

es nach Aussagen der Krankenhausbetreiber keine Wärmelieferungen der<br />

Firma Tournesol für das neue Krankenhaus geben werde." Gerade die<br />

Standortfrage wurde bisher ganz entscheidend von der Möglichkeit der<br />

Wärmelieferung an das Krankenhaus bestimmt, so Dernbecher weiter.<br />

Da dieses Argument nun entfalle, müsse ein neuer Abwägungsprozess<br />

beginnen. Die Freien Wähler sind der Ansicht, dass auch der bisherige<br />

Standort am Himmelsbornweg mit in die Entscheidungsfindung<br />

eingebunden werden müsse.<br />

Dernbecher betont allerdings, dass diese Gedanken lediglich als Option<br />

anzusehen seien, die sich die Stadt <strong>Idstein</strong> für den Fall offen halten sollte,<br />

falls mit dem Landeswohlfahrtsverband und der Wiesbadener<br />

Jugendwerkstatt keine gütliche Einigung erzielt werden könne. "Wir<br />

erwarten vom Bürgermeister, dass er die Fraktionen ausführlich informiert<br />

und dass das Gerangel um Zuständigkeiten in den Hintergrund rückt."<br />

158


Nach Ansicht der <strong>FWG</strong> sollte die bisherige Einigkeit aller bei einem für<br />

<strong>Idstein</strong> so wichtigen Projekt nicht verloren gehen."<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 26. März 2007<br />

"Der richtige Steuermann für <strong>Idstein</strong>"<br />

Überzeugendes Votum für Krum als Bürgermeisterkandidat / Impulsgeber<br />

für Stadtentwicklung<br />

Vom 26.03.2007<br />

us. IDSTEIN Die Sozialdemokraten schicken, wie nicht anders zu erwarten<br />

war, den amtierenden Rathauschef Gerhard Krum ins Rennen, wenn am 2.<br />

September der Bürgermeister gewählt wird. Das Votum des<br />

Stadtverbandes fiel am Freitagabend für Krum mit 38 Stimmen, bei einer<br />

Gegenstimme und einer Enthaltung, überzeugend aus. "Gerhard Krum ist<br />

der richtige Steuermann, der <strong>Idstein</strong> auf Kurs hält", ist<br />

Fraktionsvorsitzender Volker Nies überzeugt. Der jetzige Amtsinhaber sei<br />

der Impulsgeber für eine dynamische Stadtentwicklung, fügte der SPD-<br />

Vorsitzende Marius Weiß hinzu.<br />

Landrat Burkhard Albers nannte als herausragendes Beispiel für Krums<br />

Beharrlichkeit und taktisches Geschick die Sicherung des<br />

Krankenhausstandortes <strong>Idstein</strong>, die maßgeblich dem Bürgermeister zu<br />

verdanken sei. "Es grenzt schon an ein Wunder, dass in <strong>Idstein</strong> ein neues<br />

Krankenhaus gebaut wird", gab auch der frühere Amtsinhaber Dr. Röther<br />

die Meinung vieler Experten im Gesundheitswesen wieder.<br />

"Ich freue mich auf die nächsten sechs Jahre und auf die `Baustellen`, auf<br />

denen noch viel für <strong>Idstein</strong>s Entwicklung erreicht werden kann", hatte<br />

Krum zuvor reichlich Tatendrang offenbart, wobei er unter "Baustellen"<br />

weitaus mehr als nur die sichtbaren baulichen Veränderungen verstanden<br />

wissen wollte. Ihm geht es um ein Gesamtkonzept, das <strong>Idstein</strong>s Position<br />

auf der Landkarte des Rhein-Main-Ballungsraumes stärkt. Die Europa<br />

Fachhochschule Fresenius mit ihren Niederlassungen in Deutschland und<br />

120 Kooperationen mit Universitäten und Fachhochschulen weltweit ist für<br />

Krum ein zentraler Pfeiler im Netzwerk für ein Standprofil<br />

"Gesundheitswesen", das bereits viele Bausteine hat und immer neue<br />

hinzugewinnt.<br />

Ebenso wie beim Erhalt des Krankenhaus will sich Krum dafür mit<br />

aller Kraft einsetzen, dass das Tournesol-Bad mit dem geplanten<br />

Kraftwerk sowie den physiotherapeutischen und Wellness-<br />

Angeboten Realität wird. Auch dieses Projekt sieht er als Baustein<br />

für ein umfassendes Gesundheitsangebot in <strong>Idstein</strong> an.<br />

159


Der Kinder-, Jugend- und Seniorenarbeit gilt seine Aufmerksamkeit<br />

ebenso wie dem schulischen Angebot. Seine Besorgnis gilt der Zukunft<br />

vieler Limes-Hauptschüler, von denen nur ein verschwindend kleiner Teil<br />

am Ende der Schulzeit eine Lehrstelle findet. Die von ortsansässigen<br />

Unternehmen gebildete <strong>Idstein</strong>-Stiftung sehe ihre Aufgabe unter anderem<br />

auch darin, jungen Menschen bei der Berufsfindung zu helfen und sie zu<br />

"coachen".<br />

Krum schilderte die Bemühungen um die Stärkung der Wirtschaft,<br />

informierte über die Anstrengungen in Sachen Umweltschutz und nannte<br />

Beispiele für die Weiterentwicklung in den Stadtteilen. Die Finanzen seien<br />

stabil, nach einem anfänglichen Defizit im Etatentwurf würden im Haushalt<br />

2007 schon jetzt schwarze Zahlen geschrieben.<br />

Gerhard Krum habe, so attestierte ihm der Fraktionsvorsitzende Volker<br />

Nies, ein gut durchdachtes Konzept für die Stadt und das Umland. "<strong>Idstein</strong><br />

ist bei ihm in besten Händen!"<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 27. März 2007<br />

Die erfolgreichen Jahre sind vorbei<br />

Wenig Erfreuliches in DLRG-Hauptversammlung<br />

Vom 27.03.2007<br />

iz. IDSTEIN Die Schließung des <strong>Hallenbad</strong>es hat für die DLRG <strong>Idstein</strong> eine<br />

beträchtliche Abwärtsentwicklung eingeleitet. Die Mitgliederzahlen sind,<br />

wie in der Jahreshauptversammlung der Lebensretter berichtet wurde, von<br />

fast 1200 auf 576 zurückgegangen und der Schrumpfungsprozess hält an.<br />

Kein Wunder also, dass erstmals ein finanzieller Verlust in den Büchern zu<br />

verzeichnen war.<br />

Noch 2006 wurde der mit hohem finanziellen und zeitlichen Aufwand<br />

renovierte Schwimmmeisterbungalow geräumt, die Rückgabe der<br />

Kellerräume im alten <strong>Hallenbad</strong> steht kurz bevor. Für beide<br />

Räumlichkeiten liegen Kündigungen vor. Damit endet nach über 30 Jahren<br />

die Zusammenarbeit mit der Stadt <strong>Idstein</strong>, "die in der letzten Zeit doch<br />

sehr angespannt war".<br />

Im Jahr 2006 wurden wieder einige Schwimmkurse durchgeführt. Es gab<br />

eine sehr lange Warteliste, doch eine Kapazitätssteigerung ist wegen der<br />

kleinen Wasserfläche in einem Escher Privatbad nicht möglich. Ein<br />

Ausweichen in die Max-Kirmsse-Schule konnte nicht erreicht werden. In<br />

der Jahresbilanz wurde auch auf die Leistungen der Wasserrettungsgruppe<br />

der DLRG hingewiesen, die bei der Main-Absicherung anlässlich der<br />

Fußballweltmeisterschaft 1400 Stunden im Einsatz war.<br />

In der Hauptversammlung wurde ein Plan gezeigt, wie das neue<br />

Tournesol-Bad aussehen soll und wo die neuen Vereinsräume entstehen<br />

160


sollen. "Leider wird es aber kein Vereinsangebot in bekannter Form und<br />

Umfang mehr geben", hieß es. <strong>Eine</strong>n großen Teil der Übungsstunden will<br />

der Badbetreiber selber anbieten, sich hierbei jedoch der DLRG als<br />

Übungsleiter bedienen. Auch lasse sich bei einem geplanten Sieben-Tage-<br />

Betrieb wohl kein DLRG-Tag mehr einrichten. Um bei den anstehenden<br />

Verhandlungen mit der Firma Tournesol zukünftige Belange des Vereines<br />

besser vertreten zu können, werden bereits jetzt an der Vorstandsarbeit<br />

interessierte Mitglieder gebeten, sich zu melden. Im Jahr 2008 sind die<br />

Posten des 1. und 2. Vorsitzenden sowie der Technischen Leiterin neu zu<br />

besetzen.<br />

Gesprochen wurde auch über die Zeitungsartikel und Leserbriefe der<br />

jüngeren Vergangenheit. Es seien mehrfach negative Stimmen über die<br />

DLRG laut geworden. Der Verein distanziere sich von der indirekten<br />

Anschuldigung, er habe den Investor Groll seinerzeit vergrault. Der Verein<br />

habe sich natürlich an der Bürgerinitiative beteiligt, aber auch ein Konzept<br />

zur Übernahme des Bades als Vereinsbad vorgestellt, damit den Magistrat<br />

aber nicht überzeugen können. So sei auch der Sommerbetrieb im<br />

Freibadbereich letztes Jahr nicht zustande gekommen. "Die Öffnung dieser<br />

Einrichtungen wäre auch ohne die Reparatur an der defekten<br />

Lüftungsmanschette für rund 4000 Euro möglich gewesen."<br />

<strong>Eine</strong> neue Initiative für ein Bad in <strong>Idstein</strong> durch die DLRG werde es<br />

nicht mehr geben. Der Verein hofft aber auf eine gute<br />

Zusammenarbeit mit der Firma Tournesol, ist sich jedoch bewusst:<br />

Die erfolgreichen Jahre sind vorbei.<br />

In der Versammlung wurden zwei Mitglieder geehrt. Die erste Vorsitzende<br />

Christiane Bossong zeichnete Bernd Schulz für 50-jährige und Paul<br />

Pokoyski für zehnjährige Vereinstreue aus.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 14. April 2007<br />

CDU geht mit Thomas Zarda ins Rennen<br />

Einstimmig als Bürgermeisterkandidat vorgeschlagen / Herfurth:<br />

"<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> mit Bodenhaftung"<br />

Vom 14.04.2007<br />

IDSTEIN<br />

Das Votum der Kandidatenfindungskommission und des CDU-<br />

Vorstands war einstimmig: Thomas Zarda, Chef der Unionsfraktion<br />

in der Stadtverordnetenversammlung, soll bei der<br />

Bürgermeisterwahl in <strong>Idstein</strong> am 2. September für die<br />

Christdemokraten kandidieren. Zarda sei der Wunschkandidat des<br />

Vorstandes, so der Parteivorsitzende Christian Herfurth: "Solide<br />

und verlässlich - ein <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> mit Bodenhaftung!"<br />

161


Von Martin Kolbus<br />

Die Frage, ob die CDU überhaupt einen Kandidaten aufstellen soll, sei in<br />

der Kommission schnell bejaht worden. Die CDU, so Herfurth, sei es<br />

<strong>Idstein</strong> und den Wählern der CDU schuldig, mit einem Kandidaten in die<br />

Bürgermeisterwahl zu gehen. Schließlich sei die CDU die mit großem<br />

Abstand vor der SPD stärkste politische Kraft in <strong>Idstein</strong>. Vor diesem<br />

Hintergrund hätte es, so äußert sich dazu Thomas Zarda, niemand<br />

verstanden, wenn die CDU auf einen Kandidaten verzichtet hätte.<br />

Die Entscheidung sei von Anfang an auf ihren Fraktionsvorsitzenden<br />

Thomas Zarda zugelaufen, versichert Christian Herfurth. "Mit Thomas<br />

Zarda schicken wir ein politisches Schwergewicht ins Rennen, das hohes<br />

Ansehen bei der Bevölkerung hat." Mit ihm werde ein Kandidat antreten,<br />

der allseits Zustimmung und Unterstützung erfahre.<br />

Thomas Zarda weiß, dass die Wahlentscheidung im September eine<br />

knappe Sache werden könnte. "Ich bin Realist und Optimist - und<br />

überzeugt, dass es zu schaffen ist", blickt er zuversichtlich nach vorn. "Ein<br />

Spaziergang wird es sicher nicht, aber wir haben in Aarbergen gesehen,<br />

dass es möglich ist, gegen einen amtierenden Bürgermeister zu<br />

gewinnen."<br />

Seine politischen Mitstreiter sind davon ebenfalls fest überzeugt. Thomas<br />

Zarda sei als gebürtiger <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>, als ein in Ehrenämtern aktiver und<br />

beruflich kompetenter Kandidat "ein Glücksfall", so CDU-Vorsitzender<br />

Herfurth. Zarda sei kommunalpolitisch erfahren und bei den politischen<br />

Mitbewerbern respektiert. Der studierte Volkswirt und Vater von vier<br />

Kindern bringe die fachlichen und persönlichen Voraussetzungen mit, die<br />

von einem Bürgermeister erwartet werden. "Thomas Zarda verkörpert<br />

sozusagen <strong>Idstein</strong>s Anspruch, eine familienfreundliche Stadt zu sein",<br />

schmunzelt der CDU-Chef.<br />

In den nächsten Monaten wird der CDU-Bewerber alle Möglichkeiten<br />

nutzen, seine politischen Ziele und Überzeugungen darzustellen.<br />

Unmittelbar nach der Empfehlung des Vorstands hält er sich damit noch<br />

ein bisschen zurück. Was ihm aber als besonders wichtig erscheint, ist das<br />

richtige Setzen von Prioritäten. "Es lässt sich trefflich philosophieren<br />

darüber, ob die Landkreise abgeschafft werden müssen. Aber so etwas<br />

wird eben nicht in <strong>Idstein</strong> entschieden", so Zarda. Natürlich sei das<br />

Denken erwünscht und erlaubt, möchte er mit seinen Äußerungen nicht<br />

missverstanden werden. "Aber es muss die richtige Reihenfolge<br />

eingehalten werden." So sei es vorrangig, die konkreten <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Probleme - wie <strong>zum</strong> Beispiel der Bau des <strong>Hallenbad</strong>es - zu lösen oder sich<br />

um solide städtische Finanzen und eine vernünftige Sozial- und<br />

Familienpolitik zu bemühen. Und dann sei ein Bürgermeister - als erster<br />

Diener seiner Stadt - auch der Chef von rund 200 Mitarbeitern einer<br />

Verwaltung, in der tagtäglich viele kleine und größere Dinge angepackt<br />

und gelöst werden müssten.<br />

162


Der CDU-Vorstand ist der Überzeugung, dass Zarda der richtige Mann ist,<br />

um mit den städtischen Gremien auszukommen. Als Fraktionsvorsitzender<br />

habe er bewiesen, dass er nicht nur eine klare Linie vertreten, sondern<br />

auch auf andere zugehen könne. Christian Herfurth: "In einer<br />

Stadtverordnetenversammlung, in der keine Partei für sich allein die<br />

Mehrheit hat, ist das besonders wichtig. Schließlich muss der neue<br />

Bürgermeister mit der Stadtverordnetenversammlung, so wie sie in den<br />

nächsten vier Jahren zusammengesetzt ist, zusammenarbeiten."<br />

Die CDU wird nun für den 24. Mai eine Mitgliederversammlung einberufen,<br />

in der in geheimer Abstimmung über den Vorschlag des Vorstandes<br />

entschieden werden soll. Herfurth ist sicher, dass Zarda ein<br />

eindrucksvolles Ergebnis erzielen wird: "Die große Stärke der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

CDU ist schließlich ihre Geschlossenheit."<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 19. April 2007<br />

Zarda: Alternative <strong>Hallenbad</strong>-Standorte prüfen<br />

CDU-Kandidat nimmt Stellung zu politischen Themen / Mit größeren<br />

Straßenbauprojekten vor der Ziellinie<br />

Vom 19.04.2007<br />

us. IDSTEIN Die Zeit für Wahlplakate und Handzettel ist noch nicht<br />

gekommen. Erst wenn am 24. Mai die CDU-Mitgliederversammlung<br />

Thomas Zarda endgültig als ihren Kandidaten für die Bürgermeisterwahl<br />

am 2. September gewählt hat, wird der Herausforderer von Amtsinhaber<br />

Krum beginnen, seine politische Botschaft an die Wähler zu bringen.<br />

Schon jetzt aber stimmt Zarda die Bevölkerung darauf ein, dass er den<br />

Bürgern im Wahlkampf keine philosophischen Vorträge über großrahmige<br />

Zukunftsentwürfe für die Stadt von morgen halten will, sondern sich eher<br />

in der Rolle eines verlässlichen Verwaltungschefs sieht, der seine Arbeit,<br />

für die er bezahlt wird, ordentlich macht.<br />

Der Unionsbewerber bezeichnete in einem Pressegespräch 95 Prozent der<br />

Entscheidungen, die tagtäglich im Rathaus zu treffen seien, als das "Brotund-Butter-Geschäft".<br />

Es drehe sich eben nicht alles um die Ansiedlung<br />

neuer Golfplätze oder um die Privatisierung der Wasserversorgung,<br />

sondern auch darum, dass die Straßen in einem vernünftigen Zustand<br />

sind, dass die Spielplätze sauber oder Anpflanzungen auf den<br />

Verkehrsinseln in Schuss sind. "Ich habe den Eindruck, da fehlt heute bei<br />

etlichen kleinen Dingen manchmal das `Auge des Herrn`", wünscht sich<br />

Zarda vom Amtsinhaber mehr Aufmerksamkeit für die Alltagsaufgaben in<br />

der Stadt.<br />

163


Klar ist für den 48-Jährigen, dass eine der vordringlichsten<br />

Entscheidungen in <strong>Idstein</strong> der Bau des Tournesol-Schwimmbades ist. "Wir<br />

hoffen alle, dass das Tournesol-Projekt am Standort Gassenbacher Hof in<br />

trockene Tücher kommt." Mit kritischen Anmerkungen <strong>zum</strong> Verfahren<br />

habe sich die CDU "fast bis zur Selbstverleugnung" zurückgehalten. Aber<br />

es zeichne sich ab, dass es längst nicht so leicht werde mit der Klärung<br />

der Grundstücksfrage, wie dies noch in der Dezember-Sitzung den<br />

Stadtverordneten vermittelt worden sei.<br />

Zarda empfiehlt eindringlich, die jetzige Phase zu nutzen, um zu prüfen,<br />

welche Alternativen möglich wären: "Wenn es mit Tournesol am<br />

Gassenbacher Hof nicht klappt, muss der Schalter schnell umgelegt<br />

werden können", verlangt er. Das könnte bedeuten, dass zusammen mit<br />

Tournesol der alte <strong>Hallenbad</strong>standort ausgewählt würde -eine Möglichkeit,<br />

die in der Vergangenheit vielleicht nicht stringent genug verfolgt worden<br />

sei. Aber auch ein Standort im Nassau-Viertel sei denkbar. "Und dann gibt<br />

es schließlich noch den Vorratsbeschluss von `Fünf-Minuten-vor-<br />

Tournesol` aus dem Jahre 2005", erinnert Zarda an das<br />

Sanierungskonzept fürs alte <strong>Hallenbad</strong>, auf das sich kurz vor dem<br />

überraschenden Angebot der Österreicher die Mehrheit geeinigt hatte.<br />

"Wenn die schöne Taube wegfliegt, dann müssen wir eben den Spatz in<br />

der Hand nehmen", ist Zardas pragmatische Ansicht.<br />

Für den CDU-Fraktionschef gibt es viele Ansatzpunkte, um der<br />

Bevölkerung das Leben in der Stadt zu erleichtern. So sollten die<br />

planerischen Instrumente genutzt werden, damit auf dem HL-Grundstück<br />

nichts entsteht, das einer Nutzung für den Einzelhandel zuwiderläuft,<br />

denkt Zarda an die deutlich verschlechterte Versorgung der Bewohner der<br />

Innenstadt. Dabei ist ihm bewusst, dass die Steuerungsmöglichkeiten der<br />

Stadt eingeschränkt sind.<br />

"Den Alltag leichter machen" ist auch ein Stichwort Zardas <strong>zum</strong> Thema<br />

Parken in der Kernstadt. Mehrere kleinere Parkzonen entlang von Straßen,<br />

wo heute Parkautomaten aufgestellt und zu füttern sind, sollten besser als<br />

Parkscheiben-Zonen ausgewiesen werden. "Die Automaten kosten in der<br />

Unterhaltung viel Geld, am Ende ist das ein Nullsummen-Spiel", so der<br />

Kandidat.<br />

Was größere Straßenbauprojekte angeht, sieht Zarda die Stadt dicht vor<br />

der Ziellinie. Bis auf den erforderlichen neuen Kreisel am Amtsgericht<br />

seien die wesentlichen Infrastrukturmaßnahmen mit der Südumgehung<br />

abgeschlossen. "Wir können in den nächsten Jahren bei den Investitionen<br />

einen Gang zurückschalten."<br />

Die Mitglieder der CDU werden ihre Kandidatenentscheidung am 24. Mai<br />

treffen. Spätestens am 28. Juni müssen die Bewerberunterlagen<br />

eingereicht werden.<br />

164


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12. Mai 2007<br />

Tournesol-Bad im Nassauviertel?<br />

In der Debatte ist eine Fläche an der B 275 / <strong>Idstein</strong> untersucht drei<br />

alternative Standorte<br />

Vom 12.05.2007<br />

IDSTEIN Wende in Sachen Standort für das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-<br />

Bad: Die Stadt will jetzt Alternativflächen für den Bau<br />

untersuchen. Besonders geeignet für das wichtige Großprojekt der<br />

Region ist eine Fläche im Nassauviertel an der B 275.<br />

Von Volker Stavenow<br />

Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Magistrat soll drei alternative Standorte zügig untersuchen<br />

und den Kommunalpolitikern die Vor- und Nachteile <strong>zum</strong> Vergleich<br />

auflisten. Dabei handelt es sich um den alten <strong>Hallenbad</strong>-Standort an der<br />

Schützenhausstraße und eine Fläche überhalb der Tennisplätze an der<br />

Landstraße nach Niedernhausen. Diese beiden möglichen Varianten hatte<br />

CDU-Fraktionsvorsitzender Thomas Zarda in die Debatte eingebracht.<br />

Areal Nummer drei befindet sich als Teilfläche des so genannten ATEBA-<br />

Geländes südlich des geplanten Edeka-Marktes an der B 275 im<br />

Nassauviertel.<br />

Das Parlament will anhand dieser Liste ebenso zügig entscheiden. Denn:<br />

Wie die Kommunalpolitiker auf der jüngsten<br />

Stadtverordnetenversammlung aus dem Munde von Bürgermeister<br />

Gerhard Krum erfuhren, macht die Oberbank nach einem Jahr reinen<br />

Planungen und Stillstand in den Verhandlungen über das bisher für das<br />

Bad ins Auge gefasste Grundstück neben dem neuen Gesundheitszentrum<br />

in Südlich Eisenbach ordentlich Druck: Die Finanzgeber wollen endlich<br />

handfeste Resultate sehen - und einem Baubeginn noch in diesem Jahr.<br />

Trotz intensiver Bemühungen seitens der Stadt <strong>Idstein</strong> und ihres Partners<br />

Tournesol ist laut Krum keine Einigung mit den Wiesbadener<br />

Jugendwerkstatt mit Jörg Bourgett als Chef an der Spitze für den Bau am<br />

alten Standort in Nähe des Gassenbacher Hofes möglich.<br />

Bekanntlich befürchtet Bourgett durch den Badbetrieb eine<br />

Beeinträchtigung des WJW-Betriebes rund um den Gassenbacher Hof. Dort<br />

betreibt die WJW auch landwirtschaftliche Viehhaltung. Um die Interessen<br />

des WJW abzusichern, fordert Bourgett eine entsprechende<br />

Bankbürgschaft von der Stadt. Das ist für <strong>Idstein</strong> laut Krum inakzeptabel.<br />

"Darum müssen wir uns nach Alternativen umsehen. Der Standort im<br />

Nassauviertel ist für das Bad sehr gut geeignet. Das wurde bereits nach<br />

165


ersten Untersuchungen klar. Auch die Investoren sind von diesem Areal<br />

begeistert", so Gerhard Krum.<br />

Großer Vorteil: Das benötigte Grundstück liegt absolut verkehrsgünstig<br />

und befindet sich vor allem in Besitz der Stadt. Ein schneller Baustart<br />

wäre also möglich, <strong>zum</strong>al alle anderen baurechtlichen Voraussetzungen<br />

bereits seit Wochen geschaffen sind. "Von der Erschließung her ist das<br />

unproblematisch und für die gegenüberliegenden Schulen auf der Au und<br />

Erich Kästner wäre ein Tournesol-Bad vor der Haustür <strong>zum</strong>al ein großer<br />

Gewinn."<br />

CDU-Fraktions-Chef Thomas Zarda wunderte sich, dass es seit einem Jahr<br />

immer hieß, dass man das Grundstücksproblem in Südlich Eisenbach lösen<br />

kann, aber jetzt auf einmal sehr spät nach Alternativstandorten gesucht<br />

wird. "Warum sollten wir nicht auch das alte <strong>Hallenbad</strong>-Grundstück in<br />

Betracht ziehen? Es wird immer nur gesagt, dort ginge ein Bau nicht, aber<br />

es wird nie begründet, warum." Zarda beantragte deshalb, auch diese<br />

Fläche an der Schützenhausstraße und ein Areal oberhalb der Tennisplätze<br />

Richtung Niedernhausen unter die Lupe nehmen zu lassen. "Dort, wo eine<br />

Halle für die Taubenbergschule hinkommen soll, ist auch ein möglicher<br />

guter Standort", erklärte er.<br />

Als einen sinnvollen Vorstoß einer alternativen Standortsuche für das<br />

Tournesol-Bad durch den Magistrat bezeichnete SPD-Fraktions-Chef Volker<br />

Nies den neuen Weg Krums. "Wir allen wollen doch, dass <strong>Idstein</strong> endlich<br />

sein neues <strong>Hallenbad</strong> bekommt." Er bezeichnete das blockierende<br />

Verhalten der Wiesbadener Jugendwerkstätten als "einen unfreundlichen<br />

Akt".<br />

Man müsse jetzt schnell die Grundstücksfrage lösen um weiter<br />

voranzukommen. "Über das Bad besteht ein großer Konsens. Jetzt muss<br />

es endlich vorangehen. Aber wir sollten nicht wieder bei Null anfangen",<br />

sagte Jürgen Schmitt von den Grünen. "Wir sind uns natürlich alle über<br />

das Bad einig und haben vor einem Jahr darüber den Beschluss gefasst.<br />

Nur hat es sehr lange gedauert, bis wir heute erfahren, dass es an dem<br />

vorgesehenen Standort am Gesundheitszentrum doch nicht klappt",<br />

meinte Inga Rossow, <strong>FWG</strong>-Fraktionsvorsitzende.<br />

"Wir verabschieden uns nicht von dem Projekt, sondern haben<br />

Alternativen. Es ist wichtig, jetzt ein Signal nach außen zu setzen, dass<br />

wir eben nicht still warten müssen, dass jemand in Wiesbaden endlich<br />

grünes Licht für den Bau gibt, sondern handeln", unterstrich Thomas<br />

Clemenz von der FDP.<br />

Er sieht am alternativen Standort sogar einige Vorteile, <strong>zum</strong> Beispiel bei<br />

der Parkplatzsituation.<br />

166


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12. Mai 2007<br />

Zauberwort Nassauviertel<br />

Volker Stavenow <strong>zum</strong> Tournesol-Bad<br />

vstavenow@vrm.de<br />

Vom 12.05.2007<br />

Die ganz sicher berechtigte Kritik an Bürgermeister Gerhard Krums viel zu<br />

optimistischen Durchhalteparolen getreu des Mottos "Wir schaffen schon<br />

eine Einigung mit den Wiesbadener Jugendwerkstätten in puncto<br />

Tournesol-Grundstück" blieb im Parlament aus. Das überrascht, denn<br />

Krum hat ganz offensichtlich die Bockigkeit seines Wiesbadener<br />

Parteigenossen gehörig unterschätzt. Solche krassen Fehler werden von<br />

den Kontrahenten in Bürgermeister-Wahlkampfzeiten gerne zur<br />

Abrechnung genutzt.<br />

Dass weder CDU noch <strong>FWG</strong> Krum diese Fehleinschätzung kräftig um die<br />

Ohren hauen, macht deutlich, dass es allen Kommunalpolitikern in diesem<br />

Fall in erster Linie um die gemeinsame Bade-Sache geht und sie im<br />

Grunde über die aufgezeigte Alternativlösung im Nassauviertel froh sind.<br />

Das ist lobenswert und lässt auf eine faire Streitkultur in den kommenden<br />

Wochen bis zur Bürgermeisterwahl am 2. September hoffen.<br />

Der Standort des Tournesol-Bades im Nassauviertel ist auf jeden Fall die<br />

aussichtsreichste Variante für eine zügige Umsetzung des wichtiges<br />

Bauprojektes: Das Gelände gehört der Stadt, die Verkehrsanbindung ist<br />

hervorragend und die beiden benachbarten neu gebauten Schulen werden<br />

mit einem Schlag noch einmal enorm aufgewertet. Hinzu kommt, dass der<br />

Lärm des Badbetriebes zwischen Schule, Bahn und B 275 nicht wirklich<br />

jemanden stören wird. "Zauberwort Nassauviertel" - Das ist viel mehr als<br />

nur eine charmante Alternative für das ehrgeizige Projekt, sondern die<br />

überraschend nahe liegende Lösung für <strong>Idstein</strong>s neues Superbad. Auf<br />

einmal wieder sonnige Aussichten für Tournesol!<br />

167


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 17. Mai 2007<br />

"Bis Ende 2007 soll die Hütte dicht sein"<br />

Tournesol-Sprecher Michael Beck optimistisch: Spatenstich im Juni,<br />

Baustart im August<br />

Vom 17.05.2007<br />

IDSTEIN Erster symbolischer Spatenstich für das neue <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Bad im Juni, realistischer Baustart im August - diese ehrgeizigen<br />

Ziele hat sich die Tournesol GmbH gesetzt. Voraussetzung: Die<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Politik macht zügig ihre Hausaufgaben in Sachen neuem<br />

Standort.<br />

Von<br />

Volker Stavenow<br />

"Das vorgeschlagene alternative Grundstück im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Nassauviertel<br />

hat viele Vorteile für unserer Bau. Es liegt verkehrsgünstiger und ist<br />

zwischen B 275 und Bahnlinie wegen des Lärms weniger sensibel.<br />

Allerdings werden wir dort auch Schallschutz bauen, damit ausgeschlossen<br />

ist, dass Anlieger und Besucher gestört werden könnten", beurteilt Michael<br />

Beck, Sprecher der Tournesol Energie- und Freizeit-Anlagenbau GmbH, die<br />

in der Diskussion stehende Fläche am Rande des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Gewerbe-<br />

/Wohngebietes Nassauviertel.<br />

Wichtig für Beck ist vor allem, dass es beim Grundstück diesmal keine<br />

Probleme gibt. "Das Areal im Nassauviertel ist zwar kleiner und die<br />

Topografie etwas schwieriger, aber wir bekommen dort das Tournesol-<br />

Bad, den geplanten Badesee und das Biomasse-Kraftwerk hin", sieht es<br />

Beck. Natürlich haben die Tournesol-Investoren auch mitbekommen, dass<br />

durch Parlamentsbeschluss zwei weitere Standorte für das neue <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Superbad vom Magistrat geprüft werden sollen. Beim alten <strong>Hallenbad</strong>-<br />

Standort erkennt Beck Probleme: Abriss des bestehenden Gebäudes,<br />

sowie un<strong>zum</strong>utbaren Bau- und Betriebslärm für die Anwohner.<br />

Im Nassauviertel kann es nach Einschätzung Becks dagegen rasant schnell<br />

vorangehen: "Im Juni kann ein erster symbolischer Spatenstich erfolgen<br />

und im kommenden August die Bagger rollen. Das setzt aber voraus, dass<br />

die entsprechenden politischen Entscheidungen schnell gefasst werden."<br />

Alle anderen Voraussetzungen sind laut Beck dafür gegeben, denn die<br />

Verträge sind nahezu unter Dach und Fach und auch der<br />

Bauantragsprozess sehr weit fortgeschritten. "Bis Ende 2007 wollen die<br />

Hütte, sprich den Rohbau, dicht haben. Aber jeder Monat, der ungenutzt<br />

verstreicht tut uns weh."<br />

Vor allem finanziell, denn Tournesol hat bereits hohe Summen für Planung<br />

und Projektentwicklung ausgegeben. Beck macht jedoch klar, dass es für<br />

Tournesol keinen Rückzieher aus <strong>Idstein</strong> geben wird: "Wir sind jetzt schon<br />

168


so weit gegangen, haben viel Arbeit und Geld in das Projekt<br />

hineingesteckt und werden jetzt nicht auf einmal `Auf Wiedersehen`<br />

sagen. Das wäre falsch."<br />

Beck und seine Kollegen glauben an die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>. Und deshalb wollen sie<br />

wegen des Scheiterns des Projektes am alten Standort in der Nähe des<br />

Gesundheitszentrums am Gassenbacher Hof auch keine schmutzige<br />

Wäsche waschen. "Wir brauchen keine Schuldzuweisungen. Natürlich<br />

ärgert man sich, was dort hätte sein können. Aber wenn es dort nicht<br />

klappt, dann eben woanders in <strong>Idstein</strong>..."<br />

Als die Tournesol GmbH vor fast zwei Jahren <strong>Idstein</strong> als Standort für ihr<br />

deutschlandweites Pilotprojekt auswählte, spielten laut Beck wichtige<br />

Standortfaktoren eine entscheidende Rolle: <strong>Idstein</strong>s Nähe zu Wiesbaden,<br />

die gute <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Infrastruktur, die hervorragende Verkehrsanbindung<br />

und nicht zuletzt <strong>Idstein</strong>s sehr guter Ruf in Hessen und Deutschland.<br />

"Inzwischen hat sich eine richtige Sympathie zwischen uns und <strong>Idstein</strong><br />

entwickelt. Dazu trägt auch die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Politik bei. Was wir hier in<br />

<strong>Idstein</strong> erleben, ist um Klassen besser als in an deren Städten", lobt<br />

<strong>Idstein</strong>-Fan Beck.<br />

Er verhehlt aber auch nicht, dass die Tournesol GmbH in Hessen zur Not<br />

auch Alternativen zu <strong>Idstein</strong> hätten. "<strong>Idstein</strong> ist aber unsere erste Wahl,<br />

denn wir alle haben das Gefühl, die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> wollen unser Tournesol-Bad<br />

und deshalb möchten wir <strong>Idstein</strong> und seine Menschen auch nicht<br />

enttäuschen. Ich mag das sehr, wenn die Menschen honorieren, was wir<br />

tun", erklärt Beck, warum die Tournesol-Investoren in der monatelang<br />

andauernden Hängepartie bei der Projektumsetzung in <strong>Idstein</strong> bei der<br />

Stange bleiben.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 26. Mai 2007<br />

Zarda fordert Krum heraus: "Er oder ich!"<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU nominiert Fraktionsvorsitzenden <strong>zum</strong><br />

Bürgermeisterkandidaten<br />

Vom 26.05.2007<br />

IDSTEIN Einstimmig nominierten die CDU-Mitglieder auf ihrer<br />

jüngsten Versammlung erwartungsgemäß Fraktionsvorsitzenden<br />

Thomas Zarda <strong>zum</strong> Bürgermeister-Kandidaten der Union für die<br />

Wahl am 2. September.<br />

Von Volker Stavenow<br />

Alles ging ganz schnell: Als verkündet war, dass Thomas Zarda auf 60<br />

abgegebenen Stimmzetteln (bei drei Enthaltungen) 57 Ja-Stimmen<br />

169


erhalten hatte, rollten der frisch gekürte Bürgermeister-Kandidat der<br />

Union gemeinsam mit seinem Parteikollegen Peter Piaskowski unter dem<br />

donnernden Applaus der Mitglieder das erste Wahlplakat mit dem<br />

Konterfei Zardas vor der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Altstadt-Kulisse aus. Kein Wunder:<br />

Denn für Zarda läuft nach dieser erfolgreichen Kür <strong>zum</strong> Bürgermeister-<br />

Kandidaten der Wahl-Countdown. Die nur 100 Tage bis <strong>zum</strong> Wahlsonntag<br />

am 2. September will er voll ausnutzen, um so viele Pluspunkte bei den<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Wählerinnen und Wählern zu sammeln, dass es am Ende gegen<br />

Amtsinhaber Gerhard Krum <strong>zum</strong> Sieg reicht.<br />

Zarda bietet nach eigenen Worten keine spektakulären Programmpunkte,<br />

sondern verspricht, täglich im Rathaus hart zu arbeiten. Unter dem Motto<br />

"Ich will der erste Diener der Stadt sein" will Zarda jede Menge Aufgaben<br />

erledigen, die nach seiner Einschätzung, vor ihm liegen: Gestaltung der<br />

Wiesbadener Straße, Kreisel an der Gerichtsstraße, Sportplätze,<br />

Vollendung der Südumgehung, Kindergärten, Verkauf der Flächen<br />

Bockshahn/Taunus-Viertel und Nassau-Viertel, Stadtbus,<br />

Gebäudemanagement, Straßenerhalt, Barrierefreiheit für behinderte und<br />

alte Menschen.<br />

Zentrales Thema ist für Zarda auch der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Haushalt: "Ein Ziel, mit<br />

dem alles koordiniert gehört: Ein ausgeglichener Haushalt - und wir haben<br />

dank der guten wirtschaftlichen Entwicklung die Chance dazu, ohne die<br />

wichtigen Aufgaben liegen zu lassen. Auch ohne große Phantasie liegen<br />

schon heute eine Menge Aufgaben auf dem Tisch, die abgearbeitet<br />

gehören. Ich werde mich jedenfalls der Mühe der Ebene unterziehen, statt<br />

auf irgendwelchen Gipfeln Duftmarken zu hinterlassen", sagte Zarda - vor<br />

allem kritisch gemeint im Blick auf Rathaus-Chef Gerhard Krum.<br />

"Nicht mehr Phantasie - weniger Phantasien im Rathaus heißt meine<br />

Lösung." Zarda wirft Krum viele so genannte Luftnummern vor und<br />

Nachlässigkeiten in den kleinen Dingen. "So läuft das zur Zeit in <strong>Idstein</strong>.<br />

Immer nur in den höheren Sphären." Zarda zählte nach seiner Ansicht<br />

gescheiterte Ideen von Krum auf: Schwimmteich, Bürgerforen, Senioren-<br />

und Familienakademie, Hotelstudie, Wochenmarktprivatisierung oder<br />

Schlossgassen-Konzept. "Man ist ganz atemlos vor soviel Phantasie! Aber<br />

vielleicht sollte auch mal an das tägliche Brot gedacht werden", forderte<br />

der 48-jährige Diplom-Volkswirt, verheiratete Vater von vier Kindern, der<br />

seit 1975 CDU-Mitglied ist.<br />

In puncto Tournesol-Bad, zur Zeit das wichtigste <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Thema,<br />

legt sich Zarda fest: "Wir werden alles tun, damit die Sache so<br />

zügig wie möglich voran geht. Wir stehen weiterhin zu unseren<br />

Abmachungen mit Tournesol. Aber bitte nicht: Helm auf, Augen zu<br />

und durch."<br />

Zarda will eine Hauruck-Entscheidung wie für den Standort am<br />

Gassenbacher Hof vor einem Jahr diesmal vermeiden. "Jetzt<br />

werden wir sehr sorgfältig einen Standort auswählen und dann<br />

allerdings auch sehr zügig handeln." Die aktuellen Aussagen der<br />

Tournesol-Investorenempfindet Zarda als nicht besonders<br />

hilfreich. "Der Bürgermeisterwahlkampf darf nicht den Takt für<br />

170


irgendwelche Entscheidungen vorgeben." Falls es im Nassau-<br />

Viertel mit dem Bad nicht klappt, dann kann für Zarda Baubeginn<br />

auch Beginn der Sanierung des inzwischen eingemotteten alten<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong>es sein.<br />

Zarda sieht seine Chance, gegen Amtsinhaber Gerhard Krum am 2.<br />

September zu gewinnen als gut an: "Viele Ratgeber meinen: Gegen einen<br />

Amtsinhaber und guten Bürgermeister anzutreten, ist doch chancenlos.<br />

Beide Voraussetzungen stimmen nicht. Auch Amtsinhaber können<br />

abgewählt werden und Herr Krum ist kein guter Bürgermeister. Seine<br />

Entzauberung ist doch überall spürbar." Zarda geht von einem Zweikampf<br />

mit Krum aus. "Es wird eine klare Wahl ohne Stichwahl. Zwei Kandidaten:<br />

Er und ich!"<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 06. Juni 2007<br />

Nassau-Viertel favorisierter Bäderstandort<br />

Einstimmigkeit im Ortsbeirat/Parlaments-Sondersitzung am 15. Juni im<br />

Gespräch<br />

Vom 06.06.2007<br />

IDSTEIN Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Ortsbeirat hat sich am Montagabend bereits<br />

einstimmig für das Nassau-Viertel als Standort für das Tournesol-<br />

Bad ausgesprochen. Jetzt ist das Stadtparlament am Zug. In einer<br />

Sondersitzung soll am 15. Juni die Standortanalyse beraten<br />

werden.<br />

Von Martin Kolbus<br />

Die Verhandlungen mit dem Landeswohlfahrtsverband (LWV) stecken in<br />

der Sackgasse, eine Einigung mit dem Pächter des ursprünglich<br />

vorgesehenen Grundstücks (Wiesbadener Jugendwerkstatt) erscheint<br />

unmöglich. Vor diesem Hintergrund hatte die Stadt das Ruder<br />

herumgerissen und nach Alternativen gesucht. "Wir haben die<br />

Magistratsvorlage mit der Untersuchung von vier Standorten den<br />

Fraktionen zugeschickt", erklärte Bürgermeister Krum gestern. In der<br />

nächsten Woche finden die Ausschusssitzungen statt und am 15. Juni<br />

könnte dann, zu einem vorgezogenen Termin, in einer Sondersitzung über<br />

die Standortfrage im Parlament beraten und entschieden werden.<br />

Der Rathauschef hofft, dass alle Fraktionen diesen Weg mitgehen, denn<br />

"es wird langsam eng auf der Zeitschiene". Da existierten einerseits<br />

Vertragsvereinbarungen mit Tournesol, die im Oktober auslaufen, und da<br />

seien andererseits die Banken, die "mit den Füßen scharren", so der<br />

171


Bürgermeister. Sie drängten auf Klarheit zur Frage, inwieweit weiter Geld<br />

für das Projekt bereitzustellen sei. Die Klärung der Grundstücksfrage sei<br />

dafür eine Voraussetzung.<br />

Ginge es nach Gerhard Krum, dann ist das Nassau-Viertel den anderen<br />

untersuchten Flächen (zwei an der Landstraße 3026 sowie das alte<br />

<strong>Hallenbad</strong>gelände) vorzuziehen. Hier könne am schnellsten Baurecht<br />

geschaffen werden, hier habe die Stadt den unmittelbaren Zugriff auf die<br />

Fläche.<br />

Das alte <strong>Hallenbad</strong>-Gelände sei nicht groß genug, es müsste Fläche<br />

hinzuerworben werden. Einsprüche der Anlieger könnten das Verfahren<br />

verzögern. "Auch wenn dies einmal Hallen- und Freibadgelände war, heißt<br />

das nicht automatisch, dass Anlieger-Interessen außen vor gelassen<br />

werden könnten", so Krum.<br />

In reger Diskussion hatte am Montag der Ortsbeirat den alten Standort<br />

Himmelsbornweg ebenfalls abgelehnt, da er als "zu klein und für<br />

Fahrzeuge schwer erreichbar" sei. Die Belästigungen für die Anwohner<br />

würden "nicht unerheblich" sein, hieß es. Die Flächen an der Straße nach<br />

Niedernhausen fanden wegen ungeklärter Grundstücksfragen und eines<br />

fehlenden Bebauungsplanes keine Zustimmung.<br />

Der Standort Nassau-Viertel östlich der Bundesstraße 275, unmittelbar<br />

neben dem dort geplanten Edeka-Markt, wurde vom Ortsbeirat dagegen<br />

als "weitgehend ideal" angesehen. Von einigen Mitgliedern gab es<br />

trotzdem Bedenken. Wie wird die Nutzung der Liegewiese im Sommer<br />

sein, da doch erheblicher Lärm von der Autobahn und der Bundesstraße<br />

kommt, fragten sich die Ortskern-Politiker. Und: Hat die Verwaltung<br />

rechtlich geprüft, ob sich an diesem Standort ein Biokraftwerk mit den<br />

entstehenden Emissionen realisieren lässt?<br />

Die gute Erreichbarkeit, die optimale Parkplatzsituation, die Nähe zur<br />

Schule "Auf der Au" und die zügige Umsetzungsmöglichkeit gaben den<br />

Ausschlag, dass sich der Ortsbeirat einstimmig für den Allwetterbad-<br />

Standort Nassau-Viertel aussprach.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 14. Juni 2007<br />

Am alten Standort kein Tournesolbad<br />

Investor akzeptiert Nassau-Viertel / CDU und <strong>FWG</strong> enthalten sich im<br />

Bauausschuss<br />

Vom 14.06.2007<br />

IDSTEIN Ohne Gegenstimmen sprach sich der Bauausschuss am<br />

Dienstag für einen neuen Schwimmbad-Standort im Nassau-Viertel<br />

aus. Aber das Abstimmungsverhältnis hat seine Tücken. Weder die<br />

172


<strong>FWG</strong> noch die CDU gaben preis, wie sie am Freitag im Parlament<br />

votieren werden, sie enthielten sich der Stimmen - mit Ausnahme<br />

von Wolfgang Heller (CDU), der sich klar <strong>zum</strong> Projekt im Nassau-<br />

Viertel bekennt.<br />

Von Martin Kolbus<br />

"Das muss ich erst noch in meinem Herzen bewegen", reagierte Thomas<br />

Zarda, Chef der CDU-Fraktion, auf die unmissverständliche Aussage von<br />

Jürgen Salz (Projektentwickler Tournesol), dass eine Rückorientierung der<br />

Stadt <strong>Idstein</strong> auf den alten <strong>Hallenbad</strong>standort am Himmelsbornweg den<br />

Rückzug des Investors zur Folge hätte. "An einem Platz, den wir für<br />

schlecht halten, wollen wir kein Bad bauen", erklärte er klipp und klar.<br />

Allerdings ist eben dieser vertraute Standort genau der, den die CDU<br />

favorisiert. Dort ließe sich unter Hinzunahme alter Campingplatzflächen<br />

großzügiger planen und bauen als im Nassau-Viertel, wo erheblich weniger<br />

Gelände zur Verfügung stehe. Der alte Standort sei "ideal für Kinder und<br />

Familien", wie Zardas Fraktionskollegin Dr. Petra Schneider befand. Sie<br />

könne sich nicht vorstellen, dass ein von vier Verkehrsadern umgebenes<br />

Allwetterbad, das im Sommer als Freibad diene, von der Bevölkerung<br />

angenommen werde. Nach ihrer Meinung sei auch der Standort Kirchweg<br />

noch einmal überprüfenswert - da sollte es auf ein halbes oder ein Jahr<br />

mehr nicht ankommen.<br />

Als Sympathisant für den alten Standort erwies sich auch Gerhard<br />

Dernbecher (<strong>FWG</strong>). Er glaubt nicht, dass auf die Nachbarschaft zu hohe<br />

Belastungen zukämen. Seine Frage, ob denn Tournesol zu den bisherigen<br />

Vertragszusagen, die für das nicht mehr in Frage kommende LWV-Gelände<br />

Südliche Eisenbach galten, auch am neuen Standort Nassau-Viertel stehe,<br />

bejahte Jürgen Salz. Er widersprach mit Nachdruck dem Hinweis auf den<br />

vermeintlich zu hohen Verkehrslärms im Nassau-Viertel: hinter dem<br />

Gebäude und der Böschung "hören Sie nichts mehr".<br />

Viele Vorteile<br />

Die sofortige Verfügbarkeit des Grundstücks, die kürzere Dauer des<br />

Genehmigungsverfahrens, die größere Wirtschaftlichkeit, die problemlosen<br />

Bodenverhältnisse, die Verkehrsanbindung und die<br />

Kostengegenüberstellung sprächen für das Nassau-Viertel und gegen den<br />

alten Standort, listete Bürgermeister Krum die wichtigsten Punkte auf. Er<br />

wunderte sich darüber, dass in der Bauausschusssitzung von Dr. Thomas<br />

Hahn (CDU) das Kraftwerks-Konzept (Befeuerung mit Rapsöl oder mit<br />

Palmöl, Auslastung und Wirtschaftlichkeit des Kraftwerks,<br />

Umweltfreundlichkeit usw.) in Frage gestellt wurde. Krum betonte<br />

ausdrücklich, dass das Konzept vom Umweltministerium sorgfältig geprüft<br />

und aktiv unterstützt werde.<br />

"Der alte Standort ist für uns der denkbar schlechteste", wandte sich<br />

Thomas Clemenz (FDP) angesichts der dortigen Lärm-, Baugrund-,<br />

Verkehrs- und Verfahrensprobleme gegen die von der CDU favorisierte<br />

173


Lösung. Die ablehnende Haltung des Investors <strong>zum</strong> <strong>Hallenbad</strong>gelände sei<br />

seit langem bekannt. Dass Jürgen Salz diese Position jetzt noch einmal so<br />

unmissverständlich klargemacht habe, hielt Marius Weiß (SPD) für<br />

hilfreich bei der Entscheidung. Das Ergebnis der Untersuchung zugunsten<br />

des Nassau-Viertels habe ihn nicht gewundert, so Weiß. Eher sei er<br />

verwundert über Thomas Zarda, dem nicht einleuchte, warum sich der<br />

alte Standort nicht für das Tournesol-Projekt eigne. "Was also steckt<br />

dahinter", wollte er wissen und gab die Antwort selbst: Nur diejenigen<br />

würden sich über die Verzögerung oder Verhinderung des Tournesol-<br />

Projektes freuen, die "einen ersten Spatenstich vor dem 2. September<br />

verhindern wollen", blickte er auf den Bürgermeisterwahltermin. "Alle<br />

anderen werden geschockt sein."<br />

Vorwurf der Taktiererei<br />

Wer den alten Standort betreibe, entscheide sich gegen das Tournesolbad,<br />

so Weiß. Er warf der CDU "politische Taktiererei" vor. Thomas Zarda ließ<br />

das nicht gelten. Er beabsichtige nicht zu taktieren, sondern er wolle eine<br />

gute Entscheidung, ohne auf den Kalender zu schauen.<br />

Annette Reineke-Westphal appellierte an die Fraktionen von CDU und<br />

<strong>FWG</strong>, jetzt nicht alles hinzuschmeißen und das Projekt zu gefährden. Seit<br />

15 Jahren werde diskutiert, inzwischen sei das alte <strong>Hallenbad</strong> geschlossen.<br />

"Das Bad ist wichtig für uns, für Schüler, Jugend, Senioren und die ganze<br />

Bevölkerung", so die Grünen-Sprecherin. "Wir kriegen hier ein 19-<br />

Millionen-Projekt hingestellt und haben sogar noch weniger jährliche<br />

Betriebskosten als vorher." Wer das ablehne, solle überlegen, was das für<br />

die Bevölkerung bedeute.<br />

Nach der Aussage von Tournesol, dass der alte <strong>Hallenbad</strong>-Standort einen<br />

Rückzug der Investoren bedeute, müsse die CDU-Fraktion jetzt erst<br />

einmal darüber beraten, ob man zustimmen könne, Änderungen wolle<br />

oder die Vorlage ablehne, gab Thomas Zarda abschließend bekannt.<br />

SPD, Grüne, FDP und Wolfgang Heller (CDU) stimmten für den Standort<br />

Nassau-Viertel (6), CDU und <strong>FWG</strong> enthielten sich. Das Thema steht heute<br />

im Haupt- und Finanzausschuss auf der Tagesordnung, für Freitag ist die<br />

Parlaments-Sondersitzung anberaumt.<br />

174


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15. Juni 2007<br />

FDP: Klettergarten auf dem alten <strong>Hallenbad</strong>gelände<br />

Liberale haben Kontakt mit Partnern<br />

Vom 15.06.2007<br />

iz. IDSTEIN Der Standort des stillgelegten <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong>es<br />

ist nach Ansicht der FDP für das Tournesol-Projekt ungeeignet. Die<br />

Liberalen präsentieren eine Nutzungsalternative. "An diesem<br />

Standort sollte ein professionell geführter Klettergarten mit<br />

sozialpädagogischer und freizeitgestalterischer Ausrichtung<br />

entstehen", schlägt Fraktionschef Thomas Clemenz vor.<br />

Der alte <strong>Hallenbad</strong>bau könnte außen <strong>zum</strong> Klettern genutzt werden und<br />

innen bei schlechtem Wetter, im Winter biete sich das Gebäude-Innere für<br />

Jugend- und Sozialarbeit, für Seminare oder einfach nur <strong>zum</strong> Spielen an.<br />

"Ein solcher Klettergarten könnte ein weiterer wichtiger Baustein für die<br />

Jugendarbeit in <strong>Idstein</strong> sein", erklärt Clemenz. Sozialkompetenz,<br />

Teamarbeit und Verantwortungsbewusstsein würden durch ein solches<br />

Projekt gefördert. In einer Zeit, in der hohe Gewaltbereitschaft und<br />

Aggressivität allgegenwärtig seien und Konflikte immer häufiger mit<br />

Fäusten ausgetragen würden, habe ein solches Projekt einen hohen<br />

therapeutischen Wert. Daneben würde sich ein Klettergarten auch als<br />

reine Freizeitgestaltungsmaßnahme für Familien, Schulen und Vereine<br />

anbieten.<br />

Die FDP bevorzuge eine enge Zusammenarbeit der Stadt mit erfahrenen<br />

Partnern wie dem Diakonischen Werk, dem Landeswohlfahrtsverband<br />

sowie den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schulen. Besonders wichtig sei, dass der Betreiber<br />

diese Tätigkeit professionell übernehme, weil nur so das Projekt<br />

wirtschaftlich zu meistern sei. Deshalb führe die FDP-Fraktion gegenwärtig<br />

mit verschiedenen Partnern und Interessenten Gespräche, um eine gute<br />

und kostengünstige Lösung präsentieren zu können.<br />

"Eigentlich wollten wir dieses Thema aus dem Bürgermeisterwahlkampf<br />

heraushalten", so Thomas Clemenz. "In Anbetracht der aktuellen<br />

Entwicklungen wegen des Bades sehen wir uns jedoch gezwungen, bereits<br />

jetzt das Konzept der Öffentlichkeit vorzustellen. Wir hoffen, dass sich alle<br />

anderen Fraktionen dieser sinnvollen Lösungsmöglichkeit nicht<br />

verschließen und sie unterstützen", sagt der FDP-Fraktionsvorsitzende.<br />

Die zeitnahe Umsetzung des Bades am neuen Standort im Nassau-Viertel<br />

werde von der FDP befürwortet, auch wenn die Fraktion nach wie vor in<br />

Bezug auf die Vertragsgestaltung bei ihrer ablehnenden Haltung bleibe. Es<br />

handele sich um eine private Investition, mit der Geld verdient werden<br />

soll. Fraktionsvorsitzender Clemenz: "Die Stadt <strong>Idstein</strong> kann das<br />

wirtschaftliche Risiko einer solchen Investition als Bürge oder<br />

Rückversicherung nicht übernehmen.<br />

175


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15. Juni 2007<br />

Tournesolbad schlägt weiter hohe Wellen<br />

CDU und <strong>FWG</strong> halten sich Entscheidungen für die heutige Sondersitzung<br />

der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverordneten offen<br />

Ein Schwimmbad an der B 275? Heute wird im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtparlament<br />

beraten, ob dieser Standort im neuen Nassau-Viertel für das Tournesolbad<br />

gebilligt wird.<br />

wita/Mallmann<br />

Vom 15.06.2007<br />

IDSTEIN Ohne Gegenstimmen hat sich der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bauausschuss<br />

für einen neuen Schwimmbad-Standort im Nassau-Viertel<br />

ausgesprochen. Aber das Abstimmungsverhältnis hat seine<br />

Tücken. Weder die <strong>FWG</strong> noch die CDU gaben preis, wie sie heute<br />

im Parlament votieren werden.<br />

Von Martin Kolbus<br />

"Das muss ich erst noch in meinem Herzen bewegen", reagierte Thomas<br />

Zarda, Chef der CDU-Fraktion, auf die unmissverständliche Aussage von<br />

Jürgen Salz (Projektentwickler Tournesol), dass eine Rückorientierung der<br />

Stadt <strong>Idstein</strong> auf den alten <strong>Hallenbad</strong>standort am Himmelsbornweg den<br />

Rückzug des Investors zur Folge hätte. "An einem Platz, den wir für<br />

schlecht halten, wollen wir kein Bad bauen", erklärte er klipp und klar.<br />

Allerdings ist eben dieser vertraute Standort genau der, den die CDU<br />

favorisiert. Dort ließe sich unter Hinzunahme alter Campingplatzflächen<br />

großzügiger planen und bauen als im Nassau-Viertel, wo erheblich weniger<br />

Gelände zur Verfügung stehe. Der alte Standort sei "ideal für Kinder und<br />

Familien", wie Zardas Fraktionskollegin Petra Schneider befand. Sie könne<br />

sich nicht vorstellen, dass ein von vier Verkehrsadern umgebenes<br />

Allwetterbad, das im Sommer als Freibad diene, von der Bevölkerung<br />

176


angenommen werde. Nach ihrer Meinung sei auch der Standort Kirchweg<br />

noch einmal überprüfenswert - da sollte es auf ein halbes oder ein Jahr<br />

mehr nicht ankommen.<br />

Als Sympathisant für den alten Standort erwies sich auch Gerhard<br />

Dernbecher (<strong>FWG</strong>). Er glaubt nicht, dass auf die Nachbarschaft zu hohe<br />

Belastungen zukämen. Seine Frage, ob denn Tournesol zu den bisherigen<br />

Vertragszusagen, die für das nicht mehr in Frage kommende LWV-Gelände<br />

Südliche Eisenbach galten, auch am neuen Standort Nassau-Viertel stehe,<br />

bejahte Jürgen Salz. Er widersprach mit Nachdruck dem Hinweis auf den<br />

vermeintlich zu hohen Verkehrslärms im Nassau-Viertel: hinter dem<br />

Gebäude und der Böschung "hören Sie nichts mehr".<br />

Die sofortige Verfügbarkeit des Grundstücks, die kürzere Dauer des<br />

Genehmigungsverfahrens, die größere Wirtschaftlichkeit, die problemlosen<br />

Bodenverhältnisse, die Verkehrsanbindung und die<br />

Kostengegenüberstellung sprächen für das Nassau-Viertel und gegen den<br />

alten Standort, listete Bürgermeister Krum die wichtigsten Punkte auf. Er<br />

wunderte sich darüber, dass in der Bauausschusssitzung von Thomas<br />

Hahn (CDU) das Kraftwerks-Konzept (Befeuerung mit Rapsöl oder mit<br />

Palmöl, Auslastung und Wirtschaftlichkeit des Kraftwerks,<br />

Umweltfreundlichkeit) in Frage gestellt wurde. Krum betonte ausdrücklich,<br />

dass das Konzept vom Umweltministerium sorgfältig geprüft und aktiv<br />

unterstützt werde.<br />

"Der alte Standort ist für uns der denkbar schlechteste", wandte sich<br />

Thomas Clemenz (FDP) angesichts der dortigen Lärm-, Baugrund-,<br />

Verkehrs- und Verfahrensprobleme gegen die von der CDU favorisierte<br />

Lösung. Die ablehnende Haltung des Investors <strong>zum</strong> <strong>Hallenbad</strong>gelände sei<br />

seit langem bekannt. Dass Jürgen Salz diese Position jetzt noch einmal so<br />

unmissverständlich klargemacht habe, hielt Marius Weiß (SPD) für<br />

hilfreich bei der Entscheidung. Das Ergebnis der Untersuchung zugunsten<br />

des Nassau-Viertels habe ihn nicht gewundert, so Weiß. Eher sei er<br />

verwundert über Thomas Zarda, dem nicht einleuchte, warum sich der<br />

alte Standort nicht für das Tournesol-Projekt eigne. "Was also steckt<br />

dahinter", wollte er wissen und gab die Antwort selbst: Nur diejenigen<br />

würden sich über die Verzögerung oder Verhinderung des Tournesol-<br />

Projektes freuen, die "einen ersten Spatenstich vor dem 2. September<br />

verhindern wollen", blickte er auf den Bürgermeisterwahltermin. "Alle<br />

anderen werden geschockt sein."<br />

Vorwurf der Taktiererei<br />

Wer den alten Standort betreibe, entscheide sich gegen das Tournesolbad,<br />

so Weiß. Er warf der CDU "politische Taktiererei" vor. Thomas Zarda ließ<br />

das nicht gelten. Er beabsichtige nicht zu taktieren, sondern er wolle eine<br />

gute Entscheidung, ohne auf den Kalender zu schauen.<br />

Annette Reineke-Westphal appellierte an die Fraktionen von CDU und<br />

<strong>FWG</strong>, jetzt nicht alles hinzuschmeißen und das Projekt zu gefährden. Seit<br />

15 Jahren werde diskutiert, inzwischen sei das alte <strong>Hallenbad</strong> geschlossen.<br />

"Das Bad ist wichtig für uns, für Schüler, Jugend, Senioren und die ganze<br />

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Bevölkerung", so die Grünen-Sprecherin. "Wir kriegen hier ein 19-<br />

Millionen-Projekt hingestellt und haben sogar noch weniger jährliche<br />

Betriebskosten als vorher." Wer das ablehne, solle überlegen, was das für<br />

die Bevölkerung bedeute.<br />

Nach der Aussage von Tournesol, dass der alte <strong>Hallenbad</strong>-Standort einen<br />

Rückzug der Investoren bedeute, müsse die CDU-Fraktion jetzt erst<br />

einmal darüber beraten, ob man zustimmen könne, Änderungen wolle<br />

oder die Vorlage ablehne, gab Zarda bekannt.<br />

SPD, Grüne, FDP und Wolfgang Heller (CDU) stimmten für den Standort<br />

Nassau-Viertel (sechs Stimmen), CDU und <strong>FWG</strong> enthielten sich. Das<br />

Thema stand zudem noch im Haupt- und Finanzausschuss auf der<br />

Tagesordnung, für heute ab 19 Uhr in der Stadthalle ist die Parlaments-<br />

Sondersitzung anberaumt. Die Grünen haben für 18.30 Uhr die<br />

Bevölkerung zu einer "Demonstration im Bademantel" auf dem Löherplatz<br />

aufgerufen.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16. Juni 2007<br />

Weichen gestellt für Bad im Nassau-Viertel<br />

Thomas Zarda: CDU steht Projekt nicht im Weg / Diskussion um<br />

Kraftwerk-Befeuerung<br />

Vom 16.06.2007<br />

IDSTEIN Die CDU werde dem Bau des Tournesolbades im Nassau-<br />

Viertel nicht im Wege stehen. Diese Zusicherung gab Fraktionschef<br />

Thomas Zarda am Abend vor der entscheidenden Sondersitzung<br />

der Stadtverordnetenversammlung. Damit waren schon im Haupt-<br />

und Finanzausschuss die Weichen für den neuen Standort gestellt.<br />

Von Martin Kolbus<br />

Das Abstimmungsergebnis des Ausschusses bestätigte Zardas Aussage:<br />

nur zwei CDU-Mitglieder enthielten sich der Stimme, ebenso wie die<br />

beiden Vertreter der Freien Wähler, während Grüne, SPD und FDP sowie<br />

drei Ausschussmitglieder der CDU die Magistratsvorlage mittrugen (über<br />

das Abstimmungsergebnis im Stadtparlament gestern Abend wird die IZ in<br />

der nächsten Ausgabe berichten).<br />

Wäre das vergangene Jahr, seit dem Beschluss <strong>zum</strong> Kauf des LWV-<br />

Grundstücks im Juni 2006, besser genutzt worden, dann wäre der heute<br />

vorhandene Zeitdruck nicht entstanden, warf Zarda dem Bürgermeister im<br />

Haupt- und Finanzausschuss vor. Mit Bürgermeisterwahlkampf habe das<br />

alles nichts zu tun, erklärte Zarda ärgerlich. Die CDU und er selbst hätten<br />

"bis zur Selbstaufgabe" das Thema <strong>Hallenbad</strong> aus dem politischen Streit<br />

178


herausgehalten. Er könne nichts für die Verzögerungen und auch nichts<br />

dafür, dass alle sechs Jahre Bürgermeisterwahlen anstünden.<br />

Nach wie vor sei er der Ansicht, dass Standort Nassau-Viertel "nicht<br />

richtig" sei, aber "es bleibt uns nichts anderes übrig", griff Zarda eine<br />

Bemerkung der SPD-Stadtverordneten Dagmar Kraus auf. Die beeilte sich<br />

allerdings zu erklären, dass ihre Worte nur die Unausweichlichkeit und<br />

Richtigkeit der Entscheidung beschreiben sollten und kein negatives<br />

Etikett seien.<br />

Ebenso wie Thomas Zarda bemängelte Inga Rossow (<strong>FWG</strong>) die<br />

entstandenen Zeitverluste und den aufgestauten Entscheidungsdruck. Seit<br />

der ersten Vorstellung der Pläne habe sich das Tournesol-<br />

Ursprungskonzept derart verändert, dass nur noch ein Torso übrig<br />

geblieben sei: "Ein Kompromiss, den ich so nicht will." Das ganze Thema<br />

Tournesol habe für sie zu viele Schwachstellen. Was, wenn sich in sechs,<br />

acht Wochen auch an diesem neuen Standort Schwachpunkte zeigten,<br />

fragte Rossow.<br />

<strong>Eine</strong> längere Diskussion entwickelte sich, wie schon im Bau- und im<br />

Umweltausschuss, über die Frage der Befeuerung des<br />

Biomassekraftwerks. Befürchtet wird ein Einsatz von Palmöl, das aus<br />

Umweltschutzgründen nicht erwünscht ist. Auf Antrag von Peter<br />

Piaskowski, CDU, hatte der Umweltausschuss am Mittwoch den Magistrat<br />

aufgefordert, dafür Sorge zu tragen, dass das geplante Biomassekraftwerk<br />

mit erneuerbaren Energien aus heimischer Produktion wie z.B. Rapsöl<br />

betrieben werden solle. Allerdings seien, so hieß es im Haupt- und<br />

Finanzausschuss, Landwirte und Tournesol aus Preisgründen bisher noch<br />

zu keiner Einigung gelangt.<br />

Alexander Hackl (Tournesol) verwies darauf, dass man vertragsgemäß<br />

Pflanzenöle verwenden werde, dass es dabei aber verschiedene<br />

Möglichkeiten (Soja, Raps und andere) gäbe. Auch Rapspellets, für die zur<br />

Zeit umweltfreundlichere Verbrennungsverfahren untersucht würden,<br />

seien in die Überlegungen einbezogen. Hackl betonte, dass Tournesol bei<br />

der Energiefrage zu Kompromissen bereit sei.<br />

Keine Zweifel am Projekt und an der richtigen Standortwahl hat die SPD-<br />

Fraktion. "Wenn ich ein Tournesolbad will, geht das nur im Nassau-<br />

Viertel", so Volker Nies. Das Thema gehöre nicht in den Wahlkampf,<br />

andernfalls gäbe es am Ende keine Gewinner, sondern nur die Bürger als<br />

Verlierer. "Wir dürfen und können das Projekt jetzt nicht an die Wand<br />

fahren lassen", urteilte Nies' Fraktionskollegin Dagmar Kraus. Sie hatte<br />

zuvor nach den Regresskosten für die Stadt bei einem Scheitern gefragt.<br />

Genannt wurde die Summe von "160 000 Euro plus".<br />

"Überhaupt kein schlechtes Gefühl" bei einer Entscheidung für den<br />

Standort Nassau-Viertel hat Jürgen Schmitt (Grüne). Er ist zuversichtlich,<br />

dass auch eine gute Lösung für die Energiefrage gefunden werde.<br />

179


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung 18. Juni 2007<br />

Einstimmig für Bad im Nassau-Viertel<br />

Nur drei Enthaltungen / Votum der Stadtverordneten gegen Palmöl-<br />

Verwendung<br />

Vom 18.06.2007<br />

IDSTEIN<br />

Die Parlamentssitzung hielt, was tags zuvor der Haupt- und<br />

Finanzausschuss bereits versprochen hatte: <strong>Eine</strong> große Mehrheit<br />

von 29 Stadtverordneten aus allen Fraktionen stimmte für das<br />

Nassau-Viertel als neuen Standort für das Tournesolbad. Nur drei<br />

Stadtverordnete aus der CDU enthielten sich der Stimme. Damit ist<br />

der Weg frei für das Genehmigungsverfahren, das die Investoren<br />

mit optimistischen sechs Wochen bis zwei Monate kalkulieren.<br />

Von Martin Kolbus<br />

"Schwimbad jetzt, Schwimmbad jetzt!" skandierten draußen vor der<br />

Stadthalle Hunderte Demonstranten, die trotz des Regens einem Aufruf<br />

der Grünen gefolgt waren und den Stadtverordneten klar machten, wie<br />

sehr sie ein Schwimmbad in <strong>Idstein</strong> vermissen und dass die Umsetzung<br />

nicht auf die lange Bank geschoben werden dürfe. Ein Argument, das<br />

drinnen im Sitzungssaal verstanden und mit dem überzeugenden Votum<br />

für das Nassau-Viertel quittiert wurde.<br />

Auch wenn manche Stadtverordnete damit Bauchschmerzen hatten. "Ich<br />

habe tatsächlich Probleme mit dem Standort im Nassau-Viertel", räumte<br />

Thomas Zarda (CDU) ein. Vielen leuchte nicht ein, dass ein Standort<br />

zwischen Umgehungsstraße und Bahn ein geeigneter Platz sein solle,<br />

begründete er seine Zweifel. Zuvor hatte er noch einmal betont, dass alle<br />

Vorwürfe, hier solle Wahlkampf betrieben oder bewusst etwas verhindert<br />

werden, an den Haaren herbeigezogen seien. Inga Rossow von den Freien<br />

Wählern hielt den Standort ebenfalls nicht für den besten. Die <strong>FWG</strong> habe<br />

sich aber für das Nassau-Viertel entschieden, weil letztlich keine andere<br />

Lösung geblieben sei.<br />

Noch Ausbaureserven<br />

Während Zarda und Rossow in der Abstimmung den Standort am Ende<br />

akzeptierten, blieb CDU-Stadtverordnete Dr. Petra Schneider bei ihrer<br />

Enthaltung. Das Nassau-Viertel sei ideal als Gewerbefläche, aber nicht als<br />

Erholungs- und Freizeitgebiet. Die Flächen für Liegewiese und Spiele seien<br />

erheblich reduziert gegenüber der Planung auf LWV-Gelände. "Ich möchte<br />

auch ein Bad so schnell wie möglich", versicherte sie. Priorität habe aber<br />

"ein Bad so gut wie möglich".<br />

180


"Wir reden nicht mehr über das `ob`, sondern über das `wo`", bezog<br />

Thomas Clemenz (FDP) Position. Der Standort Nassau-Viertel sei nicht<br />

schlecht, sondern gut angebunden (auch für eine der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schulen)<br />

und biete für die Zukunft noch Ausbaureserven. "Es gibt keine<br />

vernünftigen Gründe, die gegen diesen Standort sprechen." Die Stadt<br />

könne jetzt mit einem Erlös von 2,5 Millionen Euro aus dem Verkauf von<br />

Grundstücken an der Schützenhausstraße rechnen, was bei einem<br />

<strong>Hallenbad</strong> am alten Standort in diesem Umfang kaum möglich gewesen<br />

wäre.<br />

"Wir wollen alle ein attraktives Bad für <strong>Idstein</strong> undwir erreichen das Ziel<br />

mit dem Tournesol-Projekt im Nassau-Viertel", bilanzierte Volker Nies<br />

(SPD). Er begrüßte die anstehende Entwicklung im Interesse von Schulen,<br />

Vereinen und der gesamten Bevölkerung. "Und wir kriegen zusätzlich noch<br />

ein Angebot an Wellness und Fitness-Einrichtungen." Die Synopse der<br />

Experten habe das Nassau-Viertel als gut bis sehr gut, die anderen<br />

verglichenen Standorte mit den Schulnoten vier bis fünf eingestuft - eine<br />

klare sache für Nies. Grünen-Stadtverordneter Enge war da weniger frei<br />

von Bedenken; er wunderte sich, dass das Nassau-Viertel vor Jahren noch<br />

abgelehnt worden sei. Manche Aussagen in <strong>Idstein</strong> hätten offenbar keinen<br />

sehr langen Bestand.<br />

Enges Fraktionskollegin Reineke-Westphal zweifelte nicht an der Qualität<br />

des Standorts, schon gar nicht im Vergleich <strong>zum</strong> alten <strong>Hallenbad</strong>gelände,<br />

das Thomas Zarda in den Ausschusssitzungen wieder ins Spiel gebracht<br />

habe. Alle Argumente sprächen für das Nassau-Viertel - und wenn Zarda<br />

am Ende gemeint habe, der alte Standort sei "so schön", dann, war sich<br />

Reineke-Westphal sicher, "werden wir das auch im Nassau-Viertel noch<br />

hinkriegen." Sie vertraue da auf Tournesol.<br />

Auf Tournesol vertraut die Mehrheit auch, was die Befeuerung des<br />

Biomassekraftwerks angeht. Die Diskussion hierüber schaukelte sich noch<br />

einmal hoch. Von Maissilage, Raps und anderen Energieträgern sei immer<br />

die Rede gewesen, wunderten sich die Freien Wähler. Und Peter<br />

Piaskowski (CDU), ebenfalls ein Standort-Zweifler ("es gibt in <strong>Idstein</strong><br />

sonnigere Plätze"), ärgerte sich darüber, dass man auch die Verwendung<br />

von Palmöl im Hinterkopf gehabt habe, obgleich von Anfang an immer von<br />

einem Kraftwerk als ökologischem Modellprojekt gesprochen worden sei.<br />

Verschweigen sei auch eine Form von Unehrlichkeit.<br />

Landwirte sind hellwach<br />

Die in den Diskussionen der letzten Tage gefallenen Äußerungen, die<br />

Verhandlungen mit den Landwirten über die Verwendung von Rapsöl seien<br />

gescheitert, verwies Bürgermeister Krum ins Reich der Märchen. Die<br />

Landwirte seien hellwach und nach wie vor an einer Zusammenarbeit mit<br />

Tournesol interessiert, auch über eine gemeinsame Ölmühle sei<br />

gesprochen worden. Dies alles seien jedoch parallele Prozesse, bei denen<br />

es viele Fragen und Schwierigkeiten zu lösen gäbe. "Aber wir werden zu<br />

Ergebnissen kommen", war Krum optimistisch. Er sieht eine gute Chance<br />

für ein Einbinden der heimischen Landwirtschaft als Rohstoffzulieferer.<br />

"Aber mit einem Lottogewinn dürfen die Landwirte nicht rechnen", so<br />

181


Krum. Deren Wunsch sei es, die Rapsölpreise an Gas- und Erdölpreise zu<br />

binden. Das sei nicht realistisch, davon müsse man runterkommen.<br />

Die Bedenken gegen nicht zertifiziertes Palmöl, das zur Vernichtung von<br />

Regenwald führe, wurden in allen Fraktionen ernst genommen. Einstimmig<br />

folgten die Stadtverordneten dem Antrag von Gerhard Dernbecher (<strong>FWG</strong>),<br />

wonach der Magistrat beauftragt wird sicherzustellen, dass Palmöl als<br />

Rohstoff für das Kraftwerk möglichst vermieden wird. Sollten andere<br />

Lösungen scheitern, sei allenfalls zertifiziertes Palmöl zu verwenden.<br />

Bürgermeister Krum versicherte, dass alles getan werde, um zu<br />

verhindern, dass Palmöl verwendet wird.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 21. Juni 2007<br />

"Die Alternative für <strong>Idstein</strong>"<br />

Grüne einstimmig für Bürgermeister-Kandidatin Annette Reineke-Westphal<br />

Vom 21.06.2007<br />

"Wir müssen mit dem Klimaschutz vor unserer eigenen Haustür<br />

anfangen!" Nach diesem Prinzip will Annette Reineke-Westphal<br />

handeln, wenn es um die Umsetzung umweltpolitischer Ziele geht.<br />

Dabei steht die gesamte Partei hinter der 47-jährigen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>in:<br />

Einstimmig stellte die Mitgliederversammlung der Grünen die<br />

Stadtverordnete als Bürgermeister-Kandidatin auf.<br />

Von Martin Kolbus<br />

"Die Alternative für <strong>Idstein</strong>" will sie sein, so verraten es die ersten<br />

druckfrischen Handzettel für den Wahlkampf. Beim Blick auf ihre<br />

männliche Konkurrenz macht sie keine allzu großen Unterschiede<br />

zwischen Gerhard Krum und Thomas Zarda: "In einem großen Teil<br />

politischer Fragen stimmen beide ziemlich überein."<br />

In der Klimapolitik "haben wir in <strong>Idstein</strong> einen großen Nachholbedarf",<br />

klagt Reineke-Westphal Versäumnisse an. <strong>Eine</strong> konsequente Klimapolitik<br />

für <strong>Idstein</strong> beinhaltet nach ihrer Überzeugung den ökologischen Umbau<br />

der Stadt.<br />

Dieses Ziel müsse Hand in Hand mit einer konzeptionellen<br />

Stadtentwicklung betrieben werden. Zuviel sei in der Vergangenheit doch<br />

eher dem Zufall überlassen worden.<br />

Chancen für <strong>Idstein</strong> sieht die Kandidatin im Programm Stadtumbau West.<br />

Als erste Maßnahme steht hier eine komplette Veränderung des<br />

Hahnstücks an. Leider sei die Bürgerbeteiligung bisher nicht ausreichend<br />

gewesen, wurde aus der Versammlung heraus kritisiert. "Die Betroffenen<br />

182


im Hahnstück müssen am Veränderungsprozess beteiligt werden", lautete<br />

denn auch die nachdrückliche Forderung der Grünen.<br />

Zum Entwicklungskonzept gehört nach den Vorstellungen von Annette<br />

Reineke-Westphal die stärkere Orientierung in Richtung einer behinderten-<br />

, familien- und altengerechten Stadt: "Da ist noch viel<br />

Umsetzungsbedarf." So sei es zwar notwendig, auch am Stadtrand Märkte<br />

anzusiedeln, aber die Nahversorgung für die Bevölkerung im Zentrum<br />

dürfe nicht ohne Kampf aufgegeben werden. Die Vereinbarkeit von Familie<br />

und Beruf müsse durch den konsequenten Ausbau der Angebote der<br />

Kinderbetreuung und Jugendarbeit weiter gefördert werden.<br />

Ein Meilenstein für die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bevölkerung sei der einstimmig gefasste<br />

Beschluss der Stadtverordnetenversammlung zugunsten eines neuen<br />

Tournesol-Standortes. Der lautstarke Protest von mehreren hundert<br />

Bürgern auf dem Löherplatz ("Schwimmbad jetzt!") sei dazu sicherlich ein<br />

wichtiger Beitrag gewesen. Sehr genau beobachten wollen die Grünen die<br />

Entwicklung bei der Verwendung von Rohstoffen im geplanten<br />

Biomassekraftwerk. Die Verwendung von Palmöl müsse verhindert, so die<br />

Grünen-Position.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 28. Juni 2007<br />

FDP will größere Liegefläche<br />

Vom 28.06.2007<br />

VoS. IDSTEIN Die FDP-Fraktion stuft die Liegefläche des geplanten<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesolbades als zu klein ein. Deshalb beantragen die<br />

Liberalen in der heutigen Sitzung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtparlamentes eine<br />

Ausweitung der Freifläche um weitere 2500 Quadratmeter.<br />

Die Liberalen beantragen deshalb, dass die Verwaltung klären soll, ob eine<br />

Verlagerung des Schwimmbadbereichs auf Teilareale der Vorratsfläche<br />

zwischen dem Badegrundstück und dem Edeka-Areal sinnvoll ist.<br />

Den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Magistrat wollen die Freien Demokraten<br />

durch Beschluss im Parlament ermächtigen, der Firma Tournesol zur<br />

Vergrößerung der Liegefläche mit Schwimmteich weitere 2 500<br />

Quadratmeter Grundstück auf dem ehemaligen ATEBA-Gelände im<br />

Nassauviertel zur Verfügung zu stellen.<br />

Der Investor soll gebeten werden, seine Planung so in Richtung Edeka-<br />

Markt zu verlagern, dass die am entgegen gesetzten Grundstücksende<br />

gelegene Liegefläche vergrößert wird.<br />

183


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 03. Juli 2007<br />

Vorerst kein Zukauf von Schwimmbadfläche<br />

Parlament lehnt Dringlichkeitsberatung ab / Kostenprüfung zu<br />

Lärmschutz am Taubenberg<br />

Vom 03.07.2007<br />

Der Vorschlag der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Liberalen, der Firma Tournesol<br />

weitere 2500 Quadratmeter auf dem nördlich angrenzenden<br />

Grundstück im Nassau-Viertel zur Verfügung zu stellen, hat nur<br />

geringe Aussicht auf Verwirklichung. Die von der FDP geforderte<br />

dringliche Beratung wurde vom Stadtparlament mit 30 gegen zwei<br />

FDP-Stimmen abgewiesen.<br />

Von Martin Kolbus<br />

"Etwas zu knapp bemessen" erscheint den Liberalen die vorgesehene<br />

Schwimmbad-Liegefläche in den Sommermonaten, in denen mit großem<br />

Besucherandrang gerechnet wird. Ist erst einmal das Blockheizkraftwerk<br />

gebaut, dann ist die Chance auf eine Liegenflächen-Erweiterung nach<br />

Norden vertan, argumentierte FDP-Fraktionschef Thomas Clemenz. Die<br />

Dringlichkeit seines Antrags begründete er damit, dass nach einem Votum<br />

der Stadtverordneten zugunsten seines Vorschlags der Investor eine<br />

bereits geänderte Planung ins Genehmigungsverfahren einbringen könnte.<br />

Dringend sei diese Nachbesserung nicht, wandte sich Thomas Zarda,<br />

Vorsitzender der CDU-Fraktion, gegen eine sofort zu treffende<br />

Entscheidung. Schließlich habe der Investor versichert, dass die Fläche<br />

ausreichend bemessen sei.<br />

Bürgermeister Gerhard Krum stimmte Thomas Zarda zu, allerdings mit<br />

einer ganz anderen Begründung. Das Grundstück, um das es hier gehe,<br />

sei nicht geeignet, weil dort Leitungen von regionaler Bedeutung verlegt<br />

seien. Das lasse eine Bebauung nur sehr eingeschränkt zu. "Man kann<br />

nicht in die Tiefe graben, ohne die Leitungen zuvor zu verlegen", so der<br />

Bürgermeister. "Und das würde ein teurer Spaß."<br />

Für die Zulassung einer Beratung und Entscheidung über den FDP-<br />

Dringlichkeitsantrag wäre mindestens eine Zwei-Drittel-Mehrheit (22) der<br />

anwesenden Stadtverordneten erforderlich gewesen. Bei der Abstimmung<br />

schaffte es die FDP aber nur auf zwei Stimmen. Damit war der Antrag<br />

vorerst vom Tisch.<br />

Nicht diskutiert wurde von den Stadtverordneten darüber, ob es vielleicht<br />

andere Nachbargrundstücke gibt, die später einmal als Liegefläche<br />

eventuell hinzuerworben werden könnten.<br />

Zustimmung fand der Antrag der CDU, im Zusammenhang mit dem Bau<br />

der Südtangente zwischen Gassenbacher Hof und Landesstraße 3026 den<br />

184


Lärmschutz auch auf die Altbebauung Taubenberg auszudehnen, wobei<br />

jedoch zunächst einmal seitens der Verwaltung die Kosten ermittelt und<br />

bis zu den nächsten Haushaltsplanberatungen vorgelegt werden sollen.<br />

Diese Einschränkung war auf eine in den Ausschüssen vorgetragene <strong>FWG</strong>-<br />

Anregung hin erfolgt. Sowohl Grüne als auch SPD äußerten Zweifel daran,<br />

dass die Kostenermittlungen ein akzeptables Ergebnis bringen könnten.<br />

Abgelehnt wurde ein Antrag der Grünen-Fraktion, der vorsah, dass der<br />

Magistrat Möglichkeiten präsentiert, durch Festsetzungen in<br />

Bebauungsplänen oder durch privatrechtliche Vereinbarungen bei<br />

Grundstücksverkäufen den Ressourcen- und Klimaschutz zu fördern. Dabei<br />

sollten Vorgaben zu den Bereichen Regenwassernutzung,<br />

Bodenversiegelung und Energiebedarf erarbeitet werden, die über die<br />

bestehenden Regelungen hinausgehen.<br />

Für die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverordneten hat jetzt die Sommerpause begonnen -<br />

mit Ausnahme der Mitglieder im Bau- und Planungsausschuss. Der wird<br />

sich in den nächsten Wochen noch einmal zusammensetzen und über den<br />

Regionalplan Südhessen beraten müssen. Nach kurzer<br />

Verfahrensdiskussion hatte das Parlament sich auf Anregung von Inga<br />

Rossow (<strong>FWG</strong>) dafür entschieden, die Beschlussfassung an den Ausschuss<br />

zu delegieren, damit noch vor dem Stichtag 1. August die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Stellungnahme ans Regierungspräsidium Darmstadt abgeschickt werden<br />

kann.<br />

Auch die Ortsbeiräte werden sich in den nächsten Tagen noch in einer<br />

gemeinsamen Sitzung mit den Planungsaussagen beschäftigen.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 29. August 2007<br />

"Kein Wachstum um jeden Preis"<br />

Annette Reineke-Westphal will als erste Frau an der Verwaltungsspitze im<br />

Rathaus stehen<br />

Vom 29.08.2007<br />

Von Volker Stavenow<br />

IDSTEIN "Es ist an der Zeit, dass in <strong>Idstein</strong> endlich eine Frau das Amt des<br />

Bürgermeisters übernimmt und aktiven Klimaschutz in unserer Stadt<br />

betreibt. Ich bin aber auch deshalb die Wahlalternative für die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>,<br />

weil die beiden Herren Mitbewerber gemeinsam falsche Entscheidungen<br />

für die Stadt getroffen haben und <strong>zum</strong> Beispiel für die fehlenden<br />

Einkaufsmöglichkeiten von Lebensmitteln in der Innenstadt verantwortlich<br />

sind."<br />

Annette Reineke-Westphal wird nicht müde, die nach ihrer Ansicht großen<br />

Fehler in der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtentwicklung anzuprangern. Dafür macht sie<br />

185


Alleingänge des Amtsinhabers unter dem Deckmantel des zügigen<br />

Verwaltungshandelns mit verantwortlich.<br />

Deshalb sieht sie nach erfolgreicher Wahl zur <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rathaus-Chefin ihr<br />

wichtigstes Vorhaben darin, nicht ohne oder gegen das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Parlament, sondern zusammen mit den Stadtverordneten für die<br />

Hexenturmstadt zu arbeiten. "Dass ich <strong>Idstein</strong> dabei gerne klimagerecht<br />

aufstellen will, ist doch klar, aber ich will meine Ziele mit meinen<br />

kommunalpolitischen Kolleginnen und Kollegen diskutieren, abstimmen<br />

und entscheiden. Der amtierende Bürgermeister setzt dagegen wichtige<br />

Projekte an den Parteien vorbei um." Annette Reineke-Westphal erinnert<br />

in diesem Zusammenhang an die Stromausschreibung für die Stadt.<br />

Starke infrastrukturelle Defizite in <strong>Idstein</strong> sieht die grüne Kandidatin in<br />

Sachen behinderten-, alten- und kindgerechte Ausbau der Stadt. Hier will<br />

sie genauso den Hebel ansetzen, wie bei der Sicherstellung der<br />

Versorgung der Menschen in der Innenstadt. "Ich will eine ganzheitliche<br />

Betrachtung der Kernstadt erreichen."<br />

Ihr Ziel ist es, ein Art Zugpferd, vielleicht ein Mediengeschäft, in <strong>Idstein</strong>s<br />

Mitte ansiedeln zu lassen. "Das ehemalige HL-Gelände eignet sich dafür<br />

sehr gut für einen neu zu bauenden Standort von Geschäften, städtischem<br />

Archiv und Verwaltungsräumen. Dann könnte die alte Realschule für ein<br />

Einzelhandelsgeschäft frei werden", schlägt sie vor.<br />

Das Wachstum <strong>Idstein</strong>s geht Annette Reineke-Westphal zu schnell. "Jede<br />

Entwicklung muss behutsam stattfinden, sonst gerät die Infrastruktur ins<br />

Hintertreffen. Ich will kein Wachstum um jeden Preis, sondern auch<br />

Sanierung und Neuordnung des bereits bestehenden Baubestandes."<br />

Deshalb begrüßt sie auch das Stadtumbau West-Programm.<br />

Zufrieden ist die Kandidatin zwar darüber, dass das Tournesol-Bad<br />

in <strong>Idstein</strong> gebaut wird, aber nicht gerade glücklich über den<br />

Standort. "Ich hätte mir einen schöneren Platz vorstellen können."<br />

Sie ist gespannt, wie die Investoren den den möglichen<br />

Widerspruch zwischen sozialverträglichen Eintrittspreisen und<br />

wirtschaftlichem Erfolg vereinbaren werden.<br />

An ihren beiden männlichen Mitbewerbern schätzt sie bei Gerhard Krum<br />

"seine unermüdliche Eloquenz" und bei Thomas Zarda "sein gewichtiges<br />

Auftreten".<br />

186


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 06. Oktober 2007<br />

DLRG sitzt auf dem Trockenen<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Verein möchte in weitere Planungen eingebunden werden<br />

Vom 06.10.2007<br />

IDSTEIN "Auch wir haben bei der DLRG unseren 11. September.<br />

Für uns war es der Supergau, als am 11. September 2005 um 12<br />

Uhr das Schwimmbad geschlossen worden ist", sagt Rüdiger<br />

Putzke, der 2. Vorsitzende der DLRG <strong>Idstein</strong>. Die Schwimmer<br />

sitzen also seit über zwei Jahren buchstäblich auf dem Trockenen.<br />

Von Willy Burkert<br />

"Über lange Jahre hinweg waren wir nach dem TV der zweigrößte Verein in<br />

<strong>Idstein</strong> mit etwa 1200 Mitgliedern", fügt Christiane Bossong, die 1.<br />

Vorsitzende, hinzu. "Praktisch von einem Tag <strong>zum</strong> anderen haben wir die<br />

Hälfte davon verloren." Letztendlich soll für die endgültige Schließung eine<br />

defekte Dichtung an der Lüftungsanlage im Wert von 4 800 Euro<br />

ausschlaggebend gewesen sein.<br />

In der Vergangenheit sah der Verein, der 1969 gegründet worden ist,<br />

seine Hauptaufgabe in der Schwimmausbildung, in der Wassergymnastik<br />

für Senioren und Behinderte und nicht zuletzt im Schwimmunterricht für<br />

ausländische Frauen. Das ist ein besonders heikler Punkt, da die<br />

Anwesenheit von Männern dabei ausgeschlossen ist.<br />

Die Verantwortlichen stellen fest, dass 1961 im Landesdurchschnitt 80<br />

Prozent der Bürger Nichtschwimmer waren. <strong>Idstein</strong> sei da nach den<br />

Erkenntnissen der DLRG eine Ausnahme gewesen, denn fast alle<br />

Einwohner waren des Schwimmens mächtig. Seit zwei Jahren, so beklagt<br />

der Verein, habe kein Schwimmunterricht mehr stattgefunden.<br />

Soweit bekannt, erlaube das konzipierte Bad der Firma Tournesol<br />

nur vier statt der bisher fünf Bahnen, was den Badebetrieb<br />

beeinflussen würde.<br />

Die DLRG strebe ein Sportbad an und kein Spaßbad. Man müsse dabei<br />

auch an den Nachwuchs denken, der leider nach Wiesbaden abgewandert<br />

sei, heißt es. "Die starken Schwimmer unserer Leistungsgruppe werden<br />

noch immer vom Verein gefördert und für die Fahrten <strong>zum</strong> Schwimmclub<br />

Wiesbaden unterstützt", so der 2. Vorsitzende Rüdiger Putzke.<br />

Im Nachhinein ist die DLRG der Stadt <strong>Idstein</strong> allerdings dankbar, dass sie<br />

das alte Bad für Vereinszwecke benutzen durfte.<br />

Die früheren aktiven Rettungsschwimmer sind jedoch nicht alle verloren.<br />

Etwa 25 Personen sind auch heute noch dabei, nehmen an<br />

Fortbildungskursen teil und unterhalten zusammen mit der Ortsgruppe<br />

Niedernhausen ein eigenes Rettungsboot, das immer wieder bei<br />

187


Großveranstaltungen <strong>zum</strong> Einsatz kommt. Der Personaleinsatz ist dafür<br />

hoch, denn es werden Rettungssanitäter, Bootsführer und<br />

Rettungsschwimmer benötigt.<br />

Für das neue Bad werde es wohl schwierig werden, geeignetes Personal zu<br />

bekommen, befürchten die DLRG-Verantwortlichen. Zu den öffentlichen<br />

Badezeiten habe die DLRG etwa drei Personen pro Tag abgestellt.<br />

Christiane Bossong betont, dass die meisten mit Leib und Seele dabei<br />

gewesen seien. Sie beklagt auch, dass das Vereinsleben selbst durch die<br />

Schließung des Bades stark gelitten habe. Während früher beispielsweise<br />

beim Nikolausschwimmen etwa 80 Gäste teilnahmen, hatten sich zuletzt -<br />

mangels Wasser - beim Nikolausgrillen nur vier Personen angemeldet, so<br />

dass auch diese Veranstaltung für den Verein nun der Vergangenheit<br />

angehört.<br />

Aber wie sieht die Zukunft aus? Rüdiger Putzke fasst alles mit den Worten<br />

zusammen: "Wir warten jetzt darauf, dass man uns in irgendeiner Weise<br />

bei der Neugestaltung und Planung des neuen Bades beteiligt, damit wir<br />

wissen, wie es weiter geht. Wir wünschen uns einen runden Tisch, wie er<br />

vor Jahren bereits angekündigt worden ist. Wir haben seit langem an<br />

Tournesol einen Fragenkatalog geschickt. Die Antworten sind jedoch sehr<br />

schwammig und undurchsichtig gewesen. Ist überhaupt schon ein Vertrag<br />

mit Tournesol geschlossen worden? Und wenn nicht, wann soll das<br />

geschehen? Das wäre für alle <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> gut zu wissen."<br />

Bei den Verantwortlichen der DLRG ist deutlich zu spüren, dass sie nach<br />

wie vor mit dem Herzen an ihrem Verein hängen, zur Zeit aber im<br />

wahrsten Sinne des Worten "auf dem Trockenen" sitzen.<br />

2008<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 08. Januar 2008<br />

DLRG-Vorstand erwägt die Vereins-Auflösung<br />

700 Mitglieder schon ausgetreten<br />

Vom 08.01.2008<br />

iz. IDSTEIN Nach einem weiteren Jahr "auf dem Trockenen" ist die<br />

Lage der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) <strong>Idstein</strong><br />

noch schwieriger geworden. Auch für 2008 sind für den Verein<br />

188


keine grundsätzlichen Änderungen in Sicht. Inzwischen wird im<br />

Vorstand die Auflösung des Vereins offen diskutiert.<br />

"Nachdem der von Bürgermeister Krum im letzten Herbst als<br />

möglich genannte erste Spatenstich offensichtlich nicht stattfand,<br />

wird die Situation des Vereins immer prekärer", erklärt der 2.<br />

Vorsitzender Rüdiger Putzke. "Ohne eigene Räume ist an ein<br />

Vereinsleben nicht zu denken." Von den rund 1200 Mitgliedern des<br />

ehemals zweitgrößten Vereins in <strong>Idstein</strong> seien lediglich noch<br />

knapp 500 verblieben. "Da weder von dem zukünftigen<br />

Badbetreiber, der Firma Tournesol, noch von der Stadt <strong>Idstein</strong><br />

Informationen über zukünftige Möglichkeiten zu erfahren sind,<br />

glaubt im jetzigen Vorstand keiner mehr so richtig an neue<br />

Vereinsaktivitäten in Bezug auf Schwimmausbildung und Angebote<br />

im Breitensport im geplanten Allwetterbad. Bei einer deutlich<br />

kleineren Wasserfläche würde dies auch nur noch sehr<br />

eingeschränkt möglich sein."<br />

Einzig die Wasserrettungsgruppe, die gemeinsam mit der Ortsgruppe<br />

Niedernhausen ein Rettungsboot unterhalte, könne auf ein erfolgreiches<br />

Jahr zurückblicken. So seien mehrere Veranstaltungen abgesichert und<br />

zudem Wachdienste an der Ostsee und an der Krombachsperre im<br />

Westerwald geleistet worden.<br />

Da der Vorstand bei der am 28. Februar 2008 geplanten<br />

Mitgliederversammlung (19.30 Uhr im "Felsenkeller") neu zu wählen sei<br />

und schon jetzt fest stehe, dass mindestens die Posten für den ersten und<br />

zweiten Vorsitzenden sowie die Technische Leitung (Ausbildung) neu zu<br />

besetzen seien, werden erneut interessierte Mitglieder aufgerufen, sich bei<br />

einem der Vorstandsmitglieder zu melden. Telefonnummern können unter<br />

www.idstein.dlrg.de eingesehen werden.<br />

Putzke: "Sollte kein neuer Vorstand zustande kommen, wird erwogen, die<br />

Ortsgruppe im Jahr 2008 aufzulösen und die Streichung aus dem<br />

Vereinsregister zu beantragen." Danach werde es auch keine<br />

Schulunterstützung für die Grundschule Heftrich sowie die Montessori-<br />

Schule <strong>Idstein</strong> durch den Verein mehr geben, die gegenwärtig noch<br />

im Bad des Kurzentrum Bad Camberg durchgeführt werde.<br />

Die ehemals viel gelobte Jugendabteilung bestehe heute auch nur noch<br />

auf dem Papier. Dieser Posten könne gleichermaßen neu besetzt werden.<br />

"Aber ohne Vereinsräumlichkeiten ist es schwer, ein entsprechendes<br />

Programm zu organisieren. Die Ferienlager, an denen früher bis zu 50<br />

Kinder und Jugendliche teilgenommen hatten, werden ohne Grundstück<br />

und Räumlichkeiten sobald nicht mehr stattfinden können", lautet die<br />

unerfreuliche Prognose.<br />

189


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12. Januar 2008<br />

Drei "I" garantieren Stadtentwicklung<br />

Krum beim Neujahrsempfang: "<strong>Idstein</strong> ist interkommunal, international<br />

und innovativ"<br />

Vom 12.01.2008<br />

IDSTEIN "<strong>Idstein</strong> ist interkommunal, <strong>Idstein</strong> ist international und<br />

<strong>Idstein</strong> ist innovativ." Mit diesen drei "I" beschrieb Bürgermeister<br />

Gerhard Krum auf dem gestrigen Neujahrsempfang der Stadt die<br />

rasante <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtentwicklung.<br />

Von Volker Stavenow<br />

"Diese drei `I` haben die Stadtentwicklung in den letzten Jahren mehr<br />

und mehr beeinflusst und werden für die Zukunftsfähigkeit unseres<br />

Gemeinwesens von immer größerer Bedeutung", unterstrich Gerhard<br />

Krum vor Gästen aus Politik, Wirtschaft und gesellschaftlichem Leben in<br />

der Stadthalle. In der interkommunalen Zusammenarbeit der vier<br />

Kommunen des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Landes sei im vergangenen Jahr so etwas wie<br />

ein Durchbruch gelungen. "Mit der interkommunalen Zusammenarbeit<br />

machen wir das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land fit für die Rhein-Main-Region." Dazu<br />

bedürfe es auch des Ausbaus der internationalen Netzwerke, der<br />

Forschung und der Bildung auf all ihren Ebenen. Die Europa<br />

Fachhochschule Fresenius habe auf vielfältige Weise dazu beigetragen,<br />

<strong>Idstein</strong> auch in dieser Perspektive der Regionalentwicklung teamfähig zu<br />

machen. Internationalität beinhalte in der globalisierten Welt ein<br />

entscheidendes Innovationspotenzial. Innovationen fänden aber auch im<br />

nationalen, im lokalen und im betrieblichen Umfeld statt - auch in <strong>Idstein</strong>.<br />

Krum führte als Beispiel die innovative Erfindung der Essknete an.<br />

Für Krum war das überragende Ereignis des vergangenen Jahres die<br />

Fertigstellung des Gesundheitszentrums. "Wir hoffen jetzt mit den Helios-<br />

Kliniken, dass der Umzug möglichst bald vonstatten gehen kann." Kurz<br />

vor der Fertigstellung befinde sich das medizinische Kompetenzzentrum<br />

auf der Kappus-Anlage, das das medizinische Angebot in <strong>Idstein</strong> weiter<br />

und vor allem nachhaltig verbessern werde. "Ich bin auch sehr froh, dass<br />

wir <strong>zum</strong> Jahresende noch die Sache mit dem <strong>Hallenbad</strong> in trockene Tücher<br />

bringen konnten. Der erste Spatenstich ist für Ende Januar vorgesehen."<br />

Zu den Aufgaben der Stadtentwicklung gehöre es aber auch, Gefahren für<br />

die Gesundheit wo möglich abzuwenden. <strong>Eine</strong> solche Gefährdung könne<br />

beispielsweise durch Hochwasser eintreten, wie es die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> vor fast<br />

52 Jahren leidvoll erlebt hätten. Die Hochwasserrückhaltung im<br />

Wolfsbachtal sei deshalb gleich nach dem Hessentag in Angriff genommen<br />

worden und sei längst fertig, die im Wörsbachtal befinde sich im Zuge der<br />

Südtangente gerade im Bau. Ende des Jahres wird das Gesamtbauwerk<br />

Südtangente mit Hochwasserrückhaltebecken vollendet sein.<br />

190


Gefahren für die Gesundheit wollten auch die Eschenhahner Bürgerinnen<br />

und Bürger mit ihrem Kampf gegen den Durchgangsverkehr - immerhin<br />

fast 13 000 Fahrzeuge täglich - abwenden. Nach mehr als 30 Jahren sei es<br />

nun endlich gelungen, das Projekt Umgehung Eschenhahn auf den Weg zu<br />

bringen. Ende vergangenen Jahres wurde nach ausführlichen<br />

Untersuchungen ein Vorschlag zur Trassenführung vom Amt für Straßen-<br />

und Verkehrswesen erarbeitet.<br />

Harsche Kritik übte Krum in puncto Bildungswesen im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land.<br />

"Über die Presse mussten wir erfahren, dass der Kreis eine Verlagerung<br />

des Haupt- und Realschulangebotes von <strong>Idstein</strong> nach Niedernhausen<br />

plant. Das war eine Schnapsidee." Deshalb sei es gut, dass Landrat Albers<br />

den Vorschlag, Haupt- und Realschulzweig der Limesschule von <strong>Idstein</strong><br />

abzuziehen, zurückgezogen und ein Mediationsverfahren zur Entwicklung<br />

der Schullandschaft im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land angekündigt habe.<br />

Krum skizzierte einige wichtige <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Projekte, die zeitnah<br />

umgesetzt werden: Erster Spatenstich für die Autobahnrampe, mit<br />

der eine Entlastung des Knotenpunktes an der A 3 erreicht werden<br />

soll, drei weitere Kreisel in <strong>Idstein</strong>, Errichtung des Edeka-Marktes<br />

und des Tournesol-Bades, Neustrukturierung des Wohnquartiers<br />

Hahnstück/Altenhof, sowie die Umgestaltung des unwirtlichen<br />

Bereichs am Güterbahnhof. Im Taunusviertel werde die neue<br />

Kindertagesstätte Zauberwald und danach im Nassauviertel der Neubau<br />

einer weiteren neuen Kindertagesstätte in Angriff genommen. Im<br />

Schulbau würden das Schulzentrum Taubenberg und die Pestalozzischule<br />

jeweils eine Mensa erhalten. Und der Ersatzbau für die Taubenberghalle<br />

soll in die Wege geleitet werden.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 02. Februar 2008<br />

So steh ich hier als...<br />

Vom 02.02.2008<br />

So steh ich hier als <strong>Idstein</strong>ist, weil <strong>Idstein</strong> mei Berufung ist, und Berufung,<br />

das ist schon mehr Passion als Profession, denn <strong>Idstein</strong>, das ist eine Stadt,<br />

die das gewisse Etwas hat, Chic und Charme und Sexappeal und davon<br />

jeweils ziemlich viel. Ich hab` sonst gar nichts mehr im Sinn, weil ich<br />

vernarrt in <strong>Idstein</strong> bin." Tätätätä! Hoppla, da falle ich Hexe beim Tiefflug<br />

über das rote Rathaus glatt vom Besen, als ich dieser Büttenrede lausche,<br />

die erst noch gehalten wird - und zwar heute bei der Fastnachtssitzung<br />

der CDU-Frauen. Unser roter Gerhard übt seine närrische Einlage, das es<br />

eine fastnachtliche Freude ist. Ist der vielseitig: Mal gibt er den St. Martin,<br />

mal den Narren, mal den Philosophen oder mal den Politiker! Tätätätä!<br />

191


Krums roter Blutsbruder, der zwischen Günter und Döring noch ein<br />

witziges F. hat, verlängerte wegen Fastnacht den Landtagswahlkampf:<br />

G.F.D. verteilte zu Weiberfastnacht morgens um sechs Uhr schöne dicke<br />

Kreppel am dunklen hässlichen Niedernhausener Bahnhof - natürlich nicht<br />

nur an Weiber, sondern auch an ordentliche Menschen. Na, da wird<br />

Günter, als bekannter Temperamentsbolzen, aber so richtig aus sich<br />

herausgegangen sein. Helau!<br />

Was wäre eine närrische Kooperation im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land ohne die<br />

roten Indianer aus Hünstetten und Waldems? Ei, nix! Der lange<br />

Axel hat´s schon hinter sich: Auf dem SPD-Kreppelkaffee legte er<br />

in der Bütt los, das es eine Freude war. War aber zu anstrengend:<br />

Axel lässt seinen Petri am Fastnachtswochenende deshalb<br />

ausruhen. Ja früher, als Axel noch locker war, da war er auf<br />

Kappensitzungen und bei der Altweiberfastnacht in Köln zu<br />

entdecken - sicher verkleidet als Funkturm? Heute tritt verstärkt<br />

närrische Funkstille beim ihm ein. Axel, denk bitte nicht nur an<br />

Dich, sondern an die kommunale Zusammenarbeit - mach wieder<br />

mehr mit! Sonst kommst nicht in unser Tournesol-Bad - wenn´s<br />

irgendwann mal steht.<br />

Noch schlimmer als Axel treibt es unser knuffiger Werner aus Waldems.<br />

Der sitzt die Fastnacht einfach aus: Verkleidet sich net, schwätzt nix<br />

Närrisches, tanzt net uff de Bühn´ und guckt dauernd muffig uff de Uhr,<br />

wenn´s Männerballett rumhüppe dut. Und vor lauter Langeweile isst er:<br />

Heringe beim Heringsessen in Niederems, Kreppel beim heutigen<br />

Kreppelkaffee des TV Esch und kaut den Kleinen bei der Wüstemser<br />

Kinderfastnacht am Sonntag wahrscheinlich die Bonbons weg. Werner, das<br />

ist gar nicht schön! So funktioniert die interkommunale Narretei nicht!<br />

Also: Holt den Werner einfach mal auf die Bühne und macht endlich einen<br />

Narren aus ihm! <strong>Eine</strong>r für alle - alle für einen! Helau!<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16. Februar 2008<br />

Erster Spatenstich für das Allwetterbad<br />

In einem Jahr soll der Schwimmbetrieb starten/Zunächst nur<br />

Genehmigung für Erdarbeiten<br />

Blauer Himmel über einem Kuppelbau, rundherum grüne<br />

Liegewiesen und einladende Wasserflächen: Den<br />

Schwimmfreunden verheißt eine bunte Abbildung auf dem<br />

Bauschild jede Menge Freizeitspaß im zukünftigen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Allwetterbad. Mit dem ersten Spatenstich begann gestern der<br />

Betrieb auf der Baustelle.<br />

192


Von Martin Kolbus<br />

Bisher reichen die behördlichen Genehmigungen nur für die<br />

"Grabungsarbeiten", wie Alexander Hackl, der Geschäftsführer der<br />

Tournesol Energie- und Freizeitanlagenbau GmbH aus dem<br />

österreichischen Wörgl, den symbolischen Akt mit acht Spaten<br />

bezeichnete. Auch die nachfolgenden Erdarbeiten sind genehmigt. Der<br />

Bauantrag für das komplette Vorhaben muss indes noch eingereicht und<br />

bearbeitet werden, doch aus den Vorgesprächen mit den<br />

Genehmigungsbehörden haben die Investoren und Betreiber die<br />

Gewissheit mitgenommen, dass schon im April grünes Licht gegeben<br />

werden könnte. Im ersten Quartal des nächsten Jahres soll das<br />

Allwetterbad dann in Betrieb gehen.<br />

Dieselbe Zuversicht strahlte Bürgermeister Gerhard Krum aus, als er noch<br />

einmal kurz an den schwierigen Entscheidungsprozess - Sanierung des<br />

alten <strong>Hallenbad</strong>es oder Neubau - erinnerte. Mit dem Tournesol-Angebot<br />

einer öffentlich-privaten Partnerschaft für Kraftwerk und Allwetterbad im<br />

Sommer 2005 sei den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Mandatsträgern ein interessantes Projekt<br />

vorgelegt worden, das alle überzeugt habe - mit einer zu öffnenden<br />

Schwimmbadkuppel, mit Außenanlagen, mit Schwimmteich und mit einem<br />

Wellnessbereich für vielfältige Nutzungen, die gut ins <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Zukunftskonzept passten.<br />

Warum die Österreicher <strong>Idstein</strong> aussuchten, um die erste neu entwickelte<br />

Tournesol-Freizeitanlage zu verwirklichen, brachte Alexander Hackl in<br />

kurzen Worten auf den Punkt. "Wir haben lange nach einem geeigneten<br />

Standort als Sprungbrett für unsere internationale Tätigkeit gesucht und<br />

ihn in <strong>Idstein</strong> gefunden. Die Nähe des Flughafens Frankfurt war mit<br />

ausschlaggebend", so Hackl. Die Initiatoren haben diese Auswahl nicht<br />

bereut. "Wir fühlen uns in <strong>Idstein</strong> wohl und sehen uns fast schon als<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong>." Hier habe man viel Begeisterung und den politischen Willen<br />

gespürt, das Projekt umzusetzen. "Die wollen mit uns arbeiten", sei ihr<br />

Eindruck gewesen. In den zurückliegenden Jahren habe sich, das<br />

bestätigte Gerhard Krum, ein fast schon freundschaftliches Verhältnis<br />

entwickelt.<br />

Jetzt sei es an der Zeit, mit Volldampf an die Verwirklichung zu gehen,<br />

schaute der Rathauschef nach vorn. "Kein Kind soll die Grundschule<br />

verlassen, ohne das Schwimmen gelernt zu haben", dieser Satz soll<br />

endlich wieder in <strong>Idstein</strong> Gültigkeit bekommen. Am Gelingen des Projekts<br />

hat er keine Zweifel. Alle Beteiligten seien daran interessiert, ein<br />

funktionierendes Bad zu bauen, um dieses Pilotprojekt für nachfolgende<br />

Aufträge präsentieren zu können. Krum: "Das ist unsere größte<br />

Sicherheit."<br />

<strong>Eine</strong>r, der sich für das Tournesolbad lebhaft interessiert, ist der<br />

Bürgermeister aus Hilden, den der Projektentwickler Jürgen F. Salz aus<br />

Nordrhein-Westfalen in die Hexenturmstadt mitgebracht hatte. In Hilden<br />

193


ist ein Allwetterbad nach <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Vorbild noch nicht Beschlusslage, aber<br />

in den neuen EU-Ländern wie Ungarn oder Rumänen sind schon Verträge<br />

unter Dach und Fach. "Im russischen St. Petersburg entsteht ein auf<br />

Tournesol-Basis geplantes Freizeitprojekt mit einem privat finanzierten<br />

Investitionsvolumen von 50 Millionen Euro", erfuhren die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> von<br />

weiteren Plänen.<br />

Im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Nassau-Viertel wird es in den nächsten ein oder zwei Jahren<br />

viele andere Baustellen geben. Gleich nebenan will Edeka einen großen<br />

Markt eröffnen, ein Autohaus und ein Mountainbike-Hersteller haben<br />

Ansiedlungsinteresse und mit einem Anbieter aus der<br />

Unterhaltungselektronik wird verhandelt, nannte Bürgermeister Krum<br />

einige Beispiele. Außerdem gibt es Gespräche über den Bau eines<br />

Studentenwohnheims. Krum: "Mit der Entwicklung im Nassau-Viertel geht<br />

es voran!"<br />

Acht Männer mit Spaten: v.l.n.r. Michael Beck (Betreiber), Dr.<br />

Hermann Schachinger (Oberbank, Bauherr der Anlage), Peter<br />

Werner (Hauptamt <strong>Idstein</strong>), Christian Herfurth<br />

(Stadtverordnetenvorsteher), Gerhard Krum (Bürgermeister),<br />

Alexander Hackl (Geschäftsführer Tournesol-Bau), Jürgen Salz<br />

(Projektentwickler) und Architekt J.Görres (ausführender<br />

Architekt).<br />

194


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16. Februar 2008<br />

Das Beste daraus machen<br />

Kommentar <strong>zum</strong> Allwetterbad von Martin Kolbus<br />

Reinspringen. Eintauchen. Spaß und sport für Jung und Alt. Und endlich<br />

wieder die Chance, den Kindern das Schwimmen beizubringen: Für diese<br />

Erwartungen steht das Datum 15. Februar 2008. Ein guter Tag für <strong>Idstein</strong><br />

und das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land, denn der erste Spatenstisch signalisiert, dass eine<br />

dieser „unendlichen Geschichten“ der Kommunalpolitik in etwa einem Jahr<br />

ein gutes Ende finden sollte.<br />

Die Skeptiker werden trotzdem nicht verstummen: ist es der falsche<br />

Standort? Reicht der Platz aus? Ist das finanzielle Risiko zu hoch? Die<br />

Kritiker, die lieber ein neues Bad am alten Platz gesehen hätten, haben<br />

sicher Recht, wenn sie das Gelände am Himmelsbornweg als attraktiver<br />

bezeichnen. Aber mit dem Investor war dort kein Deal zu machen. Und in<br />

der Nachbarschaft des Gassenbacher Hofs setzten sich Ziegen, Schafe und<br />

Rinder grgen alle Schwimmbadpläne durch. Was bleibt, war die Fläche im<br />

Nassau-Viertel. Jetzt kommt es darauf an, dass die Tournesol-Planer dort<br />

das Beste daraus machen. Bisher haben sie sich als Profis erwiesen.<br />

Profesionellem Denken und Handeln entspricht auch, das erste Tournesol-<br />

Bad auf deutschem Boden so umzusetzen, dass es ein Vorzeigeobjekt<br />

wird, mit dem man ein Werbefeldzug für weitere Schwimmbad-<br />

Interessenten im In-und Ausland starten kann. So gesehen haben die<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> wirklich gute Aussichten, endlich wieder im <strong>Hallenbad</strong>, aber nicht<br />

mit dem hallenbad baden zu gehen.......<br />

195


Wiesbadener Kurier vom 16. Februar 2008<br />

In <strong>Idstein</strong> wird Pionierarbeit geleistet<br />

Spatenstich für Tournesol-Freizeitanlage / Bisher nur Erdarbeiten<br />

für Allwetterbad genehmigt<br />

Das Allwetterbad (hier ein Modell) mit einer zu öffnenden<br />

Schwimmbadkuppel, Außenanlagen, Schwimmteich und einem<br />

Wellnessbereich soll in etwa einem Jahr fertig sein.Foto:<br />

wita/Mallmann<br />

Vom 16.02.2008<br />

IDSTEIN Mit dem ersten Spatenstich begann gestern der Betrieb<br />

auf der Baustelle für das Allwetterbad in <strong>Idstein</strong>. Bisher sind nur<br />

die Erdarbeiten genehmigt. Der Bauantrag für das komplette<br />

Vorhaben muss indes noch eingereicht und bearbeitet werden.<br />

Von Martin Kolbus<br />

Blauer Himmel über einem Kuppelbau, rundherum grüne Liegewiesen und<br />

einladende Wasserflächen: Den Schwimmfreunden verheißt eine bunte<br />

Abbildung auf dem Bauschild jede Menge Freizeitspaß im zukünftigen<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Allwetterbad. Doch bis dahin wird noch etwas Zeit vergehen.<br />

Bisher reichen die behördlichen Genehmigungen nur für die<br />

"Grabungsarbeiten", wie Alexander Hackl, der Geschäftsführer der<br />

Tournesol Energie- und Freizeitanlagenbau GmbH aus dem<br />

österreichischen Wörgl, den symbolischen Akt mit acht Spaten<br />

bezeichnete. Auch die nachfolgenden Erdarbeiten sind genehmigt. Aus den<br />

Vorgesprächen mit den Genehmigungsbehörden haben die Investoren und<br />

196


Betreiber zudem die Gewissheit mitgenommen, dass schon im April<br />

grünes Licht für das komplette Vorhaben gegeben werden kann. Im ersten<br />

Quartal des nächsten Jahres soll das Allwetterbad dann in Betrieb gehen.<br />

Dieselbe Zuversicht strahlte Bürgermeister Gerhard Krum aus, als er noch<br />

einmal kurz an den schwierigen Entscheidungsprozess - Sanierung des<br />

alten <strong>Hallenbad</strong>es oder Neubau - erinnerte. Mit dem Tournesol-Angebot<br />

einer öffentlich-privaten Partnerschaft für Kraftwerk und Allwetterbad im<br />

Sommer 2005 sei den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Mandatsträgern ein interessantes Projekt<br />

vorgelegt worden, das alle überzeugt habe - mit einer zu öffnenden<br />

Schwimmbadkuppel, mit Außenanlagen, mit Schwimmteich und mit einem<br />

Wellnessbereich für vielfältige Nutzungen, die gut ins <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Zukunftskonzept passten.<br />

Warum die Österreicher <strong>Idstein</strong> aussuchten, um die erste neu entwickelte<br />

Tournesol-Freizeitanlage zu verwirklichen, brachte Alexander Hackl in<br />

kurzen Worten auf den Punkt. "Wir haben lange nach einem geeigneten<br />

Standort als Sprungbrett für unsere internationale Tätigkeit gesucht und<br />

ihn in <strong>Idstein</strong> gefunden. Die Nähe des Flughafens Frankfurt war mit<br />

ausschlaggebend", so Hackl. Die Initiatoren haben diese Auswahl nicht<br />

bereut. "Wir fühlen uns in <strong>Idstein</strong> wohl und sehen uns fast schon als<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong>." Hier habe man viel Begeisterung und den politischen Willen<br />

gespürt, das Projekt umzusetzen. "Die wollen mit uns arbeiten", sei ihr<br />

Eindruck gewesen. In den zurückliegenden Jahren habe sich, erklärt<br />

Krum, ein fast schon freundschaftliches Verhältnis entwickelt.<br />

Jetzt sei es an der Zeit, mit Volldampf an die Verwirklichung zu gehen,<br />

schaute der Rathauschef nach vorn. "Kein Kind soll die Grundschule<br />

verlassen, ohne das Schwimmen gelernt zu haben", dieser Satz soll<br />

endlich wieder in <strong>Idstein</strong> Gültigkeit bekommen. Am Gelingen des Projekts<br />

hat er keine Zweifel. Alle Beteiligten seien daran interessiert, ein<br />

funktionierendes Bad zu bauen, um dieses Pilotprojekt für nachfolgende<br />

Aufträge präsentieren zu können. Krum: "Das ist unsere größte<br />

Sicherheit."<br />

<strong>Eine</strong>r, der sich für das Tournesolbad lebhaft interessiert, ist der<br />

Bürgermeister aus Hilden, den der Projektentwickler Jürgen Salz aus<br />

Nordrhein-Westfalen in die Hexenturmstadt mitgebracht hatte. In Hilden<br />

ist ein Allwetterbad nach <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Vorbild noch nicht Beschlusslage, aber<br />

in den neuen EU-Ländern wie Ungarn oder Rumänen sind schon Verträge<br />

unter Dach und Fach. "Im russischen St. Petersburg entsteht ein auf<br />

Tournesol-Basis geplantes Freizeitprojekt mit einem privat finanzierten<br />

Investitionsvolumen von 50 Millionen Euro", erfuhren die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> von<br />

weiteren Plänen.<br />

Im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Nassau-Viertel wird es in den nächsten ein oder zwei Jahren<br />

viele andere Baustellen geben. Gleich nebenan will Edeka einen großen<br />

Markt eröffnen, ein Autohaus und ein Mountainbike-Hersteller haben<br />

Ansiedlungsinteresse und mit einem Anbieter aus der<br />

Unterhaltungselektronik wird verhandelt, nannte der Bürgermeister einige<br />

Beispiele. Außerdem gibt es Gespräche über den Bau eines<br />

197


Studentenwohnheims. Krum: "Mit der Entwicklung im Nassau-Viertel geht<br />

es voran!"<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> anzeiger vom 21. Februar 2008<br />

Spatenstich für das Tournesol-Bad<br />

Erdarbeiten beginnen / Pilotprojekt für die weitere Vermarktung<br />

Von Frank Heilhecker<br />

Gesundheit zähle zu den zukunftsträchtigsten Wirtschaftszweigen, urteilte<br />

Bürgermeister Gerhard Krum in seiner Rede <strong>zum</strong> Ersten Spatenstich für<br />

das Tournesol-Bad, der nach Genehmigung der Erdarbeiten<br />

vorgenommenen wurde.<br />

Deshalb zeigte er sich erfreut bei der Profilierung der Stadt zusätzlich <strong>zum</strong><br />

Gesundheitszentrum nun mit einem Allwetterschwimmbad rechnen zu<br />

können, das neben dem Badebetrieb auch Wellness- und<br />

Gesundheitsangebote sowie eine Außenanlage mit Schwimmteich vorsieht.<br />

Warum gerade <strong>Idstein</strong> sich über diesen Gewinn im Infrastrukturangebot<br />

freuen kann, machte der Geschäftsführer der „Tournesol Energie- und<br />

Freizeitanlagenbau GmgH“, Alexander Hackel, deutlich. Er führte nicht nur<br />

einen gespürten politischen Willen an, gemeinsam etwas bewegen zu<br />

wollen, sondern insbesondere die Nähe <strong>zum</strong> Frankfurter Flughafen. Dies<br />

sei wichtig, so Hackl, weil ein Pilotprojekt für die nationale und<br />

internationale Vermarktung entstehen soll.<br />

Kernstück dieses ersten Tournesol-Allwetterbades in Deutschland wird<br />

eine bei gutem Wetter weit zu öffnende Kuppel. Das aus Frankreich<br />

stammende Kuppelkonzept wurde von der Firma „Arch2O“ aus Hilden<br />

weiterentwickelt und patentiert. Die Realisierung erfolgt durch die<br />

„Tournesol Energie- und Freizeitanlagenbau GmbH“ mit Sitz in Tirol. Der<br />

Betrieb soll gemeinsam mit Partnern des Unternehmens von der<br />

„Tournesol <strong>Idstein</strong> Betriebs GmbH“ übernommen werden.<br />

Großes Interesse an dem Modell herrscht, so das Unternehmen, auch im<br />

Ausland, vor allem in den neuen EU-Ländern Ungarn, Rumänien und<br />

Polen. Darüber hinaus soll im russischen St. Petersburg ein auf Tournesol-<br />

Basis geplantes, privat finanziertes Freizeitprojekt entstehen.<br />

198


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 23. Februar 2008<br />

Ausschüsse in <strong>Idstein</strong> tagen<br />

Vom 23.02.2008<br />

mu. IDSTEIN Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Ausschüsse treten in den nächsten Tagen<br />

wieder zu Beratungen zusammen. Den Anfang macht der Ausschuss für<br />

Jugend, Kultur, Sport und Soziales am Montag, 25. Februar, ab 19 Uhr.<br />

Treffpunkt ist die Kindertagesstätte Tabaluga. Die Besichtigung der<br />

Einrichtung steht ebenso auf dem Plan wie ein Konzept zur Einrichtung<br />

einer Mensa für die Pestalozzischule.<br />

Weiter geht es mit dem Bau und Planungsausschuss am Dienstag, 26.<br />

Februar, ab 19 Uhr. Im Alten Amtsgericht geht es unter anderem ums<br />

Entwicklungskonzepten für die Innenstadt, Mensa und Tournesol-Projekt.<br />

Auf der Tagesordnungn des Umwelt- und Betriebsausschusses am<br />

Mittwoch, 27. Februar, ab 19 Uhr findet sich mehrere Anträge der Grünen.<br />

das Gremium tritt um 19 Uhr im Alten Amtsgericht zusammen. Der Haupt-<br />

und Finanzausschuss tagt am Donnerstag, 28. Februar, im Alten<br />

Amtsgericht. Auch hier stehen Mensa und Tournesol-Projekt auf der<br />

Tagesordnung. Hinzu kommen Siedlungsentwicklungen an der Seelbacher<br />

Straße sowie Restaurierungsarbeiten im Schloss.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 26. Februar 2008<br />

Prima Klima mit Kritik und Humor<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Kirchenkabarettisten "Fried, fromm fröhlich, Frey" treten mit<br />

neuem Programm auf<br />

Vom 26.02.2008<br />

W.B. IDSTEIN<br />

Pfarrer Dieter Frey, Jörg Fried und ihr virtuoser Musiker Karlheinz<br />

Theobald hatten wieder zu ihrem beliebten und inzwischen weit über die<br />

Stadtgrenzen hinaus bekannten Kabarett "Fried, fromm fröhlich, Frey"<br />

eingeladen, diesmal unter dem Titel "Prima Klima". Seit über zehn Jahren<br />

begeistern die Drei ihr Publikum. Es gibt eigentlich kein Thema, das sie<br />

nicht aufgreifen und durchleuchten, manchmal in humorvoller leichter Art<br />

und dann wieder kritisch, aber nie mit erhobenem Zeigefinger. Zum<br />

Nachdenken gab es dennoch reichlich Gelegenheit.<br />

199


"Das äußere Klima wird wärmer, aber das menschliche Klima kälter." In<br />

einem Lied charakterisieren sie sich selbst: "Was man untern Teppich legt,<br />

wird von uns hervor gefegt" Auch das HR-Fernsehen wurde inzwischen auf<br />

dieses einmalige Kirchenkabarett aufmerksam und zeichnete für die<br />

Hessenschau Teile des Programms auf. Wann die Sendung allerdings<br />

ausgestrahlt wird, ist noch nicht bekannt.<br />

Dass das geplante <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schwimmbad auch im Blickpunkt<br />

stand, war klar. <strong>Eine</strong> Erklärung für die rostigen Spaten war gleich<br />

gefunden. "Kein Wunder, wie lang des in <strong>Idstein</strong> mit dem ersten<br />

Spatenstich gedauert hat." Ein Verbesserungsvorschlag war auch<br />

sofort parat: "An de Grillhütte `Drei Eichen` kimmt e Hochwasser-<br />

Rückhaltebecke hin. Da könnt mer gleich en große See draus<br />

mache mit Schiffsverkehr. Kaffeefahrte mit dem Dampfer bis nach<br />

Dasbach."<br />

Ein Handy hat heutzutage jeder. Das katholische Telefon ist ganz einfach<br />

zu bedienen. Hierzu gibt es nur ein paar Dogmen aus Rom, während für<br />

das evangelische Telefon zuerst die 95 Thesen in der Gebrauchsanweisung<br />

zu lesen sind. Bei allem Ulk fehlte nicht das Entscheidende: "Wichtig ist<br />

die Flatrate mit der Hotline zu Gott. Das Handy ersetzt nicht<br />

Umarmungen, Gefühle und Liebe."<br />

Frei nach Abba kam auch das Geld "Money, Money" zur Sprache. Da das<br />

Dekanat eine halbe Gemeindepädagogenstelle finanziert, übernimmt die<br />

andere Hälfte der Förderverein für die Kinder- und Jugendarbeit. Und<br />

dieser Topf wird weitgehend aus den Einnahmen des Kirchenkabaretts<br />

gestopft. Sehr gut herausgestellt wurde die Gegensätzlichkeit zwischen<br />

der Verhätschelung des Eisbären Knut und der himmelschreienden Not<br />

und Elend in Deutschland und der Welt.<br />

Ganz aktuell waren die Kabarettisten mit dem Thema "Liechtenstein".<br />

"Und die Moral von der Geschicht´? Auch Liechtenstein hält nicht mehr<br />

dicht." Natürlich durfte das neue Krankenhaus nicht fehlen. Die größten<br />

Experten der Welt sind hier zugegen und sind spezialisiert auf ein<br />

berufsbegleitendes interdisziplinäres Projekt zwischen Diplom-<br />

Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Adoptierung und Evaluierung<br />

von Diagnostik-Instrumenten. <strong>Eine</strong> ältere Patienten verschlug es fast den<br />

Atem: "Gell, Sie sin aber net aus dem Untertaunus?"<br />

Ihr schlugen dann die Experten die "Arthroskopie-Untersuchung am<br />

Fußgelenk schmerzfrei durch den Darm" vor. Wie anständig: In der<br />

Anästhesie bekommt der Patient dann die Rechnung präsentiert. Und<br />

ansonsten ist die Sterblichkeitsrate in der Klinik der Sterblichkeit im<br />

Bundesdurchschnitt angepasst. Die Technik macht auch vor der Kirche<br />

nicht Halt. Mit der Tele-Beichte erspart man sich den Kirchgang. Nachdem<br />

der reuige Sünder die "vier" an seinem Telefon gedrückt hatte, kam die<br />

Stimme: "Sie sind wieder einmal fremdgegangen. Sagen Sie eins für<br />

Nachbarin von oben drüber, sagen sie zwei für die nette Blonde aus dem<br />

Gospelchor, sagen Sie drei für meine Sekretärin, sagen Sie vier, um einen<br />

neuen Namen einzugeben." Ein weiteres Thema durfte natürlich auf<br />

keinen Fall fehlen: die Ökumene. Immer wieder erschien sie in den<br />

200


einzelnen Beiträgen, und es zeigte sich deutlich, dass sie hier in <strong>Idstein</strong><br />

vorbildlich praktiziert wird, genau nach dem Motto des Programms "Prima<br />

Klima".<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 27. Februar 2008<br />

Aus altem <strong>Hallenbad</strong> wird Sporthalle<br />

Turnzentrum an den Himmelsbornweg und PSI-Schulmensa in TV-<br />

Gebäude am Hexenturm<br />

Vom 27.02.2008<br />

IDSTEIN Das alte <strong>Hallenbad</strong> soll nicht abgerissen, sondern zu einer<br />

Sporthalle umgebaut werden. Zugleich soll in der jetzigen TV-<br />

Turnhalle eine Mensa für das Gymnasium entstehen. Darüber<br />

informierte gestern Bürgermeister Gerhard Krum.<br />

Von Volker Stavenow<br />

"Mit dieser Vorgehensweise erhält das Pestalozzigymnasium die so<br />

dringend benötigte Mensa und wird gleichzeitig das alte <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

<strong>Hallenbad</strong> einer sehr sinnvollen Nutzung zugeführt", freut sich Krum, dass<br />

sowohl Ortsbeirat als auch Magistrat und jetzt der Jugendausschuss der<br />

Verwaltungsvorlage zustimmten. Unter dem Strich ist für den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Rathaus-Chef klar: "<strong>Idstein</strong> erhält durch diese geplante Konstellation im<br />

Bereich des Wolfsbachtales eine kompakte Sportlandschaft."<br />

Denn: Der TV 1844 als neuer Großverein mit fast 4000 Mitgliedern kann<br />

Halle und Außenanlage nutzen. In der Nachbarschaft liegt der Tennisclub<br />

mit Gastronomie. Geplant sind in diesem Bereich ein Klettergarten, ein<br />

Wohnmobilstellplatz für <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Besucher und die Freizeitsportanlage für<br />

die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Limesschule. Abgerundet wird dieses Sportzentrum mit den<br />

bestehenden Anlagen des Reitvereins inklusive Reithalle.<br />

"Bis Ende 2009 müssen die Projekte, Sporthalle im <strong>Hallenbad</strong> und neue<br />

Mensa in der TV-Turnhalle, umgesetzt sein, denn bis zu diesem Zeitpunkt<br />

muss der Kreis als Schulträger die Kosten für die Mensaeinrichtung beim<br />

Bund abgerechnet haben, um Zuschüsse dafür zu erhalten", weiß Krum.<br />

Es besteht also ein immenser Druck, die Vorhaben zügig umzusetzen. Das<br />

ist nicht nur ganz im Sinne der Schüler, sondern auch des TV: Der<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Traditionsverein erhält im <strong>Hallenbad</strong> gut 50 Prozent mehr Fläche<br />

für den Sport.<br />

Voraussetzung für den "Tausch" der Flächen war eine bauliche Analyse<br />

des alten <strong>Hallenbad</strong>es. "Die Bausubstanz ist in Ordnung, die Technik ist<br />

kaputt und das Dach muss teilweise saniert werden. Hinzu kommen noch<br />

201


kleinere Umbauten im Inneren. Unter dem Strich ist das alles aber sehr<br />

gut machbar und viel preiswerter als Abriss und Neubau", schildert Krum.<br />

Die finanzielle Rechnung der Stadt sieht so aus: Bis zu 2,7 Millionen Euro<br />

Investitionen im <strong>Hallenbad</strong>. Demgegenüber steht der Wert der bisher vom<br />

TV 1844 <strong>Idstein</strong> genutzten und vom Kreis zu kaufenden Gebäudeteile der<br />

Sporthalle am Hexenturm mit bis zu 1,9 Millionen Euro. Der ersparte<br />

Aufwand für den Abriss des alten <strong>Hallenbad</strong>es beläuft sich auf 400 000<br />

Euro. Unter dem Strich bleibt eine Deckungslücke von bis zu 600 000<br />

Euro, die durch gezielte Projektförderungen geschlossen werden muss.<br />

Im Jugendausschuss stellte Bauamtsleiter Rudi Launspach ausführlich den<br />

Vorschlag der Stadt an Kreis und TV 1844 <strong>Idstein</strong> dar. Technisch sei<br />

sowohl das notwendige Raumprogramm einer Mensa mit Küche in der<br />

jetzigen (kleinen) TV-Halle und den Räumen der Gaststätte "Der 1844er"<br />

darstellbar, als auch der Umbau des alten <strong>Hallenbad</strong>es zu einer Turnhalle<br />

(großes Becken), einer Gymnastikhalle (Kinderbecken) und Nebenräumen<br />

möglich.<br />

Alle Fraktion äußerten grundsätzliche Zustimmung zu diesen interessanten<br />

Vorschlägen. Für die <strong>FWG</strong> stellte Stefan Gärth fest, dass dies natürlich nur<br />

mit Zustimmung des TV 1844 möglich sei und regte an, eine<br />

Busanbindung einzurichten. Für die Grünen legte Jürgen Schmitt Wert<br />

darauf, dass die Mensa jedenfalls in erster Linie für das Gymnasium<br />

bestimmt sei und auch wegen des Zeitdrucks eine eventuelle Beteiligung<br />

der Fachhochschule erst in zweiter Hinsicht zu berücksichtigen sei.<br />

Für die FDP stellte Jürgen Musial die Frage nach dem<br />

Finanzierungskonzept und welche Flächen an den TV 1844 gehen sollten.<br />

Rudi Launspach meinte, dass eine Verwertung des Grundstückes "Altes<br />

<strong>Hallenbad</strong>" jedenfalls als Baugrund kaum möglich sei und daher der Wert<br />

für die Stadt in Höhe der Abbruchkosten negativ ausfalle.<br />

Für die SPD äußerte Volker Nies Zustimmung, <strong>zum</strong>al der Ortsbeirat und<br />

auch der TV-Vorsitzende bereits Zustimmung signalisiert hatten. Petra<br />

Ludwig von der CDU stellte die Frage, ob die Bausubstanz des alten<br />

<strong>Hallenbad</strong>es nach dem langen Leerstand denn noch soweit in Ordnung<br />

sei, dass ein Umbau ohne ein finanzielles Abenteuer möglich sei. Dies<br />

bejahte Launspach.<br />

Vorsitzender Thomas Zarda bedankte sich für die rasche Vorbereitung der<br />

Vorlage durch Verwaltung und Magistrat und fasste die Diskussion so<br />

zusammen: Alle Fraktionen sehen in diesem Vorschlag eine interessante<br />

Möglichkeit schnell zu einer günstig gelegenen Mensa für das Pestalozzi-<br />

Gymnasium zu kommen und dem TV 1844 eine nachhaltige Entwicklung<br />

zu bieten. "Nun gilt es, gründlich alle Details zu klären und die<br />

Verhandlungen mit allen Beteiligten zügig anzugehen."<br />

202


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 27. Februar 2008<br />

Richtige Idee zur rechten Zeit<br />

Volker Stavenow zu Sporthalle und Mensa<br />

vstavenow@vrm.de<br />

Die richtige Idee zur rechten Zeit und schon ist der vermeintliche<br />

Gordische Knoten durchtrennt: Die geplante Schulmensa des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Pestalozzigymnasiums wird in der kleinen TV-Sporthalle und im "44er"<br />

eingerichtet, und aus dem leer stehenden <strong>Hallenbad</strong> wird ein neues<br />

Sportzentrum. Dieser faszinierende Vorschlag ist kein Hirngespinst,<br />

sondern löst mit einem Schlag mehrere Probleme. Das alte <strong>Hallenbad</strong>-<br />

Gebäude wird sinnvoll weiter genutzt, die PSI-Schüler haben ein<br />

Verpflegungsangebot vor der Tür, das Gymnasium erhält quasi so<br />

nebenbei auch eine bisher vermisste Aula und der TV 1844 <strong>Idstein</strong> eine<br />

weitere große Sportstätte mit Innen- und Außengelände. Der<br />

Traditionsverein kann dadurch seinen Sportbetrieb in der Kernstadt<br />

zentralisieren und muss künftig seine Mitglieder nicht in neun<br />

verschiedenen Hallen des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Landes üben lassen. Nicht zu<br />

vergessen auch das Freizeit- und Sportgelände Wolfsbachtal: Sind dort<br />

erst einmal alle Bauprojekte fertig gestellt, dann besitzt <strong>Idstein</strong> in diesem<br />

Bereich ein Sportzentrum erster Güte, über das keine andere Stadt in der<br />

Region verfügt. Dass Kreis und Stadt wegen der Bundeszuschüsse unter<br />

Entscheidungsdruck stehen und die Projekte bis Ende 2009 abgerechnet<br />

sein müssen, ist für die künftigen Nutzer der Mensa und der neuen<br />

Sporthalle nur von Vorteil - die Politik ist gezwungen, die Vorhaben zügig<br />

umzusetzen. Keine Utopie, sondern mögliche Realität: Ende 2009<br />

verfügt <strong>Idstein</strong> über ein neues Tournesol-Bad, eine neue<br />

Sporthalle und eine neue Schulmensa. Schöne Aussichten!<br />

203


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 28. Februar 2008<br />

Besser Faulschlamm statt Rapsöl?<br />

Gespräche über Alternativen für Biomassekraftwerk / Rathaus-<br />

Chef Gerhard Krum berichtet<br />

Vom 28.02.2008<br />

Von Volker Stavenow<br />

Da Palm- und Rapsöl inzwischen sehr teuer geworden sind, könnte<br />

das geplante Biomassekraftwerk am Tournesol-Bad mit<br />

Faulschlamm aus Kläranlagen betrieben werden, sowie Solar und<br />

Erdwärme das neue <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Vorzeige-Bad beheizen. Das sagte<br />

Bürgermeister Gerhard Krum im Bauausschuss. Angestoßen hatten<br />

das Thema die Grünen mit ihrem Antrag zur Emissionsminderung<br />

des Biomassekraftwerks. Gerhard Krum verwies darauf, dass die<br />

Gespräche in diesem Punkt noch nicht abgeschlossen sind. Es<br />

wurde laut CDU-Änderungsantrag beschlossen, dass der<br />

Bürgermeister über Resultate dem Parlament berichten soll.<br />

Bei den Entwicklungsüberlegungen für die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Innenstadt sprach sich<br />

der Ausschuss für die vorbereitende Untersuchung zur Verlegung des<br />

Busbahnhofes und zur Bebauung dieses Areals aus. Die übrigen Punkte zu<br />

anderen Bereichen wurden zurückgestellt.<br />

Zum Thema der Outlet-Idee unter dem Arbeitsnamen "<strong>Idstein</strong> Village"<br />

fasste der Ausschuss zwar keinen Beschluss, aber dieses mögliche<br />

Konzept zur Belebung der Innenstadt stieß auf großes Interesse bei den<br />

Mitgliedern.<br />

Rathaus-Chef Gerhard Krum legte die Möglichkeiten dar und verwies<br />

darauf, dass sich jetzt eine sehr kompetente Arbeitsgruppe mit dem<br />

Vorhaben beschäftigt.<br />

Nach dem Jugendausschuss stimmte auch der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Bauausschuss der möglichen Variante "PSI-Schulmensa in die TV-<br />

Halle und neue TV-Sporthalle im alten <strong>Hallenbad</strong>" zu (die IZ<br />

berichtete darüber ausführlich). Obwohl laut Vorsitzendem Hans-<br />

Egon Baasch die Ausschussmitglieder alle sehr zufrieden sind,<br />

kamen jedoch Zweifel an den in der Verwaltungsvorlage dazu<br />

gemachten Prognosen für die Finanzierung auf.<br />

Einverstanden ist der Bauausschuss mit den Planungen am Schulzentrum<br />

Taubenberg. Hier soll eine neue Großsporthalle für beide Schulen gebaut<br />

werden.<br />

Die beiden anderen, kleine und große Taubenberghalle, sollen weichen.<br />

Die Stadt will ein Freizeitgelände für die Schulen in Eigenregie bauen,<br />

204


wenn der Kreis der Stadt Teile des Schulgeländes (Hallengrundstück)<br />

rücküberträgt. Dieses Areal kann dann von <strong>Idstein</strong> als Bauland an<br />

Bauwillige verkauft werden.<br />

Den von der CDU beantragten Pendler-Parkplatz an der Siebenhügelstraße<br />

sieht der Ausschuss in der vorgeschlagenen Form als problematisch an.<br />

Deshalb soll jetzt der Magistrat mit der Naturpark-Verwaltung Gespräche<br />

für eine bessere Lösung führen.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 03. März 2008<br />

CDU-Fraktion: Wer stoppt diesen Landrat?<br />

Peter Piaskowski vermutet bewusstes Handeln gegen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Interessen<br />

/ Nächster Problemfall Tournesol?<br />

Vom 03.03.2008<br />

iz. IDSTEIN Mit Sorge beobachtet die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU-Fraktion die<br />

Ereignisse rund um die neue Helios-Klinik. Es sei schlicht unverständlich,<br />

dass selbst das Gutachten von Dr. Heinz-Michael Just, eines<br />

deutschlandweit anerkannten Experten und Mitglied des Robert-Koch-<br />

Instituts, bei den Verantwortlichen im Rheingau-Taunus-Kreis für kein<br />

Umdenken sorge, erklärt Peter Piaskowski, der stellvertretende<br />

Vorsitzende der Fraktion.<br />

Dafür, dass jetzt weitere drei Monate auf den Einzug in die neue Klinik<br />

gewartet werden müsse, sei das Kreisgesundheitsamt verantwortlich, das<br />

dem SPD-Landrat Albers unterstehe. Für den Betreiber Helios sei damit<br />

eine unangenehme Situation entstanden. Zum einen müssten Ärzte,<br />

Personal und Patienten weiter auf den Umzug warten, <strong>zum</strong> anderen<br />

entstünden völlig unnötige Kosten in erheblicher Höhe, die ohne Probleme<br />

hätten vermieden werden können.<br />

Piaskowski: "Es ist langsam beängstigend mit anzusehen, wie SPD-<br />

Landrat Albers versucht, jede positive Entwicklung in <strong>Idstein</strong> zu<br />

konterkarieren. Statt froh zu sein, dass ein modernes Krankenhaus neu<br />

errichtet werden kann und damit die wohnortnahe Grundversorgung der<br />

Menschen im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land gewährleistet ist, lässt der Landrat sein<br />

Kreisgesundheitsamt gewähren und macht eine Nutzung unmöglich.<br />

Pikanterweise nahm Landrat Albers ja sogar an der Einweihung des<br />

Krankenhauses teil und ließ sich dort feiern. Und zwei Tage später<br />

verbietet ein Amt, das ihm untersteht, die Nutzung des Krankenhauses.<br />

Dies ist entweder ein Zeichen dafür, dass er seine Behörde nicht im Griff<br />

hat oder gute Entwicklungen in <strong>Idstein</strong> sabotieren will."<br />

Es sei leider nicht das erste Mal, dass von Landrat Albers gegen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Interessen mobil gemacht werde. "Ob die geplante Zerstörung der<br />

205


gewachsenen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schullandschaft oder jetzt bei der verweigerten<br />

Inbetriebnahme des Krankenhauses - es drängt sich dem Betrachter<br />

regelrecht der Verdacht auf, dass SPD-Landrat Albers wirklich keine<br />

Chance auslässt, <strong>Idstein</strong> und seinen Bürgern eins auf den Zylinder zu<br />

hauen. Wer so handelt, muss sich fragen lassen, was er mit seinem<br />

Verhalten eigentlich erreichen will."<br />

Große Sorge bereitet der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU-Fraktion auch der<br />

geplante Bau des Tournesol-Bades. Nach den bisherigen<br />

Erfahrungen hofft der stellvertretende Fraktionschef Piaskowski,<br />

dass dem Bau des Bades, das im Nassau-Viertel entstehen soll,<br />

nicht seitens des Kreisbauamtes noch Schwierigkeiten gemacht<br />

werden: "Wir fordern Landrat Albers auf, auf die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

zuzugehen und der Stadt mit der stärksten Entwicklung im Kreis<br />

nicht bei allen aktuellen Zukunftsprojekten, über die sich auch der<br />

Kreis freuen sollte, Steine in den Weg zu legen."<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 06. März 2008<br />

"Politischer Amoklauf"<br />

Vom 06.03.2008<br />

iz. IDSTEIN "Die unsachlichen und falschen Behauptungen der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

CDU-Fraktion bezüglich der neuen Helios-Klinik sind in höchstem Maße<br />

ärgerlich, unverschämt und nicht hilfreich", so SPD-Fraktionsvorsitzender<br />

Volker Nies <strong>zum</strong> Thema Helios-Klinik (die IZ berichtete).<br />

Volker Nies weiter: "Hätte Herr Piaskowski sich zunächst sachkundig<br />

gemacht, so hätte er <strong>zum</strong> Beispiel zur Kenntnis nehmen müssen, dass<br />

Landrat Albers bereits am 6. Februar aufgrund des Gutachtens von Dr.<br />

Just, in dessen Vorbericht keine Bedenken gegen die Inbetriebnahme<br />

erhoben wurden, die Fachaufsicht beim Regierungspräsidium schriftlich<br />

gebeten hat, kurzfristig über die Betriebsgenehmigung zu entscheiden.<br />

Die CDU-Fraktion habe aber wahrheitswidrig behauptet, "dass selbst das<br />

Gutachten von Dr. Just,... bei den Verantwortlichen im Rheingau-Taunus-<br />

Kreis für kein Umdenken sorge." So werde mit den Fakten umgegangen.<br />

"Und alles gipfelt letztendlich in der abstrusen Vermutung, der<br />

Landrat handele bewusst gegen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Interessen. Und hier<br />

zeigt sich, um was es der CDU geht: der Landrat soll schlecht<br />

gemacht werden. Es geht ihr nicht in erster Linie um die Helios-<br />

Klinik oder das Tournesol-Bad, sondern um den Landrat.<br />

206


Persönliche Schuldzuweisungen scheinen der CDU momentan<br />

wichtiger zu sein als Fortschritte in der Sache", vermutet Volker<br />

Nies. Die Attacken der CDU gleichen laut Nies einem "politischen<br />

Amoklauf" und seien für kein Projekt hilfreich.<br />

Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 10. März 2008<br />

Finanzen<br />

Alle Bäder brauchen Schwimmflügel<br />

Von Tobias Rösmann<br />

10. März 2008<br />

Manchmal geht Jürgen Freimuth um 11 Uhr abends ins Schwimmbad.<br />

Dann ist dem Dreiundfünfzigjährigen kurz vorher wieder eine Kleinigkeit<br />

eingefallen, um noch mehr Geld einzusparen. Hier ein neuer Filter, da eine<br />

bessere Pumpe, dort effizientere Glühbirnen. Freimuth ist eigentlich<br />

Schlosser und hat danach für eine Weile Volkswirtschaftslehre studiert.<br />

Nun ist er Geschäftsführer einer gemeinnützigen GmbH, die seit Februar<br />

2006 das Hallen- und Freibad im Mainzer Stadtteil Mombach betreibt.<br />

Glaubt man Freimuth, schreibt das auf einer 75.000 Quadratmeter großen<br />

Anlage gelegene Bad seitdem gute Zahlen. Im ersten Jahr habe er dank<br />

des Supersommers 2006 einen Gewinn von rund 300.000 Euro<br />

erwirtschaftet. Im vergangenen Jahr seien trotz des schlechten Sommers<br />

174.000 Euro Plus übriggeblieben. Die Überschusse verdankt der<br />

Geschäftsführer, dessen gGmbH vom rund 500 Mitglieder starken Mainzer<br />

Schwimmverein gegründet wurde, allerdings der Stadt Mainz. Die zahlt<br />

jeden Monat 91.000 Euro Zuschuss an die Gesellschaft, im Jahr kommen<br />

so rund 1,1 Millionen Euro zusammen. Freimuth aber sagt: „Immer noch<br />

besser als die zwei Millionen vorher.“<br />

Zahl der Badegäste fast verdoppelt<br />

Das wird der Mainzer Stadtrat ähnlich gesehen haben. Denn der wollte das<br />

Bad eigentlich schließen, weil die zwei Millionen Euro Jahresdefizit für die<br />

hochverschuldete Stadt zu viel waren. Unter der Vorgabe, das Minus um<br />

900.000 Euro im Jahr zu verringern, bekam Freimuth mit seinem Konzept<br />

einer gemeinnützigen Gesellschaft den Zuschlag. Seitdem hat sich viel<br />

geändert, wie er sagt. Statt null Schwimmkursen in der Woche bietet er<br />

50 an – für 30 Euro, damit die Kinder erst bei ihm schwimmen lernen und<br />

danach in seinem Bad Eintritt zahlen. Statt 1,25 Millionen Kilowattstunden<br />

Strom im Jahr verbraucht das Bad nun weniger als 800.000, weil der<br />

Geschäftsführer <strong>zum</strong> Beispiel frequenzgesteuerte Pumpen einbaute, deren<br />

Drehzahl sich besser regulieren lässt. Statt 5,3 Millionen Kilowatt an<br />

Fernwärme wird das Wasser mit drei Millionen Kilowatt geheizt. Und statt<br />

207


89.000 Kubikmeter Wasser im Jahr muss Freimuth nur noch 49.000<br />

Kubikmeter bezahlen, weil er unter anderem Filter sanieren und Leitungen<br />

abdichten ließ. All dies sei gelungen, ohne die Eintrittspreise zu erhöhen.<br />

Dafür habe sich die Zahl der Badegäste fast verdoppelt. Woher der Erfolg<br />

kommt? Freimuth sagt: „Man muss sich mit seinem Bad<br />

auseinandersetzen. Jedes Schwimmbad hat Fehler, und die muss man<br />

finden.“ Den Gästen müsse man zeigen, dass man Tag und Nacht für sie<br />

arbeite. Von der Betreiber-Gesellschaft der 13 Frankfurter Bäder, die<br />

kürzlich eingestehen mussten, dass sie auf ihrem Jahresminus von<br />

mindestens 19 Millionen Euro sitzenbleiben werden, hält Freimuth<br />

übrigens nicht mehr viel. Sein Sohn habe dort einmal angerufen und Hilfe<br />

angeboten, um das Defizit zu verringern. „Unsere Hilfe wollten die aber<br />

nicht.“<br />

Veraltete Technik<br />

Vielleicht braucht man Glück und einen Mann wie Freimuth, um ein Bad<br />

halbwegs erfolgreich betreiben zu können. In Frankfurt dagegen ist gerade<br />

wieder eine Idee gescheitert. Dort wird der 1. Sindlinger Schwimmclub<br />

das <strong>Hallenbad</strong> im Stadtteil Höchst Anfang April an die Bäder-Betriebe<br />

Frankfurt GmbH zurückgeben. Das Vereinskonzept sei an den ständig<br />

steigenden Energiepreisen gescheitert, erläutert der Vorsitzende Helmut<br />

Trompeter.<br />

Der etwa 300 Mitglieder zählende Verein hatte den Betrieb im Herbst 2004<br />

übernommen, um zu verhindern, dass das Bad geschlossen wird. Die zehn<br />

festangestellten Mitarbeiter hatten auch zunächst Erfolg. Doch einem Plus<br />

von gut 50.000 Euro im Jahr 2005 folgte ein Minus von 50.000 Euro 2006.<br />

Für das vergangene Jahr ist die Bilanz zwar noch nicht fertig, aber<br />

Trompeter, der das <strong>Hallenbad</strong> zwischenzeitlich leitete, spricht von einem<br />

Defizit in Höhe von 190.000 Euro.<br />

„Das Ergebnis ist kaum noch zu verbessern“, sagt Trompeter. Die Technik<br />

sei dermaßen veraltet, dass sich ohne Investitionen die Kosten aus<br />

Energie und Wasser nicht reduzieren ließen. Und mit weniger als zehn<br />

Mitarbeitern – drei Kassierer, drei Bademeister, ein Hausmeister, ein<br />

Bistrobetreiber, ein Badleiter, eine feste Aushilfe – sei das Bad auch nicht<br />

zu betreiben. Der Vereinschef sagt: „Wir sind da ziemlich blauäugig<br />

rangegangen.“ Das Minus müssen nun die Bäder-Betriebe übernehmen.<br />

<strong>Idstein</strong> musste altes <strong>Hallenbad</strong> schließen<br />

In Offenbach gibt es nur noch ein öffentliches Bad. Ursprünglich<br />

schwammen dort nur Mitglieder des Ersten Offenbacher Schwimmclubs<br />

(EOSC), aus dessen Reihen der frühere Weltklasse-Athlet Michael Groß<br />

stammt. Doch dann war die Stadt so klamm, dass sie Anfang der<br />

Neunziger drei öffentliche Bäder schloss, wie der Vereinsvorsitzende<br />

Norbert Bassmann berichtet. Daraufhin wandte sich die Kommune mit<br />

folgendem Angebot an den EOSC: Gegen einen deutlich höheren Zuschuss<br />

von 380.000 Euro im Jahr sollte der Verein das Bad weiterbetreiben, aber<br />

dafür jeden dort schwimmen lassen. Der Verein sagte ja. Und deckt<br />

208


seitdem den Rest der etwa 500.000 Euro Jahreskosten aus<br />

Eintrittsgeldern, Mitgliedsbeiträgen des Vereins und Mieteinkünften.<br />

Warum das Modell der Kommune Vorteile bringt, liegt für Bassmann auf<br />

der Hand: „Wir können mit einem Minimum an Personal arbeiten, weil wir<br />

anders als die Stadt nicht nach Tarifvertrag beschäftigen.“ Geld für<br />

Sanierungen könne der Verein allerdings nicht erwirtschaften. „Wir legen<br />

der Stadt jedes Jahr einen Investitionskatalog vor.“ Die Kooperation<br />

zwischen Stadt und Verein sei gut: „Ohne die Stadt gibt es kein<br />

Schwimmbad, und ohne EOSC auch nicht. Wir profitieren beide davon.“<br />

<strong>Eine</strong>n ganz anderen Weg geht <strong>Idstein</strong>. Die Stadt im Rheingau-<br />

Taunus-Kreis musste ihr <strong>Hallenbad</strong> Anfang 2005 dichtmachen, wie<br />

Hauptamtsleiter Peter Werner erzählt. Die Kosten für eine<br />

zwingend nötige Sanierung am Lüftungssystem hätten sich zu drei<br />

Millionen Euro addiert. Zu viel für <strong>Idstein</strong>, das außerdem jedes<br />

Jahr knapp 450.000 Euro zuschießen musste, weil die<br />

Eintrittspreise die Kosten nicht deckten.<br />

Viele sanierungsbedürftige Bäder in Deutschland<br />

Durch Zufall habe man Kontakt zu einem österreichischen Investor<br />

bekommen, sagt Werner. Dieser habe angeboten, der Stadt<br />

gemeinsam mit einer Betreiberfirma ein neues Allwetterbad mit<br />

großem Außenbecken zu bauen und 25 Jahre lang zu betreiben.<br />

Das Unternehmen Tournesol soll dafür von 2009 an – Werner hofft<br />

auf eine Eröffnung im Frühjahr – von der Stadt 500.000 Euro im<br />

Jahr an Betriebskostenzuschuss erhalten. Die Wirtschaftlichkeit<br />

des Vorhabens sei von Fachleuten geprüft worden. Die Preise<br />

würden allerdings deutlich angehoben, dafür könnten aber auch<br />

Schulklassen und Vereine endlich wieder in <strong>Idstein</strong> schwimmen.<br />

Ein Restrisiko jedoch bleibe: „Wenn das Unternehmen pleite geht,<br />

muss die Stadt das auffangen.“<br />

Mit einem Misserfolg rechnen die investitionsfreudigen<br />

Österreicher nicht, eher hoffen sie auf weitere Aufträge aus der<br />

Region. Für seinen Optimismus hat Einkaufsleiter Wolfgang Lasarz<br />

in Zeiten leerer Stadtkassen eine gute Begründung. In<br />

Deutschland gebe es ungefähr 15.000 öffentliche Bäder. „Und<br />

8000 bis 9000 davon sind sanierungsbedürftig.“<br />

Text: F.A.Z.<br />

Bildmaterial: F.A.Z. - Michael Kretzer<br />

209


Wirtschafts Blatt vom 25. März 2008<br />

Tournesol schlägt in Deutschland zu<br />

Die Tournesol Energie- und Freizeit- Anlagenbau GmbH aus Wörgl<br />

realisiert in Deutschland ihr erstes Allwetterbad – ein 19-<br />

Millionen-€-Projekt.<br />

Wörgl.<br />

Von Michael Riedler / Tirol<br />

Für die hessische Stadt <strong>Idstein</strong> realisiert das Wörgler<br />

Familienunternehmen Tournesol eine Bäder- und Freizeitanlage mit einer<br />

weit öffenbaren Kuppel, die sowohl <strong>Hallenbad</strong>- als auch Freibadbetrieb<br />

ermöglicht. Ergänzend dazu werden Wellness- und Gesundheitsbereiche<br />

errichtet. Das ursprünglich aus Frankreich stammende Kuppelkonzept<br />

wurde von der Firma Arch2O aus Hilden weiterentwickelt, patentiert und<br />

mit einem modernen Betriebskonzept versehen. Die Realisierung erfolgt<br />

durch Tournesol.<br />

Finanziert wird das Projekt in einem PPP-Modell, in das u. a. die<br />

Oberbank-Gruppe eingebunden ist. Immerhin fließen 19 Millionen € in die<br />

Anlage. Sie stellt für Tournesol ein Referenzprojekt dar, mit dem man sich<br />

um weitere Standorte in deutschen und österreichischen Kommunen<br />

bemühen will. Großes Interesse herrscht auch in den neuen EU-Ländern<br />

Ungarn, Rumänien und Polen. Es wird. Bereits konkret ist ein<br />

Freizeitprojekt in St. Petersburg, das auf Tournesol-Basis geplant wird.<br />

Investitionsvolumen: 50 Millionen €.<br />

Auch Skihallen<br />

Tournesol wurde vor drei Jahren gegründet und gehört zur Firmengruppe<br />

des Unterländer Unternehmers Ernst Bosin. Die Firma unter den<br />

Geschäftsführern Alexander Hackl und Claus Huter beschäftigt sich mit der<br />

wirtschaftlichen Projektierung von kommunalen Freizeitbädern in<br />

Österreich und Deutschland. Ein weiteres Betätigungsfeld sind Skihallen.<br />

Zuletzt war Tournesol bei der Beratung zur Umsetzung des 70-Millionen-€-<br />

Projektes „Snow Fun Park Wittenburg" in der Nähe von Hamburg<br />

maßgeblich beteiligt.<br />

210


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 26. März 2008<br />

Erdwärme und Solar fürs Bad<br />

Tournesol stellt Biomasse-Konzept zurück / Bauantrag<br />

ist eingereicht<br />

Von Rapsöl oder Palmöl ist nicht mehr die Rede: Die Tournesol<br />

Energie- und Freizeitanlagenbau GmbH setzt für den Betrieb des<br />

zukünftigen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Allwetterbades auf Erdwärme und<br />

Solarenergie.<br />

Von Martin Kolbus<br />

Noch vor Ostern ist, wie Bürgermeister Gerhard Krum gestern mitteilte,<br />

der Bauantrag für das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Bad bei den<br />

Genehmigungsbehörden eingereicht worden. Diese Unterlagen enthalten<br />

auch die Hinweise auf die geplante Energieversorgung. Die Parkplätze am<br />

Schwimmbad sollen demnach überdacht und mit Photovoltaikanlagen<br />

bestückt werden.<br />

Diplom-Architekt Jürgen F. Salz (Hilden) bestätigte, dass diese Form der<br />

Energiegewinnung für das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schwimmbad "in der ersten Stufe<br />

ausreichend" sei. Die ursprünglich geplante Verwendung von Rapsöl und<br />

der damit verbundene Anschluss weiterer Nutzer im Nassau-Viertel sei<br />

zunächst zurückgestellt und auf einen späteren Bauabschnitt verschoben<br />

worden.<br />

Für den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rathauschef ist - nach dem eher symbolisch gemeinten<br />

ersten Spatenstich Mitte Februar - der jetzt vorgelegte Bauantrag der<br />

entscheidende Schritt für die Umsetzung der Tournesol-Pläne. "Damit geht<br />

die rund 20-jährige Geschichte um Sanierung oder Neubau zu Ende", freut<br />

sich der Bürgermeister. Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Gremien werden nach Krums<br />

Auskunft in Kürze den Bauantrag unter die Lupe nehmen und prüfen, ob<br />

die umfangreichen vertraglichen Vereinbarungen entsprechend<br />

eingearbeitet worden sind.<br />

Die Vorlage des Bauantrages sei zugleich Voraussetzung dafür, dass die<br />

Genehmigungsbehörde eine Teilbaugenehmigung für die vorgezogenen<br />

Erdarbeiten aussprechen könne. Darum will sich Projektleiter Salz in den<br />

nächsten Tagen verstärkt bemühen.<br />

Die in der Öffentlichkeit immer wieder gestellte Frage nach den künftigen<br />

Eintrittsgebühren kann Bürgermeister Gerhard Krum nicht beantworten.<br />

In den Verträgen sei von "sozial verträglichen Preisen" die Rede. Was das<br />

in Euro und Cent bedeute, sei Sache von Tournesol. "Aber für drei Euro<br />

wird man wohl nicht schwimmen gehen können", ist sich Krum sicher.<br />

211


Festgehalten sei aber in den Vertragsvereinbarungen, dass für den<br />

Schulsport vormittags zwei bis vier Bahnen zur Verfügung stehen werden.<br />

Die Entwicklung des Nassau-Viertels werde, über das Tournesolbad<br />

hinausgehend, in diesem Jahr einen großen Sprung nach vorn machen.<br />

Der Bürgermeister belegt diese Aussage mit dem Hinweis auf den Edeka-<br />

Markt, für den der Bauantrag schon seit einiger Zeit vorliege. "Ich gehe<br />

von einem Baubeginn im Juni für dieses aufwändige Projekt aus", so der<br />

Rathauschef. Auch der Kreiselbau im Zuge der Bundesstraße 275, in Höhe<br />

der Tankstelle, stehe noch für das Jahr 2008 an.<br />

Herrn<br />

Stadtverordnetenvorsteher<br />

Christian Herfurth<br />

Rathaus<br />

65510 <strong>Idstein</strong><br />

Antrag<br />

Bau des <strong>Hallenbad</strong>es durch Tournesol<br />

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:<br />

Der Magistrat wird beauftragt,<br />

<strong>FWG</strong> Fraktion<br />

<strong>Idstein</strong><br />

26.03.2008<br />

- die Wirtschaftlichkeitsberechnung für den Bau des Tournesol-<br />

<strong>Hallenbad</strong>es vor dem Hintergrund der neuen Sachlage der<br />

Kommunalaufsicht erneut zur Prüfung vorzulegen,<br />

- alle mit Tournesol abgeschlossenen und unterschriebenen<br />

Verträge der Kommunalaufsicht erneut vorzulegen und prüfen zu<br />

lassen, ob Tournesol berechtigt ist, <strong>zum</strong> jetzigen Zeitpunkt<br />

lediglich das <strong>Hallenbad</strong> ohne angeschlossenes Biomasse-<br />

Heizkraftwerk bauen zu lassen.<br />

Begründung<br />

Der Presse vom 26. März 2008 war zu entnehmen, dass die Firma Tournesol<br />

beabsichtigt, nur das <strong>Hallenbad</strong> in einem ersten Bauabschnitt errichten zu lassen<br />

und das Biomasse-Heizkraftwerk zu einem späteren Zeitpunkt.<br />

212


Alle bisherigen Planungen sahen vor, dass ein direkter Zusammenhang von<br />

<strong>Hallenbad</strong> und Biomasse-Heizkraftwerk besteht. Davon gehen auch alle<br />

abgeschlossenen und unterschriebenen Verträge und die eingeholte<br />

Wirtschaftlichkeitsberechnung aus. Um alle weiteren zusätzlichen finanziellen<br />

Risiken für die Stadt <strong>Idstein</strong> abschätzen zu können, sind die beantragten<br />

Maßnahmen erforderlich.<br />

Inga Rossow<br />

Fraktionsvorsitzende<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 28. März 2008<br />

Fraktionen sehen dunkle Wolken über dem Bad<br />

Tournesol-Abkehr von Biomasse-Kraftwerk weckt Finanzierungs-<br />

Sorgen bei CDU und <strong>FWG</strong><br />

Von Martin Kolbus<br />

In den Fraktionen der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverordnetenversammlung wächst<br />

nach der Abkehr vom ursprünglichen Energiekonzept für das Tournesol-<br />

Allwetterbad die Sorge um die Realisierung des Projektes.<br />

Die IZ hatte am 26. März berichtet, dass der Bauantrag jetzt eingereicht<br />

worden sei und das Thema Biomasse-Kraftwerk darin keine Rolle mehr<br />

spiele. Tournesol setze jetzt auf Solarkollektoren und Erdwärme, hatte<br />

dazu Bürgermeister Krum sinngemäß erklärt.<br />

"Ist die Realisierung des Tournesol-Pilotprojektes, der Neubau des<br />

<strong>Hallenbad</strong>es in Verbindung mit dem Bau eines Biomasse-Heizkraftwerkes,<br />

in Gefahr?" Diese Frage stellt sich nun die <strong>FWG</strong>. Der in der<br />

Aquisitionsphase in Aussicht gestellte Synergieeffekt mit Einsatz von<br />

heimischem Rapsöl werde seitens Tournesol aus wirtschaftlichen Gründen<br />

nicht weiter verfolgt. Nun werde ein weiteres Herzstück der innovativen<br />

Ursprungsplanung, das Biomasse-Heizkraftwerk, fallen gelassen.<br />

"Wichtiger Baustein"<br />

Gerhard Dernbecher: "Dies war bisher ein wichtiger Baustein für die Firma<br />

Tournesol bei der Errichtung des neuen <strong>Hallenbad</strong>es. Der ursprüngliche<br />

Gedanke war bei allen Überlegungen, ein Kraftwerk zur Stromerzeugung<br />

zu bauen und mit der anfallenden Abwärme das neue Bad mit Wärme zu<br />

versorgen. Mit dem Erlös des Stromverkaufes sollten gleichzeitig die<br />

213


Betriebskosten minimiert werden." Ähnlich sieht es CDU-Fraktionschef<br />

Thomas Zarda. "Natürlich freuen wir uns, dass Tournesol endlich den<br />

Bauantrag gestellt hat. Doch die Erläuterungen unseres Bürgermeisters<br />

machen einen <strong>zum</strong> Teil sprachlos. Von fast allen Rahmenbedingungen, die<br />

ursprünglich für dieses Projekt angedacht waren, hat man sich<br />

mittlerweile verabschiedet. Für uns ist die Aussage, nunmehr offenbar<br />

weder den Plan eines Blockheizkraftwerkes noch den Verkauf von Strom<br />

und Fernwärme weiterzuverfolgen, schon einigermaßen überraschend.<br />

Jedenfalls stellen sich jetzt ganz unmittelbar eine Reihe von Fragen<br />

hinsichtlich des Standortes und vor allem der Wirtschaftlichkeit des<br />

Bades", so Zarda weiter.<br />

Noch in der letzten Ausschussrunde habe Bürgermeister Krum ausgeführt,<br />

nunmehr sei angedacht, als Brennmaterial Klärschlamm aus den<br />

heimischen Klärwerken zu verwenden. Der ursprüngliche Plan der Firma<br />

Tournesol, durch Erzeugung von Strom mittels eines mit Rapsöl<br />

betriebenen Blockheizkraftwerkes Erlöse zu erzielen, die den Betrieb des<br />

Schwimmbades <strong>zum</strong> Teil finanzieren sollten und gleichzeitig die Abwärme<br />

des BHKW zur Schwimmbadheizung zu nutzen, sei offenbar vom Tisch.<br />

"Das war aber die Grundlage der uns vorgelegten<br />

Wirtschaftlichkeitsrechnungen. Unsere Frage ist nun: Geht die Rechnung<br />

auch ohne Stromverkauf auf?"<br />

Ihm, so Zarda, sei die Art der Energieversorgung des Bades im Grunde<br />

egal, solange diese umweltverträglich sei, die Nachbarschaft weder<br />

gefährde noch belästige und vor allem kein zusätzliches wirtschaftliches<br />

Risiko für die Stadt entstehe. "Schließlich zahlt die Stadt einen erheblichen<br />

Betriebskostenzuschuss." Wenn allerdings die Rechnung platze, liege das<br />

Risiko letztlich bei der Stadt. "Da werden wir sehr genau nachhaken und<br />

uns die Zahlen zeigen lassen."<br />

"Kein Wort mehr"<br />

Zarda erinnert daran, dass das Projekt ursprünglich geradezu als<br />

Förderung des Rapsabsatzes aus heimischer Produktion bis hin <strong>zum</strong> Bau<br />

einer Rapsmühle verkauft worden sei. "Die Rohstoffe sollten in<br />

Zusammenarbeit mit der heimischen Landwirtschaft produziert werden.<br />

Gerade Bürgermeister Krum wurde nicht müde, jedem und allen zu<br />

erzählen, wie wichtig dieses Projekt gerade auch für die Landwirtschaft<br />

sei. Kein Wort mehr davon! Von Raps über Palmöl und Biogas aus<br />

Grünschnitt oder Gülle bis hin zu Erd- und Sonnenwärme haben wir bald<br />

alles durch."<br />

Dazu", so Zarda weiter, "kommt noch die Standortfrage." Die Wahl des<br />

Bauplatzes sei unter anderem damit begründet worden, dass man weitere<br />

Abnehmer im Nassau-Viertel an ein Fernwärmenetz anschließen wolle.<br />

Wenn man kein solches Netz plane, stelle sich doch die Frage nach dem<br />

Standort, der die Stadt rund drei Millionen Euro kosten werde, umso<br />

drängender. Im Moment müsse man jedenfalls fragen, ob das Projekt<br />

nicht auch am alten Standort hätte realisiert werden können.<br />

214


"Wenn nun auf den Bau des Kraftwerkes und die Abwärme aus der<br />

Stromerzeugung verzichtet werden soll, müssen uns die Investoren ein<br />

neues Energiekonzept und eine den neuen Gegebenheiten angepasste<br />

neue Wirtschaftlichkeitsberechnung vorlegen", zeigt Gerhard Dernbecher<br />

die Haltung der <strong>FWG</strong>-Fraktion auf. Der stellvertretende<br />

Fraktionsvorsitzende erinnert daran, dass die zwischen Tournesol und der<br />

Stadt geschlossenen Verträge von einer engen Verknüpfung von<br />

<strong>Hallenbad</strong> und Heizkraft ausgehen, ebenso wie die<br />

Wirtschaftlichkeitsberechnung, die der Kommunalaufsicht zur<br />

Genehmigung vorgelegt wurde.<br />

"Wenn wesentliche Vertragsinhalte nicht mehr dem jetzt geplanten<br />

Vorgehen in der Bauphase entsprechen, sind wir nicht so optimistisch wie<br />

der Bürgermeister, der das Bad <strong>zum</strong> wiederholten Mal in trockenen<br />

Tüchern wähnt", so Dernbecher abschließend. "Vielmehr befürchten wir,<br />

dass der vertraglich vereinbarte Jahreszuschuss von vornherein nicht<br />

ausreichend sein wird."<br />

Gerhard Dernbecher <strong>FWG</strong> Thomas Zarda CDU<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 29. März 2008<br />

Grüne: Geht Allwetterbad baden?<br />

"Biokraftwerk war Hauptsäule des Projekts" / Auf wackeligen<br />

Füßen<br />

Vom 29.03.2008<br />

iz. IDSTEIN<br />

215


Erstaunt über die aktuelle Entwicklung zur Planung des Allwetterbades<br />

sind die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Grünen. "Geht das <strong>Hallenbad</strong> baden?", fragt die<br />

Fraktion.<br />

"Leider haben wir seit einiger Zeit schon erhebliche Zweifel, was die<br />

Umsetzung des Biokraftwerkes angeht. Deshalb haben wir in den<br />

vergangenen Sitzungen immer wieder Anträge eingebracht, die Klarheit<br />

über die Umsetzung des Projektes bringen sollte." So seien auch die<br />

Vorlage einer aktuellen Wirtschaftlichkeitsberechnung und Angaben <strong>zum</strong><br />

beabsichtigten Kraftwerk gefordert worden. Da die Stadt ein deutliches<br />

Haftungsrisiko bei dem Projekt trage, sei eine<br />

Wirtschaftlichkeitsbetrachtung kein Privatvergnügen des Investors,<br />

sondern eine Notwendigkeit für die Stadt und die städtischen Gremien,<br />

erklärt Fraktionsvorsitzende Annette Reineke-Westphal. "Für uns war das<br />

im Tournesol-Projekt verankerte Biokraftwerk eine Hauptsäule des<br />

Projektes."<br />

Die wichtigen Prämissen der anfänglichen Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />

hätten auf den Einnahmen des Biokraftwerks beruht. "So sollte der<br />

<strong>Hallenbad</strong>betrieb - so die "Normal Case"-Betrachtung von November 2006<br />

- mit rund 14 Prozent durch das Biokraftwerk `subventioniert` werden",<br />

erklärt die Fraktion.<br />

Der Betrieb durch den privaten Investor sei auf 25 Jahre angelegt. Doch<br />

innerhalb von nur 1,5 Jahren stünde erst der Kraftstoff in Frage und dann<br />

das ganze Bio-Kraftwerk. "Anscheinend stehen die ganzen Berechnungen<br />

auf sehr wackeligen Füßen und es stellt sich die Frage, wie seriös das<br />

Gesamtprojekt wirklich ist."<br />

Die Fraktion habe immer wieder Anträge und Vorschläge eingebracht, wie<br />

<strong>zum</strong> Beispiel die Berücksichtigung einer Nahwärmeversorgung im<br />

Bebauungsplan für das Nassau-Viertel oder die Einhaltung von strengen<br />

Emissions-Grenzwerten, die in Österreich üblich seien. Patrick Enge: "Wir<br />

stießen nur auf taube Ohren. Dass sogar Informationen des<br />

Tournesolbetreibers vom Bürgermeister, wie im September geschehen,<br />

zwei Monate lang zurückgehalten werden, darf nicht mehr geschehen."<br />

Um Vertrauen aufzubauen, sei jetzt eine fundierte<br />

Wirtschaftlichkeitsbetrachtung auf den Tisch zu legen. "Wir erwarten<br />

deshalb einen vollständigen, nahvollziehbaren und belastbaren<br />

Sachstandsbericht (Technik, Zeitplan, Wirtschaftlickeit) <strong>zum</strong> Tournesol-<br />

Projekt in der nächsten Parlamentsrunde", so Patrick Enge, der zugleich<br />

Klarheit über die Eintrittspreis verlangt.<br />

216


Annette Reineke-Westphal<br />

Patrick Enge<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 29. März 2008<br />

SPD: Angstmacherei<br />

Höhere Wirtschaftlichkeit des Bades erwartet<br />

Vom 29.03.2008<br />

iz. IDSTEIN<br />

Die SPD-Fraktion teilt die von CDU und <strong>FWG</strong> in der IZ geäußerten Zweifel<br />

an der Realisierung des <strong>Hallenbad</strong>-Projektes nicht.<br />

Die Verträge <strong>zum</strong> Schwimmbad seien unterschrieben und von der<br />

Kommunalaufsicht genehmigt, jetzt müssten sich alle Seiten daran halten,<br />

steht für die Sozialdemokraten fest. Nicht nur die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Politik,<br />

sondern auch der Investor habe ein Interesse an der Wirtschaftlichkeit des<br />

Bades. "Es ist Fakt, dass in den letzten Jahren die Preise für Biomasse<br />

nach oben geschnellt sind, weil die Nachfrage schneller gestiegen ist, als<br />

das Angebot. Die SPD-Fraktion hat daher ein großes Interesse daran,<br />

wenn sich Tournesol in dem Energiekonzept nun auch über Photovoltaik<br />

und Erdwärme Gedanken macht, ohne die Möglichkeit der Verwendung<br />

von Biomasse ganz aufzugeben", teilte der stellvertretende<br />

Fraktionsvorsitzende Marius Weiß mit.<br />

Der Pessimismus von CDU und <strong>FWG</strong> sei unangebracht. "Es kann keine<br />

Rede davon sein, dass das Projekt gefährdet ist. Die Änderung des<br />

Energiekonzeptes spricht eher für eine höhere Wirtschaftlichkeit des<br />

Bades", so Weiß weiter.<br />

Die Sozialdemokraten kritisieren auch die Form, in der öffentlich Zweifel in<br />

den Raum gestellt wurden. "Die Stadt <strong>Idstein</strong> und die Firma Tournesol<br />

sind Vertragspartner. Es gehört sich, dass man zuerst einmal miteinander<br />

redet, bevor in der Presse Angstmacherei betrieben wird, die geeignet ist,<br />

217


einen Investor öffentlich zu diskreditieren", sagt Weiß, der den<br />

Bürgermeister gebeten hat, Vertreter von Tournesol zur nächsten Sitzung<br />

des Bau- und Planungsausschusses einzuladen, um dort die geänderte<br />

Planung vorzustellen.<br />

Marius Weiß SPD<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 17. April 2008<br />

Energie-Umstieg nach Kostenexplosion<br />

Tournesol stellt aktuelle Planung vor / Preiskonzeption im Juli / Eröffnung<br />

im Frühjahr 2009<br />

Vom 17.04.2008<br />

us. IDSTEIN "Geht das Allwetterbad baden?" Von dieser Befürchtung der<br />

Grünen und ähnlichen Sorgen bei CDU und Freien Wählern war im<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bau- und Planungsausschuss nicht mehr die Rede, nachdem<br />

Generalmanager Michael Beck und Geschäftsführer Alexander Hackl das<br />

aktuelle Konzept zur Energieversorgung des Allwetterbades am<br />

Dienstagabend erläutert hatten.<br />

Die Tournesol-Abkehr vom Biomasse-Kraftwerk hatte mit Blick auf die<br />

Finanzierung und auf die veränderten Genehmigungsvoraussetzungen<br />

solche Sorgen ausgelöst, allein die SPD sprach von unbegründeter<br />

Angstmacherei (IZ 29. März). "Wir hätten die Information frühzeitiger an<br />

Sie herantragen sollen", räumte Hackl Versäumnisse ein, doch in der<br />

Sache selbst habe man zu keiner anderen Lösung kommen können.<br />

"Die Biospritverordnung lässt die Preise für Pflanzenöl explodieren",<br />

nannte Michael Beck einen wesentlichen Grund zur Konzeptänderung. Als<br />

man 2005 das Allwetterbad projektiert hatte, sei man bei Pflanzenöl von<br />

380 Euro pro Tonne ausgegangen, inzwischen liege der Preis zwischen 700<br />

und 800 Euro. Das löste den Umstieg aus auf Thermische<br />

Solarkollektoren, Wärmespeichersysteme mit Heißwasserpufferspeicher,<br />

218


Erdflächenspeicher und Tiefensonden sowie eine Abdeckung des<br />

Spitzenbedarfs durch Gas aus - ein Konzept, das auch in Zukunft noch<br />

eine Biogasverwertung ermögliche und das bei Bedarf offen sei für<br />

zusätzliche Energiegewinnung über Photovoltaik durch eine Überdachung<br />

des gesamten Parkplatzes. "Eigentlich können wir froh sein, dass das<br />

Projekt durch die Standortprobleme am Hofgut verzögert wurde", so Beck<br />

über die Entwicklung.<br />

Das Interesse der Stadtverordneten richtete sich in der Ausschussdebatte<br />

auch auf andere Punkte. So fragte Dr. Thomas Hahn (CDU) nach den<br />

Eintrittspreisen. Bis <strong>zum</strong> Juli will Tournesol dazu ein Konzept vorlegen. Auf<br />

die Frage von Annette Reineke-Westphal (Die Grünen) nach dem Zeitplan<br />

blieb Hackl zuversichtlich: "Wir wollen im ersten Quartal 2009 eröffnen."<br />

Sehr ausführlich hatte Hackl die aktuelle Planung für das Allwetterbad<br />

erläutert. Wenn alles so umgesetzt wird, dann wird es den Besuchern an<br />

nichts mangeln. Schwimmbecken unter der Kuppel und draußen,<br />

Sprudelpilz, Whirlpool, "eine Pool-Bar wie in der Karibik", Kinderbecken für<br />

mehrere Altersgruppen, Rutsche, Liegeflächen, Badeteich, komfortable<br />

Sauna- und Wellnessbereiche drinnen und draußen, Gastronomie, Galerie<br />

mit Liegen und Solarien, Fitness, Spinning, Kosmetikbereich, Ärztezimmer,<br />

Mini-Club für Kinder, Clubraum für die DLRG, Konferenzraum - und dazu<br />

noch über 1000 qm ohne feste Nutzung. Hackl: "Wer weiß, ob da mal für<br />

Bowling, Tischtennis und andere Wünsche Platz gebraucht wird..."<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 17. April 2008<br />

Kreis, Stadt und Verein auf Mensa-Kurs<br />

In <strong>Idstein</strong> noch einige Vorbehalte auszuräumen / Verlässlicher Kostenplan<br />

Voraussetzung<br />

Vom 17.04.2008<br />

IDSTEIN Das Konzept von Kreis, Stadt und Turnverein, die Mensa<br />

der Pestalozzischule in die kleine TV-Halle zu verlegen und<br />

gleichzeitig das alte <strong>Hallenbad</strong> dem TV zu übereignen, hat gute<br />

Chancen umgesetzt zu werden. Noch müssen aus Sicht der<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverordneten Antworten auf offene Fragen gegeben<br />

werden, aber die grundsätzliche Bereitschaft wurde im<br />

Bauausschuss für diesen Kurs bekräftigt.<br />

Von Martin Kolbus<br />

Im Kreisausschuss ist man schon einen Schritt weiter als in <strong>Idstein</strong>. "Alle<br />

Fakten liegen lange auf dem Tisch; wir können entscheiden", betont<br />

219


Landrat Albers. Er macht darauf aufmerksam, dass seit 2005<br />

unterschiedliche Standorte für die Mensa geprüft worden seien. Die<br />

vorgeschlagenen Alternativen seien am Ende verworfen worden. Hierzu<br />

gehörte auch die jetzt noch einmal ins Gespräch gebrachte Anregung der<br />

CDU (IZ, 14. April), einen Komplex mit Schulklassen und Mensa hinter<br />

dem Erweiterungsbau auf dem dortigen Parkplatz zu errichten. Dieser<br />

Erweiterungsbau aber müsste, so Albers, dann vier- statt dreigeschossig<br />

geplant werden. Schon aus denkmalpflegerischer Sicht verbiete es sich,<br />

dass ein viergeschossiger Neubau den Blick auf das Schloss verstelle.<br />

"Deshalb kann der Neubau nicht viergeschossig werden", betont auch<br />

Baudezernent Schumann. Im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bauausschuss gab Bürgermeister<br />

Krum außerdem zu bedenken, dass dann auch der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Festplatz<br />

damit nicht mehr wie im bisherigen Umfang genutzt werden könnte.<br />

<strong>Eine</strong> Einbindung der Mensa in den geplanten Erweiterungsbau sei nach<br />

den Worten des Landrats auch verworfen worden, weil mit der Umsetzung<br />

des Erweiterungsbaues erst nach Abschluss des laufenden<br />

Mediationsverfahrens begonnen werden könnte. Ein Abwarten aber<br />

bedeute Zeitverzug, und der gefährde die Gesamtmaßnahme, "denn die<br />

fest eingeplanten Bundeszuschüsse fließen nur, wenn die Mensa 2009 in<br />

Betrieb geht".<br />

Ein Kaufpreis von einer Millionen Euro für den TV- Hallenteil sei<br />

angemessen, so der Landrat. Um den Vereinssportlern den Umzug ins<br />

ehemalige <strong>Hallenbad</strong> zu erleichtern, werde er den Kreisgremien<br />

vorschlagen, einen Zuschuss in Höhe von 250 000 Euro an den TV <strong>Idstein</strong><br />

für den Umbau dort <strong>Hallenbad</strong>es zu gewähren. Albers abschließend: "Wir<br />

sind dem Gymnasium, den Schülern und dem Lehrerkollegium jetzt eine<br />

zügige Umsetzung der Planung schuldig."<br />

Im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bau- und Planungsausschuss gab Bauamtsleiter Rudi<br />

Launspach einen Sachstandsbericht, dessen Grundlagen mit dem TV<br />

<strong>Idstein</strong> weitestgehend abgestimmt worden sind. "Zur positiven<br />

Projektentscheidung in den Gremien der Stadt und des Vereins sind<br />

verlässliche Angaben zu den Investitionskosten notwendig", machte<br />

Launspach klar. Die Vereinsgremien würden ohne exaktere Kenntnis der<br />

Kostenfrage eine positive Grundsatzentscheidung nicht treffen können.<br />

Launspach gab damit eine "Steilvorlage" für eine abschließende<br />

gemeinsame Erklärung der Fraktionen, in der dieser belastbare<br />

Kostenplan nachdrücklich gefordert wurde.<br />

Der Bauamtschef unterstrich, dass das Konzept insgesamt nur dann zu<br />

verwirklichen sei, wenn es keine Zeitverzögerungen gibt. CDU-<br />

Fraktionschef Thomas Zarda äußerte da gewisse Zweifel, ihm wäre eine<br />

Entscheidung ohne Zeitdruck eigentlich lieber und damit verbunden auch<br />

eine nochmalige Überprüfung denkbarer Varianten. SPD-Stadtverordneter<br />

Horst Urban störte sich am Preisdiktat durch den Kreis, der nur eine<br />

Million Euro für den Mensa-Eigentumsanteil zahlen wolle. Deshalb regte<br />

er, ebenso wie Zarda, ein nochmaliges Verhandeln mit dem Kreis über<br />

diese zu niedrige Summe an. "Im Grundsatz tragen wir das gemeinsame<br />

Modell aber mit und begrüßen die Vorlage", erklärte Marius Weiß (SPD).<br />

220


Am Ende der Aussprache stellten die Fraktionen ihre ursprünglichen<br />

Anträge zurück und erklärten einvernehmlich ihre Bereitschaft <strong>zum</strong><br />

Dreiecksgeschäft zwischen Kreis, Stadt und Turnverein, unter der<br />

Voraussetzung,<br />

dass der TV mitzieht, dass der genaue Kostenplan, wie von Rudi<br />

Launspach prognostiziert, in einigen Wochen vorliegt,<br />

dass geklärt wird, welche Freiflächen am alten <strong>Hallenbad</strong> in den Deal<br />

einbezogen werden und<br />

dass der Sportförderungszuschuss von 250 000 Euro des Kreises gesichert<br />

ist.<br />

Im Juni müsse, um den Zeitplan nicht zu gefährden, seitens der Stadt das<br />

endgültige Ja erfolgen, herrschte Einigkeit.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 19.April 2008<br />

Appell für zügigen Bau der Schulmensa<br />

PSI-Leiterin und Elternbeiratsvorsitzende mahnen Politik zur Eile /<br />

CDU schlägt vor, weitere Standorte zu prüfen<br />

Vom 19.04.2008<br />

Von Volker Stavenow<br />

IDSTEIN "Wir appellieren an alle mit dieser Thematik befassten Politiker in<br />

<strong>Idstein</strong> und im Kreis, sich die Sachlage des dringenden Handlungsbedarfes<br />

an der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Pestalozzischule vor Augen zu führen und sich für den<br />

Vorschlag des Mensa-Einbaues in die TV-Sporthalle auszusprechen. Die<br />

schnelle Entscheidung für diese praktikable Idee ist auch deshalb<br />

notwendig, damit die Bundeszuschüsse für den Mensabau in Anspruch<br />

genommen werden können. Die Politik muss also sehr zügig für unsere<br />

Schülerinnen und Schüler entscheiden, damit dieses Geld nicht verfällt.<br />

Die Idee, Mensa in die TV-Halle und altes <strong>Hallenbad</strong> als TV-<br />

Sportzentrum, deckt alle Bedürfnisse, sowohl des Turnvereins als<br />

auch der PSI, ab."<br />

Mit diesem drängenden Appell gehen Ina Ofenloch, die Schulleiterin des<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Pestalozzi-Gymnasiums, und Anke Schröter, die Vorsitzende des<br />

PSI-Schulelternbeirates, <strong>zum</strong> kontrovers diskutierten Thema "Mensabau"<br />

an die Öffentlichkeit. "Wenn diese Bundeszuschüsse für die Mensa<br />

aufgrund von Zeitverzögerungen flöten gehen, dann ist es das für die PSI<br />

für die nächsten 15 Jahre gewesen. Der Pott der Bundeszuschüsse ist<br />

dann leer und der Kreis als Schulträger müsste den Mensabau alleine<br />

bezahlen", sehen Ofenloch und Schröter die Sachlage.Die Mensa in der<br />

221


TV-Halle bringe für die Schule jede Menge Vorteile: Kurze Wege für die<br />

Schüler, Campus-Gelände und kein Überqueren von stark befahrenen<br />

Straßen. "Und diese Variante kann viel schneller umgesetzt werden, als<br />

ein Neubau."<br />

Anke Schröter weist darauf hin, dass das Mensa-Projekt bis Ende 2009<br />

beim Bund abgerechnet sein muss, damit das Geld aus Berlin fließt.<br />

"Außerdem können wir bei Einbau in die TV-Halle auch die Gaststätte 44er<br />

und den darüber liegenden Raum als Bistro nutzen." Sie stellt klar, dass<br />

der TV <strong>Idstein</strong> ebenfalls von dem Vorhaben profitiert und ein<br />

weiteres Sportzentrum im und am alten <strong>Hallenbad</strong> erhält. "Das ist<br />

doch ein toller Gedanke."<br />

So sieht es auch Ina Ofenloch: "Nicht nur die PSI soll zufrieden sein,<br />

sondern natürlich auch der TV <strong>Idstein</strong>. Der Verein wird nicht benachteiligt,<br />

sondern gewinnt Flächen hinzu. Warum wird also diese hervorragende<br />

Lösung von einigen Politikern noch in Frage gestellt?" Die Schulleiterin<br />

macht klipp und klar, dass es sich bei den Schülern, die einmal Mensa und<br />

Bistro nutzen werden, nicht nur um eine Handvoll handelt, sondern um<br />

hunderte. "Wir haben 590 Oberstufenschüler und in den Klassen fünf bis<br />

sieben 387, die bis <strong>zum</strong> Nachmittag Schule haben und sich auf dem<br />

Schulgelände nicht richtig verpflegen können." Während die Oberstufe<br />

häufig auf umliegende Imbisse und Restaurants ausweicht, dürfen die<br />

jüngeren Schüler das PSI-Gelände nicht verlassen. "2009 erhöht sich<br />

diese gesamte Zahl noch."<br />

Das Konzept von Kreis, Stadt und TV, die Mensa der<br />

Pestalozzischule in die kleine TV-Halle zu verlegen und gleichzeitig<br />

das alte <strong>Hallenbad</strong> dem TV zu übereignen, hat zwar gute Chancen<br />

umgesetzt zu werden, aber noch müssen aus Sicht einiger<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverordneten Antworten auf offene Fragen gegeben<br />

werden.<br />

Vom Kreis her ist alles klar: Ein Kaufpreis von einer Million Euro<br />

für den TV-Hallenteil ist laut Landrat Burkhard Albers im Zuge der<br />

Umsetzung der Idee deshalb angemessen, weil der Kreis von den<br />

11,7 Millionen Mark Baukosten der gesamten Hexenturmhalle<br />

damals 6 Millionen übernommen hat. Um den Vereinssportlern den<br />

Umzug ins ehemalige <strong>Hallenbad</strong> zu erleichtern, schlägt Albers den<br />

Kreisgremien vor, einen Zuschuss in Höhe von 250 000 Euro an<br />

den TV <strong>Idstein</strong> für den Umbau dort <strong>Hallenbad</strong>es zu gewähren.<br />

Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU erkennt in der Thematik "Mensa" noch offene<br />

Fragen und einen hohen Zeitdruck. Der Gedanke, die Mensa in der<br />

TV-Halle unterzubringen und dafür das alte <strong>Hallenbad</strong> in eine<br />

Sporthalle umzubauen, hat für die CDU zwar ebenfalls Charme.<br />

Allerdings gebe es weder eine Kostenkalkulation noch eine<br />

Zustimmung des TV. Deshalb schlägt die Union vor, noch andere<br />

Standorte zu prüfen.<br />

222


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 23.April 2008<br />

Wärme-Kopplung hin. Von der Prüfung der Unterlagen hänge es<br />

dann ab, wie die CDU sich entscheide. "Wir machen uns die<br />

Entscheidung nicht leicht", versprach Zarda. Auf jeden Fall sei das<br />

Thema <strong>Hallenbad</strong> völlig ungeeignet, um damit den Amtsinhaber<br />

Standort für die Mensa an der PSI<br />

Vom 23.04.2008<br />

sr. IDSTEIN<br />

Geht es nach dem Kreisausschuss des Rheingau-Taunus-Kreises ist die<br />

Suche nach einem Standort für die Mensa der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Pestalozzischule<br />

(PSI) erfolgreich beendet. Folgt der Kreistag in seiner nächsten Sitzung<br />

am Dienstag diesem Vorschlag des Ausschusses, soll die Schulmensa in<br />

dem kleineren Teil der Sporthalle am Hexenturm eingerichtet werden.<br />

Dafür will der Kreis, wie Landrat Burkhard Albers (SPD) mitteilte, das<br />

entsprechende Grundstück und die benötigten Gebäudeteile für eine<br />

Million Euro von der Stadt <strong>Idstein</strong> erwerben. Gleichzeitig soll der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Turnverein, der zurzeit hauptsächlicher Nutzer der Halle ist, mit 250000<br />

Euro abgefunden werden. Der Vereinsvorstand, so Albers, habe bereits<br />

Zustimmung zu dem Vorhaben signalisiert. Inklusive der eingeplanten<br />

Umbaukosten von 800000 Euro müsste der Kreis somit etwas mehr als<br />

zwei Millionen Euro für das Mensa-Projekt aufbringen, rechnete Albers vor.<br />

Weiteren Diskussionen um einen Alternativstandort, wie etwa den zuletzt<br />

ins Gespräch gebrachten Parkplatz hinter dem Schloss, erteilte Albers<br />

jedoch eine Absage. In Anbetracht der zeitlich gebundenen<br />

Bundeszuschüsse von bis zu 50 Prozent des Gesamtbetrags sei die Zeit zu<br />

knapp, um über neue Standorte in <strong>Idstein</strong> zu debattieren<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 01.Mai 2008<br />

Kreistag beschließt Kauf und Umbau der TV Halle<br />

Vom 01.05.2008<br />

bm. KREIS / IDSTEIN Der Kreistag hat einstimmig beschlossen, die Halle<br />

des TV <strong>Idstein</strong>, die zur Hexenturm-Sporthalle gehört, zu kaufen und der<br />

223


Stadt <strong>Idstein</strong> dafür eine Million Euro zu zahlen. Dieser Standort habe sich<br />

nach langer Suche als beste Lösung für die Einrichtung einer Mensa am<br />

Pestalozzigymnasium herausgestellt, sagte Landrat Burkhard Albers<br />

(SPD).<br />

Der Kreis zahlt zudem 250000 Euro an den TV <strong>Idstein</strong>, der das<br />

Nutzungsrecht an der Halle hat und dem die Stadt künftig das<br />

umgebaute <strong>Hallenbad</strong> als Sportstätte zur Verfügung stellen will.<br />

Dieser Betrag ist aus Sicht des Kreises als Wertausgleich zu verstehen,<br />

wobei das Ortsgericht den Wert der TV-Halle allerdings auf 1,69 Millionen<br />

Euro veranschlagt hatte. Ein Architekt, so Albers, habe die Liegenschaft<br />

auf 1,3 Millionen Euro geschätzt. Der Landkreis muss schließlich noch<br />

800000 in den Umbau als Mensa investieren, wobei 150000 Euro dafür<br />

eingesetzt werden, dass auch Veranstaltungen in der künftigen Mensa<br />

möglich sind. Unter dem Strich werden also mehr als zwei Millionen Euro<br />

investiert.<br />

Als Vorteil der jetzt favorisierten Lösung gilt, dass die Mensa direkt vom<br />

Schulgelände aus erreichbar ist und keine Straße überquert werden muss.<br />

Es sei jetzt nicht mehr begründbar, noch weitere Alternativen zu prüfen,<br />

sagte der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Abgeordnete Karl Lormess. Sein CDU-Kollege Thomas<br />

Zarda meinte, dass der Beschluss "aus Kreissicht eine hervorragende<br />

Sache" sei, das Kostenrisiko aber bei der Stadt <strong>Idstein</strong> liege. Als Vorteil<br />

sieht er, dass "es jetzt schnell gehen kann" und die Mensa im nächsten<br />

Jahr fertig sein könne.<br />

Die Fraktionen waren sich einig darüber, dass die Mensa unverzichtbar ist,<br />

unabhängig vom Ergebnis des Mediationsverfahrens zur <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Schullandschaft. "Der Kreis wird auch sonst nicht ohne Geld aus der<br />

Mediation herauskommen", meinte der Vorsitzende des Schulausschusses,<br />

Rainer Scholl (FDP).<br />

Inga Rossow (<strong>FWG</strong>) gab zu bedenken, dass der Beschluss die<br />

letzte Möglichkeit bedeute, noch Bundeszuschüsse zu bekommen,<br />

Aber die Lösung stelle eine finanzielle Unterstützung der Stadt<br />

<strong>Idstein</strong> für den Kreis dar. Es sei noch nicht berücksichtigt, was mit<br />

dem alten Schwimmbad geschehe und wie hoch der<br />

Sanierungsbedarf sei.<br />

224


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 03.Mai 2008<br />

Gemeinsamer Weg in sportliche Zukunft<br />

Verschmelzung der TSG mit TV <strong>Idstein</strong> endgültig vollzogen / Großverein<br />

mit Perspektive<br />

Vom 03.05.2008<br />

IDSTEIN Vier wichtige Themen beherrschten die sehr gut besuchte<br />

Jahreshauptversammlung des TV 1844 <strong>Idstein</strong>: Verschmelzung mit<br />

der TSG, Schulmensa-Bau in der kleinen TV-Halle,<br />

Beitragserhöhungen und Perspektiven der ehemaligen TSG-<br />

Fußballer im TV.<br />

Von Volker Stavenow<br />

Das Fazit dieser vereinsbestimmenden Themen lautet so: Die Mitglieder<br />

stimmten der durch die Verschmelzung notwendig gewordenen<br />

Satzungsänderung zu. Damit wurde der letzte Schritt vollzogen, damit die<br />

willigen TSG-Sportler ihren Platz im neuen TV-Großverein finden. Die<br />

TVler beauftragten den Vorstand, die Gespräche über den Schulmensabau<br />

in TV-Halle, Foyer und 44er mit Kreis und Stadt fortzusetzen. Vor einer<br />

Entscheidung muss aber die Mitgliederversammlung noch einmal darüber<br />

entscheiden, ob man diesen Weg gehen will oder nicht.<br />

Die Beiträge des TVI werden aufgrund der gestiegenen Kosten erhöht:<br />

aktive Erwachsene zahlen voraussichtlich ab 1. Juli diesen Jahres 8 Euro<br />

im Monat, passive weiterhin 4, Jugendliche bis 23 Jahre 5 und Familien<br />

mit mehreren TV-Mitgliedern maximal 16. Erfreuliche Nachrichten endlich<br />

auch für die neue TV-Fußballabteilung: Die 44er sind per Eilverfahren in<br />

den Hessischen Fußballverband aufgenommen worden. Das bedeutet,<br />

dass die Mannschaften vor dem kommenden regulären Ligastart<br />

<strong>zum</strong>indest wieder Freundschaftsspiele austragen können. Darüber würden<br />

die anderen Vereine im Kreis informiert. "Wir wollen einen erfolgreichen<br />

Neustart der Fußballer im TV <strong>Idstein</strong>", unterstrich Vorstandsmitglied Frank<br />

Stübing.<br />

Die Verschmelzung mit der TSG wurde vom Vorstand und der Mehrheit<br />

der Mitglieder begrüßt. Zum einen will man die 1879er nicht hängen<br />

lassen, <strong>zum</strong> anderen gewinnt der TV durch Übernahme der TSG-Sporthalle<br />

wichtige neue Flächen hinzu.<br />

"Das ist eine richtige Entscheidung und bringt uns neben den Flächen auch<br />

weit über 3000 Mitglieder", sagte Fachbereichsleiter Sport I, Andreas<br />

Reuther. "Fusion der beiden Vereine ist das falsche Wort. Es handelt sich<br />

um eine Verschmelzung", machte der wieder gewählte erste Vorsitzende<br />

Wolfgang Heller klar. Aus diesem Grund musste sich auch der kleinere<br />

Verein auflösen, damit TSG-Mitglieder reibungslos im TV eine neue<br />

sportliche Heimat finden konnten. Mit der Verschmelzung übernahm der<br />

225


TV aber nicht nur Halle und willige TSG-Mitglieder, sondern auch<br />

Verbindlichkeiten der 1879er, die im Zuge des Hallenanbaues entstanden<br />

sind.<br />

"Das ist ein sehr wichtiges Jahr für den Sport in unserer Stadt <strong>Idstein</strong>, weil<br />

mit dem Zusammenschluss von TSG und TV der mit Abstand größte<br />

Verein im Rheingau-Taunus-Kreis entstanden ist. Die bereits große Vielfalt<br />

des Sportangebots des TV wird durch die hinzu gekommenen TSG-<br />

Abteilungen wunderbar ergänzt, so dass eine riesige Palette der<br />

sportlichen Möglichkeiten entsteht", sagte <strong>Idstein</strong>s Bürgermeister Gerhard<br />

Krum, selber Mitglied im TV, in der Versammlung. "Der TV 1844 <strong>Idstein</strong><br />

hat den Sport in <strong>Idstein</strong> zu einem echten Standortfaktor gemacht und<br />

trägt zu unserem erfolgreichen Stadtmarketing bei." Der TV habe die<br />

Kraft, diesen Zusammenschluss gut zu bewerkstelligen und damit eine<br />

sehr positive Entwicklung in der Zukunft zu nehmen.<br />

Beim Thema Standortverlagerung erkennt TV-Chef Wolfgang-<br />

Heller neben vielen Vorteilen nur einen Nachteil: "Wir müssen mit<br />

Einzug ins alte <strong>Hallenbad</strong> das Stadtzentrum verlassen. Aber wir<br />

müssen an die Zukunft denken und damit ist dieser<br />

Standortwechsel einfach unerlässlich."<br />

Wolfgang Heller machte klar, dass der TV am Himmelsbornweg<br />

viel mehr Flächen erhält, als er sie in der TV-Halle verliert. "Aber<br />

das alte <strong>Hallenbad</strong> muss als Halle grundlegend saniert werden,<br />

sonst ist die Sache mit uns nicht zu machen."<br />

Durch den möglichen Umzug des TV ins alte <strong>Hallenbad</strong> erkennt<br />

Rathaus-Chef Gerhard Krum "eine phantastische Möglichkeit des<br />

Großvereins, sich noch besser zu positionieren."<br />

Gerhard Krum skizzierte, dass der TV dann im Zentrum eines neuen<br />

Sportgebiets mit Tennisplätzen, Klettergarten, Reitverein, neuer Drei-Feld-<br />

Turnhalle am Taubenberg und neuem Sportplatz am so genannten<br />

"Wasserfall" residiere. "Und dass die PSI-Schüler in der ehemaligen TV-<br />

Halle in der Hexenturmhalle Mittagessen können, ist natürlich ebenfalls<br />

eine sehr gute Lösung."<br />

226


Positiver Standortfaktor<br />

Volker Stavenow <strong>zum</strong> TV 1844 <strong>Idstein</strong><br />

vstavenow@vrm.de<br />

Vom 03.05.2008<br />

Aus einem kleinen Club mit ehemals 40 Mitgliedern wird in<br />

absehbarer Zukunft ein Großverein mit 4000 Sportlerinnen und<br />

Sportlern. Durch die Verschmelzung mit der TSG ist der TV bereits<br />

heute der größte Verein im Kreis - künftig in der gesamten Region.<br />

Diese erfreuliche Entwicklung birgt jedoch auch Risiken, weil der<br />

rasante Mitgliederzuwachs immer höhere Ansprüche an den TV-<br />

Vorstand stellt. Mehr Mitglieder bedeutet auch immer: noch mehr<br />

Arbeit. Neue Übungsflächen in Hallen und auf Plätzen müssen her,<br />

weitere Trainer ausgebildet, Sponsoren für das Vereinskonzept<br />

begeistert oder die interne Verwaltung noch professioneller auf<br />

die Beine gestellt werden. Nur, wenn Vorstand mit Alt- und Neu-<br />

Mitgliedern kräftig an einem Strang ziehen, kann dieser gewaltige<br />

Kraftakt gelingen: Vereint mit den TSG-Sportlern unter dem Dach<br />

des TV in eine erfolgreiche sportliche Zukunft zu gehen. Für<br />

mögliche interne Vereinsquerelen ist keine Zeit: Die Entscheidung<br />

für den Standortwechsel an den Himmelsbornweg muss zügig<br />

fallen, damit der TV 1844 <strong>Idstein</strong> an diesem attraktiven Standort<br />

das lebendige Vereinsherz in der Mitte eines modernen<br />

Sportzentrums wird, das <strong>Idstein</strong> neben dem Titel "Stadt der<br />

Schulen" auch endgültig die Bezeichnung "Stadt des Sportes"<br />

einbringt. Werden die Weichen für die Vereinszukunft weiterhin so<br />

innovativ und mutig gestellt, dann wird der Sport in <strong>Idstein</strong> zu<br />

einem immer wichtigeren positiven Standortfaktor. Ein Pfund, mit<br />

dem die Stadt in den kommenden Jahrzehnten erfolgreich<br />

wuchern kann.<br />

227


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 05.Mai 2008<br />

Zarda: Richtige Mensa-Lösung<br />

Vom 05.05.2008<br />

IDSTEIN "Ich habe im Kreistag der Vorlage, in der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> TV-Halle eine<br />

Mensa für das Gymnasium einzurichten, nicht nur persönlich zugestimmt<br />

sondern für die CDU-Kreistagsfraktion auch deren Zustimmung begründet<br />

und empfohlen", berichtet der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU-Fraktionsvorsitzende Thomas<br />

Zarda.<br />

Es sei schließlich auf allen Seiten vollkommen unbestritten, dass die<br />

Schüler des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Gymnasiums endlich eine Mensa und<br />

Aufenthaltsraum benötigten. Auch eine Aula fehle am Schloss.<br />

Die nun beschlossene Lösung sei aus Sicht des Kreises gut und richtig. Die<br />

Mensa in der TV-Halle liege praktisch auf dem Schulgelände, es bräuchten<br />

keine Straßen überquert zu werden und die Schule komme auch zu einer<br />

Aula. Und aus Sicht des Kreises sei dies auch eine kostengünstige Lösung.<br />

Das alleinige Kostenrisiko für den Umbau des alten <strong>Hallenbad</strong>es<br />

liege schließlich bei Stadt und TV 1844.<br />

Großen Wert legt Zarda darauf, dass die jetzige Kreistagsentscheidung<br />

keine Vorfestlegung für das Ergebnis der Mediation bedeutet.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 10.Mai 2008<br />

Blanko-Scheck oder Chance?<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Parlament ist weiter auf Kurs mit Mensa-<strong>Hallenbad</strong>-<br />

Projekt<br />

Vom 10.05.2008<br />

IDSTEIN<br />

Die Idee, die TV-Halle als Mensa des Gymnasiums zu nutzen und<br />

den Verein in ein saniertes <strong>Hallenbad</strong> am Himmelsbornweg<br />

einziehen zu lassen, "hat Charme", wie es FDP-Stadtverordneter<br />

Thomas Clemenz formulierte. <strong>Eine</strong> Auffassung, die er mit vielen<br />

Stadtverordneten teilte - mit weiterem Lob gingen Clemenz und<br />

die meisten anderen Mandatsträger im Parlament aber äußerst<br />

228


sparsam um, obgleich am Ende alle ohne Ausnahme das Konzept<br />

mittrugen. Die endgültige Entscheidung soll nun wie geplant am<br />

19. Juni fallen.<br />

Von Martin Kolbus<br />

Ich befürchte, dass wir heute eine Art Blanko-Scheck unterschreiben",<br />

drückte Peter Piaskowski (CDU) seine Besorgnis aus. Sein Fraktionskollege<br />

Thomas Zarda befürchtete gar, dass die an diesem Abend anstehende<br />

Zustimmung eine Vorentscheidung sei, die am 19. Juni dann eigentlich<br />

nicht mehr umgedreht werden könne. Für Piaskowski ist das Draufsatteln<br />

immer neuer Investitionen auf den Haushalt 2008 ein Anlass, demnächst<br />

grundsätzlich zu prüfen, ob man nicht mal auf die Bremse treten sollte<br />

anstatt immer nur Gas zu geben: "Wenn man zuviel Gas gibt, säuft der<br />

Motor ab!"<br />

Um welche Beträge es sich handeln wird, die auf die Stadt unterm Strich<br />

zukommen, bleibt bis zur Vorlage verlässlicher Daten und Zahlen unklar.<br />

Die Sanierung des alten <strong>Hallenbad</strong>es, das zusammen mit einem<br />

Grundstücksanteil dem TV zu übertragen ist, wird wohl um die 2,2<br />

Millionen Euro kosten. Mit mindestens 1,25 Millionen rechnet man aus der<br />

Kreiskasse, so dass nach dieser Rechnung etwa eine Million an der Stadt<br />

hängen blieben. Thomas Clemenz kam gar auf zwei Millionen, indem er<br />

den Wert des Grundstücks am <strong>Hallenbad</strong> draufrechnete, was Peter<br />

Piaskowski wiederum als völlig übertrieben zurückwies, weil das Gelände<br />

allenfalls als "Weideland" zu nutzen sei.<br />

Beitragserhöhungen?<br />

Clemenz hatte noch eine ganz andere Sorge: Könne der Verein das alles<br />

bewältigen? Kommen auf die TV-Mitglieder in den nächsten Jahren<br />

vielleicht drastische Beitragserhöhungen zu? Clemenz forderte, an diesem<br />

Abend nur "ein positives Signal" für das Konzept zu geben, aber keinen<br />

Beschluss zu fassen.<br />

Manche der Zahlen- und Gedankenspiele hielt der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgermeister<br />

für wenig hilfreich. "Was würden wir denn mit dem alten <strong>Hallenbad</strong><br />

machen", fragte Gerhard Krum in die Runde. Am Ende stünde der Abriss<br />

mit hohen Entsorgungskosten. So aber biete sich nun die Chance, 1,25<br />

Millionen Euro zu bekommen und eine sinnvolle Nutzung und<br />

Vergrößerung der Sportfläche für den Verein zu bekommen: "Ich denke,<br />

wir reden hier nicht allein über eine Mensa für die Pestalozzischule,<br />

sondern über ein Projekt, das für die nächsten zehn, fünfzehn Jahre der<br />

Stadtentwicklung von Bedeutung ist - ein Sport- und Freizeitzentrum, das<br />

Seinesgleichen sucht."<br />

Unterstützung erfuhr der Bürgermeister durch SPD-Fraktionschef Volker<br />

Nies. Er sah die Ausgangslage als große Chance: Die Schule brauche<br />

dringend die Mensa, der Standort sei richtig, der TV könne seine<br />

Kapazitäten erweitern und die Stadt bekomme die Möglichkeit, etwas<br />

Vernünftiges mit dem alten <strong>Hallenbad</strong> anzufangen. Wenn alles klappe, sei<br />

dies eine "Win-Win-Situation" für alle Beteiligten.<br />

229


Kritik an Zeitdruck<br />

Immer wieder kritisiert wurde im Parlament der aufgebaute Zeitdruck für<br />

die Entscheidung - entstanden dadurch, dass der Bund einen Zuschuss für<br />

eine Mensa nur gewährt, wenn 2009 die Maßnahme auch beendet und<br />

abgerechnet wird. "Letztes Jahr, nach den Verhandlungen über den Kauf<br />

des Autohandel-Grundstücks an der Limburger Straße, hieß es noch, es<br />

sei jetzt alles `in trockenen Tüchern`", warf CDU-Chef Zarda dem<br />

Bürgermeister vor. Es sei also Zeit und Gelegenheit gewesen, auch über<br />

andere Standortlösungen für die Mensa in Ruhe nachzudenken.<br />

Pistole auf der Brust<br />

Stattdessen werde der Stadt jetzt die Pistole auf die Brust gesetzt. Zarda:<br />

"Mit der Pistole auf der Brust verhandelt es sich schlecht. Hoffen wir, dass<br />

die Kostenschätzungen verlässlich sind. Das Risiko tragen wir."<br />

Die Lösungen seien über Jahre verschleppt worden, kritisierte auch Inga<br />

Rossow (<strong>FWG</strong>) "Fehler auf den verschiedensten Ebenen". Vehement aber<br />

widersprach sie der Äußerung Zardas, dass die eigentliche Entscheidung<br />

schon an diesem Abend falle. Ob man am 19. Juni endgültig zustimme,<br />

hänge von den Fakten und Zahlen ab, die bis dahin noch auf den Tisch<br />

kämen.<br />

Man könne natürlich auf alles schimpfen: die Schulpolitik des Landes, die<br />

mehr Nachmittagsunterricht produziere und damit eine Mensa erforderlich<br />

mache, auf den Kreis oder auf den Zeitdruck, äußerte sich Grünen-Chef<br />

Jürgen Schmitt. Entscheidend aber sei, dass jetzt die letzte Gelegenheit<br />

sei, für die PSI etwas Vernünftiges hinzubekommen, 0auch wenn <strong>Idstein</strong><br />

wieder mal finanziell in Vorleistung treten und das retten müsse, was beim<br />

Kreis versaubeutelt worden sei.<br />

FDP-Pressemitteilung vom 14.05.2008<br />

Pressemitteilung<br />

der fdp-frAKTION <strong>Idstein</strong><br />

Schule und Verein haben Anspruch auf eine sachgerechte<br />

Diskussion und fairen Umgang<br />

Mit Enttäuschung und Unverständnis reagierte der Fraktionsvorsitzende<br />

der FDP, Thomas Clemenz, auf die unhaltbaren Vorwürfe des<br />

Bürgermeisters in der letzten Sitzung (die IZ berichtete am 13.05.2008).<br />

"Wir stehen unter großem Zeitdruck" so Clemenz. Allerdings müsse man<br />

nochmals deutlich darauf hinweisen, dass die Stadt <strong>Idstein</strong> und die<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverordneten für diesen Zustand nicht verantwortlich sind.<br />

230


Der Bau der Schulmensa ist ausschließlich Sache des Kreises! Die Stadt<br />

<strong>Idstein</strong> zahlt dafür eine Kreisumlage. Jetzt müsse sie wieder in der<br />

Bresche springen, da der Kreis das Problem nicht aktiv löse.<br />

"<strong>Eine</strong> gut funktionierende Schulgemeinschaft mit entsprechender<br />

Infrastruktur ist für die Stadtentwicklung <strong>Idstein</strong>s gut und wichtig" so<br />

Clemenz, der sich deshalb trotz fehlender Kompetenz der Stadt für den<br />

Bau der Mensa stark macht. Aber nur der Bau der Mensa ist rasch voran<br />

zu treiben und eilbedürftig, die Umsiedlung des Vereins ist es nicht.<br />

Die Aufsichtsbehörde hat den letzten Haushalt der Stadt <strong>Idstein</strong> nur mit<br />

Auflagen genehmigt und darauf hingewiesen, dass zukünftig freiwillige<br />

Leistungen einzuschränken sind. Das zur Verfügung stellen eines großen<br />

Grundstücks, eines Gebäudes und darüber hinaus eines weiteren Betrages<br />

von voraussichtlich über einer Millionen Euro stellt eine solche freiwillige<br />

Leistung dar. <strong>Eine</strong> solche ist nur sinnvoll und zu rechtfertigen, wenn der<br />

damit vorgestellte Zweck auch wirklich erreicht wird.<br />

Mit diesem städtischen Aufwand soll der Verein in die Lage versetzt<br />

werden, eine eigene Halle aus dem alten <strong>Hallenbad</strong> zu machen und diese<br />

selbstständig zu bewirtschaften und zu unterhalten.<br />

Ob dies dem Verein dauerhaft gelingt, ist die Frage, die die FDP Fraktion<br />

vor einer Zustimmung an erste Stelle zur Beantwortung stellt. "Diese<br />

Vorbehalte sind nicht aus der Luft gegriffen, sondern haben einen sehr<br />

ernsten Hintergrund", erläutert Clemenz. Nicht umsonst haben sich in<br />

Wiesbaden die Vereinsvorstände getroffen, die über eigene Hallen und<br />

Häuser verfügen und diskutiert, ob der Immobilienbesitz ein Segen oder<br />

eine Belastung ist (<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung 24.04.2008, S.16). Übereinstimmend<br />

haben alle Vorstände mitgeteilt, dass die Energie- und Betriebskosten in<br />

den vergangenen Jahren so stark gestiegen sind, dass städtische<br />

Zuschüsse nicht ausreichen und Beitragsverdoppelungen oder<br />

Veräußerungen aus wirtschaftlichen Gründen erörtert werden müssen,<br />

sofern die Stadt Wiesbaden nicht einspringt.<br />

"Genau das aber darf in <strong>Idstein</strong> nicht passieren, betont Clemenz, der<br />

darauf hinweist, dass das <strong>Hallenbad</strong>gebäude nach dem Gutachten zwar in<br />

einem sanierungsfähigen Zustand sei, jedoch über 30 Jahre alt ist und<br />

damit allein aufgrund des Alters mit Sanierungen und Reparaturen immer<br />

wieder gerechnet werden müsse". Jeder, der eine ältere Immobilie besitzt,<br />

weiß, dass immer wieder außerplanmäßig Reparaturen anfallen.<br />

Bei den gestiegenen Energiekosten muss von vorneherein bei dem Umbau<br />

auch sichergestellt werden, dass eine energetische Optimierung erfolgt,<br />

damit dem Verein die Betriebskosten nicht davonlaufen.<br />

"Das alles jetzt ohne konkrete Zahlen kurzfristig zu entscheiden ist für<br />

ehrenamtliche Stadtverordnete nicht möglich" äußert Clemenz.<br />

Anzunehmen, dass nur die Investition in den Umbau erforderlich sei und<br />

danach alles finanziell stämmbar ist, sei "blauäugig und in Anbetracht der<br />

Entwicklungen nicht realistisch", so Clemenz.<br />

231


Die Stadtverordnetenversammlung hat beim neuen Schwimmbad<br />

gefordert und durchgesetzt, dass sozialverträgliche Eintrittspreise<br />

gewährleistet sind. Die FDP will gewährleistet wissen, dass sozial<br />

verträgliche Mitgliedsbeiträge dafür sorgen, dass der Verein nicht<br />

ausblutet, sondern zukünftig auf stetigen Mitgliederzuwachs setzen kann.<br />

Dafür ist ein niedriger Beitrag ein wesentlicher Baustein, denn viele, die<br />

zahlen, nehmen am aktiven Vereinsleben nicht (mehr) teil und andere<br />

können (oder wollen) sich den Verein eventuell dann nicht mehr leisten<br />

und es besteht die Gefahr von Massenkündigungen bei einer<br />

Beitragsexplosion. Dann aber wäre die finanzielle Basis des neuen<br />

Großvereins ernsthaft gefährdet.<br />

Auf der anderen Seite muss man auch die Interessen der Bürger sehen,<br />

die in keinem Verein organisiert sind und andere Förderungen der Stadt<br />

im Allgemeininteresse erwarten und schließlich auch die Interessen<br />

anderer Vereine berücksichtigen. Es kann nicht sein, dass einseitig der<br />

größte Verein besonders gefördert wird und "die anderen im Regen<br />

stehen", so Clemenz. Durch die von der Verwaltung vorgeschlagene<br />

Beschlusslage wird der Verein finanziell in sehr erheblichem Maße<br />

gefördert. Es besteht deshalb auch die Möglichkeit, dass andere Vereine<br />

dann im Wege der Gleichbehandlung auf vergleichbare Förderungen<br />

pochen oder geltend machen können, dass hier ein Verein besonders<br />

bevorzugt wird.<br />

<strong>Idstein</strong>, den 14.05.2008<br />

fdp-frAKTION <strong>Idstein</strong><br />

Thomas Clemenz<br />

Fraktionsvorsitzender<br />

06126-2032<br />

Lärchenweg 4<br />

65510 <strong>Idstein</strong><br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15.Mai 2008<br />

"BHKW bei Umbau des alten Bades prüfen"<br />

CDU-Fraktionsvorsitzender Thomas Zarda ist für Blockheizkraftwerke, wo<br />

sie sinnvoll sind<br />

Vom 15.05.2008<br />

iz. IDSTEIN<br />

232


"Alibi-Politik und reinen Symbolismus lehnen wir ab. Dazu ist das Thema<br />

Klimaschutz viel zu wichtig", begründet CDU-Fraktionschef Thomas Zarda<br />

die Ablehnung eines Blockheizkraftwerkes für den neuen Kindergarten im<br />

Taunusviertel.<br />

Die CDU habe nichts gegen Blockheizkraftwerke dort, wo solche sinnvoll<br />

seien. Das sei stets dort der Fall, wo kontinuierlich in größeren Mengen<br />

Energie <strong>zum</strong> Heizen oder zur Warmwassererzeugung eingesetzt werden<br />

müsse und die Abwärme zur Stromerzeugung genutzt werden könne. "Ein<br />

Kindergarten ist aber kein <strong>Hallenbad</strong>", so Zarda. Da im Kindergarten im<br />

Sommer kaum oder gar nicht geheizt werde und anders als in Bädern oder<br />

Sporthallen auch kaum warmes Wasser <strong>zum</strong> Baden oder Duschen benötigt<br />

werde, sei die Kombination von Stromerzeugung als "Abfallprodukt" der<br />

Heizungsanlage hier nicht sinnvoll.<br />

Nur um der Symbolik willen oder um guten Willen wider besseres<br />

Wissen zu zeigen, brauche man kein - an dieser Stelle -<br />

unwirtschaftliches Kraftwerk zu errichten. Laut Zarda sei es viel<br />

interessanter, beim Umbau des alten <strong>Hallenbad</strong>es zu einer<br />

Sporthalle im Zuge der Mensa-Errichtung eine solche energetische<br />

Option zu prüfen. "Bei einer Sporthalle dürften die notwendigen<br />

Betriebsstunden für ein Blockheizkraftwerk viel eher zustande<br />

kommen als in einem Kindergarten. Ich könnte mir beispielsweise<br />

vorstellen, das beim Kindergarten gesparte Geld für eine dort<br />

unsinnige BHKW-Anlage lieber bei der neuen TV-Halle für eine<br />

optimale Heizungsanlage einzusetzen."<br />

Das sei aber erst eine Idee, über die mit Fachleuten, in der Fraktion und<br />

vor allem mit dem TV 1844 zu reden sein werde. "Aber eins ist klar: Bei<br />

der Beheizung des Kindergartens geht es uns nicht darum, auf Teufel<br />

komm heraus an den Investitionskosten zu sparen. Aber es muss sinnvoll<br />

investiertes Geld sein. Ein gutes Gewissen kann man sich halt nicht<br />

kaufen. Und da unterscheiden wir uns eben von Rot und Grün."<br />

Im übrigen habe die CDU zu jeder Zeit die Errichtung einer Photovoltaik-<br />

Anlage auf dem Kindergartendach befürwortet. "Weil das sinnvoll ist und<br />

wirklich CO2 spart."<br />

Für seine Fraktion sei die Entscheidung darüber, wie ein Gebäude zu<br />

beheizen sei, nicht eine Frage der Ideologie, sondern allein der Vernunft.<br />

Insofern sei auch der Beschluss, dass der Magistrat sich um CO2-<br />

Einsparungen bemühen solle, kein Freibrief, um "durch die kalte Küche"<br />

nun doch ein BHKW zu bauen. Die Bereitstellung der Investitionskosten<br />

für ein Blockheizkraftwerk sei von der Stadtverordnetenversammlung<br />

mehrheitlich abgelehnt worden. "Nur das zählt!"<br />

233


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15.Mai 2008<br />

Nach Rathaus-Besuch ein Eis<br />

Limesschulklasse 7 Ra hat viele Fragen an Bürgermeister<br />

Vom 15.05.2008<br />

VoS. IDSTEIN<br />

Das war natürlich der absolute Höhepunkt beim Besuch im<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rathaus: Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 7 Ra<br />

der Limesschule durften mit ihrer Lehrerin Ute Weidenbach-Hess<br />

<strong>zum</strong> IZ-Fototermin in das Arbeitszimmer von Bürgermeister<br />

Gerhard Krum.<br />

Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rathaus-Chef hatte absolut nichts dagegen, dass sich die<br />

Jugendlichen in seinem Dienstdomizil umsahen. Die Klasse 7 Ra besuchte<br />

das Rathaus im Rahmen des aktuellen Powi-Unterrichtes. Bei einem<br />

informativen Rundgang durch das ehrwürdige Gebäude am König-Adolf-<br />

Platz hatten die jungen Menschen Gelegenheit, die städtische<br />

Schaltzentrale kennen zu lernen und wurden über die verschiedenen<br />

Aufgaben in den Dienstbereichen informiert.<br />

In einem Treffen mit Gerhard Krum im Alten Amtsgericht konnten die<br />

Schüler ihren Bürgermeister mit Fragen löchern - und die 7 Ra hatte sich<br />

auf dieses Gespräch prima vorbereitet. Die Jugendlichen wollten unter<br />

anderem vom Rathaus-Chef wissen, wann denn endlich Baustart<br />

für das Tournesol-Schwimmbad ist, was es kostet und wann sie<br />

dort ins kühle Nass springen können.<br />

Sie interessierten sich aber auch für die wirtschaftliche Entwicklung<br />

<strong>Idstein</strong>s, fragten nach einem möglichen Lebensmittel-Anbieter in der<br />

Kernstadt oder ließen sich von Stadtbürgermeister Gerhard Krum den<br />

Haushaltsplan erklären.<br />

Jugendarbeit der Stadt, Aufgabe der Ortsbeiräte, mögliche Bebauung des<br />

Busbahnhofes in der Schulgasse, Zusammensetzung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Magistrates und Verkehrsproblematik in der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Weiherwiese waren<br />

ebenfalls Themen.<br />

Während sich Gerhard Krum nach diesem Termin wieder seinen Akten<br />

widmen musste, hatten die Schüler bei ihrem Gang zurück in die<br />

Limesschule mehr Vergnügen: Sie durften sich alle eine Portion Eis zur<br />

Abkühlung genehmigen<br />

234


Anfrage der FDP-Fraktion betr. Neubau / Sanierung<br />

<strong>Hallenbad</strong><br />

16. Mai 2008<br />

fdp-frAKTION <strong>Idstein</strong> <strong>Idstein</strong>, den 16. Mai<br />

2008<br />

Thomas Clemenz<br />

Lärchenweg 4<br />

65510 <strong>Idstein</strong><br />

Herrn Stadtverordnetenvorsteher<br />

Christian Herfurth<br />

Rathaus der Stadt <strong>Idstein</strong><br />

König-Adolf-Platz 1<br />

65510 <strong>Idstein</strong><br />

Anfrage zur Abrechnung der Kosten Sanierung/Neubau <strong>Hallenbad</strong><br />

Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher Herfurth,<br />

in der bezeichneten Angelegenheit bittet die fdp-frAKTION um<br />

Beantwortung folgender Fragen:<br />

1. Welche Kosten haben die Überlegungen der Stadt <strong>Idstein</strong>, einschließlich<br />

der Vor- und Nachbereitung sowie Planungstätigkeiten, bezüglich der<br />

Sanierung/Neubaus des alten <strong>Hallenbad</strong>es insgesamt aufgeworfen?<br />

2. Welchen Auftrag hat das planende Büro bezüglich der Sanierung des<br />

<strong>Hallenbad</strong>es wann mit welchem Inhalt auf welchem Kenntnisstand<br />

erhalten?<br />

3. Ist dem eingeschalteten Büro der umfassende Auftrag zur Sanierung<br />

nach HOAI für alle Phasen erteilt worden? Wurden Rücktrittsrechte der<br />

Stadt oder nachträglich Auftragsbeschränkungsmöglichkeiten eingeplant<br />

und wenn nicht, warum unterblieb dies?<br />

235


4. Welche Kosten sind von der Verwaltung veranschlagt und welche von<br />

der beauftragten Gesellschaft berechnet worden?<br />

5. Welche Kosten sind tatsächlich angefallen und<br />

für erbrachte Leistungen berechnet<br />

und gezahlt worden?<br />

6. Welche Kosten sind für nicht erbrachte Leistungen entstanden<br />

und werden von dem Büro geltend gemacht?<br />

7. Welche Kosten/Erstattungs- oder Zahlungsansprüche sind bisher von<br />

der Stadt anerkannt worden?<br />

8. Welche Kosten von diesen anerkannten Ausfallkosten sind bisher<br />

ausgeglichen worden und wann?<br />

9. Mit welchen Kosten-/Schadenersatzforderungen des eingeschalteten<br />

Büros muss die Stadt noch rechnen oder welche Forderungen werden<br />

ausgeglichen (bzw. sind bereits gezahlt), soweit bereits eine Einigung<br />

erfolgt ist?<br />

10. Welche Kosten müssen voraussichtlich in den Nachtragshaushalt 2008<br />

und den Haushalt 2009 eingestellt werden?<br />

Begründung:<br />

Anläßlich der Umgestaltung des alten <strong>Hallenbad</strong>grundstücks und der<br />

Überlegung bezüglich einer Vereinsnutzung stellte sich für die Fraktion<br />

nunmehr auch die Frage, wie die Vertragssituation mit dem damals<br />

eingeschalteten Planungsbüro abgewickelt worden ist oder abgewickelt<br />

wird.<br />

Das Auftragsvolumen war vermutlich so erheblich, dass durch den Neubau<br />

des Tournesol-Bades an die Planungsgesellschaft eine sechsstellige<br />

Summe als Entschädigung zu zahlen sein dürfte. Da es dabei maßgeblich<br />

auf die Auftragslage ankommt, ist insbesondere von Bedeutung, wann<br />

welche Aufträge erteilt wurden und unter welcher Voraussetzung.<br />

Ferner ist die Frage, wie Rücktrittsrechte der Stadt berücksichtigt worden<br />

sind in der Vertragsgestaltung unter Berücksichtigung der Tatsache, dass<br />

auch <strong>zum</strong> damaligen Zeitpunkt die Überlegungen bezüglich eines Neubaus<br />

gegeben waren.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Thomas Clemenz<br />

Fraktionsvorsitzender<br />

236


Anfrage der FDP-Fraktion betr. Klettergarten<br />

<strong>Hallenbad</strong>gelände vom 19. Mai 2008<br />

fdp-frAKTION <strong>Idstein</strong> <strong>Idstein</strong>, den 19. Mai 2008<br />

Thomas Clemenz<br />

Lärchenweg 4<br />

65510 <strong>Idstein</strong><br />

Herrn Stadtverordnetenvorsteher<br />

Christian Herfurth<br />

Rathaus der Stadt <strong>Idstein</strong><br />

König-Adolf-Platz 1<br />

65510 <strong>Idstein</strong><br />

Informationen zu Mensa, Bau und<br />

Sportvereinsumsiedlung/Klettergarten<br />

Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher Herfurth,<br />

die fdp-frAKTION beantragt die schriftliche Beantwortung der folgenden<br />

Fragen vor der nächsten Sitzung des Bau- und Planungsausschusses:<br />

1. Der Magistrat wird um Mitteilung gebeten, welche Flächen des<br />

ehemaligen <strong>Hallenbad</strong>grundstücks und eventuelle angrenzende<br />

Flächen für einen Klettergarten vorgesehen sind. Welche weiteren<br />

Flächen für andere Maßnahmen werden freigehalten und welche<br />

Flächen müssen dem Verein zur Durchsetzung seiner Planungen<br />

mindestens zur Verfügung gestellt werden? Kommt eine<br />

gemeinsame Nutzung von Teilflächen in Betracht?<br />

2. Gibt es bereits einen konkreten Betreiber, der diesen Klettergarten<br />

bauen und betreiben will?<br />

Soll sich die Stadt an den Kosten beteiligen? Wenn ja, in welchem<br />

Umfang?<br />

3. Welche Flächen werden für den Klettergarten benötigt? Welche Flächen<br />

sind sinnvoll und gibt es ausreichende angrenzende Flächen zur späteren<br />

237


Erweiterung? Sollen die Grundflächen gekauft, gepachtet oder anderweitig<br />

zur Verfügung gestellt werden?<br />

4. Welches Konzept verfolgt der Magistrat/die Verwaltung bei diesem<br />

Klettergarten?<br />

5. Welches Konzept verfolgt der potentielle Betreiber?<br />

6. Sind soziale Gesichtspunkte bezüglich der Nutzer und der Eintrittspreise<br />

berücksichtigt worden? Stehen voraussichtliche Preise fest und gibt es<br />

Vergünstigungen? Wenn ja, für welche Personengruppen/Institutionen?<br />

7. Ist eine Zusammenarbeit mit dem LWV, den verschiedenen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Schulen und Kindergärten sowie sonstigen Bildungseinrichtungen oder<br />

Ausbildungsbetrieben beabsichtigt und in das Konzept integriert worden<br />

oder integrierbar? Kann die Stadt Einfluss auf den Betreiber insoweit<br />

nehmen?<br />

8. Ist eine Zusammenarbeit des Betreibers mit der Stadt vorgesehen?<br />

Wenn ja, in welcher Form? Welche konkreten Vorstellungen gibt es bei der<br />

Stadt insoweit bereits (insbesondere im Hinblick auf die Jugendarbeit)?<br />

9. Ist eine Zusammenarbeit mit dem TV <strong>Idstein</strong> 1844 oder anderen<br />

Vereinen vorgesehen? Wenn ja, in welchem Umfang, in welcher Form?<br />

10. Welche Nutzungen plant die Stadt/der Magistrat/die Verwaltung<br />

zwischen altem <strong>Hallenbad</strong> und Schützenhausstraße/Neubaubereich?<br />

11. Der Magistrat wird gebeten, das (bereits vorhandene) Freizeitkonzept<br />

bezüglich der Gesamtflächen in seiner aktuellen Fassung mit den<br />

unterschiedlichen Nutzungsaspekten und Synergien der<br />

Stadtverordnetenversammlung vorzustellen (möglichst in Schriftform). Es<br />

wird darum gebeten, einen Übersichtsplan über das vorgesehene<br />

Gesamtgelände beizufügen und darin die verschiedenen<br />

Nutzungsmöglichkeiten einzeln einzuzeichnen.<br />

12. Welche voraussichtlichen Kosten entstehen der Stadt <strong>Idstein</strong> bei der<br />

Umsetzung dieses Konzepts? Es wird darum gebeten, die einzelnen<br />

Bausteinen explizit und möglichst exakt darzustellen.<br />

13. Welche Zuschüsse von Bund/Land/Kreis oder sonstigen<br />

Trägern/Institutionen können dafür in Anspruch genommen werden?<br />

14. Welche zukünftigen Aktivitäten sind bezüglich der städtischen<br />

Jugendarbeit in diesem Bereich vorgesehen?<br />

15. Ist mit der evangelischen und katholischen Kirche bezüglich dieser<br />

Jugendarbeit Kontakt aufgenommen und eventuell auch die<br />

238


Arbeiterwohlfahrt, der LWV oder der ASB sowie sonstige Organisationen in<br />

die Planungen miteinbezogen worden?<br />

16. Welche Auswirkungen haben die geplanten Maßnahmen/Aktivitäten<br />

voraussichtlich für die zukünftigen Bewohner der noch herzustellenden<br />

Häuser entlang der Schützenhausstraße und für die bereits dort<br />

wohnhaften Bürger?<br />

17. Mit welchen zusätzlichen Verkehrsbelastungen ist dort bei der<br />

Umsetzung des Konzepts oder Teilen davon zu rechnen und welche<br />

verkehrsleitenden Maßnahmen stellt sich die Stadt <strong>Idstein</strong> hier als<br />

notwendig und ausreichend vor? Wie ist die Parkraumbewirtschaftung<br />

geplant? Wie ist die Verkehrsführung geplant?<br />

Bei der Planung bittet die Fraktion um Aufschlüsselung nach den<br />

Bedürfnissen des Vereins und zusätzlich des Klettergartens sowie<br />

eventueller weiterer Aktivitäten (z. B. Wohnmobilstellplatz mit<br />

Versorgung).<br />

Begründung:<br />

In den Erörterungen des Bau- und Planungsausschusses sowie des Haupt-<br />

und Finanzausschusses wurde, wie auch in der<br />

Stadtverordnetenversammlung vom 08.05.2008, vom Bürgermeister<br />

bezüglich des Bereiches Himmelsbornweg von einem Nutzungskonzept<br />

geredet und die Ansiedlung eines Klettergartens mitgeteilt. Dieses<br />

Konzept in der aktuellen Fassung ist der Stadt-verordnetenversammlung<br />

noch nicht konkret vorgestellt worden und Detailinformationen zu einem<br />

Klettergarten liegen ebenso wenig vor. Da dies alles im Zusammenhang<br />

mit dem möglichen Umzug des Turnvereins an diese Stelle von nicht<br />

unerheblicher Bedeutung ist, insbesondere auch aus finanzieller Sicht,<br />

sind die obigen Fragen notwendig, um den Stadtverordneten ein<br />

umfassendes Bild über die derzeitigen Planungen und Aktivitäten der<br />

Verwaltung zu ermöglichen und eigene Überlegungen anzustellen und<br />

Vorstellungen zu entwickeln und zu präsentieren. In Anbetracht des<br />

Umfangs dieser Fragen dürfte eine schriftliche Beantwortung sinnvoll sein.<br />

Die fdp-frAKTION teilt dazu mit, dass diese Antwortform wegen des<br />

Umfangs ausreichend ist und eine mündliche Erläuterung in der nächsten<br />

Stadtverordnetensitzung dann entbehrlich scheint. Es bleibt vorbehalten,<br />

eine mündliche Ergänzungserläuterung zu beantragen.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Thomas Clemenz<br />

Fraktionsvorsitzender<br />

239


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 21.Mai 2008<br />

Weichen für Mensa und Turnhalle gestellt<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Magistrat rechnet mit städtischem Kostenanteil von<br />

einer Million Euro<br />

Vom 21.05.2008<br />

IDSTEIN<br />

2,25 Millionen Euro werden für die Sanierung und den Umbau des<br />

alten <strong>Hallenbad</strong>es zur neuen TV-Sporthalle benötigt. Die<br />

Kostenaufstellung eines <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Planungsbüros hat diesen<br />

Bruttobetrag ergeben.<br />

Von Martin Kolbus<br />

Damit liegt die Schätzung exakt im Rahmen dessen, was bisher von den<br />

Stadtverordneten diskutiert wurde. Die Kostenaufstellung ist eine der<br />

wesentlichen Grundlagen für den weiteren Entscheidungsgang in den<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Gremien. Am Montagabend beschloss der Magistrat, den<br />

Ausschüssen und dem Stadtparlament zu empfehlen, das <strong>Hallenbad</strong> und<br />

eine Fläche von insgesamt 7 635 Quadratmetern an den Turnverein 1844<br />

<strong>Idstein</strong> zu veräußern.<br />

Gleichzeitig wurde empfohlen, das Teileigentum an der Sporthalle am<br />

Hexenturm an den Rheingau-Taunus-Kreis für eine Million Euro zu<br />

veräußern, damit der Kreis dort die geforderte Mensa für das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Gymnasium einrichten kann.<br />

Mit Vorlage der Kostenaufstellung für den <strong>Hallenbad</strong>umbau ist nun<br />

auch klar, dass der Investitionsanteil der Stadt <strong>Idstein</strong> bei rund<br />

einer Million Euro liegen wird, unter der Voraussetzung, dass der<br />

Kreis, wie beschlossen, aus Sportfördermitteln eine Viertelmillion<br />

an den TV überweist. "<strong>Eine</strong> Million Euro tun uns natürlich weh",<br />

gestand Bürgermeister Gerhard Krum. Diese Investition eröffne der<br />

Stadt aber die Chance, das geplante <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Sport- und Freizeitzentrum<br />

zu entwickeln. Zugleich erinnerten Gerhard Krum und Finanzdezernent<br />

Felix Hartmann daran, dass - sollte das Geschäft nicht zustande kommen -<br />

auf die Stadt wohl rund 450 000 Euro für die Entsorgung des alten<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong>es zukämen.<br />

Im Auftrag der Stadtverordnetenversammlung fand inzwischen auch eine<br />

Überprüfung möglicher alternativer Standorte für die Mensa der PSI statt,<br />

ohne dass dabei wirklich neue Erkenntnisse gewonnen wurden. "Zur<br />

vorgeschlagenen Lösung für die Mensa gibt es nach Prüfung aller<br />

Randbedingungen keine Alternative", heißt es in dem Papier des<br />

Magistrates.<br />

240


Seit dem 14. Mai liegt ferner eine Erklärung des TV 1844 <strong>Idstein</strong> vor, in<br />

der vom Vereinsvorstand das grundsätzliche Einverständnis für das<br />

Gesamtpaket unterstrichen wird. <strong>Eine</strong> endgültige Entscheidung soll in<br />

einer außerordentliche Mitgliederversammlung des Turnvereins noch im<br />

Juni fallen.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 06.Juni 2008<br />

Auf Tournesol-Gelände rollen Bagger<br />

„In dieser Woche geht`s los!“ Mit diesen Worten informierte die<br />

Chefetage der Firma Tournesol vom Start der Arbeiten für den Bau<br />

des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Allwetterbades. Nach Erteilung der<br />

Teilbaugenehmigung für die Erdbewegungen ist der Weg jetzt frei<br />

für die Baufahrzeuge. Vergeben hat Tournesol inzwischen auch<br />

den Auftrag für die geothermischen Bohrungen. Nach wie vor ist<br />

das Unternehmen zuversichtlich, dass - bei einem guten Verlauf<br />

der Arbeiten – im Frühjahr 2009 das Allwetterbad von den<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong>n besucht werden kann.<br />

241


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 20. Juni 2008<br />

Schwimmbad, Kreisel und Baugebiete<br />

Bürgerversammlung informiert unter anderem über Bebauung von<br />

Brachflächen<br />

IDSTEIN<br />

In Zeiten von Fußballdominanz treten Fragen zu lokalen Themen,<br />

zur Entwicklung des eigenen Lebensraumes in den Hintergrund.<br />

Nur wenige <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> nutzten die Gelegenheit der<br />

Bürgerversammlung, um direkt mit Rathaus-Chef und<br />

Stadtverordnetenvorsteher ins Gespräch zu kommen.<br />

Von Beke Heeren-Pradt<br />

Doch jene, die einen der leeren Stühle im kleinen Saal der<br />

Stadthalle für sich besetzten, bekamen Informationen aus erster<br />

Hand. Wie ist der Stand der Dinge beim neuen Schwimmbad? Wie<br />

kommt es zur firmengesponserten Gestaltung der neuen Kreisel?<br />

Was tut sich in den Neubaugebieten?<br />

Dass es in der ersten Frage um das Schwimmbad ging, war<br />

gewissermaßen symptomatisch für die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Situation nach<br />

Jahren des Schwimmbadnotstandes. Der Bau des Tournesol-Bades<br />

hat begonnen. Etwa ein Jahr Bauzeit ist geplant. Der Abschied vom<br />

Biomasse-Kraftwerk in diesem Zusammenhang steht fest, dennoch<br />

ist der Einsatz regenerativer Energien beim Bad-Bau eingeplant. Es<br />

gebe auch weiterhin eine Gesprächsrunde über Biomasse und die<br />

energetische Verwertung von Abfall, an der die Stadt <strong>Idstein</strong><br />

maßgeblich beteiligt ist, so Bürgermeister Gerhard Krum.<br />

Weitergehende Fragen zur Gestaltung der Eintrittspreise für das<br />

Schwimmbad konnte der Bürgermeister nicht beantworten. Denn<br />

diese liege allein in der Verantwortung des Betreibers, der jedoch<br />

von der Stadt <strong>Idstein</strong> angehalten ist, eine sozial verträgliche<br />

Preisgestaltung vorzunehmen.<br />

Thema neue Kreisel: "Werden diese Flächen vermietet?", wollte ein Bürger<br />

wissen. Der Bürgermeister legte in seiner Antwort dar, dass man von<br />

Seiten der Stadt sehr eng mit den von <strong>Idstein</strong> aus operierenden Firmen<br />

zusammen arbeite und über guten Kontakt eine Bindung der <strong>zum</strong> Teil<br />

international tätigen Firmen zu ihren Standort erreichen möchte. Daher<br />

habe man die Flächen der neuen Kreisel den Firmen zur Gestaltung<br />

angeboten. Der Zuspruch sei rege, mittlerweile wären sechs Kreisel<br />

individuell durch Firmen gestaltet worden. Die Kosten dafür und für die<br />

weitere Pflege werden von den Firmen übernommen und stellen dadurch<br />

auch eine Entlastung des städtischen Geldbeutels dar.<br />

242


Krum informierte die Bürger auch über die weitere Stadtentwicklung. Vor<br />

allem die langjährigen Brachflächen im inneren Stadtbereich an der<br />

Wiesbadener und an der Limburger Straße stehen im Fokus der<br />

Veränderungen. An der Wiesbadener Straße gegenüber dem Hit-Markt<br />

zeichneten sich neue Entwicklungen ab. Ein Investor plane ein<br />

Studentenwohnheim an der Bahnhofstraße uns weitere Bebauung an der<br />

Wiesbadener Straße. Die Tankstelle an der Limburger Straße werde dort in<br />

nächster Zeit ihren Dienst einstellen, so dass auch der dortige Bereich, im<br />

Zusammenhang mit der neuen Wohnbebauung eine Aufwertung erfahren<br />

kann.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 20. Juni 2008<br />

Rad, Wäsche und Diesel weg<br />

Vom 20.06.2008<br />

iz. IDSTEIN<br />

Die Mitnahme eines hochwertigen Fahrrades in der Nacht <strong>zum</strong> 19. Juni in<br />

<strong>Idstein</strong>, Auf der Au, hat Dieben nicht gereicht, denn sie klauten vom<br />

Wäscheständer der betroffenen Familie gleich noch mehrere<br />

Wäschestücke.<br />

Allem Anschein nach schauen sich Diebe im Garten des Hauses öfters um,<br />

denn bereits vor einigen Tagen war eine Gartentischdecke der Familie<br />

gestohlen worden. Der Gesamtwert der Gegenstände wird auf über 1000<br />

Euro geschätzt. Hinweise aus der Nachbarschaft erhofft sich die Polizei in<br />

<strong>Idstein</strong> unter der Telefonnummer (06126) 9394-40.<br />

Insgesamt circa 200 Liter Dieselkraftstoff haben unbekannte Täter<br />

in der Nacht <strong>zum</strong> 18. Juni aus zwei Arbeitsmaschinen abgezapft,<br />

die auf einer Großbaustelle im Nassauviertel abgestellt waren.<br />

Dazu wurden die Tankdeckel der Maschinen vermutlich mit einem<br />

speziellen Schlüssel geöffnet.<br />

243


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16.Juli 2008<br />

Konzept für Sport, Spiel und Erholung<br />

Freizeitzentrum mit Schulsportanlage, TV-Sporthalle, Jugendangebot,<br />

Hochseilgarten und viel Grün<br />

Vom 16.07.2008<br />

Seit Jahrzehnten wird über das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Freizeitzentrum<br />

gesprochen, aber zu einem schlüssigen Konzept hat es bisher nicht<br />

gereicht. Jetzt liegt ein Entwurf vor, der das gesamte Gebiet<br />

zwischen Wolfsbach, Escher Straße und der L 3026 umfasst und<br />

darstellt, wie die Fläche künftig einmal genutzt werden soll.<br />

Von Martin Kolbus<br />

Einzelne Bausteine für den "Landschaftspark Wolfsbachtal" gibt es schon<br />

seit vielen Jahren, andere sind ganz aktuell im Planungszustand und<br />

weitere noch im Frühstadium einer guten Idee. Was aber bisher den<br />

notwendigen Prozess blockierte, aus allem ein für <strong>Idstein</strong> maßgerechtes<br />

Konzept zu schneidern, waren die vielen ungelösten Fragen: Was wird aus<br />

dem Freibadgelände? Wie wird das alte <strong>Hallenbad</strong>gebäude genutzt? Wo<br />

entsteht das neue Schulsportzentrum? "Jetzt ist das Tournesolbad im<br />

Nassau-Viertel im Bau und die Übertragung des alten <strong>Hallenbad</strong>es<br />

als Vereinssportzentrum an den TV 1844 <strong>Idstein</strong> ist ebenso<br />

beschlossen wie die Realisierung der Schulsportanlage", schildert<br />

Bauamtsleiter Rudi Launspach, der maßgeblich am Entstehen des<br />

Konzeptes beteiligt ist, die veränderte Ausgangsposition. Die ersten<br />

konkreten Schritte zur Umsetzung erwartet der Erste Stadtrat und<br />

Sozialdezernent Dr. Herbert Koch noch in diesem Jahr, wenn - nach<br />

gründlicher Beratung in den Ausschüssen und im Parlament - die<br />

Mandatsträger <strong>zum</strong> Jahresende 2008 beschließen, Mittel in den Etat 2009<br />

einzustellen.<br />

Kampfbahn Typ D<br />

In zwölf Funktionsbereiche ist der Landschaftspark gegliedert. Da sind<br />

zunächst einmal die schulnahen Bereiche "Im Wasserfall" und "Am<br />

Kirchweg" östlich der L 3026, wo die Kampfbahn vom "Typ D" alle<br />

Möglichkeiten für Schul- und Vereinssport bieten soll. Aber auch als<br />

Festgelände könnte eine benachbarte Grünfläche herhalten, sei es für<br />

Openair-Veranstaltungen, Zirkus oder andere Großereignisse.<br />

Das nordöstlich anschließende Kleingartengelände "Am Ölberg" schafft<br />

eine Verbindung in Richtung Tal. Gärtnerische Nutzung bleibt hier das<br />

erklärte Ziel, doch können sich die Planer hier auch halb-öffentliche<br />

Nutzungsbereiche vorstellen - <strong>zum</strong> Beispiel ein erweitertes Vereinsheim,<br />

das Räume für Veranstaltungen vorhält, das vielleicht als<br />

Ausflugswirtschaft fungiert, oder mit Schaugärten, die das Publikum <strong>zum</strong><br />

Besuch einladen.<br />

244


Über einen naturnah gestalteten Landschaftsbereich geht es weiter ins<br />

Tal, wo - südlich der Tennisplätze - ein Jugend-, Spiel- und Freizeitgarten<br />

entstehen soll. "Noch gibt es keine konkrete Planung dazu", versichert Dr.<br />

Koch. Dennoch haben sich die Planer schon mal Gedanken gemacht, was<br />

möglich wäre: Skater- und Biker-Anlagen, Spielflächen und Rodelhang,<br />

dazu eine Art Freilichtbühne als Aufenthaltsort.<br />

Ein Herzstück des Freizeitgeländes ist das <strong>zum</strong> Vereinssportzentrum um-<br />

und ausgebaute alte <strong>Hallenbad</strong>. Im Plan nach wie vor dargestellt ist der<br />

Wasserspielgarten des ehemaligen Freibades. "Es ist noch offen, ob und<br />

wie der TV die Anlage verwenden möchte", so Dr. Koch. Südlich des<br />

Vereinssportzentrums soll auf jeden Fall der von einem privaten Investor<br />

vorgesehene Hochseilgarten eingerichtet werden.<br />

Zentraler Parkplatz<br />

Zentrale Bedeutung kommt dem neuen Parkplatz zwischen Tennisplätzen<br />

und Himmelsbornweg zu. Hier soll auch ein kleiner Wohnmobilhafen<br />

angegliedert werden, "für etwa zehn oder zwölf Wohnmobile", sagt Rudi<br />

Launspach. <strong>Eine</strong> Erweiterungsfläche für den Reitverein haben die Planer<br />

zwischen Reithalle und Wasserspielgarten ins Auge gefasst. Zwischen<br />

Himmelsbornweg und Schützenhausstraße, auf einem handtuchartigen<br />

Grundstück, stellt man sich einen als Park gestalteten Auenbereich mit<br />

Spazierweg, Ruhezonen, Spielwiesen und kleinen Teichen vor.<br />

Entscheidend für die Umsetzung des Konzeptes ist der Ausbau des<br />

Himmelsbornweges mit zwei Fahrspuren und einem mindestens zwei<br />

Meter breiten Fußweg. "Dies ist die Haupterschließung für das gesamte<br />

Freizeitzentrum", betont Dr. Koch.<br />

Geht es nach seinen Vorstellungen und denen des Magistrates, dann<br />

beschließen die Gremien demnächst darüber, dass neben dem Ausbau des<br />

Himmelsbornweges ein gutes halbes Dutzend Maßnahmen vorrangig<br />

voranzutreiben sind, darunter<br />

das Vereinssportzentrum des Turnvereins 1844 <strong>Idstein</strong>,<br />

die Schulsportanlage,<br />

der Hochseilgarten,<br />

der Bau des zentralen Parkplatzes,<br />

der Wohnmobilhafen,<br />

die Jugendfreizeitanlage und die Sicherung der Wolfsbachaue<br />

zwischenRückhaltebecken und Escher Straße und als öffentliche<br />

Grünfläche.<br />

<strong>Eine</strong>s ist sicher: für diese umfangreiche Planung braucht die Stadt <strong>Idstein</strong><br />

einen langen Atem. "Dies ist ein Programm, das uns die nächsten fünf bis<br />

zehn Jahre beschäftigen wird", so Erster Stadtrat Dr. Koch abschließend.<br />

245


246


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15.August 2008<br />

Die Kuppel kommt aus Tirol<br />

Bau des Tournesol-Bades liegt im Zeitplan / Sommer 2009 Party<br />

geplant<br />

Vom 15.08.2008<br />

Von Volker Stavenow<br />

IDSTEIN<br />

"Wir liegen zur Zeit mit unserem Bau des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Bades sehr<br />

gut im Zeitplan. Wenn uns das Wetter keinen Strich durch die Rechnung<br />

macht, dann wollen wir es zur Sommersaison 2009 in Betrieb nehmen und<br />

gemeinsam mit den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>n dort eine große Sommerparty feiern."<br />

Alexander Hackl von der Tournesol Energie- und Freizeit-Anlagenbau<br />

GmbH beurteilt voller Optimismus die laufenden Bauarbeiten an der B 275<br />

im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Nassauviertel.<br />

Gemeinsam mit Bürgermeister Gerhard Krum und Architekt Jürgen Salz<br />

nahm er die Baustelle in Augenschein. "Zur Zeit erfolgen die Einbauten<br />

der Energie-Langzeitspeicher. Aber auch die große Kuppel als Dach für das<br />

247


Bad ist bereits in Arbeit. Diese nicht ganz einfache Konstruktion wird in<br />

Tirol hergestellt."<br />

Inzwischen hat Tournesol laut Hackl als Betreiber der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Anlage<br />

auch ein Experten-Ehepaar verpflichtet. Michelle und Holger Klee haben in<br />

Australien bereits mehrere große Sport- und Freizeitzentren mit aufgebaut<br />

und betreut und sollen als Fachleute das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Bad ebenfalls<br />

erfolgreich auf Kurs bringen. Das Ehepaar arbeitet dafür eine umfassende<br />

konzeptionelle Betriebsstruktur für das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Bad aus.<br />

Tournesol beschränkt sich in den Planungen aber nicht nur auf den<br />

Standort <strong>Idstein</strong>. In St. Petersburg soll ein ähnliches Bad entstehen, dass<br />

aber eine zehnfache Besucherkapazität aufnehmen soll. Außerdem soll ein<br />

Bad in Polen und an weiteren zwei bis drei Standorten in Deutschland<br />

gebaut werden. "Das erste Tournesol-Bad in Deutschland wird aber in<br />

<strong>Idstein</strong> stehen - das ist unser Vorzeigeobjekt."<br />

"Ich bin mir sehr sicher, dass dies ein ganz tolles Projekt wird. Nach dem<br />

jahrelangen Hin und Her um das Schwimmbadthema bringt dieses<br />

Tournesol-Bad unsere Stadt in der Region weit voran und wird <strong>Idstein</strong><br />

einen weiteren enormen Entwicklungsschub geben." <strong>Idstein</strong>s<br />

Bürgermeister Gerhard Krum schwärmt in den höchsten Tönen vom<br />

laufenden Bauvorhaben und ist sich sicher: "Die Probleme sind alle gelöst,<br />

der Bau kann störungsfrei ablaufen."<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 23.August 2008<br />

Erdwärme im Blickpunkt<br />

Vom 23.08.2008<br />

iz. IDSTEIN <strong>Eine</strong> Fachtagung des Hessischen Landesamtes für Umwelt und<br />

Geologie (HLUG) am 26. August in der Stadthalle beschäftigte sich mit<br />

Fragen, die sich aus der zunehmenden Nutzung von Erdwärme ergeben.<br />

Die Zahl oberflächennaher Erdwärmesondenanlagen im privaten Bereich<br />

steigt in Hessen seit Jahren um jährlich 800 bis 1.200 Anlagen an. Die<br />

Wärmepumpe stelle nach dem Erdgaskessel die mittlerweile<br />

zweithäufigste Technik der Gebäudebeheizung im Neubau dar. 2007<br />

wurden rund 15 Prozent der neu errichteten Einfamilienhäuser mit<br />

geothermischen Anlagen ausgerüstet. Weiter steigende Energiepreise<br />

sowie das jüngst beschlossene und am 2009 in Kraft tretende<br />

Erneuerbare Energien Wärmegesetz werden diesem Boom einen<br />

erneuten Schub geben. So setzt auch das Energiekonzept für das<br />

neue <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schwimmbad neben Solarkollektoren auf die<br />

Erdwärme.<br />

248


Die Wahrscheinlichkeit, dass geothermische Anlagen unterschiedlicher<br />

Betreiber in geringem Abstand zueinander errichtet werden, steigt<br />

insbesondere in Neubaugebieten. Die Frage der thermischen Auswirkung<br />

von Erdwärmenutzungen ist hierbei verknüpft mit der Frage, ob eine<br />

gegenseitige und möglicherweise auch nachteilige Beeinflussung von<br />

Nachbaranlagen im Bereich des Möglichen ist.<br />

Hintergrund ist, dass in Hessen für Erdwärmesonden ein Mindestabstand<br />

von fünf Metern zur Grundstücksgrenze einzuhalten ist. Dies kann bei<br />

kleinen Grundstücken <strong>zum</strong> Problem werden.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 28.August 2008<br />

Spatenstich für Edel-Fahrradschmiede<br />

"Storck Bicycle" verlegt Firmensitz ins <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Nassau-Viertel / In 26<br />

Ländern vertreten<br />

IDSTEIN In der Branche gilt "Storck Bicycle" als Primus. Innerhalb<br />

der nächsten fünf Monaten wird das Unternehmen, das in der<br />

Entwicklung hochwertiger Mountainbikes und Rennräder seit über<br />

einem Jahrzehnt Maßstäbe setzt, seinen Sitz ins <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Nassau-<br />

Viertel verlegen. Für den Bau der Montagehalle und eines<br />

Bürogebäude fand gestern der erste Spatenstich statt.<br />

Von Martin Kolbus<br />

"Sie kommen zu einem guten Zeitpunkt", versicherte<br />

Bürgermeister Gerhard Krum dem Storck-Team beim Baustart auf<br />

dem 3500 Quadratmeter großen Gelände oberhalb des Telco-<br />

Kreisels. "Diese lebendige dynamische Firma siedelt sich in einem<br />

lebendigen dynamischen Gebiet an, in dem mit dem Tournesol-<br />

<strong>Hallenbad</strong>, Edeka und anderen Unternehmen weitere ehrgeizige<br />

Projekte in die Tat umgesetzt werden."<br />

Für Markus und Helena Storck, die ihren Wohnsitz in <strong>Idstein</strong>-Niederrod<br />

haben, beginnt gemeinsam mit dem 16-köpfigen Mitarbeiterteam eine<br />

neue Zeitrechnung. "Für uns geht ein Traum in Erfüllung", freut sich der<br />

Firmenchef über die Aussicht, <strong>zum</strong> Jahreswechsel die Arbeit im neuen<br />

Betriebsgebäude aufnehmen zu können. Bis dahin bleibt der Betrieb noch<br />

in den angemieteten Räumen in Bad Camberg, die aber keine<br />

Entwicklungsperspektive für die Zukunft bieten.<br />

"Storck Bicycle" verkörpert das, was man eine klassische<br />

Erfolgsgeschichte nennt. Markus Storck, der eine kaufmännische<br />

249


Ausbildung in der Fahrradbranche absolviert hatte, machte sich 1988<br />

selbstständig und gründete sieben Jahre später "Storck Bicycle" Er entwarf<br />

und entwickelte Fahrräder mit Komponenten und Zubehör, so <strong>zum</strong><br />

Beispiel den ersten Fahrrad-Bremskraftverstärker oder die bislang<br />

leichteste Vollkarbongabel. Zu den neuesten Entwicklungen gehören die<br />

Modelle Fascenario 0.7 und Rebelion 1.0 und 1.1, sie setzen in der<br />

Branche neue Standards und gelten in Fachkreisen als marktführend in<br />

Gewicht und Komfort. Bei den größten Tour-Tests haben die Produkte aus<br />

dem Hause Storck Spitzenplätze auf den Bestenlisten belegt. Keine<br />

Überraschung also, dass Storck als führender Bike-Entwickler gilt, der auf<br />

mehr als 40 Patente und Gebrauchsmuster verweisen kann. Unzählige<br />

Designpreise runden das Gesamtbild ab. "Auf dieser erfolgreichen Basis<br />

wird das deutsche Bike-Kompetenzzentrum weiter ausgebaut", so die<br />

Unternehmensleitung.<br />

Ein sicherer Indikator für die Spitzenqualität ist die Verwendung von<br />

Storck-Rädern im Hochleistungssport. So wurde die erste olympische<br />

Goldmedaille der Kategorie Mountainbike im Jahre 1996 in Atlanta auf<br />

einem von Storck gefertigten Rahmen gewonnen - nur ein Beispiel für<br />

eine ganze Reihe von internationalen Titeln und Meisterschaften.<br />

Bestandteil des neuen Firmenkomplexes in <strong>Idstein</strong> wird auch ein eigener<br />

"Storck Store" sein. Mario Kuban, Abteilung PR & Marketing: "Mit diesem<br />

Schritt starten wir in eine neue Dimension des Vertriebs von Fahrrädern<br />

und Komponenten." Bereits am 5. Juli wurde in Seoul (Südkorea) der<br />

weltweit erste "Storck Store" eröffnet.<br />

250


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land vom 14. September 2008<br />

251


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 23. September 2008<br />

252


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 14.Oktober 2008<br />

Stillstand auf Tournesol-Baustelle<br />

Fehler bei Pfahlgründung / Eröffnung im Sommer 2009 bleibt das<br />

Ziel<br />

Nichts rührt sich mehr seit über einer Woche auf der Baustelle für<br />

das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Allwetterbad an der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Nordumgehung. Das<br />

Tournesol-Projekt ist wegen Fehlern bei der Bauausführung<br />

gestoppt worden.<br />

Von Martin Kolbus<br />

Die Bohrpfähle, die eine Firma im Auftrag von Tournesol für die<br />

Fundamentierung gesetzt hat, seien im Hinblick auf die Statik der<br />

Kuppelkonstruktion nicht richtig platziert, so lauten Gerüchte, die<br />

in <strong>Idstein</strong> seit ein paar Tagen die Runde machen. Alexander Hackl,<br />

Geschäftsführer der Tournesol Energie- und Freizeit-Anlagenbau<br />

GmbH, bestätigte gestern die Probleme mit den Baupfählen. "Es<br />

muss neu gerechnet werden", räumte er ein, dass eine neue Statik<br />

253


erstellt und geprüft werden muss und dann entsprechende<br />

Anpassungen bei den Arbeiten vor Ort vorzunehmen sind.<br />

"Das sind Standardprobleme, wie sie schon mal auf einer großen<br />

Baustelle vorkommen", spielt Alexander Hackl die Bedeutung des<br />

Vorgangs herunter, lässt aber durchblicken, dass die<br />

unplanmäßige Unterbrechung von zwei bis drei Wochen ärgerlich<br />

ist: "Uns tut jeder Tag weh, an dem nicht gearbeitet wird."<br />

Ins Stocken geraten war das Projekt auch, weil Fertigteile fürs<br />

Untergeschoss nicht rechtzeitig geliefert werden konnten. "Wir<br />

waren offenbar zu schnell mit unseren Arbeiten", kommentierte<br />

der Österreicher mit trockenem Humor den entstandenen<br />

Lieferengpass.<br />

Die Zwangspause auf der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Baustelle wird nach<br />

Hackls Prognose nur von kurzer Dauer sein. Bereits im Laufe der<br />

kommenden Woche erwartet er die Fortsetzung der Bauarbeiten.<br />

Unverändert hält der Tournesol-Geschäftsführer am gesteckten<br />

Ziel für die Fertigstellung und Eröffnung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Allwetterbades fest: "Wir wollen den Sommerbetrieb 2009 noch<br />

`mitnehmen`."<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 21.Oktober 2008<br />

Barrierefreies <strong>Hallenbad</strong><br />

Das "Handicapt-Aktiv-Forum" <strong>Idstein</strong> will sich in der noch frühen<br />

Bauphase des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Allwetterbades rechtzeitig einschalten,<br />

damit im Gebäude die Belange Behinderter berücksichtigt werden.<br />

Sascha Gritsch von der Bauleitung der Tournesol Anlagenbau<br />

GmbH wurde deshalb zu einer Informationsveranstaltung des<br />

Forums gebeten. Gritsch wird sich den Fragen stellen und die<br />

Barrierefreiheit des neuen Bades erläutern.<br />

Zu dieser Veranstaltung lädt das Forum alle interessierten Bürger<br />

ein, um sich zu informieren oder Anregungen zu geben.<br />

Das Handicapt-Aktiv-Forum" ist 2007 entstanden und im August<br />

2008 der Öffentlichkeit vorgestellt worden. "Stolpersteine gibt es<br />

genug, nur gemeinsam können wir sie beseitigen" lautet das Motto<br />

der Gruppe. Wer zu den Zielen des Forums etwas beitragen<br />

möchte, kann sich gern an Walter Kunkel unter walter@kunkelidstein.de.<br />

Informationen und Kontaktmöglichkeiten gibt es im<br />

Internet auf der Homepage www.handicapt-aktiv-forum.de.<br />

254


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 07.November 2008<br />

Amtliche Bekanntmachung<br />

255


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 10.Dezember 2008<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Kaufkraft im Visier<br />

Größter Edeka-Einkaufsmarkt des Landkreises entsteht im Nassauviertel<br />

Vom 10.12.2008<br />

Gestern war erster Spatenstich für den größten Edeka-<br />

Einkaufsmarkt im Rheingau-Taunus-Kreis an der B 275 im<br />

Nassauviertel. Im November nächsten Jahres sollen die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

dort einkaufen können.<br />

Von Volker Stavenow<br />

Die Nachbarschaft des regionalen Vorzeigeprojektes von Edeka<br />

Südwest ist interessant: Auf der einen Seite eine florierende<br />

Tankstelle und auf der anderen ein im Bau befindliches,<br />

deutschlandweit einzigartiges Tournesolbad. Dazwischen ist sogar<br />

noch Platz - für einen möglichen großen Eletronikgeräteanbieter, wie<br />

<strong>Idstein</strong>s Bürgermeister Gerhard Krum beim Spatenstich verriet.<br />

"Wir haben durch zwei Standortanalysen im Vorfeld unseres Vorhabens<br />

festgestellt, dass es trotz der anderen Wettbewerber am Ort eine gute<br />

Kaufkraftsubstanz in <strong>Idstein</strong> gibt. Das hat uns überzeugt, hier zu bauen.<br />

Wir sind auch mit diesem Standort im Nassauviertel sehr zufrieden und<br />

deshalb sehr zuversichtlich, dass unsere Entscheidung, in <strong>Idstein</strong> heimisch<br />

zu werden, richtig ist", sagte Stephan Walter, zuständig für Expansion und<br />

Projektentwicklung bei Edeka Südwest, im Gespräch mit der IZ.<br />

Das Marktprojekt kostet viel Geld: Gut 12 Millionen Euro werden am<br />

Edeka-Standort im Nassauviertel investiert. Edeka arbeitet dabei mit der<br />

Hanseatischen Betreuungs- und Beteiligungsgesellschaft (HBB)<br />

zusammen. "Wir treten als Investor auf und vermieten dann an Edeka.<br />

Edeka hat noch im Oktober 2007 den Bauantrag selber gestellt, im Juni<br />

2008 wurde der Bau genehmigt", erklärt HBB-Geschäftsführer Helmut<br />

Schaube. Sein Unternehmen hatte ebenfalls im November 2007 das<br />

Gelände im Nassauviertel von der Stadt gekauft. Auf den 15 000<br />

Quadratmetern entsteht eine Mietfläche von 5400 Quadratmetern mit dem<br />

Verkaufsmarkt, sowie weitere kleine Läden und ein Gastronomiebereich.<br />

Die Kunden können mit 260 Parkplätzen rechnen. "Der Edeka-Markt in<br />

Waldems-Esch bleibt trotz dieses Projektes hier in <strong>Idstein</strong> erhalten",<br />

betont Stephan Walter ausdrücklich.<br />

Die Besonderheit im neuen Markt sei nicht nur der Backladen und der<br />

Gastronomiebereich mit Frischfischabteilung, sondern auch die Umsetzung<br />

eines so genannten Marktstände-Konzeptes auf der 3300 Quadratmeter<br />

großen Verkaufsfläche. "Wir rechnen damit, gut 80 Arbeitsplätze in Teil-<br />

und Vollzeit in unserem Markt zu schaffen." "Wir sind mit der Firma Edeka<br />

schon sehr lange im Gespräch. Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> sind jetzt schon sehr<br />

gespannt, wie der neue Markt aussehen wird. Einzelhandel ist nicht nur für<br />

256


<strong>Idstein</strong>, sondern für ganz Deutschland sehr wichtig. Etwa 2,7 Millionen<br />

Menschen arbeiten deutschlandweit in diesem Bereich", sagte<br />

Bürgermeister Gerhard Krum.<br />

Er sieht den Einzelhandel deshalb als sehr wichtigen Wirtschaftsfaktor,<br />

sowohl für Arbeitnehmer, als auch für die Versorgung der Bevölkerung.<br />

"In unserem gut 27 Hektar großen Nassauviertel tut sich einiges - es ist<br />

sehr viel Bewegung drin. Momentan werden im gesamten <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Stadtgebiet rund 50 Hektar Siedlungsfläche entwickelt, das ist schon<br />

enorm. Und Edeka setzt in diesem Bereich ein weiteres Glanzlicht in<br />

<strong>Idstein</strong>."<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 13.Dezember 2008<br />

Schuldenberg auf neuer Rekordhöhe<br />

CDU und SPD genehmigen Haushalt 2009<br />

Von Martin Kolbus<br />

Sitzt <strong>Idstein</strong> schon in der Schuldenfalle? Glaubt man <strong>FWG</strong>, FDP und<br />

Grünen, dann hat die Hexenturmstadt den kritischen Punkt erreicht oder<br />

sogar schon überschritten. Gesamtschulden von 43 Millionen Euro hielt<br />

<strong>FWG</strong>-Stadtverordneter Gänßler dem Parlament in der Debatte um den<br />

Haushalt 2009 mahnend vor Augen. Die Haushalts-Koalition von CDU und<br />

SPD hatte da weniger Ängste, sie verabschiedete mit 26:11 Stimmen den<br />

Etat 2009, der einen Fehlbetrag von rund 4,8 Millionen und neue Kredite<br />

von fünf Millionen Euro ausweist. <strong>Idstein</strong>s CDU nimmt die Finanzlücke<br />

nicht auf die leichte Schulter - erst recht nicht vor einer Reihe<br />

"magerer Jahre", die Fraktionsvorsitzender Zarda prognostizierte.<br />

"Die großen Brocken hätten wir aber früher sparen müssen", sagte<br />

er mit Blick aufs Schwimmbad (jährlich 600 000 Euro<br />

Folgekosten), auf Mensa, TV-Halle oder den Kreisel am<br />

Amtsgericht. "Das alles haben wir so gewollt und relativ frisch<br />

beschlossen. Im Jahr 2009 wird das nun ausgabewirksam." Man<br />

müsse, so Thomas Zarda, andere Stellen suchen, um das Loch zu<br />

flicken.<br />

Unterschiedlich waren die Rezepte, die dazu vor allem aus den kleinen<br />

Fraktionen vorgelegt wurden. "Ersparen wir uns 2009 die Anschaffung<br />

eines Tempomessgerätes mit Fahrzeug", nannte Michael Gänßler einen<br />

100 000-Euro-Posten. Bei Straßenbau und -erhaltung geht es gleich um<br />

eine runde Million Euro, die auf später geschoben werden sollten. Auch die<br />

Planungskosten für die Busumsteigeanlage "Schulgasse" hält die <strong>FWG</strong> für<br />

entbehrlich.<br />

257


In <strong>Idstein</strong> werde Wünschenswertes mit Notwendigem verwechselt,<br />

kritisierte Grünen-Fraktionschef Jürgen Schmitt: "Irgendwann werden wir<br />

nicht mehr handlungsfähig sein." Die Schuldenlast habe sich innerhalb<br />

kurzer Zeit verdoppelt. Noch konkreter äußerte sich dazu Thomas<br />

Clemenz (FDP): Für die Verdoppelung habe man gerade mal sieben Jahre<br />

benötigt. Jetzt konzeptlos mit Einzelanträgen zu versuchen, das Rad<br />

zurückzudrehen, hält der Liberale für falsch. Der Etat sollte an die<br />

Verwaltung zurückgegeben werden, mit der Bitte, dass ein neues Papier<br />

ohne fünf Millionen Neuverschuldung und mit einem deutlich geringeren<br />

Fehlbetrag vorgelegt wird.<br />

Clemenz erhob seine Anregung aber nicht <strong>zum</strong> Antrag, was ihm eine Rüge<br />

von SPD-Fraktionsvorsitzendem Volker Nies einbrachte. Er warf Clemenz<br />

vor, wie schon beim Vorschlag zur Auflösung des Walsdorfer<br />

Kindergartens immer nur laut "A", aber nicht "B" zu sagen.<br />

Die Grünen teilten zwar Clemenz´ Besorgnis zur Schuldensituation, doch<br />

ihre Anträge waren ganz konkret und liefen auf Einsparungen von rund<br />

1,5 Millionen Euro hinaus. Darüber hinaus vermissten die Grünen nach<br />

den Worten des Stadtverordneten Enge Investitionen im Energie- und<br />

Klimaschutzsektor, die zwar anfangs Kosten verursachen, aber langfristig<br />

zu Einsparungen führen.<br />

Ob der Fehlbetrag am Jahresende 2009 noch die jetzige Höhe von 4,8<br />

Millionen haben werde, bezweifelte Marius Weiß (SPD) mit Blick auf<br />

ähnliche Erfahrungen in den letzten Jahren. "Lassen wir uns von den<br />

nackten Zahlen nicht nervös machen, schauen wir hinter die Zahlen." Dort<br />

entdeckte Weiß Leistungen und Wirkungen, die ihm bestätigten, "dass der<br />

Weg so stimmt, wie wir ihn heute einschlagen". <strong>Idstein</strong> müsse<br />

zukunftsfest gemacht werden. "<strong>Eine</strong> hoch leistungsfähige Infrastruktur ist<br />

das Kernelement guter Standortpolitik", begrüßte der Sozialdemokrat die<br />

Investitionen.<br />

Nicht anders bewertete der Bürgermeister die Lage. Gerhard Krum<br />

empfahl den Kritikern einen Blick auf die Entwicklungen in Aarbergen, Bad<br />

Schwalbach, Taunusstein und andere Kommunen, wo sichtbar werde, was<br />

geschehe, wenn nicht investiert werden könne. Er sprach in diesem<br />

Zusammenhang von einem "drastischen Niedergang".<br />

Um einen Platz am Rande der prosperierenden Rhein-Main-Region zu<br />

behaupten, müssten Einrichtungen geschaffen werden, die die<br />

Infrastruktur verbessern - dazu gehöre auch eine gute Verkehrs-<br />

Infrastruktur. Die vielen Ansiedlungen im Nassau-Viertel geben dieser<br />

Politik nach Krums Überzeugung Recht. Dies führe auch dazu, dass auf<br />

Dauer Arbeitsplätze geschaffen und die demographische Entwicklung in<br />

<strong>Idstein</strong> besser aufgefangen werden könne.<br />

258


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 30.Dezember 2008<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land im Jahresrückblick<br />

Die Baupanne des Jahres......<br />

.....legte die Arbeiten auf der größten und mit rund 20 Millionen<br />

Euro teuersten Baustelle des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Landes für ein paar Wochen<br />

komplett lahm. Die Borpfähle, die eine Firma im Auftrag der<br />

Allwetterbad-Investoren Tournesol für die Fundamentierung<br />

gesetzt hatte, seien im Hinblick auf die Statik der<br />

Kuppelkonstruktion nicht richtig platziert worden, hieß es. Neue<br />

statik, neue Prüfungen, höhere Kosten und viel Zeitverlust waren<br />

die Folgen.<br />

In Stocken geraten war das Projekt auch, weil Ferigteile für das<br />

Untergeschoss nicht rechtzeitig geliefert werden konnte,<br />

bestädigte im Oktober Alexander Hackl, Geschäftsführer der<br />

Tournesol Energie und Freizeit-Anlagenbau GmbH.<br />

Inzwischen wird mit Hochdruck auf der Baustelle an der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Nordumgehung gearbeitet. Von einer Eröffnung des<br />

Allwetterbades im Frühjahr 2009 aber ist keine Rede mehr. Jetzt<br />

richtet sich der Blick auf den Sommer 2009.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 31.Dezember 2008<br />

Nassau-Viertel lässt die Augen glänzen<br />

Bürgermeister Krum: Mehr als der halbe Weg geschafft / Hotel auf<br />

Tournesol-Gelände?<br />

Vom 31.12.2008<br />

"Mehr als der halbe Weg ist geschafft!" <strong>Eine</strong> positive Bilanz zur<br />

Entwicklung des Nassau-Viertels zieht Bürgermeister Gerhard<br />

Krum <strong>zum</strong> Jahreswechsel 2008/2009. Die Baukräne zwischen der<br />

Bundesstraße 275 im Westen und dem Nassau-Carré im Osten sind<br />

Zeichen dafür, dass - trotz beginnender Rezession - weiter<br />

investiert wird an diesem Standort.<br />

Von Martin Kolbus<br />

"Wer in den letzten Tagen mal gesehen hat, was sich gerade im Nassau-<br />

Viertel alles bewegt, der kann glänzende Augen bekommen", kam<br />

Landtags-Kandidat Marius Weiß (SPD) vor einigen Tagen bei der<br />

259


Haushaltsverabschiedung 2009 geradezu ins Schwärmen über das, "was<br />

in <strong>Idstein</strong> alles möglich" sei. Und auch sein <strong>FWG</strong>-Kollege Michael Gänßler<br />

war sehr zufrieden damit, dass "einige Gewerbetreibende derzeit auf<br />

<strong>Idstein</strong> als neuen Standort setzen". Da passte es ganz gut, dass die<br />

Stadtverordnetenversammlung auf die schon angepeilte Anhebung der<br />

Gewerbesteuer am Ende verzichtete - ansonsten hätte der noch<br />

druckfrische Prospekt für das Nassau-Viertel mit dem werbenden Hinweis<br />

auf einen "attraktiven Gewerbesteuerhebesatz von nur 315 Prozent" gleich<br />

wieder eingestampft werden können. So aber bleibt - und das nicht nur<br />

wegen der Gewerbesteuer - "das Nassau-Viertel eine erstrangige<br />

Unternehmensadresse", wie es Markus Storck (General Manager Storck<br />

Bicycle GmbH) mit Blick auf die Umsiedlung seines Unternehmens von Bad<br />

Camberg nach <strong>Idstein</strong> feststellt.<br />

Tatsächlich wächst die Anzahl der Betriebe im Nassau-Viertel beständig.<br />

Gerade haben neben der Großbaustelle Tournesol die Erdarbeiten für den<br />

Edeka-Markt mit über 3000 Quadratmetern Verkaufsfläche begonnen.<br />

Gegenüber von Telco befindet sich das Firmengebäude von Storck Bicycle<br />

bereits im Innenausbau, gleich nebenan wird sich ein<br />

Maschinenbaubetrieb niederlassen. Die Extra Games GmbH hat ein großes<br />

Novolino Spielcenter errichtet und lockt mit leuchtender Reklame die<br />

Kundschaft an. Zwischen Edeka und dem Allwetterbad bemüht sich die<br />

Stadt um die Ansiedlung eines Anbieters aus der Unterhaltungselektronik.<br />

Darüber hinaus gibt es konkrete Verhandlungen über weitere Flächen,<br />

doch nicht alles sei spruchreif, hält sich Bürgermeister Krum mit<br />

Informationen bedeckt.<br />

Dass die Tournesol-Investoren darüber nachdenken, ein Hotel am<br />

Rande ihres Geländes zu errichten, wird vom <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Rathauschef außerordentlich begrüßt. An Nachfrage sollte es an<br />

diesem Standort eigentlich nicht mangeln, ist Gerhard Krum fest<br />

überzeugt und blickt auf die Vernetzungs-Möglichkeiten von<br />

Tagungs-Aufenthalten mit Wellness im Tournesolbad, auf die<br />

binnen weniger Minuten zu erreichenden Golfplätze, auf das<br />

verbesserte Radwegenetzes und auf die Kultur-, Freizeit- und<br />

Gastronomie-Angebote in der attraktiven <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Innenstadt.<br />

Auch wenn sich schon erstaunlich viel im 27 Hektar großen Nassau-Viertel<br />

getan hat, stehen noch Flächen für Ansiedlungswillige bereit. Die Stadt<br />

lenkt dabei das Interesse besonders auf die Bereiche beidseits der<br />

Luxemburger Allee. Diese baumbestandene breite Straße zieht sich vom<br />

Telco-Kreisel bis <strong>zum</strong> Saarbrücker Platz. Bürgermeister Krum spricht von<br />

einer "Dienstleistungs-Achse", die hier entwickelt werden soll. Das alles<br />

werde sicherlich nicht innerhalb von wenigen Jahren umzusetzen sein,<br />

sagt Krum und rechnet auch mit einem nachlassenden Tempo aufgrund<br />

des gesamtwirtschaftlichen Einbruchs. Dennoch ist er weiterhin<br />

optimistisch. "Das Nassau-Viertel lässt sich zunehmend leichter<br />

vermarkten, je mehr man seinen konzeptionellen Gesamtcharakter<br />

erkennt", so der Bürgermeister. "Ich gehe da sehr zuversichtlich in die<br />

nächsten Jahre."<br />

260


2009<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 07. Januar 2009<br />

<strong>Hallenbad</strong> wird <strong>zum</strong> TV-Sportzentrum<br />

Jede Menge Schrott entsorgt / Einzug nach Sommerferien / Kleine<br />

Caféteria statt Gaststätte<br />

Vom 07.01.2009<br />

<strong>Eine</strong>n Tag vor Weihnachten traf die Baugenehmigung ein. Für den<br />

Turnverein 1844 <strong>Idstein</strong> ist jetzt der Weg frei, um das alte<br />

<strong>Hallenbad</strong> am Himmelsbornweg in ein Vereinssportzentrum<br />

umzubauen.<br />

Von Martin Kolbus<br />

Spray-Künstler und Steinewerfer haben in den letzten Monaten ihre<br />

Spuren hinterlassen, die Anzeichen von Vandalismus sind überall sichtbar.<br />

Aber damit ist nun Schluss, es kehrt wieder Leben ins Gebäude ein. "Die<br />

Rohbauarbeiten werden in Kürze beginnen", freut sich der 1. Vorsitzende<br />

des Turnvereins 1844 <strong>Idstein</strong> Wolfgang Heller. Tatenlos auf die<br />

Baugenehmigung gewartet hatten die TV-Aktiven ohnehin nicht. Seit<br />

Oktober haben die fleißigen Helfer Unmengen von Metall und Bauschutt<br />

aus dem alten Schwimmbad herausgeschafft. Große Kessel und Behälter<br />

mussten mit dem Schweißbrenner zerlegt werden. Rohre, Verkleidungen<br />

und anderer Schrott türmte sich draußen zu Bergen. Inzwischen ist fast<br />

alles raus und entsorgt.<br />

Viel Eigenleistung<br />

Es wird nicht die letzte Eigenleistung der Vereinsmitglieder gewesen sein.<br />

Die Helferinnen und Helfer werden noch viel Gelegenheit bekommen<br />

zuzupacken. Der Wert der Eigenleistung, so schätzt Heller, wird sich am<br />

Ende wohl auf rund 50 000 Euro belaufen. Genau genommen ist der<br />

Eigenanteil noch viel höher - schließlich ist die kostenlose Planungsarbeit<br />

von Architekt Gerhand Guckes, selbst Vereinsmitglied, einen ähnlich<br />

hohen Betrag wert.<br />

Wer nach dem Umbau die Tür <strong>zum</strong> neuen Vereinssportzentrum öffnet,<br />

wird zunächst ein großzügiges Foyer mit Caféteria betreten. <strong>Eine</strong><br />

Vereinsgaststätte wird es jedoch nicht geben. "Wir wollen weder mit dem<br />

Restaurant an den Tennisplätzen noch mit dem Ponyhof an der<br />

Schützenhausstraße konkurrieren", versichert der TV-Vorsitzende. Die<br />

Caféteria dient eher dazu, dass sich die Sportler vor oder nach den<br />

261


Übungsstunden noch zu einem Plausch hinsetzen und dazu einen Schluck<br />

trinken können. Oder sie schauen durch eine große Panoramascheibe dem<br />

sportlichen Treiben zu.<br />

Hallenfläche teilbar<br />

Herzstück wird natürlich die große Halle mit ihren rund 560<br />

Quadratmetern Grundfläche werden. Mit einem Vorhang kann dieses<br />

große Feld, das dem früheren Schwimmer- und Nichtschwimmerbereich<br />

entspricht, in zwei kleinere Sportfelder verwandeln werden. Dort, wo sich<br />

früher die Kinder im kleinen Lehrschwimmbecken tummelten, entsteht ein<br />

220 Quadratmeter großer zusätzlicher Gymnastikraum mit fest stehenden<br />

Turngeräten, abgeteilt von der großen Halle mit einer mobilen Trennwand.<br />

Zunächst einmal muss natürlich das Schwimmbecken verfüllt werden,<br />

genauer gesagt: der ehemalige Nichtschwimmerbereich einschließlich der<br />

Schräge. Im tieferen Teil des alten Beckens, wo sich die Schwimmer und<br />

Turmspringer einst tummelten, entstehen zwei neue Vereinsräume, die<br />

vom Untergeschoss aus erreichbar sein werden.<br />

Die riesige Glasfassade des <strong>Hallenbad</strong>es wird es in dieser Form nach dem<br />

Umbau nicht mehr geben. Allein zwei Drittel nehmen dort künftig die<br />

neuen Anbauten der Geräteräume in Anspruch. Außerdem wird die Halle<br />

eine neue - tiefer liegende - Decke bekommen. Davon verspricht sich der<br />

Verein einen geringeren Energieverbrauch. "Die Energiekosten sind Dreh-<br />

und Angelpunkt für die baulichen Veränderungen vom Dach bis ins<br />

Untergeschoss", sagt Heller. So werden beispielsweise viele der<br />

Lichtkuppeln verschwinden, durch die viel Wärme unnötig nach außen<br />

verfliegt. Zusätzliches Dämmmaterial und ein neuer Verputz sollen<br />

mithelfen, die Isolierung zu verbessern.<br />

Pellets-Heizanlage<br />

<strong>Eine</strong> komplett neue Heizungsanlage wird für Wärme im TV-Sportzentrum<br />

sorgen. "Wir haben uns nach reiflichen Überlegungen und<br />

Kostenvergleichen für eine Pellets-Anlage entschieden", so der<br />

Vereinsvorsitzende. Im Untergeschoss ist ausreichend Platz für eine<br />

Pellets-Bevorratung.<br />

In der unteren Etage wird nicht nur der TV 1844 Räume nutzen. So soll<br />

dem Investor des benachbarten Hochseil-Klettergartens die Möglichkeit<br />

angeboten werden, sein Büro hier einzurichten. Und weil gleich gegenüber<br />

vom alten <strong>Hallenbad</strong> der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Wohnmobilhafen geplant ist, sollen für<br />

diesen Nutzerkreis Duschen und WC eingerichtet werden - mit separatem<br />

Zugang.<br />

262


Maßgeschneidert<br />

Nicht alles muss im <strong>Hallenbad</strong> erneuert, umgebaut oder verändert<br />

werden. Das betrifft vor allem den Bereich der Umkleiden, Duschen und<br />

Toilettenanlagen. Maßgeschneidert auf die Erfordernisse eines Großvereins<br />

mit fast 4000 Mitgliedern sind jedoch Räume für ein Vereinsbüro, für ein<br />

Archiv, für Übungsleiter, für Besprechungen und Schulungen. Die Mütter<br />

und Väter werden sich ganz gewiss über einen Wickelraum für die<br />

jüngsten "Turnkinder" freuen.<br />

Unter Planen verborgen lagern in der Halle bereits jetzt Sportgeräte, die<br />

früher einem Fitness-Center gehörten und dann in den Besitz des TV 1844<br />

übergegangen sind. Für Fitnesssportler und Bodybuilder wird es also in<br />

Zukunft einen eigenen Trimmbereich geben.<br />

Von der Entsorgung verschont blieb bei der großen Räumaktion ein Teil<br />

des alten Mobiliars. Umkleidebänke oder Schränke sollen auf Vordermann<br />

gebracht und wieder verwendet werden. Auch ein Dutzend Pflanzkübel<br />

lagern jetzt im Untergeschoss und warten auf ihre Wiederverwendung.<br />

Selbst das beschädigte ehemalige Kassenhäuschen hat noch nicht<br />

ausgedient. Der TV denkt darüber nach, ob es nach einer Reparatur am<br />

Sportplatz aufgestellt werden könnte.<br />

Parken für Behinderte<br />

Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> werden im Laufe des Frühjahrs auch von außen erkennen<br />

können, dass sich rund ums alte <strong>Hallenbad</strong> etwas tut. Teile des Gebäudes<br />

erhalten ein neues Dach, darauf werden dann Solaranlagen installiert.<br />

Zum Schluss werden dann die Außenanlagen an die Reihe kommen. Vor<br />

der Halle sollen ein paar Tische und Stühle aufgestellt werden, wo sich die<br />

TV-Mitglieder bei schönem Wetter hinsetzen können. Die Pkw-<br />

Abstellplätze werden an der bekannten Stelle verbleiben, neue Parkplätze<br />

für Behinderte gibt es am Himmelsbornweg. Von dort ist dann auch die<br />

Behindertenrampe schnell zu erreichen. Zwischen Halle und Weg soll auch<br />

ein kleiner Spielbereich für Kinder entstehen.<br />

Etwa ein dreiviertel Jahr wird es wohl noch dauern, bis aus all diesen<br />

Plänen Wirklichkeit wird. "Wir hoffen, nach dem Ende der Schulferien 2009<br />

einziehen zu können", blickt Wolfgang Heller optimistisch in die Zukunft.<br />

263


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 10.Januar 2009<br />

Wir sind gut gewappnet für die Zukunft"<br />

<strong>Idstein</strong> baute 2008 Funktion als starkes Zentrum aus /<br />

Neujahrsempfang der Stadt<br />

Vom 10.01.2009<br />

IDSTEIN. Die Stadt <strong>Idstein</strong> ist für die Aufgaben der Zukunft gut<br />

gewappnet. Das stellte gestern Abend Bürgermeister Gerhard<br />

Krum in seiner Ansprache auf dem Neujahrsempfang fest.<br />

Von Volker Stavenow<br />

Für die Stadtverwaltung war der Neujahrstag mit einer bösen<br />

Überraschung verbunden - das Rathaus hat gebrannt. Das war zuletzt im<br />

November 1947 der Fall. Damals hat der Bollerofen im Ständesaal, dem<br />

Magistratssitzungszimmer, das Feuer entfacht. Diesmal war es ein<br />

Feuerwerkskörper, den bislang noch unbekannte "Silvesterhelden" in den<br />

Briefkasten neben der Eingangstür gesteckt haben, stellte Krum fest. "Der<br />

Schaden wird vorläufig auf bis zu 100 000 Euro beziffert, von den<br />

versteckten Schäden, von den Beeinträchtigungen der<br />

Verwaltungsgeschäfte und des Bürgerservices gar nicht zu reden."<br />

Aus dem Jahr 2008 erwähnte der Rathaus-Chef auch einige<br />

wichtige positive Ereignisse. "So durften wir uns über den<br />

Baubeginn des lang ersehnten Tournesol-Bades freuen. Die Helios-<br />

Klinik konnte endlich den Betrieb aufnehmen. An der Hochschule<br />

Fresenius wurde das neue Hörsaalgebäude fertiggestellt. Die Südtangente<br />

konnte dem Verkehr übergeben und mit dem Straßenbauwerk zugleich<br />

der Hochwasserschutz für die Kernstadt vollendet werden."<br />

Auf dem ehemaligen "Opel-Gelände" in der Limburger Straße habe die<br />

Neuordnung des Quartiers Hahnstück/Altenhof durch die Kommunale<br />

Wohnungsbau begonnen. Mit dem Umbau des alten <strong>Hallenbad</strong>es zu<br />

einer weiteren Sporthalle und dem in der Entstehung befindlichen<br />

Hochseilgarten wären die Weichen für den Ausbau des<br />

Wolfsbachtals zu einem anspruchsvollen Freizeit- und<br />

Erholungszentrum gestellt.<br />

"Mit der Firma Storck konnte ein weiteres innovatives Unternehmen in<br />

<strong>Idstein</strong> angesiedelt werden. Und für Jack Wolfskin wurden in Kooperation<br />

mit der Betreibergesellschaft des "NassauCarree"<br />

Entwicklungsperspektiven am Standort <strong>Idstein</strong> geschaffen.<br />

Alle diese Maßnahmen könnten als Fortsetzung eines<br />

Stadtentwicklungsprogramms bezeichnet werden, das wir seit nunmehr<br />

sechs Jahren systematisch umsetzen. Krum nannte die Schwerpunkte des<br />

Programms: Langfristige Siedlungsentwicklung, verkehrliche Infrastruktur,<br />

264


Urbanitätsentwicklung, regionalpolitische Standortprofilierung, qualitative<br />

Diversifizierung des Wohnangebots und Standortmarketing.<br />

Die Stadt <strong>Idstein</strong> habe mit der Gründung der Seniorenakademie und der<br />

Familienakademie, mit dem über drei Jahre intensivst betriebenen<br />

Qualitätsprojekt in den Kinderbetreuungseinrichtungen, mit ihren<br />

Initiativen zur Integration den aktuellen gesellschaftlichen<br />

Herausforderungen Rechnung getragen.<br />

Dazu gehöre nicht nur die konstruktive Zusammenarbeit mit dem<br />

Ausländerbeirat, sondern auch der interreligiöse Dialog zwischen<br />

christlichen und islamischen Religionsgemeinschaften in <strong>Idstein</strong>, sowie die<br />

Gründung einer Städtefreundschaft mit der türkischen Stadt Sile.<br />

"Wir sind also ganz gut gewappnet für die zukünftigen Herausforderungen,<br />

die sich infolge der demographischen Entwicklung abzeichnen. Durch die<br />

Bereitstellung von Siedlungsflächen wird der Zuzug ermöglicht, der künftig<br />

hauptsächlich nur noch in zentralen Orten stattfindet. Wir sind dabei,<br />

unsere Versorgungsfunktionen als Zentrum weiter auszubauen. Wir treffen<br />

Vorkehrungen gegen soziale Verwerfungen, die sich aufgrund<br />

gesamtgesellschaftlicher Entwicklungen örtlich und auch hier wieder<br />

hauptsächlich in den zentralen Orten auswirken werden, beispielsweise die<br />

zu erwartende erhöhte Nachfrage an Sozialwohnungen bei Älteren, die<br />

aufgrund der Hartz-IV-Reformen durch Arbeitslosigkeit ihr Vermögen<br />

aufgezehrt haben und dann barrierefrei untergebracht werden müssen",<br />

unterstrich der Bürgermeister.<br />

Natürlich müssten diese Maßnahmen auch bezahlt werden können. Da<br />

träfe es sich gut, dass die Leitbilder der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtentwicklung<br />

zugleich zu den Zukunftsbranchen der Wirtschaft gerechnet würden.<br />

Das gelte insbesondere für die Bereiche Gesundheit und Tourismus.<br />

"Wobei deren Koexistenz in <strong>Idstein</strong> durch die vorhandenen Schnittmengen<br />

genau das verspricht, was als Voraussetzung für den Erfolg betrachtet<br />

wird: Synergien."<br />

Mit großer Besorgnis hat Gerhard Krum die Schuldiskussion verfolgt, die<br />

2007 durch ein Gutachten im Auftrag des Schulträgers, des Rheingau-<br />

Taunus-Kreises, ausgelöst worden war.<br />

Der Vorschlag, aus der Stadt der Schulen die Haupt- und Realschule<br />

abzuziehen hätte laut Gerhard Krum, allen Niedernhausener<br />

Gegenargumenten <strong>zum</strong> Trotz, eine Schwächung nicht nur <strong>Idstein</strong>s,<br />

sondern der gesamten Subregion "<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land" zur Folge gehabt.<br />

"Insofern hat der Kreistag nicht nur aus schulpolitischer Sicht, sondern<br />

auch unter dem Aspekt der Kreisentwicklung eine kluge Entscheidung<br />

getroffen, indem er sich das Ergebnis des Mediationsverfahrens zu eigen<br />

gemacht hat. "<br />

265


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 28.01.2009<br />

Viel mehr als nur trockene Statistik<br />

Bericht gibt Einblick in Stadtentwicklung <strong>Idstein</strong>s / Quelle für<br />

Heimat- und Geschichtsforschung<br />

Vom 28.01.2009<br />

Von Martin Kolbus<br />

114 Seiten umfasst der eben erschienene Jahresbericht der Stadt <strong>Idstein</strong>.<br />

Die Broschüre ist weit mehr als ein Dokumentation der Verwaltung über<br />

die im Rathaus erbrachten Leistungen. "Der Bericht dient zugleich als<br />

Nachschlagewerk für alle interessierten Bürger sowie als Quelle für die<br />

Heimat- und Geschichtsforschung", erklärte Bürgermeister Gerhard Krum<br />

bei der Vorlage. Ein kleines Manko hat das Papier für alle, die gern über<br />

ganz aktuelle Daten und Zahlen verfügen möchten: Der Bericht befasst<br />

sich nicht mit 2008, sondern schließt am 31. Dezember 2007 ab. "Die<br />

Sammlung und Auswertung der vielen Informationen bedarf einer<br />

gewissen Bearbeitungszeit", nennt Krum den Grund dafür. "Schneller ist<br />

das einfach nicht möglich." Für eine längerfristige Betrachtung der<br />

Stadtentwicklung spielt dieser Schönheitsfehler ohnehin keine Rolle.<br />

Was Nicole Felzmann (Hauptamt) im Jahresbericht 2007 an Daten und<br />

Fakten zusammengefügt hat, beschäftigt sich nur zu einem kleineren Teil<br />

mit der Arbeit der städtischen Körperschaften. Wie oft haben die Gremien<br />

getagt, welche personellen Änderungen haben stattgefunden, was hat sich<br />

bei Städtepartnerschaften getan oder welche Ehrungen wurden 2007<br />

ausgesprochen - das sind nur einige Fragen, die mit Namen, Zahlen und<br />

Informationen beantwortet werden.<br />

Der Bericht schaut auf die wichtigsten Tätigkeitsfelder der Ämter und leitet<br />

daraus Informationen zur städtischen Entwicklung ab. So wird<br />

"Ordnungsamt" unter anderem über Gewerbeanmeldungen (2007 mit 353<br />

um rund ein Viertel mehr als 2006), über die Einnahmen aus<br />

Verwarnungsgeldern der Ortspolizei (2007 ein Rückgang auf 97 000 Euro<br />

von 158 000 Euro im Vorjahr) oder über die Einnahmen aus der so<br />

genannten Fehlbelegungsabgabe bei der Nutzung von Sozialwohnungen<br />

(rund 75 000 Euro) berichtet. Das Sozialamt befasst sich mit der breiten<br />

Palette der sozialen Dienste und Leistungen, die für die älteren und<br />

kranken Menschen <strong>zum</strong> Beispiel von MSD oder Diakoniestation erbracht<br />

werden. Ebenso erfahren die Leser viel Wissenswertes über die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Einrichtungen für Kinder, über die Hausaufgabenhilfe, über die Förderung<br />

des Sports, über Jugendarbeit und Familienförderung.<br />

Ein breites Spektrum an Fakten und Zahlen wird unter der Überschrift<br />

Bau- und Betriebsamt ausgebreitet. Von "A" wie Altstadtsanierung bis "Z"<br />

wie Zuschüsse ist alles erfasst. Auch Hauptamt, Kämmerei sowie das<br />

266


Referat für Wirtschaftsentwicklung, Stadtmarketing und Kultur geben<br />

einen Überblick auf Entwicklungen und Veränderungen.<br />

Ergänzt werden diese Ausführungen von einem allgemeinen<br />

Bericht, der sich unter anderem dem Tournesol-Allwetterbad<br />

widmet.<br />

Der Jahresbericht wird seit 2005 jährlich aufgelegt. Informationen auch<br />

online auf den Internetseiten (www.idstein.de)<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 25. 02.2009<br />

Wörsdorfer Narren trotzen der Krise<br />

Originelle Motive im Fastnachtszug / Feuerwehrfrauen haben ihr<br />

<strong>Hallenbad</strong> schon gebaut<br />

WÖRSDORF. Fliegende Hexen, tanzende Kühe, "Banker" ohne<br />

Geldsorgen: beim Fastnachtsumzug in Wörsdorf steht die Welt alle<br />

Jahre wieder Kopf. Die Narren tobten sich bei ihrem Zug durch die<br />

Gassen richtig aus und warfen jede Menge Süßes in die<br />

Zuschauerreihen.<br />

Von Martin Kolbus<br />

Einige Zugteilnehmer sahen ein bisschen verkatert aus. "Gestern war<br />

Rosenmontagsball mit tausend Besuchern", fand TSG-Vorsitzender<br />

Johannes Eschenauer eine plausible Erklärung. Aber die frische Luft beim<br />

Umzug vertrieb die kleinen Quälgeister schnell.<br />

Der Ideenreichtum, mit dem die Vereine und Gruppen ihre rund 25<br />

Zugnummern gespickt hatten, begeisterte das Publikum. Besonders viel<br />

Beifall gab es für die Feuerwehr. "Wir sind gerade noch rechtzeitig<br />

zurückgekommen", tönte es aus einer Gruppe von Astronauten. Offenbar<br />

waren sie mit "Apollo 11" vor 40 Jahren <strong>zum</strong> Mond geschickt worden und<br />

jetzt pünktlich <strong>zum</strong> Fastnachtsumzug 2009 heimgekehrt.<br />

Ein schnittiges, aber deutlich langsameres Fahrzeug hatte sich der<br />

Feuerwehrnachwuchs mit seiner "Teufelskarre" gebastelt. Die<br />

Feuerwehrfrauen interessierten sich indes mehr für das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Tournesolbad. Mit Bademantel, Badekappe und Rettungsring<br />

ausstaffiert, freuten sie sich auf die erste Saison. "Wir haben<br />

unser Schwimmbad schon längst fertig", deutete Kornelia Beck auf<br />

das knallrote Gummiboot, das andeutete, wie das Tournesolbad<br />

einmal aussehen könnte.<br />

Unumstritten Thema Nummer 1 im Zug: Die Finanzkrise. "Uns kommen<br />

die Tränen", höhnten die Marschfreunde über die "Not leidenden Banken".<br />

Und die Dunker-Boys, die diesmal als Zirkusleute daherkamen, hatten<br />

riesige Geldscheine gedruckt und waren damit für alle Eventualitäten<br />

267


gerüstet: "Die Banken sind in der Krise, aber unsern Zirkus macht kaa<br />

Miese!" Der Stammtisch "Jäger-M 09" hatte gleich säckeweise Geldscheine<br />

auf seinem Motivwagen.<br />

An Barem mangelt es nicht nur den Banken, sondern auch manchem<br />

Fußballverein. Die Freien Wähler aus <strong>Idstein</strong>, Jahr für Jahr im Umzug<br />

dabei, hatten den Wörsdorfer TSG-Kickern zwar kein Geld mitgebracht,<br />

aber sie priesen sich sozusagen als letztes Aufgebot an: "Wir spielen nicht<br />

für Geld, sondern für Ebbelwoi", verlangten sie flüssige Entlohnung. Die<br />

TSG muss sich aber keine Sorgen um die Zukunft machen, denn die G-<br />

Jugend präsentierte sich mit den Talenten von morgen und die F-1-Jugend<br />

sah sich schon als Weltmeister der Zukunft.<br />

Ganz so hoch hinaus wollte "Bayala" nicht, der Tanzgruppe genügte die<br />

luftige Höhe des Hexenturms. Als Hexen erinnerten sie an die Schließung<br />

des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Wahrzeichens im letzten Jahr. Die Kolleginnen von "Spirit"<br />

kamen im Engelskostümen und auch "Elexier" glänzte durch originelles<br />

Outfit: Mal elegant, mal abgebrannt, nach ihrem Motto der "Zwei-Klassen-<br />

Gesellschaft".<br />

Weitaus rustikaler die Mode auf dem "Kuhstall"-Wagen: Die Besatzung<br />

kam als Kuhherde daher und machte dem Namen der Wörsdorfer Kneipe<br />

alle Ehre. Noch mehr Landluft wehte um den Wagen des Jugendtreffs, wo<br />

Bauer Heinrich seine Frau suchte. Für den Kontrast sorgte Prinzessin<br />

Christel I. (Schall) in edlem königlichen Gewand. Sie ließ sich vom Ersten<br />

Stadtrat Dr. Herbert Koch chauffieren.<br />

Übrigens: Ältester Zugteilnehmer war Peter Rüll, Küster und aktiver<br />

Sänger der Sängervereinigung. Seine Sangeskollegen hatten ihm eine<br />

goldene "82" um den Hals gelegt. Zu den Jüngsten dagegen zählte Max<br />

Eck von der Trialgruppe des AMC, die mit knatternden Motorrädern im Zug<br />

mitfuhr.<br />

268


269


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 25.02.2009<br />

439 Mitglieder halten der DLRG die Treue<br />

Zeit ohne Schwimmbad bald überstanden<br />

IDSTEIN (iz). Ehrungen standen im Mittelpunkt der<br />

Jahreshauptversammlung der DLRG <strong>Idstein</strong>. Es wurden 21<br />

Mitglieder für zehn Jahre Treue <strong>zum</strong> Verein mit der Ehrenurkunde<br />

in Bronze ausgezeichnet.<br />

Darüber hinaus wurden A. Reichert, T. Loch und C. Augstein mit der<br />

Ehrenurkunde in Silber für 25 Jahre Mitgliedschaft in der Lebensrettungs-<br />

Gesellschaft ausgezeichnet. M. Pottrick wurde die Ehrenurkunde in Silber<br />

für 40 Jahre Mitgliedschaft verliehen. An B. Müller und H. Ude wurden<br />

Ehrenurkunden in Gold verliehen für 50 Jahre Treue zur DLRG. <strong>Eine</strong><br />

besondere Auszeichnung galt G. Fueß für 70 Jahre Mitgliedschaft in der<br />

DLRG. Ihm wird ebenfalls die Ehrenurkunde in Gold verliehen. Leider<br />

waren von den vielen zu Ehrenden nur wenige zur<br />

Jahreshauptversammlung erschienen.<br />

DLRG-Vorsitzender Jörg Steinmann berichtete von den Gesprächen<br />

mit der Firma Tournesol. Es werde im neuen Bad wieder<br />

Trainingsmöglichkeiten geben, "aber so gut wie früher werden wir<br />

es nicht mehr haben", sagte Jörg Steinmann. Sobald es weitere<br />

Informationen gibt, will der Verein sie an die Mitglieder und<br />

Schwimmfreunde im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land weiterleiten.<br />

Florian Frömel berichtete kurz von den Einsätzen an der Ostsee. Dort<br />

wurden im Einsatzgebiet innerhalb von zwei Wochen 22 in Not geratene<br />

Badegäste gerettet, davon 19 mit Beteiligung von Rettungsschwimmern<br />

der DLRG <strong>Idstein</strong>.<br />

Zum Jahresende hatte die Ortsgruppe <strong>Idstein</strong> noch 439 Mitglieder von<br />

einstmals rund 1200. Der DLRG-Vorstand dankte abschließend allen<br />

Mitgliedern für die Treue <strong>zum</strong> Verein in der schwimmbadlosen Zeit.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 26.02.2009<br />

Geschäftsführer Alexander Hackl: "Die verlorene Zeit tut<br />

uns weh"<br />

Von Martin Kolbus<br />

Der lange eiskalte Winter hat seine Spuren auf der Großbaustelle im<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Nassau-Viertel hinterlassen. Annähernd vier bis sechs Wochen<br />

ist das Projekt Allwetterbad zurückgeworfen worden. Weder<br />

Geschäftsführer Alexander Hackl von der Tournesol Energie- und Freizeit-<br />

270


Anlagenbau GmbH (Österreich) noch Architekt Jürgen F. Salz wollen sich<br />

im Moment auf eine Prognose für die Fertigstellung des 20-Millionen-<br />

Projektes festlegen lassen.<br />

“Wir hängen beim Rohbau etwa vier bis sechs Wochen hinterher", so<br />

schätzt Salz die Zeiteinbuße ein. Beim Rohbau sei das sicherlich nicht<br />

aufzuholen, doch der Architekt aus Hilden ist zuversichtlich, dass ein Teil<br />

beim Innenausbau kompensiert werden könnte. Zunächst aber müsse<br />

jetzt “mit Volldampf der Rohbau fertiggestellt".<br />

Schon im Herbst des vergangenen Jahres hatte Tournesol auf der<br />

Baustelle östlich der Nordumgehung (B 275) einen unerwarteten Stillstand<br />

zu verkraften. Bei der Pfahlgründung waren Fehler gemacht worden. Die<br />

kosteten nicht nur Zeit, sondern auch Geld wieviel, das wird nicht<br />

offengelegt. “In Bezug zu einem einzelnen Gehalt viel Geld, in Bezug auf<br />

das Gesamtprojekt nur wenig", belässt es Alexander Hackl bei einem<br />

unkonkreten Vergleich.<br />

Mehr als die zusätzlichen Baukosten schmerzt ihn ohnehin die spätere<br />

Eröffnung im Sommer 2009: “Diese verlorene Zeit tut uns weh!"<br />

Inzwischen hat das Unternehmen eine zweite “Baustelle" in <strong>Idstein</strong>. In der<br />

Rodergasse soll demnächst ein “Tournesol Informations-Center" eröffnet<br />

werden. Es befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft <strong>zum</strong> Rathaus im<br />

“schiefen Haus". Hier werden die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> und die Schwimmfreunde aus<br />

dem Umland alles Wichtige über das Allwetterbad erfahren.<br />

Voraussichtlich Mitte März wird das Info-Center eröffnet.<br />

Der strenge Winter hat die Bauarbeiten im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Nassau-Viertel für<br />

Wochen <strong>zum</strong> Erliegen gebracht. Jetzt drehen sich auf der Baustelle des<br />

271


Tournesolbades wieder die Kräne. Foto: wita / Udo Mallmann<br />

Talk <strong>zum</strong> Bad:<br />

<strong>Eine</strong> sehr gute Gelegenheit, sich über das umfangreiche Fitness-, Sport-<br />

und Spaß-Angebot<br />

unter der Tournesol-Kuppel zu informieren und vielleicht schon etwas<br />

mehr über Preise und Konditionen zu erfahren, bietet sich darüber hinaus<br />

beim nächsten IZ-Talk der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung. Ein Tournesol-Team wird am<br />

Dienstag, 17. März, im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Gerberhaus dem IZ-Moderator und dem<br />

Publikum Rede und Antwort stehen.<br />

Wiesbadener Kurier vom 27.02.2009<br />

Landtagsabgeordnete und Investoren im IZ-Talk<br />

27.02.2009 - IDSTEIN<br />

Politik und ein Allwetterbad für den Untertaunus - auf diesen<br />

kurzen Nenner sind die Themen des ersten IZ-Talks 2009 am<br />

Dienstag, 17. März, von 19 bis 21 Uhr im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Gerberhaus zu<br />

bringen. Die Redaktion der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung hat zu diesen beiden<br />

Talkabschnitten kompetente Gäste eingeladen.<br />

Während Redakteur Martin Kolbus in bewährter Weise über den Talk<br />

berichtet und Kollege Udo Mallmann die IZ-Veranstaltung wie immer<br />

prima ins Bild setzt, empfängt Redakteur Volker Stavenow als Moderator<br />

zunächst drei Landtagsabgeordnete, die nach der jüngsten Wahl den<br />

Untertaunus in Wiesbaden vertreten: Peter Beuth (CDU), Marius Weiß<br />

(SPD) und Stefan Müller (FDP).<br />

Leider ist der grüne Landtagsabgeordnete Kai Klose als MdL Nummer vier<br />

an diesem Tag in Urlaub, so dass er der Einladung zur IZ-Veranstaltung<br />

nicht folgen kann. Klose wird in einem späteren Talk zu Gast sein. Die drei<br />

Abgeordneten sollen nicht nur ihre Ideen für eine erfolgreiche Zukunft des<br />

Untertaunus darlegen, sondern stellen sich auch Besucherfragen.<br />

Im zweiten Abschnitt geht es ebenfalls um ein wichtiges<br />

Untertaunus-Thema:<br />

Das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Allwetterbad soll in diesem Jahr fertig<br />

gestellt sein und tausende Besucher unter die Kuppel oder ins<br />

Freigelände locken.<br />

272


Dazu talkt Volker Stavenow mit Michael Beck von der Tournesol-<br />

Investorfirma und den beiden Geschäftsführern Michelle und<br />

Holger Klee. Das Trio soll Stellung beziehen <strong>zum</strong> Baufortschritt,<br />

zur Angebotspalette, dem Vereins- und Schulschwimmen oder der<br />

Preisgestaltung.<br />

Damit auch dieser Talk nicht zur “trockenen" Angelegenheit gerät, hat die<br />

IZ wie immer für eine auflockernde Abwechslung gesorgt: Für flotte<br />

musikalische Klänge sorgt der neunjährige Felix Hoffmann aus<br />

Eschenhahn auf seinem Saxofon. Er siegte beim Regionalentscheid<br />

“Jugend musiziert" und gibt an diesem Abend eine Kostprobe seines<br />

großen Könnens.<br />

Wie immer ist der Besuch des IZ-Talks im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Gerberhaus am<br />

Löherplatz kostenfrei.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 02. März 2009<br />

Das "Armut-Lied" macht nachdenklich<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Kirchenkabarett "Fried, fromm, fröhlich, Frey"<br />

präsentiert neues Programm<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Kirchenkabarett in Höchstform (von links): Karlheinz Theobald, Jörg<br />

Fried und Dieter Frey.Foto: wita/Martin Fromme<br />

Vom 02.03.2009<br />

Es ist ein verbales Feuerwerk, das Pfarrer Dieter Frey und Jörg<br />

Fried, begleitet von Karlheinz Theobald, in ihrem neuen Programm<br />

des Kirchenkabaretts "Fried, fromm, fröhlich, Frey" abbrennen:<br />

"Geld oder Leben?!" ist der Titel.<br />

Von Willy Burkert<br />

Natürlich bewegt sich fast alles um die Finanzkrise, um das liebe Geld.<br />

"Haben Sie mal ein paar Millionen für mich?" - "Können Sie auf eine<br />

273


Milliarde rausgeben?" Und für den kleineren Geldbeutel: "Bei de Naspa<br />

gibt´s jetzt so große orangene Kopfkisse zu kaafe. Da kann mer sei ganz<br />

Geld neiduhn". - "Na ja, nur uff Münzgeld kann ich so schlecht eischlafe".<br />

Sehr still wird es im Saal beim Armut-Lied. "Voll Scham und Trauer muss<br />

man sehn, wie viele hin zur Tafel gehn, weil das Geld bei ihnen nicht mehr<br />

reicht. Sie wurden ihre Arbeit los, damit ein gieriger Firmenboß das<br />

Jahresplus durch Jobabbau erreicht."<br />

Und für den notleidenden Banker gibt es eine hilfreiche Therapie: Er muss<br />

Monopoly spielen und dabei aber immer verlieren. Dieser arme Mann<br />

versteht die Welt nicht mehr. Nachdem sein Jahresgehalt auf 500 000<br />

Euro gestutzt ist, fragt er sich, wo sein Mindestlohn geblieben ist.<br />

Insolvenz ist ja das vornehme Wort für pleite. Für Dieter Frey, dem<br />

bekannten Eisenbahn-Fan, ist die Insolvenz von Märklin besonders hart.<br />

"Aber dass die Schiesser-Unnerhose jetzt aach pleite sin, will merr ner in<br />

de Kopp. Jetzt hat merr ja gar nix mehr <strong>zum</strong> wechsele."<br />

Sehr anschaulich zeigen die Kabarettisten auf, wie es zugehen kann, wenn<br />

ein Professor beim Amt für Wirtschaftsentwicklung, Stadtmarketing und<br />

Kultur bei der Stadt <strong>Idstein</strong> mit einer einfachen alten Frau, die nur ihre<br />

täglichen Lebensmittel einkaufen will, zusammentrifft. Er empfiehlt ihr<br />

einen Kurs "Wie salze ich richtig, damit meine Lebensmittelvorräte im<br />

Keller gut überwintern?", worauf das Frauchen nur eine Antwort hatte:<br />

"Ich tät ja gern salze, wenn ich mir nur e bissje Salz kaafe könnt." Aber<br />

wo?<br />

Denn laut Professor "sind alle Supermärkte auf einem Ring um die Stadt<br />

herum erreichbar, und wenn Sie sich beim Einkaufen verletzen, gelangen<br />

Sie kreuzungsfrei in die Helios-Klinik, und wenn jemand von den<br />

Mitarbeitern da ist, werden Sie auch geholfen." Und bei dem neuen<br />

Tournesol-Allwetterbad "habbese erst emal die Pfeiler falsch<br />

eigehaache. Da muss mer ja Angst habbe, dass des Becke schief<br />

ist und merr rausschwabbe duht."<br />

Wehmut kommt in der Veranstaltung auf, als Pfarrer Frey das letzte Lied<br />

"auch für mich" ankündigt. Ein Kabarett in dieser Form mit drei<br />

Vorstellungen am Freitag und Samstag wird es künftig nicht mehr geben,<br />

weil Dieter Frey in diesem Jahr in Pension geht und nach Bad Homburg<br />

zieht. Schade! Mancher Besucher kann nur mühsam seine Tränen beim<br />

Schlusslied "my way" unterdrücken.<br />

Dass es sich um eine kirchliche Veranstaltung handelt, kommt bei der<br />

Veranstaltung immer wieder <strong>zum</strong> Ausdruck. Alle Einnahmen fließen in die<br />

Kinder- und Jugendarbeit der evangelischen Kirchengemeinde <strong>Idstein</strong> zu.<br />

Da das Dekanat nur eine halbe Gemeindepädagogenstelle finanziert, wird<br />

die fehlende Hälfte durch derartige Aktionen oder durch Mitgliedsbeiträge<br />

aufgefüllt.<br />

Es gibt aber auch noch andere Möglichkeiten zu helfen: Nach dem<br />

Sonntagsgottesdienst muss einfach mehr Kuchen gegessen<br />

werden. Auch wenn man nach dem vierten Stück denkt, es geht<br />

nicht mehr, dann "müssen wir uns einfach sagen wie Barack<br />

274


Obama `Yes, we can!`" Ein Schlachtruf, der den Saal jedesmal<br />

<strong>zum</strong> Vibrieren bringt, egal, ob es darum geht, für die gute Sache<br />

während der Pause noch ein neuntes Glas Sekt zu trinken oder um<br />

die Mitarbeit in der Gemeinde.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 04. März 2009<br />

Politik für den Untertaunus und <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Allwetterbad<br />

Vom 04.03.2009<br />

Von Volker Stavenow<br />

IDSTEIN. Politik und ein Allwetterbad für den Untertaunus - Auf diesen<br />

kurzen Nenner sind die Themen des ersten IZ-Talks 2009 am Dienstag,<br />

17. März, von 19 bis 21 Uhr, im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Gerberhaus zu bringen. Die<br />

Redaktion der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung hat zu diesen beiden Talkabschnitten<br />

kompetente Gäste eingeladen.<br />

Während Redakteur Martin Kolbus in bewährter Weise über den Talk<br />

berichtet und Kollege Udo Mallmann die IZ-Veranstaltung wie immer<br />

prima ins Bild setzt, empfängt Redakteur Volker Stavenow als Moderator<br />

zunächst drei Landtagsabgeordnete, die nach der jüngsten Wahl den<br />

Untertaunus in Wiesbaden vertreten: Peter Beuth (CDU), Marius Weiß<br />

(SPD) und Stefan Müller (FDP).<br />

Leider ist der grüne Landtagsabgeordnete Kai Klose als MdL Nummer vier<br />

an diesem Tag in Urlaub, so dass er der Einladung zur IZ-Veranstaltung<br />

nicht folgen kann. Klose wird in einem späteren Talk zu Gast sein. Die drei<br />

Abgeordneten sollen nicht nur ihre Ideen für eine erfolgreiche Zukunft des<br />

Untertaunus darlegen, sondern stellen sich auch Besucherfragen.<br />

Im zweiten Abschnitt geht es ebenfalls um ein wichtiges<br />

Untertaunus-Thema: Das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Allwetterbad soll in<br />

diesem Jahr fertig gestellt sein und tausende Besucher unter die<br />

Kuppel oder ins Freigelände locken. Dazu spricht Volker Stavenow<br />

mit Michael Beck von der Tournesol-Investorfirma und den beiden<br />

Geschäftsführern Michelle und Holger Klee. Das Trio soll Stellung<br />

beziehen <strong>zum</strong> Baufortschritt, zur Angebotspalette, dem Vereins-<br />

und Schulschwimmen oder der Preisgestaltung.<br />

Damit auch dieser Talk nicht zur "trockenen" Angelegenheit gerät, hat die<br />

IZ - wie immer - für eine auflockernde Abwechslung gesorgt: Flotte<br />

musikalische Klänge spielt der neunjährige Felix Hoffmann aus<br />

Eschenhahn auf seinem Saxofon. Er siegte beim Regionalentscheid<br />

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"Jugend musiziert" und gibt an diesem Abend eine Kostprobe seines<br />

großen Könnens.<br />

Wie immer ist der Besuch des IZ-Talks im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Gerberhaus am<br />

Löherplatz kostenfrei. Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung bittet jedoch wegen der<br />

begrenzten Stuhlkapazität um Anmeldung per Telefon 0 61 26 / 32 21<br />

oder per Mail unterwt-idstein@vrm.de oder per Fax unter 0 61 26 / 5 79<br />

15, damit die Redaktion einen Überblick erhält, wie viele Plätze belegt<br />

sind.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land Freizit- und Informationszeitung vom<br />

15. März 2009<br />

Tournesol – Zeit für mich<br />

Mit diesem Slogan wirbt der Betreiber des noch in Bau befindlichen neuen<br />

Bades der Stadt <strong>Idstein</strong>. Aber wie soll das gehen, wo doch in heutigen<br />

Zeiten sowieso keiner mehr Zeit hat? Ernst Ferstl hat dies wie folgt<br />

ausgedrückt: „Der größte Erfolg des Zeitgeistes: Alle haben Uhren –<br />

niemand hat Zeit.“<br />

Natürlich ist uns allen bewusst, dass Zeit das wertvollste Gut ist, denn Zeit<br />

kann man sich nun mal schlecht erkaufen. Einmal falsch verwendet, bringt<br />

man sie nie wieder zurück.<br />

Tournesol – das sind die Betreiber des Bades – sind überzeugt, mit dem<br />

Zeitkonto von Tournesol eine neue Form der Zeitrechnung gefunden zu<br />

haben. Und wirklich, Tournesol verwendet die Zeit nicht als Maßeinheit,<br />

sondern als Abrechnungseinheit. Hat man bei Tournesol ein Zeitkonto<br />

eröffnet, so bekommt man für jeden Besuch im Tournesol eine Zeit in<br />

Form von Tournesol-Minuten zurück. Diese Tournesol-Minuten kann man<br />

nun gegen alle Leistungen im Tournesol, z.B. vom Eintritt bis hin zu<br />

Getränken uvm., einlösen. Natürlich kann man die Tournesol-Minuten<br />

auch kaufen. Einfach, aber gut. Denn jetzt kann man wirklich erstmals<br />

Zeit verschenken.<br />

Ob für sich selbst oder für die Liebsten – ob aus Familie, freunde, Beruf<br />

usw. – das ideale Geschenk. Ideal deshalb, weil das geschenkte<br />

„Zeitguthaben“ nun gegen alle Leistungen im Tournesol eingelöst werden<br />

kann. Diese Wahlfreiheit ist die Voraussetzung um eine schöne Zeit zu<br />

verbringen.<br />

Eigentlich haben wir ja keine Zeit mehr. Vielleicht hilft uns das Zeitkonto<br />

von Tournesol dabei, ein bisschen bewusster mit der Zeit umzugehen, frei<br />

nach John Steinbeck, „Die Kunst des Ausruhens ist ein Teil der<br />

Kunst des Arbeitens“.<br />

276


277


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 17.März 2009<br />

Wellness-Oase mit eigenem Stil<br />

Ein Badetag kostet in der Tournesol-Anlage 7,50 Euro / Neues<br />

Info-Center<br />

Kaum hat das neue Tournesol-Info-Center in der Rodergasse 3 in <strong>Idstein</strong><br />

geöffnet, schon können sich Michelle und Holger Klee (rechts) vor<br />

interessierten Nachfragen nach dem im Bau befindlichen Allwetterbad im<br />

Nassauviertel kaum retten.Foto: wita/Udo Mallmann<br />

Seit gestern erhalten die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> einen Vorgeschmack vom<br />

Aussehen des Allwetterbades, das zur Zeit im Nassauviertel<br />

entsteht: In der Rodergasse hat die Tournesol <strong>Idstein</strong> Betriebs<br />

GmbH ein Informationszentrum eröffnet. Unter dem Motto<br />

"Tournesol - Zeit für mich" gibt es Infos aus erster Hand rund um<br />

des Bad - und ein großes Modell der geplanten Anlage zu<br />

bestaunen.<br />

Von Volker Stavenow<br />

Viele <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>, die gestern durch die Rodergasse bummeln, bleiben vor<br />

dem Schaufenster des Tournesol-Info-Centers stehen, begutachten das<br />

imposante Modell des hypermodernen Allwetterbades mit der großen<br />

drehbaren Kuppel nebst umfangreichen Außenanlagen. In dem kleinen<br />

Raum hängt unter Glas ein Plan des Allwetterbades und verdeutlicht auch<br />

auf diese Weise eindrucksvoll, dass es sich bei dem Tournesol-Projekt<br />

nicht um ein Schwimmbad alter Prägung handelt, sondern um eine<br />

Wellness-Oase mit ganz eigenem Stil.<br />

"Als wir heute morgen unser Info-Center aufschlossen, konnten wir kaum<br />

unsere letzten Kartons mit Info-Material abstellen, schon standen die<br />

interessierten Menschen bei uns im Raum", freut sich Holger Klee, der in<br />

der Tournesol-Geschäftsleitung mitarbeitet, über die große Resonanz am<br />

ersten Öffnungstag. "Vom Raum her reicht dieses Info-Zentrum völlig aus.<br />

Die Lage hier in der Rodergasse ist einfach unschlagbar. Wir hatten Glück,<br />

dass uns der Zufall diese Räume zugespielt hat."<br />

Heute ist auch Holger Klees Frau, Michelle Klee, die Geschäftsführerin des<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Allwetterbades froh, dass das diese Anlaufstelle nicht<br />

draußen an der Baustelle im Nassauviertel eingerichtet wurde - diese<br />

Überlegung bestand auch. "Dieses Info-Center hier soll die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> direkt<br />

278


im Herzen ihrer Stadt ansprechen. Geplant ist, es solange geöffnet zu<br />

lassen, bis unser Bad fertig ist. Danach wollen wir diesen Info-Punkt hier<br />

schließen und im Tournesol-Bad einrichten", skizziert sie. Sollte sich<br />

allerdings herausstellen, dass die Info-Einrichtung in der Rodergasse sehr<br />

stark frequentiert wird, dann könnte es sein, dass dieser Anlaufpunkt auf<br />

Dauer eingerichtet bleibt.<br />

"Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> bekommen bei uns jetzt eine konkrete Vorstellung, dass sie<br />

keinen normalen Ersatz für ihr altes <strong>Hallenbad</strong> erhalten, sondern dass im<br />

Nassauviertel eine todschicke Einrichtung gebaut wird", unterstreicht<br />

Holger Klee.<br />

Gehobene Ansprüche<br />

Das Allwetterbad bietet nach der Fertigstellung neben dem durch die<br />

drehbare Kuppel zu öffnenden und schließenden Schwimmbecken ein<br />

Fitnesscenter, Saunawelt, Kosmetik, Gastronomie und Wellness für<br />

gehobene Ansprüche. Noch befindet sich der neue Wellness-Tempel an der<br />

B 275 im Bau, aber schon jetzt können sich interessierte <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Zeitkarten oder Gutscheine für einen Besuch kaufen oder schenken<br />

lassen. Alle wird über ein modernes Computersystem profihaft<br />

abgerechnet.<br />

Im Info-Material werden bereits die Preise für einen Eintritt genannt.<br />

Dabei arbeitet das Allwetterbad mit so genannten Zeitkonten: Für jeden<br />

Besuch werden Zeitgutschriften wieder an die Gäste zurückgegeben. Der<br />

Eintritt ins Bad (ohne Sauna, Fitness und Wellness) für einen Tag ohne<br />

Zeitbeschränkung (<strong>zum</strong> Beispiel samstags von 8 bis 23 Uhr) kostet für<br />

einen Besucher ab 16 Jahren 7,50 Euro, Kinder unter 16 Jahren bezahlen<br />

5, 50 Euro. <strong>Eine</strong> Familie ab drei Personen mit Kindern unter 16 Jahren darf<br />

den ganzen Tag für 20 Euro plantschen gehen.<br />

Individuelle Wünsche<br />

Neben diesen Preisen bietet Tournesol Eintrittspakete für die<br />

unterschiedlichen Einrichtungen an - je nach Neigung.<br />

"Im Vorfeld haben wir uns natürlich bei Badekunden umgehört. Die<br />

meisten wollen keine Zeitbegrenzung, wo sie nach den abgelaufenen drei<br />

Besuchsstunden unter Stress aus dem Bad hetzen, um nicht nachzahlen<br />

zu müssen. Diese Kunden behalten vom eigentlich schönen Badeerlebnis<br />

nur die negative Nachzahlung in Erinnerung. Außerdem haben wir den<br />

Badbesuch vom Saunabesuch abgekoppelt. Beides ist separat zu<br />

bezahlen. So tragen wir den individuellen Wünschen der Kunden<br />

Rechnung", erklärt Holger Klee. Und seine Frau Michelle betont, dass man<br />

sich gerade bei der Preisgestaltung sehr viel Mühe gegeben hat, damit es<br />

ein erschwingliches Besuchsvergnügen für Familien, Kinder und<br />

individuellen Besuchern wird. Michelle und Holger Klee weisen auf IZ-<br />

Nachfrage auch darauf hin, dass im Tournesol-Allwetterbad viele neue<br />

Arbeitsplätze entstehen: Gesucht werden Mitarbeiter im Fitness-,<br />

Wellness- und Gastronomiebereich. Diesbezügliche Anfragen laufen über<br />

das neue Info-Center.<br />

279


Das Tournesol-Info-Center in der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rodergasse 3 ist zu folgenden<br />

Zeiten geöffnet: Montag, Mittwoch, Freitag von 15 Uhr bis 19 Uhr,<br />

Dienstag, Donnerstag von 9 Uhr bis 13 Uhr und Samstag von 10 Uhr bis<br />

14 Uhr. Telefonkontakt: 0 61 26/ 95 91 83 0<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 18.März 2009<br />

Politik und Tournesol<br />

Vom 18.03.2009<br />

IDSTEIN (VoS). Einmal mehr ein voll besetztes Gerberhaus gestern Abend<br />

am Löherplatz: Im Kunst- und Kulturtreff im Herzen <strong>Idstein</strong>s drehte sich<br />

im IZ-Talk alles um die drei Landtagsabgeordnete Peter Beuth (CDU),<br />

Marius Weiß (SPD), Stefan Müller (FDP) und deren politische Ideen für den<br />

Untertaunus und <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land, sowie um das Tournesol-Bad, das im<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Nassauviertel zur Zeit gebaut wird. Alexander Hackl, Michelle<br />

und Holger Klee machten deutlich, wie das neue Allwetter-Bad an der B<br />

275 einmal aussieht und welche Möglichkeiten es dort für die Besucher<br />

gibt.<br />

Für musikalische Entspannung zwischen den Talkblöcken sorgte gestern<br />

der 9-jährige Felix Hoffmann aus Eschenhahn, "Jugend musiziert"-<br />

Regionalsieger, auf seinem Saxofon. Die IZ berichtet in der morgigen<br />

Donnerstagausgabe ausführlich in Wort und Bild über ihre Veranstaltung.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 19.März 2009<br />

Im Tournesol-Freibad wird ab August geplantscht<br />

Das neue Allwetterbad im Nassauviertel und Politik für den Untertaunus<br />

sind die Hauptthemen beim Talk der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung<br />

So sieht die Tournesol-Anlage im Modell aus.Fotos: wita/Udo Mallmann<br />

280


Das deutschlandweit erste Tournesol-Allwetterbad in der Diskussion (von links nach<br />

rechts): Holger Klee, Volker Stavenow, Michelle Klee und Alexander Hackl.<br />

Im IZ-Talk der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung im Gerberhaus drehte sich alles<br />

um das Tournesol-Allwetterbad und um Untertaunus-Politik von<br />

drei heimischen Abgeordneten im Hessischen Landtag.<br />

Von Beke Heeren-Pradt<br />

"Wir sind eine Tournesol-Familie und wollen, dass sich in <strong>Idstein</strong> eine<br />

Tournesol-Gemeinschaft bildet, die alle Lebensbereiche und -alter<br />

umfasst, und in der sich alle wohlfühlen." Michelle Klee ist eine der zwei<br />

Geschäftsführer des neuen Tournesol-Allwetterbades, dessen Bau<br />

mittlerweile konkrete Formen annimmt und dessen Präsenz in der<br />

Hexenturmstadt von vielen seit langem herbeigesehnt wird. Michelle Klee<br />

fasst die Firmenphilosophie, die hinter der Idee des Bades steht, mit<br />

diesem Statement zusammen. Sie ist, neben ihrem Mann Holger Klee,<br />

Mitglied der Geschäftsleitung der Firma Tournesol, und dem Ingenieur<br />

Alexander Hackl, Geschäftsführer der Firma Tournesol Energie- und<br />

Freizeitanlagen Bau GmbH, zu Gast im IZ-Talk bei Redakteur Volker<br />

Stavenow, der dem Thema Schwimmbad in <strong>Idstein</strong> so zu einem Forum<br />

verhalf: Die Rechnung der IZ ging auf, denn auch wegen diesen Themas<br />

war das Gerberhaus voll besetzt.<br />

"Wann kann mit der Eröffnung des neuen Allwetterbades gerechnet<br />

werden?"- war wohl die brennendste Frage zu diesem Themenkomplex,<br />

die Ingenieur Alexander Hackl mittlerweile auch beantworten kann. Im<br />

August soll der Freibadbereich, geöffnet werden, im September dann der<br />

<strong>Hallenbad</strong>bereich. <strong>Eine</strong> Verzögerung war beim Bau aufgetreten, IZ-Talk<br />

die wegen einer nicht exakt gelungenen Pfählung zur Stabilisierung des<br />

Untergrundes eingetreten war. Dies erklärte der Baufachmann dem<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Publikum, das auch interessiert der Geschichte des Tournesol-<br />

Konzeptes lauschte, das in Frankreich entwickelt wurde, wo es schon 180<br />

Tournesol-Bäder gibt, die nach ähnlichem Konzept funktionieren. Die<br />

österreichische Firma, die das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bad baut, hat das französische<br />

Konzept übernommen und realisiert nun in <strong>Idstein</strong> das erste Bad dieser<br />

Art. Gleichzeitig laufe auch noch die Planung eines solchen Bades in St.<br />

Petersburg, so Hackl, "aber <strong>Idstein</strong> wird das Rennen machen, denn hier<br />

haben wir eine sehr effektiv arbeitende Verwaltung angetroffen, die<br />

schneller arbeitet als in anderen Städten."<br />

Dies hörte der anwesende Bürgermeister Gerhard Krum sehr gerne, der<br />

seinerseits die Zusammenarbeit mit der Firma Tournesol als<br />

281


freundschaftlich bezeichnete. Holger Klee, der das gesamte Objekt anhand<br />

eines Modells erläuterte, pries ebenfalls die hervorragende<br />

Zusammenarbeit mit der Stadt <strong>Idstein</strong>. Man habe sich sehr stark mit den<br />

Bedürfnissen der Stadt auseinandergesetzt und versuche, allen<br />

Anforderungen gerecht zu werden, so Klee, der das Bad, das ein<br />

Markenzeichen durch seine signifikante Kuppel erhält, als ein<br />

Gesamtprojekt aus Schwimmbad, Sauna-, Fitness-, Wellness-Bereich und<br />

Gastronomie beschreibt.<br />

Mit der Gestaltung der Eintrittspreise habe man sich sehr viel Mühe<br />

gegeben, erklärte Michelle Klee, die betont, dass man vornehmlich an<br />

Familien mit Kindern gedacht habe. 7,50 Euro koste eine Karte für<br />

Erwachsene, 5,50 Euro der ermäßigte Eintritt, Familien zahlen 20 Euro<br />

pauschal und können, wie jeder andere auch, solange im Bad bleiben, wie<br />

gewünscht. "Zeit - das ist das Thema des Tournesol-Bades", so Michelle<br />

Klee. Niemand solle in Hektik das Bad verlassen müssen. Darüber hinaus<br />

kann jeder Nutzer des Bades über eine Art Payback-System wiederum<br />

Gutschriften erhalten ("Tournesol-Minuten"), die, egal in welchem, Bad-<br />

Bereich verbraucht werden können.<br />

Ohne kritische Fragen ging die Präsentation nicht vonstatten. Viele<br />

ehemalige Nutzer des alten <strong>Hallenbad</strong>es waren in den IZ-Talk gekommen,<br />

um zu erfahren, wie es denn für die regelmäßigen Kurzzeitschwimmer<br />

aussieht, die nichts anderes wollten, als ihre Bahnen ziehen. 7,50 Euro<br />

scheinen diesen Nutzern zu teuer, <strong>zum</strong>al, wenn sie mit der Familie<br />

regelmäßig das Bad nutzen wollen.<br />

"Das Tarifsystem ist noch nicht endgültig", so Holger Klee, da könne noch<br />

verhandelt werden. Das Gleiche gilt auch für die Vereine und Schulen, mit<br />

denen sich die Betreiberfirma in der nächsten Zeit zusammensetzen will,<br />

um einen Belegungsplan des Bades erarbeiten zu können, der allen<br />

gerecht wird. Dass Schul- und Vereinsschwimmen im Tournesol-Bad<br />

stattfinden werden, wird von den Investoren garantiert.<br />

<strong>Eine</strong>s wurde auch ganz deutlich: Das neue Tournesol-Bad ist von der<br />

Konzeption - und somit auch von seiner Nutzung - nicht mit einem<br />

hergebrachten Freizeitbad zu vergleichen. Tournesols Werbeslogan "Zeit<br />

für mich" zeigt, dass neben dem Badebetrieb auch die anderen Bereiche,<br />

wie Sauna, Fitness, Wellness wesentliche Aspekte des Bades sein sollen.<br />

Die Australierin Michelle Klee, die "Health Management und Fitness<br />

Instruction" in den USA studierte und schon unterschiedlichste Anlagen<br />

konzipierte und managte, machte dies in der Vorstellung ihres Konzeptes<br />

für <strong>Idstein</strong> deutlich. Das Thema "Zeit für mich" steht im Vordergrund,<br />

nicht unbedingt der Schwimmsport.<br />

282


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 26. März 2009<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Baustellen-Sommer<br />

In Kürze Beginn für Kreisel B 275 / Bürgermeister: Kein Chaos<br />

Von Martin Kolbus<br />

Der Umbau der Ampelkreuzung Limburger Straße /<br />

Am Hexenturm zu einem Kreisel wird ein halbes Jahr<br />

lang für Verkehrsbehinderungen in der Innenstadt sorgen.<br />

Parallel dazu werden einhalbes Dutzend weiterer<br />

Straßenbauprojekte in der Kernstadt in Angriff<br />

genommen. "Ein Chaos wird trotzdem nicht ausbrechen", geben<br />

Bürgermeister Krum und Diplom-Ingenieur Norman Wille aber<br />

sofort Entwarnung.<br />

Noch vor Ostern sollen die Baumaschinen an der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Nordumgehung<br />

anrücken, um in Höhe der Tankstelle den neuen Kreisel zu bauen. "Zwei<br />

Monate werden die Arbeiten dauern", schätzt Norman Wille vom<br />

Planungsbüro Grandpierre & Wille. Viele Verkehrsteilnehmer werden den<br />

Kreiselbau begrüßen, erleichtert er doch besonders den Bewohnern und<br />

Beschäftigten im Nassau-Viertel die Ein- und Ausfahrt, ohne den<br />

Verkehrsfluss auf der Bundesstraße 275 maßgeblich zu behindern. Auch<br />

die Sicherheit der Autofahrer soll sich durch die Beseitigung der alten T-<br />

Einmündung hier deutlich erhöhen.<br />

Der neue Kreisel wird einen Durchmesser von 37 Metern bekommen und<br />

damit zu den größten im Stadtgebiet gehören. Große Beeinträchtigungen<br />

während der Kreisel-Bauzeit erwartet die Stadtverwaltung nicht, der<br />

Verkehr wird - abgesehen vom Termin des Auftragens der Deckschicht -<br />

dort weiterlaufen können.<br />

"Wir brauchen die neue Kreisanlage Rudolfstraße als Entlastung, wenn wir<br />

dann im Mai/Juni in der Limburger Straße/Amtsgericht massiver ins<br />

Verkehrsgeschehen eingreifen werden", schildert Wille die Abhängigkeiten<br />

der beiden Baumaßnahmen. In der Stadtmitte beginnen zwar schon im<br />

Mai die Arbeiten und die Gerichtsstraße wird an der großen Kreuzung zur<br />

Sackgasse, doch erst im Juni geht es im Kreuzungsbereich "richtig los". Zu<br />

diesem Zeitpunkt dürfte der Kreisel an der oberen Zufahrt <strong>zum</strong> Nassau-<br />

Viertel bereits fertiggestellt sein.<br />

In den Sommermonaten Juni/Juli wird auch die<br />

Erschließungsstraße für Tournesol und Edeka (Weldertstraße)<br />

fertig ausgebaut, kündigt die Stadtverwaltung an. Hier wird<br />

spätestens ab dem Spätsommer/Frühherbst reger Verkehr<br />

herrschen, wenn Tournesol den Betrieb eröffnet und Edeka bald<br />

darauf nachzieht. Beide Publikums-Magnete werden zwar selbst<br />

viele Parkplätze anbieten, doch wird die Stadt neben der Straße<br />

und dem einseitigen Fußweg auch einen Pkw-Parkstreifen<br />

283


einrichten. Ein Wendehammer am Tournesolbad bildet dort den<br />

(vorläufigen) Abschluss. Ob es dort später eine Anbindung in<br />

Richtung Wiesbadener Straße geben kann, wird von zur Zeit<br />

laufenden Eigentümergesprächen abhängen, so Rathauschef<br />

Gerhard Krum.<br />

Damit nicht genug der Straßenbauprojekte: Im Nassau-Viertel erfolgt<br />

schon in wenigen Wochen ein abschnittsweiser Fertigausbau in der<br />

Maximilianstraße. Kanal-, Wasser- und Straßenbau kommen ebenfalls in<br />

Hermann-Löns-Straße, Berliner Straße und Im Rödchen in Gang. Der<br />

Busverkehr muss dann zeitweise umgeleitet werden.<br />

Dann ist da auch noch die Richard-Klinger-Straße, die zwischen dem Aldi-<br />

Kreisel und dem Anschluss Frauwald grundhaft erneuert wird und<br />

beidseitig Gehwege erhält. "Anfang Mai geht es dort los", kündigt Norman<br />

Wille an.<br />

Noch in diesem Jahr soll außerdem Baubeginn für den Kreisel B 275 /<br />

Wörtzgarten (bei Audi) sein - voraussichtlich im Juli/August. Diese<br />

Kreisverkehrsanlage wird rekordverdächtige 40 Meter im Durchmesser<br />

erhalten. Lange Lastfahrzeuge, die aus dem Cunoweg auf die B 275<br />

einbiegen und dann weiter auf der A 3 nach Frankfurt fahren wollen,<br />

können diesen Kreisel dann auch <strong>zum</strong> Wenden nutzen. Um die Liste<br />

komplett zu machen: gegen Ende des Jahres wird auch noch die<br />

Seelbacher Straße (L 3026) weiter ausgebaut - inklusive Kreisel.<br />

Im Mittelpunkt aber wird der Kreisverkehr Limburger Straße/Am<br />

Hexenturm stehen, der bis Ende November fertig werden soll. Vier<br />

Bauabschnitte sind vorgesehen, angefangen mit dem Bereich vor der<br />

Turnhalle.<br />

Der Verkehr soll, sieht man mal von einer kurzzeitigen Vollsperrung<br />

während des Einbaus der Deckschichten ab, die gesamte Bauzeit über<br />

weitergeführt werden. "Die Vollsperrung wird voraussichtlich in die Zeit<br />

der Herbstferien fallen", bestätigte Norman Wille.<br />

284


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 03. April 2009<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Spaßbad mit Stahlkuppel<br />

Sabine Fritz vom Stadtmarketing: "Gehen von der Eröffnung zu<br />

den Sommerferien aus“<br />

Wirtschaftsprofi Sabine Fritz. Archivfoto: wita / Mallmann<br />

Großbaustelle aus der Vogelperspektive. Stefan Gärth stieg für das Bild<br />

auf einen Kran.Foto: Stefan Gärth<br />

285


Vom 03.04.2009<br />

Sabine Fritz, Leiterin des Referats für Wirtschaftsentwicklung,<br />

Stadtmarketing und Kultur der Stadt gibt Auskunft über das neue<br />

Tournesolbad.<br />

Wann wird das Schwimmbad jetzt eigentlich fertig gestellt sein?<br />

Sabine Fritz: Alles hängt davon ab, wie sich in nächster Zeit der<br />

Baufortschritt entwickeln wird. Besonders der Bau der Stahlkuppel im April<br />

wird den Zeitpunkt bestimmen, wann das Schwimmbad eröffnet werden<br />

kann. Derzeit gehen wir davon aus, dass es pünktlich zu den<br />

Sommerferien eröffnet werden kann und der Schwimmbetrieb beginnen<br />

kann.<br />

Was wird denn in etwa der Eintritt kosten?<br />

Sabine Fritz: Klar ist, dass ein neues Bezahlungsprinzip verwendet werden<br />

wird. So wird man zukünftig nicht mehr nur eine Eintrittskarte kaufen<br />

können, sondern ein so genanntes "Stundenpotenzial". Das heißt, man<br />

kauft eine Anzahl von Stunden von denen nur die abgestrichen werden,<br />

die man tatsächlich im Schwimmbad verbracht hat. Wenn man so will,<br />

wird somit auf die Minute abgerechnet.<br />

Bekommen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürger oder Schüler vergünstigte Eintrittskarten?<br />

Wird die DLRG, wie im alten Schwimmbad, dort wieder<br />

Schwimmunterricht geben dürfen?<br />

Interview<br />

Sabine Fritz: Mit dem Betreiber wurde auch über dieses Thema<br />

gesprochen, dazu hat der Betreiber versprochen, dass die DLRG in dem<br />

neuen Schwimmbad ihr Training aufnehmen kann.<br />

Also werden auch die Schulen ihren Schwimmunterricht dort wieder<br />

abhalten können?<br />

Sabine Fritz: Das ist richtig. Es ist vorgesehen, dass auch die Schulen<br />

zukünftig im neuen Schwimmbad wieder ihren Unterricht abhalten<br />

können. Schließlich ist es ja auch sehr wichtig, dass die Kinder bereits in<br />

der Grundschule das Schwimmen lernen.<br />

Das Schwimmbad liegt ja etwas außerhalb <strong>Idstein</strong>s und ist für viele nur<br />

schwer zu erreichen, da stellt sich zwangsläufig die Frage: Ist zu dem<br />

Schwimmbad eine Busverbindung geplant?<br />

Sabine Fritz: Das Erreichen des Schwimmbads wird, aufgrund des<br />

Standorts, für einige Personen ohne Auto nicht ganz einfach sein. Daher<br />

ist vorgesehen, die Busverbindungen <strong>zum</strong> guten Erreichen des<br />

Schwimmbads, auszubauen. Entsprechend soll das Schwimmbad eine<br />

eigene Bushaltestelle erhalten. Ob diese jedoch direkt vor dem Bad sein<br />

wird, ist noch nicht sichergestellt.<br />

Warum wurde eigentlich ein Hallenschwimmbad, und nicht ein<br />

kostengünstigeres Freibad gebaut?<br />

Sabine Fritz: Hallenschwimmbäder können im Gegensatz zu Freibädern<br />

das ganze Jahr über genutzt werden. Dies ist für den Betreiber wesentlich<br />

wirtschaftlicher und auch für <strong>Idstein</strong> ist ein <strong>Hallenbad</strong> attraktiver als ein<br />

286


Freibad. Dadurch können die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> das ganze Jahr über baden gehen<br />

und das Angebot des neuen "Spaßbades" nutzen.<br />

Wäre das Schwimmbad nicht besser an der alten Stelle gebaut worden?<br />

Schließlich lag das Schwimmbad dort für Schüler viel zentraler?<br />

Sabine Fritz: Nein, der Platz dort wäre für ein Schwimmbad, wie es jetzt<br />

gebaut wird, viel zu klein und damit ungeeignet gewesen. Außerdem zeigt<br />

sich der neue Standort verkehrsgünstiger als der alte.<br />

Ist es eigentlich nicht ungünstig, das Tournesol-Schwimmbad direkt neben<br />

eine Schnellstraße zu bauen? Besonders wegen der Lärmbelästigung?<br />

Sabine Fritz: Ob die dort verlaufende Schnellstrasse den Badebetrieb<br />

tatsächlich durch seine Lärmbelästigung beeinflussen wird, ist derzeit<br />

nicht anzunehmen. Wie es tatsächlich sein wird, ist abzuwarten.<br />

Ursprünglich sollte das Schwimmbad ja an einem anderen Standort<br />

gebaut werden. Aber leider gab es beim Kauf des Grundstücks, welches<br />

dem Landeswohlfahrtsverband gehört, Probleme, was wir sehr<br />

bedauerten. So haben wir uns letztendlich für das jetzige Grundstück<br />

entschieden, was aus unserer Sicht mit 25 000 Quadratmetern<br />

angemessen groß ist, für ein solches Erlebnisbad.<br />

Das Gespräch führten<br />

Marvin Kieckhöfel und<br />

Marlin Müller, Klasse 8a PSI<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 03. April 2009<br />

Radeln auf der neuen "<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Acht"<br />

Stadt will sich für Pedalritter schick machen und legt Schwerpunkt<br />

auf Sport und Tourismus<br />

Vom 03.04.2009<br />

IDSTEIN. Die Stadt will künftig verstärkt Fahrradtouristen<br />

anlocken. Ems- und Wörsbachtalrundwege gibt es schon - ab 2011<br />

soll die "<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Acht", ein Rundkurs durch die Stadtteile,<br />

befahrbar sein.<br />

Von Christopher Schäfer<br />

In der Nähe der Bundesstraße 275 soll zudem eine Teststrecke für<br />

Mountainbiker entstehen. Selbst hochklettern im neuen<br />

Hochseilgarten, nein, das sei nichts für ihn, gesteht Bürgermeister<br />

Gerhard Krum (SPD). Seine Eindrücke von der Eröffnung am<br />

Montag sind noch frisch: "Das war ganz schön wackelig."<br />

287


Nichtsdestoweniger freut er sich über die neue Attraktion auf dem<br />

Gelände des ehemaligen <strong>Hallenbad</strong>s für seine Stadt.<br />

Der Hochseilgarten ist ein Mosaiksteinchen im großen Ganzen, den Krum<br />

unter dem Titel "Gesundheit, Bildung, Sport, Tourismus" eingeordnet<br />

wissen will. Ein Image, das für <strong>Idstein</strong> stehen, und neben den<br />

Fachwerkfans weitere Ausflügler anlocken soll. Teile der Ems- und<br />

Wörsbachtalradwege will die Stadt nachbessern. Neu in der Planung ist<br />

jetzt die "<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Acht", ein 40 Kilometer langer Kurs durch das<br />

Stadtgebiet inklusive der Stadtteile. Dieser soll, wie die bestehenden<br />

Runden, trotz einiger Hügelchen familienfreundlich befahrbar sein, sagt<br />

Krum. Das hätten Erkundungen des Taunussteiner Stadt- und<br />

Verkehrsplaners Dr. Ferdinand Tonke ergeben. Und auf den sei Verlass:<br />

"Er kennt jeden Quadratzentimeter", sagt Krum.<br />

Sport treiben viele <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> im Verein, dazu in größtenteils modernem<br />

Ambiente, im Bereich der Sportstätten sieht Krum seine Stadt gut<br />

aufgestellt, Beispiel seien der neue Sportplatz in Heftrich, das geplante<br />

Tournesol-Bad, die Turnhalle auf dem Taubenberg, oder der Umbau der<br />

TSG-Halle. 1,5 Millionen Euro fließen laut Krum jährlich in die<br />

Sportförderung, das meiste in den Sportstättenbau.<br />

Das Prinzip der Sportförderung lautet schon seit längerem: Wer die<br />

Jugendarbeit fördert, bekommt mehr Geld. "Und das hat gefruchtet", sagt<br />

Gerhard Krum, "es ist bemerkenswert, was in den Vereinen von den vielen<br />

Ehrenamtlichen geleistet wird." Sportlehrer Michael Kaiser sei auch mit<br />

dem Anliegen Jugendarbeit in sein Hochseilgartenprojekt gestartet, über<br />

den mobilen Jugendtreff will die Stadt nun auch junge <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> bei<br />

Seminaren klettern lassen.<br />

Zurück <strong>zum</strong> Radsport: Für sie hat der Bürgermeister ein zusätzliches<br />

Bonbon. In der Nähe des "Storck Bicycle-Store" an der B 275 soll eine<br />

Teststrecke für Mountain-Biker ausgewiesen werden.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 18. April 2009<br />

30 Beschlüsse <strong>zum</strong> Konjunkturpaket<br />

Hauptausschuss legt Prioritäten fest / Keine Finanzhilfe für<br />

Tournesol-Sicherheitssystem<br />

Vom 18.04.2009<br />

IDSTEIN. Es war ein hartes Stück Arbeit für den Haupt- und<br />

Finanzausschuss, ein Maßnahmenpaket zu schnüren, das der Stadt<br />

<strong>Idstein</strong> Landes- und Bundesfördermittel von mehr als zwei<br />

Millionen Euro verspricht. Es dauerte drei Stunden, bis Klarheit<br />

288


über rund 30 Maßnahmen bestand. Das letzte Wort hat das<br />

Parlament am 21. April.<br />

Von Martin Kolbus<br />

Irgendwann im Laufe der Diskussion machte Inga Rossow (<strong>FWG</strong>) ihrem<br />

Frust Luft: "Wir hören hier immer nur, was nicht geht. Offenbar geht nur<br />

der Straßenbau..." Ihre Enttäuschung entlud sich, weil zu einer Reihe von<br />

<strong>FWG</strong>-Anträgen aus der Verwaltung, aber auch von CDU und SPD<br />

Bedenken über die Möglichkeit der schnellen Realisierung geäußert<br />

worden waren. Das betraf unter anderem den <strong>FWG</strong>-Vorschlag zur<br />

Schaffung eines behindertengerechten Zugangs im vorderen<br />

Rathausbereich (geschätzte 100 000 Euro), die Sanierung von Fassade<br />

und Dach des Torbogengebäudes (200 000 Euro) sowie die Einrichtung<br />

von Photovoltaikanlagen auf dem Dach der Willi-Mohr-Halle in Heftrich<br />

und anderen städtischen Gebäuden (300 000 Euro).<br />

CDU und SPD begründeten ihre Ablehnung nicht mit grundsätzlichen<br />

Bedenken, sondern damit, dass es bei vielen dieser Vorschläge einfach<br />

nicht möglich sei, innerhalb der kurzen zur Verfügung stehenden Zeit die<br />

Dinge ins Laufen zu bringen. "Ein behindertengerechter Zugang fürs<br />

Rathaus ist in diesem Jahr einfach nicht mehr zu planen und zu<br />

vergeben", riet Hans-Egon Baasch (SPD) dringend ab.<br />

<strong>Idstein</strong>s Finanzdezernent Felix Hartmann (CDU) bestätigte, dass bis <strong>zum</strong><br />

Jahresende mindestens 50 Prozent der jeweiligen Maßnahme als Auftrag<br />

vergeben sein müssten. Entsprechend empfahl Wolfgang Gerhardt<br />

(Bauamtsleitung), Projekte mit hohem Planungsaufwand und erheblichem<br />

behördlichem Abstimmungsbedarf nicht zu berücksichtigen. Zugleich<br />

wiesen die Amtsleiter auf personelle Engpässe in der Verwaltung hin.<br />

Zu den Photovoltaikanlagen empfahl Dr. Hahn (CDU), nach Lösungen wie<br />

beim Feuerwehrstützpunkt <strong>Idstein</strong> zu suchen, wo ein privater Investor<br />

eingebunden worden sei.<br />

Doch nicht nur die Freien Wähler und die Grünen, die energetische<br />

Maßnahmen generell unterstützten und Straßenbauprojekte rundweg<br />

ablehnten, scheiterten im Haupt- und Finanzausschuss mit einigen ihrer<br />

Ideen. So zog die CDU ihren Vorschlag, ein Funktionsgebäude am<br />

Sportplatz Zissenbach zu errichten (375 000 Euro), wegen der Bedenken<br />

zur rechtzeitigen Abwicklung zurück. Die SPD konnte sich nicht mit dem<br />

Vorschlag durchsetzen, die Herstellung der Bahnladestraße (350 000<br />

Euro) im Prioritätenplan zu platzieren.<br />

Heftige Diskussionen löste der Vorschlag des SPD-<br />

Stadtverordneten Marius Weiß (MdL) aus, sich mit 50 000 Euro<br />

(also der Hälfte der Gesamtkosten von 100 000 Euro) an einem<br />

Sicherheitsprojekt im Tournesolbad zu beteiligen. Es handelt sich<br />

um ein Kamerasystem, das die Beckenböden überwacht und bei<br />

Badeunfällen nach etwa 30 Sekunden Alarm schlägt (System<br />

"Angel Eye"). <strong>Eine</strong> Beteiligung schlug Weiß vor, weil die Stadt bei<br />

Schul- und Vereinsschwimmen mit in der Sicherungspflicht sei.<br />

289


Das Finanzministerium habe die Fördermöglichkeit dieser<br />

"kommunal-ersetzenden Maßnahme" bestätigt.<br />

"Wir sind die völlig falsche Adresse dafür", hielt Dr. Alexia<br />

Schadow (CDU) das Thema "nicht für diskussionswürdig". Der<br />

Betreiber des Bades sei für die Sicherheit verantwortlich. Das<br />

Konjunkturprogramm habe offensichtlich "Begehrlichkeiten"<br />

geweckt. Ihr Fraktionskollege Dr. Hahn erklärte die Maßnahme als<br />

nicht vorrangig für ein Konjunkturprogramm. Ebenso wie Inga<br />

Rossow wies Hahn auf den dynamisierten Betriebszuschuss der<br />

Stadt (etwa 500 000 Euro jährlich) hin. Rossow: "Wenn der<br />

Investor `Angel Eye` für sinnvoll hält, soll er das Geld auch<br />

investieren."<br />

Annette Reineke-Westphal (Die Grünen) hielt eine Beteiligung der<br />

Stadt für einen Versuchsballon von Tournesol. "Jetzt nähert man<br />

sich dem Ausbau des Bades, da wird versucht, Zugeständnisse der<br />

Stadt auszuloten." Peter Piaskowski (CDU) befand, dass sich<br />

Tournesol mit dem Vorgehen keinen Gefallen getan habe. Für den<br />

SPD-Vorschlag gab es am Ende keine Mehrheit.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 23. April 2009<br />

Neue Umkleide für Zissenbach-Sportler<br />

Streit überschattet Stadtparlamentssitzung<br />

Vom 23.04.2009<br />

IDSTEIN. Nachdem der Haupt- und Finanzausschuss vergangene<br />

Woche über drei Stunden um die Prioritätenliste für die<br />

Konjunkturprogramme von Bund und Land gerungen hatte, ging es<br />

am Dienstagabend im Stadtparlament noch einmal hoch her.<br />

Von Christopher Schäfer<br />

Zwar hatten sich die Parlamentarier auf eine kurze Sondersitzung<br />

eingestellt - dass es anders kam, lag nicht nur an der Debatte um die<br />

Projekte, die von den Programmen profitieren sollen.<br />

Einmal mehr entbrannte ein Disput zwischen einem Teil der<br />

Parlamentarier und Bürgermeister Gerhard Krum (SPD) über die<br />

Zusammenarbeit der Gremien. Der Vorsitzende des Haupt- und<br />

Finanzausschusses, Peter Piaskowski (CDU), bemängelte die von Magistrat<br />

und Verwaltung vorbereitete Prioritätenliste. In seiner Sitzung am<br />

vergangenen Donnerstag hatte der Ausschuss sämtliche<br />

Straßenbauprojekte, die oben auf der Vorschlagsliste standen, weiter<br />

hinten platziert, dafür Maßnahmen an Kitas und<br />

290


Dorfgemeinschaftshäusern vorgezogen. Als sie die ursprüngliche Liste zu<br />

Gesicht bekam vor dieser Sitzung, hatte sich die <strong>FWG</strong>-<br />

Fraktionsvorsitzende Inga Rossow desillusioniert gefragt: "Was geht hier<br />

überhaupt außer Straßenbau?" Dies sei der Grund dafür gewesen, weshalb<br />

ihr vergangene Woche im Ausschuss "der Kragen geplatzt" sei, erklärte<br />

sie. Grund, aus der Haut zu fahren, hatte sie auch am Dienstag wieder:<br />

Sie sah sich dem Vorwurf des Bürgermeisters ausgesetzt, die<br />

Vorschlagsliste nicht richtig gelesen zu haben.<br />

Krum war seinerseits wenig begeistert von der Kritik: "Ich verwahre mich<br />

dagegen, die Arbeit von Magistrat und Verwaltung zu diskreditieren." Und<br />

er begründete die vorgesehene Top-Platzierung der Straßenbauprojekte:<br />

"Storck und Motorola wären nie hier hergegezogen, wenn wir nicht die<br />

Straßen gebaut hätten." Nach der Umstellung der Vorschlagsliste durch<br />

den Ausschuss seien Verwaltung und Teile des Magistrats "dermaßen<br />

demotiviert" gewesen. Er sehe es als seine Aufgabe, sich schützend vor<br />

die Verwaltung zu stellen.<br />

Auch die eigentliche Frage des Abends, nämlich ob die vom Ausschuss<br />

ausgehandelte Liste von Projekten eine Mehrheit findet, wurde behandelt.<br />

Fand sie - allerdings geändert um einige Punkte. So dürfen sich die<br />

Lenzhahner freuen: 20 000 Euro werden auf Vorschlag der <strong>FWG</strong> für die<br />

Sanierung des Backes beantragt.<br />

Den Überraschungscoup des Abends landete die CDU. Man habe neue<br />

Erkenntnisse, gab Peter Piaskowski bekannt, dass der Bau eines<br />

Funktionsgebäudes am Sportplatz "Zissenbach" noch in diesem Jahr zu<br />

bewältigen sei, es sich also doch lohne, dafür 375 000 Euro zu<br />

beantragen. Als Punkt Nummer 8 schaffte es die Umkleide so in letzter<br />

Minute zurück auf die Liste. Der TV 1844 kann sich noch an anderer Stelle<br />

glücklich schätzen - aufgerufen sind bei der Umwandlung des<br />

Tennenplatzes in einen Kunstrasenplatz beim Bundesprogramm 350 000<br />

Euro. Zur Freude des TV-Vorsitzenden und CDU-Vertreters Wolfgang<br />

Heller, der vor der Abstimmung gesagt hatte: "Wenn Sie mich vor die<br />

Wahl stellen ,entweder Umkleide oder Kunstrasenplatz´, würde ich beides<br />

nehmen."<br />

Für das neue Funktionsgebäude von der Liste verschwand die Verlegung<br />

der Haltestelle Normaluhr vor die Hochschule Fresenius im Zuge des<br />

Kreiselbaus an der Gerichtswiese. Man wolle nichts überstürzen, wandten<br />

CDU und FDP ein und erreichten dafür eine Mehrheit. Die SPD hielt an<br />

ihrer Auffassung fest, die Rückstaus vor dem Standort am Kino müssten<br />

so schnell wie möglich durch die Verlegung beseitigt werden.<br />

SPD-Fraktionsmitglied Marius Weiß musste sich auch für seinen<br />

abgelehnten Vorschlag rechtfertigen, 50 000 Euro für die<br />

Bezuschussung des Überwachungssystems "Angel Eye" im neuen<br />

Tournesolbad beantragt zu haben. Für die Menschen dränge sich<br />

angesichts solcher Vorhaben die Frage auf, ob das Schwimmbad<br />

überhaupt sicher sei, sagte Peter Piaskowski. "Auch ohne ,Angel<br />

Eye´ ist das Bad sicher", beruhigte Marius Weiß. "Wir wollten<br />

damit maximale Sicherheit, mehr als die vorgeschriebene,<br />

erreichen."<br />

291


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 30. April 2009<br />

AUS DEM RATHAUS<br />

<strong>Idstein</strong>-Bonus für Tournesol<br />

IDSTEIN (VoS). Die Zeit ohne ein Schwimmbad ist in <strong>Idstein</strong> im<br />

September vorbei: Dann will die Firma Tournesol den neuen Wellnesspark<br />

im Nassauviertel in Betrieb nehmen. Im "Schiefen Haus" in der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Rodergasse hat das Unternehmen ein Informationsbüro, Telefon 0 61 26/9<br />

59 18 30, eingerichtet.<br />

Bereits im vergangenen März hat die Stadt <strong>Idstein</strong> Schreiben an die<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> versandt, in denen geschildert wird, dass beim künftigen<br />

Badbesuch ein sogenannter <strong>Idstein</strong>-Bonus <strong>zum</strong> Zuge kommt: Unter dem<br />

Motto "Tournesol - Zeit für mich" können die Besucherinnen und Besucher<br />

ein Zeitkonto einrichten. Der Clou: Bis zur Eröffnung können sich die<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> 150 Tournesol-Minuten auf ihrem Zeitkonto gutschreiben lassen,<br />

wenn sie das städtische Schreiben im Tournesol-Büro vorlegen.<br />

Allerdings hat das städtische Schreiben nicht alle <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> erreicht - aus<br />

Gründen, die nicht mehr nachvollziehbar sind.<br />

Deshalb stellt Bürgermeister Gerhard Krum jetzt klar, dass alle <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>,<br />

die sich im Tournesol-Büro per Ausweis als Bewohner der Hexenturmstadt<br />

legitimieren, die 150-minütige Gutschrift für das Bad natürlich ebenfalls<br />

erhalten. "Das ist doch eine tolle Sache, dass sich Unternehmen, die sich<br />

bei uns in der Stadt ansiedeln, sich so für <strong>Idstein</strong> engagieren."<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 04. Mai 2009<br />

AUS DEN RATHÄUSERN<br />

Neue Vermarktungsstrategie<br />

IDSTEIN (VoS). Ein Dortmunder Unternehmen erarbeitet ein<br />

Vermarktungskonzept für den Wirtschaftsstandort <strong>Idstein</strong> und legt es nach<br />

Fertigstellung dem Magistrat vor. Die Auftragsvergabe an die Fachfirma<br />

beschloss das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rathaus-Gremium auf der jüngsten Sitzung.<br />

"Damit <strong>Idstein</strong> in der Region, in Hessen und Deutschland auch<br />

wahrgenommen wird, haben wir seit Jahren sehr stark auf der ExpoReal in<br />

München, der größten Immobilienmesse, für unseren Standort geworben.<br />

Viele Projektentwickler kennen <strong>Idstein</strong> inzwischen. Jetzt ist es aber an der<br />

Zeit, neue Wege zu gehen und gezielter zu schauen, welche Projekte und<br />

292


Unternehmen in unserer Stadt angesiedelt werden sollten, um Synergien<br />

nutzen zu können", begründet Bürgermeister Gerhard Krum die<br />

Auftragsvergabe für das Vermarktungskonzept.<br />

Inzwischen ist <strong>Idstein</strong> so bekannt, dass auch große Firmen mit<br />

umfassenden Flächenbedarf wegen Standortmöglichkeiten<br />

anfragen, denen die Stadt aber aus Mangel an geeignetem Gelände<br />

absagen muss. "Wir versuchen dagegen, Nischen zu besetzen und<br />

besondere Unternehmen nach <strong>Idstein</strong> zu holen, die die Nischen<br />

ausfüllen, etwa Tournesol, Jack Wolfskin oder Storck."<br />

Nach wie vor hat ein Punkt abseits des kommenden<br />

Vermarktungskonzeptes für den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rathaus-Chef Priorität: "Wir<br />

brauchen in <strong>Idstein</strong> dringend ein Tagungshotel!"<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 14. Mai 2009<br />

Dritte Buslinie durch <strong>Idstein</strong>?<br />

VERKEHR CDU und <strong>FWG</strong> wollen das städtische<br />

Beförderungsangebot verbessern<br />

IDSTEIN (iz). In einem gemeinsamen Antrag nehmen sich <strong>FWG</strong> und CDU<br />

des Stadtbusverkehrs in <strong>Idstein</strong> an.<br />

Mit der Umsetzung der Südtangente, dem Bau des Krankenhauses<br />

und des Tournesol-Bades sowie der Entwicklung neuer Baugebiete<br />

sei die bisherige Linienführung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtbusverkehrs an<br />

die Grenzen seiner Belastbarkeit gekommen. Etliche neue Ziele im<br />

Stadtgebiet müssten nun dauerhaft an den innerstädtischen ÖPNV<br />

angeschlossen werden.<br />

Dabei solle planungstechnisch überlegt werden, statt wie bisher faktisch,<br />

eine Buslinie (nur gegensätzliche Umläufe auf der selben Strecke) durch<br />

drei "echte" Buslinien zu ersetzen, die nur an wenigen Haltestellen<br />

Schnittpunkte aufwiesen. Die Planungen sollten bis <strong>zum</strong> Sommer so weit<br />

beraten werden können, dass <strong>zum</strong> Fahrplanwechsel im Winter 2009/2010<br />

die geänderten Linien in Betrieb genommen werden könnten.<br />

Um dieses Ziel zu erreichen, beantragen Inga Rossow (<strong>FWG</strong>) und Thomas<br />

Zarda (CDU) für ihre Fraktionen, dass der Magistrat ein umfangreiches<br />

"Hausaufgabenpaket" erhält und dies möglichst rasch abarbeiten soll.<br />

So soll untersucht und dargelegt werden, wie eine zukünftige<br />

Streckenführung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtbusverkehrs organisiert<br />

werden kann. Dabei seien Aspekte der Nahversorgung (Einkäufe),<br />

Besuch des Krankenhauses/Heliosklinik und der Erreichbarkeit der<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Sportstätten, wie Sportgelände Zissenbach, Tournesol<br />

Bad, Neue TV-Halle/Altes <strong>Hallenbad</strong> und Freizeitgelände<br />

293


Wasserfall besonders zu berücksichtigen. Insbesondere soll überlegt<br />

werden, ob eine dritte Busstrecke aufgenommen werden soll und welche<br />

Haltestellen entfallen können.<br />

Die Linien sollen weiterhin einen Umlauf von 30 Minuten und gemeinsame<br />

Umsteigepunkte auf den Busbahnhöfen Bahnhof und Schulgasse besitzen.<br />

Es sei sicher zu stellen, dass die Taktzeiten der regionalen ÖPNV-Verkehre<br />

beachtet werden. Insbesondere die Anbindung an den Bahnverkehr und<br />

die Buslinien Richtung Wiesbaden/Taunusstein seien zu berücksichtigen<br />

und Umsteigemöglichkeiten im Stadtbusverkehr selbst vorzusehen.<br />

Tournesol-Zeitung Ausgabe 01/2009 am 19.05.2009 an <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Haushalte verteilt<br />

294


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 20. Mai 2009<br />

Mängel kosten viel Zeit und Geld<br />

HALLENBAD-UMBAU Einzug ins Sportzentrum frühestens im<br />

September<br />

1000 Quadratmeter Wärmedämmung werden im Keller angebracht<br />

- hier in einem der langen Gänge ist, neben der Verlegung von<br />

neuen Leitungen, diese Arbeit bereits erledigt. Im Bild von links:<br />

Wolfgang Heller, Gerhard Krum, Markus Bartsch. wita / Udo Mallmann<br />

Vom 20.05.2009<br />

Von Martin Kolbus<br />

Der alte Schriftzug "<strong>Hallenbad</strong>" über dem Eingang weist noch auf die<br />

ursprüngliche Nutzung hin, aber im Inneren des Gebäudes verschwindet<br />

nach und nach alles, was an die besten Jahre des einstigen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Schwimmbades erinnern könnte. Beim TV 1844 freut man sich mehr und<br />

mehr auf das neue Vereinsdomizil, aber seit Beginn der Umbau- und<br />

Sanierungsarbeiten sind im gleichen Maße auch die Sorgen gewachsen.<br />

Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Magistrat ließ sich jetzt bei einem Besuch am<br />

Himmelsbornweg von Architekt Gerhard Guckes, seinem Mitarbeiter Dipl.-<br />

Ing. Markus Bartsch und dem TV-Vorsitzenden Wolfgang Heller über den<br />

aktuellen Stand der Arbeiten informieren. Der Rundgang ums Haus sowie<br />

durch die Räume im Erd- und Kellergeschoss machte sichtbar, dass in den<br />

letzten fünf Monaten Handwerksbetriebe und TV-Helfer ganze Arbeit<br />

geleistet haben. Längst sind die Wasserbecken verfüllt und mit einer<br />

Stahlbetondecke überzogen, so dass der neue Verwendungszweck als<br />

Sportzentrum unverkennbar ist. Auch draußen hat sich viel getan, so ist<br />

inzwischen eine neue Wärmedämmung an der Fassade angebracht<br />

worden.<br />

Die Problemzonen, mit denen in dieser Größenordnung eigentlich niemand<br />

gerechnet hatte, offenbaren sich im Inneren des Gebäudes. Fehlendes<br />

Abdichtungsmaterial in Nassbereichen wie Duschen und Sanitärräumen,<br />

Pfusch bei Dämmungen im Deckenbereich, Schäden an einigen<br />

Stahlbetonstützen sowie an Deckenträgern im Flachbau - diese Liste ließe<br />

295


sich fortführen. Die Beton-Sanierungen und zusätzlich erforderlichen<br />

Abdichtungen und Dämmungen werden einen erheblichen fünfstelligen<br />

Betrag ausmachen und darüber hinaus Zeit kosten.<br />

Architekt Guckes konnte sich beim Anblick der Mängel den Seitenhieb<br />

nicht verkneifen, dass das frühere <strong>Hallenbad</strong> in einigen Bereichen "einem<br />

technischen Standard aus dem 18. Jahrhundert" entspreche. Bei der<br />

Bestandsaufnahme im vergangenen Jahr seien die Schäden äußerlich nicht<br />

erkennbar gewesen.<br />

Trotz der Probleme und der zu erwartenden Mehrkosten lässt sich der TV<br />

1844 <strong>Idstein</strong> nicht entmutigen. Inzwischen haben die Mitglieder schon 500<br />

Arbeitsstunden unentgeltlich erbracht, und viele weitere werden folgen -<br />

<strong>zum</strong> Beispiel bei der Dämmung von 1000 Quadratmetern Decke im<br />

Untergeschoss, die mit dafür sorgen soll, dass die Kälte von dort nicht<br />

ungehindert in die darüber liegende Halle kriechen kann.<br />

Dank des erheblichen Aufwandes für die Dämmung sollen sich nach<br />

Berechnung der Fachleute die Heizkosten der Pellets-Anlage auf "nur" 13<br />

000 Euro jährlich belaufen.<br />

<strong>Eine</strong> der wichtigsten Antworten, die Bürgermeister Gerhard Krum und die<br />

Kollegen aus dem Magistrat von ihrem Besuch mitnehmen wollten, war die<br />

Information über den voraussichtlichen Einzugstermin. Gerhard Guckes<br />

und Wolfgang Heller waren sich einig, dass der angepeilte Termin August<br />

wohl nicht zu halten sein dürfte.<br />

Ob es eher September oder doch Oktober 2009 wird, kann momentan<br />

niemand mit Sicherheit beantworten. Auf jeden Fall dürfen sich die 1844er<br />

darauf freuen, dass sie nach Fertigstellung des neuen Sportzentrums<br />

nicht mehr in neun, sondern "nur" noch in fünf <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Hallen ihrem<br />

Sport nachgehen werden.<br />

296


Ausgabe <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land Nr. 2 vom 18. Juni 2009<br />

297


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 25. Juni 2009<br />

RHEINGAUBAD Kreistag lehnt Ausstieg aus<br />

Zweckverband ab/Antrag der FDP<br />

RHEINGAU-TAUNUS (sus).<br />

Der Kreistag hat den Antrag der FDP-Fraktion abgelehnt, der Landkreis<br />

solle aus dem Zweckverband Rheingau-Bad aussteigen. Alle anderen<br />

Fraktionen waren dagegen. Die FDP hatte auf die defizitäre Finanzsituation<br />

des Kreises verwiesen und argumentiert, der <strong>Hallenbad</strong>betrieb sei eine<br />

freiwillige Leistung und aus dem Zuschuss des Landkreises für das<br />

Rheingaubad erwachse eine Ungleichbehandlung von Rheingau und<br />

Untertaunus.<br />

Mahr: Schaufensterantrag<br />

Georg Mahr (SPD) sprach von einem Schaufensterantrag. Die FDP wisse,<br />

dass Geisenheim und Rüdesheim, die mit dem Kreis den Zweckverband<br />

bilden, das Bad alleine nicht finanzieren könnten. Wenn die FDP das<br />

attraktive Bad mit steigenden Nutzerzahlen schließen wolle, solle sie es<br />

sagen. Mahr verwies auf die Bedeutung des Bades für den Schulsport.<br />

"Die meisten Kinder können nicht in Privatschulen schwimmen lernen."<br />

Der Betrieb des Rheingaubades sei laut Auskunft des<br />

Regierungspräsidiums keine freiwillige Leistung, sagte CDU-<br />

Fraktionsvorsitzende Birgit Kind. Das Bad sei "ein wertvoller<br />

Beitrag zur Gesundheit unserer Bürger". <strong>Eine</strong> Ungleichbehandlung<br />

sei nicht gegeben, denn der Landkreis werde das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Tournesolbad nach Fertigstellung in gleicher Höhe bezuschussen<br />

wie das Rheingaubad. Landrat Burkhard Albers (SPD) hatte<br />

berichtet, dass sich der Kreis mit der Bezuschussung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Bades, wo auch Schulsport stattfinden werde, auch<br />

gestalterischen Einfluss gesichert habe.<br />

Michael Barth (<strong>FWG</strong>) sagte, über einen Ausstieg aus dem Zweckverband<br />

hätte der Kreis vor der Sanierung des Bades nachdenken müssen.<br />

Nachdem das Bad für vier Millionen Euro saniert sei, sei die Frage für die<br />

nächsten 25 oder 30 Jahre beantwortet.<br />

298


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> anzeiger vom 02.Juli 2009<br />

299


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 02. Juli 2009<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 04. Juli 2009<br />

Parkkonzept für die Innenstadt<br />

PARLAMENT Auftrag an <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverwaltung / Höhere<br />

Tournesol-Bürgschaft<br />

Vom 04.07.2009<br />

IDSTEIN (VoS). Die Stadtverwaltung erarbeitet ein Konzept für eine<br />

bessere Parksituation in der Innenstadt. Das beschloss das Parlament auf<br />

seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause einstimmig. Die Fraktionen<br />

trugen diesen CDU-Antrag zwar mit, doch sowohl SPD, Grüne als auch<br />

300


<strong>FWG</strong> sehen die momentane Situation als nicht so schlecht an. Trotzdem<br />

wollen auch sie sich möglichen neuen Ideen nicht verschließen.<br />

Für seine Fraktion zeigt sich Vorsitzender Thomas Zarda ausgesprochen<br />

zufrieden damit, dass der CDU-Antrag angenommen wurde. Seine<br />

Fraktion habe damit eine überfällige Anpassung des Parkkonzeptes an die<br />

Realitäten angestoßen. "Es hilft doch nichts, wenn Grüne, SPD und <strong>FWG</strong><br />

stereotyp wiederholen, dass es gar kein Parkproblem in <strong>Idstein</strong> gebe. Wer<br />

mit den Einzelhändlern und Kunden spricht, bekommt als Topthema die<br />

Parkplätze genannt."<br />

Es gehe seiner Fraktion überhaupt nicht darum, die Parksituation in<br />

<strong>Idstein</strong> schlechtzureden, wehrt sich Zarda gegen diesen Vorwurf der SPD.<br />

Aber es helfe den Kunden der Innenstadt auch nicht, wenn man diesen<br />

immer nur vortrage, statistisch gesehen sei alles bestens und in Ordnung.<br />

Die Stadt verändert ihre Bürgschaft für den Bau des Tournesol-<br />

Bades von 19 auf 20, 7 Millionen Euro. Das legte die<br />

Stadtverordnetenversammlung ebenfalls fest. Gleichzeitig wurde<br />

beschlossen, ein Geländestück vor dem Bad mit einer Fläche von<br />

2500 Quadratmetern aus dem Pachtvertrag mit Tournesol wieder<br />

herauszunehmen und an die Stadt zurückzugeben. Damit wollen<br />

sich die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> die Option sichern, auf dem Areal<br />

möglicherweise ein großes Hotel anzusiedeln.<br />

Dies wird dann in unmittelbarer Nähe <strong>zum</strong> Tournesol-Bad als<br />

sinnvoll angesehen. Diese Vorgehensweisen wurden gegen wenige<br />

Gegenstimme mit großer Mehrheit angenommen.<br />

Das Parlament folgte bei der Bürgschafts-Höhe nicht der<br />

Verwaltungsvorlage, sondern der Ansicht der Grünen. Die<br />

Verwaltung wollte die Bürgschaft auf 21, 7 Millionen Euro<br />

erhöhen. Die Parlamentsmehrheit lehnte dies ab, weil in diesem<br />

Betrag auch Kosten enthalten wären, die die Stadt nicht<br />

mitverantworten könne.<br />

<strong>Eine</strong> Erhöhung der betreffenden Bürgschaft war von Tournesol<br />

beantragt worden, weil man aus wirtschaftlichen Gründen in<br />

<strong>Idstein</strong> eine große Photovoltaikanlage für den Badbetrieb bauen<br />

möchte und das Außengelände erweitert wird.<br />

301


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15. Juli 2009<br />

Behörden alarmiert nach Bachverfärbung<br />

Auslöser sind Geothermie-Bohrungen / Kreis: "Unbedenklich“<br />

(cees). <strong>Eine</strong> aufgeregte E-Mail erreichte gestern nicht nur<br />

Umweltexperten von Stadt und Kreis, sondern auch unsere<br />

Redaktion: "Durch die geothermischen Bohrungen im Bereich des<br />

Tournesolbades wurden offensichtlich durch Unachtsamkeit oder<br />

Absicht Sedimente in das angrenzende Gewässer eingebracht",<br />

schrieb Jürgen Schmitt, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90 /<br />

Die Grünen in der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverordnetenversammlung.<br />

Er selbst gab als Auslöser die geothermischen Bohrungen am<br />

Tournesolbad an. Am Montagabend habe er erhebliche<br />

Verunreinigungen im Bereich Auf der Au / Stolzwiesenpark /<br />

Schlossteich dokumentiert und Gewässerproben entnommen.<br />

Bürgermeister Gerhard Krum (SPD) bezeichnete den durch Jürgen<br />

Schmitt ausgelösten Alarm als "Panikmache". Dieser suche wohl<br />

nach einem Sommerthema. Nach gestrigem Erkenntnisstand gebe<br />

es "keine Anhaltspunkte auf schädliche Stoffe" in dem Gewässer.<br />

Er vermutete dagegen die Freisetzung von ungefährlichen<br />

Sedimentteilchen.<br />

Die Untere Naturschutzbehörde vom Kreis weilte gestern am Ort<br />

des Geschehens, untersuchte das Gewässer und entnahm eine<br />

Probe. Als "unbedenklich" stufen die Fachleute aus Bad<br />

Schwalbach die Verunreinigung auf Anfrage dieser Zeitung ein.<br />

Bei den Geothermie-Bohrungen am Tournesolbad sei Erdreich, das<br />

mit dem Wasser nach oben gelangt, versehentlich in den Bach<br />

miteingeleitet worden, erklärt Kreissprecher Christoph Zehler. Im<br />

Normalfall bleibe die Erde in einem Container, dieser sei aber<br />

übergelaufen. Das Unternehmen habe nun bereits ein zusätzliches<br />

Behältnis aufgestellt, um eine weitere Verunreinigung zu<br />

vermeiden.<br />

302


Die Verfärbung sieht unschön aus,<br />

ist aber laut Unterer Naturschutzbehörde"unbedenklich".privat<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 23. Juli 2009<br />

Verletzt Krum-Brief Neutralität?<br />

Von Martin Kolbus<br />

GESUNDHEIT Empfehlung an alle Haushalte zugunsten<br />

Sportcenter-Gutscheinaktion<br />

Bis <strong>zum</strong> 31. August bietet das Sportcenter <strong>Idstein</strong> den erwachsenen<br />

Bürgern der Stadt die Gelegenheit, fünf Mal innerhalb von 14 Tagen das<br />

Gesundheits- und Wellness-angebot kostenlos und unverbindlich zu<br />

testen. <strong>Eine</strong> prima Sache für alle, die sich in einem Sport- und<br />

Gesundheitsstudio fit halten möchten. Die Frage ist nur: Ist es Sache der<br />

Stadt <strong>Idstein</strong>, mit einem vom Bürgermeister unterzeichneten Schreiben an<br />

alle Haushalte diese Aktion zu unterstützen?<br />

"Die Stadt <strong>Idstein</strong> konnte mit den Betreibern des Sportcenters <strong>Idstein</strong>, als<br />

langjährigem ortsansässigen Gesundheitsexperten, ein exklusives Angebot<br />

aushandeln, um die Möglichkeit zu geben, sich von der Wirksamkeit eines<br />

gezielten Gesundheitstrainings zu überzeugen", preist der Rathauschef im<br />

Rundbrief an die Bevölkerung die Aktion an und verweist auf einen<br />

beigelegten Gutschein des Sportcenters. Für seine Initiative, die er unter<br />

das Motto "Wir möchten, dass Sie gesund bleiben!" gestellt hat, erntet<br />

Gerhard Krum allerdings nicht nur Schulterklopfen. "Kann jeder <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Gewerbetreibende Rundbriefe an alle <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> über das Rathaus<br />

verschicken lassen?", fragt sich die CDU-Fraktion im Stadtparlament.<br />

"Magistrat und Bürgermeister müssen neutral gegenüber den<br />

303


Gewerbetreibenden sein. Schließlich kann er auch nicht<br />

Schnupperfahrstunden oder Pizzakostproben einzelner Anbieter mit<br />

Amtssiegel und großem Briefkopf anpreisen", kritisiert der CDU-<br />

Fraktionsvorsitzende Thomas Zarda. Sein Stellvertreter Günther Lenz<br />

ergänzt: "<strong>Eine</strong> Frage ist, ob der Magistrat bedacht hat, dass mit so einem<br />

Schreiben der Anschein erweckt werden kann, die Stadt übernehme für<br />

einzelne Unternehmen deren Werbungskosten."<br />

Seine Fraktion findet es besonders merkwürdig, dass hier einem einzelnen<br />

Gewerbebetrieb der Vorzug vor den zahlreichen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Sportvereinen<br />

gegeben werde, so Thomas Zarda. "Die Familienmitgliedschaft für ein Jahr<br />

im Turnverein kostet wahrscheinlich so viel wie ein Monat Sportstudio."<br />

Dazu komme, dass die Stadt für Hunderttausende jährlich und mit gutem<br />

Grund ein vielfältiges Sportangebot der Vereine fördert. "Was dann ein<br />

solches Schreiben soll, muss uns der Herr Bürgermeister erst einmal<br />

erklären." Das Vereinsangebot werde gerade deshalb gefördert, weil es<br />

jedermann preisgünstig - auch in den Stadtteilen - zur Verfügung stehe.<br />

"Dafür wären solche Rundschreiben sicherlich angebrachter!"<br />

Inzwischen hat die CDU-Fraktion eine Anfrage eingebracht, in der unter<br />

anderem nach den Kosten für den Briefversand gefragt wird. Auch will die<br />

CDU wissen, ob der Magistrat und das zuständige Dezernat in die<br />

Entscheidung über diese Aktion eingebunden worden sei. Ebenso fragt die<br />

CDU nach ähnlichen Mailing-Möglichkeiten für andere <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Unternehmen und danach, wie mit "eventuell gleichermaßen interessierten<br />

Wettbewerbern umgegangen" werde.<br />

Bürgermeister Gerhard Krum sieht keine Veranlassung, sich nach<br />

der CDU-Kritik von der Aktion zu distanzieren. Gerade in diesem<br />

Jahr, das - mit der Inbetriebnahme des neuen Schwimmbades und<br />

den Gesundheitstagen im September - für die Bürger der Stadt<br />

ganz im Zeichen der Gesundheit steht, sei es eine super Sache,<br />

dass auch andere Anbieter aktiv würden. Tournesol sei von der<br />

Stadt <strong>Idstein</strong> in die Pflicht genommen worden, für die Bürger<br />

einen Extra-Bonus zu bieten, dies sei mit dem Zeitkonto auch<br />

geschehen. "Es ist ein Geschenk von Tournesol an die Stadt, die es<br />

weitergibt an die Bürger." Ähnlich bewertet er die Gutschein-<br />

Aktion des Sportcenters: als ein Geschenk an die Bevölkerung, die<br />

damit die Möglichkeit erhalte, kostenlos etwas für ihre Gesundheit<br />

zu tun. "Da uns die Erhaltung der Gesundheit unserer Bevölkerung am<br />

Herzen liegt, freuen wir uns über die Initiative und wollen sie auch gern<br />

unterstützen", so Gerhard Krum. Er versichert gleichzeitig, dass das<br />

Sportcenter die gesamten Kosten der Aktion trage - einschließlich des<br />

Versands des Rundschreibens.<br />

"Gesundheit ist für <strong>Idstein</strong> ein wesentliches Standortprofil", unterstreicht<br />

Bürgermeister Krum die Bemühungen der Stadt auf diesem Sektor. Im<br />

erweiterten Sinne sei es "Teil unserer Fürsorgepflicht", solche Angebote zu<br />

unterstützen. Natürlich würde die Stadt keine Bürgerbriefe versenden,<br />

wenn Anbieter von Zigaretten oder Alkohol vorstellig würden. Er, Krum,<br />

hätte aber auch keine Probleme damit, beispielsweise die<br />

304


Gesundheitsaktion einer Krankenkasse positiv zu begleiten. "Wenn die<br />

Leute etwas tun für ihre Gesundheit, dann ist es legitim, die Sache zu<br />

unterstützen." Aus diesem Grunde habe die Stadt das Geschenk des<br />

Sportcenters angenommen und gebe es auch an die Bürger weiter.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 25. Juli 2009<br />

Graffiti: Hoher Schaden<br />

25.07.2009 02:00 Uhr - IDSTEIN<br />

(us). Am vergangenen Wochenende wurde die Baustelle "altes <strong>Hallenbad</strong>"<br />

im Himmelsbornweg von Farbsprayern heimgesucht. Das <strong>Hallenbad</strong> wird<br />

zur Zeit vom TV 1844 <strong>Idstein</strong> <strong>zum</strong> Vereinssportzentrum umgebaut.<br />

Die Täter besprühten eines der neu eingebauten Schwebetore zu den<br />

Geräteräumen und Teile der Innenwand. Sehr ärgerlich ist für den Verein<br />

das Besprühen der neuen Dachumrandung; die beschichteten<br />

Metallplatten können nicht gereinigt, sondern müssen ausgetauscht<br />

werden, teilt TV-Vorsitzender Heller mit. Insgesamt ist ein Sachschaden<br />

von rund 5000 Euro entstanden.<br />

Auf den Spray-Hinterlassenschaften ist das Symbol "DG" in einem Kreis zu<br />

erkennen. Wer die Hinweise dazu geben kann, wird gebeten, sich mit der<br />

Polizei unter Telefon 06126/9 39 40 in Verbindung zu setzen. Der TV hat<br />

für sachdienliche Hinweise eine einjährige beitragsfreie TV-Mitgliedschaft<br />

ausgesetzt. Mitteilungen auch an den Turnverein unter 9 59 55 57 oder 84<br />

17.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 25. Juli 2009<br />

Bonus zäh ausgehandelt<br />

BÜRGERMEISTER-BRIEF CDU bekräftigt Kritik<br />

(iz). Die Erläuterungen von Bürgermeister Krum <strong>zum</strong> Brief des<br />

Magistrats an alle <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürger, in dem für ein ortsansässiges<br />

Sportstudio Werbung gemacht wurde, sorgen für Diskussion. Peter<br />

Piaskowski, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

CDU-Fraktion, kritisiert Bürgermeister Krum für seine Erläuterung<br />

des Vorganges in der IZ vom 24. Juli.<br />

"Der Bürgermeister erklärt in der IZ, Tournesol sei von der Stadt<br />

<strong>Idstein</strong> in die Pflicht<br />

305


genommen worden, für die Bürger einen Extra-Bonus zu bieten<br />

und dies sei mit dem Zeitkonto auch geschehen. Es sei laut Krum<br />

ein Geschenk von Tournesol an die Stadt, die es weitergebe an die<br />

Bürger. Ich würde unserem Bürgermeister empfehlen, schön auf<br />

dem Teppich zu bleiben. Von einem `Geschenk` kann überhaupt<br />

nicht gesprochen werden. Die Leistungen für die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> wurden<br />

in zähen und langwierigen Verhandlungen erreicht und von der<br />

Stadtverordnetenversammlung beschlossen."<br />

Ab dem Jahr 2010 werde die Firma Tournesol einen<br />

Kostenzuschuss <strong>zum</strong> Betrieb des neuen <strong>Hallenbad</strong>es in Höhe von<br />

ca. 600 000 Euro inklusive Mehrwertsteuer und Indizierung<br />

erhalten. Bei 26 000 Einwohnern bedeutet dies, jeder Bürger, egal<br />

ob alt oder jung, zahlt im Jahr schon einmal über 23 Euro an<br />

Tournesol, ohne das Bad überhaupt betreten zu haben. "Die<br />

Vergünstigungen für die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürger waren immer Teil des<br />

Vertragspaketes mit Tournesol und kein Geschenk. Es sei, so<br />

Piaskowski weiter, auch schwer nachzuvollziehen, warum diese<br />

eigentlich längst bekannten Tatsachen als Rechtfertigung für<br />

einen Werbebrief für einen kommerziellen Gewerbetreibenden<br />

herhalten müssten. Tournesol habe seine Öffentlichkeitsarbeit<br />

immer selbst organisiert und jede Broschüre von Tournesol sei<br />

auch als solche zu erkennen gewesen. Wenn man sich die<br />

Angebote von Tournesol einmal genau anschaue, dann falle einem<br />

aber schon auf, dass man in Zukunft im Tournesolbad auch die<br />

Angebote eines Sportcenters, aber zusätzlich mit einer tollen<br />

Badelandschaft zu einem dann insgesamt sehr günstigen Preis<br />

erhalten könne. Statt jetzt irgendwelche Lockangebote<br />

anzunehmen empfehle er, zunächst einmal die Eröffnung des<br />

Tournesolbades abzuwarten und dann in aller Ruhe unter allen<br />

Anbietern den für sich richtigen auszusuchen, auch wenn dieser<br />

Anbieter dann kein Empfehlungsschreiben unseres Bürgermeisters<br />

vorweisen könne.<br />

Leser-Forum<br />

Vom 25.07.2009<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 25. Juli 2009<br />

Zur Mailing-Aktion des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgermeisters Gerhard Krum in<br />

Sachen "Gutschein fürs Sportcenter <strong>Idstein</strong>".<br />

Zweierlei Maß<br />

Seit fast 15 Jahren sind wir als Sportcenter und<br />

Gesundheitsanbieter schon in <strong>Idstein</strong> ansässig. Seit dieser Zeit<br />

306


haben wir weder von der Stadt noch von der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung in<br />

irgendeiner Form Unterstützung erfahren.<br />

Wenn für das Tournesolbad als privatem Anbieter, dessen<br />

Struktur, bis auf das Schwimmbad, deckungsgleich mit dem<br />

unseren ist, ein ähnlicher Brief verschickt wird, dann ist das in<br />

Ordnung. Beim Sportcenter ist dann gleich "der Bogen<br />

überspannt". Hier wird mit zweierlei Maß gemessen. Fakt ist:<br />

Sämtliche Kosten, vom Kuvertieren bis <strong>zum</strong> Versand der Briefe<br />

wurden vom Sportcenter <strong>Idstein</strong> übernommen.<br />

Der spekulative Vergleich der Familien-Jahresmitgliedschaft im<br />

Sportverein mit einem Monatsbeitrag im Sportstudio ist<br />

schlichtweg polemisch und unrealistisch, dieser Vergleich hinkt<br />

und dient nur dem politischen Zweck - allerdings auf Kosten des<br />

Sportcenters. Unser Angebot mit dem einer Pizzakostprobe zu<br />

vergleichen, ist schon beleidigend. Hier sollten die Herren Politiker<br />

"die Kirche im Dorf lassen" und Politik nicht auf unserem Rücken<br />

austragen.<br />

Wir unterstützen seit Jahren zahlreiche Sportvereine, <strong>zum</strong> Teil mit<br />

Spenden oder Sportkooperationen, denn die Vereine sehen uns<br />

nicht als Konkurrenz und wir sehen die Sportvereine nicht als<br />

Mitbewerber. Im Gegenteil, wir arbeiten erfolgreich zusammen,<br />

wie <strong>zum</strong> Beispiel mit der Handballabteilung des TV <strong>Idstein</strong>. Ebenso<br />

werden seit langer Zeit <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schulen im Schulsport und bei<br />

Schul-Arbeitsgemeinschaften kostenlos von uns unterstützt. Wir<br />

bieten Schulpraktika und sind anerkannter IHK-<br />

Ausbildungsbetrieb mit zurzeit drei Auszubildenden in<br />

verschiedenen Lehrjahren. Über diese Tatsachen wurde bisher<br />

noch nichts berichtet.<br />

Glücklicherweise kommt bei vielen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgerinnen und<br />

Bürgern die Aktion gut an, schade dass immer gleich Negatives in<br />

gut gemeinten Aktionen vermutet wird. Über vorschnell gemachte<br />

Äußerungen sollte der eine oder andere, der sich zu diesem Thema<br />

geäußert hat, einmal nachdenken.<br />

Ralf Brachmann Sportcenter <strong>Idstein</strong><br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 25. Juli 2009<br />

Richtfest für <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Allwetterbad<br />

Martin Kolbus<br />

An Superlativen wurde nicht gespart - und das mit Recht: Das<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Allwetterbad stellt mit seiner<br />

Kuppelkonstruktion eine Weltpremiere dar, wie <strong>Idstein</strong>s<br />

307


Bürgermeister Gerhard Krum am Freitagnachmittag aus Anlass des<br />

Richtfestes mit großer Freude verkündete. “Niemals zuvor", so<br />

fügte Projektentwickler Jürgen F. Salz erläuternd hinzu, “ist ein<br />

Kuppelgebäude diesen Ausmaßes erstellt worden, das komplett bis<br />

<strong>zum</strong> Boden herunter in etwa drei Minuten geöffnet werden kann."<br />

Die Kuppel ist nicht das einzig Beeindruckende an diesem<br />

Bauwerk, für das jetzt die Endphase beginnt. Mehrere<br />

Wasserflächen, Sauna, Fitness, Sport, Kinderbetreuung und<br />

Gastronomie entstehen hier auf dem Gelände im Nassau-Viertel.<br />

Später soll nebenan auch noch ein Hotel errichtet werden.<br />

“Ich bin sicher, dass die ganze Region stolz sein wird auf dieses<br />

Projekt", sieht <strong>Idstein</strong>s Bürgermeister sehr gern den Gästen aus<br />

dem Umland entgegen.<br />

Aber es ist bis <strong>zum</strong> beginnenden Herbst noch viel zu tun. “In den<br />

nächsten beiden Monaten werden hier beispielsweise noch 220<br />

Kilometer Kabel verbaut", nannte Tournesol-Geschäftsführer<br />

Alexander Hackl (Sautens/Österreich) ein Detail aus der<br />

Baustatistik. “Die Tournesol-Familie will dieses Projekt noch öfter<br />

bauen", fügte er hinzu und freute sich, dass man hier in einigen<br />

beteiligen Firmen bereits die besten Partner für die europäischen<br />

Zukunftsprojekte gefunden habe.<br />

Hackl dankte für die gute Zusammenarbeit beim Bau. Dieses Lob<br />

bedeutete allerdings nicht, dass der bisherige Ablauf ganz ohne<br />

Probleme war. Das Wetter warf die Bauleute immer wieder zurück.<br />

Und es gab auch manchen Ärger, wie Bürgermeister Krum<br />

anmerkte und an Probleme mit der Statik und manchen Behörden<br />

erinnerte. Krum bedankte sich bei Alexander Hackl, der als “Motor<br />

und kreativer Kopf" zur Stelle gewesen sei, wenn Schwierigkeiten<br />

aus dem Weg zu räumen waren.<br />

Bevor es an den Richtschmaus ging, wurde natürlich noch der<br />

Richtvers gesprochen. Ein Zimmermann war nicht zur Stelle, aber<br />

Bauleiter Uwe Huesmann erledigte diese Aufgabe mit Bravour.<br />

Die am meisten gestellte Frage an diesem Tag: Wann wird das Bad<br />

fertig? Ein genaues Datum lässt sich schwer nennen, denn nicht<br />

alle Bereiche werden gleichzeitig in Betrieb gehen. <strong>Eine</strong>s aber<br />

steht fest: Am 26. September gibt es nach Auskunft von Alexander<br />

Hackl und Michael Beck ein großes Fest. Die Bevölkerung erhält<br />

Gelegenheit, einen Blick in alle Räume zu werfen und die<br />

Attraktionen kennen zu lernen.<br />

308


Vor der Kulisse des Kuppelbaus begrüßen Tournesol-Geschäftsführer<br />

Alexander Hackl (links), Bürgermeister Gerhard Krum und<br />

Projektentwickler Jürgen F. Salz die Gäste beim Richtfest für das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Allwetterbad. Foto: RMB/Wolfgang<br />

Leser-Forum<br />

Vom 04.08.2009<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 04. August 2009<br />

Nicht der erwünschten Größe entspricht für diese beiden<br />

Leserbriefschreiber das Schwimmerbecken des noch im Bau<br />

befindlichen Tournesolbades in <strong>Idstein</strong>.<br />

Badewanne<br />

Wir haben im Rahmen unseres Sonntags-Spaziergangs die<br />

Baustelle unseres neuen Schwimmbads besucht und waren sehr<br />

enttäuscht. Denn: Das Schwimmerbecken - sicherlich das<br />

wichtigste für viele <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> - weist gerade einmal vier Bahnen<br />

auf. Bei angenommenen 40 bis 50 Schwimmern am Morgen im<br />

Becken macht das pro Bahn 10 bis 12 Schwimmer, pro Schwimmer<br />

also etwa vier bis fünf Meter.<br />

Im alten Schwimmbad, bei dem die Stadt <strong>Idstein</strong> die anstehenden<br />

Renovierungen bis <strong>zum</strong> geht-nicht-mehr aufgeschoben hat, waren<br />

309


es bei sechs Bahnen sechs bis acht Schwimmer pro Bahn und mit<br />

bis zu acht Metern pro Schwimmer fast doppelt so viel Raum.<br />

Ein etwas schnellerer Schwimmer wird sich freuen und wie die<br />

meisten sicherlich weiterhin nach Wiesbaden oder Königstein<br />

fahren.<br />

Wie soll in der Badewanne ordentliches Schwimmtraining von der<br />

DLRG durchgeführt werden?<br />

Nein, dieses Schwimmbad ist nicht der große Wurf für <strong>Idstein</strong> und<br />

dankbar müssen wir Bürger für das Bad auch nicht sein.<br />

Schließlich wird es mit unseren Steuergeldern mitfinanziert -<br />

einige hunderttausend Euro jährlich.<br />

Marcus und Ulrike Pfeiffer,<br />

<strong>Idstein</strong><br />

Leser-Forum<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 10. August 2009<br />

Zu teuer? Diese Frage stellt sich diese Leserin aus Taunusstein,<br />

die sich sorgt, dass der Besuch des Tournesolbades zu kostspielig<br />

wird.<br />

Zu teuer ?<br />

Ich wunderte mich beim Lesen des artikels vom 24. Juli <strong>zum</strong><br />

Schwimmbad-Richtfest, dass die Frage nach dem Eröffnungstermin die<br />

meist gestellte gewesen sein soll.<br />

Wer das alte bescheidene <strong>Hallenbad</strong> in <strong>Idstein</strong> kannte, kann sich auch<br />

bestimmt daran erinnern, dass man es sich dort durchaus finanziell leisten<br />

konnte, funf Mal pro Woche morgens vor der Arbeit schwimmen zu gehen.<br />

Ich hätte eher erwartet, dass sich die Einwohner von <strong>Idstein</strong> und<br />

Umgebung über die Preise Gedanken machen würden als über den<br />

Eröffnungstermin eines Bades, das die meisten wohl nicht zur<br />

regelmäßigen körperlichen Fitness benutzen können.<br />

Deshalb ganz kurz und klar die Frage: was kostet der Eintritt für<br />

jemanden, der morgens 500 bis 1000 Meter schwimmem will- und das<br />

mehrmals die Woche?<br />

310


Und wie verhält es sich, wenn dieser jemand auch noch aus Taunusstein<br />

kommt und keine Ermäßigung für <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> kommt?<br />

Marianne Schönberger<br />

Taunusstein<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12. August 2009<br />

Neuer Ostkurs für Golfpark <strong>Idstein</strong><br />

Von Martin Kolbus<br />

BEBAUUNGSPLAN<br />

Über 36 Hektar stehen zur Verfügung / Magistrat befürwortet<br />

Projekt<br />

Der Golf-Boom ist, <strong>zum</strong>indest in der Rhein-Main-Region, ungebrochen. Der<br />

Golfpark <strong>Idstein</strong> mit seinen zwei 18-Loch-Anlagen und über 2000<br />

Mitgliedern im Club zählt zu den am besten frequentierten Standorten weit<br />

und breit. Jetzt will die Golfpark GmbH weiter expandieren.<br />

Geschäftsführerin Ines Heinz plant die Erweiterung der Anlage um einen<br />

Ostkurs und eines zentralen Clubhauses, das nicht nur die Verwaltung,<br />

Shop und Gastronomie aufnehmen soll, sondern auch Hotelbetten<br />

vorhalten könnte.<br />

Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Magistrat beschäftigte sich jetzt mit dem Antrag zur<br />

Aufstellung eines Bebauungsplanes und der damit verbundenen Änderung<br />

des Flächnutzungsplanes. Das Ergebnis war positiv: Der Magistrat<br />

befürwortete das Projekt und leitet jetzt die Unterlagen zur Beratung an<br />

die Ausschüsse und die Stadtverordnetenversammlung weiter. Die<br />

Planungs- und Verfahrenskosten trägt der Investor.<br />

Der Südkurs am Hofgut Henriettenthal in Wörsdorf war vor rund 20 Jahren<br />

der erste Meilenstein, es entstanden Clubhaus, Verwaltung, Parkplätze<br />

und ein Betriebshof mit Werkhalle. Es dauerte nur ein paar Jahre, dann<br />

wurde nach Norden erweitert. "Damit stehen derzeit zwei 18-Loch-Kurse<br />

zur Verfügung, die beide voll ausgelastet sind", stellt das Planungsbüro<br />

Gfrörer die aktuelle Situation dar und begründet damit auch den Bedarf<br />

für eine Erweiterung. Die Bewirtschaftungswege sind lang, die Kapazitäten<br />

von Betriebshof und Werkhalle stoßen an ihre Grenzen.<br />

Die Golfpark GmbH handelte - sie erwarb einen Aussiedlerhof an der<br />

Landesstraße zwischen Wörsdorf und Walsdorf und sicherte sich das<br />

Einvernehmen von Grundstückseigentümern für eine Flächen-Anpachtung<br />

im Falle einer Erweiterung. Ziel ist dabei nicht nur das zusätzliche Angebot<br />

an Spielbahnen für die Golfer auf dem neuen rund 36 Hektar großen<br />

Gelände, sondern auch eine zentrale Anordnung von Clubhaus,<br />

Nebeneinrichtungen und Parken im Zentrum der drei Plätze. "Dem<br />

Clubhaus soll gegebenenfalls noch eine Hotelnutzung mit gehobenem<br />

311


Standard zugeordnet werden", erfuhren die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadträte von den<br />

Betreibern. Das ursprüngliche Clubhaus am Hofgut Henriettenthal könnte<br />

dann aufgegeben werden; die Art der weiteren Nutzung steht noch nicht<br />

fest. Hauptzufahrt für alle Kurse soll der Abzweig von der L 3026 zwischen<br />

Wörsdorf und Walsdorf werden. Die vorhandenen Hofanlagen des<br />

Aussiedlerhofes sollen als Werkstatt, Lager und Maschinenhalle dienen. Im<br />

alten Bauernhaus könnten Mitarbeiterwohnungen entstehen.<br />

Bürgermeister Gerhard Krum begrüßt die Entwicklung. Für ihn ist die<br />

größte Golfanlage im Rhein-Main-Gebiet ein wichtiger Bestandteil für die<br />

weitere Ausbildung von Naherholungstourismus und Tagungsaktivitäten<br />

im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land. Dabei denkt Krum nicht nur ans Golf-Angebot, sondern<br />

auch an das Rhein-Main-Theater, das Tournesolbad, das Radwegenetz<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land, die Freizeiteinrichtungen im Wolfsbachtal, die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Altstadt, den Limes und - als Zukunftsprojekt - den Palmbachsee in<br />

Hünstetten. "Wir werden damit keine Leute zu einem Drei-Wochen-Urlaub<br />

in der Region gewinnen, aber die Location <strong>Idstein</strong> und <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land wird<br />

in der Region eindeutig aufgewertet. Für die Stadt ist dies Teil der<br />

Bemühungen, <strong>Idstein</strong> in der Region ein Profil zu geben und einen festen<br />

Platz zu sichern."<br />

312


313


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land vom 17. September 2009<br />

314


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 19.September 2009<br />

Die Hexenküche<br />

Erinnern Sie sich? Da flatterte den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>n vor Wochen doch ein von<br />

Bürgermeister Gerhard Krum unterzeichnetes Schreiben mit städtischem<br />

Briefkopf ins Haus, in dem der sportliche Reiter aus Nieder-Oberrod<br />

namens eines <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Sportstudios kräftig die Werbetrommel rührte.<br />

Krum freute sich, seinen lieben Mitbürgern mitteilen zu können, dass der<br />

Fitnessclub jeden interessierten <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> fünfmal kostenlos in das<br />

Gesundheitsprogramm hineinschnuppern lässt. Uuih! Den Gutschein des<br />

Fitnessclubs schickte der Verwaltungs-Chef gleich mal mit. Natürlich<br />

vergaß Krum auch nicht, die Telefonnummer des Clubs anzugeben, damit<br />

mögliche Interessenten erst gar nicht sportlich im Telefonbuch<br />

nachschauen mussten.<br />

Die Aktion ging buchstäblich voll in die Sporthose. Viele <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> waren<br />

so gar nicht "amused" über die öffentliche einseitige Werbung von Krum -<br />

und schon gar nicht die anderen Sportstudios im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land. Die<br />

reagierten - genauso wie viele konsternierte Bürger - stocksauer. Und<br />

nicht nur die, auch die fitte <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Union fragte sich, ob Krum noch<br />

ganz gesund ist und vor allem, welche Hintergründe diese Aktion hat.<br />

Dazu nahm der Bürgermeister jetzt Stellung. Ganz offiziell zu einer<br />

entsprechenden Anfrage der CDU im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtparlament. Alles habe<br />

ja das Sportstudio bezahlt: Briefversand, Aufwand und das ganze<br />

Drumherum. Nein, so Krum, das sei doch alles keine<br />

Wettbewerbeverzerrung, denn Gesundheit gehe uns ja alle an. Das hätte<br />

auch der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Fitnessclub-Chef so gesehen, der eben nach dem<br />

Tournesol-Geschenk an die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> - Sie erinnern sich - jede Menge freie<br />

Minuten für das Zeitkonto für Besuche im kommenden Wellness-Tempel -<br />

auch selber solche tollen Geschenke verteilen wollte.<br />

Ja, ist den schon Weihnachten? Jawohl ist es, denn auf die CDU-Frage, ob<br />

derartige städtische Werbeunterstützungen auch anderen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Unternehmen offen stünden, sagte Krum im Parlament tatsächlich "Jein" -<br />

wenn die Aktion im öffentlichen Interesse liege. CDU-Fraktions-Chef<br />

Thomas Zarda freute sich dermaßen über dieses "Jein", dass er sogleich<br />

anregte, dass auch ein Supermarkt seinen Fisch über die Stadt<br />

verschenken soll. "Denn Fisch ist ja bekanntlich sehr gesund", strahlte<br />

Eiweiß-Fan Zarda. Komischerweise sah Krum das völlig anders, weil ja im<br />

Fisch nachgewiesenerweise auch Schadstoffe enthalten seien und so<br />

weiter und so fort.<br />

Da nun eigentlich jeder selber festlegen kann, was alles so im öffentlichen<br />

Interesse liegen kann, ist nach dem "Jein" von Krum absehbar, wann der<br />

Rathaus-Briefkasten überquillt von Ideen für gesunde Aktionen für<br />

gesunde <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>.<br />

Lassen Sie uns gemeinsam nachdenken! Gesund ist Radfahren. Klar, da<br />

haben wir ja gleich mehrere Unternehmen in <strong>Idstein</strong>. Gesund ist Wandern.<br />

Haben wir Betriebe. Gesund ist Bio-Fleisch. Jawohl. Vorhanden. Gesund ist<br />

315


Wein! Hicks! Klaro! Alles da! Gesund ist Lesen. Entspannung dient dem<br />

Wohlbefinden! Buchhandlungen en Masse! Gesund ist, was stark macht:<br />

Heimwerken macht Muckis! Auf <strong>zum</strong> Baumarkt! Ach so, gesund ist ja auch<br />

Reiten! Das weiß Krum ja selber am besten! Mir fallen gleich locker<br />

mindestens zehn Reitställe ein!<br />

Da merke ich gerade: Gesund ist eigentlich alles, es liegt nur am<br />

Blickwinkel des Betrachters. Nun denn, das "Jein" öffnet jedenfalls Tür und<br />

Tor. Also: Tretet ein, Ihr Gesundheitsapostel in den städtischen<br />

Werbeverein! Da ist es ja trefflich, dass am kommenden Wochenende -<br />

wie passend - die Gesundheitstage in der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadthalle organisiert<br />

werden. Da können die vielen Gesundheitsfans den Bürgermeister gleich<br />

mal persönlich fragen, wie denn so eine gezielte Werbeförderung durch<br />

die Stadt aussehen könnte. Tja, Gesundheit geht eben uns alle an - so<br />

oder so. In diesem Falle - eher so...<br />

Bis zur nächsten Hexenküche<br />

Ihr Volker Stavenow<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 28. September 2009<br />

Tiroler Volksfest unterm Kuppelbau<br />

Von Martin Kolbus<br />

TOURNESOL-ALLWETTERBAD<br />

Tausende Besucher auf der Baustelle / Fitness, Sauna<br />

und Wellness in allen Formen<br />

"Dies ist der Bereich, wo mein Herz doppelt so schnell schlägt", verriet<br />

Geschäftsführerin Michelle Klee mit mit einem strahlenden Lächeln und<br />

führte ihre Gästegruppe in die Tournesol-Welt von Wellness, Beauty und<br />

Kosmetik. Denn auch das gehört, neben dem Spaß und Sport in und an<br />

den Schwimmbecken, <strong>zum</strong> Konzept des zukünftigen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Allwetterbades: Sich entspannen, sich wohl fühlen und rundum verwöhnen<br />

lassen, sei es in einem Solarium, bei einer Tai-Nu-Massage, Anti-Aging-<br />

Anwendungen oder einem Cleopatrabad.<br />

Es waren tausende <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> und Besucher aus dem Umland, die am<br />

Samstag die Chance nutzten, bei einer Baustellenführung in alle Bereiche<br />

des in wenigen Monaten fertig gestellten Tournesol-Bades<br />

hineinzuschauen. Dieser Blick hinter die Kulissen, von der<br />

Energieversorgung bis hin zu den Sozialräumen, Küchen und<br />

Versorgungseinrichtung, wird sich den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>n in dieser Form während<br />

des laufenden Betriebs nicht mehr bieten.<br />

316


Während drinnen im Gebäude die Besucher sämtliche Bereiche<br />

inspizierten, wurde draußen ein alpenländisch fröhliches Volksfest gefeiert<br />

- mit Blasmusik und deftigem Imbiss, mit Tanz und uriger Unterhaltung<br />

nach Tiroler Art und Spielen für Kinder, all das verpackt in eine herbstliche<br />

Erntezeit-Dekoration und begleitet von einer September-Sonne, die "aus<br />

allen Knopflöchern" vom Himmel lachte.<br />

Der Zutritt von einem Seiteneingang war besonders für Eltern mit Kindern<br />

gut gewählt, denn gleich vornan wiesen bunte Luftballons den Weg <strong>zum</strong><br />

Kinderparadies, wo die Kleinen, so denn von Tournesol-Abonnenten<br />

gewünscht, betreut werden sollen. "Hier gibt es alles, was von Kindern<br />

und Erwachsenen gewünscht wird, vom Wickeltisch bis <strong>zum</strong> Computer",<br />

erfuhren die Besucher. Direkt nebenan der Aufzug, der Müttern mit<br />

Kindern oder auch Behinderten die Möglichkeit eröffnet, in die obere<br />

Ebene zu gelangen, wo sich das Herzstück des Allwetterbades befindet.<br />

Natürlich waren die Becken noch nicht geflutet - das soll, wenn es nach<br />

den Zielvorstellungen von Alexander Hackl geht, im Laufe des Dezembers<br />

geschehen, wenn das Bad komplett in Betrieb gehen soll. "Ein ehrgeiziges<br />

Ziel", weiß der Tournesol-Gesellschafter und spornt damit das ganze Team<br />

an. Und er ist zuversichtlich, dass parallel zu den noch laufenden Arbeiten<br />

auch die noch ausstehenden Genehmigungen insbesondere zur Statik<br />

verschiedener Bereiche der Gesamtanlage eingehen.<br />

Intensive Schulungen<br />

Es sind nicht nur die geschäftsleitung und die künftigen Badegäste, die<br />

darauf hoffen, dass es zu keinen weiteren Verzögerungen des Projektes<br />

kommt und damit die Eröffnung vielleicht ins Frühjahr 2010 verschoben<br />

werden müsste. Auch die rund 80 Mitarbeiter warten auf ihren Einsatz.<br />

"Der Oktober wird für Mitarbeiter-Schulungen intensiv genutzt", berichtet<br />

Michelle Klee. Schon im November könnte dann, natürlich nur nach<br />

Vorliegen der Betriebsgenehmigungen, der Komplex Fitness, Wellness und<br />

Sauna die Türen öffnen. "Wir planen ein Pre-Opening-Angebot für<br />

Abonnenten", kündigt Klee an. Das bedeutet, dass für die Zeit bis zur<br />

Gesamt-Eröffnung des Bades Leistungen kostenlos in Anspruch<br />

genommen werden können. Wie das abläuft, erfahren Interessenten im<br />

Tournesol-Informationsbüro in der Rodergasse 3.<br />

Den Badegästen unter der Kuppel soll es an nichts fehlen, wenngleich<br />

immer wieder mal von Besuchern zu hören war, dass das<br />

Sportschwimmbecken und das Erlebnisbecken doch ein paar<br />

Quadratmeter mehr Wasserfläche hätten bekommen sollen. Unterm Strich<br />

wird das aber das Badevergnügen für Alt und Jung nicht schmälern. Die<br />

Kleinen freuen sich schon auf ein Kinderbecken und natürlich besonders<br />

auf eine 60-Meter-Rutsche, die momentan noch in Einzelteilen auf die<br />

Montage wartet. "Später wird vielleicht noch eine Turbo-Rutsche<br />

hinzukommen", verriet Tournesol-Geschäftsführer Michael Beck.<br />

317


Restaurant "Eat-Stein"<br />

Derweil sind die Erwachsenen schon ganz gespannt auf die Cocktail-Bar<br />

(mit einem halben Dutzend Edelstahl-Barhockern im Schwimmbecken),<br />

auf die Sprudel-Liegen, Whirlpool, den Strömungskanal sowie auf all die<br />

Gaumenfreuden, die das (von außen zugängliche) Restaurant "Eat-Stein"<br />

zu bieten haben wird.<br />

Nicht zu vergessen der optische Genuss, der sich den<br />

Schwimmbadbesuchern bieten wird, wenn sie von der Kuppel-Galerie aus<br />

über die Schwimmbecken hinaus ins Außengelände schauen können. Etwa<br />

100 Liegen soll diese Galerie Platz bieten. Nicht weniger attraktiv ist der<br />

Blick in die entgegengesetzte Richtung <strong>zum</strong> Feldberg hin - sei es von der<br />

"Schirm-Bar" auf der Terrasse oder vom Indoor-Cycle-Raum, wo allein 31<br />

Geräte auf sportliche Betätigung warten. Insgesamt werden im<br />

Fitnessbereich über 100 Geräte, vom Herz-Kreislauf-Gerät bis <strong>zum</strong><br />

hochmodernen E-Spinner, verfügbar sein. "Unser Fitnessbereich ist ein<br />

echtes Prunkstück", freut sich Michelle Klee. Nicht nur drinnen, sondern<br />

auch im Außenbereich sollen die Tournesol-Gäste die Möglichkeit<br />

bekommen, sich körperlich gesund und fit zu halten. Dafür wird eine<br />

Jogging-, Walking- und Nordic-Walking-Arena angelegt, informierte<br />

Geschäftsführer Michael Beck.<br />

Wenn in einigen Monaten Eröffnung gefeiert wird, dann hat Tournesol<br />

noch längst nicht sein ganzes Pulver verschossen. So verfügt das Gebäude<br />

über eine 800 Quadratmeter große "Eventfläche", die <strong>zum</strong> Beispiel<br />

angemietet werden kann oder später einmal den Fitnessbereich ergänzen<br />

wird. An<strong>zum</strong>ieten ist übrigens auch ein großer Konferenzraum mit bis zu<br />

100 Plätzen.<br />

Weitere Bäder-Projekte<br />

Sechs bis acht Tournesol-Bäder in Europa sollen in den nächsten Jahre<br />

entstehen, alle mit hohem Qualitätsstandard, den Tournesol sich selbst<br />

setzt. Gerade im Hinblick auf diese Zukunftspläne ist das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Pilot-<br />

Projekt von Bedeutung. Alexander Hackl: "Hier in <strong>Idstein</strong> wollen wir die<br />

zukünftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller weiteren Tournesol-<br />

Bäder schulen."<br />

318


KURZ NOTIERT<br />

Gewinner<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 06. Oktober 2009<br />

Michelle Klee, die Geschäftsführerin von Tournesol<br />

<strong>Idstein</strong> teilt mit, dass die Gewinner der Tournesol-<br />

Aktionen bei der Baubesichtigung am 26. September<br />

feststehen. Die Gewinner werden persönlich<br />

benachrichtigt und können ihren Gewinn am Sonntag,<br />

11. Oktober, ab 16 Uhr, im Tournesol-Informationsbüro<br />

in der Rodergasse 3 in <strong>Idstein</strong> in Empfang nehmen.<br />

„Wir bedanken uns über die rege Teilnahme, sowie die<br />

vielen wunderschönen Bilder unserer Kleinsten“, so<br />

Michelle Klee.<br />

319


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> anzeiger vom 08. Oktober 2009<br />

320


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 14. Oktober 2009<br />

Wie auf Wolken schweben<br />

Entspannung für Körper und Geist: Michelle Klee lässt sich von John Odel<br />

nach alter Aborigine-Art massieren. wita / Udo Mallmann<br />

Von Marta Ways<br />

ABORIGINE-MASSAGE<br />

Der Australier John Odel verspricht Entspannung für Körper und<br />

Geist<br />

Thai-Massagen, Sportmassagen, Hot-Stone-Massagen, Ayurveda-<br />

Massagen oder Bürstenmassagen -Techniken, sich gesund kneten zu<br />

lassen, gibt es wie Sand am Meer. Mal sind sie "in" und dann plötzlich<br />

verschwinden sie so schnell wieder aus dem Angebot, wie sie aufgetaucht<br />

sind.<br />

Es gibt aber auch Massagemethoden, von denen die meisten Europäer<br />

noch nie etwas gehört haben, die aber eine derart entspannende und<br />

heilende Wirkung haben sollen, dass sie mit keiner anderen Massage zu<br />

vergleichen sind. <strong>Eine</strong> davon: die Kiradjee-Massage, die im tiefsten<br />

Australien ihren Ursprung hat und in der Regel nur unter den Aborigines,<br />

den australischen Ureinwohnern, weitergegeben wird. Diese<br />

Massagetechnik soll demnächst in <strong>Idstein</strong> im neuen Tournesolbad<br />

angewendet werden.<br />

John Odel ist gebürtiger Australier. Extra für die Schulung der künftigen<br />

Tournesol-Masseurinnen war er kürzlich angereist, um sein Wissen und<br />

321


Können an sie weiterzugeben. Odel wohnt und arbeitet seit einigen Jahren<br />

in London und ist - abgesehen von den ältesten Aborigine-Frauen - einer<br />

der Wenigen, die der Technik mächtig sind. Die Geschäftsführerin des<br />

neuen Bades, Michelle Klee, ist selbst gebürtige Australierin und stolz,<br />

Odel für das Bad gewonnen zu haben. Schließlich war Odel mit dieser<br />

Technik bisher ausschließlich in Paris und London aktiv, um die Kiradjee-<br />

Lehre weiterzugeben: Paris-London-<strong>Idstein</strong>!<br />

"Wir haben uns getroffen und es hat einfach gepasst", lächelt Odel und die<br />

Geschäftsführerin nickt. "Unser Massagebereich ist ja nach den fünf<br />

Kontinenten ausgerichtet, also brauchten wir auch etwas Australisches.<br />

Ich habe etwas Authentisches, etwas Besonderes gesucht, das wir hierher<br />

nach <strong>Idstein</strong> bringen können", erinnert sich Klee. "Über meine<br />

australischen Kontakte bin ich dann auf John Odel gestoßen." "Kiradjee ist<br />

ein Mix aus vielen verschiedenen Techniken, aber mit teilweise ganz<br />

eigenen Handgriffen", beschreibt Klee die Massage. "Als ich massiert<br />

wurde, bin ich wie auf Wolken rausgeschwebt - so etwas habe ich noch nie<br />

erlebt."<br />

<strong>Eine</strong>inhalb Stunden dauert die Kiradjee-Massage und soll dabei nicht nur<br />

den Körper, sondern auch den Geist entspannen. Die Einheit von Masseur<br />

und Massiertem steht dabei im Vordergrund. "Ich versetze mich in den<br />

anderen hinein. Unser Atem gleicht sich an, meine positiven Gedanken<br />

und meine Entspanntheit übertrage ich auf die andere Person, so dass sie<br />

fühlt, wie ich fühle: ich werde ruhig, ausgeglichen, relaxt. Und der<br />

Massierte auch." Alle Handgriffe sind darauf ausgerichtet die<br />

Adrenalinproduktion runter zu fahren und alle Anspannung aus jedem<br />

einzelnen Muskel zu verbannen. "Es ist wie eine Art Kurzurlaub, man<br />

kommt total runter, so dass man nach der Massage eigentlich nichts<br />

anderes tun kann, als sich hinzulegen. Die vollkommene Entspannung<br />

kann noch bis zu zwei Stunden nach der eigentlichen Massage anhalten",<br />

erklärt der 46-Jährige, der in London schon die Spice Girls und Paul<br />

McCartney durchgeknetet hat.<br />

"Kiradjee, was übersetzt so viel wie ,Heiler´ heißt, ist in Australien vom<br />

Aussterben bedroht, da viele junge Aborigines kein Interesse daran<br />

haben, die alte Kultur weiter zu führen, sondern lieber normale Bürojobs<br />

übernehmen und ein anderes Leben bevorzugen. Ursprünglich sollte<br />

keiner von Außerhalb in die Geheimnisse des Kiradjee eingeführt werden,<br />

aber ihnen bleibt nichts andere übrig, wollen sie Kiradjee am leben<br />

erhalten", weiß Odel, dem Anfang der 90er Jahre eine alte australische<br />

Ureinwohnerin die Handgriffe und die Philosophie dahinter näher brachte.<br />

Seitdem sieht er es als seine Mission, ausgewählten Personen auf der Welt<br />

sein Wissen weiterzugeben. "Es soll weiterhin exklusiv bleiben, weil es<br />

kein Trend ist, der wieder verschwindet.Es ist eine Einstellung, eine<br />

Philosophie. <strong>Eine</strong> Massage des Geben uns Nehmens."<br />

322


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 06. November 2009<br />

323


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> anzeiger vom 12. November 2009<br />

324


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 19. November 2009<br />

Nach Training in die Sauna<br />

19.11.2009<br />

Von Volker Stavenow<br />

TOURNESOL "Soft Opening" des Fitness- und Wellnessbereichs in<br />

der nächsten<br />

Woche / Baden ab Dezember<br />

Darauf warten viele Menschen in der Region: Das Tournesol-Schwimmbad<br />

im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Nassau-Viertel an der B 275 mit Fitness, Wellness,<br />

Schönheitspflege, Sauna, Geschäft und Restaurants öffnet in der nächsten<br />

Woche Zug um Zug. "In der kommenden Woche werden wir eine so<br />

genannte `Soft Opening`-Phase einleiten. Dies heißt nichts anderes, als<br />

dass wir alle bisherigen Abonnenten und Zeitkontokarten-Besitzer<br />

anschreiben und ihnen mitteilen, dass der Fitness- und Saunabereich dann<br />

ab sofort nutzbar ist", erklärt Holger Klee von der Geschäftsleitung auf IZ-<br />

Anfrage.<br />

"Natürlich ist in den anderen Bereichen noch viel zu tun, gerade im<br />

Außenbereich, aber unser Schwimmbad wird auch ab Dezember nutzbar<br />

sein. Ob ab Mitte oder Ende Dezember lasse ich noch offen", teilt Klee mit.<br />

Auch bei der noch endgültig mit der Außenhaut fertigzustellenden Kuppel<br />

mit den auf- und zudrehenden Toren ist nach Klees Worten "alles in<br />

Butter".<br />

Inzwischen lägen die tonnenschwere Tore, mit denen aus dem <strong>Hallenbad</strong><br />

ein Freibad und umgekehrt gemacht werden kann, auf dem Gelände bereit<br />

und würden in absehbarer Zeit eingebaut.<br />

Klee betont, dass natürlich auch Interessenten, die noch keine Abos oder<br />

Zeitkontokarten haben, den großen Fitness- und Saunalandschaftsbereich<br />

kennen lernen können. "Alle unsere Büros im Bad und in der Rodergasse<br />

sind besetzt. Dort können die Menschen viele Informationen rund um<br />

unser Angebot erhalten." Klee freut sich, dass der rechte Gebäudeteil mit<br />

Fitness und Saunen fertig ist, denn er weiß, dass die Menschen ungeduldig<br />

darauf warten, die nagelneuen Geräte und Räume nutzen zu können. "Es<br />

werden jeden Tag mehr Abonnenten, der Zuspruch ist wirklich gewaltig.<br />

Das ist für uns natürlich sehr gut, und wir sind mit dieser großen<br />

Resonanz sehr zufrieden."<br />

Klee betont, dass die Nutzer der Tournesol-Anlage mit fundierter<br />

Unterstützung von rund 95 Mitarbeitern rechnen können. "Alle Teams<br />

werden seit Monaten geschult und mit dem Tournesol-Konzept vertraut<br />

gemacht, so dass unser hoher Anspruch des Tournesol-<br />

Qualitätsmanagements in allen Bereichen umgesetzt wird.<br />

"Ich möchte alle interessierten Menschen in der Region einladen, ab<br />

nächster Woche in der Tournesol-Anlage vorbeizukommen. Jetzt ist der<br />

325


ichtige Zeitpunkt, unsere Fitness- und Saunaräume kennen zu lernen und<br />

sich ein Bild von unserem großen Angebot zu machen", sagt Holger Klee.<br />

Die Mitglieder der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Geschäftsleitung packen im<br />

Fitnessbereich des Bades selber tatkräftig mit an und probieren die Geräte<br />

aus: Jürgen Salz, Holger Klee und Michelle Klee (von links).wita / Udo<br />

Mallmann<br />

326


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 24. November 2009<br />

327


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 25.November 2009<br />

Pilates unterm Sprungturm<br />

Von Volker Stavenow<br />

Aus marodem <strong>Hallenbad</strong> wird eine moderne Sportstätte<br />

Während Vereinsmitglieder aus TV-Vorstand und Abteilungen in<br />

Sanitärräumen, im Keller und in den Umkleideräumen noch fleißig<br />

hämmern, streichen oder fliesen, tobt der sportliche Nachwuchs im ersten<br />

Hallensegment herum, hängt sich an die Turnseile oder versucht eifrig, die<br />

Kletterwand zu bezwingen. In einem anderen Hallensegment bereiten sich<br />

junge TV-Damen auf den Pilates-Kurs vor, um ihre schlanken Figuren noch<br />

schlanker zu machen oder in Form zu halten.<br />

Seit vergangenen Montag nehmen die TV-Sportlerinnen und Sportler Zug<br />

um Zug ihre neue Halle am Himmelsbornweg in Besitz. Dort, wo früher<br />

Groß und Klein ins kühle Nass sprangen, Bahnen schwammen oder im<br />

warmen Kinderbecken plantschten, wird jetzt von Turnen, Gymnastik,<br />

Tischtennis über Geräteturnen bis hin zu Basketball für Körperbehinderte<br />

Sport angeboten. "Von den gut 4500 TV-Mitgliedern werden bis zu 1500<br />

diese neue <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Sporthalle nutzen", weiß Ulrich Werlein, der TV-<br />

Fachbereichsleiter für den Gesundheitssport. Für ihn und seine<br />

Vorstandskollegen ist die neue Halle im ehemaligen <strong>Hallenbad</strong> ein Segen.<br />

"Wir brauchen schließlich viel Platz für unsere Mitglieder, besonders, weil<br />

unser Großverein auf die Mitgliederzahl von 5000 hinsteuert."<br />

Dass in vielen Räumen noch gearbeitet wird, stört die Sportler überhaupt<br />

nicht. "Denn alle im TV wissen, dass es nur mit viel Eigenleistung geht und<br />

die kann nicht an einem Tag geleistet werden", erklärt Carsten Freitag,<br />

TV-Fachbereichsleiter für Turnen und Leichtathletik. Über 5000 freiwillige<br />

Stunden haben die TV-Mitglieder bisher ehrenamtlich abgeleistet - ein<br />

Vorbild an Vereins-engagement. "Darauf sind wir sehr stolz, aber auch<br />

darauf, dass wir mit unserem Umbau schneller fertig waren, als der Bau<br />

des Tournesol-Bades oder des neuen Supermarktes im Nassauviertel",<br />

stellt Freitag fest. Im Internet auf der TV-Seite könnte die genaue<br />

Hallenbelegung eingesehen werden.<br />

Seit vergangenem August laufen die Umbauarbeiten. Aus dem maroden<br />

<strong>Hallenbad</strong> wurde nach und nach eine moderne Turnhalle. "Rund 2,2<br />

Millionen Euro werden insgesamt in den Umbau investiert. Dabei werden<br />

modernste Baumittel benutzt. Zum Beispiel ist die Halle komplett<br />

eingepackt, also gedämmt und sie verfügt über eine moderne<br />

Pelletsheizung", erklärt Architekt Gerhard Guckes. Durch diese modernen<br />

Techniken werden Heizkosten eingespart. Kalkuliert sind 1100 Euro pro<br />

Monat. Hinzu kommt, dass das Brauchwasser von einer 25 Quadratmeter<br />

großen Solaranlage auf dem Dach aufgeheizt wird. Der Clou:<br />

Lichteinstellung und Heizung lassen sich in der Halle in jedem Segment<br />

seperat sehr wirtschaftlich und damit energieeinsparend einstellen.<br />

328


Damit die kleinen und großen Sportler bei Brandgefahr schnell aus der<br />

Halle flüchten können, sind moderne Fluchttüren mit sogenannten<br />

Panikverschlüssen eingebaut, die mühelos auch von den Kleinsten<br />

geöffnet werden können. Damit der Betrieb reibungslos funktioniert, soll<br />

im ehemaligen Schwimmmeisterhaus nach einer entsprechenden<br />

Sanierung eine Wohnung für einen Hausmeister eingerichtet werden.<br />

Große Pläne werden auch im Eingangsbereich der Halle umgesetzt. "Dort<br />

entsteht im Foyer ein Bistro. Organisiert durch den TV, können sich dort<br />

die Eltern der sporttreibenden Kinder oder die Sportler selbst nach den<br />

Übungsstunden entspannen und durch eine Glasscheibe den Betrieb in der<br />

Halle beobachten", so Freitag. Im Eingangsbereich wird die neue<br />

Geschäftsstelle des TV 1844 <strong>Idstein</strong> eingerichtet. Dort muss jeder, der in<br />

die Halle will, vorbei.<br />

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Übungsleiterin Renate Stübing (knieend, vorne) und Monica Bochis<br />

(stehend, hinten) mit dem sportlichen TV-Nachwuchs an der Kletterwand<br />

der neuen Halle am Himmelsbornweg.wita/Martin Fromme<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 02. Dezember 2009<br />

"Leuchtturm-Projekt für <strong>Idstein</strong>"<br />

Von Volker Stavenow<br />

Bürgermeister Krum und Magistratskollegen besichtigen<br />

Tournesol-Bad<br />

Noch in diesem Jahr sollen die badelustigen Menschen in der Region im<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Schwimmbad plantschen können. Das haben die<br />

Tournesol-Verantwortlichen immer wieder betont. Nachdem die Sauna-,<br />

Fitness- und Wellness-Bereiche nahezu vollständig fertig sind, konnten<br />

sich jetzt die Mitglieder des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Magistrates auf der Baustelle davon<br />

überzeugen, dass dies auch möglich ist.<br />

Wie Bürgermeister Gerhard Krum berichtet, wurde bereits probeweise<br />

Wasser in das Becken eingelassen. "Dieses Bad ist mindestens Zweite<br />

Bundesliga, wenn nicht mehr. Es ist ein echtes Leuchtturm-Projekt für<br />

unsere Stadt und transportiert das kleine <strong>Idstein</strong> aus der Provinz weit in<br />

die Region hinaus", spiegelt Krums Aussage die Begeisterung der<br />

Magistratsmitglieder wieder. Krum wird nicht müde zu betonen, dass ein<br />

ansteigendes Freizeitangebot auch einen Anstieg der Lebensqualität nach<br />

sich zieht. "Nicht nur Tournesol hat eine Chance für ein tolles Projekt<br />

bekommen, sondern auch unsere Stadt, in deren Mauern es umgesetzt<br />

wird."<br />

Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rathaus-Chef kann deshalb auch nicht verstehen, dass es<br />

auch Kritik an der Stadt <strong>Idstein</strong> wegen der Unterstützung der Investoren<br />

aus Österreich geht.<br />

"Wir zahlen keinen jährlichen Zuschuss von 500 000 Euro für das<br />

Tournesol-Bad, sondern bezahlen damit das Schüler- und<br />

Vereinsschwimmen, das damit garantiert ist." Laut Krum haben sich gut<br />

50 Schulen dafür angemeldet.<br />

"Unseren Schwerpunkt setzen wir dabei auf Grundschulen. Das Ziel ist,<br />

dass alle Kinder schwimmen können, wenn sie die ersten vier Schuljahre<br />

hinter sich haben."<br />

330


Krum betont noch einen anderen Aspekt: "Das so genannte PPP-Modell<br />

mit Tournesol läuft über 25 Jahre. Die Stadt hat das Grundstück an<br />

Tournesol verpachtet, das Tournesol-Unternehmen leistet monatliche<br />

Leasingraten an die Hausbank und nach 25 Jahren gehen Grundstück und<br />

Bad in den Besitz der Stadt <strong>Idstein</strong> über." Das macht für Krum dieses<br />

Geschäft so interessant.<br />

Er und seine politischen Kollegen sind auch deshalb so angetan von<br />

Tournesol, weil die Badbauer und -betreiber an <strong>Idstein</strong> als geeigneten<br />

Standort glauben und sich engagiert für das heimische Mittelzentrum<br />

einsetzen. "Das nennt man wohl kommunalen Korporatismus. Ich würde<br />

mir wünschen, dass mehr Unternehmen so denken würden."<br />

Der Bürgermeister ist jedenfalls der Meinung, dass <strong>Idstein</strong> durch die neu<br />

angesiedelten weltbekannten Unternehmen - gerade im Nassauviertel - "in<br />

eine andere Liga aufgestiegen ist." Das zeige auch die Einnahme der<br />

Gewerbesteuer, die sich im zweistelligen Millionenbereich etabliere.<br />

331


332


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 07. Dezember 2009<br />

Kolossaler Kreisverkehr<br />

Von Volker Stavenow<br />

INFRASTRUKTUR<br />

Am "Wörtzgarten" rollt der Verkehr jetzt offiziell<br />

Seit Tagen rollen die Autos rund um den Kreisel am "Wörtzgarten" in der B 275<br />

in <strong>Idstein</strong>, aber erst jetzt wurde der größte Kreisverkehr in der Hexenturmstadt<br />

offiziell in Betrieb genommen. "Damit ist das Projekt der Südtangente erst<br />

richtig abgeschlossen", meinte Bürgermeister Gerhard Krum vor Ort.<br />

Er dankte den beteiligten Behörden und Baufirmen für die zügigen<br />

Projektumsetzung und blickte auf den nächsten Kreisel voraus: "Der entsteht<br />

demnächst an der Seelbacher Straße und bindet das dortige Wohn- und<br />

Schulgebiet an die Landesstraße nach Niedernhausen an." Es wird Kreisel<br />

Nummer 36 sein.<br />

Kreisel Nummer 35 am "Wörtzgarten" kostete 385 000 Euro und wurde<br />

innerhalb von acht Wochen (wie geplant) errichtet. Die so genannte dreiarmige<br />

Kreisverkehrsanlage hat einen Außendurchmesser von 40 Metern und verfügt<br />

über den gleichen Ausbaustand wie der Kreisel "Nassauviertel".<br />

Noch sieht der Kreisel mit seiner Erderhebung in der Mitte kahl und abweisend<br />

aus, aber erste Bewerber für Pflege und Bepflanzung gibt es bereits: Audi<br />

Schmitt und der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Handwerkerstammtisch. "Wir wollen dort natürlich<br />

keine Riesenwerbefläche schaffen, deshalb versuchen wir, beide Bewerber zu<br />

einem guten Kompromiss zu bewegen", so Gerhard Krum. Er weiß, dass auch<br />

der Kreisel "Nassauviertel" begehrt ist: Hier hätten sich die Unternehmen<br />

Storck-Fahrräder und Tournesol um Pflege und Ausgestaltung beworben.<br />

333


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<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land Nr. 4/17.12.2009<br />

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Lokalzeitung am Sonntag vom 20. Dezember 2009<br />

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<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 21. Dezember 2009<br />

Erholung unter der Kuppel<br />

Von Volker Stavenow<br />

TOURNESOL<br />

Neues <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Superbad im Nassauviertel eröffnet / Konzept für<br />

erfolgreiche Zukunft<br />

"Can we do it? Yes, we can!" - "Können wir es schaffen? Ja, wir können!" -<br />

Die Begeisterung ging mit Geschäftsführerin Michelle Klee und ihrem<br />

Team durch, als die Australierin auf der offiziellen Eröffnung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Tournesol-Allwetterbades am Samstagabend auf ihre in englisch gestellte<br />

Frage im Stile des US-Präsidenten Barack Obama ein donnerndes "Yes, we<br />

can!" von den geladenen Gästen als Antwort bekam.<br />

Und dass sie, die Tournesol-Familie, wie sie sich gerne selber nennen, es<br />

wirklich können, zeigte ein Rundgang entlang der Becken, in die Fitness-<br />

Abteilung, in die Saunen oder Restaurants. Obwohl das Tournesol-<br />

Allwetterbad erst im kommenden Frühjahr mit seinen Außenanlagen<br />

komplett fertig sein wird, läuft seit gestern auch der Badebetrieb. Solange<br />

wollten Michelle Klee und Tournesol-Gesellschafter Alexander Hackl aber<br />

nicht warten: Sie machten schon am Samstagabend ihr Versprechen<br />

wahr, und sprangen gemeinsam vom Drei-Meter-Brett in die warmen<br />

Fluten. Wenig später plantschten weitere begeisterte Menschen im<br />

Wasser, während sich die Damen und Herren ohne Bikinis und Badehosen<br />

am leckeren Büffet mit vorzüglichen kalten und warmen Speisen<br />

drängelten.<br />

338


Draußen minus 17 Grad, drinnen unter der Kuppel satte etwa 25 Grad -<br />

und viele warme Worte zur Eröffnung. "Wir sind noch nicht ganz fertig,<br />

aber wir können jetzt schwimmen. Und dazu sind wir hier in <strong>Idstein</strong><br />

angetreten. Wir wollen einen neuen Trend setzen und beweisen, dass<br />

Hallenbäder auch in Zukunft wirtschaftlich geführt werden können", sagte<br />

Alexander Hackl (Tournesol-Anlagenbau). "Deshalb haben wir Tournesol<br />

entwickelt - das Ergebnis sehen sie heute."<br />

Hackl wies auf die Stärken hin: Schwimmen, Sport, Sauna, Schule,<br />

Vereine, Schönheits- und Wellnessangebote, Gastronomie unter einer<br />

Kuppel - mit den modernsten Energie- und Versorgungstechniken der<br />

heutigen Zeit. "Damit ist das Tournesol-Bad eine der modernsten<br />

Freizeitanlagen in ganz Europa." Hackl sparte nicht mit Lob für alle<br />

beteiligten Unternehmen, für seine eigenen Mitarbeiter - und für die Stadt<br />

<strong>Idstein</strong>. "Verwaltung und Bürgermeister haben sich vehement für<br />

Tournesol eingesetzt. Sie haben hier eine sehr schöne Stadt mit viel Leben<br />

und Tourismus und jetzt als Ergänzung noch das Tournesol-Bad dazu<br />

bekommen."<br />

"Nach Hessentag und Fertigstellung der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Südtangente sage ich<br />

heute <strong>zum</strong> dritten Mal: `Das ist ein großer Tag für <strong>Idstein</strong>.` Hier bei uns<br />

ist eine absolute Weltneuheit entstanden, weil sie eben auf der ganzen<br />

Welt noch nicht vorhanden war. Tournesol ist innovativ, zukunftsweisend<br />

und absolut konkurrenzlos. Und, dass unser neues Schwimmbad noch vor<br />

den Feiertagen eröffnet wird, ist ein echtes Weihnachtsgeschenk an die<br />

Stadt <strong>Idstein</strong> und alle Menschen im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land", sagte <strong>Idstein</strong>s<br />

Bürgermeister Gerhard Krum.<br />

"Mein Gott, was haben wir gelitten, als wir das alte <strong>Hallenbad</strong> dicht<br />

machen mussten, und heute können wir uns mit dem Tournesol-Bad fast<br />

mit jeder Kurstadt vergleichen." Krum wies auf die sozialen Preise hin, die<br />

im Abo und mit der Zeitkarte günstiger wären, als im alten <strong>Hallenbad</strong> und<br />

machte noch einmal deutlich, dass die Stadt für Tournesol keinen<br />

Zuschuss gibt, sondern dass <strong>Idstein</strong> und der Kreis gemeinsam das<br />

Schulschwimmen im Tournesol-Bad finanzieren - je zur Hälfte.<br />

Michael Beck (ebenfalls Geschäftsführer der Tournesol-Betriebs GmbH)<br />

meinte: "Es war ein langer Weg. Ich sollte jetzt einfach nur `Juhu`<br />

schreien. Der heutige Abend kommt mir so vor wie die Oscar-Verleihung<br />

und der Preis ist dieses Tournesol-Bad. Holger Klee (Tournesol-Betriebs<br />

GmbH) betonte, dass "dieses außergewöhnliche Projekt von<br />

außergewöhnlichen Menschen, die gemeinsam etwas besonders tun"<br />

umgesetzt wurde. Das Tournesol-Bad <strong>Idstein</strong> wäre das Pilot- und<br />

Vorzeigeprojekt für weitere Unternehmungen dieser Art.<br />

Nachdem 120 Tournesol-Mitarbeiter mit Wasserung ihrer "Lichtschiffchen"<br />

die offizielle Inbetriebnahme symbolisch darstellten und Bürgermeister<br />

Gerhard Krum das rote Eröffnungsband durchtrennte, entlud sich die<br />

339


Freude von Gästen und Gastgebern im gemeinsamen feiern des neuen<br />

"Superbades" im Nassauviertel an der B 275.<br />

Kommentar <strong>zum</strong> Bericht<br />

21.12.2009 globi, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />

FKK im Tournesol Bad ?<br />

Wenig später plantschten weitere begeisterte Menschen im Wasser,<br />

während sich die Damen und Herren ohne Bikinis und Badehosen am<br />

leckeren Büffet mit vorzüglichen kalten und warmen Speisen drängelten.<br />

Frage: Waren auch der Bürgermeister und andere Eingeladene wie "Gott<br />

sie schuf" am Büffet? Ist das nicht unhygienisch? Gibt es auch zukünftig<br />

FKK Tage im neuen Bad - mit oder ohne Büffet?<br />

340


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 21. Dezember 2009<br />

341


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 21. Dezember 2009<br />

342


Bildzeitung vom 21. Dezember 2009<br />

343


vom 21. Dezember 2009<br />

Entspanntes Planschen unter der Kuppel<br />

Von Oliver Bock, <strong>Idstein</strong><br />

1400 Meter Wasserfläche: Ein Highlight des neuen <strong>Hallenbad</strong>es in<br />

<strong>Idstein</strong>.<br />

21. Dezember 2009<br />

Nach jahrelanger von der maroden Technik des Altbaus erzwungener<br />

Enthaltsamkeit könnten die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> nun wieder schwimmen gehen. Mit<br />

einem Festakt ist am Samstagabend das rund 22 Millionen Euro teure<br />

Tournesol-<strong>Hallenbad</strong> eröffnet worden, dessen architektonischer Clou eine<br />

bei schönem Wetter zu öffnende Kuppel ist.<br />

Für Bürgermeister Gerhard Krum (SPD) ist das Bad wegen seines<br />

Komforts und seiner zahlreichen Angebote weit mehr als nur ein<br />

Nachfolger für das marode, letztlich wegen technischer Mängel<br />

geschlossene alte <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong>. Mit dem Erlebnisbad „auf<br />

Bundesliganiveau“ stoße <strong>Idstein</strong> in eine Dimension des Badevergnügens<br />

vor, meint Krum.<br />

1400 Quadratmeter Wasserfläche<br />

Weder die etappenweise gestiegenen Baukosten noch die gegenüber dem<br />

ursprünglichen Zeitplan deutlich verspätete Eröffnung des Badebetriebs<br />

vermochten in <strong>Idstein</strong> jetzt die Freude an dem neuen Sport- und<br />

Freizeitzentrum zu trüben. Die Besucher erwarten 1400 Quadratmeter<br />

Wasserfläche, eine 60 Meter lange Rutsche und insgesamt 4000<br />

Quadratmeter Liegefläche innen und außen. Der 1500 Quadratmeter<br />

große Saunagarten und diverse Wellness-, Kosmetik-, Sport- und<br />

Fitnessangebote waren schon in den vergangenen Wochen sukzessive<br />

eröffnet worden.<br />

Nach jahrelangen Diskussionen über Sanierung oder Neubau des<br />

inzwischen zu einem Vereinssportzentrum umgebauten alten Bades, nach<br />

344


intensiven Verhandlungen mit den Investoren und der Kommunalaufsicht<br />

und nach einem Standortwechsel innerhalb von <strong>Idstein</strong> war im Februar<br />

vergangenen Jahres endlich symbolisch der Grundstein gelegt worden.<br />

Tournesol hatte im Frühjahr einen Informationsladen neben dem Rathaus<br />

eröffnet, um die Neugier der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> zu wecken und frühzeitig über die<br />

künftigen Möglichkeiten und Eintrittspreise zu informieren.<br />

Drei Millionen Euro teurer als geplant<br />

Die Stadt wird den Badebetrieb wegen der Nutzung durch Schulklassen<br />

und die örtlichen Vereine mit jährlich 500.000 Euro bezuschussen. Zudem<br />

hatte die Stadt das Grundstück im Wohn- und Geschäftsquartier Nassau-<br />

Viertel nahe der Bundesstraße 275 im Wert von 2,7 Millionen Euro zur<br />

Verfügung gestellt. Tournesol selbst sieht im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bad eine<br />

„Weltpremiere“ und vor allem ein Referenzobjekt für den deutschen und<br />

österreichischen Markt, auf dem es weitere Bäder dieser Art anbieten will.<br />

Den Strom- und Wärmebedarf des Bades sollen eine große<br />

Photovoltaikanlage auf dem Dach des Bades und auf der Überdachung von<br />

150 Parkplätzen sowie eine Erdwärmeanlage decken. Dafür waren bis zu<br />

100 Meter tiefe Löcher in die Erde gebohrt worden. Allerdings stiegen die<br />

Baukosten dadurch auch von rund 19 auf fast 22 Millionen Euro.<br />

Text: F.A.Z.<br />

Bildmaterial: Marcus Kaufhold<br />

Leserbrief<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 23. Dezember 2009<br />

Nach Ansicht dieser Leserin hat <strong>Idstein</strong> 2009 viel an Profil<br />

gewonnen – nur der Einzelhandel weise Lücken auf.<br />

An Profil gewonnen<br />

So wird <strong>zum</strong> Ende des Jahres doch noch alles gut: <strong>Idstein</strong> hat nicht nur<br />

durch die vielen Straßenbaumaßnahmen an Profil gewonnen – die neue<br />

Autobahnauffahrt, die Umgehungsstraße und all die viel gescholtenen<br />

Kreisel sind ein Segen für die Stadt!<br />

Neben dem neuen Krankenhaus gibt es endlich ein Einkaufszentrum, wo<br />

niveauvolles Einkaufen in <strong>Idstein</strong> möglich ist. Und das Schwimmbad hat<br />

auch eröffnet Phantastisch! Wir waren am ersten Tag drin und<br />

kauften uns ein Abo. Klar. Da möchte man gar nicht mehr an das<br />

alte Drecksloch denken, dem so viele nachgejammert haben. Das<br />

wird vergessen: der oft widerliche Gestank durch nicht<br />

funktionierende Kanalisation, überlaufende Toiletten, der<br />

345


unappetitlichen Eingangsbereich, herunterfallenden<br />

Deckenkonstruktion…. Es war halt billig – aber das war´s schon.<br />

Leider ist es in <strong>Idstein</strong> so üblich, alles, aber auch wirklich alles<br />

mies zu machen. Man denke an die Gänsbergspange oder an die<br />

vor Borniertheit strotzenden politischen Diskussionen und<br />

Spielchen rund um das Schwimmbad, die schließlich in einer<br />

Protestaktion gemündet sind.<br />

Ich danke denen, die sich in der heutigen Zeit privatwirtschaftlich<br />

engagieren, erhebliche Risiken eingehen, die tolle Leistungen<br />

anbieten, die Mitarbeiter einstellen und unsere Stadt auf ein neues<br />

Niveau heben. Die, die sich nicht anpassen, bleiben eben zurück – und<br />

das ist auch gut so. Dank aber auch an die, die sich gegen die notorischen<br />

Nörgler wenden und „das Richtige“ tun.<br />

Und so fragt sich der Bürger, warum es den Verantwortlichen des<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Mittelstandes immer noch nicht dämmert, warum immer mehr<br />

Geschäfte <strong>zum</strong>achen: Nun, es gibt kein Angebot! Wo ist ein vernünftiger<br />

Spielwarenhandel? Ein Fahrradgeschäft findet sich in der hintersten<br />

Dunkelkammer im ,Off“ , wer für Kinder/Jugendliche vernünftige<br />

Klamotten kaufen möchte, muss- ob er will oder nicht- aus <strong>Idstein</strong> raus.<br />

Es gibt schlicht und ergreifend nichts.<br />

Und von Schokoladenlädchen und Geschenkartikeln kann eine Stadt nicht<br />

leben, da ändern noch so viele Billigläden, Apotheken, Optiker oder<br />

„Nachtevents“ nichts. Aber vielleicht ändert sich ja hier etwas in 2010.<br />

Petra Hoffmann<br />

<strong>Idstein</strong>-Eschenhahn<br />

346


open PR vom 24. Dezember 2009<br />

Gemälde zugunsten Bärenherz Stiftung verlost<br />

Kunst & Kultur<br />

Pressemitteilung von: Kathrin Funk, Malerei<br />

Herr Oblong, Bärenherz-Stiftung, Herr Topalidis,<br />

Tournesol-Bad, die Gewinnerin, Kathrin Funk,<br />

Künstlerin<br />

Am Samstag, 19.12.2009 fand die offizielle Eröffnung des Tournesol<br />

Allwetterbades <strong>Idstein</strong> statt und aus diesem Anlass wurde von der<br />

Künstlerin, Kathrin Funk aus <strong>Idstein</strong>, ein Gemälde gespendet. Dieses<br />

wurde bei der Eröffnungsfeier in Form einer Tombola verlost und so<br />

konnte durch den Losverkauf die stolze Summe von 1.000 Euro erzielt<br />

werden.<br />

Die Geschäftsführung des Bades hatte zuvor entschieden, das Geld einem<br />

sozialem Projekt aus der Region zukommen zu lassen. Sie entschied sich<br />

für die Bärenherz-Stiftung, deren Vertreter aus Wiesbaden vor Ort waren<br />

und einen Scheck in Höhe von 1.000 EUR mit nach Hause nehmen<br />

konnten.<br />

"Ich bin sehr glücklich über den Erlös und die Spende an die Bärenherz-<br />

Stiftung!" sagt Kathrin Funk.<br />

Mit der Eröffnung fiel zugleich auch der Startschuss für die erste<br />

öffentliche Ausstellung von Kathrin Funk mit dem Titel "Tournesol meets<br />

art 2009/2010".<br />

347


Diese Pressemitteilung wurde auf openPR veröffentlicht.<br />

Kathrin Funk<br />

Pauline-Herber-Weg 5<br />

65510 <strong>Idstein</strong><br />

www.kathrin-funk.de<br />

Kurzvorstellung – Kathrin Funk<br />

REFERENZEN<br />

seit 1998 Malerei und Zeichnung<br />

seit 2003 abstrakte Malerei sowie Weiterbildungen u.a. bei Petra<br />

Ehrnsperger (seit 2003), Rainer Braxmaier (2006), Peter Mairinger<br />

(2007), Iris Flexer (2007), Christof Kohlhöfer (2008), Beate Bitterwolf<br />

(2009), Barbara Ehrmann (2009)<br />

Meine Werke sind vielseitig, vielschichtig und experimentell: von floral,<br />

figürlich bis <strong>zum</strong> abstrakten findet sich fast alles auf meiner Farbpalette.<br />

Die Stilrichtung ist, glaube ich, unbeschreiblich, denn es gibt einfach zu<br />

viel Experimentiergeist und Techniken, die getestet werden wollen.<br />

Angefangen hat alles mit Zeichnungen, Aquarellen und allerlei anderem<br />

Handwerklichen. Seit 2003 steht jedoch die abstrakte Malerei im<br />

Vordergrund. Die Bilder entstehen nach einem Konzept, welches im Geist,<br />

aber nicht auf Papier skizziert wird. Das Resultat ist ungewiss: während<br />

des Schaffens verändert sich das Werk, heißt: das ursprüngliche Konzept<br />

wird manchmal total überworfen und folgt einem neuem Trieb.<br />

Vielschichtig sind die Werke im wahrsten Sinne: es kommen diverse<br />

Techniken wie Collage, Spachtel, Sande oder andere Materialien <strong>zum</strong><br />

Einsatz. Die Monotypie ist ein weiteres Element. Im weiteren Sinne: nicht<br />

nur das, was vordergründig abgebildet ist, meint das Bild - manchmal<br />

wandeln auch düstere, abstruse, sinnliche oder heitere Gedanken durchs<br />

Bild – so, wie das wahre Leben eben auch ist. Aber die Interpretation liegt<br />

im Auge des Betrachters und ihr sind keine Grenzen gesetzt!<br />

Hier sind einige meiner Bilder live und in Farbe zu sehen:<br />

Kunst im Schaufenster, <strong>Idstein</strong>, 2007, 2008, 2009<br />

Jasmin Uray, Schmuckwerkstatt, Wiesbaden, seit 2007<br />

Gabriella Rausch, Kosmetik, Fußpflege, Hofheim, 2009<br />

MW Office Gesellschaft für Marketing und Werbung mbH, Wiesbaden,<br />

2009<br />

Tournesol-Bad, <strong>Idstein</strong>, 2009<br />

348


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung Weihnachten 2009<br />

Rund um den Hexenturm<br />

Kunst unter der Kuppel<br />

„Tournesol meets art, 2009/2010“ heißt eine Ausstellung mit Werken der<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong>in Kathrin funk im neu eröffneten Tournesol-Allwetterbad. In<br />

dieser Ausstellung wird mit 22 Werken ihr künstleriches Wirken aus den<br />

vergangenen sieben Jahren wiedergegeben. Die Zusammenschau zeigt ein<br />

breites und vielschichtiges Spektrum. Man sieht die unterschiedlichsten<br />

Sujets: vom Konkreten bis <strong>zum</strong> Abstrakten gibt es eine Vielzahl an<br />

Bildaussagen. Das Thema „Frauenfigur“ , aber auch „Engel“, „Pflanzen“,<br />

organische Strukturen oder einfach Phantasieobjekte finden Eingang in die<br />

Motivwelt.<br />

Die Werke sind fast immer Ausdruck von eigenen Stimmungen und<br />

Gefühlen, was sich in den Formen, aber auch in der Farbigkeit<br />

widerspiegelt: mal sind es gedeckte und leise Farben, manchmal geht es<br />

bunter oder aggressiver zu. Mal ist die Linienführung zart, mal mit<br />

Bestimmtheit und Mut gesetzt. Ein beliebtes Stilmittel ist die Collage; es<br />

werden Ausschnitte aus Illustrierten und Zeitungen auf Leinwand oder<br />

Papier positioniert; um- und überspielt mit Farben und Formen, reagiert<br />

die Malerei auf das Sujet und so wird ein harmonisches Ganzes<br />

komponiert.<br />

Mit der Ausstellung tritt die Künstlerin <strong>zum</strong> ersten Mal mit einer eigenen<br />

Werkschau auf. Anlässlich der Eröffnung des Tournesol-Bades wurde<br />

eigens ein Bild von der Künstlerin kreiert. Dieses Gemälde hat im Rahmen<br />

einer Verlosung zur Eröffnungsfeier einen neuen Besitzer gefunden. Mit<br />

der Tombola wurden insgesamt 1000 Euro erzielt. Die Geschäftsführerin<br />

Michelle Klee hatte zuvor entschieden, das Geld einem sozialem Projekt<br />

aus der Region zukommen zu lassen. Sie wählte die Bärenherz-Stiftung<br />

aus, deren Vertreter aus Wiesbaden vor Ort waren und einen Scheck in<br />

Höhe vom 1000 Euro mit nach Hause nehmen konnten.<br />

349


Martin Kolbus<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 31. Dezember 2009<br />

Die Einweihung des Jahres….<br />

…. wurde am 19. Dezember gefeiert:<br />

Am Abend stürzten sich unter dem Beifall von mehreren 100 Gästen<br />

Tournesol-Gesellschafter Alexander Hackl und Geschäftsführerin Michelle<br />

Klee vom Drei-Meter-Brett in die Fluten des neuen Bades, während<br />

draußen bitterkalte 18 Grad unter Null herrschten. Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> und die<br />

Besucher aus dem weiten Umland genießen nun nach Jahren der<br />

Schwimmbad-Abstinenz die Badefreuden in „einer der modernsten<br />

Freizeitanlagen in ganz Europa“, wie Alexander Hackl stolz feststellen<br />

durfte. Glücklich war auch <strong>Idstein</strong>s Bürgermeister Gerhard Krum über das<br />

gelungene Werk.<br />

Dass die Einweihung unmittelbar vor den Festtagen stattfand, bezeichnete<br />

er als „echtes Weihnachtsgeschenk an die Stadt <strong>Idstein</strong> und alle Menschen<br />

im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land“.<br />

Eröffnungs-Zeremonie im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol: Bürgermeister Gerhard<br />

Krum, Alexander Hackl (Gesellschafter), Michelle Klee (Geschäftsführerin),<br />

Michael Beck (Geschäftsführer) und Holger Klee (Geschäftsleitung) lassen<br />

am 19. Dezember schwimmende Laternen zu Wasser.<br />

350


Leserbrief<br />

2010<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 07. Januar 2010<br />

Dieser Leser äußert sich kritisch <strong>zum</strong> Einheitensystem im Tournesolbad in<br />

<strong>Idstein</strong>.<br />

Neue Zeitrechnung<br />

Wer für den gelegentlichen Besuch im Tournesolbad die Anschaffung einer<br />

Zeitkarte ins Auge fasst, wird überrascht sein, welches Einheitensystem<br />

dort gültig ist. Ein tag hat dort nur 150 Minuten!<br />

„Fünf Euro sind 100 Tournesol-Minuten“ wirbt der Anbieter. Tatsächlich<br />

sind Tournesol-Minuten allenfalls eine hausinterne Währung. Ähnlichkeiten<br />

mit lebenden oder toten zeiteinheiten sind sicher rein zufällig. Vom<br />

Tournesol-Minuten-Konto gehen pro Besuch 150 Minuten ab, unabhängig,<br />

wie lange man im Bad verbleibt.<br />

Was sich die Marketingabteilung hier einfallen hat lassen, verwirrt die<br />

Kunden, denn eine Abrechnung auf Basis der tatsächlichen<br />

Anwesenheitszeit im Bad erlaubt diese Zeitkarte paradoxerweise nicht.<br />

Man bekommt lediglich 15 Tournesolminuten (0,75 Euro) je Besuch<br />

gutgeschrieben. Bleibt nur zu hoffen, dass Tournesol ein Einsehen hat und<br />

aus „Minuten“ etwa Punkte macht und nicht noch andere Unternehmen<br />

ganz eigene Einheiten festlegen.<br />

Thomas Schlegl,<br />

<strong>Idstein</strong><br />

351


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 11. Januar 2010<br />

Die Hälfte ist vermarktet<br />

11.01.2010 – IDSTEIN<br />

Von Martin Kolbus<br />

NASSAU-VIERTEL<br />

Im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rathaus ist man mit der Entwicklung zufrieden<br />

52 Prozent der Fläche sind vermarktet. Diese Zahl nennt der<br />

Wirtschaftsplan für die Entwicklungsmaßnahme <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Nassau-Viertel<br />

<strong>zum</strong> Ende des Jahres 2009. Die Vergabebeschlüsse und Optionen für 2010<br />

veranlassen die Entwicklungsgesellschaft DSK in Wiesbaden zur Prognose,<br />

dass Ende 2010 voraussichtlich zwei Drittel der Nettobaufläche verkauft<br />

sein werden.<br />

Im Rathaus sorgen diese Angaben für zufriedene Mienen. Die Nachfrage<br />

nach Wohnungsbauflächen sei unvermindert groß, bei den gewerblichen<br />

Grundstücken seien Investoren allerdings etwas zurückhaltender,<br />

bestätigte Bürgermeister Gerhard Krum. Die Wirtschafts- und Finanzkrise<br />

habe die Entwicklung gebremst. Besonders bedauert der Rathauschef die<br />

von den Banken geforderte sehr hohe Eigenkapitalquote bei<br />

Investitionsvorhaben.<br />

Deshalb sei es bisher auch nicht gelungen, die Projekte<br />

Studentenwohnheim und Hotel im Nassau-Viertel auf den Weg zu bringen.<br />

Krum: "Wir hoffen aber dennoch, dass wir mit beiden Vorhaben im Jahr<br />

2010 vorankommen."<br />

Rückblickend verlief die Entwicklung im Nassau-Viertel, wo eine Netto-<br />

Baufläche von insgesamt rund 205 000 qm zur Verfügung steht, ziemlich<br />

rasant. Der erste Spatenstich für die Erschließung des Nassau-Viertel<br />

hatte im Mai 2003 stattgefunden. Zwei Jahre später stand mit dem Telco-<br />

Bau der erste "Leuchtturm" im Gebiet. Während sich Telco bald wieder<br />

verabschiedete, siedelten sich nach und nach Handel und Gewerbe an,<br />

besonders der Wohnungsbau kam voran und schöpfte die dafür<br />

reservierten Flächen fast komplett aus.<br />

"Bis November 2009 wurden 47 Grundstücke für Einfamilienhäuser und elf<br />

Grundstücke für den Geschosswohnungsbau veräußert", heißt es im<br />

Wirtschaftsbericht.<br />

Bei Gewerbe, Einzelhandel, Büros und Pflege sieht die Bilanz mit 23<br />

352


verkauften Grundstücken ordentlich aus. Das neue Tournesolbad ist<br />

inzwischen in Betrieb, ein großes Seniorenzentrum steht vor der<br />

Fertigstellung und ein Kindergarten als Ersatz für die Stolzwiese ist in<br />

Planung.<br />

Finanziell erwartet die DSK in Wiesbaden in vier oder fünf Jahren ein<br />

passables Gesamtergebnis. Rund 41 Millionen Euro an Einnahmen aus<br />

Grundstücksverkäufen werden prognostiziert. Angesichts von<br />

Gesamtkosten von 43,8 Millionen Euro sei die Kostendeckung daher<br />

"annähernd gewährleistet", <strong>zum</strong>al durch die Ansiedlungen "nachhaltig<br />

positive Effekte für die Gesamtstadt erzielt werden".<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 20. Januar 2010<br />

Bordell als närrischer Dauerbrenner<br />

20.01.2010 – HEFTRICH<br />

KAPPENSITZUNG<br />

"Dreimal elf Jahre Fassenacht in Heftrich"/ Thomas Zarda in der<br />

Rolle des Bürgermeisters<br />

(iz). Mit elf Paukenschlägen startete in der Willi-Mohr-Halle die Jubiläums-<br />

Kappensitzung unter dem Motto "Heftrich strahlt in voller Pracht, bei<br />

dreimal elf Jahr Fassenacht". Unter den Klängen der "Gnadenlosen",<br />

eskortiert von der Stadtwache und dem Gardeballett des SKV Nieder-<br />

Oberrod, zog der Elferrat mit Sitzungspräsident Peter Piaskowski an der<br />

Spitze in den gut gefüllten Saal ein.<br />

Nach einem Prolog des Präsidenten brachten "Die Gnadenlosen" den Saal<br />

mit Fastnachtsmusik ins Schunkeln. Diese Stimmungsgaranten sind aus<br />

der Heftricher Fastnacht nicht mehr wegzudenken. Anschließend eroberten<br />

die SKV-Mädchen mit ihrem Gardetanz die Herzen des Publikums. Später<br />

überzeugten sie mit einem Show-Tanz.<br />

Traditionell erster Büttenredner ist der Protokoller. Karl Diemer wusste<br />

sich aufs Geschehen im Ort und im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land seinen Reim zu<br />

machen. Ob Tournesolbad, Kreiselmanie oder der gescheiterte Versuch<br />

353


des Landrats, Heftricher Kinder nach Niedernhausen in die Schule zu<br />

schicken, diese und weitere Themen wurden humorvoll persifliert.<br />

Insbesondere Bürgermeister Krum, der nicht zugegen sein konnte,<br />

müssen an diesem Abend die Ohren geklungen haben. Die Idee, aus der<br />

Lore-Bauer-Halle ein Großbordell zu machen, wurden vom Protokoller und<br />

einer ganzen Reihe von Büttenrednern mit spitzer Feder glossiert. So<br />

bemerkte Karl Diemer: "Im Magistrat da ging es schnell, man hat sich so<br />

gefreut, in <strong>Idstein</strong> fehlt noch ein Bordell, wir planen das noch heut!"<br />

Nach einer schöpferischen Pause trat die Tanzgruppe aus Esch unter der<br />

Leitung von Tanja Thompson ins Rampenlicht. Ein Raunen ging dann<br />

durch den Saal als der Sitzungspräsident ankündigte, Bürgermeister Krum<br />

wolle persönlich eine Ansprache halten. Aber kein anderer als Thomas<br />

Zarda trat in der Person des Rathauschefs in die Bütt und verkündete die<br />

neuesten Ideen Gerhard Krums.<br />

Dem Sitzungspräsidenten überreichte er eine Freikarte für die Lore-Bauer-<br />

Halle und meinte weiter: "Ein Reeperbahnkreisel am Tiergartenwald, ich<br />

sag es vorher - den haben wir bald." Donnernder Applaus für einen<br />

Spitzenvortrag!<br />

Ein Gardetanz wurde gekonnt von den "Roten Tatongkas" des Gusbacher<br />

Carnevals-Club auf die närrische Rostra gebracht. Diese Tanzgruppe<br />

überzeugte später noch mit einem schönen Showtanz. Begeisterter Beifall,<br />

Schunkelrunden während des Vortrags und Tränen vor Lachen in den<br />

Augen: Das schaffte wieder einmal "Bruder Martinus", hinter dem sich<br />

Pfarrer Markus Eisele verbarg. Er konnte wieder einmal restlos<br />

überzeugen. Zum ersten Mal in Heftrich waren die "Funny-Dance-Sisters"<br />

vom TCV "Die Gockel" aus Hahn zu Gast, die mit ihrem akrobatischen<br />

Tanz sicher zu den besten Gruppen weit und breit zu rechnen sind.<br />

Ebenfalls <strong>zum</strong> ersten Mal vertreten waren Uschi Stein und Gabi Rosch von<br />

der Regenbogengruppe der Pfarrei St. Martin <strong>Idstein</strong>, die <strong>zum</strong> Vergnügen<br />

des Publikums von ihren Erlebnissen einer Blondine mit dem Computer<br />

erzählten.<br />

Wenn der Sitzungspräsident mit seinen Freunden Karlheinz Petersohn und<br />

Horst Jeckel die Bühne betritt, dann weiß man in Heftrich: Es ist Zeit fürs<br />

Struwwel-Terzett. In ihrem Bänkelsängerlied glossierten sie die Ereignisse<br />

des letzten Jahres, von fehlenden Bushaltestellen in Heftrich bis hin zur...?<br />

Richtig, zur Lore-Bauer-Halle. Und wieder war eine Zugabe fällig.<br />

Mit Klaus Schulz, der in seinem Büttenvortrag über eine Seereise<br />

berichtete, trat erstmals ein Wörsdorfer, ein waschechter Dunker also, bei<br />

der Heftricher Fastnacht auf, der über die Gefahren einer Seereise<br />

berichtete. Nicht fehlen dürfen die "Feuerengel" von den Roten Herolden<br />

in Wiesbaden. Bei ihrer Play-Back-Show brachten sie den Saal in Wallung,<br />

bevor Sitzungspräsident Piaskowski als Fernsehkoch seine Sicht auf die<br />

354


zahlreichen Kochshows im Fernsehen darlegte.<br />

Ein absoluter Höhepunkt: Der Auftritt der "Twister" aus Niederjosbach.<br />

Vor dem Auftritt musste in der Halle das Licht gelöscht werden, um ein<br />

Feuerwerk aus Licht und Musik zu erleben. Die Gruppe tritt mit<br />

Majorettenstäben und zahlreichen anderen Rhythmusgeräten auf, die mit<br />

farbigen und pulsierenden elektrischen Birnchen ausgestattet sind.<br />

Gewissermaßen einen Kontrapunkt zu dieser Form von Anmut setzten die<br />

Wörsdorfer Dunkerboys, die unter dem Titel "Im Himmel ist der Teufel los"<br />

ein Männerballett als Engel und Teufel präsentierten. Insbesondere der<br />

weibliche Teil des Publikums war kaum noch zu bremsen und spendete<br />

Applaus für diese Premiere.<br />

Als letzter Redner stürmte zu mitternächtlicher Stunde Matthias Harsy die<br />

Bühne. In seiner unnachahmlichen Art berichtete er insbesondere über<br />

seine Erlebnisse mit dem weiblichen Geschlecht - Kokolores vom Feinsten,<br />

der das Zwerchfell erschüttern ließ. Er und sein Begleiter sorgten als Band<br />

"Two for You" ohnehin für den guten Ton an diesem Abend.<br />

Mit einem schwungvollen Beitrag der Play-Back-Gruppe "Chartbreakers"<br />

endete die Jubiläumssitzung.<br />

Tournesol Allwetterbad am 25.Januar 2010<br />

355


Wiesbadener Kurier vom 26. Januar 2010<br />

Veranstaltungen und Hotels<br />

26.01.2010<br />

BROSCHÜRE<br />

Tipps für den Rheingau-Taunus-Kreis<br />

RHEINGAU-TAUNUS (red).<br />

Die Rheingau-Taunus Kultur und Tourismus GmbH (RTKT) hat einen<br />

neuen Jahreskalender herausgegeben. Er beinhaltet auf 36 Seiten rund<br />

300 Veranstaltungstipps aus dem Rheingau, Aartal und <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land und<br />

"ist damit das vollständigste Nachschlagewerk für Veranstaltungen im<br />

Kreis", so Geschäftsführer Alexander Hauck.<br />

"Der Rheingau-Taunus-Kreis ist zu jeder Jahreszeit mit seinen<br />

interessanten Veranstaltungen eine Reise wert", lautet das Fazit des<br />

Aufsichtsratsvorsitzenden, Landrat Burkhard Albers. Der<br />

Veranstaltungskalender bietet seinen Lesern auch Vorschläge zur<br />

ganzjährigen Freizeitgestaltung. Vorgestellt werden interessante<br />

Freizeitangebote wie das neue Allwetterbad in <strong>Idstein</strong> sowie<br />

Museen im Rheingau-Taunus-Kreis. Im Internet können derzeit sogar rund<br />

600 Hinweise auf Veranstaltungen aller Art abgerufen werden. Diese Zahl<br />

nehme kontinuierlich zu, da sich Kulturschaffende und<br />

Veranstaltungsorganisatoren aus der Region ganzjährig selbständig in den<br />

Kalender unter www.rheingau-taunus-info.de eintragen können.<br />

Neben dem Veranstaltungskalender hält die RTKT ab sofort auch wieder<br />

das aktuelle Unterkunftsverzeichnis der Region bereit, mit 125 Hotels,<br />

Pensionen und Privatzimmeranbietern, 43 Ferienwohnungen und -häusern<br />

sowie Hinweisen zu Unterkünften auf Bauernhöfen und Winzerhöfen, zu<br />

Campingplätzen und zu Jugendherbergen im Kreisgebiet. Neben<br />

detaillierter Ausstattung der Betriebe und Zimmerpreisen sind auch die<br />

aktuellen Qualitäts-Sterne des Deutschen Hotel- und<br />

Gaststättenverbandes sowie des Deutschen Tourismusverbandes (für<br />

Privatzimmer und Ferienwohnungen) abgebildet. Auch auf besonders rad-<br />

und wanderfreundliche Betriebe, die mit den Gütesiegeln "Bett & Bike"<br />

oder "Qualitätsgastgeber Wanderbares Deutschland" zertifiziert wurden,<br />

wird hingewiesen.<br />

356


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 26. Januar 2010<br />

357


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> anzeiger vom 28. Januar 2010<br />

358


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12. Februar 2010<br />

Schwimmbad auf der Kippe<br />

Von Martin Kolbus<br />

MAX-KIRMSSE-SCHULE<br />

Thema beim Landeswohlfahrtsverband / Freie Wähler fordern<br />

runden Tisch<br />

Steht das <strong>Hallenbad</strong> der Max-Kirmsse-Schule auf der Kippe? In <strong>Idstein</strong><br />

tagt heute der Ausschuss für Bau, Schulen und Forsten des<br />

Landeswohlfahrtsverbandes, um über die weiteren Investitionen in den<br />

LWV-Einrichtungen in <strong>Idstein</strong> zu entscheiden. Dabei könnte, so befürchtet<br />

es die Schulgemeinde, das Ende des <strong>Hallenbad</strong>es auf dem Schulgelände<br />

eingeläutet werden.<br />

Dabei blickten Lehrer, Schüler und Eltern vor gut einem Jahr noch sehr<br />

zuversichtlich in die Zukunft. Seinerzeit hatte der Beigeordnete des LWV,<br />

Peter Barkey, die frohe Weihnachtsbotschaft überbracht, dass der LWV für<br />

die Planungen und den Baustart zur Sanierung des <strong>Hallenbad</strong>es einen<br />

Betrag von 1,2 Millionen Euro in den Haushalt eingestellt habe. "Der LWV<br />

setzt damit ein Zeichen für die Übernahme von Verantwortung für<br />

benachteiligte Schülerinnen und Schüler und reagiert auf die Forderungen<br />

in der Öffentlichkeit und der Politik", freute sich die Schulleitung über<br />

diesen Schritt.<br />

Jetzt aber sieht es so aus, als wolle der LWV seine Zusage von damals<br />

zurückziehen. Wie die <strong>FWG</strong>-Fraktionsvorsitzende Inga Rossow erfahren<br />

hat, soll das Bad geschlossen und zu einer Sporthalle umgebaut werden.<br />

Die Schulgemeinde hofft, dass diese Überlegungen nicht umgesetzt<br />

werden und das <strong>Hallenbad</strong> erhalten bleibt, sie zieht ein Schwimmbad einer<br />

weiteren Sporthalle in jedem Falle vor. "Leider werden Schulleitung,<br />

Kollegium und Elternbeirat in die Planungen nicht einbezogen", bedauert<br />

Inga Rossow.<br />

Nach den Osterferien 2009 war das Schwimmbad der Schule geschlossen<br />

worden. Das war zunächst kein negatives Signal für Eltern und Schüler,<br />

denn sie wussten, dass ein Gutachten zur Sanierung vorgelegt werden<br />

sollte. Diese Untersuchung ergab, dass die Sanierung des Bades rund 900<br />

000 kosten würde, ein Neubau ca. 3,3 Millionen. Die Sanierung lag also im<br />

Kostenbereich, von dem der LWV in Kassel Monate vorher gesprochen<br />

hatte. Für eine handvoll Schüler - sechs oder sieben Kinder, die in<br />

<strong>Idstein</strong> wohnen - wird inzwischen nachmittags eine Stunde<br />

Schwimmzeit in der Woche im Tournesolbad angeboten. Das alte<br />

Max-Kirmsse-Schwimmbad aber stand den rund 200 Schülern während<br />

359


der Unterrichtszeit an 29 Stunden pro Woche zur Verfügung, außerdem<br />

gab es für weitere Gruppen und Vereine Schwimmzeiten.<br />

Inga Rossow bedauert die aktuelle Entwicklung: "Für die Schüler ist das<br />

eine deutliche Benachteiligung." Nicht nur, dass der Schwimmunterricht<br />

praktisch <strong>zum</strong> Erliegen kommt: "Schwimmen ist für viele der Schüler auch<br />

eine therapeutisch-pädagogische Maßnahme."<br />

Der LWV hält sich mit Äußerungen vor der Ausschusssitzung zurück. Aus<br />

der Pressestelle in Kassel wurde bestätigt, dass über die Sportanlagen und<br />

das Schwimmbad am heutigen Freitag gesprochen werden soll. "Erwartet<br />

wird hier eine Weichenstellung", so die Pressesprecherin. Die Max-<br />

Kirmsse-Schule werde noch am selben Tage von den Ergebnissen<br />

unterrichtet.<br />

Für die Freien Wähler und die Schulgemeinde ist das nicht der richtige<br />

Weg. "Der Bauausschuss sollte seine Entscheidung vertagen und die<br />

örtlichen Beteiligten in den ganzen Prozess einbeziehen." Rossow schlägt<br />

die Bildung eines runden Tisches mit LWV, Kreis, Stadt, Schulelternbeirat<br />

und -leitung vor, "um für die Max-Kirmsse-Schule eine in die Zukunft<br />

gerichtete Perspektive zu erarbeiten".<br />

Inzwischen hat sich das Kollegium der Schule in einem offenen Brief an<br />

die Beteiligten gewandt. "Uns fehlen Stunden mit<br />

bewegungstherapeutischen Ansätzen", heißt es in dem Appell zur<br />

Erhaltung des Bades. "Die Max-Kirmsse-Schule wird von Kindern und<br />

Jugendlichen besucht, die mit mannigfaltigen Beeinträchtigungen zu leben<br />

haben. Geistige Behinderung, sozial auffälliges Verhalten, psychische<br />

Erkrankungen und motorische Auffälligkeiten kennzeichnen die jungen<br />

Menschen." In besonderem Maße dort, wo die geistigen Fähigkeiten<br />

Einschränkungen und Behinderungen aufweisen, sei die Bewegung zur<br />

Förderung der ganzheitlichen Bildung unerlässlich. Die Forderung der<br />

Schule ist klar: Das Bad und der Sporthallenbereich auf dem Gelände der<br />

Schule müssen modernisiert werden.<br />

360


Sponsoren-Schwimmen im Herbst 2008: Schüler sammeln Geld für die<br />

Sanierung des Bades. War alles umsonst? Archivfoto: wita / Udo Mallmann<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16. Februar 2010<br />

Ausschuss gegen Schwimmbad<br />

16.02.2010 - IDSTEIN<br />

Von Martin Kolbus<br />

MAX-KIRMSSE-SCHULE<br />

Landeswohlfahrtsverband in Kassel rückt keine Informationen<br />

heraus<br />

Der Landeswohlfahrtsverband will sich in der Öffentlichkeit nicht darüber<br />

äußern, ob das Schwimmbad der Max-Kirmsse-Schule erhalten bleiben<br />

soll. Auch über das Ergebnis einer Sitzung seines Bauausschusses<br />

verhängt der LWV, Träger der Schule, Schweigen. Der IZ liegen indes<br />

Informationen vor, wonach sich eine Mehrheit von 7:5 für eine Schließung<br />

ausgesprochen haben soll.<br />

Das Schwimmbad der Max-Kirmsse-Schule ist seit bald einem Jahr<br />

geschlossen. Das Kollegium spricht von "dramatischen Einschränkungen"<br />

361


im täglichen Sportunterricht: "Es fehlen Stunden mit bewegungstherapeutischen<br />

Ansätzen. In ihrer motorischen Entwicklung werden<br />

unsere Schüler dramatisch benachteiligt." Gerade für Kinder mit sozial<br />

auffälligem Verhalten, psychischen Erkrankungen und motorischen<br />

Auffälligkeiten sei Schwimmen ein ganz wesentlicher Baustein für die<br />

motorische Entwicklung.<br />

Der Appell der Lehrer, das Bad zu erhalten und zu sanieren, verhallte<br />

jedoch im Ausschuss ebenso ungehört wie die gleich lautende Bitte der<br />

Eltern. Elternsprecherin Heike Piaskowski, die nach der Ausschusssitzung<br />

an einer Informationsrunde für die Schulgemeinde teilnahm, ist<br />

enttäuscht. Der Vertreter des LWV, Peter Barkey, habe in seiner<br />

Argumentation immer wieder auf die hohen Betriebskosten für ein Bad<br />

hingewiesen. Statt auf die Wünsche der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> einzugehen, sei man mit<br />

den Überlegungen zu Ersatzlösungen - Bau einer neuen Sporthalle<br />

beziehungsweise Sanierung der alten Sporthalle und Neubau einer kleinen<br />

Gymnastikhalle - konfrontiert worden. Alles sei ja positiv, aber: "Uns geht<br />

es um die Erhaltung des Schwimmbades."<br />

Dass dies finanziell machbar ist, hatte der LWV-Beigeordnete Peter Barkey<br />

noch vor 14 Monaten öffentlich erklärt. Für die Sanierung des Bades seien<br />

im Haushalt 1,2 Millionen Euro eingestellt, hieß es. Davon will man jetzt<br />

offenbar nichts mehr wissen. "Am 16. März wird in einer Pressekonferenz<br />

das Gesamtkonzept vorgestellt", blockte die Pressesprecherin in Kassel<br />

ab. Das Problem sei gewesen, dass "immer nur über Einzelstückchen in<br />

Sachen Schule und Sportstätten" verhandelt worden sei. "Das zieht sich<br />

doch schon ewig hin."<br />

In <strong>Idstein</strong> wird inzwischen damit gerechnet, dass in den nächsten Jahren<br />

der größte Teil der Schulgebäude auf dem Max-Kirmsse-Gelände<br />

abgerissen und neu gebaut werden soll. <strong>Eine</strong> <strong>Eine</strong> Sanierung sei<br />

unwirtschaftlich, heißt es in informierten Kreisen.<br />

In der Vergangenheit gab es auch Spekulationen, die Max-Kirmsse-Schule<br />

in die Trägerschaft des Rheingau-Taunus-Kreises zu übernehmen. Selbst<br />

über die Einbindung der Tournesol-Investoren für ein neues Max-<br />

Kirmsse-Schwimmbad war diskutiert worden. Greifbare<br />

Ergebnisse liegen dazu nicht vor.<br />

Die Elternvertretung will in den nächsten Wochen versuchen, mit den<br />

Vertretern von Politik, Schule und anderen Beteiligten an einem Tisch<br />

zusammenzukommen, um zu sehen, was noch zu retten ist. Heike<br />

Piaskowski will nichts unversucht lassen, aber: "Viel Hoffnung habe ich<br />

eigentlich nicht!"<br />

362


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 17. Februar 2010<br />

"Ein Bürgermeister ist keine Diva"<br />

17.02.2010 - IDSTEIN<br />

BORDELL<br />

Thomas Zarda (CDU) verärgert über Missachtung von<br />

Parlamentsbeschlüssen<br />

(iz). Der Vorsitzende der CDU-Fraktion Thomas Zarda sieht in der<br />

"Nichtstellungnahme" des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Magistrates <strong>zum</strong> geplanten Bordell in<br />

der Lore-Bauer-Halle ein weit über den konkreten Anlass hinausgehendes<br />

ernstes Problem. "Wie soll in <strong>Idstein</strong> Kommunalpolitik betrieben werden,<br />

wenn Bürgermeister und Magistratsmehrheit sich über ein eindeutiges und<br />

mit großer Mehrheit beschlossenes Votum der<br />

Stadtverordnetenversammlung hinwegsetzen?"<br />

Immerhin hätte die Stadtverordnetenversammlung mit den Stimmen von<br />

CDU, <strong>FWG</strong>, Grünen und FDP den Magistrat beauftragt, das Einvernehmen<br />

der Stadt zu dem Bordell zu versagen. "Und der Bürgermeister hat<br />

öffentlich erklärt, `selbstverständlich` Beschlüsse der<br />

Stadtverordnetenversammlung zu respektieren." Tatsache sei allerdings,<br />

dass die Stadt nun dadurch, dass sie gar keine Stellungnahme abgibt, rein<br />

rechtlich gesehen dem Bordell zugestimmt habe. <strong>Eine</strong> Stimmenthaltung<br />

gebe es eben in der vom Baugesetz geforderten Stellungnahme der Stadt<br />

nicht. "Stimmenthaltung heißt ganz einfach und bedingungslos: Ja. So<br />

sieht also der Respekt des Bürgermeisters vor Parlamentsbeschlüssen<br />

aus: er gibt einfach gar keine Stellungnahme ab und erreicht damit, was<br />

er ohnehin seit Dezember anstrebt, nämlich die Zustimmung zur<br />

Errichtung eines Bordells in <strong>Idstein</strong>", analysiert Zarda die Folgen der so<br />

genannten "Nichtentscheidung" der Stadt <strong>Idstein</strong>.<br />

Krasse Missachtung<br />

Der Stadtverordnetenbeschluss habe dem Magistrat durch die rein<br />

baurechtliche Argumentation, die im Übrigen ja bereits vor einigen Jahren<br />

gerichtlich bestätigt worden sei, die Möglichkeit gegeben, ohne<br />

Gesichtsverlust und durch Ausführung eines Auftrages der<br />

Stadtverordnetenversammlung aus der Lage herauszukommen, in die die<br />

Mehrheit im Magistrat die Stadt gebracht hat. Er, so Zarda weiter, sehe in<br />

dieser krassen Missachtung von Parlamentsbeschlüssen auch für<br />

zukünftige schwierige Fragen schwere Zeiten auf die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Kommunalpolitik zukommen.<br />

Respekt und Vertrauen<br />

363


"Ohne eine Mindestbereitschaft zu gegenseitigem Respekt und Vertrauen<br />

geht es nun einmal nicht. Ich weiß wirklich nicht, wie der<br />

Bürgermeister parlamentarische Mehrheiten für seine Pläne zur<br />

Kindergartenprivatisierung, zur Zusammenlegung von<br />

Verwaltungen oder auch für seine von ihm zurückgezogene<br />

Vorlage <strong>zum</strong> Tournesol-Bad erhalten will, wenn er gegen das<br />

Parlament - und zwar gegen alle Fraktionen außer seiner eigenen<br />

- einen Crash-Kurs steuert." Das schade der Stadt insgesamt.<br />

Die CDU habe auch künftig kein Interesse daran, zu Lasten der Sachpolitik<br />

mit dem Bürgermeister um Kompetenzen zu rangeln. "Aber: Auch ein Herr<br />

Krum kann nicht gegen das Parlament regieren. Wir erwarten da eine<br />

deutliche Aussage, wie er sich für den Rest seiner Amtszeit das Verhältnis<br />

zu den Stadtverordneten vorstellt." Als wohltuend empfinde er, Zarda, die<br />

sachliche und abgewogene Stellungnahme der zuständigen<br />

Baudezernentin im Kreis, der Vizelandrätin. "Ihr professionelles und<br />

sachliches Vorgehen zeichnet Jutta Nothacker aus. Man kann nicht mit<br />

Trotzreaktionen und Eingeschnapptheiten Politik betreiben. Ein<br />

Bürgermeister ist schließlich keine Diva!"<br />

"Entsetzt" ist nach den Worten von Thomas Clemenz auch die FDP-<br />

Fraktion <strong>Idstein</strong>, dass sich der Magistrat über das politische Votum der<br />

Stadtverordnetenversammlung einfach hinweggesetzt habe. Es handele<br />

sich hier nicht um ein "Geschäft der laufenden Verwaltung", in das das<br />

Parlament nicht hineinzureden habe, sondern um ein wichtiges Stück<br />

städtischer Planung. Wenn sich das Parlament für einen Weg entschieden<br />

habe, sollte der Magistrat dieser Vorgabe folgen.<br />

Keine Vorbehalte mehr<br />

Die faktische Zustimmung, entstanden durch die fehlende Stellungnahme<br />

der Stadt, habe den zusätzlichen Mangel, dass sie jetzt ohne Vorbehalte<br />

erfolgt sei. Die ursprüngliche Zustimmung des Magistrates <strong>zum</strong><br />

Bordellbetrieb sei <strong>zum</strong>indest noch mit einer Reihe von sinnvollen<br />

Bedingungen verknüpft gewesen, weist Clemenz auf ein knappes halbes<br />

Dutzend Auflagen (unter anderem ausreichende Parkplätze, Rücksicht auf<br />

Wasserschutzzone II und Anschluss ans öffentliche Kanalnetz) hin. Sollte<br />

es zu einem Verwaltungsprozess kommen, könnten in einigen Punkten die<br />

Chancen um glatte 50 Prozent sinken, prognostiziert der FDP-<br />

Fraktionsvorsitzende.<br />

364


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 04. März 2010<br />

Guter Start für Schwimmer<br />

04.03.2010 – IDSTEIN<br />

Trainingsauftakt bei der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> DLRG mit 123 Aktiven<br />

(iz). Vor einigen Tagen fand, nach langer <strong>Hallenbad</strong>-Abstinenz, das erste<br />

DLRG-Training im neuen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schwimmbad statt.<br />

123 Teilnehmerinnen und Teilnehmer schwammen von 15 bis 22 Uhr in<br />

den verschiedenen Gruppen im Tournesol-Bad. Das Angebot umfasst zur<br />

Zeit die Seepferdchengruppe, Jugendschwimmabzeichen Bronze, Silber,<br />

Gold, Rettungsschwimmen und Erwachsenenschwimmen. Zusätzlich<br />

trainieren sonntags noch die Leistungsgruppe, die Taucher und<br />

Erwachsene.<br />

Alle Übungsleiter, Teilnehmer und Eltern waren sich einig, dass es ein<br />

toller Start war und alle waren mit Spaß, Freude und Engagement dabei.<br />

"Die Zusammenarbeit mit Tournesol funktionierte sehr gut", freuten sich<br />

die DLRG-Verantwortlichen.<br />

"Ich hatte mit viel mehr Chaos gerechnet, aber durch unsere engagierten<br />

Trainer und die gute Zusammenarbeit mit Tournesol verlief alles<br />

harmonisch." freute sich Vorsitzender Jörg Steinmann, der sich bei allen<br />

Beteiligten bedankte.<br />

Wer Interesse an den Angeboten der DLRG hat, kann sich gern auf der<br />

Homepage www.idstein.dlrg.de informieren. Auf dieser Seite kann man<br />

sich dann gegebenenfalls anmelden, denn auf Grund der langen Pause und<br />

der vielen Anfragen, sind die Angebote sehr gut besucht und es gibt hier<br />

und dort mittlerweile eine Warteliste, informieren die Schwimmer.<br />

<strong>Idstein</strong><br />

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Vom Seepferdchen bis <strong>zum</strong> Rettungsschwimmen reicht das DLRG-<br />

Angebot. Jetzt fand das erste Training im neuen Bad statt. privat<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 05. März 2010<br />

Seepferdchen auf dem Stundenplan<br />

Von Ana Kreysing<br />

SCHULE<br />

Kinder, Jugendliche und die DLRG freuen sich über<br />

Trainingsmöglichkeiten im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Bad<br />

"Langsam, nicht laufen!" Immer wieder ruft Bernhard Holzhausen von der<br />

DLRG diese Warnung einem der von ihm betreuten Grundschüler der<br />

Montessori-Schule <strong>Idstein</strong> hinterher. Kinder rennen gerne, und dass es im<br />

Schwimmbad rutschig ist, interessiert sie dabei wenig. Die Montessori-<br />

Schule ist die erste von insgesamt elf Schulen, die im neuen Tournesol-<br />

Bad Anfang dieses Jahres den Schwimmunterricht aufgenommen haben.<br />

Nach fünf Jahren Pause stehen nun wieder das Seepferdchen oder die<br />

weitergehenden Jugendschwimmabzeichen auf dem Stundenplan.<br />

Für das Schulschwimmen werden im 25-Meter-Becken zwei Bahnen<br />

abgesperrt. Auch das wärmere Nichtschwimmerbecken steht zur<br />

Verfügung. Wenn nur eine Klasse Schwimmunterricht hat, sind das sehr<br />

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gute Bedingungen. Sollen zwei Klassen gleichzeitig schwimmen, wird es<br />

eng. Viele Schwimmanfänger sind langsam und halten sich oft am Rand<br />

fest. Kindern, die schon schwimmen können, fehlt dann der Platz, um<br />

Ausdauer oder Stil zu trainieren.<br />

<strong>Eine</strong> Störung für den laufenden Betrieb im Wellness-Bad sind die<br />

Schulklassen nicht, findet Tournesol-Geschäftsführer Holger Klee: "Die<br />

Schulklassen und auch die DLRG sind eine Bereicherung für unser Bad.<br />

Unsere Vormittags-Besucher sind oft ältere Mitbürger, die sich freuen,<br />

Kinder um sich zu haben. Durch unsere gute Schallschutzverkleidung gibt<br />

es auch keine Lärmbelästigung. Wenn die DLRG mit ihren roten T-Shirts<br />

kommt, dann fühlen sich die Leute richtig sicher. Immerhin sind viele<br />

Rettungsschwimmer darunter. Das Verhältnis ist super!"<br />

Im Sommer wird das Schul- und Vereinsschwimmen im Außenbereich<br />

stattfinden, an dessen Fertigstellung Tournesol zurzeit mit Hochdruck<br />

arbeitet. Mitte Mai soll er fertig gestellt werden.<br />

Eva Steinmetz von der Franz-Kade-Schule aus Wörsdorf ist "sehr<br />

zufrieden" mit dem neuen Bad. Sie betreut am Nichtschwimmerbecken<br />

drei Kinder, die für das Seepferdchen trainieren. Im Lehrplan der dritten<br />

Klassen ist Schwimmunterricht als Teil des Sportunterrichtes vorgesehen.<br />

Fünf bis sieben Kinder pro Klasse lernen durch das Schulschwimmen<br />

überhaupt erst, sich über Wasser zu halten. Tendenz seit Jahren steigend.<br />

Das Schulschwimmen wird von der Stadt <strong>Idstein</strong> und dem Rheingau-<br />

Taunus Kreis je zur Hälfte finanziert. 500 000 Euro lässt sich die Stadt das<br />

kosten, weshalb die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schulen bei der Platzvergabe Priorität<br />

hatten. Aber auch die Theißtalschule Niedernhausen und die Grundschulen<br />

aus Niederseelbach und Hünstetten nehmen am Schulschwimmen teil. Alle<br />

Platzanfragen konnten laut Holger Klee auch befriedigt werden.<br />

Seit dem 22. November bietet die DRLG-Ortsgruppe <strong>Idstein</strong><br />

Schwimmtraining im neuen Bad an. Für das Vereinstraining haben sich<br />

130 Kinder angemeldet. Die Kurse sind, genauso wie die Angebote für<br />

Erwachsene und Rettungsschwimmer, seit Wochen ausgebucht.<br />

Bei der DLRG darf allerdings nur mitmachen, wer schon schwimmen kann.<br />

<strong>Eine</strong>n Schwimmlernkurs mit Erwerb des Seepferdchens darf nur die<br />

Tournesol-Schwimmschule anbieten, das ist vertraglich so geregelt.<br />

Wassergymnastik bietet exklusiv die hauseigene Fitness-Abteilung an.<br />

"Es ist schade, dass wir unser Angebot gegenüber dem alten <strong>Hallenbad</strong><br />

stark einschränken mussten. Damals hatten wir 300 bis 400 Aktive in<br />

unseren Kursen, jetzt sind es nur noch 130. Andererseits ist es schön,<br />

dass wir nun endlich überhaupt wieder ins Wasser können. Es freut mich<br />

auch, dass die Leistungsschwimmer, die in der bäderlosen Zeit nach<br />

Wiesbaden abgewandert waren, teilweise wieder zurückkommen. Unsere<br />

367


Zusammenarbeit mit Tournesol klappt gut", fasst der Erste Vorsitzende<br />

Jörg Steinmann die Haltung der DLRG zusammen.<br />

Für die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürger sind die Kurse der DLRG die einzige Möglichkeit,<br />

günstig ins Schwimmbad zu kommen. 70 Euro kostet der Jahresbeitrag<br />

pro Familie.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 13. März 2010<br />

Kräftig strampeln für "Herzknete"<br />

Von Volker Stavenow<br />

DIE GUTE TAT<br />

Naspa-Mitarbeiter schwitzen beim Benefiz-Spinning im Tournesol-<br />

Fitnesscenter / 1500 Euro Spende<br />

Über 30 Naspa-Mitarbeiter strampelten nach den Kommandos ihres Chefs<br />

André Weinandy, Naspa-Regionalmarktleiter für Privatkunden in der<br />

Region Rheingau-Taunus-Ost, im Spinning-Raum des Tournesolbades über<br />

eine Stunde für einen guten Zweck: Sie alle hatten sich <strong>zum</strong> Benefiz-<br />

Spinning bei Weinandy gemeldet, der auf diese sportliche Art und Weise<br />

Spendengeld für den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Verein "Herzknete" zusammen bekommen<br />

wollte.<br />

Unter dem Strich brachte seine Initiative 1500 Euro, die an "Herzknete"<br />

weitergegeben werden. Der Verein unterstützt eine Familie mit Kindern,<br />

die unter einer schweren und unbekannten Krankheit leiden. Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Zeitung hatte mit ihrer "Leser helfen"-Aktion zu Spenden aufgerufen.<br />

Obwohl diese Aktion inzwischen abgeschlossen ist, unterstützen noch<br />

immer viele Menschen den Verein, weil ihnen das Leid der Kinder unter die<br />

Haut geht. "Als ich in der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung von dem Schicksal der Familie<br />

las, kamen mir die Tränen und ich wollte auch helfen. Ich dachte sofort an<br />

eine Spende von mir und meinen Kollegen. Da kam mir die Idee, das<br />

Ganze mit einem Event zu verbinden. Und was liegt für mich da näher, als<br />

ein Spinning-Event. Motto: Tue für Dich und andere etwas Gutes",<br />

schildert der passionierte Fahrradfan Weinandy seine Beweggründe.<br />

Der Naspa-Direktor fragte Holger Klee von der Tournesol-<br />

Geschäftsführung, ob er den Spinning-Raum im Fitnesscenter des Bades<br />

entgeltlich zur Verfügung stellt. "Herr Klee war sofort dazu bereit und<br />

wollte dafür auch kein Geld haben und so die Aktion mit unterstützen. Ich<br />

habe mich dann auf unserer Personalversammlung an meine Mitarbeiter<br />

368


gewandt und sie eingeladen mit<strong>zum</strong>achen. Die Idee wurde begeistert<br />

aufgenommen", so Weinandy.<br />

Das Ergebnis ließ sich sehen: Der Raum war bis auf den letzten Platz<br />

besetzt. Die Mitfahrer waren alles Naspa-Kollegen aus dem Regionalmarkt.<br />

"Alle Mitfahrer haben dann Geld für die Familie gegeben. Ich habe sogar<br />

von den Kollegen Geld erhalten, die nicht mitfahren konnten oder wollten.<br />

Und so kamen jetzt unter dem Strich 1500 Euro zusammen. Diesen<br />

Betrag werden wir nun an den Verein Herzknete überweisen", freut sich<br />

der Naspa-Chef.<br />

Alle Teilnehmer am Naspa-Benefizspinning erholten sich nach der<br />

sportlichen Höchstleistung noch im Schwimmbad, in der Sauna oder im<br />

Restaurant des Tournesol-Bades.<br />

"Alles hört auf mein Kommando" - André Weinandy, Naspa-<br />

Regionalmarktleiter Privatkunden Rheingau-Taunus-Ost (links), gibt den<br />

Takt an, zu dem seine Kollegen im Tournesol-Bad für den guten Zweck<br />

strampeln.wita/Martin Fromme<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15. März 2010<br />

SPD kämpft für Sanierung<br />

Von Martin Kolbus<br />

KIRMSSE-SCHULE<br />

Am 18. März soll beim LWV <strong>Hallenbad</strong>-Entscheidung fallen /<br />

"Prüfung der Tournesol-Variante"<br />

In dieser Woche soll in der Verbandsversammlung des<br />

Landeswohlfahrtsverbandes (LWV) die Entscheidung darüber fallen, ob<br />

das <strong>Hallenbad</strong> der Max-Kirmsse-Schule saniert oder endgültig geschlossen<br />

369


wird.<br />

Während die LWV-Verwaltung und der Bauausschuss eine Schließung des<br />

Bades befürworten und als Ersatz eine weitere Gymnastikhalle für eine<br />

Million Euro bauen wollen, wünschen sich Lehrer und Schüler die<br />

Sanierung und Beibehaltung des Schwimmangebotes.<br />

<strong>Eine</strong> eher vage Möglichkeit ist zur Zeit noch die Option, dass sich<br />

LWV, Vitos Kalmenhof, Tournesol und andere Beteiligte auf ein<br />

ganz neues Bad einigen, dass auf dem Vitos-Gelände entstehen<br />

und von Tournesol betrieben würde.<br />

In einer Sitzung der Vertreter von LWV, Vitos, Schule, Eltern, Stadt<br />

und Rheingau-Taunus-Kreis unter Ausschluss der Öffentlichkeit<br />

hatte LWV-Sprecherin Carstensen-Bretheur die von Bürgermeister<br />

Gerhard Krum in die Diskussion gebrachte Tournesol-Variante als<br />

"charmantes" Modell bezeichnet, das man den LWV-Gremien<br />

vorstellen werde. Zu klären sei auch die Anregung aus der<br />

Sitzungsrunde, dass die eine Million Euro für den geplanten Bau<br />

der neuen Turnhalle als Beteiligung am Schwimmbadbau durch<br />

Tournesol verwendet werden könnte - oder eben für die Sanierung<br />

des bestehenden Bades.<br />

Was den Prozess erschwert, sind unterschiedliche Zahlen, die im Raum<br />

stehen. Während Architekt Guckes 800 000 Euro für die <strong>Hallenbad</strong>-<br />

Sanierung ermittelt hat, kam ein Gutachter aus Norddeutschland auf 1,1<br />

Millionen Euro. Das Baumanagement des LWV schätzt dagegen 1,8<br />

Millionen Kosten - eine Summe, die nach Vermutung des SPD-<br />

Abgeordneten in der Verbandsversammlung, Karl Zahn, nicht realistisch<br />

sei, sondern eher Abschreckungswirkung erzielen soll.<br />

Der Sozialdemokrat aus Hünstetten ist ein entschiedener Verfechter der<br />

Sanierungslösung. Natürlich hätte er nichts gegen einen zweiten<br />

Tournesol-Bau in <strong>Idstein</strong>, allerdings ist er äußerst skeptisch, dass die<br />

jetzige Schüler-Generation noch den Tag der Einweihung erleben werde.<br />

"Es dauert lange, bis sich bei allen Beteiligten diese Lösung durchsetzt, bis<br />

die Grundstücksfragen geklärt sind, bis alle Verträge unter Dach wären<br />

und bis die Umsetzung tatsächlich auch angegangen wird. Da gehen<br />

locker vier bis sechs Jahre ins Land", ist seine Vermutung. "Und bis dahin<br />

kann sich der ganz überwiegende Teil der Schüler in Trockenschwimmen<br />

üben!"<br />

Dass dies eine durchaus realistische Einschätzung ist, ergibt sich aus den<br />

Zahlen, die ein Sprecher der Max-Kirmsse-Schule präsentierte. Nach der<br />

Abfrage bei sieben Bädern in der Region habe habe nur das in Hochheim<br />

der Max-Kirmsse-Schule Schwimmzeiten an zwei Tagen in der Woche<br />

angeboten - dienstags für 90 und montags für 60 Minuten. Karl Zahn:<br />

370


"Würde das <strong>Hallenbad</strong> an der Max-Kirmsse-Schule in <strong>Idstein</strong> saniert und<br />

fortbestehen, so würden auch alle über 200 Schüler davon profitieren,<br />

während die Hochheimer Lösung nur zwei <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Gruppen (etwa 15<br />

Personen) in den Genuss des Schwimmens kommen ließe."<br />

Eintrittsgelder und Busfahrten nach Hochheim kosten im Jahr allein rund<br />

15000 Euro, hat die Schule ermittelt. "Das ist aber nicht die einzige<br />

Nachteile", rechnet Karl Zahn vor. "Um den wenigen Schülern die<br />

Schwimmzeit in Hochheim zu ermöglichen, müssten sechs Personen als<br />

Begleiterteam gestellt werden.<br />

Mit anderen Worten: Den Schülern und den Lehrkräften ginge ein ganzer<br />

Unterrichts-Vormittag verloren - Zeit, die praktisch nutzlos im Bus<br />

verbracht wird anstatt in der Schule."<br />

Außerdem weist er darauf hin, dass durch den Weiterbetrieb eines Max-<br />

Kirmsse-Bades viele Vitos-Einrichtungen, Vereine oder Gruppen auch Geld<br />

in die Kasse gespült würde. Ein Teil der Betriebskosten könnte so<br />

aufgefangen werden. Zahn weiß, dass dies alles nicht ausreiche, um<br />

schwarze Zahlen zu schreiben und dass vielleicht 50 000 Euro Folgekosten<br />

jährlich durch ein Max-Kirmsse-Schwimmbad ungedeckt bleiben würden.<br />

"Aber das sollte uns allen das Angebot für die Kinder und Jugendlichen,<br />

die ohnehin zu den Benachteiligten gehören, Wert sein", ist Zahn<br />

überzeugt und weist auf die Erklärung des Lehrer-Kollegiums hin, wonach<br />

gerade den Kindern mit geistigen und körperlichen Einschränkungen und<br />

Behinderungen das Schwimmen als wichtiger Baustein ihrer motorischen<br />

Entwicklung nicht vorenthalten werden dürfe.<br />

Die Verbandsversammlung des LWV tagt am Donnerstag, 18. März; eine<br />

Stunde zuvor wird der Haupt- und Finanzausschuss noch einmal das<br />

Thema <strong>Hallenbad</strong> Max-Kirmsse-Schule ansprechen.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 19. März 2010<br />

Max-Kirmsse-Bad bleibt zu<br />

(us). Das <strong>Hallenbad</strong> der Max-Kirmsse-Schule wird nicht saniert und<br />

erhalten. Das hat die Verbandsversammlung des<br />

Landeswohlfahrtsverbandes (LWV) mit den Stimmen von CDU, Grünen<br />

und FDP am Donnerstag beschlossen. Stattdessen soll ein Umbau zu einer<br />

weiteren Gymnastikhalle vorgenommen werden.<br />

371


SPD und <strong>FWG</strong> hatten sich vergeblich bemüht, die Entscheidung um einige<br />

Wochen zu vertagen. Abgeordneter Karl Zahn (SPD) aus Hünstetten<br />

begründete das mit dem erheblichen Klärungsbedarf, der vor Ort noch<br />

bestehe. Insbesondere zweifelte Zahn die hohen Kosten an, die vom LWV<br />

für die Sanierung und für den Betrieb des Bades genannt werden. Zahn<br />

appellierte an die Versammlung, den ohnehin schon benachteiligten<br />

jungen Menschen nicht die Chance auf eine besonders wichtige<br />

bewegungs-therapeutische Förderung zu nehmen.<br />

In Schule und Elternschaft besteht die Hoffnung, dass es in den nächsten<br />

Jahren zu einer Einigung auf einen <strong>Hallenbad</strong>-Neubau kommen könnte.<br />

Als Partner und Investor käme die Firma Tournesol in Frage. Karl<br />

Zahn ist jedoch skeptisch, ob angesichts hoher Neubaukosten das<br />

Projekt in den nächsten Jahren tatsächlich angepackt werde.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 20. März 2010<br />

Höheres Risiko durch Mehrkosten<br />

Von Martin Kolbus<br />

TOURNESOLBAD<br />

Stadt deckelt Gesamtinvestition bei 25 Millionen Euro / Kritik an<br />

Informationspolitik<br />

"4,3 Millionen Euro mehr Investitionskosten sind kein Papiertiger, sondern<br />

ein erhöhtes Haftungsrisiko!" Aus den Worten von FDP-Fraktionschef<br />

Thomas Clemenz sprach Besorgnis über die rasant gestiegenen<br />

Mehrkosten beim Bau des Tournesolbades. Im Haupt- und<br />

Finanzausschuss und danach in der Parlamentssitzung war zu<br />

entscheiden, in welcher Form sich die Stadt am Risiko beteiligt und<br />

inwieweit die Tournesol-Verträge anzupassen sind.<br />

Es geht konkret um eine Summe von 4,3 Millionen Euro - entstanden<br />

durch Mehrkosten beim Bau des Bades. Zu Beginn war mal von 19<br />

Millionen die Rede, die mit Hilfe der Oberbank finanziert werden sollten.<br />

Im Juli 2009 stiegen die Gesamtinvestitionskosten auf 20,7 Millionen. Und<br />

jetzt soll in der sogenannten Konkordanzvereinbarung eine Deckelung bei<br />

25 Millionen erfolgen, so dass die Oberbank in die Lage versetzt wird, das<br />

Projekt bis zu dieser Höhe mit den außerordentlich günstigen kommunalen<br />

Zinsen zu finanzieren. Auch ohne Zutun der Stadt würde die Bank die<br />

372


Finanzierung der Mehrkosten übernehmen - allerdings wäre das<br />

Kreditinstitut dann gezwungen, die Mittel aufgrund der eigenen<br />

Risikoabschätzung zu weitaus höheren Zinskonditionen anzubieten, was<br />

sich auf die Höhe der Leasing-Raten auswirken würde. Teil dieser Rate ist<br />

der jährliche städtische Zuschuss.<br />

Die Debatte im Ausschuss unter Leitung von Peter Piaskowski drehte sich<br />

um zwei Kernpunkte: Hat Tournesol ausreichend über die Fakten zur<br />

Kostenentwicklung informiert und alle angeforderten Unterlagen an die<br />

Gremien weitergereicht? Und: In welcher Form kann bei der erneuten<br />

Erhöhung der Gesamtinvestitionskosten eine Art Gegenleistung seitens<br />

Tournesol erfolgen? Für das Entgegenkommen gegenüber der Stadt<br />

hatten die Investoren rechtzeitig zur Sitzung einen Vorschlag unterbreitet,<br />

der später auch mit großer Parlamentsmehrheit akzeptiert wurde. Danach<br />

muss die Stadt künftig nur noch die Hälfte der jährlichen Steigerungsrate<br />

des sogenannten Betriebszuschusses zahlen. Der Zuschuss liegt bei jetzt<br />

rund 500 000 Euro plus Steuern, die jährliche Steigerungsrate (errechnet<br />

aus dem jeweiligen Verbraucherpreisindex) bei derzeit etwa zwei Prozent -<br />

so dass also im Fall der Halbierung nur ein Prozent draufgeschlagen<br />

würde.<br />

Während diese Variante begrüßt und am Ende beschlossen wurde, ging es<br />

bei der Frage der Informationspolitik der Tournesol-Spitze raubeinig zur<br />

Sache. <strong>FWG</strong>-Stadtverordneter Gerhard Dernbecher vermisste eine<br />

zugesagte detaillierte Aufschlüsselung der Mehrkosten. Weil ihm die<br />

vorliegenden Unterlagen nicht ausreichten, verlangte er eine Vertagung<br />

um eine Woche bis zur nächsten Parlamentssitzung. "Ich habe manchmal<br />

den Eindruck, wir Stadtverordnete sollen für dumm verkauft werden",<br />

kritisierte Dernbecher. Seine Fraktionskollegin Inga Rossow versicherte,<br />

sie hätte sich niemals auf das Projekt eingelassen, wenn von Beginn an<br />

von 25 bis 27 Millionen Euro die Rede gewesen wäre.<br />

Die SPD-Stadtverordnete Dagmar Kraus teilte Dernbechers Vorwürfe<br />

nicht, sie sah die Fraktion ausreichend informiert, auch der<br />

Halbierungsvorschlag von Tournesol sei gut. Marius Weiß, Fraktionschef<br />

der Sozialdemokraten, konnte sich über die Umgangsformen Dernbechers<br />

nur wundern. Die Investoren seien hier "keine Bittsteller, sondern Partner<br />

der Stadt". Er konnte die Mehrkosten nachvollziehen, auch wenn ihm die<br />

alten Preise lieber gewesen wären. Volker Nies (SPD) lehnte eine<br />

Verschiebung rundweg ab.<br />

Für die CDU wie für die Grünen blieb bei den Mehrkosten-Unterlagen<br />

einiges sehr "nebulös", wie es Jürgen Schmitt (Die Grünen) formulierte.<br />

Thomas Zarda (CDU) hätte gerne noch genauer erläutert bekommen, wie<br />

aus einer Festpreisvereinbarung von 19 Millionen plötzlich 25 bis 27<br />

werden können, räumte aber ein, dass "wir aus der Geschichte nicht<br />

rauskommen". Zarda hegte außerdem "größte Sympathien" für den<br />

Halbierungsfaktor.<br />

373


Bürgermeister Gerhard Krum wies darauf hin, dass sich das städtische<br />

Risiko nach wie vor in Grenzen halte. Erst für den Fall, dass Tournesol<br />

insolvent werde, stelle sich die Frage nach den Betriebskostenrisiken<br />

(Leasing-Rate). Die Stadt könnte in solch einem Fall noch nach anderen<br />

Betreibern schauen. Bis heute sei <strong>Idstein</strong> mit dem Partnerschaftsmodell<br />

gut gefahren. Krum: "Das Projekt ist gut angelaufen!"<br />

Wegen des langen Winters ist das Tournesolbad noch immer eine<br />

Baustelle. Das Außengelände soll im Mai in Betrieb gehen. wita / Mallmann<br />

374


375


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 27. März 2010<br />

Neue Kirmsse-Schule kostet 15 Millionen<br />

<strong>Eine</strong>m auf der Seite liegenden "U" ähnelt die Anordnung der Gebäude im vorläufigen<br />

Konzept, das mit der Schule noch abgestimmt werden soll. Links befinden sich die Sport-<br />

und Gymnastikhallen. Gut einsehbare Pausenhöfe und eine breitere Anfahrt für<br />

Schulbusse (rechts) sind ebenfalls Bestandteil der Planung.<br />

BAUVORHABEN<br />

Landeswohlfahrtsverband, Kreis und Stadt sehen gute<br />

Chancen für spätere Kreis-Trägerschaft / <strong>Hallenbad</strong><br />

geschlossen<br />

(us). 15 Millionen Euro wird der Landeswohlfahrtsverband Hessen in einen<br />

Neubau der Max-Kirmsse-Schule investieren. Das verkündete LWV-<br />

Beigeordneter Dr. Peter Barkey gestern in <strong>Idstein</strong>. Auf rund 4 700 qm<br />

Nutzfläche sollen 26 neue Klassen-, Fach- und Verwaltungsräume<br />

entstehen. Das bereits stillgelegte <strong>Hallenbad</strong> ist in der Planung nicht mehr<br />

enthalten. Die Sporthalle wird umgebaut und um eine Gymnastikhalle<br />

erweitert. Gerechnet wird mit einer Bauzeit von drei Jahren.<br />

"Das ist eine gute Perspektive für die Max-Kirmsse-Schule", betonte Dr.<br />

Peter Barkey und sprach von einem "Freudentag". Die Schulgebäude aus<br />

den 50er und 70er Jahren sollen abgerissen und komplett ersetzt werden.<br />

376


"Sie weisen so große Schäden auf, dass es ratsam ist, neu zu bauen."<br />

Sämtliche Gebäude der Schule seien nur unzureichend wärmegedämmt,<br />

es gebe Probleme mit aufsteigender Feuchtigkeit und die Haustechnik sei<br />

teilweise sanierungsbedürftig. Neubau und Sanierung wären etwa gleich<br />

teuer.<br />

Im ersten Bauabschnitt, der noch in diesem Jahr angegangen werden<br />

könnte, soll die Sporthalle saniert werden. Sie werde künftig durch einen<br />

Spezialvorhang teilbar sein, so dass zwei Klassen gleichzeitig Sport<br />

machen könnten, erläuterte Dieter Lilienbeck, Leiter des LWV-<br />

Baumanagements. Zusammen mit der neuen Gymnastikhalle als Ersatz<br />

für das Schwimmbad "stehen den Schülern Räume für über 90 Stunden<br />

Sportunterricht zur Verfügung", so Dr. Barkey. "Bei 26 Klassen ist<br />

gewährleistet, dass jede Gruppe die vorgesehenen drei Stunden Sport pro<br />

Woche erhalten kann. Darüber hinaus ist noch genügend Kapazität für<br />

zusätzliche Sportangebote vorhanden."<br />

Bürgermeister Gerhard Krum begrüßte die geplanten Investitionen. Die<br />

Neubau-Variante hält er für die beste Lösung. Die Situation für die Schüler<br />

werde sich dadurch deutlich verbessern. Krum empfahl nachdrücklich,<br />

über eine künftige Schulträgerschaft durch den Rheingau-Taunus-Kreis<br />

nachzudenken. Schon 2009 habe es dazu Überlegungen gegeben,<br />

bestätigte Landrat Burkhard Albers. Das Schulgesetz stehe dem zwar<br />

entgegen, aber über eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung sei eine<br />

Lösung möglich. Für den Fall, dass im Rheingau-Taunus weiterhin<br />

Interesse an einer Übernahme bestehe, "wird sich der<br />

Verwaltungsausschuss des LWV mit dem Kreis beim Kultusministerium<br />

dafür einsetzen, dass eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung getroffen<br />

wird", gab Dr. Peter Barkey einen erst in dieser Woche gefassten<br />

Beschluss des LWV-Verwaltungsausschusses wieder.<br />

Die Überlegungen zur Übernahme erstrecken sich übrigens auch auf die<br />

Feldbergschule in <strong>Idstein</strong>. Dort stehen ebenfalls Bauinvestitionen an. Dr.<br />

Barkey nannte eine Summe von drei Millionen Euro.<br />

Die Diskussion über eine Sanierung des alten Schwimmbades auf Max-<br />

Kirmsse-Gelände sieht Dr. Barkey als erledigt an. Im April 2009 sei das<br />

Bad "aus hygienischen und energetischen Gründen geschlossen" worden.<br />

Inzwischen habe der LWV auch das Einverständnis der Schule für eine<br />

Umwidmung in eine Gymnastikhalle im Zusammenhang mit der<br />

Neubaulösung. "Für den Schwimmunterricht sollen die Kinder und<br />

Jugendlichen künftig, so wie alle Schüler des Kreises, öffentliche<br />

Schwimmbäder nutzen." Der LWV finanziere Fahrtkosten und<br />

Eintrittsgelder. "Die Feldbergschule in <strong>Idstein</strong> hat dazu frühzeitig mit dem<br />

Betreiber des <strong>Hallenbad</strong>es in <strong>Idstein</strong> eine Vereinbarung getroffen. Nun ist<br />

es die Aufgabe der Max-Kirmsse-Schulleitung, ihren Schülern<br />

entsprechende Möglichkeiten zu eröffnen", so Dr. Barkey.<br />

Mit dem Neubau erhält die Schule erstmalig einen Fachraum für<br />

377


naturwissenschaftlichen Unterricht und mehrere geeignete Werkräume zur<br />

Berufsvorbereitung. Ferner entstehen direkt neben den Klassen<br />

Differenzierungsräume, in denen Schüler einzeln oder in Kleingruppen<br />

arbeiten können.<br />

Die vorläufigen Entwürfe sehen zweigeschossige Gebäudetrakte für die<br />

Grundstufe, die Mittel- und Hauptstufe sowie die Abteilung für Praktisch<br />

Bildbare vor. Jeder Schulbereich erhält einen eigenen Pausenhof. "Die<br />

Max-Kirmsse-Schule hat, wenn der Neubau steht, noch die Möglichkeit<br />

weiter zu wachsen", schaut Dr. Barkey auf eine Entwicklung in Richtung<br />

Ganztagsschule.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 06. April 2010<br />

378


Stadtportrait Sonderbeilage der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung<br />

vom 15. April 2010<br />

379


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16. April 2010<br />

FDP sieht an vielen Stellen Sparpotenzial<br />

Kreis (ht)<br />

Was das Sparen angeht, so hagelt es kurz vor der Kreistagsitzung nur so<br />

an Vorschlägen……..<br />

Weniger für Schwimmbad<br />

Weiter will die FDP den Zuschuss an die Stadt <strong>Idstein</strong> für den Betrieb des<br />

Schwimmbades in Höhe von 249 100 Euro kappen. Analog <strong>zum</strong> Rheingau-<br />

Bad sei der Zuschuss eine nicht hinnehmbare Bevorteilung <strong>Idstein</strong>s<br />

gegenüber den anderen kommunalen Schwimmbadträgern im Landkreis.<br />

…….<br />

380


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16. April 2010<br />

Festival wird jünger und bunter<br />

Von Martin Kolbus<br />

JAZZ<br />

Max Mutzke einer der Stars der Veranstaltung vom 11. bis 13. Juni<br />

/ Hessentags-Riesenrad dreht sich / Über 70 Bands<br />

An den Eintrittspreisen ändert sich rein gar nichts, darüber hinaus aber<br />

präsentiert sich <strong>Idstein</strong>s Jazzfestival 2010 komplett runderneuert:<br />

Aktueller, moderner, frischer und vielseitiger als je zuvor kommt das<br />

musikalische Konzept daher und auch der Veranstaltungsrahmen birgt<br />

allerlei satte Überraschungen. Den "Sound von <strong>Idstein</strong>", wie der<br />

musikalische Leiter Frank Reichert es bei einer Programmvorstellung<br />

gestern nannte, werden 57 Bands und 15 Jugendformationen vom 11. bis<br />

13.Juni abliefern.<br />

Absoluter "Headliner" des Festivals ist Max Mutzke, die Nummer 1 unter<br />

den deutschen Soulsängern. Um neue Besucherschichten anzusprechen<br />

und auf Dauer zu halten, "brauchen wir solche Sparten übergreifenden<br />

Zugpferde", ist Reicherts Überzeugung. Ein Magnet sind sicher auch<br />

"Heinz Hoenig & Die Dicken Kinder", eine Band, die humorvollen Jazz, Pop<br />

und Soul garantiert und vom bekannten Schauspiel-Star in Szene gesetzt<br />

wird. "Es wird fett", verspricht das Ensemble für den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Auftritt.<br />

Insgesamt wird das Festival jünger und bunter, ohne sich von der<br />

bewährten musikalischen Mischung aus Jazz und all seinen Spielarten zu<br />

verabschieden. Die Plakate und das Programmheft in 50 000-facher<br />

Auflage lassen schon durch ihre Optik erkennen, dass <strong>Idstein</strong>s Jazz-<br />

Festival neue Wege geht: Das altbekannte Logo ist geschrumpft,<br />

stattdessen beherrscht die griffige Formel "jazz 2.0" den Werbeträger, ein<br />

Synonym aus dem Internet, dass hier für Interaktivität und musikalische<br />

Erneuerung stehen soll.<br />

<strong>Eine</strong> von acht musikalischen Sparten beim Festival trägt diesen Titel "Jazz<br />

2.0", und das durchaus zu Recht. So wird die Gruppe "Das magische<br />

Theater" vollkommen frei improvisieren und die Zuhörer interaktiv<br />

einbinden. Das Publikum kann <strong>zum</strong> Beispiel Worte und Begriffe vorgeben,<br />

die die Musiker in Töne umsetzen.<br />

In derselben Sparte befindet sich auch die preisgekrönte Formation<br />

"Bauchklang" aus Österreich, die A capella und Beat boxing zu<br />

ausschließlich "mundgemachter Musik" zusammenführt.<br />

381


Organisatorisch wird sich beim Jazz-Festival manches verändern. Die<br />

beiden Bühnen links und rechts des Rathauses werden nach Auskunft der<br />

Organisationschefin Sabine Fritz verschwinden und - wie beim Hessentag -<br />

durch nur eine Bühne auf dem Rathaus-Plateau ersetzt. Die Bühne in der<br />

unteren Schlossgasse verlässt ihren Platz gegenüber dem Jugendzentrum<br />

und wandert in den oberen Bereich der Gasse, die Jugendlichen betreiben<br />

in diesem Jahr diese Bühne nicht in ihrer Regie. Hier wird, anders als in<br />

den Vorjahren, an drei anstatt nur an zwei Tagen Rock, Blues und Pop<br />

gespielt von Akteuren wie Glitter Twins, Tiger B. Smith und Actionteam.<br />

Was ein besonderer Spaß zu werden verspricht, ist die Einbindung von<br />

mehr als einem Dutzend Jugend-Bands ins Vorprogramm am 12. Juni (11<br />

bis 14 Uhr). Junge Orchester und Bands erhalten hier ein tolles Podium.<br />

Besonders auf dem Löherplatz wird die Post abgehen, wenn sich junge<br />

Musiker beim "Bläserklassentreffen" zu einem Riesen-Orchester von 200<br />

bis 300 Musikern verbinden. Übrigens können sich dafür auch noch junge<br />

Interessenten (fünfte bis siebte Schulkasse) gern melden.<br />

Das Rahmenprogramm wird Bewährtes wie Jack Wolfskin-Kletterwand,<br />

Piano-Ausstellung, Zauberei und viele Kinder-Attraktionen parat halten,<br />

dazu die Ausstellung "Colour Drive" des Malers Volker Kurz in den Räumen<br />

der Naspa (8. bis 13. Juni). Was den Gästen sicher ganz besonders<br />

gefallen wird, ist das Riesenrad, das sich in der Schulgasse drehen wird.<br />

Bürgermeister Krum: "Es kommt direkt vom Hessentag in Stadtallendorf<br />

nach <strong>Idstein</strong>."<br />

Mit von der Partie sind natürlich auch die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Gastronomen, die sich<br />

schon im Herbst 2009 in einer Projektgruppe, zusammen mit dem<br />

ausrichtenden Verkehrsverein, an einen Tisch gesetzt hatten. Das Konzept<br />

wird nach Gerhard Krums Worten von allen mitgetragen, so dass er davon<br />

ausgeht, dass "alle die Ärmel hochkrempeln werden" und dem Ereignis mit<br />

Überzeugung, Spaß und Engagement entgegengehen.<br />

<strong>Idstein</strong>s Bürgermeister rechnet mit rund 20 000 Besuchern in der<br />

Hexenturmstadt. Seit etwa drei Jahren bewege man sich, nach<br />

Durchqueren eines Tals, auf diesem stabilen Niveau. Krum: "Die Zahlen<br />

dürfen natürlich gern noch ein bisschen steigen."<br />

382


Max Mutzkes Konterfei und das Motto "jazz 2.0" geben dem Plakat <strong>zum</strong><br />

Jazz-Festival, hier präsentiert von Bürgermeister Krum und dem<br />

künstlerischen Leiter Frank Reichert, ein neues Gesicht. wita / Mallmann<br />

23.04.2010 Dieser Kommentator ist bei uns nicht registriert. 007<br />

Tournesol klaut Jugend die Bühne mit unseren Geldern<br />

Ausgerechnet Tournesol bekommt eine Bühne die sie auch noch mit<br />

unseren Geldern sponsort. Das muss man sich erst mal trauen. Bei der<br />

Stadt schon 3 x betteln gewesen, Bürgschaften erschlichen, selbst nicht<br />

auf die Reihe bekommen und dann eine Bühne beim Jazzfest zu sponsoren<br />

und damit den Platz der Jugenbühne inne zu haben.<br />

Naja soviel positives gabe es über Tournesol noch nocht zu berichten, und<br />

jetzt die Geschichte. Das machts nicht besser.<br />

383


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 17.April 2010<br />

Senkpiel.net<br />

Badespass-Test: Tournesol in <strong>Idstein</strong> aus dem Internet<br />

Mai 14, 2010 7:18 pm Olaf<br />

Heute haben wir den Brückentag für einen ausgiebigen Familientag<br />

genutzt. Frau Wirbelwind wollte endlich mal wieder mit beiden Elternteilen<br />

384


schwimmen gehen. Meist klappt das ja nur mit jeweils einem von uns.<br />

Diesmal wollten wir aber nicht ins ESWE-Freizeitbad in Wiesbaden.<br />

Diesmal wollten wir in das relativ neue Tournesol in <strong>Idstein</strong>. Das Tournesol<br />

liegt direkt neben der B275 und ist somit verkehrstechnisch sehr gut<br />

angebunden. Ausreichend Parkplätze (überdacht) sind auch vorhanden.<br />

Man sieht von außen noch recht deutlich, dass das Bad noch sehr neu ist.<br />

Ein gewisser Baustellencharme lässt sich nicht verleugnen. Aber das hält<br />

uns nicht auf und wir holen uns die Familienkarte für 20,- Euro. Darin ist<br />

aber nur das Bad enthalten. Auf die weiteren Angebote wie Sauna,<br />

Wellness und Fitness verzichten wir.<br />

Fix in den geräumigen Umkleiden in die Badeklamotten und alles<br />

begutachten. Praktisch: Man bekommt ein Chip-Armband, womit man<br />

auch den Spind abschließen kann. Man sollte sich dann nur seine<br />

Spindnummer merken.<br />

Wir belegen zwei Liegen und Frau Wirbelwind begutachtet erst einmal das<br />

Kleinkinderbecken. Okay. Wenig für sie. Das Sportbecken ist mit zwei<br />

Sprungtürmen mit je einem bzw, drei Metern versehen. Der Dreier war<br />

allerdings gesperrt. Ansonsten kann man in dem Becken nur seine Bahnen<br />

ziehen. Das Nichtschwimmer-Becken geht von 80 cm – 120 cm und hat<br />

einen Zugang <strong>zum</strong> Außenbecken. Dort soll es wohl noch einen<br />

Strömungskanal geben, von dem wir aber nichts gesehen haben. Dafür<br />

gibt es da noch eine Blubber-Ecke. Man sollte sich aber draußen nicht zu<br />

sehr umsehen, alles noch sehr Baustelle.<br />

Für Frau Wirbelwind besonders enttäuschend: Es gibt zwar eine große<br />

Tunnelrutsche, aber keine Rutsche im Nichtschwimmerbecken. Platz wäre<br />

dafür gewesen. So hat sie halt ihre Runden auf ihrer Schwimm-Nudel<br />

gedreht und abwechselnd Mama oder Papa umgepaddelt. Im<br />

Nichtschwimmerbecken gibt es noch ein Netz, an dem man sich<br />

langhangeln kann und ins Wasser fallen lassen kann.<br />

Der Whirlpool wurde nur kurz angetestet. Der blubbert mehr am Hintern<br />

als am Rücken, wenn denn die Düsen funktionieren. Der „massiert“ somit<br />

eher gewisse andere Körperteile als ursprünglich vorgesehen. Das Ding<br />

war ein absoluter Schuss in den Ofen.<br />

Das Wasser ist angenehm warm, wobei der Wechsel vom Whirlpool ins<br />

Nichtschwimmerbecken schon einen gewissen Kälteschock auslöst.<br />

Was uns aufgefallen ist, dass das Bad noch nicht fertig ist, aber bereits<br />

der volle Preis verlangt wird. Es ist zwar alles sehr schön sauber,<br />

allerdings scheint auch viel Chlor im Wasser zu sein.<br />

Negativ aufgefallen ist uns die verhältnismäßig geringe Lufttemperatur.<br />

Verlässt man das Wasser, fröstelt man schnell, wenn man sich nicht<br />

abtrocknet. Ganz extrem ist es, wenn man dann die Duschen bzw. das WC<br />

aufsuchen muss, dann friert man innerhalb von Sekunden. Und<br />

normalerweise komme ich mit sowas gut zurecht. Ohne Bademantel ist<br />

man also echt aufgeschmissen.<br />

Das Nichtschwimmerbecken hat auch noch eine (nicht geöffnete) Pool-<br />

Bar, mit Barhockern im Wassern. Übrigens ein komischen Gefühl darauf zu<br />

385


sitzen. Es fühlt sich sehr ungewohnt an und man rutscht ein wenig hin und<br />

her. Weiterhin gibt es noch eine Blubberliege im Nichtschwimmerbecken,<br />

das aber auch nicht so der Brüller ist. Es liegt sich ein wenig seltsam auf<br />

dem Ding.<br />

Beim Baden und Plantschen bekommt man Hunger. Süßigkeiten sind dort<br />

unverhältnismäßig teuer. Das Essen schwankt zwischen „okay“ und<br />

„teuer“. <strong>Eine</strong> Currywurst kostet 2,80, eine kleine Portion Pommes 2,-<br />

Euro. Vier Chicken-Nuggets 4,60. Ohne Pommes. Da bekomme ich ein<br />

Kids Meal beim Burger King günstiger.<br />

Zurück <strong>zum</strong> Angebot: Viel bietet das Bad nicht. Letztendlich nicht mehr als<br />

das ESWE-Bad auch, nur in etwas größer. Dafür nur eine Tunnelrutsche,<br />

keine normale Rutsche für die kleineren Kinder. Das ist aus unserer Sicht<br />

ein echtes Manko.<br />

Unser Fazit: Wir haben es mal ausgetestet, werden dort aber nicht wieder<br />

hingehen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis passt noch nicht so ganz. Es ist<br />

alles sehr sauber, die Umkleiden sind sehr geräumig, so dass man sich<br />

auch zu zweit darin umziehen kann. Das Chip-Armband ist praktisch. Und<br />

man kann sich kostenlos einen Fön ausleihen.<br />

Frau Wirbelwinds Fazit: Die Liegen da sind toll. Aber die Rutsche fehlt.<br />

Und das ist für sie das ausschlagende Argument, denn sie liebt das<br />

Rutschen ins Wasser. So konnte sie nur plantschen und rumpaddeln. Klar,<br />

das macht auch Riesenspaß, aber es fehlt was.<br />

Klar, die große Rutsche hat was und auch, dass man nach draußen<br />

schwimmen kann. Das gehört bei solchen Bädern aber wohl mittlerweile<br />

auch <strong>zum</strong> guten Ton.<br />

Wer den Fitnessbereich nutzen will, kann seinen Nachwuchs auch bei der<br />

Kinderbetreuung abgeben. Das ist für manche Eltern auch unbezahlbar.<br />

<strong>FWG</strong> Pressemitteilung vom 7. Juni 2010<br />

Neuer Standort für Wohnmobilhafen<br />

Freie Wähler halten bisherige Fläche für ungeeignet<br />

Geht es nach den Vorstellungen der <strong>FWG</strong>-Fraktion in der<br />

Stadtverordnetenversammlung, wird es zu keinem Bau eines<br />

Wohnmobilhafens im Wolfsbachtal unterhalb des Tennisgeländes kommen.<br />

Mit einem Änderungsantrag wollen die Freien Wähler erreichen, dass die<br />

Entscheidung hierzu zurückgestellt und der Magistrat mit der Prüfung<br />

eines neuen Standortes beauftragt wird. „Wir halten das bisher<br />

ausgewählte Gelände unterhalb der Tennisanlage am Himmelsbornweg für<br />

386


vollkommen ungeeignet“, legt der stellvertretende <strong>FWG</strong>-<br />

Fraktionsvorsitzende Gerhard Dernbecher die Haltung seiner Fraktion dar.<br />

„Die Erreichbarkeit dieses Standortes bedeutet für die Innenstadt und das<br />

Wohngebiet Escher Str./Schützenhausstr. eine zusätzliche verkehrliche<br />

Belastung.“<br />

Die <strong>FWG</strong>-Fraktion schlage als alternatives Gelände ein Gebiet im<br />

NassauViertel zwischen dem Tournesol Bad und dem Edeka<br />

Einkaufsmarkt vor. „Dieser Standort hat unter anderem den Vorteil,<br />

dass er von den schweren Fahrzeugen leicht über die B 275 zu erreichen<br />

ist.“ Zusätzlich seien die benachbarten Einrichtungen wie <strong>Hallenbad</strong>,<br />

Einkaufsmarkt und Tankstelle in unmittelbarer Nachbarschaft fußläufig zu<br />

erreichen und zeitnah zu nutzen. Zur weiteren Attraktivierung dieses<br />

Standortes könne aus Sicht der Freien Wähler das Angebot von Elektro-<br />

Fahrrädern dienen, die eine leichte Erreichbarkeit der Innenstadt und des<br />

Umlandes ermöglichen würden.<br />

„Wir hoffen, dass die Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung sich<br />

unserem Vorschlag anschließen und einer Ergebnis offenen Prüfung<br />

zustimmen“, so Dernbecher abschließend.<br />

„pepper Super Sommer“ eine Beilage der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Zeitung vom 11. Juni 2010<br />

387


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 26. Juni 2010<br />

Zunächst kein Wohnmobilhafen<br />

Von Martin Kolbus<br />

STADTPARLAMENT<br />

Magistratsvorlage und <strong>FWG</strong>-Antrag vertagt / SPD kann sich nicht<br />

durchsetzen<br />

Für einen neuen Wohnmobilhafen, der im Umfeld der neuen Sporthalle am<br />

Himmelsbornweg entstehen soll, waren bereits Mittel im Haushalt 2010<br />

eingestellt. Davon ist die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverordnetenversammlung jetzt<br />

wieder abgerückt. Das Projekt, dessen Kosten auf 300 000 Euro geschätzt<br />

werden, wird zurückgestellt - zunächst einmal bis <strong>zum</strong> Herbst, um<br />

Standort-Alternativen zu prüfen. Die Debatte im Parlament ließ aber auch<br />

erkennen, dass es starke Bestrebungen gibt, die Planung von insgesamt<br />

62 Stellplätzen für Jahre auf Eis zu legen.<br />

„Die Welt hat sich weiter gedreht“, reagierte CDU-Fraktionsmitglied Peter<br />

Piaskowski auf die Äußerungen von Horst Urban (SPD). Der hatte die<br />

Christdemokraten aufgefordert, sich der vor einem halben Jahr<br />

gemeinsam gefassten Etatbeschlüsse zu erinnern. „Die Wahrheit ist:<br />

Eigentlich haben wir weder 300 000 Euro für die Anlage am<br />

Himmelsbornweg noch 250 000 Euro für einen weiteren Grundstückskauf<br />

an anderer Stelle“, so Piaskowski.<br />

Piaskowski will alle Möglichkeiten prüfen<br />

Der CDU-Mann griff damit den Hinweis der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>FWG</strong>-Fraktion auf,<br />

über andere Flächen für Wohnmobile nachzudenken, etwa im Bereich<br />

Tournesol/Edeka im Nassau-Viertel. Gleichwohl will auch Piaskowski alle<br />

Möglichkeiten geprüft wissen: „Schließlich ist die Sache nicht so dringend,<br />

als dass sie guten Gewissens nicht doch noch einmal geschoben werden<br />

könnte.“<br />

Auch die Grünen-Fraktion formulierte ihre Bedenken. Ein Wohnmobilplatz<br />

wäre eine Bereicherung und passe nach <strong>Idstein</strong>, räumte Fraktionschef<br />

Jürgen Schmitt ein, doch müssten in der Gesamtbetrachtung neben den<br />

Erstellungskosten auch die Folgen am Himmelsbornweg - ein breiterer<br />

Ausbau der engen Straße - berücksichtigt werden. Während also auch die<br />

Grünen dem Vorschlag des Magistrats nicht folgen wollten, schon 2010<br />

mit der Umsetzung der Pläne zu beginnen, forderte Horst Urban <strong>zum</strong><br />

388


Handeln auf. Es werde seit Jahren immer nur diskutiert. „Wir lehnen ein<br />

weiteres Vertagen und Verschleppen ab“, erklärte der SPD-Mann.<br />

Nicht anfreunden kann sich der Sozialdemokrat mit dem Vorschlag der<br />

Freien Wähler, einen Standort beim Edeka-Markt ins Kalkül zu ziehen.<br />

„Diese Fläche müssten wir zusätzlich für 250 000 Euro erwerben, das ist<br />

im Hinblick auf die Haushaltslage nicht zu vertreten.“<br />

Bürgermeister Krum wies darauf hin, welche positiven Schübe die<br />

Infrastruktur-Investitionen der Stadt seit dem Hessentag 2002 gebracht<br />

hätten. Dies spiegele sich in den beträchtlich erhöhten Gewerbe- und<br />

Einkommensteuer-Anteilen wider. Der Platz für Wohnmobile werde<br />

darüber hinaus viele Besucher in die Innenstadt bringen und den<br />

Einzelhandel beleben.<br />

Vertragliche Pflichten gegenüber Verein<br />

Er appellierte an die Fraktionen, diese Argumente bei der Beratung nach<br />

der Sommerpause zu berücksichtigen. Zur Wahl des Standorts wies Krum<br />

auf die vertraglichen Verpflichtung hin, die man gegenüber dem TV 1844<br />

<strong>Idstein</strong> eingegangen sei. Würde man den Platz also verlegen, wären nicht<br />

nur Grundstückskosten zu zahlen, sondern es müsste auch ein anderer<br />

Betreiber gefunden werden. Die Entscheidung, die Vorlage des Magistrates<br />

und den <strong>FWG</strong>-Antrag zu verschieben, fiel deutlich aus: Alle Fraktionen<br />

stimmten für die Vertagung, nur die SPD hielt an einer Verabschiedung<br />

fest (21:9 Stimmen).<br />

389


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392


393


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 30. Juni 2010<br />

Hinein ins Tournesol-Vergnügen<br />

SOMMERFEST<br />

Außen-Becken und Rutschen ab Samstag in Betrieb / Bauphase<br />

von Problemen begleitet<br />

(us). Der Sommer ist längst da, aber die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schwimmfreunde<br />

mussten sich in den letzten Wochen noch immer mit einem reduzierten<br />

Angebot im Außenbereich begnügen. Gerüste und Bagger bestimmten<br />

noch vor kurzem das äußere Erscheinungsbild der Anlage. Das soll jetzt<br />

aber alles anders und besser werden.<br />

Am Samstag, 3. Juli, geht es richtig los, und zwar mit einem großen WM-<br />

Sommerfest. Es startet um 11 Uhr. „Packen Sie ihre Badesachen und<br />

springen Sie mit uns in das Sommerfeeling hinein“, lädt Tournesol ein und<br />

bietet den Tagesgästen Eintritt <strong>zum</strong> halben Preis.<br />

Das Wichtigste besonders für die Kinder: Ab 3. Juli dürfen sie sich endlich<br />

im Außenpool nach Herzenslust tummeln und die schönen Rutschen<br />

benutzen: Das Outdoorbad, wie es in der Tournesolsprache heißt, verfügt<br />

über ein 4 x 25 Meter Becken, Blue Lagoon mit Badeinsel und eine kleine<br />

Felslandschaft mit „Trio Slide Rutschen“. Auch Liegeflächen sind<br />

vorhanden, so dass erstmals wieder nach einigen Jahren Pause so etwas<br />

wie Freibad-Stimmung aufkommen kann.<br />

Natürlich warten auch die anderen Einrichtungen „unter der Kuppel“ auf<br />

Gäste. Die Kuppel ist seit einigen Tagen geöffnet und zunehmend wird das<br />

Angebot dort genutzt, und natürlich wird auch die Gastronomie alles tun,<br />

um die Sommerfest-Gäste zu verwöhnen. Dazu kommen dann allerlei<br />

Attraktionen - Ponyreiten, Kinderschminken, Hüfburg, Torwand,<br />

Spielstationen, Kickerturnier, Luftballonwettbewerb, Badeentenangeln,<br />

Basketball, Mitternachtssauna und anderes mehr. Auch Live-Musik ist<br />

angekündigt. Besondere Angebote gibt es in den Bereichen Wellness,<br />

Beauty, Fitness. Ein Gewinnspiel verspricht attraktive Preise.<br />

Für die Betreiber wird es nicht schwer sein, am Samstag ein volles Haus<br />

zu präsentieren und für das attraktive Bad zu werben. Ein bisschen<br />

schwieriger wird es da schon, den in den letzten Monaten entstandenen<br />

Verlust an gutem Renommee auszugleichen. Bis zur Erhöhung der<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgschaft liefen die Zahlungsgeschäfte schleppend ab, Firmen<br />

beklagten sich über nicht beglichene Rechnungen. Andererseits gab es<br />

seitens Tournesol wegen handwerklicher Mängel Zahlungszurückhaltung.<br />

Probleme gab es offenbar bei Dacharbeiten an der Kuppel. Die Arbeiten<br />

seien erst einmal unterbrochen, um die Open-Air-Saison nicht zu stören,<br />

394


heißt es. Auch die TÜV-Abnahme für die Kuppel habe sich hingezogen,<br />

inzwischen aber sei das erledigt.<br />

Startschwierigkeiten habe es ebenfalls im Gastronomiebereich gegeben, in<br />

einem Falle habe schon ein Wechsel stattgefunden. Dem Vernehmen nach<br />

sei die Anzahl an Beschäftigten reduziert worden.<br />

Noch ein paar Tage müssen sich diese jungen Schwimmfreunde gedulden: Am 3. Juli wird<br />

das Outdoorbecken mit der Dreifach-Rutsche freigegeben. Foto: wita / Mallmann<br />

395


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 01. Juli 2010<br />

396


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 05. Juli 2010<br />

Tausende beim Baden und Feiern<br />

Von Martin Kolbus<br />

TOURNESOLBAD<br />

Sommerfest zur Eröffnung des Außenbereichs / Hotel und<br />

Tiefgaragen nächste Projekte<br />

Erst wurde das Freibad geschlossen, dann auch das <strong>Hallenbad</strong>. Die<br />

Schwimmfreunde aus <strong>Idstein</strong> und Umgebung suchten über mehrere Jahre<br />

hinweg ihr Badevergnügen in Niedernhausen, Bad Camberg und anderen<br />

Bädern in der Nachbarschaft. Jetzt aber nehmen die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> endlich ihr<br />

komplettes Tournesolbad in Besitz. Am Wochenende suchten bei 35 Grad<br />

tausende Gäste Abkühlung und Spaß. Höhepunkt am Samstag beim<br />

großen Sommerfest: die Eröffnung des Außenbereichs mit Liegewiesen,<br />

Schwimmbecken und Dreifach-Rutsche.<br />

„Toll, wir waren die ersten“, jubelte ein Mädchen-Trio, das das Vergnügen<br />

hatte, das rote Band zu durchtrennen und die Rutschanlage mit Schwung<br />

einzuweihen. Samara (12), Alessia (12) und Denise (10) kommen aus<br />

Niedernhausen und Wehen - Beleg dafür, dass längst auch die Besucher<br />

aus der Umgebung das Bad für sich entdeckt haben. Natürlich hatten es<br />

sich die Tournesol-Chefs Alexander Hackl und Michael Beck nicht nehmen<br />

lassen, bei diesem Anlass dabei zu sein. „Dies ist ein stolzer Moment“,<br />

freute sich mit ihnen und den Badegästen Geschäftsführer Holger Klee.<br />

„Die Zeit des Redens und des Schreibens ist vorbei“, übte er auf seine<br />

Weise Kritik an den Kritikern, „jetzt ist die Zeit des Badens und des<br />

Feierns angebrochen“.<br />

Gefeiert und geplanscht wurde an und in allen sich bietenden<br />

Wasserflächen, sei es unter der hohen Kuppel oder unter brennender<br />

Sonne. Besonders im Außenbecken tummelte sich das Volk und die<br />

Rutsche war permanent in Beschlag genommen. Natürlich gab es wieder<br />

die bekannten Stimmen, die bemängelten, dass die Wasserflächen größer<br />

sein müssten. „Noch größer geht immer“, räumte Alexander Hackl ein.<br />

„Aber noch größer kostet auch viel mehr.“ Für den Österreicher ist das<br />

Verhältnis von Nutzen und Kosten (rund 29 Millionen Euro) im<br />

Gleichgewicht. Hackl bat, nicht nur an die starken Besuchertage Samstag<br />

und Sonntag zu denken. „Es gibt auch Montage und Dienstage, da ist<br />

weniger Betrieb.“ Deshalb werbe Tournesol auch so intensiv um die<br />

Mitgliedschaften. „Dann gehen die Leute auch gern ins Bad, wenn es ein<br />

bisschen ruhiger ist.“<br />

Große Reden wurden bei der Eröffnung des Sommerfestes nicht<br />

geschwungen. Dr. Herbert Koch, der den zu diesem Zeitpunkt in Sile<br />

397


(Türkei) weilenden Bürgermeister Krum vertrat, verzichtete ganz auf eine<br />

Ansprache: „Da stehen so viele Kinder in der Schlange, die endlich auf die<br />

Rutsche möchten“, so der Erste Stadtrat. „Und die will ich nicht warten<br />

lassen.“<br />

Nicht zu warten brauchten auch die Kinder, die gern einen Ausritt mit dem<br />

Pony machen wollten. Torwand, Hüpfburg, Spielestationen und andere<br />

Unterhaltungsangebote wurden gern genutzt. Es gab kleine Tanz- und<br />

Sportdarbietungen und gegen 16 Uhr sammelten sich Zuschauertrauben<br />

vor den Fernsehschirmen und Leinwänden, um das WM-Fußballspiel nicht<br />

zu verpassen. Wer sich auch von Regen und Gewitter partout nicht aus<br />

dem Bad vertreiben lassen wollte, setzte das Badevergnügen unter der<br />

Kuppel fort.<br />

Natürlich hofft das Tournesol-Team, dass es ein richtig schöner Sommer<br />

mit vielen Badetagen unter freiem Himmel geben wird. Aber es wird auch<br />

an die Zeit danach gedacht. Zunächst sollen nach Abschluss der<br />

Sommersaison die Kuppeldacharbeiten zu Ende geführt werden. „Die<br />

Kuppel selbst funktioniert einwandfrei“, weist Alexander Hackl anders<br />

lautende Gerüchte entspannt lächelnd zurück. Schließlich bekommen das<br />

viele Badegäste auch selbst mit, wenn sich zu späterer Stunde die Kuppel<br />

schließt.<br />

Die Bäder-Investoren wollen sich in den nächsten Jahren mit weiteren<br />

Projekten befassen. „Das Hotel wird ein Thema sein“, bestätigt Alexander<br />

Hackl. Zwei Tiefgaragen sollen entstehen, damit sowohl für den Hotel- als<br />

auch für den Badebetrieb ausreichend Pkw-Abstellplätze vorhanden sind.<br />

Damit beantwortet Hackl zugleich die Frage vieler Besucher, die am<br />

Wochenende auf Parkplatzsuche rund ums Bad waren. Dankbar ist<br />

Tournesol dafür, dass Edeka seinen Kundenparkplatz den<br />

Schwimmbadbesuchern zur Verfügung stellte. „Es besteht eine gute<br />

Nachbarschaft und Zusammenarneit zwischen unseren Unternehmen“, so<br />

Hackl. Entsprechend war Edeka mit eigenen Aktionen bei Sommerfest<br />

präsent.<br />

Während das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Projekt also langsam in die Phase kommt, dass es<br />

rund läuft, muss sich das Unternehmen mit seinen Aktiviträten in anderen<br />

Teilen Europas und Deutschlands in Geduld üben. „Die weltweite<br />

Finanzkrise hat Spuren hinterlassen und uns zeitlich zurückgeworfen“, so<br />

der Österreicher. <strong>Eine</strong>s der Objekte, auf das Tournesol momentan den<br />

Blick richtet, liegt in Russland. Mit dem Kuppelbad „Out of Moskau“<br />

befassen sich zur Zeit die Planer und Finanzexperten.<br />

Aber auch in Deutschland und in den Nachbarländern wächst offenbar das<br />

Interesse am Tournesol-Konzept. „Es kommen jetzt viele europäische<br />

Städte, um sich das Bad anzuschauen“, zeigt sich Hackl optimistisch - und<br />

freut sich, dass nicht nur Bade-, Wellness- und Fitnessbereiche vorzeigbar<br />

398


sind, sondern auch die gesamte Energietechnik. „Hier liegen wir mit 20 bis<br />

30 Prozent unter den budgetierten Kosten.“<br />

Schon morgens um 11 Uhr, zur Eröffnung des Sommerfestes und<br />

Inbetriebnahme des Outdoorbereichs, waren 800 bis 1000 Badegäste<br />

registriert, und jede Minute wurden es mehr. In allen Becken draußen und<br />

unter der Kuppel herrschte Hochbetrieb. Fotos: wita / Mallmann<br />

Kommentare <strong>zum</strong> Pressebericht: Tausende beim Baden und Feiern<br />

von Martin Kolbus<br />

06.07.2010 Dieser Kommentator ist bei uns nicht registriert.<br />

Es ist nicht alles Gold was glänzt<br />

Schaut man hinter die Fassade der tollen Tournesol Gesellschaft, bröckellt<br />

es doch schon an allen Enden. Personal ist unzufrieden, von Insolvenz<br />

wird gesprochen etc. Was ist dran ? Flüssig scheint das Bad ja wohl nicht<br />

mehr zu sein, sonst bräuchte man die Stadt, sprich den Steuerzahler nicht<br />

um eine weitere Bürgschaft zu beleihen. 4-5 Mio sind kein Pappenstiel.<br />

Und jetzt soll da noch ein Hotel hin ?!? Wer soll das denn bezahlen ?? Und<br />

für was brauchen wir das ?<br />

Fragen über Fragen. Das Schwimmbad ist immernoch auf dem Standpunkt<br />

mit den Eintrittspreisen einen guten Markt zu erreichen, die rechnung geht<br />

aber niemals auf. Ein <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> geht für das Geld nicht schwimmen. Das<br />

Bad hat drei Verantwortliche Geschäftsführer die man auch brauch weil<br />

zusammen geht man am besten unter.<br />

399


07.07.2010 Dieser Kommentator ist bei uns nicht registriert.<br />

Wofür das alles ???<br />

Hotel ?? Tiefgarage ??<br />

Dem vorherigen Kommentar kann ich mich nahtlos anschließen. Ich denke<br />

das mit der Insolvenz oder drohenden Insolvenz ist ja nichts neues wenn<br />

man bedenkt was da täglich so los ist im "schönen" Tournesolbad. Gastro<br />

ist ein Totalausfall, Im Empfangsbereich ist alles düster und trist. Es sind<br />

einfach zu wenig Gäste um so ein Projekt in 10-15 Jahren aus den roten<br />

Zahlen zu holen. Es wird auch sehr wenig Marketing und Werbung<br />

gemacht. Es mag ja am Samstag beim Sommerfest gefüllt gewesen sein,<br />

aber das hat sich noch nicht einmal bis heute gehalten. Obwohl Ferien<br />

sind, sind Schwimmbäder in Niedernhausen, Taunusstein und Schloßborn<br />

mehr als überfüllt. Da sollte man sich einmal Gedanken machen an was<br />

das liegt. Und überlegt euch das mit dem Hotel, das wird nix in der<br />

Weltstadt <strong>Idstein</strong>. Das gibt das nächste Projekt was die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürger<br />

mit einer städtischen Bürgschaft finanziert.<br />

09.07.2010 Dieser Kommentator ist bei uns nicht registriert.<br />

Leeres Bad<br />

War gestern im Tournesol. Konnte leider am Samstag <strong>zum</strong> Sommerfest<br />

nicht. Es war für einen Sommertag sehr wenig los. Sauna war leer und auf<br />

der Liegewiese war auch noch jede Menge Platz. Der Bedienung an der<br />

Schirmbar konnte man beim Laufen die Schuhe besohlen. Die Getränke<br />

sind leider nicht überall gleich. Mich verwundert das man in der Sauna<br />

alles in 0,5 ltr. Flschen bekommt und im Außenbereich nur schöne Becher<br />

die bei sehr vielen Besuchern schon mit in die Tasche gewandert sind.<br />

Macht nur weiter so. So wird das nichts. Ich arbeite selbst als<br />

Eventmanager und Cateringleiter in einer sehr großen Kette. Man sollte da<br />

Profis ranlassen und keine Amateure.<br />

400


401


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> anzeiger vom 08. Juli 2010<br />

402


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 10. Juli 2010<br />

Schüler plantschen kostenlos<br />

(red). Unter dem Motto „Schülerferienspaß“ ermöglichen Tournesol<br />

und die Stadt den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schülern, während den aktuellem<br />

Sommerferien kostenlos ins Tournesolbad zu gehen. <strong>Eine</strong> Kooperation<br />

zwischen dem Tournesolbad, der Stadt <strong>Idstein</strong> und den umliegenden<br />

Gemeinden - Tournesol zahlt 50 Prozent und der Kooperationspartner<br />

ebenfalls 50- macht das möglich.<br />

Die Karten können während der Sommerferien von Montag bis Freitag<br />

zwischen 10 und 12 Uhr beim Sozialamt-Büro der Abteilung Sport- und<br />

Jugendpflege, Am Hexenturm 10, <strong>Idstein</strong> (1.Stock, Herr Wolf) abgeholt<br />

werden, sowie Samstag und Sonntag von 9 bis 11 Uhr im<br />

Zwergenstübchen, Rodergasse 7 in <strong>Idstein</strong>.<br />

Der Schüler benötigt einen Schülerausweis als Legitimation. Man darf<br />

maximal zwei Karten am Tag abholen (eine für den gleichen Tag, eine<br />

für den folgenden). Die Gesamtanzahl der Karten ist begrenzt.<br />

Mit Hünstetten gibt es auch eine Vereinbarung. Dort werden die Karten<br />

bei den jeweiligen Ortsvorstehern oder der Gemeinde herausgegeben.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16. Juli 2010<br />

Tournesol-Freikarten alle weg<br />

(VoS). Das Ferienangebot von Tournesol und der Stadt <strong>Idstein</strong> für<br />

Schülerfreikarten für das Tournesol-Bad wurde so gut angenommen,<br />

dass die Initiatoren bereits das Kontingent verdoppelt haben, aber es<br />

trotzdem aufgrund der riesigen Nachfrage bis Freitag keine Karten<br />

mehr gibt. Das teilen Tournseol und Stadt mit. Zudem bekam die<br />

Stadt <strong>Idstein</strong> von sehr vielen Eltern ein dickes Lob für die gemeinsame<br />

Aktion mit Tournesol.<br />

Viele Eltern bestätigten diese Aktion als einen großen Schritt für eine<br />

familienfreundliche Stadt.<br />

403


Leser-Forum<br />

50plus Meine Zeitung Ausgabe 12 Juli 2010<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 1. Oktober 2010<br />

Zum Tournesolbad <strong>Idstein</strong> schreibt diese Leserin.<br />

Schwimmer unerwünscht?<br />

Die Kinder und der Mann sind aus dem Haus, die Uhr schlug noch nicht<br />

einmal acht – und ich war bereits auf dem Weg in unser Schwimmbad.<br />

Zeit und Platz <strong>zum</strong> Schwimmen – dachte ich mir! Nein, auch heute wieder<br />

Pech gehabt. <strong>Eine</strong> Schulklasse nahm bereits große Teile des<br />

Erlebnisbeckens und die für sie vorgesehene Bahn ein. Auf der anderen 25<br />

Meter Bahn zwei eifrige Brustschwimmer, im Restbeckenbereich daneben<br />

zwei „Krauler“, die schwungvoll ihre Bahnen durch das Wasser zogen. Also<br />

hinein und losgeschwommen. Dies ging auch Bahn für Bahn gut, ja bis zu<br />

dem Zeitpunkt, als die Damen und Herren der Wassergymnastik das<br />

Wasser enterten. Bei meiner rückwärts geschwommenen Bahn kollidierte<br />

ich so leicht mit einem dieser Teilnehmer, der mich sogleich mit den<br />

Worten: „Hier ist jetzt Aquagymnastik, Schwimmen ist da drüben“ auf die<br />

einzig verbleibende Bahn verweisen wollte.<br />

404


Wenige Augenblicke später wurde dann auch der halbe<br />

Schwimmbeckenbereich abgeteilt. Ich begriff: Als Schwimmer bin ich<br />

scheinbar unerwünscht, verzog ich mich nun auf die einzig freie Bahn, die<br />

wir uns zu fünft zu teilen hatten.<br />

Ich zahle für unser Schwimmabo knapp unter 1200 Euro im Jahr und<br />

komme mir vor, als erwarte ich Almosen, eigentlich möchte ich nur zwei<br />

bis drei Mal in der Woche meine Stunde schwimmen und Zeit für mich<br />

haben. Aber angesichts der vielen Schulklassen und Gruppen, die sich<br />

vormittags bei Tournesol tummeln, scheint mir das bald nicht mehr<br />

möglich.<br />

Bei Regen bekommt man gleichzeitig eine Dusche von oben – die kuppel<br />

lässt sich derzeit nicht richtig schließen, aber die Handwerker seien<br />

bestellt, versicherte mir eine der zahlreichen und wirklich stets bemühten<br />

und freundlichen Mitarbeiterinnen.<br />

Neulich war dann die Hälfte der Duschen bei den damen gesperrt. Zeit für<br />

mich, um zu entspannen, stellte ich mir anders vor. Zumal ein blick auf<br />

die aktuelle Preisliste, mich wissen ließ, dass das Schwimmabo für einen<br />

erwachsenen gerade um 25 Prozent teurer geworden ist. So bleibt nicht<br />

nur mein Gemüt, sndern auch meine Lage in meiner Geldbörse<br />

angespannt.<br />

Gabriele Feil<br />

<strong>Idstein</strong><br />

Leser-Forum<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 05. Oktober 2010<br />

Zur Diskussion über Schwimmmöglichkeiten im Tournesol-Bad:<br />

Rücksichtslos rückwärts<br />

Als Teilnehmer der Wassergymnastik am Mittwoch, 29. September, und<br />

Augenzeuge des von Frau Feil beschriebenen Vorfalls nehme ich wie folgt<br />

Stellung: Frau Feil schwamm rücksichtslos rückwärts, außerhalb der <strong>zum</strong><br />

Schwimmen freigegebenen Bereichs, in einen Teilnehmer der<br />

Wassergymnastik hinein.<br />

Dieser wies Frau feil darauf hin, das jetzt im Aktionsbereich des Beckens<br />

nun, wie jeden Mittwoch um 9 Uhr Wassergymnastik sei und sie doch in<br />

den Schwimmbereich gehen sollte. Frau Feil reagierte frustriert und<br />

überheblich ohne sich Ihres Unrechtes überhaupt bewusst zu sein!<br />

405


Das sie auch noch ihren Frust den Schulkindern anlastet, ist schon eine<br />

immense Zumutung! Auch wir die Teilnehmer der Wassergymnastik haben<br />

alle ein Abo und zahlen auch unseren Beitrag!<br />

Karl-Heinz Langer<br />

<strong>Idstein</strong><br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 19. November 2010<br />

Klimaschutz für die Stadt<br />

(in). Auch wenn die Bemühungen, Wärme beziehungsweise Energie<br />

einzusparen und regenerative Energien mitzunutzen, in <strong>Idstein</strong> nicht nur<br />

Lippenbekenntnisse sind, ein Gesamtkonzept fehlt bisher. Ein Energiebüro<br />

aus Bielefeld wurde nun beauftragt, ein integriertes Klimaschutzkonzept<br />

für die Stadt zu erarbeiten. Ein Arbeitskreis begleitet den Prozess.<br />

Lobend spricht sich Bürgermeister Gerhard Krum für Unternehmen wie<br />

Jack Wolfskin, Storck oder auch das Tournesol-Bad aus, die in Sachen<br />

Energie-Einsparung vorbildlich seien. Tournesol erzeuge beispielsweise 80<br />

Prozent seiner Energie selbst. „Hier ist eine gute Eigendynamik<br />

entstanden.“<br />

Auf der anderen Seite seien <strong>zum</strong> Beispiel die CO2-Emmissionen bei<br />

städtischen Einrichtungen sehr hoch. Das liege am Strommix. „Ist hier der<br />

Anteil an Braunkohle hoch, steigt automatisch der CO2-Wert.“ Krum<br />

wertet das als wertvollen Hinweis, regenerative Energien sollen künftig<br />

mehr Berücksichtigung finden: „Wir werden mehr Träger einsetzen, die<br />

wenig CO2-Ausstoß haben.“<br />

Insgesamt verursachen öffentliche Einrichtungen drei Prozent der CO2-<br />

Emmissionen. Haushalte haben mit 48,3 Prozent den größten Anteil,<br />

gefolgt von Gewerbe, Handel und Dienstleistungen mit 33,3 Prozent.<br />

406


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 20. November 2010<br />

Lebensretter brauchen Hilfe<br />

Von Ingrid Nicolai<br />

DLRG Die Mitgliederzahl wächst wieder, aber das Material ist auf<br />

der Strecke geblieben<br />

Aus Angsthasen werden Wasserratten. Aus guten Schwimmern werden<br />

Rettungsschwimmer. Aus Vereinsmitgliedern werden Lebensretter. Die<br />

Arbeit der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> DLRG hat viele Gesichter. Die Aufgabe, die sich hinter<br />

der Abkürzung verbirgt, wird mit Engagement und Ernsthaftigkeit erfüllt:<br />

Menschen werden vor dem Ertrinkungstod gerettet - in der Prävention und<br />

im akuten Einsatz. Und das wurde auch anerkannt und unterstützt, denn<br />

obwohl <strong>Idstein</strong> an keinem größeren Gewässer liegt, waren in der hiesigen<br />

Ortsgruppe einmal 1200 Mitglieder; die DLRG war damit zweitgrößter<br />

Verein in <strong>Idstein</strong>.<br />

Das ist jedoch Vergangenheit, war vor der Schwimmbad-Schließung 2005.<br />

Vom zweitgrößten Verein in der Stadt waren nur etwa 400 Mitglieder übrig<br />

geblieben. Immerhin: Mit der Aufnahme des Schwimmbetriebs Anfang des<br />

Jahres im Tournesol-Bad wuchs die Zahl der Mitglieder wieder auf 676<br />

(das älteste ist 85 Jahre alt, das jüngste kam im April auf die Welt).<br />

„Darauf sind wir natürlich stolz“, sagt der Vorsitzende Jörg Steinmann.<br />

„Trotzdem stoßen wir derzeit auch an Grenzen“, erklärt Geschäftsführer<br />

und Bootsbeauftragter Florian Frömel. Das Trainingsmaterial wie Flossen<br />

und Kleider, Bojen und Schwimmbretter wurde fünf Jahre lang gelagert<br />

und ist brüchig geworden. Und der Wagen, der früher einmal das<br />

vereinseigene zwei Tonnen schwere Rettungsboot transportierte, hat<br />

seinen Geist aufgegeben. Nur provisorisch kann derzeit der Transport des<br />

Bootes organisiert werden, mehr oder weniger untaugliche Privat-<br />

Fahrzeuge werden eingesetzt.<br />

Dabei hat die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Wasserrettung Tradition. 1969 wurde die<br />

Ortsgruppe gegründet, seit 1995 sind die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> anerkannte<br />

Wasserrettungseinheit im Katastrophenschutz. Wer die Philosophie der<br />

DLRG versteht, weiß: Wenn es darum geht, Leben und Gesundheit am<br />

und im Wasser zu retten, wird über Ortsgruppen hinweg<br />

zusammengehalten, wird sich gegenseitig geholfen. Mit der DLRG<br />

Niedernhausen wird seit 2006 kooperiert. Und auch auf dem Rhein sind<br />

die Retter aktiv, wenn <strong>zum</strong> Beispiel der Fluss im Feuerzauber erstrahlt<br />

oder Motorbootwettkämpfe des ADAC über die Bühne gehen. Nicht zuletzt<br />

an der Ostsee wird seit 1998 jährlich ehrenamtlich Wachdienst geschoben,<br />

407


werden Kollegen vor Ort unterstützt. 2008 haben die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> dort in<br />

einer dramatischen Rettungsaktion mit ihrem, eigenen Boot am<br />

Timmendorfer Strand innerhalb von fünf Tagen 19 Menschen vor dem<br />

Ertrinken bewahrt.<br />

Die Motivation, die Kompetenz und der Ausbildungsstandard bei der<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> DLRG sind hoch. Für die Anschaffung von neuem Material<br />

brauchen die Ehrenamtler aber Unterstützung … damit auch künftig aus<br />

kleinen Angsthasen große Wasserratten werden, die einfach nur mit<br />

Freude und der gehörigen Portion Sicherheit das Element Wasser<br />

genießen können. Oder einmal selbst das Leben anderer Menschen retten.<br />

Wiesbadener Kurier vom 25. November 2010<br />

CDU stößt Diskussion über Rheingaubad wieder an<br />

25.11.2010 - GEISENHEIM<br />

ZWECKVERBAND<br />

Fraktionsvorsitzender Stolz: Kreistag muss endlich einmal Hü oder<br />

Hott sagen / Ausstieg laut RP nur im Einvernehmen aller<br />

Beteiligten möglich<br />

(bm) Die CDU-Kreistagsfraktion unternimmt vier Monate vor der<br />

Kommunalwahl einen Vorstoß <strong>zum</strong> Rheingau-Bad. Ziel ist es, dass der<br />

Rheingau-Taunus-Kreis aus dem Zweckverband, dem der Landkreis und<br />

die Städte Rüdesheim und Geisenheim angehören, aussteigen soll. Wie<br />

Fraktionsvorsitzender André Stolz erklärte, komme es der CDU darauf an,<br />

dass die Kostenbeteiligung des Kreises im Haushaltsstrukturausschuss im<br />

Rahmen der Einsparbeschlüsse erörtert werde. Nach wie vor sei auch die<br />

vom Kreistag beschlossene Gleichbehandlung des Rheingaubads mit dem<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bad ein Thema, nachdem <strong>Idstein</strong> keinen Zuschuss erhalten<br />

habe. Der Kreistag müsse endlich einmal Hü oder Hott sagen, so Stolz.<br />

Und es müsse geprüft werden, ob ein Ausstieg des Kreises rechtlich<br />

möglich sei. Dass diese Diskussion, die schon seit Jahren immer wieder<br />

aufflammt und zuletzt von der FDP angestoßen wurde, erneut beginnt,<br />

bringt den Geisenheimer Ortsvorsteher und früheren Sozialdezernenten<br />

des Kreises, Edgar Fröhlich (CDU) auf die Palme. Der Regierungspräsident<br />

habe klargestellt, dass der Zweckverband Rheingaubad nur aufgelöst<br />

werden könne, wenn alle Beteiligten zustimmen.<br />

Kommentar <strong>zum</strong> Pressebericht:<br />

408


25.11.2010 Dieser Kommentator ist bei uns nicht registriert.<br />

CDU-Totengräber des Rheingaubades<br />

Seit Jahren will die CDU dem Rheingaubad den Garaus machen. Entgegen<br />

allen Auskünften des Regierungspräsidenten legt sie es immer wieder<br />

darauf an, dass der Rheingau-Taunus-Kreis aus der Mitfinanzierung des<br />

Bades aussteigt. Dabei wissen die Verantwortlichen der CDU doch ganz<br />

genau, dass Geisenheim und Rüdesheim allein die Bezahlung der Kosten<br />

nicht stemmen können. Der Rheingau wird also sehenden Auges einer<br />

Einrichtung für breite Bevölkerungsschichten beraubt. Man muss sich nicht<br />

wundern, wenn immer mehr Menschen sich von dieser Politik gegen die<br />

Bürger abwenden. Wo waren hier übrigens die Vertreter der CDU aus dem<br />

Rheingau bei dieser Entscheidung ? Haben sie die Interessen dieses<br />

Kreisteils eventuell sogar verraten ?<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 27. November 2010<br />

Klar Schiff für den Nachwuchs<br />

Von Ingrid Nicolai<br />

LESER HELFEN<br />

Bei der DLRG fühlen sich Jugendliche gut aufgehoben / Mit dem<br />

Rettungsboot auf dem Rhein<br />

Es ist kalt, nass und mit 9 Uhr irgendwie ein bisschen zu früh für einen<br />

Samstag. Stefanie Hirschmann hält sich an ihrem Kaffeebecher fest,<br />

während vor der Garage in der Wiesbadener Straße „klar Schiff“ gemacht<br />

wird - und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. DLRG-Geschäftsführer<br />

Florian Frömel und der 2. Vorsitzende Thomas Linnenberg koppeln den<br />

Anhänger mit dem DLRG-Rettungsboot an das Auto, das Frömel von<br />

seinem Bruder aus Hanau geliehen hat. Der Pick-up hat zwar schon einige<br />

Jahre auf dem Buckel und ist alles andere als ein geeignetes Zugfahrzeug,<br />

„aber mehr als eine Notlösung haben wir derzeit nicht“, erklärt Frömel,<br />

der die Werbetrommel für ein neues Zugfahrzeug rührt. Die DLRG hat<br />

zwar schon einige Spenden bekommen, aber es fehlt nach wie vor ein<br />

gehöriger Batzen.<br />

Vor der Winterpause geht es heute noch mal auf den Rhein. Der<br />

Nachwuchs wird mit dem Boot vertraut gemacht, und da die „Explorer“<br />

am Dienstag von einem Filmteam benötigt wird, soll sie schon mal zur<br />

DLRG-Station in Schierstein transportiert werden. Die 17-jährige Stefanie<br />

409


Hirschmann kennt sich mit dem Boot bereits etwas aus und ist froh, nach<br />

der Zwangspause durch die Schwimmbad-Schließung endlich wieder in<br />

<strong>Idstein</strong> trainieren zu können. Sie war vorübergehend in Bad Camberg<br />

aktiv, hat nur darauf gewartet, dass es im Tournesol-Bad wieder losgeht.<br />

Sie schwimmt „unheimlich gern“ und findet es klasse, dabei anderen<br />

Menschen helfen zu können. „Da bekommt der Sport richtig Sinn.“<br />

Jana Kehr wirkt hellwach, sie ist Boots-Neuling. „Ich soll heute helfen, bin<br />

aber noch nicht so sicher, was ich tun soll“, ist sie gespannt. Noch weiß sie<br />

nicht, dass sie bald am Steuer stehen wird, um ihm Rhein rückwärts ein<br />

Acht zu fahren. Obwohl erst 15, ist sie schon mit Leib und Seele DLRGler.<br />

„Ich arbeite gerne mit Kindern, habe Spaß in der Gruppe und will auf<br />

jeden Fall bei den Rettungsschwimmern bleiben“, sagt sie. Den Erste-<br />

Hilfe-Kurs hat sie am Wochenende in der ersten Ferienwoche gemacht.<br />

Dass sie neben der DLRG auch bei der Feuerwehr und dem DRK aktiv sein<br />

möchte, für sie ist das logisch. „Da kann ich am besten Menschen helfen.“<br />

Und neben ihrem ehrenamtlichen Einsatz? „Möchte ich Tierärztin werden!“<br />

10 Uhr am Schiersteiner Hafen: Die Explorer wird langsam zu Wasser<br />

gelassen. Auch Stefanie Hirschmann ist jetzt hochkonzentriert. Alle Hände<br />

werden gebraucht. Mit nur fünf Stundenkilometern geht es durch den<br />

Hafen. Sog- und Wellenschlag sollen vermieden werden, erklärt Frömel.<br />

Die maximale Geschwindigkeit des Bootes beträgt etwa 95<br />

Stundenkilometer. Aber auf der Fahrt Richtung Ingelheim bei acht Grad<br />

Lufttemperatur sorgt Tempo 50 schon für eiskalte Ohren.<br />

Auch wenn <strong>Idstein</strong> an keinem größeren Gewässer liegt, die DLRGler sind<br />

nicht nur im Tournesol-Bad echte Wasserraten. Mit ihrem 2004<br />

angeschafften Rettungsboot „El Carino“, was soviel wie Sehnsucht<br />

bedeutet, sind sie begehrte Partner, wenn es um Wasserrettung geht: bei<br />

der WM in Frankfurt, wo sie 80 betrunkene Engländer aus dem Wasser<br />

fischten, beim Rhein im Feuerzauber, bei den ADAC-<br />

Motorbootwettkämpfen und nicht zuletzt auf der Ostsee, wo sie 2008 bei<br />

einem Einsatz 19 Menschenleben retteten.<br />

Der Nachwuchs wird mit dem Strom und dem Boot vertraut gemacht. Was<br />

bedeuten die Schilder an der Rettbergsau? Hat eine Fähre immer<br />

Vorfahrt? Wo hat das Boot seine Schokoladenseite? Jana und Stefanie sind<br />

mit Ernst und Freude bei Sache. Insgesamt 30 junge Leute zwischen 12<br />

und 16 Jahren machen derzeit ihre Rettungsschwimmausbildung bei der<br />

DLRG.<br />

Nach 25 gefahrenen Kilometern und etwas über 14 verbrauchten Litern<br />

Treibstoff, wie der Bord-Computer anzeigt, probiert sich die 15-Jährige an<br />

einer Acht - im Rückwärtsgang. „Mit einem Schlauchboot und Seitenwind<br />

keine leichte Aufgabe“, sagt Linnenberg. Aber für das erste Mal klappt es<br />

recht gut. Und auch das „Wenden in drei Zügen“ gelingt. Das nächste Mal<br />

wird die „Königsdisziplin“ geübt: Mann über Bord.<br />

410


Florina Frömel, Jana Kehr, Stefanie Hirschmann und Thomas Linnenberg<br />

lassen am Schiersteiner Hafen das DLRG-Rettungsboot zu Wasser. Foto:<br />

RMB / Heiko Kubenka<br />

CDU-RTK vom 03. Dezember 2010<br />

CDU weist verbale Attacken des Landrates aufs Schärfste<br />

zurück<br />

Mit Fassungslosigkeit über die neuerlichen verbalen Entgleisungen hat der<br />

CDU-Fraktionsvorsitzende im Kreistag des Rheingau-Taunus-Kreises ,<br />

André Stolz, auf die Äußerungen des Landrats Burkhard Albers (SPD), die<br />

CDU habe <strong>zum</strong> Ziel das Rheingaubad zu schließen, reagiert.<br />

„Zu keinem Zeitpunkt hat die CDU die Schließung des Rheingaubades<br />

gefordert. Wenn der Landrat dies nun behauptet, dann sagt er wissentlich<br />

die Unwahrheit.“, so Stolz.<br />

Es sei unverständlich, wie hier <strong>zum</strong> wiederholten Male mit zugespitzten<br />

und falschen Aussagen Wahlkampf gemacht werde. „Der Landrat versucht<br />

hier offensichtlich mit Ängsten der Menschen seinen eigenen Wahlkampf<br />

zu führen.“<br />

Wahr sei dagegen, dass alle Fraktionen gemeinsam das Thema<br />

Rheingaubad als „strukturellen Punkt“ auf die Tagesordnung des<br />

Haushaltsstrukturausschusses des Rheingau-Taunus-Kreises gesetzt<br />

haben. Dies sei auch mit den Stimmen der Sozialdemokraten und ohne<br />

Widerspruch des Landrats geschehen.<br />

Folgerichtig habe sich auch die CDU im Vorfeld der Sitzung des<br />

Ausschusses mit dem Thema Rheingaubad inhaltlich befasst.<br />

Vor dem Hintergrund der interfraktionell beschlossenen Sparvorschläge<br />

des Haushaltsstrukturausschusses, die auch eine Streichung des<br />

<strong>Hallenbad</strong>zuschusses für <strong>Idstein</strong> vorsahen, erinnerte die CDU lediglich an<br />

den vom Kreistag beschlossenen Gleichbehandlungsgrundsatz mit dem<br />

Bad in Geisenheim.<br />

<strong>Eine</strong> Schließung einer der beiden Bäder wurde zu keinem Zeitpunkt in der<br />

411


CDU diskutiert, wohl aber wurde über mögliche künftige Finanzstrukturen<br />

gesprochen. „<strong>Eine</strong> mögliche Neuordnung der Finanzströme im Kreis muss<br />

allerdings ergebnisoffen diskutiert werden.“ so Stolz.<br />

Auf Initiative der CDU werde nun z.B. der ÖPNV im Kreis neu geregelt. Die<br />

Kommunen werden so um 4,5 Mio. € jährlich entlastet. Alleine für die<br />

Stadt Geisenheim ergebe sich so eine jährliche Nettoersparnis von<br />

250.000 €.<br />

„Wenn man die Strukturen zwischen Kreis und Kommunen unter den<br />

Gesichtspunkten effizienter, schlanker und gerechter neu ordnet, darf dies<br />

keine Einbahnstraße sein. Ich habe kein Lob oder Dank vernommen, als es<br />

um die beschriebene massive Entlastung der Kommunen aufgrund der<br />

ÖPNV-Neustrukturierung ging. <strong>Eine</strong> Neuordnung der Finanzstrukturen wird<br />

zweifelslos an der einen Stelle zu Entlastungen und an anderer Stelle zu<br />

Belastungen führen.“ so Stolz<br />

„Wenn der Kreisausschuss nun beschlossen hat, den<br />

Schwimmbadzuschuss an <strong>Idstein</strong> doch wieder zu zahlen, um den<br />

Gleichbehandlungsgrundsatz mit Geisenheim aufrechtzuerhalten, dann<br />

nehmen wir dies zur Kenntnis.“, so Stolz weiter. Dies sei vor dem<br />

Hintergrund der Gleichbehandlung definitiv ein Weg. Ob dies allerdings ein<br />

nachhaltiger Weg sei, dürfe <strong>zum</strong>indest angezweifelt werden.<br />

„Bei dem Beschluss des Kreisausschuss <strong>zum</strong> Nachtrag 2011 bleibt der<br />

fade Beigeschmack, dass der SPD-Landrat an einer strukturellen<br />

Gesundung des Kreises nicht interessiert ist und lieber seinem Stil treu<br />

bleibt: `Ich verspreche jedem alles`“, so Fraktionsvorsitzender Stolz.<br />

Albers konterkariere und brüskiere mit seinem Vorgehen die mühselige<br />

ehrenamtliche Arbeit des Haushaltsstrukturausschusses.<br />

„Es bewahrheitet sich immer mehr, dass die SPD ein Doppelspiel betreibt.<br />

Wenn es gut ankommt zu sparen, dann sprechen sich die Genossen im<br />

Kreis für pauschale Sparappelle aus. Und wenn es ans Eingemachte geht,<br />

dann tauchen Sie ab und verfolgen im populistischen Lafontain-Stil eine<br />

`Ich-verspreche–Jedem-alles Politik`. Ich dachte, dass ein derartiger<br />

unehrlicher politischer Stil der Vergangenheit angehört.“ so Stolz<br />

abschließend.<br />

412


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 04. Dezember 2010<br />

Mit der Nudel auf Nummer sicher<br />

Von Ingrid Nicolai<br />

LESER HELFEN<br />

DLRG trainiert Jungen und Mädchen im Tournesol-Bad<br />

Kinder lieben Nudeln und besonders die am Montagnachmittag. Dann<br />

schnappen sich Niklas und Emely, Johannes und Kiara und all die anderen<br />

„Seepferdchen“ im Tournesol ihre bunten Schwimm-Nudeln und ab geht’s<br />

ins Wasser. Bei der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> DLRG bereiten sie sich auf das<br />

Jugendschwimmabzeichen in Bronze (später in Silber und Gold) vor. Das<br />

Training läuft im Durchschnitt über sechs Monate, dann beherrschen sie<br />

den Sprung vom Beckenrand, können in maximal 15 Minuten 200 Meter<br />

schwimmen, einen Gegenstand aus zwei Metern Tiefe holen, aus einem<br />

Meter Höhe ins Wasser springen, und haben die Baderegeln verstanden.<br />

„Die größte Schwierigkeit ist bei den meisten das Tieftauchen“, weiß der<br />

Vereinsvorsitzende Jörg Steinmann, „aber, wenn diese Hürde genommen<br />

ist, gibt es oft kein Halten mehr“. Überhaupt scheint die DLRG süchtig zu<br />

machen - und zwar im besten Sinne des Wortes. Viele, die einmal Mitglied<br />

sind, bleiben auch dabei - vorausgesetzt, dass quasi als Grundversorgung<br />

ein Schwimmbad zur Verfügung steht. Fünf Jahre war die DLRG<br />

schwimmbadlos, die Mitglieder zogen sich zurück.<br />

Seit der Eröffnung des Tournesol geht es wieder aufwärts. Steinmann<br />

erinnert sich an den Neuanfang im vergangenen Jahr: 150 Jungen und<br />

Mädchen wollten ihre Schwimmabzeichen machen. Da hieß es erst einmal<br />

sortieren und organisieren.<br />

Mittlerweile läuft alles in geregelten Bahnen - und zwar im wahrsten Sinne<br />

des Wortes. Zwei Bahnen stehen den DLRGlern am Montag ab 15 Uhr zur<br />

Verfügung. Die etwa 40 Kinder werden in zwei Gruppen aufgeteilt und von<br />

den Übungsleitern betreut. Auch Bernhard Holzhausen, der einst die DLRG<br />

aus der Taufe hob, ist mit von der Partie, trainiert mit den Kindern auf<br />

spielerische Art und Weise, wie sie sich sicher im und am Wasser<br />

verhalten. Neben Schwimm-Nudeln kommen Schwimmbretter, Tauchringe<br />

und Matten <strong>zum</strong> Einsatz. Auch wenn es um die Anschaffung dieser<br />

Trainingsgeräte geht, ist die DLRG auf Spenden angewiesen.<br />

„Die Sicherheit ist das A und O“, betont die Übungsleiterin Christiane<br />

Bossong, die frühere Vorsitzende der DLRG. Die Kinder im<br />

413


Durchschnittsalter von vier, fünf Jahren kommen nicht nur aus <strong>Idstein</strong> und<br />

seinen Ortsteilen, sondern auch aus Hünstetten und Waldems, Naurod und<br />

Epstein. Voraussetzung für die Teilnahme am Schwimmtraining ist das<br />

„Seepferdchen“-Abzeichen, das heißt, die Kinder müssen nach einem<br />

Sprung vom Beckenrand 25 Meter schwimmen und aus schultertiefem<br />

Wasser einen Gegenstand aus dem Wasser holen können. Viele lernen das<br />

in der Schwimmschule des Tournesol-Bades.<br />

Was so spielerisch aussieht, hat einen ernsten Hintergrund. Weltweit ist<br />

das Ertrinken die Unfallursache Nummer zwei nach den Verkehrsunfällen.<br />

Und das ist nicht nur ein Problem armer Länder. Im Alter bis zu zwei<br />

Jahren ist die Badewanne ein Haupt-Risiko, Ein- bis Dreijährige ertrinken<br />

oft in heimischen Gartenteichen, für Zwei - bis Sechsjährige sind die<br />

offenen Gewässer in der Stadt oder Gemeinde gefährlich. Kinder über<br />

sechs Jahren ertrinken in Schwimmbädern und für Kinder über acht sind<br />

Meer und Seen gefährlich.<br />

Sportwissenschaftler Professor Wolf-Dieter Brettschneider stellt nach einer<br />

Studie (DSB-Sprint-Studie 2006) über den Schulsport fest, dass ein Drittel<br />

der Grundschulkinder als schwimmunfähig einzustufen sei. Er stellt den<br />

Eltern ein schlechtes Zeugnis aus: „Die haben offenbar wenig Interesse,<br />

sich selbst um das Schwimmen ihrer Kinder zu kümmern.“ Jörg<br />

Steinmann: „Das ist in <strong>Idstein</strong> glücklicherweise anders.“ Die DLRG ist auch<br />

gefragter Partner, wenn es um den Schwimm-Unterricht an den Schulen<br />

geht und die Eltern seien in puncto Schwimmausbildung ihrer Sprößlinge<br />

sehr engagiert, um ihnen einen sichern Umgang mit einem der schönsten,<br />

aber auch gefährlichsten Elemente zu ermöglichen.<br />

Keine Bleienten, sondern Seepferdchen: Im Tournesol trainieren die Jungen und Mädchen mit<br />

Jörg Steinmann, Bernhard Holzhausen und Elke Hattemer (von links) für ihre<br />

Schwimmabzeichen. Foto: wita / Mallmann<br />

414


Wiesbadener Kurier vom 04. Dezember 2010<br />

Auf dem Prüfstand<br />

RHEINGAUBAD<br />

CDU: Keine Schließung gefordert<br />

(red). Zu keinem Zeitpunkt habe die CDU-Kreistagsfraktion eine<br />

Schließung des Rheingaubads gefordert“, erklärt ihr Vorsitzender André<br />

Stolz. Zuvor hatte Landrat Burkhard Albers (SPD) darauf hingewiesen,<br />

dass die CDU über einen Austritt des Landkreises aus dem Zweckverband<br />

Rheingaubad diskutiere, was eine Schließung des Bads zur Folge hätte. Mit<br />

ihm, so Albers, werde es keine Schließung geben.<br />

Stolz weist darauf hin, dass alle Fraktionen das Thema Rheingaubad auf<br />

die Tagesordnung des Haushaltsstrukturausschusses gesetzt haben.<br />

Dieses Gremium habe eine Streichung des <strong>Hallenbad</strong>zuschusses für<br />

<strong>Idstein</strong> vorgesehen. Wenn der Kreisausschuss nun beschlossen habe, den<br />

Zuschuss für <strong>Idstein</strong> wegen des Gleichbehandlungsgrundsatzes mit<br />

Geisenheim doch wieder zu zahlen, „dann nehmen wir dies zur Kenntnis“,<br />

erklärte der Fraktionsvorsitzende. Es sei aber fraglich, ob dies im Sinne<br />

von notwendigen Sparbeschlüssen ein nachhaltiger Weg sei.<br />

Es bleibe der fade Beigeschmack, dass der Landrat jedem alles<br />

versprechen wolle. Wenn es ans Eingemachte gehe, dann tauche die SPD<br />

ab, so Stolz.<br />

<strong>Eine</strong> Neuordnung der Finanzströme im Kreis müsse ergebnisoffen<br />

diskutiert werden und könne wie bei der Neuregeglung der ÖPNV-<br />

Finanzierung die Kommunen auch entlasten.<br />

Auf Erfolgskurs<br />

Von Ingrid Nicolai<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 11.Dezember 2010<br />

LESER HELFEN Die DLRG ist stolz auf ihre Schwimmer<br />

Wann fördern Freude und/oder Druck Leistung? <strong>Eine</strong> Frage, die<br />

Arbeitswissenschaftler schon immer brennend interessierte und auf die es<br />

415


ei der DLRG in <strong>Idstein</strong> eine Antwort gibt. Elke Hattemer bildet seit 40<br />

Jahren Leistungsschwimmer aus und hat in vier Jahrzehnten unzählbare<br />

Erfolge verbuchen können. Manche sind in die Sportgeschichte<br />

eingegangen. Ihr Erfolgsrezept? „<strong>Eine</strong> gute Technik! Die Atmung muss<br />

stimmen.“<br />

Im Tournesol trainiert sie gerade die Jüngsten: Sechsjährige sind mit<br />

Schwimmbrett und Flossen unterwegs und erinnern an junge Delphine, so<br />

leicht und schnell gleiten sie durchs Wasser. Selbst Kinder, die an Land<br />

nicht zu den Fittesten gehören, haben im Wasser ihre Erfolgserlebnisse.<br />

Elke Hattemer setzt anfangs lieber auf kurze Strecken und feilt an den<br />

Bewegungsabläufen und der Atmung statt Ausdauer zu fordern. „Wenn die<br />

Technik stimmt, kommt der Rest von allein.“<br />

Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>in war selbst eine der ersten Leistungsschwimmerinnen der<br />

DLRG. 1966 wurden ein paar Jungs und Mädchen vom damaligen 1.<br />

Vorsitzenden im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Freibad „nach Zufallsprinzip“ angesprochen, an<br />

einem Wettkampf für die DLRG teilzunehmen. Keiner war Mitglied oder<br />

hatte jemals bei einem Wettkampf mitgemacht, doch sie schnitten alle<br />

super ab.<br />

1970 folgte die erste Hessische Meisterschaft: Wolfgang Lebrecht gewann<br />

damals in seiner Altersklasse, wurde noch oft Hessischer und sogar<br />

Deutscher Meister, überzeugte später in der Senioren-Klasse. Seine<br />

Erfolgsserie war der Grundstein für die Gründung einer Leistungsgruppe in<br />

der DLRG.<br />

Mit der Eröffnung des <strong>Hallenbad</strong>s konnte übers ganze Jahr noch intensiver<br />

trainiert werden. <strong>Eine</strong> neue Leistungsgruppe war viele Jahre<br />

hintereinander die beste Ortsgruppe Hessens, manchmal sogar in<br />

Deutschland. Dominik Lebrecht gewann zwischen 1990 und 2001 die<br />

Hessische und sogar die Deutsche Meisterschaft im Rettungsschwimmen.<br />

Nicht erst durch die Schließung des <strong>Hallenbad</strong>s, nach der etwa 100<br />

Talente vor dem Nichts standen, wurde die Freundschaft mit dem<br />

Schwimmclub Wiesbaden gepflegt. Viele wagten den Sprung nach<br />

Wiesbaden, aber für alle war kein Platz. Michael Leon Lebrecht (Jahrgang<br />

1999) und Kenrick Leidner (Jahrgang 1997) sind derzeit die zwei jüngsten<br />

Schwimmer, die in <strong>Idstein</strong> ausgebildet wurden und nun in Wiesbaden<br />

starten.<br />

Zu den größten Nachwuchstalenten im Deutschen Schwimmverband<br />

gehören zweifelsohne Gianni Ferrero und Joel Ax, der sich heute mit den<br />

erfolgreichsten Schwimmern der Welt misst.<br />

Elke Hattemer, die Joel von Klein auf kennt, kommt dessen Werdegang<br />

„wie ein Märchen“ vor. Er war als Kind eine richtige Wasserratte,<br />

416


allerdings nicht unbedingt ein braver Junge. Er machte gern Blödsinn und<br />

wollte sich nicht besonders anstrengen. Trotzdem lernte er die Techniken<br />

schnell und gehörte ruckzuck zu den Besten. Durch Zufall schaute der 14-<br />

Jährige <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> beim Training für die Deutschen<br />

Jahrgangsmeisterschaften zu und meinte frech: „So schnell bin ich auch.“<br />

Er wettete damals mit dem Trainer und war tatsächlich schneller. Schon<br />

vier Wochen später stand er auf dem Siegertreppchen.<br />

Mit dem Neustart im Tournesol wollen die DLRGler nach der<br />

schwimmbadlosen Zwangspause an alte Erfolge anknüpfen. Sie sind nach<br />

wie vor besonders für kleine Nachwuchssportler eine gute Adresse. Mit<br />

den Spenden der Leser-helfen-Aktion soll unter anderem dieses<br />

ehrenamtliche Engagement unterstützt werden.<br />

Das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> „Gewächs“ gehört zu den Schnellsten: Joel Ax in Aktion.<br />

Archivfoto:dpa<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 13.Dezember 2010<br />

Zuschuss auf Rotstiftliste<br />

Von Volker Stavenow<br />

POLITIK<br />

Ausschuss des Kreises beschließt Streichung von rund 500000<br />

Euro für Tournesolbad<br />

„Wenn es zutreffen sollte, dass der im Kreishaushalt für 2010 aufgrund<br />

eines gültigen Kreistagsbeschlusses vorgesehene Zuschuss im<br />

Nachtragshaushalt zur Streichung vorgesehen ist, würde das aus Sicht der<br />

Stadt <strong>Idstein</strong> eine schwere Verletzung des Vertrauensschutzes darstellen.“<br />

Mit diesen Worten reagiert <strong>Idstein</strong>s Bürgermeister Gerhard Krum auf die<br />

Nachricht, dass der jährliche Kreis-Zuschuss für das Schulschwimmen im<br />

Tournesolbad in Höhe von rund 250 000 Euro dem Rotstift <strong>zum</strong> Opfer<br />

gefallen ist. Offiziell ist die Stadt darüber noch nicht unterrichtet.<br />

Umso mehr weiß das aber Lothar Becker (CDU), der stellvertretende<br />

Vorsitzende des Haupt- und Finanzausschusses (HFA) des Kreises. Er<br />

bestätigte der IZ, dass der so genannte Haushaltstrukturausschuss<br />

417


(gebildet vom HFA) im Rahmen der Einsparpotenziale sowohl den<br />

Tournesolzuschuss für 2010 (einstimmig) als auch den für 2011<br />

(mehrheitlich) gestrichen hat. Becker berichtet außerdem, dass es im<br />

Haushaltstrukturausschuss auch die Tendenz gibt, im Zuge der<br />

Gleichbehandlung, die Unterstützung für das Rheingau-Bad in Geisenheim<br />

zu kappen.<br />

Gerhard Krum ist sauer: „Die Stadt <strong>Idstein</strong> hat aufgrund des erwähnten<br />

Kreistagsbeschlusses, der eine Gleichbehandlung des Tournesolbades und<br />

des Rheingau-Bades, wo der Kreis die Hälfte des Zuschussbedarfs trägt,<br />

im guten Glauben einen entsprechenden Betrag in den städtischen<br />

Haushaltsplan eingestellt und in dem bereits beschlossenen<br />

Nachtragshaushaltsplan bestätigt. Der Kreis hat den Zuschuss davon<br />

abhängig gemacht, dass er die gleichen Mitspracherechte bei Tournesol<br />

erhält wie die Stadt selbst. <strong>Eine</strong> entsprechende schriftliche Bestätigung ist<br />

durch die Stadt <strong>Idstein</strong> erfolgt.“ Für die Stadt <strong>Idstein</strong> sei aufgrund der<br />

geschilderten Beschlusslage des Kreises nebst der ergänzenden<br />

beiderseitigen Vereinbarungen und öffentlichen Verlautbarungen ein<br />

vertragsähnlicher Zustand eingetreten, der anscheinend jetzt einseitig zu<br />

Lasten der Stadt aufgekündigt werden soll. „Wenn solche Wildwest-<br />

Methoden einreißen, können sich künftig weder die kreisangehörigen<br />

Städte und Gemeinden noch die Vereine und öffentlichen Einrichtungen<br />

auf Finanzierungszusagen des Kreises verlassen.“ <strong>Idstein</strong> will laut Krum<br />

die Streichung nicht hinnehmen.<br />

„Ich habe mich als <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Kreistagsabgeordneter sehr nachdrücklich für<br />

die Auszahlung des fest zugesagten und vom Kreistag auch so<br />

beschlossenen Zuschusses des Kreises an das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Bad in<br />

meiner Fraktion eingesetzt“, schildert CDU-Fraktionsvorsitzender Thomas<br />

Zarda den Sachverhalt aus seiner Sicht. Es sei ein Gebot der<br />

Gerechtigkeit, das Rheingau-Bad und das Tournesolbad gleich zu<br />

behandeln. Das sei auch Beschlusslage des Kreistages, von der jetzt<br />

abgewichen werde. „Ferner gehen im Rahmen des Schulsportes auch<br />

Kinder von außerhalb <strong>Idstein</strong>s im Tournesolbad schwimmen - dafür<br />

müsste künftig der reguläre Eintrittspreis gezahlt werden. Schließlich ist<br />

eine Sperrung der Auszahlung für 2010 <strong>Idstein</strong> gegenüber ein<br />

unfreundlicher Akt, auf den wir seitens der Stadt gar nicht mehr reagieren<br />

können.“ Solange Zuschüsse nach Geisenheim fließen, müssten diese in<br />

gleicher Höhe auch nach <strong>Idstein</strong> fließen. „Wir sind angesichts der<br />

Finanzlage des Kreises aber auch zu einer Nulllösung für beide Bäder<br />

bereit: beide erhalten nichts.“ Mit scharfen Worten kritisiert auch die<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> SPD das Streichen des Kreiszuschusses für das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

<strong>Hallenbad</strong>. „Was Frau Nothacker und die Kreis-CDU da gemacht haben, ist<br />

ein erbärmliches Schauspiel zu Lasten der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Steuerzahler“,<br />

kommentiert Marius Weiß. „Die Kreis-Kämmerin Nothacker beschwichtigt<br />

erst die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Sorgen, setzt dann selbst den <strong>Hallenbad</strong>zuschuss auf die<br />

Streichliste und lässt das Ganze darauf in ihrem Nachtragshaushalt von<br />

der CDU-Fraktion und einem ehemaligen Republikaner aus dem Rheingau<br />

418


eschließen. Das ist schlicht und einfach schäbig.“<br />

„Es ist für mich völlig unverständlich, dass der Kreis seine gegebene<br />

Zusage nicht mehr einhalten will. <strong>Eine</strong> Gleichbehandlung mit dem<br />

Rheingau-Bad ist doch eine verständliche Forderung aus <strong>Idstein</strong>. Auch<br />

wenn jetzt vordergründig die freiwillige Leistung des Kreises an <strong>Idstein</strong> als<br />

Argument zur Mittelstreichung herhalten muss und der faktisch<br />

unmöglichen Austritt aus dem Zweckverband Rheingau-Bad feststeht,<br />

werden durch diese Entscheidung die alten Gräben zwischen dem<br />

Rheingau und dem Untertaunus wieder aufgerissen“, sagt es Michael<br />

Gänßler, <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>FWG</strong>-Vorsitzender. Und er fragt: „In welcher Form stellt<br />

denn der Kreis den Schwimmunterricht für die Schülerinnen und Schüler<br />

aus dem <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land sicher? Vielleicht sollte <strong>Idstein</strong> die Kreisumlage<br />

um den Betrag kürzen, der für das Schulschwimmen aufzuwenden ist?“<br />

Bündnis 90/Die Grünen <strong>Idstein</strong> verurteilen ebenfalls diesen Beschluss des<br />

Kreistags im Rahmen der Beratungen <strong>zum</strong> Nachtragshaushalt 2010.<br />

„Damit wendet der Kreis zweierlei Maß an, da der Zuschuss für das<br />

Rheingau-Bad in Geisenheim weiter fließt. Die Streichung dieses<br />

Zuschusses ist jedoch eine Milchmädchenrechnung. Der Kreistag hätte<br />

sich ausrechnen können, dass es das Schulschwimmen - für das der Kreis<br />

zuständig ist - der Kinder im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land nicht <strong>zum</strong> Nulltarif gibt.“<br />

Die FDP-Fraktion <strong>Idstein</strong> ist darüber regelrecht empört, dass bereits im<br />

Haushalt des Kreises eingestellte Beträge nachträglich wieder gestrichen<br />

werden und die zugesagte Gleichbehandlung mit dem Bad im Rheingau<br />

nicht erfolgt. „In diesem Zusammenhang weise ich darauf hin, dass auf<br />

Kosten der Stadt <strong>Idstein</strong> die Schulkinder nicht nur aus <strong>Idstein</strong>, sondern<br />

auch aus dem <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land das Bad <strong>zum</strong> Schulschwimmen nutzen<br />

können. Aus diesem Grunde rege ich an, dass man deshalb auch dem<br />

Kreis die entsprechenden Eintrittskosten in Rechnung stellen sollte und<br />

dann den üblichen Eintrittspreis <strong>zum</strong> Ausgleich dafür geltend macht“,<br />

wettert der Liberale Thomas Clemenz.<br />

Die politische Diskussion um die Zuschüsse des Kreises für das<br />

Tournesolbad liegt alles andere als im Winterschlaf. Foto: wita/Mallmann<br />

Kommentar <strong>zum</strong> Pressebericht:<br />

419


14.12.2010 Dieser Kommentator ist bei uns nicht registriert.<br />

Ungerecht<br />

Die CDU im Kreis und besonders ihre Frau Nothacker macht seit Wochen<br />

ziemlich viel Durcheinander. Jetzt hat man sich <strong>Idstein</strong> und sein <strong>Hallenbad</strong><br />

ausgewählt. Zuvor hat man in Geisenheim gewütet. Was mir auffällt:<br />

Immer werden nur die Schwächsten getroffen. Frau Nothacker sollte sich<br />

mal ansehen, wer in den beiden Bädern im Rheingau und in <strong>Idstein</strong><br />

schwimmen geht. Es sind halt eben nicht die oberen Zehntausend,<br />

sondern nur das Fußvolk, Schüler und Sportler. Und denen will man jetzt<br />

den Kampf ansagen.<br />

Die CDU sollte sich schämen, die Kreisteile gegeneinander aufzuwiegeln<br />

und immer wieder Sparmaßnahmen bei den kleinen Leuten anzusagen.<br />

Kommentar<br />

Volker Stavenow<br />

Zum Tournesol-Zuschuss<br />

Politischer Sturm<br />

Die Nachricht von der im Haushaltstrukturausschuss des Kreises<br />

beschlossenen Streichung des Tournesolbad-Zuschusses ist in <strong>Idstein</strong> wie<br />

eine Bombe eingeschlagen. Denn die Kappung der jährlichen gut 250000<br />

Euro trift unmittelbar die Kinder, die nicht aus <strong>Idstein</strong> kommen.<br />

Schulschwimmen gibt es nicht <strong>zum</strong> Nulltarif! Dementsprechend rustikal<br />

sind die Reaktionen. Auch wenn der Kreis die Zuschüsse für das gleich zu<br />

behandelnde Rheingau-Bad aus dem Haushalt kicken sollte, stellt sich die<br />

Frage, wie es mit der finanziellen Abdeckung des Schulschwimmens<br />

weitergeht. Wenn es keine Zuschüsse mehr für beide Bäder gibt, wer<br />

bezahlt dann dafür, dass die Schulkinder weiterhin in beiden Bäder<br />

planschen können? Es liegt auf der Hand, wer hier zur Kasse gebeten<br />

werden soll: die ohnehin überstrapazierten Kommunen. Wie die Reaktion<br />

aus <strong>Idstein</strong> zeigt, wird diese Rechnung nicht aufgehen. In Zeiten, in denen<br />

sich die Gemeinden als Selbstbedienungsläden übergeordneter<br />

verwaltungsebenen empfinden, stehen die Zeichen auf politischem Sturm.<br />

Kreis und Kommunen stehen politisch vor einer zerreißprobe, und die wird<br />

bis <strong>zum</strong> 27. März 2011 andauern, dem Tag der Kommunal- und<br />

Landratswahl.<br />

420


Leser-Forum<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 13. Dezember 2010<br />

Zum <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Bad schreibt dieser Leser<br />

Mieses Vorgehen<br />

Im März dieses Jahres erhielten wir von guten freunden einen Original-<br />

Geschenkgutschein des Tournesolbades in <strong>Idstein</strong> für Tournesol-Minuten<br />

im Wert von „Tageseintritt Sauna/Schwimmbad für 2 Personen“. Diesen<br />

Geschenkgutschein wollten wir am Freitag, 10. Dezember, einlösen. An<br />

der Kasse wurde uns der eintritt jedoch verwehrt mit der Begründung.<br />

Der Gutschein sei nur 30 Euro wert, es habe inzwischen eine<br />

Preiserhöhung gegeben und deswegen müssten wir nun acht Euro<br />

zuzahlen. Auf dem Gutschein ist nirgends ein derartiger Hinweis<br />

ersichtlich.<br />

Laut Original-Gutschein des Tournesolbades haben wir einen „Tageseintritt<br />

Sauna / Schwimmbad für zwei Personen“ geschenkt bekommen und nicht<br />

einen Gutschein im Wert von 30 Euro. Wir haben die 8 Euro nicht<br />

zugezahlt und sind wieder gefahren. Wir halten das für eine ganz miese<br />

Vorgehensweise und sind der Meinung, dass die Öffentlichkeit informiert<br />

werden sollte, damit andere vorgewarnt sind.<br />

Adrian Wirth<br />

<strong>Idstein</strong><br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15.Dezember 2010<br />

Tournesol: Nicht einmütig<br />

Als einer der sowohl Mitglied des Kreis-Haushaltsstrukturausschusses<br />

(HSA) sowie des Haupt- und Finanzausschusses (HFA) und über alle<br />

Gespräche und Abstimmungsergebnisse informiert ist, bezieht der SPD-<br />

Abgeordnete Karl Lormes aus Wörsdorf Stellung zu der Entscheidung im<br />

Kreis, den Zuschuss für das Tournesol-Bad in <strong>Idstein</strong> zu streichen.<br />

„Nicht die Empfehlungen des HSA waren Gegebstand der Abstimmung des<br />

Kreistags zur Streichung des Zuschusses an die Stadt <strong>Idstein</strong>, sondern<br />

allein der Beschluss des HFA vom 3. Dezember, der zur Vorbereitung der<br />

Kreistagssitzung <strong>zum</strong> 7. Dezember einberufen und für den Kreistag<br />

verbindlich war.“<br />

In dieser Sitzung des HFA wurde <strong>zum</strong> Thema Zuschuss <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

<strong>Hallenbad</strong> protokoliert, dass der Abgeordnete Matthias Hannes (SPD)<br />

421


eantragt, den Zuschuss im Haushalt zu belassen und nicht in die<br />

Streichliste aufzunehmen. Auf Lormes Vorhaltungen an die Erste<br />

Kreisbeigeordnete Jutta Nothacker, sie hätte bei einer CDU-Veranstaltung<br />

in Heftrich dem Erhalt des Zuschusses das Wort geredet, aber dennoch die<br />

Streichung aus dem Haushalt betrieben, erklärte diese, sie habe sowohl<br />

die Empfehlungen des HSA als auch andere Meinungen und die des<br />

Kreisausschusses zu berücksichtigen.<br />

Bei der Abstimmung ob der ursprüngliche Entwurf übernommen werden,<br />

das heißt, der Zuschuss nicht gestrichen werden soll, stimmten bei vier<br />

Enthaltungen drei dafür und fünf dagegen. „Die Zustimmung zur<br />

Streichung des Zuschusses an die Stadt <strong>Idstein</strong> war also keineswegs<br />

einmütig.“<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15.Dezember 2010<br />

Kritik an CDU wegen Bad<br />

Mit großer Verwunderung reagiert der Fraktionsvorsitzende der SPD im<br />

Kreistag, Georg Mahr, auf die jüngsten Äußerungen der beiden CDU-<br />

Abgeordneten Thomas Zarda und Lothar Becker <strong>zum</strong> Rheingaubad.<br />

Mahr: „Erneut verunsichert die CDU die Menschen im Rheingau.“<br />

Erstaunt zeigt sich der Fraktionschef insbesondere über die Äußerungen<br />

des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Kreistagsmitgliedes Thomas Zarda (CDU). Mahr betont,<br />

dieser hätte durch entsprechendes Abstimmungsverhalten im Kreistag den<br />

Zuschuss für das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong> nämlich sichern können, er habe es<br />

jedoch vorgezogen, der entscheidenden Kreistagssitzung fernzubleiben.<br />

Bedauerlich sei, dass die CDU-Fraktion in ihrer Fraktionssitzung bei nur<br />

einer Gegenstimme beschlossen habe, „so schnell wie möglich aus dem<br />

Zweckverband Rheingau-Bad auszusteigen“, so Mahr.<br />

Die Haltung der Ersten kreisbeigeordneten und Kämmerin des Kreises,<br />

Jutta Nothacker (CDU), mache außerdem deutlich, „dass sie ebenfalls<br />

keine eigene Position hat, sondern ihr Fähnchen immer nach dem Wind<br />

hängt. In <strong>Idstein</strong> ist sie für den Schwimmbadzuschuss, in ihrer CDU-<br />

Fraktion dagegen. Im Rheingau spricht sie für das Rheingaubad und in der<br />

CDU-Fraktion trägt sie den Schließungsbeschluss mit. Immer so, wie es<br />

gerade, passt und immer so, wie sie meint, dass es ihren Zuhörern<br />

gefällt.“ Diese Flip-Flop-Politik sei ein Zeichen mangelnder<br />

Führungsfähigkeit so Mahr weiter.<br />

422


Mahr betont zudem, dass nun unter dem von Ex-Republikanern und der<br />

CDU gefassten Beschluss der Streichung des Zuschusses für das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Bad, „keinesfalls die Schülerinnen und Schüler im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land leiden<br />

dürfen.“<br />

Wiesbadener Kurier vom 18. Dezember 2010<br />

Rheingaubad bleibt Thema<br />

18.12.2010 - GEISENHEIM<br />

KREISPOLITIK<br />

SPD-Fraktion: Einrichtung nur im Verband zu erhalten<br />

(bm). Die politischen Auseinandersetzungen um die Zukunft des<br />

Rheingaubads gehen weiter. Die CDU verunsichere die Menschen im<br />

Rheingau, sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende im Kreistag, Georg Mahr.<br />

Wer wie die SPD behaupte, die CDU wolle das <strong>Hallenbad</strong> schließen, sage<br />

wissentlich die Unwahrheit, kontert CDU-Kollege André Stolz.<br />

Auslöser der alle Jahre wieder aufkommenden Diskussion über die Zukunft<br />

des Bads war eine Sitzung der CDU-Kreistagsfraktion, in der nach Kurier-<br />

Informationen beantragt wurde, dass der Kreisausschuss alles in die Wege<br />

leiten soll, um so schnell wie möglich aus dem Zweckverband<br />

Rheingaubad auszusteigen. Es soll nur eine einzige Gegenstimme gegeben<br />

haben.<br />

Von einer geforderten Schließung könne keine Rede sein, hatte Stolz<br />

schon einmal erklärt. Abgesehen davon, dass ein Ausstieg aus dem<br />

Zweckverband derzeit nur im Einvernehmen der drei Verbandsmitglieder<br />

Kreis, Geisenheim und Rüdesheim möglich wäre, hält Mahr es nicht für<br />

möglich, dass nach einer Auflösung des Verbands ein anderes<br />

Finanzierungsmodell, <strong>zum</strong> Beispiel durch die Rheingauer Kommunen, zu<br />

realisieren ist. Stolz sagt dagegen, die Politik müsse im hoch<br />

verschuldeten Kreis überlegen, wie die kommunale Infrastruktur aufrecht<br />

zu erhalten sei. Das Rheingaubad müsse „zukunftssicher“ aufgestellt<br />

werden bei einer Gleichbehandlung mit dem <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bad.<br />

Die SPD fragt, warum der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU-Kreistagsabgeorndete Thomas<br />

Zarda der Kreistagssitzung fern geblieben sei, in der er sich für einen<br />

Zuschuss fürs <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bad im Nachtragshaushalt hätte einsetzen<br />

können. Die Kämmerin Jutta Nothacker (CDU) spreche im Rheingau für<br />

das <strong>Hallenbad</strong> und trage aber den Fraktionsantrag mit.<br />

Die CDU wiederum wirft dem Partner in der offiziell noch nicht aufgelösten<br />

Großen Koalition doppeltes Spiel vor. Die SPD habe durch ihre Enthaltung<br />

423


den Nachtragsetat und damit die einvernehmlichen Zuschusskürzungen<br />

des Haushaltssstrukturausschusses akzeptiert.<br />

Kommentar <strong>zum</strong> Pressebericht:<br />

18.12.2010 Dieser Kommentator ist bei uns nicht registriert.<br />

Ohje - die Schließung des Rheingaubads ist noch nicht vom Tisch<br />

Mein Eindruck ist: Es gibt ein paar vereinzelte Rheingauer CDU-Leute, die<br />

das Bad erhalten wollen, aber die große Mehrheit und insbesondere die<br />

aus dem restlichen Kreis wollen das nicht. Deshalb eiert der Herr Stolz<br />

auch so herum - und Frau Nothacker gackert mit. Tatsächlich liegt denen<br />

gar nichts an dem Bad. Dabei gäbe es doch so viele andere Posten, wo<br />

man kürzen könnte. Leider kann sich nicht jeder ein eigenes Schwimmbad<br />

in seinem Haus oder Pool im Garten leisten.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 18.Dezember 2010<br />

Wiederbelebung für die DLRG<br />

Leser Helfen<br />

Nach Höhen und Tiefen der Vergangenheit motiviert in die<br />

Zukunft<br />

Von Ingrid Nicolai<br />

Bernhard Holzhausen öffnet die Wohnungstür mit langen Hosen und Pulli<br />

sieht das fast ein bisschen gewöhnungsbedürftig aus. Denn wenn der<br />

Name „Holzhausen“ fällt, assoziieren viele gerne den roten DLRG-Dress<br />

und kurze Hosen:<br />

Auch mit 76 Jahren ist der Wahl-<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> nämlich ein gefragter<br />

Übungsleiter und regelmäßig im Tournesol anzutreffen.<br />

Wenn er gemeinsam mit seiner Frau Ellen und Übungsleiterin Christiane<br />

Bossong in Erinnerungen kramt, kommen die vielen seiten der DLRG <strong>zum</strong><br />

424


Vorschein: Team- und Sportsgeist, Familiensinn und Tradition,<br />

Nachwuchspflege und Intgration. Kein Wunder, dass sich die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Ortsgruppe nach ihrer Gründung rasant entwickelte und in ihrer Hoch-Zeit<br />

1200 Mitglieder hatte, damit der zweitgrößte Verein in der Stadt war.<br />

Als Gründungsmitglied und erster Geschäftsführer hat Bernhard<br />

Holzhausen gemeinsam mit seiner Frau, die 25 Jahre 1. Vorsitzende war<br />

und dann von Christiane Bossong abgelöst wurde, diesen kometenhaften<br />

Aufstieg, aber auch den Tiefpunkt des Vereins mit der Schließung des<br />

<strong>Hallenbad</strong>s 2005 miterlebt.<br />

Danach schrumpfte die Mitgliederzahl auf etwa über 400, mittlerweile sind<br />

es wieder 675.<br />

Man versucht an die Erfolge der Vergangenheit anzuknüpfen und wenn es<br />

um das menschliche Miteinander, um dem Umgang im Team geht, dann<br />

ist die neue immer noch die alte DLRG. Aber die räumliche Situation hat<br />

sich verändert. Während das alte <strong>Hallenbad</strong> wie ein Vereinsheim genutzt<br />

werden konnte, es auch Unterrichts- und Lagerräume gab, ist der Olatz im<br />

Tournesol begrenzt.<br />

„Wir hatten manchmal 120 Leute im Bad, es war rappelvoll“, erinnert sich<br />

Ellen Holzhausen. „Und bei den Sommerfesten mit Wasserbalett,<br />

Bademodenschau und ´Spiel ohne Grenzen`waren es schon mal 2000<br />

Leute“ , ergänzt ihr Mann. Die DLRG das waren anfangs Schwimmkurse<br />

und Rettungsschwimm-Ausbildungen. Dann stellten sich die sportlichen<br />

Erfolge der Leistungsgruppe ein. Das Angebot wurde kontinuierlich<br />

erweitert: Baby-Schwimmen ab drei Monaten, Wassergymnastik für<br />

Behinderte, Schnupper-Tauchen, 1998 startete Aqua-Fitness mit sechs<br />

Teilnehmern, <strong>zum</strong> Schluss waren es etwa 80. Kinder und Jugendfreizeiten,<br />

die jetzt wiederbelebt werden sollen, führten beispielweise ins Pitztal oder<br />

an die Loire. Tschernobyl-Kinder wurden von der DLRG betreut, lernten<br />

hier schwimmen, Kinder- und Spielnachmittage wurden für die Stadt<br />

durchgeführt. „Das große Piraten-Schiff zog wie ein Magnet“, erinnert sich<br />

Christiane Bossong. Der damalige Bürgermeister Hermann Müller wusste<br />

die Bandbreite der DLRG treffend zu definieren: „Euer Angebot reicht von<br />

der Wiege bis zur Bahre.“<br />

Wie selbstverständlich hatte sich die DLRG auch die Integration auf ihre<br />

Fahnen geschrieben – zu einer Zeit, als noch nicht jeder dieses Wort in<br />

den Mund nahm. Zwischen 1998 und 2005 lernten türkische Frauen im<br />

alten <strong>Hallenbad</strong> schwimmen, machten ihr Seepferdchen. „Und damit die<br />

Frauen unter sich sein konnten, haben wir danach einfach selbst<br />

geputzt“,sagt Chritiane Bossong.<br />

425


„Das alte <strong>Hallenbad</strong> war unser zwetes Wohnzimmer“, erinnern sich die<br />

drei DLRGler. Dabei kann sich Bernhard Holzhausen noch gut erinnern, als<br />

es noch gar kein Hallen-, sondern nur ein Freibad gab. Damals hat die<br />

Mitgliedschaft in der DLRG zwei Mark gekostet – im Jahr. „Und das Geld<br />

wurde persönlich abgeholt.“<br />

Bernhard Holzhausen, der früher als Lehrer gearbeitet hat, kam 1958 von<br />

Frankfurt, wo er studierte und seine Frau kennengelernt hat, nach <strong>Idstein</strong>,<br />

hat hier sein Stadtschulpraktikum gemacht. „<strong>Idstein</strong> hat Sportlehrer<br />

gesucht, da bin ich umgezogen.“ Er hat Religion, Mathe und Sport<br />

studiert, später in der Volks, Haupt- und Realschule unterrichtet.<br />

Das Schwimmen hat er mit 13 in seiner Heimat in der Saale gelernt. „Ein<br />

Jahr später habe ich einen Erwachsenen vor dem Ertrinken gerettet.“ Und<br />

so kann sich die Deutsche Lebens-rettungs-Gesellschaft wie ein roter<br />

Faden durch ein Leben ziehen.<br />

426


427


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 18.Dezember 2010<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 20.Dezember 2010<br />

Aus den Parteien<br />

CDU reagiert verwundert<br />

Kreis<br />

Der Fraktionsvorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion, Andr’e Stolz, reagiert<br />

verwundert auf die Äußerungen des Fraktionsvorsitzenden der SPD, Georg<br />

Mahr, zu der Diskussion über den Zuschuss <strong>zum</strong> Tournesol Bad in <strong>Idstein</strong><br />

und über die Debatte zu möglichen Schließung des Rheingau-Bades.<br />

Stolz: „ Die SPD betreibt ein doppeltes Spiel und verunsichert so aus<br />

wahlkampftaktischen Gründen die Bürger, sowohl im Rheingau, als auch<br />

im Untertaunus.“<br />

Der Kreis sei zur Streichung freiwilliger Ausgaben vom<br />

Regierungspräsidenten aufgefordert worden und der<br />

Haushaltsstrukturausschuss habe im September einvernehmlich über alle<br />

Fraktionen, auch mit den Sozialdemokraten, die Streichung des<br />

428


Zuschusses für <strong>Idstein</strong> beschlossen. „Wir müssen das Rheingau-Bad<br />

zukunftssicher aufstellen und die Gleichbehandlung der beiden Bäder ins<br />

Auge fassen.“<br />

Die SPD und ihr Landrat betreiben billigen Populismus, denn im HSA seien<br />

sie für Sparen und die Gleichbehandlung der Bäder in <strong>Idstein</strong> und<br />

Geisenheim gewesen. Zudem habe die SPd dem Haushalt durch ihre<br />

Enthaltung in der Kreistagssitzung zu einer Mehrheit verholfen. Wer<br />

behauptet, die CDU wolle das Rheingau-Bad schließen „sagt wissentlich<br />

die Unwahrheit.“, so Stolz. Ziel müsse nun eine möglichst interfraktionelle<br />

Lösung der Probleme sein.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 23. Dezember 2010<br />

„Wie im Wilden Westen“<br />

Tournesol-Konflikt<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rathaus-Chef sieht großen Vertrauensverlust<br />

Von Volker Stavenow<br />

„So geht das nicht. Die Stadt <strong>Idstein</strong> hat bisher keine offizielle Information<br />

darüber erhalten, dass der Kreiszuschuss für das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesolbad<br />

gestrichen werden soll. Die Stadt <strong>Idstein</strong> und der Kreis haben eine<br />

vertragliche Vereinbarung über diesen Zuschuss. Deshalb fällt er auch<br />

nicht unter freiwillige Leistungen.“<br />

Mit diesen Worten kritisiert <strong>Idstein</strong>s Bürgermeister Gerhard Krum sowohl<br />

die Informations-Politik aus Bad Schwalbach als auch in der Sache die<br />

beabsichtigte Zuschussstreichung von jährlich gut 250000 Euro für das<br />

Tournesolbad.<br />

Seinen Unmut hat der Rathaus-Chef in einem ausführlichen Schreiben an<br />

die Erste Kreisbeigeordnete Jutta Nothacker, die als Kämmerin für die<br />

Aufstellung des Haushaltes und des Nachtragshaushaltes zuständig ist,<br />

geschildert. Bisher hat Nothacker nicht auf das geharnischte Schreiben<br />

reagiert.<br />

Wie die IZ bereits berichtete, hat der Haushaltstrukturausschuss des<br />

Kreises bei seinen Einsparüberlegungen sowohl eine Streichung des<br />

Zuschusses für 2010 als auch für 2011 beschlossen. Außerdem werde laut<br />

Vorsitzenden Becker überlegt, im Zuge der Gleichbehandlung der Bäder in<br />

429


<strong>Idstein</strong> und Geisenheim die Unterstützung für das Rheingau-Bad ebenfalls<br />

zu kappen. Die auf Tournesol bezogenen Vorgänge haben in <strong>Idstein</strong> einen<br />

politischen Sturm der Entrüstung ausgelöst.<br />

„Die Irrungen und Wirrungen, die sich im Zusammenhang mit dem<br />

Kreiszuschuss für das Tournesolbad in <strong>Idstein</strong> entwickelt haben, stellen<br />

eine erneute schwere Belastung des Verhältnisses zwischen dem Kreis und<br />

der kreisangehörigen Stadt <strong>Idstein</strong> dar. Als ob es nicht genug wäre, dass<br />

immer größere Teile der Bevölkerung kein Zutrauen mehr zu den<br />

politischen Kräften unserer repräsentativen Demokratie haben, wird durch<br />

solche Aktionen auch noch das Vertrauen in die verlässlichkeit der<br />

staatlichen und kommunalen Institutionen afs Schwerste beschädigt“,<br />

schreibt Krum an Nothacker.<br />

Krum wartet in dem Schreiben auch mit der Hessischen Landkreisordnung<br />

(HKO) auf. Die HKO ist ein Landesgesetz, das die Rechtsstellung der<br />

Landkreise, ihre innere Organisation und die staattliche Aufsicht über sie<br />

regelt. Darin sei im Paragraphen 20 geregelt, dass <strong>Idstein</strong> bei solchen<br />

Themen gehört werden müssen (siehe Infokasten). „Das ist eine Muss-<br />

Verpflichtung. <strong>Eine</strong> Einbindung <strong>Idstein</strong>s ist aber nicht geschehen.“<br />

Laut Krum korrigiert ein Nachtragshaushalt einen Haushalt. „Durch die<br />

Streichung vom im Haushalt vorgesehen Zuschüssen darf dieser Haushalt<br />

aber nicht einfach neu erfunden werden.“ Krum ist sehr gespannt, wie der<br />

Kreis den nach seiner Ansicht entstandenden Schaden an der politischen<br />

Kultur wieder zu reparieren gedenkt.<br />

„Der Kreis hat kein Geld und versucht jetzt, überall ein paar Kröten<br />

einzusparen – und da ist den Gremien nichts besseres eingefallen, als den<br />

Tournesol-Zuschuss zu streichen. In unseren Augen ist das keine<br />

ordentliche Kreispolitik.“ Krum will den Vorgang auf jeden Fall rechtlich<br />

prüfen lassen. „Ich freue mich auf den kommenden März und die<br />

Kommunal- und Landratswahl. Diese Vorgänge werden in <strong>Idstein</strong> und der<br />

Region ganz sicher Thema werden. Denn das sind schließlich Wildwest-<br />

Methoden im Kreis, wo einfach aus der Hüfte geschossen wird. Und ich<br />

glaube, die Mitglieder des Haushaltsstrukturausschusses scheinen mit<br />

diesen Dingen überfordert zu sein“, wettert Krum.<br />

430


431


2011<br />

Frankfurter Neue Presse vom 04. Januar 2011<br />

Krebs wirft seinen Hut in den Ring<br />

Herr Krebs, Ihr Amtskollege Berthold Gall aus dem Main-Taunus-Kreis hat<br />

den hessischen Finanzminister aufgefordert, die starken Kommunen beim<br />

kommunalen Finanzausgleich nicht zu stark zu schröpfen. Der Appell hätte<br />

auch von Ihnen kommen können.<br />

ULRICH KREBS: Die Position von Berthold Gall teile ich voll und ganz. Der<br />

kommunale Finanzausgleich muss den Aufgaben Rechnung tragen, die die<br />

finanzstärkeren Kreise bewältigen. Wir haben ganz andere Leistungen zu<br />

erbringen als etwa Kommunen in Nordhessen. Denken Sie an den Bereich<br />

der Kinderbetreuung, die wir bis 17 Uhr anbieten, unsere auf<br />

Ganztagsbetrieb ausgerichteten Schulen, die Verkehrsinfrastruktur,<br />

Freizeit- und Naherholungsangebote und vieles mehr.<br />

Wäre der Appell von Ihnen gekommen, hätten Sie auch die gleiche<br />

Antwort bekommen: Jammern auf hohem Niveau . . .<br />

KREBS: Das ist unzutreffend. Wir haben definitiv andere Leistungen zu<br />

stemmen als andere Kreise. Und der Bürger erwartet diese Leistungen zu<br />

Recht von uns.<br />

Der Kreis wird viel Geld durch die neuen Finanzregelungen in Wiesbaden<br />

verlieren. Wie viel ist es genau?<br />

KREBS: Es werden wohl um die 15,2 Millionen Euro sein, die weniger in<br />

unsere Kassen fließen. Und wir befürchten, dass in diesem Bereich an<br />

noch ganz anderen Schräubchen gedreht wird.<br />

Schon jetzt kann sich der Kreis sein opulentes Schulbauprogramm kaum<br />

432


noch leisten . . .<br />

KREBS: Ich stehe voll und ganz hinter dem Schulbauprogramm. In<br />

Bildung investiertes Geld bringt Rendite. Die grundsätzliche Ausrichtung<br />

ist also richtig. Wir haben uns zudem für den Schwerpunkt der<br />

Grundschule mit Betreuungszentrum entschieden, was alternativlos ist.<br />

Auch auf die Einführung der Ganztagsschule sind wir eingestellt. Unsere<br />

Richtung stimmt, andere Landkreise werden nachziehen müssen. Diese<br />

Kosten kommen irgendwann auf alle Kreise zu.<br />

Allein im kommenden Jahr soll das Defizit im Kreishaushalt bei fast 40<br />

Millionen liegen – da ist doch in Sachen Schulbauprogramm ganz schnell<br />

Ende der Fahnenstange . . .<br />

KREBS: Die Wirtschafts- und Finanzkrise geht an unserem Kreis natürlich<br />

nicht spurlos vorbei. Gerade deshalb habe ich mit dem kommunalen<br />

Finanzausgleich so zu kämpfen. Wenn die Landesregierung bei ihrer Linie<br />

bleibt, werden neue Investitionen schwierig.<br />

Das Jahr 2011 ist aus finanzieller Sicht ja schon jetzt kaum noch zu<br />

retten. Was erwarten Sie für den Kreis in 2012?<br />

KREBS: Wir bleiben defizitär, eine Normalisierung erwarte ich frühestens<br />

für 2014/2015 – aber nur, wenn das Land nicht weiter am kommunalen<br />

Finanzausgleich dreht. Der Ballungsraum Frankfurt / Rhein-Main und die<br />

Landkreise müssen hier massiv Einfluss nehmen.<br />

Bleiben wir beim Schulbauprogramm. Der Umbau der Adolf-Reichwein-<br />

Schule in Neu-Anspach wurde geschoben, der Neubau der Friedrich-<br />

Stoltze-Schule in Königstein einstweilen gestrichen. Welche schlechten<br />

Nachrichten folgen noch?<br />

KREBS: Das ist eine Grundsatzfrage, die hier nicht endgültig beantwortet<br />

werden kann. Wir haben generell Projekte geschoben oder gestreckt. Aber<br />

das Thema kann nicht nur mit Blick auf den Kreishaushalt betrachtet<br />

werden. Wir müssen demnächst den Schulentwicklungsplan fortschreiben<br />

und sehen, welche Schülerzahlen wo erwartet werden, und dann<br />

entscheiden.<br />

Das heißt, es gibt keine Garantie für die Schulen, deren Modernisierung<br />

noch aussteht. Wann fallen denn die Entscheidungen?<br />

KREBS: Das hessische Schulgesetz sieht bestimmte Größen für die<br />

jeweiligen Schulen vor. <strong>Eine</strong> Garantie kann ich – etwa für die Stoltze-<br />

Schule – nur geben, wenn der Schulentwicklungsplan vorliegt. Das wird<br />

Anfang 2012 sein, Entscheidungen sind dann im Laufe des Jahres 2012 zu<br />

erwarten. Zur ARS lässt sich sagen, dass sie – bezogen auf die<br />

Schülerzahlen – in allen Zweigen gut aufgestellt ist und auch in Zukunft<br />

433


eine wichtige Funktion bei der Schulentwicklung fürs Usinger Land hat. Wir<br />

haben die Baupläne für die Schule bereits vorgestellt.<br />

Auch für die Neubauten der beiden Krankenhäuser in Bad Homburg und<br />

Usingen gibt es schon konkrete Pläne. Wie passt das mit dem<br />

hochdefizitären Kreishaushalt zusammen?<br />

KREBS: Da sehe ich keinen grundsätzlichen Zusammenhang. Unsere<br />

Klinikneubauten sind so ausgerichtet, dass die Häuser mittelfristig<br />

kostendeckend arbeiten können. Das muss auch das ganz klare Ziel sein.<br />

Sie hatten doch mal gesagt, dass die Neubauten nur möglich seien, wenn<br />

die Kliniken finanziell saniert seien. Davon sind diese aber weit entfernt . .<br />

.<br />

KREBS: <strong>Eine</strong> deutliche Besserung ist schon zu erkennen. Die Kliniken<br />

haben mehr Patienten und eine höhere Fallschwere und damit höhere<br />

Erlöse. Mit unseren neuen Leistungsangeboten und Ärzten müssen wir nun<br />

die weitere Entwicklung abwarten, aber ich sehe bei den Zahlen durchaus<br />

Fortschritte.<br />

2009 stand bei den Kliniken unter dem Strich ein Defizit von 9,7 Millionen<br />

Euro. Wie viel wird es denn 2010 sein?<br />

KREBS: Wir haben noch keinen Jahresabschluss, aber wir werden deutlich<br />

unter dem Zuschussbedarf von 2009 liegen. Leider konnte 2010 der<br />

Sanierungs-Tarifvertrag mit den Gewerkschaften nicht abgeschlossen<br />

werden, auch wenn es seitens des Betriebsrates positive Signale gab.<br />

Allein 2009 sind die Kosten hessischer Kliniken um satte 6,7 Prozent<br />

gestiegen, und die Gesundheitsreform wird die Situation in diesem Jahr<br />

noch verschärfen. Die Lage wird also eher schwieriger . . .<br />

KREBS: Ich teile diese Befürchtungen. In der Tat werden neue<br />

Belastungen auf die Kliniken zukommen. Die anstehenden<br />

Tarifsteigerungen haben wir eingerechnet, und wir müssen jede<br />

Ausgabenposition genau betrachten. Richtig ist aber auch: Gesundheit<br />

gibt es nicht <strong>zum</strong> Nulltarif. Menschen haben entsprechende Erwartungen<br />

an Behandlung und Pflege. Dies müssen wir als Landkreise vor allem auf<br />

Bundesebene verdeutlichen. Im Übrigen: Auch private Kliniken haben zu<br />

kämpfen.<br />

Die Ausgaben für Ärzte waren zuletzt besonders stark gestiegen. Zeigen<br />

sich da schon die ersten Auswirkungen des angekündigten Ärztemangels?<br />

KREBS: Der Arztberuf ist schon jetzt ein Mangelberuf, und deshalb haben<br />

viele Kliniken zu kämpfen. Die Hochtaunus-Kliniken haben <strong>zum</strong> Glück<br />

einen Vorteil: Durch die neuen Strukturen und die geplanten Neubauten<br />

434


sind sie für Mediziner attraktiver als andere.<br />

<strong>Eine</strong> Privatisierung ist weiterhin kein Thema?<br />

KREBS: Ich bin überzeugt, dass ein Klinikum in kommunaler Trägerschaft<br />

vernünftig geführt werden kann, und gerade mit den Neubauten haben wir<br />

sehr gute Chancen, dieses Ziel zu erreichen. Für diese Position gibt es<br />

auch im Kreistag eine große Mehrheit. Das heißt aber nicht, dass sich<br />

Kreis und Belegschaft nicht ständig zur Decke strecken müssen.<br />

In Bad Homburg mag sich ja ein Krankenhaus kostendeckend führen<br />

lassen, aber kann eine Klinik in Usingen wirklich rentabel sein?<br />

KREBS: Dazu muss man zunächst einmal wissen: Usingen ist als Notfall-<br />

Standort im Klinik-Plan des Landes Hessen zwingend vorgesehen. Aber<br />

das Krankenhaus hat auch als Klinik mit Grundversorgung seine<br />

Berechtigung. Die Angebote, die wir dort machen, werden angenommen.<br />

Bei den Kosten wird es immer einen Ausgleich zwischen den beiden<br />

Standorten geben, Bad Homburg muss natürlich die Lokomotive sein.<br />

Es ist also auch eine politische Entscheidung . . .<br />

KREBS: Das Usinger Land wird in den kommenden Jahren vor großen<br />

Veränderungen stehen – und eine Klinik ist auch ein Infrastruktur-Vorteil.<br />

Gerade in einer alternden Gesellschaft schauen die Bürger genau hin, wo<br />

sie welche Angebote in der Nähe haben. Dem Trend, dass die Menschen<br />

wieder in die Stadt ziehen, müssen wir etwas entgegensetzen.<br />

Mit den neu verpflichteten Chefärzten waren die Kliniken in den<br />

vergangenen Monaten auf einem guten Weg – vor allem auch, was die<br />

Außendarstellung betraf. Und dann passierte dieser tragische<br />

Behandlungsfehler, als einem Patienten statt einer Spül- eine Alkohol-<br />

Lösung verabreicht wurde . . .<br />

KREBS: Das war sehr bedauerlich und darf nicht passieren. Aber wo<br />

Menschen arbeiten, geschehen auch Fehler. Wir müssen organisatorisch<br />

alles tun, um solche Irrtümer auszuschließen, aber eine 100-prozentige<br />

Sicherheit kann es nirgends geben und gibt es auch in keinem anderen<br />

Krankenhaus.<br />

Wechseln wir das Thema zu einem Dauerbrenner: dem Verkehr im<br />

Feldberggebiet. Dank zusätzlicher Tempo-Limits und mehr Kontrollen hat<br />

es 2010 weniger schwere Unfälle gegeben. Wie beurteilen Sie die<br />

Entwicklung?<br />

KREBS: Unsere Bilanz ist durchaus positiv. Die Maßnahmen von Kreis,<br />

ASV, Polizei und Straßenverkehrsbehörde haben gegriffen. Ein<br />

Wermutstropfen bleibt: Es gibt leider immer noch Unvernünftige, die wir<br />

435


mit unseren Maßnahmen nicht erreichen. Deshalb werde ich darauf<br />

drängen, die Kontrollen im neuen Jahr noch einmal auszuweiten.<br />

Die Diskussionen über eine Streckensperrung für Motorradfahrer werden<br />

aber bleiben . . .<br />

KREBS: Unsere Maßnahmen wie Tempo-Limits und Kontrollen haben<br />

gegriffen und werden verstärkt, deshalb ist eine Sperrung keine Option.<br />

Der Feldberg soll für alle offen bleiben.<br />

Damit wären wir beim Tourismus: Weitere Kommunen sind<br />

Mitglieder im Taunus Touristik Service (TTS) geworden, es wird<br />

bald ein großes Info-Center an der Hohemark geben. Aber das<br />

bringt ja nicht zwangsläufig mehr Gäste in den Taunus. Was muss<br />

passieren, damit sich zählbare Erfolge einstellen?<br />

KREBS: Um ein nachhaltiges Marketing betreiben zu können, bräuchten<br />

wir wesentlich mehr Mittel. Andere Tourismusgebiete stecken zwei<br />

Millionen Euro im Jahr und mehr in die Werbung. Konzeptionell setzen wir<br />

auf den Tagestourismus und Kurzurlauber. Wir müssen unseren Gästen<br />

zeigen, was der Taunus zu bieten hat: die unversehrte Natur mitten im<br />

Ballungsraum, unsere kulturellen Angebote, die Wellnessbereiche – das<br />

sind alles Pfunde, mit denen wir wuchern können. Aber letztlich brauchen<br />

wir auch die finanzielle Ausstattung, um dies alles an den Touristen zu<br />

bringen.<br />

Wellness im Taunus? Wo sind denn die vielen Angebote?<br />

KREBS: Wir haben in Bad Homburg mehrere Angebote wie das Kur Royal<br />

und die Taunus Therme, auch die Therme in Hofheim, das Tournesol in<br />

<strong>Idstein</strong> und Hotel-Flaggschiffe wie <strong>zum</strong> Beispiel das Kempinski in<br />

Falkenstein. Aber natürlich ist in diesem Bereich noch viel Luft nach oben.<br />

Nur kann der Kreis kein Wellness-Hotel betreiben. Wir können aber die<br />

verstärkte Zusammenarbeit mit Frankfurt nutzen, um Besuchern der<br />

Metropole auch den Taunus schmackhaft zu machen. Mit Limes-<br />

Erlebnispfad, Saalburg, Hessenpark, Lochmühle und vielem mehr müssen<br />

wir uns nicht verstecken.<br />

Schauen wir auf den März 2011 und die Kommunalwahl. Ihr Vorgänger<br />

Jürgen Banzer sitzt Ihnen mit hoher Wahrscheinlichkeit künftig als CDU-<br />

Abgeordneter im Kreistag gegenüber. Das ist für Sie schon eine<br />

ausgesprochen – sagen wir mal – undankbare Konstellation . . .<br />

KREBS: Nein. Jürgen Banzer hat um den Hochtaunuskreis große<br />

Verdienste und blickt auf eine lange kommunalpolitische Erfahrung. Ich<br />

kann verstehen, dass er diese in die politische Arbeit einbringen möchte.<br />

Es ist im Interesse des Kreises, wenn wir gut zusammenarbeiten.<br />

436


Herr Banzer hat sich immerhin schon mal für Ihre erneute Kandidatur als<br />

Landrat ausgesprochen . . .<br />

KREBS: Das freut mich und ist Zeichen unserer vertrauensvollen<br />

Zusammenarbeit. Mir macht die Arbeit als Landrat große Freude und ich<br />

will sie fortsetzen.<br />

Das heißt, Sie treten bei der Landrats-Wahl, die Ende 2011 oder Anfang<br />

2012 stattfinden wird, definitiv wieder an?<br />

KREBS: Ja. Ich stelle mich erneut den Wählern und möchte wieder<br />

Landrat werden. Da freue ich mich über die Unterstützung von Jürgen<br />

Banzer.<br />

Das hört sich nach einer echten Männerfreundschaft an . . .<br />

KREBS: . . . wir arbeiten gut zusammen.<br />

Glauben Sie, dass Karl-Heinz Krug Sie als SPD-Kandidat herausfordert?<br />

KREBS: In einer Demokratie sollten Wähler auch die Wahl haben. Insofern<br />

freue ich mich über jeden Mitbewerber.<br />

Weitaus stärkere Liebesbekundungen als von der CDU bekamen Sie<br />

zuletzt aus den Reihen der Hochtaunus-FDP. Spiegelt sich darin die Angst<br />

der Liberalen, als Koalitionspartner nach der Kommunalwahl vielleicht<br />

nicht mehr gewollt zu sein?<br />

KREBS: Wir haben im Taunus eine sehr lange und bewährte<br />

Zusammenarbeit mit der FDP. Und die Wähler von CDU und FDP<br />

verbinden mit ihrem Votum schließlich auch die Erwartung, dass die<br />

Parteien gut zusammenarbeiten. Das haben wir getan und die Weichen für<br />

den Hochtaunuskreis richtig gestellt.<br />

Wenn es nach der Kommunalwahl nicht reicht mit der FDP, wer soll dann<br />

mit ins Boot? <strong>FWG</strong>, Grüne, SPD?<br />

KREBS: Zunächst gilt, dass die CDU für ihre eigene Mehrheit kämpft. Man<br />

muss nach der Wahl sehen, mit welcher Konstellation man seine Ziele am<br />

besten umsetzen kann.<br />

Ihr Parteichef hat den Grünen ja bereits Avancen gemacht . . .<br />

KREBS: Bei allen politischen Diskussionen ist es ein großer Vorteil unseres<br />

Kreistags, dass die etablierten Fraktionen untereinander koalitionsfähig<br />

sind und sachorientiert arbeiten können. Es gibt generell keine<br />

Denkverbote. Aber die CDU im Taunus ist gut beraten, vor einer Wahl für<br />

die bürgerliche Mehrheit zu werben. Diese sollte in den Mittelpunkt gestellt<br />

437


werden, ohne andere zu verletzen oder zu verprellen.<br />

Im Kreishaus gab’s kürzlich eine Betrugsaffäre, in Kronberg gerade ein<br />

entsprechendes Urteil wegen Veruntreuung. Sind die Kontrollen und<br />

Rechnungsprüfungen des Kreises zu lasch?<br />

KREBS: Grundsätzlich gilt: Wer mit krimineller Energie zu Werke geht,<br />

dem ist so schnell nicht beizukommen. Das Rechnungsprüfungsamt kann<br />

nur Stichproben vornehmen. In der Vergangenheit hatten wir personelle<br />

Engpässe, doch wir sind dabei, Rückstände aufzuarbeiten. Die Kontrollen<br />

durch unsere Rechnungsprüfer erfolgen in den jeweiligen Rathäusern<br />

regelmäßig. Natürlich können dabei nur Stichproben gemacht werden.<br />

Noch einmal: Wer mit krimineller Energie zu Werke geht, dem ist schwer<br />

beizukommen. Letztlich muss man aber auch festhalten, dass die<br />

Betrugsfälle in den Verwaltungen aufgedeckt wurden.<br />

Wenn nur stichprobenartig geprüft wird, dann ist es aber letztlich<br />

Glückssache, ob ein Betrug auffliegt . . .<br />

KREBS: Das kann ich so natürlich nicht stehen lassen. Es ist immer die<br />

Kunst, am richtigen Ort die richtige Frage zu stellen.<br />

Schmittens Bürgermeister Marcus Kinkel hat eine richtige Frage gestellt:<br />

Wäre es nicht sinnvoll, die Verwaltung für die sechs Kommunen im<br />

Usinger Land in einem Verbund zusammenzufassen?<br />

KREBS: Die derzeitige interkommunale Zusammenarbeit hat noch sehr<br />

viel Potenzial. Es kann in diesem Bereich noch sehr viel geschehen, was<br />

Kosten spart. Auch auf Kreisebene. Ich halte den Weg für richtig, sehe<br />

aber auch viele lokale Befindlichkeiten, die überwunden werden müssten.<br />

Aber die Zusammenarbeit – wie auch immer – muss in den kommenden<br />

Jahren viel stärker genutzt werden.<br />

<strong>Eine</strong> Frage, bei der es um die Zusammenarbeit zwischen den Kommunen<br />

zuletzt nicht <strong>zum</strong> Besten bestellt war, lautet: Wer zahlt, wenn Eltern ihre<br />

Kinder nicht im Wohnort in den Kindergarten schicken, sondern in der<br />

Nähe ihres Arbeitsplatzes?<br />

KREBS: Das Thema ist für einen Kreis zu klein, hier ist der<br />

Landesgesetzgeber gefragt. Diese Regelung muss das Land finden. Ich<br />

selbst plädiere für einen Mittelweg zwischen denen, die Plätze vorhalten,<br />

ohne dass diese besetzt werden, und denen, die ihre Einrichtungen durch<br />

Fremdkinder aufgefüllt haben. <strong>Eine</strong>n vollen Finanzausgleich wird es sicher<br />

nicht geben. Aber wir haben bereits einen runden Tisch im Landratsamt<br />

gehabt und das Thema diskutiert. Im Usinger Land etwa verzichten die<br />

Kommunen auf gegenseitige Ansprüche.<br />

Bei allen Problemen und Herausforderungen – warum muss einem um den<br />

438


Hochtaunus nicht bange sein?<br />

KREBS: Weil es in der ganzen Rhein-Main-Region keinen schöneren<br />

Standort als den Taunus gibt und sich viele Bürgerinnen und Bürger für<br />

den Taunus und seine Menschen einbringen.<br />

© 2011 Frankfurter Neue Presse<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 11. Januar 2011<br />

Nicht auf dem Rücken der Schüler<br />

Von Ingrid Nicolai<br />

TOURNESOL-ZUSCHUSS<br />

Schwimmunterricht gesichert / Krum und Albers<br />

arbeiten an Vertrag<br />

„Bedauerlich und schädlich“, findet Landrat Burkhard Albers die Art und<br />

Weise, wie die Bäder-Zuschüsse in die politische Diskussion geraten sind.<br />

Nachdem der Haushaltsstrukturausschuss des Kreises im Rahmen von<br />

Einsparüberlegungen beschlossen hatte, den Tournesol-Zuschuss für<br />

<strong>Idstein</strong> in Höhe von 250 000 Euro pro Jahr zu streichen, ging quer durch<br />

alle Parteien ein Sturm der Entrüstung. <strong>Idstein</strong>s Bürgermeister Gerhard<br />

Krum sprach sogar von „Wildwest-Methoden“.<br />

Gestern saßen Krum und Albers an einem Tisch, um in einem „offenen<br />

und konstruktiven Gespräch“, wie es der Bürgermeister formulierte,<br />

Schadensbegrenzung zu betreiben. Zahlreiche Schulen hatten bei Albers<br />

angerufen und ihre Sorgen bezüglich der künftigen Gestaltung des<br />

Schulsports <strong>zum</strong> Ausdruck gebracht. Mittlerweile steht fest: Unabhängig<br />

von der politischen Diskussion wird das Schulschwimmen finanziell<br />

abgedeckt. Konkret heißt das: Bei 7721 Schülern aus dem <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land,<br />

die im Tournesol reglmäßig Unterricht bekommen, sind rund 50 000 Euro<br />

im Jahr notwendig. Dieses Geld wird vom Kreis zur Verfügung gestellt.<br />

Albers: „Die Diskussion soll nicht auf dem Rücken der Schüler geführt<br />

werden.“<br />

Unterschiedlich wird jedoch bewertet, ob es sich bei dem 250 000-Euro-<br />

Zuschuss bisher um eine freiwillige Leistung des Kreises handelte, die<br />

gesetzlich nicht vorgeschrieben ist, oder aber dieser Zuschuss auf einen<br />

439


„vertragsähnlichen Zustand“ basiert. Mit einem konkreten Vertrag, der<br />

derzeit ausgearbeitet wird, und in dem Rechte und Pflichten künftig klar<br />

geregelt sein werden, soll dieser „Schwebezustand“ bald ein Ende haben.<br />

Für die nächste Kreistag-Sitzung am 15. Februar, bei der auch der<br />

Doppelhaushalt auf der Tagesordnung steht, würde die Vorlage eines<br />

solchen Papiers deutlich mehr Klarheit für 2011 bedeuten.<br />

Geklärt wäre damit aber noch nicht der Zuschuss, der - mit knapper<br />

Mehrheit von zwei Stimmen - quasi rückwirkend für 2010 gestrichen<br />

wurde. Krum: „Die politische Diskussion ist hier noch lange nicht zu<br />

Ende.“ Und er bezieht sich dabei nicht nur auf die grundsätzliche<br />

Bedeutung des Selbstverwaltungsrechts, das es auch als<br />

verfassungsrechtliche Frage zu klären gelte. Laut Hessischer<br />

Landkreisordnung hätte <strong>Idstein</strong> im Vorfeld zu diesem Thema angehört<br />

werden müssen. „Es ist also fraglich, ob der Kreistagsbeschluss überhaupt<br />

bestandsfähig ist.“ Unabhängig davon sei ein Nachtragshaushalt dazu da,<br />

den Haushalt zu korrigieren und nicht nachträglich neu zu erfinden. „Es ist<br />

in der kommunalen Familie völlig unüblich, dass zunächst etwas in den<br />

Haushalt gestellt und dann wieder rausgenommen wird.“<br />

Albers und Krum hoffen auf eine Einigung im Verhandlungsweg. Albers:<br />

„Wir wollen das nicht von einem Justitiar vor Gericht entscheiden lassen.“<br />

Krum hat an die Erste Kreisbeigeordnete und Kämmerin Jutta Nothacker<br />

geschrieben, bisher jedoch nur die Nachricht erhalten, dass es mit der<br />

Antwort noch etwas dauern wird.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15. Januar 2011<br />

„Ziele brauchen einen Rahmen“<br />

Von Ingrid Nicolai<br />

440


Zahlreiche Gäste konnte Bürgermeister Gerhard Krum <strong>zum</strong><br />

Neujahrsempfang in der Stadthalle begrüßen. Fotos: wita / Mallmann<br />

NEUJAHRSEMPFANG<br />

Bürgermeister Gerhard Krum will mit regionaler Strategie Zukunft<br />

gestalten<br />

„Es wird der Tag kommen, an dem nicht mehr die Politik, sondern die<br />

Wirtschaft das Schicksal ist.“ Bürgermeister Gerhard Krum zitierte beim<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Neujahrsempfang Walther Rathenau. Der 1922 ermordete<br />

Außenminister der Weimarer Republik hatte vor rund 90 Jahren einen<br />

Blick in die Zukunft geworfen - die mittlerweile Wirklichkeit ist. <strong>Eine</strong><br />

Wirklichkeit, in der Städte und Gemeinden von Bund und Land immer<br />

mehr Aufgaben bekommen, aber auf ihren Kosten sitzenbleiben. Im<br />

Haushalt der Stadt schlägt das mit einem 8,5 Millionen Euro schweren<br />

Defizit zu Buche. Wo ist da noch Handlungsspielraum?<br />

Dass die aktuelle Situation der Kommunen nicht in Frustration und<br />

Depression münden muss, sondern Entwicklung und Visionen möglich<br />

sind, machte Krum deutlich. Als politische Herausforderung will er<br />

allerdings nicht nur die finanzielle Schieflage verstanden wissen, sondern<br />

auch die Regionalisierung der lokalen Perspektive, sprich der<br />

interkommunalen Zusammenarbeit - als Folge der Globalisierung und<br />

Bevölkerungsentwicklung sowie des Klimawandels.<br />

Auch für <strong>Idstein</strong> seien diese drei großen Zukunftsthemen von Bedeutung.<br />

So habe die Globalisierung nicht zuletzt durch moderne<br />

Kommunikationstechnologien zu einer Internationalisierung des<br />

Standortwettbewerbs geführt. Die Standortfaktoren können so anders<br />

gewichtet werden.<br />

Die Bevölkerungsentwicklung führe nicht nur zu Veränderungen in der<br />

Alterspyramide, die Menschen konzentrieren sich noch mehr im Umfeld<br />

urbaner Zentren, wo es Arbeitsplätze, Versorgungseinrichtungen und<br />

Verkehrsverbindungen gibt. „Stadt und Umland rücken näher zusammen.“<br />

Leitbild sei die Metropolregion.<br />

Klimaschutz sei schließlich ein Thema, das wegen seiner technologischen<br />

Innovationsfähigkeit und wirtschaftlichen Bedeutung geradezu nach<br />

regionaler Kooperation schreie, aber nicht nach Kommunalisierung, wie er<br />

betonte. „Stadtentwicklung braucht Ziele, und Ziele müssen einen<br />

Orientierungsrahmen haben.“<br />

Auch wenn der Metropolregion nach Version der Industrie- und<br />

Handelskammer sieben kreisfreie Städte und 18 Landkreise angehören,<br />

441


die sich bisher nicht auf ein regionales Format einigen konnten, gibt es ein<br />

„Standortprofil“, das die Wirtschaftsinitiative FrankfurtRheinMain in<br />

Auftrag geben hat. Herausgekommen ist ein Strategie-Buch, in dem es<br />

um Themen wie „Ewiger Drehpunkt“, „Offene Denkmaschine“ und<br />

„Wachsende Schönheit“ geht.<br />

In puncto „Drehpunkt“ habe <strong>Idstein</strong> zwar keinen Flughafen und keine<br />

Messe, sei aber nah dran am Flughafen, was ein Standortfaktor sei, der<br />

noch effizienter gestaltet werden könnte. Für die Zukunft könnte das eine<br />

weitere Autobahnabfahrt oder eine Verlängerung der S-Bahnlinie 2<br />

bedeuten. Und auch über eine Direktverbindung <strong>zum</strong> Flughafen sollte<br />

nachgedacht werden.<br />

Die „Denkmaschine“ zielt mit 33 Universitäten, Hochschulen und<br />

Akademien, 80 Forschungseinrichtungen und 20 Technologie- und<br />

Gründerzentren auf Rhein-Main als Wissensregion ab. Auch hier liegt<br />

<strong>Idstein</strong> im Trend. „Die Stadt legt größten Wert auf die Vielgestaltigkeit und<br />

Qualität ihrer Bildungslandschaft“, habe eine lange Tradition als Stadt der<br />

Schulen. Nicht zuletzt die private Hochschule Fresenius mit ihren drei<br />

Fachbereichen Chemie und Biologie, Gesundheit sowie Wirtschaft und<br />

Medien und einer angeschlossenen Berufsfachschule rage aus dem nahezu<br />

kompletten Bildungsportfolio heraus.<br />

Die Campusentwicklung soll weiter vorangetrieben werden. Krum hofft,<br />

dass sich in <strong>Idstein</strong> wieder mehr studentisches Leben, studentische Kultur<br />

entwickelt „und Geschäftsleute, Gastronomen und Einzelhändler diese<br />

Chance erkennen und kreativ nutzen“.<br />

Beim Thema „Wachsende Schönheit“ geht es um Lebensraum,<br />

Naherholung und Freizeitgestaltung, sprich die Möglichkeit zu<br />

Regeneration, Inspiration und Rhythmuswechsel. Auch hier sei<br />

<strong>Idstein</strong> durch das Tournesol-Bad, den Ausbau des Freizeit- und<br />

Erholungszentrums Wolfsbach, das Radwegenetz und nicht zuletzt<br />

den Golfplatz gut aufgestellt. Fehle eigentlich nur noch ein<br />

Tagungshotel…<br />

442


Kulinarisch unterstützt wurde der Neujahrsempfang von der türkischislamischen<br />

Gemeinde. Unser Bild zeigt (von links): Ezgi Erken, Dilara<br />

Pinarlik, Gülay Patiron und Feden Er.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15. Januar 2011<br />

„<strong>Eine</strong> Bereicherung für die Stadt“<br />

CDU<br />

Herfurt zur Bedeutung des Tournesol-Bades<br />

(red).<br />

Auf die Bedeutung des Tournesol-Bades für <strong>Idstein</strong> weist der CDU-<br />

Vorsitzende Christian Herfurth im Zusammenhang mit der Diskussion um<br />

den Kreis-Zuschuss hin.<br />

„Das Tournesol-Bad ist eine Bereicherung für unsere stadt, das gesamte<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land und den gesamten Rheingau-Taunus-Kreis und muss<br />

deshalb gefördert werden.“<br />

Die aktuelle Situation lasse keine unnötige politische Diskussion zu: „Hier<br />

müssen alle <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> gemeinsam für die stadt an einem Strang ziehen.“<br />

Herfurth bedauert dass die Zuschüsse des Rheingau-Taunus-Kreises an<br />

das Bad rückwirkend aus dem Kreis-Haushalt 2010 gestrichen wurden.“<br />

„Das Rheingaubad in Geisenheim bekomme seit vielenJahren Zuschüsse<br />

des Kreises, die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> mit Steuergeldern mitfinanziert haben. Dies sei<br />

eine Ungleichbehandlung im Kreis und müsse endlich ausgeglichen<br />

werden.<br />

Das Schwimmbad sei nicht nur eine attraktive Freizeiteinrichtung, sondern<br />

auch eine notwendige Spotstätte für die ortsansässigen Vereine und<br />

Schulklassen.<br />

443


Top & Flop<br />

+ Gemeinsam<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15. Januar 2011<br />

in. Auch wenn die Diskussion um den Kreis-Zuschusss für das Tournesol-<br />

Bad noch andauert, sind Bürgermeister Gerhard Krum und Landrat<br />

Burkhard Albers um Schadensbegrenzung bemüht. Der Streit soll nicht auf<br />

dem Rücken der Schüler ausgetragen werden. Also setzen sich die beiden<br />

an einen Tisch und nahmen das Thema „Schulschwimmen“ aus der<br />

Schusslinie.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 18. Januar 2011<br />

SPD ortet „Grenze zur Volksverdummung“<br />

WAHL-ARENA<br />

Marius Weiß zur Kürzung des Tournesol-Zuschusses / Antrag für<br />

die Stadtverordnetenversammlung<br />

(red). „Wenn der CDU-Vorsitzende Christian Herfurth jetzt bedauert, dass<br />

der Zuschuss des Kreises an das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bad rückwirkend aus dem<br />

Kreis-Etat für 2010 wieder gestrichen wurde, dann kratzt das schon<br />

bedenklich an der Grenze zur Volksverdummung“, kritisiert der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

SPD-Parteichef Marius Weiß die Äußerungen seines CDU-Kollegen in der IZ<br />

vom Samstag. „Die CDU-Kreistagsfraktion unter Vorsitz des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>s<br />

André Stolz war es schließlich, die auf Vorschlag der CDU-<br />

Landratskandidatin Jutta Nothacker den Nachtrag des Kreishaushalts ohne<br />

den Zuschuss für das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bad beschlossen hat.“<br />

Und der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU-Kreistagsabgeordnete Thomas Zarda habe sogar<br />

gekniffen und an der letzten Kreistagssitzung lieber gar nicht<br />

teilgenommen. „Wenn Zarda sein Mandat im Kreistag wahrgenommen und<br />

gegen die Streichung gestimmt hätte, wie das der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> SPD-<br />

Kreistagsabgeordnete Karl Lormess getan hat, dann hätte es keine<br />

Mehrheit dafür gegeben, und Herfurth bräuchte jetzt keine<br />

Krokodilstränen verdrücken“, kommentiert Weiß.<br />

Über den Fortbestand des Schulschwimmens im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bad bräuchten<br />

sich Bürger jedoch wegen der Diskussion um den Zuschuss des Kreises<br />

444


keine Sorgen zu machen. „Wir begrüßen es ausdrücklich, dass Landrat<br />

Albers und Bürgermeister Krum hier eine so schnelle und unbürokratische<br />

Lösung <strong>zum</strong> Wohle der Schüler gefunden haben.“<br />

Zur nächsten Stadtverordnetenversammlung im Februar kündigte die SPD<br />

einen Antrag an, der die Beibehaltung des Kreiszuschusses und die<br />

Gleichbehandlung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bades mit dem Rheingaubad in<br />

Geisenheim <strong>zum</strong> Inhalt haben soll. Weiß: „Nach den gleichlautenden<br />

Äußerungen von Christian Herfurth hat die CDU dann die Möglichkeit,<br />

ihren Worten Taten folgen zu lassen und ihren eigenen Forderungen<br />

zuzustimmen.“<br />

Aus den Parteien<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 19. Januar 2011<br />

CDU entgegnet Weiß<br />

(red.) „Mit völligem Unverständnis“ reagiert der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU-<br />

Vorsitzende Christian Herfurth auf die nach seiner Meinung heftige und<br />

unsachliche Kritik des SPD-Vorsitzenden Marius Weiß zur aufgeflammten<br />

Tournesol-Diskussion. „Ich halte es für einen Landtagsabgeordneten nicht<br />

für würdig, Thomas Zarda, der an dem Tag der Kreistagssitzung einen<br />

Diensttermin wahrnahm, persönlich zu diffamieren“ , so Herfurth im Bezug<br />

darauf, dass Weiß erklärt hatte, Zarda habe vor dem Sitzungs-Termin<br />

„gekniffen“.<br />

Dies sei für alle Menschen, die ehrenamtlich Politik machen, wie ein Tritt<br />

vors Schienbein. „Dies ist typisch für Marius Weiß, der gegen Personen<br />

und persönlich vorgeht, anstatt für die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Politik zu machen“, meint<br />

Herfurth: „Ich habe alle <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Politiker dazu aufgerufen, sich<br />

gemeinsam für den Zuschuss einzusetzen und was nun seitens Marius<br />

Weiß folgt ist eine unsachliche Persönlichkeitsdebatte, die jeder <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

sofort als Wahlkampfmanöver durchschaut.“ Herfurth bedauert, dass die<br />

SPD sich auf die persönlich Ebene begebe und Unwahrheiten verbreite.<br />

„Von Seiten der CDU wurde niemals eine Kürzung des Zuschusses<br />

gefordert, sondern eine Gleichbehandlung mit Geisenheim, da dort seit<br />

Jahren unser Steuergeld als Zuschuss des Rheingau-Taunus-Kreises für<br />

das Rheingau-Bad gezahlt werde“, so Herfurth<br />

445


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 28. Januar 2011<br />

Bad-Zuschuss und Kooperation<br />

WAHLARENA<br />

FDP <strong>Idstein</strong> legt Liste und Themen fest<br />

(red). Trotz widriger Wetterverhältnisse konnte der Vorsitzende des FDP-<br />

Ortsverbandes, Thomas Clemenz, zahlreiche Mitglieder zur Wahl der<br />

Kandidaten begrüßen. Auch der Vorsitzende der FDP-Niedernhausen,<br />

Alexander Müller, war anwesend. Anders als bei der letzten Wahl hätten<br />

erfreulich viele Mitglieder Bereitschaft zur Mitarbeit signalisiert. Deshalb<br />

sei man in der glücklichen Lage, mehr Kandidaten als erforderlich<br />

aufzustellen.<br />

Auch die Mitgliederentwicklung sei erfreulich, da man neue Mitglieder<br />

gewinnen konnte und der Bestand sich um fast 15 Prozent erhöht habe.<br />

Clemenz „Das zeigt, dass die Bürger die Arbeit der Fraktion wahrnehmen<br />

und schätzen.“<br />

Die Wahl der Kandidaten erfolgte einstimmig und ohne<br />

Kampfabstimmungen. Kandidaten für die Stadtverordnetenversammlung<br />

sind: Jürgen Musial, Anna Chalupa, Roland Hoffmann, Paul Peter Biela,<br />

Stefan Schnitzler, Ellen Evelyn Niclas, Susanne Kosinsky, Dr. Dr. Andrik<br />

Abramenko, Corinna El-Nomany, Wiltrud von Schoenaich, Rolf Wagner,<br />

Reinhard Präger, Robert Dinges, Felix Krüger und Thomas Clemenz.<br />

Für denOrtbeirat <strong>Idstein</strong>-Kern wurden gewählt: Stefan Schnitzler, Paul<br />

Peter Biela, Jürgen Musial, Anna Chalupa und Susanne Kosinsky.<br />

Anschließend stellte der Fraktionsvorsitzende Clemenz die aktuellen<br />

Themen vor, die die Stadtverordnetenversammlung in der letzen<br />

Ausschussrunde beschäftigte und diskutierte mit den Mitgliedern alle<br />

weiteren Themen, die angesprochen wurden. Von zentraler Bedeutung<br />

war dabei das Verhalten des Rheingau-Taunus-Kreises wegen des<br />

Kostenzuschusses <strong>zum</strong> Badbetrieb und Schulschwimmen und alle<br />

Anwesenden waren sich einig, dass <strong>zum</strong>indest für das<br />

Schulschwimmen die Kosten vom Kreis zu tragen seien.<br />

Clemenz, wies darauf hin, dass die Art und Weise des Vorgehens<br />

zukünftig eine Zusammenarbeit mit dem Kreis erschwere, da man<br />

Absprachen in verbindlichen Verträgen fixieren müsse, damit<br />

nachträgliche Streichorgien ausgeschlossen werden können. „So<br />

kann man innerhalb der kommunalen Gemeinschaft nicht<br />

miteinander umgehen,“ empörte er sich. Ein weiteres Thema war die<br />

interkommunale Zusammenarbeit, zu der aus Niedernhausener Sicht<br />

Müller Stellung nahm. Auch hier wurde positiv festgestellt, dass die Arbeit<br />

446


im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land konstruktiv und erfolgreich sei, auch wenn sie erst am<br />

Anfang stehe. Hier gelte es, das Potenzial voll auszuschöpfen, so Müller.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 05. Februar 2011<br />

„Dieses Geld ist ein Segen“<br />

Von Volker Stavenow<br />

LESER HELFEN Bei Spendenaktion der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung für die<br />

DLRG kommen 8000 Euro zusammen<br />

„Das ist ja ein schönes Ergebnis. Wir sind wirklich froh über jeden Euro.“<br />

Jörg Steinmann, 1. Vorsitzender der DLRG <strong>Idstein</strong>, ist Lehrer an der IGS<br />

Wallrabenstein und erfuhr die gute Nachricht über das Ergebnis der Leserhelfen-Aktion<br />

der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung nach Unterrichtsschluss: 8000 Euro<br />

fließen in die Kasse der Lebensretter. „Wow! Ich bin überrascht über die<br />

hohe Summe und freue mich sehr darüber. Dieses Geld ist für unsere<br />

Arbeit ein Segen.“ Auch DLRG-Geschäftsführer Florian Frömel war gestern<br />

froh über die gute Nachricht aus der IZ-Redaktion. „Herzlichen Dank allen<br />

Spendern, die uns damit tatkräftig unterstützen!“ Jörg Steinmann will das<br />

Geld <strong>zum</strong> Teil in die Anschaffung des dringend notwendigen<br />

Transportbusses und in Material investieren. „Wir brauchen <strong>zum</strong> Beispiel<br />

neue Poolnudeln, Material für das Rettungsschwimmen und neue Erste-<br />

Hilfe-Ausrüstungen.“ Da immer wieder auch Spenden von privaten<br />

Unterstützern bei der DLRG eingehen, fehlen jetzt mit dem Teilbetrag aus<br />

der Leser-helfen-Aktion nur noch rund 10 000 Euro für den 35 000 Euro<br />

teuren Transporter.<br />

Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung hatte im Rahmen ihrer Aktion „Leser helfen“<br />

mehrfach ausführlich die Nöte und Zwänge der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> DLRG geschildert<br />

und <strong>zum</strong> Spenden für die wichtige Arbeit der Lebensretter aufgerufen. Für<br />

diesen großartigen Spendenerfolg von 8000 Euro sagt die IZ allen<br />

Spendern ebenfalls herzlichen Dank.<br />

Und es geht aufwärts mit den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Lebensrettern: Die Mitgliederzahl<br />

steigt wieder. Von den 1200 Mitgliedern vor der Schließung des alten<br />

<strong>Hallenbad</strong>es 2005 waren nur etwa 400 Mitglieder übrig geblieben. Seit der<br />

Aufnahme des Schwimmbetriebs im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>Tournesol-Bad stieg die Zahl<br />

der Mitglieder wieder auf 676 an. Das Trainingsmaterial wie Flossen und<br />

Kleider, Bojen und Schwimmbretter wurde in der hallenbadlosen Zeit fünf<br />

Jahre lang gelagert und ist inzwischen brüchig geworden. Und der Wagen,<br />

der früher einmal das vereinseigene, zwei Tonnen schwere Rettungsboot<br />

447


transportierte, hat mittlerweile seinen Geist aufgegeben. Nur provisorisch<br />

kann derzeit der Transport des Bootes organisiert werden, mehr oder<br />

weniger untaugliche Privatfahrzeuge werden eingesetzt. Darum benötigt<br />

die Ortsgruppe einen Transporter, mit dem auch das Boot gezogen werden<br />

kann.<br />

1969 wurde die Ortsgruppe gegründet, seit 1995 sind die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

anerkannte Wasserrettungseinheit im Katastrophenschutz. Mit der DLRG<br />

Niedernhausen wird seit 2006 kooperiert. Und auch auf dem Rhein sind<br />

die Retter aktiv, wenn <strong>zum</strong> Beispiel der Fluss im Feuerzauber erstrahlt<br />

oder Motorbootwettkämpfe des ADAC über die Bühne gehen. Nicht zuletzt<br />

an der Ostsee wird seit 1998 jährlich ehrenamtlich Wachdienst geschoben.<br />

Die DLRG bietet Rettungsschwimmausbildung, Schwimmausbildung,<br />

Schnorcheltauchen, Rettungssport, Erste-Hilfe-Ausbildung, Ausbildung<br />

Bootswesen und Fachausbildung Wasserrettungsdienst an.<br />

Daumen hoch! Mitglieder der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> DLRG bedanken sich bei den IZ-<br />

Lesern für die 8000 Euro. Das Bild zeigt von links: Geschäftsführer Florian<br />

Frömel, Jana Kehr, Stefanie Hirschmann und den 2. Vorsitzenden Thomas<br />

Linnenberg. Foto: Archiv<br />

TERMINE<br />

Die diesjährige Jahreshauptversammlung der DLRG findet am 24. Februar<br />

ab 19.30 Uhr im Tagungsraum des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesolbades statt. Die<br />

Jugend tagt bereits ab 18.30 Uhr und wählt einen neuen<br />

Jugendvorsitzenden.<br />

448


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 14. Februar 2011<br />

Kreiselflug aus Hexensicht<br />

Von Beke Heeren-Pradt<br />

KAPPENSITZUNG<br />

Schunkelstimmung bei erster Prunksitzung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Karnevalsvereins<br />

Vielfach donnerndes Helau am Samstagabend - <strong>Idstein</strong> ist zurück im<br />

Fastnachtstreiben. Was Mainz und Wiesbaden, Heftrich und Beuerbach<br />

können, das kann <strong>Idstein</strong> auch.<br />

Nach einem Jahr der Fastnachts-Abstinenz in der Stadt stieg in der alten<br />

TSG-Halle an der Escher Straße die erste große Prunksitzung des vor<br />

eineinhalb Jahren gegründeten <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Karnevalsvereins (KVI), der die<br />

Tradition der großen Sitzungen der CDU-Frauen, die jahrelang das<br />

karnevalistische Treiben in der Hexenturmstadt bestimmten, wieder<br />

aufgenommen hat. „Willkommen im Fastnachtskreisel“ - mit diesem Motto<br />

zeigen die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Narren die Verbundenheit mit ihrer Stadt.<br />

„Es wird viel geboten in <strong>Idstein</strong> Stadt - und es geht nicht immer alles<br />

glatt.“ Sitzungspräsident Björn Wolf, der als oberster „Komiteter“ dem<br />

fünfstündigen Spektakel vorsaß und mit Witz und auch mal Selbstironie<br />

durch das Programm führte, ließ schon zu Beginn durchblicken, dass es<br />

natürlich um <strong>Idstein</strong> gehen würde in den Büttenreden. Und die zahlreichen<br />

anwesenden Politiker und Honoratioren, allen voran Bürgermeister<br />

Gerhard Krum, saßen einigermaßen gespannt auf ihren Plätzen, als der<br />

„Protokoller“ Karl-Willi Höhn in die Bütt stieg, um auf das vergangene Jahr<br />

zurückzublicken.<br />

Er kam nicht sehr weit, als er mit Donnerschlag und Rauchschwaden<br />

unterbrochen wurde von der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Hexe (Jutta Schmidt), die mit viel<br />

größerem Überblick die Geschehnisse einordnen kann - schließlich schaut<br />

sie auf das Treiben in der Stadt aus der „Besen“-Perspektive. Und das seit<br />

den Zeiten des Grafen Johann.<br />

Doch auch eine gestandene Hexe lässt sich schon mal verwirren von den<br />

neumodernen Erscheinungen in ihrer Stadt: Im alten Schwimmbad wird<br />

jetzt geturnt und das neue Schwimmbad heißt „Tourne-irgendwas“. Ein<br />

neuer Badeteich im Saunabereich („wer da wohl so hingeht?“) und der<br />

Schlossteich, der so weit ist von der neuen „Residenz“, das deren<br />

Bewohnern ein Motor in den Rollator eingebaut werden müsste, um ihn je<br />

449


zu erreichen.<br />

Und dann die Kreisel: Fliegen Hexen auch im Kreisel? Na klar: Hexe Jutta<br />

fliegt für ihr Leben gern rund - „nur beim Lamshöft, da wird es eng.“ Die<br />

Nachbarschaft der Lore-Bauer-Halle wurde unter die Lupe genommen, der<br />

neue Name für das alte Torbogengebäude und die neue, erste, <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Pfarrerin begutachtet.<br />

Ein Tusch nach dem anderen begleitet die Vorträge des Abends. Das Duo<br />

Markus und Manuel bringt schon vor dem Einzug des Komitees den Saal<br />

<strong>zum</strong> Schunkeln und Mitsingen. Die Garde importierten die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> aus<br />

ihrem Stadtteil Walsdorf: die kleinen „Dancing Queens“ und die etwas<br />

größeren „Fledermäuse“ zeigen, was Gardetanz ist und geben dem Beginn<br />

der Sitzung das richtige Kolorit. Mit „Balancura“, „Bayala“ und „Elexier“<br />

waren weitere Gruppen aus dem <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land zu Gast. Die<br />

Playbackgruppe der „Fidelen Narren“ aus Wiesbaden heizte ordentlich ein<br />

und ließ die Stimmung schon zur Halbzeit kochen.<br />

„Ein Dicker“ (Vereinsmitglied Klaus Schulz) macht sich Gedanken zu Leib<br />

und Leben, Ralf Hindel als Bauer „sucht Frau“ und ein „cooler Schüler“<br />

(Robin Rütten) lässt das johlende Publikum teilhaben an seinen Gedanken<br />

über Sinn und Unsinn von Unterricht, tritt ein für die Gleichberechtigung<br />

von Unterrichtsstunde und Pause („Warum ist die eine 45 Minuten, die<br />

andere nur 20 Minuten lang?“) und macht deutlich, dass Bildung und<br />

Wissen stets relativ ist - je nachdem worum es geht und wie alt die<br />

Protagonisten sind: <strong>Eine</strong> seiner wohl fast unlösbaren Aufgaben für über<br />

50-Jährige: „Programmiere den Festplattenrecorder, bevor die Sendung zu<br />

Ende ist.“<br />

Und an Fastnacht darf es auch mal derb zugehen: Ein Putzfrauen-Quartett<br />

(Michaela Hill, Gaby Rosch, Jutta Schmidt, Susanne Maerevoet) zeigt die<br />

ganze Bandbreite des Berufsstandes auf: von der Edelputzfrau über die<br />

Putz-Managerin, die Studentin des Studienganges „Prevention of Dirt and<br />

Dreck“ bis zur bodenständigen Klofrau mit Einfühlungsvermögen und<br />

Berufserfahrung.<br />

Der Reichtum an Methodik scheint keine Grenzen zu kennen, auch wenn<br />

es eigentlich immer nur um dasselbe geht. „<strong>Idstein</strong> Helau“ schallte es<br />

durch die Escher Straße und über die Dächer der Altstadt - die Sitzungs-<br />

Premiere des KVI ist gelungen.<br />

450


Die „Dancing Queens“ und „Fledermäuse“ des SV Walsdorf auf der<br />

Kappensitzung in <strong>Idstein</strong>. Foto: wita/Mallmann<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 17. Februar 2011<br />

Geld gibt es nur mit Vertrag<br />

Von Volker Stavenow<br />

TOURNESOL-BAD<br />

Für 2011 zahlt der Kreis nun doch 250 000 Euro Sportförderung /<br />

FDP wollte Unterstützung streichen<br />

<strong>Eine</strong> gute Nachricht für das Tournesol-Bad aus Bad Schwalbach: Nachdem<br />

der Haupt- und Finanzausschuss des Kreises den Zuschuss für 2011 in<br />

Höhe von gut 250 000 Euro wieder in den Haushalt eingestellt hatte,<br />

segnete der Kreistag diesen Betrag ab, als das Gremium den<br />

Nachtragshaushalt für 2011 beschloss.<br />

Die Auszahlung dieses Geldes ist allerdings an eine Bedingung gekoppelt:<br />

Kreis und Stadt <strong>Idstein</strong> müssen eine schriftliche öffentlich-rechtliche<br />

Vereinbarung in dieser Sache schließen. Erst dann will der Haupt- und<br />

Finanzausschuss des Kreises den verhängten Sperrvermerk aufheben.<br />

Bislang pochte die Stadt immer darauf, dass eine solche Vereinbarung mit<br />

dem Kreis bereits geschlossen sei. Dies scheint nach der aktuellen<br />

Beschlusslage aber nicht der Fall zu sein.<br />

„Die Kämmerei legte im Haupt- und Finanzausschuss (HFA) eine<br />

Ergänzungsliste mit Änderungen für den Nachtragshaushalt vor. Darin<br />

wurden die rund 250 000 Euro für das Tournesolbad <strong>Idstein</strong> als<br />

Sportförderung für 2011 mit Sperrvermerk wieder eingestellt“, berichtet<br />

Lothar Becker (CDU) als stellvertretender Vorsitzender aus dem Kreis-<br />

HFA. „Für 2010 gibt es allerdings kein Geld!“ Laut Becker stimmte der HFA<br />

einstimmig (bei einer Enthaltung) für den zu zahlenden <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zuschuss<br />

in der Kämmerei-Vorlage. Zuvor hatte der HFA einen FDP-Antrag, den<br />

Zuschuss nicht zu zahlen, mit elf Nein-Stimmen bei einer Ja-Stimme klar<br />

abgelehnt. Der Liberale, der den Zuschuss wieder streichen wollte, ist laut<br />

Lothar Becker ein <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürger: Roland Hoffmann.<br />

Im Kreisgebiet gibt es zwei Hallenbäder: <strong>Eine</strong>s ist das Rheingaubad in<br />

Geisenheim, das andere das Tournesol-Bad. Der Rheingau-Taunus-Kreis<br />

451


unterstützt im Zuge der Gleichberechtigung der Bäder beide Einrichtungen<br />

mit einem Zuschuss.<br />

Nachdem im Haushaltstrukturausschuss des Kreises die Zuwendungen für<br />

<strong>Idstein</strong> dem Rotstift <strong>zum</strong> Opfer fielen, hagelte es dafür harte Kritik aus der<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Politik.<br />

Tenor: Diese zuvor politisch angestrebte Gleichberechtigung sei durch die<br />

Zuschussstreichung für das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bad wissentlich zerstört worden.<br />

Offen ist zurzeit die Frage, ob es vor dem Hintergrund der leeren<br />

Kreiskassen in Zukunft überhaupt noch Zuschüsse für die Bäder gibt.<br />

Streicht der Kreistag die Zuwendungen für Geisenheim und <strong>Idstein</strong>, dann<br />

wäre die Gleichbehandlung wieder hergestellt: Beide Gemeinden erhielten<br />

keinen einzigen Euro mehr.<br />

„Der Landrat schiebt als Grund dafür, dass der im Haushaltsplan<br />

2011/2011 eigentlich veranschlagte Zuschuss für das <strong>Hallenbad</strong> nicht an<br />

<strong>Idstein</strong> ausgezahlt wurde, vor, die erforderliche Vereinbarung liegt noch<br />

nicht vor. Bürgermeister Krum hat dazu in öffentlicher Sitzung des<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bauausschusses das Nötige gesagt. Dem ist nichts<br />

hinzuzufügen“, nimmt Thomas Zarda, Kreistagsabgeordneter und CDU-<br />

Fraktionschef in <strong>Idstein</strong>, Stellung.<br />

Auf der Sitzung habe Rathaus-Chef Gerhard Krum mitgeteilt, dass die<br />

Stadt bereits seit 2009 wiederholt die Vereinbarung angemahnt habe und<br />

vom Landratsamt bislang keine Antwort vorliege.<br />

Nicht zuletzt dem beharrlichen Einsatz der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Kreistagsabgeordneten sei es zu verdanken, dass der Kreistag im<br />

Nachtragshaushalt die von der FDP beantragte Streichung des Zuschusses<br />

abgelehnt habe. Das sei, so Zarda, eine bewegte Diskussion in der<br />

Fraktion gewesen.<br />

„Im Haushaltsplan steht jetzt wieder die Gleichbehandlung mit dem<br />

Rheingaubad drin“, freut sich Zarda. Im Haushaltsausschuss habe lediglich<br />

die FDP für eine Streichung plädiert, im Kreistag sei der Nachtrag von der<br />

CDU beschlossen worden. Die anderen hätten dagegen gestimmt und die<br />

SPD sich enthalten. „Aus <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Sicht sind alle Vorarbeiten erledigt -<br />

das liegt jetzt im Landratsamt“, so Thomas Zarda.<br />

„Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> SPD begrüßt die Entscheidung des Kreistags, dass der<br />

Kreiszuschuss für das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong> im Haushalt 2011 erhalten<br />

bleibt“, meint der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> SPD-Vorsitzende und Landtagsabgeordnete<br />

Marius Weiß nach der Entscheidung.<br />

„Landrat Albers hat mit seiner Empfehlung im Haupt- und<br />

Finanzausschuss, den Zuschuss im Haushalt zu belassen und mit einem<br />

452


Sperrvermerk zu versehen, bis ein Vertragsentwurf zwischen der Stadt<br />

und dem Kreis vorliegt, der die künftigen Zuschuss-Zahlungen<br />

rechtsverbindlich normiert, maßgeblich dazu beigetragen, dass die 250<br />

000 Euro für <strong>Idstein</strong> erhalten bleiben. Dafür sind wir ihm dankbar“, führt<br />

der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> SPD-Vorsitzende weiter aus.<br />

Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Haupt- und Finanzausschuss hätte auf Antrag der SPD<br />

einstimmig beschlossen, dass sich der Magistrat beim Kreis für eine<br />

weitere Zahlung des Zuschusses einsetzen und diesbezüglich eine<br />

öffentlich-rechtliche Vereinbarung mit dem Kreis schließen soll.<br />

„Ich bin sehr zuversichtlich, dass nach dem Beschluss des Kreistags eine<br />

solche Vereinbarung nun schnell auf den Weg gebracht werden kann, wie<br />

sie von uns angeregt wurde“, zeigt sich SPD-Chef Marius Weiß<br />

optimistisch.<br />

„Es bleibt aber leider dabei, dass durch den von der Kreis-CDU<br />

beschlossenen Nachtragshaushalt 2010 der Zuschuss an <strong>Idstein</strong> für 2010<br />

von einer Viertelmillion Euro für die Stadt verloren ist. Dies ist umso<br />

ärgerlicher, da die CDU-Fraktion im Kreistag durch den öffentlichen Druck<br />

jetzt ja offensichtlich klüger geworden ist“, bedauert Marius Weiß den<br />

finanziellen Nachteil für die Stadt für das letzte Haushaltsjahr.<br />

Glänzt wie ein gelandetes, metallenes UFO über den Dächern von <strong>Idstein</strong>:<br />

das Tournesol-Bad an der Bundesstraße 275. Foto: wita/Mallmann<br />

Kommentar <strong>zum</strong> Pressebericht von Volker Stavenow<br />

Vorsichtige Freude<br />

Rund 250 000 Euro aus der Kreiskasse als Sportförderung 2011 für das<br />

Tournesol-Bad. Überschwängliche Freude löst diese nachricht nicht aus,<br />

eher vorsichtige Erleichterung. Denn die Vereinbarungen zwischen Kreis<br />

und Stadt ist, gegen anderen Aussagen, noch nicht geschlossen. Da dieser<br />

Vertrag wohl erst nach der Kommunal- und Landratswahl zur<br />

Unterzeichnung ansteht, könnte es sein, dass nach der neuen politischen<br />

Rollenverteilung in der Region auch beim Tournesol-Zuschuss die Karten<br />

neu gemischt werden. Hoffentlich bekommt <strong>Idstein</strong> dann nicht den<br />

Schwarzen Peter zugeschoben, wenn die Viertelmillion Euro wieder in<br />

weite Ferne rückt. Ein Schwarzer Peter wurde im Kreis-HFA übrigens<br />

453


schon vergeben: An Roland Hoffmann, der als <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> den Zuschuss für<br />

<strong>Idstein</strong> streichen wollte.<br />

Roland Hoffmann aus <strong>Idstein</strong><br />

Kommentare <strong>zum</strong> Pressebericht „Geld gibt es nur mit Vertrag“<br />

17.02.2011 globi, dieser Kommentator ist bei uns registriert. 001<br />

Hoffentlich ist der Wahlkampf bald vorbei...<br />

Alle sollten sich freuen, dass der Tournesol Zuschuss geklappt hat.Alle?<br />

Was Herrn Hoffmann von der FDP geritten hat, weiß er wohl nur selber.<br />

Ok. Aber kann kein Bericht über eine erfreuliche Sache ohne<br />

Wahlkampfgetöse kommentiert werden.Insbesondere Herr Weiß von der<br />

SPD ist ein solcher Zeitgenosse, der wieder betonen muss, dass doch der<br />

Landrat(SPD) so viel getan hat und die CDU wieder dies und jenes nicht.<br />

Lasst doch die Kirche im Dorf und trägt euren Wahlkampf lieber mit<br />

Plakatekleben aus. Aber hoffentlich werden diese nach der Wahl wieder<br />

rechtzeitig entfernt, damit der wahlkampfmüde Bürger nicht weiter von<br />

grinsenden Politikern belästigt wird.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 17. Februar 2011<br />

„Auflagen nicht eingehalten“<br />

Von Heide Titel<br />

KREISTAG<br />

Liberale beschweren sich beim Regierungspräsidenten über<br />

Kreisausschuss<br />

454


Es ging nicht nur um den Nachtragsetat 2011, der nach fast schon<br />

gewohntem politischem Schaulaufen verabschiedet wurde - bei der letzten<br />

Kreistagssitzung vor der Wahl am 27. März wurde auch ein Stück weit<br />

Bilanz gezogen. Und die fiel positiver aus, als man hätte vermuten<br />

können. Von den Krächen innerhalb der großen Koalition von SPD und<br />

CDU war keine Rede mehr.<br />

Landrat Burkhard Albers (SPD) dankte dem gesamten Gremium für die<br />

„kritisch-konstruktive Begleitung der Arbeit des Kreisausschusses“. Der<br />

„lebendige“ Kreistag habe in seiner letzten Wahlperiode von 455<br />

Tagesordnungspunkten fast 300 einstimmig beschlossen. Als er vor sechs<br />

Jahren sein Amt als Landrat angetreten habe, galt der Rheingau-Taunus<br />

als „Krawallkreis“. Das sei nicht mehr der Fall. Albers: „Der Stil der<br />

politischen Auseinandersetzung orientiert sich heute mehr an der Sache“.<br />

„Beim Umgang mit den desolaten Kreisfinanzen hat ein Umdenken<br />

eingesetzt“, konstatierte die Erste Kreisbeigeordnete und Kämmerin Jutta<br />

Nothacker (CDU). Sie dankte den Kämmerei-Mitarbeitern für die Arbeit<br />

angesichts der Herkules-Aufgabe, binnen kürzester Zeit zwei<br />

Nachtragshaushalte für 2010 und 2011 zu erstellen. Die Sparvorgaben des<br />

Regierungspräsidenten in Darmstadt (RP) in Höhe von 5,7 Millionen Euro<br />

seien noch getoppt worden von den Aufgaben des Kreistags und<br />

Kreisausschusses, 8,7 Millionen Euro zu einzusparen -, was schlicht nicht<br />

zu erreichen gewesen sei. Bei einem Defizit von 36,9 Millionen Euro im<br />

laufenden Haushalt könne man „keine Lobeshymnen“ erwarten, aber<br />

hierin sei der „große Brocken“ der Übernahme des ÖPNV enthalten, der<br />

die Kommunen entlaste.<br />

Ob der RP Johannes Baron das schlucken wird, ist <strong>zum</strong>indest fraglich. Die<br />

FDP-Kreistagsfraktion hat ihm jedenfalls schon Ende Dezember schriftlich<br />

ihre „große Sorge über den Zustand der Kreisfinanzen“ mitgeteilt. Bei der<br />

„Haushaltsführung des Kreisausschusses“ vermisse die FDP „die<br />

Umsetzung der in Ihrer Begleitverfügung zur Genehmigung des<br />

Doppelhaushaltes 2010/2011 gemachten Auflagen“. Und weiter: „Wir<br />

wären Ihnen sehr dankbar, wenn Sie Ihre rechtlichen Möglichkeiten<br />

nutzen könnten, diesem Haushaltsgebaren aufsichtsbehördlich ein Ende zu<br />

bereiten und entsprechende Einschränkungen verfügen würden“, heißt es<br />

in dem Brief des Fraktionsvorsitzenden Jürgen Reimann.<br />

Er bittet Baron, eine „wesentliche freiwillige Leistung“, nämlich ab<br />

2011 den Zuschuss für das privat betriebene <strong>Hallenbad</strong> Tournesol<br />

in <strong>Idstein</strong>, zu „unterbinden“. Reimann fragt weiter, „welche<br />

Möglichkeiten der Kreis hat, um aus dem Zweckverband<br />

„Rheingaubad“ auszuscheiden“. Die Mittel für das <strong>Hallenbad</strong> nur<br />

für einen „überschaubaren Kreisteil“ sei ebenfalls eine freiwillige<br />

Leistung.<br />

455


Baron versichert in seiner Antwort, „nachdrücklich auf<br />

Maßnahmen zur Konsolidierung des Haushaltes hinzuwirken“.<br />

Dazu gehöre insbesondere „die von Ihnen vorgetragenen<br />

Maßnahmen zur Begrenzung freiwilliger Leistungen“. Durch die<br />

Mitgliedschaft im Zweckverband „Rheingau-Bad“ sei der Kreis<br />

jedoch gesetzlichen Regelungen unterworfen.<br />

CDU Homepage vom 17. Februar 2011<br />

Starke <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Vertretung im neuen Kreistag nötig<br />

Zuschuss <strong>zum</strong> <strong>Hallenbad</strong> vorerst gesichert<br />

„Gleichbehandlung mit Rheingaubad ist kein Selbstläufer!“<br />

Starke <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Vertretung im neuen Kreistag nötig<br />

Nach der gestrigen Kreistagssitzung, auf der der Nachtragshaushalt für<br />

das Jahr 2011 beschlossen wurde, in dem der Zuschuss <strong>zum</strong> <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

<strong>Hallenbad</strong> für 2011 weiter enthalten ist, nimmt Thomas Zarda,<br />

Kreistagsabgeordneter und CDU-Fraktionschef in <strong>Idstein</strong>, Stellung. Der<br />

Landrat schiebe als Grund dafür, dass der im Haushaltsplan 2011/2011<br />

eigentlich veranschlagte Zuschuss für das <strong>Hallenbad</strong> nicht an <strong>Idstein</strong><br />

ausgezahlt wurde, vor, die erforderliche Vereinbarung liege noch nicht<br />

vor. „Bürgermeister Krum hat dazu in öffentlicher Sitzung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Bauausschusses das Nötige gesagt. Dem ist nichts hinzuzufügen“, erklärt<br />

CDU-Fraktionsvorsitzender Thomas Zarda. Auf der Sitzung hatte Krum<br />

mitgeteilt, dass die Stadt bereits seit 2009 wiederholt die Vereinbarung<br />

angemahnt habe und vom Landratsamt bislang keine Antwort vorliege.<br />

Nicht zuletzt dem beharrlichen Einsatz der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Kreistagsabgeordneten sei es zu verdanken, dass der Kreistag im<br />

Nachtragshaushalt die von der FDP beantragte Streichung des Zuschusses<br />

abgelehnt habe. Das sei, so Zarda, eine bewegte Diskussion in der<br />

Fraktion gewesen. „Im Haushaltsplan steht jetzt wieder die<br />

Gleichbehandlung mit dem Rheingaubad drin“, berichtet Zarda. Im<br />

Haushaltsausschuss habe lediglich die FDP für eine Streichung plädiert, im<br />

Kreistag sei der Nachtrag von der CDU beschlossen worden. „Die anderen<br />

haben dagegen gestimmt und die SPD hat sich enthalten. Unterstützung<br />

sieht auch anders aus.“ Allerdings könne trotz des Beschlusses noch keine<br />

Entwarnung gegeben werden, da die Auszahlung unter einem<br />

Sperrvermerk stehe – bis zur Vorlage einer Vereinbarung zwischen Kreis<br />

und Stadt <strong>Idstein</strong>. „Aus <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Sicht sind alle Vorarbeiten erledigt – das<br />

liegt jetzt im Landratsamt. Aber nach unseren Erfahrungen im Vorjahr<br />

kommt es bei der Wahl <strong>zum</strong> Kreistag darauf an, möglichst viele <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Abgeordnete in den Kreistag zu schicken!“ Die CDU habe sechs <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Kandidaten aufgestellt und werbe dafür, diese mit „3 Kreuzen“ nach vorne<br />

456


zu wählen. „Umgekehrt“, so Zarda weiter, „sollte man z.B. der FDP<br />

deutlich machen, was man davon hält, dass sie sogar beim<br />

Regierungspräsidenten gegen den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zuschuss eintritt und<br />

gleichzeitig für den Erhalt des Zuschusses <strong>zum</strong> Rheingaubad. Verstehen<br />

kann das eigentlich niemand und das sollten die Wähler auch deutlich<br />

machen!“<br />

Das Ergebnis der Kreistagswahl müsse jedenfalls im Interesse <strong>Idstein</strong>s so<br />

ausfallen, dass keine weitere Verzögerung der Auszahlung des<br />

<strong>Hallenbad</strong>zuschusses – so wie er ja im Haushalt stand und steht –mit<br />

irgendwelchen Tricks oder Hinweis auf angeblich fehlende Vereinbarungen<br />

stattfinden kann. „Das ist leider kein Selbstläufer“, weiß Zarda aus<br />

jahrelanger Erfahrung im Kreistag. Nur bei einer starken Vertretung<br />

<strong>Idstein</strong>s im Kreistag sei eine Gleichbehandlung mit dem Rheingaubad<br />

durchzusetzen. „Drei Stimmen für die CDU-Kandidaten aus <strong>Idstein</strong> sind da<br />

schon einmal ein erster Schritt.“<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 19. Februar 2011<br />

FDP: Beschluss missachtet RP-Auflage<br />

Von Volker Stavenow<br />

TOURNESOL-ZUSCHUSS<br />

Roland Hoffmann sieht Wahlkampf-Entscheidung / Mahr kritisiert<br />

Becker<br />

„Ich spiele gerne Schwarzer Peter mit meinen Enkeln, aber in der Politik<br />

halte ich jegliches Spiel, bei dem man einmal die schwarze und kurze Zeit<br />

später die weiße Karte zieht, für verfehlt“, betont das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> FDP-<br />

Kreistagsmitglied Roland Hoffmann in seiner Reaktion auf die IZ-<br />

Berichterstattung <strong>zum</strong> Tournesolbad-Zuschuss.<br />

Roland Hoffmann hält den im Kreistag beschlossenen<br />

Betriebskostenzuschuss für das Tournesolbad in Höhe von 250 000 Euro<br />

für nicht genehmigungsfähig. Das Regierungspräsidium in Darmstadt habe<br />

bei seiner Genehmigung der Kreishaushalte für 2010 und 2011 die Auflage<br />

erteilt, dass der Kreis in Anbetracht seiner enormen Verschuldung von<br />

über 550 Millionen Euro keine neuen freiwilligen Leistungen erbringen<br />

dürfe.<br />

„Diese Auflage wird mit dem Beschluss für den <strong>Hallenbad</strong>-Zuschuss<br />

457


missachtet. Die FDP-Fraktion befürchtet deshalb, dass das<br />

Regierungspräsidium die Rücknahme des Beschlusses verfügen wird“,<br />

begründet Jürgen Reimann, der FPD-Kreisfraktionsvorsitzende, die<br />

Haltung der Liberalen. Der Gedanke der Gleichbehandlung der beiden<br />

großen Hallenbäder im Rheingau-Taunus-Kreis sei zwar zu verstehen.<br />

Aber es bestehe seit der Kreisgründung für das „Rheingau-Bad“ ein<br />

Zweckverband, der den Kreis verpflichte, einen Teil der Kosten<br />

mitzutragen. Um die Gleichbehandlung herzustellen und auch die<br />

Haushaltsauflagen des Regierungspräsidiums einzuhalten, habe die FDP<br />

bereits mehrfach Verhandlungen <strong>zum</strong> Ausstieg des Kreises aus dem<br />

Zweckverband gefordert.<br />

„Der gesamte Vorgang sieht für mich sehr stark nach Zurückrudern im<br />

Wahlkampf aus“ bewertet Roland Hoffmann die nach seiner Meinung<br />

verantwortungslose Haltung insbesondere von SPD und CDU. „Noch im<br />

Herbst letzten Jahres wurde im Haushaltsstrukturausschuss, in dem CDU<br />

und SPD mit 9 von 12 Mitgliedern die eindeutige Mehrheit haben,<br />

einstimmig die Streichung des <strong>Hallenbad</strong>-Zuschusses für 2010 und mit 10<br />

Ja-Stimmen bei nur einer Nein-Stimme die Streichung für 2011<br />

beschlossen. Nun will es keiner gewesen sein.“ Auch Landrat Burkhard<br />

Albers (SPD) und Kämmerin Jutta Nothacker (CDU), die beide jetzt für<br />

eine Auszahlung des Zuschuss votiert hätten, hätten der Streichung noch<br />

vor fünf Monaten zugestimmt.“ „Aufrichtige, ehrliche und geradlinige<br />

Politik sieht anders aus“, empört sich Hoffmann.<br />

Angesichts der Aussage von Lothar Becker (CDU), dass der Zuschuss des<br />

Kreises für das Tournesolbad auf Betreiben der Kämmerei wieder in den<br />

Haushalt eingestellt worden sei, erklärt SPD-Kreistags-<br />

Fraktionsvorsitzender Georg Mahr gegenüber der IZ: „Der stellvertretende<br />

Ausschussvorsitzende Becker lügt, das ist der Änderungsliste der<br />

Kämmerei zu entnehmen, auf der die 249 100 Euro zur Kürzung<br />

vorgesehen waren.“<br />

Mahr, der selbst in der betreffenden Sitzung anwesend gewesen sei,<br />

berichtet aus seiner Sicht, dass Landrat Burkhard Albers, wie auch dem<br />

Protokoll zu entnehmen sei „den Antrag gestellt und sich dafür eingesetzt<br />

hat, den Zuschuss an die Stadt <strong>Idstein</strong> nicht zu streichen.“<br />

Lediglich aufgrund eines Kreistagsbeschlusses, der eine öffentlichrechtliche<br />

Vereinbarung zwischen <strong>Idstein</strong> und dem Kreis notwendig<br />

mache, könne der Zuschuss erst in einigen Monaten überwiesen werden.<br />

Mahr fasst die Lage aus seiner Sichtweise so zusammen: „Während die<br />

CDU und ihre Kämmerin den Zuschuss für <strong>Idstein</strong> in 2010 gestrichen hat,<br />

ist er auf Initiative unseres Landrates Burkhard Albers für 2011 erhalten<br />

geblieben.“<br />

458


Dass nun seitens der CDU versucht werde, diesen klar nachvollziehbaren<br />

Vorgang durch Unwahrheiten „auf den Kopf zu stellen, ist unredlich“.<br />

FDP Homepage vom 23. Februar 2011<br />

FDP: Rheingaubad bleibt!<br />

„Ein Ausstieg des Kreises aus dem Rheingau-Bad würde<br />

nicht dessen Schließung bedeuten. Das Rheingau-Bad ist<br />

frisch saniert und die großen Investitionen sind gerade<br />

mit Unterstützung des Kreises durchgeführt worden,“<br />

stellen die beiden Rheingauer FDP-Kreistagsabgeordneten<br />

Anne Linke-Diefenbach und Rainer Scholl klar. Natürlich müsse<br />

das Bad erhalten bleiben, aber ebenso müsse angesichts<br />

der horrenden Kreisschulden von 550 Mio. Euro erlaubt sein,<br />

über die Art und Weise seiner Finanzierung nachzudenken.<br />

Dies sei kein politisches Kalkül, sondern eine langjährige<br />

Forderung der Liberalen.<br />

„Wir machen ehrliche Politik und sagen den Bürgerinnen und Bürgern, was<br />

wir uns leisten können und wofür das Geld fehlt. Wer mit Blick auf die<br />

Wahlen ein ewiges „Weiter-so“ in Finanzfragen predigt, streut den<br />

Wählerinnen und Wählern Sand in die Augen und fährt den gesamten<br />

Kreis an die Wand,“ erklären die beiden FDP-Politiker. Natürlich seien<br />

Anträge dieser Art zuerst einmal unpopulär und würden von den anderen<br />

Parteien schon automatisch aus Sorge um Wählerstimmen lauthals<br />

abgelehnt. Aber es müsse die Frage gestellt werden, ob sich ein Kreis, der<br />

jeden Tag 100.000 Euro neue Schulden aufnimmt, in dieser Form<br />

weiterhin einbringen könne.<br />

„Einfach auf der Position zu verharren, dass der Kreis nicht aus dem<br />

Zweckverband Rheingaubad ausscheiden könne und deshalb zur<br />

finanziellen Unterstützung des Bades verpflichtet ist, ist der falsche Weg,“<br />

sind sich Scholl und Linke-Diefenbach sicher. Ein Vergleich beim<br />

Verwaltungsgerichtshof in Kassel widerlege zudem diese bisher immer<br />

wieder im Kreistag vorgetragene falsche Meinung.<br />

Die Bezuschussung des Rheingaubades in der momentanen Form sei nicht<br />

gerecht und wecke weitere Begehrlichkeiten, so beim <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> <strong>Hallenbad</strong>,<br />

das nun seitens des Kreises aller Voraussicht nach erneut bezuschusst<br />

werden soll. Alle weiteren Kommunen, die bisher alleine für die<br />

Hallenbäder in Schlangenbad, Taunusstein und für die vielen Freibäder<br />

zahlen würden, müssten sich doch nun fragen, ob sie eine solche<br />

Ungleichbehandlung weiter hinnehmen.<br />

459


Die FDP fordere daher erneut einen kreisweiten Schwimmbad-<br />

Zweckverband, dem der Kreis sowie alle Städte und Gemeinden<br />

angehören sollen. Somit würden nicht nur allein die Kommunen belastet,<br />

in denen sich Schwimmbäder befinden, denn letztendlich profitieren alle<br />

Bürger von den Angeboten. Die FDP ist sich bewusst, dass ihr Anliegen auf<br />

heftigen Widerstand stößt. Zu einer ehrlichen Politik gehöre nun einmal,<br />

den Menschen zu sagen, dass es so wie bisher nicht weiter gehen könne,<br />

wenn der Kreis nicht im Finanzchaos untergehen soll. „Deshalb müssen<br />

wir alle an einem Strang ziehen, damit in den Städten und Gemeinden im<br />

Rheingau-Taunus-Kreis der Betrieb von Schwimmbädern weiterhin<br />

möglich bleibt“, appelliert die FDP an die anderen Fraktionen.<br />

Trotz aller Meinungsverschiedenheiten über freiwillige Zuschüsse betont<br />

die FDP, dass das Schulschwimmen vom Kreis zu zahlen ist. Diese Gelder<br />

seien ein wesentlicher finanzieller Beitrag für den Betrieb der Hallenbäder<br />

im Kreisgebiet.<br />

Das Rheingaubad in Geisenheim<br />

Foto: www.heil-dach.com/.../ref_metalldach/index.php<br />

460


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 24. Februar 2011<br />

461


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 25. Februar 2011<br />

„Die Aktenlage ist eindeutig“<br />

Tournesol-Zuschuss<br />

Stadt <strong>Idstein</strong> hat Vertrag entworfen<br />

Von Ingrid Nicolai<br />

Bürgermeister Gerhard Krum und Landrat Burkhard Albers saßen an<br />

einem Tisch und waren sich einig, dass der Streit um den Tournesol-<br />

Zuschuss ein ende haben und über einen konkreten Vertrag geklärt<br />

werden muss. Das war am 10. Januar. Mittlerweile hat der Haupt- und<br />

finanzausschuss des Kreises den Zuschuss für 2011 in Höhe von gut<br />

250 000 Euro wieder in den haushalt eingestellt (wie berichteten), was<br />

auch vom Kreistag abgesegnet wurde, die öffentlich-rechtliche<br />

Vereinbarung gibt es aber noch nicht. Bis die vorliegt, gilt ein<br />

Sperrvermerk.<br />

Da der Kreis nicht aktiv wurde, hat die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverwaltung nun<br />

selbst eine Vereinbarung erarbeitet und der Ersten Kreisbeigeordneten<br />

Jutta Nothacker mit der Bitte um Prüfung, Vorlage und Unterstützung in<br />

den Kreisgremien zugeschickt. Krum: „Wir wollen ja in der Sache<br />

weiterkommen.“<br />

Er weist in diesem Zusammenhang noch einmal darauf hin, dass es keinen<br />

bereits 2004 vorgelegten Vereinbarungsentwurf gebe, den die Stadt<br />

<strong>Idstein</strong> nicht beantwortet habe.<br />

Vielmehr hätten mehrere Akteure damals an der Zuschussfrage<br />

„herumgebastelt“.<br />

Der vormalige Landrat Röttger habe den Beitritt <strong>Idstein</strong>s <strong>zum</strong><br />

Zweckverband angeregt. Das Thema habe sich mit der Schließung des<br />

<strong>Hallenbad</strong>s im August 2005 erledigt. Nach der Teilinbetrienahme des<br />

neuen Bades in der Tournesol-Anlage habe die Stadt 2009 eine<br />

Wiederaufnahme der Bezuschussung beim Kreis beantragt. Allerdings<br />

habe der Kreis den anlässlich eines Gesprächs mit dem Ersten Stadtrat Dr.<br />

Koch (in seiner Eigenschaft als Sozialdezernent) mit Landrat Albers<br />

avisierten, neu zu fassenden Vereinbarungsentwurf nicht zustande<br />

gebracht. Mehrfach sei der Kreis erinnert worden. „Die Aktenlage ist da<br />

eindeutig.“<br />

Krum betont, dass (nach paragraph 20 der Hessischen<br />

Landkreisordnung/HKO) der Kreistag und der Kreisausschuss den<br />

462


Vorständen von kreisangehörigen Gemeinden, die durch Maßnahmen<br />

besonders betroffen werden, vor der Entscheidung gelegenheit zur<br />

Äußerung geben müssen. Es lange nicht, dass Vertreter der Stadt <strong>Idstein</strong><br />

in den Gremien vertreten seien, worauf Jutta Nothacker hingewiesen<br />

hatte.<br />

In der Vereinbarung wird die Bildung einer Kommission angeregt, in der<br />

der Bürgermeister, der Landrat sowie je zwei sachkundige Mitglieder des<br />

Magistrats und des Kreisausschusses vertreten sein sollen.<br />

Die Nutzung des <strong>Hallenbad</strong>es für Schulschwimmen soll vom Kreis in<br />

eigener Regie und in Abstimmung mit der Betreibergesellschaft geregelt<br />

werden, während die Stadt das für das Vereinsschwimmen übernehme.<br />

Die Vereinbarung soll rückwirkend <strong>zum</strong> 1. Juli 2010 geschlossen werden.<br />

Krum: „Den Zuschuss von 2010 haben wir noch nicht abgeschrieben. Wir<br />

lassen den Kreis hier nicht aus der Pflicht.“<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 04. März 2011<br />

Umbau <strong>zum</strong> „<strong>Idstein</strong> der Zukunft“<br />

Von Volker Stavenow<br />

STADTENTWICKLUNG<br />

Für Bürgermeister Krum ist das „Technische Rathaus“ Chefsache /<br />

Projekte und Planungen<br />

Der zukunftsorientierte Stadtumbau <strong>Idstein</strong>s ist in vollem Gange - an<br />

vielen Stellen schon sichtbar, an anderen angedacht. Ein sogenannter<br />

„Bigpoint“ in der Stadtentwicklung ist für Bürgermeister Gerhard Krum der<br />

Bau eines „Technischen Rathauses“ auf dem Areal des ehemaligen HL-<br />

Supermarktgeländes unterhalb der Schlossgasse. „Deadline für dieses<br />

wichtige Projekt ist der 31. Dezember 2011. Wenn sich die Stadt bis dann<br />

nicht für eine Nutzung des Geländes entscheidet, wird die Kommunale<br />

Wohnungsbaugesellschaft Rheingau-Taunus das Areal eben andersweitig<br />

vermarkten“, macht der Rathaus-Chef unmissverständlich deutlich.<br />

Das ist keine Dohung, sondern nüchterne Betrachtung Krums, der in<br />

463


dieser Sache zwei Chefhüte trägt und deshalb auch zweigleisig kalkulieren<br />

und planen muss: Zum einen ist er Bürgermeister, <strong>zum</strong> anderen<br />

Aufsichtsratsvorsitzender der Wohnungsbaugesellschaft (KWB). <strong>Idstein</strong> ist<br />

größter Gesellschafter der KWB. Nach langen Verhandlungen hat die KWB<br />

Gelände und Gebäude gekauft. Die Vermarktung drängt, denn eine brach<br />

liegende Immobilie bringt kein Geld, sondern kostet Geld. Krum schwebt<br />

vor, dass die KWB das neue Rathaus-Gebäude errichten lässt und die<br />

Stadt die Räume anmietet.<br />

Wichtige Weichenstellungen für die Zukunft<br />

Für den Bürgermeister ist das „Technische Rathaus“ Chefsache: „Unser<br />

Rathaus platzt aus allen Nähten. Wenn wir ein technisches Rathaus mit<br />

der Option einer Erweiterung <strong>zum</strong> Verwaltungszentrum <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land mit<br />

möglicher Übernahme von Kreisaufgaben an dieser Stelle planen, dann<br />

ergeben sich daraus eine Fülle positiver Konsequenzen.“ So könnten die<br />

Verwaltungsräume in der Alten Realschule, im Schiefen Haus und im<br />

Killingerhaus aufgegeben, vermarket oder von der Stadt anders genutzt<br />

werden. Von einem „Technischen Rathaus“ im Herzen <strong>Idstein</strong>s verspricht<br />

sich Krum eine weitere Belebung der Innenstadt. Einher gehen muss<br />

damit nach seiner Vorstellung die Attraktivierung der Schlossgasse mit<br />

Schlosscafé und weiteren Aufenthaltsmöglichkeiten. „Das sind wichtige<br />

Weichenstellungen für die Zukunft.“<br />

Nicht minder wichtig ist dem Rathaus-Chef die Entwicklung zur Campus-<br />

Uni der Hochschule Fresenius. „Hier sind wir mit einem Bebauungsplan<br />

aktiv geworden und haben eine enge Kooperation mit der Hochschule.“<br />

Krums Idealvorstellung ist es, dass sich der Campus von der Limburger<br />

Straße bis <strong>zum</strong> Hopfenstück erstreckt, ein Gelände, wo Autos draußen<br />

bleiben und stattdessen Elektrofahrräder die Studenten mobil halten. In<br />

Kürze soll der Kreisel an der Sporthalle am Hexenturm durch<br />

Studentenideen <strong>zum</strong> Fresenius-Kreisel ausgestaltet werden.<br />

Thema Bildung spielt eine wesentliche Rolle<br />

Überhaupt spielt das Thema Bildung bei Krums Überlegungen eine<br />

wesentliche Rolle. Die Schulerweiterungen, Bau der neuen Turnhalle auf<br />

dem Taubenberg oder Einrichtung der Mensen sind für den Bürgermeister<br />

grundlegende Infrastrukturverbesserungen, die <strong>Idstein</strong> für Neubürger<br />

attraktiv halten. „Wir müssen jungen Leuten in unserer Stadt Perspektiven<br />

geben, die für sie alle Möglichkeiten beinhalten und offen lassen - und<br />

zwar vor Ort. Von der Kinderbetreuung bis <strong>zum</strong> Studium müssen alle<br />

Angebote vorhanden sein.“<br />

Dabei legt Krum Wert darauf, dass es zwischen dem Wirtschafts- und<br />

Bildungsstandort immer enge Verbindungen gibt: Soll heißen, dass ein<br />

reger Austausch zwischen Unternehmen und Schulen stattfindet. „Es ist<br />

unsere große Aufgabe, dass wir in der kommunalen Kooperation der<br />

464


Gemeinden die Wichtigkeit des Bildungssegments als Standortfaktor<br />

erkennen.“<br />

Mit dem Bau des Taunusviertels, der Südtangente oder des Nassauviertels<br />

werden die Siedlungsgrenzen neu definiert. Das bedeutet für Krum hohe<br />

Anforderungen an die Stadtentwicklung. „Wir müssen den<br />

Wirtschaftsstandort stärken, Firmen nach <strong>Idstein</strong> bringen, Arbeitsplätze<br />

generieren, Wohnraum schaffen, neue Freizeitmöglichkeiten erschließen,<br />

Hotel- und Tagungsangebote bieten“, nennt der Rathaus-Chef wesentliche<br />

Punkte. „Gerade an diesen Punkten haben wir unsere<br />

Stadtentwicklungspolitik ausgerichtet.“ Nur so könne sich <strong>Idstein</strong><br />

innerhalb des Rhein-Main-Gebietes profilieren. „Wir versuchen,<br />

Alleinstellungsmerkmale zu schaffen, Nischen zu definieren und und zu<br />

platzieren, also Dinge anzubieten, die es woanders nicht gibt.“ Krum<br />

verweist als Beispiele auf das Tournesol-Bad oder die Hochschule. „Die<br />

Kernstadt ist der Motor und der Schwerpunkt der Entwicklungen, und<br />

unsere Stadtteile behalten ihren dörflichen Charakter ohne vernachlässigt<br />

zu werden. Dort gibt es große Probleme mit der demographischen<br />

Entwicklung - immer mehr Menschen wollen in die Kernstadt. Also starten<br />

wir in den Dörfern Einheimischenmodelle und Dorferneuerung, damit sie<br />

für junge Menschen attraktiv bleiben.“ Im Zuge des Stadtumbaues sollen<br />

die Eingangssituationen an Einfahrten der Stadt geändert werden. Der<br />

Umbau Nord an der Limburger Straße läuft bereits. Dort entstehen rund<br />

40 neue Häuser mit Wohnungen. Die maroden Häuser aus den fünfziger<br />

Jahren (Hahnstück/Altenhof) werden Zug um Zug abgerissen.<br />

Ideen für neue Park & Ride-Plätze<br />

Schwierig wird es laut Krum mit dem alten Lederfabrikgebäude an der<br />

Maximilianstraße, weil es dort verschiedene Eigentümer gibt. „Das<br />

Gebäude kann man als Industriedenkmal und damit als Dokument für die<br />

ehemalige Lederherstellung in <strong>Idstein</strong> erhalten.“ In den sanierten Räumen<br />

könnten Einzelhandel, Gewerbe oder Kultur mit wirtschaftlichem<br />

Hintergrund stattfinden. Beim Stadtumbau West gehören die ehemalige<br />

Bahnladestation nebst Güterschuppen bereits der Stadt. In diesem Bereich<br />

sollen neue Park&Ride-Plätze entstehen. „Den Güterschuppen könnten wir<br />

für die Jugend, vielleicht als Musikkneipe und Studententreff mit<br />

Kleinkunst nutzen.“<br />

Für Krum ist es unumgänglich, auch das Bahnhofsumfeld attraktiver zu<br />

machen. Handlungsbedarf bestehe auch auf der anderen Seite der<br />

Wiesbadener Straße, wo die ehemalige Ziegelei steht. „Zwischen der<br />

Weldert- und Wiesbadener Straße könnte ein Durchstich gemacht und so<br />

eine weitere Verbindung <strong>zum</strong> Schwimmbad entstehen.“ Auf dem Gelände<br />

der ehemaligen Autobahnpolizeistation in der Wiesbadener Straße will die<br />

dort in den alten Räumen bereits beheimatete Montessorischule das<br />

Gebäude abreissen lassen und neu bauen. „Gerade in der Wiesbadener<br />

Straße gibt es noch einige Grundstücke über die man intensiv nachdenken<br />

465


muss.“<br />

Am Stadtausgang Richtung Niedernhausen will die Stadt das ehemalige<br />

Gelände der Kindertagesstätte an der „Escher Straße“ vermarkten. „Dort<br />

stehen eine Wohnbebauung oder eine Wohnbebauungung für<br />

gehandicapte Menschen im Raum. Allerdings müssten die Pkw-Stellflächen<br />

in diesem Bereich erhalten bleiben.“ Oberhalb der Escher Straße wartet<br />

noch immer das alte Kreiskrankenhaus darauf, aus dem<br />

Dornröschenschlaf erweckt zu werden. Für Krum wäre eine Hotelnutzung<br />

das Nonplusultra. Investoren sind dafür jedoch nicht in Sicht,<br />

genausowenig wie für die Lore-Bauer-Halle, die nach Erledigung eines<br />

Bordelleinzugs weiter vor sich hingammelt.<br />

Weitere Möglichkeiten für Tagungen schaffen<br />

Im Innenstadtbereich setzt Krum nach der Verlegung des Busbetriebs an<br />

die Straße am Hexenturm auf eine Nutzung des ehemaligen Busplatzes als<br />

Frei-, Park- und Veranstaltungsplatz. „Das erweitert den<br />

Innenstadtbereich und schafft viele neue Möglichkeiten.“ Der Rathaus-<br />

Chef denkt an eine Verlegung des Wochenmarktes, die Aufstellung des<br />

Kerbezeltes, kurzzeitige Spiel- und Sportangebote oder eine Eisbahn im<br />

Winter.<br />

„Wir müssen ganz sicher auch bald Stadthalle und Parkdecks technisch<br />

auf- und umrüsten, die Stadtbücherei woanders unterbringen und<br />

versuchen, vielleicht durch einen Hotelbau in der unmittelbaren<br />

Nachbarschaft der Stadthalle weitere Möglichkeiten für Tagungen<br />

zuschaffen. Dann hätten wir so etwas wie ein echtes Kongresszentrum.“<br />

<strong>Eine</strong> Verkehrsanbindung des Tournesol-Bades an die Wiesbadener Straße<br />

ist nur mit einem Durchstich zu erreichen.<br />

466


Blick auf das Gelände zwischen Limburger Straße und Im Hopfenstück. Langfristig soll hier<br />

ein großzügiger Campus für die Hochschule entstehen. Fotos: wita/Mallmann<br />

Leser-Forum<br />

Schade für <strong>Idstein</strong><br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 18. Mai 2011<br />

Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> haben sich vor eineinhalb Jahren riesig gefreut, dass die<br />

Stadt nach ein paar Jahren wieder ein Schwimmbad hat. Die Idee des<br />

Schwimmbads hat sich erweitert, daraus ist ein Tournesol Wellness Center<br />

geworden. An sich ist keine schlechte Sache.<br />

Im letzten Winter habe ich mich für Fitness in Tournesol angemeldet. Die<br />

Luft und Temperatur hat inzwischen so eine schlechte Qualität – bildhaft<br />

ausgedruckt, den ähnlichen Zustand einer Tachypnoe (überhöhte<br />

Atemfrequenz) – erreicht.<br />

Die Ursache dieser Situation liegt auf der Hand und ist der<br />

Geschäftsführung wohl bekannt, nämlich die Klimaanlage ist für diese<br />

Räumlichkeit zu schwach, die körperlichen Aktivitäten erhöhen den Bedarf<br />

nach dem Zufuhr der frischen Luft. Nicht zuletzt scheint die sonne über<br />

mehrere Stunden direkt in den Fitnesraum.<br />

Inzwischen überlege ich mir ernsthaft, dass ich kündige und, mir eine<br />

andere Möglichkeit suche. Die Geschäftsführung scheint mindestens bei<br />

mir nicht in der Lage zu sein, gute Luft und angemessene Temperatur zu<br />

467


gewährleisten, nachdem ich das der Geschäftsleitung schriftlich wie auch<br />

persönlich mitgeteilt habe.<br />

Letztendlich finde ich schade für <strong>Idstein</strong>: <strong>Eine</strong> Möglichkeit weniger! Warum<br />

denn eigentlich? Besonders weil die Stadt an der Finanzierung vom<br />

Tournesol beteikigt ist?<br />

Mohammed Mahmoodi<br />

<strong>Idstein</strong><br />

Leer<br />

Nüttermoor: Spaßbad für 30 Millionen geplant<br />

VON GERWIN GRÄFE UND PHILIPP KOENEN 3. Juni 2011<br />

Österreichische Investoren stehen hinter dem Vorhaben im<br />

Gewerbegebiet an der Autobahn. Kommunen sollen Zuschüsse<br />

zahlen. Der Landkreis Leer hat Gespräche bestätigt.<br />

Blick in das Allwetterbad in <strong>Idstein</strong> bei<br />

geöffneter Kuppel.<br />

Bild: Bildagentur<br />

AMP<br />

Leer - Die Stadt Leer könnte <strong>zum</strong> Standort für ein großes Erlebnisbad<br />

werden. Nach OZ-Informationen plant eine Investorengruppe aus<br />

Österreich, ein solches Spaßbad für rund 30 Millionen Euro zu bauen - im<br />

Gewerbegebiet Nüttermoor, an der Autobahn. Allerdings sollen sich an den<br />

468


Kosten auch mehrere Kommunen beteiligen: Der Landkreis Leer, die Stadt<br />

und die Nachbargemeinde Moormerland spielen demnach als<br />

Zuschussgeber eine Rolle bei den Bad-Plänen.<br />

Der Landkreis Leer bestätigte, dass es bereits Treffen gegeben habe und<br />

kündigte an, dass ein weiteres Gespräch vorgesehen sei; dabei geht es<br />

um die Frage, ob sich ein Erlebnisbad dieser Größenordnung überhaupt<br />

finanzieren lässt.<br />

Die österreichischen Investoren haben im vergangenen Jahr ein<br />

Allwetterbad in der Kleinstadt <strong>Idstein</strong> (Hessen), nahe Wiesbaden,<br />

fertiggestellt. Dort zahlt die Kommune jährlich mehrere 100 000 Euro<br />

Zuschuss <strong>zum</strong> Betrieb. Das Allwetterbad in <strong>Idstein</strong> ist mit einer<br />

beeindruckenden Kuppel überdacht, die sich binnen Minuten öffnen lässt.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 04. Juni 2011<br />

Tournesol-Bad in Ostfriesland?<br />

04.06.2011 - IDSTEIN/LEER<br />

PROJEKT Österreicher wollen angeblich in Leer weitere Wellness-<br />

Oase bauen<br />

(OZ/VoS)Entsteht im ostfriesischen Leer ein weiteres Tournesol-<br />

Allwetterbad? <strong>Eine</strong> Investorengruppe aus Österreich will in Leer ein großes<br />

Rad drehen.<br />

Im Gewerbegebiet, nördlich des Ems-Parks an der A 31 und an der Grenze<br />

zu Moormerland, wird möglicherweise für 30 Millionen Euro ein zweites<br />

deutsches Tournesol-Erlebnisbad gebaut.<br />

Nach Informationen der Ostfriesen-Zeitung (OZ) will Tournesol dafür auch<br />

mehrere Kommunen mit ins Boot holen: den Landkreis Leer, die Stadt<br />

Leer und die Gemeinde Moormerland.<br />

Der Landkreis bestätigte der OZ auf Nachfrage, dass Gespräche geführt<br />

wurden, unter anderem im Oktober 2010 auf einer Wirtschaftsmesse in<br />

München. „Es wird ein weiteres Gespräch geben“, sagte Pressesprecherin<br />

Maike Duis.<br />

Man befinde sich aber noch in einem frühen Stadium; es müsse geklärt<br />

werden, ob sich das Projekt überhaupt finanzieren lasse. Nach<br />

469


Informationen der OZ möchten die Österreicher erreichen, dass sich die<br />

Kommunen sowohl an den Baukosten als auch am Betrieb beteiligen.<br />

Der Moormerländer Bürgermeister Anton Lücht wollte keine<br />

Stellungnahme abgeben. „Ich möchte mich dazu nicht äußern.“ Auch der<br />

Leeraner Bürgermeister Wolfgang Kellner hält sich bedeckt: „Es werden<br />

zwar Gespräche mit Projektentwicklern geführt. Ob ein entsprechendes<br />

Vorhaben in Leer realisiert wird, steht allerdings noch in den Sternen.“<br />

Ein Vorbild für Leer könnte das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Allwetterbad sein. In <strong>Idstein</strong> hat<br />

Tournesol bekanntlich in unmittelbarer Nähe der Autobahn 3 das erste<br />

deutsche Allwetterbad gebaut. Es wird von der Bevölkerung, den Schulen<br />

und Vereinen gut angenommen. Das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Allwetterbad ist als erste<br />

Wellness-Oase dieser Generation das Vorzeigebad in vollem Betrieb.<br />

Überdacht ist es mit einer schwenkbaren Kuppel, die sich binnen Minuten<br />

öffnen lässt. So wird aus dem Hallen- ein Freibad.<br />

Das Tournesol-Angebot umfasst Fitness, Sauna, Beauty und Wellness,<br />

sowie weitere Angebote wie eine Schwimmschule, Bar und Restaurant. Die<br />

Stadt <strong>Idstein</strong> - mit etwa 26 000 Einwohnern kleiner als Leer - beteiligt sich<br />

jährlich mit mehreren 100 000 Euro am Betrieb des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Allwetterbades.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 6. Juni 2011<br />

Antrag und Frage der CDU<br />

(red). Die CDU-Fraktion <strong>Idstein</strong> beantragt, den Magistrat zu beauftragen,<br />

die durch die Hebesatzerhöhung der Grundsteuer für das Haushaltsjahr<br />

2011 zu verzeichnenden Mehreinnahmen im Haushaltsplan berichtsmäßig<br />

gesondert auszuweisen und die Beiträge für Maßnahmen im Straßenbau,<br />

die ansonsten von Grundstückseigentümern im Rahmen einer<br />

Straßenbeitragssatzung im Laufe der jeweiligen Haushaltsjahre zu<br />

erbringen wären, diesen gegenüber zu stellen,<br />

Gegen die Stimmen der CDU wurde von der<br />

Stadtverordnetenversammlung beschlossen, den Hebesatz der<br />

Grundsteuer zu erhöhen. Begründet wurde dieser Beschluss damit, dass<br />

so eine Straßenbeitragsatzung vermieden werden könne.<br />

„Es bestehen erhebliche Zweifel unsererseits, dass dies wirklich so möglich<br />

470


ist. Die CDU will wenigstens erreichen, dass über eine entsprechende<br />

Ausweisung im Haushalt, die Zweckbindung der Mittel aus der<br />

Grundsteuererhöhung dokumentiert wird und diese bei Wegfall der dafür<br />

angeführten Begründungen wie von den Befürwortern der Steuererhöhung<br />

versprochen wieder zurückgeführt wird“, so Fraktionsvorsitzender Thomas<br />

Zarda.<br />

Außerdem stellt die Union eine Anfrage <strong>zum</strong> Tournesol-Zuschuss.<br />

„Zum einen bitten wir um Auskunft über den Stand der Dinge<br />

hinsichtlich des Zuschusses <strong>zum</strong> Tournesolbad. Wie erinnerlich,<br />

war das vor der Kommunalwahl ein einigermaßen intensiv<br />

diskutiertes Thema, von dem bislang aber nichts mehr zu hören<br />

ist“, so Thomas Zarda.<br />

Leer/<strong>Idstein</strong><br />

Erlebnisbad: Hessen sind total begeistert<br />

VON PHILIPP KOENEN 9. Juni 2011<br />

Nach 25 Jahren gehört der Komplex der Stadt <strong>Idstein</strong>. Die Anlage<br />

könnte Vorbild für einen Bau in Leer sein. Bürgermeister Gerhard<br />

Krum ist von dem Konzept überzeugt: "Wir haben es noch zu<br />

keinem Zeitpunkt bereut."<br />

Leer/<strong>Idstein</strong> - Ein Erlebnisbad in Leer: Um diesen Plan österreichischer<br />

Investoren weiß man auch in Hessen. "Auch mir ist bekannt, dass<br />

Kontakte zwischen der Stadt Leer und den Betreibern der Tournesol-<br />

Anlage in <strong>Idstein</strong> bestehen", schreibt der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgermeister Gerhard<br />

Krum (SPD) in seiner<br />

Antwort auf eine Anfrage der OZ.<br />

Wie berichtet, steht in der Kleinstadt nahe Wiesbaden (26 000 Einwohner)<br />

seit dem vergangenen Jahr ein Allwetterbad, das als Vorbild für Leer<br />

gelten könnte. In Nüttermoor, an der Autobahn, wollen die Österreicher<br />

dem Vernehmen nach ein Spaßbad für 30 Millionen Euro bauen.<br />

Stadt zahlt jährlich 500 000 an Badbetreiber<br />

471


Wie der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rathauschef mitteilte, habe sich seine Stadt nicht an<br />

den Baukosten des Bades beteiligt. Man habe jedoch ein stadteigenes<br />

Grundstück in Erbbaurecht "gegen einen eher symbolisch zu nennenden<br />

Erbbaupachtzins" zur Verfügung gestellt. Investor des Allwetterbades sei<br />

eine österreichische Bank, in deren Auftrag eine Tournesol-Gesellschaft<br />

die Anlage als Generalunternehmer errichtet habe; eine andere Tournesol-<br />

Gesellschaft, die Tournesol-Betriebs-GmbH, habe das Bad von der Bank<br />

geleast.<br />

Die Stadt zahlt dem Bad-Betreiber jährlich 500 000 Euro plus<br />

Mehrwertsteuer als Zuschuss. Damit, so Bürgermeister Krum, sichere sie<br />

das Schulschwimmen für alle Grundschulkinder und den Schwimmsport<br />

der Vereine. Die Tournesol-Anlage werde nach 25 Jahren in baulich<br />

ordnungsgemäßen Zustand und ohne weitere Kosten für die Kommune in<br />

das Eigentum der Stadt <strong>Idstein</strong> übergehen. "Mit dem<br />

Betriebskostenzuschuss kaufen wir also die Anlage."<br />

"Die Stadt <strong>Idstein</strong> hat noch zu keinem Zeitpunkt bereut, das Vorhaben<br />

realisiert zu haben." Sie sei stolz auf ihre Tournesol-Anlage, die ein<br />

zusätzlicher Anziehungspunkt für Touristen geworden sei und die<br />

Lebensqualität der Menschen in <strong>Idstein</strong> verbessere.<br />

Nachrichten für Ostfriesland, Emsland und das Oldenburger Land<br />

Pläne für Erlebnisbad in Leer vom Tisch<br />

VON GERWIN GRÄFE 11. Juni 2011<br />

Das Projekt scheitert an der Bürgschaft. Den Bau sollte die Stadt<br />

mit 20 Millionen Euro absichern. Diese Forderung lehnte<br />

Bürgermeister Wolfgang Kellner ab.<br />

Leer - Es wird kein Erlebnisbad für 20 Millionen Euro in Leer gebaut. "Die<br />

finanziellen Risiken sind einfach zu groß", ist sich Leers Bürgermeister<br />

Wolfgang Kellner mit Landrat Bernhard Bramlage und dem Bürgermeister<br />

von Moormerland, Anton Lücht, einig.<br />

Wie berichtet, hatte eine österreichische Investorengruppe bei der Stadt<br />

Leer angeklopft: Sie würde gerne ein Erlebnisbad im neuen<br />

472


Gewerbegebiet an der A 31 bauen. Die Fläche grenzt an die<br />

Nachbargemeinde Moormerland. Vorbild war ein Erlebnisbad in <strong>Idstein</strong> bei<br />

Wiesbaden.<br />

"Wenn der Investor insolvent werden würde, müssten wir das<br />

Geld aufbringen"<br />

Da das Bad in <strong>Idstein</strong> auch Schulschwimmen anbietet, fragte Kellner bei<br />

Bramlage nach, ob sich nicht der Landkreis als größter Schulträger im<br />

Umkreis an dem Projekt beteiligen wollte. Auch mit der Nachbargemeinde<br />

Moormerland nahm Kellner Verbindung auf.<br />

Alle drei Verwaltungschefs kamen jetzt zu der Überzeugung, dass das<br />

Projekt mit zu vielen Risiken behaftet sei. "Wir hätten jährlich mindestens<br />

800 000 Euro als Zuschuss zu den Betriebskosten aufbringen müssen",<br />

sagt Kellner.<br />

Hauptgrund für die Absage sei jedoch gewesen, so Kellner, dass die Stadt<br />

eine Bürgschaft über 20 Millionen Euro für die Investitionskosten hätte<br />

stellen sollen: "Wenn der Investor insolvent werden würde, müssten wir<br />

dieses Geld aufbringen." Ein solches Risiko sei mit einer soliden<br />

Haushaltsführung nicht vereinbar.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 17. Juni 2011<br />

Im rollenden Hotel <strong>zum</strong> Jazzfest<br />

Von Volker Stavenow<br />

EINWEIHUNG<br />

62 neue Parkplätze und 10 Wohnmobilstellflächen an der Erivan-<br />

Haub-Halle ab sofort nutzbar<br />

„Wir eröffnen diesen Parkplatz mit Wohnmobilhafen hier am<br />

Himmelsbornweg an der Erivan-Haub-Halle deshalb so kurz vor dem<br />

Jazzfest, damit er von Besuchern ab sofort <strong>zum</strong> Besuch des Festivals<br />

genutzt werden kann. Denn dieser Parkplatz bietet Platz für Autos und<br />

Wohnmobile.“ Bürgermeister Gerhard Krum verwies in seiner<br />

Einweihungsrede gestern auch darauf, dass man diesen neuen Parkplatz<br />

in engem Zusammenhang mit dem Freizeit- und Erholungsgebiet<br />

Wolfsbachtal sehen muss.<br />

Mit TV-Sporthalle nebst Außengelände, Tennisclub mit Plätzen, Grillhütte,<br />

Fischweiher und Klettergarten sieht Krum diesen Bereich als echte<br />

Attraktion für Sport- und Naturbegeisterte, aber auch für Familien an.<br />

„Das ist hier ein echter Standortfaktor für <strong>Idstein</strong>.“ Oberhalb des<br />

Tennisclubs im so genannten „Wasserfall“ sollen noch eine<br />

473


Freizeitsportanlage und ein Amphietheater das Angebot abrunden. Für<br />

Krum ist das Wolfsbachtal über Weiherwiese bis hinaus in die Zissenbach<br />

und weiter Richtung Wörsbachtal ein nahezu durchgehender Grünzug mit<br />

verschiedenen Freizeitangeboten. „Wo gibt es so etwas in anderen<br />

vergleichbaren Städten?“.<br />

Der neue Parkplatz mit 62 Stellplätzen und zehn Wohnmobilplätzen mit<br />

Strom-, Wasseranschluss und Abwasserabfluss für die Fahrzeuge wurde<br />

innerhalb von 56 Tagen gebaut und kostet rund 216000 Euro. Laut<br />

Bürgermeister Gerhard Krum wurden erste Vorplanungen zu diesem<br />

Projekt bereits 1994 in Angriff genommen. Damals waren 92 Parkplätze<br />

mit einer möglichen Erweiterung auf 156 Plätze vorgesehen. Der<br />

Parkplatz war damals noch für das Hallen- und Freibad<br />

vorgesehen. Wohnmobilplätze waren nicht geplant. Danach wurde<br />

bis zur Entscheidung für das heutige Tournesol-Bad im<br />

Nassauviertel auch erwogen, im Kontext mit der ehemals noch<br />

vorgesehenen Sanierung des alten <strong>Hallenbad</strong>es auf der heutigen<br />

Parkplatzfläche ein Hotel zu errichten. 2004 stellte der Ortsbeirat<br />

<strong>Idstein</strong>-Kern einen Antrag <strong>zum</strong> Bau eines Stellplatzes für<br />

Reisemobile. In den Ausschüssen wurde danach festgelegt, einen<br />

Parkplatz unterhalb der Tennisplätze zu bauen. Nach positiver<br />

Entscheidung durch die Stadtverordnetenversammlung 2008, begannen<br />

2009 die Planungen durch ein Ingenieurbüro auf der Grundlage des<br />

Vorentwurfes von 1994. Die Aufgabenstellung wurde wegen der<br />

zwischenzeitlich bestehenden Nachfrage um die Wohnmobilstellplätze mit<br />

Anschlüssen erweitert. 2010 gab das Stadtparlament endgültig grünes<br />

Licht für das Projekt.<br />

„Falls sich ein großer Bedarf für Autoparkplätze und Wohnmobilstellplätze<br />

hera usstellt, ist die Anlage um weitere 57 Parkplätze erweiterbar. Ich<br />

weiß, dass es sich unter den Wohnmobilfahrern schnell herumspricht,<br />

wenn es neue gute Flächen für ihre Fahrzeuge gibt“, sagte Krum. Über die<br />

soziale Kontrolle macht sich der Rathaus-Chef keine Sorgen. „Wenn erst<br />

einmal ein Hausmeister für TV-Halle und Gelände in der nahen<br />

Hausmeisterwohnung lebt, kann der auch den Wohnmobilhafen mit<br />

betreuen.“ Krum wies gleichzeitig darauf hin, dass sich die Stadt jetzt<br />

verstärkt Gedanken über Ausbau und Gestaltung des Himmelsbornweges<br />

machen will.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 20. Juni 2011<br />

Für einen Euro ins Tournesol<br />

(red). Das Tournesol-Bad und die Stadt <strong>Idstein</strong> führen wieder gemeinsam<br />

die familienfreundliche Sommerferienaktion für Schüler aus dem <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

474


Land durch. 730 Tageseintrittskarten für das Bad werden zur Verfügung<br />

gestellt und von beiden Kooperationspartnern anteilig gezahlt. So können<br />

die Schüler für einen Euro einen ganzen Tag lang Badespaß ohne<br />

Zeitbegrenzung genießen.<br />

Die Eintrittskarten werden ab 27. Juni, montags bis freitags von 10 bis 12<br />

Uhr in den Räumen der Sport- und Jugendpflege, Am Hexenturm 10,<br />

ausgegeben. Zusätzlich können auch montags bis freitags in der Zeit von<br />

9 bis 13 und von 14.30 bis 18.30 sowie samstags von 9 bis 13.30 Uhr die<br />

Eintrittskarten im Hexenbuchladen in der Obergasse 10 erworben werden.<br />

Die Schüler weisen sich per Schülerausweis aus und erhalten maximal<br />

zwei Eintrittskarten pro Tag, die am selben und folgenden Tag eingelöst<br />

werden können. Sonntags ist die Karte nicht gültig.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 25. Juni 2011<br />

Kein Tournesol-Bad in Leer<br />

25.06.2011 - LEER/IDSTEIN<br />

(red).Es wird kein Erlebnisbad für 30 Millionen Euro in Leer gebaut. Das<br />

berichtet die Ostriesen-Zeitung. „Die finanziellen Risiken sind einfach zu<br />

groß“, ist sich der Leeraner Bürgermeister Wolfgang Kellner mit Landrat<br />

Bernhard Bramlage und dem Bürgermeister von Moormerland, Anton<br />

Lücht, einig.<br />

Wie berichtet, hatte eine österreichische Investorengruppe bei der Stadt<br />

Leer angeklopft: Sie würde gerne ein Erlebnisbad im neuen<br />

Gewerbegebiet an der A 31 bauen. Die Fläche grenzt an die<br />

Nachbargemeinde Moormerland. Vorbild war das Erlebnisbad in <strong>Idstein</strong> bei<br />

Wiesbaden.<br />

Da das Bad in <strong>Idstein</strong> auch Schulschwimmen anbietet, fragte Kellner bei<br />

Bramlage nach, ob sich nicht der Landkreis als größter Schulträger im<br />

Umkreis an dem Projekt beteiligen wolle. Auch mit der Nachbargemeinde<br />

Moormerland nahm Kellner Verbindung auf.<br />

Alle drei Verwaltungschefs kamen jetzt zu der Überzeugung, dass das<br />

Projekt mit zu vielen Risiken behaftet sei. „Wir hätten jährlich mindestens<br />

800000 Euro als Zuschuss zu den Betriebskosten aufbringen müssen“,<br />

sagt Kellner.<br />

Hauptgrund für die Absage sei jedoch gewesen, so Kellner, dass die Stadt<br />

eine Bürgschaft über 20 Millionen Euro für Investitionskosten hätte stellen<br />

sollen: „Wenn der Investor insolvent werden würde, müssten wir dieses<br />

Geld aufbringen.“ Ein solches Risiko sei mit einer soliden Haushaltsführung<br />

nicht zu vereinbaren.<br />

475


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 27. Juni 2011<br />

Kühles Nass im Überfluss<br />

Von Marion Diefenbach<br />

TOURNESOL<br />

Sommerfest mit großem Programm fällt zeitweise dem Regen<br />

<strong>zum</strong> Opfer<br />

„Spiel und Spaß bei Sommer-Sonnen-Wetter“ hatte der Flyer getitelt, aber<br />

wieder einmal hielt sich das Wetter nicht an den Terminplan: Die Plätze<br />

unter den Bastschirmen blieben leer. Einige Saunisten in der Schwitzpause<br />

waren zeitweise die Einzigen, die sich im Freien aufhielten: Es war einfach<br />

zu kühl und zu nass am Samstag beim Sommerfest im Schwimmbad<br />

Tournesol.<br />

In den Innenräumen war der Besucherandrang dafür umso größer: „Wie<br />

schade, wir hatten so viel zu tun mit den Vorbereitungen…“, sagte Nicole<br />

Guckes vom Beratungsteam für Abos, und das war durchaus<br />

nachvollziehbar: Zum Unterhaltungsangebot gehörten Schminken für<br />

Kinder, Dosen werfen und Enten angeln, Torwandschießen, Basteln und T-<br />

Bo für Kinder, Kickertisch, Slackline, verschiedene Gymnastikangebote<br />

und ein Volleyballturnier. Im Sportbecken trieb ein riesiges DLRG-<br />

Piratenschiff; zusätzlich gab es von 17 bis 18 Uhr Live-Musik, und die<br />

„Fotoaktion Sommerfest“ im Vorfeld der Veranstaltung hatte fünf jungen<br />

Männern bereits einen „Sommerpass“ eingebracht. Auch einige der<br />

Sponsoren präsentierten sich.<br />

So herrschte trotz der kühlen Witterung gute Stimmung bei den vielen<br />

Badbesuchern, denn Attraktionen hat das Tournesol auch ohne Fest<br />

genügend zu bieten: Nach dem Besuch von Finnischer, Panorama-, Bio-<br />

oder Damensauna, Sole- oder Aromadampfbad kann man sich auf<br />

beheizten Wasserbetten ausruhen oder im großzügigen Saunagarten im<br />

unbeheizten, schilfumrandeten Bioschwimmteich oder im Abtauchbecken<br />

abkühlen beziehungsweise in der Sol-Bar amüsieren. Der in fünf<br />

Kontinente unterteilte Wellnessbereich wird für unterschiedlichste<br />

Massage-, Akupressur- und Mobilisierungsformen von klassisch bis<br />

exotisch unter anderem mit Ölen, Düften, Honig, Steinen oder Stäben<br />

genutzt; im sogenannten „Zarenbad“ kann man sich gegen das<br />

entsprechende Kleingeld zu zweit in der Riesenwanne Sekt kommen<br />

lassen und nach der Massage <strong>zum</strong> viergängigen „Candlelight Dinner“<br />

übergehen.<br />

Auf einer Trainingsfläche von 400 Quadratmetern stehen im<br />

476


Fitnessbereich neben Ausdauer-/Kraftgeräten und Spinning-Anlagen<br />

unterschiedlichste Tanz- und Bewegungsaktivitäten von Step bis Salsa<br />

Aerobics, von Body Pump bis Aqua Fit sowie Yoga und Pilates zur Auswahl.<br />

Auch die Kleinsten haben ihr eigenes Reich: Auf der untersten Ebene<br />

können sie in der Kinderküche experimentieren oder sich an Spielgeräten<br />

drinnen und draußen austoben. <strong>Eine</strong> eigene Schwimmschule mit<br />

verschiedenen „Levels“ für Babys und Kinder sowie unterschiedliche<br />

Schwimmunterrichtsformen für Erwachsene komplettieren das Angebot.<br />

Besonders die jungen Gäste haben ihren Spaß mit dem Piratenschiff. Foto:<br />

RMB / Wolfgang Kühner<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 27. Juni 2011<br />

477


478


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 09. und 13. Juli 2011<br />

RP gegen Zuschuss<br />

09.07.2011 - KREIS<br />

TOURNESOL Kreis soll Stellung beziehen<br />

(ht). Vom Regierungspräsidium Darmstadt (RP) flatterte erneut eine<br />

eindringliche Mahnung ins Kreishaus. Es sei angesichts der prekären<br />

Finanzlage des Rheingau-Taunus „nicht zu verantworten“, einen Zuschuss<br />

in Höhe von 250 000 Euro für das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Bad zu gewähren,<br />

heißt es in dem Schreiben.<br />

Dieser Betrag steht mit einem Sperrvermerk im Haushalt 2011 so lange,<br />

bis ein Vertrag zwischen der Stadt <strong>Idstein</strong> und dem Kreis unterzeichnet<br />

ist. Auf Nachfrage erklärte Landrat Burkhard Albers, dass die<br />

Vertragsverhandlungen mit <strong>Idstein</strong> noch laufen. Im Groben soll das<br />

Vertragswerk beinhalten, dass mit der Viertelmillion Euro das<br />

Schulschwimmen abgegolten ist und der Kreis von der Tournesol Betriebs<br />

GmbH dieselben Informationen erhält wie die Stadt <strong>Idstein</strong>. „Wir nehmen<br />

479


den Hinweis aus Darmstadt sehr ernst“, so Albers. Es sei „natürlich<br />

schwierig, diese zusätzliche freiwillige Leistung zu schultern“. Andererseits<br />

zahle der Kreis für das <strong>Hallenbad</strong> in Geisenheim denselben Zuschuss und<br />

stehe nach dem Grundsatz der Gleichbehandlung beider Kreisteile in<br />

<strong>Idstein</strong> in der Pflicht.<br />

Albers will dem Kreistag im September den Vertragsentwurf vorlegen,<br />

aber auch den vom RP angetragenen Ausstieg aus dem Zweckverband<br />

Rheingau erörtert wissen. Erst wenn ihn der Kreistag beauftrage, mit<br />

Rüdesheim und Geisenheim wegen der Mitgliedschaft im Zweckverband zu<br />

verhandeln, werde er entsprechende Gespräche führen. Durch die<br />

Mitgliedschaft im Zweckverband ist der Kreis bislang verpflichtet, den<br />

Zuschuss zu zahlen. Deshalb will der RP weitere vertragliche<br />

Festschreibungen des Kreises unterbinden. Wörtlich schreibt der Leiter der<br />

Kommunalaufsicht Karl-Heinz Diehl: „Die Übernahme von neuen<br />

vertraglichen Leistungen muss unterbleiben, bzw. unterliegt meinem<br />

Zustimmungsvorbehalt.“<br />

Der Kreis wird aufgefordert, <strong>zum</strong> Thema Zuschuss Tournesol-Bad Stellung<br />

zu beziehen.<br />

Wiesbadener Kurier vom 13. Juli 2011<br />

Mahnung aus Darmstadt wegen Bäder-Zuschuss<br />

13.07.2011 - RHEINGAU-TAUNUS<br />

TOURNESOL Kreis soll Stellung beziehen<br />

(ht). Vom Regierungspräsidium Darmstadt (RP) flatterte dieser Tage<br />

erneut eine eindringliche Mahnung ins Kreishaus. Es sei angesichts der<br />

prekären Finanzlage des Rheingau-Taunus-Kreises „nicht zu<br />

verantworten“, einen Zuschuss in Höhe von 250 000 Euro für das<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Bad zu gewähren, heißt es. Dieser Betrag steht mit<br />

einem Sperrvermerk im Haushalt 2011, so lange, bis ein Vertrag zwischen<br />

der Stadt <strong>Idstein</strong> und dem Kreis unterzeichnet ist. Auf Nachfrage erklärte<br />

Landrat Burkhard Albers (SPD), dass die Vertragsverhandlungen mit<br />

<strong>Idstein</strong> noch laufen. Mit der Viertelmillion Euro soll das Schulschwimmen<br />

abgegolten werden, der Kreis soll von der Tournesol Betriebs GmbH<br />

dieselben Informationen erhalten wie die Stadt <strong>Idstein</strong>.<br />

„Wir nehmen den Hinweis aus Darmstadt sehr ernst“, so Albers. Es sei<br />

„natürlich schwierig, diese zusätzliche freiwillige Leistung zu schultern“.<br />

Andererseits zahle der Kreis für das <strong>Hallenbad</strong> in Geisenheim denselben<br />

Zuschuss und stehe nach dem Grundsatz der Gleichbehandlung beider<br />

Kreisteile in <strong>Idstein</strong> in der Pflicht.<br />

480


Albers will dem Kreistag im September den Vertragsentwurf vorlegen,<br />

aber auch den vom RP angetragenen Ausstieg aus dem Zweckverband<br />

Rheingau erörtert wissen. Erst wenn ihm vom Kreistag der Auftrag erteilt<br />

wird, mit Rüdesheim und Geisenheim wegen der Mitgliedschaft im<br />

Zweckverband zu verhandeln, werde er entsprechende Gespräche führen.<br />

Durch die Mitgliedschaft im Zweckverband ist der Kreis bislang<br />

verpflichtet, den Zuschuss zu zahlen. Deshalb will der RP weitere<br />

vertragliche Festschreibungen des Kreises unterbinden. Wörtlich schreibt<br />

der Leiter der Kommunalaufsicht, Karl-Heinz Diehl: „Die Übernahme von<br />

neuen vertraglichen Leistungen muss unterbleiben, bzw. unterliegt<br />

meinem Zustimmungsvorbehalt.“ Der Kreis wird aufgefordert, <strong>zum</strong> Thema<br />

Zuschuss Tournesol-Bad Stellung zu beziehen.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 26. August 2011<br />

„Schreiben schwarze Zahlen“<br />

Von Volker Stavenow<br />

TOURNESOL<br />

Neuer Geschäftsführer Hermann Pacher will Kundenkritik sehr<br />

ernst nehmen<br />

„Als ich die Geschäftsleitung im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol im vergangenen April<br />

übernommen habe, war mein Ziel, bereits im Mai schwarze Zahlen zu<br />

schreiben. Das habe ich nicht geschafft, aber seit vergangenem Juni<br />

schreiben wir schwarze Zahlen.“ Hermann Pacher, der neue Chef im<br />

Vorzeige-Allwetterbad, nimmt kein Blatt vor den Mund, sei es, wenn es<br />

um gute, sei es, wenn es um schlechte Nachrichten geht.<br />

Pacher ist ein Profi: Nach seinem Einsatz in leitender Stellung bei Event-<br />

Organisationen am Nürburgring lernte er dort Alexander Hackl, einen der<br />

Geschäftsführer der Tournesol-Energie- und Freizeit- Anlagenbau GmbH<br />

kennen. Hackl holte Pacher nach <strong>Idstein</strong>, als Nachfolger des Ehepaars<br />

Klee. Seit 1. April dieses Jahres trägt Pacher Verantwortung im Tournesol<br />

und macht keinen Hehl daraus, dass ihm vieles nicht gefiel, was er bei<br />

seinem Antritt registrierte. „Die betriebswirtschaftlichen Zahlen waren<br />

nicht so, wie wir sie uns vorgestellt haben. Bei einem solchen Millionen-<br />

Projekt wie dem Tournesol kann man nicht immer drauflegen.“<br />

Er macht es an einem einfachen Beispiel deutlich: „Man kann ein<br />

Schnitzel, das im Einkauf fünf Euro kostet, nicht für 4,50 verkaufen!“<br />

481


Pacher nimmt aber die Klees in Schutz, wenn das Ehepaar mit<br />

Missmanagement in Verbindung gebracht wird. „Die Klees haben andere<br />

Qualitäten.“ Michelle Klee ist nach Pachers Worten noch immer<br />

Gesellschafterin im Tournesol.<br />

Hermann Pacher hat für alle Betriebsbereiche im Tournesol<br />

Prognoseplanungen erstellt, damit den heute 104 Mitarbeitern deutlich<br />

wird, wohin er mit seiner Mannschaft will. Das hat auch Auswirkungen auf<br />

die gesamte Personalstruktur: Die Personalstärke sank von 138 auf 104,<br />

und auch innerhalb der Abteilungen wurden Posten mit anderen Personen<br />

besetzt, damit es im Ablauf besser rund läuft als bisher.<br />

Denn, dass es nicht immer rund läuft, wissen Pacher und sein Assistent<br />

Enrico Kudlich sehr wohl. „Beim Service und der Sauberkeit gab es beim<br />

Start Probleme. Das wissen wir, und wir arbeiten daran jeden Tag“, so<br />

Kudlich. Inzwischen ist das Tournesol-Personal direkt verantwortlich für<br />

die Sauberkeit, keine Fremdfirma mehr. Wo sich viele Tournesol-Kunden<br />

früher nicht ernst genommen fühlten, weil es kein sogenanntes<br />

Beschwerde-Management gab, hat Pacher angesetzt. „Wir wollen, dass<br />

sich unsere Kunden bei uns wohlfühlen, darum nehmen wir Kritik und<br />

Anregungen natürlich auf, sprechen gerne persönlich mit den Leuten und<br />

versuchen, die Wehwehchen so schnell wie möglich abzustellen.“ Aber die<br />

Tournesol-Leiter müssen sich nicht nur mit Wehwehchen beschäftigen,<br />

sondern auch mit handfester Kritik aus den Reihen der inzwischen 2400<br />

Abonnenten. Immer wieder traten Klagen über Sauberkeit, Service, hohes<br />

Preisniveau, unflexible Preisstruktur oder mangelnde Qualität bei der<br />

Kompetenz des Personals auf. „Glauben Sie mir, wir arbeiten täglich hart<br />

daran, unsere Kunden zufriedenzustellen. Dass dies nicht immer ganz<br />

gelingt, ist klar.“ Pacher verweist darauf, dass es inzwischen von Kunden<br />

angeregte Beschattungen im Fitnessbereich gibt, die dortigen Bildschirme<br />

funktionieren, die Klimaanlage im Spinning-Raum verbessert wurde und<br />

demnächst in den Umkleidekabinen wieder Föhne für die Besucher liegen.<br />

„Alles Dinge, die wir nach Kundenhinweisen umgesetzt haben.“<br />

Besonders sauer reagierten zahlende Mitglieder der „Tournesol-Familie“,<br />

als die Geschäftsführung von einem Tag auf den anderen das sogenannte<br />

Zeitkonto, auf dem die Abonnenten für ihre Besuche im Bad<br />

Zeitgutschriften erhielten, abgeschafft wurde. „Das war von unserer Seite<br />

wirtschaftlich einfach nicht durchzuhalten. Wir mussten uns entscheiden,<br />

ob wir die Abo-Preise erhöhen oder diese Zeitkonten abschaffen“, sagt<br />

Pacher ganz offen. Diese Zeitkonten waren laut Tournesol-Chef zwar nicht<br />

Bestandteil des Vertrages mit der Stadt, dafür aber in den Verträgen der<br />

Tournesol-Kunden. „Wir wissen, dass dies ein einseitiger Vertragsbruch<br />

von uns ist, aber wir können es nicht ändern.“ Dass inzwischen auch die<br />

normalen Abo-Preise angehoben wurden, ist für den Chef normal: „Das<br />

andere waren ja reine Einführungspreise.“<br />

Trotzdem sehen Pacher und Kudlich das Tournesol auf gutem Wege. „Bis<br />

482


Ende 2011 wollen wir 3000 Abonnenten erreichen.“ Als teures „Abzocke-<br />

Schwimmbad“, wie es böse Zungen auch behaupten, sehen Pacher und<br />

Kudlich das Allwetterbad nicht. „Wo bekommen Sie diese umfassenden<br />

Angebote zu diesen Preisen sonst in der Region? Und ich habe mich in<br />

anderen Studios umgesehen und weiß, wovon ich rede“, stellt Pacher klar.<br />

Hinter der Kulisse des Tournesol gehen die Überlegungen für neue<br />

Preisstrukturen ab kommendem Oktober weiter. „Wir diskutieren, ob wir<br />

ein Abendticket für Sauna und ein Frühsportler-Tag montags bis freitags<br />

bis zwölf Uhr einführen.“ Allerdings ist das noch nicht beschlossen. Nicht<br />

vom Tisch, aber bisher wegen der Finanzierung noch nicht umgesetzt, ist<br />

die Tournesol-Idee, neben dem Bad ein Hotel zu bauen. „Wir hätten es im<br />

Bad sicher leichter, wenn wir dieses Vorhaben umsetzen“, ist sich Pacher<br />

sicher.<br />

Das Duo an der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Spitze: Hermann Pacher (links) und<br />

Enrico Kudlich im Außenbereich des Allwetterbades.<br />

Foto: wita/Udo Mallmann<br />

26.08.2011 Elsa Maier, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />

Am Ende "bürgt" der Bürger<br />

"Ich habe es ja schon immer gewusst das es sich nicht rechnet..." werden<br />

einige <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> denken.<br />

Und wahrscheinlich haben diese Mitbürger sogar recht damit.<br />

Sowohl die Stadt <strong>Idstein</strong> und Investoren haben sich das Projekt - wie es<br />

mittlerweile ja gängige Praxis ist - "schöngerechnet" und bekommen<br />

wahrscheinlich bald die Quittung dafür. Ich denke das es vielen Bürgern<br />

durchaus bewusst ist, dass es schwierig ist in einer Gemeinde wie <strong>Idstein</strong><br />

ein Schwimmbad profitabel zu betreiben und daher die Statd/Steuerzahler<br />

einspringen muss. Man muss halt abwägen ob der Gemeinschaft Wert ist<br />

ein solches Freizeitangebot zu subventionieren.<br />

Ich hoffe nur das die Satdt <strong>Idstein</strong> dieses Risiko in den Haushalten<br />

483


erücksichtigt und nicht darauf hofft, das es schon "irgendwie gut gehen<br />

wird"! Die Alarmzeichen dafür das es "nicht gut gehen wird" sind im<br />

Artikel ja ausreichend benannt.<br />

Am Ende "bürgt" der Bürger und nicht die Betreibergesellschaft.<br />

Kommentar<br />

<strong>zum</strong> Pressebericht aus der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom26.August 2011<br />

Volker Stavenow <strong>zum</strong><br />

Tournesol-Bad<br />

484


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 30.August 2011<br />

485


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12. September 2011<br />

486


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12. September 2011<br />

487


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 22. September 2011<br />

Wachsame Engelsaugen<br />

Von Volker Stavenow<br />

TOURNESOL<br />

„Angel Eye“ kann Leben retten<br />

So einen dramatischer Zwischenfall gab es bisher im Tournesol-Bad nicht<br />

und die Verantwortlichen hoffen, dass er auch nie eintritt: Ein Kind liegt<br />

regungslos auf dem Boden des 286 Quadratmeter großen Sportbeckens.<br />

Sekundenschnell werden die wachhabenden Bademeister automatisch<br />

über den Vorfall im Wasser alarmiert und können sofort eingreifen - dem<br />

„Angel Eye“, Engelsauge, sei Dank. Denn diesem „Auge“ entgehen keine<br />

Zwischenfälle. „Angel Eye“ ist ein hochmodernes Sicherheitssystem für<br />

Schwimmbecken, hergestellt in Bozen in Südtirol. Die 13 Engelsaugen sind<br />

in den Seitenwänden der verschiedenen Becken - außen und innen - sowie<br />

im Durchschwimmkanal installiert. Den hinter den Fenstern eingebauten<br />

Videokameras entgehen keine Bewegungen und vor allem keine<br />

Badegäste, die sich minutenlang auf einmal nicht mehr bewegen. Das<br />

System ist so genau auf Wellen, strampelnde Badegäste, Lichtreflexe oder<br />

Wasserblasen eingestellt, dass es „Angel Eye“ gelingt, nur bei wirklich<br />

kritischen Situationen Alarm zu geben.<br />

Fehlmeldungen, also, wenn einmal ein Jugendlicher „toter Mann“ spielt<br />

und sich im Wasserbecken bis auf den Grund absinken lässt, stuft die<br />

Anlage richtig ein. Die kleinste Bewegung des sportlichen Tauchers<br />

signalisiert den „Augen“: Alles ok mit dem Badegast.<br />

Alle gesammelten Aufzeichnungen und Daten werden zur Analyse an den<br />

Hauptrechner und auf die vielen Bildschirme im Kontrollraum gesendet.<br />

Dort wird bei einem Notfall Alarm gegeben und der Standort der in Gefahr<br />

schwebenden Person sofort rot eingerahmt. Die Rettung ist danach nur<br />

noch Sekundensache.<br />

Max Berger, einer von elf Fachangestellten für Bäderbetriebe, die in Voll-<br />

und Teilzeit im Wechsel im Tournesol arbeiten, demonstriert die<br />

sekundenschnelle Warnfunktion anhand eines Reinigungsschlauches, der<br />

auf dem Boden im momentan leeren Freizeitbecken liegt, weil es zur Zeit<br />

gewartet wird. Das „Angel Eye“ hat den bewegungslosen Gegenstand<br />

sofort lokalisiert und schlägt Alarm.<br />

„Dieses System unterstützt unsere Mitarbeiter enorm und könnte bei<br />

Bedarf weiter ausgebaut werden. Allerdings lohnt sich dies nur bei viel<br />

488


größeren Wasserflächen“, weiß Hermann Pacher (Geschäftsleitung). Alle<br />

Becken zusammen haben im Tournesol eine Wasserfläche von gut 1406<br />

Quadratmetern.<br />

Obwohl die Engelsaugen das Risiko eines möglicherweise ertrinkenden<br />

Menschen auf ein Minimum reduzieren, gibt es ein solches Warnsystem<br />

laut Pacher nur zweimal in Deutschland - eines davon im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Allwetterbad.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 30. September 2011<br />

Vision von Kongressstadt<br />

30.09.2011 – IDSTEIN<br />

Von Kim Bernhardt<br />

PRÄSENTATION<br />

„accadis“-Studenten stellen ihr Tourismuskonzept für <strong>Idstein</strong> vor<br />

„Wir haben viel zu bieten, aber wir müssen noch mehr tun. Es ist unsere<br />

Aufgabe Nischen zu finden “, sagte <strong>Idstein</strong>s Bürgermeister Gerhard Krum<br />

zu Beginn der Präsentation des „Touristischen Konzepts für <strong>Idstein</strong>“,<br />

ausgearbeitet von Studenten der Hochschule „accadis“. Genau dieser<br />

Aufgabe hat sich das Team hinter Sarina Hilke gewidmet, die<br />

stellvertretend für die gesamte Gruppe die Präsentation übernahm.<br />

Insbesondere untersuchten sie die touristischen Potenziale der Stadt nach<br />

sogenannten Alleinstellungsmerkmalen.<br />

Das Studententeam unter Leitung ihres Tourismusmanagement-Dozenten,<br />

Ronald Wassmann baut ihr Konzept auf drei Säulen auf. Dabei erhält jede<br />

Säule einen eigenen Slogan, sodass das Konzept unter dem Motto „<strong>Idstein</strong><br />

erleben“, „<strong>Idstein</strong> erfahren“ und „<strong>Idstein</strong> erlernen“ erscheint.<br />

Angebote rund um Kultur und Geschichte<br />

Die erste Säule soll ein Angebot rund um „Kultur und Geschichte“<br />

darstellen. Besonders im Fokus steht dabei der bereits existierende<br />

Limeswanderweg, der zu einem „Römerweg“ mit Abstecher in die<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Innenstadt erweitert werden soll. Die fünf Kilometer Umweg, die<br />

der Wanderer in Kauf nehmen müsste, sollen durch Hinweisschilder über<br />

die Geschichte der Römer erlebnisreicher werden. Auch der Römerturm,<br />

der an der Landstraße Richtung Oberseelbach steht, soll als Standpunkt<br />

489


für Weinverkostungen, Grillabende nach Germanen-Art oder<br />

Turmbesichtigungen genutzt werden.<br />

Sarina Hilke hob dabei besonders eine Zielgruppe hervor. „Die Amerikaner<br />

lieben die deutsche Kultur!“ Man müsse die Amerikaner, die rund um die<br />

Airbase in Wiesbaden lebten, für <strong>Idstein</strong>s Altstadt und Geschichte<br />

gewinnen. Auch der Einzelhandel und die Gastronomie würden von den<br />

Tagesausflüglern profitieren. „Hier könnten sie endlich einmal Omas guten<br />

Apfelkuchen probieren, anstelle klebriger Muffins.“<br />

Gut vorstellen kann sich das Studententeam auch eine Führung durch das<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Brauhaus mit optional buchbaren Braukursen. Vermarktet<br />

werden soll der Tagesausflug als ein Einblick in den „German way of life“.<br />

<strong>Idstein</strong> soll mit der zweiten Säule des Konzepts „erfahren“ werden. Durch<br />

Natur- und Sportangebote würden auch die Besucherzahlen der Stadt<br />

steigen. Ihren Fokus legen die Studenten dabei auf die<br />

Wohnmobilisten, da sich <strong>Idstein</strong> durch die Nähe zur A 3 als<br />

Rastplatz anbiete. Ziel müsse daher sein, dass <strong>Idstein</strong>s<br />

Wohnmobilplatz eine Topauszeichnung erhält. Nur so würde der<br />

Platz auch tatsächlich Kunden anlocken, die dann durch spezielle<br />

Angebote einen weiteren Tag in <strong>Idstein</strong> verbringen würden.<br />

Möglichkeiten dafür wären ein vergünstigter Eintritt in das<br />

Tournesol-Bad oder das Angebot, sogenannte E-Bikes auszuleihen,<br />

Fahrräder, die durch einen Elektromotor ergänzt werden. <strong>Eine</strong> Idee,<br />

die es leichter machen würde, <strong>Idstein</strong>s bergige Umgebung zu erkunden.<br />

„Zusätzlich könnte sich <strong>Idstein</strong> dann mit einem umweltfreundlichen Image<br />

schmücken“, ergänzte Sarina Hilke. Bei ihren Überlegungen sind die<br />

Studenten stets von den Potenzialen vor Ort ausgegangen. So würde sich<br />

die Firma Storck als möglicher Partner des E-Bike-Projektes anbieten.<br />

Besonders die Biker haben es den Studenten als Zielgruppe angetan.<br />

Denn was ihrer Meinung nach neben den optimalen Strecken im Taunus<br />

fehlt, ist ein Treffpunkt für die Sportler. Gemeint sind hierbei<br />

Fahrradfahrer und Motorradbegeisterte.<br />

Das Team hinter Sabine Hilke präsentierte hierzu bereits einen kleinen<br />

Werbefilm, mit dem man auf das Bikerrestaurant aufmerksam machen<br />

könnte. „Nach der Umfrage ergibt sich, dass die meisten Biker sich eine<br />

hessisch inspirierte Bar mit Biergarten wünschen“, so Ronald Wassmann.<br />

Tagsüber und unter der Woche soll die Gaststätte vor allem<br />

Geschäftsleute zugänglich gemacht werden.<br />

Für besonders vielversprechend halten die Studenten die Säule „<strong>Idstein</strong><br />

erleben“. Das Angebot rund um „Gesundheit und die Hochschule<br />

Fresenius“ soll dabei als herausragendes Merkmal der Stadt entwickelt<br />

werden. Die „Accadis“-Studenten möchten vor allem den<br />

Bekanntheitsgrad der Fresenius als eine Hochschule mit Schwerpunkt<br />

490


Gesundheit nutzen. Tatsächlich bietet die Hochschule Studiengänge wie<br />

Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie an - alles<br />

Therapiemöglichkeiten, für deren Erforschung und Weiterentwicklung es<br />

bislang keine Auszeichnung gibt.<br />

„Wir möchten die Verleihung des „ID-Steins“ für herausragende<br />

Leistungen in diesen Therapiebereichen einführen. Dies soll dann in einem<br />

festlichen Rahmen, am besten bei einer Galaveranstaltung in <strong>Idstein</strong><br />

stattfinden“, sagt Sarina Hilke.<br />

<strong>Idstein</strong> soll Kongressstadt werden<br />

Die Vision ist, <strong>Idstein</strong> als eine Kongressstadt zu etablieren. Durch die<br />

Kongresse rund um das Thema Gesundheit käme es nicht nur zu einem<br />

Imagegewinn, sondern es würde auch einen Aufschwung für die Hotellerie<br />

bedeuten. Tatsächlich verfüge <strong>Idstein</strong> im Vergleich <strong>zum</strong> hessischen<br />

Durchschnitt über 66 Prozent weniger Schlafmöglichkeiten.<br />

Angeregt von den vielfältigen Ideen der Studenten, diskutieren die Gäste<br />

im Forum der vrbank anschließend über die Voraussetzungen, um das ein<br />

oder andere aus dem Konzept umzusetzen. Bürgermeister Gerhard Krum<br />

war beeindruckt von der Arbeit der „accadis-Studenten. „Mir gefällt, dass<br />

ihre Ideen nicht abgehoben sind.“ An die Unternehmer unter den Gästen<br />

richtete er schmunzelnd. „Ihr solltet von diesen Ideen nun beflügelt sein.<br />

Also fliegt!“<br />

Ronald Wassmann und Sarina Hilke präsentierten das Ergebnis der<br />

studentischen Untersuchungen. Foto: wita/Martin Fromme<br />

491


Landkreis<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 26.Oktober 2011<br />

Kreis kauft das Landratsamt<br />

26.10.2011 – KREIS<br />

Von Mathias Gubo<br />

NACHTRAGSETAT<br />

Für Erwerb der Immobilie sind 16,2 Millionen eingeplant / Kein<br />

Geld für <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bad<br />

„Von Entwarnung kann keine Rede sein.“ Mit diesen Worten stellte Landrat<br />

Burkhard Albers (SPD) den vom Kreisausschuss beschlossenen zweiten<br />

Nachtragshaushalt für 2011 vor. Zwar konnte der Fehlbetrag um rund 200<br />

000 Euro gesenkt werden. Er liegt aber immer noch bei 36,7 Millionen<br />

Euro. Der Höchstbetrag für Kassenkredite soll auf 370 Millionen Euro<br />

ausgeweitet werden. Derzeit nehme der Rheingau-Taunus-Kreis rund 278<br />

Millionen Euro Kassenkredite in Anspruch.<br />

Das Investitionsvolumen wird im zweiten Nachtrag von bisher 17,7<br />

Millionen Euro auf gut 34 Millionen Euro erhöht. Unter Berücksichtigung<br />

der geplanten Kreditneuaufnahme von rund 28,1 Millionen Euro sei dies<br />

eine Überschreitung der Nettoneuverschuldungsgrenze von gut 18,7<br />

Millionen Euro. Doch dabei müsse man zwei Sachverhalte berücksichtigen:<br />

Zum einen die Kreditaufnahme für die Investitionsprogramme von Bund<br />

und Land in Höhe von 2,8 Millionen Euro - Albers spricht in diesem<br />

Zusammenhang von „Sondereffekten“ - sowie der geplante Kauf des<br />

Kreishauses im Bad Schwalbacher Heimbachtal, wofür gut 16,2 Millionen<br />

Euro eingeplant sind. Dem Kauf des Kreishauses habe das<br />

Regierungspräsidium bereits zuge stimmt, so Albers, der darauf verwies,<br />

dass die Zinsbelastungen niedriger sein werden als die bisherigen<br />

Mietzahlungen: „Der Kauf des Kreishauses spart uns eine Menge Geld“.<br />

Abgelehnt habe der Kreisausschuss dagegen den von Albers befürworteten<br />

Investitionszuschuss für den von Kiedrich geplanten Bau eines neuen<br />

Sportplatzes. Dafür wollte der Kreis 150 000 Euro für die Nutzung im<br />

Rahmen des Schulsportes einstellen. Das wäre „keine Sonderlösung für<br />

Kiedrich“, so der Landrat ausdrücklich, vielmehr verfahre der Kreis auch in<br />

anderen Kommunen so. Er gehe daher davon aus, „dass das letzte Wort in<br />

492


dieser Sache noch nicht gesprochen ist“.<br />

Bei den Erträgen fallen Mehrerlöse durch Zuschüsse ins Gewicht. So gibt<br />

es eine Bundesförderung in Höhe von 450 000 Euro für die<br />

Schulsozialarbeit, das Land weist gut 200 000 Euro für die Beseitigung<br />

von Winterschäden an Kreisstraßen und die Radwegebeschilderung zu.<br />

Mehr Gebühren als bisher eingeplant erwirtschaften die Zulassungsstellen<br />

des Kreises. Da viel mehr Autos zugelassen werden, wird ein Mehrbetrag<br />

von 200 000 Euro eingeplant.<br />

Noch einmal 24 000 Euro kommen hinzu, da der Kreis im Rahmen eines<br />

Pilotprojekts für eine Autoglasfirma als bundesweiter Lieferant von<br />

Feinstaubplaketten agiert.<br />

Bei den Aufwendungen schmerzen den Kreis Mehrkosten in Höhe von 1,3<br />

Millionen Euro bei der wirtschaftlichen Jugendhilfe, die laut Landrat vor<br />

allem durch vermehrte und längere stationäre Unterbringung betroffener<br />

Jugendlicher entstehen. Auch für die Hilfe <strong>zum</strong> Lebensunterhalt müssen<br />

550 000 Euro mehr ausgegeben werden, da die Zahl der Betroffenen<br />

zunehme, für Grundsicherungsleistungen schlagen Mehrkosten von einer<br />

halben Million Euro zu Buche. Dafür muss der Kreis 274 000 Euro weniger<br />

an Zuschüssen an die Rheingau-Taunus Verkehrsgesellschaft (RTV)<br />

überweisen. Der Zuschuss für das Tournesolbad in <strong>Idstein</strong> in Höhe<br />

von knapp 200 000 Euro wurde gestrichen. Dies hatte der<br />

Regierungspräsident in Darmstadt verfügt. Der Kreis überweist<br />

<strong>Idstein</strong> nur mehr 50 000 Euro für die Nutzung des Bades im<br />

Rahmen des Schulsports. Von 2012 an soll es nach den Vorgaben<br />

aus Darmstadt gar keine Zuschüsse des Kreises für den Unterhalt<br />

des Tournesolbades mehr geben. Zudem habe der Kreisausschuss<br />

der Kreisverwaltung den Auftrag erteilt, eine Aufstellung aller<br />

freiwilligen Leistungen ohne vertragliche oder gesetzliche Bindung<br />

vorzulegen, um weiteres Einsparungspotenzial zu finden.<br />

Abschließend beklagte der Landrat, dass sich „das Land Hessen auf Kosten<br />

der Kreise entlastet“. Durch den Eingriff des Finanzministers in den<br />

kommunalen Finanzausgleich und bei der Grunderwerbssteuer entgingen<br />

dem Kreis in diesem Jahr rund acht Millionen Euro. Durch Abschreibungen<br />

kämen noch einmal acht Millionen Euro hinzu. Albers fordert, dass sich<br />

„das Land dringend der Finanznot der Kommunen annehmen muss“.<br />

Der Kauf des Kreishauses in Bad Schwalbacher ist billiger als die Miete. Foto: RMB /<br />

Wolfgang Kühner<br />

493


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 29.Oktober 2011<br />

494


Änderungsantrag der <strong>FWG</strong>-Fraktion vom 10.11.2011<br />

495


<strong>Idstein</strong><br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12. November 2011<br />

Tournesol steht das Wasser bis <strong>zum</strong> Hals<br />

12.11.2011 – IDSTEIN<br />

PARLAMENT<br />

Aufschub der Gebührenrechnungen?<br />

(us). Den Betreibern des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Schwimmbades steht das<br />

Wasser bis <strong>zum</strong> Hals. Offenbar können die sechsstelligen Rechnungen für<br />

Wasserbezug und Kanalbenutzung nicht beglichen werden.<br />

Die Geschäftsführung scheut mit diesen unangenehmen Nachrichten die<br />

Öffentlichkeit und auch die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Gremien bemühen sich nach Kräften<br />

um Geheimhaltung der Zahlungsschwierigkeiten. Als sicher gilt aber, dass<br />

die Stadt nach wie vor vergeblich darauf wartet, dass die aufgelaufenen<br />

Gebühren beglichen werden. Nach unbestätigten Informationen handelt es<br />

um einen Gesamtbetrag von rund 350 000 Euro, den Tournesol zahlen<br />

müsste.<br />

Ausgelöst durch die Kostensteigerungen von etwa 19,5 auf etwa 28<br />

Millionen Euro und durch anfängliche Probleme beim kostspieligen Betrieb<br />

des Bades geriet das Finanzkonzept von Tournesol in die Schieflage.<br />

Hinter den Kulissen sucht jetzt auch die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Kommunalpolitik nach<br />

Lösungen, um die Lage nicht noch zu verschlimmern und zu verhindern,<br />

dass der Karren an die Wand gefahren wird. In nichtöffentlichen Sitzungen<br />

der Ausschüsse wurde eine Stundung der Gebührenzahlungen angeregt.<br />

Außerdem beschäftigten sich die Mandatsträger mit der Frage, wie ein<br />

wirtschaftlicher Betrieb des Bades gesichert werden könnte. Dazu ist dem<br />

Vernehmen nach ein Gutachten erstellt worden, das die Grundlage für<br />

solche Überlegungen bildet.<br />

<strong>Idstein</strong>s Haupt- und Finanzausschuss stellte schließlich am Dienstagabend<br />

dieser Woche hinter verschlossenen Türen die Weichen für eine Stundung<br />

der Gebühren. Zwei Tage später missglückte dann allerdings der Versuch,<br />

die Ausschussempfehlungen im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtparlament zu beraten und<br />

umzusetzen. Weil sich die Stadtverordnetenversammlung an ihre<br />

Geschäftsordnung hielt, nach 23 Uhr keine weiteren Beratungspunkte<br />

mehr aufzurufen, fiel die Diskussion über das Tournesol-Dilemma ins<br />

Wasser.<br />

496


Jetzt deutet alles darauf hin, dass in der Dezember-Sitzung der<br />

Stadtverordnetenversammlung in nichtöffentlicher Runde die Stundung<br />

der Wasser- und Kanalbenutzungsgebühren auf die Tagesordnung kommt.<br />

Bis dahin hat Tournesol erst einmal eine kurze Atempause…<br />

„Seit vergangenem Juni schreiben wir schwarze Zahlen“, hieß es noch<br />

Ende August. Hermann Pacher (links), der neue Chef im Vorzeige-<br />

Allwetterbad, hier mit seinem Assistenten Enrico Kudlich, gab sich im<br />

Sommer optimistisch. Foto: Archiv/wita/Mallmann<br />

Kommentare <strong>zum</strong> Pressebericht:<br />

12.11.2011 IAKeBo, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />

Großprojekte für die Kleinstadt<br />

Da wird es aber Zeit, dass <strong>Idstein</strong> das nächste Großprojekt auf den Weg<br />

bringt. Nur Investitionen an den richtigen Altstadtstellen können die<br />

drohenden Verluste aufhalten. Denn wenn die zukünftig 15000 <strong>Idstein</strong>-<br />

Beucher/innen alle im Tournesol schwimmen gehen, dann floriert es an<br />

allen Ecken und Enden.<br />

<strong>Idstein</strong> - bleib' bei deinen Leist(ungsmöglichkeit)en.<br />

Ob verantwortliche Entscheider/innen hier noch Geld bekommenen dürfen<br />

ist schon fast eine moralische Frage:<br />

Wehe, wehe, der Hartz4-Empfänger parkt sein Auto mal an der falschen<br />

Stelle, um mal eben schnell ... Der kann ja mal um Stundung seines<br />

Knöllchen bitten.<br />

Ob Darmstadt da schon 2010 ein Loch ohne Boden sah und die<br />

Bürger/innen des RTK nun vor einem drohenden Finanzfiasko bewahrt?<br />

Und meint: <strong>Idstein</strong> löffel die Suppe, die du dir eingebrockt hast mal schön<br />

selber aus.<br />

Ein Blick in die Nachbarstädte hätte 2003 schon Hinweise gegeben, wie<br />

Schwimmspaß und -sport für Jung und ALt finanziell funktioniert und von<br />

den Bürger/innen angenommen wird, weil Preise und Hygiene stimmen.<br />

497


Wird <strong>Idstein</strong> noch mehr 'stadthoheitliche' Bereiche "outsourcen", um<br />

Kosten zu sparen und Bürger/innen zu (ver)prellen?<br />

14.11.2011 Elsa Maier, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />

Die Tournesol-Blase platzt!<br />

eigentlich wollen wir <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> doch nur schwimmen gehen. Wenigstens<br />

für einige Monate hatten wir dazu das Vergnügen.<br />

Leider ist es nun soweit, die Tournesol-Blase platzt! Zumindest werden wir<br />

die Bürger und Bürgerinnen jetzt darauf vorbereitet. DAS Prestigeprojekt<br />

der Stadt <strong>Idstein</strong> ist gescheitert und das noch nicht einmal überraschend.<br />

Lasst unss das Kapitel abschließen, und die Scherben zusammenkehren.<br />

Wir sollten uns jetzt auf das nächste Finanzdebakel einstellen - die<br />

Altstadtgalerie.<br />

Ich denke die Verantwortlichen der werden nichts aus dem Tournesol-<br />

Desater lernen und weiter versuchen überdimensionierte Projekte in<br />

unserer Stadt zu verwirklichen - <strong>zum</strong>indest solange wir diese noch<br />

bezahlen können.<br />

14.11.2011 Nerotaler, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />

Echt schade....<br />

Ich bin Wiesbadener und gehe mit meiner Tochter gerne ins Tournesol.<br />

Das Schwimmbad ist super, vor allem im Sommer, der leider keiner war<br />

und ich denke da haben x Schwimmbäder ein Minus erwirtschaftet. Was<br />

leider negativ auffällt, sind die Preise im Tournesol. Es gibt nur im<br />

Sommer eine 10er Karte und das Essen ist viel zu überteuert für ein<br />

Schwimmbad in dieser Größenordnung. Ich denke das gesamte Konzept<br />

ist richtig, nur an manchen Ecken muss man pfeilen, denn es kommen ja<br />

genügend Gäste aus MTK, HG oder LM.<br />

498


<strong>Idstein</strong><br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16. November 2011<br />

„Nicht das Ende von Tournesol“<br />

16.11.2011 - IDSTEIN<br />

SCHWIMMBAD<br />

Bürgermeister Krum will Wassergeld-Problem nüchtern lösen /<br />

Betreiber beantworten keine IZ-Fragen<br />

„Die in der Presse dargestellten Informationen stammen nicht aus<br />

unserem Hause. Was wir aber <strong>zum</strong> jetzigen Zeitpunkt bereits bestätigen<br />

können ist, dass uns dieser Artikel Ihrer Zeitung sehr geschadet hat.<br />

Deshalb ersuchen wir um Verständnis, dass wir <strong>zum</strong> jetzigen Zeitpunkt<br />

keine weiteren Äußerungen und Stellungnahmen gegenüber der Presse<br />

abgeben wollen.“<br />

Mit dieser kurzen Stellungnahme reagiert Alexander Hackl von der<br />

Tournesol <strong>Idstein</strong> Betriebs GmbH über Geschäftsführer Hermann Pacher<br />

auf einen umfassenden Fragenkatalog, den die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung der<br />

Führung des Allwetterbades im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Nassauviertel vorlegte. Fragen,<br />

die spätestens seit der IZ-Berichterstattung am vergangenen Samstag<br />

vielen <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgern und Politiker unter den Nägel brennen.<br />

Denn seit der jüngsten Sitzung der Stadtverordnetenversammlung ist<br />

klar: Tournesol muss das Wasser buchstäblich bis <strong>zum</strong> Hals stehen, weil<br />

das Unternehmen die Wasserrechnung von gut 350 000 Euro nicht bezahlt<br />

hat. Nach Information dieser Zeitung soll der finanzielle Wirbel durch den<br />

enormen Kostenanstieg des Badbaues um mehr als acht Millionen Euro<br />

und die vielen Probleme beim Betriebsstart entstanden sein. In den<br />

städtischen Gremien wird jetzt hinter verschlossenen Türen über eine<br />

Stundung des hohen Betrages diskutiert. Noch im vergangenen Juni<br />

wurden im Tournesol ganz andere Töne gegenüber der Öffentlichkeit<br />

angeschlagen: „Wir schreiben schwarze Zahlen“ hieß es damals<br />

enthusiastisch von Geschäftsführer Hermann Pacher, der zwar<br />

Anfängerfehler einräumte, aber Verbesserungen in allen betroffenen<br />

Bereichen versprach.<br />

499


Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung wollte jetzt mit ihren Fragen den aktuellen<br />

Problemen im Tournesol auf den Grund gehen: „Wieso kommt es zu<br />

diesem finanziellen Engpass?, steht Tournesol bei Nichtgewährung einer<br />

Stundung vor dem Aus? und, wenn das nicht der Fall ist, wie soll<br />

ausgeschlossen werden, dass es nicht auch künftig zu solchen Engpässen<br />

kommt?“ sind nur drei von elf IZ-Fragen an die Tournesol-Betreiber. Keine<br />

wird beantwortet, nur auf die vermeintlichen negativen Auswirkungen der<br />

IZ-Berichterstattung hingewiesen.<br />

„Wir versuchen jetzt, dass wir mit unseren Möglichkeiten einen Beitrag<br />

dazu leisten, dass sich das Ganze beruhigt. Keine Panik also. Denn Panik<br />

ist ein schlechter Ratgeber“, ist Bürgermeister Gerhard Krum in puncto<br />

Tournesol weitaus offener. Was alle politischen Spatzen von den Dächern<br />

pfeifen und inzwischen in der IZ veröffentlicht wurde, ist deshalb für den<br />

Rathaus-Chef auch kein Geheimnis mehr. Tournesol schuldet der Stadt<br />

erhebliches Geld, so dass nicht nur über einen Aufschub der Zahlung<br />

nachgedacht wird, sondern sogar darüber, wie der wirtschaftliche Betrieb<br />

des Superbades so gestaltet werden kann, dass es nicht immer wieder zu<br />

einer solchen Schieflage kommt.<br />

„Aus der Tatsache heraus, dass Tournesol die Wasserkosten nicht<br />

bezahlen kann, kann man aber nicht den Rückschluss auf eine<br />

Badschließung ziehen. Es kann immer ganz unterschiedliche Ursachen<br />

haben, wenn Unternehmen Wasserkosten von der Stadt gestundet<br />

bekommen. Tatsache ist aber auch, dass man sich natürlich Gedanken<br />

machen muss, wie das alles besser funktionieren kann. Wir müssen uns<br />

das alles nüchtern ansehen, ohne Panik. Dieser Vorgang ist auf gar keinen<br />

Fall das Ende von Tournesol.“ Gerhard Krum macht deutlich, dass von<br />

Seiten der Stadt nichts verheimlicht werden soll. „Wir verfahren bei<br />

solchen Themen in Sitzungen immer so, dass Zahlen, Fakten, Namen und<br />

Situationen in nicht öffentlichen Teilen diskutiert werden.“<br />

Krum macht deutlich, dass nicht die Stadt, sondern die Oberbank<br />

Eigentümerin des Bades ist und verschiedene Tournesol-Gesellschaften für<br />

Bau und Betrieb verantwortlich sind. „Die Stadt <strong>Idstein</strong> haftet über einen<br />

Konkordanz-Vertrag gegenüber der Oberbank, wenn eine dieser<br />

verschiedenen Gesellschaften, die das Bad least oder gepachtet hat, nicht<br />

mehr bezahlen kann.“ Laut Krum könne die Stadt im Ernstfall darüber<br />

nachdenken, das Bad zu leasen, zu pachten oder selbst zu betreiben. „Die<br />

Befürchtungen, die Stadt muss am Ende alle Kosten tragen, trifft nicht zu.<br />

Ein anderer Betreiber kann ja die Sache viel besser machen und das Bad<br />

bekommt keine Probleme.“ Und: „Anstatt Angst- und Schreckensszenarien<br />

500


zu skizzieren, sollten die Besucher die Anlage lieber intensiver nutzen,<br />

besonders den Wellness- und Beautybereich“, sagt Krum.<br />

Die Verbindung zwischen Tournesol und der Stadt <strong>Idstein</strong> sieht außerdem<br />

vor, dass die Stadt 25 Jahre lang jährlich 500 000 Euro plus<br />

Mehrwertsteuer an die Badbetreiber zahlt. Dieses Geld sichert Schul-,<br />

Vereins- und öffentliches Schwimmen. Krum rechnet vor, dass nach Ablauf<br />

dieser Frist das 28-Millionen-Euro-Bad für nur rund 17 Millionen Euro an<br />

die Stadt <strong>Idstein</strong> fällt.<br />

Für den Bürgermeister ist Tournesol ein eminent wichtiger Baustein für<br />

eine attraktive zukunftsfähige Infrastruktur, die für ihn ein hohes Gewicht<br />

im Standortwettbewerb der Kommunen in der Region hat. „Tournesol ist<br />

ein Gesundheitsmodell für die ganze Region. Darum ist die Stadt auch<br />

bereit, ein solches Projekt zu schultern.“<br />

Noch ist über eine mögliche Stundung der Wassergebühren nicht politisch<br />

entschieden. Spannend ist es zwar ohnehin schon, aber die mögliche<br />

„Schicksalsstunde“ für Tournesol könnte in der Dezember-Sitzung der<br />

Stadtverordnetenversammlung dann schlagen, wenn die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Politiker<br />

in nichtöffentlicher Runde darüber beraten und unter Umständen keine<br />

Stundung des Wassergeldes beschließen. Bis dahin gilt die Losung:<br />

Panikmache gilt nicht...<br />

Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürger und Politiker sorgen sich um die Zukunft des<br />

Tournesol-Bades. Foto: wita / Udo Mallmann<br />

Kommentare <strong>zum</strong> Pressebericht:<br />

16.11.2011 PBL, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />

Zu hohe Preise<br />

Ein schönes Spaßbad hat die Stadt <strong>Idstein</strong> hier. Gerne würde ich es auch<br />

noch öfter nutzen, aber leider sind mit die Preise im Tournesol doch ein<br />

501


wenig zu hoch. Wenn ich z.B. nur in die Sauna mag muss ich eine Karte<br />

für Sauna und Schwimmbad für 19 Euro kaufen. Gehe ich z.B. ins<br />

Thermalbad nach Wiesbaden kann ich Sauna auch einzeln für 15 Euro<br />

nehmen. Da mag dann einer sagen "Ok, das Sauna-Abo kostet nur 69<br />

Euro im Monat und man kann so oft gehen wie man möchte" aber wenn,<br />

dann gehe ich nur im Herbst/Winter in die Sauna und dann auch nicht so<br />

oft, das sich dafür das Abo dann übers Jahr gerechnet lohnen würde. Hier<br />

sollte der Betreiber einmal über solche Dinge wie 10er Karten und Eintritt<br />

wirklich nur für den Saunabereich o.ä. nachdenken, dann kommen sicher<br />

auch ein paar Besucher mehr.<br />

17.11.2011 Domengel, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />

Freibrief für alle!<br />

In diesen Tagen bekommen die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Haushalte die Aufforderung, den<br />

eigenen Wasserzähler abzulesen und den Stand der Stadt mitzuteilen!<br />

Nachdem ich diesen Artikel gelesen habe, bin ich ernsthaft am Überlegen,<br />

ob ich nicht eine Stundung der fälligen Wassergebühren beantragen sollte!<br />

Wieso soll ich auch noch ein Unternehmen subventionieren? Sollte die<br />

Tournesol-GmbH eines Tages widererwartend Gewinne machen - was hat<br />

dann die Stadt davon? Für mich hat der Betreiber und Griechenland<br />

einiges gemeinsam: wer seine Rechnungen nicht bezahlen kann, sollte<br />

Insolvenz beantragen! Vielleicht findet sich dann ein Betreiber, der<br />

vernünftige - bezahlbare Preise macht!!! ( z.B. 2-Stunden Karten fürs<br />

Schwimmbad - der das Fitness Studio vom Bade-Abo löst - der für eine<br />

funktionierende Technik im Fitness Studio sorgt - der einen Zugang zur<br />

Sauna ermöglicht ohne dafür den Eintritt <strong>zum</strong> Schwimmbad mitzahlen zu<br />

müssen! )!<br />

17.11.2011 IAKeBo, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />

Lieber Herr Krum,<br />

die hier von meinem Vorschreiber gemachten Vorschläge wurden der<br />

Badleitung schon vielfach vorgetragen. Reaktionen? Anpassungen?<br />

Fehlanzeige. Und wer genau hinschaut, stell fest: Der Wechsel in der<br />

Geschäftsführung ist ja auch gar kein Echter. Hier wirken immer noch die<br />

selben Leute, da hat sich an der Geschäftsmentalität nichts geändert. Das<br />

Schlimme: Hier fahren ein paar gewiefte Menschen im Hintergrund das<br />

Ding vermutlich gezielt an die Wand. Denn verdient haben die ihr Geld<br />

dann sowieso. <strong>Idstein</strong>? Wen von denen interessiert denn <strong>Idstein</strong> bzw.<br />

502


dessen Bürger/innen?<br />

Herr Krum, ja, sie müssen dem Bad die Stange halten, ihr Name ist<br />

untrennbar damit verbunden. Ziehen sie die Reißleine zur richtigen Zeit,<br />

damit die Verbundenheit eine positive werden kann. Und sorgen Sie dafür,<br />

dass <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürger/innen und Sportler/innen das Bad zu annehmbaren<br />

Bedingungen wirklich nutzen können. Danke!<br />

20.11.2011 ingo-ostwald.de, dieser Kommentator ist bei uns<br />

registriert.<br />

Zu teuer für Kurzbesuche!<br />

Das Tournesol ist ein schönes Schwimmbad, leider gibt es aber nur<br />

Tageskarten und keine Karten für Kurzbesucher. Ich hätte das Bad schon<br />

oft besucht, wenn es z.B. eine günstige 1- oder 2-Stunden-Karte gäbe.<br />

Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist! Die Rheinwelle bei Ingelheim z.B.<br />

hat eine solche Karte, ist eigentlich immer gut besucht (und schreibt<br />

schwarze Zahlen!), obwohl díe Tageskarte auch nicht billiger ist!<br />

22.11.2011 Hubertus Winter, dieser Kommentator ist bei uns<br />

registriert.<br />

Was, bitte sön, ist das denn?<br />

Was ist ein "Konkordanz-Vertrag". Herr Krum verwendet diesen Begriff,<br />

allerdings ist jede Suche nicht sehr hilfreich. Ich wäre da für eine<br />

Aufklärung sehr dankbar.<br />

Übrigens soll ja "von Seiten der Stadt nichts verheimlicht werden",<br />

allerdings werden die Zahlen, Fakten Namen und Situationen in "NICHT<br />

ÖFFENTLICHEN TEILEN" diskutiert. Also doch heimlich, oder?<br />

Mit berechtigten Zweifeln an der Offenheit<br />

Hubertus Winter<br />

503


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16.November 2011<br />

504


<strong>Idstein</strong><br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16.November 2011<br />

Wiesbadener Kurier vom 16.November 2011<br />

Finanzielle Schieflage dauerhaft beenden<br />

16.11.2011 - IDSTEIN<br />

TOURNESOLBAD<br />

Stadt <strong>Idstein</strong> sucht nach Lösung<br />

(VoS). „Die in der Presse dargestellten Informationen stammen nicht aus<br />

unserem Hause. Was wir aber <strong>zum</strong> jetzigen Zeitpunkt bereits bestätigen<br />

können, ist, dass uns dieser Artikel Ihrer Zeitung sehr geschadet hat.<br />

505


Deshalb ersuchen wir um Verständnis, dass wir <strong>zum</strong> jetzigen Zeitpunkt<br />

keine weiteren Äußerungen und Stellungnahmen gegenüber der Presse<br />

abgeben wollen.“<br />

Baukosten sind explodiert<br />

Mit dieser kurzen Stellungnahme reagiert Alexander Hackl von der<br />

Tournesol <strong>Idstein</strong> Betriebs GmbH über Geschäftsführer Hermann Pacher<br />

auf einen umfassenden Fragenkatalog. Fragen, die derzeit unter den<br />

Nägeln brennen. Denn seit der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung<br />

ist klar: Tournesol muss das Wasser buchstäblich bis <strong>zum</strong> Hals stehen,<br />

weil das Unternehmen die Wasserrechnung von gut 350 000 Euro nicht<br />

bezahlt hat. Nach Informationen dieser Zeitung soll der finanzielle Wirbel<br />

durch den enormen Kostenanstieg beim Bau um mehr als acht Millionen<br />

Euro und aufgrund von Problemen beim Betriebsstart entstanden sein.<br />

In den städtischen Gremien wird jetzt hinter verschlossenen Türen über<br />

eine Stundung des hohen Betrages diskutiert. „Wir versuchen jetzt, dass<br />

wir mit unseren Möglichkeiten einen Beitrag dazu leisten, dass sich das<br />

Ganze beruhigt. Keine Panik also. Denn Panik ist ein schlechter Ratgeber“,<br />

sagt <strong>Idstein</strong>s Bürgermeister Gerhard Krum. Es werde aber nicht nur über<br />

einen Aufschub der Zahlung nachgedacht, sondern auch darüber, wie der<br />

wirtschaftliche Betrieb des Bades so gestaltet werden kann, dass es nicht<br />

immer wieder zu einer solchen Schieflage kommt.<br />

Krum macht deutlich, dass nicht die Stadt, sondern die Oberbank<br />

Eigentümerin des Bades ist und verschiedene Tournesol-Gesellschaften für<br />

Bau und Betrieb verantwortlich wären. „Die Stadt <strong>Idstein</strong> haftet über einen<br />

Konkordanz-Vertrag gegenüber der Oberbank, wenn eine dieser<br />

verschiedenen Gesellschaften, die das Bad least oder gepachtet hat, nicht<br />

mehr bezahlen kann.“<br />

<strong>Idstein</strong> als Badbetreiber?<br />

Laut Krum könne die Stadt im Ernstfall darüber nachdenken, das Bad zu<br />

leasen, zu pachten oder selber zu betreiben. Die Verbindung zwischen<br />

Tournesol und der Stadt sieht außerdem vor, dass die Stadt 25 Jahre lang<br />

jährlich 500 000 Euro plus Mehrwertsteuer an die Badbetreiber zahlt.<br />

Dieses Geld sichert Schul-, Vereins- und öffentliches Schwimmen. Krum<br />

rechnet vor, dass nach Ablauf dieser Frist das 28-Millionen-Euro-Bad für<br />

nur rund 17 Millionen Euro an die Stadt <strong>Idstein</strong> fällt.<br />

Über eine Stundung der Wassergebühren wird das Stadtparlament<br />

voraussichtlich in der Dezember-Sitzung entscheiden.<br />

Kommentare <strong>zum</strong> Pressebericht:<br />

506


16.11.2011 castorp, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />

Heute ist doch gar nicht der erste April<br />

"Krum rechnet vor, dass nach Ablauf dieser Frist das 28-Millionen-Euro-<br />

Bad für nur rund 17 Millionen Euro an die Stadt <strong>Idstein</strong> fällt."<br />

Wirklich, Herr Krum ist wohl noch zu Scherzen aufgelegt. Nach 25 Jahren<br />

Badebetrieb soll dann die Stadt <strong>Idstein</strong> für das dann komplett<br />

sanierungsbedürftige Tournesol immer noch 17 Millionen aus dem<br />

Stadsäckel zahlen und das in einer Gemeinde, dessen Landkreis mit 500<br />

Millionen Euro in der Kreide steht?<br />

Manchmal fragt man sich, ob die Politiker in unserer Region überhaupt<br />

nachdenken.<br />

Da werden munter irgendwelche finanziellen Verpflichtungen zu Lasten<br />

des Steuerzahlers und kommender Generationen eingegangen, nach dem<br />

Motto, "was schert mich denn, was morgen ist".<br />

Man muss sich das einmal vorstellen: 28 Million Euro für ein Spassbad in<br />

einer Gemeinde wie <strong>Idstein</strong>.<br />

So was rechnet sich vielleicht(!!!) im Rhein-Main Gebiet.<br />

Aber gigantische Bauprojekte machen Politikern immer Spass, ein Schelm,<br />

wer Böses dabei denkt.<br />

16.11.2011 Mediendurchfäller, dieser Kommentator ist bei uns<br />

registriert.<br />

Ohne Zahlung?<br />

Ich würde das eher so verstehen, dass das Bad der Stadt nach den 25<br />

Jahren ohne weitere Zahlung zufällt. Die 17 Mio. setzen sich wohl aus<br />

diversen Zahlungen plus den jährlichen 500.000 zusammen.<br />

17.11.2011 castorp, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />

@Mediendurchfäller<br />

Ihre Rechnung geht wohl kaum auf.<br />

Allein die Baukosten in Höhe von 28 Millionen Euro müssen ja finanziert<br />

werden. Bei einem durchschnittlichen Bauzins von 5% per annum auf 25<br />

Jahre gerechnet kommen da, je nach Tilgung, gut nochmals 20 Millionen<br />

zusammen. Rechnet man dann noch überschlägig die Betriebskosten von<br />

bestimmt 1 Millionen Euro (Wasser, Strom, Personal etc.) dazu, benötigt<br />

das Tournesol grob geschätzt täglich zwischen 750 und 1000 Gäste, um<br />

kostendeckend zu sein. Da sind die 500.000,- Euro der Stadt gar nicht mal<br />

berücksichtigt.<br />

Da wohl schon jetzt die Besucherzahlen nicht ausreichen, kann man sich<br />

leicht ausmalen, was da langfristig für Verbindlichkeiten auf die Gemeinde<br />

<strong>Idstein</strong> zukommen. Ein Schnäppchen sieht anders aus.<br />

507


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 17.November 2011<br />

508


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 18.November 2011<br />

509


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 19.November 2011<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 22.November 2011<br />

510


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 03.Dezember 2011<br />

511


Eltville<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 05.Dezember 2011<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 07.Dezember 2011<br />

Kein Zuschuss für Tournesol-Bad<br />

07.12.2011 – KREIS<br />

Von Brigitte Tietze<br />

HAUSHALT<br />

Regierungspräsident stimmt Vertrag mit <strong>Idstein</strong> nicht zu /<br />

Eigenkapital des Kreises aufgebraucht<br />

512


Der Regierungspräsident hat dem Rheingau-Taunus-Kreis<br />

untersagt, mit der Stadt <strong>Idstein</strong> eine öffentlich-rechtliche<br />

Vereinbarung zu schließen, die die Basis sein sollte für die<br />

finanzielle Förderung des privaten <strong>Hallenbad</strong>betriebes. Das teilte<br />

Landrat Burkhard Albers (SPD) gestern dem Kreistag in seiner<br />

Sitzung mit.<br />

Der geplante Betriebskostenzuschuss für das Tournesol-Bad sei<br />

eine freiwillige Leistung, die nicht zu den originären Aufgaben des<br />

Landkreises gehöre, heißt es in der Verfügung des<br />

Regierungspräsidenten. Durch den Abschluss einer Vereinbarung<br />

mit der Stadt <strong>Idstein</strong> würde der Rheingau-Taunus-Kreis eine neue<br />

vertragliche Verpflichtung eingehen, dem „kann angesichts der<br />

stark defizitären Haushalts- und Finanzlage“ des Kreises „nicht<br />

zugestimmt werden“, so der Regierungspräsident.<br />

Er erinnert gleichzeitig an seine nicht mehr ganz neue Forderung<br />

an den Kreis, auch aus dem Zweckverband Rheingaubad<br />

auszusteigen, denn es müssten auch Leistungen, für die bereits<br />

rechtsverbindliche Grundlagen geschaffen wurden, reduziert<br />

werden.<br />

Was soll der neue Eigenbetrieb bringen?<br />

Skepsis zeigt das Regierungspräsidium Darmstadt auch hinsichtlich des<br />

Eigenbetriebs Immobilienmanagement, den der Kreis gründen will. In<br />

diesen Eigenbetrieb sollen große Teile der kreiseigenen Immobilien<br />

ausgelagert werden. Der Regierungspräsident will jetzt wissen, welche<br />

Vorteile sich der Kreis von einer solchen Konstruktion verspricht.<br />

Der Regierungspräsident zieht in seiner Verfügung eine Zwischenbilanz:<br />

Das Defizit im Ergebnishaushalt des Landkreises beträgt 37 Millionen Euro<br />

nach der ersten Nachtragssatzung 2011, der Finanzhaushalt weist einen<br />

Fehlbetrag von 40,7 Millionen Euro aus. Durch den Ankauf des<br />

Kreishauses werde sich das Investitionsvolumen im Vergleich <strong>zum</strong> ersten<br />

Nachtrag 2011 fast verdoppeln, die Nettoneuverschuldungsgrenze werde<br />

„weit überschritten“. Die Ergebnis- und Finanzplanung bis 2014 sei in<br />

keinem der Planungsjahre ausgeglichen. Das Eigenkapital des Kreises sei<br />

ausweislich der Bilanz bereits aufgebraucht. Deshalb stuft der<br />

Regierungspräsident die Haushalts- und Finanzlage des Kreises weiterhin<br />

als „erheblich gefährdet“ ein.<br />

Zuschuss für weitere U3-Plätze nicht gestrichen<br />

Der Kreistag diskutierte und beschloss gestern den zweiten<br />

Nachtragshaushalt 2011 und bot dabei ein trauriges Bild: Der Haupt- und<br />

Finanzausschuss hatte keine Beschlussempfehlung formuliert. Im Kreistag<br />

wurde der zweite Nachtragshaushalt dann mit den Stimmen der SPD<br />

513


eschlossen, alle anderen Fraktionen enthielten sich der Stimme.<br />

In der Debatte vor der Abstimmung ging es vor allem um zwei<br />

Knackpunkte: Die Freigabe von 750 000 Euro für die Schaffung von<br />

Betreuungsmöglichkeiten für unter Dreijährige in den Gemeinden und um<br />

4,8 neue Stellen für den Bereich Amtsvormundschaften. Beides wurde<br />

schließlich vom Kreistag beschlossen.<br />

Keine Mehrheit fand der Antrag der SPD, eine Verpflichtungsermächtigung<br />

in Höhe von 150 000 Euro für den Bau einer Sportanlage in Kiedrich<br />

(Kampfbahn C) zu beschließen.<br />

Breite Zustimmung fand Benno Pörtner (Linke) für seinen Antrag, sich der<br />

Entschließung des Bundestags zur Mordserie der Nazi-Bande und der<br />

Arbeit der Sicherheitsbehörden anzuschließen. Die Kreistagsmitglieder<br />

erhoben sich zu einer Schweigeminute im Gedenken an die Opfer der<br />

rechtsextremen Verbrecher.<br />

Kommentare <strong>zum</strong> Pressebericht:<br />

07.12.2011 Hessen, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />

prima, ich bin sehr zufrieden<br />

endlich wird einmal deutlich gesagt, was alles "freiwillige Leistung" ist und<br />

wo dann eben die Reißleine zu ziehen ist. In den örtlichen Kommunen<br />

sollte jetzt auch mal eine saubere Gegenrechnung laufen, was ist wirklich<br />

"freiwillige Leistung" und worauf ist in der Tat verzichtbar, sicher nicht auf<br />

das TASIMU in Niedernhausen!<br />

Apropos Niedernhausen, dankbar bin ich für Benno Pörtners Aktion gegen<br />

Antisemitismus und Rassismus, dies täte nämlich auch in Niedernhausen<br />

besonders not, in der der Bürgermeister tatsächlich öffentlich<br />

antisemitisch beschimpft!<br />

Ein guter Tag für den Kreis - schwach wohl aber, dass die anderen<br />

Parteien dem SPD-Haushalt nicht die Ablehnung erteilten, sondern mit der<br />

Enthaltung allein die passive Zustimmung!<br />

07.12.2011 Althoff, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />

Nachtragshaushalt<br />

Na ja, mal ganz objektiv - was bringt ein Nachtragshaushalt, wenn er am<br />

06.12. beschlossen wird?<br />

Die Stellen für Vormundschaft sind durch Gerichtsurteil vorgeschrieben<br />

und der U3-Betreuungszuschuß ist notwendig; alles andere ist nur zur<br />

Kenntnisnahme bereits getätigter Veränderungen...<br />

514


08.12.2011 Unterm Strich, dieser Kommentator ist bei uns<br />

registriert.<br />

Freiwillige Leistungen<br />

Der Rheingau-Taunus-Kreis zeigt seinen kreisangehörigen Kommunen<br />

bereits seit Jahren deren "freiwillige Leistungen" auf. Deren Haushalte<br />

werden nur noch genehmigt, sofern diese Leistungen zurückgeführt oder<br />

nicht weiter ausgeweitet werden. Allein die Tatsache, dass der Kreis über<br />

eine Ausweitung seiner "freiwilligen Leistungen" laut nachdenkt ist<br />

Gemeinden, die sich täglich mit dem von ihm zur Auflage gemachten<br />

Spargedanken auseinander setzen müssen nicht zu vermitteln.<br />

10.12.2011 castorp, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />

In der Realität angekommen<br />

Die Gestaltungsspielräume des Kreises wurden durch Jahrzehnte der<br />

Misswirtschaft und Verschwendung auf nahezu Null reduziert. Der Kreis<br />

befindet sich also in der Tat in einem mehr als traurigen Zustand. Dies<br />

bekommen die Bürger immer deutlicher zu spüren. Seine vollmundigen<br />

Wahlversprechen kann der Landrat nicht einmal ansatzweise umsetzen<br />

und wird statt dessen zu einem bloßen Befehlsempfänger des RP.<br />

Die Kommunen werden das Spardiktat des RP in den nächsten Jahren<br />

noch schmerzlicher zu spüren bekommen und dann wird so manchem<br />

Bürger wohl dämmern, dass nun das böse Erwachen folgt. Megaprojekte,<br />

wie das Tournesol, rechnen sich in dieser Region nicht und sind reine<br />

Zuschussprojekte, die sich ein völlig überschuldeter Kreis gar nicht leisten<br />

kann.<br />

Die unsinnigen Wahlversprechen der Vergangenheit sind es, die uns heute<br />

die Zukunftsspielräume verbauen.<br />

515


Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 07.Dezember 2011<br />

Insolvenzreport Konkursverfahren 07.Dezember 2011<br />

516


517


Kreditschutzverband 1870 vom 07.Dezember 2011<br />

Tournesol Energie- und Freizeitanlagenbau GmbH<br />

07.12.2011 Eröffnung eines Konkursverfahrens auf Antrag der Gebietskrankenkasse beim LG<br />

in Innsbruck<br />

über das Vermögen der Firma<br />

Tournesol Energie- und Freizeitanlagenbau GmbH, FN 259006 t<br />

6300 Wörgl, Bahnhofstraße 53, nunmehr: 6432 Sautens, Waldweg 23<br />

Zum Masseverwalter wurde RA Hochstaffl & Rupprechter, Rechtsanwälte GmbH in Wörgl<br />

bestellt. Die erste Prüfungs- und Berichtstagsatzung wurde mit 23.1.2011 festgelegt.<br />

Gläubigerforderungen können ab sofort auch über den KSV1870 angemeldet werden. Die<br />

gerichtliche Anmeldefrist wurde mit 9.1.2011 festgesetzt.<br />

Gesellschafter:<br />

Tele Leasing GmbH & Co KG<br />

DI Franz-Jürgen Salz<br />

AHackl Beteiligungs GmbH<br />

Geschäftsführer: ehemals Ing. Alexander Hackl<br />

Tätigkeitsfeld des Unternehmens:<br />

Planung und Bau von Schwimmbädern und sonstigen Freizeitanlagen<br />

Im Unternehmen waren in der Vergangenheit 5 Dienstnehmer angestellt. Die Dienstnehmer -<br />

inklusive dem Geschäftsführer - sind allerdings wegen Ausbleibens des Gehalts ausgetreten.<br />

Die betrieblichen Aktivitäten wurden mangels Liquidität und Zahlungsunfähigkeit bereits<br />

eingestellt.<br />

Über die Hintergründe der Insolvenz und die tatsächlichen Verbindlichkeiten gibt es von der<br />

Schuldnerseite keine Angaben. Gemäß der letzten beim Firmenbuch hinterlegten Bilanz mit<br />

Ende 2009 lagen die Schulden noch bei rd. EUR 6 Mio., wobei sich diese seither drastisch<br />

verändert haben könnten.<br />

Rückfragen<br />

Hintringer Walter<br />

Niederlassungsleiter<br />

Kreditschutzverband von 1870<br />

Verein zu ZVR-Zahl 175263718<br />

6010 Innsbruck, Templstrasse 30<br />

Telefon 0501870-3018; Fax: 050187099-8936<br />

e-Mail: hintringer.walter@ksv.at<br />

518


<strong>Idstein</strong><br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 10.Dezember 2011<br />

Schonfrist für Tournesol bis Juni<br />

10.12.2011 - IDSTEIN<br />

Von Martin Kolbus<br />

PARLAMENT<br />

Bedingungen für Gebührenstundung / Konzept soll „realistische<br />

Überlebenschancen“ aufzeigen<br />

Die Stadt <strong>Idstein</strong> setzt der Tournesol Betriebs-GmbH die<br />

Daumenschrauben an. Ein Zahlungsaufschub für 350000 Euro aus<br />

unbeglichenen Wasser- und Kanalbenutzungsgebühren wird ab sofort an<br />

eine Reihe von Bedingungen geknüpft. Die Schonfrist für die<br />

Schwimmbadbetreiber läuft Mitte nächsten Jahres ab.<br />

Was sich da am Donnerstag zu abendlicher Stunde in der Stadthalle<br />

abspielte, war in einigen Szenen bühnenreif. Da kämpfte die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

CDU mit allem Nachdruck für eine öffentliche Beratung über die finanzielle<br />

Schieflage der Schwimmbad-Gesellschaft und über die Konsequenzen für<br />

die Stadt - und als sich eine große Mehrheit der Stadtverordneten<br />

tatsächlich dazu durchgerungen hatte, das Publikum im Sitzungsraum zu<br />

belassen, herrschte zur Sache selbst absolute Funkstille. Schuld daran sei<br />

wohl, so dazu die Erklärung des CDU-Stadtverordneten Peter Piaskowski,<br />

eine plötzliche Unruhe in den Fraktionsbänken gewesen, mit der Folge,<br />

dass sich niemand zu Wort meldete und überraschend schnell zur<br />

Abstimmung aufgerufen wurde.<br />

Dass die Zahlungsschwierigkeiten von Tournesol in aller Öffentlichkeit<br />

diskutiert werden sollten, war für den SPD-Fraktionsvorsitzenden Marius<br />

Weiss ein „unglaublicher Vorgang“. Er hatte allergrößte Bedenken<br />

angemeldet, dass hier Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse vor Publikum<br />

ausgeplaudert werden könnten. Alle anderen Fraktionen teilten diese<br />

Sorge nicht.<br />

Nach den Sekunden des Schweigens setzte die<br />

Stadtverordnetenversammlung mit 25 gegen 9 Stimmen eine<br />

Beschlussempfehlung der <strong>FWG</strong> zu den unbezahlten Gebührenrechnungen<br />

durch. Danach soll für die Jahre 2010 und 2011 eine von<br />

519


Wirtschaftsprüfern bescheinigte Jahresabschlussbilanz von Tournesol<br />

vorgelegt werden. Außerdem erwartet die Stadt ein Betriebskonzept, „das<br />

von allen Gläubigern zu billigen ist und das eine realistische<br />

Überlebenschance sicherstellt“.<br />

Schuldenschnitt wird nicht ausgeschlossen<br />

Offenbar verlieren inzwischen mehr und mehr Stadtverordnete das<br />

Vertrauen in die Tournesol-Betreiber, denn auch ein Schuldenschnitt wird<br />

nicht mehr ausgeschlossen. Sollte das tatsächlich notwendig werden, dann<br />

- so heißt es im Beschluss - seien die daraus „für die Stadt <strong>Idstein</strong><br />

entstehenden Konsequenzen einschließlich der möglichen Kosten durch<br />

verlängerte Leasingraten-Laufzeiten aufzuzeigen“. Das Parlament erwartet<br />

bis Ende Juni 2012 eine Erfüllung der genannten Voraussetzungen und die<br />

Billigung durch die Stadtverordnetenversammlung: „Sollte dieser Termin<br />

fruchtlos verstreichen, sind sämtliche Forderungen der Stadt umgehend<br />

fällig zu stellen.“<br />

Auf dem Umweg über die nachfolgenden Haushaltsplanberatungen für<br />

2012 nutzten die Fraktionen dann doch noch die Chance für eine<br />

Kommentierung der Beschlüsse. So wies Peter Piaskowski die Kritik der<br />

Sozialdemokraten zurück, wonach die CDU inzwischen ihre Meinung zur<br />

Gebührenstundung um 180 Grad gedreht habe soll. „Wir haben keine<br />

Kehrtwende vollzogen“, wehrte der Unionspolitiker ab. Zugleich kritisierte<br />

er, dass die Fraktionen in der Vergangenheit nicht ausreichend<br />

unterrichtet worden seien, man habe sich alle Informationen immer<br />

mühsam selbst holen müssen. Ähnlich äußerte sich Gerhard Dernbecher<br />

(<strong>FWG</strong>): „Den zuständigen Gremien sind zwei Jahre lang Informationen<br />

systematisch vorenthalten worden.“<br />

Für die CDU ist die Zeit endgültig reif für ungeschönte Wahrheiten. „Wir<br />

können nicht auch noch gutes Geld schlechtem nachwerfen“, warnte Peter<br />

Piaskowski vor einem „Schrecken ohne Ende“. Mit solchen Sätzen löse<br />

man keine Probleme, wandte sich Hans-Egon Baasch (SPD) gegen ein<br />

„Vernebeln“ von Tatsachen. Statt mit dem jetzt gefassten Beschluss eine<br />

Insolvenz zu beschleunigen, sollten alle Bemühungen der Stadt einer<br />

Verhinderung dieser Situation dienen, so Baaschs Appell. Kritik äußerte<br />

der Sozialdemokrat zudem an den knappen Fristen des Beschlusses. Es sei<br />

technisch überhaupt nicht möglich, das Geforderte bis Mitte 2012 auf die<br />

Beine zu stellen.<br />

520


<strong>Idstein</strong><br />

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.Dezember 2011,<br />

Nr. 288, S. 56<br />

Kein Geld fürs Badewasser<br />

Die Betreiber des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-<strong>Hallenbad</strong>es können sich das<br />

Wasser nicht mehr leisten. Im Rathaus stapeln sich unbezahlte<br />

Rechnungen in Höhe von 350 000 Euro. Damit das Bad nicht ganz baden<br />

geht, haben die Stadtverordneten jetzt der Betreiberin das Geld<br />

gestundet. Möglicherweise muss die Stadt ihre Forderungen aber auch<br />

ganz abschreiben. Die Schließung des Bades wäre aber ein noch größeres<br />

Debakel.<br />

(obo.)<br />

Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 12.Dezember 2011,<br />

Nr. 289, S. 37<br />

<strong>Idstein</strong> stundet Bad die Wassergebühren<br />

obo. IDSTEIN.<br />

Ohne Aussprache haben die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverordneten beschlossen, der<br />

Tournesol <strong>Idstein</strong> Betriebsgesellschaft die in den zwei Jahren seit der<br />

Eröffnung aufgelaufenen Wasser- und Abwassergebühren in Höhe von<br />

rund 350 000 Euro zu stunden.<br />

Die Stadtverordneten nahmen dazu am Donnerstagabend einen Antrag<br />

der <strong>FWG</strong> an, der die Stundung allerdings mit Forderungen und Auflagen<br />

verknüpfte. Demnach muss ein Wirtschaftsprüfer bis Juni nächsten Jahres<br />

testierte Jahresabschlüsse für die Jahre 2010 und 2011 vorlegen. Zudem<br />

verlangt die Stadt ein Betriebskonzept, das von allen Gläubigern des<br />

Bades gebilligt wird und das "eine realistische Überlebenschance<br />

sicherstellt".<br />

Sollte ein Schuldenschnitt notwendig werden, um die Betreibergesellschaft<br />

vor der Insolvenz zu bewahren, soll der Magistrat alle sich daraus<br />

ergebenden Konsequenzen für die Stadt darlegen. <strong>Eine</strong> Wahl geben die<br />

Stadtverordneten der Betreibergesellschaft dabei nicht. Sollte<br />

der Termin 30. Juni 2012 ohne Ergebnisse verstreichen, "sind sämtliche<br />

Forderungen der Stadt <strong>Idstein</strong> umgehend fälligzustellen".<br />

521


Mit den Stimmen von CDU, SPD und <strong>FWG</strong> hat die<br />

Stadtverordnetenversammlung zudem den Haushalt für 2012<br />

verabschiedet, der einen Fehlbetrag von rund 4,5 Millionen Euro<br />

aufweist. Lediglich die Grünen und eine Mandatsträgerin der FDP<br />

stimmten gegen das Zahlenwerk.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 13.Dezember 2011<br />

522


<strong>Idstein</strong><br />

Wiesbadener Kurier vom 13.Dezember 2011<br />

Schuldenschnitt wird nicht ausgeschlossen<br />

13.12.2011 – IDSTEIN<br />

Von Martin Kolbus<br />

PARLAMENT<br />

Schonfrist für Tournesol Betriebs GmbH bis Juni /<br />

Gebührenstundung an Bedingungen geknüpft<br />

Die Stadt <strong>Idstein</strong> setzt der Tournesol Betriebs-GmbH die<br />

Daumenschrauben an. Ein Zahlungsaufschub für 350 000 Euro aus<br />

unbeglichenen Wasser- und Kanalbenutzungsgebühren wird ab sofort an<br />

eine Reihe von Bedingungen geknüpft. Die Schonfrist für die<br />

Schwimmbadbetreiber läuft Mitte nächsten Jahres ab.<br />

Die Stadtverordnetenversammlung setzte mit 25 gegen neun Stimmen<br />

eine Beschlussempfehlung der <strong>FWG</strong> zu den unbezahlten<br />

Gebührenrechnungen durch. Danach soll für die Jahre 2010 und 2011 eine<br />

von Wirtschaftsprüfern bescheinigte Jahresabschlussbilanz von Tournesol<br />

vorgelegt werden. Außerdem erwartet die Stadt ein Betriebskonzept, „das<br />

von allen Gläubigern zu billigen ist und das eine realistische<br />

Überlebenschance sicherstellt“.<br />

Offenbar verlieren inzwischen mehr und mehr Stadtverordnete das<br />

Vertrauen in die Tournesol -Betreiber, denn auch ein Schuldenschnitt wird<br />

nicht mehr ausgeschlossen. Sollte das tatsächlich notwendig werden, dann<br />

- so heißt es im Beschluss - seien die daraus „für die Stadt <strong>Idstein</strong><br />

entstehenden Konsequenzen einschließlich der möglichen Kosten durch<br />

verlängerte Leasingraten-Laufzeiten aufzuzeigen“. Das Parlament erwartet<br />

bis Ende Juni 2012 eine Erfüllung der genannten Voraussetzungen und die<br />

Billigung durch die Stadtverordnetenversammlung: „Sollte dieser Termin<br />

fruchtlos verstreichen, sind sämtliche Forderungen der Stadt umgehend<br />

fällig zu stellen.“<br />

„Information vorenthalten“<br />

Peter Piaskowski kritisierte, dass die Fraktionen in der Vergangenheit nicht<br />

ausreichend unterrichtet worden seien. Ähnlich äußerte sich Gerhard<br />

523


Dernbecher (<strong>FWG</strong>): „Den zuständigen Gremien sind zwei Jahre lang<br />

Informationen systematisch vorenthalten worden.“ „Wir können nicht auch<br />

noch gutes Geld schlechtem nachwerfen“, warnte Peter Piaskowski vor<br />

einem „Schrecken ohne Ende“. Mit solchen Sätzen löse man keine<br />

Probleme, wandte sich Hans-Egon Baasch (SPD) gegen ein „Vernebeln“<br />

von Tatsachen. Statt mit dem jetzt gefassten Beschluss eine Insolvenz zu<br />

beschleunigen, sollten alle Bemühungen der Stadt einer Verhinderung<br />

dieser Situation dienen, so Baaschs Appell. Kritik äußerte der<br />

Sozialdemokrat zudem an den knappen Fristen des Beschlusses. Es sei<br />

technisch überhaupt nicht möglich, das Geforderte bis Mitte 2012 auf die<br />

Beine zu stellen.<br />

Kommentare <strong>zum</strong> Pressebericht:<br />

13.12.2011 castorp, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />

Schöne Aussichten<br />

"Es sei technisch überhaupt nicht möglich, das Geforderte bis Mitte 2012<br />

auf die Beine zu stellen"<br />

Diese Behauptung ist sehr gewagt und soll wohl nur die Peinlichkeit<br />

kaschieren, dass man sich seitens der Stadt <strong>Idstein</strong> mit dem<br />

"Prestigeprojekt" gewaltig überhoben hat. Das Tournesolbad war wohl von<br />

anfang an ein Millionengrab und ein Beispiel, wie unverantwortlich unsere<br />

Politiker erhebliche finanzielle Verpflichtungen eingehen.<br />

„Den zuständigen Gremien sind zwei Jahre lang Informationen<br />

systematisch vorenthalten worden.“<br />

Das sollte die Parlamentarier nicht wundern, hat es doch Tradition in<br />

unserem Kreis die Dinge hinter verschlossenen Türen zu regeln. Zu<br />

solchen Gepflogenheiten wurde bislang <strong>zum</strong>indest in den etablierten<br />

Parteien stets geschwiegen, man profitierte schließlich von dieser Praxis.<br />

Nun ist das Tafelsilber verscherbelt und die Finanznot drückend und die<br />

Tugend, politische Entscheidungen für die Bürger auch transparent zu<br />

machen, kommt wieder zu Ehren.<br />

524


<strong>Idstein</strong><br />

Wiesbadener Kurier und <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung am<br />

13.Dezember 2011<br />

<strong>Idstein</strong>: Tournelsolbad-Partner meldet Konkurs an - CDU<br />

schlägt Alarm<br />

13.12.2011 – IDSTEIN<br />

Von Ingrid Nicolai<br />

Thomas Zarda schlägt Alarm. Nachdem der Vorsitzende der CDU-Fraktion<br />

erfahren hat, dass genau einen Tag vor der jüngsten Sitzung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Stadtparlaments vergangene Woche über die Tournesol Energie- und<br />

Freizeitanlagenbau GmbH (TEFAG) in Innsbruck der Konkurs eröffnet<br />

wurde, beantragt er eine Sondersitzung der Stadtverordneten noch vor<br />

Weihnachten, um schnellstmöglich zu klären, welche Schritte die Stadt<br />

unternehmen muss, um Schaden abzuwenden - falls das überhaupt<br />

möglich ist.<br />

Am Abend der Stadtverordnetenversammlung war über den Konkurs<br />

offensichtlich noch nichts bekannt. Hingegen wurde ein Zahlungsaufschub<br />

für 350.000 Euro aus unbeglichenen Wasser- und<br />

Kanalbenutzungsgebühren beschlossen und an eine Reihe von<br />

Bedingungen geknüpft. Für 2010 und 2011 sollte eine von<br />

Wirtschaftsprüfern bescheinigte Jahresabschlussbilanz von Tournesol<br />

vorgelegt werden. Außerdem wurde formuliert, dass die Stadt ein<br />

Betriebskonzept erwartet, „das von allen Gläubigern zu billigen ist und das<br />

eine realistische Überlebenschance sicherstellt“. Die Schonfrist – so wurde<br />

beschlossen – soll Ende Juni auslaufen.<br />

Das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Bad. Archivfoto: Heilhecker<br />

525


Kommentare <strong>zum</strong> Pressebericht:<br />

13.12.2011 andreas2011, dieser Kommentator ist bei uns<br />

registriert.<br />

Wahnsinn<br />

Hahahahaha .... ich lach mich schlapp<br />

<strong>Idstein</strong> wollte ein Spass-Bad, jetzt hat es ein Bad, und Spass dazu...<br />

Zahlungsaufschub für 350000 Euro, ja prima, wenn der kleine Mann 2,54<br />

Nachzahlung vergist zu überweisen gibts gleich mindestens 10 euro<br />

mahngebühr und dann den Wasserhahn zugedreht...<br />

13.12.2011 corsa772, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />

<strong>Idstein</strong> hat ein Spass-Bad<br />

Das wusste ich, aus dem Rheingau, bis vor 2 Wochen nicht. Und auch<br />

deswegen war ich noch nie da.<br />

13.12.2011 M.Sc, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />

Konkordanz-Vertrag<br />

Trotz intensiver Bemühungen konnte ich nicht nachvollziehen was bitte<br />

sehr ein "Konkordanz-Vertrag" ist?<br />

Wenn ich diesen Artikel und die älteren Artikel zu dem Thema lese, dann<br />

drängt sich mir die Vermutung auf, dass die Stadt <strong>Idstein</strong> einem windigem<br />

Geschäftsmodell aufgesessen ist. Mieten, Pachten, Leasing, Bürgschaft ...<br />

und unter dem Strich sollen alle ein Geschäft gemacht haben? Nein, der<br />

Schuß geht nach hinten los. Wundersame Geldvermehrung gibt es nicht.<br />

14.12.2011 Commandante, dieser Kommentator ist bei uns<br />

registriert.<br />

Tournesol<br />

Wäre Herr Krum bei seinem Schwimmteich geblieben wäre uns viel<br />

erspart geblieben.Tornesol ist ein Mahnmal für städtebaulichen Unsinn. Es<br />

muss Schluß damit sein, dass Gewinne privatisiert und Verluste sozialisiert<br />

werden.Herr<br />

Krum versündigt sich mit seiner Schuldenmacherei an künftigen<br />

526


Generationen. Motto: Nach mir die Sintflut. Stattdessen müßte es heißen :<br />

Sparen bis es quitscht.Herr Krum sollte in einer<br />

Blut und Tränenrede die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

auf Einsparungen vorbereiten; dies wäre ehrlicher,als weitere<br />

Luftschlösser in Form fragwürdiger<br />

Investisionen auf Pump zu tätigen.<br />

Frei nach Herrn Wowereit:<strong>Idstein</strong>,arm aber sexy.<br />

Stefan Reifenberger (Ein Wutbürger der fröhlichen Art)<br />

14.12.2011 castorp, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />

Rückwirkungen im Binnenverhältnis<br />

"Die Stadt hafte über einen Konkordanz-Vertrag nur gegenüber der<br />

Oberbank, der Eigentümerin des Bades. „Was im Binnenverhältnis der<br />

Gesellschaften passiert, tangiert uns wenig.“"<br />

Nun, wenn im Binnenverhältnis der Gesellschaften die maßgebliche<br />

Gesellschaft Insolvenz anmeldet, hat dies zwangsläufig massive<br />

Rückwirkungen auf die Finanzierung des Projektes damit auf das<br />

Vertragsverhältnis der Stadt <strong>Idstein</strong> mit der finanzierenden Bank.<br />

Letztendlich wird wohl die Stadt <strong>Idstein</strong> wieder mal zur Kasse gebeten<br />

werden und der ohnehin leere Stadtsäckel weiter ausgepresst bzw. mit<br />

neuen Schulden befrachtet. Stemmen kann den vor lauter Schulden<br />

ohnehin keiner mehr.<br />

Vielleicht träumten ja die Stadtverordneten, als sie dieses unsinnige<br />

Projekt genehmigten, sie sein nicht in <strong>Idstein</strong> im Taunus sondern an der<br />

Ägäis. Man sollte hier dringend über eine neue Städtepartnerschaft in<br />

Richtung Griechenland nachdenken.<br />

14.12.2011 WiesbadenSonderbar, dieser Kommentator ist bei uns<br />

registriert.<br />

Schlechtes Management..<br />

...das ist es doch auch gewesen. Zu Beginn unfreundliche Mitarbeiter (von<br />

wegen Spass Bad) sowie überhöhte Preise. Das hat sich herumgesprochen<br />

in der Region so das die Zielgruppe Umland etc weggefallen ist. Im<br />

Bereich Fitness war es schon extrem. Trainer die keine waren oder zu<br />

wenige vorhanden. Wir hatten nach 3 Monaten die "Schnauze voll". Spass<br />

hatten wir keinen. Hohe Gebühren im Monat aber z. B. Saunabenutzung<br />

extra. So etwas geht nicht wenn z. B. andere Bäder den Mitgliedern eine<br />

Gesamtnutzung anbieten. All inklusive versteht sich. Also auch noch<br />

schlechtes Marketing. Es wird wohl eine leerstehende Bausünde werden.<br />

527


Rest in Peace<br />

14.12.2011 Durchblicker, dieser Kommentator ist bei uns<br />

registriert.<br />

Glück gehabt<br />

Da hat der Rheingau-Taunus-Kreis mit Landrat Albers noch mal Glück<br />

gehabt: Noch vor wenigen Tagen wollte Herr Zarda den Kreis noch zu<br />

einem jährlichen Zuschuss für das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Spass-Bad verleiten. Dabei<br />

steht dieser Kreis schon jetzt mit dem Rücken an der Wand. Die<br />

Forderung war unredlich, unrealistisch und jetzt ohnehin nicht mehr<br />

notwendig. Gott sei Dank !<br />

Anträge der <strong>FWG</strong>-Fraktion zur Sondersitzung der<br />

Stadtverordnetenversammlung<br />

528


Herrn<br />

Stadtverordnetenvorsteher<br />

Christian Herfurth<br />

Rathaus<br />

65510 <strong>Idstein</strong><br />

Berichtsantrag zur Sondersitzung Stadtverordnetenversammlung<br />

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:<br />

Der Magistrat wird um Beantwortung folgender Fragen gebeten:<br />

<strong>FWG</strong>-Fraktion<br />

<strong>Idstein</strong><br />

13.12.2011<br />

Üblicherweise werden offene Forderungen der Stadtkasse unverzüglich per Gerichtsvollzieher<br />

eingetrieben. Deshalb ist es für uns nicht erklärbar, wie über zwei Jahre hinweg die jedes<br />

Quartal fälligen Abschlagszahlungen nicht geleistet worden sind und dies offensichtlich bei<br />

der Stadtkasse nicht bemerkt worden ist. Deshalb folgende Fragen:<br />

1. Wer ist verantwortlich dafür, dass die seit 2010 jedes Quartal entstandenen und sich<br />

laufend erhöhenden Zahlungsrückstände für die Wasserkosten seitens der Stadtkasse nicht<br />

unverzüglich eingefordert worden sind?<br />

2. Wer ist verantwortlich dafür, dass die zuständigen städtischen Gremien<br />

Betriebskommission, Magistrat, Stadtverordnetenversammlung von diesen offenen<br />

Forderungen nicht zeitnah informiert<br />

worden sind?<br />

3. Welche organisatorischen Maßnahmen sind geplant, damit sich solches Fehlverhalten nicht<br />

wiederholt?<br />

4. Wie wirken sich die möglicherweise nicht eintreibbaren Forderungen auf den Wasserpreis<br />

der Stadtwerke aus?<br />

Begründung:<br />

Der Bürgermeister und die Betriebsleitung der Stadtwerke haben nicht freiwillig Auskunft über die<br />

offenen Forderungen berichtet. Diese kamen erst durch Recherchen der <strong>FWG</strong> <strong>Idstein</strong> zu Tage. Ein<br />

solcher Vorgang muss auf jeden Fall für die Zukunft unwiederholbar werden. Deshalb sind<br />

organisatorische Maßnahmen erforderlich.<br />

Gerhard Dernbecher<br />

Fraktionsvorsitzender<br />

529


Herrn<br />

Stadtverordnetenvorsteher<br />

Christian Herfurth<br />

Rathaus<br />

65510 <strong>Idstein</strong><br />

Berichtsantrag 2 zur Sondersitzung Stadtverordnetenversammlung<br />

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:<br />

Der Magistrat wird um Beantwortung folgender Fragen gebeten:<br />

<strong>FWG</strong>-Fraktion<br />

<strong>Idstein</strong><br />

13.12.2011<br />

1. Sind sämtliche im Zusammenhang mit dem Bau des Tournesolbades geschlossenen<br />

Verträge, an denen die Stadt <strong>Idstein</strong> beteiligt ist, wirksam geworden?<br />

2. Auf welchem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung beruht Pkt 2.2 der<br />

Durchführungsvereinbarung, wonach die Betriebskostenzuschüsse bereits vom 1.1.2010-<br />

30.6.2010 gezahlt worden sind? (Das Übernahmeprotokoll datiert vom 1.7.2010)<br />

3. Wann haben die in §8 des Durchführungsvertrages vereinbarten jährlichen gemeinsamen<br />

Begehungen zur Überprüfung des vertragsgemäßen Zustandes stattgefunden? Welchem<br />

städtischen Gremium werden die Protokolle vorgelegt?<br />

4. Wann wurde die in §12 des Durchführungsvertrages als Hauptleistungspflicht der TEFAG<br />

vereinbarte Vertragserfüllungsbürgschaft an die Stadt übergeben?<br />

Gerhard Dernbecher<br />

Fraktionsvorsitzender<br />

530


<strong>Idstein</strong><br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 14.Dezember 2011<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung und Wiesbadener Kurier vom<br />

14.Dezember 2011<br />

Sorge um Tournesol<br />

14.12.2011 - IDSTEIN<br />

Von Ingrid Nicolai<br />

SCHWIMMBAD<br />

Konkurs bei der Tefag / Zarda fordert Sondersitzung / Krum:<br />

Keine Panik<br />

531


Thomas Zarda schlägt Alarm. Nachdem der Vorsitzende der CDU-Fraktion<br />

erfahren hat, dass genau einen Tag vor der jüngsten Sitzung des<br />

Stadtparlaments vergangene Woche über die Tournesol Energie- und<br />

Freizeitanlagenbau GmbH (Tefag) in Innsbruck der Konkurs eröffnet<br />

wurde, beantragt er eine Sondersitzung der Stadtverordneten noch vor<br />

Weihnachten, um schnellstmöglich zu klären, welche Schritte die Stadt<br />

unternehmen muss, um Schaden abzuwenden - falls das überhaupt<br />

möglich ist.<br />

Am Abend der Stadtverordnetenversammlung war über den Konkurs<br />

offensichtlich noch nichts bekannt. Hingegen wurde ein Zahlungsaufschub<br />

für 350000 Euro aus unbeglichenen Wasser- und<br />

Kanalbenutzungsgebühren beschlossen und an eine Reihe von<br />

Bedingungen geknüpft. Für 2010 und 2011 sollte eine von<br />

Wirtschaftsprüfern bescheinigte Jahresabschlussbilanz von Tournesol<br />

vorgelegt werden. Außerdem wurde formuliert, dass die Stadt ein<br />

Betriebskonzept erwartet, „das von allen Gläubigern zu billigen ist und das<br />

eine realistische Überlebenschance sicherstellt“. Die Schonfrist - so wurde<br />

beschlossen - soll Ende Juni auslaufen.<br />

„Als ich am Morgen darauf vom Konkurs gelesen habe, bin ich erst einmal<br />

sprachlos gewesen“, berichtet Thomas Zarda. Er habe dann unverzüglich<br />

seine Fraktion und später auch die übrigen Fraktionen informiert und<br />

einen abzuarbeitenden Fragenkatalog herumgeschickt. „Leider habe ich<br />

nur von der <strong>FWG</strong> eine Reaktion erhalten. Die CDU hat deshalb<br />

beschlossen, eine unverzügliche Sondersitzung der<br />

Stadtverordnetenversammlung zu beantragen. Bis 9. Januar müssen die<br />

Forderungen angemeldet werden, und wir müssen jetzt schnell einen<br />

Anwalt prüfen lassen, was das für die Stadt bedeutet.“<br />

Geklärt werden müsse auch, so Zarda, warum noch bis vor kurzer Zeit<br />

keinerlei Informationen über die Zahlungsschwierigkeiten an die<br />

Stadtverordneten herausgegeben wurden. „Wir hoffen sehr, dass nicht<br />

wertvolle Zeit ungenutzt verstrichen ist, ohne dass rechtskundiger Rat<br />

eingeholt wurde.“<br />

Bereits als Mitte November die finanzielle Situation von Tournesol<br />

öffentlich diskutiert wurden, sprach sich Bürgermeister Gerhard Krum für<br />

eine nüchterne Betrachtungsweise ohne Panik aus. Nicht die Stadt,<br />

sondern die Oberbank sei Eigentümerin des Bades und verschiedene<br />

Tournesol-Gesellschaften für Bau und Betrieb verantwortlich.<br />

532


Im Gespräch mit der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung erklärte er am gestrigen Abend,<br />

dass es sich bei der Tefag um die Bau- und nicht die Betreibergesellschaft<br />

handele, an die die Stadt die Betriebskostenzuschüsse zahle. Die Stadt<br />

hafte über einen Konkordanz-Vertrag nur gegenüber der Oberbank, der<br />

Eigentümerin des Bades. „Was im Binnenverhältnis der Gesellschaften<br />

passiert, tangiert uns wenig.“<br />

Im Ernstfall könne die Stadt darüber nachdenken, das Bad zu pachten. Die<br />

Befürchtung, die Stadt müsse am Ende alle Kosten tragen, treffe nicht zu.<br />

„Ein anderer Betreiber kann ja die Sache viel besser machen.“<br />

Wie sieht die Zukunft des Tournesol-Schwimmbads in <strong>Idstein</strong> aus? Foto:<br />

wita / Udo Mallmann<br />

Kommentare <strong>zum</strong> Pressebericht:<br />

14.12.2011 Elsa Maier, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />

Jetzt wird es eng für die CDU <strong>Idstein</strong><br />

Laut Alarm schlagen nützt leider nicht um von den eigenen Versäumnissen<br />

der in der Schwimmbaddiskussion der 80er/90er Jahre abzulenken Hr.<br />

Zarda.<br />

Während der Regierungszeit von Hr. Müller (CDU) wurden doch alle<br />

Weichenstellungen für die anbahnende Katastrophe durchgeboxt.<br />

In welcher Verantwortung war denn das das alte Schwimmbad während<br />

des Verfalls?<br />

Wer wollte denn ein Prestigeprojekt?<br />

Wer ist denn Schuld dass <strong>Idstein</strong> und seine Vereine über Jahre keine<br />

Schwimmbad hatte?<br />

Die Fragen werden demnächst bestimmt gestellt und auf die Antwort<br />

seitens der damals Verantwortlichen können wir gespannt sein!<br />

533


14.12.2011 Waldbär, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />

Jetzt wird es eng für die CDU<br />

Liebe Elsa Maier,<br />

nur um der historischen Wahrheit willen. Herr Müller hatte mit Tournesol<br />

nichts zu tun. Die Leute hatten sich in 2006 an Herrn Krum gewandt; also<br />

lange nach Müller.<br />

Das alte <strong>Hallenbad</strong> wurde 2005, also auch nach Müller, außer Betrieb<br />

gesetzt und die Stadtverordnetenversammlung hat Gutschten zur<br />

Sanierung oder Neubau eingeholt. Alle Beschlüße zu diesem Thema sind<br />

mehrheitlich oder einstimmig gefasst worden. Wieso wird es jetzt eng für<br />

die CDU?<br />

Es wird allenfalls eng für Herrn Krum, denn solche Entwicklungen fallen<br />

nicht vom Himmel und wo waren seine Informationen an Parlament und<br />

Öffentlichkeit?<br />

Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 14.Dezember 2011,<br />

Nr. 291, S. 45<br />

Tournesol ist insolvent<br />

Stadt muss Forderungen nennen / CDU für Sondersitzung<br />

obo.<br />

IDSTEIN.<br />

Die Krise um das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-<strong>Hallenbad</strong> hat sich unerwartet<br />

zugespitzt. Zwar hatte die Stadtverordnetenversammlung in der<br />

vergangenen Woche der Tournesol <strong>Idstein</strong> Betriebsgesellschaft die in den<br />

beiden Jahren seit der Eröffnung aufgelaufenen Gebühren für Wasser und<br />

Abwasser in Höhe von 350 000 Euro auf unbefristete Zeit gestundet. Doch<br />

nun droht dem Projekt Ungemach von anderer Seite.<br />

Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU hat gestern die Insolvenz der Tiroler Muttergesellschaft<br />

"Tournesol Energie und Freizeitanlagenbau GmbH" mit Sitz in Wörgl<br />

öffentlich gemacht. Laut Insolvenzreport ist das "Haupt-<br />

Insolvenzverfahren im Sinne der EUInsolvenzverordnung" in Gang gesetzt<br />

worden. Der Konkurs ist am 7. Dezember und damit am Tag vor der<br />

jüngsten <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverordnetenversammlung eröffnet worden.<br />

534


Bis 9. Januar müssen sich die Gläubiger melden, für den 23. Januar ist<br />

schon eine erste Gläubigerversammlung im Innsbrucker Landesgericht<br />

anberaumt worden.<br />

Für die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> CDU wirft der Konkurs der Tournesol Energie- und<br />

Freizeitanlagenbau zahlreiche Fragen auf, die sie auf einer Sondersitzung<br />

der Stadtverordnetenversammlung noch vor Weihnachten beantwortet<br />

haben will. "Welche Schritte muss die Stadt nun unternehmen, um<br />

Schaden abzuwenden?", fragt CDU-Fraktionschef Thomas Zarda, der auch<br />

anwaltlichen Rat für erforderlich hält. Nach Darstellung von Zarda ist die<br />

Tournesol Energie- und Freizeitanlagenbau GmbH der wichtigste<br />

Vertragspartner der Stadt, an den auch die kommunalen<br />

Betriebskostenzuschüsse von 500 000 Euro im Jahr gezahlt werden.<br />

Zarda hat vom Konkurs seine eigene und die übrigen Fraktionen informiert<br />

und an sie einen Fragenkatalog geschickt, allerdings nur von der <strong>FWG</strong> eine<br />

Reaktion erhalten. Die CDU beschloss deshalb, eine Sondersitzung der<br />

Stadtverordnetenversammlung zu beantragen, weil alle Forderungen bis<br />

<strong>zum</strong> 9. Januar angemeldet müssen. Ein Anwalt solle prüfen, was das für<br />

die Stadt bedeute. Das komplexe Vertragswerk sieht nach Angaben von<br />

Zarda vor, dass beim Konkurs von Tournesol die finanzierende Oberbank<br />

unter Umständen von der Stadt verlangen könne, in die Leasingverträge<br />

einzusteigen. Die CDU will auch wissen, warum zunächst keinerlei<br />

Informationen über die Zahlungsschwierigkeiten an die<br />

Stadtverordneten gelangt sind. Bürgermeister Gerhard Krum (SPD) war<br />

gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.<br />

535


536


537


<strong>Idstein</strong><br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15.Dezember 2011<br />

Hackl: Keinerlei Auswirkungen<br />

15.12.2011 – IDSTEIN<br />

(red). Der Bericht in der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung über die von der CDU-Fraktion<br />

geforderte Sondersitzung des Stadtparlaments im Zusammenhang mit der<br />

Tefag-Insolvenz verunsichert auch Kunden des Tournesol-Bades.<br />

„Aufgrund zahlreicher Kundenfragen und der unangenehmen Situation,<br />

welcher unsere Mitarbeiter seit heute ausgesetzt sind“ bezieht Alexander<br />

Hackl, Geschäftsführer des Tournesol-Betriebs in <strong>Idstein</strong> Stellung und<br />

erklärt: „Das Insolvenzverfahren gegen die Firma ‚Tournesol Energie und<br />

Freizeitanlagen Bau GmbH‘ hat keinerlei Auswirkungen auf die ‚Tournesol<br />

<strong>Idstein</strong> Betriebs GmbH‘ und hat insofern keinen Einfluss auf den laufenden<br />

Betrieb.“<br />

Kommentar <strong>zum</strong> Pressebericht:<br />

538


15.12.2011 Commandante, dieser Kommentator ist bei uns<br />

registriert.<br />

Hackl: Keinerlei Auswirkungen<br />

bevor Herr Hackl seine Kunden Beruhigungspillen verabreicht, sollte er<br />

diesen mal erklären,wie er gedenkt 350000 Euro an Wassergeld<br />

an die Stadt zu zahlen.Wenn diese Ihm den Wasserhahn zudreht,hat dies<br />

schon Auswirkungen auf den Betrieb.<br />

Auch sollte er die von der IZ gestellten Fragen endlich beantworten.<br />

Transparenz sieht für mich anders aus.<br />

Stefan Reifenberger (Ein Wutbürger,der fröhlichen Art)<br />

<strong>Idstein</strong><br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15.Dezember 2011<br />

<strong>FWG</strong>: Wer ist verantwortlich?<br />

15.12.2011 – IDSTEIN<br />

(red). Die CDU-Fraktion hat im Zusammenhang mit dem Konkurs der<br />

Tefag eine Sondersitzung der Stadtverordnetenversammlung beantragt<br />

(wir berichteten). Die <strong>FWG</strong>-Fraktion stellt nun einen Berichtsantrag.<br />

„Üblicherweise werden offene Forderungen der Stadtkasse unverzüglich<br />

per Gerichtsvollzieher eingetrieben. Deshalb ist es für uns nicht erklärbar,<br />

wie über zwei Jahre hinweg die jedes Quartal fälligen Abschlagszahlungen<br />

nicht geleistet worden sind und dies offensichtlich bei der Stadtkasse nicht<br />

bemerkt worden ist“, heißt es darin.<br />

Die <strong>FWG</strong> will wissen, wer dafür verantwortlich ist, dass die<br />

Zahlungsrückstände für die Wasserkosten seitens der Stadtkasse nicht<br />

unverzüglich eingefordert worden sind. „Wer ist verantwortlich dafür, dass<br />

die zuständigen städtischen Gremien Betriebskommission, Magistrat,<br />

Stadtverordnetenversammlung von diesen offenen Forderungen nicht<br />

zeitnah informiert worden sind?“, fragt die <strong>FWG</strong> und: „Welche<br />

organisatorischen Maßnahmen sind geplant, damit sich solches<br />

Fehlverhalten nicht wiederholt?“<br />

Die <strong>FWG</strong> hat auch Sorge, dass die möglicherweise nicht eintreibbaren<br />

Forderungen auf den Wasserpreis der Stadtwerke Auswirkungen haben<br />

könnten. Fraktionsvorsitzender Gerhard Dernbecher: „Der Bürgermeister<br />

und die Betriebsleitung der Stadtwerke haben nicht freiwillig über die<br />

539


offenen Forderungen berichtet. Ein solcher Vorgang muss für die Zukunft<br />

unwiederholbar werden.“<br />

Kommentare <strong>zum</strong> Pressebericht:<br />

15.12.2011 na sowas, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />

aber hallo!!!!<br />

Durch den Konkordanz-Vertrag haftet die Gemeinde gegenüber dem<br />

Eigentümer! (na super)<br />

Für die Oberbank heißt die Insolvenz der Tefag den Verlust der<br />

Garantieansprüche. Na Bravo, ein möglicherweise technisch<br />

halbfunktionierender und wirtschaftlich nicht funktionierender Prototyp<br />

ohne Recht auf Mängelbeseitigung! Volltreffer!<br />

leider ist die Situation alles andere als Lustig. <strong>Eine</strong>m zeitnahen Ende ist<br />

eventuell nur mehr schwer etwas entgegen zu setzen. Dies entscheiden<br />

wohl weder die Einwohner noch die Politiker <strong>Idstein</strong>s.<br />

Der Insolvenz Verwalter und die Staatsanwaltschaft werden hier nach<br />

Ursachen und Schuldigen suchen können.<br />

Unter den bestehenden Voraussetzungen und nicht nur auch aus der<br />

Historie wird zweifelsohne eine besondere Härte feststellbar sein. Von<br />

einer Restschuld Befreiung könnte unter Umständen abgesehen werden.<br />

Nicht immer sind alle "guten" Dinge drei, Herr H aus S!<br />

Aber, der neue Betreiber hat ja die besten Voraussetzungen alles besser<br />

zu machen!<br />

Zum Glück kann eine Insolvenz Verschleppung, Betrug oder<br />

Bilanzfälschung ausgeschlossen werden.<br />

Amen<br />

16.12.2011 Commandante, dieser Kommentator ist bei uns<br />

registriert.<br />

Wer ist verantwortlich?<br />

Sehr gut <strong>FWG</strong>,<br />

endlich mal jemand der in der Stadtverordnetenversammlung die richtigen<br />

Fragen zu Tournesol stellt.Wenn sich dieser Sachverhalt bestätigen<br />

sollte,ist dies ein unglaublicher Vorgang der Konsequenzen haben muss.<br />

(Dienstaufsichtsbeschwerde etc.)<br />

Da fehlt es vorne und hinten an Geld<br />

und eine Forderung von 350.000!Euro<br />

wird schlichtweg vergessen.Wenn wie die <strong>FWG</strong> mutmasst,diese Forderung<br />

nicht einzutreiben ist,sollte die zuständige Aufsichtsbehörde sofort<br />

aktiv werden. Auch sollte in dieser<br />

Gesellschaft endlich einmal über<br />

persönliche Haftung bei Beamten und Politikern diskutiert werden.<br />

Was hätte man mit diesem Geld alles<br />

540


machen können (die Lenzhahner hätten ein Backes,oder man hätte es<br />

zur Tilgung der Schulden verwenden können). Das ganze ist ja schon ein<br />

kleiner Wirtschaftskrimi.Ich bin sehr auf die Fortsetzung gespannt.<br />

Stefan Reifenberger (ein Wutbürger der fröhlichen Art)<br />

<strong>Idstein</strong><br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15.Dezember 2011<br />

Konzept zur <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Haushaltskonsolidierung<br />

verabschiedet<br />

15.12.2011 – IDSTEIN<br />

Von Martin Kolbus<br />

Bis <strong>zum</strong> Jahr 2016 will es die Stadt schaffen, einen in Einnahmen und<br />

Ausgaben ausgeglichenen Haushalt vorzulegen. Das sei ein „ernsthaftes<br />

Ziel“, so heißt es im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Haushaltssicherungskonzept. Die Realität<br />

sieht momentan noch anders aus: Seit 2009 liegen die jährlichen Defizite<br />

zwischen vier und sechs Millionen Euro.<br />

Das Konzept war fast noch „druckfrisch“, als es Ende vergangener Woche<br />

den Stadtverordneten vorgelegt wurde - noch nicht reif, um darüber<br />

abzustimmen, meinten besonders die Grünen und forderten zunächst eine<br />

Beratung in den Ausschüssen sowie eine Parlaments-Sondersitzung im<br />

Januar. Die Mehrheit von CDU und SPD aber verabschiedete das Papier,<br />

das nach neun Sitzungen der Haushaltsstruktur-Kommission zustande<br />

gekommen war, noch am selben Abend.<br />

Zwölf Punkte sind es, an denen die Hebel zur Kostensenkung und<br />

Einnahmen-Verbesserung angesetzt werden sollen. So müssten die<br />

Hebesätze für Grund- und Gewerbesteuern sowie Beiträge und Gebühren<br />

regelmäßig geprüft werden. Der gerade verabschiedete Haushaltsplan für<br />

2012 war mit den deutlich angehobenen Grund- und Gewerbesteuern<br />

bereits ein Schritt in diese Richtung.<br />

Ein besonderes Augenmerk soll dem stark defizitären Kindergartensektor<br />

gelten. Nachzudenken sei über Eigenbetriebslösungen, über veränderte<br />

Zuschussregelungen für private Kitas sowie über veränderte Gebühren-<br />

Strukturen und Elternbeiträge. Zum Zwölf-Punkte-Programm gehört ferner<br />

541


die Aufforderung, Konzepte zur effizienteren Nutzung von<br />

Dorfgemeinschafts- und Feuerwehrgerätehäusern, eventuell sogar von<br />

Friedhöfen zu entwickeln. Einsparungen verspricht man sich außerdem<br />

durch die verstärkte kommunale Zusammenarbeit mit den Gemeinden des<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Landes.<br />

Der bis 2016 angepeilte Haushaltsausgleich sei zwar schwierig, aber<br />

möglich, hatte die Kommission, bestehend aus Kommunalpolitikern und<br />

Finanzexperten, nach ihren neun Sitzungen vorsichtig optimistisch erklärt.<br />

Voraussetzung sei aber, dass sich die Einnahmesituation der Stadt nicht<br />

durch wegbrechende Steuern und konjunkturelle oder strukturelle<br />

Einflüsse verschlechtert.<br />

Finanzielle Risiken drohen aber auch durch das Tournesol-<br />

Schwimmbad und bei der weiteren Abwicklung der<br />

städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme Nassau-Viertel. „Die<br />

Höhe der Risiken (…) ist für den Eintretensfall zu ermitteln“,<br />

möchte man sich für schlechte Nachrichten schon einmal<br />

wappnen.<br />

<strong>Idstein</strong><br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16.Dezember 2011<br />

Tournesol: Sondersitzung am Donnerstag<br />

16.12.2011 – IDSTEIN<br />

(in). Noch vor Weihnachten findet eine Sondersitzung des<br />

Stadtparlaments im Zusammenhang mit dem Konkurs der Tefag,<br />

Tournesol Energie- und Freizeitanlagenbau GmbH, statt. Wie<br />

Stadtverordnetenvorsteher Christian Herfurth auf Anfrage der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Zeitung erklärte, muss eine Sondersitzung einberufen werden, wenn das<br />

von mehr als einem Viertel der Stadtverordneten gefordert wird. Zehn der<br />

37 Mitglieder haben einen entsprechenden Antrag unterschrieben. Die<br />

„unverzügliche Einberufung“ sehe einen Termin innerhalb von zwei<br />

Wochen vor, daher wurde jetzt für den Donnerstag, 22. Dezember, 19<br />

Uhr, in die Stadthalle eingeladen. Es liegen ein Berichtsantrag der CDU<br />

und zwei der <strong>FWG</strong> vor.<br />

Den Stein ins Rollen gebracht hat der CDU-Fraktionsvorsitzende Thomas<br />

Zarda, nachdem er einen Tag nach der jüngsten Sitzung der<br />

542


Stadtverordneten vom Konkurs-Antrag der Tefag beim Landesgericht<br />

Innsbruck erfahren hat.<br />

Bürgermeister Gerhard Krum erklärt, dass die Stadt nicht direkt von dem<br />

Konkurs betroffen sei. „Unser Partner ist die Oberbank.“ Bei der Tefag<br />

handele es sich um die Bau- und nicht um die Betreibergesellschaft, an die<br />

die Stadt die Betriebskostenzuschüsse zahle.<br />

Die Geschäftsführung des Tournesol-Bades betont, dass das<br />

Insolvenzverfahren gegen die Tefag keinerlei Einfluss auf den laufenden<br />

Betrieb habe.<br />

<strong>Idstein</strong><br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 17.Dezember 2011<br />

Tournesol: Grüne fordern Klarheit<br />

17.12.2011 - IDSTEIN<br />

(red). Die Grünen-Fraktion sieht in Sachen Tournesolbad hohen<br />

Klärungsbedarf. „Im gesamten Projekt war die Informationslage für die<br />

Stadtverordneten eher dürftig und zäh“, so Patrick Enge. Als im März 2010<br />

die Bürgschaft auf 25 Millionen erhöht wurde, beantragten die Grünen<br />

Auskünfte zur Wirtschaftlichkeit und Risiko. Diese Auskünfte seien bisher<br />

nur unzureichend gegeben worden. Die Grünen-Fraktion begrüßt daher<br />

eine Sondersitzung, die auch zur Klärung beitragen soll, warum die<br />

Erstinformation zu den nicht bezahlten Wasserlieferungen der Stadtwerke<br />

<strong>Idstein</strong> an Tournesol an die Stadtverordneten so spät erfolgte und wie dies<br />

in Zukunft vermieden werden kann.<br />

Gert Richter: „Wir brauchen Licht in den Tunnel der Unklarheiten. Hierfür<br />

ist ein unabhängiger Gutachter notwendig, der den Fokus auf die<br />

städtischen Interessen richtet. Die Verträge sind kompliziert gestaltet und<br />

in der rechtlichen Bedeutung und wirtschaftlichen Auswirkung schwer zu<br />

deuten. Dies kann von den Stadtverordneten nicht geleistet werden. Es<br />

muss sichergestellt sein, dass die Stadt jetzt durch den Konkurs der Tefag<br />

nicht unnötig geschädigt wird.“<br />

543


Grundsätzlich hält die Fraktion der Grünen ein Schwimmbad mit<br />

verträglichen Preisen für einen wichtigen Bestandteil im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land. Es<br />

müsse jedoch gerade bei der angeschlagenen Haushaltslage Klarheit über<br />

das Risiko und die wirtschaftlichen Auswirkungen herrschen. Die<br />

Fraktionsvorsitzende Annette Reineke-Westphal: „Für uns ist das<br />

Schwimmbad ein wesentlicher und unverzichtbarer Bestandteil der<br />

Versorgung für die Bevölkerung und die Schulen. Wir werden uns<br />

weiterhin für den Betrieb des Schwimmbades einsetzen. Jetzt müssen<br />

aber Fakten auf den Tisch.“<br />

Kommentar <strong>zum</strong> Pressebericht:<br />

18.12.2011 Commandante, dieser Kommentator ist bei uns<br />

registriert.<br />

Grüne fordern Klarheit<br />

all die von den Grünen berechtigten<br />

Forderungen<br />

-Auskünfte zur Wirtschaftlichkeit<br />

-Einschalten eines Gutachters<br />

hätten vor Einwillung über die Erhöhung der Bürgschaft auf 25 Millionen<br />

Euro eingeholt werden müssen.<br />

Anmerkung:Auch die Grünen haben<br />

für die Erhöhung der Bürgschaft gestimmt,ohne entsprechende<br />

Informationen!!<br />

Ich gebe Frau Reineke-Westphal ausdrücklich Recht,dass <strong>Idstein</strong> ein<br />

Schwimmbad benötigt,aber wie viele<br />

Investionen in unser schönen Stadt,<br />

zwei Nummern kleiner und am Maß des<br />

Notwendigen orientiert.<br />

Stefan Reifenberger (Ein Wutbürger der fröhlichen Art)<br />

19.12.2011 castorp, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />

Klarheit über das Risiko<br />

"Es müsse jedoch gerade bei der angeschlagenen Haushaltslage Klarheit<br />

über das Risiko und die wirtschaftlichen Auswirkungen herrschen"<br />

544


Es ist sehr beunruhigend, dass Stadtverordnete erst erheblichen<br />

Ausweitungen von Bürgschaften zustimmen und nachdem das Kind in den<br />

Brunnen gefallen ist, Klarheit über das Risiko fordern. Das hätte man doch<br />

fordern müssen, als es noch Alternativen gab. Offenbar ist einem Teil der<br />

Verantwortlichen nicht klar, dass eine Haftung der Stadt gar nicht mehr<br />

abwendbar ist und es so immer wahrscheinlicher wird, dass auf die<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> in Bälde gravierende Probleme zukommen.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 17.Dezember 2011<br />

545


LZ am Sonntag vom 18.Dezember 2011<br />

546


Antrag Bündnis 90 – Die Grünen vom 20.Dezember 2011<br />

547


Antrag Bündnis 90 – Die Grünen vom 20.Dezember 2011<br />

548


Bericht <strong>zum</strong> Antrag der Fraktion Bündnis 90 / Die<br />

Grünen <strong>Idstein</strong> (Drucksache Nr. 331/2011) betr.<br />

Bericht <strong>zum</strong> Tournesolbad<br />

1. Wie hoch ist die tatsächliche Forderung der Stadtwerke<br />

<strong>zum</strong> 31.12.2011?<br />

Es besteht eine offene Forderung <strong>zum</strong> 31. Dezember 2011 in Höhe von<br />

288.435,00 €. Weiterhin wird <strong>zum</strong> ersten Quartal 2012 eine Nachzahlung<br />

in Höhe von 31.868,00 € für das Jahr 2011 fällig.<br />

2. Wie hoch sind voraussichtlich die Forderungen in 2012<br />

unter Berücksichtigung des Trinkwasserverbrauches<br />

2011 und der gesplitteten Abwassergebühr?<br />

Aufgrund der Daten aus dem Jahr 2011 werden für das Jahr 2012 vier<br />

Abschläge in Höhe von jeweils 43.303,00 € (Jahressumme 173.212,00 €)<br />

fällig. Die gesplittete Abwassergebühr wurde dabei berücksichtigt.<br />

3. Wann wurde wie der Zahlungsverzug der Tournesol-<br />

Betreibergesellschaft entdeckt?<br />

Das Zahlungsziel für die gegenständlichen Abschlagszahlungen ist jeweils<br />

der 15. Februar, Mai, August und November. Bei Nichtzahlung erfolgt<br />

innerhalb von ca. 10 Tagen eine Mahnung. Ein Zahlungsverzug wird daher<br />

zeitnah festgestellt.<br />

4. Warum dauerte die Information von<br />

Betriebskommission und Stadtverordneten so lange?<br />

Die Abfolge der Ereignisse zwischen der erstmaligen Feststellung des<br />

Zahlungsverzuges und der Unterrichtung der Betriebskommission wird in<br />

der Antwort zu Drucksache-Nr. 323/2011 Nr. 5, 16 und zu Druckache-Nr.<br />

324/2011 1.) umfassend dargestellt.<br />

5. Die Konkordanzvereinbarung sieht unter Punkt 7 vor,<br />

dass die OBL bzw. OBL Bayern über ausstehende<br />

Leasingraten und die Verpächterin (TIVG und TVEG)<br />

unverzüglich über ausbleibende Pachtzinsraten die Stadt<br />

informiert. Wann ist dies erfolgt?<br />

Die Stadt <strong>Idstein</strong> wurde im Januar 2011 über ausstehende Leasingraten<br />

von der Oberbank in Kenntnis gesetzt. Im Februar 2011 wurde zwischen<br />

der Tournesol <strong>Idstein</strong> Verwaltungs GmbH, der Tournesol <strong>Idstein</strong> Betriebs<br />

549


GmbH, der Tournesol Verwaltungs- und Energie GmbH und Co. KG, der<br />

Oberbank <strong>Idstein</strong> Immobilienleasing GmbH und der Oberbank Leasing<br />

GmbH Bayern eine Stundungsvereinbarung der Leasingraten aus 2<br />

Immobilienleasingverträgen in Höhe von insgesamt 312.000,00 €<br />

abgeschlossen. Die Stadt <strong>Idstein</strong> hat diese am 10. Februar 2011 zur<br />

Kenntnis genommen. Hiervon wurde der Magistrat am 21. Februar 2011 in<br />

Kenntnis gesetzt. Im Anschluss hieran wurde der Magistrat regelmäßig<br />

über Tournesol informiert. <strong>Eine</strong> Information des Haupt- und<br />

Finanzausschusses durch Herrn Hackl erfolgte in der Sitzung am 15.<br />

September 2011.<br />

6. Welche Informationen lagen der Verwaltung im März<br />

2010 vor, als die Erhöhung der Bürgschaft beschlossen<br />

wurde, die auf zukünftige Liquiditätsprobleme im<br />

Tournesol-Geflecht schließen ließen?<br />

Der Verwaltung lagen im März 2010 keine Information vor, die auf<br />

zukünftige Liquiditätsprobleme im Tournesol-Geflecht schließen ließen.<br />

7. Wie hat die Verwaltung überprüft, dass ein Einfordern der<br />

Trink- und Abwassergebühren zur unmittelbaren<br />

Insolvenz der Tournesol-Betreibergesellschaft führt?<br />

Welche schriftlich fixierten Nachweise oder Anträge<br />

liegen vor?<br />

Vom Steuerberatungsbüro der Tournesol <strong>Idstein</strong> Betriebs GmbH wurde die<br />

klare Aussage getroffen, dass ein Einfordern der Trink- und<br />

Abwassergebühren die Insolvenz der Tournesol <strong>Idstein</strong> Betriebs GmbH zur<br />

Folge hätte.<br />

8. Welche Maßnahmen wurden nach Bekanntwerden der<br />

Liquiditätsprobleme wann getroffen, um den Schaden für<br />

die Stadt so gering wie möglich zu halten?<br />

Nach Bekanntwerden der Liquiditätsprobleme wurde eine Arbeitsgruppe<br />

aus externen Beratern ins Leben gerufen, die der Tournesol <strong>Idstein</strong><br />

Betriebs GmbH beratend zur Seite stehen sollte. Darüber hinaus wurde im<br />

Benehmen mit der Oberbank <strong>Idstein</strong> Leasing GmbH und der Tournesol<br />

<strong>Idstein</strong> Betriebs GmbH eine Fortbestandsprognose gefordert und von der<br />

Tournesol <strong>Idstein</strong> Betriebs GmbH in Auftrag gegeben.<br />

9. Welche Maßnahmen wurden getroffen, um offene<br />

Rechnungen schneller zu entdecken?<br />

550


Die Abwicklung des Rechnungswesens ist bei der Stadt <strong>Idstein</strong> geregelt.<br />

Aus diesem Grund sind keine weiteren Maßnahmen erforderlich, um offene<br />

Rechnungen schneller zu entdecken, da Sollstellungen EDV-mäßig erfasst<br />

und regelmäßig ausgeworfen werden.<br />

10. Welche Maßnahmen wurden getroffen, damit<br />

Betriebskommission und Stadtverordnetenversammlung<br />

in Zukunft früher informiert werden?<br />

Es wurde eine Vereinbarung mit der Stadtkasse getroffen, dass die offene<br />

Postenliste monatlich der Betriebsleitung vorgelegt werden muss.<br />

11. Wann wurde bisher wie hoch ein<br />

Betriebskostenzuschuss gezahlt?<br />

Der Betriebskostenzuschuss wird seit Januar 2010 (Aufnahme des<br />

Badebetriebes) aufgrund der Festlegungen im Vertragswerk gezahlt.<br />

12. Wird nach Insolvenz von TEFAG weiterhin und auf<br />

welcher Grundlage ein Betriebskostenzuschuss gezahlt?<br />

Der Betriebskostenzuschuss ist gemäß Vertragswerk an die TEFAG zu<br />

entrichten, der Anspruch wurde jedoch bereits im Vertragswerk an die<br />

Oberbank <strong>Idstein</strong> Immobilienleasing GmbH abgetreten. Diese hat ihr<br />

Einverständnis erklärt, diesen Betriebskostenzuschuss direkt an die <strong>Idstein</strong><br />

Betriebs GmbH zu entrichten. Dieses Einverständnis wurde Ende 2011<br />

widerrufen, sodass der Betriebskostenzuschuss <strong>zum</strong> nächstmöglichen<br />

Termin Februar 2012 direkt an die Oberbank <strong>Idstein</strong> Immobilienleasing<br />

GmbH ausgezahlt wird.<br />

W e r n e r<br />

Amtsleiter<br />

551


Antrag Bündnis 90 – Die Grünen vom 21.Dezember 2011<br />

552


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 21.Dezember 2011<br />

Silvester im Tournesol<br />

21.12.2011 – IDSTEIN<br />

(in). „Das Tournesol wird das Zentrum für alle, die niveauvoll und doch<br />

ausgelassen den Jahreswechsel feiern möchten.“ Mit diesen Worten wirbt<br />

das Tournesol-Bad für seine Silvester-Gala, die am 31. Dezember ab 19<br />

Uhr steigen wird. An diesem Abend wird nicht gebadet sondern<br />

geschlemmt. Im Bereich der Kuppel wird ein üppiges Silvester-Buffet<br />

aufgebaut, das von 20 Uhr bis Mitternacht ständig nachbestückt wird.<br />

Musikalisch wird dort die Band Pro-Sax Latin, Jazz und Soul-Balladen <strong>zum</strong><br />

Besten geben. Das Restaurant „Eatstein“ wird sich in einen Club<br />

verwandeln und DJ Joerck (HR 3 Club Grooves) wird für tanzbare Beats<br />

sorgen. Stargast Giulia Siegel aus München, die in fast allen angesagten<br />

Clubs Europas zuhause ist, wird zu später Stunde für Stimmung sorgen.<br />

Die Goldkarte inklusive Buffet und Sektempfang kostet 69 Euro, die<br />

Flanierkarte 19 Euro. Für Kinder kostet der Spaß inklusive Kinderbuffet,<br />

alkoholfreie Getränke und Betreuung für Kinder ab vier Jahre, 18 Euro.<br />

Für die Betreuung, die von 19 bis 4 Uhr angeboten wird, ist eine<br />

telefonische Anmeldung notwendig.<br />

Tickets gibt es im Tournesol, online unter www.ADticket.de sowie an allen<br />

bekannten Vorverkaufsstellen. Nähere Informationen auch unter Telefon<br />

06126 / 505770, www.tournesol-idstein.de<br />

Regierungspräsidium Darmstadt vom 21.Dezember 2011<br />

Regierungspräsidium Darmstadt<br />

URL: http://www.rp-darmstadt.hessen.de/<br />

21.12.2011 – Pressemitteilung<br />

Tournesol <strong>Idstein</strong> ist neues Mitglied der Umweltallianz<br />

Hessen<br />

553


Foto v.l.n.r:<br />

Gesellschafterin Michelle Klee, Managing Director Alexander Hackl,<br />

Regierungspräsident Johannes Baron, Geschäftsführer Michael Beck<br />

Die Firma Tournesol aus <strong>Idstein</strong> ist neues Mitglied der Umweltallianz<br />

Hessen. Der Darmstädter Regierungspräsident Johannes Baron übergab<br />

heute offiziell dem Managing Director des Unternehmens, Alexander<br />

Hackl, die Mitgliedsurkunde. Damit werden die besonderen Leistungen von<br />

Tournesol <strong>zum</strong> Schutz der Umwelt, insbesondere durch die Erzeugung von<br />

Strom aus regenerativer Energie durch Installation eines<br />

Solarkollektorensystems, gewürdigt.<br />

„Die Mitgliedschaft ist auch für Kunden und Partner ein Zeichen des<br />

eigenen Einsatzes für einen aktiven Umwelt- und Ressourcenschutz“, so<br />

Regierungspräsident Johannes Baron. Managing Director Alexander Hackl<br />

freute sich über die Verleihung und betonte:„ Wir sind gerne Mitglied in<br />

diesem Bündnis für nachhaltige Standortpolitik zwischen Hessischer<br />

Landesregierung und Hessischer Wirtschaft und wollen zur CO-2-<br />

Vermeidung und Energieeinsparung beitragen.“<br />

Tournesol betreibt in <strong>Idstein</strong> umweltfreundlich eine Energie- und<br />

Freizeitanlage mit einem modernen Hallenschwimmbad und Freibad,<br />

Fitnesscenter, Saunawelt, Kosmetik, Wellness und Gastronomie. Das<br />

Energiekonzept beinhaltet eine weitgehende Rohstoffunabhängigkeit durch<br />

Nutzung der Sonne mit thermischen Solarkollektoren, thermischer<br />

Tiefenspeicherung und Wärmepumpe. Daneben wird die<br />

Energieversorgung durch Gas (unter anderem auch Biogas, das aus<br />

erneuerbaren Rohstoffen aus der Region gewonnen werden kann) in<br />

Blockheizkraftwerken ergänzt. Darüber hinaus ist der Parkplatz der<br />

Freizeitanlage mit einer Photovoltaikanlage überdacht.<br />

Ziel der Umweltallianz Hessen ist es, den hohen Umweltstandard in<br />

Hessen zu sichern und gleichzeitig die Rahmenbedingungen für eine<br />

umweltverträgliche Wirtschaftsentwicklung in Hessen zu verbessern. Nach<br />

den Worten von Regierungspräsident Johannes Baron beteiligen sich<br />

mittlerweile etwa 1.100 Unternehmen, Wirtschaftsverbände und<br />

Kommunen an der Umweltallianz Hessen. „Es können gerne noch mehr<br />

werden, “ sagte der Regierungspräsident und hofft, dass möglichst viele<br />

Unternehmen, Verbände und Kommunen dem Beispiel des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Unternehmens Tournesol folgen.<br />

Weitere Informationen finden sich unter www.umweltallianz.de und auf<br />

der Internetseite des Regierungspräsidiums Darmstadt http://www.rp-<br />

554


darmstadt.hessen.de unter der Rubrik Umwelt & Verbraucher und dort<br />

unter >Umweltallianz Hessen.<br />

Pressestelle: Regierungspräsidium Darmstadt<br />

Pressesprecher: Gerhard Müller, Luisenplatz 2, D-64283 Darmstadt<br />

Telefon: 06151 12 5412, Fax: 06151 12 6313<br />

E-Mail: pressestelle@rpda.hessen.de<br />

© 2011 Regierungspräsidium Darmstadt . Luisenplatz 2 . 64283<br />

Darmstadt<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 21.Dezember 2011<br />

555


FAZ vom 21.Dezember 2011<br />

556


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> anzeiger vom 22.Dezember 2011<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> anzeiger vom 22.Dezember 2011<br />

557


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 22.Dezember 2011<br />

558


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 23.Dezember 2011<br />

559


<strong>Idstein</strong><br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung und Wiesbadener Kurier vom<br />

24.Dezember 2011<br />

Sondersitzung der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverordneten zu<br />

möglichen Konsequenzen aus der Insolvenz der<br />

Tournesol Energie und Freizeitanlagenbau GmbH<br />

24.12.2011 - IDSTEIN<br />

Von Ingrid Nicolai<br />

Es ging um Fragen und Antworten, aber auch um Vertrauen und<br />

Misstrauen. In der von der CDU geforderten Sondersitzung zu möglichen<br />

Konsequenzen aus der Insolvenz der Tournesol Energie und<br />

Freizeitanlagenbau GmbH (Tefag) in Tirol hatte Bürgermeister Gerhard<br />

Krum (SPD) insgesamt 25 Fragen, die ihm von der CDU- und <strong>FWG</strong>-<br />

Fraktion gestellt worden waren, zu beantworten. Gleichzeitig nutzten CDU,<br />

<strong>FWG</strong> und Grüne die Gelegenheit, um sich über einen ungenügenden<br />

Informationsfluss zu beklagen.<br />

Einstimmig verabschiedet wurde ein Antrag der Grünen, wonach ein<br />

Fachanwalt beauftragt werden soll, die Interessen der Stadt zu vertreten.<br />

Erforderliche Mittel werden dafür in den Nachtragshaushalt gestellt. Der<br />

Anwalt soll dem Haupt- und Finanzausschuss persönlich berichten. Wie<br />

Krum betonte, sei die Verwaltung nach Bekanntwerden der Insolvenz<br />

einen Tag nach der Stadtverordnetenversammlung im Dezember nicht<br />

untätig gewesen. Das Rechts- und Ordnungsamt habe sich mit der<br />

rechtlichen Position der Stadt beschäftigt. Für den 2. Januar ist bereits ein<br />

erstes Gespräch mit einer Kanzlei terminiert.<br />

Auch angesichts der zahlreichen Zuschauer am Donnerstagabend in der<br />

Stadthalle stellte Krum noch einmal dar, wie <strong>Idstein</strong> vertraglich in das<br />

Tournesol-Projekt involviert ist. Unabhängig von dem jährlichen<br />

Betriebskostenzuschuss in Höhe von 500 000 Euro, den die Stadt an die<br />

Betreibergesellschaft leistet, ist <strong>Idstein</strong> mit der Oberbank über einen<br />

Erbbaurechtsvertrag verbunden. <strong>Eine</strong> Durchführungsvereinbarung wurde<br />

mit der Tefag geschlossen, die von der Oberbank als Generalunternehmer<br />

beauftragt wurde, das Bad zu errichten. Zudem wurde mit der Oberbank<br />

560


eine Konkordanzvereinbarung geschlossen, die die Stadt im Falle eines<br />

Falles vor die Wahl stellt: durch die Auflösung des Erbbaurechtsvertrags<br />

das ganze Bad zu übernehmen, die Leasingsraten zu schultern oder in<br />

einen Pachtvertrag einzusteigen. Der Konkordanzvertrag greife jedoch<br />

noch nicht, da die Oberbank bisher keine konkrete Forderung an die Stadt<br />

gerichtet habe. Ein Angebot, das unterbreitet wurde, werde derzeit<br />

geprüft.<br />

Krum warnte vor Beschlüssen, die die Insolvenz der Betreibergesellschaft<br />

zur Folge hätten. „Ein Insolvenzverwalter würde den Betrieb mit allen<br />

Nebenkosten des Insolvenzverfahrens vermutlich weiterführen, und die<br />

Stadt müsste die Leasingrate zahlen. Aufgrund der Baumängel würde der<br />

Insolvenzverwalter zudem die Pacht mindern, sodass die Stadt die<br />

Differenz aufbringen müsste.“ Aus Sicht der Verwaltung sei nur ein<br />

Einstieg in den Pachtvertrag realistisch und sinnvoll.<br />

Zur finanziellen Schieflage der Betreibergesellschaft, der die Stadt bis Juni<br />

etwas über 288 000 Euro Wassergeld stundet (wir berichteten), sei es<br />

auch gekommen, weil diese Baumängel für etwa 700 000 Euro beseitigt<br />

habe, was eigentlich Aufgabe der Errichtungsgesellschaft gewesen wäre.<br />

Die Betreibergesellschaft sei quasi eingesprungen, die Oberbank gebe<br />

aber nun die Garantien nicht frei.<br />

Die Stundung von Wassergebühren sei bei Unternehmen in<br />

Zahlungsschwierigkeiten laut Krum nichts Ungewöhnliches, da eine<br />

Insolvenz mit dem Verlust von Arbeitsplätzen nicht die Alternative sein<br />

könnte. Die Betriebskommission habe sich ausreichend mit dem Thema<br />

befasst. Gleichwohl wurde einstimmig ein Antrag der Grünen<br />

verabschiedet, wonach die Rechnungsstellung für Trink- und Abwasser für<br />

Tournesol nun monatlich erfolgen soll.<br />

Krum wurde mit heftigen Vorwürfen konfrontiert, nicht rechtzeitig über die<br />

finanzielle Schieflage der Betreibergesellschaft informiert zu haben.<br />

Gerhard Dernbecher (<strong>FWG</strong>) ist der Überzeugung, dass Bürgermeister,<br />

Magistrat und Verwaltung nicht offen und ehrlich Auskunft geben und auch<br />

Thomas Zarda (CDU) und Annette Reineke-Westphal (Grüne) fühlen sich<br />

nicht zeitnah und ausreichend informiert. Marius Weiß (SPD) hält hingegen<br />

eine zu große Öffentlichkeit für bedenklich. „Zum Schutze der<br />

Vertragspartner und auch uns gehört das in die Gremien.“ Hans-Egon<br />

Baasch warnt davor, alles im Detail zu zerreden. „Das ist ein privates<br />

Objekt, an dem wir beteiligt sind, wir haben keinerlei Verantwortung in<br />

der Betriebsführung oder Bauausführung.“ Es sei Aufgabe des Magistrats,<br />

561


die Verhandlungen zu führen und sich einen Rechtsanwalt zu suchen. „Wir<br />

müssen uns auf die Informationen verlassen und brauchen eine positive<br />

Grundeinstellung <strong>zum</strong> Bad.“<br />

Kommentare <strong>zum</strong> Pressebericht:<br />

26.12.2011 Commandante, dieser Kommentator ist bei uns<br />

registriert.<br />

Kappensitzung in der Stadthalle<br />

Wer Zeuge dieser Veranstaltung war,<br />

kann sich nur mit grausen abwenden.Ein Paradebeispiel für<br />

Politikverdrossenheit.<br />

Das fängt beim Fraktionsvositzenden<br />

der SPD an, der die Notwendigkeit einer solchen Sitzung in arroganter<br />

Art und Weise in Frage stellt,dann<br />

andere Stadtverordnete (Herrn Dernbecher) Dinge unterstellt,die sich als<br />

haltlos erweisen und schließlich die Öffentlichkeit ausschliessen will,um<br />

weiter in der Sache zu mauscheln. Am Ende stimmt die SPD dann doch<br />

allen eingebrachten Anträgen zu; was ein Tollhaus.<br />

Es geht weiter beim Bürgermeister der sein Rederecht dazu missbraucht<br />

in endlosen Abhandlungen,teilweise nicht an der Sache orietiert,mit<br />

einschläfender Stimme,in überheblicher Selbstbeweihräucherung,<br />

die Veranstaltung endlos in die Länge zieht.<br />

Fazit: In der Sache (Tournesol) ist man nicht viel weiter gekommen ,es<br />

wird ein RA eingeschaltet und was das beste an diesem Abend war,der<br />

Bürgermeister muss den anderen Fraktionen jetzt alles schriftlich<br />

vorlegen.<br />

Letzte Anmerkung: Es geht nicht darum unser Spaßbad schlecht zu reden,<br />

es geht darum Schaden von der<br />

Stadt fernzuhalten.Dazu ist es wichtig auch der Verwaltung auf die Finger<br />

zu schauen.<br />

Stefan Reifenberger (Wutbürger,der fröhlichen Art)<br />

562


FAZ vom 24.Dezember 2011<br />

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FAZ vom 24.Dezember 2011<br />

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<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 28.Dezember 2011<br />

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<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 31.Dezember 2011<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land im Jahresrückblick<br />

LZ am Sonntag vom 31.Dezember 2011<br />

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2012<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 03.Januar 2012<br />

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<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 14.Januar 2012<br />

Niederschrift der Stadtverordnetenversammlung<br />

„Sondersitzung zu Tournesol“<br />

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<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 18.Januar 2012<br />

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<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 21.Januar 2012<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 21.Januar 2012<br />

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Landkreis<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 23.Januar 2012<br />

„Unheimlich viele Fehler“<br />

23.01.2012 - IDSTEIN<br />

NEUJAHRSEMPFANG<br />

FDP im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land übt Kritik an anderen, aber auch an sich<br />

selbst<br />

(tt). So richtig optimistisch waren die Liberalen beim Neujahrsempfang<br />

der FDP im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land nicht. Die rund zwei Dutzend Gäste, die in den<br />

Gasthof Ziegelhütte, <strong>Idstein</strong>, gekommen waren, hörten in erster Linie von<br />

Fehlern - solchen, die sie selbst gemacht haben, und solchen, die<br />

angeblich andere gemacht haben.<br />

So <strong>zum</strong> Beispiel die Stadt <strong>Idstein</strong> und ihr Bürgermeister Gerhard Krum, als<br />

es um das in wirtschaftliche Schwierigkeiten geratene Tournesol-<br />

Allwetterbad ging. „Zu schleppend und unvollständig“ seien die<br />

Informationen geflossen, kritisierte Thomas Clemenz, Vorsitzender der<br />

FDP <strong>Idstein</strong>. Gravierende Fehler seien aber auch schon vor Jahren<br />

gemacht worden, als die Stadtverordnetenversammlung, der Clemenz<br />

damals noch angehörte, „falsche“ Vertragsdetails beschlossen habe. Jetzt<br />

komme es darauf an, gemeinsam mit Tournesol rasch ein wirtschaftliches<br />

Betriebskonzept zu entwickeln. „Die Eintrittspreise sind nicht<br />

marktgerecht“, so der Vorsitzende. Es müsse verhindert werden, dass die<br />

Betreibergesellschaft insolvent wird, denn sonst, so Clemenz, werden die<br />

städtischen Bürgschaften fällig.<br />

Und noch etwas gelte es zu verhindern aus Sicht der FDP, die seit der<br />

Kommunalwahl nur noch mit einem Stadtverordnetenmitglied ohne<br />

Fraktionsstatus im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Parlament vertreten ist: dass infolge der<br />

Haushaltsenge eine Straßenbeitragssatzung kommt. Das würde so<br />

manchen Hauseigentümer hart treffen, meinte Clemenz. Die FDP plädiere<br />

vielmehr dafür, „die Kindergartenbeiträge zu überprüfen“, deren Summe<br />

derzeit niedriger liege als es ein alter Beschluss vorsehe, nämlich deutlich<br />

unter den angestrebten 30 Prozent der Kosten.<br />

Der Kreisvorsitzende der FDP Rheingau-Taunus, Landtagsabgeordneter<br />

585


Stefan Müller, sprach von „unheimlich vielen Fehlern“, die die FDP selbst<br />

mache und kritisierte, dass sie „nicht geschlossen steht“. Damit meinte er<br />

nicht die Liberalen im Rheingau-Taunus - über ihre Politik verlor er kein<br />

Wort - sondern in erster Linie die in Berlin. Einige „Kernthemen der FDP“<br />

seien ins etwas zu schnell beschlossene Koalitionspapier der<br />

Bundestagsfraktionen nicht eingegangen. Jetzt müsse um diese<br />

Kernthemen hart gekämpft werden - das mache keinen guten Eindruck.<br />

In der Landespolitik laufe es für die FDP eindeutig besser, <strong>zum</strong> Beispiel<br />

wenn es um die von den Liberalen geforderte „Wahlfreiheit bei der<br />

Lebensgestaltung“ gehe. So ein Schritt in die richtige Richtung sei in<br />

Sachen Bildung <strong>zum</strong> Beispiel die „eigenständige Schule“, bei der<br />

Infrastruktur die Ansiedlung von Forschungsinstituten, die innovative<br />

Unternehmen nach sich ziehe. Und natürlich gehöre auch die<br />

Breitbandversorgung dazu. „Sogar in Heidenrod sind alle Ortsteile bis auf<br />

einen angeschlossen“, freute sich Müller über den Fortschritt in seiner<br />

Heimatgemeinde.<br />

Gelegenheit, über grundlegende liberale Wertvorstellungen und ihre<br />

politische Umsetzung nachzudenken, bot Roland Hoffmann,<br />

stellvertretender FDP-Vorsitzender in <strong>Idstein</strong>. Er hielt einen Vortrag <strong>zum</strong><br />

Theama „Freiheit und Risiko“.<br />

Thomas Clemenz, <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> FDP-Vorsitzender, begrüßt die Gäste des<br />

Neujahrsempfangs im Gasthof zur Ziegelhütte. Foto: wita/Udo Mallmann<br />

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<strong>Idstein</strong><br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 24.Januar 2012<br />

Rettungsschirm für Tournesol<br />

24.01.2012 - HEFTRICH<br />

Von Beke Heeren-Pradt<br />

FASTNACHT<br />

Lokaler Kokolores bei der schwungvollen Heftricher Kappensitzung<br />

„Was stets auch kommt, was immer sei - Wir feiern Heftrichs Narretei.“ So<br />

lautet der diesjährige närrische Schlachtruf in <strong>Idstein</strong>s Ortsteil Heftrich,<br />

der den Reigen der Fastnachtsveranstaltungen im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land jetzt<br />

eröffnete.<br />

Randvoll mit Aktiven war die Bühne der Willi-Mohr-Halle gleich zu Beginn<br />

der Kappensitzung um 19.11 Uhr am Samstag: Der Elferrat wurde vom<br />

Gardeballett aus Nieder-Oberrod, der Heftricher Stadtwache und den<br />

„Gnadenlosen“, der Heftricher Blaskapelle, auf seine Plätze geleitet. Und<br />

das unter großem Hallo im geschmückten Saal, in dem Heftricher und<br />

Gäste Platz fanden, die sich das diesjährige Spektakel, das mit jeder<br />

Menge handgemachter Heftricher Narretei gespickt war, nicht entgehen<br />

lassen wollten.<br />

Und alle kamen auf ihre Kosten. Vom klassischen „Protokoller“ Karl<br />

Diemer, der das vergangene Jahr in Reimform Revue passieren ließ, einen<br />

Dank an den scheidenden Heftricher Ortsvorsteher ebenso unterbrachte<br />

wie eine Rüge an den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgermeister, in dessen Verantwortung<br />

er die Verkleidung des Kanzleigebäudes, den Schuldenrekord der Stadt<br />

und die Aufregungen um den „Shopping-Super-Palast“ sah, über<br />

Gardetanz und Schunkel-Einlagen bis hin zu den unterschiedlichsten<br />

Büttenreden blieben Heftrichs Karnevalisten nichts schuldig.<br />

Was für ein Jahr - wie gemacht für die karnevalistische<br />

Verarbeitung scheinen die Ereignisse und Skandälchen sowohl im<br />

fernen Berlin als auch vor der Heftricher Haustür in <strong>Idstein</strong> zu<br />

sein. Kein Wunder, dass gleich zu Beginn der Sitzung ein<br />

„Schwimmbadbesucher“ Einlass begehrte und begeistert von<br />

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Elferrat und Publikum empfangen wurde.<br />

„Es fehlt an Liquidität, dem, dem das Wasser bis <strong>zum</strong> Halse steht“,<br />

räsonniert der Schwimmer, der zur Sicherheit aber doch lieber<br />

einen großen Schwimmring dabei hat, und für das gebeutelte<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesolbad einen Rettungsschirm entwickelt. Denn:<br />

„Die Milch ist verschüttet, das Wasser-Geld ist weg - Jammern hat<br />

jetzt keinen Zweck.“<br />

Also wird der Rettungsschirm kurzerhand andersherum<br />

aufgespannt, sodass er Wasser sammeln kann, das dann ins leere<br />

Schwimmbecken geleitet wird. Der Stadtverordnete Thomas Zarda<br />

erweist sich in seiner Fastnachtsrolle als Schwimmbadbesucher<br />

äußerst kreativ im Entwickeln von Lösungen für die<br />

wirtschaftlichen und bautechnischen Schwierigkeiten des<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Vorzeige-Bades.<br />

Kokolores vom Feinsten bietet „Hausmeister“ Klaus Schulz aus Wörsdorf,<br />

der aus seinem handwerklichen Alltag berichtete, in dem er die<br />

verrücktesten Probleme gemeinsam mit seinem allzeit bereiten<br />

Werkzeugkasten zu lösen hat.<br />

Die „Roten Tatonkas“ aus Niederjosbach bringen schmissigen Gardetanz<br />

auf die Heftricher Bühne und die „Alteburger Line Dancer“ zeigen bei ihrer<br />

Fastnachtspremiere, dass sie auf närrischem Gebiet ebenso sattelfest sind<br />

wie die fast legendären Wörsdorfer „Dunkerboys“.<br />

Ein „Konsument“, ein „Blinder Pilot“ (Matthias Harsy) und ein Mönch<br />

namens „Bruder Martinus“ steigen im Laufe des Abends noch in die „Bütt“<br />

und teilen ihre Erkenntnisse und Einsichten in die verschiedenen Aspekte<br />

des Lebens im Allgemeinen und speziell <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>ischen. Sogar eine Art<br />

Stiftung Warentest für Religionen wird geboten: Bruder Martinus, alias<br />

Pfarrer Markus Eisele, berichtet von anschaulichen Testergebnissen <strong>zum</strong><br />

Wesen der verschiedenen Religionen: Islam vergleichbar mit RTL 2:<br />

einfache Botschaft, viel Action, Buddhismus wie Arte: alle sind froh, dass<br />

es existiert, keiner guckt, die christlichen Kirchen wie das ZDF: Es<br />

schauen hauptsächlich Ältere, allerdings besteht ein Unterschied zwischen<br />

„Gott Vater“ und Gottschalk.<br />

Sitzungspräsident Peter Piaskowski leitete mit großem karnevalistischen<br />

Einsatz durch die Sitzung und präsentierte sich auch noch als<br />

„Konsument“ in der Bütt und als ein Drittel des „Struwwel-Terzetts“, das<br />

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in gewohnt perfekter Weise musikalisch einen Rückblick auf das<br />

vergangene Jahr bot. Vorschlag an die Stadt: statt eigentümlichkünstlerisch<br />

gestalteter Kreisel doch mal einen Baum zu pflanzen, als<br />

Schwimmbadeintritt einfach zwei Eimer Wasser und im nächsten Jahr,<br />

wenn die Folgen der Energiewende zuschlagen, Kerzen zur Kappensitzung<br />

mitbringen.<br />

<strong>Idstein</strong><br />

Das Gardeballett der „Gnadenlosen“ aus Heftrich als wahrer<br />

Augenschmaus <strong>zum</strong> Sitzungsauftakt. Foto: wita/Udo Mallmann<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 30.Januar 2012<br />

Kappensitzung des Karnevalvereins <strong>Idstein</strong> sorgt für<br />

Begeisterung<br />

30.01.2012 – IDSTEIN<br />

Von Marion Diefenbach<br />

„D-BG-007“ soll das neue Kennzeichen für <strong>Idstein</strong> lauten: Alles folgt -<br />

nach dem Tenor der beiden fast ausverkauften Kappensitzungen des<br />

Karnevalsvereins <strong>Idstein</strong> am vergangenen Wochenende - den Ideen von<br />

Bürgermeister Krum. Wenn der morgens in die Verwaltung hüpft, fürchten<br />

alle, er könne schon wieder mit einer neuen Idee kommen (weil er nachts<br />

nichts anderes zu tun hat oder der Weg von Niederrod nach <strong>Idstein</strong> soweit<br />

ist). Ob Kreiselarchitektur („Quo“ = „Wohin“… geht die Reise in <strong>Idstein</strong>?),<br />

das Projekt „Technisches Rathaus“, der geplante Kulturgüterbahnhof, die<br />

Elektrofahrräder oder das „Café im Keller“ - alles entspringt irgendwie den<br />

Eingebungen des „rational-philosophisch gesteuerten“ <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

589


„Schultheiß“, und vor allem wenn die Hochschule Fresenius Wünsche hat,<br />

geht immer was, auch wenn die „Beutel“ leer sind.<br />

Die Protokoller (Jutta Schmidt als Hexe Aurelia und Stadtrat Karl-Willi<br />

Höhn) hielten sich in ihren spritzigen Dialogen nicht mit sarkastischer<br />

Schelte auf die Kommunalpolitik zurück. Vor allem das Dauerthema<br />

Altstadtgalerie („Ob Hamburger Grobiane wisse, was gut is für <strong>Idstein</strong>?“),<br />

die nicht nur die Petris, Pollaks und Kochendörfers „net wolle un net<br />

brauche“, wurde - pointenweise unter Jubelstürmen - eingehend<br />

bespöttelt.<br />

Der Rettung des Tournesol (dem „Sonnenblümchen“, das nur bei<br />

Sonne die Kuppel öffnet) widmeten sich sehr intensiv die drei<br />

Saunanixen Gaby Rosch, Susanne Maervoet und Jutta Schmidt.<br />

Vom Themenbereich „Australien“ sei nur noch der Känguru-<br />

Aufguss geblieben: Leere Beutel, mit denen man große Sprünge<br />

machen will. In ironischen Texten und Liedern gaben sie mit von<br />

der Saunahitze „glühenden Piercings“ Vorschläge wie nach<br />

Körpergewicht gestaffelte Eintrittspreise (je schwerer die<br />

Schwimmer, desto mehr Wasserverdrängung, desto weniger<br />

Wasserbedarf) oder Thomas Zardas (dem ja ein eigenes „Zarda-<br />

Bad“ mit extragroßer Wanne gewidmet sei) Einsatz zur<br />

Wellenbadproduktion <strong>zum</strong> Besten - der Vorstellung eines<br />

Bürgermeisterbesuchs ohne Schlips und Anzug halfen sie gar mit<br />

einem Poster nach, das Krums Kopf auf einem sportgestählten<br />

nackten Oberkörper zeigt.<br />

Streitgespräch von „Frau Sodom und Herr Gomorra“<br />

Nicht nur, aber auch politisch „gewichtet“ waren die Streitgespräche von<br />

Anke Cappel und Klaus Schulz (KVI-Vorsitzender) als Schwergewichtler<br />

„Frau Sodom und Herr Gomorra“. Erstaunlich auch die Leistung des 16jährigen<br />

Robin Rütten, der als „Cooler Schüler“ absolut souverän mit<br />

seinen Erlebnisberichten über Schule und Pubertät Lachsalven provozierte.<br />

Und während der warme „Klaus-Dieter“ (Michael Plescher aus Wörsdorf)<br />

mit rosa Halstuch seine Erfahrungen als schwuler Fußballer ausbreitete,<br />

blieb auch bei Klaus Schulz, der als Hausmeister und „Mann für alle Fälle“<br />

wie ein Magnet für Katastrophen und Missgeschicke wirkt, kein Auge<br />

trocken.<br />

<strong>Eine</strong> weitere Attraktion lieferte Bauchredner Querny ganz im Stil von<br />

Sascha Grammel mit seinem Drachen „Sylvester von der Feueresse zu<br />

Glut und Asche vom heißen Stein“ dem „supercoolen Gesindel“ in der<br />

„<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Vorhölle“. Zu weiteren Akteuren, die die Narren unter dem<br />

Motto „Hexen im Konfettiwirbel“ begeisterten, gehörte die gewohnt<br />

schwungvolle 15-köpfige Beuerbacher Narrengilde (BNG) mit Trainerin<br />

Maren Schäfer, die Mädchentanzgruppe „Dance 4 you“ (SKV Nieder-<br />

/Oberrod) mit ihrem Indianer-Showtanz, gleich zwei Prinzenpaare (seine<br />

590


Tollität Prinz Ludwig I. und ihre Lieblichkeit Renate I aus Pfungstadt, sowie<br />

„Die Gockel“, Peter I und Claudia I vom TCV Taunusstein), die nur am<br />

Freitag zu sehen waren.<br />

Showtanz-Vorführungen, Playback und Männerballett<br />

Viel Applaus gab es weiter für anspruchsvolle Showtanz-Vorführungen von<br />

„Absolut“ aus Hünstetten und „Balancura“ aus Beuerbach, sowie „Balaya“<br />

aus Wörsdorf, Solotanz von Sarah Martinovic und Tanja Müller von der<br />

Wiesbadener Närrischen Garde, das Männerballett „Dunkerboys“, für<br />

freche Lieder von den „Asbach Lerchen“ und eine Playback-Show mit<br />

„CATIS“ aus Wörsdorf. „<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Nächte sind lang“.<br />

Die Narren waren besonders dankbar für die musikalische Untermalung<br />

des gesamten Abends durch das Musikduo „Markus & Manuel“ aus<br />

Wörsdorf, das sicher keine geringe Leistung darstellte.<br />

Karl-Wilhelm Höhn und Jutta Schmidt auf der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Kappensitzung.<br />

Foto: wita/Udo Mallmann<br />

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Landkreis<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 31.Januar 2012<br />

Tafelsilber steht zur Disposition<br />

31.01.2012 - KREIS<br />

Von Brigitte Tietze<br />

HAUSHALTSKONSOLIDIERUNG<br />

Konzept des Kreisausschusses zeigt Sparideen auf, die auch ans<br />

Eingemachte gehen<br />

Der hochverschuldete Rheingau-Taunus-Kreis muss dem<br />

Regierungspräsidenten die Fortschreibung des<br />

Haushaltssicherungskonzepts vorlegen. Mit einer Stimme Mehrheit ist es<br />

vom Kreisausschuss beschlossen worden, am 24. Februar soll es der<br />

Kreistag verabschieden.<br />

Das Konzept listet „Konsolidierungspotenziale“ auf, die auch ans<br />

Eingemachte gehen -, sofern das Kreisparlament sie beschließt. So wird<br />

<strong>zum</strong> Beispiel vorgeschlagen, den Fraktionen des Kreistags ab nächstem<br />

Jahr kein Geld mehr zur Verfügung zu stellen, mit dem sie ihre<br />

Fraktionsassistenten und Sachkosten bezahlen können. Dieser<br />

Ausgabeposten schlägt jährlich mit 255 000 Euro zu Buche.<br />

Knapp 400 000 Euro blieben in der Kreiskasse, wenn der Landkreis<br />

aus dem Zweckverband Rheingaubad aussteigen würde, was der<br />

Regierungspräsident immer wieder anregt. Derzeit ist das<br />

rechtlich noch nicht möglich, doch das Land ist gerade dabei, die<br />

Hessische Gemeindeordnung so zu ändern, dass ein Ausstieg<br />

machbar wird. Die Zuschüsse an die Stadt <strong>Idstein</strong> <strong>zum</strong> Betrieb des<br />

Tournesolbades sind bereits gestrichen. Das vermeidet Ausgaben<br />

des Kreises in Höhe von 200 000 Euro.<br />

Nicht neu, aber als Option wieder im Konsolidierungskonzept genannt, ist<br />

die Abgabe der Schulträgerschaft vom Kreis an die Städte und<br />

Gemeinden. Bis zur Kreistagssitzung will die Verwaltung die Buchwerte<br />

der einzelnen infrage kommenden Grundschulen noch darlegen. Um die<br />

592


Veränderung der Schulträgerschaft in Gang zu bringen, müsste der<br />

Kreistag den Kreisausschuss mit Verhandlungen über eine unentgeltliche<br />

Übertragung der Grundschulen samt Verbindlichkeiten beauftragen. Im<br />

Planentwurf 2012 sind rund 2,5 Millionen Euro als Ausgaben für<br />

Grundschulen veranschlagt.<br />

Einnahmen könnten vom Eigenbetrieb Abfallwirtschaft (EAW) in die<br />

Kreiskasse fließen. Die Bilanz des Eigenbetriebs <strong>zum</strong> Ende 2009 weist<br />

Eigenkapital in Höhe von 6,5 Millionen Euro aus. Der Entwurf des<br />

Kreishaushalts geht von einer vierprozentigen Verzinsung aus und<br />

veranschlagt 262 000 Euro als Einnahme. Im Konsolidierungskonzept<br />

heißt es: Mit der Betriebsleistung des EAW seien Verhandlungen zu führen<br />

mit dem Ziel „eine angemessene Eigenkapitalverzinsung an den RTK zu<br />

zahlen“.<br />

Bereits jetzt hat der Kreisausschuss für das Haushaltsjahr 2012<br />

beschlossen, alle im Etatentwurf veranschlagten Ausgaben, für die es<br />

keine gesetzlichen Grundlagen oder vertraglichen Bindungen („freiwillige<br />

Ausgaben“) gibt, mit einer Haushaltssperre zu versehen. Wie hoch die<br />

Summe sein wird, wird die Verwaltung bis zur Kreistagssitzung sagen, im<br />

vergangenen Jahr waren es rund 5,5 Millionen Euro.<br />

Der Regierungspräsident fordert vom Kreis, alles zu verklaufen, was er<br />

nicht braucht, um seine Aufgaben zu erfüllen. Dazu gehören <strong>zum</strong> Beispiel<br />

die <strong>zum</strong> Teil kreditfinanzierten Süwag-Aktien, deren aktueller<br />

Verkaufserlös mit 16 Millionen beziffert wird, und die Anteile an der<br />

Kommunalen Wohnungsbau GmbH Rheingau-Taunus (KWB) mit einem<br />

Buchwert von rund 11, 2 Millionen Euro. Mit der KWB und den beteiligten<br />

Kommunen soll weiter darüber verhandelt werden, die Anteile des Kreises<br />

<strong>zum</strong> Buchwert zu veräußern.<br />

Neu kalkuliert werden sollen die Benutzungsgebühren im Bereich der<br />

Zentralen Rettungsleitstelle. Als Konsolidierungspotenzial werden 200 000<br />

Euro angesetzt.<br />

Um richtig viel Geld geht es bei den Pensionsrückstellungen des Rheingau-<br />

Taunus-Kreises. Sie summieren sich auf 30,6 Millionen Euro. Mit Blick auf<br />

neuere Rechtsprechung ist es fraglich, ob der Kreis sie überhaupt bilden<br />

muss - denn der Kreis ist Mitglied in einer Versorungskasse. Die<br />

Kreisverwaltung empfiehlt deshalb dem Kreistag, eine<br />

Wirtschaftsgesellschaft prüfen zu lassen, ob eine Auslösung der<br />

Pensionsrückstellung infrage kommt.<br />

593


Für 2012 gestrichen ist im Haushaltsentwurf das Geld für Jugendfreizeiten.<br />

Entscheidet der Kreistag, auch in den Folgejahren so zu verfahren, spart<br />

der Kreis 50 000 Euro.<br />

Selbst wenn der Kreistag all das beschließt und durchsetzt, wird er<br />

finanziell auf keinen grünen Zweig kommen. In der Schlussbetrachtung<br />

des Konsolidierungskonzepts heißt es, „dass der Kreis ohne ausreichende<br />

Finanzausstattung durch das Land Hessen sowie den Bund nicht in der<br />

Lage sein wird, den geforderten Haushaltsausgleich aus eigener Kraft zu<br />

erreichen“.<br />

594


<strong>Idstein</strong><br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 01.Februar 2012<br />

Tournesol-Bad in <strong>Idstein</strong>: Rechtsbeistand für Gespräche<br />

01.02.2012 - IDSTEIN<br />

(VoS). Die Stadt <strong>Idstein</strong> lässt sich für die Gespräche mit der<br />

österreichischen Oberbank und der Tournesol-Betreibergesellschaft durch<br />

Rechtsanwälte beraten. Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Magistrat vergab jetzt einen<br />

entsprechenden Auftrag. „Da die Tournesol-Baugesellschaft insolvent ist,<br />

muss in den Gesprächen geklärt werden, wer jetzt bei möglichen<br />

Baumängeln haftet oder anderen Dingen. Da die Stadt über eine Art<br />

Bürgschaft-Vereinbarung mit im Tournesol-Boot sitzt, haben wir uns<br />

diesen rechtlichen Beistand geholt, damit wir hier Klarheit erhalten und<br />

unsere Position vertreten können“, sagt Bürgermeister Gerhard Krum<br />

dazu.<br />

Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rathaus-Chef macht aber auch unmissverständlich klar,<br />

dass Tournesol nicht vor dem Aus steht und schließt - auch nicht wegen<br />

der ausstehenden Wassergeldschulden von gut 350 000 Euro bei der Stadt<br />

<strong>Idstein</strong>. „Das Bad ist sehr gut besucht, das Marketing wird verbessert.<br />

Insgesamt ist es ein tolles Projekt und vor allem zukunftsweisend unter<br />

dem Blickwinkel der energetischen Betrachtung.“<br />

Für Krum ist es nicht so außergewöhnlich, dass Unternehmen der Stadt<br />

auch mal Wassergeld schulden können. „Das hatten wir schon und kommt<br />

in anderen Städten auch vor. Hier wird es vor allem öffentlich so<br />

diskutiert, weil es sich um ein Schwimmbad handelt.“ Da das Bad neu ist<br />

und der Gebührenvorauszahlungsbescheid der Stadt erst später kam,<br />

hätten sich die Betreiber erst jetzt darauf einstellen können. Der Rathaus-<br />

Chef geht davon aus, dass die Forderung von Tournesol beglichen wird.<br />

Krum weiß, dass die Tournesolbetreiber diese öffentlichen Debatten als<br />

negativ und imageschädigend für Tournesol ansehen.<br />

Bürgermeister Gerhard Krum hat zwar Verständnis für die Sorgen der<br />

Bürger um den Fortbestand von Tournesol, meint aber auch: „Was es an<br />

595


politischen Diskussionen darum gegeben hat, ist nur in Grenzen<br />

nachvollziehbar.“<br />

Kommentar <strong>zum</strong> Pressebericht:<br />

01.02.2012 bremser, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />

Dimension unterschätzt<br />

Solche Verträge mit Banken und Betreibern sind doch wohl recht<br />

kompliziert. Da braucht eine kleine Stadt doch eher von Beginn der<br />

Vertragsverhandlung an Rechtsbeistand. Am Ende haftet doch immer die<br />

Gemeinde oder der Steuerzahler wenn es nicht funktioniert. Die<br />

Wasserkosten sollte ein professioneller Betreiber wenigstens nicht als<br />

Schicksal empfinden. Nachvollziehbar ist das Interesse der<br />

Entscheidungsverantwortlichen die Dinge positiv sehen zu wollen. Wird<br />

denn <strong>Idstein</strong> letztendlich Betreiber dieser Erfolgsprojektes ?<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 03.Februar 2012<br />

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<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 04.Februar 2012<br />

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<strong>Idstein</strong><br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 11.Februar 2012<br />

„Wir kämpfen weiter“<br />

11.02.2012 - IDSTEIN<br />

Von Ingrid Nicolai<br />

STADTPARLAMENT<br />

Mehrheit für Dringlichkeitsantrag zur Ortsumgehung Eschenhahn<br />

Die Gegensätze hätten nicht größer sein können: Während Stefan Gärth<br />

(<strong>FWG</strong>) davon sprach, dass es mit der Ortsumgehung und der<br />

Dorferneuerung gelingen könnte, dass Eschenhahn wieder liebens- und<br />

lebenswert wird, bezeichnete Gert Richter (Grüne) die geplante<br />

Umgehungsstraße als „Umweltmonster“, das es zu verhindern gelte.<br />

Bei der jüngsten Sitzung des Stadtparlaments hatte Marius Weiß für die<br />

SPD einen dringlichen Antrag eingebracht, wonach der Magistrat das Land<br />

auffordern soll, sich dafür einzusetzen, dass die Ortsumgehung<br />

Eschenhahn in den Investitionsrahmenplan für die Infrastruktur des<br />

Bundes aufgenommen wird. Wie sich im Dezember herausstellte, ist die<br />

Ortsumgehung darin weder bis 2015, noch bei den Projekten, die danach<br />

weiter verfolgt werden sollen, enthalten (wir berichteten).<br />

Der Dringlichkeitsantrag, der jetzt verabschiedet wurde, war bereits in der<br />

Sondersitzung des Stadtparlaments im Dezember Thema, fand damals<br />

aber keine Mehrheit, was Weiß sehr bedauerte: „Die Stellungnahmen-Frist<br />

ist jetzt abgelaufen, dabei haben die Menschen in Eschenhahn, die<br />

Initiative für die Umgehung und der Ortsbeirat jede Unterstützung<br />

verdient.“ Immerhin habe der Bürgermeister sofort an Verkehrsminister<br />

Posch geschrieben. „Es wurde viel Arbeit und Geld investiert, die<br />

Argumente gegen die Umgehung sind haltlos“, sagte Weiß und betonte:<br />

„Wir kämpfen weiter.“<br />

CDU wollte keinen „politischen Wirbel“<br />

Thomas Zarda (CDU) sprach sich grundsätzlich für den SPD-Antrag aus,<br />

erklärte sein Zögern im Dezember aber damit, dass er „keinen politischen<br />

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Wirbel“ wollte.<br />

Für Wirbel bei anwesenden Eschenhahner Bürgern sorgten die<br />

Ausführungen von Gert Richter, der sich gerne auf die Suche nach einer<br />

Umwelt schonenderen und kostengünstigeren Variante begeben möchte.<br />

Nach seiner Meinung seien nur 200 bis 300 Einwohner von den<br />

Auswirkungen des Durchgangsverkehrs (12000 Fahrzeuge täglich)<br />

betroffen. Das rechtfertige nicht das Investitionsvolumen von 24-<br />

Millionen-Euro und eine Trassenlänge von drei Kilometern, die einen<br />

bisher unberührten Wald durchschneide.<br />

Ums Grün beziehungsweise Ausgleichsflächen ging es auch bei einer<br />

Änderung des Flächennutzungsplans „Am Wörtzgarten“, wo das<br />

Gewerbegebiet erweitert werden soll. Annette Reineke-Westphal (Grüne)<br />

hätte am liebsten Ausgleichsflächen in der Kernstadt. Hans-Egon Baasch<br />

(SPD) wies daraufhin, dass es dafür keinen Raum gebe und der<br />

Randbereich realistischer sei.<br />

Von Gesprächen mit der Frankfurter Anwaltskanzlei, die die Stadt<br />

künftig bei der Wahrung ihrer Interessen im Zusammenhang mit<br />

der insolventen Tiroler Energie- und Freizeitanlagenbau (Tefag)<br />

GmbH unterstützen wird, informierte Bürgermeister Gerhard<br />

Krum.<br />

Baumängel werden unter die Lupe genommen<br />

Verträge und notarielle Urkunden seien überprüft worden,<br />

grundsätzlich könne die Oberbank die Stadt über die<br />

Konkordanzvereinbarung in die Pflicht nehmen. Dann könne die<br />

Stadt aber wählen, ob sie den Erbrechtsvertrag auflöst und das<br />

Bad kauft, als neue Leasingnehmerin oder als Pächterin auftritt.<br />

„Der Magistrat muss sich noch beraten und intensiv mit den<br />

Leasingverträgen beschäftigen, um die günstigste Lösung - auch<br />

vor dem Hintergrund steuerlicher Auswirkungen - zu finden“,<br />

erklärte Krum. Zudem sollen ein oder mehrere Bausachverständige<br />

die Baumängel im Tournesol-Bad unter die Lupe nehmen. Die<br />

Mängel seien seitens der Oberbank zu beseitigen.<br />

600


601


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 21.Februar 2012<br />

602


<strong>Idstein</strong><br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 22.Februar 2012<br />

Notopfer für das Tournesol-Bad<br />

22.02.2012 – WÖRSDORF<br />

Von Beke Heeren-Pradt<br />

FASTNACHTSZUG<br />

Narren nehmen im Wörsdorfer Lindwurm aktuelle Themen aufs<br />

Korn<br />

„Wer soll das bezahlen?“ - der mit dem Euro-Zeichen, mit Euromünzen<br />

und -scheinen sowie mit Europaflaggen geschmückte Wagen der<br />

Marschfreunde Wörsdorf rollt durch Wörsdorfs Ortsmitte und stellt mit<br />

großen Lettern die Frage, die sich so mancher in diesen „europäischen<br />

Zeiten“ stellt. Und er macht deutlich: Mainz, Köln, Düsseldorf - was die<br />

Großen können, können wir schon längst. Die Wörsdorfer sind in jeder<br />

Fastnachtskampagne am letzten Tag dabei und mit einem Zug durch ihren<br />

Ort unterwegs, an dem viele Wörsdorfer und ihre Vereine, aber auch<br />

etliche Gäste von außerhalb teilnehmen.<br />

„Hier fliegen gleich die Löcher aus dem Käse“ - die Kneipe „Kuhstall“ ist<br />

mit einem solchen auf Rädern unterwegs, schwarz-bunt verkleidete<br />

Gestalten winken, werfen und rufen Helau. „Hier ist die Stimmung schon<br />

fast am Siedepunkt“, meint einer der vielen, die am Straßenrand stehen<br />

und das kleine Defilee der Zugnummern abnehmen.<br />

Nicht nur Kinder bücken sich begeistert nach den geworfenen Kamellen,<br />

nach Popcorn und Schoko-Täfelchen - und sie können sich auch für die<br />

Konfetti-Kanone begeistern, die die „Dunker Boys“ auf ihrem Wagen<br />

transportieren und alle paar Meter neu nachladen. „Spanien sagt dem<br />

Stierkampf adé, das finden die Dunker Boys gut - olé!“, steht gereimt am<br />

großen Wagen, und die Boys haben sich auch von diesem<br />

südeuropäischen Thema inspirieren lassen, was ihre Kostümierung<br />

angeht: Lauter Toreros in schwarz-rotem Outfit begleiten das Gefährt.<br />

Die Feuerwehrfrauen waren sehr kreativ und haben ein rollendes Lädchen<br />

aufgebaut, in dessen Auslage Kartoffeln, Obst und Gemüse, Apfelwein und<br />

alles, was zu einem kleinen Laden gehört, malerisch angeordnet sind:<br />

„Spieglein, Spieglein an der Wand, wer hat das schönste Lädchen im<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land?“ ist denn auch die gereimte Frage auf dem Ladenschild.<br />

603


Am 21.12. 2012 ist nach dem Kalender der Mayas der Weltuntergang, so<br />

wird allen Zugbesuchern auf einem weiteren Gefährt mitgeteilt. Dessen<br />

Dunker-Mitfahrer haben sich entsprechend vorzeitlich wie bei den Mayas<br />

gewandet - geben aber <strong>zum</strong> Ausdruck, dass sie das mit dem<br />

Weltuntergang nicht so ernst nehmen: „Wir Wörsdorfer aber bleiben<br />

Dunker“, heißt es - und nach nahendem Weltuntergang sieht das fröhliche<br />

Setting auf Wörsdorfs Hauptstraße auch nicht aus.<br />

35 Jahre Musikgemeinschaft „MG 77“, 125 Jahre TSG Wörsdorf - auch<br />

einige Jubiläen werden beim Umzug apostrophiert. Die MG 77 hat die<br />

ganze Kapelle kurzerhand auf das rollende Gefährt geladen, damit die<br />

Fastnachtslieder auch live gespielt durch Wörsdorfs Mitte schallen. Reifen<br />

schwingende Gymnastik-Damen begleiten das Jubiläums-Gefährt der TSG.<br />

„Ghost Busters“ ist das Motto der Jugendfeuerwehr. Jede Menge kleinere<br />

und größere Geister bevölkern die Straße rund um den selbst gebauten<br />

Wagen - selbstverständlich nur gute Geister. Mit „Flower-Power“<br />

markieren die Tanzgruppen „Elixier“ und „Mirix“ ihre Teilnahme am<br />

heimischen Zug und der AMC <strong>Idstein</strong> hat gleich eine ganze Horde Kinder<br />

und Jugendlicher mitgebracht, die sich auf ihren kleineren und größeren<br />

Trial-Motorrädern präsentieren. Auf dem Hinterrad steil in den Himmel,<br />

auf dem Vorderrad kopfüber fahren die jungen Motorrad-Artisten durchs<br />

Gedränge - nicht ganz ungefährlich, aber spektakulär anzusehen. „Ahs“<br />

und „Ohs“ sind da garantiert.<br />

„Hexen im Konfettiwirbel“ lautet das Motto des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Karnevalsvereins,<br />

der mit einer ganzen Menge Hexen aus der benachbarten Stadt angereist<br />

kam. Dagegen zeigt die Wiesbadener Närrische Garde im klassischen<br />

roten Samt-Outfit Tradition. Eher leger geht es zu bei der Wörsdorfer<br />

Sängervereinigung: Bademantel, Schwimmbrille und Handtuch<br />

sind auf dem Motivwagen des Vereins angesagt - und worum geht<br />

es? Natürlich um das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Reizthema Tournesol, das sich in<br />

der Tat trefflich eignet als Fastnachtsthema. „Notopfer Tournesol-<br />

Bad“ so steht denn auch in großen Lettern geschrieben und rund<br />

um den Wagen herum hängen die Zinkeimer, in denen die<br />

Sängervereinigung um eine Wasserspende bittet. Ein Schelm, der<br />

Böses dabei denkt …<br />

Mayawagen von den Wörsdorfer Dunkern: Sie glauben nicht an den<br />

Weltuntergang.<br />

604


<strong>Idstein</strong><br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 22.Februar 2012<br />

Wenn die Protestanten lachen<br />

22.02.2012 - IDSTEIN<br />

Von Julia Schüler<br />

FASTNACHT<br />

Erste Rosenmontagsparty im evangelischen Gemeindehaus voller<br />

Erfolg<br />

„Nur katholisch ist zu wenig, jetzt gibt’s Fastnacht evangelisch“ war auf<br />

den gelben T-Shirts vieler Katholiken zu lesen, die am Rosenmontagabend<br />

ins evangelische Gemeindehaus kamen, um zu sehen, wie ihre<br />

Glaubensgeschwister Fastnacht feiern. Unter dem Motto „Auch Protestante<br />

könne lache - am Rosemontag loss’ mer’s krache!“ hatte die evangelische<br />

Kirchengemeinde zu ihrer ersten Rosenmontagsparty eingeladen.<br />

„Bislang, da hat die Welt gedacht: ein Protestant gar niemals lacht!“, hieß<br />

es in der Eröffnung von Ute Fried. Dass die Protestanten doch viel und<br />

kräftig lachen, bewiesen sie im folgenden dreistündigen Programm.<br />

Thomas Waldow lieferte einen wissenschaftlichen Beitrag, in dem er zu<br />

belegen versuchte, dass Fastnacht aus Berlin stamme. Dort hätte ein<br />

Mann namens Karl Neval einmal ausgerufen „Es ist fast Nacht“ und daraus<br />

seien dann Karneval und Fastnacht entstanden. Und das Gebäck, das<br />

eigentlich Pfannkuchen heißt, würden wir ja lieber Berliner nennen, nannte<br />

er als weiteren Beleg für seine gewagte Theorie.<br />

Ute und Jörg Fried würdigten den verstorbenen Großmeister des Humors,<br />

Loriot, mit der Aufführung dreier seiner Sketche. Jörg Fried sang auch<br />

gemeinsam mit Marianne Schulz als Pfarrer und Pfarrvikarin ein Lied über<br />

die Zusammenarbeit von dem „alten Pfarrer“ und der „neuen, jungen<br />

Pfarrvikarin“. „Oh man, das ist ja fast schon wie zuhause, da muss ich<br />

tun, was meine Frau mir sagt“ sang der Pfarrer und die Pfarrvikarin freute<br />

sich: „Die Kirche streichen wir jetzt rosarot!“<br />

Die Probleme des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Bades nahmen Jutta<br />

Schmidt, Gaby Rosch und Susanne Marevoet in einem Sketch auf<br />

die Schippe. Die Damen trafen sich in dem Bad und wunderten<br />

sich, dass dort so viel los sei. „Die Leute wollen halt ihren<br />

605


Gutschein noch schnell einlösen, wer weiß, wie lange das noch<br />

geht.“ Zur Rettung des Bades hatten sie so einige Ideen. Es gäbe<br />

ja sicher noch die Adressen der Interessenten für die Lore-Bauer-<br />

Halle. Oder man könne das 24-Stunden-Radrennen in das<br />

Fitnessstudio des Tournesol-Bades verlegen. Auch eine Nutzung<br />

als katholisches Gebetshaus wäre denkbar. „Die Kuppel hat so<br />

eine gute Akustik, das wäre wie ein kleiner Petersdom, vielleicht<br />

kommt ja dann auch mal der Papst nach <strong>Idstein</strong>!“.<br />

Wahre Begeisterungsstürme ernteten Pfarrvikarin Daniela Opel und Pfarrer<br />

Martin Kuhlmann für Ihre Darbietung des Hits „You’re the one, that I<br />

want“ von John Travolta und Olivia Newton-John. Zur Freude des<br />

Publikums sangen sie das Lied als Zugabe gleich ein zweites Mal.<br />

Robin Rütten, der „Coole Schüler“, der kürzlich Dritter beim Wettbewerb<br />

des Hessischen Rundfunks „Hessens beste Witzeerzähler“ wurde,<br />

berichtete von seinem stressigen Leben als Schüler. „Schule - das steht<br />

für SCHikane Und Lauter Elend.“ Auch in seiner Freizeit ist einiges los. Als<br />

seine Mutter mit ihm schimpft, er solle sein Zimmer aufräumen und alles,<br />

was dort doppelt und dreifach herumliegt, wegwerfen, tat er was von ihm<br />

verlangt wurde. Die Mutter war aber gar nicht begeistert, als sie<br />

bemerkte, dass er jetzt nur noch von jedem Socken einen hat.<br />

In der Büttenrede von Jörg Fried ging es um das Zusammenleben von<br />

Protestanten und Katholiken. Fried sei nämlich als V-Mann bei den<br />

Katholiken eingeschleust, um dort zu missionieren. Doch er gab auch<br />

seinen Neid auf die Glaubensbrüder zu: „Als unser Papa Ratzi Papst wurde<br />

und in der Bildzeitung groß ,Wir sind Papst‘ stand, da waren wir schon<br />

etwas neidisch, oder? Wobei ich nicht wissen will, was in der Zeitung<br />

steht, wenn der Papst mal stirbt - ‚Wir sind tot‘ oder was?“<br />

Marianne Schulz beschäftigte sich dagegen mit den Frauen im besten<br />

Alter. „Wir Frauen von 68, wir sind immer noch schön! Bei uns gibt’s keine<br />

Ecken, bei uns ist alles rund!“ Zum Abschluss wurden die Lachmuskeln der<br />

Besucher noch einmal strapaziert, als Klaus Herden und Jörg Fried als „Die<br />

Langen Kerls von <strong>Idstein</strong>“ <strong>zum</strong> Männerballett antraten. Auch von ihnen<br />

wurde begeistert eine Zugabe gefordert.<br />

Dass auch die Protestanten lachen können, das bewiesen sie also an<br />

diesem Abend. Als musikalische Begleitung spielten die „<strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Stadtmusikanten“ und zeitweise auch Kantor Carsten Koch am Klavier auf,<br />

und zünftige hessische Kleinigkeiten und Getränke rundeten die erste<br />

Rosenmontagsparty im evangelischen Gemeindehaus ab.<br />

606


Diese närrische Truppe sorgte im evangelischen Gemeindehaus für tolle<br />

Stimmung. Foto: wita/Udo Mallmann<br />

<strong>Idstein</strong><br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 24.Februar 2012<br />

36 Gläubiger fordern 6,9 Millionen<br />

24.02.2012 - IDSTEIN<br />

Von Volker Stavenow<br />

TOURNESOL<br />

Kreditorenverband im Konkursverfahren der Bau GmbH:<br />

Ansprüche mit 90 Prozent entwertet<br />

Im Konkursverfahren der Tournesol-Energie- und Freizeitanlagenbau<br />

GmbH (die IZ berichtete) aus dem österreichischen Sautens haben bisher<br />

36 Gläubiger Forderungen in einer Gesamthöhe von rund 6,9 Millionen<br />

Euro angemeldet.<br />

Von dieser Summe wurden gut 1,2 Millionen Euro festgestellt, 5,7<br />

Millionen Euro werden bestritten. Das geht aus einem Schreiben des<br />

Alpenländischen Kreditorenverbandes (kurz: AKV), Geschäftsstelle<br />

Innsbruck, an einen Gläubiger hervor. Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung liegt dieses<br />

Papier in Kopie vor. Das in Konkurs gegangene Unternehmen hat das<br />

bisher einzige Tournesol-Schwimm-, Sport- und Wellnessbad in<br />

Deutschland gebaut - im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Nassauviertel.<br />

In Vertretung der Gläubigerinteressen hat die AKV Europa die<br />

Forderungen beim Landgericht Innsbruck geprüft. Wie in dem Brief<br />

geschildert, ist das Unternehmen in Sautens geschlossen. Die Büroräume<br />

607


der Schuldnerin seien in Sautens angemietet worden und es bestehe<br />

Vermieterpfandrecht. Beim Großteil der Büroeinrichtung handele es sich<br />

um Leasing-Gegenstände.<br />

Laut Buchhaltungsunterlagen seien noch Forderungen in Höhe von 1,7<br />

Millionen Euro offen - diese bestünden jedoch <strong>zum</strong> überwiegenden Anteil<br />

unberechtigt. Es bedürfe der genauen Überprüfung durch den<br />

Masseverwalter.<br />

Auf dem Massekonto befinde sich neben dem Kostenvorschuss in Höhe<br />

von 4000 Euro noch ein Guthaben von 400 Euro. Die AKV Europa schreibt<br />

in dem Brief weiter, dass der ehemalige Geschäftsführer der Schuldnerin<br />

inzwischen bei der deutschen Tournesol <strong>Idstein</strong> Betriebs GmbH beschäftigt<br />

sei.<br />

Da bei der Schuldnerin noch mehrere Unternehmen involviert seien,<br />

bedürfe es von Seite der Massenverwaltung noch weiterer Abklärung und<br />

es sei auch nicht ausgeschlossen, dass der gegenständliche Konkursakt an<br />

die Staatsanwaltschaft Innsbruck weiter geleitet werde. „Da keine<br />

nennenswerte Vermögenswerte vorhanden sind, bitten wir Sie bereits<br />

jetzt, Ihre Forderung mit 90 Prozent als entwertet anzunehmen“, heißt es<br />

dazu wörtlich in dem Brief der AKV Europa.<br />

Kommentare <strong>zum</strong> Pressebericht:<br />

24.02.2012 IAKeBo, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />

Das erste Mal ...?<br />

Die wievielte Pleite des GF ist das wohl? ... wer das recherchieren kann<br />

stellt evtl. fest, dass gut gemacht ist? ... hätte bei entspr. Recherche die<br />

Stadt <strong>Idstein</strong> das vorab Wissen können? ... liebe <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>, nun hört<br />

endlich auf euren BM und geht baden und rettet das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Vorzeige-<br />

Bad! Vergesst die Wassereimer nicht!<br />

25.02.2012 Commandante, dieser Kommentator ist bei uns<br />

registriert.<br />

Tournesol /Die never ending story<br />

Tournesol ist am Ende,das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.Sollte<br />

der Stadt <strong>Idstein</strong><br />

hieraus finanzieller Schaden entstehen,ist auch <strong>Idstein</strong> wie Griechenland<br />

am Ende.Nur springt dann kein Rettungsschirm aus EU,EZB und<br />

EWS ein.Bleibt nur zu hoffen, dass<br />

die Troika in Form der Komunalaufsicht unsere Stadtväter endlich<br />

<strong>zum</strong> sparen zwingt.Seit Herr K das Amt des Bürgermeisters von H.M 2002<br />

608


übernommen hat, haben sich die Schulden der Stadt verdoppelt.Mein<br />

Opa hatte recht,als er sagte" Die Sozis können einfach nicht mit anderen<br />

Leuten Geld umgehen"<br />

Stefan Reifenberger (Wutbürger der fröhlichen Art)<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 25.Februar 2012<br />

609


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 02.März 2012<br />

610


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 05.März 2012<br />

611


www.cdu-idstein.de vom 09.März 2012<br />

09.03.2012 - Gemeinde/ Stadt<br />

"Auch 2012 kein Wassergeld von Tournesol -<br />

Mehr Fragen als Antworten"<br />

Wirtschaftsprüfer im Haupt- und Finazausschuss zu Tournesol<br />

befragt<br />

Rechtsanwalt wird Magistrat und HFA über erste Ergebnisse<br />

berichten<br />

Auch 2012 kein Wassergeld von Tournesol<br />

Mehr neue Fragen als Antworten<br />

An der gestrigen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses (HFA) nahm<br />

auf Antrag der CDU auch der Wirtschaftsprüfer teil, der seinerzeit den<br />

Jahresabschluss des Wasserwerkes prüfte. Wie bekannt, wurde bei dessen<br />

Beratung erstmals bekannt, dass das Tournesolbad seit Februar 2010 kein<br />

Wassergeld mehr zahlt. Bei der intensiven Befragung wurde deutlich, dass<br />

offenbar die satzungsmäßigen Gremien wie Betriebskommission, Magistrat<br />

und Stadtverordnete erst im August 2011 Kenntnis von den Problemen<br />

erhielten. Auch die hohen Außenstände fielen bei der Prüfung im April<br />

2011 nicht auf, da der Wirtschaftsprüfer über den Zahlungsverzug seit<br />

Februar 2010 nicht informiert wurde. „Wir hatten Debitorenlisten und da<br />

schien die Tournesol <strong>Idstein</strong> Betriebs GmbH (TIBG) erstmals am 25.<br />

Januar 2011 auf“, erläuterte der Wirtschaftsprüfer. Vorher wurde die<br />

Oberbank als Schuldner geführt. Da der Bürgermeister dienstlich<br />

verhindert war und der Erste Stadtrat Dr. Koch die Frage, warum das<br />

Wassergeld nicht von der Oberbank eingetrieben wurde, nicht<br />

beantworten konnte, musste dies bis zur Stadtverordnetenversammlung<br />

offen bleiben. Bei dieser Gelegenheit wurde vom Magistrat auch berichtet,<br />

dass von der TIBG ein Schreiben vorliege, mit dem sie mitteilt, auch 2012<br />

kein Wassergeld bezahlen zu können. Die Frage des CDU-<br />

Fraktionsvorsitzenden Thomas Zarda, wie sich das mit der Aussage des<br />

Bürgermeisters in der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung decke, er rechne mit der<br />

vollständigen Bezahlung, musste ebenfalls unbeantwortet bleiben. „Wir<br />

gehen mit mehr offenen und neuen Fragen nach Hause als mit<br />

befriedigenden Antworten“, monierte Zarda. Auch die Fragen der GRÜNEN<br />

waren <strong>zum</strong> Teil nicht beantwortet und wurden daher vom HFA an den<br />

612


Magistrat zurückgegeben. Mit Interesse erwarte die CDU, so Thomas<br />

Zarda, die vom Magistrat für Ende März angekündigte Sitzung von<br />

Magistrat und HFA, bei der der auf Antrag der CDU beauftragte<br />

Rechtsanwalt über erste Ergebnisse seiner Prüfungen berichten werde.<br />

„Wir müssen uns derzeit um zwei Themenkreise kümmern“, so Zarda.<br />

“Um die Vergangenheit und darum, wie es weitergehen soll.“ Das<br />

Wichtigste sei, wie es mit dem <strong>Hallenbad</strong> weitergehe und welche Kosten<br />

hier möglicherweise auf die Stadt zukommen könnten. Das müsse jetzt im<br />

Vordergrund stehen. Danach komme mit großem Abstand, aber allein<br />

wegen möglicher Haftungsansprüche ebenfalls dringend zu klären, wie es<br />

in den letzten beiden Jahren dazu kommen konnte, dass an den Gremien<br />

vorbei und offenbar auch am Wirtschaftsprüfer vorbei aus seiner Sicht, so<br />

Zarda, satzungswidrig beim Wassergeld verfahren wurde. „Wie wir gestern<br />

erneut bestätigt bekamen, wurde auch der Magistrat erst im September<br />

oder Anfang Oktober informiert und über die Einschaltung eines Anwaltes<br />

wurde erst im Dezember oder sogar Januar gesprochen.“<br />

<strong>Idstein</strong><br />

Immer in Bewegung<br />

22.03.2012 - IDSTEIN<br />

Von Ingrid Nicolai<br />

VOR ORT<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 22.März 2012<br />

Wolfgang Heller begleitet die Entwicklung in der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Kern-<br />

Stadt mit viel Einsatzfreude<br />

Wie ein roter Faden ziehen sich manche Themen durch das Leben von<br />

Wolfgang Heller, was für Beständigkeit, Ausdauer und Zuverlässigkeit<br />

spricht. Wenn er von etwas überzeugt ist, dann bleibt er dran - und sich<br />

treu. Das ist im Zweifelsfall dann auch wichtiger als das Parteibuch. Aber<br />

das spiele im Ortsbeirat ohnehin eine untergeordnete Rolle. Als „sehr<br />

gutes Team“ beschreibt der Ortsvorsteher das Gremium, das für die<br />

Belange und vielfältigen Wünsche der Bürger in der Kernstadt<br />

Ansprechpartner ist. Und an der guten Zusammenarbeit habe sich auch<br />

613


nach der Kommunalwahl im vergangenen Jahr, die dem Beirat ein paar<br />

neue Mitglieder bescherte, nichts geändert. Nur so könne man etwas<br />

bewegen.<br />

„Eigentlich bin ich ein Vereinsmensch, wollte gar nicht in die aktive<br />

Politik“, erinnert er sich an seinen Start als Stadtverordneter für die CDU.<br />

Gleichwohl hat ihn die Möglichkeit, etwas für seine Heimatstadt tun zu<br />

können, motiviert, und so war es auch folgerichtig, dass er von Anfang an<br />

Mitglied im Ortsbeirat <strong>Idstein</strong>-Kern war. Der wurde nach der<br />

Kommunalwahl 1997 aus der Taufe gehoben, erster Ortsvorsteher war<br />

Horst Moog, gefolgt von Heller, der nun schon über zehn Jahre an der<br />

Spitze des Gremiums steht. Es war im Vorfeld lange diskutiert worden, ob<br />

und wie ein Ortsbeirat für die Kernstadt Sinn macht. Heute wird das nicht<br />

mehr in Frage gestellt, vielmehr freut man sich über wachsende<br />

Bürgerbeteiligung in den Fragestunden und bei Ortsterminen, die zur<br />

guten Tradition des Gremiums gehören.<br />

Ein roter Faden - das ist Hellers Verbundenheit zur Hexenturmstadt, in der<br />

er geboren wurde und aufwuchs, in der er die Bauschule besuchte, wo er<br />

sich <strong>zum</strong> Bauingenieur ausbilden ließ und in der er heute lebt, in<br />

Nachbarschaft <strong>zum</strong> alten Krankenhaus-Gelände an der Heftricher Straße,<br />

auf dem demnächst gebaut werden soll, Wohnungen entstehen. Auch<br />

wenn so eine große Baustelle gleich nebenan an den Nerven zehren kann,<br />

Heller ist froh, dass sich auf dem Grundstück, das von der Ferne gut<br />

sichtbar ist und im Laufe der vergangenen Jahre <strong>zum</strong> Schandfleck wurde,<br />

endlich etwas bewegt. „<strong>Eine</strong> Stadt muss sich entwickeln.“<br />

Unter diesem Gesichtspunkt begrüßt er auch Ideen <strong>zum</strong> alten<br />

Güterbahnhof, wo unter dem Titel „Kulturbahnhof“ in Kooperation<br />

zwischen Hochschule, Stadt und Land ein neuer Freizeittreff für junge<br />

Leute entstehen soll. Sein Verständnis für Bürger, die in einer sehr frühen<br />

Planungsphase auf die Barrikaden gehen, hält sich in Grenzen. Natürlich<br />

werde im Vorfeld auch über Lärmschutz gesprochen, aber jetzt heiße es<br />

erst mal abwarten.<br />

Ähnlich gelassen und um Sachlichkeit bemüht geht er mit dem<br />

Thema „Tournesol“ um, das zwar derzeit nicht aktuell im<br />

Ortsbeirat diskutiert werde, aber immer mal wieder Thema in<br />

Gesprächen mit Bürgern ist. „Alle Kommunalpolitiker haben das<br />

Bad gewollt, jetzt steht es da, und das ist gut so.“ Alles Weitere<br />

werde sich finden. „Es bringt jedenfalls nichts, dauernd den Finger<br />

in die Wunde zu legen, damit sie nur ja nicht heilt.“<br />

614


Ein roter Faden im Leben von Wolfgang Heller, das ist auch der TV 1844<br />

<strong>Idstein</strong>, in dem er seit seiner Einschulung 1942 Mitglied, dessen<br />

Vorsitzender er seit 35 Jahren ist, wo der 76-Jährige immer noch turnt<br />

und Leichtathletik betreibt. Mit rund 4000 Mitgliedern in den Bereichen<br />

Ballsport, Gesundheitssport, Leichtathletik/Turnen und allgemeines Turnen<br />

ist der TV <strong>Idstein</strong>s größter Verein - wobei sich „groß“ auch auf die<br />

Eigeninitiative der Mitglieder bezieht, die <strong>zum</strong> Beispiel mitgeholfen haben,<br />

dass aus dem alten <strong>Hallenbad</strong> am Himmelsbornweg eine Sporthalle<br />

werden konnte. Tausende von Stunden wurden dort ehrenamtlich<br />

geleistet.<br />

Ein roter Faden, das sind die Menschen im Leben von Wolfgang Heller. Sei<br />

es nun in seiner 38-jährigen Tätigkeit als Bauingenieur für Hochtief, im<br />

Turnverein, als Ortsvorsteher, „es macht mir Spaß, mit Menschen<br />

umzugehen“. Mit sichtlicher Freude erzählt er von den Senioren, denen er<br />

als Ortsvorsteher <strong>zum</strong> Geburtstag gratuliert - auch eine 105-Jährige ist<br />

dabei - und mit denen ihn viele Jahre <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Geschichte verbinden.<br />

Ein roter Faden - das ist ihm sehr wichtig - ist auch seine Frau, die ihn<br />

nun schon einige Jahrzehnte bei seinem vielfältigen Engagement<br />

unterstützt, den Rücken stärkt. In diesem Jahr feiern sie Goldene<br />

Hochzeit.<br />

Seiner Stadt besonders verbunden: Wolfgang Heller. Foto: wita / Udo<br />

Mallmann<br />

SERIE<br />

Projekte, Probleme, Potenzial … Wo liegen die Stärken und Schwächen der<br />

Stadtteile und Dörfer, wer hat nach der Kommunalwahl in den<br />

Ortsbeiräten das Sagen? In der Serie Vor Ort stellte die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung<br />

die Ortsvorsteher vor und sprach mit ihnen über ihre Heimat, ihren<br />

Wirkungskreis, Frusterlebnisse und Spaßfaktor. Mit dem heutigen Beitrag<br />

endet die Serie.<br />

615


KONTAKT<br />

Der Ortsbeirat <strong>Idstein</strong>-Kern: Ortsvorsteher Wolfgang Heller, Stellvertreter<br />

Volker Nies, Gabriele Baasch, Stefan Klein, Jürgen Klement, Dr. Wulf<br />

Merkel, Markus Ott, Antje Reimers, Stefan Schnitzler, Doris Ulrich-Best,<br />

Sebastian Vogel, Erich Wittler und Birgit Zarda.<br />

www.cdu-idstein.de vom 23.März 2012<br />

23.03.2012 - Gemeinde/ Stadt<br />

„Dass auch 3 SPD-Stadtverordnete nicht mit ihrer<br />

Fraktion stimmten, sollte dem Bürgermeister zu denken<br />

geben.“<br />

Nachdenkliche Mienen bei der SPD und drei Stimmabweichler<br />

Zarda: „Der Bürgermeister informiert uns alle gleich schlecht:<br />

Stadtverordnete, Magistrat und Betriebskommission ohne Ansehen<br />

von Parteibuch oder Person!“ Rechtsanwalt soll Stadtverordneten<br />

direkt berichten und befragt werden können Dringlichkeitsantrag<br />

der CDU von allen Fraktionen außer der SPD unterstützt<br />

„Dass auch 3 SPD-Stadtverordnete nicht mit ihrer Fraktion stimmten,<br />

sollte dem Bürgermeister zu denken geben“, meint CDU-<br />

Fraktionsvorsitzender Zarda. Alle übrigen Fraktionen stimmten ohnehin<br />

dem CDU-Antrag zu, dass der von der Stadt mit der Tournesol-<br />

Angelegenheit befasste Rechtsanwalt den Parlamentariern auch direkt zu<br />

Verfügung stehen solle.<br />

616


Das sei, so Zarda, ein Stück weit mangelndes Vertrauen darauf, vom<br />

Bürgermeister vollständig, frühzeitig und richtig informiert zu werden.<br />

„Und das wird anscheinend <strong>zum</strong>indest teilweise auch in der SPD-Fraktion<br />

so gesehen.“ Das könne man an der früheren Bemerkung von SPD-<br />

Fraktionsvize Baasch in der Dezembersitzung sehen, der damals dem<br />

Bürgermeister attestierte, seine Informationspolitik sei verbesserungsfähig<br />

und jetzt an der Stimmabweichung von drei der 10 SPD-<br />

Stadtverordneten. Er habe jedenfalls, so Zarda, bei seinen Ausführungen<br />

manche nachdenkliche Miene in der SPD-Fraktion gesehen.<br />

„Wir werden ja alle gleich schlecht behandelt und die SPD-<br />

Stadtverordneten sind genauso wie wir, wie der Magistrat, wie die<br />

Betriebskommission im Dunkeln gelassen worden.“ Dass es den<br />

Sozialdemokraten dabei schwerer falle, den eigenen Bürgermeister zu<br />

kritisieren, sei doch vollkommen verständlich. „Das würde uns doch<br />

genauso gehen“, hat Zarda Verständnis für die Situation der SPD-<br />

Abgeordneten. Insofern seien die Stimmenthaltungen aber ein umso<br />

deutlicherer Warnschuss, den der Bürgermeister sehr ernst nehmen sollte,<br />

meint Zarda. Es gehe nämlich nicht darum, Herrn Krum am Zeuge zu<br />

flicken sondern darum, dass das Parlament rechtzeitig, vollständig und<br />

richtig informiert werde, was nachweislich bislang nicht erfolgt sei.<br />

„Schließlich mussten wir in der HFA-Sitzung vom 1. Stadtrat erfahren,<br />

dass auch der Magistrat erst im September letzten Jahres erstmals vom<br />

Bürgermeister mit der ganzen Sache befasst worden sei.“<br />

Und dass ein Berichtsantrag der Grünen mangels ordentlicher Antworten<br />

nun schon <strong>zum</strong> zweiten Mal als nicht erledigt zurück an den Bürgermeister<br />

ging, sei ebenfalls ungewöhnlich und bezeichnend.<br />

Noch am 1. Februar 2012 hieß es in der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung: Der Rathaus-<br />

Chef geht davon aus, dass die Forderung von Tournesol beglichen wird.<br />

Am gestrigen Donnerstag wurde der Stadtverordnetenversammlung nun<br />

ein Brief der Fa. Tournesol vorgelegt, worin diese mitteilt, das Wassergeld<br />

auch künftig nicht zahlen zu können und um weitere Stundung ansucht.<br />

Der Bürgermeister brachte selbst eine Vorlage ein, wonach eine weitere<br />

Stundung abgelehnt wird. Dieser Vorlage des Bürgermeisters stimmte die<br />

Stadtverordnetenversammlung zu.<br />

Bei der anschließenden Debatte um einen Antrag der CDU, dass der von<br />

der Stadt beauftragte Rechtsanwalt im Haupt- und Finanzausschuss den<br />

Stadtverordneten Auskunft erteilen und für Rückfragen zur Verfügung<br />

617


stehen solle, zeigte es sich, dass der Bürgermeister in der<br />

Stadtverordnetenversammlung nicht nur über keine Mehrheit verfügt,<br />

sondern ziemlich isoliert ist und nicht einmal alle SPD-Parlamentarier<br />

hinter ihm stehen. In der Abstimmung stimmten nur 7 Stadtverordnete –<br />

bei 10 anwesenden SPD-Abgeordneten – gegen den CDU-Antrag, der von<br />

Grünen, <strong>FWG</strong> und FDP unterstützt wurde.<br />

Der Fraktionsvorsitzende der CDU, Thomas Zarda, hatte zuvor begründet,<br />

weshalb seine und die übrigen Fraktionen außerhalb der SPD den Antrag<br />

für erforderlich hielten.<br />

„Gerade nach der Befragung des Wirtschaftsprüfers im Haupt- und<br />

Finanzausschuss hat sich deutlich gezeigt, dass uns nicht alles gesagt<br />

wurde, ebensowenig wie dem Wirtschaftsprüfer. Das wird uns nicht noch<br />

einmal passieren und wir werden auch dem Rechtsanwalt direkt und<br />

ungefiltert durch den Bürgermeister unsere Fragen vorlegen. Schließlich<br />

hat ja noch im Dezember der Bürgermeister die Einschaltung eines<br />

Rechtsanwaltes überhaupt und rundweg abgelehnt“, führt Zarda aus.<br />

Diese direkte Beratung im Ausschuss und mit dem Rechtsanwalt sei von<br />

der Stadtverordnetenversammlung auch so beschlossen worden. Die<br />

Einladung der Mitglieder des Haupt-und Finanzausschusses in eine<br />

Magistratssitzung könne kein Ersatz dafür sein. „Selbstverständlich<br />

werden wir teilnehmen. Das ist ja klar. Aber wir werden um eine Beratung<br />

im Ausschuss nicht herumkommen. Dass der Rechtsanwalt deshalb<br />

zweimal anreisen muss, liegt am Bürgermeister.“ Denn durch die<br />

Hinzuladung zu einer Magistratssitzung, so macht Zarda deutlich,<br />

unterlägen die Teilnehmer der Verschwiegenheitspflicht und eine<br />

Information in den Fraktionen und Beratung im Ausschuss damit<br />

unzulässig.<br />

„Wenn wir dann das einzige Mittel einsetzen, dass wir Stadtverordnete<br />

haben, nämlich Anfragen und Anträge zu stellen, dann heißt es wieder, die<br />

bösen Stadtverordneten hätten Schuld daran, dass Tournesol sein<br />

Wassergeld nicht bezahlen könne.“ So sei die öffentliche Erklärung des<br />

Bürgermeisters, die sich jetzt als vollkommen falsch herausgestellt habe,<br />

Tournesol werde zahlen, nach Ansicht von Herrn Weiss ein zulässiger<br />

Gang in die Öffentlichkeit. „Und wenn wir feststellen, dass nichts bezahlt<br />

wird, dann soll das gefälligst in nichtöffentlicher Sitzung geschehen“,<br />

macht Zarda deutlich, warum er im Prinzip für öffentliche Beratungen ist.<br />

„Das ist der Regelfall und steht so auch in der HGO.“<br />

618


619


620


<strong>Idstein</strong><br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 24.März 2012<br />

Tournesol zahlt nicht<br />

24.03.2012 - IDSTEIN<br />

Von Volker Stavenow<br />

PARLAMENT<br />

Weitere Stundungen des Wassergeldes abgelehnt<br />

Der Ton in der politischen Debatte um den finanziellen Zustand des<br />

Tournesol-Bades wird immer schärfer: Auf der jüngsten Sitzung des<br />

Stadtparlamentes gerieten sich die Politiker untereinander und mit<br />

Bürgermeister Gerhard Krum derart in die Haare, dass die Temperaturen<br />

in der ungeheizten Wörsdorfer Gemeindehalle allein durch diesen hitzigen<br />

Schlagabtausch in die Höhe zu gehen schienen. Sind die öffentlichen<br />

Debatten um Tournesol im Sinne des Fortbestandes des Bades? Schaden<br />

negative Schlagzeilen dem weiteren städtischen Vorgehen? Oder hat die<br />

Öffentlichkeit nicht ein Recht auf umfassende Information? Diese und<br />

weitere Fragen sorgten für teilweise heftige verbale Auseinandersetzungen<br />

im Parlament.<br />

In der Diskussion wurde von allen Fraktionen - bis auf SPD - knallhart<br />

kritisiert, dass Bürgermeister Gerhard Krum die Öffentlichkeit und die<br />

Politik bei der Schieflage von Tournesol hingehalten und viel zu spät<br />

informiert habe.<br />

Unter dem Strich wurde der Parlamentsrunde spätestens am<br />

Donnerstagabend glasklar, dass es um das Vorzeige-Bad an der<br />

Weldertstraße noch schlimmer zu stehen scheint, als bisher angenommen:<br />

Während Krum im Februar gegenüber der IZ noch optimistisch sagte, dass<br />

Tournesol nicht nur das ausstehende Wassergeld, sondern auch künftige<br />

Abschläge zahlen würde, teilte das Unternehmen am vergangenen<br />

Donnerstag mit, dass es das Wassergeld auch weiterhin nicht zahlen<br />

könne. Tournesol ersuchte deshalb um weitere Stundung. Dieser Brief<br />

wurde den Stadtverordneten zur Kenntnis gebracht.<br />

Bürgermeister Krum verlässt den Saal<br />

621


Bürgermeister Gerhard Krum reagierte sofort und brachte eine Vorlage<br />

ein, in der dem Unternehmen eine weitere Stundung abgelehnt wird. Ohne<br />

Debatte stimmte das Parlament Krums Vorlage zu. Damit ist Tournesol<br />

<strong>zum</strong> Zahlen des Wassergeldes verpflichtet. Gerhard Krum versuchte noch<br />

vor Eintritt in die Tournesol-Debatte, eine öffentliche Diskussion zu<br />

verhindern - ohne Erfolg. Als während der Sitzung von Stadtverordneten<br />

konkrete Zahlen, Tournesol-Kommissions-Namen und intime Tournesol-<br />

Unternehmensabläufe über das Mikro in die Halle gingen, drohte Krum<br />

nicht nur erst, den Raum zu verlassen, sondern wenig später setzte er<br />

seine Drohung auch in die Tat um und ging. Wenig später kehrte er<br />

allerdings wieder zurück.<br />

Wie brisant die Angelegenheit inzwischen ist, belegt, dass Krum für<br />

kommenden Montag die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses<br />

(HFA) zu einer gemeinsamen Sitzung mit dem Magistrat eingeladen hat.<br />

In dieser Runde soll der von der Stadt beauftragte Rechtsanwalt die<br />

juristischen Möglichkeiten in punkto Tournesol aufzeigen. Die CDU hatte<br />

zuvor gefordert, dass der HFA mit einbezogen wird. „So aber nicht! Der<br />

Rechtsanwalt soll uns im HFA in öffentlicher Sitzung direkt antworten -<br />

ohne Umwege über den Magistrat“, war Thomas Zarda (CDU) davon alles<br />

andere als begeistert. Er brachte deshalb einen Dringlichkeitsantrag ein,<br />

wonach der Rechtsberater auf jeden Fall noch in einer weiteren<br />

öffentlichen HFA-Sitzung zu Wort kommen soll. Dieser Antrag wurde von<br />

allen Fraktionen - bis auf SPD - unterstützt. Marius Weiß stemmte sich mit<br />

aller Macht dagegen, dass alles in der Öffentlichkeit diskutiert werde, was<br />

nach seiner Ansicht eigentlich hinter verschlossene Türen gehört. „Ich bin<br />

erschrocken über diese Vorgehensweise. So kann das doch nicht<br />

weitergehen.“<br />

Ging es doch: Die Grünen erklärten ihren Berichtsantrag zu Tournesol<br />

nicht für erledigt, stellten dies zur Abstimmung und erhielten<br />

Rückendeckung von der Mehrheit. Gerhard Krum wurde so aufgefordert,<br />

die nach Meinung des Parlamentes noch offenen wesentlichen Fragen der<br />

Grünen zu beantworten. Zum Beispiel, warum es 16 Monate gedauert<br />

habe, bis auch die Politik von den Zahlungsproblemen im Tournesol<br />

erfahren habe. „Das ist doch Nichterfüllung der beruflichen Pflichten“,<br />

stellte Patrick Enge (Grüne) in den Raum.<br />

622


Kommentare <strong>zum</strong> Pressebericht:<br />

26.03.2012 Hubertus Winter, dieser Kommentator ist bei uns<br />

registriert.<br />

Wie kann das eigentlich sein?<br />

Wem nutzt es eigentlich, dass sich die SPD-Fraktion - allen voran der<br />

Fraktionsvorsitzende - so vehement in die Geschäftstätigkeit des<br />

Tournesol einbringt. Und das man den gemeinen Bürger und Steuerzahle<br />

für so unmündig hält, penetrant "herumgeheimnissen zu müssen? Mir ist<br />

auch nicht bekannt, dass der Magistrat hier <strong>zum</strong> Erfüllungsgehilfen für<br />

Tournesol berufen worden ist.<br />

Mir ist ferner nicht bewußt, dass die Bürger dieser Stadt unter<br />

Vormundschaft gestellt worden sind.<br />

Warum muß mann dann so panisch reagieren?<br />

Mit neugierigen Grüßen<br />

Hubertus K. Winter<br />

26.03.2012 Commandante, dieser Kommentator ist bei uns<br />

registriert.<br />

Sieg für das Parlament<br />

Das Verhalten unseres Bürgermeisters bei der letzten<br />

Stadtverordnetenversammlung ist nicht nur pubertär,<br />

sondern zeigt auch wenig Respekt für das Parlament.<br />

In Kenntnis um die Situation unseres Spaßbades und das was finanziell<br />

auf die Stadt zukommt, liegen bei Ihm die Nerven blank.<br />

Jetzt will Herr K auch noch Tatsachen der Öffentlichkeit vorenthalten.<br />

Stattdessen tricksen und verscleiern. Dabei müsste Ihm und seinem<br />

Stadthalter M. Weiß doch klar sein, daß nicht erst seit<br />

-Stuttgart 21,<br />

-den Protesten der Bürger für ein Nachtflugverbot am Frankfurter<br />

Flughafen<br />

-der Gründung einer Bürgerinitiative in <strong>Idstein</strong> gegen die Altstadtgalerie,<br />

die Themen Transparenz und Bürgerbeteiligung bei uns Bürgern ganz weit<br />

oben stehen.<br />

623


Gut, dass die Mehrheit der Stadtverordneten und Teile der eigen<br />

Fraktion(die sonst immer alles brav abnickt) ein solches Vorgehen<br />

des Herrn K nicht mitmacht.<br />

Stefan Reifenberger; <strong>Idstein</strong><br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 24.März 2012<br />

624


<strong>Idstein</strong><br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 26.März 2012<br />

CDU: Krum informiert alle schlecht<br />

26.03.2012 - IDSTEIN<br />

TOURNESOL Fraktions-Chef Thomas Zarda verstärkt seine Kritik<br />

am <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgermeister<br />

(VoS). „Der Bürgermeister informiert uns alle gleich schlecht:<br />

Stadtverordnete, Magistrat und Betriebskommission - ohne Ansehen von<br />

Parteibuch oder Person!“ Mit dieser Aussage geht CDU-<br />

Fraktionsvorsitzender Thomas Zarda nach der<br />

Stadtverordnetenversammlung auf die heftige Diskussion über den<br />

Zustand des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Bades an die Öffentlichkeit.<br />

Dass es den Sozialdemokraten dabei schwerer falle, den eigenen<br />

Bürgermeister zu kritisieren, ist für Zarda vollkommen verständlich.<br />

Immerhin: Drei SPD-Fraktionsmitglieder enthielten sich der Stimme beim<br />

Votum über den CDU-Antrag zur Diskussion der rechtlichen<br />

Gegebenheiten zu Tournesol.<br />

Laut Zardas Interpretation sind diese Stimmenthaltungen ein deutlicher<br />

Warnschuss in Richtung Krum, den der Bürgermeister sehr ernst nehmen<br />

sollte. „Es geht nämlich nicht darum, Herrn Krum am Zeuge zu flicken,<br />

sondern darum, dass das Parlament rechtzeitig, vollständig und richtig<br />

informiert wird, was nachweislich bislang nicht erfolgt ist.“ Schließlich<br />

hätten die Politiker in der jüngsten HFA-Sitzung vom 1. Stadtrat erfahren,<br />

dass auch der Magistrat erst im September letzten Jahres erstmals vom<br />

Bürgermeister mit der ganzen Sache befasst worden sei. Und dass ein<br />

Berichtsantrag der Grünen mangels ordentlicher Antworten nun schon<br />

<strong>zum</strong> zweiten Mal als nicht erledigt zurück an den Bürgermeister ging, sei<br />

ebenfalls ungewöhnlich und bezeichnend.<br />

Krum habe nicht alles gesagt<br />

„Noch am 1. Februar 2012 hieß es in der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung: Der Rathaus-<br />

Chef geht davon aus, dass die Forderung von Tournesol beglichen wird.<br />

Am vergangenen Donnerstag wurde der Stadtverordnetenversammlung<br />

625


nun ein Brief der Firma Tournesol vorgelegt, worin diese mitteilt, das<br />

Wassergeld auch künftig nicht zahlen zu können und um weitere Stundung<br />

ansucht.“ Das alles passt für Zarda nicht zusammen. Für ihn ist ein<br />

weiterer Beleg für fehlende oder zu späte Informationen die Befragung<br />

des Wirtschaftsprüfers zur wirtschaftlichen Lage von Tournesol im Haupt-<br />

und Finanzausschuss. „Da hat sich deutlich gezeigt, dass uns nicht alles<br />

gesagt wurde, ebensowenig wie dem Wirtschaftsprüfer.“<br />

Damit dies, so Zarda, nicht noch einmal so läuft, will die CDU den<br />

Rechtsanwalt direkt und ungefiltert durch den Bürgermeister seine Fragen<br />

vorlegen - in einer seperaten Sitzung, dann ohne den Magistrat. Am<br />

heutigen Montag hat Gerhard Krum zu einer gemeinsamen Sitzung der<br />

HFA-Mitglieder mit dem Magistrat ins Rathaus eingeladen. Zum Thema<br />

Tournesol sollen rechtliche Standpunkte dargelegt werden.<br />

Dass überhaupt Rechtsberatung durch den Magistrat angestrengt wird, ist<br />

für Zarda ebenso verwunderlich.<br />

„Schließlich hat ja noch im Dezember der Bürgermeister die Einschaltung<br />

eines Rechtsanwaltes überhaupt und rundweg abgelehnt“, erinnert Zarda.<br />

Diese direkte Beratung im Ausschuss und mit dem Rechtsanwalt wurde<br />

von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen. Die Einladung der<br />

Mitglieder des Haupt-und Finanzausschusses in eine Magistratssitzung<br />

könne kein Ersatz dafür sein. „Selbstverständlich werden wir teilnehmen.<br />

Das ist ja klar. Aber wir werden um eine Beratung im Ausschuss nicht<br />

herumkommen. Dass der Rechtsanwalt deshalb zweimal anreisen muss,<br />

liegt am Bürgermeister.“<br />

Magistrat unterliegt der Verschwiegenheit<br />

Denn durch die Hinzuladung zu einer Magistratssitzung, so macht Zarda<br />

deutlich, unterlägen die Teilnehmer der Verschwiegenheitspflicht und eine<br />

Information in den Fraktionen und Beratung im Ausschuss damit<br />

unzulässig.<br />

„Wenn wir dann das einzige Mittel einsetzen, dass wir Stadtverordnete<br />

haben, nämlich Anfragen und Anträge zu stellen, dann heißt es wieder, die<br />

bösen Stadtverordneten hätten Schuld daran, dass Tournesol sein<br />

Wassergeld nicht bezahlen könne.“<br />

626


WWW.cdu-idstein.de vom 27.März 2012<br />

27.03.2012 - Gemeinde/ Stadt<br />

Tournesol: Rechtsanwalt trägt erste Ergebnisse im<br />

Magistrat und Mitgliedern des Haupt- und<br />

Finanzausschusses vor<br />

Zu einer Magistratssitzung, auf der der in Sachen Tournesol beauftragte<br />

Rechtsanwalt vortrug, waren auch die Mitglieder des Haupt- und<br />

Finanzausschusses hinzugeladen. Hierauf wurde bereits in der letzten<br />

Stadtverordnetenversammlung hingewiesen. Trotzdem unterliegen die<br />

Einzelheiten der Verschwiegenheitspflicht aller Anwesenden, speziell der<br />

Stadträte und Stadtverordneten. Insofern können an dieser Stelle<br />

keinerlei Informationen über den Inhalt des Vortrages von Herrn<br />

Rechtsanwalt Dipl.Kfm. Weber weitergegeben werden.<br />

Nach dem persönlichen Eindruck der Teilnehmer hat sich aber die Linie der<br />

CDU-Fraktion, die wir seit Bekanntwerden der Schwierigkeiten konsequent<br />

verfolgen in vollem Umfang bestätigt:<br />

1.<br />

Es war richtig, einen Rechtsanwalt mit der Wahrnehmung der Interessen<br />

der Stadt <strong>Idstein</strong> im Hinblick auf das Tournesolbad zu beauftragen.<br />

In der Rückschau ist es desto unverständlicher, warum der Bürgermeister<br />

dazu geradzu gezwungen werden musste und es sogar eines Beschlusses<br />

der Stadtverordneten bedurfte.<br />

2.<br />

Es war auch richtig und notwendig, dass der Rechtsanwalt den<br />

Stadtverordneten direkt berichtete und die Möglichkeit bestand, ihn direkt<br />

zu befragen.<br />

Wie bereits bei der direkten Befragung auch des Wirtschaftsprüfers, der<br />

den Jahresabschluss der Stadtwerke geprüft hatte, zeigte es sich, dass der<br />

direkte Bericht gegenüber einer Zusammenfassung und Interpretation<br />

durch den Bürgermeister erforderlich war.<br />

3.<br />

Unsere Annahme, dass einige bisherige Auskünfte und Wertungen des<br />

Bürgermeister nicht richtig oder nicht haltbar sind, war richtig.<br />

Über Einzelheiten kann an dieser Stelle wegen der<br />

Verschwiegenheitspflicht nichts mitgeteilt werden.<br />

627


4.<br />

Es ist richtig und äußerst erforderlich, dass die Rechtsposition der Stadt<br />

<strong>Idstein</strong> gegenüber den Vertragspartnern analysiert und aufgearbeitet wird,<br />

um über künftige Schritte entscheiden zu können.<br />

Der nach meinem Eindruck ausgesprochen professionell vorgehende<br />

Rechtsanwalt hat nach meiner Meinung unsere Einschätzung bestätigt,<br />

dass die bisherige Linie oder Strategie, die der Bürgermeister seit Beginn<br />

verfolgt hat, weder wohlbegründet noch richtig ist und es insofern im<br />

Interesse der Stadt <strong>Idstein</strong> überfällig war, professionelle Beratung in<br />

Anspruch zu nehmen.<br />

Der Vorsitzende des Haupt- und Finanzausschusses, Peter Piaskowski, hat<br />

vorsorglich und dem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung<br />

entsprechend einen Termin für den HFA mit dem Rechtsanwalt für den 18.<br />

April vereinbart. Inwieweit diese Sitzung öffentlich stattfinden kann, muss<br />

zu gegebener Zeit geprüft und entschieden werden.<br />

<strong>Idstein</strong><br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 28.März 2012<br />

Tournesol: Jurist soll im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Ausschuss berichten<br />

28.03.2012 - IDSTEIN<br />

Von Volker Stavenow<br />

„Ja, die Sitzung mit Magistrat und Haupt- und Finanzausschuss hat am<br />

Montagabend stattgefunden. Mehr darf ich darüber nicht sagen, denn die<br />

Sitzung war nicht öffentlich. <strong>Eine</strong>s sage ich aber: Ich wollte den HFA mit<br />

diesem Termin bestimmt nicht ausbremsen. Der HFA kann in einer<br />

eigenen Sitzung mit dem Rechtsanwalt direkt reden.“ Gerhard Krum als<br />

Sprecher des Magistrats verriet der IZ gestern mit keiner Silbe, welche<br />

Informationen der von der Stadt beauftragten Rechtsanwalts in Sachen<br />

Tournesol-Allwetterbad gegeben wurden und wie die städtischen Politiker<br />

darauf reagierten.<br />

Wie bereits mehrfach berichtet, schuldet Tournesol der Stadt Wassergeld<br />

628


in Höhe von gut 350 000 Euro aus den vergangenen Jahren. Dieses Geld<br />

hat die Stadt dem Bad gestundet. Tournesol hat inzwischen erklärt, auch<br />

die künftigen Wasserrechnungen nicht zahlen zu wollen. Die Bitte um<br />

weitere Stundungen wurden vom Stadtparlament abgelehnt.<br />

Um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein, hat die Stadt einen<br />

Rechtsanwalt hinzugezogen, denn die vertraglichen Verflechtungen<br />

innerhalb von Tournesol und mit der Stadt <strong>Idstein</strong> und den Banken sind<br />

vielschichtig.<br />

„Der HFA-Vorsitzende Peter Piaskowski hat vorsorglich und dem Beschluss<br />

der Stadtverordnetenversammlung entsprechend einen Termin für den<br />

HFA mit dem Rechtsanwalt für 18. April vereinbart“, nimmt nach der<br />

Sitzung CDU-Fraktions-Chef Thomas Zarda Stellung. „Es war richtig, einen<br />

Rechtsanwalt mit der Wahrnehmung der Interessen der Stadt <strong>Idstein</strong> im<br />

Hinblick auf das Tournesolbad zu beauftragen.“ In der Rückschau sei es<br />

umto unverständlicher, warum der Bürgermeister dazu geradezu<br />

gezwungen werden musste und es eines Beschlusses der<br />

Stadtverordneten bedurft habe.<br />

„Direkter Bericht war notwendig“<br />

„Es war auch richtig und notwendig, dass der Rechtsanwalt den<br />

Stadtverordneten direkt berichtete und die Möglichkeit bestand, ihn direkt<br />

zu befragen. Wie bereits bei der direkten Befragung des<br />

Wirtschaftsprüfers, der den Jahresabschluss der Stadtwerke geprüft hatte,<br />

zeigte es sich, dass der direkte Bericht gegenüber einer<br />

Zusammenfassung und Interpretation durch den Bürgermeister<br />

erforderlich war“, sagt Zarda. Die CDU-Annahme, dass einige bisherige<br />

Auskünfte und Wertungen des Bürgermeisters nicht richtig oder nicht<br />

haltbar seien, wären richtig. „Es ist richtig und äußerst erforderlich, dass<br />

die Rechtsposition der Stadt <strong>Idstein</strong> gegenüber den Vertragspartnern<br />

analysiert und aufgearbeitet wird, um über künftige Schritte entscheiden<br />

zu können. Der nach meinem Eindruck ausgesprochen professionell<br />

vorgehende Rechtsanwalt hat nach meiner Meinung unsere Einschätzung<br />

bestätigt, dass die bisherige Linie oder Strategie, die der Bürgermeister<br />

seit Beginn verfolgt hat, weder wohlbegründet noch richtig ist und es<br />

insofern im Interesse der Stadt <strong>Idstein</strong> überfällig war, professionelle<br />

Beratung in Anspruch zu nehmen“, so Zarda. Sind Jahresabschlüsse der<br />

diversen Tournesol-Gesellschaften im Unternehmensregister bis <strong>zum</strong><br />

heutigen Tag nicht nachvollziehbar? Ein <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>, der im Internet<br />

recherchiert hat, meint: „Ja!“ Er will herausgefunden haben, dass<br />

629


Tournesol gegen die Offenlegungsregel für Jahresabschlüsse verstoßen<br />

haben soll.<br />

„Warum?“, fragt er sich und stellt die Frage in den Raum, ob<br />

Zahlungsunfähigkeit, Überschuldung und andere Vorgänge so verschleiert<br />

werden sollen. Der Mann hat seine Erkenntnisse an Bürgermeister Krum<br />

und alle Fraktionen geschickt - mit der Bitte, auf die von ihm zur Debatte<br />

gestellten Fragen Antworten zu finden.<br />

Wie geht es mit dem Tournesol-Allwetterbad weiter? Diese Frage beschäftigt nicht nur die<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Politik, sondern auch die Badegäste. Archivfoto: wita/Udo Mallmann<br />

630


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 28.März 2012<br />

631


<strong>Idstein</strong><br />

Wiesbadener Kurier vom 28.März 2012<br />

Sollte Überschuldung verschleiert werden?<br />

28.03.2012 - IDSTEIN<br />

TOURNESOL-BAD Jurist soll im April im Haupt- und<br />

Finanzausschuss berichten<br />

(VoS). „Ja, die Sitzung mit Magistrat und Haupt- und Finanzausschuss hat<br />

am Montagabend stattgefunden. Mehr darf ich darüber nicht sagen, denn<br />

die Sitzung war nicht öffentlich. <strong>Eine</strong>s sage ich aber: Ich wollte den HFA<br />

mit diesem Termin bestimmt nicht ausbremsen. Der HFA kann in einer<br />

eigenen Sitzung mit dem Rechtsanwalt direkt reden.“ Gerhard Krum als<br />

Sprecher des Magistrats verriet gestern mit keiner Silbe, welche<br />

Informationen der von der Stadt beauftragte Rechtsanwalt in Sachen<br />

Tournesol-Allwetterbad gegeben hat und wie die städtischen Politiker<br />

reagierten.<br />

Wie mehrfach berichtet, schuldet Tournesol der Stadt <strong>Idstein</strong> Wassergeld<br />

in Höhe von gut 350 000 Euro aus den vergangenen Jahren. Dieses Geld<br />

hat die Stadt dem Bad gestundet. Tournesol hat inzwischen erklärt, auch<br />

die künftigen Wasserrechnungen nicht zahlen zu wollen. Die Bitte um<br />

weitere Stundungen wurden vom Stadtparlament abgelehnt.<br />

Um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein, hat die Stadt einen<br />

Rechtsanwalt hinzugezogen, denn die vertraglichen Verflechtungen<br />

innerhalb von Tournesol und mit der Stadt <strong>Idstein</strong> und den Banken sind<br />

vielschichtig. „Der HFA-Vorsitzende Peter Piaskowski hat vorsorglich dem<br />

Beschluss der Stadtverordnetenversammlung entsprechend einen Termin<br />

für den HFA mit dem Rechtsanwalt für 18. April vereinbart“, nimmt CDU-<br />

Fraktions-Chef Thomas Zarda Stellung. „Es war richtig, einen<br />

Rechtsanwalt mit der Wahrnehmung der Interessen der Stadt <strong>Idstein</strong> im<br />

Hinblick auf das Tournesolbad zu beauftragen.“ In der Rückschau sei es<br />

umso unverständlicher, warum der Bürgermeister dazu geradezu<br />

gezwungen werden musste und ein Beschluss der Stadtverordneten nötig<br />

war.<br />

Rechtsposition prüfen<br />

„Es war auch richtig und notwendig, dass der Rechtsanwalt den<br />

Stadtverordneten direkt berichtete und die Möglichkeit bestand, ihn direkt<br />

zu befragen. Wie bereits bei der direkten Befragung des<br />

Wirtschaftsprüfers, der den Jahresabschluss der Stadtwerke geprüft hatte,<br />

632


zeigte sich, dass der direkte Bericht gegenüber einer Zusammenfassung<br />

und Interpretation durch den Bürgermeister erforderlich war“, sieht es<br />

Zarda. Richtig sei die CDU-Annahme, dass einige bisherige Auskünfte und<br />

Wertungen des Bürgermeisters nicht richtig oder nicht haltbar seien. „Es<br />

ist erforderlich, dass die Rechtsposition der Stadt <strong>Idstein</strong> gegenüber den<br />

Vertragspartnern analysiert wird, um über künftige Schritte entscheiden<br />

zu können“, so Zarda, die professionelle Beratung sei überfällig gewesen.<br />

Ein <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>, der im Internet recherchiert hat, will herausgefunden haben,<br />

dass Tournesol gegen die Offenlegungsregel für Jahresabschlüsse<br />

verstoßen habe. Er stellt die Frage in den Raum, ob Zahlungsunfähigkeit,<br />

Überschuldung und andere Vorgänge so verschleiert werden sollen.<br />

Kommentar <strong>zum</strong> Pressebericht:<br />

29.03.2012 Hubertus Winter, dieser Kommentator ist bei uns<br />

registriert.<br />

Wenn die Überschuldung verschleiert werden soll,<br />

dann muß auch die Frage gestellt werden, ob durch die Verschleierung die<br />

Insolvenz verschleppt worden ist. Dafür gibt es klare Regeln, die<br />

mindestens jeder ordentliche Kaufmann kennen muß.<br />

Insolvenzverschleppung ist außerdem kein Kavaliersdelikt, sie ruft in der<br />

Regel den Staatsanwalt auf den Plan.<br />

Die Offenlegung ist übrigens kein Wahlrecht. Und die Erfüllung dieser<br />

Pflicht kann jeder überprüfen.<br />

Dem Internet sei es gedankt.<br />

Hubertus K. Winter<br />

633


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 02.April 2012<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 10.April 2012<br />

634


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12.April 2012<br />

635


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 04.Mai 2012<br />

636


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 07.Mai 2012<br />

637


<strong>Idstein</strong><br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 09.Mai 2012<br />

Hoffen auf eine baldige Lösung<br />

09.05.2012 - IDSTEIN<br />

Von Ingrid Nicolai<br />

TOURNESOL<br />

Bürgermeister Krum ist optimistisch, dass Verhandlungen mit<br />

Oberbank vor Sommerpause <strong>zum</strong> Ziel führen<br />

Bürgermeister Gerhard Krum ist optimistisch, obwohl die Verhandlungen<br />

in Sachen Tournesol schwierig sind: Er hofft, dass noch vor der<br />

Sommerpause eine Einigung mit der Oberbank möglich sein wird, möchte<br />

aber im Gespräch mit der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung nicht ins Detail gehen. „Viele<br />

Fragen und viel Geld spielen eine Rolle, wir stehen aber an der Schwelle<br />

vor einer Entscheidung.“ In der Sitzung des Magistrats am Montag war die<br />

weitere Beauftragung der Rechtsanwaltsgesellschaft Rölfs Partner wieder<br />

einmal Thema gewesen. Die Kanzlei war von der Stadt als Berater<br />

hinzugezogen worden. Neben einem Rechtsanwalt und Wirtschaftsprüfer<br />

sitzen Experten für die Badtechnik, Branchenkenner und Baurechtler mit<br />

im beratenden Team.<br />

Auf der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses, bei dem nur<br />

die Einführung öffentlich war (wir berichteten), machte ein Vertreter der<br />

Kanzlei deutlich, wie verschachtelt die Vertragswerke zwischen diversen<br />

Tournesol-Gesellschaften, Stadt und Oberbank sind. Er sprach<br />

verschiedene Probleme an, die im Raum stehen: Es gibt Mängel am Bad,<br />

die zwar nicht Tournesol gefährden, aber abgestellt werden müssten. Da<br />

die Tournesol-Baugesellschaft insolvent ist, müsse die Oberbank für die<br />

Beseitigung eintreten. Hier müsse die Oberbank Stellung nehmen, wie das<br />

aussehen könnte.<br />

Der Jurist kündigte eine Überprüfung der Leasingverträge an, damit<br />

geklärt werden kann, ob und wenn ja, wie, die Stadt <strong>Idstein</strong> in diese<br />

Verträge eintreten könnte. Das bedinge aber, dass die wirtschaftliche<br />

Situation und die Erfolgs-Aussichten des Bades konsequent geklärt werden<br />

müssten.<br />

Während die Verhandlungen laufen, hat Tournesol in <strong>Idstein</strong> <strong>zum</strong> 1. Mai<br />

638


die Eintrittspreise erhöht - was bei den Badbesuchern auf wenig<br />

Verständnis stößt.<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 10.Mai 2012<br />

639


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12.Mai 2012<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 15.Mai 2012<br />

640


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 18.Mai 2012<br />

641


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 19.Mai 2012<br />

642


643


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 29.Mai 2012<br />

644


<strong>Idstein</strong><br />

Wiesbadener Kurier vom 09.Juni 2012<br />

Insolvenz bei Tournesol-Bad<br />

09.06.2012 – IDSTEIN<br />

TOURNESOL<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgermeister will Schaden für die Stadt vermeiden<br />

(VoS). Die Stadt <strong>Idstein</strong> hat am 6. Juni über das Vermögen der Tournesol<br />

<strong>Idstein</strong> Betriebs GmbH, Betreiberin des Tournesol-Allwetterbades in<br />

<strong>Idstein</strong>, einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Wiesbaden wegen<br />

Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung gestellt. Das Gericht prüft nun<br />

diesen Antrag.<br />

„Dieser Schritt war für die Stadt unvermeidlich, um den Fortbestand der<br />

Freizeit- und Wellnessanlage zu sichern und um Schaden für die Stadt zu<br />

vermeiden“, sagt Bürgermeister Gerhard Krum. Gemeinsam mit dem<br />

vorläufigen Insolvenzverwalter und anderen Beteiligten wolle man nun die<br />

Sanierung der Finanzen über ein Insolvenzverfahren vorantreiben. <strong>Idstein</strong><br />

hat gegenüber den Betreibern Forderungen in Höhe eines sechsstelligen<br />

Euro-Betrag. Das Bad wurde 2010 eröffnet. Die Stadt unterstützte das<br />

Bad 25 Jahre lang mit jährlich 500000 Euro.<br />

645


<strong>Idstein</strong><br />

Wiesbadener Kurier vom 09.Juni 2012<br />

Allwetterbad Tournesol stellt gegen Betriebsgesellschaft<br />

Insolvenzantrag<br />

09.06.2012 – IDSTEIN<br />

Von Volker Stavenow<br />

Die Stadt <strong>Idstein</strong> hat bereits am vergangenen Mittwoch, 6. Juni, über das<br />

Vermögen der Tournesol <strong>Idstein</strong> Betriebs GmbH, Betreiberin des<br />

Tournesol-Allwetterbades in <strong>Idstein</strong>, einen Insolvenzantrag beim<br />

Amtsgericht Wiesbaden wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung<br />

gestellt. Das Gericht prüft nun diesen Antrag. Das teilt Bürgermeister<br />

Gerhard Krum aufgrund einer entsprechenden Anfrage dieser Zeitung mit.<br />

Krum reagiert auf einen umfassenden Fragenkatalog der IZ <strong>zum</strong> Thema,<br />

der allerdings unbeantwortet bleibt.<br />

„Der Antrag löst zunächst eine Prüfung des Gerichts aus, auf deren<br />

Grundlage dann über die Eröffnung des Insolvenzverfahrens entschieden<br />

wird. Er stellt keinen Grund für eine Beeinträchtigung des Bade- und<br />

sonstigen Betriebes oder zur Nichtzahlung von Arbeitsentgelten dar.<br />

Weitergehende Bewertungen oder Spekulationen über Konsequenzen sind<br />

aufgrund des laufenden Verfahrens <strong>zum</strong> jetzigen Zeitpunkt nicht<br />

sachdienlich“, begründet Krum die Nichtbeantwortung.<br />

„Dieser Schritt war für die Stadt unvermeidlich, um den Fortbestand der<br />

Freizeit- und Wellnessanlage zu sichern und um Schaden für die Stadt zu<br />

vermeiden“, so Bürgermeister Gerhard Krum weiter. Gemeinsam mit dem<br />

vom Amtsgericht Wiesbaden zu bestellenden vorläufigen<br />

Insolvenzverwalter und anderen wesentlichen Beteiligten, wolle man nun<br />

die Sanierung der Finanzen über ein Insolvenzverfahren nachhaltig<br />

vorantreiben.<br />

„Wir wollen diese attraktive Einrichtung für unsere Bürgerinnen und<br />

Bürger erhalten, ohne dass dabei größere Risiken für den städtischen<br />

Haushalt entstehen“, gibt Krum die Zielrichtung vor.<br />

Die Stadt <strong>Idstein</strong> habe gegenüber den Betreibern der Anlage Forderungen<br />

von insgesamt einem hohen sechsstelligen Euro-Betrag. „Trotz<br />

mehrmaliger Aufforderungen haben uns die Verantwortlichen bis heute<br />

kein plausibles Konzept vorgelegt, wann sie die Außenstände begleichen<br />

646


und wie sie das Bad ohne weitere Verluste betreiben wollen“, zeigt sich<br />

Krum enttäuscht. Er geht davon aus, dass das Bad mit einem<br />

entsprechenden Konzept von neuen Betreibern wirtschaftlich geführt<br />

werden kann. „Wir wählen den Weg des Insolvenzantrages, da nur so<br />

sicher gestellt werden kann, dass die im Sommer vermutlich sich<br />

ergebenden Überschüsse nicht zur weiteren Verlustfinanzierung, sondern<br />

zur Restrukturierung des Bades verwandt werden. Darüber hinaus sei ihm<br />

besonders wichtig, auf diese Weise den Arbeitsplatz für die rund 120<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sicherzustellen.<br />

647


<strong>Idstein</strong><br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 09.Juni 2012<br />

Tournesol rauscht in die Tiefe<br />

09.06.2012 – IDSTEIN<br />

Von Volker Stavenow<br />

ALLWETTERBAD<br />

<strong>Idstein</strong> stellt gegen Betriebsgesellschaft Insolvenzantrag /<br />

Finanzsanierung und neues Konzept?<br />

Die Stadt <strong>Idstein</strong> hat bereits am vergangenen Mittwoch, 6. Juni, über das<br />

Vermögen der Tournesol <strong>Idstein</strong> Betriebs GmbH, Betreiberin des<br />

Tournesol-Allwetterbades in <strong>Idstein</strong>, einen Insolvenzantrag beim<br />

Amtsgericht Wiesbaden wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung<br />

gestellt. Das Gericht prüft nun diesen Antrag. Das teilt Bürgermeister<br />

Gerhard Krum aufgrund einer entsprechenden Anfrage der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Zeitung mit. Krum reagiert auf einen umfassenden Fragenkatalog der IZ<br />

<strong>zum</strong> Thema, der allerdings unbeantwortet bleibt.<br />

„Der Antrag löst zunächst eine Prüfung des Gerichts aus, auf deren<br />

Grundlage dann über die Eröffnung des Insolvenzverfahrens entschieden<br />

wird. Er stellt keinen Grund für eine Beeinträchtigung des Bade- und<br />

sonstigen Betriebes oder zur Nichtzahlung von Arbeitsentgelten dar.<br />

Weitergehende Bewertungen oder Spekulationen über Konsequenzen sind<br />

aufgrund des laufenden Verfahrens <strong>zum</strong> jetzigen Zeitpunkt nicht<br />

sachdienlich“, begründet Krum die Nichtbeantwortung.<br />

„Dieser Schritt war für die Stadt unvermeidlich, um den Fortbestand der<br />

Freizeit- und Wellnessanlage zu sichern und um Schaden für die Stadt zu<br />

vermeiden“, so Bürgermeister Gerhard Krum weiter. Gemeinsam mit dem<br />

vom Amtsgericht Wiesbaden zu bestellenden vorläufigen<br />

Insolvenzverwalter und anderen wesentlichen Beteiligten, wolle man nun<br />

die Sanierung der Finanzen über ein Insolvenzverfahren nachhaltig<br />

vorantreiben. „Wir wollen diese attraktive Einrichtung für unsere Bürger<br />

erhalten, ohne dass dabei größere Risiken für den städtischen Haushalt<br />

entstehen“, gibt Krum die Zielrichtung vor.<br />

Die Stadt habe gegenüber den Betreibern der Anlage Forderungen im<br />

hohen sechsstelligen Euro-Betrag. „Trotz mehrmaliger Aufforderungen<br />

648


haben uns die Verantwortlichen bis heute kein plausibles Konzept<br />

vorgelegt, wann sie die Außenstände begleichen und wie sie das Bad ohne<br />

weitere Verluste betreiben wollen“, zeigt sich Krum enttäuscht. Er geht<br />

davon aus, dass das Bad mit einem entsprechenden Konzept von neuen<br />

Betreibern wirtschaftlich geführt werden kann. „Wir wählen den Weg des<br />

Insolvenzantrages, da nur so sichergestellt werden kann, dass die im<br />

Sommer vermutlich sich ergebenden Überschüsse nicht zur weiteren<br />

Verlustfinanzierung, sondern zur Restrukturierung des Bades verwandt<br />

werden. Darüber hinaus sei ihm besonders wichtig, auf diese Weise die<br />

Arbeitsplätze für die rund 120 Mitarbeiter sicherzustellen.<br />

Ende mit Versteckspiel<br />

„Ich habe im September letzten Jahres, als herauskam, dass Tournesol<br />

offenbar seit damals bereits über einem Jahr seine Wasserrechnung nicht<br />

bezahlt hat wörtlich davor gewarnt, nicht gutes Geld dem schlechten<br />

hinterherzuwerfen. Das ist protokolliert“, ist CDU-Fraktions-Chef Thomas<br />

Zarda nicht überrascht vom Insolvenzantrag. Bürgermeister Krum habe<br />

über die Tatsache hinaus, dass er offenbar die Weisung erteilt habe, dem<br />

Zahlungsverzug von Tournesol nicht nur nicht nachzugehen, sondern<br />

diesen Gremien zu verheimlichen, alles getan, keine Konsequenzen zu<br />

ziehen. „Hierin ist er in den Gremiensitzungen vom Fraktionsvorsitzenden<br />

der SPD, Marius Weiß, gegen alle übrigen Fraktionen unterstützt worden.<br />

Noch Ende Oktober weigerte er sich, rechtliche Beratung zu suchen. Ich<br />

selbst wurde von ihm in öffentlicher Stadtverordnetensitzung als<br />

Charakterschwein bezeichnet, weil ich hierauf hinwies.“<br />

Inwieweit hieraus der Stadt Schaden entstanden sei, werde noch zu klären<br />

sein. Dazu gehört laut Zarda auch die persönliche Verantwortung von<br />

Krum. Die Insolvenz der Betriebsgesellschaft sei nach Lage der Dinge<br />

nicht abzuwenden gewesen. „Insofern ist der Schritt der Stadt, als ein<br />

Hauptgläubiger nun endlich die notwendigen Schritte zu setzen,<br />

überfällig.“<br />

Zu hoffen bleibt laut Zarda, dass aus dem Handeln des Bürgermeisters,<br />

erst die Zahlungsschwierigkeiten von Tournesol und die Baumängel am<br />

Bad zu vertuschen und dann die Insolvenz mit allen Mitteln<br />

hinauszuzögern, kein Schaden für die Stadt entstehe. „Die CDU-Fraktion<br />

hat zu diesem Komplex bereits eine ganze Reihe von Fragen gestellt, die<br />

nur sehr zögerlich und <strong>zum</strong> Teil unvollständig beantwortet werden. Neben<br />

der möglicherweise auch disziplinarisch zu prüfenden Verantwortung der<br />

Bürgermeisters geht es jetzt vor allem darum, wie die Stadt damit<br />

umgehen kann, ein 30-Millionen-<strong>Hallenbad</strong> buchstäblich am Halse hängen<br />

zu haben. Ein längeres Versteckspielen mit dem Argument, nur ja eine<br />

Insolvenz verhindern zu müssen, ist jetzt endlich zu Ende.“<br />

649


Insolvenzantrag sinnvoll<br />

„Der Insolvenzantrag, den die Stadt für die Betriebsgesellschaft gestellt<br />

hat, kommt nicht überraschend, da der Bürgermeister die Fraktionen<br />

permanent über den Sachstand informiert hat, zuletzt in einer Sitzung am<br />

letzten Freitag. Der Insolvenzantrag ist richtig und wird von der SPD-<br />

Fraktion unterstützt, weil wir das Vertrauen in die Geschäftsführung der<br />

Betriebsgesellschaft restlos verloren haben.“ So reagiert der SPD-<br />

Fraktionsvorsitzende Marius Weiß. Das oberste Ziel für die Stadt müsse es<br />

sein, dass sie mittelfristig in den Besitz des Bades komme, um es von<br />

einem anderen Dritten betreiben zu lassen. Wichtig sei auf diesem Weg<br />

vor allem, dass das Bad nicht geschlossen werde. Dies hätte <strong>zum</strong> einen<br />

existenzielle Folgen für die mehr als 100 Menschen, deren Arbeit von dem<br />

Bad abhänge, und <strong>zum</strong> anderen wäre es wirtschaftlich für die Stadt von<br />

Nachteil, weil es teurer werde, ein Bad wieder „anzufahren“, das einmal<br />

stillgelegt sei, als einen Betreiberwechsel unter laufendem Betrieb zu<br />

vollziehen. „Der Insolvenzantrag ist daher das sinnvollste Mittel im Sinne<br />

der Stadt und der Beschäftigten des Bades.“<br />

Fairer Wettbewerb<br />

Annette Reineke-Westphal von den Grünen meint: „Die Grünen bedauern,<br />

dass es so weit gekommen ist und das Projekt in seiner jetzigen Form<br />

baden geht. Allerdings wird derzeit keine andere Lösung gesehen, um<br />

Schaden für die Stadt abzuwenden. Die zunächst schwierige Situation<br />

bietet jedoch auch die Chance, Fehler zu korrigieren. Es hat sich gezeigt,<br />

dass die Tournesol Betriebs GmbH finanziell, aber auch organisatorisch<br />

nicht in der Lage ist, den Badbetrieb zu gewährleisten. Jetzt muss schnell<br />

nach einem neuen kompetenten Betreiber gesucht werden, was ein<br />

sauberes Aufsetzen von Verträgen mit der Oberbank erfordert.“<br />

Bei der Auswahl eines neuen Betreibers sei auf einen fairen Wettbewerb<br />

zu achten. Wichtig sei dabei sowohl ein ordentliches Betreiberkonzept als<br />

auch eine sozialverträgliche Preisgestaltung, die bisher zu wünschen ließe.<br />

„Wir wollen das Leistungsverzeichnis vor der Ausschreibung des<br />

Badbetriebes sehen und werden einen entsprechenden Antrag kurzfristig<br />

vorlegen, so die Grünen- Fraktionsvorsitzende.<br />

Die schwierige Lage der Betreibergesellschaft sei dem Bürgermeister im<br />

Januar 2011, also kurz vor der Kommunalwahl nachweislich bekannt<br />

gewesen, sei aber bis <strong>zum</strong> Herbst den Stadtverordneten vorenthalten<br />

worden. „Die mangelhafte Information der Gremien durch den<br />

Bürgermeister änderte sich erst mit dem Beschluss der<br />

Stadtverordnetenversammlung Ende Dezember, sich eines Fachanwaltes<br />

zu bedienen. Erst durch das kritische Hinterfragen der Stadtverordneten<br />

sei Bewegung in die Situation gekommen, fundierte fachanwaltliche<br />

Aussagen hätten haltlose und sich regelmäßig überholende Aussagen des<br />

Bürgermeisters abgelöst.<br />

650


Schaden gering halten<br />

„Die <strong>FWG</strong> <strong>Idstein</strong> hat einen solchen Schritt der Tournesol-Gesellschaften<br />

seit einiger Zeit befürchtet und erwartet, sieht aber die städtischen<br />

Gremien nicht unvorbereitet. Wir alle hatten in dieses Realisierungsmodell<br />

sehr große Hoffnungen gesteckt, dass das Tournesol-Bad trotz der<br />

dadurch für die Stadt verbundenen Risiken, letztendlich von Vorteil für die<br />

Stadt und seine Bewohner ist“, äußert sich <strong>FWG</strong>-Fraktionsvorsitzender<br />

Gerhard Dernbecher.<br />

Seit allerdings die Kostenexplosion von der den Verträgen zugrunde<br />

liegenden 19 Millionen auf fast 30 Millionen Euro bekannt geworden seien,<br />

habe die <strong>FWG</strong> das Projekt auf Seiten Tournesol nicht mehr in<br />

vertrauenswürdigen Händen gesehen.<br />

Da die Stadt <strong>Idstein</strong> inzwischen auf Drängen und Beschluss der<br />

Stadtverordnetenversammlung durch ein qualifiziertes Büro juristisch<br />

vertreten sei, sieht die <strong>FWG</strong>-Fraktion der Zukunft des Tournesol-Bades<br />

dennoch optimistisch entgegen. „Wichtig ist nun der Blick nach vorn, dass<br />

kurzfristig die vertragliche Situation geregelt und ein professioneller<br />

Betreiber gefunden wird, damit der Imageschaden für das immer noch als<br />

Attraktion angesehene Tournesol Bad so gering wie möglich bleibt“, so<br />

Dernbecher.<br />

Sonnenschein und gute Laune im und am Vorzeigebad täuschen: Die Stadt hat gegen die<br />

Tournesol-Betriebsgesellschaft Insolvenzantrag gestellt Archiv-Foto: wita/Udo Mallmann<br />

HINTERGRUND<br />

Das Tournesol-Allwetterbad in <strong>Idstein</strong> wurde 2010 eröffnet und wird<br />

seitdem von der Tournesol <strong>Idstein</strong> Betriebs GmbH betrieben.<br />

Die Stadt <strong>Idstein</strong> unterstützt das Bad 25 Jahre mit jährlich 500 000 Euro<br />

und sichert damit Schul-, Vereins-, und öffentliches Schwimmen in der<br />

Anlage.<br />

Eigentümerin ist die österreichische Oberbank. Die Stadt <strong>Idstein</strong> haftet<br />

über eine sogenannte Konkordanz-Vereinbarung gegenüber der Bank,<br />

wenn die Leasing- oder Betreibergesellschaft zahlungsunfähig ist.<br />

Die Stadt kann die Anlage dann aber entweder selbst ins Eigentum<br />

651


übernehmen, es alternativ selber leasen oder pachten und den Betrieb<br />

selbst übernehmen oder einem Dritten überlassen.<br />

Kommentare <strong>zum</strong> Pressebericht:<br />

09.06.2012 castorp, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />

Die die österreichische Oberbank ist doch fein raus<br />

Da die Stadt <strong>Idstein</strong> im nun eingetretenen Fall der Insolvenz in voller<br />

Höhe haftet (bürgt), hat sie auch allein die Kosten am Bein, sowohl was<br />

die Baukosten plus Zins, den Betrieb als auch die schon angelaufenen<br />

Forderungen für Wasser, Löhne und Gehälter etc. anbetrifft. Für die Stadt<br />

<strong>Idstein</strong> ist das ein mehr als schwerer Brocken. Die Belastung für den<br />

Haushalt ist enorm. Offensichtlich kann das Bad gar nicht kostendeckend<br />

betrieben werden und das schien von anfang an klar, denn sonst hätte ja<br />

die Stadt nicht gegenüber der Oberbank rückbürgen müssen. Die wollte<br />

das Risiko definitiv nicht tragen und die Politik, hier wohl federführend der<br />

Bürgermeister, hat es, wie so oft, auf die Steuerzahler abgewälzt. Ein<br />

Betreiber, der die enormen Kostenrisiken der Stadt <strong>Idstein</strong> abnimmt, wird<br />

es sicher nicht geben, denn so dumm kann keiner sein, schon gar kein<br />

Privatinvestor. Am Ende wird wohl die Stadt auf einem gigantischen<br />

Schuldenberg für dieses völlig überdimensionierte Bad hängen bleiben und<br />

darunter werden alle anderen Einrichtungen <strong>Idstein</strong>s massiv zu leiden<br />

haben. Es ist schon erstaunlich, wie kurzsichtig und verantwortungslos die<br />

Politik handelt, wenn es gilt Luftschlösser nachzujagen. Der gesunde<br />

Menschenverstand sagt einem schon, dass ein solches Bad in <strong>Idstein</strong> nicht<br />

kostendeckend betrieben werden kann.<br />

10.06.2012 Commandante, dieser Kommentator ist bei uns<br />

registriert.<br />

Unfähiger Bürgermeister und amateurhafte Stadtverordnete<br />

dieses Spaßbad wird die Stadt <strong>Idstein</strong> ruinieren! Sowohl unser<br />

Bürgermeister als auch unsere blauäugigen Stadtverordneten<br />

einschließlich <strong>FWG</strong> haben hier total versagt.Wann endlich kehrt bei<br />

unseren Stadtverordneten der REALITÄTSSINN zurück?<br />

<strong>Idstein</strong> kann sich weder mit Limburg<br />

noch mit anderen Städten im MTK Kreis messen. Schwimmbäder wie in<br />

unsen Nachbarstädten Niedernhausen und Bad Camberg sind zweckmäßig<br />

und übersteigen nicht das Maß des Notwendigen. Bleit zu hoffen, dass<br />

auch aufgrund der dessaströsen Finanzsituation der Stadt endlich<br />

realistische, bescheindenere Brötchen gebacken werden, und <strong>Idstein</strong> in<br />

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naher Zukunft einen Bürgermeister bekommt, der <strong>zum</strong> einen ein<br />

Verwaltungsfachmann(frau) <strong>zum</strong> anderenein Wirtschaftsfachmann(frau)<br />

ist. Die Parteizugehörigkeit ist hierbei unerheblich. Kompetenz, Erfahrung<br />

und neue realistische Ziele sowie Schuldenabbau sollten hier Priorität<br />

haben. Allein mir fehlt der Glaube!<br />

Stefan Reifenberger;<strong>Idstein</strong><br />

10.06.2012 <strong><strong>Idstein</strong>er</strong>, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />

Absehbarer Untergang - was sagen Rechnungshof und<br />

übergeordnete politische Instanzen?<br />

Es bleibt zu hoffen, daß der (vorläufige) Insolvenzverwalter sehr kritisch<br />

auch das Verhalten <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Politiker im Hinblick auf die Beteiligung an<br />

einer möglichen Insolvenzverschleppung prüft. (Nicht falsch verstehen:<br />

Keine direkte aktive Beteiligung, sondern Nichtwahrnehmung von<br />

Prüfpflichten, mehrmalige Verlängerung von Zahlungszielen etc..)<br />

Gleichfalls bleibt zu wünschen, daß der Landesrechnungshof und die<br />

übergeordneten politischen Kontrollinstanzen sich darüber hinaus das<br />

augenscheinlich unprofessionelle Verhalten <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Politiker beim<br />

Abschluß der Verträge kritisch prüfend anschauen. Wenn alles OK war / ist<br />

- wunderbar für alle Beteiligten. Wenn es Fehler gab, sollten die<br />

Verantwortungsträger zu eben dieser gezogen werden.<br />

Es kann nicht sein, daß die ohnehin in ihren finanziellen Möglichkeiten<br />

stark eingeschränkte Stadt <strong>Idstein</strong> ohne kritische und professionelle<br />

Untersuchung der Gesamtzusammenhänge weitere wirtschaftliche<br />

Belastungen aus dem Thema "Tournesol" übernehmen muß.<br />

11.06.2012 Elsa Maier, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />

Armes <strong>Idstein</strong><br />

Über viele Jahre haben die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> über das Schwimmbad diskutiert. Im<br />

Grunde war immer klar, dass ein Schwimmbad ein Zuschussobjekt sein<br />

wird. Das wussten alle, auch die Parteien.<br />

Die Kernfrage ist doch wieviele Besucher benötige ich pro Tag damit sich<br />

das Schwimmbad wirtschaftlich trägt? So rechnet "Lieschen Müller" und<br />

das ist nicht von der Hand zu weisen.<br />

Dennoch hat die Stadt sich das Konzept "schönrechnen" lassen und mit<br />

653


finanztechnischer Kreativität ein Konstrukt geschaffen, dass zu dem<br />

jetzigen Debakel führte.<br />

Der städtische Haushalt wird wohl für die nächsten Jahre eine feste<br />

planbare Größe beinhalten, das Tournesoldefizit Mich ärgert auch, dass die<br />

Verantwortlichen wie immer nicht zur Rechenschaft gezogen werden. Die<br />

Bank bekommt ihr Geld, die Politiker bleiben im Amt und der Bürger zahlt<br />

die Zeche - Armes <strong>Idstein</strong><br />

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<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 09.Juni 2012<br />

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<strong>Idstein</strong><br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12.Juni 2012<br />

Schüler auf dem Trockenen?<br />

12.06.2012 - IDSTEIN<br />

Von Volker Stavenow<br />

TOURNESOL-BAD Geschäftsführung droht Stadt: Insolvenzantrag<br />

zurückziehen und verhandeln oder kein Zutritt mehr<br />

Werden am kommenden Donnerstag Klassen, die <strong>zum</strong> Schulschwimmen<br />

ins <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Bad gehen wollen, von den Betreibern an der<br />

Eingangstür abgewiesen und nach Hause geschickt? <strong>Eine</strong> gestrige E-Mail<br />

an den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Magistrat läßt fast keinen anderen Schluss zu: „Bis der<br />

Insolvenzantrag seitens der Stadt <strong>Idstein</strong> zurückgezogen wird und die<br />

Stadt wieder an den Verhandlungstisch zurückkehrt, sind wir leider<br />

gezwungen, den Zutritt für das Schulschwimmen ab Donnerstag, den 14.<br />

Juni, zu verwehren. Wir bedauern dies sehr und ersuchen um Verständnis<br />

für diesen Schritt. Selbstverständlich stehen wir kurzfristig für Gespräche<br />

zur Verfügung und verbleiben.“<br />

Dass ist das Kernstück einer E-Mail, die gestern nicht nur Bürgermeister<br />

Gerhard Krum erreichte, sondern auch die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Parteien. Absender:<br />

„Mit freundlichen Grüßen: Michael Beck und Alexander Hackl,<br />

Geschäftsführung der Tournesol <strong>Idstein</strong> Betriebs GmbH.“ Grund für diesen<br />

Schritt ist laut Tournesol die Nichtzahlung des Betriebskostenzuschusses<br />

durch die Stadt. „Die Stadt <strong>Idstein</strong> fordert mit letztem Zahlungstermin<br />

11.6.2012 Gebühren für Wasser und Abwasser in Höhe von ca. 121000<br />

Euro. Der Betriebskostenzuschuss, welcher als Zuschuss für das<br />

kostenlose Schwimmen von Schulen und Vereinen dient, wurde seit<br />

Februar 2012 von der Stadt <strong>Idstein</strong> nicht mehr beglichen und weist mit<br />

heutigem Tage einen Saldo von 229 000 zugunsten der Tournesol <strong>Idstein</strong><br />

Betriebs GmbH aus“, heißt es in der Mail. In der Anlage haben Beck und<br />

Hackl die bereits gestellte Mahnung für diesen Betrag gleich mit versandt.<br />

Weiter seien der Tournesol <strong>Idstein</strong> Betriebs GmbH aus Sicht der<br />

Geschäftsführung durch die aufgetretenen und teilweise bereits<br />

behobenen Baumängel Kosten und Schaden nach Abzug der laufend<br />

anfallenden Pachtrate in Höhe von rund 750 000 Euro entstanden.<br />

Nunmehr fühle sich weder der Eigentümer, die Oberbank, welche eine<br />

Bankgarantie vom Generalunternehmer für die Behebung der Bauschäden<br />

besitze, noch die Stadt dafür zuständig, kritisiert die Tournesol-<br />

663


Geschäftsführung.<br />

„Ein zudem von der Oberbank geforderter Eintritt der Stadt in die Verträge<br />

ist aus unserer Sicht nicht erforderlich, da derzeit ein Guthaben in Höhe<br />

von 750 000 Euro gegenüber der Oberbank besteht“, erklären Hackl und<br />

Beck. Die generellen Verhandlungen darüber seien von Stadt und<br />

Oberbank nach dem 15. Mai abgebrochen worden. Tournesol habe<br />

nunmehr eine Rechtsanwaltskanzlei beauftragt, die Interessen der<br />

Betriebs GmbH wahrzunehmen. Die Geschäftsführer verweisen auf ein<br />

Schreiben an alle Beteiligten, dem zu entnehmen sei, dass spätestens ab<br />

dem gestrigen 11. Juni eine Wiederaufnahme der Gespräche seitens der<br />

Stadt und der Oberbank signalisiert werden sollte. „Nun wurde sogar eine<br />

Insolvenzantrag und ein Vollstreckungsverfahren gegen uns eingeleitet.“<br />

Auf Anfrage der IZ erklärte Bürgermeister Gerhard Krum: „Ich habe nicht<br />

die Absicht, zu den Auswirkungen, die sich aus dem Insolvenzverfahren<br />

gegen Tournesol ergeben, presseöffentliche Stellungnahmen abzugeben.“<br />

„Ich bin entsetzt über das Handeln der Tournesol-Betriebs GmbH. Die<br />

Geschäftsführung nimmt ja die Schüler quasi als Geisel. Das bezeichne ich<br />

als bösartiges Handeln. Der Sachverhalt muss zwischen Stadt <strong>Idstein</strong> und<br />

Tournesol und nicht auf dem Rücken der Kinder geklärt werden. Die<br />

Schüler müssen aus diesem Spiel herausgehalten werden. Das ist eine<br />

echte Eskalation der Diskussion“, fand gestern Landrat Burkhard Albers<br />

auf Anfrage der IZ nicht nur Worte <strong>zum</strong> Tournesol-Schreiben, sondern<br />

formulierte auch harsche Kritik. Der Kreis zahlt als Schulträger 50 000<br />

Euro für das Schulschwimmen an die Stadt <strong>Idstein</strong>.<br />

„Vor dem jetzigen Wissenshintergrund dürfte die Drohung Tournesols,<br />

kein Schulschwimmen mehr zuzulassen, eher eine Erpressung darstellen,<br />

als ein Zeichen des Willens, zu einer einvernehmlichen Regelung zu<br />

kommen“, reagierte CDU-Fraktions-Chef Thomas Zarda.<br />

Der Bad-Betreiber droht, ab Donnerstag das Schulschwimmen im Tournesol nicht mehr<br />

zuzulassen. Archiv-Foto: wita/Udo Mallmann<br />

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<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 12.Juni 2012<br />

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<strong>Idstein</strong><br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 13.Juni 2012<br />

„Bad wird nicht geschlossen“<br />

13.06.2012 - IDSTEIN<br />

Von Ingrid Nicolai<br />

TOURNESOL<br />

Bürgermeister Krum um Sachlichkeit bemüht / Auch DLRG<br />

betroffen<br />

Nicht nur die Jungen und Mädchen, die regelmäßig <strong>zum</strong> Schulschwimmen<br />

ins Tournesol-Bad gehen, haben laut Geschäftsführung keinen freien<br />

Eintritt mehr, auch die DLRG soll nicht mehr kostenlos im Bad trainieren<br />

und ausbilden dürfen. Beim jüngsten DLRG-Schwimmen wurde ein<br />

Handzettel an die Jugendlichen verteilt, auf dem Geschäftsführer<br />

Alexander Hackl informiert, „dass die vertraglichen Vereinbarungen zur<br />

Unterstützung der DLRG seitens der Stadt <strong>Idstein</strong> nicht eingehalten<br />

werden/wurden“. Er argumentiert, dass die Stadt ihren Zahlungen seit<br />

Februar nicht mehr nachgekommen sei. Bürgermeister Gerhard Krum<br />

stellt klar, dass die aufgemachte Rechnung „Kein Betriebskostenzuschuss,<br />

also auch kein Schul- und Vereinsschwimmen mehr“ so einfach nicht sei.<br />

Derzeit lässt die Stadt rechtlich prüfen, ob Tournesol von Vertrags wegen<br />

nicht verpflichtet ist, Schüler und Lebensretter ins Bad zu lassen. Die<br />

Stadt hatte vor einer Woche als Gläubigerin einen Insolvenzantrag gegen<br />

die Betreibergesellschaft Tournesol <strong>Idstein</strong> Betriebs GmbH gestellt, um mit<br />

Hilfe eines Insolvenzverwalters eine Sanierung zu emöglichen und<br />

weiteren Schaden zu vermeiden. Die Gesellschaft war der Stadt seit<br />

Baderöffnung 2010 Wassergebühren schuldig geblieben - mittlerweile<br />

mehr als 400 000 Euro. Das Amtsgericht Wiesbaden prüft derzeit die<br />

Sachlage. „Das wird etwa drei Monate dauern“, schätzt Krum.<br />

Die Betreibergesellschaft ist die Tochter der bereits seit Dezember<br />

insolventen Tournesol Energie- und Freizeitanlagen GmbH. Beide werden<br />

von Alexander Hackl geführt.<br />

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Krum ist um Sachlichkeit bemüht: „Das Bad wird nicht geschlossen, keiner<br />

wird entlassen.“ Die Stadt sei wegen eines neuen Leasingvertrages mit<br />

der Eigentümerin des Bades, der österreichischen Oberbank, in<br />

Verhandlungen, ein Ausschreibungsverfahren für den künftigen Betrieb sei<br />

in Vorbereitung. Der Erhalt des Bades - ohne größere finanzielle Risiken -<br />

sei oberstes Ziel Die Hilfe eines Anwaltsbüros werde weiter in Anspruch<br />

genommen.<br />

Zwischenzeitlich hat der Kreisausschuss der Stadt vorgeschlagen, 25 000<br />

Euro aus der Kreiskasse direkt an Tournesol zu zahlen unter der Maßgabe,<br />

dass die Schulkinder weiterhin <strong>zum</strong> Schwimmunterricht ins Bad gelassen<br />

werden. Diesen Weg werde der Kreis nur dann gehen, wenn <strong>Idstein</strong> damit<br />

einverstanden ist, erläuterte Landrat Burkhard Albers gestern.<br />

Bei dem Geld handelt es sich um die Hälfte der Jahressumme (50 000<br />

Euro), die der Kreis aufgrund eines Vertrags an die Stadt <strong>Idstein</strong> zahlt für<br />

die Sicherstellung des Schwimmunterrichts. Sollte Tournesol die Schüler<br />

abweisen, müssen Alternativen in Wiesbaden und Bad Camberg gesucht<br />

werden. Für die Fahrten der Kinder müsste der Kreis die Kosten<br />

übernehmen. „Wir brauchen Klarheit bis Ende Juli“, so der Landrat.<br />

FAKTEN<br />

Die Stadt ist zwar nicht Eigentümerin oder Pächterin des Bades, haftet<br />

aber über eine Konkordanz-Vereinbarung gegenüber der Oberbank, wenn<br />

die Leasing oder Betreibergesellschaft zahlungsunfähig ist. Die Stadt<br />

könnte das Allwetterbad dann in ihr Eigentum übernehmen, es leasen<br />

oder pachten, den Betrieb selbst übernehmen oder einen Dritten<br />

beauftragen.<br />

Die Stadt hat sich verpflichtet, das Bad über einen Zeitraum von 25<br />

Jahren mit jährlich 500 000 Euro zu fördern, um insbesondere dort das<br />

Schul- und Vereinsschwimmen zu ermöglichen.<br />

Ein Vertrag zwischen <strong>Idstein</strong> und dem Landkreis regelt, dass der<br />

Rheingau-Taunus jährlich 50 000 Euro an die Stadt zahlt für die<br />

Sicherstellung des obligatorischen Schwimmunterrichts der Schulen.<br />

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Kommentar <strong>zum</strong> Pressebericht:<br />

13.06.2012 castorp, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />

"Der Erhalt des Bades - ohne größere finanzielle Risiken - sei oberstes<br />

Ziel"<br />

Angesichts der Rückbürgerschaft der Stadt gegenüber der Oberbank ist es<br />

ja wohl etwas naiv von der Vermeidbarkeit größerer finanzieller Risiken zu<br />

sprechen. Im ungünstigsten Fall steht die Stadt für über 30 Millionen<br />

gerade. Auch die Betriebskosten sind enorm, wie man allein an den<br />

Wasserkosten sehen kann, die das Bad nicht einmal begleichen kann. Mit<br />

der Stadt <strong>Idstein</strong> und dem Tournesol scheint es wie mit der Rettung<br />

Griechenlands: ein Fass ohne Boden. Jeder weiß das, aber die Politik<br />

beschönigt munter bis das dicke Ende kommt. Übrigens werden die Kinder<br />

heute schon mit Bussen von den <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Schulen <strong>zum</strong> Tournesol<br />

gefahren und dort auch wieder abgeholt.<br />

<strong>Idstein</strong><br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung online vom 13.Juni 2012<br />

Schul- und Vereinsschwimmen im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-<br />

Bad bleibt kostenlos<br />

13.06.2012 - IDSTEIN<br />

Von Ingrid Nicolai<br />

Die Aufregung war groß, als die Geschäftsführung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Tournesol-Bads jüngst mitgeteilt hatte, den Teilnehmern von Schul- und<br />

Vereinsschwimmen künftig keinen kostenlosen Eintritt mehr zu gewähren.<br />

Die Stadt <strong>Idstein</strong> hat deshalb beim Landgericht <strong>Idstein</strong> eine einstweilige<br />

Verfügung beantragt, die am Mittwoch auch ergangen ist. Demnach muss<br />

das Schul- und Vereinsschwimmen im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol von der<br />

Geschäftsführung des Allwetter-Bades weiterhin ermöglicht werden.<br />

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Der Streit zwischen der Stadt <strong>Idstein</strong> und Tournesol hatte sich, wie<br />

berichtet, wegen ausstehender Gelder zugespitzt. So wurde beim jüngsten<br />

DLRG-Schwimmen ein Handzettel an die Jugendlichen verteilt, auf dem<br />

Geschäftsführer Alexander Hackl informiert, „dass die vertraglichen<br />

Vereinbarungen zur Unterstützung der DLRG seitens der Stadt <strong>Idstein</strong><br />

nicht eingehalten werden/wurden“. Er argumentiert, dass die Stadt ihren<br />

Zahlungen seit Februar nicht mehr nachgekommen sei. Bürgermeister<br />

Gerhard Krum stellt hingegen klar, dass die aufgemachte Rechnung „Kein<br />

Betriebskostenzuschuss, also auch kein Schul- und Vereinsschwimmen<br />

mehr“ so einfach nicht sei.<br />

Gegen die Tournesol-Betreibergesellschaft läuft derzeit ein<br />

Insolvenzantrag. Diesen hatte die Stadt vor einer Woche als Gläubigerin<br />

gestellt, um mit Hilfe eines Insolvenzverwalters eine Sanierung zu<br />

ermöglichen und weiteren Schaden zu vermeiden. Dennoch betonte<br />

Bürgermeister Krum: „Das Bad wird nicht geschlossen, keiner wird<br />

entlassen.“<br />

Das <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Bad. Archivfoto: Heilhecker<br />

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<strong>Idstein</strong><br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 14.Juni 2012<br />

Schüler dürfen schwimmen<br />

14.06.2012 - IDSTEIN<br />

Von Ingrid Nicolai<br />

TOURNESOL I<br />

Landgericht stützt mit einstweiliger Verfügung Position der Stadt<br />

Jetzt hat das Gericht entschieden: Das Schulschwimmen im Tournesol<br />

muss weiter von der Geschäftsführung des Allwetter-Bades ermöglicht<br />

werden. Nachdem sich der Streit zwischen Stadt und Geschäftsführung<br />

wegen ausstehender Gelder weiter zugespitzt hatte, wurde von der Stadt<br />

<strong>Idstein</strong> beim Landgericht eine einstweilige Verfügung beantragt, die<br />

gestern so ergangen ist.<br />

Die Stadt als Gläubigerin hatte am 6. Juni einen Insolvenzantrag gegen<br />

die Betreibergesellschaft Tournesol <strong>Idstein</strong> Betriebs GmbH gestellt,<br />

woraufhin die Geschäftsführer des Bades, Alexander Hackl und Michael<br />

Beck reagierten, indem sie Anfang der Woche den Magistrat per E-Mail<br />

informierten, dass der Zutritt <strong>zum</strong> Schulschwimmen ab morgigen<br />

Donnerstag verwehrt werde, bis der Insolvenzantrag seitens der Stadt<br />

zurückgezogen werde und die Stadt wieder an den Verhandlungstisch<br />

zurückkehre.<br />

Daraufhin hat die Stadt die einstweilige Verfügung beantragt. Während<br />

am gestrigen Vormittag im Landgericht über den Fall entschieden wurde,<br />

erreichten die DLRG und die betroffenen Schulen im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land ein E-<br />

Mail, in dem Beck und Hackl mitteilten, dass sie „aus Kulanzgründen den<br />

Schulen gegenüber“ den Zutritt nicht wie angekündigt am 14. Juni,<br />

sondern erst ab 19. Juni verwehren werden.<br />

Das dürfte nun hinfällig sein, es sei denn Tournesol geht gegen diese<br />

Entscheidung vor. „Das kann der Antragsgegner natürlich jederzeit tun“,<br />

erklärt Dr. Hans Kieserling vom Landgericht.<br />

In der Begründung der einstweiligen Verfügung heißt es, dass ein<br />

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„Zurückbehaltungsrecht der Antragsgegner wegen nicht geleisteter<br />

Betriebskostenzuschüsse nicht gewährleistet sei.“<br />

Die Entscheidung dürfte im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land zahlreiche Schulleiter aufatmen<br />

lassen, die sich schon überlegt hatten, wie und wo es kurz vor den<br />

Sommerferien Alternativen <strong>zum</strong> Schulschwimmen geben könnte. Rund<br />

8000 Schüler, vorwiegend der Klassenstufen 3 bis 6, nehmen im Jahr am<br />

Schulschwimmen teil.<br />

<strong>Idstein</strong><br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 14.Juni 2012<br />

„Erpressung ist schäbig“<br />

14.06.2012 - IDSTEIN<br />

Von Volker Stavenow<br />

TOURNESOL II<br />

Fraktionen empört über Drohung, Schülern und Vereinen den Bad-<br />

Zugang zu verweigern<br />

Auch nach der abwehrenden Entscheidung des Landgerichtes Wiesbaden<br />

(siehe oben stehenden Artikel) schlägt die Drohung von Tournesol, Schul-<br />

und Vereinsschwimmen als Reaktion auf den Insolvenzantrag der Stadt<br />

<strong>Idstein</strong> gegen die Betriebs GmbH nicht mehr zuzulassen, in der Politik<br />

weiter hohe Wellen.<br />

Die SPD-Fraktion reagiert auf die Drohung der Tournesol-Betreiber, das<br />

Schul- und Vereinsschwimmen zu verwehren, mit „Empörung und völligem<br />

Unverständnis“. Nicht nachvollziehbar und haltlos seien die genannten<br />

Gründe für ein solches Vorgehen. „Laut Durchführungsvereinbarung hat<br />

Tournesol den Betriebskostenzuschuss an die Oberbank abgetreten. Die<br />

Betriebs GmbH kann den Betriebskostenzuschuss folglich gar nicht von<br />

der Stadt fordern“, stellt der SPD-Fraktionsvorsitzende Marius Weiß klar.<br />

„Darüber hinaus grenzt die Warnung, die Stadt möge den Insolvenzantrag<br />

zurückziehen, sonst würde man das Schulschwimmen einstellen, glatt an<br />

671


Erpressung. Die Schüler in den Konflikt mit hineinzuziehen ist an<br />

Schäbigkeit kaum zu überbieten“, ärgert sich Weiß.<br />

„Die Betriebsgesellschaft macht es sich einfach, wenn sie die Außenstände<br />

der Wasserlieferungen, die letztlich aus ihrem Betrieb herrühren, einseitig<br />

der Oberbank anlastet und die Außenstände bei ihrer Rechnung nicht<br />

berücksichtigt. Der im Schreiben an den Magistrat angekündigte Schritt,<br />

das Schulschwimmen zu untersagen, ist wohl ein letzter Versuch, die<br />

Insolvenz abzuwenden“, beurteilt Annette Reineke-Westphal aus Sicht der<br />

Grünen den Schritt von Tournesol.<br />

„Die Stadt damit unter Druck zu setzen, auf dem Rücken der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Kinder, wird die bisher noch bestehenden Sympathiewerte nachhaltig<br />

beschädigen. Dies führt auch dazu, dass ein Entgegenkommen durch der<br />

Stadt kaum mehr zu erwarten ist.“ Die Grünen bringen dazu einen<br />

Dringlichkeitsantrag in die nächste Sitzung der<br />

Stadtverordnetenversammlung ein. Darin fordern sie, dass ein<br />

Leistungsverzeichnis für den Betrieb des Schwimmbades vor Beginn des<br />

Ausschreibungs- oder Vergabeverfahrens zur Beschlussfassung vorgelegt<br />

wird.<br />

„Das jetzige Verhalten der Tournesol-Geschäftsführung ist nicht tolerierbar<br />

wie auch hochgradig unüberlegt und zeigt, wie verfahren die Situation<br />

inzwischen ist. Letztlich muss man nun versuchen, eine Lösung zu finden,<br />

die nicht auf dem Rücken der Besucher, Schüler oder Vereine ausgetragen<br />

wird und zugleich weitere finanzielle Schäden von der Stadt abhalten“,<br />

bewertet die Liberale Chalupa-Albrecht die Situation.<br />

672


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16.Juni 2012<br />

673


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 16.Juni 2012<br />

674


<strong>Idstein</strong><br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 20.Juni 2012<br />

„<strong>Idstein</strong> hat eine gute Position“<br />

20.06.2012 - IDSTEIN<br />

Von Ingrid Nicolai<br />

(in). Auch wenn der Geldfluss zwischen Oberbank, Stadt und Tournesol-<br />

Gesellschaften gestoppt ist, und jetzt das Gericht über den<br />

Insolvenzantrag der Stadt gegen die Betreibergesellschaft entscheiden<br />

muss, schließt Bürgermeister Gerhard Krum eine einvernehmliche Lösung<br />

nicht völlig aus. „Die Parteien reden miteinander - und zwar nicht nur über<br />

ihre Anwälte.“ Er macht aber auch unmissverständlich klar: „Im<br />

Zweifelsfall wird noch mehr gestritten. Die Stadt hat eine gute Position.“<br />

Die Zeitschiene spiele bei den weiteren Verhandlungen eine große Rolle.<br />

Krum hofft auf eine Einigung noch in diesem Jahr. Auch die Oberbank als<br />

Eigentümerin dränge auf eine Lösung, fordert jetzt von der Stadt den<br />

jährlichen Betriebskostenzuschuss über 500 000 Euro. Als die Stadt den<br />

Insolvenzantrag gegen die Betreibergesellschaft stellte, hat die Oberbank<br />

im gleichen Zuge den Leasingvertrag gekündigt und einen Insolvenzantrag<br />

gegen die Tournesol-Verwaltungsgesellschaft gestellt.<br />

Ziel der Stadt ist es, in den Besitz des Bades zu kommen, die<br />

vorhandenen Baumängel zu beseitigen, um dann einen neuen Betreiber zu<br />

finden. „Dafür müssen aber erst einmal der alte Leasing- und Pachtvertrag<br />

aufgelöst werden.“ Auch über den Umfang der tatsächlichen Baumängel<br />

herrscht noch keine Einigkeit. Ein Gutachter der Stadt kam zu anderen<br />

Ergebnissen als ein Gutachter der Oberbank. Geklärt werden muss, ob<br />

nun ein drittes Gutachten eingeholt wird oder ein selbstständiges<br />

Beweissicherungsverfahren in die Wege geleitet wird.<br />

Vom Tisch ist nach Einschätzung von Bürgermeister Krum die Weigerung<br />

der Tournesol-Geschäftsführung, das Schul- und Vereinsschwimmen<br />

zuzulassen, nachdem das Gericht der Stadt mit einer einstweiligen<br />

Verfügung den Rücken gestärkt hat.<br />

675


Kommentar <strong>zum</strong> Pressebericht:<br />

20.06.2012 castorp, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />

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Die Stadt hat eine gute Position?<br />

Wieso das? Die Stadt haftet gegenüber der Oberbank für die Erfüllung des<br />

Leasing Vertrages, d.h. in voller Höhe der Bau- und Finanzierungskosten<br />

des Bades, also mindestens satte 30 Millionen Euro. Wenn dazu noch der<br />

Betrieb nur defizitär aufrechterhalten werden kann, so kommt auf die<br />

Stadt <strong>Idstein</strong> ein gigantischer neuer Schuldenberg zu, der im Haushalt<br />

wohl kaum solide verankert ist und aus den Einnahmen der Stadt auch nie<br />

und nimmer getragen werden kann.<br />

Heutige Politiker haben das unnachahmliche Talent, die Wirklichkeit immer<br />

in einem schönen Licht erscheinen zu lassen.<br />

<strong>Idstein</strong><br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 25.Juni 2012<br />

<strong>Idstein</strong>: Tournesol-Insolvenz abgelehnt<br />

25.06.2012 - IDSTEIN<br />

Von Volker Stavenow<br />

Das Wiesbadener Amtsgericht hat den Insolvenzantrag der Stadt <strong>Idstein</strong><br />

gegen die Tournesol-Betriebs GmbH (die IZ berichtete mehrfach<br />

ausführlich darüber) als unzulässig zurückgewiesen. Der Beschluss<br />

erfolgte bereits vergangene Woche am Mittwoch und liegt der IZ schriftlich<br />

vor.<br />

„Der Antrag eines Gläubigers ist dann zulässig, wenn der Antragsteller ein<br />

rechtliches Interesse an der Eröffnung des Insolvenzverfahrens hat und<br />

seine Forderung und den Eröffnungsgrund glaubhaft macht. Die<br />

Antragstellerin (die Stadt <strong>Idstein</strong>, die Red.) hat indessen ihre<br />

676


Insolvenzforderung nicht ausreichend dargelegt und glaubhaft gemacht“,<br />

heißt es in der Begründung für die Ablehnung.<br />

Oberbank ist Schuldner<br />

Im Klartext heißt das in der Begründung weiter, dass die Bescheide für<br />

das zu zahlende offene Wassergeld für das Tournesol-Bad zwar per<br />

Adresse an die Tournesol-Betriebs GmbH gehen, Schuldner als<br />

Erbbauberechtiger aber die Oberbank sei. Das Gericht legt weiter dar,<br />

dass dieser Fakt auch dann Bestand hat, wenn eine Regelung zwischen<br />

Oberbank und <strong>Idstein</strong> existiere, nach der die Wasser- und<br />

Abwassergebühren direkt mit der Tournesol-Betriebs GmbH abgerechnet<br />

würden.<br />

„Hieraus ergibt sich indessen kein Verwaltungsakt gegen die<br />

Antragsgegnerin (die Tournesol-Betriebs GmbH, die Red.), sondern ein<br />

solcher gegen die Oberbank <strong>Idstein</strong>, sodass die Bescheide weder<br />

bestandskräftig gegen die Antragsgegnerin werden konnten, noch einen<br />

Vollstreckungstitel gegen diese darstellen können“, heißt es wörtlich in der<br />

Begründung. <strong>Eine</strong> abweichende Wertung hätte sich laut Gericht nur<br />

ergeben könne, wenn die städtischen Bescheide ausschließlich an die<br />

Tournesol-Betriebs GmbH gerichtet gewesen wären. Da dies nicht der Fall<br />

sei, wären die Bescheide zur Überzeugung des Gerichtes nicht geeignet,<br />

Forderungen der Stadt <strong>Idstein</strong> gegen die Tournesol-Betriebs GmbH<br />

glaubhaft zu machen.<br />

Stadt geht vor Landgericht<br />

Die Ablehnung unseres Insolvenzantrages und die Begründung des<br />

Wiesbadener Amtsgerichtes sind nicht zutreffend. Deshalb werden wir<br />

jetzt in die nächste Instanz gehen. Die Vorbereitungen für den Gang vor<br />

das Landgericht sind bereits in vollem Gange, denn wir als Stadt müssen<br />

natürlich auf diesen Beschluss sofort reagieren“, sagte <strong>Idstein</strong>s<br />

Bürgermeister Gerhard Krum auf Anfrage der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung am<br />

vergangenen Samstag.<br />

Nach seiner Einschätzung wird sich auch das Landgericht ähnlich zügig mit<br />

der Thematik auseinandersetzen, wie das Amtsgericht Wiesbaden. „Wir<br />

haben natür lich mit der Möglichkeit einer Ablehnung durch das<br />

Amtsgericht gerechnet. Da auch die Oberbank einen Insolvenzantrag<br />

gegen die Tournesol-Betriebs GmbH gestellt hat, bleibt der Ausgang<br />

dieses Vorganges noch abzuwarten. Nach meiner Kenntnis ist hier der<br />

677


Sachstand noch offen. Ich denke, auch durch diese Ablehnung unseres<br />

Insolvenzantrages ist die Position der Stadt <strong>Idstein</strong> nicht geschwächt<br />

worden“, beurteilt Krum die aktuelle Lage.<br />

Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgermeister bestätigt, dass neben der gerichtlichen<br />

Auseinandersetzung zwischen Tournesol, Oberbank und Stadt <strong>Idstein</strong><br />

weiterhin Gespräche stattfinden würden, um parallel zu dem<br />

Schlagabtausch vor dem Kadi eine Lösung außerhalb des Justizstreites zu<br />

finden. Inwieweit diese Gespräche möglicherweise zu einem Ergebnis<br />

führen, das alle drei beteiligten Parteien akzeptieren könnten, ließ Krum<br />

offen. „Das Bad soll weiterlaufen, mit einem neuen Betreiber. Das ist nach<br />

wie vor unser Ziel!<br />

Zur Tournesol-Thematik äußern sich auch die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Liberalen: Die<br />

FDP-Stadtverordnete Anna Chalupa-Albrecht und Thomas Clemenz, 1.<br />

Vorsitzender des FDP-Ortsverbandes <strong>Idstein</strong>, bedauern, dass die Gremien,<br />

die regelmäßig über die Verhältnisse des Tournesol-Bades von der<br />

Stadtverwaltung und der Firma Tournesol informiert werden sollten, nicht<br />

vollständig und vor allem auch nicht frühzeitig alle Tatsachen erfahren<br />

haben.<br />

In den abgeschlossenen Verträgen sei geregelt, dass der Stadt<br />

umfassende Auskunfts- und Informationsrechte zustehen und die Firma<br />

Tournesol sich zu entsprechender Auskunft verpflichtet. Wieso das nicht<br />

passierte, werde sich später zeigen.<br />

Nach Auffassung der FDP ist die veränderte Ausführung des<br />

ursprünglichen Konzepts und die gewählte Preisgestaltung unter<br />

Einbeziehung eines Sportcenters in das Bad der wesentliche Auslöser für<br />

die entstandene Situation.<br />

Die derzeitige Situation sei vermutlich erheblich verursacht durch eine<br />

falsche Geschäfts- und Preispolitik. Die kurzfristig erfolgten<br />

Preissteigerungen an Wochenenden und Feiertagen für normale Besucher<br />

(nicht Abonnenten) mache deutlich, dass hier Sachverstand fehle.<br />

Auf der anderen Seite stelle sich die Frage, weshalb die Stadt den Antrag<br />

auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens stellte. Der Antragsteller hafte für<br />

die Kosten des Verfahrens und bei einer vorläufigen Eröffnung werde ein<br />

Gutachten erstellt, das bei den verflochtenen Strukturen nicht billig werde.<br />

Chalupa-Albrecht und Clemenz: „Sobald die Geschäftsführer erkennen,<br />

678


dass ein Insolvenztatbestand gegeben ist, müssen sie selber tätig werden<br />

und einen entsprechenden Eigenantrag stellen. Andernfalls haften sie mit<br />

ihrem privaten Vermögen und es wird strafrechtlich relevant. Dieser<br />

Eigenantrag ist bisher nicht gestellt worden, sodass davon ausgegangen<br />

werden muss, dass die laufende Buchhaltung einen Insolvenzgrund noch<br />

nicht ergibt.“<br />

Hoffen auf Kompromiss<br />

Die FDP <strong>Idstein</strong> hätte einen Insolvenzantrag nicht empfohlen und geht<br />

davon aus, dass sich ein Rechtsstreit nicht vermeiden lassen wird. „Auf die<br />

Stadt <strong>Idstein</strong> werden erhebliche Anwalts-, Gerichts- und<br />

Sachverständigenkosten zukommen.“<br />

Deshalb hofft sie, dass frühzeitig ein vernünftiger Kompromiss gefunden<br />

werde. Bei der wirtschaftlichen Situation und der im Vertrag<br />

eingegangenen weitgehenden Verpflichtungen der Stadt könne dies<br />

voraussichtlich jedoch nur so aussehen, dass die Stadt in die laufenden<br />

Verträge eintrete und selber einen fachkundigen Betreiber auf eigenes<br />

Risiko beauftrage.<br />

Vor Gericht gehen die Wogen hoch, im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol planschen Groß<br />

und Klein im unbezahlten Wasser. Archivfoto: privat<br />

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<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 25.Juni 2012<br />

680


<strong>Idstein</strong><br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 30.Juni 2012<br />

FDP <strong>Idstein</strong> äußert sich zur Ablehnung des Tournesol-<br />

Insolvenzantrags<br />

30.06.2012 - IDSTEIN<br />

(red). Die FDP meint in Sachen Ablehnung des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Insolvenz-<br />

Antrages gegen die Tournesol-Betriebs GmbH durch das Wiesbadener<br />

Amtsgereicht: „Kein Rechtsmittel gegen den Beschluss einlegen. Das ist<br />

zwar für die Stadt und ihre rechtlichen Vertreter nicht so schön, für die<br />

Bürger der Stadt jedoch finanziell besser“, so der Liberale Thomas<br />

Clemenz, Ortsvorsitzender der FDP. Dass das Signal, das die Stadt mit der<br />

Antragstellung gesetzt hat, genügt, davon ist auch Anna Chalupa-<br />

Albrecht, die Stadtverordnete der FDP, überzeugt.<br />

Beide weisen darauf hin, dass schließlich auch die Oberbank einen<br />

Insolvenzantrag gegen die Betriebsgesellschaft gestellt habe, der mit<br />

dieser Argumentation nicht vom Gericht abgewehrt werden könne und<br />

damit zu einer Überprüfung der wirtschaftlichen Situation der Gesellschaft<br />

führen dürfte. Bei dieser Gelegenheit macht die FDP nochmals deutlich,<br />

dass mit einem Insolvenzantrag keineswegs auch unmittelbar eine<br />

Insolvenzeröffnung verbunden ist, wie der vorliegende negative Beschluss<br />

zeigt.<br />

„In einem Prüfungsverfahren kann sich anschließend ergeben, dass ein<br />

Insolvenzgrund gar nicht vorgelegen hat“, so Clemenz. Es spiele eigentlich<br />

keine Rolle, ob ein oder zwei Anträge gestellt sind. Nach Chalupas<br />

Meinung sei es jetzt, da die Stadt Verhandlungswillen signalisiert habe, an<br />

der Zeit, sich zusammen zu setzen. Das aber setze voraus, dass auch die<br />

anderen Beteiligten einigungsbereit seien.<br />

Nach Clemenz’ Überzeugung wäre jede außergerichtliche Einigung auf der<br />

Basis der derzeitigen Informationslage auch viel zu teuer für die Stadt<br />

<strong>Idstein</strong>. „Bessere Ergebnisse lassen sich oft erst in einem gerichtlichen<br />

Verfahren oder vor einem Schlichter erreichen.“<br />

681


Kommentar <strong>zum</strong> Pressebericht:<br />

30.06.2012 Hubertus Winter, dieser Kommentator ist bei uns<br />

registriert.<br />

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Ablehnung des Insolvenzantrages...<br />

...könnte dazu führen, daß die gesamte Konstruktion "auf den Tisch"<br />

kommt.<br />

Fakt ist doch wohl, daß das Wassergeld nicht bezahlt wurde und das im<br />

Gegenzug mit Mitteln gedroht wurde, die durchaus als Erpressung<br />

bezeichnet werden können.<br />

Der Bürger steht staunend davor und fragt sich, was das nächste Kapitel<br />

dieser Geschichte bringt.<br />

<strong>Eine</strong>s sicherlich nicht: Klarheit in der Sachlage.<br />

Hubertus Winter<br />

<strong>Idstein</strong><br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 02.Juli 2012<br />

DLRG <strong>Idstein</strong> betont gutes Verhältnis zu Tournesol<br />

02.07.2012 - IDSTEIN<br />

(red). Mit neuen Angeboten und guten Nachrichten startet die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

DLRG in den Sommer. So hat die DLRG Anfang des Jahres erstmals und<br />

sehr erfolgreich einen Vorbereitungslehrgang für die Prüfung und den<br />

Erwerb der amtliche Sportbootführerscheine Binnen und See angeboten.<br />

25 Teilnehmer haben sich angemeldet, von denen inzwischen fast alle an<br />

der Prüfung teilgenommen und bestanden haben. Die Ausbildung findet<br />

auf dem ortsgruppeneigenen Rettungsboot statt.<br />

Der nächste Kurs startet am Mittwoch, 11. Juli (immer mittwochabends)<br />

mit theoretischem Unterricht und soll bis <strong>zum</strong> Herbst abgeschlossen sein.<br />

Die Fahrstunden werden mit jedem Teilnehmer individuell vereinbart. Die<br />

weiteren Theorietermine sind der Ausschreibung zu entnehmen. Es<br />

besteht keine Anwesenheitspflicht, wenn ein Theorietermin nicht<br />

wahrgenommen werden kann. Die Ausschreibung mit allen Informationen<br />

und das Anmeldeformular kann auf der Webseite der DLRG <strong>Idstein</strong><br />

682


(www.idstein.dlrg.de) heruntergeladen werden. <strong>Eine</strong> DLRG-Mitgliedschaft<br />

ist nicht notwendig.<br />

Aquafitness<br />

Das lang ersehnte Aquafitnesstraining der DLRG <strong>Idstein</strong> ist zurück und<br />

findet nach den Sommerferien (15. August) immer mittwochs ab 19.30 bis<br />

etwa 20.30 Uhr im Tournesolbad statt. Zur Teilnahme wird die aktive<br />

DLRG-Mitgliedschaft benötigt. Der Eintritt für diesen Kurs beträgt vier<br />

Euro und wird am Empfang des Tournesolbades entrichtet. Zur besseren<br />

Planung wird um kurze Anmeldung an die E-Mail-Adresse<br />

training@idstein.dlrg.de gebeten.<br />

Tauchen lernen<br />

Neu ist auch die Gerätetauchausbildung für jedermann. Die DLRG <strong>Idstein</strong><br />

bildet satzungsgemäß Personen mit Gerätetaucherfahrung zu<br />

Einsatztauchern weiter. Woher aber die Gerätetaucherfahrung? In<br />

Zusammenarbeit mit der Tauchschule Ocean Enterprises, die auch die<br />

komplette Ausrüstung der Einsatztaucher kostenlos zur Verfügung stellt,<br />

werden nach den beiden anerkannten Ausbildungslinien von Padi und/oder<br />

CMAS ab sofort Tauchkurse angeboten.<br />

Dabei besteht auch die Möglichkeit, nur einen Teil der Ausbildung in<br />

<strong>Idstein</strong> zu machen und die Freigewässertauchgänge <strong>zum</strong> Beispiel in<br />

warmen Urlaubsregionen zu absolvieren. Für alle, die am Tauchen<br />

interessiert sind, besteht zunächst die Möglichkeit am Schnuppertauchen<br />

teilzunehmen. Interessenten wenden sich an info@tauchen.us<br />

Keine Wertung<br />

Bekanntlich bestehen bereits seit längerer Zeit Unstimmigkeiten zwischen<br />

der Tournesol Betriebs GmbH und der Stadt <strong>Idstein</strong> in Bezug auf nicht<br />

bezahlte oder ausgezahlte Gelder. Der DLRG-Vorstand betont, dass er<br />

sowohl zur Stadt <strong>Idstein</strong> als auch zur Geschäftsführung von Tournesol ein<br />

hervorragendes und partnerschaftliches Verhältnis habe. Damit das auch<br />

so bleibe, möchte der Vorstand <strong>zum</strong> bestehenden Konflikt keine Wertung<br />

abgeben oder Partei ergreifen. Nach Rücksprache mit der Tournesol-<br />

Geschäftsführung und schriftlicher Bestätigung am 19. Juni wird es für die<br />

DLRG <strong>Idstein</strong> weiterhin freien Zutritt <strong>zum</strong> Schwimmbad geben,<br />

unabhängig vom weiteren Gesprächsverlauf zwischen der Stadt und<br />

Tournesol.<br />

Rabatte für Mitglieder<br />

In Absprache mit der Geschäftsführung von Tournesol und als Dank für<br />

die gute Zusammenarbeit erhalten alle aktiven DLRG-Mitglieder zudem<br />

gegen Vorlage des gültigen Trainingsausweises zehn Prozent Nachlass auf<br />

683


alle Eintritte und Abonnements im Tournesolbad, sowie zwanzig Prozent<br />

Nachlass auf alle Speisen und Getränke im Tournesol-Restaurant Eatstein;<br />

davon ausgenommen ist der Mittagstisch.<br />

Kommentar <strong>zum</strong> Pressebericht:<br />

02.07.2012 ukonrad, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />

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Der DLRG ist Teil des Problems<br />

Das Tournesol war als Wohlfühlbad konzipiert. Wer schon mal versucht<br />

hat, gemütlich zu schwimmen, wenn der DLRG trainiert, weiss, warum das<br />

nicht gut gehen kann: Nahezu ununterbrochen sind 2 Bahnen für den<br />

DLRG oder andere Schwimmkurse belegt. Dazu kommen Unmengen<br />

Gerätschaften, die in der Schwimmhalle verteilt liegen. Auf den<br />

verbleibenden zwei Bahnen inkl. Sprungturm stapeln sich 20-30 "normale"<br />

Schwimmer. Und wenn's den DLRGlern auf ihren Bahnen zu eng wird<br />

weichen sie auch noch auf den freien Bereich aus. Dafür zahlen die<br />

DLRGler 36Euro im Jahr - da zahle ich bei 5x Schwimmen schon mehr,<br />

oder für1/2 Monat Tournesol Abo.<br />

Zur Klarstellung: Ich finde es toll und wichtig, was der DLRG macht. Aber<br />

in der derzeitigen Struktur kann das nur schief gehen: Fast-Nichts-Zahler<br />

blockieren die Kapazität, um mit den Einnahmen von Normal-Zahlern in<br />

die schwarzen Zahlen zu gelangen.<br />

Vom Konzept her passen Tournesol Wohlfühlbad und DLRG Vereinsbad<br />

einfach nicht zusammen - weder hinsichtlich Architektur/Konzept, noch<br />

hinsichtlich Kosten/Preise. Das ist zwar nicht Schuld des DLRGs, sondern<br />

der Architekten. Dennoch muss der DLRG aktiv daran mitarbeiten, ein<br />

tragfähiges Konzept zu finden. Mit weiteren Rabattaktionen für<br />

Vereinsmitglieder wir das Tournseol weiter in die Insolvenz getrieben -<br />

und davon hat keiner etwas.<br />

Ich jedenfalls habe vor Wochen mein Jahresabo gekündigt, weil durch die<br />

eingeschränkte Nutzungsmöglichkeiten durch ständige Schwimmkurse<br />

(nicht nur DLRG) das Abo den Preis nicht mehr Wert war. Und ich kenne<br />

viele denen es genauso geht.<br />

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<strong>Idstein</strong><br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 04.Juli 2012<br />

Räumungsklage gegen Tournesol?<br />

04.07.2012 - IDSTEIN<br />

Von Volker Stavenow<br />

SCHWIMMBAD<br />

Oberbank setzte Geschäftsführung bis gestern Frist / Pacher:<br />

Lehnen Aufforderung ab!<br />

Bis spätestens gestern sollte die Tournesol <strong>Idstein</strong> Betriebs GmbH (TIBG)<br />

das Allwetterbad räumen und die Leasinggegenstände herausgeben. „Bei<br />

fruchtlosem Ablauf dieser Frist werden wir Räumungsklage auch gegen die<br />

TIBG erheben.“ Das geht aus einem Schreiben der Oberbank <strong>Idstein</strong><br />

Immobilien Leasing GmbH hervor, das der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vorliegt. „Wir<br />

lehnen die Aufforderung zur Räumung ab. Aus unserer und auch der Sicht<br />

der beratenden Kanzlei gibt es hierfür keine rechtliche Grundlage. Wir<br />

bedauern, Ihnen keine weiteren Angaben machen zu können, aber Sie<br />

haben sicher Verständnis das wir nicht, wie andere Beteiligte, detaillierte<br />

Aussagen zu den komplizierten und im Fluss befindlichen Vorgängen<br />

machen können“, reagierte gestern Hermann Pacher aus der TIBG-<br />

Geschäftsleitung auf IZ-Anfrage.<br />

Im Schreiben der Oberbank an Tournesol macht das Geldinstitut deutlich,<br />

dass die Leasingverträge zwischen Oberbank <strong>Idstein</strong> Immobilien und der<br />

Oberbank Leasing GmbH Bayern auf der einen Seite, und den<br />

Leasingnehmern Tournesol <strong>Idstein</strong> Verwaltungs GmbH und Tournesol<br />

Verwaltungs- und Energie GmbH auf der anderen Seite durch Kündigung<br />

der Leasinggebergesellschaften bereits am 8. Mai beendet wurden.<br />

Ansprüche abgetreten<br />

Schon damals habe man die Leasingnehmer aufgefordert, das Bad bis<br />

Ende Mai zu räumen. Klar wird aus dem Brief auch, dass die Ansprüche<br />

der Tournesol <strong>Idstein</strong> Verwaltungs GmbH gegen die TIBG auf Pachtzins-<br />

Zahlung gemäß einer Klausel im Vertrag an die Oberbank <strong>Idstein</strong><br />

Immobilien Leasing abgetreten sind. Deshalb wird die TIBG aufgefordert,<br />

die ausstehenden Pachtzinsen nur noch an die Zessionarin zu leisten. Die<br />

Ansprüche aus dem Mobiliarleasing wurden ebenfalls an die Oberbank<br />

685


<strong>Idstein</strong> Immobilien Leasing abgetreten. Bisher war hier Anspruchssteller<br />

ebenfalls die Oberbank Leasing GmbH Bayern.<br />

„Zu der Aufforderung der Oberbank an die TIBG kann ich wegen der<br />

verschiedenen gerichtsanhängigen Verfahren derzeit keine Stellungnahme<br />

für die Stadt <strong>Idstein</strong> abgeben“, nahm Bürgermeister Gerhard Krum <strong>zum</strong><br />

Vorgang ebenfalls keine Stellung.<br />

Aber: „Was den aktuellen Sachstand in Sachen Schulschwimmen und das<br />

von der Stadt beantragte Insolvenzverfahren über das Vermögen und<br />

wegen Überschuldung der TIBG betrifft, kann ich Ihnen mitteilen: Das<br />

Landgericht Wiesbaden hält die einstweilige Verfügung zur Durchführung<br />

des Schulschwimmens aufrecht. Die endgültige Bestätigung wird am 20.<br />

Juli erwartet. Das Landgericht prüft auch noch einmal die Ablehnung des<br />

Insolvenzantrages durch das Amtsgericht“, so der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Rathaus-Chef.<br />

Bereits etwa Ende Mai hat die Stadt <strong>Idstein</strong> die Stundungsvereinbarung<br />

vom 10. April 2012 für die Wasserlieferung an das Allwetterbad<br />

widerrufen. Diese Stundung betrifft fällige Beiträge für Wassergebühren<br />

aus dem städtischen Bescheid vom 27. Januar 2012. Dies geht aus einem<br />

Brief an die TIBG hervo, der der IZ vorliegt. Grund des Widerrufs ist aus<br />

städtischer Sicht, dass Tournesol der von <strong>Idstein</strong> in der<br />

Stundungsvereinbarung geforderten Herausgabe von Unterlagen für eine<br />

Planungsrechnung des Geschäftsbetriebs nicht nachgekommen sei.<br />

Schulden laufen auf<br />

Im Anhang des Briefes ist eine genaue Aufstellung der offenen Summe mit<br />

Zahlschein enthalten: Tournesol soll rund 121 000 Euro überweisen -<br />

inklusive 2782 Euro Säumniszuschläge und Mahngebühren! Tournesol<br />

verbraucht aber nicht nur Wasser, sondern auch Gas und Strom. Die<br />

Lieferung für das Allwetterbad übernimmt in den beiden letzten Punkten<br />

„watt - Energie für Unternehmen“ mit Sitz in Frankfurt am Main. In einem<br />

Vereinbarungsvorschlag vom 27. April an die TIBG soll Tournesol<br />

rechtsverbindlich anerkennen, dass es der „watt“ rund 143 000 Euro<br />

schuldet. Zwecks Tilgung dieser Schuld und Anzahlung auf weitere<br />

Forderungen der „watt“ gegen das Allwetterbad, sollten danach folgende<br />

Vereinbarungen getroffen werden: Vom 1. Mai bis 31. Dezember dieses<br />

Jahres soll Tournesol monatlich jeweils 65 000 Euro an „watt“ zahlen.<br />

Geht dieser Beitrag nicht fristgerecht ein, so ist „watt“ berechtigt, die vier<br />

bestehenden Strom- und Gaslieferverträge zu kündigen. Auf den Betrag<br />

von etwa 143 000 Euro macht „watt“ bis Ende 2012 8,5 Prozent Zinsen<br />

geltend. Ob es letztendlich zu dieser Vereinbarung gekommen ist, bleibt<br />

offen. „Mir sind diese Zahlen nicht bekannt. Das einzige, was ich sagen<br />

kann: Wir sind Lieferant von Gas und Strom für Tournesol“, sagte gestern<br />

Winfried Bremer, „watt“-Vertriebsleiter Mittelstand, auf Anfrage der IZ.<br />

686


Wie geht es weiter mit dem Tournesol-Bad im Nassau-Viertel an der B 275 ? Diese Frage<br />

scheint offener als je zuvor. Archivfoto: wita/Udo Mallmann<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 07.Juli 2012<br />

687


<strong>Idstein</strong><br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 09.Juli 2012<br />

FDP <strong>Idstein</strong> will mehr Transparenz<br />

09.07.2012 - IDSTEIN<br />

(red). Die FDP <strong>Idstein</strong> will mehr Transparenz und Bürgerbeteiligung in der<br />

Politik. „Für eine stärkere Bürgerbeteiligung an den<br />

Entscheidungsprozessen in <strong>Idstein</strong> ist die Informationsmöglichkeit über die<br />

anstehenden Beratungspunkte in den öffentlichen Gremien von<br />

grundlegender Bedeutung“, so Roland Hoffmann, stellvertretender<br />

Vorsitzender der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> FDP.<br />

Bisher sei auf der Homepage der Stadt <strong>Idstein</strong> ein<br />

Gremieninformationssystem eingebunden, welches dem Bürger lediglich<br />

Einsicht in den Sitzungskalender und die Abstimmungsergebnisse<br />

ermöglicht. Die FDP <strong>Idstein</strong> möchte hieraus ein umfängliches<br />

Bürgerinformationssystem entstehen lassen.<br />

„Politische Entscheidungen sind <strong>zum</strong>eist nur im Rückgriff auf deren<br />

Historie verständlich, es reicht eben nicht aus, den Bürgern lediglich den<br />

Haushalt online zur Verfügung stellen, sondern jeder müsse sich anhand<br />

der aktuellen öffentlichen Drucksachen informieren können. Deshalb<br />

wollen wir auch für die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürger einen Online-Zugang zu den<br />

öffentlichen Drucksachen“, bekräftigt Chalupa-Albrecht den FDP-<br />

Vorschlag.<br />

Die strukturierte Möglichkeit für Bürgerinnen und Bürger, Anregungen und<br />

Bedenken zu einzelnen Themen vorzubringen, beispielsweise durch ein<br />

Forum, sei in einer weiteren Ausbaustufe der Homepage vorzusehen, um<br />

die Möglichkeiten der aktiven Bürgerbeteiligung voranzubringen.<br />

In der Verwaltung lägen außerdem nahezu alle erforderlichen Unterlagen<br />

in Datenform vor, sodass es keinen wesentlichen Aufwand darstelle, diese<br />

auch auf der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Homepage zu veröffentlichen, sobald sie in den<br />

öffentlichen Beratungsgang gegeben werden, weist Chalupa-Albrecht auf<br />

die einfache Umsetzbarkeit des Antrags hin.<br />

688


Kommentar <strong>zum</strong> Pressebericht:<br />

09.07.2012 globi, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />

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Mehr Transparenz - Ja bitte!<br />

Liebe FDP. Die Initiative ist lobenswert.Aber bitte bennnen Sie doch auch,<br />

wer diese Transparenz verhindert. Ist es die Verwaltung, oder die<br />

Stadtverordneten? Auch die bereits im Ältestenrat diskutierte<br />

Onlineübertragung von SV-Versammlungen ist wieder im Sande<br />

verlaufen.Wenn mehr Transparenz vorhanden wäre, dann würden auch<br />

viele unsachliche(mangels Wissen)Diskussionen in der Bevölkerung, in<br />

qualitativ bessere Bahnen gelenkt.Siehe Altstadtgalerie und Tournesol.<br />

<strong>Idstein</strong><br />

Wiesbadener Kurier vom 21.Juli 2012<br />

Billiger ins Tournesolbad<br />

21.07.2012 - IDSTEIN<br />

(red). Tournesol und die Stadt <strong>Idstein</strong> bieten Schülern aus dem <strong><strong>Idstein</strong>er</strong><br />

Land vom 23. Juli bis 10. August über 500 verbilligte Tageseintrittskarten<br />

für das Bad <strong>zum</strong> Preis von zwei Euro an. Die Eintrittskarten werden ab<br />

Montag, 23. Juli, montags bis freitags von zehn bis zwölf Uhr in den<br />

Räumen der Sport- und Jugendpflege, Am Hexenturm 10, <strong>Idstein</strong>,<br />

ausgegeben. Die Schüler weisen sich per Schülerausweis aus und erhalten<br />

pro Person maximal drei Eintrittskarten, die bis <strong>zum</strong> 10. August 2012<br />

eingelöst werden können. Informationen unter 06126/78320 oder<br />

roland.wolf@idstein.de.<br />

689


<strong>Idstein</strong><br />

Wiesbadener Kurier vom 28.Juli 2012<br />

Badkarten sind vergeben<br />

28.07.2012 – IDSTEIN<br />

(red). Das Ferienangebot der Stadt <strong>Idstein</strong> und Tournesol für ermäßigte<br />

Schülerkarten <strong>zum</strong> Besuch des Tournesolbades wurde so gut<br />

angenommen, dass alle Karten bereits verkauft sind. Die Sport- und<br />

Jugendpflege wünscht viel Badespaß und noch schöne Sommerferien.<br />

690


<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 08.August 2012<br />

691


Landkreis<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 28.August 2012<br />

Stadt <strong>Idstein</strong> schaltet Bauaufsicht in Bad Schwalbach<br />

ein, nachdem am Tournesol-Bad Schäden an der Kuppel<br />

festgestellt wurden<br />

28.08.2012 - IDSTEIN<br />

Von Volker Stavenow<br />

Besteht für Besucher des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Allwetterbades im<br />

Kuppelbereich Lebensgefahr, weil bewegliche Teile derart beschädigt sind,<br />

dass sie aus großer Höhe auf in diesen Bereichen badende Gäste fallen<br />

könnten?<br />

Dieser drängenden Frage geht seit gestern die Bauaufsicht in Bad<br />

Schwalbach nach. Der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung und der Stadt <strong>Idstein</strong> liegen<br />

schriftliche Informationen der Oberbank vor, dass unverzüglicher<br />

Handlungsbedarf bestehe. Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverwaltung hat noch gestern<br />

die Bauaufsicht darüber unterrichtet.<br />

„Es handelt sich hierbei nicht um die Badkuppel selbst, sondern lediglich<br />

um das Sicherheitsglas, das sich im Unterkopf und nicht im<br />

Überkopfbereich befindet, und unseren Gästen den Blick nach außen<br />

gewährt. Die Frage mit den herabfallenden Teilen der Kuppel sowie eine<br />

Sperrung erübrigt sich damit“, heißt es hingegen in einer Stellungnahme<br />

von Hermann Pacher, dem Geschäftsleiter, auf Anfrage dieser Zeitung.<br />

„Insgesamt sind drei Scheiben betroffen, die einen Riss haben und<br />

natürlich demnächst ausgetauscht werden. Aus diesem Grund haben wir<br />

auch der Oberbank, sowie zeitgleich unserer Versicherung diesen Schaden<br />

gemeldet, um eine rasche Abwicklung und einen schnellen Austausch zu<br />

gewährleisten. „Wie erwartet, zeigt sich die Oberbank mit heutigem Fax<br />

uns gegenüber nicht verantwortlich, sodass wir nun die Reaktion unserer<br />

Versicherungsgesellschaft abwarten und notfalls die Mängel, wie schon so<br />

oft, selbst beheben lassen und in Vorkasse treten“, erklärte Pacher weiter.<br />

692


Dass es höchste Eisenbahn in Sachen Schadensbehebung sein müsse,<br />

geht aus dem Schreiben der Oberbank an Tournesol hervor, datiert von<br />

Montag, 27. August. In einer Antwort an Geschäftsleiter Hermann Pacher,<br />

der der Oberbank die Schäden geschildert haben muss, weist die<br />

Oberbank darauf hin, dass bei dieser möglichen Gefahr im Verzug<br />

befürchtet werden müsse, dass bei Bruch der Scheiben Personen- und<br />

andere Schäden entstehen.<br />

„Wir müssen Sie daher auch aus diesem Grund dringend ersuchen, den<br />

Publikumsverkehr in den möglicherweise betroffenen Bereichen des Bades<br />

sofort einzustellen und diese Bereiche zu sperren, um solche Gefahren<br />

auszuschließen. Wir übernehmen keine Haftung für Schäden, die durch<br />

Nichtbeachtung dieser Aufforderung entstehen“, heißt es im Oberbank-<br />

Schreiben an die Tournesol-Geschäftsleitung. Die Oberbank stellt<br />

gegenüber Tournesol unmissverständlich fest, dass die alleinige<br />

Verantwortung für eventuelle weitere Schäden bei Tournesol als Betreiber<br />

des Bades liege, wobei die Oberbank auch von einer persönlichen<br />

Verantwortlichkeit der für den Betrieb zuständigen Personen ausgehe.<br />

Gleichzeitig gibt die Oberbank Tournesol den Hinweis, den für die Mängel<br />

verantwortlichen Subunternehmer aufzufordern, diese Schäden<br />

unverzüglich zu beheben. Die Oberbank stellt in diesem Zusammenhang<br />

fest: „Für uns stellt sich die Sachlage also so dar, dass Ihr Unternehmen<br />

den Besitz am Bad ohne Recht <strong>zum</strong> Besitz - somit widerrechtlich - ausübt.<br />

Schon aus diesem Grund müssen wir Sie nochmals auffordern, jeden<br />

Publikumsverkehr im Bad einzustellen und das Bad unverzüglich zu<br />

räumen“, heißt es wörtlich im Brief.<br />

Bedeuten die Schäden an der Kuppel des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Tournesol-Bades eine Gefahr für<br />

Badegäste? Streit gibt es jedenfalls darüber, wer zuständig ist. Archivfoto: privat<br />

693


<strong>Idstein</strong><br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 30.August 2012<br />

Keine akute Gefahr im Bad<br />

30.08.2012 - IDSTEIN<br />

TOURNESOL Kontrolleur der Bauaufsicht nimmt Kuppel unter die<br />

Lupe<br />

(in). Die Gäste des Tournesol-Allwetterbades können aufatmen: Unter<br />

dem Kuppelbereich besteht keine akute Gefahr von herabfallenden Teilen<br />

getroffenen zu werden. Zu diesem Schluss kommt jedenfalls ein<br />

Kontrolleur der Bauaufsicht, der gestern im Bad war und die Kuppel unter<br />

die Lupe genommen hat.<br />

Wie der Sprecher des Rheingau-Taunus-Kreises, Christoph Zehler, auf<br />

Anfrage erklärte, habe der Kontrolleur Risse in drei Scheiben festgestellt.<br />

Die Risse seien jedoch nur in der Innenscheibe des<br />

Doppelsicherheitsglases im unteren Bereich der Kuppel. „<strong>Eine</strong> akute<br />

Gefahr besteht deshalb nicht, und mit einem Herausbrechen ist nicht zu<br />

rechnen.“<br />

Als erste Maßnahme wurde dem Betreiber aufgegeben, zusätzlich eine<br />

Folie über die Risse zu kleben, um weitere Sicherheit zu gewährleisten.<br />

Das sollte noch im Laufe des gestrigen Tages erfolgen. Weiter wird von<br />

Seiten der Bauaufsicht dem Eigentümer und Betreiber aufgegeben, die<br />

gesprungenen Scheiben schnellstmöglich zu ersetzen. Zehler: „Zusätzlich<br />

wird eine Unbedenklichkeitsbescheinigung eines geeigneten<br />

Sachverständigen vom Eigentümer und Betreiber angefordert werden.“<br />

Die <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Stadtverwaltung hatte am Montag die Bauaufsicht in Bad<br />

Schwalbach eingeschaltet, nachdem sie von einem Schreiben der<br />

Oberbank erfuhr, in der diese auf mögliche Gefahren hinwies. Die<br />

Oberbank forderte Geschäftsleiter Hermann Pacher auf, den<br />

Publikumsverkehr in den betroffenen Bereichen des Bades einzustellen.<br />

Sie übernehme keine Haftung für Schäden, die durch Nichtbeachtung<br />

dieser Aufforderung entstehen.<br />

Pacher erklärte am Montag, dass die Scheiben demnächst ausgetauscht<br />

werden. „Wir warten nun die Reaktion unserer Versicherungsgesellschaft<br />

ab, und werden notfalls die Mängel selbst beheben und in Vorkasse treten.<br />

694


Kommentar <strong>zum</strong> Pressebericht:<br />

30.08.2012 castorp, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />

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Widersprüchlich<br />

„Zusätzlich wird eine Unbedenklichkeitsbescheinigung eines geeigneten<br />

Sachverständigen vom Eigentümer und Betreiber angefordert werden.“<br />

Im gleichen Atemzug sagt der Sprecher des Rheingau-Taunus-Kreises:<br />

„<strong>Eine</strong> akute Gefahr besteht deshalb nicht, und mit einem Herausbrechen<br />

ist nicht zu rechnen.“<br />

Ist Herr Zehler Sachverständiger für Statik oder weiß er im Voraus was<br />

der "geeignete Sachverständige" bescheinigen wird?<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 01.September 2012<br />

695


<strong>Idstein</strong><br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 11. September 2012<br />

Defizit steigt trotz Auflagen<br />

11.09.2012 - IDSTEIN<br />

Von Ingrid Nicolai<br />

FINANZEN<br />

Das Minus wächst von geplanten 4,5 auf fast 7,9 Millionen Euro<br />

Das Defizit im städtischen Haushalt wächst trotz Auflagen der<br />

Kommunalaufsicht von geplanten 4,5 Millionen Euro auf fast 7,9 Millionen<br />

Euro. Auf der jüngsten Sitzung des Stadtparlaments ist der<br />

Nachtragshaushalt eingebracht worden und soll nun in der nächsten<br />

Ausschuss-Runde beraten werden.<br />

In Vertretung von Stadtkämmerer Felix Hartmann erklärte Bürgermeister<br />

Gerhard Krum, wie es zu den Korrekturen im aktuellen Haushaltsplan<br />

gekommen ist. Deutlich gestiegen (3,87 Prozent) sind die Personalkosten,<br />

was <strong>zum</strong> einen mit Tariferhöhungen aber auch den gesetzlich<br />

vorgeschriebenen Personalanpassungen durch die U3-Betreuung im<br />

Kindergartenbereich zu tun hat. Geringer als erwartet fallen die<br />

Gewerbesteuereinnahmen aus, und der Ausfall des Kreiszuschusses für<br />

das Tournesolbad in Höhe von 250 000 Euro war ebenfalls so nicht<br />

geplant, wie auch die notwendig gewordene Sanierung des<br />

Killingerhauses, die mit 262 000 Euro zu Buche schlägt, und das<br />

Tournesol-Bad, das nicht zuletzt wegen Gerichts- und Anwaltskosten mit<br />

400 000 Euro für rote Zahlen sorgt.<br />

Stadtkämmerer Hartmann formuliert in seinem Papier den geringen<br />

Spielraum der Stadt. „Trotz unserer Bemühungen, die Einnahmen zu<br />

verbessern und mit unseren Steuerhebesätzen an die Schmerzgrenze<br />

heranzugehen, wurden wir durch die Aufsichtsbehörde mit Auflagen<br />

belastet, die die bereits vorhandenen Reglementierungen noch<br />

verstärken.“<br />

Aber auch diese Auflagen sind kein Allheilmittel. Hartmann: „Der<br />

Nachtragshaushalt ist geprägt von der allgemeinen Schieflage in der<br />

Kommunalfinanzierung. Wir haben gar nicht die Möglichkeit, die Kosten<br />

der gesetzlichen Aufgaben durch entsprechende Einnahmen<br />

auszugleichen.“<br />

Krum erinnerte daran, dass sich die Gewerbesteuer in zehn Jahren<br />

696


verdreifacht habe. „Dafür werden wir aber bestraft, weil mit der<br />

Steuerkraft die Umlagen steigen.“ Über 50 Prozent müsse die Stadt an<br />

Umlagen abführen, 23 Prozent geht für Personalkosten drauf.<br />

Die Schieflage im Haushalt und die damit verbundene Frage „Können wir<br />

uns das leisten?“ stehen quasi als Vorzeichen vor allen Entscheidungen,<br />

die im Rathaus getroffen werden.<br />

Spielapparate-Steuer<br />

Verabschiedet wurde von den Stadtverordneten eine Erhöhung der<br />

Spielapparate-Steuer, mit der man sich eine Verdopplung der Einnahmen<br />

erhofft. Das wären dann 300 000 Euro. Bei Geräten mit<br />

Gewinnmöglichkeit hebt die Stadt die Steuer von zwölf auf 15 Prozent.<br />

Auch entfällt der bisherige Höchst- beziehungsweise Pauschalbetrag von<br />

200 Euro je Apparat und Monat, nach dem bisher zwei der drei<br />

Spielhallen-Betreiber in <strong>Idstein</strong> abgerechnet hatten. Bei Geräten ohne<br />

Gewinnmöglichkeit hebt die Stadt die Steuer von sechs auf acht Prozent<br />

an.<br />

Hunde werden teurer<br />

Erhöht wird auch die Hundesteuer. Der Ersthund wird nun im Jahr nicht<br />

mehr 54 sondern 60 Euro kosten. Wer mehr Vierbeiner hat, muss<br />

wesentlich tiefer in die Tasche greifen: der Zweithund kostet nun 168 Euro<br />

(vorher 96), jeder dritte und weitere Hund 240 Euro (vorher 144).<br />

Gefährliche Hunde werden mit 720 Euro (vorher 480) jährlich besteuert.<br />

Grundsätzlich beschlossen wurde auch das Klimaschutzkonzept der Stadt,<br />

wobei jede einzelne Maßnahme in die Beratung kommen muss. Trotz der<br />

Möglichkeit der öffentlichen Förderung eines Klimaschutzmanagers, fand<br />

sich dafür jedoch keine Mehrheit.<br />

AUFLAGEN DER KOMMUNALAUFSICHT<br />

Aufstellung eines Haushaltssicherungskonzepts.<br />

Keine Nettoneuverschuldung - Einzelgenehmigung der Kreditaufnahme.<br />

Stellenbesetzungssperre 15 Monate / Keine Ausweitung der<br />

Personalkosten.<br />

Keine Ausweitung der freiwilligen Leistungen.<br />

Über- und außerplanmäßige Leistungen bedürfen vorher der<br />

Genehmigung.<br />

Ständige Anpassung der Entgelte bis zur Grenze der Vertretbarkeit.<br />

697


Investitionen nur noch zur Erfüllung der Pflichtaufgaben, ansonsten<br />

vorherige Abstimmung.<br />

Erhöhung des Kostendeckungsgrades im Bereich Bestattungswesen.<br />

Keine Belastung durch den Eigenbetrieb Stadtwerke das heißt<br />

Kostendeckung bei Wasser, Abwasser und Bauhofbetrieb.<br />

Kommentare <strong>zum</strong> Pressebericht:<br />

11.09.2012 Idstaaner, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />

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Hundesteuer...<br />

Zitat: "Gefährliche Hunde werden mit 720 Euro (vorher 480) jährlich<br />

besteuert."<br />

Wozu braucht mein Hund dann einen Wesenstest wenn er weiterhin als<br />

'Kampfhund' gilt? 720,- Euro an Hundesteuer ist mehr als unverschämt!<br />

Vielleicht kann ich meinen Hund ja klammheimlich am Rathaus anbinden<br />

und mich aus dem Staub machen....soll sich doch unser Herr<br />

Bürgermeister um ihn kümmern!<br />

Ach ja: Uns fehlt noch eine eine Pferdesteuer, weil von denen gibt es im<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Land gaaaanz viele und die werden nicht besteuert (klingt<br />

komisch? ...iss aber so!).<br />

Armes <strong>Idstein</strong>...<br />

12.09.2012 castorp, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />

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Bankrotterklärung<br />

Jetzt sucht die Stadt <strong>Idstein</strong> schon ihr Heil darin, Spielsucht <strong>zum</strong> Stopfen<br />

von Haushalslöchern zu nutzen. Stimmen die Angaben des Artikels, so<br />

erhöhte sich das Defizit um nahezu 40%, wobei allein für das<br />

Tournesolbad 650.000 Euro (inkl. gestrichener Zuschuss des Kreises) in<br />

den Sand gesetzt wurden. Dieses Fass ohne Boden scheint der Stadt<br />

<strong>Idstein</strong> langsam jeden finanziellen Handlungsspielraum zu nehmen, wobei<br />

698


ja noch nicht eingerechnet ist, was passiert, wenn die Bürgschaft in Höhe<br />

von 30 Millionen Euro in den Haushalt eingestellt werden muss. Man fragt<br />

sich, was die Verantwortlichen getrieben hat, für ein "Spaßbad" derartige<br />

finanzielle Risiken dem Steuerzahler aufzulasten, wo es doch in <strong>Idstein</strong><br />

wahrlich andere "Baustellen" gäbe, bei denen ein Engagement sinnvoller<br />

wäre. Da rühmte sich vor kurzem noch der Landrat, man habe<br />

insbesondere die Sanierung der Schulen im Blick, was angesichts der<br />

Realitäten wohl ein Witz ist. Von dem Geld, was sukzessive im<br />

Tournesolbad durch den Abfluss fließt (nicht rinnt), hätte man locker die<br />

ganzen Schulen im Kreis sanieren können. Stattdessen hat man einer<br />

Leasinggesellschaft zu sicherem Gewinn verholfen.<br />

12.09.2012 castorp, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />

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@Idstaaner - Pferdesteuer<br />

Im Unterschied zu Hunden, werden Pferde gemeinhin nicht in(!) der Stadt<br />

gehalten, noch sind Pferde in Parkanlagen oder auf Bürgersteigen<br />

anzutreffen, wo sie ihren Kot hinterlassen, sondern auf speziell dafür<br />

ausgelegten Reitanlagen. Da Pferde zudem reine Pflanzenfresser sind, ist<br />

deren Hinterlassenschaft, anders als bei stinkendem Hundekot, der einem<br />

unangenehm an der Schuhsohle klebt, bei jedem Gärtner und Landwirt als<br />

Naturdünger gern gesehen. Auch im Wald stellen Pferd und Reiter keine<br />

Belastung für die Umwelt dar und es ist von daher schon nicht<br />

nachvollziehbar, was eine solche Steuer für einen Sinn außer Abzocke<br />

haben sollte. Das bestimmte Hunderassen problematisch sind, liegt an der<br />

Uneinsichtigkeit (Unvermögen) ihrer Halter. Ausnahmen bestätigen die<br />

Regel.<br />

12.09.2012 hexvomturm, dieser Kommentator ist bei uns<br />

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Defizit....<br />

Auch ein sog. "Kampfhund" kann nicht für 720,00 Euro im Jahr kacken!!!!<br />

Im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Umland gibt es sehr wohl Pferde oder besser ihre Halter die<br />

ihre Gäule überall hinkacken lassen, auf dem Weg zur Weide. Denn dort<br />

müssen sie ja auch ersteinmal hinkommen! Wenigstens benutzen die<br />

Hundehalter die "Tütchen" um die Hinterlassenschaften zu beseitigen.<br />

699


<strong>Eine</strong>n Pferdebesitzer habe ich jedoch noch nicht mit einem Sack gesehen.<br />

Hier geht es aber um die Erhöhung der Hundesteuer, die vor allem die<br />

"Listen-Hunde" betrifft. Ich lege mir nicht so einen Hund zu, damit ich<br />

protzen kann. Nein, sondern weil er ein herzensgutes Tier ist. Und wer<br />

sich einen solchen Hund ins Haus holt hat sowieso genug Auflagen zu<br />

erfüllen (Sachkunde, Wesenstest, Halteerlaubnis) welche auch nicht<br />

gerade umsonst sind. Und sich die Stadt auch sehr gut bezahlen lässt!!!!<br />

Wir Hundebesitzer überlegen sehr gründlich, welchen Hund wir uns holen<br />

und gerade diese Hunde werden meistens aus dem Tierheim geholt, denn<br />

auch sie haben ein Recht auf Leben - nicht nur hinter verschlossenen<br />

Türen.<br />

Vielleicht verstehen wir die Erhöhung von der Stadt auch einfach nur<br />

falsch, evtl. möchte sie mit den zusätzlichen Einnahmen die Tierheime<br />

unterstützen?????? Diese werden wahrscheinlich nach einer Erhöhung<br />

wieder voll mit "unbezahlbaren Hunden" sein, da irgendwann die<br />

Schmerzgrenze bei uns erreicht ist. Zur Ausgrenzung und Vorverurteilung<br />

kommt nun auch noch die Ausbeute hinzu....<br />

12.09.2012 hexvomturm, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />

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Defizit steigt...<br />

Auch ein sog. "Kampfhund" kann nicht für 720,00 Euro im Jahr kacken!!!!<br />

Im <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Umland gibt es sehr wohl Pferde oder besser ihre Halter die<br />

ihre Gäule überall hinkacken lassen, auf dem Weg zur Weide. Denn dort<br />

müssen sie ja auch ersteinmal hinkommen! Wenigstens benutzen die<br />

Hundehalter die "Tütchen" um die Hinterlassenschaften zu beseitigen.<br />

<strong>Eine</strong>n Pferdebesitzer habe ich jedoch noch nicht mit einem Sack gesehen.<br />

Hier geht es aber um die Erhöhung der Hundesteuer, die vor allem die<br />

"Listen-Hunde" betrifft. Ich lege mir nicht so einen Hund zu, damit ich<br />

protzen kann. Nein, sondern weil er ein herzensgutes Tier ist. Und wer<br />

sich einen solchen Hund ins Haus holt hat sowieso genug Auflagen zu<br />

erfüllen (Sachkunde, Wesenstest, Halteerlaubnis) welche auch nicht<br />

gerade umsonst sind. Und sich die Stadt auch sehr gut bezahlen lässt!!!!<br />

Wir Hundebesitzer überlegen sehr gründlich, welchen Hund wir uns holen<br />

und gerade diese Hunde werden meistens aus dem Tierheim geholt, denn<br />

auch sie haben ein Recht auf Leben - nicht nur hinter verschlossenen<br />

Türen. Vielleicht verstehen wir die Erhöhung von der Stadt auch einfach<br />

nur falsch, evtl. möchte sie mit den zusätzlichen Einnahmen die Tierheime<br />

unterstützen?????? Diese werden wahrscheinlich nach einer Erhöhung<br />

wieder voll mit "unbezahlbaren Hunden" sein, da irgendwann die<br />

Schmerzgrenze bei uns erreicht ist. Zur Ausgrenzung und Vorverurteilung<br />

kommt nun auch noch die Ausbeute hinzu....<br />

700


12.09.2012 castorp, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />

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@hexvomturm und Idstaaner<br />

Ich wollte mit meinem Kommentar keineswegs die auch für mich absurd<br />

erscheinende Erhöhung der Hundesteuer für sogenannte "gefährliche<br />

Hunderassen" rechtfertigen. Hier geht es wohl wieder einmal um<br />

sinnreiche Abzocke. Dass Sie aber diese Abzocke um eine weitere, die<br />

einer Pferdesteuer, erweitert sehen wollen, konterkariert ihr Anliegen. Da<br />

ließen sich ja noch viele Steuern erfinden, z.B. eine Katzen-, Hamster-<br />

oder Kaninchensteuer.<br />

Leider wollen Sie den Unterschied von Pferdeäpfeln und Hundekot nicht<br />

verstehen, erstere sind ein Düngemittel, da rein pflanzlich, und letzterer<br />

kann nur entsorgt werden.<br />

Die meisten Hundebesitzer beseitigten den Kot ihres Hundes mitnichten!<br />

12.09.2012 Firefighter112, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />

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@castorp<br />

...das Pferd & Reiter keinen Schaden anrichten kann ich so leider nicht<br />

nachvollziehen.<br />

Ich möchte nicht alle Reiter über einen Kamm scheren, aber es gibt viele<br />

die kümmert es nicht das sie die Böden mit ihren Gäulen kaputt trampeln<br />

so das man zu Fuss Angst haben muss umzuknicken. So gesehen wäre<br />

eine Pferdesteuer schon sinnvoll um solche Schäden zu beheben.<br />

Aber eine Hundesteuer von 720 Euro ist schon mehr als heftig. Ein Hund<br />

kann ja nichts dafür im "verkehrten Fell" geboren zu sein. Als Bürger<br />

kommt man sich doch mehr und mehr als Melkkuh für eine verfehlte<br />

Kommunalpolitik vor. Alleine die kontinuierliche Erhöhung der Grundsteuer<br />

ist schon eine Frechheit und trägt nicht unbedingt dazu bei um <strong>Idstein</strong> für<br />

Neubürger attraktiv zu machen.<br />

Einfach mal drüber nachdenken...<br />

701


12.09.2012 Firefighter112, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />

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Defizite der Stadt...<br />

...wobei ich hinzufügen muss, das eine Erhöhung der Hundesteuer auch<br />

mich treffen würde. Dann wäre ich zukünftig ebenfalls mit 720 Euro dabei.<br />

Da stellt sich mir doch die Frage: Warum soll ich weiterhin meine<br />

Arbeitskraft & Einsatzbereitschaft unentgeltlich in den Dienst einer städt.<br />

Hilfsorganisation stellen für den die Stadt dann kassiert???<br />

12.09.2012 castorp, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />

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@Firefighter112<br />

"die kümmert es nicht das sie die Böden mit ihren Gäulen kaputt trampeln<br />

so das man zu Fuss Angst haben muss umzuknicken"<br />

Erst einmal sind Pferdebesitzer rechtlich verpflichtet, nur Waldwege zu<br />

benutzen, die entsprechend befestigt sind und von normalen Fahrzeugen<br />

befahren werden können. Insofern kann ein Pferd keine Wege<br />

beschädigen, schon gar nicht so, dass Fußgänger behindert würden. Allein<br />

die Mountenbiker verursachen da weitaus mehr Schäden, weil sie<br />

querfeldein fahren, auch was die Beunruhigung des Wildes anbetrifft. Soll<br />

man darum eine Fahrradsteuer erheben? Und wie sieht es mit der<br />

Forstwirtschaft aus, deren schweres Gerät die Waldwege teilweise<br />

unbenutzbar macht? Man kann sich auch seine Argumente zurecht biegen,<br />

zudem zahlen Pferdebesitzer <strong>zum</strong> teil recht hohe Einstellmieten, was<br />

wiederum der lokalen Landwirtschaft zugute kommt, nicht zu vergessen<br />

die damit verbundene Pflege der Weiden, die sonst verwildern würden<br />

oder mit hohem Kostenaufwand gepflegt werden müssten. Man muss da<br />

schon aufpassen, wovon man spricht.<br />

702


12.09.2012 Idstaaner, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />

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Finanzpolitik der Stadt<br />

Die Leidtragenden für die verfehlte Finanzpolitik der Stadt <strong>Idstein</strong> sind<br />

wieder mal wir, die Bürger der Stadt <strong>Idstein</strong>. Anstatt gezielt zu sparen<br />

werden sinnlos die Steuern erhöht...und mit dem leidigen Thema<br />

Tournesol fangen wir gar nicht erst an. Jeder konnte sich von vornerein<br />

denken das das nichts wird....nur unser Herr Bürgermeister ist da ja ganz<br />

anderer Meinung.<br />

13.09.2012 Hubertus Winter, dieser Kommentator ist bei uns<br />

registriert.<br />

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Defizit-Rekordler<br />

Hallo Firefighter112, hallo castorp, hallo hexvomturm, hallo Idstaaner,<br />

hallo an alle<br />

ich kann Ihren Ärger sehr gut verstehen, auch die Nutzer der Kitas<br />

wurden ja schon als „Sanierungshelfer“ ausgedeutet. Und auch mich<br />

bringt diese Haushaltslage auf die berühmte Palme.<br />

Bei der desaströsen Lage des <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Haushaltes ist aber nicht die Frage<br />

wichtig ob ein Pferd Wege zertrampelt oder ein Hundehaufen schlimmer<br />

stinkt.<br />

Im Zentrum der Diskussion sollte doch der Verursacher stehen:<br />

Das „System Krum“ hat nun mal <strong>Idstein</strong> in diese Lage gebracht. Tournesol<br />

wird weiterhin verschleiert. Die Last, die da auf den Bürger zukommt,<br />

führt nicht im Mindesten <strong>zum</strong> Nachdenken bei den Verantwortlichen. Von<br />

Nachdenken, Selbstzweifel oder gar „schlechtem Gewissen“ gibt es keine<br />

Spur festzustellen! Es gibt auch keinen Grund dafür, denn ein<br />

Haftungsrisiko für diese „Truppe“ besteht nicht. Allerdings ist man mit<br />

Schuldzuweisungen dort schnell bei der Hand.<br />

703


Andere hessische Kommunen werden für besonders gutes Wirtschaften<br />

ausgezeichnet. Und unsere „Führungscrew“ übertrifft das Negativziel<br />

rekordverdächtig um über 75% ins Rote!<br />

Bitte konzertieren Sie Ihren Ärger – möglicherweise mit konstruktiven<br />

Vorschlägen – dorthin. Allerdings ist man dort unbestechlich und darf<br />

nicht mal Vernunft annehmen, wie die eigene Erfahrung lehrt.<br />

Hubertus Winter<br />

<strong>Idstein</strong><br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 04. Oktober 2012<br />

Verwaltungsgericht weist Anträge der Stadt <strong>Idstein</strong> und<br />

der Oberbank gegen Tournesol ab<br />

04.10.2012 - IDSTEIN<br />

Von Volker Stavenow<br />

Mit Urteil hat das Verwaltungsgericht Wiesbaden den Antrag der Stadt<br />

<strong>Idstein</strong> auf Vollstreckung der Wassergebühren im Tournesolbad<br />

zurückgewiesen und festgestellt, dass die Gebühren dem<br />

Erbbauberechtigten, der Oberbank, vorzuschreiben sind. „Es folgte somit<br />

in allen Punkten unserer mehrfach vorgetragenen Argumentation. Es<br />

bestehen damit auch seitens Tournesol keine offenen Posten gegenüber<br />

der Stadt und es ist nun möglich, die Wassergebühren gegenüber der<br />

Oberbank mit den bereits getätigten Ausgaben für dringend zu behebende<br />

Mängel gegenzurechnen“, sagt nach dem Urteil Tournesol-Geschäftsführer<br />

Michael Beck.<br />

Auch die Insolvenzanträge der Oberbank gegen die Tournesol <strong>Idstein</strong><br />

Verwaltungs GmbH (TIVG) und die Tournesol Verwaltungs- und Energie<br />

GmbH&CoKG (TVEG), Leasingnehmer und Verpächter der Freizeitanlage,<br />

seien abgelehnt worden.<br />

704


In Einzelgesprächen und auch in einer bereits im Juni erfolgten Sitzung sei<br />

von der Tournesol-Geschäftsführung versucht worden, die führenden<br />

Vertreter der politischen Parteien über die Gesamtsituation aufzuklären.<br />

Man habe gebeten, sich eine zweite Rechtsmeinung einzuholen. „Dies<br />

wurde aber abgelehnt“, so Beck.<br />

„Unabhängig von aktuellen Äußerungen, von welcher Seite auch immer,<br />

ist für die Stadt wichtig und festzuhalten: Die Freizeitanlage Tournesol<br />

stellt einen Gewinn für die soziale Infrastrukturausstattung <strong>Idstein</strong>s dar<br />

und als solche sowohl eine Bereicherung des Freizeitangebots für die hier<br />

lebenden Bürgerinnen und Bürger als auch einen Standortfaktor, der die<br />

Attraktivität unserer Stadt im Standortwettbewerb in der Region, und<br />

zwar auf dem anspruchsvollen Niveau der Metropolregion Frankfurt-Rhein-<br />

Main unterstreicht“, geht <strong>Idstein</strong>s Bürgermeister Gerhard Krum auf IZ-<br />

Anfrage auf die aktuellen Vorgänge um Tournesol ein. „Daher wird die<br />

Stadt auch in Zukunft alles Mögliche und Notwendige unternehmen, um<br />

die finanzielle Gegenleistung für die von ihr erbrachten Leistungen -<br />

Wasserlieferung, Abwasserentsorgung - zu erhalten, das Schul- und<br />

Vereinsschwimmen weiterhin zu ermöglichen und den Betrieb der Anlage<br />

sicherzustellen.“<br />

Da es sich bekanntlich um ein sogenanntes Public Private Partnership-<br />

Projekt handelt, wären vor dem Hintergrund der erfolgten<br />

Gerichtsentscheidungen um so mehr Gespräche erforderlich, um die<br />

entstandenen Schieflagen und damit verbundenen Irritationen aus dem<br />

Weg zu räumen und dafür zu sorgen, dass alle Beteiligten die Leistungen<br />

erbringen, zu denen sie sich vertraglich verpflichtet hätten.<br />

„Diese Gespräche sind im Gange. Sie sind schwierig, haben aber eine<br />

aussichtsreich erscheinende Wendung genommen. Aus Sicht der Stadt ist<br />

es daher erfreulich, dass die Anlage weiterhin gut frequentiert und in allen<br />

Bereichen intensiv genutzt wird“, so Gerhard Krum.<br />

705


IDSTEIN<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 03. November 2012<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Haushalt: Guter Rat ist teuer<br />

03.11.2012 - IDSTEIN<br />

Von Ingrid Nicolai<br />

Der Streit mit Tournesol kostet die Stadt nicht nur Nerven und<br />

Arbeitskraft, sondern auch jede Menge Geld: Über 327 000 Euro wurden<br />

bisher für die Rechtsberatung und Ausarbeitung von Leasingverträgen<br />

ausgegeben, bis <strong>zum</strong> Jahresende kommen vermutlich noch einmal 225<br />

000 Euro drauf. Das sind weit mehr als eine halbe Million Euro, die<br />

angesichts des ohnehin gebeutelten Haushalts besonders weh tun, <strong>zum</strong>al<br />

die Mindereinnahmen beim Wassergeld mit 215 000 Euro und beim<br />

Kanalgeld mit 219 000 Euro zubuche schlagen. Die Grundsteuer für das<br />

Bad sei regelmäßig von der Oberbank bezahlt worden, informierte<br />

Bürgermeister Gerhard Krum auf der jüngsten<br />

Stadtverordnetenversammlung. 363 000 Euro Betriebskostenzuschüsse<br />

habe die Stadt zurückgehalten.<br />

Auch die Sanierung des Killingerhauses wird wegen zahlreicher statischer<br />

Schäden teurer als erwartet und nicht wie gehofft bis <strong>zum</strong><br />

Weihnachtsmarkt abgeschlossen sein.<br />

All das schlägt sich im Nachtragshaushalt 2012 nieder, der am Donnerstag<br />

mit 26 Ja-Stimmen (bei acht Enthaltungen) verabschiedet wurde. Im<br />

Haupt- und Finanzausschuss war das Zahlenwerk im Vorfeld einstimmig<br />

beschlossen worden. Das Defizit im Ergebnishaushalt hat sich von 4,6<br />

Millionen Euro auf 7,9 Millionen verschlechtert (wir berichteten bereits<br />

ausführlich), was aber nicht nur an Mehrausgaben liegt. Mindereinnahmen<br />

gibt es <strong>zum</strong> Beispiel bei der Gewerbesteuer in Höhe von 1,4 Millionen<br />

Euro.<br />

Ursprünglich hätte es <strong>zum</strong> Nachtragshaushalt auch keine Diskussion an<br />

diesem Abend gegeben. Als Bürgermeister Krum jedoch den<br />

Haushaltsplan fürs kommende Jahr von der Tagesordnung nehmen ließ,<br />

wollten das einige Stadtverordnete nicht kommentarlos abnicken. Annette<br />

Reineke-Westphal (Grüne) vermisste Entwicklungen zur Energiewende,<br />

hätte lieber beim Straßenbau gespart, Gerhard Dernbecher (<strong>FWG</strong>)<br />

empfand es „skandalös für die Stadt“, dass kein Haushaltsentwurf<br />

vorliegt. Thomas Zarda (CDU) war der Meinung, dass der Bürgermeister<br />

706


überfordert ist: „Das ist bedenklich.“<br />

Marius Weiß (SPD) wollte die Aufregung nicht verstehen. „Es ist seit<br />

Wochen klar, dass das passieren kann.“ Gemeint war die schwierige<br />

Einführung der Doppik, mit der sich derzeit Stadtkämmerer Felix<br />

Hartmann beschäftigt, und was die sonst im Herbst übliche Einbringung<br />

des Haushalts verzögert.<br />

Wie Hartmann erklärte, wurden mit der gesetzlich vorgeschriebenen<br />

Einführung des doppischen Haushalts alle Leistungen der Stadt - ob<br />

gesetzlich vorgeschrieben oder freiwillig geleistet - in Produktgruppen<br />

eingeteilt und organisiert. Dazu wurde ein Produktplan beschlossen, der<br />

nun umgesetzt werden muss, was einen erheblichen Informations- und<br />

Zeitaufwand bedeute. Er ist jedoch zuversichtlich, dass der Haushaltplan<br />

2013 in der Dezember-Sitzung vorliegen wird.<br />

DOPPIK<br />

Der Begriff Doppik meint die Doppelte Buchführung in Konten, während<br />

die Kameralistik eine reine Soll-Ist-Rechnung darstellt. Die Doppik ist<br />

dadurch gekennzeichnet, dass die Erfolge der wirtschaftenden<br />

Gemeinde/Stadt im Haushaltsplan zweifach dargestellt werden; <strong>zum</strong> einen<br />

in einer Gegenüberstellung von Vermögen und Kapital, <strong>zum</strong> anderen in<br />

einer Gewinn- und Verlustrechnung.<br />

Damit verbundene Ziele sind Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit, Kosten-<br />

Transparenz und verbesserte Steuerungsmöglichkeiten.<br />

Viele hessische Kommunen haben bereits auf Doppik umgestellt.<br />

Kommentar <strong>zum</strong> Pressebericht:<br />

05.11.2012 Commandante, dieser Kommentator ist bei uns registriert.<br />

Kommentar bewerten (3) (3)<br />

Endlich Handeln<br />

Es ist schockierend wie unsere Stadtväter so mal eben zusammen<br />

986000 Euro für unser Spaßbad in den Sand gesetzt haben. Tendenz<br />

steigend. Im Einzelnen!<br />

Zu Tournesol:Dem ganzen Desaster sollte endlich ein Ende gesetzt<br />

werden, in dem der Bürgermeister der Betreibergesellschaft den<br />

Wasserhahn zudreht.<br />

Das Argument es würden Arbeitsplätze gefährdet,stimmt,jedoch sind diese<br />

707


aufgrund der finanziellen Schieflage der Betreibergesellschaft sowieso<br />

gefährdet.Das Schulschwimmen,könnte durch vorübergehende andere<br />

Sportaktivitäten aufgefangen werden.<br />

Bürgermeister und Magistrat fügen <strong>Idstein</strong> erheblichen finanziellen<br />

Schaden zu, und verletzen so Ihren Amtseid.Lieber ein Ende mit<br />

Schrecken,als ein Schrecken ohne Ende.<br />

Zum Bürgermeister:Herr Zarda meint,dass der Bürgermeister überfordert<br />

ist. Nicht nur das, er ist auch lernunwillig und nicht selbstkritisch.<br />

Dieser Schuldenkönig,sollte sich und den Bürgern der Stadt einen Gefallen<br />

tun,und nicht wieder für eine dritte Amtsperiode kanditieren.<br />

Zu unseren Stadtverordneten:Als bürger dieser Stadt,sollte man davon<br />

ausgehen,dass spätestens jetzt<br />

jeder Stadtverordnete den Ernst der Lage erkannt hat.Hoffe sehr,dass sich<br />

die einzelnen Fraktionen ,nach Vorlage des Haushaltsentwurfs, mit<br />

Sparvorschlägen überbieten.Dies sollte ein Mix aus moderaten Beitrags<br />

und Gebührenerhöhungen mit<br />

Sozialkomponente,aber auch harten Einschnitten auf der Ausgabenseite<br />

(Wegfall der freiwilligen Leistungen) sein.Der Vorschlag der Grünen für<br />

mehr Energieeffizienz ist<br />

langfristig gut,erfordert aber kurzfristig hohe Investitionen.Dagen das<br />

Gedöns der <strong>FWG</strong> mit einem Schüler und Jugendparlament gehört in die<br />

Blaue Tonne.<br />

Stefan Reifenberger,APO <strong>Idstein</strong><br />

IDSTEIN<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 08. November 2012<br />

Entsteht ein "Parkhotel" auf dem Kalmenhof-Areal?<br />

08.11.2012 – IDSTEIN<br />

Von Volker Stavenow<br />

Wird aus dem Verwaltungsgebäude von Vitos Kalmenhof im Herzen<br />

<strong>Idstein</strong>s einmal ein großes Hotel mit dem möglichen Namen "Parkhotel"?<br />

"Ja, es gibt ganz vorsichtige Überlegungen für eine mögliche Umnutzung<br />

dieses Vitos-Gebäudes", bestätigt Bürgermeister Gerhard Krum eine<br />

entsprechende IZ-Anfrage zu dieser Thematik. Nach Informationen, die<br />

der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vorliegen, sollen bereits Gespräche zwischen Vitos,<br />

708


einem <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Architekten, der Stadt und einem Limburger<br />

Bauunternehmen laufen. Außerdem soll bereits eine Fachfirma aus der<br />

Branche diverse Möglichkeiten in <strong>Idstein</strong> untersuchen. Diese Fachfirma soll<br />

auch das Know-how für einen möglichen Hotelbetrieb haben. Ziel: Ein<br />

Tagungshotel mit bis zu 150 Zimmern in <strong>Idstein</strong> zu bauen.<br />

Beleg für diese Aktivitäten hinter verschlossenen Türen ist der Abschluss<br />

einer entsprechenden Entwicklungsvereinbarung der Stadt <strong>Idstein</strong> mit<br />

dem Limburger Bauunternehmen für einen Hotelbau. Diese Vereinbarung<br />

soll bis Ende 2015 gelten.<br />

Aneinander gebunden<br />

In der Vereinbarung verpflichtet sich die Stadt zur aktiven Mitwirkung am<br />

Hotelprojekt und darf in dieser Zeit keine anderen Projektentwickler<br />

beauftragen. Gleichzeitig darf das Limburger Bauunternehmen Planung,<br />

Baurechtsbeschaffung, Erschließung und Bebauung anstreben. Dass von<br />

Stadt und Bauunternehmen erarbeitete Entwicklungskonzept für ein Hotel<br />

muss den städtischen Gremien zur Genehmigung vorgelegt werden. <strong>Eine</strong><br />

ähnliche Entwicklungsvereinbarung hatte die Stadt <strong>Idstein</strong> auch mit den<br />

Projektentwicklern für die inzwischen zu den Akten gelegte Altstadtgalerie<br />

abgeschlossen.<br />

"Ein Tagungshotel war und ist das Ziel, um die Infrastruktur in <strong>Idstein</strong><br />

weiter zu komplettieren. Inzwischen ist ein Investor da, der sich für<br />

verschiedene Liegenschaften in <strong>Idstein</strong> für den Hotelbau interessiert",<br />

schildert Gerhard Krum der IZ. Gleichzeitig überlege Vitos Kalmenhof, wie<br />

die Nutzung der vielen Gebäude auf seinem Gelände umstrukturiert<br />

werden kann. <strong>Eine</strong> mögliche Option wäre der Auszug der Verwaltung aus<br />

dem momentanen Gebäude in andere Räume des Kalmenhofs und der<br />

Umbau in ein Hotel im Herzen der Stadt.<br />

"So hätte <strong>Idstein</strong> ein Hotel im Kalmenhof-Park, es würde keine Bebauung<br />

der Direktorenwiese davor mehr erfolgen, der Kalmenhof könnte zur<br />

Schulze-Delitzsch-Straße hin geöffnet und die benachbarte Stadthalle als<br />

Tagungsort in die Hotelplanungen mit einbezogen werden", skizziert der<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgermeister die Möglichkeiten - wohl wissend, dass es bis zu<br />

diesen Entwicklungen noch ein sehr langer Weg ist. "Alles ist noch ganz,<br />

ganz vage!"<br />

Fakt ist für Gerhard Krum, dass ein großes Hotel in <strong>Idstein</strong> an allen Ecken<br />

und Enden fehlt. "Laut Gutachten sollte es eine Einrichtung mit rund 150<br />

Zimmern und eine Ergänzung zu den bereits bestehenden <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Hotels<br />

sein." Laut Bürgermeister bietet <strong>Idstein</strong> zu wenig<br />

Übernachtungsmöglichkeiten, sodass bei großen Tagungen, Messen oder<br />

Zusammenkünften in <strong>Idstein</strong> und der Rhein-Main-Region viele Besucher<br />

ins benachbarte Ramada-Hotel Niedernhausen ausweichen müssten,<br />

obwohl sie eigentlich in <strong>Idstein</strong> wohnen wollten.<br />

"Ohne Frage hat die Idee eines Parkhotels in der Innenstadt viel Charme<br />

und der Kalmenhof wäre ein toller Standort, weil er fußläufig auch vom<br />

Bahnhof aus erreicht werden kann. Es wäre tatsächlich, durch die Nähe<br />

zur Stadthalle, ein echtes Tagungshotel mit Anbindung an die schöne<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Altstadt", sagt der <strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Bürgermeister.<br />

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Blick über die Direktorenwiese aufs Verwaltungsgebäude von Vitos Kalmenhof. Wird aus<br />

diesem Gebäude ein Hotel? Archivfoto: wita/Mallmann<br />

<strong><strong>Idstein</strong>er</strong> Zeitung vom 08. November 2012<br />

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