Sonderbeilage der - Soroptimist Club Hof

Empfehlungen

Info

Seite V 10 BALLZEITUNG Montag, 12. November 2012 Blindentastmodell als Geschenk an die Stadt „Sich für andere engagieren“ Kerstin Dolde ist seit 1. Juli Präsidentin des Serviceclubs. Im Interview spricht sie über dessen Ziele und die Projekte, die die Rotarier in ihrem Jubiläumsjahr angehen wollen. ie war der Start ins Präsidentenamt? W Mein Amtsjahr hat gleich mit einem großen Fest begonnen. Clubgründung und Charterfeier waren im Jahr 2002. Wir haben im Sommer das 10. Clubjubiläum zusammen mit der Ämterübergabe gefeiert. Das heißt, mein Vorgänger im Präsidenten-Amt, Reiner Polzer, hat mir im Juli den Staffelstab überreicht. Und die Festrede hat unser Clubmitglied Bundesinnenminister Dr. Hans-Peter Friedrich gehalten. Dabei ist es uns gelungen, den offiziellen Teil unterhaltsam zu gestalten und danach haben wir einfach bei toller Musik mit vielen Gästen getanzt und gefeiert. Und jetzt? Ein Drittel ist ja schon vorbei. Stimmt. Zwölf Monate können lang sein, aber auch kurz. Da gilt es Schwerpunkte zu setzen, das Clubleben zu begleiten und natürlich viel zu organisieren: Benefizball, Clubausflug, Weihnachtsfeier, Präsidentenprojekt… Das macht Freude. Jeder Präsident und jede Präsidentin setzt sich für die Amtszeit Ziele: Wofür werden Sie sich in Ihrem Jahr besonders engagieren? Mein Jahr steht unter dem Motto „Kommunikation ist (fast) alles“. Das passt ja zu mir, denn Sprache gehört zu meinem Beruf. Es passt auch, weil Kommunikation etwas ganz Wichtiges in einer Gemeinschaft ist. Sie ist der Kitt, der einen Club zusammenhält. Communicare stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „teilen, mitteilen, teilnehmen lassen, gemeinsam machen, vereinigen“. Eine geradezu rotarische Definition. Und in diesem Sinne ist mein Präsidentenprojekt. Darf man erfahren, um was es sich handelt? Bei meinem Projekt handelt es sich um einen dreidimensionalen Stadtplan, ein sogenanntes Blindentastmodell, das Aufbau und Struktur von Hofer Altstadt und Ludwigstraße wiedergeben wird. Es wird in Bronze gegossen und steht auf einem Granitsockel. Es ist für Sehende und Blinde gleichermaßen geeignet. Man sieht oder kann ertasten, wie die Straßen laufen, wie hoch die Häuser sind. Straßennamen sind in Blindenschrift verzeichnet. Blinde können damit erstmals „sehen“, wie hoch etwa die Marienkirche im Vergleich zum Rathaus ist. Viele Städte haben so etwas als Anlaufpunkt, das 3D-Modell wird Hingucker sein, aber auch die Stadtstruktur im wahren Wortsinn begreifbar machen. Es bietet damit Teilhabe für Menschen mit Handycaps. Im nächsten Sommer wollen wir das Relief einweihen. Es ist das Geschenk des Clubs an die Stadt Hof. Welche Projekte stehen 2012/2013 sonst an? Unser Club hat sich in den vergangenen Jahren immer für die Jugend der Region eingesetzt.Wir haben einen Freizeit-Fonds für Kinder finanziell schwacher Familien ins Leben gerufen, unterstützen seit Jahren die Leseförderung in den Schulen und bringen uns bei der Aktion „Gesunde Kids“ ein. Diese Projekte verdienen auch in meinem Präsidentenjahr ein besonderes Augenmerk. Natürlich waren die Rotarierinnen und Rotarier im Oktober bei der regionalen Ausbildungsmesse „Contacta“ dabei. Sie haben den Schülerinnen und Schülern Hochfrankens Einblicke in die verschiedenen Berufsfelder gegeben. Auch das ist gute Tradition. Da geben Sie ein gutes Stichwort: Was sind die Ziele der Rotary Clubs? Die Rotary Clubs bauen auf Menschen auf, die bereit sind, sich für andere zu engagieren. 1,2 Millionen Rotarier gibt es weltweit, die sich lokal und international einbringen. Die Mitglieder in den Clubs pflegen untereinander Freundschaft, profitieren von den Erfahrungen anderer Berufsbilder, engagieren sich dort, wo sie gebraucht werden und kümmern sich um Menschen in Not. Rotary Clubs sind weiß Gott keine Geheimbünde, und hier pflegen keinesfalls Gutbetuchte ihre Neurosen. Gegen dieses Vorurteil verwehren wir uns: Rotary ist kein Geheimbund. Rotarier packen an, bauen auf, unterstützen und organisieren. Sie stellen sich, ihr Wissen, ihr Können in den Dienst der Gemeinschaft. Interview mit Kerstin Dolde Bei der Ausbildungsmesse Contacta bringen sich in jedem Jahr die Rotarier – hier Professor Dr. Hans-Peter Sonnenborn – bei der Berufsberatung ein. Welche Bedeutung hat für Sie die Präsidentschaft? Ich habe mal gesagt, sie ist Herausforderung und Freude zugleich. Und das stimmt auch noch nach vier Monaten. Nochmals zurück zu den Projekten. Finanziert der Rotary-Club diese allein über Mitgliedsbeiträge und Spenden? Nicht nur. Wir legen oft genug selbst Hand an, um Geld in den Topf zu bekommen. Der Benefizlauf „Menschen laufen für Menschen“ ist ein gutes Beispiel dafür. Da steht der Geschäftsführer hinter dem Würstchenkessel und verkauft Wiener mit Senf, der Anwalt legt in seiner freien Zeit kleinen Kindern Startnummern an, und die Ärztin kocht den Kaffee. Das macht Schule. Natürlich kommen die Spenden, die bei uns eingehen, zum überwiegenden Teil von unseren Mitgliedern. Aber durch solche Projekte, wie das genannte, unterstützen uns auch eine Menge Sponsoren. Und am Ende freuen wir uns über eine Summe, die zu 100 Prozent der Region zufließt. Es gibt zwei Rotary Clubs in Hof. Worin unterscheiden sich der Rotary Club Hof-Bayerisches Vogtland und der Rotary Club Hof-Bayern? Hof-Bayerisches Vogtland ist mit nur zehn Jahren Bestehen der jüngere der beiden Clubs. Hof-Bayern ist unser Patenclub. Hof-Bayerisches Vogtland ist im Gegensatz zu Hof-Bayern ein gemischter Club: von Beginn an sind bei uns Frauen dabei. Und mir als Präsidentin nehmen Sie das sicher ab: Ich finde, das ist ganz gut so… Info Gegründet: 21.6.2002 Patenclub: RC Hof-Bayern Gründungspräsident: Dr. Christian Heinrich Sandler Partnerclub: RCWeiz/Steiermark (A) Mitglieder: 47 gemischter Club: ja Beim Benefizlauf „Menschen laufen für Menschen“, den der RC Hof-BayerischesVogtland zusammen mit dem Hofer Sportverband veranstaltet, gehen auch schon die Kleinsten für einen guten Zweck an den Start. Rotary-Club Hof-Bayerisches Vogtland Gruppenbild zum Jubiläum: Mit einemFestabend feierten die Mitglieder des RC Hof-Bayerisches Vogtland im Sommer ihren 10. „Geburtstag“.
Montag, 12. November 2012 BALLZEITUNG Seite V 11 „Ein Teil mehr“, heißt die Aktion der Jugendorganisation der Lions. Die Leos sprechen vor einem Einkaufsmarkt die Passanten an und bitten sie, ein Teil mehr zu kaufen, das dann caritativen Zwecken zugutekommt. Lions Club International Der Lions Club Hof Für eine bessere Welt Die Mitglieder setzen sich insbesondere auf regionaler Ebene ein, unterstützen aber auch internationale Projekte. D ie Hilfe der Lions setzt dort ein, wo es dem Staat, den sozialen oder kirchlichen Einrichtungen nicht mehr möglich ist, zu helfen. Bei zunehmend schlechterer finanzieller Situation der Gemeinden wird es immer wichtiger, dass ehrenamtliche und finanzielle Hilfe von privater Seite geleistet wird. Bei ihren Aktivitäten nehmen die Mitglieder des Lions Clubs Hof Geld ein, das für soziale und kulturelle Zwecke in der Gemeinde eingesetzt wird. Viele Veranstaltungen finden im Laufe eines Jahres in Hof statt. Zum Beispiel die Aktion „Benefizmarkt“. Ein Flohmarkt und eine Tombola, die zehn Jahre lang zum Frühjahrsmarkt in der Bürgergesellschaft durchgeführt wurden. Die Aktion wird zukünftig von einer neuen Lions-Veranstaltung beim Saaleauenfest abgelöst. Über 50000 Euro konnten mit dem Benefizmarkt eingenommen und für viele wohltätige Zwecke eingesetzt werden. Ein weiteres Projekt ist die „Aktion Haus der Jugend“. Der Lions Club Hof Der Benefiz-Flohmarkt in der Bürgergesellschaft in Hof. unterstützt das Haus der Jugend langfristig und ermöglicht, dass dort unter anderem Musikveranstaltungen organisiert werden können. „Lions Quest – Erwachsenwerden“ ist ein Projekt der Lehrerfortbildung an der Sekundarstufe I zur „Sucht- und Gewaltprävention“. Der Lions Club Hof befindet sich hier bereits im achten Jahr, das heißt, in acht Veranstaltungen wurden Pädagogen aus Stadt und Landkreis Hof fortgebildet. Darüber hinaus werden überregionale Projekte unterstützt. Zu nennen sind hier die Aktion „Sight First“, eine internationale Langzeitactivity der Lions zur Bekämpfung von vermeidbarer Blindheit. Millionen von Kindern in der Dritten Welt haben durch diese Aktion ihr Augenlicht wiederbekommen. Die Lions Masern-Initiative ermöglicht Menschen in Entwicklungsländern den Zugang zu Impfungen. Da es Lions Clubs nahezu an jedem Ort der Welt gibt, können Lions sofort nach Bekanntwerden einer Katastrophe Kontakt mit den Betroffenen aufnehmen und Hilfsaktionen in den ersten Stunden einleiten. Der Lions Club Hof ist stolz, seit 54 Jahren in der Region helfend tätig zu sein. Er wurde in der Pionierzeit der deutschen Lions gegründet, als es noch keine 100 Clubs gab. Gut 1400 sind es heute. 1958 gegründet, ist er der älteste der acht Service- Clubs in der Hofer Region. Die Wiedervereinigung Deutschlands bot 1991 die Chance, die Gründung eines Lions Clubs in Plauen zu unterstützen und dessen Patenclub zu werden. Die Freundschaft lebt bis heute fort. Dank der guten Kontakte zur Hochschule Hof konnte 2005 der Leo Club Hof „Jean Paul“ gegründet werden. Zum Stollenmarkt lädt der Lions Club Hof alle Hofer Bäcker ein, ihre Stollen testen zu lassen. Auch Bürgermeister Eberhard Siller (Dritter von links), Landrat Bernd Hering (Dritter von rechts) und Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner (Zweiter von rechts) lassen es sich schmecken. Präsident Norbert Schug im Porträt Der soziale Erfolg zählt L ions bedeutet: „Leben Ist Ohne Nächstenliebe Sinnlos“. Gemäß diesem Motto des Lions Club International engagiere ich mich in dieser weltweiten Vereinigung freier Menschen, die in freundschaftlicher Verbundenheit bereit sind, sich den gesellschaftlichen Problemen unserer Zeit zu stellen und uneigennützig an ihrer Lösung mitzuwirken – momentan in der Funktion als Präsident des Lions Clubs Hof. Ich bin ein großer Freund von Gruppenergebnissen und engagiere mich lieber in einem Team als alleine. Die Lions haben mich durch ihre offene Art überzeugt. Wir sind verankert in unserer Region und engagieren uns auch für sie. Das finde ich wichtig, denn unser Engagement kommt direkt vor Ort an. Wir sehen unser Engagement in einem größeren Zusammenhang. Es geht nicht um die Erreichung eines kurzfristigen Erfolgs. Bei den Lions steht der soziale Erfolg im Vordergrund, nicht die eigene persönliche Leistung. Darüber hinaus habe ich mit dem Lions Club Hof einen Ort gefunden, wo ich mich gerne mit Gleichgesinnten treffe und, was für mich besonders wichtig ist, wo ich Freunde gefunden habe. Zur Person Norbert Schug ist Mitglied im Lions Club Hof seit 2004. Seitdem hatte er verschiedene Ämter inne, wie Leo-Beauftragter, Clubmaster, Sekretär und nun Präsident. Er ist 50 Jahre alt und geboren in Hof, wo er auch wohnt. Schug ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er ist IT- Leiter und Mitglied der erweiterten Geschäftsleitung bei der Firma LAMILUX Heinrich Strunz Gmbh in Rehau.
Seite 1 und 2: Die Ballzeitung Vier Clubs für ein
Seite 3 und 4: Montag, 12. November 2012 BALLZEITU
Seite 9: Montag, 12. November 2012 BALLZEITU

Sonderbeilage der - Soroptimist Club Hof

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?