partner - Hellmann Worldwide Logistics
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FOCUS<br />
26<br />
DIE IATA E-FREIGHT INITIATIVE<br />
Benno Nelles, <strong>Hellmann</strong> Düsseldorf<br />
Was ist e-freight? Das e-freight-Projekt<br />
der IATA (International Air Transport Association)<br />
hat zum Ziel, das Papier aus der<br />
Luftfrachtlieferkette gegen ein günstigeres,<br />
elektronisches System zwecks Nachrichtenvermittlung<br />
und Datentransfer zu<br />
ersetzen. Genauigkeit und Zuverlässigkeit<br />
stehen dabei im Fokus. Das Projekt<br />
enthält als Krönung den elektronischen<br />
Luftfrachtbrief. Heutzutage verlässt sich<br />
die Luftfrachtindustrie meist noch auf papierbasierte<br />
Prozesse, um die Frachtsendungen<br />
zu befördern. Eine herkömmliche<br />
Luftfrachtsendung generiert bis zu 30<br />
verschiedene Papierdokumente, die Kosten<br />
produzieren und Laufzeiten negativ<br />
beeinflussen.<br />
Der „grüne“ Gedanke wird ebenso vernachlässigt.<br />
Zwanzig dieser Dokumente können heute<br />
schon gegen elektronische Nachrichten ersetzt<br />
werden. Alle Beteiligten der Luftfrachtindustrie<br />
wie Fluggesellschaften, Spediteure, Handling-<br />
Unternehmen, Versender und Zollbehörden<br />
sind in der von der IATA geförderten Ini-tiative<br />
vollumfassend involviert und engagiert. Ab<br />
2013 ist es zwingend notwendig, einen Luftfrachtbrief<br />
ausstellen bzw. übertragen zu können,<br />
um an dem e-freight-Projekt teilzunehmen.<br />
Welche Vorteile werden geboten:<br />
Kostenreduzierung: Prozesskosten für die<br />
Erstellung der Dokumente entfallen<br />
Schneller Service: Es können bis zu 24<br />
Stunden bei einem komplexen Luftfrachttransport<br />
eingespart werden<br />
Zuverlässige Datenqualität durch einmalige<br />
Erfassung der Daten am Ursprungsort<br />
Visualität: Elektronische Dokumente erlauben<br />
einen stetigen Einblick sowie die<br />
Integration in Kundenportale oder in die<br />
Online-Sendungsverfolgung<br />
Erhöhte Sicherheit: Zugang nur an autorisierte<br />
Parteien entlang der Transportkette<br />
sowie Vermeidung von Dokumentationsverlust<br />
Umweltfreundlich: e-freight würde im besten<br />
Fall 7.800 Tonnen Papier / Jahr ersetzen.<br />
Dieses Volumen entspricht der Zuladung<br />
von achtzig 747 (Jumbo)-Frachtern<br />
jedes Jahr. Die Gewichtsreduzierung an<br />
Bord lässt die CO ² -Emission sinken.<br />
Wie funktioniert e-freight und was ist nötig,<br />
um aktiv mitzuwirken?<br />
e-freight hört sich kompliziert an, ist es aber<br />
nicht. Die Verfahren passen schon heute zu<br />
unseren bestehenden Systemen und harmonisieren<br />
mit unseren Prozessen.<br />
Heute enthält der Luftfrachtbrief die Vertragsbedingungen<br />
für einen Luftfrachttransport<br />
auf der Rückseite des Dokumentes.<br />
Ein elektronischer Luftfrachtbrief kann nur<br />
dann ausgestellt werden, wenn wir einen<br />
globalen Rahmenvertrag vorab mit unseren<br />
Airline Partnern gezeichnet haben. Im Falle<br />
des Nichtbestehens eines solchen Vertrages<br />
muss weiterhin eine Kopie des Luftfrachtbriefes<br />
übergeben werden.<br />
Der Versender (Shipper) der Frachtsendung<br />
muss vor der Verwendung eines elektronischen<br />
Luftfrachtbriefes Kenntnis über<br />
die „Conditions of contract“ gem. IATA Resolution<br />
600b erlangen.<br />
Die technische Umsetzung, die Testverfahren<br />
sowie das Roll-out werden durch<br />
die Business Process Management (BPM)-<br />
Teams, in Zusammenarbeit mit dem IS-Team<br />
durchgeführt. Mit folgenden Airline Partnern<br />
haben wir die Durchführung von e-freight<br />
Prozessen bisher vereinbart:<br />
American Airlines<br />
Air Canada<br />
Cathay Pacific<br />
Delta<br />
Emirates<br />
IAG (British Airways and Iberia)<br />
Lufthansa Cargo<br />
Swiss<br />
Zum Jahresende kommen Air France, KLM,<br />
Martinair sowie United Airlines hinzu. Der<br />
derzeitige Projektstatus der IATA für internationale<br />
und nationale Verkehre enthält<br />
(Stand Juli):<br />
Am 3. November 2010 trafen sich Mitarbeiter<br />
von CBP und TSA mit verschiedenen<br />
Handels<strong>partner</strong>n, um Geschäftspraktiken<br />
besser zu verstehen und um<br />
eine sichere Methode zu entwickeln, mit<br />
der Cargo-Daten schneller in der Supply<br />
Chain verarbeitet werden können.<br />
Das Treffen wurde kurzfristig als Reaktion<br />
auf die Anti-Terror-Gemeinschaft einberufen,<br />
die einen potenziellen Anschlag einer Gruppe<br />
(AQAP) mit Verbindungen zu Al-Qaida auf<br />
der arabischen Halbinsel Yemen verhindern<br />
42 Live countries / administrative areas<br />
430 Live airports<br />
2.208 Live stakeholders (airlines &<br />
freight forwarders)<br />
10.481 Live Trade lanes<br />
Die folgenden Begriffe finden im Rahmen<br />
der e-freight-prozesse Verwendung:<br />
EAW: ein neuer, spezieller Handling Code,<br />
der die komplette, papierlose Sendungsabwicklung<br />
indiziert<br />
EAP: ein neuer, spezieller Handling Code,<br />
der beschriebt, dass Papiere die Sendung<br />
begleiten, die nicht als elektronische Begleitdokumente<br />
mitgegeben werden<br />
konnte. AQAP hatte versucht, explosives Material<br />
versteckt an Bord eines Fliegers nach<br />
Amerika einzuschleusen. Das Ziel des ACAS-<br />
Pilotprogrammes ist es, globale Cargo-Daten<br />
vor Abflug zu erhalten. Der CBP und der TSA<br />
würde eine gemeinsame Sicherheitsrisikoanalyse<br />
ermöglicht werden, um potenzielle Sicherheitsrisiken<br />
früher zu erkennen und zu unterbinden.<br />
Sicherheitsbedenken bei identifizierten<br />
Sendungen werden hierbei durch Intervention<br />
vom Versenderland oder durch die von der TSA<br />
implementierten Screening-Protokolle vor der<br />
Landung durchgeführt.<br />
FWB: EDI-Nachricht, die die Daten<br />
des elektronischen Master Air Waybill<br />
(MAWB) enthält<br />
FHL: EDI-Nachricht, die die Daten des<br />
elektronischen House Air Waybill (HAWB)<br />
enthält<br />
E-pouch: elektronischer Weg der Übermittlung<br />
von Dokumenten (Handelsrechnung,<br />
Packliste) an den Empfangsspediteur (Destination<br />
Freight Forwarder DFF)<br />
EFOP: E-Freight Operating Procedures<br />
e-AWB: electronic Air Waybill <br />
FüR DIE LUFTSICHERHEIT: AIR CARGO ADVANCED SCREENING<br />
Melissa Portunato, <strong>Hellmann</strong> Miami<br />
<strong>Hellmann</strong> arbeitet zur Zeit daran, dem Programm<br />
im letzten Quartal 2012 beizutreten. Wir<br />
arbeiten mit verschiedenen Fluggesellschaften,<br />
Vertrags<strong>partner</strong>n und Dienstleistern an Schulungen<br />
und Datenintegrationen, um den hohen<br />
Standard, den wir unseren Kunden bieten, aufrechterhalten<br />
zu können.<br />
Weiterhin werden wir die Entwicklung des<br />
ACAS-Programms verfolgen und Sie über Neuigkeiten<br />
informieren. <br />
<strong>partner</strong> 02/12