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Dokumentation Preis des Deutschen Stahlbaues 2012 - bauforumstahl ...

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Auszeichnung <strong>2012</strong><br />

Museum und Überdachung St. Antony,<br />

Oberhausen<br />

Architektur: Ahlbrecht Felix Scheidt Kasprusch, Essen<br />

gemeinsam mit<br />

Tragwerk: SchülkeWiesmann Ingenieurbüro, Dortmund<br />

Bauherr: Landschaftsverband Rheinland, Köln<br />

Im Jahre 1758 wurde auf der St. Antony Eisenhütte in Oberhausen<br />

der erste Hochofen <strong>des</strong> Ruhrgebietes in Betrieb genommen. Die<br />

Hütte produzierte vom 18. bis in die Mitte <strong>des</strong> 19. Jahrhunderts<br />

gusseiserne Produkte von herausragender Qualität, bis 1877<br />

die letzten Anlagen geschlossen und in der Folgezeit die meisten<br />

Gebäude auf dem Gelände der ehemaligen Hüttenanlage, zu<br />

dem auch Gießereien und Formereien gehörten, abgerissen<br />

wurden.<br />

2007 legten Archäologen die Mauerreste <strong>des</strong> Hochofens frei.<br />

Im Rahmen der RUHR.2010 – Kulturhauptstadt Europas wurde<br />

die erste industriearchäologische Grabungsstätte Deutschlands<br />

© Deimel+Wittmar<br />

18 <strong>Preis</strong> <strong>des</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Stahlbaues</strong> <strong>2012</strong><br />

» Luftaufnahme der Überdachung<br />

als erlebbares historisches Vermächtnis in das Konzept <strong>des</strong><br />

Rheinischen Industriemuseums Oberhausen eingebunden.<br />

Überdachung<br />

Architekten und Ingenieure entwickelten in enger Zusammen -<br />

arbeit eine gewölbte Rippenschale aus verzinktem Stahlblech,<br />

die das Grabungsfeld überdacht. Das Schalendach ermöglicht<br />

die stützenfreie Überspannung der Fläche bei geringstmög -<br />

lichem Materialaufwand. Zudem vermittelt die schützende,<br />

bewahrende Geste <strong>des</strong> Daches dem Besucher den historischen<br />

Wert <strong>des</strong> Anwesens, ist Landmarke und sichtbares Zeichen für<br />

den Ort, der als Wiege der Montanindustrie im Ruhrgebiet gilt.<br />

Die Dachform erinnert gleichzeitig an einen temporären Wetterschutz<br />

aus Zelttuch, das über archäologischen Fundstätten<br />

befestigt wird und sich wie durch Windsog nach oben wölbt.<br />

Ausstellung<br />

Die Zugänge befinden sich am östlichen und westlichen Ende<br />

<strong>des</strong> Grabungsgelän<strong>des</strong>. Zwei Sammelplattformen, die auch<br />

größere Besuchergruppen aufnehmen, informieren über die<br />

Geschichte <strong>des</strong> Ortes und dienen der Ausstellung weiterer industrieller<br />

Fundstücke. An die balkonartige Eingangsplattform<br />

bindet ein rund 80 Zentimeter über der Grabungsstätte ver -<br />

laufender, behindertengerecht ausgelegter Steg aus Stahlbeton<br />

an. Sein Verlauf folgt dem orthogonalen System der ehemaligen<br />

Bebauung und somit den archäologischen Funden. Dabei wird<br />

er wechselseitig von Info-Stelen mit Texttafeln, Bildschirmen<br />

und Lautsprechern flankiert. Den oberen Abschluss der in<br />

Abstimmung mit der Museumsdidaktik positionierten Stelen<br />

bilden Strahler zur Beleuchtung der Dachunterseite.<br />

» Eingangsplattform und Steg<br />

© 2011 foto@luftbild-blossey.de

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