10.01.2013 Aufrufe

Niederschrift (pdf) - Regionaler Planungsverband Landshut

Niederschrift (pdf) - Regionaler Planungsverband Landshut

Niederschrift (pdf) - Regionaler Planungsverband Landshut

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Regionaler</strong> <strong>Planungsverband</strong><br />

<strong>Landshut</strong><br />

Beginn: 9.30 Uhr<br />

Ende: 12.05 Uhr<br />

1<br />

N i e d e r s c h r i f t<br />

über die 115. Sitzung des Planungsausschusses<br />

am 23.10.2006 in Gangkofen<br />

Stimmberechtigte Mitglieder laut Anwesenheitsliste: 29<br />

Sie wurde vom Vorsitzenden, Ersten Bürgermeister Richard Findl, geleitet.<br />

Tagesordnung<br />

1. Eröffnung und Begrüßung<br />

2. Das neue Landesentwicklungsprogramm (LEP) 2006<br />

Vortrag von MR Gerd Laven, Bayer. Staatsministerium für Wirtschaft,<br />

Infrastruktur, Verkehr und Technologie<br />

3. „Wir gehen dem Wasser auf den Grund“<br />

Hydrogeologische Landesaufnahme für die Region <strong>Landshut</strong><br />

Vortrag von RD Dr. Bernhard Wagner und Dipl.-Geol. Barbara Kainzmaier,<br />

Bayer. Landesamt für Umwelt<br />

4. Regionalplan Region <strong>Landshut</strong> (13),<br />

4.1 Allgemeiner Sachstandsbericht zur Fortschreibung des Regionalplans<br />

4.2 Neufassung des Kapitels B V Wirtschaft und Aufhebung des Kapitels B VI<br />

Tourismus<br />

4.3 Neufassung des Kapitels B VII Verkehr<br />

4.4 Neufassung des Kapitels B VIII Wasserwirtschaft<br />

4.5 Neuaufstellung eines Kapitels B VI Kultur und Soziales<br />

5. 3. Start- und Landebahn am Flughafen München; Raumordnungsverfahren<br />

Beschluss über die Stellungnahme der Region <strong>Landshut</strong> im<br />

Anhörungsverfahren<br />

6. Bericht über abgeschlossene landesplanerische Überprüfungen und<br />

Stellungnahmen des Verbandes<br />

7. Informationen<br />

8. Wünsche und Anträge


ToP 1: Eröffnung und Begrüßung<br />

2<br />

Der Verbandsvorsitzende eröffnete die Sitzung und begrüßte die Mitglieder und<br />

Ständigen Gäste des Gremiums sowie die Vertreter der Medien.<br />

Er hieß besonders den Ersten Bürgermeister des Marktes Gangkofen, Johann<br />

Wamprechtshammer, und zahlreiche Gäste willkommen. Der Vorsitzende bedankte<br />

sich für die Gastfreundschaft.<br />

Als Gäste wurden namentlich begrüßt:<br />

Vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und<br />

Technologie:<br />

- Herr MR Gerd Laven<br />

Von der Regierung von Niederbayern:<br />

- Frau Regierungsvizepräsidentin Monika Weinl<br />

- Herr RD Dr. Jürgen Weber, den Leiter des Sachgebiets 24 Landes- und<br />

Regionalplanung<br />

- Herr RD Rainer Breu, der Regionsbeauftragte für die Region <strong>Landshut</strong><br />

Vom Bayer. Landesamt für Umwelt:<br />

- Herr RD Dr. Bernhard Wagner<br />

- Frau Dipl.-Geol. Barbara Kainzmaier, sowie die Herren<br />

- Peter Thom und<br />

- Michael Wrobel sowie<br />

- Robert Pramer vom Geologischen Büro München<br />

Der Vorsitzende stellte die form- und fristgerechte Ladung entsprechend der Satzung<br />

und der Geschäftsordnung für den Regionalen <strong>Planungsverband</strong> <strong>Landshut</strong> fest.<br />

Gegen die mit Datum von 9.10.2006 versandte aktualisierte Tagesordnung ergab<br />

sich kein Einwand.<br />

Weiter stellte der Vorsitzende die Beschlussfähigkeit des Gremiums fest und<br />

informierte, dass zur Erleichterung der Protokollführung ein Tonband mitläuft.<br />

Dagegen erhob sich kein Widerspruch.<br />

Die <strong>Niederschrift</strong> der 114. Sitzung des Planungsausschusses am 10.07.2006 in<br />

Loiching, Lkr. Dingolfing-Landau wurde ohne Erinnerungen gebilligt.<br />

Der Vorsitzende wies darauf hin, dass eine Reihe von Entschuldigungen<br />

eingegangen sei. Diese würden in der Anwesenheitsliste vermerkt.


3<br />

Anschließend bat er Bürgermeister Johann Wamprechtshammer und<br />

Regierungsvizepräsidentin Monika Weinl um ein Grußwort.<br />

Bürgermeister Johann Wamprechtshammer stellte in seinem Grußwort den Markt<br />

Gangkofen als klassischen ländlichen Raum in Reinkultur vor. Die Kommune sehe es<br />

als eine ihrer Hauptaufgaben an, gleichwertige Lebens- und Arbeitsbedingungen zu<br />

schaffen. Hilfreich hierbei sei die geographische Nähe zu einigen namhaften Firmen.<br />

Durch das Wachstum am Flughafen München erhoffe er sich zusätzliche<br />

Arbeitsplätze. Deshalb sei besonders der Ausbau der B 388 wichtig um einen<br />

schnellen Anschluss zu erhalten.<br />

Regierungsvizepräsidentin Monika Weinl bekundete in ihrem Grußwort ihr Interesse<br />

an der Landesplanung und am neuen Landesentwicklungsprogramm. Durch die neu<br />

festzulegenden Grundsätze der Raumordnung wachse die Verantwortung durch<br />

Abwägung vor Ort. Fachvorträge böten die Möglichkeit, fundierte Entscheidungen zu<br />

treffen.<br />

ToP 2: Das neue Landesentwicklungsprogramm (LEP) 2006<br />

Der Vortrag von MR Gerd Laven ist dieser <strong>Niederschrift</strong> als Anlage beigefügt.<br />

Vorsitzender Findl bedankte sich bei MR Laven für seine Ausführungen und für seine<br />

langjährige erfolgreiche Arbeit für die Landes- und Regionalplanung. Anlässlich des<br />

bevorstehenden Eintrittes in die Freistellungsphase überreichte er ihm ein Geschenk.<br />

ToP 3: ToP 3: „Wir gehen dem Wasser auf den Grund“<br />

Hydrogeologische Landesaufnahme für die Region <strong>Landshut</strong><br />

RD Dr. Bernhard Wagner und Dipl.-Geol. Barbara Kainzmaier stellten mit einer<br />

PowerPoint-Präsentation die Ergebnisse der hydrogeologischen Landesaufnahme<br />

der letzten fünf Jahre vor. Man habe in der Region <strong>Landshut</strong> 1500 Quellen kartiert<br />

und 6070 weitere Objekte zur hydrogeologischen Auswertung herangezogen.<br />

Vorrangiges Ziel sei es, aus umfangreichen geowissenschaftlichen Eingangsdaten<br />

eine stimmige hydrogeologische Modellvorstellung zu entwickeln und in einem<br />

digitalen hydrogeologischen Kartenwerk darzustellen. Dieses enthielte im<br />

Wesentlichen die Beschreibung des hydrogeologischen Baus des Untergrundes und<br />

der hydrogeologischen Eigenschaften der Gesteine sowie die Verbreitung und<br />

Dynamik der Grundwasservorkommen.<br />

RD Rainer Breu dankte für die Erstellung solider Grundlagen der Hydrogeologie. Die<br />

Daten ergäben sicher eine neue Basis für die Abgrenzung der empfindlichen<br />

Bereiche der Einzugsgebiete der Trinkwassergewinnungsanlagen, die im<br />

Regionalplan festgelegt werden sollen. Mit der hydrogeologischen Analyse der<br />

Region dürfte eine neue Basis für die Abgrenzung dieser Einzugsgebiete vorhanden<br />

sein. Die bisherigen Abgrenzungen, die im Vorschlag des Fachplanungsträgers<br />

Wasserwirtschaft enthalten sind, werfen Zweifel auf. Der Regionsbeauftragte bat Dr.


4<br />

Wagner um einige Erläuterungen zum Begriff tertiäres Tiefengrundwasser und<br />

stellte die Frage: Ist die Region im Bereich tertiäres Tiefengrundwasser als etwas<br />

Besonderes zu betrachten?<br />

Dr. Wagner verwies auf die Definition für tiefes Grundwasser nach der DIN 4049-3:<br />

Wasser tief gelegener Grundwasserleiter, das in seiner Beschaffenheit in<br />

charakteristischer Weise (z.B. durch Ionenaustausch) verändert sowie sauerstoffarm<br />

und tritiumfrei ist und nur in geringem Maße am Wasserkreislauf teilnimmt.<br />

Er verwies zudem auf die Untersuchungen von Andres & Egger aus den 1970-er<br />

Jahren zur Verteilung von Tritium im Grundwasser der Molasse, sowie neuere<br />

Untersuchungen von Huber im Raum Augsburg, wo ähnliche hydrogeologische<br />

Bedingungen vorliegen wie in der Region <strong>Landshut</strong>. Insofern sei die Region<br />

<strong>Landshut</strong> kein Sonderfall bezüglich des tertiären Tiefengrundwassers. Letztlich sei<br />

die dortige hydraulische Situation auf das gesamte südbayerische Molassebecken<br />

übertragbar.<br />

Siegfried Moßandl wandte ein, bei den 6070 untersuchten Brunnen habe es sich<br />

hauptsächlich um Hausbrunnen gehandelt. Daher müsse die Auswertung als<br />

oberflächennah bezeichnet werden. In den Flusstälern gewinne man seit<br />

Jahrzehnten aus dem ersten Hauptwasserstockwerk kein Grundwasser mehr. Er<br />

stellte die Frage, aus welchen Grundwasserstockwerken in Zukunft die<br />

Trinkwasserversorgung sichergestellt werden soll.<br />

Dipl.-Geol. Barbara Kainzmaier erklärte, eine pauschale Festlegung in dieser Art<br />

sei nicht möglich. Die untersuchten Objekte hätten unterschiedliche Tiefen.<br />

Kreisrat Josef Pongratz fragte nach Nutzungspotenzialen der Geothermie im Raum<br />

Rottal-Inn.<br />

RD Dr. Bernhard Wagner wies auf ein anderes Projekt des Bayerischen<br />

Landesamts für Umwelt hin, in dem eine Karte des Nutzungspotentials für<br />

Geothermie in Abhängigkeit von den standortspezifischen geologischen und<br />

hydrogeologischen Gegebenheiten erstellt wurde (siehe:<br />

http://www.stmugv.bayern.de/de/aktuell/presse/2006/384.htm) und das von<br />

Staatsminister Dr. Werner Schnappauf erst vor wenigen Tagen vorgestellt worden<br />

sei. Insbesondere die hydrogeologischen Verhältnisse seien von Bedeutung sowohl<br />

für die Nutzung tiefer- als auch oberflächennaher Geothermie.<br />

Der Verbandsvorsitzende dankte den Mitarbeitern des Landesamtes für Umwelt für<br />

ihren interessanten Vortrag.<br />

Eine Beschlussfassung erfolgte nicht.


ToP 4.1: Allgemeiner Sachstandsbericht zur Fortschreibung des<br />

Regionalplans<br />

Berichterstatter: RD Rainer Breu<br />

5<br />

Der Berichterstatter erläuterte die vorab versandte Vorlage. Mit dem Inkrafttreten des<br />

Bayer. Landesplanungsgesetzes (BayLplG) ergäben sich neue zu beachtende<br />

Vorschriften, die durch konkrete Aufträge des am 01. September 2006 in Kraft<br />

getretenen Landesentwicklungsprogramm (LEP) ergänzt würden.<br />

Der bisherige Regionalplan enthalte nur Ziele der Raumordnung. Mit dem neuen<br />

BayLplG müssten im Regionalplan auch Grundsätze der Raumordnung zum Tragen<br />

kommen. Die Fortschreibung bzw. Neufassung von Kapiteln des Regionalplans sei in<br />

Form einer Rechtsverordnung zu fassen.<br />

Zur Verschlankung neu zu fassender Regionalplankapitel trage das Verbot der<br />

Doppelregelung bzw. Doppelabsicherung bei. Hiernach erfolgten im Regionalplan<br />

keine Festlegungen mehr, die an anderer Stelle, z. B. in Fachgesetzen, wie etwa<br />

dem Bayer. Naturschutzgesetz oder im LEP bereits getroffen seien und eine<br />

fachrechtlich hinreichende Sicherung auch für das Gebiet der Region<br />

gewährleisteten.<br />

Für jedes fortzuschreibende Kapitel des Regionalplans müsse als gesonderter<br />

Bestandteil des Begründungsentwurfs ein Umweltbericht erstellt werden. Im Rahmen<br />

des durchzuführenden Anhörungsverfahrens sei die Öffentlichkeit einzubeziehen.<br />

Dies geschehe durch die Veröffentlichung im Amtsblatt und durch die Möglichkeit<br />

zur Einsichtnahme der Unterlagen im Raum 08 des Gartengebäudes der Regierung<br />

von Niederbayern.<br />

Beschluss: 29 : 0<br />

Der Planungsausschuss nimmt vom Sachstandsbericht Kenntnis<br />

ToP 4.2: Neufassung des Kapitels B V Wirtschaft und<br />

Aufhebung des Kapitels B VI Tourismus<br />

Berichterstatter: RD Rainer Breu<br />

Der Berichterstatter erläuterte die vorab versandte Vorlage und bezog sich dabei auf<br />

den Sachstandsbericht in Top 4.1.<br />

Das Kapitel Tourismus sei laut Bayer. Landesplanungsgesetz nicht mehr als<br />

Bestandteil des Regionalplans vorgesehen. Daher sei dieses aufzuheben und die<br />

noch für die Region relevanten Inhalte in das Kapitel Wirtschaft einzuarbeiten.<br />

Ebenso müsse man mit dem Kapitel Land- und Forstwirtschaft verfahren.


Beschluss: 29 : 0<br />

6<br />

Das Kapitel B V Wirtschaft des Regionalplans <strong>Landshut</strong> (13) soll<br />

fortgeschrieben werden. Der Regionsbeauftragte wird beauftragt,<br />

die erforderlichen Arbeiten für das Anhörungsverfahren einzuleiten<br />

und entsprechend diesem Ergebnis den Textentwurf zur<br />

Beschlussfassung vorzubereiten.<br />

ToP 4.3: Neufassung des Kapitels B VII Verkehr<br />

Berichterstatter: RD Rainer Breu<br />

Der Berichterstatter erläuterte die vorab versandte Vorlage und bezog sich dabei auf<br />

den Sachstandsbericht in Top 4.1.<br />

Bei der Neufassung des Kapitels B VII ergäbe sich eine spezielle Situation. Durch<br />

das Verbot der Doppelregelung sei die Formulierung von Zielen im Zusammenhang<br />

mit Bundes- und Staatsstraßen grundsätzlich nicht möglich. Das<br />

Wirtschaftsministerium habe hier eine Ausnahme gemacht und die<br />

Planungsverbände ermächtigt, das Kapitel Verkehr in den Regionalplänen wie<br />

gewohnt weiterzuführen.<br />

Beschluss: 29 : 0<br />

Das Kapitel B VII Verkehr des Regionalplans <strong>Landshut</strong> (13) soll<br />

fortgeschrieben werden. Der Regionsbeauftragte wird beauftragt,<br />

die erforderlichen Arbeiten für das Anhörungsverfahren einzuleiten<br />

und entsprechend diesem Ergebnis den Textentwurf zur<br />

Beschlussfassung vorzubereiten.<br />

ToP 4.4: Neufassung des Kapitels B VIII Wasserwirtschaft<br />

Berichterstatter: RD Rainer Breu<br />

Der Berichterstatter erläuterte die vorab versandte Vorlage und bezog sich dabei auf<br />

den Sachstandsbericht in Top 4.1 und auf Aussagen des Landesamtes für Umwelt<br />

zu Top 3.<br />

Der Regionsbeauftragte führte aus, dass zur Neufassung des Kapitels B VIII<br />

Wasserwirtschaft zunächst ein neuer Fachbeitrag vom Fachplanungsträger<br />

Wasserwirtschaft eingeholt werden müsse. Die Grundlagen hierfür hätten sich durch<br />

das neue hydrogeologische Gutachten geändert.


7<br />

RD Rainer Breu wies auf mögliche Zielkonflikte mit der Rohstoff-Gewinnung hin.<br />

Durch die Festlegung der Vorranggebiete für die Wasserversorgung würde der<br />

Spielraum für die Rohstoffsicherung eingeschränkt.<br />

Josef Graf von Deym äußerte seine Bedenken hinsichtlich der Bewirtschaftung<br />

durch die Land- und Forstwirtschaft. Er führte aus, die Sicherung der Flächen für die<br />

Wasserwirtschaft solle sich am Bedarf orientieren.<br />

Beschluss: 29:0<br />

Das Kapitel B VIII Wasserwirtschaft des Regionalplans <strong>Landshut</strong><br />

(13) soll fortgeschrieben werden. Der Regionsbeauftragte wird<br />

beauftragt, die erforderlichen Arbeiten für das Anhörungsverfahren<br />

einzuleiten und entsprechend diesem Ergebnis den Textentwurf zur<br />

Beschlussfassung vorzubereiten.<br />

ToP 4.5: Neuaufstellung eines Kapitels B VI Kultur und Soziales<br />

Berichterstatter: RD Rainer Breu<br />

Der Berichterstatter erläuterte die vorab versandte Vorlage und bezog sich dabei auf<br />

den Sachstandsbericht in Top 4.1.<br />

Das neue Bayer. Landesplanungsgesetz sehe für den Regionalplan Festlegungen zu<br />

den Themen Kultur und Soziales vor. Im Regionalplan von 1985 habe es zwei<br />

Kapitel zu diesen Themen gegeben, die jedoch im Zuge der Verwaltungsreform 2001<br />

aufgehoben worden seien. Was aus den damaligen Kapiteln noch aktuell sei, werde<br />

bei der Neufassung übernommen. Die Aussagen müssten jedoch überörtlich<br />

raumbedeutsam sein.<br />

Stellvertretender Landrat Josef Seidl erkundigte sich nach dem voraussichtlichen<br />

Inhalt des Kapitels.<br />

Der Regionsbeauftragte verwies auf die ausstehenden Fachbeiträge.<br />

Beschluss: 29:0<br />

Das Kapitel B VI Kultur und Soziales des Regionalplans <strong>Landshut</strong><br />

(13) soll neu aufgestellt werden. Der Regionsbeauftragte wird<br />

beauftragt, die erforderlichen Arbeiten für das Anhörungsverfahren<br />

einzuleiten und entsprechend diesem Ergebnis den Textentwurf zur<br />

Beschlussfassung vorzubereiten.


8<br />

ToP 5: 3. Start- und Landebahn am Flughafen München;<br />

Raumordnungsverfahren<br />

Beschluss über die Stellungnahme der Region <strong>Landshut</strong> im<br />

Anhörungsverfahren<br />

Geschäftsführer Peter Barteit erläuterte die vorab versandte Vorlage.<br />

Am 31. Juli 2006 habe die Flughafen München GmbH bei der Regierung von<br />

Oberbayern die Einleitung des o. g. Raumordnungsverfahrens beantragt. Über die<br />

Regierung von Niederbayern wurde der RPV <strong>Landshut</strong> am Verfahren beteiligt und<br />

um eine Stellungnahme gebeten.<br />

Der Redner gab einen Einblick in die Entwicklung des Flughafens.<br />

Die Notwendigkeit des Ausbaus mit einer 3. Start- und Landebahn sei mit dem<br />

überdurchschnittlichen Wachstum des Flugverkehrs allgemein begründet. Mit der<br />

Steigerung der Flugbewegungen sei ein höheres Verkehrsaufkommen im<br />

Flughafenumland zu erwarten. Die Raumordnungsunterlagen enthielten jedoch nur<br />

sehr unzureichende Angaben, wie diese Verkehrsströme zu bewältigen sind.<br />

Insbesondere fehlten Aussagen zur Marzlinger Spange, die als einzige der drei<br />

Trassen-Alternativen eine fernbahnorientierte Anbindung darstelle. Dies sei ein<br />

schwerwiegender Mangel der Raumordnungsunterlagen, wurden doch bereits im<br />

Zusammenhang mit der landesplanerischen Beurteilung der Schienenanbindung<br />

Ostbayerns vom 17. Juli 2003 dazu Aussagen getroffen. Peter Barteit zeigte auf,<br />

dass die geplante 3. Start- und Landebahn des Flughafens die Trassenführung der<br />

Marzlinger Spange durchschneide. Es sei daher unbedingt notwendig, das Projekt so<br />

auszuführen, dass die Verwirklichung der Marzlinger Spange offen gehalten werde.<br />

Selbst bei einer guten Anbindung auf der Schiene würden immer noch 60 – 70 % des<br />

Verkehrs von und zum Flughafen auf der Straße abgewickelt. Die Verwirklichung der<br />

in den Raumordnungsunterlagen genannten Neu- und Ausbaumaßnahmen sollten<br />

daher grundsätzlich unterstützt werden. Um die Abwicklung des Verkehrs aus dem<br />

südlichen Landkreis <strong>Landshut</strong> sicher und zügiger zu ermöglichen, sei allerdings die<br />

Neutrassierung der Staatsstraße 2054 mit Ortsumfahrungen ab dem Konten<br />

Geisenhausen bis zur A 92 dringend erforderlich. Einen Hinweis von Bürgermeister<br />

Johann Wamprechtshammer aus dessen Grußwort aufgreifend schlug Barteit vor,<br />

die Bundesstraße 388 zusätzlich in den Forderungskatalog aufzunehmen.<br />

Außerdem wies der Redner auf das besondere Sicherheitsrisiko beim Überfliegen<br />

der Kernkraftwerke I + II und des im Bau befindlichen Zwischenlagers für<br />

abgebrannte Brennelemente hin. Daher wäre hier aus Sicherheitsgründen ein<br />

Flugbeschränkungsgebiet für alle Flugzeugtypen in diesem Bereich erforderlich.<br />

Bürgermeister Josef Egger beklagte die schlechte Anbindung des südlichen<br />

Landkreises Kelheim an den Flughafen. Er forderte den Ausbau der B 301 zwischen<br />

Mainburg und Freising.<br />

Stadträtin Elke März-Granda sprach sich gegen den Bau der 3. Start- und<br />

Landebahn aus. Die Kapazitäten des Flughafens seien nicht ausgelastet. Außerdem<br />

bestünde für die Marzlinger Spange aus ihrer Sicht kein Bedarf. Sie sei nicht im<br />

Verkehrswegeplan enthalten und durchschneide ein FFH-Gebiet.


9<br />

MdL Reserl Sem plädierte entschieden für die Marzlinger Spange. Der Bayerische<br />

Landtag und der Regionale <strong>Planungsverband</strong> müssten hier Hand in Hand arbeiten<br />

und auf den Minister positiv einwirken.<br />

Klaus Pauli wies auf die Bedeutung der Strecke Plattling - <strong>Landshut</strong> als Zulauf zur<br />

Marzlinger Spange hin und betonte die Wichtigkeit eines zweigleisigen Ausbaus. Der<br />

<strong>Planungsverband</strong> solle sich hier verstärkt engagieren.<br />

Bürgermeister Werner Schießl setzte sich für den Erhalt der allgemeinen Luftfahrt<br />

am Flughafen München ein. Würden die Flugzeuge bis 7,5 t ausgegrenzt, müssten<br />

sie auf andere Landeplätze ausweichen. Dies führte zu erhöhten Lärmbelästigungen.<br />

Stadtrat Tilman von Kuepach betonte die Wichtigkeit der Marzlinger Spange aus<br />

Sicht der Stadt <strong>Landshut</strong>. Der Flughafen München sei der größte Arbeitgeber der<br />

Region. Daher sei aus ökonomischen Gründen die Anbindung des Flughafens durch<br />

die Schiene dringend erforderlich.<br />

Beschluss: 28:1<br />

Der Flughafen München ist für die Region <strong>Landshut</strong> ein<br />

wesentlicher Faktor für eine positive raumstrukturelle Entwicklung.<br />

Daher wird sein weiterer Ausbau grundsätzlich begrüßt. Diese<br />

zustimmende Stellungnahme steht jedoch unter dem Vorbehalt der<br />

Umsetzung folgender Maßgaben:<br />

Ø Die 3. Start- und Landebahn ist so auszuführen, dass die<br />

Verwirklichung einer fernbahntauglichen Schienenanbindung<br />

aus Richtung Regensburg / Passau über die Marzlinger<br />

Spange offengehalten wird.<br />

Ø In den Katalog der in den Raumordnungsunterlagen<br />

angeführten Straßenbaumaßnahmen ist die Neutrassierung<br />

der Staatsstraße St 2054 mit Ortsumfahrungen vom Knoten<br />

Geisenhausen bis zu Autobahn A 92 aufzunehmen. Ebenso<br />

die B 388 und die B 301 von Mainburg bis Freising.<br />

Ø Im Bereich der Kernkraftwerke Isar I + II ist aus<br />

Sicherheitsgründen ein Flugbeschränkungsgebiet für alle<br />

Flugzeugtypen einzurichten.<br />

Ø Die allgemeine Luftfahrt ist im Flughafen München zu<br />

erhalten.


ToP 6: Bericht über abgeschlossene landesplanerische<br />

Überprüfungen und Stellungnahmen des Verbandes<br />

Renate Landesberger erläuterte die Stellungnahmen des Verbandes zu den<br />

Vorhaben Wohnkaufhaus Weiherfeld (Stadt Ingolstadt) und Ortsumfahrung Arth –<br />

Weihmichl - Neuhausen im Zuge der Bundesstraße B 299.<br />

Beschluss: 29 : 0<br />

Der Planungsausschuss nimmt vom Bericht Kenntnis<br />

ToP 7: Informationen<br />

10<br />

Der Vorsitzende kündigte die nächsten Termine an:<br />

27.2.2007 in Simbach a. Inn, Bürgerhaus:<br />

9.00 Uhr: 116. Sitzung des Planungsausschusses<br />

10.00 Uhr: 9. Regionalkonferenz zum Thema „Geothermie“<br />

Aufgestellt am 31.10.2006 Genehmigt am 03.11.2006<br />

Peter Barteit Richard Findl<br />

Geschäftsführer Erster Bürgermeister<br />

Verbandsvorsitzender

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!