10.01.2013 Aufrufe

Kontakte und Anschriften - Pfarrgemeinde St. Bonaventura/ Hl. Kreuz

Kontakte und Anschriften - Pfarrgemeinde St. Bonaventura/ Hl. Kreuz

Kontakte und Anschriften - Pfarrgemeinde St. Bonaventura/ Hl. Kreuz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Frei hinter Gittern?<br />

Am Sonntag, den 11. Juli 2010 hat<br />

Hiltrud Plückebaum aus unserer Gemeinde<br />

als Schwester Maria Jutta im<br />

Karmelitinnenkloster in Speyer in einem<br />

Festgottesdienst mit Bischof Wiesemann<br />

ihre ewige Profess abgelegt.<br />

Die Familie <strong>und</strong> eine Reihe Gemeindemitglieder<br />

aus <strong>Hl</strong>. <strong>Kreuz</strong> waren dabei.<br />

Unverständnis, Erstaunen, Neugierde,<br />

Ablehnung, Kopfschütteln sind Reaktionen<br />

auf einen Lebensentwurf, der<br />

so gar nicht den konventionellen Erwartungen<br />

entspricht, (obwohl der Film<br />

„Die große <strong>St</strong>ille“ über das Klosterleben<br />

der Kartäuser Millionen Kinobesucher<br />

fasziniert hat.)<br />

Hohe Mauern umschließen das Gelände<br />

eines Karmelklosters. Der Bereich<br />

im Inneren ist für Außenstehende<br />

nicht zugänglich. Zwar kann man über<br />

die Pforte im Sprechzimmer den Kontakt<br />

mit einer Schwester aufnehmen,<br />

aber einen direkten Einblick ins Kloster<br />

gewinnt man nicht. Was für eine Lebensweise<br />

verbirgt sich hinter den hohen<br />

Mauern <strong>und</strong> den Gittern?<br />

Was bewegt Menschen, sich aus freiem<br />

Entschluss so in ihrer Freiheit zu<br />

beschränken, dass sie das Kloster nicht<br />

mehr verlassen <strong>und</strong> ihre Lebenszeit in<br />

einem fest umgrenzten Gebiet, einem<br />

abgeschlossenen Lebensbereich, der so<br />

genannten Klausur (lat. clausus = abgeschlossen)<br />

verbringen?<br />

Welche Motive, welche Faszination<br />

verbirgt sich hinter dieser Entscheidung?<br />

Ist so etwas noch normal oder<br />

nicht doch ein wenig verrückt?<br />

Mit dem Eintritt in den Karmel wird<br />

vieles anders. Man tritt ein in eine Gemeinschaft<br />

von Einsiedlerinnen, in eine<br />

Tradition, in eine Lebensweise <strong>und</strong> in<br />

eine Spiritualität, die von einer Regel<br />

<strong>und</strong> von den Heiligen des Ordens stark<br />

geprägt werden. (Große Heiligengestalten<br />

des Ordens sind: Theresia von Avila,<br />

Johannes vom <strong>Kreuz</strong>, Theresia von<br />

Lisieux <strong>und</strong> Edith <strong>St</strong>ein). Die Tage haben<br />

einen strengen Rhythmus von Gebet,<br />

der Feier der <strong>Hl</strong>. Messe, Arbeit,<br />

geistlicher Lesung <strong>und</strong> kurzer gemeinsamer<br />

Erholungszeit. Außer in der Erholungszeit<br />

wird nicht gesprochen.<br />

Schweigen, <strong>St</strong>ille, Ruhe <strong>und</strong> Nüchternheit<br />

prägen die Atmosphäre des Klosters.<br />

Es ist alles karg <strong>und</strong> auf das Wesentliche<br />

konzentriert. Es gibt keine<br />

Gelegenheit zur Ablenkung. Es ist still.<br />

Die Schwester ist allein mit sich <strong>und</strong><br />

mit Gott.<br />

Die Klausur gleicht also einer Wüste.<br />

Die Wüste ist unerbittlich, aber auch<br />

anziehend. „Ich will sie verlocken, hinausführen<br />

in die Wüste <strong>und</strong> sie umwerben“<br />

(Hos 2,16). Man sucht diesen Ort<br />

7

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!