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ERZäHlt! Jenfelder Zeitungsgezwitscher Ausgabe Dezember 2011<br />
JenfeLder geschichten<br />
Kurzgeschichte: Zwei Jenfelderinnen und ihr Jenfeld<br />
Am 28. Oktober 2011 fand zum fünften Mal<br />
ein gelungener Nachmittag mit Jenfelder Geschichten<br />
im Jenfeld-Haus statt. Alt & Jung<br />
zeigten auf der Bühne <strong>ihre</strong> ganz persönliche<br />
Sicht auf <strong>ihre</strong>n Stadtteil. Lesen Sie im Folgenden<br />
den Beitrag von Rita Bartel und Lilo<br />
Burmeister, den die beiden Damen an diesem<br />
Nachmittag im Oktober zum Besten gaben:<br />
Das Jahr ist fast um, die „Jenfelder Geschichten<br />
Nummer 5“ stehen an und wir sind dabei!<br />
Wir begrüßen sie mit einem herzlichen<br />
„Hallo“! Wir sind lilo Burmeister und Rita<br />
Bartel. Wir beiden Jenfelderinnen kommen<br />
gemeinsam auf über 60 Jahre Hochhaus-Erfahrung<br />
und möchten mit ihnen über Jenfeld<br />
plaudern.<br />
Wenn sie uns begleiten mögen, dann lehnen<br />
sie sich zurück. schauen wir uns gemeinsam<br />
das „Gestern“ und „Heute“ an - oder wie wir<br />
Hamburger sagen:<br />
„Wi kieck mol en beden no achtern und no<br />
förn.“<br />
Hamburg ist eine wunderbare Stadt,<br />
die ganz viele Stadtteile hat.<br />
Blankenese, Altona, Bahrenfeld,<br />
und einer davon heißt Jenfeld.<br />
Ein Dorf ganz klein so fing es an,<br />
aus aller Welt kamen die neuen Mitbürger dann.<br />
In den Hochhäusern war es ein Kommen und Gehen.<br />
Wir Jenfelder hatten Mühe, die verschiedenen Nationen zu verstehen.<br />
Die Meinung über das Zusammenleben klafften weit auseinander,<br />
so entstand selten ein Miteinander.<br />
Jeder versuchte sein Bestes zu geben,<br />
aber man stößt an seine Grenzen im Leben.<br />
So hatte ein jeder seine eigenen Sorgen,<br />
dachte nicht an den Nachbarn,<br />
sondern mehr, habe ich noch Arbeit morgen?<br />
Wo so viele Menschen auf engstem Raum leben,<br />
wird es immer Probleme geben.<br />
Das ist nicht einfach, glauben Sie uns.<br />
stellen sie sich vor: ein sommertag wie er im<br />
Buche steht. Die sonne scheint, blauer Himmel<br />
und ein leichter sommerwind. Genau<br />
das richtige Wetter, um mit ihnen gedanklich<br />
einen spaziergang durch Jenfeld zu machen.<br />
Haben Sie Lust? Auf geht’s!<br />
Wir schlendern durch die Kreuzburger straße,<br />
vorbei an vielen Hochhäusern der siebziger<br />
Jahre, die jetzt energiesparend eingepackt<br />
sind und mit <strong>ihre</strong>n neuen Fassaden sehr<br />
freundlich wirken. Durchaus ein Hingucker.<br />
Wir entdecken ein kleines gelbes Haus, mit<br />
einer grünen Dachbepflanzung, das Malhaus.<br />
Auf der anderen straßenseite, wo früher die<br />
instandgesetzten Panzer ohrenbetäubend Gas<br />
gaben, soldaten mit ABC-Masken und komischen<br />
Umhängen den Ernstfall probten, wo<br />
junge Männer keuchend am Zaun entlang<br />
liefen, entsteht der neue Wohnpark „Jenfelder<br />
Au“. Das viele Grün, die Hecken, die alten<br />
und jungen Bäume runden das Bild ab.<br />
Wir überqueren die Charlottenburger straße.<br />
stOP! Die ist sehr stark befahren.<br />
Wir nehmen die Ampel an der schweidnitzer<br />
straße, gehen zur Waldenburger- und<br />
Glogauer straße. Da schauen wir bei den<br />
Einzelhäuslern vorbei, sehr gepflegte Grund-<br />
stücke, mit Blumen bepflanzten Vorgärten.<br />
so ein Vorgarten, mit Blumenbeeten, bunten<br />
stiefmütterchen und einen kleinen kurzen<br />
Weg aufs Haus zu bis zur Klingel der Haustür,<br />
laden uns zum Verweilen ein. immer<br />
wieder begegnet uns der Kontrast, Hochhaus<br />
– Einzelhaus mit vielen Pflanzen. Jenfeld<br />
ist im laufe der Jahre eine grüne Oase<br />
geworden. Da war doch noch was? Richtig!<br />
Die Autorinnen Rita Bartel & Lilo Burmeister<br />
Jenfelder Geschichten<br />
Jenfeld bietet allen Bewohnern, ob groß, ob<br />
klein, jung oder alt, etwas an. z.B. die Altenwohnanlage<br />
in der Oppelner straße. Wir<br />
schauen über den Zaun und halten ein kleines<br />
schwätzchen mit Frau G. „ich wohne hier<br />
gerne, viel Grün, nicht weit zum Einkaufszentrum,<br />
man ist selten allein, das gefällt mir<br />
hier.“<br />
schräg gegenüber toben Kinder auf dem<br />
Pausenhof der schule Oppelner straße. Die<br />
19<br />
Jungs und Mädels spielen mit Bauern, Damen,<br />
springern, Königen und türmen erfolgreich<br />
schach.<br />
schauen wir mal bei der Arche vorbei! seit<br />
2006 gibt es die Arche und sie holt erfolgreich<br />
Jenfelder Kinder von der straße. Es wird viel<br />
angeboten: Nach einem Mittagessen wird gebastelt,<br />
getobt, sport betrieben, am Computer<br />
gelernt und gelesen. Das ist eine tolle idee,<br />
die in Jenfeld gut ankommt.<br />
Wir gehen weiter. Oh, Peters Haxengrill ist<br />
geöffnet! Die schmackhafte Currywurst mit<br />
Pommes und eine tasse Kaffee sind eine<br />
willkommene Pause wert. Da vorne ist ja<br />
schon das Jenfeld-Haus! Die Bewohner der<br />
Wohnanlage Charlottenburger straße wohnen<br />
gleich neben dem Jenfeld-Haus. sie<br />
können dort Kaffee trinken, Kuchen essen,<br />
und mit der Gruppe Klöncafé Karten spielen.<br />
Mittwochs nicht alleine am Frühstückstisch<br />
sitzen, sondern nebenan im großen Kreis<br />
frühstücken und dann noch bedient zu werden,<br />
ist einfach wunderbar!<br />
Das Jenfeld-Haus ist eine Wundertüte. Dort<br />
gibt es viel zu entdecken und wird eine Menge<br />
an Veranstaltungen zum Mitmachen oder<br />
auch nur zum Genießen angeboten. Auch das<br />
Kulinarische kommt nicht zu kurz. Musikalisch<br />
geht die Post ab. Wie eine Wundertüte<br />
eben! schauen sie doch mal wieder rein!<br />
Wir gehen entlang der Jenfelder straße, vorbei<br />
an der Kita Jenfelder Allee und kommen<br />
zur Otto-Hahn-schule. 2008 blickten wir<br />
auf 40 Jahre Otto-Hahn-schule. Der Umzug<br />
durch unseren stadtteil zu diesem Anlass war<br />
sehr fantasievoll gestaltet. Mit Baskenmütze<br />
und Baguette unterm Arm grüßte die französische<br />
sprachabteilung. Die Bigband hat auf<br />
<strong>ihre</strong>n bunten Wagen ihr Können unter Beweis<br />
gestellt und uns gut unterhalten. Die kleinen<br />
und großen Forscher der OHs mit <strong>ihre</strong>n beachtlichen<br />
Ergebnissen sind weit über Hamburgs<br />
Grenzen bekannt. Auch sportlich sind<br />
die schüler voll dabei. Dem süßen sind die<br />
OHsler auch sehr zugetan, sie haben eine eigene<br />
imkerei. Welche schule kann das von<br />
sich sagen? Mehrmals Umweltschule in Europa<br />
zu sein, ist doch was!<br />
Nun beenden wir unseren kleinen spaziergang.<br />
Wir könnten ihnen noch viele Geschichten<br />
über Jenfeld erzählen ...<br />
Aber jetzt ist genug!<br />
Text & Foto: Rita Bartel & Lilo Burmeister<br />
Jenfelder Geschichten