Charttechnik - Die »Technische Analyse« für Otto Normalaktionär
Charttechnik - Die »Technische Analyse« für Otto Normalaktionär
Charttechnik - Die »Technische Analyse« für Otto Normalaktionär
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Wolfgang Molzahn<br />
<strong>Charttechnik</strong> –<br />
<strong>Die</strong> ÅTechnische AnalyseÇ<br />
fÉr <strong>Otto</strong> NormalaktionÑr<br />
4 Werkzeuge<br />
um den Trend<br />
vorherzusagen<br />
Verlag Wolfgang Molzahn<br />
- Seite 3 -
Wichtiger Hinweis<br />
Alle Angaben in diesem Buch wurden vom Autor mit grÖÜter Sorgfalt erarbeitet und zusammengestellt.<br />
Trotzdem sind Fehler nicht ganz auszuschlieÜen. Der Verlag und der Autor sehen sich deshalb<br />
gezwungen, darauf hinzuweisen, dass sie weder eine Garantie noch die juristische Verantwortung<br />
oder irgendeine Haftung fÉr Folgen, die auf fehlerhafte Angaben zurÉckgehen, Ébernehmen kÖnnen.<br />
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etwaiger Fehler sind Verlag und Autor dem aufmerksamen Leser dankbar.<br />
<strong>Die</strong> Internet-Adressen stellen den Informationsstand von Anfang MÑrz 2009 dar. Verlag und Autor<br />
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zu vertretenden UmstÑnden ergeben.<br />
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der nichtgewerblichen Nutzung. Eine gewerbliche Nutzung ist nur mit Zustimmung des<br />
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Erste Auflage:<br />
Ö 2009 by Verlag Wolfgang Molzahn e. K., Inh. Monika Molzahn<br />
92421 Schwandorf<br />
Alle Rechte vorbehalten.<br />
Das Verbreiten von Kopien auf Papier, auf DatentrÑgern oder im Internet, insbesondere<br />
als PDF-Datei, ist nur mit ausdrÉcklicher Genehmigung des Verlages gestattet<br />
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<strong>Die</strong> meisten Produktbezeichnungen von Hard- und Software sowie Firmennamen<br />
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auch eingetragene Warenzeichen und sollten als solche betrachtet werden. Der Verlag<br />
folgt bei den Produktbezeichnungen im Wesentlichen den Schreibweisen der<br />
Hersteller.<br />
Idee, Text und Titelgestaltung: Wolfgang Molzahn<br />
Umschlagbild: Ö Wolfgang Molzahn<br />
Lektorat: Reimund Bertrams<br />
- Seite 4 -
Gewidmet ist dieses Buch:<br />
All jenen,<br />
die bereit sind,<br />
dazuzulernen.<br />
Das Buch-Layout ist komplett<br />
vom Autor erstellt worden.<br />
Sollte es Ecken und Kanten haben,<br />
freuen Sie sich darÉber.<br />
Es ist wie im richtigen Leben!<br />
Viel SpaÜ und Erfolg<br />
wÉnsche ich Ihnen<br />
mit dem Inhalt<br />
dieses Ratgebers.<br />
92421 Schwandorf<br />
Wolfgang Molzahn<br />
- Seite 5 -
Inhalt:<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Vorwort 13<br />
Meine Geschichte 13<br />
<strong>Die</strong> <strong>Charttechnik</strong> 15<br />
<strong>Die</strong> (Un-) Einigkeit der Analysten 16<br />
Warum wende ich die <strong>Charttechnik</strong> an? 17<br />
<strong>Die</strong> ÅExtreme Buy-and-Hold-StrategieÇ 18<br />
<strong>Die</strong> ÅGemÑÜigte Buy-and-Hold-StrategieÇ 19<br />
<strong>Die</strong> ÅGewinnoptimierte oder zyklische Buy-and-Hold-StrategieÇ 20<br />
Zum Buch 21<br />
Ein Wort zur Formatierung dieses Ratgebers 23<br />
Teil I: <strong>Die</strong> Theorie der <strong>Charttechnik</strong> 26<br />
1 – EinfÉhrung in die ÅTechnische AnalyseÇ 27<br />
1.1 – Charles Henry Dow 27<br />
1.1.1 – Leistungen von Charles H. Dow 27<br />
1.1.2 – <strong>Die</strong> Hauptaussagen der Dow-Theorie 28<br />
1.1.3 – Charles H. Dows vielzitiertes Beispiel 28<br />
1.2 – <strong>Die</strong> ÅTechnische AnalyseÇ – kurz: Å<strong>Charttechnik</strong>Ç 31<br />
1.2.1 – <strong>Charttechnik</strong> – eine Definition 31<br />
1.2.2 – <strong>Die</strong> Werkzeuge des <strong>Charttechnik</strong>ers 32<br />
1.2.2.1 – Das Chart-Werkzeug 33<br />
1.2.2.2 – Das Volumen-Werkzeug 34<br />
1.2.2.3 – Das Indikatoren-Werkzeug 35<br />
1.2.2.4 – Das Oszillatoren-Werkzeug 36<br />
Zusammenfassung 36<br />
2 – Der Trend 37<br />
2.1 – <strong>Die</strong> drei (vier) Trend-Richtungen 37<br />
2.1.1 – Der AufwÑrtstrend 37<br />
2.1.2 – Der AbwÑrtstrend 37<br />
2.1.3 – Der SeitwÑrtstrend 37<br />
2.1.4 – <strong>Die</strong> Trendwende 37<br />
2.2 – <strong>Die</strong> drei Trend-Kategorien 38<br />
2.2.1 – Der PrimÑrtrend 38<br />
2.2.2 – Der SekundÑrtrend 38<br />
2.2.3 – Der TertiÑrtrend 39<br />
2.3 – <strong>Die</strong> drei Phasen des PrimÑrtrends 39<br />
2.3.1 – <strong>Die</strong> Akkumulationsphase 39<br />
2.3.2 – <strong>Die</strong> Phase der Öffentlichen Beteiligung 39<br />
2.3.3 – <strong>Die</strong> Distributionsphase 40<br />
2.4 – <strong>Die</strong> GesetzmÑÜigkeiten der Trend-Kategorien 40<br />
2.4.1 – áber- und untergeordnete Trends 40<br />
2.4.2 – <strong>Die</strong> Wichtigkeit der Trend-GesetzmÑÜigkeiten 42<br />
2.4.3 – <strong>Die</strong> Trend-Kategorien und ihre dazugehÖrigen Charts 43<br />
Zusammenfassung 46<br />
- Seite 7 -
3 – Der Chart 48<br />
3.1 – Chart, <strong>Charttechnik</strong>, <strong>Charttechnik</strong>er und ihr Gesetzeskodex 48<br />
3.2 – <strong>Die</strong> Charttypen 50<br />
3.2.1 – Der Linienchart 50<br />
3.2.2 – Der OHLC-Chart 51<br />
3.2.3 – Der Kerzenchart 52<br />
3.2.4 – Welchen Chart benÖtigen wir? 54<br />
3.3 – <strong>Die</strong> Chartkonstruktion 55<br />
3.3.1 – Der Chart-Zeitrahmen 56<br />
3.3.2 – <strong>Die</strong> Chart-Zeitintervalle 56<br />
3.3.3 – <strong>Die</strong> Chart-Skalierung 57<br />
3.3.3.1 – <strong>Die</strong> arithmetische Skalierung (auch: lineare Skalierung) 57<br />
3.3.3.2 – <strong>Die</strong> logarithmische Skalierung 58<br />
3.4 – Charts und Linien 59<br />
3.4.1 – Trend- und Trendkanal-Linien 59<br />
3.4.1.1 – Trendlinien 60<br />
3.4.1.1.1 – <strong>Die</strong> AufwÑrtstrendlinie 60<br />
3.4.1.1.2 – <strong>Die</strong> AbwÑrtstrendlinie 61<br />
3.4.1.2 – Trendkanallinien 61<br />
3.4.1.2.1 – <strong>Die</strong> AufwÑrtstrendkanallinie 62<br />
3.4.1.2.2 – <strong>Die</strong> AbwÑrtstrendkanallinie 62<br />
3.4.2 – UnterstÉtzungs- und Widerstandslinien 63<br />
3.4.2.1 – <strong>Die</strong> unterstÉtzende UnterstÉtzungslinie 64<br />
3.4.2.1 – <strong>Die</strong> widerstehende Widerstandslinie 66<br />
3.4.2.3 – <strong>Die</strong> sich zur Widerstandslinie verwandelnde UnterstÉtzungslinie 67<br />
3.4.2.3 – <strong>Die</strong> sich zur UnterstÉtzungslinie verwandelnde Widerstandslinie 69<br />
3.5 – Charts und Trend-Formationen 70<br />
3.5.1 – <strong>Die</strong> Schulter-Kopf-Schulter- und die inverse (umgekehrte)<br />
Schulter-Kopf-Schulter-Formation 71<br />
3.5.2 – <strong>Die</strong> M- und W-Formation 74<br />
3.5.3 – <strong>Die</strong> Dreifachhoch- und Dreifachtief-Formation 77<br />
3.5.4 – <strong>Die</strong> Dreieck-Formationen 80<br />
3.5.4.1 – <strong>Die</strong> symmetrische Dreiecks-Formation 81<br />
3.5.4.2 – <strong>Die</strong> aufsteigende Dreiecks-Formation 83<br />
3.5.4.3 – <strong>Die</strong> absteigende Dreiecks-Formation 84<br />
3.5.5 – <strong>Die</strong> Wimpel-Formation 85<br />
3.5.6 – <strong>Die</strong> Flaggen-Formation 86<br />
3.6 – Charts, Trends und deren Signale 88<br />
3.6.1 – Arbeits-Regel und ábungs-Tipp 88<br />
3.6.2 – Trendlinien – Einstiegssignale 93<br />
3.6.2.1 – Das Trendlinien – Einstiegssignal 93<br />
3.6.2.2 – <strong>Die</strong> Trendkanallinien – Einstiegssignale 96<br />
3.6.2.3 – Das Widerstandslinien – Einstiegssignal 98<br />
3.6.3 – Trendwendeformationen des primÑren Trends und damit<br />
verbundene Einstiegssignale 99<br />
3.6.3.1 – <strong>Die</strong> inverse Schulter-Kopf-Schulter-Formation und ihr Einstiegssignal 100<br />
3.6.3.2 – <strong>Die</strong> W-Formation und ihr Einstiegssignal 101<br />
3.6.3.3 – <strong>Die</strong> Dreifachtief-Formation und ihr Einstiegssignal 101<br />
3.6.4 – Trendfortsetzungsformationen des sekundÑren und / oder tertiÑren Trends und<br />
damit verbundene Einstiegssignale 103<br />
3.6.4.1 – <strong>Die</strong> symmetrische Dreiecks-Formation und ihr Einstiegssignal 105<br />
3.6.4.2 – <strong>Die</strong> aufsteigende Dreiecks-Formation und ihr Einstiegssignal 106<br />
3.6.4.3 – <strong>Die</strong> AufwÑrtstrend-Wimpel-Formation und ihr Einstiegssignal 107<br />
- Seite 8 -<br />
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis<br />
3.6.4.4 – <strong>Die</strong> AufwÑrtstrend-Flaggen-Formation und ihr Einstiegssignal 108<br />
3.6.4.5 – <strong>Die</strong> inverse Trendfortsetzungs-Schulter-Kopf-Schulter-Formation<br />
und ihr Einstiegssignal 108<br />
3.6.5 – Trendlinien – Ausstiegssignale 110<br />
3.6.5.1 – Das Trendlinien – Ausstiegssignal 110<br />
3.6.5.2 – <strong>Die</strong> Trendkanallinien – Ausstiegssignale 111<br />
3.6.5.4 – Das UnterstÉtzungslinien – Ausstiegssignal 112<br />
3.6.6 – Trendwendeformationen des primÑren Trends und damit verbundene<br />
Ausstiegssignale 113<br />
3.6.6.1 – <strong>Die</strong> Schulter-Kopf-Schulter-Formation und ihr Ausstiegssignal 113<br />
3.6.6.2 – <strong>Die</strong> M-Formation und ihr Ausstiegssignal 114<br />
3.6.6.3 – <strong>Die</strong> Dreifachhoch-Formation und ihr Ausstiegssignal 114<br />
3.6.7 – Trendfortsetzungsformationen des sekundÑren und / oder tertiÑren Trends<br />
und deren Signale 115<br />
3.6.7.1 – <strong>Die</strong> symmetrische Dreiecks-Formation und ihr Signal 116<br />
3.6.7.2 – <strong>Die</strong> absteigende Dreiecks-Formation und ihr Signal 116<br />
3.6.7.3 – <strong>Die</strong> AbwÑrtstrend-Wimpel-Formation und ihr Signal 117<br />
3.6.7.4 – <strong>Die</strong> AbwÑrtstrend-Flaggen-Formation und ihr Signal 117<br />
3.6.7.5 – <strong>Die</strong> AbwÑrtstrend-Schulter-Kopf-Schulter-Formation und ihr Signal 118<br />
3.7 – Exkurs 1: Pro- und antizyklisches Handeln 120<br />
3.7.1 – Prozyklisches Handeln 120<br />
3.7.2 – Antizyklisches Handeln 121<br />
3.7.3 – Gemischtes Handeln 121<br />
3.7.4 – Meine Vorgehensweise 121<br />
3.8 – Exkurs 2: Short- und Long-Positionen 122<br />
3.8.1 – Allgemeines zu Short- und Long-Positionen 122<br />
3.8.2 – Short-Positionen 122<br />
3.8.3 – Long-Positionen 123<br />
3.8.4 – Meine Vorgehensweise 123<br />
3.9 – Exkurs 3: Linien, Formationen, Falschsignale und<br />
Stop-Loss-Orders 124<br />
3.9.1 – Linien 124<br />
3.9.2 – Formationen 124<br />
3.9.3 – Falschsignale 124<br />
3.9.4 – Stop-Loss-Orders 125<br />
3.8.5 – Rat fÉr Ihren Start als <strong>Charttechnik</strong>er 125<br />
Zusammenfassung 126<br />
4 – Das Volumen 130<br />
4.1 – ÅVolumeÇ = Volumen = Umsatz ≠ Volumen ≠ Umsatz 131<br />
4.1.1 – Definition von Volumen und Umsatz 132<br />
4.1.2 – <strong>Die</strong> Wichtigkeit der Unterscheidung 132<br />
4.2 – Volumen ÅBalkenÇ 134<br />
4.3 – <strong>Die</strong> Volumen-Analyse 134<br />
4.3.1 – <strong>Die</strong> Volumenentwicklung bei den Trendwende-Formationen 136<br />
4.3.1.1 – <strong>Die</strong> Volumenentwicklung der vom AbwÑrts- in den<br />
AufwÑrtstrend-Wende-Formationen 136<br />
4.3.1.1.1 – <strong>Die</strong> inverse Schulter-Kopf-Schulter-Formation und ihre<br />
Volumenentwicklung 137<br />
4.3.1.1.2 – <strong>Die</strong> W-Formation und ihre Volumenentwicklung 138<br />
4.3.1.1.3 – <strong>Die</strong> Dreifachtief-Formation und ihre Volumenentwicklung 140<br />
- Seite 9 -
4.3.1.2 – <strong>Die</strong> Volumenentwicklungen der vom AufwÑrts- in den<br />
AbwÑrtstrend-Wende-Formationen 141<br />
4.3.1.2.1 – <strong>Die</strong> Schulter-Kopf-Schulter-Formation und ihre<br />
Volumenentwicklung 142<br />
4.3.1.2.2 – <strong>Die</strong> M-Formation und ihre Volumenentwicklung 144<br />
4.3.1.2.3 – <strong>Die</strong> Dreifachhoch-Formation und ihre Volumenentwicklung 145<br />
4.3.2 – <strong>Die</strong> Volumenentwicklungen bei den Trendfortsetzungs-Formationen 146<br />
4.3.2.1 – <strong>Die</strong> Volumenentwicklungen der AufwÑrtstrend-Fortsetzungs-<br />
Formationen 147<br />
4.3.2.1.1 – <strong>Die</strong> symmetrische AufwÑrtstrend-Dreiecks- & die aufsteigende<br />
Dreiecks-Formation und ihre Volumenentwicklung 147<br />
4.3.2.1.2 – <strong>Die</strong> AufwÑrtstrend-Flaggen- & Wimpel-Formation und ihre<br />
Volumenentwicklung 148<br />
4.3.2.1.3 – <strong>Die</strong> inverse Trendfortsetzungs-Schulter-Kopf-Schulter-Formation<br />
und ihre Volumenentwicklung 150<br />
4.3.2.2 – <strong>Die</strong> Volumenentwicklungen der AbwÑrtstrend-Fortsetzungs-Formationen 152<br />
4.3.2.2.1 – <strong>Die</strong> symmetrische AbwÑrtstrend-Dreiecks- & absteigende<br />
Dreiecks-Formation und ihre Volumenentwicklung 152<br />
4.3.2.2.2 – <strong>Die</strong> AbwÑrtstrend-Flaggen- & Wimpel-Formation und ihre<br />
Volumenentwicklung 154<br />
4.3.2.2.3 – <strong>Die</strong> Trendfortsetzungs-Schulter-Kopf-Schulter-Formation und ihre<br />
Volumenentwicklung 155<br />
Zusammenfassung 157<br />
5 – Indikatoren und Oszillatoren 160<br />
5.1 – Allgemeines Éber Indikatoren und Oszillatoren 160<br />
5.1.1 – Wann verwendet man Indikatoren, wann Oszillatoren? 162<br />
5.1.2 – Wie viele und welche Indikatoren oder Oszillatoren sollte man einsetzen? 163<br />
5.1.3 – <strong>Die</strong> Interpretation von Indikatoren und Oszillatoren 164<br />
5.1.4 – <strong>Die</strong> Trefferquote von Indikatoren und Oszillatoren 165<br />
5.1.5 – <strong>Die</strong> Einsatzregeln von Indikatoren und Oszillatoren 166<br />
5.1.6 – Trendmarktbestimmung mit der ÅAverage Directional Movement Line =<br />
ADXÇ 166<br />
5.1.6.1 – <strong>Die</strong> Konstruktion des ADX 167<br />
5.1.6.2 – <strong>Die</strong> Interpretation des ADX 167<br />
5.2 – Trendfolge-Indikatoren 169<br />
5.2.1 – Der Ågleitende DurchschnittÇ 169<br />
5.2.1.1 – Drei verschiedene gleitende Durchschnitte und ihre Unterschiede 169<br />
5.2.1.2 – <strong>Die</strong> Aufgabe der gleitenden Durchschnitte 171<br />
5.2.1.3 – Der Nutzen und die GesetzmÑÜigkeiten der gleitenden Durchschnitte 172<br />
5.2.1.4 – <strong>Die</strong> Einstellungsoptionen der gleitenden Durchschnitte 176<br />
5.2.1.5 – <strong>Die</strong> Signale der gleitenden Durchschnitte 178<br />
5.2.1.6 – <strong>Die</strong> Double-Crossover-Methode und ihre Signale 180<br />
5.2.2 – Der ÅMoving Average Convergence / Divergence = MACD-IndikatorÇ 183<br />
5.2.2.1 – <strong>Die</strong> Konstruktion des MACD 183<br />
5.2.2.2 – <strong>Die</strong> Aufgabe des MACD 186<br />
5.2.2.3 – <strong>Die</strong> Einstellungsoptionen des MACD 187<br />
5.2.2.4 – <strong>Die</strong> Signale des MACD 188<br />
5.2.3 – <strong>Die</strong> ÅBollinger BÑnderÇ 199<br />
5.2.3.1 – <strong>Die</strong> Konstruktion der Bollinger BÑnder 199<br />
5.2.3.2 – <strong>Die</strong> Aufgabe der Bollinger BÑnder 202<br />
5.2.3.3 – <strong>Die</strong> Einstellungsoptionen der Bollinger BÑnder 202<br />
5.2.3.4 – <strong>Die</strong> Signale der Bollinger BÑnder 203<br />
- Seite 10 -<br />
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis<br />
5.3 – Oszillatoren 205<br />
5.3.1 – <strong>Die</strong> ÅStochastikÇ 206<br />
5.3.1.1 – <strong>Die</strong> Konstruktion der Stochastik 207<br />
5.3.1.2 – Was misst die Stochastik? 211<br />
5.3.1.3 – <strong>Die</strong> Einstelloptionen der Stochastik 211<br />
5.3.1.4 – <strong>Die</strong> Signale der Stochastik 212<br />
5.3.2 – Der ÅRelative Strength Index = RSIÇ 215<br />
5.3.2.1 – <strong>Die</strong> Konstruktion des RSI 215<br />
5.3.2.2 – Was misst der RSI? 216<br />
5.3.2.3 – <strong>Die</strong> Einstelloptionen des RSI 216<br />
5.3.2.4 – <strong>Die</strong> Signale des RSI 217<br />
5.3.3 – Der ÅCommodity Channel Index = CCIÇ 219<br />
5.3.3.1 – <strong>Die</strong> Konstruktion des CCI 219<br />
5.3.3.2 – Was misst der CCI? 220<br />
5.3.3.3 – <strong>Die</strong> Einstelloptionen des CCI 220<br />
5.3.3.4 – <strong>Die</strong> Signale des CCI 220<br />
Zusammenfassung 222<br />
6 – Das Volumen II 230<br />
6.1 – Der ÅOn-Balance-Volume = OBVÇ 232<br />
6.1.1 – <strong>Die</strong> Konstruktion des OBV 232<br />
6.1.2 – <strong>Die</strong> Regeln fÉr den OBV 232<br />
Teil II: <strong>Die</strong> <strong>Charttechnik</strong> in der Praxis 236<br />
7 – <strong>Die</strong> <strong>Charttechnik</strong> in der Praxis 237<br />
7.1 – <strong>Charttechnik</strong>-Tools, Programme und eine EinfÉhrung 239<br />
7.1.1 – <strong>Charttechnik</strong>-Portale und ihre Tools 240<br />
7.1.2 – <strong>Charttechnik</strong>-Software 244<br />
7.1.3 – <strong>Charttechnik</strong> mit www.ariva.de 245<br />
7.2 – Spickzettel – Referenz 250<br />
7.3 – ábungen zu Kapitel 2 – Der Trend 255<br />
Aufgabe 1 – langfristige Trends 256<br />
Aufgabe 2 – mittel- und kurzfristige Trends 257<br />
Aufgabe 3 – kurzfristige Trends 258<br />
LÖsung zu Aufgabe 1 – langfristige Trends 260<br />
LÖsung zu Aufgabe 2 – mittel- und kurzfristige Trends 261<br />
LÖsung zu Aufgabe 3 – kurzfristige Trends 262<br />
7.4 – ábungen zu Kapitel 3 – Der Chart 262<br />
Aufgabe 4 – Trendlinien und Trendwende-Formation 263<br />
Aufgabe 5 – Trendwende-Formation und Trendlinien 264<br />
LÖsung zu Aufgabe 4 – Trendlinien und Trendwende-Formation 265<br />
LÖsung zu Aufgabe 5 – Trendwende-Formation und Trendlinien 266<br />
7.5 – ábungen zu Kapitel 4 und 6 – Das Volumen 267<br />
Aufgabe 6 – Volumen und Kurs-Formation 267<br />
Aufgabe 7 – ÅOn-Balance-Volume-Indikator = OBVÇ und Divergenz 268<br />
LÖsung zu Aufgabe 6 – Volumen und Kurs-Formation 270<br />
LÖsung zu Aufgabe 7 – ÅOn-Balance-Volume-Indikator = OBVÇ und Divergenz 270<br />
7.6 – ábungen zu Kapitel 5 – Indikatoren und Oszillatoren 272<br />
Aufgabe 8 – Der primÑre AufwÑrtstrend! 273<br />
LÖsung zu Aufgabe 8 – Der primÑre AufwÑrtstrend 273<br />
- Seite 11 -
Aufgabe 9 – Was wÑre wenn? 280<br />
LÖsung zu Aufgabe 9 – Was wÑre wenn? 283<br />
Aufgabe 10 – Lohnender Verkauf? 286<br />
LÖsung zu Aufgabe 10 – Lohnender Verkauf? 290<br />
Aufgabe 11 – Ob das noch einmal gut geht? 293<br />
LÖsung zu Aufgabe 11 – Ob das noch einmal gut geht? 296<br />
Aufgabe 12 – Zwischengewinn mitnehmen?! 298<br />
LÖsung zu Aufgabe 12 – Zwischengewinn mitnehmen?! 301<br />
Aufgabe 13 – Eine gÉnstige Kaufgelegenheit erkennen! 303<br />
LÖsung zu Aufgabe 13 – Eine gÉnstige Kaufgelegenheit erkennen! 306<br />
Aufgabe 14 – <strong>Die</strong> Aktie im Auge behalten! 308<br />
LÖsung zu Aufgabe 14 – <strong>Die</strong> Aktie im Auge behalten! 309<br />
Aufgabe 15 – Das Finale! 310<br />
LÖsung zu Aufgabe 15 – Das Finale! 312<br />
Vergleich zwischen Buy- and Hold- und Zyklen-Strategie 314<br />
Teil III: Anhang 316<br />
8 – Regeln fÉr <strong>Charttechnik</strong>er 317<br />
Allgemeine Regeln 319<br />
Kauf-, Halten- und Verkaufs-Regeln 320<br />
9 – Glossar und englische Fachbegriffe 322<br />
10 – Empfohlene und weiterfÉhrende Literatur 338<br />
11 – Danke schÜn! 340<br />
12 – Nachwort 344<br />
- Seite 12 -<br />
Inhaltsverzeichnis
"Kein VerkÄufer kann im Zeitpunkt des Verkaufs jemals<br />
sicher sein, dass er zum endgÅltigen HÇhepunkt verkauft<br />
hat. Keine Regeln oder Methoden sind jemals gefunden<br />
worden – und werden auch nie gefunden werden, – um<br />
sicherzustellen, dass man innerhalb von Kursbruchteilen<br />
am Boden kauft oder am Gipfel verkauft."<br />
"NatÅrlich brachte es irgend jemand fertig, seine Aktien<br />
genau auf dem letzten achtel Punkt des Gipfels des<br />
‚Kopfes’ zu verkaufen (und irgendein armer Teufel kaufte<br />
sie dort). Der VerkÄufer in diesem Falle hatte schlicht<br />
und einfach GlÅck!"<br />
Vorwort<br />
Meine Geschichte<br />
Vorwort<br />
Nach Misserfolgen mit Fonds und Aktien habe ich vor<br />
vielen Jahren damit begonnen, mich mit dem Thema<br />
BÖrse auseinanderzusetzen. Ich wollte mich einfach nicht<br />
mehr damit zufrieden geben, von anderen beraten zu<br />
werden. Mein neues Ziel war es, Aktien aufgrund einer<br />
eigenen Entscheidung zu kaufen. Ich ging dabei sogar so<br />
weit, dass ich lieber eine eigene falsche Entscheidung<br />
treffen wollte, als weiterhin auf irgendwelche Tipps und<br />
fachmÑnnische Beratungen zu hÖren.<br />
Mein Vorhaben hat sich ausgezahlt. Nach und nach<br />
lernte ich sicherer auf dem a...glatten BÖrsenparkett zu<br />
tanzen. Jeden noch so kleinen Lernerfolg hielt ich schriftlich<br />
fest. Am Anfang waren dies meine Gehhilfen im<br />
BÖrsenalltag. Ich konnte immer wieder nachschlagen,<br />
was, wie, wann zu tun ist und was ich gefÑlligst lassen<br />
sollte.<br />
Dadurch arbeitete ich gleichzeitig, ohne mir dessen<br />
sofort bewusst zu sein, an einer Aktien-Anlage-Strategie.<br />
Edwards,<br />
Robert D. ;<br />
Magee, John:<br />
Technische<br />
Analyse von<br />
Aktien-Trends.<br />
Darmstadt:<br />
Verlag<br />
Hoppenstedt<br />
1991<br />
Seite 88 & 87<br />
Kaufen auch Sie<br />
nur Aktien<br />
aufgrund einer<br />
eigenen<br />
Entscheidung!<br />
Verfassen auch<br />
Sie Ihre eigenen<br />
BÜrsen-<br />
Gehhilfen!<br />
- Seite 13 -
<strong>Die</strong>se wurde anfÑnglich innerhalb eines Musterdepots<br />
verwirklicht. Aber nicht nur das: Sie wurde gleichzeitig<br />
immer wieder optimiert, ÉberprÉft und erweitert.<br />
Meine Begeisterung bei der ganzen Sache wuchs. Ohne<br />
es zu merken, hatte ich ein neues Hobby gefunden.<br />
Vielleicht war es auch das Blut meines Vaters, der ein<br />
Banker war, das plÖtzlich durch meine Adern schoss.<br />
So begann ich, meinen Werdegang niederzuschreiben.<br />
Von der einfachsten Frage, die mich ganz am Anfang aus<br />
der Fassung brachte, bis hin zu schwierigen HÉrden<br />
notierte ich alles und brachte es in eine logische Reihenfolge.<br />
Da hinein flocht ich zusÑtzlich meine Lernerfolge,<br />
sozusagen das Wissen, das man sich bei BÖrsengeschÑften<br />
unbedingt aneignen sollte. <strong>Die</strong> dritte<br />
Komponente war die Strategie, die sich als bewÑhrt erwies.<br />
So entstand mein Buch "Aktien – VermÖgen fÉr <strong>Otto</strong><br />
Normalverdiener", das zu einem kleinen Erfolg wurde.<br />
Es ist ganz offensichtlich, dass auch andere Einsteiger<br />
von denselben Fragen umgetrieben werden. In diesem<br />
Buch finden sie Hilfe – es ebnet Ihnen den Weg an die<br />
BÖrse.<br />
Warum erzÑhle ich Ihnen das alles? Nun, aus zwei<br />
GrÉnden:<br />
��Zum einen bin ich sehr dafÉr, dass Sie meine<br />
Geschichte wenigstens in ihren GrundzÉgen<br />
kennen. Wenn auf meiner Homepage<br />
http://www.aktie-zeichnen.de davon die Rede ist, dass<br />
AnfÑnger sich durch die LektÉre meines Buches zum<br />
Profi entwickeln, dann ist mir da etwas mulmig zumute.<br />
Ich selbst wÉrde mich nÑmlich nie als Profi bezeichnen.<br />
Aber es gibt eben zwischen dem Begriff<br />
AnfÑnger und Profi kein Wort, das sich einigermaÜen<br />
akzeptabel anhÖrt (Sich zum Åfortgeschrittenen An-<br />
- Seite 14 -<br />
Vorwort<br />
Aus meiner<br />
Begeisterung<br />
erwuchs ein<br />
neues Hobby!<br />
Fragen &<br />
Antworten<br />
Lernerfolge<br />
Strategie<br />
Mein Aktien-<br />
Erstlingswerk:<br />
"Aktien – VermÜgen<br />
fÉr <strong>Otto</strong><br />
Normalverdiener"<br />
Und wie lautet<br />
Ihre<br />
Geschichte?
fÑngerÇ oder ÅFortgeschrittenenÇ weiterzuentwickeln<br />
hÖrt sich doch irgendwie ÅdoofÇ an, oder?). Ich bin<br />
also nur einer, der sich aus einer Not heraus intensiv<br />
mit dem Thema auseinandergesetzt hat und in dem<br />
Wissen, dass andere die gleichen Probleme haben, fÉr<br />
diese Personen ein Buch geschrieben hat. Das Gesagte<br />
entspricht also meinem Werdegang.<br />
��Der zweite Grund, warum ich Ihnen meine<br />
Geschichte erzÑhle, ist der, dass dieses Geschehen<br />
eine Fortsetzung hat. Sie wissen ja selbst, wie es ist,<br />
wenn man plÖtzlich einem neuen Hobby frÖnt. Da<br />
kann man nicht mehr aufhÖren – da muss man weiter<br />
machen, dazulernen und Neues entdecken. Und so erging<br />
es mir.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Charttechnik</strong> 1<br />
Vielleicht lag es an einem meiner vielen Berufe, dass<br />
ich plÖtzlich der ÅTechnischen Analyse = <strong>Charttechnik</strong>Ç<br />
verfiel. Als Fertigungstechniker hatte ich frÉher viele<br />
Stunden am ReiÜbrett verbracht. Nun zog es mich wieder<br />
zu den Linien zurÉck. Es faszinierte mich, dass es<br />
Menschen geben soll, die aus Linien, Balken oder Kerzen<br />
die Zukunft von Aktienkursen lesen kÖnnen.<br />
Bei meinen ersten AnnÑherungsversuchen schoss mir<br />
aber ein ganz anderer Gedanke durch den Kopf. Ich<br />
fragte mich, ob denn diese Art Analyse nicht mit dem<br />
Lesen aus Handlinien gleichzusetzen ist? GlÉcklicherweise<br />
wurde ich bald eines Besseren belehrt!<br />
1 <strong>Charttechnik</strong> – die kÉnftige Marktentwicklung wird aus Charts (grafische Darstellung von Kursver-<br />
lÑufen) prognostiziert.<br />
Vorwort<br />
So kann's<br />
gehen!<br />
Was werde ich<br />
wohl als<br />
NÑchstes in<br />
Angriff<br />
nehmen?<br />
Nach der<br />
Devise:<br />
Schuster, bleib<br />
bei deinen<br />
Leisten!<br />
- Seite 15 -
<strong>Die</strong> (Un-) Einigkeit der Analysten<br />
OK! Ich habe SÑtze gelesen wie:<br />
��"Alles Quatsch!"<br />
��"Mit Vorsicht zu genieáen!"<br />
��"Wer dran glaubt, soll halt dran glauben!"<br />
��"<strong>Die</strong> Prophezeiungen erfÉllen sich selbst!"<br />
<strong>Die</strong>se Aussagen haben mich nicht weiter beunruhigt.<br />
"Alles Quatsch!" ist mir zu leicht dahergesagt. Mit Vorsicht<br />
genieÜe ich alles. Das WÖrtchen "glaube" heiÜt nur<br />
im Volksmund "nicht wissen", in Wahrheit beinhaltet<br />
dieses Worte aber eine "feste áberzeugung von Tatsachen"<br />
und es liegt in der Natur der BÖrse, dass sich so<br />
genannte Prophezeiungen tatsÑchlich selbst erfÉllen.<br />
Warum machen wir also nicht regen Gebrauch davon –<br />
natÉrlich zu unserem eigenen Vorteil?!<br />
Aber es gibt auch andere Stimmen, die mich etwas<br />
mehr berÉhren. Dann nÑmlich, wenn Fachleute – AnhÑnger<br />
der ÅFundamentalen Analyse 2 Ç – die Chartanalyse<br />
in Grund und Boden stampfen oder ins LÑcherliche<br />
ziehen. Da hÖrt sich die Kritik dann in etwa so an:<br />
- Seite 16 -<br />
"Chartanalysten werden nur dann reich,<br />
wenn sie ihre Analysen gut verkaufen!"<br />
Das trifft auch mich, denn ich habe ja dieses Buch zum<br />
Thema Chartanalyse geschrieben. Anders ausgedrÉckt:<br />
Mit der Anwendung der Chartanalyse werde ich bestimmt<br />
nicht reich – allenfalls mit dem Verkauf dieses<br />
Buches, wenn es sich gut vermarkten lÑsst. Nun ja, mir<br />
sind Gewinne aus beiden Richtungen lieber!<br />
2 Fundamentale Analyse – die kÉnftige Marktentwicklung wird aus betriebswirtschaftlichen Daten und<br />
Informationen prognostiziert.<br />
Vorwort<br />
<strong>Die</strong> Technische<br />
Analyse –<br />
der BÜrsen-<br />
Hokuspokus!<br />
Kritik der<br />
Fundis!<br />
So mÜchte ich<br />
mein Geld verdienen:<br />
Aktien<br />
+ Schriftstellerei<br />
-------------------<br />
= Gehalt
Oft wird zum Vorwurf gemacht:<br />
Vorwort<br />
"Auf gar keinen Fall kann man<br />
aus der Vergangenheit die Zukunft lesen!"<br />
Chartanalysen gehÖren aber zu den ÅInduktiven<br />
StatistikenÇ – also zu den mathematischen Statistiken,<br />
die im Gegensatz zu den beschreibenden (deskriptiven)<br />
Statistiken sehr wohl eine zukÉnftige Prognose zulassen.<br />
Halt – Stopp! Sie dÉrfen nun nicht den Eindruck gewinnen,<br />
dass ich ein <strong>Charttechnik</strong>er bin, der die anderen<br />
zu Éberzeugen sucht. Nein – auf gar keinen Fall. Wie<br />
heiÜt es so schÖn? "Jeder sei seiner Meinung gewiss!"<br />
Ich mÖchte mich weder auf die <strong>Charttechnik</strong> noch auf<br />
die Fundamentalanalyse festlegen. Mich begeistern beide<br />
Methoden. Und mit dieser Begeisterung stehe ich nicht<br />
alleine da.<br />
��Es gibt viele AktionÑre, die sowohl die fundamentale<br />
als auch die technische Analyse anwenden.<br />
��DarÉber hinaus gibt es Anleger, die entweder nur die<br />
Chartanalyse oder die fundamentale Analyse benÉtzen.<br />
��Und es soll auch solche geben, die im Laufe der Jahre<br />
das Lager wechseln – von wo nach wo – das ... !<br />
Warum wende ich die Å<strong>Charttechnik</strong>Ç an?<br />
Tja – warum? Wer mein erstes Aktienbuch kennt, der<br />
weiÜ, dass ich ein AnhÑnger der ÅBuy-and-Hold-<br />
Strategie 3 Ç bin. Richtig angewandt, lassen sich mit ihr<br />
relativ risikoarm satte Gewinne erzielen. FÉr mich habe<br />
ich diese Strategie in drei Kategorien unterteilt:<br />
3 Buy-and-Hold-Strategie – Kaufen- und Halten-Strategie<br />
Und es geht<br />
doch!<br />
Alle<br />
BÜrsengeschÑfte<br />
sind mit Vorsicht<br />
zu<br />
genieáen!<br />
Ich liebe die<br />
Chartanalyse –<br />
deshalb muss<br />
ich aber noch<br />
lange nicht die<br />
Fundamentale<br />
Methode ganz<br />
und gar ablehnen!<br />
<strong>Die</strong>sen<br />
Abschnitt<br />
sollten Sie<br />
unbedingt<br />
lesen!<br />
- Seite 17 -
��in die ÅExtreme Buy-and-Hold-StrategieÇ,<br />
��in die ÅGemÑáigte Buy-and-Hold-StrategieÇ und<br />
��in die ÅGewinnoptimierte Buy-and-Hold-Ç oder die<br />
ÅZyklische Buy-and-Hold-StrategieÇ.<br />
Damit Sie verstehen, was genau ich meine, mÖchte ich<br />
Ihnen diese drei Strategien etwas nÑher erlÑutern.<br />
<strong>Die</strong> ÅExtreme Buy-and-Hold-StrategieÇ<br />
Es gibt AktionÑre, die haben irgendwann einmal ein<br />
Depot erÖffnet und es mit einigen Aktien gefÉllt. Das<br />
war's! Es soll sogar vorkommen, dass solche Leute nach<br />
einigen Jahrzehnten so quasi mit der Nase drauf gestoÜen<br />
werden, dass sie ja auch Aktien haben.<br />
<strong>Die</strong> Geschichten, die man so hÖrt, besagen, dass bei<br />
dieser Entdeckung groÜe Freude herrscht. Unglaublich,<br />
was in dieser Zeit an Wertzuwachs zusammengekommen<br />
ist.<br />
<strong>Die</strong>se Strategie ist in meinen Augen sehr extrem. Nur<br />
um ein Beispiel zu nennen: Stellen Sie sich einmal vor,<br />
dass diese Person 1.000 Aktien zum Preis von 10 € gekauft<br />
hatte. <strong>Die</strong>se Wertpapiere stiegen in einem Zeitraum<br />
von 6 Jahren auf 30 €. Dann kam eine vierjÑhrige Flaute,<br />
in der sie auf 24 € abfielen. Aber danach ging es wieder<br />
fÉr 8 Jahre aufwÑrts bis zu einem Kurs von 100 €. Ein<br />
Crash lieÜ den Kurs abstÉrzen. Zwei Jahre spÑter<br />
dÉmpelte er immer noch bei 60 €. Und plÖtzlich legten<br />
diese Aktien wieder zu – innerhalb von weiteren vier<br />
Jahren (bis zur Entdeckung des Depots und der daraufhin<br />
erfolgten Realisierung des Gewinnes) auf 120 €.<br />
Vor 24 Jahren hatte der gute Mensch 10.000 € investiert<br />
und nun waren es sage und schreibe 120.000<br />
€. Er hatte einfach nur die extreme Form der Buyand-<br />
Hold-Strategie angewandt und sage und schreibe<br />
110.000 € Gewinn gemacht!<br />
- Seite 18 -<br />
Vorwort<br />
ÅExtreme<br />
Buy-and-<br />
Hold-<br />
StrategieÇ<br />
Den Seinen<br />
gibt's der Herr<br />
im Schlaf!<br />
10.000 € Einsatz<br />
24 Jahre Ruhen<br />
110.000 € Gewinn
Vorwort<br />
HÑtte er diese 10.000 € mit 3 % angelegt, so wÑren es<br />
nach 24 Jahren nur ca. 20.330 €. Bei diesem Unterschied<br />
kann man doch nur begeistert sein.<br />
<strong>Die</strong> ÅGemÑáigte Buy-and-Hold-StrategieÇ<br />
Ja, das war ein schÖner Gewinn – ABER!<br />
Lassen Sie uns die Beispielzahlen nochmals durchgehen<br />
und den Gewinn nach der von mir so genannten<br />
ÅGemÑÜigten Buy-and-Hold-StrategieÇ berechnen:<br />
Aktien kaufen =<br />
1.000 Aktien x 10 € = 10.000 €<br />
Nach sechs Jahren verkaufen =<br />
1.000 Aktien x 30 € = 30.000 €<br />
Nach vier Jahren wieder kaufen =<br />
30.000 € / 24 € = 1.250 Aktien<br />
Nach acht Jahren wieder verkaufen =<br />
1.250 Aktien x 100 € = 125.000 €<br />
Nach zwei Jahren wieder kaufen =<br />
125.000 € / 60 = ca. 2.080 Aktien<br />
Nach vier Jahren endgÉltig verkaufen =<br />
2.080 Aktien x 120 € = 249.600 €<br />
Gewinn nach 24 Jahren = 239.600 €<br />
SelbstverstÑndlich ist dieses Ergebnis schÖngerechnet.<br />
Ich will ja nur aufzeigen, wie anders das Ergebnis mit<br />
wenig Aufwand hÑtte aussehen kÖnnen. HÑtte man in den<br />
schlechten Phasen verkauft und wÑre wieder einigermaÜen<br />
rechtzeitig eingestiegen, so kÖnnte man noch eine<br />
viel grÖÜere Begeisterung entwickeln.<br />
Und davon soll es etwa noch eine Steigerung geben?<br />
Ganz genau! Sehen Sie selbst:<br />
Ja, ja – das gute<br />
alte Sparbuch!<br />
ÅGemÑáigte<br />
Buy-and-<br />
Hold-<br />
StrategieÇ<br />
Ist nicht wahr,<br />
oder?<br />
- Seite 19 -
<strong>Die</strong> ÅGewinnoptimierte Buy-and-Hold-StrategieÇ<br />
oder die ÅZyklische Buy-and-Hold-StrategieÇ<br />
Unfassbar – oder? Es kann doch eigentlich nicht sein,<br />
dass aus dieser Anlage noch mehr herauszuholen wÑre.<br />
Ob Sie's glauben oder nicht – es ist mÖglich!<br />
Nehmen wir die ersten sechs Jahre unseres Beispiels. In<br />
diesen Jahren stieg der Kurs von 10 auf 30 €. Aber wie?<br />
Etwa so?<br />
Nein, ganz bestimmt nicht. Einfach dargestellt steigen<br />
Kurse in bestimmten Zyklen – manchmal so:<br />
Und nun stellen Sie sich einmal vor, Sie hÑtten bei der<br />
ersten Spitze verkauft, beim ersten Tal wieder gekauft,<br />
beim zweiten Gipfel verkauft und beim zweiten Tal<br />
wieder gekauft, ...<br />
KÖnnen Sie sich vorstellen, welch weiteres Gewinnpotenzial<br />
in solch zyklischem Investieren liegt?<br />
- Seite 20 -<br />
Vorwort<br />
ÅGewinnoptimierte<br />
oder<br />
zyklische<br />
Buy-and-<br />
Hold-<br />
StrategieÇ<br />
Im Fachjargon<br />
hÜrt sich das<br />
ungefÑhr so an:<br />
Der langfristige<br />
AufwÑrtstrend<br />
unterteilte sich<br />
in drei mittelfristigeAufwÑrtstrends<br />
und<br />
...<br />
Gipfel und Tal<br />
ist klar – oder?
Gut – ich habe Sie nun ziemlich heiÜ gemacht. Deshalb<br />
mÖchte ich Sie gleich wieder auf den Boden der Tatsachen<br />
zurÉckholen. Ganz so einfach ist das nÑmlich<br />
nicht. So mancher zyklische Ausstieg kann nÑmlich auch<br />
zu einem teureren Einstieg fÉhren.<br />
Aber mittels der <strong>Charttechnik</strong> kÖnnen Sie gewinnbringende<br />
Ein- und Ausstiege realisieren. <strong>Die</strong>ses Buch<br />
soll Ihnen dabei helfen. Auch als AnfÑnger kÖnnen Sie<br />
eine dieser Strategien erlernen und Gewinn daraus<br />
schlagen!<br />
Zum Buch<br />
<strong>Die</strong> Technische Analyse oder <strong>Charttechnik</strong> ist ein<br />
weites Feld. Man kann zu diesem Thema dicke WÑlzer<br />
verÖffentlichen – sich kurz zu fassen ist kaum mÖglich.<br />
Der vor Ihnen liegende Ratgeber erhebt nicht den Anspruch,<br />
allumfassendes Wissen zu vermitteln. Im Gegenteil<br />
– mit ihm sollen in aller KÉrze jedem Laien grundlegende<br />
Kenntnisse und damit ein Einstieg in die <strong>Charttechnik</strong><br />
gewÑhrt werden. Darauf aufzubauen wird nicht<br />
schwierig sein.<br />
Das Werk beinhaltet drei Teile.<br />
Vorwort<br />
��Teil I bringt Ihnen die Theorie der <strong>Charttechnik</strong><br />
nahe.<br />
Sie lernen Charles H. Dow, den Vater der<br />
technischen Analyse kennen, absolvieren ein kleines<br />
Studium zum Trend und lernen alles NÖtige Éber die<br />
vier Werkzeuge des <strong>Charttechnik</strong>ers: den Chart,<br />
das Volumen, die Trendfolge-Indikatoren und die<br />
Oszillatoren.<br />
Auf dem Blatt<br />
Papier und im<br />
Nachhinein<br />
sieht das immer<br />
sehr einfach<br />
aus!<br />
Am Ende<br />
kÜnnen Sie mit<br />
dem Wissen<br />
dieses Ratgebers<br />
gut<br />
arbeiten und<br />
leicht darauf<br />
aufbauen!<br />
Inhalt<br />
Teil I<br />
- Seite 21 -
��Teil II widmet sich der Praxis.<br />
Sie werden <strong>Charttechnik</strong>-Tools und -Portale<br />
kennenlernen. Auch ZugÑnge zu Profi-Software<br />
werde ich Ihnen nennen.<br />
Den HÖhepunkt bildet aber die EinfÉhrung in die<br />
<strong>Charttechnik</strong> mit ariva.de. Mit den Grafiken dieses<br />
Tools werden Sie Trends einzeichnen, Volumenanalysen<br />
durchfÉhren und Trendfolgeindikatoren und<br />
/ oder Oszillatoren einsetzen.<br />
��Den Abschluss bildet der Anhang – Teil III.<br />
Dort vermittle ich Ihnen zunÑchst einige Regeln, an<br />
die Sie sich als <strong>Charttechnik</strong>er halten sollten. Es sind<br />
auch meine Regeln!<br />
Ein Glossar und die Definition von englischen<br />
Fachbegriffen soll Ihnen helfen, wenn das BÖrsenkauderwelsch<br />
Sie wieder einmal in den Wahnsinn<br />
treiben sollte.<br />
<strong>Die</strong>jenigen von Ihnen, die durch diesen Ratgeber so<br />
richtig Laune auf mehr bekommen haben, freuen sich<br />
sicherlich Éber die Liste mit empfohlener und<br />
weiterfÉhrender Literatur.<br />
Das Nachwort bildet den endgÉltigen Abschluss des<br />
Werkes.<br />
Bei der Behandlung verschiedener Themen stellte ich<br />
mir in der Vorbereitung immer wieder die Frage, wie tief<br />
ich in die Materie eintauchen sollte. Ich wollte zum Beispiel<br />
nicht nur an der OberflÑche der Indikatoren kratzen,<br />
sondern auch "festere Speise" verstÑndlich darbieten.<br />
Dabei musste ich immer wieder den goldenen Mittelweg<br />
finden.<br />
So ziemlich jeden Indikator kÖnnte man auch anders<br />
anwenden und ihm damit zusÑtzliche Informationen entlocken.<br />
Aber ist es nicht gerade das, was AnfÑnger zur<br />
Aufgabe bringt, wenn noch dies und das und jenes betrachtet<br />
werden sollte?<br />
- Seite 22 -<br />
Vorwort<br />
Inhalt<br />
Teil II<br />
Inhalt<br />
Teil III<br />
Dazulernen<br />
kÜnnen Sie<br />
immer noch!
Vorwort<br />
Mir liegt am Herzen, dass Sie nicht "ÉberfÉttert"<br />
werden. Das Buch soll vermitteln, dass JEDER die<br />
<strong>Charttechnik</strong> in ihren GrundzÉgen anwenden kann. <strong>Die</strong><br />
schnellen Hilfen aus dem Internet – vielleicht sollte man<br />
sie auch "AbkÉrzungen" nennen – leisten hier einen<br />
wertvollen Beitrag.<br />
Damit die Chart-Grafiken Ébersichtlich bleiben, habe<br />
ich generell den Linienchart gewÑhlt. Ein Klick und Sie<br />
haben auf Ihrem Bildschirm den OHLC-Chart (keine<br />
Sorge, ich erklÑre Ihnen noch, was das ist!). Heutzutage<br />
ist das alles kein Problem mehr!<br />
WÑhrend der LektÉre dieses Werkes wird Ihnen auffallen,<br />
dass ich im Grunde genommen nur mit Aktien im<br />
lang- und mittelfristigen AufwÑrtstrend spekuliere. Mag<br />
sein, dass ich da etwas festgefahren bin – fÉr Sie als AnfÑnger<br />
wird eine solche Vorgehensweise aber mit Sicherheit<br />
der geeignete Einstieg sein!<br />
Und noch eine kleine Bemerkung. Beim Schreiben des<br />
Buches habe ich meine Begrifflichkeiten gesteigert.<br />
Damit will ich sagen, dass Sie im Verlauf des Buches<br />
ganz unbemerkt immer mehr Fachbegriffe lernen werden.<br />
Ein Wort zur Formatierung dieses<br />
Ratgebers<br />
Sie haben es sicherlich schon bei diesem Vorwort<br />
wahrgenommen: <strong>Die</strong> Randbemerkungen werden bei mir<br />
auch auf der linken Seite rechts abgedruckt. Das ist<br />
meine persÖnliche Note, die auf meine Erfahrung<br />
grÉndet.<br />
Ich habe nÑmlich festgestellt, dass ich bei anderen<br />
BÉchern mit Anmerkungen immer nur die der rechten<br />
Seite lese. <strong>Die</strong> der linken Seite kosten mich zu viel Anstrengung.<br />
Meine Augen sind auf Anmerkungen rechts<br />
Kein charttechnisches<br />
VÜllegefÉhl,<br />
sondern<br />
gesunde<br />
Potionen!<br />
Das werden<br />
andere sicherlich<br />
gerne<br />
bestÑtigen!<br />
Warum stehen<br />
die Randbemerkungen<br />
alle rechts?<br />
- Seite 23 -
vom eigentlichen Text fixiert, alles andere kostet mich zu<br />
viel áberwindung! Geht es Ihnen da genauso?<br />
- Seite 24 -<br />
Vorwort<br />
Viel Erfolg<br />
Ihr<br />
Wolfgang Molzahn<br />
PS: WÑhrend der Entstehung des Buches habe ich zwei Vorab-Leser<br />
eingesetzt. Nach der Fertigstellung des Werkes bat ich sie darum, ein<br />
paar Worte der Empfehlung aus ihrer Erfahrung mit diesem Buch<br />
und eventuelle Tipps an meine Leser weiter zu geben. Folgende<br />
Antworten fÉr Sie habe ich erhalten:<br />
Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser!<br />
... trotz meiner doppelten Ausbildung zum Ingenieur bin ich heute dazu<br />
Ébergegangen, die allermeisten Entscheidungen aus dem Bauch heraus zu<br />
treffen. Dann kam eines Tages der Molzahn ums Eck und bombardierte<br />
mich mit seinen Kapiteln, zu denen ich als geschÑtzter Vorableser doch<br />
bitte mal meine Kommentare abgeben sollte …<br />
Und wissen Sie was? Seitdem hat mein Bauch auch noch ein glasklares<br />
TrendgefÉhl! Viel mehr noch: Ich habe auch noch ein Trendohr entwickelt<br />
... Bei jeder BÖrsennachricht habe ich seither vor meinen Augen seine<br />
imaginÑren Linien, die mir sagen: „Holger, keep cool!“ oder „Holger, jetzt<br />
aber mal in die Puschen!“<br />
<strong>Die</strong>s schadet meinem Bauch nicht – und meinem Depot hat es schon<br />
wirklich Einiges gebracht. Und daneben fÉhle ich mich mit Molzahn’s<br />
Sicherheitsgurten, was meine Anlageentscheidungen betrifft, richtig gut<br />
aufgehoben.
Ich wÉnsche Ihnen, dass es Ihnen genauso gehen wird! Viel Erfolg beim<br />
Studium und dem anschlieÜenden Anwenden,<br />
Liebe Leserin, lieber Leser!<br />
Vorwort<br />
Holger W. Winkler<br />
Dipl.Ing. (FH) & MBA aus Radolfzell<br />
Als Krankenpfleger und Medizinstudent habe ich nur wenig Ahnung von<br />
Chartanalyse und allem, was dem irgendwie verwandt ist … doch ich muss<br />
mich korrigieren: Ich hatte wenig Ahnung davon. Als Vorableser durfte ich<br />
das vorliegende Buch schon mal in Augenschein nehmen und dabei hinter<br />
die Basics der Chartanalyse steigen.<br />
Und ohne zu Ébertreiben: Ich war und bin begeistert! Freuen Sie sich<br />
schon mal auf all das, was Sie in diesem Buch erwartet!<br />
Molzahn schafft es, <strong>Otto</strong>-Normalverbraucher ebenso unterhaltsam wie<br />
verstÑndlich an ein wirklich komplexes, hochspannendes Thema heranzufÉhren.<br />
Besonders toll an diesem Buch finde ich die praktische und Ébersichtliche<br />
Gestaltung:<br />
Randnotizen auf jeder Seite bringen kurz und knapp auf den Punkt,<br />
worauf es in jedem Absatz wirklich ankommt. So prÑgt sich das neue<br />
Wissen noch besser ein.<br />
Zusammenfassungen am Ende jedes Kapitels helfen Ihnen, das neue<br />
Wissen noch mal zu rekapitulieren. Hierzu ein kleiner Tipp meinerseits:<br />
Wenn Sie die Zusammenfassung schon mal vor dem eigentlichen Kapitel<br />
lesen, hilft Ihnen das, die Inhalte noch leichter aufzunehmen und zu behalten.<br />
Ich bin mir sicher, Sie werden viel SpaÜ mit diesem Buch haben … und<br />
Ihr Depot ganz nebenbei auch!<br />
Michael Bender<br />
- Seite 25 -
Teil I:<br />
<strong>Die</strong> Theorie der<br />
<strong>Charttechnik</strong><br />
HÜchst interessant –<br />
und dennoch staubtrocken!<br />
- Seite 26 -<br />
Teil I: <strong>Die</strong> Theorie der <strong>Charttechnik</strong>
EinfÉhrung in die ÅTechnische AnalyseÇ - 1<br />
<strong>Charttechnik</strong> = aus der Vergangenheit<br />
die Zukunft lesen!<br />
1 – EinfÉhrung in die<br />
ÅTechnische AnalyseÇ<br />
Wenn eine geniale Idee ihren Ursprung in einer Person<br />
hat, dann sollte man diese auch beim Namen nennen und<br />
sie zumindest in ein paar SÑtzen wÉrdigen.<br />
1.1 – Charles Henry Dow<br />
Charles Henry Dow ist der Vater der ÅTechnischen<br />
AnalyseÇ. Er wurde 1851 in Sterling, Connecticut, USA<br />
als Sohn eines Landwirts geboren und starb 1902 in<br />
Brooklyn, New York.<br />
1.1.1 – Leistungen von Charles H. Dow<br />
��Charles H. Dow verÖffentlichte 1884 den ersten<br />
Aktienindex.<br />
��1889 grÉndete er das Wall Street Journal.<br />
��Um 1900 verÖffentliche er seine Theorien in<br />
einer Serie von Artikeln im Wall Street Journal.<br />
Leider fasste er diese selbst nie zu einem Buch<br />
zusammen.<br />
Nach seinem Tod nahm sich S. A. Nelson dieser Aufgabe<br />
an und prÑgte in seinem Werk den Begriff Dow-<br />
Theorie, die zur Grundlage der ÅTechnischen AnalyseÇ<br />
wurde.<br />
<strong>Charttechnik</strong><br />
Charles H. Dow<br />
geb. 06.11.1851<br />
gest. 04.12.1902<br />
Vom ÅDow<br />
Jones Stock<br />
AverageÇ zum<br />
ÅDow Jones<br />
Industrial<br />
AverageÇ!<br />
Vom<br />
ÅCustomersâ<br />
Afternoon<br />
LetterÇ zum<br />
ÅWall Street<br />
JournalÇ!<br />
S. A. Nelson:<br />
"The ABC of<br />
Stock Speculation"<br />
- Seite 27 -
1.1.2 – <strong>Die</strong> Hauptaussagen der Dow-<br />
Theorie<br />
Folgende Kernaussagen enthÑlt Dows Theorie:<br />
��Im Kurs sind alle kursbeeinflussenden<br />
Faktoren enthalten! Ob es nun das Verhalten<br />
von Anlegern, unvorhersehbare Ereignisse oder<br />
sonstige Dinge sind – im Kurs wurde bereits alles<br />
umgesetzt!<br />
��Der Aktienmarkt wird von drei Trends bestimmt:<br />
Dem primÑren, dem sekundÑren und<br />
dem tertiÑren Trend.<br />
��PrimÑre Trends verlaufen in drei Phasen, die<br />
Akkumulationsphase, die Phase der Trendfolger<br />
und die Distributionsphase.<br />
1.1.3 – Charles H. Dows vielzitiertes Beispiel<br />
Um die Trends 4 zu beschreiben, verglich Dow sie<br />
mit den Gezeiten.<br />
Das Gezeiten-Beispiel habe ich noch nie im Original<br />
gelesen. <strong>Die</strong> Idee hat mich aber dermaÜen begeistert,<br />
dass ich sie von zitierenden Autoren aufgegriffen und<br />
selbst eine Allegorie dazu entworfen habe. Sehen Sie es<br />
mir bitte nach, wenn die Anwendung nicht ganz der von<br />
Charles H. Dow entsprechen sollte!<br />
4 Gemeint sind die Kurs-Trends mit ihren Richtungen, Kategorien und Phasen – siehe Kapitel 2.<br />
- Seite 28 -<br />
EinfÉhrung in die ÅTechnische AnalyseÇ - 1.1<br />
Der Kurs ist das<br />
Ein und Alles!<br />
3 Trend-<br />
Kategorien!<br />
3 Trend-<br />
Phasen!<br />
Dazu spÑter<br />
mehr!<br />
Was hat das<br />
BÜrsengeschehen<br />
mit<br />
den Gezeiten zu<br />
tun?
EinfÉhrung in die ÅTechnische AnalyseÇ - 1.1<br />
<strong>Die</strong> Gezeiten –<br />
Ebbe und Flut bÜrsianisch interpretiert!<br />
Unter den Gezeiten des Meeres versteht man den<br />
Zyklus von Ebbe und Flut.<br />
Bei Flut steigt das Wasser in Richtung Land.<br />
Bei Ebbe flieát das Wasser in Richtung Meer<br />
zurÉck.<br />
Menschen, die am Meer wohnen, wissen sofort, ob<br />
Ebbe oder Flut herrscht. Als Landratte ist das Bestimmen<br />
da schon schwieriger. Es lÑsst sich aber leicht herausfinden,<br />
indem man das Ende einer Welle im Sand mit<br />
einem Stein oder Stock markiert. äberspÉlen die nachfolgenden<br />
Wellen diese Markierung, so herrscht Flut -<br />
erreichen die nachfolgenden Wellen diesen Punkt<br />
nicht mehr, so geht das Wasser zurÉck. <strong>Die</strong> Flut ist<br />
vorbei - Ebbe tritt ein.<br />
Obwohl das Wasser bei Flut kontinuierlich steigt, so<br />
steigt es dennoch nicht in einer Linie. <strong>Die</strong> Wellen sorgen<br />
dafÉr, dass das Wasser kommt, wieder leicht zurÉcklÑuft,<br />
wieder kommt, zurÉcklÑuft und so der Wasserstand<br />
stetig ansteigt.<br />
<strong>Die</strong> WasseroberflÑche weist aber noch andere<br />
Strukturen auf. Es sind KrÑuselungen, kleine Wellen<br />
und Wasserspritzer, die keine klare Richtung erkennen<br />
lassen.<br />
Man kann also dreierlei "Wellen" der Gezeiten bestimmen.<br />
<strong>Die</strong> groáen Wellen von Ebbe und Flut, die hin<br />
und her schwappenden kleineren Wellen des jeweiligen<br />
Zyklus und die KrÑuselwellen, welche die kleineren<br />
Wellen durcheinanderwirbeln und fÉr Wasserspritzer<br />
sorgen.<br />
Gezeiten<br />
Ebbe und Flut<br />
Laientrick zur<br />
Unterscheidung<br />
von Ebbe und<br />
Flut!<br />
Zwei Wellen vor<br />
und eine<br />
zurÉck!<br />
3 Wellenarten:<br />
- die groáe<br />
Ebbe- oder<br />
Flutwelle<br />
- die kleineren<br />
"Schwapp"wellen<br />
- die KrÑuselwellen<br />
- Seite 29 -
<strong>Die</strong> Anwendung:<br />
<strong>Die</strong> Gezeiten des Meeres entsprechen den Trends der<br />
BÜrse.<br />
<strong>Die</strong> Flut symbolisiert den AufwÑrtstrend.<br />
Entsprechend dem Steigen des Wassers bei Flut steigen<br />
auch die Kurse wÑhrend dem AufwÑrtstrend.<br />
<strong>Die</strong> Ebbe gleicht dem AbwÑrtstrend. Wasser und<br />
Kurse gehen zurÉck.<br />
Auch bei Aktienkursen kann man nicht auf Anhieb erkennen,<br />
ob ein AufwÑrts- oder AbwÑrtstrend herrscht.<br />
<strong>Die</strong> Kurse schwappen wie Wellen hin und her und nur<br />
die grafische Darstellung zeigt uns, ob die Grundrichtung<br />
des Trends "flutisch" aufwÑrts oder<br />
"ebbisch" abwÑrts geht.<br />
Sowohl bei einem AufwÑrtstrend als auch bei einem<br />
AbwÑrtstrend ist irgendwann ein Punkt erreicht, bei<br />
dem "das Wasser wieder in die andere Richtung<br />
flieát" – eine Trendwende hat sich vollzogen.<br />
<strong>Die</strong> groáen Wellen von Ebbe und Flut symbolisieren<br />
primÑre – langfristige – Trends.<br />
Im Zusammenhang mit den Gezeiten sprach ich<br />
von den KÉstenbewohnern und der BevÖlkerung des<br />
Landesinneren. In unserer Allegorie stehen die<br />
KÉstenbewohner fÉr die Insider und die Landratten<br />
fÉr die Trendfolger. Zusammen<br />
symbolisieren sie die drei Phasen des Trends –<br />
Akkumulationsphase – Phase der Üffentlichen<br />
Beteiligung – Distributionsphase.<br />
WÑhrend der Akkumulationsphase kaufen die<br />
Insider. Sie erkennen die Trendwende frÉhzeitig<br />
und handeln demzufolge als Erste.<br />
- Seite 30 -<br />
EinfÉhrung in die ÅTechnische AnalyseÇ - 1.1<br />
Aha!<br />
1 – Trend-<br />
Richtungen<br />
1.1 – aufwÑrts<br />
1.2 – abwÑrts<br />
Auf oder ab –<br />
das ist hier die<br />
Frage?<br />
Trendwende<br />
2 – Trend-<br />
Kategorien<br />
2.1 – PrimÑrtrend<br />
3 – Trend-<br />
Phasen<br />
3.1 – Akkumulationsphase
EinfÉhrung in die ÅTechnische AnalyseÇ - 1.2<br />
<strong>Die</strong>ser Phase schlieát sich die der Üffentlichen<br />
Beteiligung an. Der Trend ist nun klar, die<br />
Trendfolger steigen ein.<br />
WÑhrend immer mehr Trendfolger kaufen,<br />
beginnt die Distributionsphase. In ihr starten die<br />
Insider bereits wieder mit dem Verkauf ihrer<br />
Aktien.<br />
<strong>Die</strong> kleineren Wellen stehen fÉr die sekundÑren –<br />
mittelfristigen – Trends.<br />
<strong>Die</strong> KrÑuselwellen gleichen den tertiÑren – kurzfristigen<br />
– Trends.<br />
1.2 – <strong>Die</strong> ÅTechnische AnalyseÇ -<br />
kurz: Å<strong>Charttechnik</strong>Ç 5<br />
Ich habe das Pferd von hinten aufgezÑumt. Anstatt zuerst<br />
zu erklÑren, was die <strong>Charttechnik</strong> Éberhaupt ist, habe<br />
ich von Charles H. Dow erzÑhlt, dessen Theorie die<br />
Grundlage der ÅTechnischen AnalyseÇ bildet.<br />
1.2.1 – <strong>Charttechnik</strong> – eine Definition<br />
Was also ist <strong>Charttechnik</strong> – und wozu dient sie?<br />
DarÉber kÖnnte man vieles schreiben. Aber in diesem<br />
Buch geht es nicht um Definitionen, die bis ins kleinste<br />
Detail ausgefeilt sind. Nein – ich mÖchte vom <strong>Otto</strong><br />
NormalaktionÑr verstanden werden und solche Begriffe<br />
deshalb kurz und einfach definieren:<br />
<strong>Die</strong> <strong>Charttechnik</strong> dient dazu,<br />
TrendÑnderungen frÉhzeitig zu erkennen<br />
und zukÉnftige Trends vorherzusagen!<br />
3.2 – Phase der<br />
Öffentlichen<br />
Beteiligung<br />
3.3 – Distributionsphase<br />
2.2 - SekundÑrtrend<br />
2.3 – TertiÑrtrend<br />
So kann's<br />
gehen!<br />
Trend:<br />
Wohin geht die<br />
Kurs-Bergtour?<br />
Geht's mit ihr<br />
weiterhin bergauf<br />
oder steil<br />
bergab oder ...?<br />
5 <strong>Die</strong> Begriffe ÅTechnische AnalyseÇ und Å<strong>Charttechnik</strong>Ç werden austauschbar verwendet. Manchmal ist<br />
auch von ÅMarktanalyseÇ oder Åvisueller AnalyseÇ die Rede. Im weiteren Verlauf dieses Ratgebers<br />
werde ich den Begriff Å<strong>Charttechnik</strong>Ç bevorzugt verwenden.<br />
- Seite 31 -
1.2.2 – <strong>Die</strong> Werkzeuge des <strong>Charttechnik</strong>ers<br />
Ein Automechaniker muss am PKW MÑngel verschiedenster<br />
Art erkennen, reparieren und dafÉr sorgen,<br />
dass das Fahrzeug wieder fÑhrt. Dazu benÖtigt er Werkzeug<br />
– gutes und spezielles Werkzeug.<br />
Und so ist es auch beim <strong>Charttechnik</strong>er. <strong>Die</strong>ser fÉhrt<br />
eine technische Analyse durch, um schlussendlich ein<br />
Urteil Éber den Verlauf der Trends zu fÑllen. NatÉrlich<br />
nÉtzt ihm da ein 17ner RingschlÉssel oder ein<br />
Kompressionsdruckmesser rein gar nichts. Er benÖtigt<br />
sein ureigenes gutes und prÑzises Werkzeug seiner<br />
Werkzeugkiste.<br />
Werkzeugkiste-Tragegriff - Werkzeugkiste-Tragegriff<br />
Werkzeugkiste des <strong>Charttechnik</strong>ers:<br />
- Seite 32 -<br />
EinfÉhrung in die ÅTechnische AnalyseÇ - 1.2<br />
..................................................................<br />
Werkzeuge zur Bestimmung<br />
des zukÉnftigen Trends!<br />
Und welches ist das? Nun, lassen Sie uns einfach Ihren<br />
Werkzeugkasten auseinanderklappen und nachsehen.<br />
Fein sÑuberlich geordnet liegen hier vier Teile Ihres<br />
Spezialwerkzeugs:<br />
Chart<br />
Volumen / Umsatz<br />
Werkzeugkiste-Tragegriff - Werkzeugkiste-Tragegriff<br />
Indikatoren<br />
Oszillatoren<br />
Von der KÉste<br />
ins Gebirge – da<br />
kann das Auto<br />
schon mal<br />
streiken!<br />
Tragen Sie hier<br />
Ihren Namen<br />
ein – diese Kiste<br />
gehÜrt Ihnen!<br />
Drei Dinge<br />
braucht der<br />
Mann – der<br />
<strong>Charttechnik</strong>er<br />
vier!
<strong>Die</strong>se Ordnung entspricht dem Inhaltsverzeichnis dieses<br />
Ratgebers (natÉrlich ohne dem Tragegriff!). Jedes Werkzeug<br />
wird in einem eigenen Kapitel behandelt.<br />
SelbstverstÑndlich wird auch ihr gemeinsamer, voneinander<br />
abhÑngiger und ergÑnzender Einsatz besprochen.<br />
Und so sieht das Werkzeug in seiner Darstellung bei<br />
Åcomdirect.deÇ aus:<br />
Chart<br />
Volumen<br />
MACD - Indikator<br />
RSI - Oszillator<br />
EinfÉhrung in die ÅTechnische AnalyseÇ - 1.2<br />
Quelle: http://www.comdirect.de<br />
Zu dem Werkzeug vorab ein paar einleitende Worte:<br />
1.2.2.1 – Das Chart-Werkzeug<br />
Das wichtigste Werkzeug eines technischen Analysten<br />
ist der Chart. <strong>Die</strong>ser stellt einen historischen Kursverlauf<br />
grafisch dar.<br />
Chart<br />
Volumen<br />
Indikator<br />
Oszillator<br />
Reich mir bitte<br />
mal den<br />
Chavoindilator!<br />
- Seite 33 -
1.2.2.2 – Das Volumen- oder Umsatz-Werkzeug<br />
Das Volumen entspricht der Anzahl aller Aktien<br />
einer Aktiengesellschaft, die an einem Tag den Besitzer<br />
gewechselt haben.<br />
Eigentlich ist das Volumen-Werkzeug ein Indikator!<br />
Dennoch habe ich ihm ein separates Fach im Werkzeugkasten<br />
zugeteilt. Warum? Aus einem ganz einfachen<br />
Grund.<br />
<strong>Die</strong> Idee mit dem Werkzeugkasten kam mir bei der Betrachtung<br />
von Charts. <strong>Die</strong> Einteilung ist dort oft genauso<br />
wie in meinem bereits dargestellten Werkzeugkasten.<br />
Zuerst der Chart, dann – eigentlich noch im gleichen<br />
Fenster – das Volumen und darunter die Indikatoren und<br />
Oszillatoren.<br />
<strong>Die</strong>se Anordnung macht deutlich, dass die Kombination<br />
Chart / Volumen sehr nÉtzlich ist. Lassen Sie mich auf<br />
das Beispiel mit dem Automechaniker zurÉckkommen.<br />
Wenn er sich unter einem Fahrzeug zu schaffen macht,<br />
dann ist sein zweitwichtigstes Werkzeug das Licht. Ohne<br />
gute Beleuchtung verzweifelt auch der beste Mechaniker.<br />
Das unter dem Chart angebrachte Volumen wirft ein<br />
Licht auf den im Chart dargestellten Kursverlauf. Ohne<br />
diese Beleuchtung wÉrde man auf so manchen Kursverlauf<br />
hereinfallen. Das grelle Volumen-Licht deckt<br />
diese Fehlinformation auf und ist somit ein sehr<br />
wichtiges Spezialwerkzeug, das auch gesondert behandelt<br />
werden sollte.<br />
WICHTIG! In der Chartanalyse werden die Begriffe<br />
Umsatz und Volumen austauschbar verwendet. <strong>Die</strong>s liegt<br />
an der zweifachen ábersetzungsmÖglichkeit von<br />
"Volume" = Volumen, Umsatz. Allerdings bezeichnet<br />
"Volumen" eher die Anzahl und "Umsatz" eher das Geld!<br />
- Seite 34 -<br />
EinfÉhrung in die ÅTechnische AnalyseÇ - 1.2<br />
Eben das, was<br />
so Éber den<br />
Ladentisch<br />
gegangen ist!<br />
Chart und<br />
Volumen bilden<br />
eine Einheit!<br />
Betrachtet man<br />
den Chart Éber<br />
das Volumen,<br />
geht einem ein<br />
Licht auf!<br />
Volumen und<br />
Umsatz sind<br />
austauschbare<br />
Begriffe!
EinfÉhrung in die ÅTechnische AnalyseÇ - 1.2<br />
1.2.2.3 – Das Indikatoren-Werkzeug<br />
AnfÑnger – und auch Fortgeschrittene – tun sich<br />
manchmal schwer, die Begriffe Indikatoren und<br />
Oszillatoren auseinanderzuhalten. Das ist verstÑndlich,<br />
denn der Gebrauch dieser WÖrter ist tatsÑchlich sehr<br />
verwirrend.<br />
Ein Indikator ist ein Merkmal, das etwas anzeigt.<br />
Insofern ist es richtig, dass auch Oszillatoren Indikatoren<br />
sind. In der Chartanalyse werden die Indikatoren in zwei<br />
Gruppen unterteilt – die Trendfolge-Indikatoren und die<br />
Oszillatoren. Vereinfacht ausgedrÉckt zeigen Indikatoren<br />
Trends auf (mehr dazu im nÑchsten Kapitel) und<br />
Oszillatoren ZustÑnde.<br />
<strong>Die</strong> folgende Tabelle soll die Verwirrung etwas abmildern<br />
und das Gesagte ein wenig verdeutlichen:<br />
Trendfolge-Indikatoren<br />
Indikatoren<br />
Oszillator-Indikatoren<br />
= Oszillatoren<br />
(sie oszillieren = schwingen<br />
zwischen zwei Linien)<br />
zeigen Trends auf zeigen ZustÑnde auf<br />
zum Beispiel:<br />
AufwÑrtstrend<br />
AbwÑrtstrend<br />
Indikator-Beispiele:<br />
gleitende Durchschnitte,<br />
MACD<br />
zum Beispiel:<br />
Éberkauft<br />
Éberverkauft<br />
Oszillator-Beispiele:<br />
Relative-StÑrke-Index,<br />
Stochastik<br />
<strong>Die</strong> Unterscheidung sollte nicht absolut<br />
verstanden werden!<br />
ZustÑnde sind<br />
das, wie in ...!<br />
Oberbegriff<br />
Unterteilung<br />
Anzeige<br />
Beispiele<br />
Ohne GewÑhr!<br />
- Seite 35 -
1.2.2.4 – Das Oszillatoren-Werkzeug<br />
Ein Oszillator oszilliert – das heiÜt: Er schwingt<br />
zwischen zwei Linien. <strong>Die</strong>s ist beim dargestellten RSI-<br />
Oszillator unter 1.2.2 sehr schÖn zu sehen!<br />
************************************<br />
Zusammenfassung<br />
In Kapitel 1 haben Sie den Vater der <strong>Charttechnik</strong>,<br />
Charles H. Dow, kennen gelernt. Sie wissen in etwa, was<br />
dieser Mann in seinem Leben auf die Beine gestellt hat<br />
und dass die "Dow-Theorie" von ihm stammt. Zudem<br />
durften Sie von seiner wunderschÖnen Allegorie auf das<br />
Geschehen an der BÖrse Kenntnis nehmen.<br />
Im Anschluss haben Sie eine Grundlage fÉr die<br />
ÅTechnische Analyse / <strong>Charttechnik</strong>Ç erhalten. Sie<br />
wissen nun, dass Sie dieses Buch einzig und allein deshalb<br />
weiterlesen, weil Sie begierig sind zu lernen, Trend-<br />
Ñnderungen frÉhzeitig zu erkennen und zukÉnftige<br />
Trends vorherzusagen!<br />
Dazu benÖtigen Sie allerdings sehr gutes Werkzeug.<br />
Als <strong>Charttechnik</strong>er mÉssen Sie immer den<br />
Chavoindilator zur Hand haben – also Chart, Volumen,<br />
Indikatoren und Oszillatoren!<br />
************************************<br />
OK – rÑumen Sie bitte Ihre Werkzeugkiste wieder weg<br />
und lassen Sie uns im nÑchsten Kapitel erst einmal die<br />
Sache mit dem Trend vertiefen!<br />
- Seite 36 -<br />
EinfÉhrung in die ÅTechnische AnalyseÇ - 1.2<br />
Bitte drei Seiten<br />
zurÉckblÑttern!<br />
*******<br />
Charles H. Dow<br />
Technische<br />
Analyse / <strong>Charttechnik</strong><br />
Ihr Werkzeug!<br />
*******<br />
Und so geht's<br />
zunÑchst mal<br />
weiter!
Der Trend ist dein Freund!<br />
ABER! <strong>Die</strong> Freundschaft mit dem Trend<br />
muss gepflegt werden – das heiÜt:<br />
Behalten Sie das Freundchen im Auge!<br />
2 – Der Trend<br />
Im Kapitel Éber Charles H. Dow war sehr oft von<br />
Trends die Rede. Deshalb ist es nun an der Zeit, dieses<br />
Thema etwas eingehender zu erÖrtern.<br />
<strong>Charttechnik</strong>er sind davon Éberzeugt, dass Kurse<br />
sich in bestimmten Trends bewegen. Ein Trend ist<br />
also zunÑchst einmal eine Kurs-Richtungs-Angabe.<br />
2.1 – <strong>Die</strong> drei (vier) Trend-Richtungen<br />
2.1.1 – Der AufwÑrtstrend<br />
AktionÑre freuen sich, wenn die Kurse steigen. Dann<br />
spricht man von einem AufwÑrtstrend.<br />
2.1.2 – Der AbwÑrtstrend<br />
Das Gegenteil davon ist der AbwÑrtstrend. <strong>Die</strong> Kurse<br />
fallen.<br />
2.1.3 – Der SeitwÑrtstrend<br />
Manchmal bleiben die Kurse aber in etwa gleich. Dann<br />
ist von einem SeitwÑrtstrend die Rede.<br />
2.1.4 – <strong>Die</strong> Trendwende<br />
Der Trend – 2<br />
Eine Trendwende markiert eine Kurs-énderung in eine<br />
andere Trend-Richtung.<br />
BÜrsenweisheit<br />
Das ist nur von<br />
mir!<br />
Es geht dabei<br />
nicht um Mode,<br />
sondern immer<br />
nur um den<br />
Kurs-Trend!<br />
- Seite 37 -
Legende:<br />
TW = Trendwende<br />
2.2 – <strong>Die</strong> drei Trend-Kategorien<br />
Eine Trend-Kategorie beinhaltet jeweils zwei Angaben<br />
– zum einen macht sie eine Aussage Éber deren Wichtigkeit<br />
und zum anderen eine Aussage Éber ihre Dauer.<br />
2.2.1 – Der PrimÑrtrend<br />
Es liegt auf der Hand, dass der PrimÑrtrend der<br />
wichtigste Trend ist. Deshalb wird er auch Haupttrend<br />
genannt. Andere wiederum sprechen vom langfristigen<br />
Trend, weil seine Dauer zwischen sechs Monaten und<br />
einigen Jahren liegt.<br />
2.2.2 – Der SekundÑrtrend<br />
Der zweitwichtigste Trend ist der SekundÑrtrend. Da<br />
er weder einen langfristigen, noch einen kurzfristigen<br />
Trend darstellt, nennt man ihn Zwischentrend oder auch<br />
mittelfristigen Trend. Sein Zeitrahmen liegt zwischen<br />
drei Wochen und sechs Monaten.<br />
- Seite 38 -<br />
Der Trend – 2.2<br />
Kategorie =<br />
Wichtigkeit /<br />
RangOrdnung<br />
(RO)<br />
+ Zeitraum<br />
PrimÑrtrend:<br />
RO 1<br />
6 Monate –<br />
... Jahre<br />
SekundÑrtrend:<br />
RO 2<br />
3 Wochen –<br />
6 Monate
2.2.3 – Der TertiÑrtrend<br />
Der Trend – 2.2<br />
Der dritte Trend ist der TertiÑrtrend oder auch Nebentrend.<br />
Er dauert ein paar Tage bis zu drei Wochen an<br />
und wird deshalb auch kurzfristiger Trend genannt.<br />
All diejenigen, die nun behaupten, dass es viel mehr<br />
Trend-Kategorien gibt, haben natÉrlich Recht. Wir beschrÑnken<br />
uns jedoch nur auf diese drei. Wir wollen die<br />
Sache ja nicht noch komplizierter machen, als sie so<br />
schon ist!<br />
2.3 – <strong>Die</strong> drei Trend-Phasen des<br />
PrimÑrtrends<br />
Den langfristigen Trend unterteilt man zusÑtzlich in<br />
drei Phasen, die eine Aussage Éber das Kauf- und Verkauf-Verhalten<br />
bestimmter Anlegergruppierungen beinhalten.<br />
<strong>Die</strong> hier genannten Phasen betreffen den AufwÑrtstrend!<br />
2.3.1 – <strong>Die</strong> Akkumulationsphase<br />
<strong>Die</strong>se Phase wird gerne auch die Insider-Phase genannt.<br />
Es sind die gut informierten Profi-Investoren,<br />
die zu diesem Zeitpunkt lÑngst wieder Aktien<br />
akkumulieren = ansammeln.<br />
2.3.2 – <strong>Die</strong> Phase der Üffentlichen<br />
Beteiligung<br />
Zu diesem Zeitpunkt hat sich ohnehin abgezeichnet,<br />
wovon die Insider Éberzeugt waren. Der AbwÑrtstrend<br />
ist tatsÑchlich Éberwunden und die Kurse steigen.<br />
<strong>Die</strong> Phase der Öffentlichen Beteiligung zieht sich vom<br />
Zeitpunkt der AufwÑrtstrend-BestÑtigung bis hin zur Dis-<br />
TertÑrtrend:<br />
RO 3<br />
bis 3 Wochen<br />
Phasen der<br />
RO 1<br />
Phase 1<br />
Insider kaufen<br />
Phase 2<br />
Trendfolger<br />
kaufen<br />
- Seite 39 -
tributionsphase. Zu Beginn kaufen die Trendfolger.<br />
Ihnen folgt die breite ãffentlichkeit. Zuletzt, wenn der<br />
Kauf der Wertpapiere schon wieder sehr spekulativ wird,<br />
investieren die Spekulanten.<br />
2.3.3 – <strong>Die</strong> Distributionsphase<br />
WÑhrend die Spekulanten immer noch kaufen, distributieren<br />
(= auflÖsen, also verkaufen) die Profi-<br />
Investoren der Akkumulationsphase bereits ihre Wertpapiere.<br />
2.4 – <strong>Die</strong> GesetzmÑáigkeiten der<br />
Trend-Kategorien<br />
In 2.2 haben wir die drei Trend-Kategorien – PrimÑrtrend<br />
– SekundÑrtrend – und TertiÑrtrend – bereits angesprochen.<br />
Nun geht es darum, ihr VerhÑltnis zueinander<br />
nÑher zu beleuchten.<br />
2.4.1 – äber- und untergeordnete Trends<br />
Trends stehen in einer gewissen ÅRangordnungÇ zueinander.<br />
<strong>Die</strong> folgende Grafik soll diese GesetzmÑÜigkeit<br />
veranschaulichen:<br />
Hier wird sehr deutlich, dass jeder Trend ein Teil<br />
einer grÜáeren Trend-Einheit – eines Ébergeordneten<br />
Trends – ist. Innerhalb des PrimÑrtrends kam es sowohl<br />
zu einem SekundÑr- als auch einem TertiÑrtrend – beides<br />
- Seite 40 -<br />
Der Trend – 2.3<br />
Phase 3<br />
Spekulanten<br />
kaufen /<br />
Insider verkaufen<br />
Wer gehÜrt zu<br />
wem?<br />
Ebene 1:<br />
PrimÑrtrend<br />
Ebene 2:<br />
SekundÑr- oder<br />
TertiÑrtrend<br />
Ebene 3:<br />
TertiÑrtrend
Der Trend – 2.4<br />
sind kleinere Trend-Einheiten, also untergeordnete<br />
Trends. Und auch innerhalb des SekundÑrtrends kam es<br />
zu einem TertiÑrtrend (= die kleinste Trend-Einheit =<br />
untergeordneter Trend).<br />
Mit anderen Worten:<br />
Der Haupttrend (1) wurde durch einen Zwischentrend<br />
(2) und einen Nebentrend (3) unterbrochen.<br />
Zudem wurde auch der Zwischentrend (2) durch einen<br />
Nebentrend (4) unterbrochen.<br />
oder:<br />
Der langfristige Trend (1) wurde durch einen mittelfristigen<br />
(2) sowie einem kurzfristigen (3) Trend unterbrochen.<br />
Zudem wurde auch der mittelfristige Trend (2) durch<br />
einen kurzfristigen Trend (4) unterbrochen.<br />
Als Chart kÖnnte die GesetzmÑÜigkeit folgendermaÜen<br />
aussehen:<br />
Legende:<br />
PT = PrimÑrtrend = AufwÑrtstrend – fast ein ganzes<br />
Jahr<br />
ST = SekundÑrtrend = AbwÑrts-Korrektur – 6 Monate<br />
lang<br />
PrimÑrtrend<br />
SekundÑrtrend<br />
TertiÑrtrend<br />
Haupttrend<br />
Zwischentrend<br />
Nebentrend<br />
langfristiger,<br />
mittelfristiger<br />
und kurzfristiger<br />
Trend<br />
Sehen Sie noch<br />
weitere<br />
SekundÑr- und<br />
TertiÑrtrends?<br />
- Seite 41 -
TT = TertiÑrtrend – jeweils ca. 3 Wochen andauernd;<br />
einer innerhalb des STs aufwÑrts, der andere innerhalb<br />
des PTs abwÑrts<br />
Wie hÑtten Sie geantwortet?<br />
Angenommen, Mitte August hÑtte Sie ein Kollege nach<br />
dem gegenwÑrtigen Trend gefragt. Was hÑtten Sie ihm<br />
geantwortet?<br />
Drei verschiedene Antwort-MÜglichkeiten:<br />
"Im Moment befinden wir uns in einem langfristigen<br />
AufwÑrtstrend!"<br />
"Seit vier Monaten befinden wir uns in einem mittelfristigen<br />
AbwÑrtstrend!"<br />
"Wir befinden uns wohl in einem kurzfristigen AufwÑrtstrend!"<br />
2.4.2 – <strong>Die</strong> Wichtigkeit der Trend-<br />
GesetzmÑáigkeiten<br />
Warum ist es so wichtig zu wissen, in welchem VerhÑltnis<br />
die Trends zueinander stehen?<br />
Nun – einen Grund haben Sie soeben erfahren. Es ist<br />
sehr wichtig, dass Sie wissen, von welchem Trend die<br />
Rede ist. In unserem Beispiel hÑtte man sowohl vom<br />
gegenwÑrtigen AufwÑrtstrend als auch vom AbwÑrtstrend<br />
sprechen kÖnnen. HÑtte Ihr GegenÉber mit Ihnen Éber<br />
den PrimÑrtrend sprechen wollen, wÑre AbwÑrtstrend die<br />
falsche Antwort gewesen.<br />
Es gibt aber noch andere GrÉnde, warum man zwischen<br />
den Trends unterscheiden muss.<br />
Ein Beispiel soll dies deutlich machen:<br />
Nehmen wir einmal an, dass eine meiner Aktien sich in<br />
einem langfristigen AufwÑrtstrend befindet. Allerdings<br />
geht sie gerade in einen kurzfristigen AbwÑrtstrend Éber.<br />
- Seite 42 -<br />
Der Trend – 2.4<br />
Von welchem<br />
Trend ist Éberhaupt<br />
die Rede?<br />
Man kÜnnte<br />
auch mit einer<br />
Gegenfrage<br />
antworten:<br />
"Was willst Du<br />
denn gerne<br />
hÜren?"<br />
Es gibt mehrere<br />
GrÉnde!<br />
Auf jeden Fall<br />
kÜnnte man sich<br />
auf diese Art<br />
spÑter auch gut<br />
herausreden –<br />
isn't it?<br />
Nicht nur eine –<br />
am besten<br />
ALLE!
Der Trend – 2.4<br />
Was werde ich also tun? Drei MÜglichkeiten bieten sich<br />
mir an:<br />
��WÑre ich ein spekulativer Anleger – also kurzfristig<br />
ausgerichtet –, wÉrde ich diese Aktie wohl<br />
verkaufen.<br />
In diesem Fall wÑre ich am langfristigen Trend<br />
Éberhaupt nicht interessiert!<br />
��Als konservativer Anleger – also langfristig ausgerichtet<br />
– kÖnnte ich die Gelegenheit beim<br />
Schopfe packen, um von diesen Aktien gÉnstig<br />
nachzukaufen.<br />
In diesem Fall interessiert mich der langfristige<br />
Trend mehr und der kurzfristige Trend "begeistert"<br />
mich, weil ich billig Aktien nachkaufen kann!<br />
��Da ich aber noch konservativer bin, unternehme<br />
ich rein gar nichts. Mein Depot bleibt wie es ist!<br />
In diesem Fall interessiert mich nur der langfristige<br />
Trend!<br />
2.4.3 – <strong>Die</strong> Trend-Kategorien und ihre<br />
dazugehÜrigen Charts<br />
Wir haben nun die drei Trend-Kategorien mit ihren verschiedenen<br />
Begriffen und deren VerhÑltnis zueinander<br />
eingehend kennengelernt:<br />
��den PrimÑrtrend = Haupttrend = langfristiger<br />
Trend = ein sechs Monate bis einige Jahre anhaltender<br />
Trend<br />
Er ist der Ébergeordnete Trend des SekundÑrund<br />
TertiÑrtrends.<br />
��den SekundÑrtrend = Zwischentrend = mittelfristiger<br />
Trend = ein drei Wochen bis sechs<br />
Monate anhaltender Trend<br />
Bin ich aber<br />
nicht!<br />
Mach ich aber<br />
selten!<br />
Eventuell nicht<br />
ganz klug –<br />
aber dazu stehe<br />
ich!<br />
Wiederholungen<br />
schaden nie!<br />
Sie werden<br />
heute Nacht von<br />
diesen Dingen<br />
trÑumen!<br />
- Seite 43 -
- Seite 44 -<br />
Der Trend – 2.4<br />
Er ist der untergeordnete Trend des PrimÑrtrends<br />
und der Ébergeordneter Trend des<br />
TertiÑrtrends.<br />
��den TertiÑrtrend = Nebentrend = kurzfristiger<br />
Trend = ein Tage bis drei Wochen anhaltender<br />
Trend<br />
Er ist der untergeordnete Trend des PrimÑrund<br />
SekundÑrtrends.<br />
Nun mÉssen wir uns als nÑchstes fragen, welcher Chart<br />
sich fÉr welchen Trend am besten eignet. Ich meine<br />
damit nicht, ob man fÉr den PrimÑrtrend den Linienchart,<br />
fÉr den SekundÑrtrend den Balkenchart usw. verwenden<br />
soll. Nein, es geht um eine andere Unterscheidung, nÑmlich<br />
die des dargestellten Chart-Zeitrahmens und des<br />
Chart-Zeitintervalls.<br />
Dazu muss ich zunÑchst ein wenig auf Kapitel 3 vorgreifen.<br />
Dort wird der Chart ausfÉhrlich besprochen.<br />
In Bezug auf die Trend-Kategorien erscheint mir<br />
wichtig, schon an dieser Stelle auf die horizontale Achse<br />
– die X-Achse – des Charts hinzuweisen. Sie zeigt uns<br />
nÑmlich den gesamten Zeitrahmen und die Zeitintervalle<br />
des Charts an.<br />
Mit anderen Worten:<br />
Ein Chart kÖnnte zum Beispiel einen Zeitrahmen von<br />
sechs Jahren und monatliche Zeitintervalle anzeigen.<br />
WÉrde solch ein Chart fÉr einen TertiÑrtrend sinnvoll<br />
sein?<br />
Wohl kaum, denn ein TertiÑrtrend ist ja ein kurzfristiger<br />
Trend mit einem Zeithorizont von etwa drei Wochen. Da<br />
nÉtzt mir ein Zeitrahmen von sechs Jahren mit monatlichem<br />
Zeitintervall Éberhaupt nichts!<br />
<strong>Die</strong>ses Beispiel wird anhand folgender Tabelle verdeutlicht:<br />
Ein Chart ist<br />
die grafische<br />
Darstellung des<br />
Kursverlaufs!<br />
X = die Anzeige<br />
der<br />
Gesamtzeit und<br />
der Zeitintervalle!
Nr. Trend-Zeit-Kategorie Chart-Zeitintervall Chart-Zeitrahmen<br />
1<br />
2<br />
3<br />
PrimÑrtrend<br />
- langfristig -<br />
SekundÑrtrend<br />
- mittelfristig -<br />
TertiÑrtrend<br />
- kurzfristig -<br />
Der Trend – 2.4<br />
Monatschart mindestens 10 Jahre<br />
Wochenchart 2 bis 5 Jahre<br />
Wochenchart 1 bis 2 Jahre<br />
Tageschart 1 Jahr<br />
Tageschart bis 12 Monate<br />
zu 1 – PrimÑrtrend:<br />
Da ein PrimÑrtrend sechs Monate bis mehrere Jahre anhalten<br />
kann, liegt es auf der Hand, dass sein Chart-<br />
Zeitrahmen mehrere Jahre umfassen sollte und dass dies<br />
mit Ihren MÖglichkeiten nicht in einem Tageschart-<br />
Intervall dargestellt werden muss!<br />
zu 2 – SekundÑrtrend:<br />
Ein SekundÑrtrend hÑlt drei Wochen bis sechs Monate<br />
an. Warum sollte man dann einen Chart-Zeitrahmen von<br />
mehreren Jahren mit einem Monatschart-Intervall<br />
wÑhlen?<br />
zu 3 – TertiÑrtrend:<br />
Ein TertiÑrtrend hÑlt einige Tage bis drei Wochen an.<br />
HierfÉr ist doch ein Chart-Zeitrahmen von 12 Monaten<br />
mit einem Tageschart-Intervall vÖllig ausreichend!<br />
NatÉrlich bleibt es Ihnen Éberlassen, welchen Chart-<br />
Zeitrahmen Sie mit welchem Chart-Intervall kombinieren.<br />
Sie kÖnnen Ihre Charts ganz nach Ihren Vorstellungen<br />
konstruieren. Meine Liste stellt nur eine<br />
Empfehlung dar, die sich in der Praxis bewÑhrt hat.<br />
Logisch, oder?<br />
BlÜdsinn!<br />
Weniger wÑre<br />
mehr!<br />
FÉhlen Sie sich<br />
diesbezÉglich<br />
bitte ganz frei!<br />
- Seite 45 -
************************************<br />
Zusammenfassung:<br />
In diesem Kapitel haben wir wichtige Voraussetzungen<br />
fÉr unsere spÑteren Analysen besprochen. Wir wissen<br />
nun,<br />
��welches die drei Trend-Richtungen sind: AufwÑrtstrend,<br />
...<br />
��welches die drei Trend-Kategorien sind: PrimÑrtrend,<br />
...<br />
��dass jede Trend-Kategorie ein Teil des Ébergeordneten<br />
Trends ist,<br />
��dass diese GesetzmÑÜigkeit (dieses VerhÑltnis zueinander)<br />
innerhalb der eigenen Anlagestrategie<br />
verstanden werden muss,<br />
��dass jede Trend-Kategorie in einem bestimmten<br />
Zeitrahmen mit dem dazu passenden Zeitintervall<br />
dargestellt werden sollte und<br />
��dass der PrimÑrtrend drei Phasen aufweist:<br />
Akkumulationsphase, ...<br />
************************************<br />
Noch ein Nachwort zu den Trendphasen des<br />
PrimÑrtrends:<br />
Wie bereits erwÑhnt, gelten die genannten Phasen fÉr<br />
den AufwÑrtstrend. Auch der AbwÑrtstrend besteht aus<br />
mehreren Phasen. <strong>Die</strong>se werden hier nicht ausfÉhrlich<br />
aufgefÉhrt, weil sie fÉr Einsteiger wenig Bedeutung<br />
haben.<br />
Einige Leser haben sich mÖglicherweise auch gewÉnscht,<br />
ich hÑtte die ganzen Phasen zeitlich begrenzt.<br />
<strong>Die</strong>s ist leider nicht mÖglich, da die ZeitrÑume von<br />
PrimÑrtrend zu PrimÑrtrend verschieden sind!<br />
- Seite 46 -<br />
Der Trend – Zusammenfassung<br />
*******<br />
AbwÑrtstrend<br />
und ... 2.1.3?<br />
SekundÑrtrend<br />
und ... 2.2.3?<br />
Damit keine<br />
MissverstÑndnisseaufkommen<br />
und ...<br />
2.4.2?<br />
Zeitrahmen =<br />
Gesamtzeit<br />
Zeitintervalle =<br />
Zeiteinheiten<br />
die Phase der<br />
Üffentlichen<br />
Beteiligung und<br />
... 2.3.3?<br />
*******<br />
Nur zur Info:<br />
<strong>Die</strong> Phasen des<br />
AbwÑrtstrends<br />
�� Distributions-<br />
Phase<br />
�� Panikphase<br />
�� Phase der<br />
Hoffnungslosigkeit
So – mit diesem Wissen haben wir eine gute Grundlage<br />
fÉr die folgenden Kapitel geschaffen. Nun ist es an der<br />
Zeit, die Werkzeugkiste wieder hervorzukramen, damit<br />
wir die richtige Handhabung erlernen.<br />
Da auf dieser Seite noch ein wenig Platz ist, zeichne ich<br />
Ihnen noch eine zusammenfassende Tabelle ein:<br />
T<br />
R<br />
E<br />
N<br />
D<br />
S<br />
PrimÑrtrend<br />
SekundÑrtrend<br />
TertiÑrtrend<br />
Legende:<br />
RO = Rangordnung<br />
Der Trend – Zusammenfassung<br />
RO 1<br />
-<br />
Ébergeordneter<br />
Trend<br />
RO 2<br />
-<br />
untergeordneter<br />
Trend<br />
RO 3<br />
-<br />
untergeordneter<br />
Trend<br />
= Haupttrend /<br />
langfristiger Trend /<br />
Dows groÜe Ebbeund<br />
Flutwellen<br />
6 Monate -<br />
mehrere<br />
Jahre<br />
T<br />
R<br />
E<br />
N<br />
D<br />
P<br />
H<br />
A<br />
S<br />
E<br />
N<br />
= Zwischentrend /<br />
mittelfristiger Trend /<br />
Dows kleinere Wellen<br />
3 Wochen - 6 Monate<br />
= Nebentrend /<br />
kurzfristiger Trend /<br />
Dows KrÑuselwellen<br />
Tage - 3 Wochen<br />
Akkumulationsphase<br />
Phase der<br />
Öffentlichen<br />
Beteiligung<br />
Distributionsphase<br />
- Seite 47 -
Ich hatte einen Traum:<br />
- Seite 48 -<br />
Jeder ÄChartÅ meiner Depotwerte<br />
schaffte es in die ÄChartsÅ<br />
und jede neue Spekulation<br />
wurde zum ÄChartbreakerÅ.<br />
WÇre ich doch bloÉ nicht aufgewacht!<br />
3 – Der Chart<br />
3.1 – Chart, <strong>Charttechnik</strong>, <strong>Charttechnik</strong>er<br />
und ihr Gesetzeskodex<br />
<strong>Die</strong> <strong>Charttechnik</strong> hat ihren Namen vom Chart – der<br />
grafischen Darstellung eines historischen Aktien-<br />
Kursverlaufs. Er ist das wichtigste Werkzeug der <strong>Charttechnik</strong>er.<br />
Andere Bezeichnungen dieses ÅBerufsstandesÇ<br />
sind:<br />
��Chartist<br />
��technischer Analyst<br />
��Techniker<br />
Der Chart – 3<br />
Der <strong>Charttechnik</strong>er konzentriert sich auf die Auswertung<br />
der Charts und wendet damit die Technische<br />
Analyse oder auch <strong>Charttechnik</strong> an. Sie dient dazu,<br />
TrendÑnderungen frÉhzeitig zu erkennen und zukÉnftige<br />
Trends vorherzusagen!<br />
Wolfgang<br />
Molzahn<br />
Chart<br />
Prophetischer<br />
Weitblick<br />
mittels der<br />
Auswertung von<br />
Charts!
Der Chart – 3.1<br />
Chartisten handeln gewÜhnlich nach einem<br />
Gesetzeskodex mit 7 Bekenntnissen:<br />
1. Mein wichtigstes Werkzeug ist der Chart!<br />
2. Der historische Aktien-Kursverlauf ist absolut vertrauenswÉrdig!<br />
3. Der historische Aktien-Kursverlauf enthÑlt alles,<br />
was Kurse beeinflussen kann!<br />
4. Kurse bewegen sich in Trends!<br />
5. Das Volumen muss den Trend bestÑtigen!<br />
6. <strong>Die</strong> historischen Aktien-KursverlÑufe senden<br />
Signale aus!<br />
7. Durch die historischen Aktien-KursverlÑufe und<br />
die Signale lassen sich voraussichtliche KursverlÑufe<br />
vorhersagen!<br />
Ich gelobe, diese Bekenntnisse in meinem Herzen zu<br />
tragen und allzeit gemÑÜ ihrer Aussagen zu analysieren<br />
und zu handeln.<br />
Unterschrift<br />
So, das musste sein. Nun gehÖren Sie dazu!<br />
Willkommen im Kreis der Chartisten. Ihre Werkzeuge<br />
haben Sie ja bereits erhalten!<br />
Chart<br />
+ VertrauenswÉrdigkeit<br />
+ beeinflussende<br />
Fakten<br />
+ Trend<br />
+ Volumen<br />
+ Signale<br />
= kÉnftiger<br />
Kursverlauf<br />
Und mein<br />
Kapital zusÑtzlich<br />
mit Stop-<br />
Kursen abzusichern!<br />
Werkzeuge:<br />
Chart<br />
Volumen<br />
Indikatoren<br />
Oszillatoren<br />
- Seite 49 -
************************************<br />
Zusammenfassung:<br />
Wir stehen am Ende eines sehr umfassenden Kapitels.<br />
Dennoch und weil meine Leser dies schÑtzen, mÖchte ich<br />
hier noch eine Zusammenfassung mit der Konzentration<br />
auf das Wesentliche zu Papier bringen.<br />
Begonnen haben wir das Chart Kapitel, indem wir – indem<br />
Sie – das Chartisten-Bekenntnis unterschrieben<br />
haben. Nach diesem Treueschwur lernten Sie die verschiedene<br />
Charttypen kennen. Da Sie in jedem Chart-<br />
Programm und auch in Online-Tools per Knopfdruck den<br />
Charttyp wechseln kÖnnen, ist es eigentlich egal, welchen<br />
Sie verwenden. Der Einfachheit halber plÑdiere ich fÉr<br />
den Linienchart.<br />
<strong>Die</strong> Einzelheiten einer Chartkonstruktion werden<br />
Ihnen ohne groÜen LernfleiÜ sozusagen automatisch in<br />
Fleisch und Blut Ébergehen. Ein Chart zeigt den Kursverlauf<br />
Éber einen bestimmten Zeitraum mit einem von<br />
Ihnen gewÑhlten Zeitintervall, das den Namen des Charts<br />
bestimmt – zum Beispiel: Tageschart. <strong>Die</strong> Skalierung ist<br />
entweder arithmetisch (linear) oder logarithmisch (prozentual).<br />
Als nÑchstes haben wir die Linien des Charts besprochen.<br />
Sie erinnern sich? Da ging es um Trendlinien –<br />
AufwÑrts- und AbwÑrtstrendlinien –, Trendkanallinien<br />
(RÉckkehrlinien) – AufwÑrts- und AbwÑrtstrendkanallinien<br />
–, und UnterstÉtzungs- und Widerstandslinien, die<br />
sich auch ins Gegenteil verwandeln kÖnnen.<br />
In Kapitel 3.5 habe ich Ihnen elf Trend-Formationen<br />
in ihrem Entstehungs-Szenario vorgestellt:<br />
��die Schulter-Kopf-Schulter-Formation – kurz: SKS<br />
- Seite 126 -<br />
Der Chart – Zusammenfassung<br />
*******<br />
3.1 – Das<br />
Chartisten-<br />
Bekenntnis!<br />
3.2 – <strong>Die</strong><br />
Charttypen<br />
3.3 – <strong>Die</strong> Chartkonstruktion<br />
3.4 – Charts<br />
und Linien<br />
3.5 – Charts<br />
und Trend-<br />
Formationen
Der Chart – Zusammenfassung<br />
��die inverse Schulter-Kopf-Schulter-Formation –<br />
kurz: iSKS<br />
��die M-Formation<br />
��die W-Formation<br />
��die Dreifachhoch-Formation<br />
��die Dreifachtief-Formation<br />
��die symmetrische Dreiecks-Formation<br />
��die aufsteigende Dreiecks-Formation<br />
��die absteigende Dreiecks-Formation<br />
��die Wimpel-Formation<br />
��die Flaggen-Formation<br />
Und dann ging es ans Eingemachte. Endlich habe ich<br />
Sie Éber die vier Chart-Signale in Kenntnis gesetzt:<br />
��die Einstiegssignale,<br />
��die Trendwendesignale, die ja gleichzeitig auch Einstiegs-<br />
und Ausstiegssignale sind,<br />
��die Trendfortsetzungssignale, die auch sowohl als<br />
Einstiegs- und Ausstiegssignale genutzt werden<br />
kÖnnen,<br />
��und die Ausstiegssignale.<br />
<strong>Die</strong>se Signale haben wir aus den bereits besprochenen<br />
Linien und Formation herausgearbeitet und dabei noch<br />
wertvolle zusÑtzliche Information entdeckt:<br />
��die 3% Regel fÉr den ÅzuverlÑssigenÇ Durchbruch,<br />
��die Eigenart eines Throw- oder Pullbacks und<br />
��den kalkulierbaren Mindestkursanstieg und -fall.<br />
In Kapitel 3.6.7 habe ich die Trendfortsetzungssignale<br />
des AbwÑrtstrends weder den Einstiegs- noch den Ausstiegssignalen<br />
zugeordnet. Es sind eher ÅZu spÑt!Ç-<br />
Signale, weil Sie zum Zeitpunkt der Signale Ihre Aktien<br />
lÑngst verkauft haben sollten. Es gibt aber auch die<br />
MÖglichkeit, solche Signale zu nutzen, worÉber ich in<br />
Exkurs 2 geschrieben habe.<br />
3.6 – Charts<br />
und deren<br />
Signale<br />
- Seite 127 -
Ganz zum Schluss der AusfÉhrungen Éber die<br />
Trendfortsetzungs-Formations-Signale im AufwÑrts- und<br />
auch im AbwÑrtstrend habe ich Ihnen zwei weitere<br />
Formationen, die Sie schon in etwas anderer Ausbildung<br />
kannten, beschrieben:<br />
��die inverse AufwÑrtstrend-Schulter-Kopf-Schulter-<br />
Formation und<br />
��die AbwÑrtstrend-Schulter-Kopf-Schulter-Formation.<br />
Drei Exkurse beendeten dieses Kapitel. Im Exkurs<br />
Éber pro- und antizyklisches Handeln habe ich Ihnen<br />
vermittelt, dass der prozyklische Åmit dem TrendÇ-<br />
Anleger auf Sicherheit bedacht und der antizyklische<br />
Ågegen den TrendÇ-Anleger eher risikofreudiger ist.<br />
MÖglich und denkbar ist aber auch, dass man beide<br />
Strategien miteinander vermischt.<br />
Exkurs zwei behandelt Short- und Long-Postionen<br />
aus der Sicht von Anlagesituationen. Wer Åshort gehtÇ<br />
setzt auf fallende Kurse. <strong>Die</strong>se Vorgehensweise eignet<br />
sich fÉr den AbwÑrtstrend und hier kÖnnen Sie auch aus<br />
den Signalen der Trendfortsetzungsformationen des<br />
AbwÑrtstrends Kapital schlagen.<br />
Im letzten Exkurs ging es dann noch um die RealitÑt<br />
beim Einzeichnen von Linien und Formationen, die<br />
ZuverlÑssigkeit von Signalen und den Einsatz der<br />
Stop-Loss-Order. Experimentieren Sie mit den Linien,<br />
seien Sie geduldig, wenn es um die Ausbildung der<br />
Formationen geht, rechnen Sie mit Falschsignalen / Fehlsignalen<br />
und sichern Sie Ihr Kapital zusÑtzlich durch<br />
Stop-Kurse ab.<br />
Eine weitere wichtige Sache verdient es extra genannt<br />
zu werden. Dabei geht es um Trendwende- und<br />
Trendfortsetzungs-Formationen. Trendwende-Formationen<br />
treten in primÑren, also langfristigen Trends<br />
auf und benÜtigen fÉr ihre Ausbildung viel Zeit.<br />
- Seite 128 -<br />
Der Chart – Zusammenfassung<br />
Exkurs 1:<br />
Pro- und antizyklisches<br />
Handeln<br />
Exkurs 2:<br />
Short- und<br />
Long-Positionen<br />
Exkurs 3:<br />
Linien,<br />
Formationen,<br />
Falschsignale<br />
und Stop-Loss-<br />
Orders<br />
Wichtig!
Der Chart – Zusammenfassung<br />
Ganz anders die Trendfortsetzungs-Formationen. <strong>Die</strong><br />
in diesem Ratgeber genannten benÜtigen nur eine bis<br />
vier Wochen um ihre Formation abzuschlieáen.<br />
Deshalb sind sie in den sekundÑren / mittelfristigen<br />
und tertiÑren / kurzfristigen Trends zu finden.<br />
************************************<br />
Kapitel 3 war ein sehr inhaltsreiches Kapitel. Das<br />
kÖnnte dazu fÉhren, dass so mancher Leser den Eindruck<br />
hat, dass dieses Wissen fÉr seinen Einsatz vÖllig ausreichend<br />
ist. SchlieÜlich kann man ja nun den Trend in<br />
etwa voraussehen, Signale erkennen und Mindestkursziele<br />
bestimmen.<br />
Vor dieser falschen Meinung mÖchte ich Sie eingehend<br />
warnen. NatÉrlich ÅkÖnnenÇ Sie all die genannten Dinge<br />
und werden Ihr BeurteilungsvermÖgen durch Erfahrung<br />
verbessern. Aber fÉr das Kaufen und Verkaufen von<br />
Aktien sind Ihre bisherigen Kenntnisse nicht ausreichend!<br />
Es wÑre geradezu gefÑhrlich, sich mit Ihrem<br />
bisherigen Lernerfolg zufriedenzugeben und die anderen<br />
Werkzeuge auÜer Acht zu lassen.<br />
Ganz wichtig ist dabei Werkzeug zwei – die Betrachtung<br />
des Volumens. Darum soll es im nÑchsten<br />
Kapitel gehen!<br />
Wichtig!<br />
*******<br />
Falsche Vorstellung!<br />
Warnung!<br />
Und so geht's<br />
weiter!<br />
- Seite 129 -
- Seite 130 -<br />
Volume goes with the Trend!<br />
Das Volumen geht mit dem Trend!<br />
Es braucht KÄufer,<br />
um Aktien zum Steigen zu bringen,<br />
aber fallen kÇnnen sie durch<br />
ihr eigenes Gewicht!<br />
4 – Das Volumen<br />
Das Volumen – 4<br />
áber das Volumen habe ich in diesem Ratgeber schon<br />
einige wichtige Dinge gesagt, nÑmlich dass<br />
��es die Anzahl der Aktien ist, die an einem Tag von<br />
einer Aktiengesellschaft den Besitzer gewechselt<br />
hat,<br />
��es ein Indikator ist,<br />
��der englische Begriff ÅVolumeÇ mit Volumen und<br />
Umsatz ins Deutsche Ébersetzt wird und diese Begriffe<br />
in der <strong>Charttechnik</strong> austauschbar verwendet<br />
werden,<br />
��es ein Licht auf den im Chart dargestellten Kursverlauf<br />
wirft und<br />
��Sie keine Kauf- oder Verkaufs-Entscheidung ohne<br />
die zusÑtzliche Betrachtung des Volumens treffen<br />
sollten.<br />
Wenn ein Automechaniker sich unter einem Fahrzeug<br />
zu schaffen macht, dann benÖtigt er sein zweitwichtigstes<br />
Werkzeug – das Licht.<br />
Wenn Sie den Kursverlauf des Charts begutachten,<br />
Linien und Formationen erkannt und eingezeichnet<br />
haben, dann mÉssen Sie unbedingt das Volumen ein<br />
BÜrsenweisheit<br />
Wallstreet-<br />
Redensart<br />
Merke:<br />
Nach dem<br />
Chart ist das<br />
Volumen das<br />
wichtigste<br />
Werkzeug!
Das Volumen – 4.1<br />
Licht auf diese Konstruktionen werfen lassen, um sichere<br />
Entscheidungen fÑllen zu kÖnnen.<br />
Bevor wir diesbezÉglich ins Detail gehen, muss ich<br />
Einiges von dem, was ich zu Beginn des Kapitels gesagt<br />
habe, vertiefen. Es ist nÑmlich wieder einmal so, dass es<br />
den AnfÑngern noch schwerer gemacht wird, als es so<br />
schon ist. Nicht dass die Sache allzu kompliziert wÑre,<br />
nein, das nicht – verwirrend wÑre wohl der treffendere<br />
Ausdruck. OK, dann lassen Sie uns das ÅRÑtselÇ lÖsen!<br />
4.1 – ÅVolumeÇ = Volumen = Umsatz ≠<br />
Volumen ≠ Umsatz<br />
Laut Duden ist das Volumen unter anderem die<br />
"Gesamtmenge von etwas" (ê Duden - <strong>Die</strong> deutsche<br />
Rechtschreibung, 24. Aufl. Mannheim 2006 [CD-ROM])<br />
und Umsatz bezeichnet "Bruttoeinnahmen" (ê Duden -<br />
Das SynonymwÖrterbuch, 4. Aufl. Mannheim 2007 [CD-<br />
ROM]). Das lÑsst vermuten, dass das<br />
��Volumen der StÉckzahl und<br />
��der Umsatz dem Gesamtwert entspricht.<br />
Das wÑre allerdings zu einfach. Es kann nÑmlich auch<br />
umgekehrt sein. Manch- oder oftmals wird mit dem<br />
��Volumen der Gesamtwert und<br />
��mit dem Umsatz die StÉckzahl angegeben!<br />
Sie haben hoffentlich das kleine WÖrtchen ÅkannÇ bemerkt.<br />
Man kann sich nÑmlich auch darauf nicht verlassen.<br />
Sowohl an BÖrsen als auch in Internet-Tools und<br />
bei Software-Programmen werden die Begriffe und deren<br />
Inhalte vertauscht.<br />
Mal wird das Volumen in ÅStÉckzahlÇ angegeben – an<br />
anderer Stelle in €. Dasselbe gilt fÉr den Umsatz. Und es<br />
Das Thema<br />
ÅVolumenÇ ist<br />
nicht schwer zu<br />
verstehen – es<br />
wird nur<br />
verwirrend<br />
darÉber gesprochen!<br />
Da geht's ja<br />
schon los!<br />
Volumen:<br />
... StÉck<br />
oder<br />
... €?<br />
Umsatz:<br />
... €<br />
oder<br />
... StÉck?<br />
- Seite 131 -
versteht sich von selbst, dass da wohl ein kleiner und<br />
vielleicht sogar bedeutender Unterschied herrscht!<br />
4.1.1 – Definition von Volumen und Umsatz<br />
Deshalb ist es an dieser Stelle wichtig, dass wir uns<br />
darauf einigen, von was wir sprechen – wie wir Volumen<br />
und Umsatz definieren:<br />
- Seite 132 -<br />
Definition von ÅVolumenÇ und ÅUmsatzÇ<br />
Volumen<br />
Umsatz<br />
Das Volumen – 4.1<br />
= die StÉckzahl der an<br />
einem Tag gehandelten Aktien!<br />
zum Beispiel: 1200 StÉck<br />
= der Gesamtwert der an<br />
einem Tag gehandelten Aktien!<br />
zum Beispiel: 100.000 €<br />
4.1.2 – <strong>Die</strong> Wichtigkeit der Unterscheidung<br />
Warum mache ich solch groÜes Aufheben darum? Nun,<br />
das liegt an dem Unterschied und dem Vorteil des einen<br />
Wertes gegenÉber dem anderen. Lassen Sie mich diese<br />
Aussage an einem Beispiel verdeutlichen:<br />
Nehmen wir einmal an, dass Sie zwei Aktien miteinander<br />
vergleichen. Von Aktie ÅAÇ wurden an einem<br />
bestimmten Tag 2.000 StÉck, von Aktie ÅBÇ 400 StÉck<br />
gehandelt. <strong>Die</strong> Volumen-Balken wÉrden dann<br />
folgendermaÜen aussehen:<br />
Volumen<br />
=<br />
StÉck!<br />
Umsatz<br />
=<br />
€!<br />
Solange Sie<br />
Aktien nicht<br />
miteinander<br />
vergleichen,<br />
kann es Ihnen<br />
egal sein, ob<br />
Ihnen das<br />
Volumen oder<br />
der Umsatz<br />
angezeigt wird!
Das Volumen – 4.1<br />
Dann lassen Sie uns mal den Umsatz der beiden Aktien<br />
berechnen. Aktie ÅAÇ kostete 8 €, Aktie ÅBÇ 40 €.<br />
Umsatz Aktie ÅAÇ = 2.000 x 8 € = 16.000 €<br />
Umsatz Aktie ÅBÇ = 400 x 40 € = 16.000 €<br />
Gravierender kÖnnten die Unterschiede nicht sein. Der<br />
Umsatz – andere nennen es Volumen – zeigt, dass<br />
sowohl das Interesse der AktionÑre als auch die HandelsaktivitÑt<br />
bei beiden Aktien Ñhnlich zu bewerten ist!<br />
Falls Sie also Aktien miteinander vergleichen<br />
wollen, sollten Sie darauf achten, dass Sie das<br />
Volumen in € oder den Umsatz in € zur Analyse verwenden!<br />
Darauf sollten<br />
Sie achten!<br />
- Seite 133 -
Im Folgenden werde ich die Begriffe Volumen und<br />
Umsatz austauschbar verwenden. Sie wissen ja nun,<br />
worauf es ankommt!<br />
4.2 – Volumen ÅBalkenÇ<br />
Normalerweise wird das Volumen unterhalb des Charts<br />
mit kleinen Balken dargestellt. Sie zeigen die UmsÑtze<br />
an:<br />
��Hohe Balken stehen fÉr groÜe UmsÑtze.<br />
��Niedrige Balken stehen fÉr kleine UmsÑtze.<br />
��Bei Tagescharts wird das Gesamtvolumen des Tages<br />
der Kerze (oder dem Balken, dem Punkt ...) zugeordnet.<br />
Bei Wochencharts das der Woche ...<br />
��Manchmal erhalten Sie auch einen ganz besonderen<br />
Service, indem das Volumen durch rote und grÉne<br />
Balken veranschaulicht wird. GrÉne Balken zeigen<br />
an, dass der Kurs im Vergleich zum Vortag (Tageschart)<br />
gestiegen ist; rote Balken, dass er gefallen ist.<br />
4.3 – <strong>Die</strong> Volumen-Analyse<br />
Wenn man damit beginnt, sich mit der Volumen-<br />
Analyse zu beschÑftigen, dann wird man von einer Begriffslawine<br />
fÖrmlich erschlagen. Man hÖrt oder liest von<br />
��Angebot und / oder Nachfrage;<br />
��Druck – Kauf- und / oder Verkaufsdruck;<br />
��AktivitÑt, die ansteigt oder nachlÑsst;<br />
��starkem und / oder schwachem Kurstrend,<br />
��bullish und / oder bearish<br />
��Divergenzen,<br />
��Volumina, die dem Kurs vorauslaufen ...<br />
Das alles kann sehr verwirrend sein. Ich mÖchte daher<br />
versuchen, diese Begriffe mit ein paar SÑtzen auf den<br />
Punkt zu bringen:<br />
- Seite 134 -<br />
Das Volumen – 4.2<br />
Wie geht's<br />
dem Autor?<br />
Danke der Nachfrage.<br />
Ich stehe<br />
ziemlich unter<br />
Druck und sollte<br />
dringendst meine<br />
AktivitÑten<br />
einschrÑnken.<br />
Ansonsten macht<br />
mein schwaches<br />
Herz nicht mehr<br />
lange mit. Stark<br />
wie ein Bulle bin<br />
ich sowieso<br />
schon lange nicht<br />
mehr. Stattdessen<br />
lÑuft mein<br />
Bauch-Volumen<br />
voraus und entwickelt<br />
damit<br />
eine Divergenz<br />
zu meinem Verstand!<br />
Aber ansonsten<br />
ist alles klar!
4.3.1.1.3 – <strong>Die</strong> Dreifachtief-Formation und ihre<br />
Volumenentwicklung<br />
<strong>Die</strong> Dreifachtief-Formation ist eine Variante der iSKS-<br />
Formation mit dem kleinen Unterschied, dass drei Tiefs<br />
in etwa auf einem Niveau liegen. Das Szenario entspricht<br />
in etwa dem der iSKS-Formation. Deshalb werde ich hier<br />
ganz darauf verzichten und nur eine vereinfachte Grafik<br />
aufzeichnen.<br />
Nach wie vor gilt der wichtigste Szenarienpunkt jeder<br />
bullishen Trendwende-Formation: Das Volumen muss<br />
beim Durchbruch der Nacken-, Niveau- oder Widerstandslinie<br />
krÑftig ansteigen!<br />
Damit sind wir mit den Formationen, die einen Trendwechsel<br />
vom AbwÑrts- in einen AufwÑrtstrend anzeigen,<br />
durch. Da ich weiÜ, wie sehr meine Zusammenfassungstabellen<br />
geschÑtzt werden, mÖchte ich Ihnen eine solche<br />
natÉrlich nicht vorenthalten.<br />
- Seite 140 -<br />
Das Volumen – 4.3<br />
Vom Ab- in den<br />
AufwÑrtstrend<br />
–<br />
Dreifachhoch<br />
Echtheitszertifikat!
Trendwende-<br />
Formationen<br />
iSKS =<br />
inverse<br />
Schulter-Kopf-<br />
Schulter-<br />
Formation<br />
W-<br />
Formation<br />
Dreifachtief-<br />
Formation<br />
Das Volumen – 4.3<br />
Chart & Volumen<br />
Vom AbwÑrtstrend in den AufwÑrtstrend!<br />
Erkennungs-<br />
Logo<br />
Anzeige AufwÑrtstrend WICHTIG!<br />
1 =<br />
Bruch der Nackenlinie =<br />
Wende zum AufwÑrtstrend<br />
1 =<br />
Bruch der Niveaulinie =<br />
Wende zum AufwÑrtstrend<br />
1 =<br />
Bruch der<br />
Widerstandslinie =<br />
Wende zum AufwÑrtstrend<br />
4.3.1.2 – <strong>Die</strong> Volumenentwicklungen der vom<br />
AufwÑrts- in den AbwÑrtstrend-Wende-Formationen<br />
Schon in Kapitel 3 haben Sie gesehen, dass es sechs<br />
Trendwende-Formationen gibt. Drei davon zeigen eine<br />
Trendwende vom AbwÑrtstrend in einen neuen AufwÑrtstrend<br />
an:<br />
��die inverse Schulter-Kopf-Schulter-Formation –<br />
iSKS –,<br />
2 =<br />
Mindest-<br />
Kursanstieg<br />
3 =<br />
bullisher<br />
Ausbruch<br />
mit groáen<br />
Volumen<br />
Und schon<br />
geht's weiter!<br />
Aber Sie dÉrfen<br />
gerne auch mal<br />
eine Pause einlegen!<br />
- Seite 141 -
Zusammenfassungstabelle: Chart & Volumen<br />
Vom AufwÑrtstrend durch die Konsolidierung zur Fortsetzung des AufwÑrtstrends!<br />
Trendfortsetzungs-<br />
Formationen<br />
Symmetrische<br />
AufwÑrtstrend-<br />
Dreiecks-<br />
Formation<br />
Aufsteigende<br />
Dreiecks-<br />
Formation<br />
AufwÑrtstrend-<br />
Flaggen-<br />
Formation<br />
AufwÑrtstrend-<br />
Wimpel-<br />
Formation<br />
Inverse<br />
Trendfortsetzungs-<br />
Schulter-Kopf-<br />
Schulter<br />
Formation<br />
Das Volumen – 4.3<br />
Erkennungs-<br />
Logo<br />
Anzeige AufwÑrtstrend WICHTIG!<br />
1 = Bruch der oberen<br />
Trendlinie = Fortsetzung<br />
des AufwÑrtstrends.<br />
Beim bullishen<br />
Ausbruch steigt<br />
das Volumen stark an!<br />
2 = 2/3-Markierung<br />
beachten!<br />
1 = Bruch der oberen<br />
Trendlinie =<br />
Fortsetzung<br />
des AufwÑrtstrends.<br />
-<br />
Beim bullishen<br />
Ausbruch steigt<br />
das Volumen stark an!<br />
1 =<br />
Bruch der oberen<br />
Trendlinie =<br />
Fortsetzung<br />
des AufwÑrtstrends.<br />
-<br />
Beim bullishen<br />
Ausbruch explodiert<br />
das Volumen!<br />
1 = Bruch der<br />
Nackenlinie =<br />
Fortsetzung<br />
des AufwÑrtstrends.<br />
-<br />
Beim bullishen<br />
Ausbruch steigt<br />
das Volumen stark an!<br />
PrimÑr-Trendrichtung<br />
&<br />
PrimÑr-Trendstadium<br />
beachten!<br />
1 =<br />
3% Kurswert-<br />
Regel beachten!<br />
3 =<br />
Mindestkursanstieg!<br />
- Seite 151 -
Man soll die Ereignisse nicht mit den Augen<br />
verfolgen, sondern mit dem Kopf.<br />
Oft ist es sogar an der BÇrse besser,<br />
die Augen zu schlieÜen.<br />
5 – Indikatoren und Oszillatoren<br />
Es ist schon ein paar Seiten her, dass ich Ihnen das Indikatoren-<br />
und Oszillatoren-Werkzeug vorgestellt habe.<br />
ÅDamalsÇ sprach ich davon, dass beide Werkzeuge Indikatoren<br />
sind. <strong>Die</strong> Trendfolge-Indikatoren zeigen<br />
Trends an und die Oszillatoren-Indikatoren zeigen<br />
ZustÑnde an.<br />
5.1 – Allgemeines Éber Indikatoren und<br />
Oszillatoren<br />
Bevor wir diese Aussage vertiefen, mÖchte ich zunÑchst<br />
nochmals auf unser Beispiel von der Autoreparatur und<br />
den vier Werkzeugen kommen. Bisher hatte ich behauptet,<br />
dass das Volumen das zweitwichtigste Werkzeug<br />
darstellt und dem Licht entspricht, das bei einer<br />
Unterbodenreparatur sehr wichtig ist.<br />
Bildlich gesprochen soll das Volumen ein Licht auf<br />
den Chart werfen, um sicherere Entscheidungen<br />
treffen zu kÜnnen. Aber fÉr welches Werkzeug steht<br />
eigentlich der Chart?<br />
ZunÑchst dachte ich an das DiagnosegerÑt. Aber dafÉr<br />
benÖtige ich kein Licht. Dann kam mir die Idee mit dem<br />
menschlichen Auge (der ganze Mensch als Werkzeug am<br />
KFZ – Sehsinn, GehÖrsinn, Geruchsinn und Tastsinn).<br />
<strong>Die</strong>sen Vergleich finde ich gut. Das geschulte Auge ist<br />
das wichtigste Werkzeug, wenn es darum geht, BeschÑdigungen<br />
usw. am Fahrzeugboden zu erkennen.<br />
- Seite 160 -<br />
Indikatoren und Oszillatoren – 5<br />
Andrç<br />
Kostolany<br />
WICHTIG!<br />
Weil in der<br />
Literatur die<br />
Begriffe "Indikator"<br />
und<br />
"Trendfolge-<br />
Indikator" sehr<br />
oft synonym<br />
gebraucht<br />
werden, habe<br />
ich das auch<br />
getan. Streng<br />
genommen<br />
unterteilen sich<br />
die "Indikatoren"<br />
in<br />
"Trendfolge-<br />
Indikatoren"<br />
und<br />
"Oszillatoren"!<br />
Volumen<br />
=<br />
Licht<br />
Chart<br />
=<br />
Sehsinn
Indikatoren und Oszillatoren – 5.1<br />
Gerade gestern wurde mir das sehr bewusst. Ich<br />
kontrollierte die Bremszylinder und stellte dabei fest,<br />
dass alles in Ordnung war. Aber ich hatte doch Probleme<br />
– woher kamen sie nur?<br />
Da schnappte ich mir das Volumen (das Licht) und<br />
kontrollierte erneut. Und da entdeckte ich bei der EntlÉftungsschraube<br />
den Haarriss am Bremszylinder. Beim<br />
Erkennen war das wichtigste Werkzeug das Auge, aber<br />
ohne Zuhilfenahme des Lichts hÑtte ich fast eine Fehlentscheidung<br />
getroffen.<br />
Es bleibt dabei – das wichtigste Werkzeug der <strong>Charttechnik</strong><br />
ist und bleibt der Chart. Aber ohne eine eingehende<br />
Beleuchtung durch das Volumen sollte man<br />
keine Entscheidungen treffen!<br />
<strong>Die</strong> Indikatoren und Oszillatoren nenne ich die<br />
Entweder-Oder-Werkzeuge. Gerade wenn man unter<br />
dem Fahrzeug irgendwelche technischen Probleme lÖsen<br />
mÖchte, dann braucht man entweder Werkzeug fÉr<br />
Schrauben mit verschiedenen SchlÉsselweiten, also zum<br />
Beispiel den 17ner RingschlÉssel oder Schraubendreher<br />
wie zum Beispiel den Kreuzschlitz-Schraubendreher fÉr<br />
das LÖsen der Bremstrommel. Entweder – oder! Mit<br />
einem RingschlÉssel kann ich die Bremstrommel nicht<br />
lÖsen und mit einem Kreuzschlitz-Schraubendreher<br />
werde ich keine Auspuffschelle Öffnen kÖnnen.<br />
Und ganz grob gesagt gilt dies auch fÉr die Indikatoren<br />
und Oszillatoren. Entweder benÖtige ich einen Indikator<br />
oder einen Oszillator.<br />
Sehsinn<br />
+<br />
Licht<br />
=<br />
bessere<br />
Entscheidungsfindung<br />
Entweder-<br />
Oder-<br />
Werkzeug<br />
=<br />
Entweder<br />
verwende ich<br />
einen Indikator<br />
oder einen<br />
Oszillator!<br />
- Seite 161 -
Indikatoren und Oszillatoren – 5.2<br />
- Seite 193 -
Indikatoren und Oszillatoren – 5.2<br />
5.2.3 – <strong>Die</strong> ÅBollinger BÑnderÇ<br />
<strong>Die</strong> Bollinger BÑnder sind eine Weiterentwicklung<br />
der gleitenden Durchschnitte und der ProzentbÑnder<br />
(= weitere Indikatoren), die im Chart-Fenster angezeigt<br />
werden. Sie sind zudem ein Trendfolge-Indikator, die<br />
natÉrlich auch als Oszillator eingesetzt werden. Hier geht<br />
es aber nur um seine Funktion als Trendfolge-Indikator.<br />
Im Zusammenhang mit ÅBÑndernÇ werden of verschiedene<br />
Begriffe gebraucht:<br />
��BÑnder / Bands – der Indikator besteht aus drei<br />
BÑndern / Linien<br />
��UmhÉllungen / Envelopes – der Indikator umhÉllt<br />
den Kursverlauf<br />
��Kanallinien / Channels – der Kurs verlÑuft wie in<br />
einem Kanal<br />
5.2.3.1 – <strong>Die</strong> Konstruktion der Bollinger BÑnder<br />
<strong>Die</strong> Bollinger BÑnder bestehen aus drei BÑndern:<br />
��dem mittleren Band / der mittleren Linie – die<br />
standardmÑÜig ein 20-Tage gleitender Durchschnitt<br />
ist,<br />
��dem oberen Band / der oberen Linie – die den<br />
gleitenden Durchschnitt plus einer Standardabweichung<br />
abbildet und<br />
��dem unteren Band / der unteren Linie – die den<br />
gleitenden Durchschnitt minus der Standardabweichung<br />
abbildet.<br />
Bollinger<br />
BÑnder<br />
Entwickler:<br />
John Bollinger<br />
BÑnder, Bands<br />
oder<br />
UmhÉllungen /<br />
Envelopes<br />
oder<br />
Kanallinien /<br />
Channels<br />
3 BÑnder<br />
+<br />
Kurslinie<br />
im<br />
Chartfenster<br />
- Seite 199 -
Lassen Sie uns diese Standardabweichung nÑher betrachten:<br />
Auf der linken ProzentbÑnder-Grafik ist deutlich zu<br />
sehen, dass das obere und das untere Band immer gleich<br />
weit vom mittleren Band entfernt ist.<br />
Ganz anders die Bollinger BÑnder. <strong>Die</strong> Kurslinie ist<br />
dieselbe, der gleitende Durchschnitt (die Mittellinie) ist<br />
derselbe – aber die obere und untere Linie sind ganz<br />
anders. Woran liegt das?<br />
Nun, die ProzentbÑnder haben zum gleitenden Durchschnitt<br />
einen Abstand in %. <strong>Die</strong> Bollinger BÑnder dagegen<br />
haben eine Standardabweichung zum<br />
gleitenden Durchschnitt. Und diese Standardabweichung<br />
wird aus der Kursschwankung (VolatilitÑt)<br />
multipliziert mit einem Faktor gebildet!<br />
Von daher liegt es auf der Hand, dass sich die BÑnder je<br />
nach VolatilitÑt dem gleitenden Durchschnitt nÑhern oder<br />
entfernen. Schwanken die Kurse sehr (= Zunahme der<br />
VolatilitÑt), so dehnen sich die BÑnder. Nimmt die<br />
VolatilitÑt ab, so verengen sich die BÑnder. Man spricht<br />
dann auch von einem ruhigen Markt.<br />
<strong>Die</strong> restlichen Dinge mÖchte ich Ihnen an einer<br />
weiteren Grafik vor Augen fÉhren. Es geht dabei um die<br />
Widerstands- und UnterstÉtzungslinie in den ver-<br />
- Seite 200 -<br />
Indikatoren und Oszillatoren – 5.2<br />
Der kleine und<br />
doch groáe<br />
Unterschied<br />
zwischen ProzentbÑndern<br />
und den<br />
Bollinger<br />
BÑndern.<br />
Mit den<br />
Bollinger<br />
BÑndern lÑsst<br />
sich die<br />
VolatilitÑt<br />
ablesen!
Indikatoren und Oszillatoren – 5.2<br />
schiedenen TrendmÑrkten und den áberkauft- und<br />
áberverkauft-Bereich:<br />
Wie Sie sehen, habe ich den Kursverlauf in drei Abschnitte<br />
unterteilt – den SeitwÑrtstrendmarkt (links),<br />
den AbwÑrtstrendmarkt (Mitte) und den AufwÑrtstrendmarkt<br />
(rechts). Zudem habe ich ein altes Thema<br />
wieder aufleben lassen, nÑmlich die UnterstÉtzungs- und<br />
Widerstandslinien. Bei den Bollinger BÑndern stoÜen die<br />
Kurse am oberen Band auf Widerstand und finden am<br />
unteren Band UnterstÉtzung. Wichtig ist nur, dass man<br />
weiÜ, wie diese Linien je nach Trend zuzuordnen sind.<br />
<strong>Die</strong> Grafik und die folgende Beschreibung geben darÉber<br />
Auskunft:<br />
Im SeitwÑrtstrendmarkt schwingt die Kurslinie zwischen<br />
der oberen und unteren Linie. Dadurch ist<br />
die obere Linie die Widerstandslinie und<br />
die untere Linie die UnterstÉtzungslinie.<br />
Im AbwÑrtstrend verÑndert sich das Bild. Hier<br />
schwingt die Kurslinie zwischen dem gleitenden Durch-<br />
oL = obere<br />
Linie<br />
Wl = Widerstandslinie<br />
GD =<br />
gleitender<br />
Durchschnitt<br />
Ml = Mittellinie<br />
uL = untere<br />
Linie<br />
Ul = UnterstÉtzungslinie<br />
SeitwÑrtstrend:<br />
oL = Wl<br />
Ml = GD<br />
uL = Ul<br />
AufwÑrtstrend:<br />
Ml = Wl<br />
uL = Ul<br />
AbwÑrtstrend:<br />
oL = Wl<br />
Ml = Ul<br />
- Seite 201 -
- Seite 230 -<br />
Das Volumen lÄuft<br />
dem Kurs voraus!<br />
6 – Das Volumen II<br />
Das Volumen II – 6<br />
In Kapitel 4 habe ich Ihnen die Volumen-Analyse und<br />
die Volumen-Entwicklung bei Formationen nahegebracht.<br />
Dort ist sie ganz besonders hilfreich und dort<br />
kann man auch die wichtigen Signale in der grafischen<br />
Darstellung durch Volumen-Balken gut ablesen.<br />
Aber ein Chart beinhaltet nicht nur Formationen. Er<br />
zeigt vor allen Dingen den ganz ÅnormalenÇ Kursverlauf<br />
auf, dessen Trends wir erkennen und in Bezug auf deren<br />
StÑrken und SchwÑchen analysieren wollen. Und auch da<br />
spielt das Volumen eine groÜe Rolle. Es wirft ein Licht<br />
auf die Kursbewegungen und bestÑtigt diese oder gibt<br />
FrÉhwarnungen heraus.<br />
Vielleicht fragen Sie sich nun, warum ich diese Dinge<br />
nicht gleich in Kapitel 4 behandelt habe? Das ist eine berechtigte<br />
Frage. In den ersten zwei Versionen von Kapitel<br />
4 waren sie dort auch untergebracht. Aber das Ergebnis<br />
befriedigte mich nicht, weil ich zu der Ansicht kam, dass<br />
Einsteiger sich an dieser Stelle mit der grafischen Darstellung<br />
in Form von Balken sehr schwer tun wÉrden.<br />
Es ist leicht dahergesagt, dass Ådas Volumen mit<br />
dem Trend gehtÇ. <strong>Die</strong> Praxis und was darÉber geschrieben<br />
wird ist hÜchst verwirrend. Ich gebe Ihnen<br />
einmal eine Kostprobe davon:<br />
In einem AufwÑrtstrend sollte das Volumen bei<br />
steigenden Kursen zunehmen und bei fallenden<br />
Kursen abnehmen.<br />
BÜrsenweisheit<br />
Fortsetzung von<br />
Kapitel 4!<br />
Themen:<br />
- Das Volumen<br />
im AufwÑrtstrend.<br />
- Das Volumen<br />
im AbwÑrtstrend.<br />
- Divergenzen<br />
zwischen dem<br />
Volumen und<br />
dem Kurs.<br />
- Das Volumen<br />
lÑuft dem Kurs<br />
voraus.<br />
Nach der<br />
LektÉre dieses<br />
Kapitels werden<br />
Sie dafÉr kein<br />
VerstÑndnis<br />
haben!
Das Volumen II – 6<br />
So weit, so gut – aber wie lautet dieser Satz fÉr den<br />
AbwÑrtstrend? So:<br />
In einem AbwÑrtstrend sollte das Volumen bei<br />
fallenden Kursen zunehmen und bei steigenden<br />
Kursen abnehmen.<br />
Und dann erscheint fÉr gewÖhnlich noch der abschlieÜende<br />
Satz:<br />
Das sind die Kennzeichen eines gesunden und<br />
intakten Trends!<br />
Verstehen Sie mich bitte nicht falsch. Ich mÖchte mit<br />
keiner Silbe sagen, dass diese Aussagen falsch sind. Aber<br />
an anderen Stellen kÖnnen Sie in der Fachliteratur auch<br />
diese SÑtze lesen:<br />
Steigen in einem AufwÑrtstrend die Kurse an, so<br />
sollte auch das Volumen ansteigen.<br />
Fallen in einem AbwÑrtstrend die Kurse ab, so sollte<br />
auch das Volumen abnehmen.<br />
Was ist nun richtig – was falsch? Oder mÉsste man die<br />
Aussagen noch genauer ausfÉhren? Wie gesagt: Ich<br />
werde mir bezÉglich der Aussagen kein Urteil erlauben<br />
und werde Sie zusÑtzlich vor weiteren AusfÉhrungen verschonen!<br />
Im Gegenzug mÖchte ich Ihnen einen viel einfacheren<br />
Weg aufzeigen, um die noch ausstehenden Lektionen<br />
zum Volumen zu vervollstÑndigen. Damit dies mÖglich<br />
ist, mussten wir zunÑchst Éber die Indikatoren sprechen,<br />
denn die Beurteilung langfrister Trends, Divergenzen<br />
und Volumen, die dem Kurs vorauslaufen, lassen sich<br />
sehr gut mit dem On-Balance-Volume-Indikator erkennen<br />
und erklÑren.<br />
WÑre das denn<br />
nicht eine Divergenz?<br />
Mir ist ein<br />
kranker<br />
AbwÑrtstrend<br />
lieber!<br />
So ist es keine<br />
Divergenz!<br />
Der einfache<br />
Weg aus dem<br />
Volumenchaos!<br />
- Seite 231 -
6.1 – Der ÅOn-Balance-Volume = OBVÇ<br />
Wie auch immer die BÖrsenweisheit ÅDas Volumen<br />
geht mit dem Trend!Ç in allen Einzelheiten richtig interpretiert<br />
werden muss – die On-Balance-Volume-<br />
Indikator-Linie folgt auf jeden Fall dem Trend –<br />
richtiger wÑre, dass sie den Trend ÅfÉhrtÇ –, bestÑtigt<br />
seine QualitÑt oder warnt vor einem Trendwechsel.<br />
Aber nicht nur das, sie lÑuft dem Kurs auch voraus!<br />
6.1.1 – <strong>Die</strong> Konstruktion des OBV<br />
Ich habe es schon gesagt. Der On-Balance-Volume<br />
wird in einer Linie dargestellt. Hier ein Beispiel:<br />
<strong>Die</strong>se Linie wird durch eine fortlaufende Aufsummierung<br />
des Volumens gebildet. An Tagen mit<br />
steigenden Schlusskursen werden die Volumina addiert,<br />
an Tagen mit fallenden Schlusskursen werden sie subtrahiert.<br />
So lÑsst sich vergleichen, ob die Kurslinie mit<br />
der OBV-Linie einhergeht oder nicht.<br />
6.1.2 – <strong>Die</strong> Regeln fÉr den OBV<br />
OK? Dann will ich Ihnen jetzt einige Regeln zur Hand<br />
geben, die Ihnen schlussendlich hilfreiche Einsichten<br />
zum Chart Ihrer Wahl liefern:<br />
OBV-Regel zum AufwÑrtstrend:<br />
��Der AufwÑrtstrend ist dann intakt, wenn die OBV-<br />
Linie dem Kurstrend folgt – also Ñhnliche Muster<br />
wie der Chart abbildet (inklusive der Richtung).<br />
- Seite 232 -<br />
Das Volumen II – 6.1<br />
OBV<br />
Entwickler:<br />
Joseph<br />
Granvilles<br />
1963<br />
Wenn die<br />
Richtung der<br />
OBV-Linie mit<br />
der Richtung<br />
der Kurslinie<br />
Ébereinstimmt,<br />
spricht man von<br />
einem intakten<br />
Trend!
Das Volumen II – 6.1<br />
OBV-Regel zum AbwÑrtstrend:<br />
��Der AbwÑrtstrend ist dann intakt, wenn die OBV-<br />
Linie dem Kurstrend folgt – also Ñhnliche Muster<br />
wie der Chart abbildet (inklusive der Richtung).<br />
OBV-Regeln zu Divergenzen:<br />
��Divergenzen dÉrfen Sie nur dann fÉr aussagekrÑftig<br />
erachten, wenn sie innerhalb eines intakten<br />
AufwÑrts- oder AbwÑrtstrends auftreten.<br />
��Eine Divergenz liegt dann vor, wenn sich der Kurstrend<br />
und die OBV-Linie nicht bestÑtigen – also die<br />
OBV-Linie nicht in dieselbe Richtung geht.<br />
Man unterscheidet zwischen der bullishen und der<br />
bearischen Divergenz.<br />
<strong>Die</strong> bullishe Divergenz:<br />
��Ihr Kurstrend befindet sich in einem intakten<br />
AbwÑrtstrend mit entsprechender OBV-Linie. Laut<br />
Chart setzt sich der AbwÑrts-Kurstrend fort (die<br />
Kurslinie fÑllt weiterhin). Aber die OBV-Linie bestÑtigt<br />
die Richtung des Kurstrends nicht (die OBV-<br />
Linie steigt an). Das wÑre eine bullishe Divergenz,<br />
die darauf hinweist, dass mÖglicherweise ein<br />
Trendwechsel hin zum AufwÑrtstrend bevorsteht!<br />
<strong>Die</strong> bearishe Divergenz:<br />
��Ihr Kurstrend befindet sich in einem intakten AufwÑrtstrend<br />
mit entsprechender OBV-Linie. Laut<br />
Chart setzt sich der AufwÑrts-Kurstrend fort (die<br />
Kurslinie steigt weiterhin). Aber die OBV-Linie bestÑtigt<br />
die Richtung des Kurstrends nicht (die OBV-<br />
Linie fÑllt). Das wÑre eine bearishe Divergenz, die<br />
darauf hinweist, dass mÖglicherweise ein Trendwechsel<br />
hin zum AbwÑrtstrend bevorsteht!<br />
OBV-"Regel" zum Volumen, das dem Kurs<br />
vorauslÑuft:<br />
��Sie haben es sicherlich schon wahrgenommen.<br />
Wenn eine Divergenz darauf hinweist, dass sich<br />
Divergenzen<br />
sind nur innerhalb<br />
eines<br />
AufwÑrts- oder<br />
AbwÑrtstrends<br />
aussagekrÑftig!<br />
<strong>Die</strong> bullishe<br />
Divergenz<br />
"warnt" vor<br />
einem Trendwechsel<br />
vom<br />
AbwÑrtstrend<br />
in einen AufwÑrtstrend!<br />
<strong>Die</strong> bearishe<br />
Divergenz<br />
warnt vor einem<br />
Trendwechsel<br />
vom AufwÑrtstrend<br />
in einen<br />
AbwÑrtstrend!<br />
- Seite 233 -
mÜglicherweise der Trend Ñndert, dann lÑuft das<br />
Volumen tatsÑchlich dem Kurs voraus. Eine<br />
bullishe Divergenz sagt noch zu Zeiten des AbwÑrtstrends<br />
einen AufwÑrtstrend vorher und eine bearishe<br />
Divergenz sagt noch zu Zeiten des AufwÑrtstrends<br />
einen AbwÑrtstrend vorher. Das Volumen ist damit<br />
dem Kurs "weit" voraus und warnt rechtzeitig vor<br />
mÜglichen TrendÑnderungen!<br />
So, genug der Theorie! Lassen Sie uns diese Regeln in<br />
einer konstruierten Grafik betrachten. Dadurch kann ich<br />
alle MÖglichkeiten auf einmal vorstellen und im Anschluss<br />
daran nochmals kurz kommentieren:<br />
Bereich 1: Der intakte AufwÑrtstrend!<br />
Im Bereich 1 und 2 habe ich Ihnen die Kurslinie eines<br />
ca. zweieinhalb Jahre langen AufwÑrtstrends eingezeichnet<br />
und mit einer AufwÑrtstrendlinie versehen.<br />
<strong>Die</strong> einkopierte OBV-Linie (mit Hilfslinie) bildet aber<br />
nur im Bereich 1 einen intakten AufwÑrtstrend ab!<br />
- Seite 234 -<br />
Das Volumen II – 6.1<br />
Durch die Anzeige<br />
von<br />
Divergenzen<br />
lÑuft das<br />
Volumen dem<br />
Kurs voraus!<br />
Intakter<br />
AufwÑrtstrend:
Das Volumen II – 6.1<br />
Bereich 3: Der intakte AbwÑrtstrend!<br />
In den Bereichen 2 bis 4 habe ich Ihnen die Kurslinie<br />
eines ca. zwei Jahre langen AbwÑrtstrends eingezeichnet<br />
und mit einer AbwÑrtstrendlinie versehen. <strong>Die</strong> einkopierte<br />
OBV-Linie (mit Hilfslinie) bildet aber nur im<br />
Bereich 3 einen intakten AbwÑrtstrend ab!<br />
Bereich 2: <strong>Die</strong> bearishe Divergenz!<br />
In Bereich 2 steigt die Kurslinie immer noch an und<br />
deutet darauf hin, dass der AufwÑrtstrend sich fortsetzt.<br />
Ganz anders die OBV-Linie. Sie fÑllt bereits und warnt<br />
dadurch vor einem mÖglichen Trendwechsel.<br />
Bereich 4: <strong>Die</strong> bullishe Divergenz!<br />
In Bereich 4 fÑllt die Kurslinie immer noch ab und<br />
deutet darauf hin, dass der AbwÑrtstrend sich fortsetzt.<br />
Ganz anders die OBV-Linie. Sie steigt bereits an und<br />
warnt dadurch vor einem mÖglichen Trendwechsel.<br />
Bereich 2 und 4: Das Volumen lÑuft dem Kurs<br />
voraus!<br />
Durch die beiden Divergenzen der OBV-Linie zur<br />
Kurslinie lÑuft das Volumen dem Kurs voraus. Im Bereich<br />
2 kÉndigt die bearishe Divergenz schon Monate<br />
vorher einen Trendwechsel an. Dasselbe gilt fÉr die<br />
bullishe Divergenz in Bereich 4.<br />
BenÖtigt dieses Kapitel eine Zusammenfassung? Ich<br />
denke nicht. Von der LÑnge und vom Schwierigkeitsgrad<br />
her war es wohl der richtige Abschluss des theoretischen<br />
Teils. Nun steht nichts mehr im Wege, das Gelernte in<br />
die Praxis umzusetzen. Damit beginnen wir im nÑchsten<br />
Teil des Buches.<br />
Intakter<br />
AbwÑrtstrend:<br />
Bearishe<br />
Divergenz:<br />
Bullishe<br />
Divergenz:<br />
Das Volumen<br />
lÑuft dem Kurs<br />
voraus:<br />
OK! Der<br />
theoretische<br />
Teil wÑre<br />
damit geschafft!<br />
- Seite 235 -
Teil II:<br />
<strong>Die</strong> <strong>Charttechnik</strong><br />
in der Praxis<br />
Der Sprung ins eiskalte<br />
Wasser!<br />
Trotz guter Vorbereitung !<br />
- Seite 236 -<br />
Teil II: <strong>Die</strong> <strong>Charttechnik</strong> in der Praxis
7.2 – Spickzettel - Referenz<br />
Entschuldigung – ich war eigentlich schon weiter.<br />
Inmitten der ábungen zu den Kapiteln dachte ich mir<br />
aber, dass ich Ihnen eine weitere Hilfe bieten sollte.<br />
KÖnnen Sie sich noch an Ihre Schulzeit erinnern? An<br />
damals, als Sie und ich noch mit Spickzetteln unserem<br />
ÅWissenÇ auf die SprÉnge halfen? Das waren noch<br />
Zeiten! Und ob sie es glauben oder nicht: Hier und an<br />
dieser Stelle mÖchte ich Ihnen solch einen Spickzettel –<br />
ab jetzt werde ich es Referenz nennen, das klingt legaler<br />
– einfÉgen.<br />
Aber wohlgemerkt, dieser ÅZettelÇ ist nur eine Zusammenfassung<br />
fÉr diejenigen unter Ihnen, die sich die<br />
vorherigen Kapitel schon erarbeitet haben! Sollten Sie<br />
trotzdem mal nicht weiterkommen oder Ihnen die<br />
Notizen zu oberflÑchlich sein, dann mÉssen Sie wohl<br />
oder äbel im zugrundeliegenden Kapitel nachschlagen!<br />
Und noch etwas mÖchte ich Ihnen bieten: <strong>Die</strong>sen<br />
Spickzettel – Ñhh, diese Referenz werde ich ins Internet<br />
stellen – auf http://www.aktie-zeichnen.de/. Versprochen!<br />
Dann kÖnnen sich nÑmlich die KÑufer der gedruckten<br />
Version diese BlÑtter ausdrucken, eventuell einschweiÜen<br />
und wie eine Checkliste benÉtzen.<br />
War das eine gute Idee? Ich hoffe doch!<br />
- Seite 250 -<br />
Teil II: <strong>Die</strong> <strong>Charttechnik</strong> in der Praxis – 7.2<br />
ÅDamalsÇ liegt<br />
fÉr mich sehr<br />
weit zurÉck!<br />
Trotzdem –<br />
ausgelernt habe<br />
ich noch lange<br />
nicht!<br />
Falls ich das<br />
vergesse, erinnern<br />
Sie mich<br />
bitte daran!
Kaufen-Referenz fÉr Linien und Formationen<br />
Art Kap. Signal Regeln Kap. Regeln<br />
Linie<br />
Kanal-<br />
Linie<br />
Widerstands-<br />
Linie<br />
Trendlinien - AufwÑrtstrend- oder Widerstandslinien Volumen<br />
3.6.2<br />
K<br />
a<br />
u<br />
f<br />
e<br />
n<br />
- Durchbruch der AbwÑrtstrendlinie<br />
- BestÑtigung abwarten<br />
- an der AufwÑrtstrendlinie<br />
- Kursdrehung abwarten<br />
- Durchbruch der Widerstandslinie<br />
- QualitÑt der Widerstl. beachten<br />
6<br />
OBV-Indikator<br />
anwenden!<br />
Starker Auf- und<br />
AbwÑrtstrend:<br />
Kurs- und OBV-<br />
Linie haben dieselbe<br />
Richtung –<br />
Das Volumen geht<br />
mit dem Trend!<br />
Auf Divergenzen<br />
achten!<br />
Das Volumen<br />
geht dem Trend<br />
voraus!<br />
Trendwende-Formationen vom AbwÑrts- in den AufwÑrtstrend Volumen<br />
iSKS<br />
K<br />
- Durchbruch der Nackenlinie<br />
a<br />
W<br />
3.6.3<br />
u<br />
f<br />
- Durchbruch der Niveaulinie<br />
Drei-<br />
e<br />
fachtief<br />
n - Durchbruch der Widerstandslinie<br />
symmetrisches<br />
Dreieck<br />
Flagge<br />
Teil II: <strong>Die</strong> <strong>Charttechnik</strong> in der Praxis – 7.2<br />
4.5.1<br />
sehr groá beim<br />
Durchbruch<br />
Trendfortsetzungs-Formationen im AufwÑrtstrend Volumen<br />
- Durchbruch der oberen Trendlinie<br />
- 3 % Regel beachten<br />
aufsteigendes<br />
Dreieck<br />
iSKS<br />
3.6.4<br />
K<br />
a<br />
u<br />
f<br />
e<br />
n<br />
- Durchbruch der oberen Trendlinie<br />
- 3 % Regel beachten<br />
- Durchbruch der Widerstandslinie<br />
Wimpel<br />
- Durchbruch der oberen Trendlinie<br />
- 3 % Regel beachten<br />
- Durchbruch der oberen Trendlinie<br />
- 3 % Regel beachten<br />
4.6.1<br />
steigt beim<br />
Durchbruch<br />
sehr stark an<br />
explodiert<br />
beim<br />
Durchbruch<br />
- Seite 251 -
Teil II: <strong>Die</strong> <strong>Charttechnik</strong> in der Praxis – 7.3<br />
7.3 – äbungen zu Kapitel 2 – Der Trend<br />
<strong>Die</strong> ábungen dieses Kapitels sollen folgende Lernziele<br />
wiederholen und vertiefen:<br />
Trend-<br />
Kategorien<br />
PrimÑrtrend /<br />
Haupttrend /<br />
langfristiger<br />
Trend<br />
SekundÑrtrend /<br />
Zwischentrend /<br />
mittelfristiger<br />
Trend<br />
TertiÑrtrend /<br />
Nebentrend /<br />
kurzfristiger<br />
Trend<br />
Trend-<br />
Chartintervall<br />
Monatschart /<br />
Wochenchart<br />
Wochenchart /<br />
Tageschart<br />
Tageschart<br />
Der Trend<br />
Trend-<br />
Zeitrahmen<br />
6 Monate bis<br />
mehrere Jahre<br />
3 Wochen bis<br />
6 Monate<br />
Tage bis<br />
3 Wochen<br />
Bevor es so richtig losgeht, mÖchte ich Ihnen noch<br />
einen Tipp geben:<br />
Verlieren Sie jeglichen Respekt vor den Charts.<br />
Zeichnen Sie die Linien ein, wie es Ihnen gerade<br />
richtig erscheint – das Feintuning kommt mit der<br />
Zeit!<br />
Bei einigen ábungen stelle ich Ihnen die Frage nach<br />
Schwierigkeiten, denen Sie bei der AusfÉhrung der Auf-<br />
Trend-<br />
Richtungen<br />
primÑrer oder<br />
langfristiger<br />
AufwÑrts-,<br />
AbwÑrts- oder<br />
SeitwÑrtstrend<br />
sekundÑrer oder<br />
mittelfristiger<br />
AufwÑrts-,<br />
AbwÑrts- oder<br />
SeitwÑrtstrend<br />
tertiÑrer oder<br />
kurzfristiger<br />
AufwÑrts-,<br />
AbwÑrts- oder<br />
SeitwÑrtstrend<br />
!<br />
- Seite 255 -
Aufgaben begegnet sind. Achten Sie bitte darauf, dass<br />
Sie diesen Problemen nachgehen und / oder dass sie im<br />
weiteren Verlauf der Aufgaben gelÖst werden.<br />
Aufgabe 1 – langfristige Trends:<br />
Zeichnen Sie jeweils einen langfristigen AufwÑrts-,<br />
AbwÑrts- und SeitwÑrtstrend ein.<br />
Beantworten Sie zusÑtzlich folgende Fragen:<br />
Welches Chartintervall wurde verwendet?<br />
Wie lange dauerten die von Ihnen eingezeichneten<br />
Trends in etwa an?<br />
Was hat Ihnen Schwierigkeiten bereitet?<br />
- Seite 256 -<br />
Teil II: <strong>Die</strong> <strong>Charttechnik</strong> in der Praxis – 7.3<br />
Fragen:
LÜsung zu Aufgabe 1 – langfristige Trends:<br />
Es wurde ein Wochenchart verwendet (Angabe unten<br />
links).<br />
AufwÑrtstrend ca. 1 Jahr<br />
SeitwÑrtstrend ca. 7 Monate<br />
AbwÑrtstrend ca. 10 Monate<br />
- Seite 260 -<br />
Teil II: <strong>Die</strong> <strong>Charttechnik</strong> in der Praxis – 7.3
��die Periode.<br />
Aufgabe 7:<br />
Auf der folgenden Seite habe ich Ihnen im oberen<br />
Bereich der Grafik einen langfristigen Trend plus des<br />
ÅOn-Balance-Volume-Indikators = OBVÇ abgebildet.<br />
ZusÑtzlich habe ich Trendlinien eingezeichnet und<br />
einen Bereich der Kurslinie besonders markiert.<br />
<strong>Die</strong>ser Bereich wurde im unteren Teil der Grafik<br />
vergrÖÜert, und mit dem OBV und Trendlinien<br />
versehen.<br />
Bitte nehmen Sie sich nun viel Zeit, betrachten Sie<br />
beide Teile der Grafik in aller Ruhe und beantworten<br />
Sie danach der Reihe nach folgende<br />
Fragen:<br />
Welche BÖrsenweisheit wird durch die Hilfslinien im<br />
OBV bestÑtigt?<br />
Haben Sie im OBV eine Divergenz entdeckt, wenn ja:<br />
zeichnen Sie diese bitte ein.<br />
Zur unteren Grafik:<br />
Nehmen wir einmal, dass Sie die Divergenz ernst genommen<br />
hÑtten. Zu welchem Kurs hÑtten Sie dann verkauft?<br />
Zuwelchem Kurs hÑtten Sie verkauft, wenn Sie der<br />
AufwÑrtstrendlinie Beachtung geschenkt hÑtten?<br />
Hat sich die BÖrsenweisheit ÅDas Volumen geht dem<br />
Kurs vorausÇ bewahrheitet?<br />
- Seite 268 -<br />
Teil II: <strong>Die</strong> <strong>Charttechnik</strong> in der Praxis – 7.5<br />
Kapitel 6:<br />
Das Volumen II<br />
Volumenanalyse<br />
mit<br />
dem ÅOn-<br />
Balance-<br />
Volume-<br />
Indikator =<br />
OBVÇ!
Teil II: <strong>Die</strong> <strong>Charttechnik</strong> in der Praxis – 7.5<br />
- Seite 269 -
LÜsung zur Aufgabe 6:<br />
LÜsung zur Aufgabe 7:<br />
Welche BÖrsenweisheit wird durch die Hilfslinien im OBV bestÑtigt?<br />
Das Volumen geht mit dem Trend.<br />
Haben Sie im OBV eine Divergenz entdeckt, wenn ja: zeichnen Sie<br />
diese bitte ein. siehe Grafik auf der nÑchsten Seite<br />
Zur unteren Grafik: Nehmen wir einmal, dass Sie die Divergenz<br />
ernst genommen hÑtten. Zu welchem Kurs hÑtten Sie dann verkauft?<br />
FÉr fast 62 €!<br />
Zuwelchem Kurs hÑtten Sie verkauft, wenn Sie der AufwÑrtstrendlinie<br />
Beachtung geschenkt hÑtten?<br />
FÉr ca. 59 €!<br />
Hat sich die BÖrsenweisheit ÅDas Volumen geht dem Kurs vorausÇ<br />
bewahrheitet?<br />
Ja, die Divergenz zeigte schon im Juni den<br />
Trendwechsel vom November an!<br />
- Seite 270 -<br />
Teil II: <strong>Die</strong> <strong>Charttechnik</strong> in der Praxis – 7.5
Teil II: <strong>Die</strong> <strong>Charttechnik</strong> in der Praxis – 7.5<br />
- Seite 271 -
Teil III:<br />
Anhang<br />
Weil ich immer meine, dass<br />
dies und jenes noch wichtig<br />
sein kÜnnte!<br />
- Seite 316 -<br />
Teil III: Anhang
Teil III: Anhang – 8<br />
An der BÇrse sind zwei mal zwei<br />
niemals vier,<br />
sondern fÅnf minus eins.<br />
8 – Regeln fÉr <strong>Charttechnik</strong>er<br />
Andrç Kostolany<br />
Immer wieder habe ich in diesem Ratgeber die Werkzeuge des <strong>Charttechnik</strong>ers<br />
mit den Werkzeugen bei einer Autoreparatur verglichen. Dort<br />
leisten uns unsere fÉnf Sinne, eine sehr gute Lampe, verschiedene<br />
SchlÉssel und Schraubendreher wertvolle <strong>Die</strong>nste. Man kÖnnte fast sagen,<br />
dass diese Kombination immer zum Erfolg fÉhrt.<br />
Mit anderen Worten: Reiche mir dieses Werkzeug und ich werde Dir jegliche<br />
Arbeit, fÉr die dieses Werkzeug geschaffen wurde, ohne Probleme<br />
lÖsen. In der Mathematik wÉrde man sagen: "Zwei plus zwei = vier!" Hier:<br />
"Seh- und Tastsinn plus 1000-Watt-Strahler plus 13ner-Ratsche samt<br />
Maul- und RingschlÉssel = anstandlose Auswechslung des hinteren Auspufftopfes!"<br />
SchÖn wÑr's. OK – das Werkzeug ist gut. An dem liegt es auch nicht.<br />
Aber die Schrauben der Schellenverbindung scheinen ein Eigenleben zu<br />
haben. Normalerweise Öffnet man sie einfach, hÑngt den durchgerosteten<br />
Endtopf aus, den neuen ein und verbindet das Ganze mit dem vorderen<br />
Auspuffteil mittels dieser Schelle mit den zwei Schrauben.<br />
Nur, wie gesagt, diese zwei Schrauben machen nicht mit. Zuerst versuchten<br />
Sie die Muttern instinktiv in die andere Richtung zu drehen – aber<br />
nein, daran lag es auch nicht. <strong>Die</strong> Schrauben und Muttern sind sich im<br />
Laufe der Zeit so nahe gekommen, dass sie nun eine feste Verbindung eingegangen<br />
sind: ÅBis dass der Tod sie scheidet.Ç Da ist nichts mehr zu<br />
machen. Einfach die Muttern in irgendeine Richtung weiterdrehen, bis die<br />
Schraube abreiÜt. Streng nach dem Motto: Nach ganz fest kommt ganz<br />
lose!<br />
- Seite 317 -
Damit ist die problemlose Reparatur in die Hose gegangen. Eine neue<br />
Schelle samt Schrauben und Muttern muss nachbestellt werden. Erst dann<br />
kann die Arbeit vollendet werden.<br />
Warum erzÑhle ich Ihnen das? Nun, das etwas harmlose Beispiel ist im<br />
AktiengeschÑft eine RealitÑt, die oftmals sehr schmerzhaft und mit<br />
finanziellen Verlusten verbunden ist.<br />
- Seite 318 -<br />
Teil III: Anhang – 8<br />
Chart<br />
+ Volumen<br />
+ Indikator<br />
= nicht immer der todsichere Gewinn.<br />
Manchmal geht diese Kombination nÑmlich todsicher in die Hose! Und<br />
daran sollten Sie immer denken. Das ist die wichtigste Sache, die ich Ihnen<br />
hier im Regeln-und-Tipps-Kapitel weitergeben mÖchte.<br />
Regel 1:<br />
Glauben Sie gar nie, dass Ihre Chart-, Volumen- und Indikator-<br />
Gleichung immer aufgeht. Was ich geschrieben und beschrieben habe,<br />
sind keine absoluten Erfolgsgaranten. Es sind Hilfsmittel neben Ihren<br />
Erfahrungswerten und Ihrem gesunden Menschenverstand.<br />
Seien Sie unbedingt grÉndlich in der Anwendung dieser Gleichung.<br />
Werden Sie auf gar keinen Fall nachlÑssig in der Handhabung – aber verlassen<br />
Sie sich auch nicht zu 100 % darauf. Zu dieser ganzen Theorie muss<br />
einfach noch Erfahrung und BeurteilungsvermÖgen hinzukommen. Und<br />
auch dann werden Sie die BÖrse immer noch nicht im Griff haben! Sie hat<br />
ein Eigenleben, dem Sie sich unterordnen mÉssen. Mein Tipp ist immer<br />
wieder: Åáben Sie Éber einen gewissen Zeitraum mit einem Musterdepot.Ç<br />
Dort kÖnnen Sie risikolos Ihre Strategie testen, Erfahrungen sammeln und<br />
Ihren Verstand bis zum Zerplatzen einsetzen.<br />
Als unsere Kinder noch klein waren, da hat es mich immer geÑrgert, dass<br />
sie sich so verhalten haben, als wÑren sie in allen Gebieten Naturtalente.<br />
Ich wollte Ihnen Tipps fÉr bessere Bilder weitergeben. "Papa, brauchen wir<br />
nicht, unsere Bilder sind so schon besser als Deine!" Ich wollte FuÜball mit
ihnen trainieren: "Papa, gib Dir keine MÉhe, der FC Bayern wartet schon<br />
auf uns!" Ich wollte sie in metallverarbeitende Techniken einfÉhren: "Papa,<br />
so funktioniert das nicht, wir mÉssen das ganz und gar anders bauen!"<br />
Glauben Sie mir: Mich hat das fast in den Wahnsinn getrieben. FÉnf<br />
Kinder – und alle konnten es von Natur aus besser als ich. Da leidet das<br />
SelbstwertgefÉhl. Da geht man menschlich vor die Hunde. Aber Sie sind<br />
nicht so. Sie haben dieses Buch zu Ende gelesen. Sie haben sich durch<br />
dieses Buch hindurchgebissen und sich einiges Wissen angeeignet. Und<br />
trotzdem: (Regel 2:) <strong>Die</strong> ganze Thematik ist dermaáen komplex, dass<br />
Sie und ICH noch in den Kinderschuhen stecken. Es gibt noch sehr viel<br />
zu lernen – aber: Bei einem kleinen Teilgebiet kÖnnen wir schon ein bisserl<br />
mitreden und es fÉr unser Depot anwenden. Wer weiÜ, vielleicht machen<br />
wir an der Stelle noch weiter?!<br />
So, genug der einleitenden Gedanken. áber den Rest sprechen wir in<br />
Stichworten.<br />
Allgemeine Regeln:<br />
Teil III: Anhang – 8<br />
Regel 3: Erstellen Sie unbedingt einen Handelsplan<br />
– dazu gehÖrt zum Beispiel:<br />
��Konstruieren Sie sich mit einem Musterdepot eine risikoarme Strategie.<br />
��Stellen Sie klare Regeln auf, an die Sie sich absolut halten. Optimieren<br />
Sie diese Regeln nur aufgrund neuer Erkenntnisse und gesicherter Erfahrungen.<br />
Auf gar keinen Fall dÉrfen Sie aus einer Åum zuÇ-Situation<br />
heraus Ihre Regeln Ñndern (um diese Aktie kaufen zu kÖnnen).<br />
��Definieren Sie Ihre Entscheidungsfindung genau.<br />
��WÑhlen Sie Ihren Trading-Markt – von konservativ (Aktien mit groÜer<br />
Marktkapitalisierung) bis hochspekulativ (sehr volatil). Von Letzterem<br />
lassen Sie besser die Finger!<br />
��Betreiben Sie unbedingt eine Risikokontrolle!<br />
��BeschÑftigen Sie sich mit Money-Management und verwirklichen Sie<br />
das Gelernte!<br />
��Bleiben Sie auch bei Gewinnen auf dem Teppich und befolgen Sie<br />
weiterhin Ihre Regeln!<br />
��Beachten Sie die Handelssignale!<br />
- Seite 319 -
��Setzen Sie sich klare Ziele!<br />
Regel 4: Merken Sie sich eins: Zehn AktionÑre haben 15 Meinungen.<br />
Bilden Sie Ihre eigene!<br />
Regel 5: Halten Sie Ihre <strong>Charttechnik</strong>-Kondition. Trainieren Sie<br />
auch dann, wenn Sie nicht kaufen oder verkaufen. Nur so bleiben Sie in<br />
ábung!<br />
Regel 6: Experimentieren Sie mit Tages-, Wochen- und Monatscharts<br />
und auch mit den Indikatoren-Einstelloptionen. Sie glauben gar<br />
nicht, wie schnell alles ganz anders aussehen kann!<br />
Regel 7: KÉmmern Sie sich nicht darum, wenn Sie mit Ihrer<br />
hinterwÑldlerischen Strategie vor anderen dumm dastehen – die<br />
wissen es besser – die kÖnnen es besser – nur schwarz auf weiÜ werden die<br />
das nie beweisen!<br />
Regel 8: Vermeiden Sie unbedingt Stress beim Traden – oder<br />
wollen Sie als NervenbÉndel enden? Wenn Sie Ihre NervositÑt, éngstlichkeit<br />
und Unsicherheit nicht eindÑmmen und schlussendlich ablegen<br />
kÖnnen, sollten Sie eine andere Anlageform wÑhlen!<br />
Kauf-, Halten- und Verkaufs-Regeln:<br />
Regel 9: Konzentrieren Sie sich auf langfristige AufwÑrtstrends –<br />
auch dann, wenn der Trend schon eine Weile lÑuft!<br />
Regel 10: Kaufen Sie nie ÉberstÉrzt oder aufgrund von Tipps,<br />
bevor Sie nicht Ihre eigenen Analysen durchgefÉhrt haben. <strong>Die</strong>sen<br />
Kinderschuhen sind Sie bereits entwachsen!<br />
Regel 11: Kaufen Sie auf gar keinen Fall zum Tiefstkurs und verkaufen<br />
Sie niemals zum HÜchstkurs. Das kÖnnen nur die AktiolÉgner.<br />
Zu denen gehÖren Sie nicht!<br />
Regel 12: HÉten Sie sich vor Daytrading. Wenn Sie so schnell Gewinne<br />
erzielen mÉssen, dann werden Sie noch viel schneller pleite sein!<br />
- Seite 320 -<br />
Teil III: Anhang – 8
9 – Glossar und englische Fachbegriffe<br />
<strong>Die</strong>ses Kapitel ist nicht als ausfÉhrliches Lexikon gedacht. Es soll den<br />
Lesern meines Ratgebers, die ja inzwischen mit den Begriffen Trend,<br />
Chart, Kursformation, Indikator usw. etwas anfangen kÖnnen, lediglich<br />
einen kleinen GedankenanstoÜ geben. NÉtzlich wird es dennoch sein!<br />
A<br />
Absteigende KurslÉcke – KurslÉcke nach unten<br />
Absteigendes Dreieck / Descending Triangle – Chart-Kursformation<br />
Absteigender Keil / Falling Wedge – Chart-Kursformation<br />
AbwÑrtstendenz – Markt, der nach unten tendiert<br />
AbwÑrtstrend – Serie aufeinanderfolgend niedrigerer Hochs und Tiefs<br />
innerhalb eines Kursverlaufs<br />
AbwÑrtstrendlinie – eine durch aufeinanderfolgende Kursgipfel nach<br />
rechts unten gezogene gerade Linie<br />
Abweichung / Divergenz – wenn einander Ñhnliche Indikatoren die Kursbewegung<br />
nicht bestÑtigen<br />
Advance-Decline-Linie – Indikator zur Messung der Breite eines Marktauf-<br />
oder abschwungs.<br />
ADX-Linie / Average directional Movement Line – Indikator<br />
Akkumulation – ábergangsphase von einem BÑrenmarkt in einen Bullenmarkt.<br />
Profi-Investoren und Unternehmensinsider beginnen, Aktien zu<br />
kaufen.<br />
Ansteigende KurslÉcke – KurslÉcke nach oben<br />
Antizyklisch – Handeln gegen den Trend – Kauf in den fallenden Markt in<br />
der Hoffnung auf steigende Kurse<br />
Apex – Spitze eines Dreiecks<br />
Area – Kurs-Zone (zum Beispiel einer Chart-Formation)<br />
Area-Gap – KurslÉcke innerhalb einer Zone (Formation)<br />
Arms Index – Indikator<br />
Ascending Triangle – siehe aufsteigendes Dreieck<br />
Ask – Kurs, zu dem ein VerkÑufer bereit ist zu verkaufen<br />
Aufsteigendes Dreieck – Chart-Kursformation<br />
Aufsteigender Keil / Rising Wedge – Chart-Kursformation<br />
AufwÑrtstrend – Serie aufeinanderfolgend hÖherer Hochs und Tiefs innerhalb<br />
eines Kursverlaufes<br />
- Seite 322 -<br />
Teil III: Anhang – 9
- Seite 344 -<br />
12 – Nachwort<br />
Teil III: Anhang – 12<br />
Sie sind nun am endgÉltigen Ende dieses <strong>Charttechnik</strong>-Ratgebers fÉr AnfÑnger<br />
angelangt. Ich hoffe sehr, dass Sie meine Art, Ihnen diesen Stoff zu<br />
vermitteln, genossen haben. SelbstverstÑndlich wÉrde ich mich sehr<br />
freuen, wenn Sie mir ein paar Zeilen schreiben wÉrden. Darin dÉrfen<br />
Sie gerne Kritik, VerbesserungsvorschlÑge und auch – Ñhh, vor allen<br />
Dingen – Lob zur Sprache bringen. Soweit mÖglich, antworte ich auch<br />
gerne auf Fragen. Allerdings kÖnnte dies bei diesem komplexen Thema<br />
sehr zeitintensiv werden. Dann werde ich wahrscheinlich auf der Verlagsseite<br />
– www.aktie-zeichnen.de – FAQs zum Buch verÖffentlichen.<br />
Durch diesen Ratgeber haben Sie umfassende Grundkenntnisse zur<br />
technischen Analyse erworben. Darauf dÉrfen Sie ruhig stolz sein und:<br />
Darauf kÜnnen Sie leicht aufbauen und sich so nach und nach zum<br />
Profi weiter entwickeln.<br />
Solch eine Fortbildung kÜnnte folgendermaáen aussehen:<br />
��Unser wichtigstes Werkzeug war und ist der Chart. In diesem Werk<br />
habe ich Ihnen verschiedene Charttypen vorgestellt, aber im Grunde<br />
genommen sind wir immer vom Linienchart ausgegangen. Dabei<br />
mÉssen Sie nicht bleiben. Problemlos kÖnnten Sie zum Kerzenchart<br />
wechseln und sich zudem in puncto Kerzen weiterbilden.<br />
Eventuell sind Sie aber auch vom Point & Figure Chart angetan.<br />
Auch solch neue Wege kÖnnten Sie gehen und erlernen. Zugegeben,<br />
beim P & F mÉssten Sie dann aber ziemlich umdenken.<br />
��Wir haben in diesem Werk auch nicht alle MÜglichkeiten verschiedener<br />
Linien, die man einzeichnen kÜnnte, besprochen.<br />
<strong>Die</strong>sbezÉglich ist es meines Erachtens nach sogar so, dass Ihnen eigene<br />
Linien-Ideen bei der Betrachtung von Charts ins Auge springen<br />
kÖnnten. Haben Sie Mut – mit Sicherheit bietet sich da manches an!<br />
��Erinnern Sie sich an meine Bullen-Formation? Nun, sie war von mir<br />
selbst konstruiert. Aber es gibt eben auch hier noch genÉgend andere<br />
bekannte Formationen. <strong>Die</strong> eine oder andere davon ist Ihnen eventuell
schon im Glossar aufgefallen – von der Insel- Éber die LÉcken- bis<br />
hin zur SuppenschÉssel-Formation ist alles dabei.<br />
��Kommen wir zur Volumenanalyse. DarÉber wÉrde ich sehr gerne mal<br />
ein dickes Buch lesen. Kennen Sie zufÑlligerweise eines?<br />
��Und wie sieht es mit den Indikatoren aus? Nun, das ist ein ganz<br />
weites Feld. Sie kÖnnen die zusÑtzlichen Anwendungen der bereits beschriebenen<br />
Indikatoren erarbeiten. Es gibt aber auch noch unzÑhlige<br />
andere Trendfolge-Indikatoren und Oszillatoren, die Sie kennen lernen<br />
und ausprobieren kÖnnen. Auf dem Markt gibt es nicht nur eine<br />
EnzyklopÑdie der Chartmuster, sondern auch eine EnzyklopÑdie der<br />
technischen Indikatoren. Lesen Sie nach, was die anderen so messen<br />
und setzen Sie fÉr Ihre Analyse Indikatoren Ihrer Wahl ein. Nur – Ébertreiben<br />
Sie's nicht, sonst werden Sie nie Aktien kaufen.<br />
Wenn Sie also Lust und Laune haben und vor allen Dingen auf den<br />
Geschmack gekommen sind (nicht im Sinne von Sucht!), dann vervollkommnen<br />
Sie Ihr Wissen zur <strong>Charttechnik</strong>.<br />
Sie kÜnnen aber auch mit Ihren bisherigen Erkenntnissen starten.<br />
Schlieálich haben Sie sich mÉhsam durch dieses Werk hindurchgebissen.<br />
Da will man doch das Gelernte erst einmal ausprobieren, indem<br />
man es in die Praxis umsetzt.<br />
Tun Sie das! Lassen Sie sich nicht davon abhalten! Vielleicht probieren<br />
Sie es aber trotzdem (sicherheitshalber) zunÑchst fÉr einige Zeit in einem<br />
Musterdepot.<br />
Viel Erfolg bei all Ihren Trades<br />
Ihr<br />
Wolfgang Molzahn<br />
Teil III: Anhang – 12<br />
E-Mail: an@verlag-wolfgang-molzahn.de<br />
- Seite 345 -