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Charttechnik - Die »Technische Analyse« für Otto Normalaktionär

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Wolfgang Molzahn<br />

<strong>Charttechnik</strong> –<br />

<strong>Die</strong> ÅTechnische AnalyseÇ<br />

fÉr <strong>Otto</strong> NormalaktionÑr<br />

4 Werkzeuge<br />

um den Trend<br />

vorherzusagen<br />

Verlag Wolfgang Molzahn<br />

- Seite 3 -


Wichtiger Hinweis<br />

Alle Angaben in diesem Buch wurden vom Autor mit grÖÜter Sorgfalt erarbeitet und zusammengestellt.<br />

Trotzdem sind Fehler nicht ganz auszuschlieÜen. Der Verlag und der Autor sehen sich deshalb<br />

gezwungen, darauf hinzuweisen, dass sie weder eine Garantie noch die juristische Verantwortung<br />

oder irgendeine Haftung fÉr Folgen, die auf fehlerhafte Angaben zurÉckgehen, Ébernehmen kÖnnen.<br />

Gute Ergebnisse der Vergangenheit garantieren keine positiven Resultate in der Zukunft. FÉr die Mitteilung<br />

etwaiger Fehler sind Verlag und Autor dem aufmerksamen Leser dankbar.<br />

<strong>Die</strong> Internet-Adressen stellen den Informationsstand von Anfang MÑrz 2009 dar. Verlag und Autor<br />

Ébernehmen keinerlei Verantwortung oder Haftung fÉr VerÑnderungen, die sich aus nicht von ihnen<br />

zu vertretenden UmstÑnden ergeben.<br />

Eventuell beigefÉgte oder zum Download angebotene Dateien und Informationen dienen ausschlieÜlich<br />

der nichtgewerblichen Nutzung. Eine gewerbliche Nutzung ist nur mit Zustimmung des<br />

Lizenzinhabers mÖglich.<br />

Bitte besuchen Sie auch<br />

http://www.aktie-zeichnen.de/<br />

Erste Auflage:<br />

Ö 2009 by Verlag Wolfgang Molzahn e. K., Inh. Monika Molzahn<br />

92421 Schwandorf<br />

Alle Rechte vorbehalten.<br />

Das Verbreiten von Kopien auf Papier, auf DatentrÑgern oder im Internet, insbesondere<br />

als PDF-Datei, ist nur mit ausdrÉcklicher Genehmigung des Verlages gestattet<br />

und wird widrigenfalls strafrechtlich verfolgt.<br />

<strong>Die</strong> meisten Produktbezeichnungen von Hard- und Software sowie Firmennamen<br />

und Firmenlogos, die in diesem Werk genannt werden, sind in der Regel gleichzeitig<br />

auch eingetragene Warenzeichen und sollten als solche betrachtet werden. Der Verlag<br />

folgt bei den Produktbezeichnungen im Wesentlichen den Schreibweisen der<br />

Hersteller.<br />

Idee, Text und Titelgestaltung: Wolfgang Molzahn<br />

Umschlagbild: Ö Wolfgang Molzahn<br />

Lektorat: Reimund Bertrams<br />

- Seite 4 -


Gewidmet ist dieses Buch:<br />

All jenen,<br />

die bereit sind,<br />

dazuzulernen.<br />

Das Buch-Layout ist komplett<br />

vom Autor erstellt worden.<br />

Sollte es Ecken und Kanten haben,<br />

freuen Sie sich darÉber.<br />

Es ist wie im richtigen Leben!<br />

Viel SpaÜ und Erfolg<br />

wÉnsche ich Ihnen<br />

mit dem Inhalt<br />

dieses Ratgebers.<br />

92421 Schwandorf<br />

Wolfgang Molzahn<br />

- Seite 5 -


Inhalt:<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort 13<br />

Meine Geschichte 13<br />

<strong>Die</strong> <strong>Charttechnik</strong> 15<br />

<strong>Die</strong> (Un-) Einigkeit der Analysten 16<br />

Warum wende ich die <strong>Charttechnik</strong> an? 17<br />

<strong>Die</strong> ÅExtreme Buy-and-Hold-StrategieÇ 18<br />

<strong>Die</strong> ÅGemÑÜigte Buy-and-Hold-StrategieÇ 19<br />

<strong>Die</strong> ÅGewinnoptimierte oder zyklische Buy-and-Hold-StrategieÇ 20<br />

Zum Buch 21<br />

Ein Wort zur Formatierung dieses Ratgebers 23<br />

Teil I: <strong>Die</strong> Theorie der <strong>Charttechnik</strong> 26<br />

1 – EinfÉhrung in die ÅTechnische AnalyseÇ 27<br />

1.1 – Charles Henry Dow 27<br />

1.1.1 – Leistungen von Charles H. Dow 27<br />

1.1.2 – <strong>Die</strong> Hauptaussagen der Dow-Theorie 28<br />

1.1.3 – Charles H. Dows vielzitiertes Beispiel 28<br />

1.2 – <strong>Die</strong> ÅTechnische AnalyseÇ – kurz: Å<strong>Charttechnik</strong>Ç 31<br />

1.2.1 – <strong>Charttechnik</strong> – eine Definition 31<br />

1.2.2 – <strong>Die</strong> Werkzeuge des <strong>Charttechnik</strong>ers 32<br />

1.2.2.1 – Das Chart-Werkzeug 33<br />

1.2.2.2 – Das Volumen-Werkzeug 34<br />

1.2.2.3 – Das Indikatoren-Werkzeug 35<br />

1.2.2.4 – Das Oszillatoren-Werkzeug 36<br />

Zusammenfassung 36<br />

2 – Der Trend 37<br />

2.1 – <strong>Die</strong> drei (vier) Trend-Richtungen 37<br />

2.1.1 – Der AufwÑrtstrend 37<br />

2.1.2 – Der AbwÑrtstrend 37<br />

2.1.3 – Der SeitwÑrtstrend 37<br />

2.1.4 – <strong>Die</strong> Trendwende 37<br />

2.2 – <strong>Die</strong> drei Trend-Kategorien 38<br />

2.2.1 – Der PrimÑrtrend 38<br />

2.2.2 – Der SekundÑrtrend 38<br />

2.2.3 – Der TertiÑrtrend 39<br />

2.3 – <strong>Die</strong> drei Phasen des PrimÑrtrends 39<br />

2.3.1 – <strong>Die</strong> Akkumulationsphase 39<br />

2.3.2 – <strong>Die</strong> Phase der Öffentlichen Beteiligung 39<br />

2.3.3 – <strong>Die</strong> Distributionsphase 40<br />

2.4 – <strong>Die</strong> GesetzmÑÜigkeiten der Trend-Kategorien 40<br />

2.4.1 – áber- und untergeordnete Trends 40<br />

2.4.2 – <strong>Die</strong> Wichtigkeit der Trend-GesetzmÑÜigkeiten 42<br />

2.4.3 – <strong>Die</strong> Trend-Kategorien und ihre dazugehÖrigen Charts 43<br />

Zusammenfassung 46<br />

- Seite 7 -


3 – Der Chart 48<br />

3.1 – Chart, <strong>Charttechnik</strong>, <strong>Charttechnik</strong>er und ihr Gesetzeskodex 48<br />

3.2 – <strong>Die</strong> Charttypen 50<br />

3.2.1 – Der Linienchart 50<br />

3.2.2 – Der OHLC-Chart 51<br />

3.2.3 – Der Kerzenchart 52<br />

3.2.4 – Welchen Chart benÖtigen wir? 54<br />

3.3 – <strong>Die</strong> Chartkonstruktion 55<br />

3.3.1 – Der Chart-Zeitrahmen 56<br />

3.3.2 – <strong>Die</strong> Chart-Zeitintervalle 56<br />

3.3.3 – <strong>Die</strong> Chart-Skalierung 57<br />

3.3.3.1 – <strong>Die</strong> arithmetische Skalierung (auch: lineare Skalierung) 57<br />

3.3.3.2 – <strong>Die</strong> logarithmische Skalierung 58<br />

3.4 – Charts und Linien 59<br />

3.4.1 – Trend- und Trendkanal-Linien 59<br />

3.4.1.1 – Trendlinien 60<br />

3.4.1.1.1 – <strong>Die</strong> AufwÑrtstrendlinie 60<br />

3.4.1.1.2 – <strong>Die</strong> AbwÑrtstrendlinie 61<br />

3.4.1.2 – Trendkanallinien 61<br />

3.4.1.2.1 – <strong>Die</strong> AufwÑrtstrendkanallinie 62<br />

3.4.1.2.2 – <strong>Die</strong> AbwÑrtstrendkanallinie 62<br />

3.4.2 – UnterstÉtzungs- und Widerstandslinien 63<br />

3.4.2.1 – <strong>Die</strong> unterstÉtzende UnterstÉtzungslinie 64<br />

3.4.2.1 – <strong>Die</strong> widerstehende Widerstandslinie 66<br />

3.4.2.3 – <strong>Die</strong> sich zur Widerstandslinie verwandelnde UnterstÉtzungslinie 67<br />

3.4.2.3 – <strong>Die</strong> sich zur UnterstÉtzungslinie verwandelnde Widerstandslinie 69<br />

3.5 – Charts und Trend-Formationen 70<br />

3.5.1 – <strong>Die</strong> Schulter-Kopf-Schulter- und die inverse (umgekehrte)<br />

Schulter-Kopf-Schulter-Formation 71<br />

3.5.2 – <strong>Die</strong> M- und W-Formation 74<br />

3.5.3 – <strong>Die</strong> Dreifachhoch- und Dreifachtief-Formation 77<br />

3.5.4 – <strong>Die</strong> Dreieck-Formationen 80<br />

3.5.4.1 – <strong>Die</strong> symmetrische Dreiecks-Formation 81<br />

3.5.4.2 – <strong>Die</strong> aufsteigende Dreiecks-Formation 83<br />

3.5.4.3 – <strong>Die</strong> absteigende Dreiecks-Formation 84<br />

3.5.5 – <strong>Die</strong> Wimpel-Formation 85<br />

3.5.6 – <strong>Die</strong> Flaggen-Formation 86<br />

3.6 – Charts, Trends und deren Signale 88<br />

3.6.1 – Arbeits-Regel und ábungs-Tipp 88<br />

3.6.2 – Trendlinien – Einstiegssignale 93<br />

3.6.2.1 – Das Trendlinien – Einstiegssignal 93<br />

3.6.2.2 – <strong>Die</strong> Trendkanallinien – Einstiegssignale 96<br />

3.6.2.3 – Das Widerstandslinien – Einstiegssignal 98<br />

3.6.3 – Trendwendeformationen des primÑren Trends und damit<br />

verbundene Einstiegssignale 99<br />

3.6.3.1 – <strong>Die</strong> inverse Schulter-Kopf-Schulter-Formation und ihr Einstiegssignal 100<br />

3.6.3.2 – <strong>Die</strong> W-Formation und ihr Einstiegssignal 101<br />

3.6.3.3 – <strong>Die</strong> Dreifachtief-Formation und ihr Einstiegssignal 101<br />

3.6.4 – Trendfortsetzungsformationen des sekundÑren und / oder tertiÑren Trends und<br />

damit verbundene Einstiegssignale 103<br />

3.6.4.1 – <strong>Die</strong> symmetrische Dreiecks-Formation und ihr Einstiegssignal 105<br />

3.6.4.2 – <strong>Die</strong> aufsteigende Dreiecks-Formation und ihr Einstiegssignal 106<br />

3.6.4.3 – <strong>Die</strong> AufwÑrtstrend-Wimpel-Formation und ihr Einstiegssignal 107<br />

- Seite 8 -<br />

Inhaltsverzeichnis


Inhaltsverzeichnis<br />

3.6.4.4 – <strong>Die</strong> AufwÑrtstrend-Flaggen-Formation und ihr Einstiegssignal 108<br />

3.6.4.5 – <strong>Die</strong> inverse Trendfortsetzungs-Schulter-Kopf-Schulter-Formation<br />

und ihr Einstiegssignal 108<br />

3.6.5 – Trendlinien – Ausstiegssignale 110<br />

3.6.5.1 – Das Trendlinien – Ausstiegssignal 110<br />

3.6.5.2 – <strong>Die</strong> Trendkanallinien – Ausstiegssignale 111<br />

3.6.5.4 – Das UnterstÉtzungslinien – Ausstiegssignal 112<br />

3.6.6 – Trendwendeformationen des primÑren Trends und damit verbundene<br />

Ausstiegssignale 113<br />

3.6.6.1 – <strong>Die</strong> Schulter-Kopf-Schulter-Formation und ihr Ausstiegssignal 113<br />

3.6.6.2 – <strong>Die</strong> M-Formation und ihr Ausstiegssignal 114<br />

3.6.6.3 – <strong>Die</strong> Dreifachhoch-Formation und ihr Ausstiegssignal 114<br />

3.6.7 – Trendfortsetzungsformationen des sekundÑren und / oder tertiÑren Trends<br />

und deren Signale 115<br />

3.6.7.1 – <strong>Die</strong> symmetrische Dreiecks-Formation und ihr Signal 116<br />

3.6.7.2 – <strong>Die</strong> absteigende Dreiecks-Formation und ihr Signal 116<br />

3.6.7.3 – <strong>Die</strong> AbwÑrtstrend-Wimpel-Formation und ihr Signal 117<br />

3.6.7.4 – <strong>Die</strong> AbwÑrtstrend-Flaggen-Formation und ihr Signal 117<br />

3.6.7.5 – <strong>Die</strong> AbwÑrtstrend-Schulter-Kopf-Schulter-Formation und ihr Signal 118<br />

3.7 – Exkurs 1: Pro- und antizyklisches Handeln 120<br />

3.7.1 – Prozyklisches Handeln 120<br />

3.7.2 – Antizyklisches Handeln 121<br />

3.7.3 – Gemischtes Handeln 121<br />

3.7.4 – Meine Vorgehensweise 121<br />

3.8 – Exkurs 2: Short- und Long-Positionen 122<br />

3.8.1 – Allgemeines zu Short- und Long-Positionen 122<br />

3.8.2 – Short-Positionen 122<br />

3.8.3 – Long-Positionen 123<br />

3.8.4 – Meine Vorgehensweise 123<br />

3.9 – Exkurs 3: Linien, Formationen, Falschsignale und<br />

Stop-Loss-Orders 124<br />

3.9.1 – Linien 124<br />

3.9.2 – Formationen 124<br />

3.9.3 – Falschsignale 124<br />

3.9.4 – Stop-Loss-Orders 125<br />

3.8.5 – Rat fÉr Ihren Start als <strong>Charttechnik</strong>er 125<br />

Zusammenfassung 126<br />

4 – Das Volumen 130<br />

4.1 – ÅVolumeÇ = Volumen = Umsatz ≠ Volumen ≠ Umsatz 131<br />

4.1.1 – Definition von Volumen und Umsatz 132<br />

4.1.2 – <strong>Die</strong> Wichtigkeit der Unterscheidung 132<br />

4.2 – Volumen ÅBalkenÇ 134<br />

4.3 – <strong>Die</strong> Volumen-Analyse 134<br />

4.3.1 – <strong>Die</strong> Volumenentwicklung bei den Trendwende-Formationen 136<br />

4.3.1.1 – <strong>Die</strong> Volumenentwicklung der vom AbwÑrts- in den<br />

AufwÑrtstrend-Wende-Formationen 136<br />

4.3.1.1.1 – <strong>Die</strong> inverse Schulter-Kopf-Schulter-Formation und ihre<br />

Volumenentwicklung 137<br />

4.3.1.1.2 – <strong>Die</strong> W-Formation und ihre Volumenentwicklung 138<br />

4.3.1.1.3 – <strong>Die</strong> Dreifachtief-Formation und ihre Volumenentwicklung 140<br />

- Seite 9 -


4.3.1.2 – <strong>Die</strong> Volumenentwicklungen der vom AufwÑrts- in den<br />

AbwÑrtstrend-Wende-Formationen 141<br />

4.3.1.2.1 – <strong>Die</strong> Schulter-Kopf-Schulter-Formation und ihre<br />

Volumenentwicklung 142<br />

4.3.1.2.2 – <strong>Die</strong> M-Formation und ihre Volumenentwicklung 144<br />

4.3.1.2.3 – <strong>Die</strong> Dreifachhoch-Formation und ihre Volumenentwicklung 145<br />

4.3.2 – <strong>Die</strong> Volumenentwicklungen bei den Trendfortsetzungs-Formationen 146<br />

4.3.2.1 – <strong>Die</strong> Volumenentwicklungen der AufwÑrtstrend-Fortsetzungs-<br />

Formationen 147<br />

4.3.2.1.1 – <strong>Die</strong> symmetrische AufwÑrtstrend-Dreiecks- & die aufsteigende<br />

Dreiecks-Formation und ihre Volumenentwicklung 147<br />

4.3.2.1.2 – <strong>Die</strong> AufwÑrtstrend-Flaggen- & Wimpel-Formation und ihre<br />

Volumenentwicklung 148<br />

4.3.2.1.3 – <strong>Die</strong> inverse Trendfortsetzungs-Schulter-Kopf-Schulter-Formation<br />

und ihre Volumenentwicklung 150<br />

4.3.2.2 – <strong>Die</strong> Volumenentwicklungen der AbwÑrtstrend-Fortsetzungs-Formationen 152<br />

4.3.2.2.1 – <strong>Die</strong> symmetrische AbwÑrtstrend-Dreiecks- & absteigende<br />

Dreiecks-Formation und ihre Volumenentwicklung 152<br />

4.3.2.2.2 – <strong>Die</strong> AbwÑrtstrend-Flaggen- & Wimpel-Formation und ihre<br />

Volumenentwicklung 154<br />

4.3.2.2.3 – <strong>Die</strong> Trendfortsetzungs-Schulter-Kopf-Schulter-Formation und ihre<br />

Volumenentwicklung 155<br />

Zusammenfassung 157<br />

5 – Indikatoren und Oszillatoren 160<br />

5.1 – Allgemeines Éber Indikatoren und Oszillatoren 160<br />

5.1.1 – Wann verwendet man Indikatoren, wann Oszillatoren? 162<br />

5.1.2 – Wie viele und welche Indikatoren oder Oszillatoren sollte man einsetzen? 163<br />

5.1.3 – <strong>Die</strong> Interpretation von Indikatoren und Oszillatoren 164<br />

5.1.4 – <strong>Die</strong> Trefferquote von Indikatoren und Oszillatoren 165<br />

5.1.5 – <strong>Die</strong> Einsatzregeln von Indikatoren und Oszillatoren 166<br />

5.1.6 – Trendmarktbestimmung mit der ÅAverage Directional Movement Line =<br />

ADXÇ 166<br />

5.1.6.1 – <strong>Die</strong> Konstruktion des ADX 167<br />

5.1.6.2 – <strong>Die</strong> Interpretation des ADX 167<br />

5.2 – Trendfolge-Indikatoren 169<br />

5.2.1 – Der Ågleitende DurchschnittÇ 169<br />

5.2.1.1 – Drei verschiedene gleitende Durchschnitte und ihre Unterschiede 169<br />

5.2.1.2 – <strong>Die</strong> Aufgabe der gleitenden Durchschnitte 171<br />

5.2.1.3 – Der Nutzen und die GesetzmÑÜigkeiten der gleitenden Durchschnitte 172<br />

5.2.1.4 – <strong>Die</strong> Einstellungsoptionen der gleitenden Durchschnitte 176<br />

5.2.1.5 – <strong>Die</strong> Signale der gleitenden Durchschnitte 178<br />

5.2.1.6 – <strong>Die</strong> Double-Crossover-Methode und ihre Signale 180<br />

5.2.2 – Der ÅMoving Average Convergence / Divergence = MACD-IndikatorÇ 183<br />

5.2.2.1 – <strong>Die</strong> Konstruktion des MACD 183<br />

5.2.2.2 – <strong>Die</strong> Aufgabe des MACD 186<br />

5.2.2.3 – <strong>Die</strong> Einstellungsoptionen des MACD 187<br />

5.2.2.4 – <strong>Die</strong> Signale des MACD 188<br />

5.2.3 – <strong>Die</strong> ÅBollinger BÑnderÇ 199<br />

5.2.3.1 – <strong>Die</strong> Konstruktion der Bollinger BÑnder 199<br />

5.2.3.2 – <strong>Die</strong> Aufgabe der Bollinger BÑnder 202<br />

5.2.3.3 – <strong>Die</strong> Einstellungsoptionen der Bollinger BÑnder 202<br />

5.2.3.4 – <strong>Die</strong> Signale der Bollinger BÑnder 203<br />

- Seite 10 -<br />

Inhaltsverzeichnis


Inhaltsverzeichnis<br />

5.3 – Oszillatoren 205<br />

5.3.1 – <strong>Die</strong> ÅStochastikÇ 206<br />

5.3.1.1 – <strong>Die</strong> Konstruktion der Stochastik 207<br />

5.3.1.2 – Was misst die Stochastik? 211<br />

5.3.1.3 – <strong>Die</strong> Einstelloptionen der Stochastik 211<br />

5.3.1.4 – <strong>Die</strong> Signale der Stochastik 212<br />

5.3.2 – Der ÅRelative Strength Index = RSIÇ 215<br />

5.3.2.1 – <strong>Die</strong> Konstruktion des RSI 215<br />

5.3.2.2 – Was misst der RSI? 216<br />

5.3.2.3 – <strong>Die</strong> Einstelloptionen des RSI 216<br />

5.3.2.4 – <strong>Die</strong> Signale des RSI 217<br />

5.3.3 – Der ÅCommodity Channel Index = CCIÇ 219<br />

5.3.3.1 – <strong>Die</strong> Konstruktion des CCI 219<br />

5.3.3.2 – Was misst der CCI? 220<br />

5.3.3.3 – <strong>Die</strong> Einstelloptionen des CCI 220<br />

5.3.3.4 – <strong>Die</strong> Signale des CCI 220<br />

Zusammenfassung 222<br />

6 – Das Volumen II 230<br />

6.1 – Der ÅOn-Balance-Volume = OBVÇ 232<br />

6.1.1 – <strong>Die</strong> Konstruktion des OBV 232<br />

6.1.2 – <strong>Die</strong> Regeln fÉr den OBV 232<br />

Teil II: <strong>Die</strong> <strong>Charttechnik</strong> in der Praxis 236<br />

7 – <strong>Die</strong> <strong>Charttechnik</strong> in der Praxis 237<br />

7.1 – <strong>Charttechnik</strong>-Tools, Programme und eine EinfÉhrung 239<br />

7.1.1 – <strong>Charttechnik</strong>-Portale und ihre Tools 240<br />

7.1.2 – <strong>Charttechnik</strong>-Software 244<br />

7.1.3 – <strong>Charttechnik</strong> mit www.ariva.de 245<br />

7.2 – Spickzettel – Referenz 250<br />

7.3 – ábungen zu Kapitel 2 – Der Trend 255<br />

Aufgabe 1 – langfristige Trends 256<br />

Aufgabe 2 – mittel- und kurzfristige Trends 257<br />

Aufgabe 3 – kurzfristige Trends 258<br />

LÖsung zu Aufgabe 1 – langfristige Trends 260<br />

LÖsung zu Aufgabe 2 – mittel- und kurzfristige Trends 261<br />

LÖsung zu Aufgabe 3 – kurzfristige Trends 262<br />

7.4 – ábungen zu Kapitel 3 – Der Chart 262<br />

Aufgabe 4 – Trendlinien und Trendwende-Formation 263<br />

Aufgabe 5 – Trendwende-Formation und Trendlinien 264<br />

LÖsung zu Aufgabe 4 – Trendlinien und Trendwende-Formation 265<br />

LÖsung zu Aufgabe 5 – Trendwende-Formation und Trendlinien 266<br />

7.5 – ábungen zu Kapitel 4 und 6 – Das Volumen 267<br />

Aufgabe 6 – Volumen und Kurs-Formation 267<br />

Aufgabe 7 – ÅOn-Balance-Volume-Indikator = OBVÇ und Divergenz 268<br />

LÖsung zu Aufgabe 6 – Volumen und Kurs-Formation 270<br />

LÖsung zu Aufgabe 7 – ÅOn-Balance-Volume-Indikator = OBVÇ und Divergenz 270<br />

7.6 – ábungen zu Kapitel 5 – Indikatoren und Oszillatoren 272<br />

Aufgabe 8 – Der primÑre AufwÑrtstrend! 273<br />

LÖsung zu Aufgabe 8 – Der primÑre AufwÑrtstrend 273<br />

- Seite 11 -


Aufgabe 9 – Was wÑre wenn? 280<br />

LÖsung zu Aufgabe 9 – Was wÑre wenn? 283<br />

Aufgabe 10 – Lohnender Verkauf? 286<br />

LÖsung zu Aufgabe 10 – Lohnender Verkauf? 290<br />

Aufgabe 11 – Ob das noch einmal gut geht? 293<br />

LÖsung zu Aufgabe 11 – Ob das noch einmal gut geht? 296<br />

Aufgabe 12 – Zwischengewinn mitnehmen?! 298<br />

LÖsung zu Aufgabe 12 – Zwischengewinn mitnehmen?! 301<br />

Aufgabe 13 – Eine gÉnstige Kaufgelegenheit erkennen! 303<br />

LÖsung zu Aufgabe 13 – Eine gÉnstige Kaufgelegenheit erkennen! 306<br />

Aufgabe 14 – <strong>Die</strong> Aktie im Auge behalten! 308<br />

LÖsung zu Aufgabe 14 – <strong>Die</strong> Aktie im Auge behalten! 309<br />

Aufgabe 15 – Das Finale! 310<br />

LÖsung zu Aufgabe 15 – Das Finale! 312<br />

Vergleich zwischen Buy- and Hold- und Zyklen-Strategie 314<br />

Teil III: Anhang 316<br />

8 – Regeln fÉr <strong>Charttechnik</strong>er 317<br />

Allgemeine Regeln 319<br />

Kauf-, Halten- und Verkaufs-Regeln 320<br />

9 – Glossar und englische Fachbegriffe 322<br />

10 – Empfohlene und weiterfÉhrende Literatur 338<br />

11 – Danke schÜn! 340<br />

12 – Nachwort 344<br />

- Seite 12 -<br />

Inhaltsverzeichnis


"Kein VerkÄufer kann im Zeitpunkt des Verkaufs jemals<br />

sicher sein, dass er zum endgÅltigen HÇhepunkt verkauft<br />

hat. Keine Regeln oder Methoden sind jemals gefunden<br />

worden – und werden auch nie gefunden werden, – um<br />

sicherzustellen, dass man innerhalb von Kursbruchteilen<br />

am Boden kauft oder am Gipfel verkauft."<br />

"NatÅrlich brachte es irgend jemand fertig, seine Aktien<br />

genau auf dem letzten achtel Punkt des Gipfels des<br />

‚Kopfes’ zu verkaufen (und irgendein armer Teufel kaufte<br />

sie dort). Der VerkÄufer in diesem Falle hatte schlicht<br />

und einfach GlÅck!"<br />

Vorwort<br />

Meine Geschichte<br />

Vorwort<br />

Nach Misserfolgen mit Fonds und Aktien habe ich vor<br />

vielen Jahren damit begonnen, mich mit dem Thema<br />

BÖrse auseinanderzusetzen. Ich wollte mich einfach nicht<br />

mehr damit zufrieden geben, von anderen beraten zu<br />

werden. Mein neues Ziel war es, Aktien aufgrund einer<br />

eigenen Entscheidung zu kaufen. Ich ging dabei sogar so<br />

weit, dass ich lieber eine eigene falsche Entscheidung<br />

treffen wollte, als weiterhin auf irgendwelche Tipps und<br />

fachmÑnnische Beratungen zu hÖren.<br />

Mein Vorhaben hat sich ausgezahlt. Nach und nach<br />

lernte ich sicherer auf dem a...glatten BÖrsenparkett zu<br />

tanzen. Jeden noch so kleinen Lernerfolg hielt ich schriftlich<br />

fest. Am Anfang waren dies meine Gehhilfen im<br />

BÖrsenalltag. Ich konnte immer wieder nachschlagen,<br />

was, wie, wann zu tun ist und was ich gefÑlligst lassen<br />

sollte.<br />

Dadurch arbeitete ich gleichzeitig, ohne mir dessen<br />

sofort bewusst zu sein, an einer Aktien-Anlage-Strategie.<br />

Edwards,<br />

Robert D. ;<br />

Magee, John:<br />

Technische<br />

Analyse von<br />

Aktien-Trends.<br />

Darmstadt:<br />

Verlag<br />

Hoppenstedt<br />

1991<br />

Seite 88 & 87<br />

Kaufen auch Sie<br />

nur Aktien<br />

aufgrund einer<br />

eigenen<br />

Entscheidung!<br />

Verfassen auch<br />

Sie Ihre eigenen<br />

BÜrsen-<br />

Gehhilfen!<br />

- Seite 13 -


<strong>Die</strong>se wurde anfÑnglich innerhalb eines Musterdepots<br />

verwirklicht. Aber nicht nur das: Sie wurde gleichzeitig<br />

immer wieder optimiert, ÉberprÉft und erweitert.<br />

Meine Begeisterung bei der ganzen Sache wuchs. Ohne<br />

es zu merken, hatte ich ein neues Hobby gefunden.<br />

Vielleicht war es auch das Blut meines Vaters, der ein<br />

Banker war, das plÖtzlich durch meine Adern schoss.<br />

So begann ich, meinen Werdegang niederzuschreiben.<br />

Von der einfachsten Frage, die mich ganz am Anfang aus<br />

der Fassung brachte, bis hin zu schwierigen HÉrden<br />

notierte ich alles und brachte es in eine logische Reihenfolge.<br />

Da hinein flocht ich zusÑtzlich meine Lernerfolge,<br />

sozusagen das Wissen, das man sich bei BÖrsengeschÑften<br />

unbedingt aneignen sollte. <strong>Die</strong> dritte<br />

Komponente war die Strategie, die sich als bewÑhrt erwies.<br />

So entstand mein Buch "Aktien – VermÖgen fÉr <strong>Otto</strong><br />

Normalverdiener", das zu einem kleinen Erfolg wurde.<br />

Es ist ganz offensichtlich, dass auch andere Einsteiger<br />

von denselben Fragen umgetrieben werden. In diesem<br />

Buch finden sie Hilfe – es ebnet Ihnen den Weg an die<br />

BÖrse.<br />

Warum erzÑhle ich Ihnen das alles? Nun, aus zwei<br />

GrÉnden:<br />

��Zum einen bin ich sehr dafÉr, dass Sie meine<br />

Geschichte wenigstens in ihren GrundzÉgen<br />

kennen. Wenn auf meiner Homepage<br />

http://www.aktie-zeichnen.de davon die Rede ist, dass<br />

AnfÑnger sich durch die LektÉre meines Buches zum<br />

Profi entwickeln, dann ist mir da etwas mulmig zumute.<br />

Ich selbst wÉrde mich nÑmlich nie als Profi bezeichnen.<br />

Aber es gibt eben zwischen dem Begriff<br />

AnfÑnger und Profi kein Wort, das sich einigermaÜen<br />

akzeptabel anhÖrt (Sich zum Åfortgeschrittenen An-<br />

- Seite 14 -<br />

Vorwort<br />

Aus meiner<br />

Begeisterung<br />

erwuchs ein<br />

neues Hobby!<br />

Fragen &<br />

Antworten<br />

Lernerfolge<br />

Strategie<br />

Mein Aktien-<br />

Erstlingswerk:<br />

"Aktien – VermÜgen<br />

fÉr <strong>Otto</strong><br />

Normalverdiener"<br />

Und wie lautet<br />

Ihre<br />

Geschichte?


fÑngerÇ oder ÅFortgeschrittenenÇ weiterzuentwickeln<br />

hÖrt sich doch irgendwie ÅdoofÇ an, oder?). Ich bin<br />

also nur einer, der sich aus einer Not heraus intensiv<br />

mit dem Thema auseinandergesetzt hat und in dem<br />

Wissen, dass andere die gleichen Probleme haben, fÉr<br />

diese Personen ein Buch geschrieben hat. Das Gesagte<br />

entspricht also meinem Werdegang.<br />

��Der zweite Grund, warum ich Ihnen meine<br />

Geschichte erzÑhle, ist der, dass dieses Geschehen<br />

eine Fortsetzung hat. Sie wissen ja selbst, wie es ist,<br />

wenn man plÖtzlich einem neuen Hobby frÖnt. Da<br />

kann man nicht mehr aufhÖren – da muss man weiter<br />

machen, dazulernen und Neues entdecken. Und so erging<br />

es mir.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Charttechnik</strong> 1<br />

Vielleicht lag es an einem meiner vielen Berufe, dass<br />

ich plÖtzlich der ÅTechnischen Analyse = <strong>Charttechnik</strong>Ç<br />

verfiel. Als Fertigungstechniker hatte ich frÉher viele<br />

Stunden am ReiÜbrett verbracht. Nun zog es mich wieder<br />

zu den Linien zurÉck. Es faszinierte mich, dass es<br />

Menschen geben soll, die aus Linien, Balken oder Kerzen<br />

die Zukunft von Aktienkursen lesen kÖnnen.<br />

Bei meinen ersten AnnÑherungsversuchen schoss mir<br />

aber ein ganz anderer Gedanke durch den Kopf. Ich<br />

fragte mich, ob denn diese Art Analyse nicht mit dem<br />

Lesen aus Handlinien gleichzusetzen ist? GlÉcklicherweise<br />

wurde ich bald eines Besseren belehrt!<br />

1 <strong>Charttechnik</strong> – die kÉnftige Marktentwicklung wird aus Charts (grafische Darstellung von Kursver-<br />

lÑufen) prognostiziert.<br />

Vorwort<br />

So kann's<br />

gehen!<br />

Was werde ich<br />

wohl als<br />

NÑchstes in<br />

Angriff<br />

nehmen?<br />

Nach der<br />

Devise:<br />

Schuster, bleib<br />

bei deinen<br />

Leisten!<br />

- Seite 15 -


<strong>Die</strong> (Un-) Einigkeit der Analysten<br />

OK! Ich habe SÑtze gelesen wie:<br />

��"Alles Quatsch!"<br />

��"Mit Vorsicht zu genieáen!"<br />

��"Wer dran glaubt, soll halt dran glauben!"<br />

��"<strong>Die</strong> Prophezeiungen erfÉllen sich selbst!"<br />

<strong>Die</strong>se Aussagen haben mich nicht weiter beunruhigt.<br />

"Alles Quatsch!" ist mir zu leicht dahergesagt. Mit Vorsicht<br />

genieÜe ich alles. Das WÖrtchen "glaube" heiÜt nur<br />

im Volksmund "nicht wissen", in Wahrheit beinhaltet<br />

dieses Worte aber eine "feste áberzeugung von Tatsachen"<br />

und es liegt in der Natur der BÖrse, dass sich so<br />

genannte Prophezeiungen tatsÑchlich selbst erfÉllen.<br />

Warum machen wir also nicht regen Gebrauch davon –<br />

natÉrlich zu unserem eigenen Vorteil?!<br />

Aber es gibt auch andere Stimmen, die mich etwas<br />

mehr berÉhren. Dann nÑmlich, wenn Fachleute – AnhÑnger<br />

der ÅFundamentalen Analyse 2 Ç – die Chartanalyse<br />

in Grund und Boden stampfen oder ins LÑcherliche<br />

ziehen. Da hÖrt sich die Kritik dann in etwa so an:<br />

- Seite 16 -<br />

"Chartanalysten werden nur dann reich,<br />

wenn sie ihre Analysen gut verkaufen!"<br />

Das trifft auch mich, denn ich habe ja dieses Buch zum<br />

Thema Chartanalyse geschrieben. Anders ausgedrÉckt:<br />

Mit der Anwendung der Chartanalyse werde ich bestimmt<br />

nicht reich – allenfalls mit dem Verkauf dieses<br />

Buches, wenn es sich gut vermarkten lÑsst. Nun ja, mir<br />

sind Gewinne aus beiden Richtungen lieber!<br />

2 Fundamentale Analyse – die kÉnftige Marktentwicklung wird aus betriebswirtschaftlichen Daten und<br />

Informationen prognostiziert.<br />

Vorwort<br />

<strong>Die</strong> Technische<br />

Analyse –<br />

der BÜrsen-<br />

Hokuspokus!<br />

Kritik der<br />

Fundis!<br />

So mÜchte ich<br />

mein Geld verdienen:<br />

Aktien<br />

+ Schriftstellerei<br />

-------------------<br />

= Gehalt


Oft wird zum Vorwurf gemacht:<br />

Vorwort<br />

"Auf gar keinen Fall kann man<br />

aus der Vergangenheit die Zukunft lesen!"<br />

Chartanalysen gehÖren aber zu den ÅInduktiven<br />

StatistikenÇ – also zu den mathematischen Statistiken,<br />

die im Gegensatz zu den beschreibenden (deskriptiven)<br />

Statistiken sehr wohl eine zukÉnftige Prognose zulassen.<br />

Halt – Stopp! Sie dÉrfen nun nicht den Eindruck gewinnen,<br />

dass ich ein <strong>Charttechnik</strong>er bin, der die anderen<br />

zu Éberzeugen sucht. Nein – auf gar keinen Fall. Wie<br />

heiÜt es so schÖn? "Jeder sei seiner Meinung gewiss!"<br />

Ich mÖchte mich weder auf die <strong>Charttechnik</strong> noch auf<br />

die Fundamentalanalyse festlegen. Mich begeistern beide<br />

Methoden. Und mit dieser Begeisterung stehe ich nicht<br />

alleine da.<br />

��Es gibt viele AktionÑre, die sowohl die fundamentale<br />

als auch die technische Analyse anwenden.<br />

��DarÉber hinaus gibt es Anleger, die entweder nur die<br />

Chartanalyse oder die fundamentale Analyse benÉtzen.<br />

��Und es soll auch solche geben, die im Laufe der Jahre<br />

das Lager wechseln – von wo nach wo – das ... !<br />

Warum wende ich die Å<strong>Charttechnik</strong>Ç an?<br />

Tja – warum? Wer mein erstes Aktienbuch kennt, der<br />

weiÜ, dass ich ein AnhÑnger der ÅBuy-and-Hold-<br />

Strategie 3 Ç bin. Richtig angewandt, lassen sich mit ihr<br />

relativ risikoarm satte Gewinne erzielen. FÉr mich habe<br />

ich diese Strategie in drei Kategorien unterteilt:<br />

3 Buy-and-Hold-Strategie – Kaufen- und Halten-Strategie<br />

Und es geht<br />

doch!<br />

Alle<br />

BÜrsengeschÑfte<br />

sind mit Vorsicht<br />

zu<br />

genieáen!<br />

Ich liebe die<br />

Chartanalyse –<br />

deshalb muss<br />

ich aber noch<br />

lange nicht die<br />

Fundamentale<br />

Methode ganz<br />

und gar ablehnen!<br />

<strong>Die</strong>sen<br />

Abschnitt<br />

sollten Sie<br />

unbedingt<br />

lesen!<br />

- Seite 17 -


��in die ÅExtreme Buy-and-Hold-StrategieÇ,<br />

��in die ÅGemÑáigte Buy-and-Hold-StrategieÇ und<br />

��in die ÅGewinnoptimierte Buy-and-Hold-Ç oder die<br />

ÅZyklische Buy-and-Hold-StrategieÇ.<br />

Damit Sie verstehen, was genau ich meine, mÖchte ich<br />

Ihnen diese drei Strategien etwas nÑher erlÑutern.<br />

<strong>Die</strong> ÅExtreme Buy-and-Hold-StrategieÇ<br />

Es gibt AktionÑre, die haben irgendwann einmal ein<br />

Depot erÖffnet und es mit einigen Aktien gefÉllt. Das<br />

war's! Es soll sogar vorkommen, dass solche Leute nach<br />

einigen Jahrzehnten so quasi mit der Nase drauf gestoÜen<br />

werden, dass sie ja auch Aktien haben.<br />

<strong>Die</strong> Geschichten, die man so hÖrt, besagen, dass bei<br />

dieser Entdeckung groÜe Freude herrscht. Unglaublich,<br />

was in dieser Zeit an Wertzuwachs zusammengekommen<br />

ist.<br />

<strong>Die</strong>se Strategie ist in meinen Augen sehr extrem. Nur<br />

um ein Beispiel zu nennen: Stellen Sie sich einmal vor,<br />

dass diese Person 1.000 Aktien zum Preis von 10 € gekauft<br />

hatte. <strong>Die</strong>se Wertpapiere stiegen in einem Zeitraum<br />

von 6 Jahren auf 30 €. Dann kam eine vierjÑhrige Flaute,<br />

in der sie auf 24 € abfielen. Aber danach ging es wieder<br />

fÉr 8 Jahre aufwÑrts bis zu einem Kurs von 100 €. Ein<br />

Crash lieÜ den Kurs abstÉrzen. Zwei Jahre spÑter<br />

dÉmpelte er immer noch bei 60 €. Und plÖtzlich legten<br />

diese Aktien wieder zu – innerhalb von weiteren vier<br />

Jahren (bis zur Entdeckung des Depots und der daraufhin<br />

erfolgten Realisierung des Gewinnes) auf 120 €.<br />

Vor 24 Jahren hatte der gute Mensch 10.000 € investiert<br />

und nun waren es sage und schreibe 120.000<br />

€. Er hatte einfach nur die extreme Form der Buyand-<br />

Hold-Strategie angewandt und sage und schreibe<br />

110.000 € Gewinn gemacht!<br />

- Seite 18 -<br />

Vorwort<br />

ÅExtreme<br />

Buy-and-<br />

Hold-<br />

StrategieÇ<br />

Den Seinen<br />

gibt's der Herr<br />

im Schlaf!<br />

10.000 € Einsatz<br />

24 Jahre Ruhen<br />

110.000 € Gewinn


Vorwort<br />

HÑtte er diese 10.000 € mit 3 % angelegt, so wÑren es<br />

nach 24 Jahren nur ca. 20.330 €. Bei diesem Unterschied<br />

kann man doch nur begeistert sein.<br />

<strong>Die</strong> ÅGemÑáigte Buy-and-Hold-StrategieÇ<br />

Ja, das war ein schÖner Gewinn – ABER!<br />

Lassen Sie uns die Beispielzahlen nochmals durchgehen<br />

und den Gewinn nach der von mir so genannten<br />

ÅGemÑÜigten Buy-and-Hold-StrategieÇ berechnen:<br />

Aktien kaufen =<br />

1.000 Aktien x 10 € = 10.000 €<br />

Nach sechs Jahren verkaufen =<br />

1.000 Aktien x 30 € = 30.000 €<br />

Nach vier Jahren wieder kaufen =<br />

30.000 € / 24 € = 1.250 Aktien<br />

Nach acht Jahren wieder verkaufen =<br />

1.250 Aktien x 100 € = 125.000 €<br />

Nach zwei Jahren wieder kaufen =<br />

125.000 € / 60 = ca. 2.080 Aktien<br />

Nach vier Jahren endgÉltig verkaufen =<br />

2.080 Aktien x 120 € = 249.600 €<br />

Gewinn nach 24 Jahren = 239.600 €<br />

SelbstverstÑndlich ist dieses Ergebnis schÖngerechnet.<br />

Ich will ja nur aufzeigen, wie anders das Ergebnis mit<br />

wenig Aufwand hÑtte aussehen kÖnnen. HÑtte man in den<br />

schlechten Phasen verkauft und wÑre wieder einigermaÜen<br />

rechtzeitig eingestiegen, so kÖnnte man noch eine<br />

viel grÖÜere Begeisterung entwickeln.<br />

Und davon soll es etwa noch eine Steigerung geben?<br />

Ganz genau! Sehen Sie selbst:<br />

Ja, ja – das gute<br />

alte Sparbuch!<br />

ÅGemÑáigte<br />

Buy-and-<br />

Hold-<br />

StrategieÇ<br />

Ist nicht wahr,<br />

oder?<br />

- Seite 19 -


<strong>Die</strong> ÅGewinnoptimierte Buy-and-Hold-StrategieÇ<br />

oder die ÅZyklische Buy-and-Hold-StrategieÇ<br />

Unfassbar – oder? Es kann doch eigentlich nicht sein,<br />

dass aus dieser Anlage noch mehr herauszuholen wÑre.<br />

Ob Sie's glauben oder nicht – es ist mÖglich!<br />

Nehmen wir die ersten sechs Jahre unseres Beispiels. In<br />

diesen Jahren stieg der Kurs von 10 auf 30 €. Aber wie?<br />

Etwa so?<br />

Nein, ganz bestimmt nicht. Einfach dargestellt steigen<br />

Kurse in bestimmten Zyklen – manchmal so:<br />

Und nun stellen Sie sich einmal vor, Sie hÑtten bei der<br />

ersten Spitze verkauft, beim ersten Tal wieder gekauft,<br />

beim zweiten Gipfel verkauft und beim zweiten Tal<br />

wieder gekauft, ...<br />

KÖnnen Sie sich vorstellen, welch weiteres Gewinnpotenzial<br />

in solch zyklischem Investieren liegt?<br />

- Seite 20 -<br />

Vorwort<br />

ÅGewinnoptimierte<br />

oder<br />

zyklische<br />

Buy-and-<br />

Hold-<br />

StrategieÇ<br />

Im Fachjargon<br />

hÜrt sich das<br />

ungefÑhr so an:<br />

Der langfristige<br />

AufwÑrtstrend<br />

unterteilte sich<br />

in drei mittelfristigeAufwÑrtstrends<br />

und<br />

...<br />

Gipfel und Tal<br />

ist klar – oder?


Gut – ich habe Sie nun ziemlich heiÜ gemacht. Deshalb<br />

mÖchte ich Sie gleich wieder auf den Boden der Tatsachen<br />

zurÉckholen. Ganz so einfach ist das nÑmlich<br />

nicht. So mancher zyklische Ausstieg kann nÑmlich auch<br />

zu einem teureren Einstieg fÉhren.<br />

Aber mittels der <strong>Charttechnik</strong> kÖnnen Sie gewinnbringende<br />

Ein- und Ausstiege realisieren. <strong>Die</strong>ses Buch<br />

soll Ihnen dabei helfen. Auch als AnfÑnger kÖnnen Sie<br />

eine dieser Strategien erlernen und Gewinn daraus<br />

schlagen!<br />

Zum Buch<br />

<strong>Die</strong> Technische Analyse oder <strong>Charttechnik</strong> ist ein<br />

weites Feld. Man kann zu diesem Thema dicke WÑlzer<br />

verÖffentlichen – sich kurz zu fassen ist kaum mÖglich.<br />

Der vor Ihnen liegende Ratgeber erhebt nicht den Anspruch,<br />

allumfassendes Wissen zu vermitteln. Im Gegenteil<br />

– mit ihm sollen in aller KÉrze jedem Laien grundlegende<br />

Kenntnisse und damit ein Einstieg in die <strong>Charttechnik</strong><br />

gewÑhrt werden. Darauf aufzubauen wird nicht<br />

schwierig sein.<br />

Das Werk beinhaltet drei Teile.<br />

Vorwort<br />

��Teil I bringt Ihnen die Theorie der <strong>Charttechnik</strong><br />

nahe.<br />

Sie lernen Charles H. Dow, den Vater der<br />

technischen Analyse kennen, absolvieren ein kleines<br />

Studium zum Trend und lernen alles NÖtige Éber die<br />

vier Werkzeuge des <strong>Charttechnik</strong>ers: den Chart,<br />

das Volumen, die Trendfolge-Indikatoren und die<br />

Oszillatoren.<br />

Auf dem Blatt<br />

Papier und im<br />

Nachhinein<br />

sieht das immer<br />

sehr einfach<br />

aus!<br />

Am Ende<br />

kÜnnen Sie mit<br />

dem Wissen<br />

dieses Ratgebers<br />

gut<br />

arbeiten und<br />

leicht darauf<br />

aufbauen!<br />

Inhalt<br />

Teil I<br />

- Seite 21 -


��Teil II widmet sich der Praxis.<br />

Sie werden <strong>Charttechnik</strong>-Tools und -Portale<br />

kennenlernen. Auch ZugÑnge zu Profi-Software<br />

werde ich Ihnen nennen.<br />

Den HÖhepunkt bildet aber die EinfÉhrung in die<br />

<strong>Charttechnik</strong> mit ariva.de. Mit den Grafiken dieses<br />

Tools werden Sie Trends einzeichnen, Volumenanalysen<br />

durchfÉhren und Trendfolgeindikatoren und<br />

/ oder Oszillatoren einsetzen.<br />

��Den Abschluss bildet der Anhang – Teil III.<br />

Dort vermittle ich Ihnen zunÑchst einige Regeln, an<br />

die Sie sich als <strong>Charttechnik</strong>er halten sollten. Es sind<br />

auch meine Regeln!<br />

Ein Glossar und die Definition von englischen<br />

Fachbegriffen soll Ihnen helfen, wenn das BÖrsenkauderwelsch<br />

Sie wieder einmal in den Wahnsinn<br />

treiben sollte.<br />

<strong>Die</strong>jenigen von Ihnen, die durch diesen Ratgeber so<br />

richtig Laune auf mehr bekommen haben, freuen sich<br />

sicherlich Éber die Liste mit empfohlener und<br />

weiterfÉhrender Literatur.<br />

Das Nachwort bildet den endgÉltigen Abschluss des<br />

Werkes.<br />

Bei der Behandlung verschiedener Themen stellte ich<br />

mir in der Vorbereitung immer wieder die Frage, wie tief<br />

ich in die Materie eintauchen sollte. Ich wollte zum Beispiel<br />

nicht nur an der OberflÑche der Indikatoren kratzen,<br />

sondern auch "festere Speise" verstÑndlich darbieten.<br />

Dabei musste ich immer wieder den goldenen Mittelweg<br />

finden.<br />

So ziemlich jeden Indikator kÖnnte man auch anders<br />

anwenden und ihm damit zusÑtzliche Informationen entlocken.<br />

Aber ist es nicht gerade das, was AnfÑnger zur<br />

Aufgabe bringt, wenn noch dies und das und jenes betrachtet<br />

werden sollte?<br />

- Seite 22 -<br />

Vorwort<br />

Inhalt<br />

Teil II<br />

Inhalt<br />

Teil III<br />

Dazulernen<br />

kÜnnen Sie<br />

immer noch!


Vorwort<br />

Mir liegt am Herzen, dass Sie nicht "ÉberfÉttert"<br />

werden. Das Buch soll vermitteln, dass JEDER die<br />

<strong>Charttechnik</strong> in ihren GrundzÉgen anwenden kann. <strong>Die</strong><br />

schnellen Hilfen aus dem Internet – vielleicht sollte man<br />

sie auch "AbkÉrzungen" nennen – leisten hier einen<br />

wertvollen Beitrag.<br />

Damit die Chart-Grafiken Ébersichtlich bleiben, habe<br />

ich generell den Linienchart gewÑhlt. Ein Klick und Sie<br />

haben auf Ihrem Bildschirm den OHLC-Chart (keine<br />

Sorge, ich erklÑre Ihnen noch, was das ist!). Heutzutage<br />

ist das alles kein Problem mehr!<br />

WÑhrend der LektÉre dieses Werkes wird Ihnen auffallen,<br />

dass ich im Grunde genommen nur mit Aktien im<br />

lang- und mittelfristigen AufwÑrtstrend spekuliere. Mag<br />

sein, dass ich da etwas festgefahren bin – fÉr Sie als AnfÑnger<br />

wird eine solche Vorgehensweise aber mit Sicherheit<br />

der geeignete Einstieg sein!<br />

Und noch eine kleine Bemerkung. Beim Schreiben des<br />

Buches habe ich meine Begrifflichkeiten gesteigert.<br />

Damit will ich sagen, dass Sie im Verlauf des Buches<br />

ganz unbemerkt immer mehr Fachbegriffe lernen werden.<br />

Ein Wort zur Formatierung dieses<br />

Ratgebers<br />

Sie haben es sicherlich schon bei diesem Vorwort<br />

wahrgenommen: <strong>Die</strong> Randbemerkungen werden bei mir<br />

auch auf der linken Seite rechts abgedruckt. Das ist<br />

meine persÖnliche Note, die auf meine Erfahrung<br />

grÉndet.<br />

Ich habe nÑmlich festgestellt, dass ich bei anderen<br />

BÉchern mit Anmerkungen immer nur die der rechten<br />

Seite lese. <strong>Die</strong> der linken Seite kosten mich zu viel Anstrengung.<br />

Meine Augen sind auf Anmerkungen rechts<br />

Kein charttechnisches<br />

VÜllegefÉhl,<br />

sondern<br />

gesunde<br />

Potionen!<br />

Das werden<br />

andere sicherlich<br />

gerne<br />

bestÑtigen!<br />

Warum stehen<br />

die Randbemerkungen<br />

alle rechts?<br />

- Seite 23 -


vom eigentlichen Text fixiert, alles andere kostet mich zu<br />

viel áberwindung! Geht es Ihnen da genauso?<br />

- Seite 24 -<br />

Vorwort<br />

Viel Erfolg<br />

Ihr<br />

Wolfgang Molzahn<br />

PS: WÑhrend der Entstehung des Buches habe ich zwei Vorab-Leser<br />

eingesetzt. Nach der Fertigstellung des Werkes bat ich sie darum, ein<br />

paar Worte der Empfehlung aus ihrer Erfahrung mit diesem Buch<br />

und eventuelle Tipps an meine Leser weiter zu geben. Folgende<br />

Antworten fÉr Sie habe ich erhalten:<br />

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser!<br />

... trotz meiner doppelten Ausbildung zum Ingenieur bin ich heute dazu<br />

Ébergegangen, die allermeisten Entscheidungen aus dem Bauch heraus zu<br />

treffen. Dann kam eines Tages der Molzahn ums Eck und bombardierte<br />

mich mit seinen Kapiteln, zu denen ich als geschÑtzter Vorableser doch<br />

bitte mal meine Kommentare abgeben sollte …<br />

Und wissen Sie was? Seitdem hat mein Bauch auch noch ein glasklares<br />

TrendgefÉhl! Viel mehr noch: Ich habe auch noch ein Trendohr entwickelt<br />

... Bei jeder BÖrsennachricht habe ich seither vor meinen Augen seine<br />

imaginÑren Linien, die mir sagen: „Holger, keep cool!“ oder „Holger, jetzt<br />

aber mal in die Puschen!“<br />

<strong>Die</strong>s schadet meinem Bauch nicht – und meinem Depot hat es schon<br />

wirklich Einiges gebracht. Und daneben fÉhle ich mich mit Molzahn’s<br />

Sicherheitsgurten, was meine Anlageentscheidungen betrifft, richtig gut<br />

aufgehoben.


Ich wÉnsche Ihnen, dass es Ihnen genauso gehen wird! Viel Erfolg beim<br />

Studium und dem anschlieÜenden Anwenden,<br />

Liebe Leserin, lieber Leser!<br />

Vorwort<br />

Holger W. Winkler<br />

Dipl.Ing. (FH) & MBA aus Radolfzell<br />

Als Krankenpfleger und Medizinstudent habe ich nur wenig Ahnung von<br />

Chartanalyse und allem, was dem irgendwie verwandt ist … doch ich muss<br />

mich korrigieren: Ich hatte wenig Ahnung davon. Als Vorableser durfte ich<br />

das vorliegende Buch schon mal in Augenschein nehmen und dabei hinter<br />

die Basics der Chartanalyse steigen.<br />

Und ohne zu Ébertreiben: Ich war und bin begeistert! Freuen Sie sich<br />

schon mal auf all das, was Sie in diesem Buch erwartet!<br />

Molzahn schafft es, <strong>Otto</strong>-Normalverbraucher ebenso unterhaltsam wie<br />

verstÑndlich an ein wirklich komplexes, hochspannendes Thema heranzufÉhren.<br />

Besonders toll an diesem Buch finde ich die praktische und Ébersichtliche<br />

Gestaltung:<br />

Randnotizen auf jeder Seite bringen kurz und knapp auf den Punkt,<br />

worauf es in jedem Absatz wirklich ankommt. So prÑgt sich das neue<br />

Wissen noch besser ein.<br />

Zusammenfassungen am Ende jedes Kapitels helfen Ihnen, das neue<br />

Wissen noch mal zu rekapitulieren. Hierzu ein kleiner Tipp meinerseits:<br />

Wenn Sie die Zusammenfassung schon mal vor dem eigentlichen Kapitel<br />

lesen, hilft Ihnen das, die Inhalte noch leichter aufzunehmen und zu behalten.<br />

Ich bin mir sicher, Sie werden viel SpaÜ mit diesem Buch haben … und<br />

Ihr Depot ganz nebenbei auch!<br />

Michael Bender<br />

- Seite 25 -


Teil I:<br />

<strong>Die</strong> Theorie der<br />

<strong>Charttechnik</strong><br />

HÜchst interessant –<br />

und dennoch staubtrocken!<br />

- Seite 26 -<br />

Teil I: <strong>Die</strong> Theorie der <strong>Charttechnik</strong>


EinfÉhrung in die ÅTechnische AnalyseÇ - 1<br />

<strong>Charttechnik</strong> = aus der Vergangenheit<br />

die Zukunft lesen!<br />

1 – EinfÉhrung in die<br />

ÅTechnische AnalyseÇ<br />

Wenn eine geniale Idee ihren Ursprung in einer Person<br />

hat, dann sollte man diese auch beim Namen nennen und<br />

sie zumindest in ein paar SÑtzen wÉrdigen.<br />

1.1 – Charles Henry Dow<br />

Charles Henry Dow ist der Vater der ÅTechnischen<br />

AnalyseÇ. Er wurde 1851 in Sterling, Connecticut, USA<br />

als Sohn eines Landwirts geboren und starb 1902 in<br />

Brooklyn, New York.<br />

1.1.1 – Leistungen von Charles H. Dow<br />

��Charles H. Dow verÖffentlichte 1884 den ersten<br />

Aktienindex.<br />

��1889 grÉndete er das Wall Street Journal.<br />

��Um 1900 verÖffentliche er seine Theorien in<br />

einer Serie von Artikeln im Wall Street Journal.<br />

Leider fasste er diese selbst nie zu einem Buch<br />

zusammen.<br />

Nach seinem Tod nahm sich S. A. Nelson dieser Aufgabe<br />

an und prÑgte in seinem Werk den Begriff Dow-<br />

Theorie, die zur Grundlage der ÅTechnischen AnalyseÇ<br />

wurde.<br />

<strong>Charttechnik</strong><br />

Charles H. Dow<br />

geb. 06.11.1851<br />

gest. 04.12.1902<br />

Vom ÅDow<br />

Jones Stock<br />

AverageÇ zum<br />

ÅDow Jones<br />

Industrial<br />

AverageÇ!<br />

Vom<br />

ÅCustomersâ<br />

Afternoon<br />

LetterÇ zum<br />

ÅWall Street<br />

JournalÇ!<br />

S. A. Nelson:<br />

"The ABC of<br />

Stock Speculation"<br />

- Seite 27 -


1.1.2 – <strong>Die</strong> Hauptaussagen der Dow-<br />

Theorie<br />

Folgende Kernaussagen enthÑlt Dows Theorie:<br />

��Im Kurs sind alle kursbeeinflussenden<br />

Faktoren enthalten! Ob es nun das Verhalten<br />

von Anlegern, unvorhersehbare Ereignisse oder<br />

sonstige Dinge sind – im Kurs wurde bereits alles<br />

umgesetzt!<br />

��Der Aktienmarkt wird von drei Trends bestimmt:<br />

Dem primÑren, dem sekundÑren und<br />

dem tertiÑren Trend.<br />

��PrimÑre Trends verlaufen in drei Phasen, die<br />

Akkumulationsphase, die Phase der Trendfolger<br />

und die Distributionsphase.<br />

1.1.3 – Charles H. Dows vielzitiertes Beispiel<br />

Um die Trends 4 zu beschreiben, verglich Dow sie<br />

mit den Gezeiten.<br />

Das Gezeiten-Beispiel habe ich noch nie im Original<br />

gelesen. <strong>Die</strong> Idee hat mich aber dermaÜen begeistert,<br />

dass ich sie von zitierenden Autoren aufgegriffen und<br />

selbst eine Allegorie dazu entworfen habe. Sehen Sie es<br />

mir bitte nach, wenn die Anwendung nicht ganz der von<br />

Charles H. Dow entsprechen sollte!<br />

4 Gemeint sind die Kurs-Trends mit ihren Richtungen, Kategorien und Phasen – siehe Kapitel 2.<br />

- Seite 28 -<br />

EinfÉhrung in die ÅTechnische AnalyseÇ - 1.1<br />

Der Kurs ist das<br />

Ein und Alles!<br />

3 Trend-<br />

Kategorien!<br />

3 Trend-<br />

Phasen!<br />

Dazu spÑter<br />

mehr!<br />

Was hat das<br />

BÜrsengeschehen<br />

mit<br />

den Gezeiten zu<br />

tun?


EinfÉhrung in die ÅTechnische AnalyseÇ - 1.1<br />

<strong>Die</strong> Gezeiten –<br />

Ebbe und Flut bÜrsianisch interpretiert!<br />

Unter den Gezeiten des Meeres versteht man den<br />

Zyklus von Ebbe und Flut.<br />

Bei Flut steigt das Wasser in Richtung Land.<br />

Bei Ebbe flieát das Wasser in Richtung Meer<br />

zurÉck.<br />

Menschen, die am Meer wohnen, wissen sofort, ob<br />

Ebbe oder Flut herrscht. Als Landratte ist das Bestimmen<br />

da schon schwieriger. Es lÑsst sich aber leicht herausfinden,<br />

indem man das Ende einer Welle im Sand mit<br />

einem Stein oder Stock markiert. äberspÉlen die nachfolgenden<br />

Wellen diese Markierung, so herrscht Flut -<br />

erreichen die nachfolgenden Wellen diesen Punkt<br />

nicht mehr, so geht das Wasser zurÉck. <strong>Die</strong> Flut ist<br />

vorbei - Ebbe tritt ein.<br />

Obwohl das Wasser bei Flut kontinuierlich steigt, so<br />

steigt es dennoch nicht in einer Linie. <strong>Die</strong> Wellen sorgen<br />

dafÉr, dass das Wasser kommt, wieder leicht zurÉcklÑuft,<br />

wieder kommt, zurÉcklÑuft und so der Wasserstand<br />

stetig ansteigt.<br />

<strong>Die</strong> WasseroberflÑche weist aber noch andere<br />

Strukturen auf. Es sind KrÑuselungen, kleine Wellen<br />

und Wasserspritzer, die keine klare Richtung erkennen<br />

lassen.<br />

Man kann also dreierlei "Wellen" der Gezeiten bestimmen.<br />

<strong>Die</strong> groáen Wellen von Ebbe und Flut, die hin<br />

und her schwappenden kleineren Wellen des jeweiligen<br />

Zyklus und die KrÑuselwellen, welche die kleineren<br />

Wellen durcheinanderwirbeln und fÉr Wasserspritzer<br />

sorgen.<br />

Gezeiten<br />

Ebbe und Flut<br />

Laientrick zur<br />

Unterscheidung<br />

von Ebbe und<br />

Flut!<br />

Zwei Wellen vor<br />

und eine<br />

zurÉck!<br />

3 Wellenarten:<br />

- die groáe<br />

Ebbe- oder<br />

Flutwelle<br />

- die kleineren<br />

"Schwapp"wellen<br />

- die KrÑuselwellen<br />

- Seite 29 -


<strong>Die</strong> Anwendung:<br />

<strong>Die</strong> Gezeiten des Meeres entsprechen den Trends der<br />

BÜrse.<br />

<strong>Die</strong> Flut symbolisiert den AufwÑrtstrend.<br />

Entsprechend dem Steigen des Wassers bei Flut steigen<br />

auch die Kurse wÑhrend dem AufwÑrtstrend.<br />

<strong>Die</strong> Ebbe gleicht dem AbwÑrtstrend. Wasser und<br />

Kurse gehen zurÉck.<br />

Auch bei Aktienkursen kann man nicht auf Anhieb erkennen,<br />

ob ein AufwÑrts- oder AbwÑrtstrend herrscht.<br />

<strong>Die</strong> Kurse schwappen wie Wellen hin und her und nur<br />

die grafische Darstellung zeigt uns, ob die Grundrichtung<br />

des Trends "flutisch" aufwÑrts oder<br />

"ebbisch" abwÑrts geht.<br />

Sowohl bei einem AufwÑrtstrend als auch bei einem<br />

AbwÑrtstrend ist irgendwann ein Punkt erreicht, bei<br />

dem "das Wasser wieder in die andere Richtung<br />

flieát" – eine Trendwende hat sich vollzogen.<br />

<strong>Die</strong> groáen Wellen von Ebbe und Flut symbolisieren<br />

primÑre – langfristige – Trends.<br />

Im Zusammenhang mit den Gezeiten sprach ich<br />

von den KÉstenbewohnern und der BevÖlkerung des<br />

Landesinneren. In unserer Allegorie stehen die<br />

KÉstenbewohner fÉr die Insider und die Landratten<br />

fÉr die Trendfolger. Zusammen<br />

symbolisieren sie die drei Phasen des Trends –<br />

Akkumulationsphase – Phase der Üffentlichen<br />

Beteiligung – Distributionsphase.<br />

WÑhrend der Akkumulationsphase kaufen die<br />

Insider. Sie erkennen die Trendwende frÉhzeitig<br />

und handeln demzufolge als Erste.<br />

- Seite 30 -<br />

EinfÉhrung in die ÅTechnische AnalyseÇ - 1.1<br />

Aha!<br />

1 – Trend-<br />

Richtungen<br />

1.1 – aufwÑrts<br />

1.2 – abwÑrts<br />

Auf oder ab –<br />

das ist hier die<br />

Frage?<br />

Trendwende<br />

2 – Trend-<br />

Kategorien<br />

2.1 – PrimÑrtrend<br />

3 – Trend-<br />

Phasen<br />

3.1 – Akkumulationsphase


EinfÉhrung in die ÅTechnische AnalyseÇ - 1.2<br />

<strong>Die</strong>ser Phase schlieát sich die der Üffentlichen<br />

Beteiligung an. Der Trend ist nun klar, die<br />

Trendfolger steigen ein.<br />

WÑhrend immer mehr Trendfolger kaufen,<br />

beginnt die Distributionsphase. In ihr starten die<br />

Insider bereits wieder mit dem Verkauf ihrer<br />

Aktien.<br />

<strong>Die</strong> kleineren Wellen stehen fÉr die sekundÑren –<br />

mittelfristigen – Trends.<br />

<strong>Die</strong> KrÑuselwellen gleichen den tertiÑren – kurzfristigen<br />

– Trends.<br />

1.2 – <strong>Die</strong> ÅTechnische AnalyseÇ -<br />

kurz: Å<strong>Charttechnik</strong>Ç 5<br />

Ich habe das Pferd von hinten aufgezÑumt. Anstatt zuerst<br />

zu erklÑren, was die <strong>Charttechnik</strong> Éberhaupt ist, habe<br />

ich von Charles H. Dow erzÑhlt, dessen Theorie die<br />

Grundlage der ÅTechnischen AnalyseÇ bildet.<br />

1.2.1 – <strong>Charttechnik</strong> – eine Definition<br />

Was also ist <strong>Charttechnik</strong> – und wozu dient sie?<br />

DarÉber kÖnnte man vieles schreiben. Aber in diesem<br />

Buch geht es nicht um Definitionen, die bis ins kleinste<br />

Detail ausgefeilt sind. Nein – ich mÖchte vom <strong>Otto</strong><br />

NormalaktionÑr verstanden werden und solche Begriffe<br />

deshalb kurz und einfach definieren:<br />

<strong>Die</strong> <strong>Charttechnik</strong> dient dazu,<br />

TrendÑnderungen frÉhzeitig zu erkennen<br />

und zukÉnftige Trends vorherzusagen!<br />

3.2 – Phase der<br />

Öffentlichen<br />

Beteiligung<br />

3.3 – Distributionsphase<br />

2.2 - SekundÑrtrend<br />

2.3 – TertiÑrtrend<br />

So kann's<br />

gehen!<br />

Trend:<br />

Wohin geht die<br />

Kurs-Bergtour?<br />

Geht's mit ihr<br />

weiterhin bergauf<br />

oder steil<br />

bergab oder ...?<br />

5 <strong>Die</strong> Begriffe ÅTechnische AnalyseÇ und Å<strong>Charttechnik</strong>Ç werden austauschbar verwendet. Manchmal ist<br />

auch von ÅMarktanalyseÇ oder Åvisueller AnalyseÇ die Rede. Im weiteren Verlauf dieses Ratgebers<br />

werde ich den Begriff Å<strong>Charttechnik</strong>Ç bevorzugt verwenden.<br />

- Seite 31 -


1.2.2 – <strong>Die</strong> Werkzeuge des <strong>Charttechnik</strong>ers<br />

Ein Automechaniker muss am PKW MÑngel verschiedenster<br />

Art erkennen, reparieren und dafÉr sorgen,<br />

dass das Fahrzeug wieder fÑhrt. Dazu benÖtigt er Werkzeug<br />

– gutes und spezielles Werkzeug.<br />

Und so ist es auch beim <strong>Charttechnik</strong>er. <strong>Die</strong>ser fÉhrt<br />

eine technische Analyse durch, um schlussendlich ein<br />

Urteil Éber den Verlauf der Trends zu fÑllen. NatÉrlich<br />

nÉtzt ihm da ein 17ner RingschlÉssel oder ein<br />

Kompressionsdruckmesser rein gar nichts. Er benÖtigt<br />

sein ureigenes gutes und prÑzises Werkzeug seiner<br />

Werkzeugkiste.<br />

Werkzeugkiste-Tragegriff - Werkzeugkiste-Tragegriff<br />

Werkzeugkiste des <strong>Charttechnik</strong>ers:<br />

- Seite 32 -<br />

EinfÉhrung in die ÅTechnische AnalyseÇ - 1.2<br />

..................................................................<br />

Werkzeuge zur Bestimmung<br />

des zukÉnftigen Trends!<br />

Und welches ist das? Nun, lassen Sie uns einfach Ihren<br />

Werkzeugkasten auseinanderklappen und nachsehen.<br />

Fein sÑuberlich geordnet liegen hier vier Teile Ihres<br />

Spezialwerkzeugs:<br />

Chart<br />

Volumen / Umsatz<br />

Werkzeugkiste-Tragegriff - Werkzeugkiste-Tragegriff<br />

Indikatoren<br />

Oszillatoren<br />

Von der KÉste<br />

ins Gebirge – da<br />

kann das Auto<br />

schon mal<br />

streiken!<br />

Tragen Sie hier<br />

Ihren Namen<br />

ein – diese Kiste<br />

gehÜrt Ihnen!<br />

Drei Dinge<br />

braucht der<br />

Mann – der<br />

<strong>Charttechnik</strong>er<br />

vier!


<strong>Die</strong>se Ordnung entspricht dem Inhaltsverzeichnis dieses<br />

Ratgebers (natÉrlich ohne dem Tragegriff!). Jedes Werkzeug<br />

wird in einem eigenen Kapitel behandelt.<br />

SelbstverstÑndlich wird auch ihr gemeinsamer, voneinander<br />

abhÑngiger und ergÑnzender Einsatz besprochen.<br />

Und so sieht das Werkzeug in seiner Darstellung bei<br />

Åcomdirect.deÇ aus:<br />

Chart<br />

Volumen<br />

MACD - Indikator<br />

RSI - Oszillator<br />

EinfÉhrung in die ÅTechnische AnalyseÇ - 1.2<br />

Quelle: http://www.comdirect.de<br />

Zu dem Werkzeug vorab ein paar einleitende Worte:<br />

1.2.2.1 – Das Chart-Werkzeug<br />

Das wichtigste Werkzeug eines technischen Analysten<br />

ist der Chart. <strong>Die</strong>ser stellt einen historischen Kursverlauf<br />

grafisch dar.<br />

Chart<br />

Volumen<br />

Indikator<br />

Oszillator<br />

Reich mir bitte<br />

mal den<br />

Chavoindilator!<br />

- Seite 33 -


1.2.2.2 – Das Volumen- oder Umsatz-Werkzeug<br />

Das Volumen entspricht der Anzahl aller Aktien<br />

einer Aktiengesellschaft, die an einem Tag den Besitzer<br />

gewechselt haben.<br />

Eigentlich ist das Volumen-Werkzeug ein Indikator!<br />

Dennoch habe ich ihm ein separates Fach im Werkzeugkasten<br />

zugeteilt. Warum? Aus einem ganz einfachen<br />

Grund.<br />

<strong>Die</strong> Idee mit dem Werkzeugkasten kam mir bei der Betrachtung<br />

von Charts. <strong>Die</strong> Einteilung ist dort oft genauso<br />

wie in meinem bereits dargestellten Werkzeugkasten.<br />

Zuerst der Chart, dann – eigentlich noch im gleichen<br />

Fenster – das Volumen und darunter die Indikatoren und<br />

Oszillatoren.<br />

<strong>Die</strong>se Anordnung macht deutlich, dass die Kombination<br />

Chart / Volumen sehr nÉtzlich ist. Lassen Sie mich auf<br />

das Beispiel mit dem Automechaniker zurÉckkommen.<br />

Wenn er sich unter einem Fahrzeug zu schaffen macht,<br />

dann ist sein zweitwichtigstes Werkzeug das Licht. Ohne<br />

gute Beleuchtung verzweifelt auch der beste Mechaniker.<br />

Das unter dem Chart angebrachte Volumen wirft ein<br />

Licht auf den im Chart dargestellten Kursverlauf. Ohne<br />

diese Beleuchtung wÉrde man auf so manchen Kursverlauf<br />

hereinfallen. Das grelle Volumen-Licht deckt<br />

diese Fehlinformation auf und ist somit ein sehr<br />

wichtiges Spezialwerkzeug, das auch gesondert behandelt<br />

werden sollte.<br />

WICHTIG! In der Chartanalyse werden die Begriffe<br />

Umsatz und Volumen austauschbar verwendet. <strong>Die</strong>s liegt<br />

an der zweifachen ábersetzungsmÖglichkeit von<br />

"Volume" = Volumen, Umsatz. Allerdings bezeichnet<br />

"Volumen" eher die Anzahl und "Umsatz" eher das Geld!<br />

- Seite 34 -<br />

EinfÉhrung in die ÅTechnische AnalyseÇ - 1.2<br />

Eben das, was<br />

so Éber den<br />

Ladentisch<br />

gegangen ist!<br />

Chart und<br />

Volumen bilden<br />

eine Einheit!<br />

Betrachtet man<br />

den Chart Éber<br />

das Volumen,<br />

geht einem ein<br />

Licht auf!<br />

Volumen und<br />

Umsatz sind<br />

austauschbare<br />

Begriffe!


EinfÉhrung in die ÅTechnische AnalyseÇ - 1.2<br />

1.2.2.3 – Das Indikatoren-Werkzeug<br />

AnfÑnger – und auch Fortgeschrittene – tun sich<br />

manchmal schwer, die Begriffe Indikatoren und<br />

Oszillatoren auseinanderzuhalten. Das ist verstÑndlich,<br />

denn der Gebrauch dieser WÖrter ist tatsÑchlich sehr<br />

verwirrend.<br />

Ein Indikator ist ein Merkmal, das etwas anzeigt.<br />

Insofern ist es richtig, dass auch Oszillatoren Indikatoren<br />

sind. In der Chartanalyse werden die Indikatoren in zwei<br />

Gruppen unterteilt – die Trendfolge-Indikatoren und die<br />

Oszillatoren. Vereinfacht ausgedrÉckt zeigen Indikatoren<br />

Trends auf (mehr dazu im nÑchsten Kapitel) und<br />

Oszillatoren ZustÑnde.<br />

<strong>Die</strong> folgende Tabelle soll die Verwirrung etwas abmildern<br />

und das Gesagte ein wenig verdeutlichen:<br />

Trendfolge-Indikatoren<br />

Indikatoren<br />

Oszillator-Indikatoren<br />

= Oszillatoren<br />

(sie oszillieren = schwingen<br />

zwischen zwei Linien)<br />

zeigen Trends auf zeigen ZustÑnde auf<br />

zum Beispiel:<br />

AufwÑrtstrend<br />

AbwÑrtstrend<br />

Indikator-Beispiele:<br />

gleitende Durchschnitte,<br />

MACD<br />

zum Beispiel:<br />

Éberkauft<br />

Éberverkauft<br />

Oszillator-Beispiele:<br />

Relative-StÑrke-Index,<br />

Stochastik<br />

<strong>Die</strong> Unterscheidung sollte nicht absolut<br />

verstanden werden!<br />

ZustÑnde sind<br />

das, wie in ...!<br />

Oberbegriff<br />

Unterteilung<br />

Anzeige<br />

Beispiele<br />

Ohne GewÑhr!<br />

- Seite 35 -


1.2.2.4 – Das Oszillatoren-Werkzeug<br />

Ein Oszillator oszilliert – das heiÜt: Er schwingt<br />

zwischen zwei Linien. <strong>Die</strong>s ist beim dargestellten RSI-<br />

Oszillator unter 1.2.2 sehr schÖn zu sehen!<br />

************************************<br />

Zusammenfassung<br />

In Kapitel 1 haben Sie den Vater der <strong>Charttechnik</strong>,<br />

Charles H. Dow, kennen gelernt. Sie wissen in etwa, was<br />

dieser Mann in seinem Leben auf die Beine gestellt hat<br />

und dass die "Dow-Theorie" von ihm stammt. Zudem<br />

durften Sie von seiner wunderschÖnen Allegorie auf das<br />

Geschehen an der BÖrse Kenntnis nehmen.<br />

Im Anschluss haben Sie eine Grundlage fÉr die<br />

ÅTechnische Analyse / <strong>Charttechnik</strong>Ç erhalten. Sie<br />

wissen nun, dass Sie dieses Buch einzig und allein deshalb<br />

weiterlesen, weil Sie begierig sind zu lernen, Trend-<br />

Ñnderungen frÉhzeitig zu erkennen und zukÉnftige<br />

Trends vorherzusagen!<br />

Dazu benÖtigen Sie allerdings sehr gutes Werkzeug.<br />

Als <strong>Charttechnik</strong>er mÉssen Sie immer den<br />

Chavoindilator zur Hand haben – also Chart, Volumen,<br />

Indikatoren und Oszillatoren!<br />

************************************<br />

OK – rÑumen Sie bitte Ihre Werkzeugkiste wieder weg<br />

und lassen Sie uns im nÑchsten Kapitel erst einmal die<br />

Sache mit dem Trend vertiefen!<br />

- Seite 36 -<br />

EinfÉhrung in die ÅTechnische AnalyseÇ - 1.2<br />

Bitte drei Seiten<br />

zurÉckblÑttern!<br />

*******<br />

Charles H. Dow<br />

Technische<br />

Analyse / <strong>Charttechnik</strong><br />

Ihr Werkzeug!<br />

*******<br />

Und so geht's<br />

zunÑchst mal<br />

weiter!


Der Trend ist dein Freund!<br />

ABER! <strong>Die</strong> Freundschaft mit dem Trend<br />

muss gepflegt werden – das heiÜt:<br />

Behalten Sie das Freundchen im Auge!<br />

2 – Der Trend<br />

Im Kapitel Éber Charles H. Dow war sehr oft von<br />

Trends die Rede. Deshalb ist es nun an der Zeit, dieses<br />

Thema etwas eingehender zu erÖrtern.<br />

<strong>Charttechnik</strong>er sind davon Éberzeugt, dass Kurse<br />

sich in bestimmten Trends bewegen. Ein Trend ist<br />

also zunÑchst einmal eine Kurs-Richtungs-Angabe.<br />

2.1 – <strong>Die</strong> drei (vier) Trend-Richtungen<br />

2.1.1 – Der AufwÑrtstrend<br />

AktionÑre freuen sich, wenn die Kurse steigen. Dann<br />

spricht man von einem AufwÑrtstrend.<br />

2.1.2 – Der AbwÑrtstrend<br />

Das Gegenteil davon ist der AbwÑrtstrend. <strong>Die</strong> Kurse<br />

fallen.<br />

2.1.3 – Der SeitwÑrtstrend<br />

Manchmal bleiben die Kurse aber in etwa gleich. Dann<br />

ist von einem SeitwÑrtstrend die Rede.<br />

2.1.4 – <strong>Die</strong> Trendwende<br />

Der Trend – 2<br />

Eine Trendwende markiert eine Kurs-énderung in eine<br />

andere Trend-Richtung.<br />

BÜrsenweisheit<br />

Das ist nur von<br />

mir!<br />

Es geht dabei<br />

nicht um Mode,<br />

sondern immer<br />

nur um den<br />

Kurs-Trend!<br />

- Seite 37 -


Legende:<br />

TW = Trendwende<br />

2.2 – <strong>Die</strong> drei Trend-Kategorien<br />

Eine Trend-Kategorie beinhaltet jeweils zwei Angaben<br />

– zum einen macht sie eine Aussage Éber deren Wichtigkeit<br />

und zum anderen eine Aussage Éber ihre Dauer.<br />

2.2.1 – Der PrimÑrtrend<br />

Es liegt auf der Hand, dass der PrimÑrtrend der<br />

wichtigste Trend ist. Deshalb wird er auch Haupttrend<br />

genannt. Andere wiederum sprechen vom langfristigen<br />

Trend, weil seine Dauer zwischen sechs Monaten und<br />

einigen Jahren liegt.<br />

2.2.2 – Der SekundÑrtrend<br />

Der zweitwichtigste Trend ist der SekundÑrtrend. Da<br />

er weder einen langfristigen, noch einen kurzfristigen<br />

Trend darstellt, nennt man ihn Zwischentrend oder auch<br />

mittelfristigen Trend. Sein Zeitrahmen liegt zwischen<br />

drei Wochen und sechs Monaten.<br />

- Seite 38 -<br />

Der Trend – 2.2<br />

Kategorie =<br />

Wichtigkeit /<br />

RangOrdnung<br />

(RO)<br />

+ Zeitraum<br />

PrimÑrtrend:<br />

RO 1<br />

6 Monate –<br />

... Jahre<br />

SekundÑrtrend:<br />

RO 2<br />

3 Wochen –<br />

6 Monate


2.2.3 – Der TertiÑrtrend<br />

Der Trend – 2.2<br />

Der dritte Trend ist der TertiÑrtrend oder auch Nebentrend.<br />

Er dauert ein paar Tage bis zu drei Wochen an<br />

und wird deshalb auch kurzfristiger Trend genannt.<br />

All diejenigen, die nun behaupten, dass es viel mehr<br />

Trend-Kategorien gibt, haben natÉrlich Recht. Wir beschrÑnken<br />

uns jedoch nur auf diese drei. Wir wollen die<br />

Sache ja nicht noch komplizierter machen, als sie so<br />

schon ist!<br />

2.3 – <strong>Die</strong> drei Trend-Phasen des<br />

PrimÑrtrends<br />

Den langfristigen Trend unterteilt man zusÑtzlich in<br />

drei Phasen, die eine Aussage Éber das Kauf- und Verkauf-Verhalten<br />

bestimmter Anlegergruppierungen beinhalten.<br />

<strong>Die</strong> hier genannten Phasen betreffen den AufwÑrtstrend!<br />

2.3.1 – <strong>Die</strong> Akkumulationsphase<br />

<strong>Die</strong>se Phase wird gerne auch die Insider-Phase genannt.<br />

Es sind die gut informierten Profi-Investoren,<br />

die zu diesem Zeitpunkt lÑngst wieder Aktien<br />

akkumulieren = ansammeln.<br />

2.3.2 – <strong>Die</strong> Phase der Üffentlichen<br />

Beteiligung<br />

Zu diesem Zeitpunkt hat sich ohnehin abgezeichnet,<br />

wovon die Insider Éberzeugt waren. Der AbwÑrtstrend<br />

ist tatsÑchlich Éberwunden und die Kurse steigen.<br />

<strong>Die</strong> Phase der Öffentlichen Beteiligung zieht sich vom<br />

Zeitpunkt der AufwÑrtstrend-BestÑtigung bis hin zur Dis-<br />

TertÑrtrend:<br />

RO 3<br />

bis 3 Wochen<br />

Phasen der<br />

RO 1<br />

Phase 1<br />

Insider kaufen<br />

Phase 2<br />

Trendfolger<br />

kaufen<br />

- Seite 39 -


tributionsphase. Zu Beginn kaufen die Trendfolger.<br />

Ihnen folgt die breite ãffentlichkeit. Zuletzt, wenn der<br />

Kauf der Wertpapiere schon wieder sehr spekulativ wird,<br />

investieren die Spekulanten.<br />

2.3.3 – <strong>Die</strong> Distributionsphase<br />

WÑhrend die Spekulanten immer noch kaufen, distributieren<br />

(= auflÖsen, also verkaufen) die Profi-<br />

Investoren der Akkumulationsphase bereits ihre Wertpapiere.<br />

2.4 – <strong>Die</strong> GesetzmÑáigkeiten der<br />

Trend-Kategorien<br />

In 2.2 haben wir die drei Trend-Kategorien – PrimÑrtrend<br />

– SekundÑrtrend – und TertiÑrtrend – bereits angesprochen.<br />

Nun geht es darum, ihr VerhÑltnis zueinander<br />

nÑher zu beleuchten.<br />

2.4.1 – äber- und untergeordnete Trends<br />

Trends stehen in einer gewissen ÅRangordnungÇ zueinander.<br />

<strong>Die</strong> folgende Grafik soll diese GesetzmÑÜigkeit<br />

veranschaulichen:<br />

Hier wird sehr deutlich, dass jeder Trend ein Teil<br />

einer grÜáeren Trend-Einheit – eines Ébergeordneten<br />

Trends – ist. Innerhalb des PrimÑrtrends kam es sowohl<br />

zu einem SekundÑr- als auch einem TertiÑrtrend – beides<br />

- Seite 40 -<br />

Der Trend – 2.3<br />

Phase 3<br />

Spekulanten<br />

kaufen /<br />

Insider verkaufen<br />

Wer gehÜrt zu<br />

wem?<br />

Ebene 1:<br />

PrimÑrtrend<br />

Ebene 2:<br />

SekundÑr- oder<br />

TertiÑrtrend<br />

Ebene 3:<br />

TertiÑrtrend


Der Trend – 2.4<br />

sind kleinere Trend-Einheiten, also untergeordnete<br />

Trends. Und auch innerhalb des SekundÑrtrends kam es<br />

zu einem TertiÑrtrend (= die kleinste Trend-Einheit =<br />

untergeordneter Trend).<br />

Mit anderen Worten:<br />

Der Haupttrend (1) wurde durch einen Zwischentrend<br />

(2) und einen Nebentrend (3) unterbrochen.<br />

Zudem wurde auch der Zwischentrend (2) durch einen<br />

Nebentrend (4) unterbrochen.<br />

oder:<br />

Der langfristige Trend (1) wurde durch einen mittelfristigen<br />

(2) sowie einem kurzfristigen (3) Trend unterbrochen.<br />

Zudem wurde auch der mittelfristige Trend (2) durch<br />

einen kurzfristigen Trend (4) unterbrochen.<br />

Als Chart kÖnnte die GesetzmÑÜigkeit folgendermaÜen<br />

aussehen:<br />

Legende:<br />

PT = PrimÑrtrend = AufwÑrtstrend – fast ein ganzes<br />

Jahr<br />

ST = SekundÑrtrend = AbwÑrts-Korrektur – 6 Monate<br />

lang<br />

PrimÑrtrend<br />

SekundÑrtrend<br />

TertiÑrtrend<br />

Haupttrend<br />

Zwischentrend<br />

Nebentrend<br />

langfristiger,<br />

mittelfristiger<br />

und kurzfristiger<br />

Trend<br />

Sehen Sie noch<br />

weitere<br />

SekundÑr- und<br />

TertiÑrtrends?<br />

- Seite 41 -


TT = TertiÑrtrend – jeweils ca. 3 Wochen andauernd;<br />

einer innerhalb des STs aufwÑrts, der andere innerhalb<br />

des PTs abwÑrts<br />

Wie hÑtten Sie geantwortet?<br />

Angenommen, Mitte August hÑtte Sie ein Kollege nach<br />

dem gegenwÑrtigen Trend gefragt. Was hÑtten Sie ihm<br />

geantwortet?<br />

Drei verschiedene Antwort-MÜglichkeiten:<br />

"Im Moment befinden wir uns in einem langfristigen<br />

AufwÑrtstrend!"<br />

"Seit vier Monaten befinden wir uns in einem mittelfristigen<br />

AbwÑrtstrend!"<br />

"Wir befinden uns wohl in einem kurzfristigen AufwÑrtstrend!"<br />

2.4.2 – <strong>Die</strong> Wichtigkeit der Trend-<br />

GesetzmÑáigkeiten<br />

Warum ist es so wichtig zu wissen, in welchem VerhÑltnis<br />

die Trends zueinander stehen?<br />

Nun – einen Grund haben Sie soeben erfahren. Es ist<br />

sehr wichtig, dass Sie wissen, von welchem Trend die<br />

Rede ist. In unserem Beispiel hÑtte man sowohl vom<br />

gegenwÑrtigen AufwÑrtstrend als auch vom AbwÑrtstrend<br />

sprechen kÖnnen. HÑtte Ihr GegenÉber mit Ihnen Éber<br />

den PrimÑrtrend sprechen wollen, wÑre AbwÑrtstrend die<br />

falsche Antwort gewesen.<br />

Es gibt aber noch andere GrÉnde, warum man zwischen<br />

den Trends unterscheiden muss.<br />

Ein Beispiel soll dies deutlich machen:<br />

Nehmen wir einmal an, dass eine meiner Aktien sich in<br />

einem langfristigen AufwÑrtstrend befindet. Allerdings<br />

geht sie gerade in einen kurzfristigen AbwÑrtstrend Éber.<br />

- Seite 42 -<br />

Der Trend – 2.4<br />

Von welchem<br />

Trend ist Éberhaupt<br />

die Rede?<br />

Man kÜnnte<br />

auch mit einer<br />

Gegenfrage<br />

antworten:<br />

"Was willst Du<br />

denn gerne<br />

hÜren?"<br />

Es gibt mehrere<br />

GrÉnde!<br />

Auf jeden Fall<br />

kÜnnte man sich<br />

auf diese Art<br />

spÑter auch gut<br />

herausreden –<br />

isn't it?<br />

Nicht nur eine –<br />

am besten<br />

ALLE!


Der Trend – 2.4<br />

Was werde ich also tun? Drei MÜglichkeiten bieten sich<br />

mir an:<br />

��WÑre ich ein spekulativer Anleger – also kurzfristig<br />

ausgerichtet –, wÉrde ich diese Aktie wohl<br />

verkaufen.<br />

In diesem Fall wÑre ich am langfristigen Trend<br />

Éberhaupt nicht interessiert!<br />

��Als konservativer Anleger – also langfristig ausgerichtet<br />

– kÖnnte ich die Gelegenheit beim<br />

Schopfe packen, um von diesen Aktien gÉnstig<br />

nachzukaufen.<br />

In diesem Fall interessiert mich der langfristige<br />

Trend mehr und der kurzfristige Trend "begeistert"<br />

mich, weil ich billig Aktien nachkaufen kann!<br />

��Da ich aber noch konservativer bin, unternehme<br />

ich rein gar nichts. Mein Depot bleibt wie es ist!<br />

In diesem Fall interessiert mich nur der langfristige<br />

Trend!<br />

2.4.3 – <strong>Die</strong> Trend-Kategorien und ihre<br />

dazugehÜrigen Charts<br />

Wir haben nun die drei Trend-Kategorien mit ihren verschiedenen<br />

Begriffen und deren VerhÑltnis zueinander<br />

eingehend kennengelernt:<br />

��den PrimÑrtrend = Haupttrend = langfristiger<br />

Trend = ein sechs Monate bis einige Jahre anhaltender<br />

Trend<br />

Er ist der Ébergeordnete Trend des SekundÑrund<br />

TertiÑrtrends.<br />

��den SekundÑrtrend = Zwischentrend = mittelfristiger<br />

Trend = ein drei Wochen bis sechs<br />

Monate anhaltender Trend<br />

Bin ich aber<br />

nicht!<br />

Mach ich aber<br />

selten!<br />

Eventuell nicht<br />

ganz klug –<br />

aber dazu stehe<br />

ich!<br />

Wiederholungen<br />

schaden nie!<br />

Sie werden<br />

heute Nacht von<br />

diesen Dingen<br />

trÑumen!<br />

- Seite 43 -


- Seite 44 -<br />

Der Trend – 2.4<br />

Er ist der untergeordnete Trend des PrimÑrtrends<br />

und der Ébergeordneter Trend des<br />

TertiÑrtrends.<br />

��den TertiÑrtrend = Nebentrend = kurzfristiger<br />

Trend = ein Tage bis drei Wochen anhaltender<br />

Trend<br />

Er ist der untergeordnete Trend des PrimÑrund<br />

SekundÑrtrends.<br />

Nun mÉssen wir uns als nÑchstes fragen, welcher Chart<br />

sich fÉr welchen Trend am besten eignet. Ich meine<br />

damit nicht, ob man fÉr den PrimÑrtrend den Linienchart,<br />

fÉr den SekundÑrtrend den Balkenchart usw. verwenden<br />

soll. Nein, es geht um eine andere Unterscheidung, nÑmlich<br />

die des dargestellten Chart-Zeitrahmens und des<br />

Chart-Zeitintervalls.<br />

Dazu muss ich zunÑchst ein wenig auf Kapitel 3 vorgreifen.<br />

Dort wird der Chart ausfÉhrlich besprochen.<br />

In Bezug auf die Trend-Kategorien erscheint mir<br />

wichtig, schon an dieser Stelle auf die horizontale Achse<br />

– die X-Achse – des Charts hinzuweisen. Sie zeigt uns<br />

nÑmlich den gesamten Zeitrahmen und die Zeitintervalle<br />

des Charts an.<br />

Mit anderen Worten:<br />

Ein Chart kÖnnte zum Beispiel einen Zeitrahmen von<br />

sechs Jahren und monatliche Zeitintervalle anzeigen.<br />

WÉrde solch ein Chart fÉr einen TertiÑrtrend sinnvoll<br />

sein?<br />

Wohl kaum, denn ein TertiÑrtrend ist ja ein kurzfristiger<br />

Trend mit einem Zeithorizont von etwa drei Wochen. Da<br />

nÉtzt mir ein Zeitrahmen von sechs Jahren mit monatlichem<br />

Zeitintervall Éberhaupt nichts!<br />

<strong>Die</strong>ses Beispiel wird anhand folgender Tabelle verdeutlicht:<br />

Ein Chart ist<br />

die grafische<br />

Darstellung des<br />

Kursverlaufs!<br />

X = die Anzeige<br />

der<br />

Gesamtzeit und<br />

der Zeitintervalle!


Nr. Trend-Zeit-Kategorie Chart-Zeitintervall Chart-Zeitrahmen<br />

1<br />

2<br />

3<br />

PrimÑrtrend<br />

- langfristig -<br />

SekundÑrtrend<br />

- mittelfristig -<br />

TertiÑrtrend<br />

- kurzfristig -<br />

Der Trend – 2.4<br />

Monatschart mindestens 10 Jahre<br />

Wochenchart 2 bis 5 Jahre<br />

Wochenchart 1 bis 2 Jahre<br />

Tageschart 1 Jahr<br />

Tageschart bis 12 Monate<br />

zu 1 – PrimÑrtrend:<br />

Da ein PrimÑrtrend sechs Monate bis mehrere Jahre anhalten<br />

kann, liegt es auf der Hand, dass sein Chart-<br />

Zeitrahmen mehrere Jahre umfassen sollte und dass dies<br />

mit Ihren MÖglichkeiten nicht in einem Tageschart-<br />

Intervall dargestellt werden muss!<br />

zu 2 – SekundÑrtrend:<br />

Ein SekundÑrtrend hÑlt drei Wochen bis sechs Monate<br />

an. Warum sollte man dann einen Chart-Zeitrahmen von<br />

mehreren Jahren mit einem Monatschart-Intervall<br />

wÑhlen?<br />

zu 3 – TertiÑrtrend:<br />

Ein TertiÑrtrend hÑlt einige Tage bis drei Wochen an.<br />

HierfÉr ist doch ein Chart-Zeitrahmen von 12 Monaten<br />

mit einem Tageschart-Intervall vÖllig ausreichend!<br />

NatÉrlich bleibt es Ihnen Éberlassen, welchen Chart-<br />

Zeitrahmen Sie mit welchem Chart-Intervall kombinieren.<br />

Sie kÖnnen Ihre Charts ganz nach Ihren Vorstellungen<br />

konstruieren. Meine Liste stellt nur eine<br />

Empfehlung dar, die sich in der Praxis bewÑhrt hat.<br />

Logisch, oder?<br />

BlÜdsinn!<br />

Weniger wÑre<br />

mehr!<br />

FÉhlen Sie sich<br />

diesbezÉglich<br />

bitte ganz frei!<br />

- Seite 45 -


************************************<br />

Zusammenfassung:<br />

In diesem Kapitel haben wir wichtige Voraussetzungen<br />

fÉr unsere spÑteren Analysen besprochen. Wir wissen<br />

nun,<br />

��welches die drei Trend-Richtungen sind: AufwÑrtstrend,<br />

...<br />

��welches die drei Trend-Kategorien sind: PrimÑrtrend,<br />

...<br />

��dass jede Trend-Kategorie ein Teil des Ébergeordneten<br />

Trends ist,<br />

��dass diese GesetzmÑÜigkeit (dieses VerhÑltnis zueinander)<br />

innerhalb der eigenen Anlagestrategie<br />

verstanden werden muss,<br />

��dass jede Trend-Kategorie in einem bestimmten<br />

Zeitrahmen mit dem dazu passenden Zeitintervall<br />

dargestellt werden sollte und<br />

��dass der PrimÑrtrend drei Phasen aufweist:<br />

Akkumulationsphase, ...<br />

************************************<br />

Noch ein Nachwort zu den Trendphasen des<br />

PrimÑrtrends:<br />

Wie bereits erwÑhnt, gelten die genannten Phasen fÉr<br />

den AufwÑrtstrend. Auch der AbwÑrtstrend besteht aus<br />

mehreren Phasen. <strong>Die</strong>se werden hier nicht ausfÉhrlich<br />

aufgefÉhrt, weil sie fÉr Einsteiger wenig Bedeutung<br />

haben.<br />

Einige Leser haben sich mÖglicherweise auch gewÉnscht,<br />

ich hÑtte die ganzen Phasen zeitlich begrenzt.<br />

<strong>Die</strong>s ist leider nicht mÖglich, da die ZeitrÑume von<br />

PrimÑrtrend zu PrimÑrtrend verschieden sind!<br />

- Seite 46 -<br />

Der Trend – Zusammenfassung<br />

*******<br />

AbwÑrtstrend<br />

und ... 2.1.3?<br />

SekundÑrtrend<br />

und ... 2.2.3?<br />

Damit keine<br />

MissverstÑndnisseaufkommen<br />

und ...<br />

2.4.2?<br />

Zeitrahmen =<br />

Gesamtzeit<br />

Zeitintervalle =<br />

Zeiteinheiten<br />

die Phase der<br />

Üffentlichen<br />

Beteiligung und<br />

... 2.3.3?<br />

*******<br />

Nur zur Info:<br />

<strong>Die</strong> Phasen des<br />

AbwÑrtstrends<br />

�� Distributions-<br />

Phase<br />

�� Panikphase<br />

�� Phase der<br />

Hoffnungslosigkeit


So – mit diesem Wissen haben wir eine gute Grundlage<br />

fÉr die folgenden Kapitel geschaffen. Nun ist es an der<br />

Zeit, die Werkzeugkiste wieder hervorzukramen, damit<br />

wir die richtige Handhabung erlernen.<br />

Da auf dieser Seite noch ein wenig Platz ist, zeichne ich<br />

Ihnen noch eine zusammenfassende Tabelle ein:<br />

T<br />

R<br />

E<br />

N<br />

D<br />

S<br />

PrimÑrtrend<br />

SekundÑrtrend<br />

TertiÑrtrend<br />

Legende:<br />

RO = Rangordnung<br />

Der Trend – Zusammenfassung<br />

RO 1<br />

-<br />

Ébergeordneter<br />

Trend<br />

RO 2<br />

-<br />

untergeordneter<br />

Trend<br />

RO 3<br />

-<br />

untergeordneter<br />

Trend<br />

= Haupttrend /<br />

langfristiger Trend /<br />

Dows groÜe Ebbeund<br />

Flutwellen<br />

6 Monate -<br />

mehrere<br />

Jahre<br />

T<br />

R<br />

E<br />

N<br />

D<br />

P<br />

H<br />

A<br />

S<br />

E<br />

N<br />

= Zwischentrend /<br />

mittelfristiger Trend /<br />

Dows kleinere Wellen<br />

3 Wochen - 6 Monate<br />

= Nebentrend /<br />

kurzfristiger Trend /<br />

Dows KrÑuselwellen<br />

Tage - 3 Wochen<br />

Akkumulationsphase<br />

Phase der<br />

Öffentlichen<br />

Beteiligung<br />

Distributionsphase<br />

- Seite 47 -


Ich hatte einen Traum:<br />

- Seite 48 -<br />

Jeder ÄChartÅ meiner Depotwerte<br />

schaffte es in die ÄChartsÅ<br />

und jede neue Spekulation<br />

wurde zum ÄChartbreakerÅ.<br />

WÇre ich doch bloÉ nicht aufgewacht!<br />

3 – Der Chart<br />

3.1 – Chart, <strong>Charttechnik</strong>, <strong>Charttechnik</strong>er<br />

und ihr Gesetzeskodex<br />

<strong>Die</strong> <strong>Charttechnik</strong> hat ihren Namen vom Chart – der<br />

grafischen Darstellung eines historischen Aktien-<br />

Kursverlaufs. Er ist das wichtigste Werkzeug der <strong>Charttechnik</strong>er.<br />

Andere Bezeichnungen dieses ÅBerufsstandesÇ<br />

sind:<br />

��Chartist<br />

��technischer Analyst<br />

��Techniker<br />

Der Chart – 3<br />

Der <strong>Charttechnik</strong>er konzentriert sich auf die Auswertung<br />

der Charts und wendet damit die Technische<br />

Analyse oder auch <strong>Charttechnik</strong> an. Sie dient dazu,<br />

TrendÑnderungen frÉhzeitig zu erkennen und zukÉnftige<br />

Trends vorherzusagen!<br />

Wolfgang<br />

Molzahn<br />

Chart<br />

Prophetischer<br />

Weitblick<br />

mittels der<br />

Auswertung von<br />

Charts!


Der Chart – 3.1<br />

Chartisten handeln gewÜhnlich nach einem<br />

Gesetzeskodex mit 7 Bekenntnissen:<br />

1. Mein wichtigstes Werkzeug ist der Chart!<br />

2. Der historische Aktien-Kursverlauf ist absolut vertrauenswÉrdig!<br />

3. Der historische Aktien-Kursverlauf enthÑlt alles,<br />

was Kurse beeinflussen kann!<br />

4. Kurse bewegen sich in Trends!<br />

5. Das Volumen muss den Trend bestÑtigen!<br />

6. <strong>Die</strong> historischen Aktien-KursverlÑufe senden<br />

Signale aus!<br />

7. Durch die historischen Aktien-KursverlÑufe und<br />

die Signale lassen sich voraussichtliche KursverlÑufe<br />

vorhersagen!<br />

Ich gelobe, diese Bekenntnisse in meinem Herzen zu<br />

tragen und allzeit gemÑÜ ihrer Aussagen zu analysieren<br />

und zu handeln.<br />

Unterschrift<br />

So, das musste sein. Nun gehÖren Sie dazu!<br />

Willkommen im Kreis der Chartisten. Ihre Werkzeuge<br />

haben Sie ja bereits erhalten!<br />

Chart<br />

+ VertrauenswÉrdigkeit<br />

+ beeinflussende<br />

Fakten<br />

+ Trend<br />

+ Volumen<br />

+ Signale<br />

= kÉnftiger<br />

Kursverlauf<br />

Und mein<br />

Kapital zusÑtzlich<br />

mit Stop-<br />

Kursen abzusichern!<br />

Werkzeuge:<br />

Chart<br />

Volumen<br />

Indikatoren<br />

Oszillatoren<br />

- Seite 49 -


************************************<br />

Zusammenfassung:<br />

Wir stehen am Ende eines sehr umfassenden Kapitels.<br />

Dennoch und weil meine Leser dies schÑtzen, mÖchte ich<br />

hier noch eine Zusammenfassung mit der Konzentration<br />

auf das Wesentliche zu Papier bringen.<br />

Begonnen haben wir das Chart Kapitel, indem wir – indem<br />

Sie – das Chartisten-Bekenntnis unterschrieben<br />

haben. Nach diesem Treueschwur lernten Sie die verschiedene<br />

Charttypen kennen. Da Sie in jedem Chart-<br />

Programm und auch in Online-Tools per Knopfdruck den<br />

Charttyp wechseln kÖnnen, ist es eigentlich egal, welchen<br />

Sie verwenden. Der Einfachheit halber plÑdiere ich fÉr<br />

den Linienchart.<br />

<strong>Die</strong> Einzelheiten einer Chartkonstruktion werden<br />

Ihnen ohne groÜen LernfleiÜ sozusagen automatisch in<br />

Fleisch und Blut Ébergehen. Ein Chart zeigt den Kursverlauf<br />

Éber einen bestimmten Zeitraum mit einem von<br />

Ihnen gewÑhlten Zeitintervall, das den Namen des Charts<br />

bestimmt – zum Beispiel: Tageschart. <strong>Die</strong> Skalierung ist<br />

entweder arithmetisch (linear) oder logarithmisch (prozentual).<br />

Als nÑchstes haben wir die Linien des Charts besprochen.<br />

Sie erinnern sich? Da ging es um Trendlinien –<br />

AufwÑrts- und AbwÑrtstrendlinien –, Trendkanallinien<br />

(RÉckkehrlinien) – AufwÑrts- und AbwÑrtstrendkanallinien<br />

–, und UnterstÉtzungs- und Widerstandslinien, die<br />

sich auch ins Gegenteil verwandeln kÖnnen.<br />

In Kapitel 3.5 habe ich Ihnen elf Trend-Formationen<br />

in ihrem Entstehungs-Szenario vorgestellt:<br />

��die Schulter-Kopf-Schulter-Formation – kurz: SKS<br />

- Seite 126 -<br />

Der Chart – Zusammenfassung<br />

*******<br />

3.1 – Das<br />

Chartisten-<br />

Bekenntnis!<br />

3.2 – <strong>Die</strong><br />

Charttypen<br />

3.3 – <strong>Die</strong> Chartkonstruktion<br />

3.4 – Charts<br />

und Linien<br />

3.5 – Charts<br />

und Trend-<br />

Formationen


Der Chart – Zusammenfassung<br />

��die inverse Schulter-Kopf-Schulter-Formation –<br />

kurz: iSKS<br />

��die M-Formation<br />

��die W-Formation<br />

��die Dreifachhoch-Formation<br />

��die Dreifachtief-Formation<br />

��die symmetrische Dreiecks-Formation<br />

��die aufsteigende Dreiecks-Formation<br />

��die absteigende Dreiecks-Formation<br />

��die Wimpel-Formation<br />

��die Flaggen-Formation<br />

Und dann ging es ans Eingemachte. Endlich habe ich<br />

Sie Éber die vier Chart-Signale in Kenntnis gesetzt:<br />

��die Einstiegssignale,<br />

��die Trendwendesignale, die ja gleichzeitig auch Einstiegs-<br />

und Ausstiegssignale sind,<br />

��die Trendfortsetzungssignale, die auch sowohl als<br />

Einstiegs- und Ausstiegssignale genutzt werden<br />

kÖnnen,<br />

��und die Ausstiegssignale.<br />

<strong>Die</strong>se Signale haben wir aus den bereits besprochenen<br />

Linien und Formation herausgearbeitet und dabei noch<br />

wertvolle zusÑtzliche Information entdeckt:<br />

��die 3% Regel fÉr den ÅzuverlÑssigenÇ Durchbruch,<br />

��die Eigenart eines Throw- oder Pullbacks und<br />

��den kalkulierbaren Mindestkursanstieg und -fall.<br />

In Kapitel 3.6.7 habe ich die Trendfortsetzungssignale<br />

des AbwÑrtstrends weder den Einstiegs- noch den Ausstiegssignalen<br />

zugeordnet. Es sind eher ÅZu spÑt!Ç-<br />

Signale, weil Sie zum Zeitpunkt der Signale Ihre Aktien<br />

lÑngst verkauft haben sollten. Es gibt aber auch die<br />

MÖglichkeit, solche Signale zu nutzen, worÉber ich in<br />

Exkurs 2 geschrieben habe.<br />

3.6 – Charts<br />

und deren<br />

Signale<br />

- Seite 127 -


Ganz zum Schluss der AusfÉhrungen Éber die<br />

Trendfortsetzungs-Formations-Signale im AufwÑrts- und<br />

auch im AbwÑrtstrend habe ich Ihnen zwei weitere<br />

Formationen, die Sie schon in etwas anderer Ausbildung<br />

kannten, beschrieben:<br />

��die inverse AufwÑrtstrend-Schulter-Kopf-Schulter-<br />

Formation und<br />

��die AbwÑrtstrend-Schulter-Kopf-Schulter-Formation.<br />

Drei Exkurse beendeten dieses Kapitel. Im Exkurs<br />

Éber pro- und antizyklisches Handeln habe ich Ihnen<br />

vermittelt, dass der prozyklische Åmit dem TrendÇ-<br />

Anleger auf Sicherheit bedacht und der antizyklische<br />

Ågegen den TrendÇ-Anleger eher risikofreudiger ist.<br />

MÖglich und denkbar ist aber auch, dass man beide<br />

Strategien miteinander vermischt.<br />

Exkurs zwei behandelt Short- und Long-Postionen<br />

aus der Sicht von Anlagesituationen. Wer Åshort gehtÇ<br />

setzt auf fallende Kurse. <strong>Die</strong>se Vorgehensweise eignet<br />

sich fÉr den AbwÑrtstrend und hier kÖnnen Sie auch aus<br />

den Signalen der Trendfortsetzungsformationen des<br />

AbwÑrtstrends Kapital schlagen.<br />

Im letzten Exkurs ging es dann noch um die RealitÑt<br />

beim Einzeichnen von Linien und Formationen, die<br />

ZuverlÑssigkeit von Signalen und den Einsatz der<br />

Stop-Loss-Order. Experimentieren Sie mit den Linien,<br />

seien Sie geduldig, wenn es um die Ausbildung der<br />

Formationen geht, rechnen Sie mit Falschsignalen / Fehlsignalen<br />

und sichern Sie Ihr Kapital zusÑtzlich durch<br />

Stop-Kurse ab.<br />

Eine weitere wichtige Sache verdient es extra genannt<br />

zu werden. Dabei geht es um Trendwende- und<br />

Trendfortsetzungs-Formationen. Trendwende-Formationen<br />

treten in primÑren, also langfristigen Trends<br />

auf und benÜtigen fÉr ihre Ausbildung viel Zeit.<br />

- Seite 128 -<br />

Der Chart – Zusammenfassung<br />

Exkurs 1:<br />

Pro- und antizyklisches<br />

Handeln<br />

Exkurs 2:<br />

Short- und<br />

Long-Positionen<br />

Exkurs 3:<br />

Linien,<br />

Formationen,<br />

Falschsignale<br />

und Stop-Loss-<br />

Orders<br />

Wichtig!


Der Chart – Zusammenfassung<br />

Ganz anders die Trendfortsetzungs-Formationen. <strong>Die</strong><br />

in diesem Ratgeber genannten benÜtigen nur eine bis<br />

vier Wochen um ihre Formation abzuschlieáen.<br />

Deshalb sind sie in den sekundÑren / mittelfristigen<br />

und tertiÑren / kurzfristigen Trends zu finden.<br />

************************************<br />

Kapitel 3 war ein sehr inhaltsreiches Kapitel. Das<br />

kÖnnte dazu fÉhren, dass so mancher Leser den Eindruck<br />

hat, dass dieses Wissen fÉr seinen Einsatz vÖllig ausreichend<br />

ist. SchlieÜlich kann man ja nun den Trend in<br />

etwa voraussehen, Signale erkennen und Mindestkursziele<br />

bestimmen.<br />

Vor dieser falschen Meinung mÖchte ich Sie eingehend<br />

warnen. NatÉrlich ÅkÖnnenÇ Sie all die genannten Dinge<br />

und werden Ihr BeurteilungsvermÖgen durch Erfahrung<br />

verbessern. Aber fÉr das Kaufen und Verkaufen von<br />

Aktien sind Ihre bisherigen Kenntnisse nicht ausreichend!<br />

Es wÑre geradezu gefÑhrlich, sich mit Ihrem<br />

bisherigen Lernerfolg zufriedenzugeben und die anderen<br />

Werkzeuge auÜer Acht zu lassen.<br />

Ganz wichtig ist dabei Werkzeug zwei – die Betrachtung<br />

des Volumens. Darum soll es im nÑchsten<br />

Kapitel gehen!<br />

Wichtig!<br />

*******<br />

Falsche Vorstellung!<br />

Warnung!<br />

Und so geht's<br />

weiter!<br />

- Seite 129 -


- Seite 130 -<br />

Volume goes with the Trend!<br />

Das Volumen geht mit dem Trend!<br />

Es braucht KÄufer,<br />

um Aktien zum Steigen zu bringen,<br />

aber fallen kÇnnen sie durch<br />

ihr eigenes Gewicht!<br />

4 – Das Volumen<br />

Das Volumen – 4<br />

áber das Volumen habe ich in diesem Ratgeber schon<br />

einige wichtige Dinge gesagt, nÑmlich dass<br />

��es die Anzahl der Aktien ist, die an einem Tag von<br />

einer Aktiengesellschaft den Besitzer gewechselt<br />

hat,<br />

��es ein Indikator ist,<br />

��der englische Begriff ÅVolumeÇ mit Volumen und<br />

Umsatz ins Deutsche Ébersetzt wird und diese Begriffe<br />

in der <strong>Charttechnik</strong> austauschbar verwendet<br />

werden,<br />

��es ein Licht auf den im Chart dargestellten Kursverlauf<br />

wirft und<br />

��Sie keine Kauf- oder Verkaufs-Entscheidung ohne<br />

die zusÑtzliche Betrachtung des Volumens treffen<br />

sollten.<br />

Wenn ein Automechaniker sich unter einem Fahrzeug<br />

zu schaffen macht, dann benÖtigt er sein zweitwichtigstes<br />

Werkzeug – das Licht.<br />

Wenn Sie den Kursverlauf des Charts begutachten,<br />

Linien und Formationen erkannt und eingezeichnet<br />

haben, dann mÉssen Sie unbedingt das Volumen ein<br />

BÜrsenweisheit<br />

Wallstreet-<br />

Redensart<br />

Merke:<br />

Nach dem<br />

Chart ist das<br />

Volumen das<br />

wichtigste<br />

Werkzeug!


Das Volumen – 4.1<br />

Licht auf diese Konstruktionen werfen lassen, um sichere<br />

Entscheidungen fÑllen zu kÖnnen.<br />

Bevor wir diesbezÉglich ins Detail gehen, muss ich<br />

Einiges von dem, was ich zu Beginn des Kapitels gesagt<br />

habe, vertiefen. Es ist nÑmlich wieder einmal so, dass es<br />

den AnfÑngern noch schwerer gemacht wird, als es so<br />

schon ist. Nicht dass die Sache allzu kompliziert wÑre,<br />

nein, das nicht – verwirrend wÑre wohl der treffendere<br />

Ausdruck. OK, dann lassen Sie uns das ÅRÑtselÇ lÖsen!<br />

4.1 – ÅVolumeÇ = Volumen = Umsatz ≠<br />

Volumen ≠ Umsatz<br />

Laut Duden ist das Volumen unter anderem die<br />

"Gesamtmenge von etwas" (ê Duden - <strong>Die</strong> deutsche<br />

Rechtschreibung, 24. Aufl. Mannheim 2006 [CD-ROM])<br />

und Umsatz bezeichnet "Bruttoeinnahmen" (ê Duden -<br />

Das SynonymwÖrterbuch, 4. Aufl. Mannheim 2007 [CD-<br />

ROM]). Das lÑsst vermuten, dass das<br />

��Volumen der StÉckzahl und<br />

��der Umsatz dem Gesamtwert entspricht.<br />

Das wÑre allerdings zu einfach. Es kann nÑmlich auch<br />

umgekehrt sein. Manch- oder oftmals wird mit dem<br />

��Volumen der Gesamtwert und<br />

��mit dem Umsatz die StÉckzahl angegeben!<br />

Sie haben hoffentlich das kleine WÖrtchen ÅkannÇ bemerkt.<br />

Man kann sich nÑmlich auch darauf nicht verlassen.<br />

Sowohl an BÖrsen als auch in Internet-Tools und<br />

bei Software-Programmen werden die Begriffe und deren<br />

Inhalte vertauscht.<br />

Mal wird das Volumen in ÅStÉckzahlÇ angegeben – an<br />

anderer Stelle in €. Dasselbe gilt fÉr den Umsatz. Und es<br />

Das Thema<br />

ÅVolumenÇ ist<br />

nicht schwer zu<br />

verstehen – es<br />

wird nur<br />

verwirrend<br />

darÉber gesprochen!<br />

Da geht's ja<br />

schon los!<br />

Volumen:<br />

... StÉck<br />

oder<br />

... €?<br />

Umsatz:<br />

... €<br />

oder<br />

... StÉck?<br />

- Seite 131 -


versteht sich von selbst, dass da wohl ein kleiner und<br />

vielleicht sogar bedeutender Unterschied herrscht!<br />

4.1.1 – Definition von Volumen und Umsatz<br />

Deshalb ist es an dieser Stelle wichtig, dass wir uns<br />

darauf einigen, von was wir sprechen – wie wir Volumen<br />

und Umsatz definieren:<br />

- Seite 132 -<br />

Definition von ÅVolumenÇ und ÅUmsatzÇ<br />

Volumen<br />

Umsatz<br />

Das Volumen – 4.1<br />

= die StÉckzahl der an<br />

einem Tag gehandelten Aktien!<br />

zum Beispiel: 1200 StÉck<br />

= der Gesamtwert der an<br />

einem Tag gehandelten Aktien!<br />

zum Beispiel: 100.000 €<br />

4.1.2 – <strong>Die</strong> Wichtigkeit der Unterscheidung<br />

Warum mache ich solch groÜes Aufheben darum? Nun,<br />

das liegt an dem Unterschied und dem Vorteil des einen<br />

Wertes gegenÉber dem anderen. Lassen Sie mich diese<br />

Aussage an einem Beispiel verdeutlichen:<br />

Nehmen wir einmal an, dass Sie zwei Aktien miteinander<br />

vergleichen. Von Aktie ÅAÇ wurden an einem<br />

bestimmten Tag 2.000 StÉck, von Aktie ÅBÇ 400 StÉck<br />

gehandelt. <strong>Die</strong> Volumen-Balken wÉrden dann<br />

folgendermaÜen aussehen:<br />

Volumen<br />

=<br />

StÉck!<br />

Umsatz<br />

=<br />

€!<br />

Solange Sie<br />

Aktien nicht<br />

miteinander<br />

vergleichen,<br />

kann es Ihnen<br />

egal sein, ob<br />

Ihnen das<br />

Volumen oder<br />

der Umsatz<br />

angezeigt wird!


Das Volumen – 4.1<br />

Dann lassen Sie uns mal den Umsatz der beiden Aktien<br />

berechnen. Aktie ÅAÇ kostete 8 €, Aktie ÅBÇ 40 €.<br />

Umsatz Aktie ÅAÇ = 2.000 x 8 € = 16.000 €<br />

Umsatz Aktie ÅBÇ = 400 x 40 € = 16.000 €<br />

Gravierender kÖnnten die Unterschiede nicht sein. Der<br />

Umsatz – andere nennen es Volumen – zeigt, dass<br />

sowohl das Interesse der AktionÑre als auch die HandelsaktivitÑt<br />

bei beiden Aktien Ñhnlich zu bewerten ist!<br />

Falls Sie also Aktien miteinander vergleichen<br />

wollen, sollten Sie darauf achten, dass Sie das<br />

Volumen in € oder den Umsatz in € zur Analyse verwenden!<br />

Darauf sollten<br />

Sie achten!<br />

- Seite 133 -


Im Folgenden werde ich die Begriffe Volumen und<br />

Umsatz austauschbar verwenden. Sie wissen ja nun,<br />

worauf es ankommt!<br />

4.2 – Volumen ÅBalkenÇ<br />

Normalerweise wird das Volumen unterhalb des Charts<br />

mit kleinen Balken dargestellt. Sie zeigen die UmsÑtze<br />

an:<br />

��Hohe Balken stehen fÉr groÜe UmsÑtze.<br />

��Niedrige Balken stehen fÉr kleine UmsÑtze.<br />

��Bei Tagescharts wird das Gesamtvolumen des Tages<br />

der Kerze (oder dem Balken, dem Punkt ...) zugeordnet.<br />

Bei Wochencharts das der Woche ...<br />

��Manchmal erhalten Sie auch einen ganz besonderen<br />

Service, indem das Volumen durch rote und grÉne<br />

Balken veranschaulicht wird. GrÉne Balken zeigen<br />

an, dass der Kurs im Vergleich zum Vortag (Tageschart)<br />

gestiegen ist; rote Balken, dass er gefallen ist.<br />

4.3 – <strong>Die</strong> Volumen-Analyse<br />

Wenn man damit beginnt, sich mit der Volumen-<br />

Analyse zu beschÑftigen, dann wird man von einer Begriffslawine<br />

fÖrmlich erschlagen. Man hÖrt oder liest von<br />

��Angebot und / oder Nachfrage;<br />

��Druck – Kauf- und / oder Verkaufsdruck;<br />

��AktivitÑt, die ansteigt oder nachlÑsst;<br />

��starkem und / oder schwachem Kurstrend,<br />

��bullish und / oder bearish<br />

��Divergenzen,<br />

��Volumina, die dem Kurs vorauslaufen ...<br />

Das alles kann sehr verwirrend sein. Ich mÖchte daher<br />

versuchen, diese Begriffe mit ein paar SÑtzen auf den<br />

Punkt zu bringen:<br />

- Seite 134 -<br />

Das Volumen – 4.2<br />

Wie geht's<br />

dem Autor?<br />

Danke der Nachfrage.<br />

Ich stehe<br />

ziemlich unter<br />

Druck und sollte<br />

dringendst meine<br />

AktivitÑten<br />

einschrÑnken.<br />

Ansonsten macht<br />

mein schwaches<br />

Herz nicht mehr<br />

lange mit. Stark<br />

wie ein Bulle bin<br />

ich sowieso<br />

schon lange nicht<br />

mehr. Stattdessen<br />

lÑuft mein<br />

Bauch-Volumen<br />

voraus und entwickelt<br />

damit<br />

eine Divergenz<br />

zu meinem Verstand!<br />

Aber ansonsten<br />

ist alles klar!


4.3.1.1.3 – <strong>Die</strong> Dreifachtief-Formation und ihre<br />

Volumenentwicklung<br />

<strong>Die</strong> Dreifachtief-Formation ist eine Variante der iSKS-<br />

Formation mit dem kleinen Unterschied, dass drei Tiefs<br />

in etwa auf einem Niveau liegen. Das Szenario entspricht<br />

in etwa dem der iSKS-Formation. Deshalb werde ich hier<br />

ganz darauf verzichten und nur eine vereinfachte Grafik<br />

aufzeichnen.<br />

Nach wie vor gilt der wichtigste Szenarienpunkt jeder<br />

bullishen Trendwende-Formation: Das Volumen muss<br />

beim Durchbruch der Nacken-, Niveau- oder Widerstandslinie<br />

krÑftig ansteigen!<br />

Damit sind wir mit den Formationen, die einen Trendwechsel<br />

vom AbwÑrts- in einen AufwÑrtstrend anzeigen,<br />

durch. Da ich weiÜ, wie sehr meine Zusammenfassungstabellen<br />

geschÑtzt werden, mÖchte ich Ihnen eine solche<br />

natÉrlich nicht vorenthalten.<br />

- Seite 140 -<br />

Das Volumen – 4.3<br />

Vom Ab- in den<br />

AufwÑrtstrend<br />

–<br />

Dreifachhoch<br />

Echtheitszertifikat!


Trendwende-<br />

Formationen<br />

iSKS =<br />

inverse<br />

Schulter-Kopf-<br />

Schulter-<br />

Formation<br />

W-<br />

Formation<br />

Dreifachtief-<br />

Formation<br />

Das Volumen – 4.3<br />

Chart & Volumen<br />

Vom AbwÑrtstrend in den AufwÑrtstrend!<br />

Erkennungs-<br />

Logo<br />

Anzeige AufwÑrtstrend WICHTIG!<br />

1 =<br />

Bruch der Nackenlinie =<br />

Wende zum AufwÑrtstrend<br />

1 =<br />

Bruch der Niveaulinie =<br />

Wende zum AufwÑrtstrend<br />

1 =<br />

Bruch der<br />

Widerstandslinie =<br />

Wende zum AufwÑrtstrend<br />

4.3.1.2 – <strong>Die</strong> Volumenentwicklungen der vom<br />

AufwÑrts- in den AbwÑrtstrend-Wende-Formationen<br />

Schon in Kapitel 3 haben Sie gesehen, dass es sechs<br />

Trendwende-Formationen gibt. Drei davon zeigen eine<br />

Trendwende vom AbwÑrtstrend in einen neuen AufwÑrtstrend<br />

an:<br />

��die inverse Schulter-Kopf-Schulter-Formation –<br />

iSKS –,<br />

2 =<br />

Mindest-<br />

Kursanstieg<br />

3 =<br />

bullisher<br />

Ausbruch<br />

mit groáen<br />

Volumen<br />

Und schon<br />

geht's weiter!<br />

Aber Sie dÉrfen<br />

gerne auch mal<br />

eine Pause einlegen!<br />

- Seite 141 -


Zusammenfassungstabelle: Chart & Volumen<br />

Vom AufwÑrtstrend durch die Konsolidierung zur Fortsetzung des AufwÑrtstrends!<br />

Trendfortsetzungs-<br />

Formationen<br />

Symmetrische<br />

AufwÑrtstrend-<br />

Dreiecks-<br />

Formation<br />

Aufsteigende<br />

Dreiecks-<br />

Formation<br />

AufwÑrtstrend-<br />

Flaggen-<br />

Formation<br />

AufwÑrtstrend-<br />

Wimpel-<br />

Formation<br />

Inverse<br />

Trendfortsetzungs-<br />

Schulter-Kopf-<br />

Schulter<br />

Formation<br />

Das Volumen – 4.3<br />

Erkennungs-<br />

Logo<br />

Anzeige AufwÑrtstrend WICHTIG!<br />

1 = Bruch der oberen<br />

Trendlinie = Fortsetzung<br />

des AufwÑrtstrends.<br />

Beim bullishen<br />

Ausbruch steigt<br />

das Volumen stark an!<br />

2 = 2/3-Markierung<br />

beachten!<br />

1 = Bruch der oberen<br />

Trendlinie =<br />

Fortsetzung<br />

des AufwÑrtstrends.<br />

-<br />

Beim bullishen<br />

Ausbruch steigt<br />

das Volumen stark an!<br />

1 =<br />

Bruch der oberen<br />

Trendlinie =<br />

Fortsetzung<br />

des AufwÑrtstrends.<br />

-<br />

Beim bullishen<br />

Ausbruch explodiert<br />

das Volumen!<br />

1 = Bruch der<br />

Nackenlinie =<br />

Fortsetzung<br />

des AufwÑrtstrends.<br />

-<br />

Beim bullishen<br />

Ausbruch steigt<br />

das Volumen stark an!<br />

PrimÑr-Trendrichtung<br />

&<br />

PrimÑr-Trendstadium<br />

beachten!<br />

1 =<br />

3% Kurswert-<br />

Regel beachten!<br />

3 =<br />

Mindestkursanstieg!<br />

- Seite 151 -


Man soll die Ereignisse nicht mit den Augen<br />

verfolgen, sondern mit dem Kopf.<br />

Oft ist es sogar an der BÇrse besser,<br />

die Augen zu schlieÜen.<br />

5 – Indikatoren und Oszillatoren<br />

Es ist schon ein paar Seiten her, dass ich Ihnen das Indikatoren-<br />

und Oszillatoren-Werkzeug vorgestellt habe.<br />

ÅDamalsÇ sprach ich davon, dass beide Werkzeuge Indikatoren<br />

sind. <strong>Die</strong> Trendfolge-Indikatoren zeigen<br />

Trends an und die Oszillatoren-Indikatoren zeigen<br />

ZustÑnde an.<br />

5.1 – Allgemeines Éber Indikatoren und<br />

Oszillatoren<br />

Bevor wir diese Aussage vertiefen, mÖchte ich zunÑchst<br />

nochmals auf unser Beispiel von der Autoreparatur und<br />

den vier Werkzeugen kommen. Bisher hatte ich behauptet,<br />

dass das Volumen das zweitwichtigste Werkzeug<br />

darstellt und dem Licht entspricht, das bei einer<br />

Unterbodenreparatur sehr wichtig ist.<br />

Bildlich gesprochen soll das Volumen ein Licht auf<br />

den Chart werfen, um sicherere Entscheidungen<br />

treffen zu kÜnnen. Aber fÉr welches Werkzeug steht<br />

eigentlich der Chart?<br />

ZunÑchst dachte ich an das DiagnosegerÑt. Aber dafÉr<br />

benÖtige ich kein Licht. Dann kam mir die Idee mit dem<br />

menschlichen Auge (der ganze Mensch als Werkzeug am<br />

KFZ – Sehsinn, GehÖrsinn, Geruchsinn und Tastsinn).<br />

<strong>Die</strong>sen Vergleich finde ich gut. Das geschulte Auge ist<br />

das wichtigste Werkzeug, wenn es darum geht, BeschÑdigungen<br />

usw. am Fahrzeugboden zu erkennen.<br />

- Seite 160 -<br />

Indikatoren und Oszillatoren – 5<br />

Andrç<br />

Kostolany<br />

WICHTIG!<br />

Weil in der<br />

Literatur die<br />

Begriffe "Indikator"<br />

und<br />

"Trendfolge-<br />

Indikator" sehr<br />

oft synonym<br />

gebraucht<br />

werden, habe<br />

ich das auch<br />

getan. Streng<br />

genommen<br />

unterteilen sich<br />

die "Indikatoren"<br />

in<br />

"Trendfolge-<br />

Indikatoren"<br />

und<br />

"Oszillatoren"!<br />

Volumen<br />

=<br />

Licht<br />

Chart<br />

=<br />

Sehsinn


Indikatoren und Oszillatoren – 5.1<br />

Gerade gestern wurde mir das sehr bewusst. Ich<br />

kontrollierte die Bremszylinder und stellte dabei fest,<br />

dass alles in Ordnung war. Aber ich hatte doch Probleme<br />

– woher kamen sie nur?<br />

Da schnappte ich mir das Volumen (das Licht) und<br />

kontrollierte erneut. Und da entdeckte ich bei der EntlÉftungsschraube<br />

den Haarriss am Bremszylinder. Beim<br />

Erkennen war das wichtigste Werkzeug das Auge, aber<br />

ohne Zuhilfenahme des Lichts hÑtte ich fast eine Fehlentscheidung<br />

getroffen.<br />

Es bleibt dabei – das wichtigste Werkzeug der <strong>Charttechnik</strong><br />

ist und bleibt der Chart. Aber ohne eine eingehende<br />

Beleuchtung durch das Volumen sollte man<br />

keine Entscheidungen treffen!<br />

<strong>Die</strong> Indikatoren und Oszillatoren nenne ich die<br />

Entweder-Oder-Werkzeuge. Gerade wenn man unter<br />

dem Fahrzeug irgendwelche technischen Probleme lÖsen<br />

mÖchte, dann braucht man entweder Werkzeug fÉr<br />

Schrauben mit verschiedenen SchlÉsselweiten, also zum<br />

Beispiel den 17ner RingschlÉssel oder Schraubendreher<br />

wie zum Beispiel den Kreuzschlitz-Schraubendreher fÉr<br />

das LÖsen der Bremstrommel. Entweder – oder! Mit<br />

einem RingschlÉssel kann ich die Bremstrommel nicht<br />

lÖsen und mit einem Kreuzschlitz-Schraubendreher<br />

werde ich keine Auspuffschelle Öffnen kÖnnen.<br />

Und ganz grob gesagt gilt dies auch fÉr die Indikatoren<br />

und Oszillatoren. Entweder benÖtige ich einen Indikator<br />

oder einen Oszillator.<br />

Sehsinn<br />

+<br />

Licht<br />

=<br />

bessere<br />

Entscheidungsfindung<br />

Entweder-<br />

Oder-<br />

Werkzeug<br />

=<br />

Entweder<br />

verwende ich<br />

einen Indikator<br />

oder einen<br />

Oszillator!<br />

- Seite 161 -


Indikatoren und Oszillatoren – 5.2<br />

- Seite 193 -


Indikatoren und Oszillatoren – 5.2<br />

5.2.3 – <strong>Die</strong> ÅBollinger BÑnderÇ<br />

<strong>Die</strong> Bollinger BÑnder sind eine Weiterentwicklung<br />

der gleitenden Durchschnitte und der ProzentbÑnder<br />

(= weitere Indikatoren), die im Chart-Fenster angezeigt<br />

werden. Sie sind zudem ein Trendfolge-Indikator, die<br />

natÉrlich auch als Oszillator eingesetzt werden. Hier geht<br />

es aber nur um seine Funktion als Trendfolge-Indikator.<br />

Im Zusammenhang mit ÅBÑndernÇ werden of verschiedene<br />

Begriffe gebraucht:<br />

��BÑnder / Bands – der Indikator besteht aus drei<br />

BÑndern / Linien<br />

��UmhÉllungen / Envelopes – der Indikator umhÉllt<br />

den Kursverlauf<br />

��Kanallinien / Channels – der Kurs verlÑuft wie in<br />

einem Kanal<br />

5.2.3.1 – <strong>Die</strong> Konstruktion der Bollinger BÑnder<br />

<strong>Die</strong> Bollinger BÑnder bestehen aus drei BÑndern:<br />

��dem mittleren Band / der mittleren Linie – die<br />

standardmÑÜig ein 20-Tage gleitender Durchschnitt<br />

ist,<br />

��dem oberen Band / der oberen Linie – die den<br />

gleitenden Durchschnitt plus einer Standardabweichung<br />

abbildet und<br />

��dem unteren Band / der unteren Linie – die den<br />

gleitenden Durchschnitt minus der Standardabweichung<br />

abbildet.<br />

Bollinger<br />

BÑnder<br />

Entwickler:<br />

John Bollinger<br />

BÑnder, Bands<br />

oder<br />

UmhÉllungen /<br />

Envelopes<br />

oder<br />

Kanallinien /<br />

Channels<br />

3 BÑnder<br />

+<br />

Kurslinie<br />

im<br />

Chartfenster<br />

- Seite 199 -


Lassen Sie uns diese Standardabweichung nÑher betrachten:<br />

Auf der linken ProzentbÑnder-Grafik ist deutlich zu<br />

sehen, dass das obere und das untere Band immer gleich<br />

weit vom mittleren Band entfernt ist.<br />

Ganz anders die Bollinger BÑnder. <strong>Die</strong> Kurslinie ist<br />

dieselbe, der gleitende Durchschnitt (die Mittellinie) ist<br />

derselbe – aber die obere und untere Linie sind ganz<br />

anders. Woran liegt das?<br />

Nun, die ProzentbÑnder haben zum gleitenden Durchschnitt<br />

einen Abstand in %. <strong>Die</strong> Bollinger BÑnder dagegen<br />

haben eine Standardabweichung zum<br />

gleitenden Durchschnitt. Und diese Standardabweichung<br />

wird aus der Kursschwankung (VolatilitÑt)<br />

multipliziert mit einem Faktor gebildet!<br />

Von daher liegt es auf der Hand, dass sich die BÑnder je<br />

nach VolatilitÑt dem gleitenden Durchschnitt nÑhern oder<br />

entfernen. Schwanken die Kurse sehr (= Zunahme der<br />

VolatilitÑt), so dehnen sich die BÑnder. Nimmt die<br />

VolatilitÑt ab, so verengen sich die BÑnder. Man spricht<br />

dann auch von einem ruhigen Markt.<br />

<strong>Die</strong> restlichen Dinge mÖchte ich Ihnen an einer<br />

weiteren Grafik vor Augen fÉhren. Es geht dabei um die<br />

Widerstands- und UnterstÉtzungslinie in den ver-<br />

- Seite 200 -<br />

Indikatoren und Oszillatoren – 5.2<br />

Der kleine und<br />

doch groáe<br />

Unterschied<br />

zwischen ProzentbÑndern<br />

und den<br />

Bollinger<br />

BÑndern.<br />

Mit den<br />

Bollinger<br />

BÑndern lÑsst<br />

sich die<br />

VolatilitÑt<br />

ablesen!


Indikatoren und Oszillatoren – 5.2<br />

schiedenen TrendmÑrkten und den áberkauft- und<br />

áberverkauft-Bereich:<br />

Wie Sie sehen, habe ich den Kursverlauf in drei Abschnitte<br />

unterteilt – den SeitwÑrtstrendmarkt (links),<br />

den AbwÑrtstrendmarkt (Mitte) und den AufwÑrtstrendmarkt<br />

(rechts). Zudem habe ich ein altes Thema<br />

wieder aufleben lassen, nÑmlich die UnterstÉtzungs- und<br />

Widerstandslinien. Bei den Bollinger BÑndern stoÜen die<br />

Kurse am oberen Band auf Widerstand und finden am<br />

unteren Band UnterstÉtzung. Wichtig ist nur, dass man<br />

weiÜ, wie diese Linien je nach Trend zuzuordnen sind.<br />

<strong>Die</strong> Grafik und die folgende Beschreibung geben darÉber<br />

Auskunft:<br />

Im SeitwÑrtstrendmarkt schwingt die Kurslinie zwischen<br />

der oberen und unteren Linie. Dadurch ist<br />

die obere Linie die Widerstandslinie und<br />

die untere Linie die UnterstÉtzungslinie.<br />

Im AbwÑrtstrend verÑndert sich das Bild. Hier<br />

schwingt die Kurslinie zwischen dem gleitenden Durch-<br />

oL = obere<br />

Linie<br />

Wl = Widerstandslinie<br />

GD =<br />

gleitender<br />

Durchschnitt<br />

Ml = Mittellinie<br />

uL = untere<br />

Linie<br />

Ul = UnterstÉtzungslinie<br />

SeitwÑrtstrend:<br />

oL = Wl<br />

Ml = GD<br />

uL = Ul<br />

AufwÑrtstrend:<br />

Ml = Wl<br />

uL = Ul<br />

AbwÑrtstrend:<br />

oL = Wl<br />

Ml = Ul<br />

- Seite 201 -


- Seite 230 -<br />

Das Volumen lÄuft<br />

dem Kurs voraus!<br />

6 – Das Volumen II<br />

Das Volumen II – 6<br />

In Kapitel 4 habe ich Ihnen die Volumen-Analyse und<br />

die Volumen-Entwicklung bei Formationen nahegebracht.<br />

Dort ist sie ganz besonders hilfreich und dort<br />

kann man auch die wichtigen Signale in der grafischen<br />

Darstellung durch Volumen-Balken gut ablesen.<br />

Aber ein Chart beinhaltet nicht nur Formationen. Er<br />

zeigt vor allen Dingen den ganz ÅnormalenÇ Kursverlauf<br />

auf, dessen Trends wir erkennen und in Bezug auf deren<br />

StÑrken und SchwÑchen analysieren wollen. Und auch da<br />

spielt das Volumen eine groÜe Rolle. Es wirft ein Licht<br />

auf die Kursbewegungen und bestÑtigt diese oder gibt<br />

FrÉhwarnungen heraus.<br />

Vielleicht fragen Sie sich nun, warum ich diese Dinge<br />

nicht gleich in Kapitel 4 behandelt habe? Das ist eine berechtigte<br />

Frage. In den ersten zwei Versionen von Kapitel<br />

4 waren sie dort auch untergebracht. Aber das Ergebnis<br />

befriedigte mich nicht, weil ich zu der Ansicht kam, dass<br />

Einsteiger sich an dieser Stelle mit der grafischen Darstellung<br />

in Form von Balken sehr schwer tun wÉrden.<br />

Es ist leicht dahergesagt, dass Ådas Volumen mit<br />

dem Trend gehtÇ. <strong>Die</strong> Praxis und was darÉber geschrieben<br />

wird ist hÜchst verwirrend. Ich gebe Ihnen<br />

einmal eine Kostprobe davon:<br />

In einem AufwÑrtstrend sollte das Volumen bei<br />

steigenden Kursen zunehmen und bei fallenden<br />

Kursen abnehmen.<br />

BÜrsenweisheit<br />

Fortsetzung von<br />

Kapitel 4!<br />

Themen:<br />

- Das Volumen<br />

im AufwÑrtstrend.<br />

- Das Volumen<br />

im AbwÑrtstrend.<br />

- Divergenzen<br />

zwischen dem<br />

Volumen und<br />

dem Kurs.<br />

- Das Volumen<br />

lÑuft dem Kurs<br />

voraus.<br />

Nach der<br />

LektÉre dieses<br />

Kapitels werden<br />

Sie dafÉr kein<br />

VerstÑndnis<br />

haben!


Das Volumen II – 6<br />

So weit, so gut – aber wie lautet dieser Satz fÉr den<br />

AbwÑrtstrend? So:<br />

In einem AbwÑrtstrend sollte das Volumen bei<br />

fallenden Kursen zunehmen und bei steigenden<br />

Kursen abnehmen.<br />

Und dann erscheint fÉr gewÖhnlich noch der abschlieÜende<br />

Satz:<br />

Das sind die Kennzeichen eines gesunden und<br />

intakten Trends!<br />

Verstehen Sie mich bitte nicht falsch. Ich mÖchte mit<br />

keiner Silbe sagen, dass diese Aussagen falsch sind. Aber<br />

an anderen Stellen kÖnnen Sie in der Fachliteratur auch<br />

diese SÑtze lesen:<br />

Steigen in einem AufwÑrtstrend die Kurse an, so<br />

sollte auch das Volumen ansteigen.<br />

Fallen in einem AbwÑrtstrend die Kurse ab, so sollte<br />

auch das Volumen abnehmen.<br />

Was ist nun richtig – was falsch? Oder mÉsste man die<br />

Aussagen noch genauer ausfÉhren? Wie gesagt: Ich<br />

werde mir bezÉglich der Aussagen kein Urteil erlauben<br />

und werde Sie zusÑtzlich vor weiteren AusfÉhrungen verschonen!<br />

Im Gegenzug mÖchte ich Ihnen einen viel einfacheren<br />

Weg aufzeigen, um die noch ausstehenden Lektionen<br />

zum Volumen zu vervollstÑndigen. Damit dies mÖglich<br />

ist, mussten wir zunÑchst Éber die Indikatoren sprechen,<br />

denn die Beurteilung langfrister Trends, Divergenzen<br />

und Volumen, die dem Kurs vorauslaufen, lassen sich<br />

sehr gut mit dem On-Balance-Volume-Indikator erkennen<br />

und erklÑren.<br />

WÑre das denn<br />

nicht eine Divergenz?<br />

Mir ist ein<br />

kranker<br />

AbwÑrtstrend<br />

lieber!<br />

So ist es keine<br />

Divergenz!<br />

Der einfache<br />

Weg aus dem<br />

Volumenchaos!<br />

- Seite 231 -


6.1 – Der ÅOn-Balance-Volume = OBVÇ<br />

Wie auch immer die BÖrsenweisheit ÅDas Volumen<br />

geht mit dem Trend!Ç in allen Einzelheiten richtig interpretiert<br />

werden muss – die On-Balance-Volume-<br />

Indikator-Linie folgt auf jeden Fall dem Trend –<br />

richtiger wÑre, dass sie den Trend ÅfÉhrtÇ –, bestÑtigt<br />

seine QualitÑt oder warnt vor einem Trendwechsel.<br />

Aber nicht nur das, sie lÑuft dem Kurs auch voraus!<br />

6.1.1 – <strong>Die</strong> Konstruktion des OBV<br />

Ich habe es schon gesagt. Der On-Balance-Volume<br />

wird in einer Linie dargestellt. Hier ein Beispiel:<br />

<strong>Die</strong>se Linie wird durch eine fortlaufende Aufsummierung<br />

des Volumens gebildet. An Tagen mit<br />

steigenden Schlusskursen werden die Volumina addiert,<br />

an Tagen mit fallenden Schlusskursen werden sie subtrahiert.<br />

So lÑsst sich vergleichen, ob die Kurslinie mit<br />

der OBV-Linie einhergeht oder nicht.<br />

6.1.2 – <strong>Die</strong> Regeln fÉr den OBV<br />

OK? Dann will ich Ihnen jetzt einige Regeln zur Hand<br />

geben, die Ihnen schlussendlich hilfreiche Einsichten<br />

zum Chart Ihrer Wahl liefern:<br />

OBV-Regel zum AufwÑrtstrend:<br />

��Der AufwÑrtstrend ist dann intakt, wenn die OBV-<br />

Linie dem Kurstrend folgt – also Ñhnliche Muster<br />

wie der Chart abbildet (inklusive der Richtung).<br />

- Seite 232 -<br />

Das Volumen II – 6.1<br />

OBV<br />

Entwickler:<br />

Joseph<br />

Granvilles<br />

1963<br />

Wenn die<br />

Richtung der<br />

OBV-Linie mit<br />

der Richtung<br />

der Kurslinie<br />

Ébereinstimmt,<br />

spricht man von<br />

einem intakten<br />

Trend!


Das Volumen II – 6.1<br />

OBV-Regel zum AbwÑrtstrend:<br />

��Der AbwÑrtstrend ist dann intakt, wenn die OBV-<br />

Linie dem Kurstrend folgt – also Ñhnliche Muster<br />

wie der Chart abbildet (inklusive der Richtung).<br />

OBV-Regeln zu Divergenzen:<br />

��Divergenzen dÉrfen Sie nur dann fÉr aussagekrÑftig<br />

erachten, wenn sie innerhalb eines intakten<br />

AufwÑrts- oder AbwÑrtstrends auftreten.<br />

��Eine Divergenz liegt dann vor, wenn sich der Kurstrend<br />

und die OBV-Linie nicht bestÑtigen – also die<br />

OBV-Linie nicht in dieselbe Richtung geht.<br />

Man unterscheidet zwischen der bullishen und der<br />

bearischen Divergenz.<br />

<strong>Die</strong> bullishe Divergenz:<br />

��Ihr Kurstrend befindet sich in einem intakten<br />

AbwÑrtstrend mit entsprechender OBV-Linie. Laut<br />

Chart setzt sich der AbwÑrts-Kurstrend fort (die<br />

Kurslinie fÑllt weiterhin). Aber die OBV-Linie bestÑtigt<br />

die Richtung des Kurstrends nicht (die OBV-<br />

Linie steigt an). Das wÑre eine bullishe Divergenz,<br />

die darauf hinweist, dass mÖglicherweise ein<br />

Trendwechsel hin zum AufwÑrtstrend bevorsteht!<br />

<strong>Die</strong> bearishe Divergenz:<br />

��Ihr Kurstrend befindet sich in einem intakten AufwÑrtstrend<br />

mit entsprechender OBV-Linie. Laut<br />

Chart setzt sich der AufwÑrts-Kurstrend fort (die<br />

Kurslinie steigt weiterhin). Aber die OBV-Linie bestÑtigt<br />

die Richtung des Kurstrends nicht (die OBV-<br />

Linie fÑllt). Das wÑre eine bearishe Divergenz, die<br />

darauf hinweist, dass mÖglicherweise ein Trendwechsel<br />

hin zum AbwÑrtstrend bevorsteht!<br />

OBV-"Regel" zum Volumen, das dem Kurs<br />

vorauslÑuft:<br />

��Sie haben es sicherlich schon wahrgenommen.<br />

Wenn eine Divergenz darauf hinweist, dass sich<br />

Divergenzen<br />

sind nur innerhalb<br />

eines<br />

AufwÑrts- oder<br />

AbwÑrtstrends<br />

aussagekrÑftig!<br />

<strong>Die</strong> bullishe<br />

Divergenz<br />

"warnt" vor<br />

einem Trendwechsel<br />

vom<br />

AbwÑrtstrend<br />

in einen AufwÑrtstrend!<br />

<strong>Die</strong> bearishe<br />

Divergenz<br />

warnt vor einem<br />

Trendwechsel<br />

vom AufwÑrtstrend<br />

in einen<br />

AbwÑrtstrend!<br />

- Seite 233 -


mÜglicherweise der Trend Ñndert, dann lÑuft das<br />

Volumen tatsÑchlich dem Kurs voraus. Eine<br />

bullishe Divergenz sagt noch zu Zeiten des AbwÑrtstrends<br />

einen AufwÑrtstrend vorher und eine bearishe<br />

Divergenz sagt noch zu Zeiten des AufwÑrtstrends<br />

einen AbwÑrtstrend vorher. Das Volumen ist damit<br />

dem Kurs "weit" voraus und warnt rechtzeitig vor<br />

mÜglichen TrendÑnderungen!<br />

So, genug der Theorie! Lassen Sie uns diese Regeln in<br />

einer konstruierten Grafik betrachten. Dadurch kann ich<br />

alle MÖglichkeiten auf einmal vorstellen und im Anschluss<br />

daran nochmals kurz kommentieren:<br />

Bereich 1: Der intakte AufwÑrtstrend!<br />

Im Bereich 1 und 2 habe ich Ihnen die Kurslinie eines<br />

ca. zweieinhalb Jahre langen AufwÑrtstrends eingezeichnet<br />

und mit einer AufwÑrtstrendlinie versehen.<br />

<strong>Die</strong> einkopierte OBV-Linie (mit Hilfslinie) bildet aber<br />

nur im Bereich 1 einen intakten AufwÑrtstrend ab!<br />

- Seite 234 -<br />

Das Volumen II – 6.1<br />

Durch die Anzeige<br />

von<br />

Divergenzen<br />

lÑuft das<br />

Volumen dem<br />

Kurs voraus!<br />

Intakter<br />

AufwÑrtstrend:


Das Volumen II – 6.1<br />

Bereich 3: Der intakte AbwÑrtstrend!<br />

In den Bereichen 2 bis 4 habe ich Ihnen die Kurslinie<br />

eines ca. zwei Jahre langen AbwÑrtstrends eingezeichnet<br />

und mit einer AbwÑrtstrendlinie versehen. <strong>Die</strong> einkopierte<br />

OBV-Linie (mit Hilfslinie) bildet aber nur im<br />

Bereich 3 einen intakten AbwÑrtstrend ab!<br />

Bereich 2: <strong>Die</strong> bearishe Divergenz!<br />

In Bereich 2 steigt die Kurslinie immer noch an und<br />

deutet darauf hin, dass der AufwÑrtstrend sich fortsetzt.<br />

Ganz anders die OBV-Linie. Sie fÑllt bereits und warnt<br />

dadurch vor einem mÖglichen Trendwechsel.<br />

Bereich 4: <strong>Die</strong> bullishe Divergenz!<br />

In Bereich 4 fÑllt die Kurslinie immer noch ab und<br />

deutet darauf hin, dass der AbwÑrtstrend sich fortsetzt.<br />

Ganz anders die OBV-Linie. Sie steigt bereits an und<br />

warnt dadurch vor einem mÖglichen Trendwechsel.<br />

Bereich 2 und 4: Das Volumen lÑuft dem Kurs<br />

voraus!<br />

Durch die beiden Divergenzen der OBV-Linie zur<br />

Kurslinie lÑuft das Volumen dem Kurs voraus. Im Bereich<br />

2 kÉndigt die bearishe Divergenz schon Monate<br />

vorher einen Trendwechsel an. Dasselbe gilt fÉr die<br />

bullishe Divergenz in Bereich 4.<br />

BenÖtigt dieses Kapitel eine Zusammenfassung? Ich<br />

denke nicht. Von der LÑnge und vom Schwierigkeitsgrad<br />

her war es wohl der richtige Abschluss des theoretischen<br />

Teils. Nun steht nichts mehr im Wege, das Gelernte in<br />

die Praxis umzusetzen. Damit beginnen wir im nÑchsten<br />

Teil des Buches.<br />

Intakter<br />

AbwÑrtstrend:<br />

Bearishe<br />

Divergenz:<br />

Bullishe<br />

Divergenz:<br />

Das Volumen<br />

lÑuft dem Kurs<br />

voraus:<br />

OK! Der<br />

theoretische<br />

Teil wÑre<br />

damit geschafft!<br />

- Seite 235 -


Teil II:<br />

<strong>Die</strong> <strong>Charttechnik</strong><br />

in der Praxis<br />

Der Sprung ins eiskalte<br />

Wasser!<br />

Trotz guter Vorbereitung !<br />

- Seite 236 -<br />

Teil II: <strong>Die</strong> <strong>Charttechnik</strong> in der Praxis


7.2 – Spickzettel - Referenz<br />

Entschuldigung – ich war eigentlich schon weiter.<br />

Inmitten der ábungen zu den Kapiteln dachte ich mir<br />

aber, dass ich Ihnen eine weitere Hilfe bieten sollte.<br />

KÖnnen Sie sich noch an Ihre Schulzeit erinnern? An<br />

damals, als Sie und ich noch mit Spickzetteln unserem<br />

ÅWissenÇ auf die SprÉnge halfen? Das waren noch<br />

Zeiten! Und ob sie es glauben oder nicht: Hier und an<br />

dieser Stelle mÖchte ich Ihnen solch einen Spickzettel –<br />

ab jetzt werde ich es Referenz nennen, das klingt legaler<br />

– einfÉgen.<br />

Aber wohlgemerkt, dieser ÅZettelÇ ist nur eine Zusammenfassung<br />

fÉr diejenigen unter Ihnen, die sich die<br />

vorherigen Kapitel schon erarbeitet haben! Sollten Sie<br />

trotzdem mal nicht weiterkommen oder Ihnen die<br />

Notizen zu oberflÑchlich sein, dann mÉssen Sie wohl<br />

oder äbel im zugrundeliegenden Kapitel nachschlagen!<br />

Und noch etwas mÖchte ich Ihnen bieten: <strong>Die</strong>sen<br />

Spickzettel – Ñhh, diese Referenz werde ich ins Internet<br />

stellen – auf http://www.aktie-zeichnen.de/. Versprochen!<br />

Dann kÖnnen sich nÑmlich die KÑufer der gedruckten<br />

Version diese BlÑtter ausdrucken, eventuell einschweiÜen<br />

und wie eine Checkliste benÉtzen.<br />

War das eine gute Idee? Ich hoffe doch!<br />

- Seite 250 -<br />

Teil II: <strong>Die</strong> <strong>Charttechnik</strong> in der Praxis – 7.2<br />

ÅDamalsÇ liegt<br />

fÉr mich sehr<br />

weit zurÉck!<br />

Trotzdem –<br />

ausgelernt habe<br />

ich noch lange<br />

nicht!<br />

Falls ich das<br />

vergesse, erinnern<br />

Sie mich<br />

bitte daran!


Kaufen-Referenz fÉr Linien und Formationen<br />

Art Kap. Signal Regeln Kap. Regeln<br />

Linie<br />

Kanal-<br />

Linie<br />

Widerstands-<br />

Linie<br />

Trendlinien - AufwÑrtstrend- oder Widerstandslinien Volumen<br />

3.6.2<br />

K<br />

a<br />

u<br />

f<br />

e<br />

n<br />

- Durchbruch der AbwÑrtstrendlinie<br />

- BestÑtigung abwarten<br />

- an der AufwÑrtstrendlinie<br />

- Kursdrehung abwarten<br />

- Durchbruch der Widerstandslinie<br />

- QualitÑt der Widerstl. beachten<br />

6<br />

OBV-Indikator<br />

anwenden!<br />

Starker Auf- und<br />

AbwÑrtstrend:<br />

Kurs- und OBV-<br />

Linie haben dieselbe<br />

Richtung –<br />

Das Volumen geht<br />

mit dem Trend!<br />

Auf Divergenzen<br />

achten!<br />

Das Volumen<br />

geht dem Trend<br />

voraus!<br />

Trendwende-Formationen vom AbwÑrts- in den AufwÑrtstrend Volumen<br />

iSKS<br />

K<br />

- Durchbruch der Nackenlinie<br />

a<br />

W<br />

3.6.3<br />

u<br />

f<br />

- Durchbruch der Niveaulinie<br />

Drei-<br />

e<br />

fachtief<br />

n - Durchbruch der Widerstandslinie<br />

symmetrisches<br />

Dreieck<br />

Flagge<br />

Teil II: <strong>Die</strong> <strong>Charttechnik</strong> in der Praxis – 7.2<br />

4.5.1<br />

sehr groá beim<br />

Durchbruch<br />

Trendfortsetzungs-Formationen im AufwÑrtstrend Volumen<br />

- Durchbruch der oberen Trendlinie<br />

- 3 % Regel beachten<br />

aufsteigendes<br />

Dreieck<br />

iSKS<br />

3.6.4<br />

K<br />

a<br />

u<br />

f<br />

e<br />

n<br />

- Durchbruch der oberen Trendlinie<br />

- 3 % Regel beachten<br />

- Durchbruch der Widerstandslinie<br />

Wimpel<br />

- Durchbruch der oberen Trendlinie<br />

- 3 % Regel beachten<br />

- Durchbruch der oberen Trendlinie<br />

- 3 % Regel beachten<br />

4.6.1<br />

steigt beim<br />

Durchbruch<br />

sehr stark an<br />

explodiert<br />

beim<br />

Durchbruch<br />

- Seite 251 -


Teil II: <strong>Die</strong> <strong>Charttechnik</strong> in der Praxis – 7.3<br />

7.3 – äbungen zu Kapitel 2 – Der Trend<br />

<strong>Die</strong> ábungen dieses Kapitels sollen folgende Lernziele<br />

wiederholen und vertiefen:<br />

Trend-<br />

Kategorien<br />

PrimÑrtrend /<br />

Haupttrend /<br />

langfristiger<br />

Trend<br />

SekundÑrtrend /<br />

Zwischentrend /<br />

mittelfristiger<br />

Trend<br />

TertiÑrtrend /<br />

Nebentrend /<br />

kurzfristiger<br />

Trend<br />

Trend-<br />

Chartintervall<br />

Monatschart /<br />

Wochenchart<br />

Wochenchart /<br />

Tageschart<br />

Tageschart<br />

Der Trend<br />

Trend-<br />

Zeitrahmen<br />

6 Monate bis<br />

mehrere Jahre<br />

3 Wochen bis<br />

6 Monate<br />

Tage bis<br />

3 Wochen<br />

Bevor es so richtig losgeht, mÖchte ich Ihnen noch<br />

einen Tipp geben:<br />

Verlieren Sie jeglichen Respekt vor den Charts.<br />

Zeichnen Sie die Linien ein, wie es Ihnen gerade<br />

richtig erscheint – das Feintuning kommt mit der<br />

Zeit!<br />

Bei einigen ábungen stelle ich Ihnen die Frage nach<br />

Schwierigkeiten, denen Sie bei der AusfÉhrung der Auf-<br />

Trend-<br />

Richtungen<br />

primÑrer oder<br />

langfristiger<br />

AufwÑrts-,<br />

AbwÑrts- oder<br />

SeitwÑrtstrend<br />

sekundÑrer oder<br />

mittelfristiger<br />

AufwÑrts-,<br />

AbwÑrts- oder<br />

SeitwÑrtstrend<br />

tertiÑrer oder<br />

kurzfristiger<br />

AufwÑrts-,<br />

AbwÑrts- oder<br />

SeitwÑrtstrend<br />

!<br />

- Seite 255 -


Aufgaben begegnet sind. Achten Sie bitte darauf, dass<br />

Sie diesen Problemen nachgehen und / oder dass sie im<br />

weiteren Verlauf der Aufgaben gelÖst werden.<br />

Aufgabe 1 – langfristige Trends:<br />

Zeichnen Sie jeweils einen langfristigen AufwÑrts-,<br />

AbwÑrts- und SeitwÑrtstrend ein.<br />

Beantworten Sie zusÑtzlich folgende Fragen:<br />

Welches Chartintervall wurde verwendet?<br />

Wie lange dauerten die von Ihnen eingezeichneten<br />

Trends in etwa an?<br />

Was hat Ihnen Schwierigkeiten bereitet?<br />

- Seite 256 -<br />

Teil II: <strong>Die</strong> <strong>Charttechnik</strong> in der Praxis – 7.3<br />

Fragen:


LÜsung zu Aufgabe 1 – langfristige Trends:<br />

Es wurde ein Wochenchart verwendet (Angabe unten<br />

links).<br />

AufwÑrtstrend ca. 1 Jahr<br />

SeitwÑrtstrend ca. 7 Monate<br />

AbwÑrtstrend ca. 10 Monate<br />

- Seite 260 -<br />

Teil II: <strong>Die</strong> <strong>Charttechnik</strong> in der Praxis – 7.3


��die Periode.<br />

Aufgabe 7:<br />

Auf der folgenden Seite habe ich Ihnen im oberen<br />

Bereich der Grafik einen langfristigen Trend plus des<br />

ÅOn-Balance-Volume-Indikators = OBVÇ abgebildet.<br />

ZusÑtzlich habe ich Trendlinien eingezeichnet und<br />

einen Bereich der Kurslinie besonders markiert.<br />

<strong>Die</strong>ser Bereich wurde im unteren Teil der Grafik<br />

vergrÖÜert, und mit dem OBV und Trendlinien<br />

versehen.<br />

Bitte nehmen Sie sich nun viel Zeit, betrachten Sie<br />

beide Teile der Grafik in aller Ruhe und beantworten<br />

Sie danach der Reihe nach folgende<br />

Fragen:<br />

Welche BÖrsenweisheit wird durch die Hilfslinien im<br />

OBV bestÑtigt?<br />

Haben Sie im OBV eine Divergenz entdeckt, wenn ja:<br />

zeichnen Sie diese bitte ein.<br />

Zur unteren Grafik:<br />

Nehmen wir einmal, dass Sie die Divergenz ernst genommen<br />

hÑtten. Zu welchem Kurs hÑtten Sie dann verkauft?<br />

Zuwelchem Kurs hÑtten Sie verkauft, wenn Sie der<br />

AufwÑrtstrendlinie Beachtung geschenkt hÑtten?<br />

Hat sich die BÖrsenweisheit ÅDas Volumen geht dem<br />

Kurs vorausÇ bewahrheitet?<br />

- Seite 268 -<br />

Teil II: <strong>Die</strong> <strong>Charttechnik</strong> in der Praxis – 7.5<br />

Kapitel 6:<br />

Das Volumen II<br />

Volumenanalyse<br />

mit<br />

dem ÅOn-<br />

Balance-<br />

Volume-<br />

Indikator =<br />

OBVÇ!


Teil II: <strong>Die</strong> <strong>Charttechnik</strong> in der Praxis – 7.5<br />

- Seite 269 -


LÜsung zur Aufgabe 6:<br />

LÜsung zur Aufgabe 7:<br />

Welche BÖrsenweisheit wird durch die Hilfslinien im OBV bestÑtigt?<br />

Das Volumen geht mit dem Trend.<br />

Haben Sie im OBV eine Divergenz entdeckt, wenn ja: zeichnen Sie<br />

diese bitte ein. siehe Grafik auf der nÑchsten Seite<br />

Zur unteren Grafik: Nehmen wir einmal, dass Sie die Divergenz<br />

ernst genommen hÑtten. Zu welchem Kurs hÑtten Sie dann verkauft?<br />

FÉr fast 62 €!<br />

Zuwelchem Kurs hÑtten Sie verkauft, wenn Sie der AufwÑrtstrendlinie<br />

Beachtung geschenkt hÑtten?<br />

FÉr ca. 59 €!<br />

Hat sich die BÖrsenweisheit ÅDas Volumen geht dem Kurs vorausÇ<br />

bewahrheitet?<br />

Ja, die Divergenz zeigte schon im Juni den<br />

Trendwechsel vom November an!<br />

- Seite 270 -<br />

Teil II: <strong>Die</strong> <strong>Charttechnik</strong> in der Praxis – 7.5


Teil II: <strong>Die</strong> <strong>Charttechnik</strong> in der Praxis – 7.5<br />

- Seite 271 -


Teil III:<br />

Anhang<br />

Weil ich immer meine, dass<br />

dies und jenes noch wichtig<br />

sein kÜnnte!<br />

- Seite 316 -<br />

Teil III: Anhang


Teil III: Anhang – 8<br />

An der BÇrse sind zwei mal zwei<br />

niemals vier,<br />

sondern fÅnf minus eins.<br />

8 – Regeln fÉr <strong>Charttechnik</strong>er<br />

Andrç Kostolany<br />

Immer wieder habe ich in diesem Ratgeber die Werkzeuge des <strong>Charttechnik</strong>ers<br />

mit den Werkzeugen bei einer Autoreparatur verglichen. Dort<br />

leisten uns unsere fÉnf Sinne, eine sehr gute Lampe, verschiedene<br />

SchlÉssel und Schraubendreher wertvolle <strong>Die</strong>nste. Man kÖnnte fast sagen,<br />

dass diese Kombination immer zum Erfolg fÉhrt.<br />

Mit anderen Worten: Reiche mir dieses Werkzeug und ich werde Dir jegliche<br />

Arbeit, fÉr die dieses Werkzeug geschaffen wurde, ohne Probleme<br />

lÖsen. In der Mathematik wÉrde man sagen: "Zwei plus zwei = vier!" Hier:<br />

"Seh- und Tastsinn plus 1000-Watt-Strahler plus 13ner-Ratsche samt<br />

Maul- und RingschlÉssel = anstandlose Auswechslung des hinteren Auspufftopfes!"<br />

SchÖn wÑr's. OK – das Werkzeug ist gut. An dem liegt es auch nicht.<br />

Aber die Schrauben der Schellenverbindung scheinen ein Eigenleben zu<br />

haben. Normalerweise Öffnet man sie einfach, hÑngt den durchgerosteten<br />

Endtopf aus, den neuen ein und verbindet das Ganze mit dem vorderen<br />

Auspuffteil mittels dieser Schelle mit den zwei Schrauben.<br />

Nur, wie gesagt, diese zwei Schrauben machen nicht mit. Zuerst versuchten<br />

Sie die Muttern instinktiv in die andere Richtung zu drehen – aber<br />

nein, daran lag es auch nicht. <strong>Die</strong> Schrauben und Muttern sind sich im<br />

Laufe der Zeit so nahe gekommen, dass sie nun eine feste Verbindung eingegangen<br />

sind: ÅBis dass der Tod sie scheidet.Ç Da ist nichts mehr zu<br />

machen. Einfach die Muttern in irgendeine Richtung weiterdrehen, bis die<br />

Schraube abreiÜt. Streng nach dem Motto: Nach ganz fest kommt ganz<br />

lose!<br />

- Seite 317 -


Damit ist die problemlose Reparatur in die Hose gegangen. Eine neue<br />

Schelle samt Schrauben und Muttern muss nachbestellt werden. Erst dann<br />

kann die Arbeit vollendet werden.<br />

Warum erzÑhle ich Ihnen das? Nun, das etwas harmlose Beispiel ist im<br />

AktiengeschÑft eine RealitÑt, die oftmals sehr schmerzhaft und mit<br />

finanziellen Verlusten verbunden ist.<br />

- Seite 318 -<br />

Teil III: Anhang – 8<br />

Chart<br />

+ Volumen<br />

+ Indikator<br />

= nicht immer der todsichere Gewinn.<br />

Manchmal geht diese Kombination nÑmlich todsicher in die Hose! Und<br />

daran sollten Sie immer denken. Das ist die wichtigste Sache, die ich Ihnen<br />

hier im Regeln-und-Tipps-Kapitel weitergeben mÖchte.<br />

Regel 1:<br />

Glauben Sie gar nie, dass Ihre Chart-, Volumen- und Indikator-<br />

Gleichung immer aufgeht. Was ich geschrieben und beschrieben habe,<br />

sind keine absoluten Erfolgsgaranten. Es sind Hilfsmittel neben Ihren<br />

Erfahrungswerten und Ihrem gesunden Menschenverstand.<br />

Seien Sie unbedingt grÉndlich in der Anwendung dieser Gleichung.<br />

Werden Sie auf gar keinen Fall nachlÑssig in der Handhabung – aber verlassen<br />

Sie sich auch nicht zu 100 % darauf. Zu dieser ganzen Theorie muss<br />

einfach noch Erfahrung und BeurteilungsvermÖgen hinzukommen. Und<br />

auch dann werden Sie die BÖrse immer noch nicht im Griff haben! Sie hat<br />

ein Eigenleben, dem Sie sich unterordnen mÉssen. Mein Tipp ist immer<br />

wieder: Åáben Sie Éber einen gewissen Zeitraum mit einem Musterdepot.Ç<br />

Dort kÖnnen Sie risikolos Ihre Strategie testen, Erfahrungen sammeln und<br />

Ihren Verstand bis zum Zerplatzen einsetzen.<br />

Als unsere Kinder noch klein waren, da hat es mich immer geÑrgert, dass<br />

sie sich so verhalten haben, als wÑren sie in allen Gebieten Naturtalente.<br />

Ich wollte Ihnen Tipps fÉr bessere Bilder weitergeben. "Papa, brauchen wir<br />

nicht, unsere Bilder sind so schon besser als Deine!" Ich wollte FuÜball mit


ihnen trainieren: "Papa, gib Dir keine MÉhe, der FC Bayern wartet schon<br />

auf uns!" Ich wollte sie in metallverarbeitende Techniken einfÉhren: "Papa,<br />

so funktioniert das nicht, wir mÉssen das ganz und gar anders bauen!"<br />

Glauben Sie mir: Mich hat das fast in den Wahnsinn getrieben. FÉnf<br />

Kinder – und alle konnten es von Natur aus besser als ich. Da leidet das<br />

SelbstwertgefÉhl. Da geht man menschlich vor die Hunde. Aber Sie sind<br />

nicht so. Sie haben dieses Buch zu Ende gelesen. Sie haben sich durch<br />

dieses Buch hindurchgebissen und sich einiges Wissen angeeignet. Und<br />

trotzdem: (Regel 2:) <strong>Die</strong> ganze Thematik ist dermaáen komplex, dass<br />

Sie und ICH noch in den Kinderschuhen stecken. Es gibt noch sehr viel<br />

zu lernen – aber: Bei einem kleinen Teilgebiet kÖnnen wir schon ein bisserl<br />

mitreden und es fÉr unser Depot anwenden. Wer weiÜ, vielleicht machen<br />

wir an der Stelle noch weiter?!<br />

So, genug der einleitenden Gedanken. áber den Rest sprechen wir in<br />

Stichworten.<br />

Allgemeine Regeln:<br />

Teil III: Anhang – 8<br />

Regel 3: Erstellen Sie unbedingt einen Handelsplan<br />

– dazu gehÖrt zum Beispiel:<br />

��Konstruieren Sie sich mit einem Musterdepot eine risikoarme Strategie.<br />

��Stellen Sie klare Regeln auf, an die Sie sich absolut halten. Optimieren<br />

Sie diese Regeln nur aufgrund neuer Erkenntnisse und gesicherter Erfahrungen.<br />

Auf gar keinen Fall dÉrfen Sie aus einer Åum zuÇ-Situation<br />

heraus Ihre Regeln Ñndern (um diese Aktie kaufen zu kÖnnen).<br />

��Definieren Sie Ihre Entscheidungsfindung genau.<br />

��WÑhlen Sie Ihren Trading-Markt – von konservativ (Aktien mit groÜer<br />

Marktkapitalisierung) bis hochspekulativ (sehr volatil). Von Letzterem<br />

lassen Sie besser die Finger!<br />

��Betreiben Sie unbedingt eine Risikokontrolle!<br />

��BeschÑftigen Sie sich mit Money-Management und verwirklichen Sie<br />

das Gelernte!<br />

��Bleiben Sie auch bei Gewinnen auf dem Teppich und befolgen Sie<br />

weiterhin Ihre Regeln!<br />

��Beachten Sie die Handelssignale!<br />

- Seite 319 -


��Setzen Sie sich klare Ziele!<br />

Regel 4: Merken Sie sich eins: Zehn AktionÑre haben 15 Meinungen.<br />

Bilden Sie Ihre eigene!<br />

Regel 5: Halten Sie Ihre <strong>Charttechnik</strong>-Kondition. Trainieren Sie<br />

auch dann, wenn Sie nicht kaufen oder verkaufen. Nur so bleiben Sie in<br />

ábung!<br />

Regel 6: Experimentieren Sie mit Tages-, Wochen- und Monatscharts<br />

und auch mit den Indikatoren-Einstelloptionen. Sie glauben gar<br />

nicht, wie schnell alles ganz anders aussehen kann!<br />

Regel 7: KÉmmern Sie sich nicht darum, wenn Sie mit Ihrer<br />

hinterwÑldlerischen Strategie vor anderen dumm dastehen – die<br />

wissen es besser – die kÖnnen es besser – nur schwarz auf weiÜ werden die<br />

das nie beweisen!<br />

Regel 8: Vermeiden Sie unbedingt Stress beim Traden – oder<br />

wollen Sie als NervenbÉndel enden? Wenn Sie Ihre NervositÑt, éngstlichkeit<br />

und Unsicherheit nicht eindÑmmen und schlussendlich ablegen<br />

kÖnnen, sollten Sie eine andere Anlageform wÑhlen!<br />

Kauf-, Halten- und Verkaufs-Regeln:<br />

Regel 9: Konzentrieren Sie sich auf langfristige AufwÑrtstrends –<br />

auch dann, wenn der Trend schon eine Weile lÑuft!<br />

Regel 10: Kaufen Sie nie ÉberstÉrzt oder aufgrund von Tipps,<br />

bevor Sie nicht Ihre eigenen Analysen durchgefÉhrt haben. <strong>Die</strong>sen<br />

Kinderschuhen sind Sie bereits entwachsen!<br />

Regel 11: Kaufen Sie auf gar keinen Fall zum Tiefstkurs und verkaufen<br />

Sie niemals zum HÜchstkurs. Das kÖnnen nur die AktiolÉgner.<br />

Zu denen gehÖren Sie nicht!<br />

Regel 12: HÉten Sie sich vor Daytrading. Wenn Sie so schnell Gewinne<br />

erzielen mÉssen, dann werden Sie noch viel schneller pleite sein!<br />

- Seite 320 -<br />

Teil III: Anhang – 8


9 – Glossar und englische Fachbegriffe<br />

<strong>Die</strong>ses Kapitel ist nicht als ausfÉhrliches Lexikon gedacht. Es soll den<br />

Lesern meines Ratgebers, die ja inzwischen mit den Begriffen Trend,<br />

Chart, Kursformation, Indikator usw. etwas anfangen kÖnnen, lediglich<br />

einen kleinen GedankenanstoÜ geben. NÉtzlich wird es dennoch sein!<br />

A<br />

Absteigende KurslÉcke – KurslÉcke nach unten<br />

Absteigendes Dreieck / Descending Triangle – Chart-Kursformation<br />

Absteigender Keil / Falling Wedge – Chart-Kursformation<br />

AbwÑrtstendenz – Markt, der nach unten tendiert<br />

AbwÑrtstrend – Serie aufeinanderfolgend niedrigerer Hochs und Tiefs<br />

innerhalb eines Kursverlaufs<br />

AbwÑrtstrendlinie – eine durch aufeinanderfolgende Kursgipfel nach<br />

rechts unten gezogene gerade Linie<br />

Abweichung / Divergenz – wenn einander Ñhnliche Indikatoren die Kursbewegung<br />

nicht bestÑtigen<br />

Advance-Decline-Linie – Indikator zur Messung der Breite eines Marktauf-<br />

oder abschwungs.<br />

ADX-Linie / Average directional Movement Line – Indikator<br />

Akkumulation – ábergangsphase von einem BÑrenmarkt in einen Bullenmarkt.<br />

Profi-Investoren und Unternehmensinsider beginnen, Aktien zu<br />

kaufen.<br />

Ansteigende KurslÉcke – KurslÉcke nach oben<br />

Antizyklisch – Handeln gegen den Trend – Kauf in den fallenden Markt in<br />

der Hoffnung auf steigende Kurse<br />

Apex – Spitze eines Dreiecks<br />

Area – Kurs-Zone (zum Beispiel einer Chart-Formation)<br />

Area-Gap – KurslÉcke innerhalb einer Zone (Formation)<br />

Arms Index – Indikator<br />

Ascending Triangle – siehe aufsteigendes Dreieck<br />

Ask – Kurs, zu dem ein VerkÑufer bereit ist zu verkaufen<br />

Aufsteigendes Dreieck – Chart-Kursformation<br />

Aufsteigender Keil / Rising Wedge – Chart-Kursformation<br />

AufwÑrtstrend – Serie aufeinanderfolgend hÖherer Hochs und Tiefs innerhalb<br />

eines Kursverlaufes<br />

- Seite 322 -<br />

Teil III: Anhang – 9


- Seite 344 -<br />

12 – Nachwort<br />

Teil III: Anhang – 12<br />

Sie sind nun am endgÉltigen Ende dieses <strong>Charttechnik</strong>-Ratgebers fÉr AnfÑnger<br />

angelangt. Ich hoffe sehr, dass Sie meine Art, Ihnen diesen Stoff zu<br />

vermitteln, genossen haben. SelbstverstÑndlich wÉrde ich mich sehr<br />

freuen, wenn Sie mir ein paar Zeilen schreiben wÉrden. Darin dÉrfen<br />

Sie gerne Kritik, VerbesserungsvorschlÑge und auch – Ñhh, vor allen<br />

Dingen – Lob zur Sprache bringen. Soweit mÖglich, antworte ich auch<br />

gerne auf Fragen. Allerdings kÖnnte dies bei diesem komplexen Thema<br />

sehr zeitintensiv werden. Dann werde ich wahrscheinlich auf der Verlagsseite<br />

– www.aktie-zeichnen.de – FAQs zum Buch verÖffentlichen.<br />

Durch diesen Ratgeber haben Sie umfassende Grundkenntnisse zur<br />

technischen Analyse erworben. Darauf dÉrfen Sie ruhig stolz sein und:<br />

Darauf kÜnnen Sie leicht aufbauen und sich so nach und nach zum<br />

Profi weiter entwickeln.<br />

Solch eine Fortbildung kÜnnte folgendermaáen aussehen:<br />

��Unser wichtigstes Werkzeug war und ist der Chart. In diesem Werk<br />

habe ich Ihnen verschiedene Charttypen vorgestellt, aber im Grunde<br />

genommen sind wir immer vom Linienchart ausgegangen. Dabei<br />

mÉssen Sie nicht bleiben. Problemlos kÖnnten Sie zum Kerzenchart<br />

wechseln und sich zudem in puncto Kerzen weiterbilden.<br />

Eventuell sind Sie aber auch vom Point & Figure Chart angetan.<br />

Auch solch neue Wege kÖnnten Sie gehen und erlernen. Zugegeben,<br />

beim P & F mÉssten Sie dann aber ziemlich umdenken.<br />

��Wir haben in diesem Werk auch nicht alle MÜglichkeiten verschiedener<br />

Linien, die man einzeichnen kÜnnte, besprochen.<br />

<strong>Die</strong>sbezÉglich ist es meines Erachtens nach sogar so, dass Ihnen eigene<br />

Linien-Ideen bei der Betrachtung von Charts ins Auge springen<br />

kÖnnten. Haben Sie Mut – mit Sicherheit bietet sich da manches an!<br />

��Erinnern Sie sich an meine Bullen-Formation? Nun, sie war von mir<br />

selbst konstruiert. Aber es gibt eben auch hier noch genÉgend andere<br />

bekannte Formationen. <strong>Die</strong> eine oder andere davon ist Ihnen eventuell


schon im Glossar aufgefallen – von der Insel- Éber die LÉcken- bis<br />

hin zur SuppenschÉssel-Formation ist alles dabei.<br />

��Kommen wir zur Volumenanalyse. DarÉber wÉrde ich sehr gerne mal<br />

ein dickes Buch lesen. Kennen Sie zufÑlligerweise eines?<br />

��Und wie sieht es mit den Indikatoren aus? Nun, das ist ein ganz<br />

weites Feld. Sie kÖnnen die zusÑtzlichen Anwendungen der bereits beschriebenen<br />

Indikatoren erarbeiten. Es gibt aber auch noch unzÑhlige<br />

andere Trendfolge-Indikatoren und Oszillatoren, die Sie kennen lernen<br />

und ausprobieren kÖnnen. Auf dem Markt gibt es nicht nur eine<br />

EnzyklopÑdie der Chartmuster, sondern auch eine EnzyklopÑdie der<br />

technischen Indikatoren. Lesen Sie nach, was die anderen so messen<br />

und setzen Sie fÉr Ihre Analyse Indikatoren Ihrer Wahl ein. Nur – Ébertreiben<br />

Sie's nicht, sonst werden Sie nie Aktien kaufen.<br />

Wenn Sie also Lust und Laune haben und vor allen Dingen auf den<br />

Geschmack gekommen sind (nicht im Sinne von Sucht!), dann vervollkommnen<br />

Sie Ihr Wissen zur <strong>Charttechnik</strong>.<br />

Sie kÜnnen aber auch mit Ihren bisherigen Erkenntnissen starten.<br />

Schlieálich haben Sie sich mÉhsam durch dieses Werk hindurchgebissen.<br />

Da will man doch das Gelernte erst einmal ausprobieren, indem<br />

man es in die Praxis umsetzt.<br />

Tun Sie das! Lassen Sie sich nicht davon abhalten! Vielleicht probieren<br />

Sie es aber trotzdem (sicherheitshalber) zunÑchst fÉr einige Zeit in einem<br />

Musterdepot.<br />

Viel Erfolg bei all Ihren Trades<br />

Ihr<br />

Wolfgang Molzahn<br />

Teil III: Anhang – 12<br />

E-Mail: an@verlag-wolfgang-molzahn.de<br />

- Seite 345 -

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