Rote Liste Brutvögel - Schweizer Informationssystem Biodiversität ...
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<strong>Rote</strong> <strong>Liste</strong> <strong>Brutvögel</strong>. Gefährdete Arten der Schweiz BAFU / <strong>Schweizer</strong>ische Vogelwarte 2010 16<br />
3.2 In der Schweiz ausgestorben (RE)<br />
Als in der Schweiz ausgestorben sind 7 Arten taxiert. Im Vergleich zur letzten <strong>Rote</strong>n<br />
<strong>Liste</strong> sind zwei Arten hinzugekommen: Orpheusgrasmücke und Raubwürger. Der Bartgeier,<br />
der im Rahmen eines internationalen Wiederansiedlungsprojekts seit 2007 in der<br />
Schweiz wieder mehrmals erfolgreich gebrütet hat, wird neu in der Kategorie CR eingestuft.<br />
Alle in der Schweiz verschwundenen Arten sind gesamteuropäisch gefährdet.<br />
Das Rothuhn dürfte vor allem im westlichen Jura verbreitet gewesen sein, die Kenntnisse<br />
über die früheren Vorkommen sind jedoch spärlich. Aus dem 20. und 21. Jahrhundert<br />
gibt es keine Nachweise von Wildvögeln.<br />
Der Fischadler war einst über ganz Europa verbreitet. Im 19. und frühen 20. Jahrhundert<br />
wurde er in weiten Teilen seines Verbreitungsgebiets in Süd- und Mitteleuropa<br />
ausgerottet. 1911 zog das letzte Paar in der Schweiz eine Brut auf. Heute kann der<br />
Fischadler regelmässig auf dem Zug im Frühling und im Herbst beobachtet werden.<br />
Seit 1980 nehmen die Bestände in Nord- und im nördlichen Mitteleuropa wieder zu.<br />
Bereits haben sich in Bayern und Frankreich etliche Paare wieder spontan angesiedelt,<br />
und es besteht eine leise Hoffnung, dass der Fischadler dereinst auch bei uns als Brutvogel<br />
aus eigener Kraft zurückkehren wird.<br />
Der Rotschenkel ist ein Brutvogel von Riedgebieten und feuchten Wiesen. Die Trockenlegung<br />
weiter Gebiete im 19. Jahrhundert zerstörte seine Lebensräume in der<br />
Schweiz. Der letzte <strong>Schweizer</strong> Brutnachweis stammt von 1919. Auch weiter nördlich<br />
gehen die Bestände zurück. In der Schweiz kann der Rotschenkel heute nur noch auf<br />
dem Durchzug beobachtet werden.<br />
Der letzte Brutnachweis der Haubenlerche stammt von 1976 aus dem Raum Basel.<br />
Nachdem sie auch die Brutplätze im grenznahen Ausland geräumt hatte, wurde sie nur<br />
noch sehr vereinzelt beobachtet.<br />
Das Areal des Schwarzstirnwürgers erstreckte sich im 19. Jahrhundert von Südosteuropa<br />
bis an die Nordsee. Anschliessend gingen die Bestände stark zurück und das<br />
Verbreitungsgebiet schrumpfte. Die Ursachen dürften primär in klimatischen Veränderungen<br />
liegen, doch trug der Rückgang von Grossinsekten im Zuge der Intensivierung<br />
der Landwirtschaft auch dazu bei.<br />
Der Raubwürger kann heute nur noch in kleiner Zahl als Durchzügler und Wintergast<br />
beobachtet werden. Der letzte Brutnachweis stammt von 1986. Wie beim Schwarzstirnwürger<br />
fehlen ihm die extensiv genutzten, störungsarmen Kulturlandflächen mit<br />
einer hohen Dichte an grossen Insekten.<br />
Rothuhn<br />
Fischadler<br />
Rotschenkel<br />
Haubenlerche<br />
Orpheusgrasmücke*<br />
Schwarzstirnwürger<br />
Raubwürger<br />
* als Brutvogel nie häufig