Fachkr
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Imagepflege notwendig<br />
Die Personalsituation im gesundheits- und Pflegebereich ist vor allem<br />
im akutbereich von einem starken Mangel an qualifizierten Personen<br />
geprägt. im Langzeitpflegebereich sieht die Lage ein wenig besser<br />
aus, mittelfristig werden aber auch in diesem Bereich Personalengpässe<br />
auftreten.<br />
Sowohl im Akut- als auch im Langzeitbereich<br />
herrscht bereits <strong>Fachkr</strong>äftemangel,<br />
im Langzeitbereich werden bis 2020 300 diplomierte<br />
Pflegekräfte fehlen, schätzt Beate Halbeisen,<br />
Vorarlberg-Leiterin des Österreichischen<br />
Gesundheits- und Krankenpflegeverbandes.<br />
Gründe dafür sind die demografische Entwicklung,<br />
welche die Schere zwischen PflegerInnen<br />
und zu Betreuenden immer weiter auseinander<br />
treibt, die bevorstehende Pensionswelle beim<br />
Pflegepersonal, die zu geringe Bezahlung und<br />
die Tatsache, dass eine berufliche Tätigkeit im<br />
Gesundheits- und Pflegebereich nicht die öffentliche<br />
Anerkennung hat, die ihr gebührt. Dies<br />
macht das Berufsbild, vor allem für Jugendliche,<br />
nicht attraktiv genug.<br />
Pe r s o n a l s i t u a t i o n<br />
„Es gibt in Vorarlberg eine Anzahl von Ausbildungsplätzen,<br />
aber zu wenig Menschen, die für<br />
die Pflege in Frage kommen oder eine solche Arbeit<br />
aufnehmen wollen. Zudem gab es in den letzen<br />
Jahren keine Personalanpassung, d.h. auf die<br />
steigende Patientenanzahl wurde nicht reagiert“,<br />
schildert Halbeisen die Lage. „Bei den Jugendlichen<br />
haben wir leider das Problem, dass das Gesetz<br />
vorschreibt, dass erst ab dem 17. Lebensjahr<br />
Dienst am Krankenbett gemacht werden darf.<br />
„<br />
Bis 2020 fehlen<br />
uns 300 diplomierte<br />
„ Pflegekräfte<br />
Da klafft eine Lücke von einem Jahr zwischen<br />
dem Abschluss der Schule und dem Beginn der<br />
Ausbildung. Hier ist die Politik gefragt, eine<br />
passende Lösung für alle Beteiligten zu finden.<br />
Ich kann mir auch vorstellen, verstärkt WiedereinsteigerInnen<br />
und ältere Personen mit ausgeprägter<br />
Sozialkompetenz anzusprechen und für<br />
den Beruf zu gewinnen“, ist Halbeisen mit der<br />
derzeitigen Situation wenig zufrieden.<br />
Auch die Arbeitsmarktöffnung mit 01.05.2011 hat<br />
keine positiven Auswirkungen auf die Personalsituation<br />
im Gesundheits- und Pflegebereich in Vorarlberg<br />
gebracht. Der Personalmangel ist in allen<br />
europäischen Ländern ein wichtiges Thema, daher<br />
gibt es auch keine Bemühungen, Personal aktiv<br />
abzuwerben. Dazu kommt, dass die Bezahlung in<br />
Österreich schlecht ist, deshalb ist die Ausübung<br />
des Pflegeberufs für <strong>Fachkr</strong>äfte aus dem Ausland<br />
aus finanzieller Sicht nicht attraktiv.<br />
im a g e k a m P a g n e<br />
Halbeisen sieht vor allem in der Imageverbesserung<br />
des Berufsstandes Potenzial, Personen für<br />
den Pflegeberuf zu gewinnen. „Wenn wir zukünftig<br />
mehr junge Leute für den Beruf begeistern<br />
wollen, müssen wir uns verstärkt auf die Imagepflege<br />
konzentrieren und das Berufsbild in der Öffentlichkeit<br />
verbessern“. Ein wichtiger Punkt zur<br />
Erweiterung der Perspektiven für den Pflegeberuf<br />
ist auch die Erreichung der Akademisierung - und<br />
die akademisch ausgebildeten Personen müssen<br />
dann auch in den Bereichen Pflegeforschung und<br />
Pflegeentwicklung angestellt werden.<br />
Gemeinsam mit ANDA (Austrian Nurse Directors<br />
Association) wird derzeit eine Imagekampagne<br />
für die Gesundheits- und Krankenpflege in Österreich<br />
konzipiert. Sie startet im September 2011<br />
und beinhaltet auch die Workshops „Power für<br />
die Pflege“ mit der Zielsetzung, Pflegepersonal zu<br />
positiven „Markenbotschaftern“ zu entwickeln.<br />
an e r k e n n u n g<br />
„Der Beruf ist sehr vielseitig und das Schöne<br />
daran ist, dass wir mit Menschen zu tun haben,<br />
und das sind nicht nur die zu Betreuenden, sondern<br />
alle, die daran beteiligt sind, da gibt es viele<br />
Schnittstellen. Im Mittelpunkt steht das Teamwork<br />
zum Wohle der Patienten. Flexibilität und<br />
Vielseitigkeit sind gefragt. Wir sind Spezialisten<br />
in vielen Bereichen, durch Lernen entwickeln wir<br />
uns ständig weiter. Weiterbildungen helfen uns,<br />
auf dem neuesten pflegewissenschaftlichen Standard<br />
zu sein. Für die Zukunft wünsche ich mir<br />
eine größere Anerkennung unseres Berufs und<br />
einen gesellschaftlichen Wandel, der zu einer höheren<br />
Wertschätzung des Alters führt“.<br />
Beate Halbeisen<br />
Pflegestiftung<br />
des aMs<br />
ab juli 2011<br />
Die „connexia Implacementstiftung<br />
Betreuung<br />
und Pflege“ bietet arbeitsuchenden<br />
Personen eine<br />
berufliche Perspektive im<br />
Betreuungs- und Pflegebereich<br />
durch die Ausbildung<br />
zu qualifizierten<br />
<strong>Fachkr</strong>äften. Betreuungs-<br />
und Pflegeeinrichtungen<br />
wird dadurch die Personalentwicklungerleichtert.<br />
Die Stiftung bietet<br />
eine maßgeschneiderte,<br />
arbeitsplatzgenaue Qualifizierung.<br />
Ausbildungen<br />
werden unter anderem<br />
in den Berufen dipl.<br />
Gesundheits- und Krankenpflege,<br />
dipl. Sozialbetreuung<br />
(Altenarbeit,<br />
Behindertenarbeit, Familienarbeit),Fachsozialbetreuung<br />
(mit unterschiedlichen<br />
Schwerpunkten),<br />
Pflegehilfe und Heimhilfe<br />
angeboten.<br />
Weitere Informationen erhalten<br />
Sie bei connexia oder<br />
den regionalen Geschäftsstellen<br />
des AMS<br />
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