Magritte
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René <strong>Magritte</strong>: „Le Retour“<br />
© Charly Herscovici – c/o SABAM-ADAGP, 2008<br />
PRESSEDOSSIER<br />
<strong>Magritte</strong> in Brüssel<br />
Belgien Tourismus Wallonie-Brüssel<br />
Cäcilienstr. 46, 50667 Köln<br />
Telefon: 0221-27759-0<br />
Fax: 0221-27759-100<br />
E-Mail: info@belgien-tourismus.de<br />
Web: www.belgien-tourismus.de<br />
Pressekontakt:<br />
Anne Weger<br />
Telefon: 0221-27759-120<br />
E-Mail: weger@belgien-tourismus.de<br />
Texte und Bilder dieses Pressedossiers<br />
können Sie kostenfrei bei uns erhalten.
Foto René <strong>Magritte</strong><br />
© MRBAB-AACB<br />
Inhalt<br />
Pressetext – kurze Version 3<br />
<strong>Magritte</strong> – Eine Biographie 4<br />
Das neue Museum in Brüssel 6<br />
Das <strong>Magritte</strong>-Haus 9<br />
Adressen 11<br />
Pressedossier „<strong>Magritte</strong> in Brüssel“ 2011, Belgien Tourismus Wallonie-Brüssel,<br />
Cäcilienstraße 46, 50667 Köln, Telefon: 0221-27759-0, Fax: 0221-27759-100, info@belgien-tourismus.de<br />
Pressekontakt: Anne Weger, weger@belgien-tourismus.de, Tel.: 0221-27759-120<br />
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Pressetext – Kurze Version<br />
Darauf ist lange gewartet worden: Auf ein großes und neues Museum für René <strong>Magritte</strong> inmitten<br />
Brüssels, das der überragenden Bedeutung seines Werkes ebenso gerecht wird wie<br />
den hohen Erwartungen eines internationalen Publikums. Außerdem ist dieses weltbekannte<br />
Oeuvre ja überwiegend hier entstanden; ohne das typische Brüsseler Milieu wäre es nicht<br />
denkbar. Mit dem <strong>Magritte</strong> Museum am zentralen Place Royale – nahe der Grand Place und<br />
dem Königspalast – schließt sich also der Kreis.<br />
Nobel wie die Lage ist auch das Domizil des Museums. Es handelt sich um das klassizistische<br />
Altenloh-Palais aus dem 18. Jahrhundert, das saniert und auf neusten Stand der Museumstechnik<br />
gebracht wurde, um die weltweit größte Sammlung mit Arbeiten René <strong>Magritte</strong>s<br />
angemessen präsentieren zu können.<br />
Insgesamt rund 200 Werke des Meisters bilden das Herzstück des Museums. Darunter finden<br />
sich viele berühmte Meilensteine seines Schaffens wie Die Herrschaft des Lichts<br />
(L’empire des lumierès), oder Die Rückkehr (Le Retour). Hinzu kommen zahlreiche Zeichnungen,<br />
Plakate und Gouachen des Meisters, und wertvolles dokumentarisches Material zu<br />
Leben und Werk <strong>Magritte</strong>s sowie Photographien, Filme und Briefe.<br />
Über viele Jahre ist diese einzigartige Sammlung von der <strong>Magritte</strong>-Stiftung und den Königlichen<br />
Museen für Schöne Künste Belgiens aufgebaut worden. Aber auch bedeutende Werke<br />
aus privaten Sammlungen sind in dem Museum ausgestellt, in dem mindestens 650.000 Besucher<br />
pro Jahr erwartet werden.<br />
René <strong>Magritte</strong>: La Page Blanche<br />
© Charly Herscovici – c/o SABAM-ADAGP, 2008<br />
Pressedossier „<strong>Magritte</strong> in Brüssel“ 2011, Belgien Tourismus Wallonie-Brüssel,<br />
Cäcilienstraße 46, 50667 Köln, Telefon: 0221-27759-0, Fax: 0221-27759-100, info@belgien-tourismus.de<br />
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<strong>Magritte</strong> – Der Mann mit der Melone<br />
Biedermann und Unruhestifter – René <strong>Magritte</strong>, der große surrealistische Maler, hat fast sein<br />
ganzes Leben in Brüssel verbracht. Nun ist ihm und seinem rätselhaften Werk ein großes<br />
Museum inmitten der belgischen Hauptstadt gewidmet worden. Ein Grund mehr, um hier<br />
nach den Spuren dieses Mannes zu suchen, der zugleich ein weltberühmter Künstler war –<br />
und ein kauziger Brüsseler Bourgeois.<br />
Nicht nur mit seinen Werken, auch mit seinem Leben hat René <strong>Magritte</strong> uns scheinbar unlösbare<br />
Rätsel aufgeben. Sein großes Thema ist der Zweifel – der Zweifel an der Welt der<br />
sichtbaren Erscheinung. Zweifellos ist dagegen seine künstlerische Bedeutung: Man zählt<br />
ihn längst schon zu den wichtigsten Malern des 20. Jahrhunderts.<br />
Rätselhaft ist uns dieser Mensch geblieben. Wer war dieser Maler mit dem Allerweltsgesicht<br />
und dem berüchtigten Kleinbürgerdasein in den Vororten von Brüssel? Wer steckt hinter diesen<br />
Bildern, die so verblüffend sachlich, so buchhalterisch präzise einen Katalog von existentiellen<br />
Fragen auflisten? Wer war dieser Mann mit der Melone auf dem Kopf, der schließlich<br />
– in den unzähligen Fotos, für die er in den Jahren des späten Ruhms posierte – untrennbar<br />
mit den Passanten-Figuren aus seinen Bildern verschmolzen ist?<br />
Aufschluss lässt sich nur in Brüssel finden, der Stadt, die er nur selten, immer nur kurz und<br />
höchst ungern verließ. Als Halbwüchsiger kam er, der 1898 in Lessines geboren wurde, mit<br />
seiner kleinbürgerlichen Familie her – ein „mürrischer Kerl aus der Borinage,“ wortkarg und<br />
hölzern. Hier hat er an der Kunstakademie studiert, hier hat er 1922 seine Jugendliebe<br />
Georgette geheiratet und dann als Werbegrafiker zu arbeiten begonnen. Und hierhin hat er<br />
sich 1930 endgültig zurückgezogen, nach dem gescheiterten Versuch, in Paris und im Kreis<br />
der Pariser Surrealisten eine neue Heimat zu finden.<br />
Seitdem er, gegen Mitte der 1920er<br />
Jahre, die Werke des großen Vorläufers<br />
Giorgio de Chirico entdeckt<br />
hatte und sich von ihnen zur Entwicklung<br />
einer eigenen surrealistischen<br />
Bildsprache inspirieren ließ,<br />
war er rasch zu einem der führenden<br />
Maler in dieser sich betont revolutionär<br />
gebenden Bewegung aufgestiegen,<br />
die den Zufall zum zentralen<br />
ästhetischen Prinzip erhob. Die Surrealisten<br />
wollten sich – und uns -<br />
vom Diktat der Vernunft befreien<br />
und, stattdessen, das poetische Potential<br />
des Traums, des Unbewussten<br />
und Irrationalen für ihren künstlerischen<br />
Ausdruck nutzen. Insofern<br />
war auch René <strong>Magritte</strong> ein Freiheitskämpfer.<br />
In seinen ebenso sug-<br />
Foto René <strong>Magritte</strong><br />
© Jacqueline Hayois – MRBAB-AACB<br />
gestiven wie befremdlichen Bildwelten sind die vertrauten Gesetze außer Kraft gesetzt. Es<br />
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Pressekontakt: Anne Weger, weger@belgien-tourismus.de, Tel.: 0221-27759-120<br />
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werden Widersprüche sichtbar, die eine grundlegende Skepsis an der Wirklichkeit artikulieren.<br />
Wie eben im Fall jener vermeintlich alltäglichen Pfeife, die gerade in ihrer Normalität ein<br />
rätselhaftes Dasein zu führen scheint.. Doch während <strong>Magritte</strong>s Gemälde zum künstlerischen<br />
Aushängeschild der Gruppe avancierten, kam es bald zum persönlichen Zerwürfnis<br />
mit André Breton, dem herrischen Wortführer der Gruppe, und der Maler kehrte nach dem<br />
kurzen Pariser Zwischenspiel stolz und gekränkt in die belgische Metropole zurück. Hier bildete<br />
er, mit Louis Scutenaire und Paul Nougé, den Kristallisationskern des legendären Kreises<br />
belgischer Surrealisten.<br />
Und hier hat er, zusammen mit seiner Frau, bis zu seinem Tod im Jahr 1967 ein Dasein von<br />
geradezu unheimlicher Banalität geführt, verbunden mit seinem kleinen Freundeskreis, untergetaucht<br />
in der Anonymität der Vorstadt. Ein allenfalls „hypothetisches Leben,“ wie einmal<br />
bemerkt wurde, hat dieser Jahrhundertmaler hier geführt, als wäre er wirklich nur ein genügsamer<br />
Petit-Bourgeois aus Brüssel, der sich ausschließlich dem Eheleben, der häuslichen<br />
Arbeit, den denkbar unspektakulärsten Gewohnheiten widmet, vor allem den täglichen Spaziergängen<br />
mit seinem geliebten Hund Loulou. Ein Leben im Inkognito gleichsam. So wie der<br />
von ihm verehrte Meisterdieb Fantomas, jener geheimnisvolle Verwandlungskünstler, der<br />
niemals zu fassen ist, der niemals seine Maske lüftet. Genauso wenig wie eben auch René<br />
<strong>Magritte</strong>, der Mann mit Melone, mit Regenschirm und Regenmantel, der uns seine unergründlichen<br />
Bilder – und sich selbst - als ewiges Rätsel hinterlassen hat.<br />
René <strong>Magritte</strong>: La Poitrine<br />
© Charly Herscovici – c/o SABAM-ADAGP, 2008<br />
Pressedossier „<strong>Magritte</strong> in Brüssel“ 2011, Belgien Tourismus Wallonie-Brüssel,<br />
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Das neue <strong>Magritte</strong>-Museum in Brüssel<br />
Wallfahrtsort für Rätselfreunde: das neue <strong>Magritte</strong> Museum an der Place Royale besitzt die<br />
weltweit größte Sammlung mit Werken des großen Surrealisten. Ein Ort, um das Staunen zu<br />
lernen.<br />
Dieses Szenario hätte ihm gewiss ausnehmend gut gefallen: Dass ihm, dem Mann mit der<br />
Melone, dem bekennenden Durchschnitts- und Alltagsmenschen, ein großes, feudales Palais<br />
in der Innenstadt Brüssels gewidmet ist, im majestätisch-noblen Herzstück der belgischen<br />
Kapitale. Der Surrealist mit dem tiefschwarzen Humor und dem Hang zum Abgründigen<br />
gehört jetzt also, für alle sichtbar, zur allerbesten Gesellschaft Brüssels.<br />
Der Kunstberg<br />
Und auch uns gefällt dieses famose Szenario, das sich nun an der Place Royale, im ehrwürdigen<br />
Hôtel Altenloh aus dem 18. Jahrhundert darbietet: Es gibt nun endlich für René <strong>Magritte</strong>,<br />
dem bedeutendsten belgischen Maler seit Rubens, ein eigenes und großes, reich bestücktes<br />
Museum inmitten der belgischen Hauptstadt. Ein hochmodernes Museum hinter<br />
klassizistischen Fassaden mit ausgefeilter Technik und Szenographie, das seinem Rang in<br />
der Kunstgeschichte und seiner weltweiten Berühmtheit ebenso gerecht wird wie der erstaunlich<br />
reichen und qualitätsvollen Sammlung, die sich aus den vereinigten Beständen der<br />
Fondation <strong>Magritte</strong> und des Königlichen Kunstmuseums von Brüssel zusammensetzt. Von<br />
nun an ist das <strong>Magritte</strong>-Museum die erste Adresse für jeden Liebhaber des Surrealismus in<br />
Belgien. All jene, die mehr über diesen großen Maler erfahren, haben mit dem neuen Museum<br />
nun endlich ein Pilgerziel. Hoch oben auf dem berühmten „Kunstberg“ im Zentrum Brüssels,<br />
eingebettet in eine außerordentlich reiche Museumslandschaft, die sich vom Musikinstrumenten-Museum<br />
in seinem spektakulären Jugendstil-Bau bis zum Ausstellungstempel<br />
Bozar spannt, vom Königlichen Kunstmuseum mit all seinen kunsthistorischen Schätzen bis<br />
zum Museum des belgischen Königshauses, warten nun die verzauberten Welten René<br />
<strong>Magritte</strong>s auf den Besucher.<br />
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Brüssel – Heimat <strong>Magritte</strong>s<br />
Natürlich hätte es keinen besseren Ort für dieses<br />
Museum geben können als Brüssel. Denn<br />
hier hat <strong>Magritte</strong> gelebt, und hier sind seine<br />
Werke entstanden. Er selbst hat immer wieder<br />
betont, wie wichtig ihm die vertraute Umgebung<br />
hier war, um seinen Sinn für das Mysterium zu<br />
schärfen. <strong>Magritte</strong> hat aus Brüssel eine Hauptstadt<br />
des Surrealismus gemacht, und wenn<br />
man gleichsam seine Witterung aufnehmen will,<br />
muss man einfach herkommen. Aber die Bedeutung<br />
des neuen <strong>Magritte</strong>-Museums erschöpft<br />
sich bei weitem nicht in dem Umstand,<br />
dass man nun in Brüssel, also gleichsam an<br />
ihrem Entstehungsort, die Werke des Meisters<br />
bestaunen kann. Zuzügglich kann man hier, im<br />
komplett umgestalteten Palais an der Place<br />
Royale, die weltweit größte Sammlung von Arbeiten<br />
<strong>Magritte</strong>s überhaupt erleben. Nirgendwo<br />
lässt sich ein derart umfassender und facettenrei-<br />
<strong>Magritte</strong>-Kneipe „La Fleur en pepier dorée<br />
cher Überblick über das Schaffen des Surrealis-<br />
© OPT / JPRemy<br />
ten gewinnen wie in diesem aufwändig umgebauten<br />
Palais. Man kann hier, wenn man so will, das Werk <strong>Magritte</strong>s von allen Seiten, in allen<br />
Phasen, Spielarten und Ausprägungen verfolgen. Man bekommt hier gleichsam den ganzen<br />
<strong>Magritte</strong> serviert: von Skizzen und Entwürfen bis zu weltberühmten Meisterwerken, von<br />
seinen frühen Arbeiten als Werbegrafiker bis zu den Filmen und Fotografien, mit denen er<br />
die grotesken Maskeraden und die surrealistischen Späße festhielt, die er mit seinen Freunden<br />
im Garten seines Hauses in Jette veranstalte.<br />
Der Bestand<br />
Zum spektakulären Kernbestand des Museums gehören natürlich die rund 200 hier ausgestellten<br />
Gemälde; darunter sind übrigens auch viele mit wichtigen biografischen Bezügen, die<br />
von seiner Witwe oder engen Weggefährten dem Museum überlassen wurden. Neben großen<br />
Konvoluten von Zeichnungen und Gouachen, Schriften und Briefen <strong>Magritte</strong>s, werden<br />
überdies zahlreiche Leihgaben eminenter Werke aus privaten Sammlungen zu sehen sein.<br />
Abgerundet wird diese einmalige Fülle durch eine ebenso poetische wie lehrreiche Gestaltung<br />
des Parcours, der sich über die drei Etagen des neuen Museums erstreckt. Auch wenn<br />
<strong>Magritte</strong> das unlösbare Rätsel liebte – „Es gibt Leute, die erklärbare Mysterien mögen; ich<br />
dagegen bevorzuge die unerklärlichen,“ hat er einmal gesagt – so wird ihm dieses Szenario<br />
gewiss gefallen. Dem Besucher werden hier zwar so viele Einblicke in das Schaffen <strong>Magritte</strong>s<br />
geboten wie nirgendwo sonst. Trotzdem bleibt der Maler das, was er immer schon war<br />
und wohl auch sein wollte: Das Phantom von Brüssel.<br />
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WERKE (Auswahl)<br />
Pour devenir un fort soldat (1918)<br />
Portrait de Georgette (1921)<br />
Portrait de l'écrivain Pierre Broodcoorens (1921)<br />
L'écuyère (1922)<br />
Primevère (1926)<br />
Le mariage de minuit (1926)<br />
L'homme du large (1927)<br />
La voleuse (1927)<br />
La découverte (1927)<br />
Une panique au Moyen-Age (1927)<br />
Portrait de Paul Nougé (1927)<br />
Le joueur secret (1927) René <strong>Magritte</strong>: L’Empire de Lumières<br />
© Charly Herscovici – c/o SABAM-ADAGP, 2008<br />
Personnage méditant sur la folie (1928)<br />
L'aube désarmée / Le soupçon mystérieux / La lectrice soumise (1928)<br />
Le démon de la perversité (1928)<br />
La réponse imprévue (1933)<br />
Cadavres exquis (1934)<br />
Dieu n'est pas un saint (1935-36)<br />
Portrait d'Irène Hamoir (1936)<br />
La lecture défendue (1936)<br />
Georgette (1937)<br />
Le baiser (1938)<br />
Le retour (1940)<br />
Les grandes espérances (1940)<br />
L'Ile au trésor (1942)<br />
La cinquième saison (1943)<br />
La moisson (1943)<br />
L'incendie (1943)<br />
Le sourire (1943)<br />
Les Mille et une Nuits (1946)<br />
L'intelligence (1946)<br />
René <strong>Magritte</strong>: La Magie Noir<br />
© Charly Herscovici – c/o SABAM-ADAGP, 2008<br />
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Das <strong>Magritte</strong>-Haus<br />
René <strong>Magritte</strong> steht auf dem kleinen und schlichten Klingelschild geschrieben, als würde er<br />
noch heute hier leben, in diesem bescheidenen Mietshaus auf der Rue d’Esseghem 135.<br />
Und wenn man dann klingelt, öffnet sich auch wirklich die Eingangstür. Als würde man schon<br />
erwartet. Tritt man ein, so erblickt man gleich vor sich jenen Treppenaufstieg, den man von<br />
manchen weltberühmten Gemälden des Meisters kennt – allerdings führt er da nirgendwo<br />
hin, sondern mündet einfach vor einer steinernen Wand, wie ein absurder Irrweg. Dann fallen<br />
die Augen auf den Garderobenständer in der Ecke, wo man den Regenschirm, den Überzieher<br />
und, natürlich, die schwarze Melone erkennt – keine Frage: Hier ist Monsieur <strong>Magritte</strong> zu<br />
Hause. Wir befinden uns auf einem Hausbesuch bei dem wohl berühmtesten Maler Belgiens.<br />
Von 1930 bis 1954 hat er hier mit seiner Frau und<br />
seinem Spitz gewohnt, im Untergeschoss dieses<br />
kleinbürgerlichen Wohnhauses mit der typischen<br />
Backsteinfassade. Der größte Teil seines Werkes<br />
ist hier entstanden. Hunderte von Gemälden hat er<br />
hier geschaffen, im Speisezimmer, zwischen Küche<br />
und guter Stube. Im Kleinbürger-Habit, mit<br />
Schlips und Kragen, die Füße gewärmt von karierten<br />
Filzpantoffeln, stand er dort an der Staffelei,<br />
wie ein veritabler Sonntagsmaler, während Georgette<br />
in der Küche vielleicht gerade das Mittagessen<br />
zubereitete. Auf zahlreichen Fotos ist er so zu<br />
sehen; Künstlerposen, Bohème-Gehabe waren<br />
diesem Jahrhundertmaler verhasst. <strong>Magritte</strong> bevorzugte<br />
nicht nur das Auftreten eines Petit-<br />
Bourgeois aus Brüssel. Er hat – weitgehend – auch<br />
wirklich so gelebt. Er schätzte kein Aufsehen. Er<br />
liebte die Gediegenheit. Dieser große Surrealist,<br />
der verstörende Bilder, epochale Szenen der Entfremdung<br />
malte, wusste das Bodenständige zu<br />
genießen. <strong>Magritte</strong>-Haus in Jette © OPT / JP Remy<br />
Das lässt sich in ganz wunderbarer Weise hier erleben, im liebevoll eingerichteten Maison<br />
<strong>Magritte</strong>, das neben dem neuen Museum in der Innenstadt zum Pflichtprogramm für jeden<br />
gehört, der sich auf die Spuren des Malers begeben will. Natürlich sind hier auch ein paar<br />
Dutzend seiner Werke zu sehen, Gouachen und Zeichnungen vor allem, viele seiner Arbeiten<br />
als Werbegrafiker. Überwiegend jedoch findet man hier, in den Ausstellungsräumen des<br />
Obergeschosses, Dokumente aus seinem Leben, Fotos und Briefe, Erinnerungsstücke. Sein<br />
Scheckheft neben dem Malstock, ein einsamer Pinsel neben dem Mahnbrief an den amerikanischen<br />
Galeristen.<br />
Ganz anders dagegen sieht es im Erdgeschoss des Hauses aus, wo das Ehepaar <strong>Magritte</strong><br />
früher lebte. Dort ist, so weit dies irgend möglich war, mit größtenteils authentischen Stücken,<br />
die ehemalige Einrichtung und Ausstattung der Wohnräume originalgetreu wiederhergestellt<br />
worden. Hier liegt also wieder der ausgestopfte Lieblings-Spitz des Malers auf dem<br />
Teppich, und die Staffelei steht neben dem Esstisch.<br />
Pressedossier „<strong>Magritte</strong> in Brüssel“ 2011, Belgien Tourismus Wallonie-Brüssel,<br />
Cäcilienstraße 46, 50667 Köln, Telefon: 0221-27759-0, Fax: 0221-27759-100, info@belgien-tourismus.de<br />
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Sogar die von <strong>Magritte</strong> einst selbst entworfenen Möbel in Rot und Schwarz, die er Georgette<br />
zur Hochzeit schenkte, konnten für dieses Museum wiederbeschafft werden. Wenn man eine<br />
Ahnung von der Persönlichkeit dieses bedeutenden Malers bekommen will – einen besseren<br />
Ort dafür wird man nicht finden; in diesem – sehr speziellen - Ambiente scheint sein<br />
Geist lebendig geblieben.<br />
<strong>Magritte</strong> in Brüssel<br />
Als surrealistischer Maler war René <strong>Magritte</strong> ein Bürgerschreck und ein Bilderstürmer. In<br />
seinem Alltagsleben achtete er jedoch streng auf ein unauffälliges und konventionelles Auftreten.<br />
Zwischen dem Café Greenwich unweit der Börse und dem kleinbürgerlichen Vortort<br />
Jette lassen sich noch heute die Spuren des seltsamen Biedermanns verfolgen.<br />
Man kann mit der Straßenbahn zum <strong>Magritte</strong>-Haus kommen, mit der Linie 81 zum Beispiel,<br />
die schon <strong>Magritte</strong> selbst benutzte, wenn er von Jette ins Stadtzentrum fahren wollte. Allzu<br />
oft hat er das nicht gemacht. Er liebte, wie gesagt, sein zurückgezogenes und gemütliches<br />
Vorstadt-Dasein. Aber es gibt doch zumindest zwei Orte in der Stadtmitte, die der Eigenbrötler<br />
gerne und häufiger besuchte, und die sich bis heute kaum verändert erhalten haben: Die<br />
Brasserie mit dem wohlklingenden Namen La Fleur en papier dorée – Blume aus Goldpapier<br />
- die der beliebteste Treffpunkt der Brüsseler Surrealisten war. Und das Café Greenwich an<br />
der Börse, wo <strong>Magritte</strong> zahllose schweigsame Nachmittage beim Schachspiel verbrachte,<br />
bisweilen sogar mit Marcel Duchamp. Schach wird hier übrigens noch heute gespielt, in diesem<br />
traditionsreichen Lokal aus der Belle-Epoque, und zwar genauso, wie es auch der Biedermann<br />
<strong>Magritte</strong> bevorzugte: Wortkarg, unauffällig, unaufgeregt. Und stets korrekt gekleidet.<br />
René <strong>Magritte</strong>: La Voix du Sang © Charly Herscovici – c/o SABAM-ADAGP, 2008<br />
Pressedossier „<strong>Magritte</strong> in Brüssel“ 2011, Belgien Tourismus Wallonie-Brüssel,<br />
Cäcilienstraße 46, 50667 Köln, Telefon: 0221-27759-0, Fax: 0221-27759-100, info@belgien-tourismus.de<br />
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Adressen<br />
<strong>Magritte</strong>-Museum<br />
(Musée <strong>Magritte</strong> Museum)<br />
Place Royale 1-2, Brüssel<br />
www.musee-magritte-museum.be<br />
Öffnungszeiten:<br />
Dienstags bis Sonntags, 9.30 Uhr bis 17 Uhr, Mittwochs bis 20 Uhr<br />
Montags geschlossen<br />
Außerdem geschlossen: 1. Januar, zweiter Donnerstag im Januar, 1. Mai, 1. und 11. November,<br />
25. Dezember<br />
Eintrittspreise:<br />
Einzeltickets: 8,- €, ermäßigt: 5,- € und 2,- €<br />
Ein Audio-Guide in FR, NL, EN und DE kann für 4,- € ausgeliehen werden.<br />
René <strong>Magritte</strong> Museum<br />
(<strong>Magritte</strong>-Haus)<br />
Rue Esseghem 135, Brüssel<br />
www.magrittemuseum.be<br />
La Fleur en papier doré<br />
Rue des Alexiens 55, Brüssel<br />
Le Greenwich<br />
Rue des Chartreux 7, Brüssel<br />
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