Kompakttraktoren zeigen ihre wahre Grösse

KOMMUNALFAHRZEUGE
Kompakttraktoren
zeigen ihre wahre Grösse
Ist der Aufsitzmäher oder Rasentraktor umfangreicheren Aufgaben nicht gewachsen, ein richtiger
Traktor aber zu gross, fällt die Wahl auf den sogenannten Klein- oder auch Kompakttraktor. Per
Definition leistet er zwischen 10 und 50 PS, ist mit einer meist schon recht anspruchsvollen
Hydraulik ausgestattet und damit prädestiniert, verschiedene Anbaugeräte zu bewegen und
ausdauernd bei Laune zu halten. Vor allem Hauswarte, Gartenbauer und Vertreter anderer Berufsgattungen,
die tagtäglich für die Natur im Einsatz sind, gehören zur Zielgruppe, dazu auch die
Mitarbeiter eines jeden Werkhofes. Die «Schweizer Gemeinde» hat sich in den Verkaufshallen
entsprechender Anbieter umgesehen.
Klein- oder Kompakttraktoren sind vor
allem schon deshalb sehr beliebt, weil
sie – verglichen mit einem «richtigen»
Traktor – zu einem relativ moderaten
Preis erworben und anschliessend
ebenfalls über viele Jahre mit überschaubarem
Aufwand betrieben werden
können. Mit verschiedenen Möglichkeiten
der Kraftabnahme, sei das
vorne, hinten oder gar zwischen den
Achsen, und den richtig ausgewählten
Anbaugeräten bieten sie ein grosses
Spektrum an Einsatzmöglichkeiten
während aller vier Jahreszeiten. Darüber
hinaus können sie Anhänger ziehen
und Lasten auch anderweitig transportieren
– das sogar und im Gegensatz
zum Rasentraktor offiziell eingelöst auf
der Strasse. Damit wird der Kleintraktor
schnell zum effizienten Helfer an allen
Fronten, und er ist in der Regel erst noch
anspruchslos in der Handhabung und
einfach zu bedienen.
Umweltfreundliche
Technik
Die ersten Kleintraktoren wurden noch
mit Dampfkraft angetrieben und hiessen
deswegen im Sprachgebrauch
auch «Lokomobile». Mit der Erfindung
und Kultivierung des Dieselmotors –
die Amerikaner gaben lange dem Benzinmotor
den Vorrang – steht heute
auch aus leichten und kleineren Aggregaten
mit recht bescheidenen Lärmoder
Abgasemissionen genügend Leistung
zur Verfügung, und so mauserte
sich der Kompakttraktor schnell zur leistungsfähigen
Arbeitsmaschine. Ist er
sogar mit Allradantrieb und einem
mehrstufigen Lastschalt- oder stufenlosen
Getriebe ausgerüstet, gibt es zum
grossen Bruder keinen wirklichen
Unterschied mehr – ausser eben in
Grösse, Gewicht und Umfang, was gerade
in Ortschaften oder gar Stadtzentren
wichtiger kaum sein kann. Es folgt
eine Auswahl.
Kubota: der meistgekaufte
Kommunaltraktor
Die Kubota-L40-Serie zum Beispiel umfasst
fünf Modelle im Leistungsbereich
von 44 bis 59 PS und bietet Hightech
vom Feinsten. Mit dem Hydrostatikgetriebe
HST Plus hat Kubota sowohl die
Leistung als auch die Lebensdauer optimiert.
Das automatisierte Zusammenspiel
von Hydrostatpumpe und -motor
ermöglicht die Veränderung des Drehmoments,
dadurch lässt sich eine Vielzahl
der Arbeiten leistungsgerecht und
kraftstoffsparend erledigen. Das HST
Plus besitzt eine hydraulische Servovorsteuerung,
wodurch die Bedienung des
Fahrpedals wesentlich erleichtert wird.
Unabhängig vom Belastungszustand
garantiert dieses System ein feines
Ansprechverhalten, einfaches Handling
und bessere Kontrolle. Zudem gibt es
den Kubota L40 serienmässig auch in einer
Version «Getriebe mit Untersetzung»
mit 24 Vorwärts- und 16 Rückwärtsgängen.
Eine Klimaanlage, der
luftgefederte Komfortsitz und ein extrem
grosser Fussraum bieten willkommenen
Komfort und gewährleisten bequemes
Arbeiten.
Der Kubota STV ist der meistgekaufte
Kommunaltraktor. Mit einem Leistungsbereich
von 32 bis 40 PS, einer Aussenbreite
von 1220 bis 1400 mm und einer
Bauhöhe von 2060 mm ist er auch der
Kompakteste seiner Klasse. Der Tempomat
lässt sich besonders einfach bedienen:
Über Hebelbetätigung kann die Arbeitsgeschwindigkeit
des Traktors problemlos
eingestellt, erhöht, verringert
oder wieder aufgenommen werden.
Ausserdem ist es durch diese Einrichtung
möglich, die Geschwindigkeit unabhängig
vom jeweiligen Gelände konstant
zu halten. Der STV verfügt zudem
Kubota-L40-Serie (44 bis 59 PS) und STV (32 bis 40 PS). Iseki TH 4330 mit Dreistufen-Hydrostat. (Bilder: zvg)
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über weitere technische Features wie
Bi-Speed-Lenkung, Hydrostatikgetriebe
mit drei Fahrgruppenbereichen, automativer
Fahrantrieb, Kubota-Frontlader
mit hoher Hubkraft und vieles mehr. Angetrieben
wird er über hauseigene Dreizylindermotoren
und Dreistufen-Hydrostatgetriebe.
Importiert werden die
Kubota-Kompakttraktoren von Bucher-
Guyer AG in Niederweningen; an der
«öga» 2010 sind sie durch die Studer
AG, Lyssach, vertreten.
Iseki: Kompakttraktoren
mit 34 oder 40 PS
Auch Iseki ist mit einer breiten Auswahl
an Fahrzeugen zu einem Inbegriff für
Kompakttraktoren im Schweizer Kommunalbereich
geworden, und genauso
bietet der Importeur in der Schweiz, die
Rapid Technik AG, neben der Grundmaschine
verschiedene Anbaugeräte an.
Sie sind für den harten Arbeitsalltag gebaut
und bieten dank ausserordentlich
guter Qualität nachhaltigen Nutzen.
Für die Erledigung der unterschiedlichen
Arbeiten mit Anbaugeräten empfiehlt
Rapid den wendigen und kraftvollen
Iseki TH 4330 mit nur 126 cm Aussenbreite.
Der automatische Dreistufen-Hydrostat
regelt die Motorendrehzahl, was
sich positiv auf Geräuschemissionen
und den Kraftstoffverbrauch auswirkt.
Der wassergekühlte Dreizylinder-Dieselmotor
leistet 34 PS und sorgt über den
dreistufigen Iseki ILS-Hydrostat für
reichlich Vortrieb.
Der robuste und kraftvolle Kommunaltraktor
Iseki TG 5390 (40-PS-Klasse) wird
mit drei verschiedenen Getriebeversionen
angeboten: auf der einen Seite das
Schaltgetriebe mit zwölf Vorwärts- und
zwölf Rückwärtsgängen, auf der anderen
der stufenlose Hydrostatantrieb mit
drei Gruppen oder – neu für Anwender,
die das sehr dynamische und kraftvolle
Fahrverhalten eines Schaltgetriebes
schätzen – das Q-Shift-Getriebe. Während
der Fahrt können die Gänge ohne
zu kuppeln per Knopfdruck gewechselt
werden. Ebenfalls ohne zu kuppeln
kann von Vorwärts- auf Rückwärtsfahrt
umgeschaltet werden. Das IQ-Getriebe
wird in Hangfahrten sehr geschätzt, da
die Kraft dank sehr guter Kraftübertragung
optimal auf den Boden gebracht
wird. Mit dem digitalen Tachometer hat
der Fahrer jederzeit den Überblick, welcher
Gang aktuell eingelegt ist. Der Iseki
TG 5470 ist das Pendant dazu; allerdings
mit 48 PS starkem Vierzylinder-Dieselmotor.
Massey Ferguson: freie Wahl
bei der Getriebeart
Bei Massey Ferguson, einem weiterenwichtigen
Marktplayer, heisst das Topmodell
MF 1547. Es verfügt über 46 PS
und ist sowohl mit hydrostatischem als
auch mit Powershift-Schaltgetriebe zu
haben. Serienmässig ist es mit einer Kabine
mit Heizung und Lüftung ausgerüstet,
die für alle Modelle der Baureihe MF
1500 geordert werden kann. Das dürfte
vor allem bei Arbeiten im Winter kein
Nachteil sein.
Die sieben Modelle umfassende Baureihe
MF 1500 bietet viele wegweisende
Merkmale für Kompakttraktoren, mit
denen sich das Unternehmen als führender
Traktorenhersteller auch gröberer
Maschinen etabliert hat. Sie alle, von
19,5 bis 46 PS, können mit verschiedenen
Getrieben ausgestattet werden –
mechanisch, hydrostatisch und neu
auch mit dem DynaQPS mit Power
Shuttle und Powershift-Gangwechsel.
Die bei allen Modellen serienmässige
Servolenkung sorgt für müheloses Rangieren
auch unter schwierigen Bedingungen.
Die MF 1500 verfügen über ein
hohes Mass an Leistung und Zuverlässigkeit.
Mit dem Allradantrieb in Verbindung
mit vielseitigen Hydraulik- und
Zapfwellenoptionen eignen sie sich
ideal für den Einsatz auf Sportanlagen
oder Parks und bei allen Arbeiten in
Kommunalbetrieben.
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Shibaura: SX24 mit gutem
Preis-Leistungs-Verhältnis
Noch ein weiterer Verkaufsschlager soll
erwähnt sein: der Shibaura SX24. Shibaura
wurde 1950 von Toshiba-Tokio
Shibaura Engineering und Ishikawajima
Harima Industries (IHI) gegründet und
ist heute auch in der Schweiz längst kein
unbeschriebenes Blatt mehr. Das Unternehmen
stellte ursprünglich Motoren
verschiedener Grösse her und wurde
1961 durch ein Traktorenwerk erweitert,
in dem Fahrzeuge bis zu 40 PS in Hinterrad-
und Allradausführung produziert
wurden. 1978 wurde dann die Serienherstellung
von Traktoren über 50 PS
gestartet.
Der Shibaura SX24 findet vor allem
Zugang zu Schulanlagen, Unterhaltsdienste
für den Grünbereich wie Sportplätze
usw., aber auch zu Gemeinden.
Dank einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis,
tiefen Unterhaltskosten und einer
komfortablen Kabine mit niedrigem
Einstieg ist er an vielen Orten mit Mauser-Kabine
und Fronthydraulik, Zwischenachsmähwerk
mit Seitenauswurf
oder zum Mulchen ausgerüstet anzutreffen.
Der SX 24 ist in der hier vorgestellten
Übersicht kein Grosser, und es
gibt mit den Modellen ST 333 oder ST
445 noch wesentlich grössere Geräte. Er
gilt aber von den verkauften Stückzahlen
her als Schwergewicht und verfügt
abgesehen davon auch über Vierradantrieb
und einen Dreizylindermotor mit
24 PS.
Heinz Ammann
Informationen: Kubota, Bucher-Guyer AG,
Niederweningen, Tel. 044 857 22 11, www.
bucherschoerling.ch; Iseki, Rapid Technik AG,
Killwangen, Tel. 044 743 14 11, www.rapid.ch;
Massey Ferguson, GVS Agrar AG, Schaffhausen,
Tel. 052 631 19 00, www.gvs-agrar.ch;
Shibaura, W. Zürcher Kommunal AG, Wetzikon,
Tel. 044 933 61 11, www.zueko.ch
Massey Ferguson 1547, mit zwei Getriebearten käuflich. Shibaura SX24, auch mit einer Kabine erhältlich.
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