fehlt ihre anzeige? - Quadriga
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AKtUEll! Jenfelder Zeitungsgezwitscher Ausgabe Dezemberr 2011<br />
aus für hamburger schuLbibLiotheken?<br />
OHs schulbibliothek: schon wieder spart der senat am falschen Ende!<br />
Gespart wird im Bildungsbereich immer und<br />
zumeist am falschen Ende. so auch in diesem<br />
Fall: Das Hamburger Projekt „Schulbibliotheken<br />
für Hamburger Schulen“ wurde<br />
im August 2009 ins leben gerufen und steht<br />
jetzt – nach Beendigung der Pilotphase – vor<br />
dem Aus. Die betroffenen neun schulen, darunter<br />
drei Gymnasien, drei stadtteilschulen<br />
und drei Grundschulen in Hamburger Brennpunktvierteln<br />
haben kaum mehr eine Chance,<br />
diese von unserem senator für schul- und<br />
Berufsbildung, ties Rabe (sPD), getroffene<br />
Entscheidung zu beeinflussen oder gar rückgängig<br />
zu machen. Angeblich fehle es an den<br />
nötigen Mitteln, das Projekt weiterhin zu<br />
finanzieren, heißt es von seiten der Behörde.<br />
„es gibt massive ProbLeme“<br />
uadriga gGmbH: Engagementsende in der Aktiven Arbeitsmarktpolitik<br />
seit 1991 ist der Bereich „Arbeit“ eines der<br />
Haupttätigkeitsfelder der <strong>Quadriga</strong> gGmbH.<br />
Zeitweise wurden bis zu 175 arbeitslosen<br />
Menschen aus Jenfeld und Umgebung pro<br />
Jahr die Möglichkeit eröffnet, sich - nach<br />
oft jahrelanger Arbeitslosigkeit - im Rahmen<br />
von befristeten Maßnahmen wieder an<br />
den Arbeitsprozess heranzutasten und sich zu<br />
qualifizieren. Für viele war die tätigkeit das<br />
sprungbrett in den regulären Arbeitsmarkt.<br />
Für andere stand im Vordergrund, die eigene<br />
lebenssituation zu reflektieren und wieder<br />
Ordnung in das eigene leben zu bringen.<br />
Hierbei konnten wir durch die tätigkeit von<br />
Anleitern, lehrern und sozialpädagogen viele<br />
Hilfestellungen geben. Für das selbstwertgefühl<br />
der bis dahin Arbeitslosen war dies<br />
von unschätzbarem Wert. Dieser wurde noch<br />
gesteigert, da sie, als zum teil ungelernte<br />
Kräfte, unter fachkundiger Anleitung, sinnvolle<br />
und wertvolle Arbeiten im und für das<br />
Gemeinwesen und den stadtteil leisteten. so<br />
helfen unsere Mitarbeiter bei stadtteilfesten,<br />
verteilen die stadtteilzeitung, reinigen Verkehrsschilder<br />
und räumen den Unrat von den<br />
spielplätzen. Über 80 Mitarbeiterinnen sind<br />
oben: Die gut sortierte Bibliothek<br />
rechts: Die fleißigen Bibliotheksnutzer<br />
Otto-Hahn-Schule<br />
Auf eine mehrfach angefordertestellungnahme<br />
des senators bezüglich<br />
des Projektinhalts,<br />
der Evaluation durch die Universität Hamburg<br />
und des großen Erfolgs an den einzelnen<br />
schulen warten alle Beteiligte bisher vergeblich.<br />
aktiv, um die Kinder in 5 schulen Jenfelds<br />
und aus der Umgebung mit einem Frühstücksangebot<br />
und auch kostengünstigem Mittagessen<br />
zu versorgen. Mit unserem Angebot ist<br />
es uns stets gelungen, arbeitsmarktpolitische<br />
Maßnahmen sinnvoll mit stadtteilaktivitäten<br />
zu verknüpfen, so dass sowohl die Arbeitslosen<br />
von dem Angebot profitieren konnten<br />
und auch die soziale infrastruktur im stadtteil<br />
verbessert wurde.<br />
Bereits seit einigen Jahren, seit der Einführung<br />
des „Marktgedankens“ in diesem Bereich<br />
der Förderung von Arbeitslosen, wurde<br />
und wird die finanzielle Absicherung des<br />
Angebotes immer schwieriger. Dadurch, dass<br />
die finanziellen Bedarfe für Betreuung und<br />
Qualifizierung nicht mehr unter fachlichen<br />
Gesichtspunkten zwischen der Arbeitsagentur<br />
und der Fachbehörde auf der einen seite und<br />
den trägern der Maßnahmen auf der anderen<br />
seite ausgehandelt sondern die Maßnahmen<br />
ausgeschrieben werden, befindet sich der<br />
Preis zur Durchführung in einem sinkflug. in<br />
den letzten Jahren bedeutete dies, dass wirdie<br />
Maßnahmen nur noch unter Rückgriff auf<br />
unsere Rücklagen aufrechterhalten konnten.<br />
13<br />
Auch wenn diese Art der<br />
multimedialen Bibliothek<br />
in ländern wie England<br />
und Frankreich längst zur<br />
standardeinrichtung einer<br />
jeden schule gehört,<br />
bekleidet Hamburg mit<br />
diesem Projekt eine absolute<br />
Vorreiterrolle. Es<br />
wäre fatal, wenn aufgrund<br />
einer unausgegorenen politischen<br />
Entscheidung<br />
mal wieder die Falschen darunter leiden<br />
müssten.<br />
Text & Fotos: Simone Kohnke,<br />
Schulbibliothek der Otto-Hahn-Schule<br />
Eine Entlohnung unserer Mitarbeiter zu Dumpingbedingungen<br />
haben wir stets abgelehnt.<br />
Unter der sPD geführten Regierung und<br />
unter dem Einfluss der Agentur für Arbeit<br />
spitzt sich die situation zu, die finanziellen<br />
Rahmenbedingungen verschlechtern<br />
sich noch weiter. Deshalb sehen wir uns als<br />
kleiner, in die stadtteilarbeit eingebundener<br />
träger, aus finanziellen und auch aus fachlichen<br />
Gründen nicht mehr dazu in der lage,<br />
unser Angebot weiter aufrecht zu erhalten.<br />
Wir werden ab dem 01.01. 2012 zunächst<br />
keine Fördermaßnahmen für arbeitslose<br />
Menschen mehr durchführen. Wir bedauern<br />
diesen schritt außerordentlich! Auf Grund<br />
der negativen Entwicklungen und der Rahmenbedingungen<br />
in diesem Förderbereich,<br />
die den Notwendigkeiten einer sinnvollen<br />
Durchführung von Maßnahmen für arbeitslose<br />
Menschen nicht mehr entsprechen,<br />
sehen wir dazu leider keine Alternative.<br />
Allen, mit denen wir in 20 Jahren vertrauensvoll,<br />
konstruktiv und gut zum Wohle der<br />
bei uns Beschäftigten und des stadtteils zusammengearbeitet<br />
haben, gilt unser Dank.<br />
Text: Manfred Gans, Geschäftsführer<br />
Logo: <strong>Quadriga</strong> gGmbH