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beitrittserklärung einzugsermächtigung - Vitus

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J a h r e s b e r i c h t<br />

2008<br />

2008<br />

2008


Inhaltsübersicht<br />

Vorwort … 4<br />

Vorstand … 6<br />

Schaubild, Einrichtungen und Dienste … 7<br />

Anschriften aller Einrichtungen … 9<br />

Beitrittserklärung ... 11<br />

Statistische Zahlen unserer Einrichtungen … 13<br />

Gemeindenähe und Seelsorge ... 15<br />

Frühförderung und Entwicklungsberatung ... 17<br />

Ambulanzzentrum ... 19<br />

Heilpädagogischer Kindergarten (HPK) ... 21<br />

Zentrum für Hör- und Sprachtherapie (ZHS) ... 23<br />

Tagesbildungsstätte (Tabi) ... 25<br />

Helen-Keller-Schule ... 27<br />

Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) ... 29<br />

Haus w · a · b · e ... 31<br />

Stationäres Wohnen ... 33<br />

Impressum ... 35


4<br />

Vorwort<br />

Kurze Bilanz des Jahres 2008<br />

Kinderhilfe Meppen e. V. und St.-<strong>Vitus</strong>-Werk GmbH sind Träger von Einrichtungen und Diensten<br />

für Menschen, die aufgrund ihrer Behinderung Hilfe oder Assistenz benötigen. Der Mensch in all<br />

seinen Facetten steht im Mittelpunkt der Arbeit aller Dienste und Einrichtungen. So heißt es im<br />

Leitbild: „Wir haben ein Bild vor Augen, das uns leitet, von dem wir uns leiten lassen, in unserem<br />

Engagement und dem Selbstverständnis unserer Arbeit. Im Mittelpunkt steht der Mensch. Jeder<br />

Mensch hat das Recht auf Entfaltung seiner Persönlichkeit.“ Auf der Basis christlicher Werte werden<br />

die verschiedenen Angebote gestaltet.<br />

Die Diskussionen über selbstbestimmte Teilhabe und Integration prägen verstärkt die Arbeit mit<br />

und für Menschen mit Behinderung und ihre Angehörigen. Menschen mit Behinderung fordern<br />

mehr Autonomie und mehr Wahlmöglichkeiten. Menschen mit Behinderung fordern für sich das<br />

Recht auf selbst bestimmte Gestaltung des Lebens ein. Die politische Diskussion ist derzeit vor<br />

allem geprägt durch die „Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen“ der Vereinten<br />

Nationen. Darin wird Bezug genommen auf die Charta der UN und die dort niedergelegten<br />

Grundsätze, „denen zufolge die Anerkennung der Würde und des Wertes, die allen Mitgliedern der<br />

menschlichen Gesellschaft innewohnen, sowie ihrer gleichen und unveräußerlichen Rechte, die<br />

Grundlage von Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden in der Welt bildet“. Zweck des Übereinkommens<br />

ist es, den vollen und gleichberechtigten Genuss aller Menschenrechte und Grundfreiheiten durch<br />

alle Menschen mit Behinderungen zu fördern, zu schützen und zu gewährleisten und die Achtung<br />

der ihnen innewohnenden Würde zu fördern, so heißt es in Artikel 1 der Konvention.<br />

Menschen mit Behinderung sind gleichberechtigte Bürger des Gemeinwesens. Aufgrund dieser<br />

Tatsache haben sie in einer Demokratie alle Rechte eines Staatsbürgers. Gleichberechtigung und<br />

selbstbestimmte Teilhabe sind Grundprinzipien jedes echten demokratischen Gemeinwesens, sie<br />

können deshalb auch für Menschen mit Behinderung nicht in Frage gestellt werden.<br />

Das veränderte Selbstverständnis und das Selbstbewusstsein der Mitbürger mit Behinderung<br />

zwingt die Gesellschaft, sich mit ihren Bedürfnissen und Fragen auseinander zu setzen.<br />

Konkret bedeutet dies, dass Menschen mit Behinderung nicht Empfänger staatlicher Wohlfahrt<br />

sind, sondern Nachfrager bzw. Kunden von verfügbaren Angeboten, bei denen Auswahlmöglichkeiten<br />

bestehen. Wenn es Auswahlmöglichkeiten gibt, wird derjenige, der eine Dienstleistung in<br />

Anspruch nehmen möchte, sich für die entscheiden, die seinen Vorstellungen und Wünschen am<br />

ersten entspricht. Eine gute Dienstleistungsbeziehung zu den Kunden, den Menschen mit Behinderung<br />

und ihren Angehörigen bzw. rechtlichen Vertretern aufzubauen ist unverzichtbar.


Das beinhaltet, dass Einrichtungen und Dienste geprägt sind von<br />

• Sachkompetenz<br />

• Kommunikation auf gleicher Augenhöhe,<br />

in der auch Nachteile oder andere Alternativen angesprochen werden<br />

• Personenbezogener Kommunikation, die den anderen Menschen in seiner<br />

Besonderheit wahrnimmt und ihn mit Wertschätzung behandelt<br />

• Vertrauen<br />

Selbstbestimmte Teilhabe bietet Möglichkeiten, den Zugang zu wirtschaftlichen, kulturellen und<br />

sozialen Gütern zu nutzen. Sie gibt die Nutzung nicht vor, weil etwas aus der Sicht eines Dritten<br />

(einer Fachkraft) gut für jemanden ist. Dies gilt auch für Menschen mit sehr schweren Behinderungen.<br />

Einrichtungen und Dienste, die dieses Grundprinzip ernst nehmen, stellen sich den daraus<br />

resultierenden Herausforderungen. Kinderhilfe Meppen e.V. und St.-<strong>Vitus</strong>-Werk GmbH leiten ihren<br />

Auftrag von den vorgenannten Grundprinzipien ab. Mit diesem Jahresbericht legen wir Rechenschaft<br />

ab über unsere Aktivitäten im Jahre 2008 und stellen uns damit Ihrem Urteil.<br />

5


6<br />

Vorstand der Kinderhilfe e.V.<br />

und Gesellschafter der St.-<strong>Vitus</strong>-Werk GmbH<br />

sowie die Geschäftsführung<br />

Dieter Schultejanns, 1.Vorsitzender<br />

Hubert Bühler, Vorstandsmitglied<br />

Hermann Janssen, Vorstandsmitglied<br />

Heinz Prins, Vorstandsmitglied<br />

Gerhard Thieke, stellv. Vorsitzender<br />

Klaus Hamacher, Vorstandsmitglied<br />

Pater Rudolf Bleischwitz, Vorstandsmitglied<br />

Bernhard Sackarendt, Geschäftsführer


Schaubild<br />

40<br />

Stand: 31.12.2008<br />

41<br />

530<br />

8 7 6<br />

5<br />

21<br />

10<br />

20<br />

115<br />

58<br />

15<br />

60<br />

179<br />

7


Anschriften aller Einrichtungen<br />

Geschäftsstelle:<br />

Zeissstraße 5, 49716 Meppen<br />

Telefon: 0 59 31 / 8 07-0<br />

Telefax: 0 59 31 / 8 07-170<br />

Vorschulische Einrichtungen:<br />

Heilpädagogischer Kindergarten<br />

Landwehr 57, 49716 Meppen<br />

Telefon: 0 59 31 / 84 98-21<br />

Telefax: 0 59 31 / 84 98-26<br />

Kindergarten für Hörgeschädigte<br />

Eschstraße 43, 49716 Meppen<br />

Telefon: 0 59 31 / 93 03-0<br />

Telefax: 0 59 31 / 93 93-22<br />

Sprachheilkindergarten<br />

Eschstraße 43, 49716 Meppen<br />

Telefon: 0 59 31 / 93 03-0<br />

Telefax: 0 59 31 / 93 93-22<br />

Schulische Einrichtungen:<br />

Tagesbildungsstätte<br />

Landwehr 57, 49716 Meppen<br />

Telefon: 0 59 31 / 84 98-0<br />

Telefax: 0 59 31 / 84 98-98<br />

Helen-Keller-Schule<br />

Förderschule Schwerpunkt Körperliche<br />

und Motorische Entwicklung<br />

Gutenbergstraße 7, 49716 Meppen<br />

Telefon: 0 59 31 / 91 29-22<br />

Telefax: 0 59 31 / 91 29-20<br />

Werkstatt für behinderte Menschen<br />

Zeissstraße 5, 49716 Meppen<br />

Telefon: 0 59 31 / 8 07-130<br />

Telefax: 0 59 31 / 8 07-1 77<br />

Wohnbereich<br />

Zeissstraße 5, 49716 Meppen<br />

Telefon: 0 59 31 / 8 07-1 28<br />

Telefax: 0 59 31 / 8 07-1 04<br />

Ambulante Bereiche:<br />

Haus w · a · b · e<br />

Ambulant Betreutes Wohnen<br />

Hebbelstraße 19, 49716 Meppen<br />

Telefon: 0 59 31 / 4 93 98-0<br />

Telefax: Telefax: 0 59 31 / / 4 93 98-9<br />

Beratungsstelle<br />

Familienentlastender Dienst Dienst<br />

Hebbelstraße 25, 49716 Meppen<br />

Telefon: 0 59 31 / 59 52-0<br />

Telefax: 0 59 31 / 59 52-10<br />

Weitere Standorte:<br />

Emsstraße 8, 49733 Haren (Ems)<br />

Telefon: 0 59 32 / 99 60 20-0<br />

Telefax: 0 59 32 / 99 60 20-9<br />

Konrad-Adenauer-Str. 1-2, 49740 Haselünne Haselünne<br />

Telefon: 0 59 61 / 9 17 79-20<br />

Telefax: 0 59 61 / 9 17 79-98<br />

Ambulanzzentrum<br />

- Frühförderung und Entwicklungsberatung<br />

- Praxis für Ergotherapie<br />

- Praxis für Physiotherapie<br />

- Praxis für Sprachtherapie<br />

Hermann-Keller-Straße 9+11, 49716 Meppen<br />

Telefon: 0 59 31 / 93 74-0<br />

Telefax: 0 59 31 / 93 74-29<br />

Frühförderung Haren<br />

Emsstraße 8, 49733 Haren<br />

Telefon: 0 59 32 / 99 60 20-5<br />

Telefax: 0 59 32 / 99 60 20-9<br />

Frühförderung Haselünne<br />

Konrad-Adenauer-Straße 1-2, 49740 Haselünne<br />

Telefon: 0 59 61 / 9 17 79-27<br />

Telefax: 0 59 61 / 9 17 79-98<br />

Ambulanzzentrum Dörpen<br />

- Praxis für Ergotherapie<br />

- Praxis für Physiotherapie<br />

Wittefehnstraße 20, 26892 Dörpen<br />

Telefon: 0 49 63 / 9 17 09-0<br />

Telefax: 0 49 63 / 9 17 09-19<br />

Ambulanzzentrum Haselünne<br />

- Praxis für Ergotherapie<br />

- Praxis für Physiotherapie<br />

- Praxis für Sprachtherapie<br />

Konrad-Adenauer-Straße 1-2, 49740 Haselünne<br />

Telefon: 0 59 61 / 9 17 79-0<br />

Telefax: 0 59 61 / 9 17 79 -98<br />

- Praxis für Sprachtherapie<br />

Raiffeisenstraße 15, 49744 Groß-Hesepe<br />

Telefon: 0 59 37 / 9 13 15-0<br />

Telefax: 0 59 37 / 70 88 75<br />

i n f o @ v i t u s - w e r k . d e<br />

w w w . v i t u s - w e r k . d e<br />

9


B E I T R I T T S E R K L Ä R U N G<br />

(Name) (Vorname) (geb.)<br />

erklärt hiermit ihren / seinen Beitritt als Mitglied der<br />

Ich / Wir verpflichte(n) mich / uns zu einem Jahresbeitrag von:<br />

(Beruf - bei korporativen Mitgliedern: Bezeichnung der Organisation)<br />

( Anschrift mit Postleitzahl und Straße)<br />

(Mindestbeitrag für Einzelmitglieder: € 35 für korporative Mitglieder € 60 jährlich<br />

(Ort) (den) (Unterschrift)<br />

Der Verein ist als gemeinnützigen Zwecken dienende förderungswürdige Einrichtung vom Finanzamt Lingen anerkannt.<br />

Hiermit ermächtige(n) ich / wir den Verein - Kinderhilfe e.V. - von meinem / unserem Konto<br />

Nr. bei der<br />

Verein für heilpädagogische Hilfe e.V. · Zeissstraße 5 · 49716 Meppen<br />

Bankkonten: Sparkasse Emsland Kto.-Nr. 9 001 (BLZ: 266 500 01)<br />

Emsländische Volksbank Meppen Kto.-Nr. 102 737 900 (BLZ: 266 614 94)<br />

Oldenburgische Landesbank Meppen Kto.-Nr. 6 806 323 900 (BLZ: 266 214 13)<br />

Deutsche Bank Meppen Kto.-Nr. 050/33 00 (BLZ: 267 700 95)<br />

Volksbank Emstal eG Kto.-Nr. 12 555 500 (BLZ: 266 615 93)<br />

E I N Z U G S E R M Ä C H T I G U N G<br />

(Abbuchungsverfahren)<br />

(Ort) (den) (Unterschrift)<br />

€<br />

den jährlichen Beitrag bis auf Widerruf abzubuchen.<br />

Vor- und Zuname:<br />

Ort:<br />

Straße:<br />

11


Statistische Zahlen unserer Einrichtungen<br />

Geförderte Personen in 2007 / 2008<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

2007<br />

2007<br />

2008<br />

Mitarbeiter in 2007 / 2008<br />

2008<br />

Die Anzahl der Mitarbeiter ist auf Vollzeitstellen umgerechnet.<br />

Ambulant Betreutes Wohnen: 41 / 49<br />

Wohnen: 158 / 158<br />

WfbM: 503 / 530<br />

Helen-Keller-Schule: 107 / 115<br />

Tabi: 166 / 179<br />

HPK: 51 / 58<br />

SPHKG: 60 / 64<br />

KGH: 15 / 12<br />

Frühförderung: 200 / 227<br />

Sprachtherapie: 12,14 / 13,21<br />

Physiotherapie: 7,35 / 9,64<br />

Ergotherapie: 9,75 / 9,73<br />

Ambulant Betreutes Wohnen: 5,75 / 6,93<br />

FED: 1+29 geringf. Beschäftigte / 1,52+34 geringf. Beschäftigte<br />

Beratungsstelle für Menschen mit Behinderungen: 1 / 1<br />

Wohnen: 59,81 / 58,00<br />

WfbM: 72,12 / 70,10<br />

Helen-Keller-Schule: 20,15 / 20,94<br />

Tabi: 50,38 / 56,21<br />

HPK: 16,77 / 17,59<br />

SPHKG: 18,30 / 19,15<br />

KGH: 6,00 / 5,57<br />

Frühförderung: 16,80 / 18,02<br />

13


Pastoral- und Gemeindenähe<br />

Im Jahr 2008 standen die Vorbereitungen zum 97. Katholikentag im Mittelpunkt der Arbeit. Im<br />

Rahmen einer fast zweijährigen Vorbereitungszeit hatte sich eine Arbeitsgruppe auf dieses Großereignis<br />

vorbereitet. Im Mai war es dann endlich soweit. Mitten im Familienzentrum, wo sonst<br />

ausschließlich Familienthemen, Partnerschaftsberatungen und Kinderbetreuungen angeboten<br />

werden, war die Behindertenseelsorge für eine knappe Woche zu Gast. Ziel war es, Kirchentagsbesuchern<br />

wie auch Familien mit behinderten Kindern einen Eindruck davon zu vermitteln, was mit<br />

„gelebter Teilhabe“ eigentlich gemeint ist. So führte „Zauberer“ Jürgen Geißler, der hauptberuflich<br />

im St.-<strong>Vitus</strong>-Werk als Gruppenleiter arbeitet, zusammen mit Praktikanten und Menschen mit einer<br />

geistigen Behinderung Zaubertricks vor. Und die Band „Vollkaracho“ versetzte mit ihren Liedern,<br />

ihrem Charme und ihrem Gefühl für Musik die Zuschauer in Begeisterung. Nicht wenige Besucher<br />

waren von dieser Form des selbstverständlichen Miteinanders sehr angetan.<br />

Neben dem breitgefächerten Unterhaltungsprogramm wurden rund 20 fachspezifische Veranstaltungen<br />

für Menschen mit Behinderungen und ihren Angehörigen angeboten. Neben seelsorgerischen<br />

Fragen stand dabei auch Thema „Sexualität und Behinderung“ mit seinen vielfältigen<br />

Spannungsfeldern und moraltheologischen Vorgaben oder die Pränataldiagnostik im Mittelpunkt<br />

des Interesses. Manche Veranstaltungen fanden ein so reges Interesse, dass nicht alle Interessierten<br />

in den Räumen Platz fanden.<br />

Neben dem unmittelbaren Erfolg vor Ort konnten darüber hinaus ganz unterschiedliche neue Kontakte<br />

geknüpft oder bereits bestehende intensiviert werden. Bereits während des Kirchentags<br />

hatten sich die Behindertenseelsorger aus den Bistümern München, Hildesheim, Speyer, Limburg,<br />

Münster, Würzburg, Bamberg und natürlich Osnabrück mit rund 20 fachspezifischen Themen<br />

eingebracht. Rund 60 Personen aus diesen Einrichtungen standen bei den jeweiligen Veranstaltungen<br />

den Mitarbeitern zur Seite. Eine gute Grundlage für dieses gelungene Miteinander<br />

waren die jährlich stattfindenden Fach- und Jahrestagungen der Arbeitsstelle, wo man sich kennt<br />

und vertrauensbildend arbeitet. Mit Blick auf die regionalen Einrichtungen wie der Lebenshilfe,<br />

der Heilpädagogischen Hilfe oder der Caritas konnten neue Kontakte geknüpft werden. Schließlich<br />

hat der Katholikentag das Interesse für die Themen der Behindertenseelsorge im Bistum geweckt.<br />

So häufen sich im Nachgang zum Katholikentag Anfragen von Eltern behinderter Kinder,<br />

kirchlichen Gruppen und Verbänden sowie Kirchengemeinden derart, dass sie sich mit dem vorhandenen<br />

Personal kaum bewältigen lassen. Die Rückmeldungen und Anfragen auch aus den anderen<br />

Bistümern dauern bis heute an.<br />

15


Frühförderung und Entwicklungsberatung<br />

Das Jahr 2008 stand in der Frühförderung ganz im Zeichen der neuen Stützpunkte in Haren und<br />

Haselünne. Das wohnortnahe Angebot für Familien mit Kindern gibt es seit dem vergangenen Jahr.<br />

Es wird seither sehr gut angenommen. In Haren konnten 71 Kinder durch die Frühförderung und<br />

Entwicklungsberatung gefördert und die Eltern zu Entwicklungsfragen beraten werden.<br />

In Haselünne und Umgebung nahmen 84 Kinder und Eltern die Angebote im Bereich der Frühen<br />

Hilfen in Anspruch. Diese können viel bewirken, denn die Erfahrungen in den ersten Lebensjahren<br />

sind für die weitere Entwicklung des Kindes und seiner Familie die Grundlage und damit durchaus<br />

prägend.<br />

Mit diesem Wissen um die Chancen einer frühkindlichen Förderung und Bildung sowie der Stärkung<br />

und Unterstützung der Elternkompetenz führten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Informations-<br />

und Fachvorträge in der Frühförderung und in unterschiedlichen vorschulischen Einrichtungen<br />

durch.<br />

Nach unserem Selbstverständnis sind Eltern von Kindern mit Behinderungen Experten in eigener<br />

Sache. Sie können sich besonders in der Gruppe hervorragend unterstützen und gegenseitig beraten.<br />

Deswegen wurden auch in 2008 die verschiedenen Elterngruppen von den Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern besonders unterstützt. Eine enge und kooperative Netzwerkarbeit stand dabei<br />

auch besonders im Mittelpunkt. Sie wurde nicht zuletzt durch den engen Kontakt mit Michael<br />

Knüpper und Veronika Röttger, Kontaktstelle Gemeindenähe, hergestellt und durch viele gemeinsame<br />

Aktivitäten unterstützt.<br />

Veranstaltungen zur Malentwicklung, Graphomotorik, Unterstützende Kommunikation und zum Erziehungsverhalten<br />

unter erschwerten Bedingungen wurden 2008 sehr gut von Eltern wie auch von<br />

Fachleuten aus dem vorschulischem Bereich besucht.<br />

Sehr erfolgreich durchgeführt wurde außerdem erstmals das Elterntraining „Effekt“. Es steht für<br />

„Entwicklungsförderung in Familien“. Für 2009 sind zwei neue Reihen geplant. Ein Kinderkurs wird<br />

vorbereitet.<br />

Daneben hat sich die Einrichtung an der Ausbildung von Tagesmüttern, Familienpaten und Fachkräften<br />

für Sprachförderung beteiligt.<br />

In vielen Kindergärten mit einer Integrativen Gruppe wurden Fachberatungen und Entwicklungsdiagnostiken<br />

durchgeführt und die Eltern gemeinsam beraten.<br />

Statistische Zahlen zum 31.12. der Jahre 2007 / 2008 im Vergleich:<br />

Geförderte Personen: 200 / 227; Mitarbeiter: 16,80 / 18,02<br />

17


Ambulanzzentrum<br />

Die Praxis für Ergotherapie hat im Jahr 2008 ihre Zusammenarbeit mit der Frühförderung in Papenburg<br />

und den Hebammen vor Ort noch weiter intensiviert. Geleistet wurde diese Arbeit von den<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Außenstelle Dörpen. Sie umfasst sowohl eine Physiotherapie-<br />

als auch eine Ergotherapiepraxis. Ausgebaut wurde ebenfalls die Beratung für Linkshänder im<br />

Rahmen von Vortragsveranstaltungen und Therapiesitzungen. Besonders auffällig war die große<br />

Nachfrage nach der so genannten Neurofeedback-Diagnostik. Mehrere Therapeuten der Ergotherapiepraxis<br />

haben inzwischen eine zertifizierte Zusatzausbildung für diesen Bereich absolviert.<br />

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Praxis für Logopädie haben in den vergangenen Monaten<br />

zahlreiche Vorträge zu unterschiedlichen logopädagogischen Themen gehalten. Erfolgreich wurde<br />

außerdem mehrmals der Workshop „Stimme in Bewegung“ für Berufstätige durchgeführt, die bei<br />

ihrer Arbeit sehr viel sprechen müssen. Eine Mitarbeiterin hat zudem eine zertifizierte Ausbildung<br />

zur Lese- und Rechtschreibtherapeutin begonnen.<br />

Die Physiotherapiepraxis hat in 2008 ihr Angebot für Selbstzahler deutlich ausgeweitet. So wird unter<br />

anderem Warmwassergymnastik für Erwachsene angeboten sowie Babyschwimmen für Kinder<br />

zwischen drei Monaten und einem Jahr. Im Anschluss daran können die Eltern Kleinkindschwimmkurse<br />

buchen. Sie richten sich an Jungen und Mädchen zwischen einem und drei Jahren. Auf Anfrage<br />

gibt es außerdem besondere Angebote für übergewichtige Kinder oder Jungen und Mädchen<br />

mit Entwicklungsverzögerungen. Weitere spezielle Kurse richten sich an Schmerzpatienten sowie<br />

Männer und Frauen, die unter Migräne leiden.<br />

In der Außenstelle Dörpen gibt es in Zusammenarbeit mit den dortigen Hebammen Selbstzahlerangebote<br />

für schwangere Frauen sowie so genannter „Handlingkurse“. Sie richten sich an Eltern<br />

von Babys. In Zusammenarbeit mit der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) Meppen haben<br />

die Therapeutinnen und Therapeuten Fachvorträge für Erzieherinnen gehalten.<br />

Außerdem strebt das gesamte Ambulanzzentrum eine Zertifizierung nach ISO 9001/2008 an. Eine<br />

entsprechende „Kick-off-Veranstaltung“ fand im Juni statt. Seither arbeitet eine Projektgruppe<br />

daran, die Kernprozesse Anmeldung, Therapie und Abrechnung zu optimieren.<br />

Alle therapeutischen Teams sowie der Bereich der Anmeldung wurden zudem personell verstärkt.<br />

Statistische Zahlen zum 31.12. der Jahre 2007 / 2008 im Vergleich:<br />

Ergotherapie : Mitarbeiter: 9,75 / 9,73<br />

Physiotherapie : Mitarbeiter: 7,35 / 9,64<br />

Sprachtherapie : Mitarbeiter: 12,14 / 13,21<br />

19


Heilpädagogischer Kindergarten (HPK)<br />

Das Jahr 2008 war für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des HPK sowie die Kinder und deren<br />

Eltern ein Jahr des Abschieds und des Neubeginns.<br />

Den stärksten Umbruch erlebte dabei die Kooperative Gruppe, die bisher mit dem Kindergarten<br />

St. Margareta zusammengearbeitet hat. Kurz vor dem 20-jährigen Jubiläum musste die Kooperation<br />

beendet werden, weil die Regeleinrichtung wegen steigender Nachfrage selbst mehr Platz<br />

brauchte. Deshalb zog die HPK-Gruppe in die Overbergschule um, wo seither eine neue Kooperation<br />

mit den Kolleginnen und Kollegen der Grundschule sowie den Schülerinnen und Schülern aufgebaut<br />

wird. Das erste gemeinsame St.-Martins-Fest wurde mit der benachbarten Kindertagesstätte<br />

St. Josef gefeiert. Das Nikolausfest wurde zusammen mit einer Klasse der Schule begangen.<br />

Vorübergehend ganz geschlossen werden musste die Kooperative Gruppe in Twist-Siedlung wegen<br />

mangelnder Nachfrage. Sobald diese wieder steigt, wird die Gruppe erneut eingerichtet.Nach<br />

der erfolgreich durchgeführten Kooperation des HPK mit dem Matthias-Claudius-Kindergarten im<br />

Rahmen einer gemeinsamen Trommelgruppe, fand im Frühjahr ein kooperatives religionspädagogisches<br />

Projekt unter Leitung von Pastor Krüger von der Gustav-Adolf-Kirchengemeinde statt.<br />

Nach wie vor eine große Rolle in der Arbeit des HPK spielt die kontinuierliche Fortbildung der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter. So fand in 2008 eine zweitägige Klausurtagung statt zur Weiterentwicklung<br />

unserer Einrichtung. Ein weiteres Angebot für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter war<br />

die ebenfalls zweitägige Fachtagung zum Thema „Verhaltensauffälligkeiten“. Schließlich konnten<br />

die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Weiterbildungen zu folgenden Bereichen teilnehmen:<br />

Durchführung von Wortgottesdiensten, Sterbe- und Trauerbegleitung, Krippenplanung, Persönliches<br />

Budget , Schutzauftrag im SGB VIII - §8a sowie Vorbereitung auf die Schule.<br />

Besonders bemerkenswert ist weiterhin das große Engagement der Eltern. So organisierte der<br />

Elternbeirat zusammen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des HPK in Eigenregie den<br />

Frühlingsbasar. Außerdem nahmen interessierte Eltern aus den Integrationsgruppen an einem<br />

gemeinsamen Elternabend mit Schulleitern teil. Sehr gut besucht wurden außerdem die Themenelternabende<br />

zur „Unterstützten Kommunikation“, zu den „Grundsätzen positiver Erziehung“<br />

sowie „Sinneswahrnehmung“.<br />

Statistische Zahlen zum 31.12. der Jahre 2007 / 2008 im Vergleich:<br />

Geförderte Personen: 51 / 58; Mitarbeiter: 16,77 / 17,59<br />

21


Zentrum für Hör- und Sprachtherapie (ZHS)<br />

Höhepunkt des Jahres 2008 im ZHS war das 25-jährige Jubiläum des Sprachheilkindergartens.<br />

Im Rahmen eines Festvortrages auf einer Jubiläumsfachtagung im Mai blickte der Fachberater für<br />

Hör- und Sprachgeschädigte Jürgen Harke, auf die 25-jährige erfolgreiche Arbeit im Sprachheilkindergarten<br />

Meppen zurück. Die Fachtagung sollte zudem einen Überblick über die aktuelle fachliche<br />

Arbeit im Sprachheilkindergarten, besonders unter dem Akspekt der Wirksamkeit präventiver<br />

Maßnahmen, geben.<br />

So referierte der Teamsprecher der Fachberater in Niedersachsen, Manfred Flöther, über die Bedeutung<br />

der präventiven Frühförderarbeit für sprachbehinderte Kinder.<br />

Rüdiger Knuth, Studiendirektor im Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte, Osnabrück, wies<br />

in seinem Vortrag auf die große Bedeutung des intakten Hörens und die Wichtigkeit der ungestörten<br />

Verarbeitungsmöglichkeiten für Sprache hin. Zum Schluss stellte Stefanie Dierkes ihre Studie<br />

zum Schulerfolg der Kinder aus dem Sprachheilkindergarten Meppen vor.<br />

Darüber hinaus fand dieses Jahr erstmals das Projekt „Waldkindergarten“ für Hörgeschädigte<br />

statt. Außerdem setzte der Kindergarten für Hörgeschädigte (KGH) seine bewährte Zusammenarbeit<br />

mit anderen Einrichtungen der Hörgeschädigtenarbeit fort.<br />

Um Eltern schulpflichtiger Jungen und Mädchen bei der Suche nach der passenden Schule für ihre<br />

Kinder zu unterstützten, findet jährlich ein Informationsabend zu diesem Thema statt. Zudem soll<br />

in Zukunft die Zusammenarbeit mit Grundschulen noch weiter vertieft werden, um den Übergang<br />

von Kindern aus dem Sprachheilkindergarten in die Regelgrundschule zu erleichtern.<br />

In 2008 waren in beiden Einrichtungen alle Plätze belegt. Aufgrund der hohen Nachfrage mussten<br />

sogar zusätzliche Plätze beantragt werden.<br />

Um die Kinder noch besser durch regionale Angebote unterstützen zu können, wird über den Ausbau<br />

dezentraler Angebote nachgedacht. Hierbei wird eine weitere Anbindung an Regeleinrichtungen<br />

und ein verstärkter Austausch mit den entsprechenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

angestrebt.<br />

Ein weiteres wichtiges Anliegen des ZHS ist die Ausweitung der Zusammenarbeit mit Eltern. Aus<br />

diesem Grund soll unter anderem anderem ein ein Elterncafé eingerichtet werden. Zudem wird für die Zukunft<br />

über über zusätzliche Online-Angebote für für Eltern und Interessierte nachgedacht.<br />

Statistische Zahlen zum 31.12. der Jahre 2007 / 2008 im Vergleich:<br />

Kindergarten für Hörgeschädigte: Geförderte Personen: 15 / 12; Mitarbeiter: 6,00 / 5,57<br />

Sprachheilkindergarten: Geförderte Personen: 60 / 64; Mitarbeiter: 18,30 / 19,15<br />

23


Tagesbildungsstätte (Tabi)<br />

Mit der Übertragung des in Niedersachsen neu eingeführten „Kerncurriculums für den Förderschwerpunkt<br />

Geistige Entwicklung“ auf die Unterrichtspraxis wurde 2008 der Kompetenzbegriff<br />

in den Vordergrund der pädagogischen Arbeit gestellt. Die Auseinandersetzung mit den Inhalten<br />

machte sehr deutlich, dass auch die Mitarbeiter Lernende sind und bleiben. Die Herausforderung<br />

bestand darin, Neues in den Unterrichtsalltag zu integrieren, ohne Bewährtes über Bord zu werfen.<br />

Der Erwerb von sozialen Kompetenzen wurde mit der Wahl der Klassen- und Schulsprecher 2008<br />

um den Aspekt Mitverantwortung erweitert. Mit der Ausbildung von sechs Schülern zu „Streitschlichtern“<br />

wurde ein Grundstein gelegt für die eigenständige Anwendung einer lösungsorientierten<br />

Kommunikation der Schüler.<br />

Eine Woche der Zahnprophylaxe rückte die Wichtigkeit einer regelmäßigen Zahnpflege in das Blickfeld<br />

von Mitarbeitern und Schülern.<br />

Dass ein leistungsorientierter Wettbewerb die Anstrengungsbereitschaft der Schüler und Schülerinnen<br />

fördert, zeigte sich u. a. auch bei der Vorbereitung auf den Schwimmwettkampf der Tagesbildungsstätten,<br />

bei dem die Schüler der Ober- und Abschlussstufe in diesem Jahr den 1. Platz erreichten.<br />

Mit dem Bau der Boule-Bahn zeigten die Schüler der Ober- und Abschlussstufe, dass Unterricht<br />

vielseitig, spannend und obendrein das Pausenangebot erweitern kann.<br />

Aus Platzgründen zogen im August zwei Ober- und eine Abschlussstufenklasse in die ehemalige<br />

Grundschule in Osterbrock-Siedlung um. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten, sich auf die neue Situation<br />

einzulassen - vor allem der Kontakt zu Kollegen und Schulkameraden fehlte - zeigte sich auch<br />

hier, dass Neues Chancen bietet. Seither gibt es regelmäßige Treffen der Ober- und Abschlussstufenklassen.<br />

E-Mail Kontakte untereinander stärken die Medienkompetenz. Dass der Umgang mit<br />

dem PC nicht nur Freude sondern auch Gefahren birgt, lernten die Schüler im Rahmen des Präventionsprojekts<br />

„Klick it“. Hierzu gehörte auch der Besuch des gleichnamigen Theaterstückes.<br />

Im September war es endlich soweit. Sieben französische Jugendliche besuchten mit ihren Begleitern<br />

für eine Woche eine Abschlussstufenklasse. Zunächst war es nicht so einfach, auf die fremden<br />

Besucher zuzugehen. Beim gemeinsamen Kochen, bei Ausflügen, beim Werken mit Ytong,<br />

beim gemeinsamen Spielen und Musikhören gelang es, die gegenseitige Scheu langsam abzubauen<br />

und trotz Unterschiede Gemeinsamkeiten zu entdecken. Der Besuch der Gäste aus Andrésy<br />

war eine spannende Zeit. Für 2009 ist ein Gegenbesuch von Tabi-Schülern in Frankreich geplant.<br />

Statistische Zahlen zum 31.12. der Jahre 2007 / 2008 im Vergleich:<br />

Geförderte Personen: 166 / 179; Mitarbeiter: 50,38 / 56,21<br />

25


Helen-Keller-Schule<br />

Ein Schwerpunkt der inhaltlichen Arbeit der Helen-Keller-Schule bestand 2008 darin, die Berufsorientierung<br />

und Beratung zur Schullaufbahn der Schüler weiter zu optimieren. Da die Berufsorientierung<br />

auch für andere Förderschulen mit dem Schwerpunkt Körperliche und Motorische Entwicklung<br />

ein ebenso wichtiges wie schwieriges Thema darstellt, haben die Lehrerinnen und Lehrer der<br />

Klassen 7 bis 9 mit den Kollegen der umliegenden Schulen (Leer, Aurich, Oldenburg, Osnabrück,<br />

Dinklage) einen Arbeitskreis gegründet, um regelmäßig Erfahrungen und Informationen austauschen<br />

zu können.<br />

Die Schüler und Schülerinnen der Klassen 8a und 8b konnten in diesem Jahr erstmals an zwei<br />

Maßnahmen zur Berufsorientierung teilnehmen. Dabei mussten sich die Jugendlichen entweder<br />

für das Angebot des „Berufsnavigators“ oder für die so genannte „ProfilPASS-Beratung“ entscheiden.<br />

Bei dem „Berufsnavigator“ handelt es um ein computergestütztes Verfahren zur Kompetenzfeststellung<br />

und Berufsorientierung. Er soll den Schülern helfen, ihre persönlichen Stärken zu entdecken<br />

und den richtigen Berufsweg einzuschlagen. Nach dem ersten Durchgang mussten wir<br />

allerdings feststellen, dass die Berater auf die speziellen Probleme unserer Schüler noch nicht<br />

richtig vorbereitet waren.<br />

Zwölf Schüler der Klassen 8a und 8b nahmen eine Woche lang an einer berufsvorbereitenden<br />

Maßnahme „ProfilPASS-Beratung“ teil. Im Rahmen dieser Maßnahme konnten die Jugendlichen<br />

ihre unterschiedlichen Kompetenzen ermitteln. Neben Schule spielte auch die Auseinandersetzung<br />

mit Freizeit, Familie und Freunden eine wichtige Rolle.<br />

Im Einzelnen ging es darum, Stärken und Ressourcen zu erkennen, das Verantwortungsbewusstsein<br />

für das eigene Leben zu fördern, eine realistische Selbsteinschätzung zu entwickeln und Entscheidungshilfen<br />

bei der Berufswahlorientierung zu geben. Diese Maßnahme stieß bei den Jugendlichen<br />

auf sehr großes Interesse.<br />

Im Rahmen der Kooperation mit den Berufsbildenden Schulen in Meppen nahmen die Schüler der<br />

Klassen 8 und 9 an Praxistagen unter anderem in den Bereichen Holz, Metall, Bau und Hauswirtschaft<br />

teil. Im nächsten Jahr soll zudem eine Erweiterung auf die Bereiche Gastronomie und Gartenbau<br />

erfolgen.<br />

Bemerkenswert war auch in diesem Jahr die enorme Sportbegeisterung der Schüler der Helen-Keller-Schule.<br />

Im März war die Schule eingeladen zum Rollstuhlbasketballturnier in Aurich. Am Start<br />

waren 17 Mannschaften aus den unterschiedlichsten Schulen. Nach verhaltenem Start liefen die<br />

Teilnehmer aber mit der Zeit zur Höchstform auf und belegten zum Schluss den siebten Platz.<br />

Bereits zum fünften Mal fand kurz vor den Sommerferien das Sportfest statt, das von Schülern des<br />

Gymnasiums Marianum auf deren Gelände organisiert wird. Absolutes Highlight der Veranstaltung<br />

war für viele der ganztägige Besuch von Jens Schürmann, Nationalspieler im Rollstuhlbasketball.<br />

Sportlich ging es auch nach den Sommerferien weiter. Der Förderverein hat unserer Schule neue<br />

Tore geschenkt, die zum jährlichen Schulfest mit einem großen Turnier eingeweiht wurden.<br />

Den sportlichen Abschluss stellte eine Einladung zum Luftballonvolleyballturnier in Leer Leer dar, an<br />

dem dem unsere unsere 5. Klassen zum ersten Mal teilnahmen.<br />

Statistische Zahlen zum 31.12. der Jahre 2007 / 2008 im Vergleich:<br />

Geförderte Personen: 107 / 115; Mitarbeiter: 20,15 / 20,94<br />

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Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM)<br />

Im Jahr 2008 ist die Werkstatt für behinderte Menschen an ihrem Hauptstandort und den Außenstellen<br />

in vielfacher Hinsicht expandiert. So wurden insgesamt zehn Voll- und Teilzeitstellen eingerichtet,<br />

wodurch die Betreuung der Beschäftigten verbessert werden konnte. Außerdem wurde<br />

der Fachdienst für Teilhabe und Arbeitsassistenz neu konzipiert und um einen Mitarbeiter personell<br />

verstärkt. Derzeit werden zwischen 17 und 19 Beschäftigte auf Außenarbeitsplätzen betreut.<br />

Durch die Erweiterung des „Cafes am Dom“ in Haren konnten auch hier neue Arbeitsplätze für Beschäftigte<br />

geschaffen werden. Gleiches gilt für die neue Cafeteria im Hauptgebäude an der Zeissstraße.<br />

Hier wurden neue Arbeitsplätze geschaffen, die bislang in der Werkstatt noch nicht vorhanden<br />

waren. Zum 31.12.2008 wurden in den Werkstätten 530 Beschäftigte betreut, darunter 25<br />

junge Männer und Frauen, die in den Berufsbildungsbereich neu aufgenommen wurden. Insgesamt<br />

steigt die Zahl der Beschäftigten jedes Jahr um 20 bis 30 Männer und Frauen.<br />

Entsprechend der ständig steigenden Beschäftigtenzahl wurden auch die räumlichen Ressourcen<br />

im Vergleich zum Vorjahr wesentlich verbessert. So konnte in Bokeloh eine Holzwerkstatt mit einer<br />

Nutzungsfläche von rund 450 Quadratmetern errichtet werden. Weiterhin wurde ein Lager mit ca.<br />

250 Quadratmetern gemietet. Hier sind auch zwei Gruppenräume für die Gärtner eingerichtet worden.<br />

Dies bedeutet für den Standort Bokeloh, dass außer dem Berufsbildungsbereich alle Betreuungsmöglichkeiten<br />

vorhanden sind.<br />

Im Metallbereich wurde eine neue CNC-Maschine in Betrieb genommen. Dadurch konnte die Produktivität<br />

in diesem Bereich weiter gesteigert werden.<br />

Außerdem wurde ein neues Entlohnungssystem für die Beschäftigten eingeführt.<br />

Die Vorarbeiten für die Zertifizierung nach ISO 9000-2000 liegen im Zeitplan, so dass Mitte 2009<br />

das Audit zur Zertifizierung erfolgen kann.<br />

Außerdem wurde im Jahr 2008 ein Projekt zur Gesundheitsvorsorge in der Werkstatt angeboten,<br />

das von der Berufsgenossenschaft zu 50 Prozent refinanziert wurde. Im Rahmen dieses Projekts<br />

wurde der Fortbildungsbedarf Fortbildungsbedarf der Werkstatt ermittelt und in entsprechende Maßnahmen Maßnahmen umgeumgesetzt. Zurzeit Zurzeit laufen laufen Planungen das Angebot der Werkstatt um folgende Bereiche zu erweitern:<br />

- Eine engere Vernetzung Vernetzung und Zusammenarbeit mit der Werkstufe der Tagesbildungsstätte<br />

- Ein dezentrales Bildungsangebot Bildungsangebot in der Berufsbildung<br />

- Vernetzung mit einem Integrationsbetrieb<br />

Statistische Zahlen zum 31.12. der Jahre 2007 / 2008 im Vergleich:<br />

Geförderte Personen: 503 / 530; Mitarbeiter: 72,12 / 70,00<br />

29


Haus w · a · b · e<br />

Ambulant Betreutes Wohnen (ABW)<br />

Noch immer steigt das Interesse von Menschen mit Behinderung an dem Angebot des Ambulant<br />

Betreuten Wohnens (ABW). Derzeit werden 49 Männer und Frauen und damit acht mehr als im Vorjahr<br />

durch den ABW in ihrem Wunsch nach einer eigenen Wohnung unterstützt.<br />

Die Projektzeit der durch die „Aktion Mensch“ geförderte Stelle der „Wohnassistenz“ lief Ende<br />

2008 aus. Die Stelle kann dank einer gestaffelten Anschubfinanzierung durch die „Aktion Mensch“<br />

2009 weitergeführt werden. Fortan wird sie sich selbst tragen.<br />

2008 wurde außerdem ein neues EDV-System eingeführt. Nun müssen die Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter des ABW die Dokumentation ihrer Kundenkontakte direkt per EDV erfassen. Dadurch<br />

werden Fehler vermieden und vor allem Zeit gespart, die so den Kunden direkt zugute kommt.<br />

Im Dezember wurden im Bereich ABW die ersten beiden Kernprozesse für das QM der Einrichtung<br />

vorgestellt und in die weitere Arbeit integriert. Zudem wurde 2008 die Konzeption des Dienstes<br />

neu überarbeitet und bei einem gemeinsamen Teamtag 2008 den Kolleginnen und Kollegen präsentiert.<br />

Daneben laufen Verhandlungen mit dem Landkreis Emsland über eine neue Leistungsvereinbarung.<br />

Beratungsstelle<br />

Viele Menschen mit Behinderung wünschen sich ebenso wie jeder Mensch eine Partnerschaft.<br />

Dabei ist es aber oftmals gerade für Männer und Frauen mit einer Beeinträchtigung besonders<br />

schwierig, einen Partner kennenzulernen. Deshalb hat die Beratungsstelle in Meppen in Kooperation<br />

mit dem Christophorus-Werk in Lingen erstmals eine Single-Party unter dem Motto „Verliebt in<br />

Meppen“ veranstaltet. „Liebesboten“ sorgten dafür, dass erste Kontakte via Zettel aufgenommen<br />

oder Telefonnummern und E-Mail-Adressen ausgetauscht werden konnten. Aufgrund der durchweg<br />

positiven Resonanz der Besucher findet eine weitere Veranstaltung dieser Art im kommenden<br />

Jahr in Lingen statt.<br />

2008 fanden in Niedersachsen Landtagswahlen statt. Aus diesem Anlass haben sich die vier<br />

Landtagskandidaten aus Meppen zu einer eher untypischen Wahlkampfveranstaltung im Haus<br />

w · a · b · e zusammengefunden. Themen der Veranstaltung, an der Bernd - Carsten Hiebing (CDU),<br />

Karin Stief - Kreihe (SPD), Bernward Rümpker (Grüne) und Jürgen Wiggerthale (FDP) teilnahmen,<br />

waren: Hartz IV, steigende Energiepreise, Nichtraucherschutz und Jugendkriminalität. Außerdem<br />

wurden die Kandidaten gefragt, wie ihr persönlicher Einsatz für Menschen mit Behinderung konkret<br />

aussieht. An der Veranstaltung haben insgesamt 45 Männer und Frauen mit Behinderung teilgenommen.<br />

Familienentlastender Dienst (FED)<br />

Im Oktober konnte der FED sein 20-jähriges Bestehen feiern. Während der Veranstaltung erinnerten<br />

Bernhard Sackarendt, Geschäftsführer der St.-<strong>Vitus</strong>-Werk GmbH und Anita Becker, Leiterin<br />

Haus w · a · b · e, daran, wie schwierig es zunächst war, die Öffentlichkeit davon zu überzeugen,<br />

dass Angehörige von Menschen mit Behinderung eine Entlastung brauchen, damit sie<br />

ihrer schweren Aufgabe dauerhaft gerecht werden können. Heute ist der FED eine unverzichtbare<br />

Einrichtung, wie nicht zuletzt die Zahlen belegen. Besonders großer Nachfrage erfreuen sich<br />

die Samstagsangebote sowie die Auslandsreisen z.B. nach Ibiza, Mallorca, Kreta oder Dänemark.<br />

Statistische Zahlen zum 31.12. der Jahre 2007 / 2008 im Vergleich:<br />

Ambulant Betreutes Wohnen (ABW): Geförderte Personen: 41 / 49; Mitarbeiter: 5,75 / 6,93<br />

Beratungsstelle für Menschen mit Behinderungen: Mitarbeiter: 1,00 / 1,00<br />

Familienentlastender Dienst (FED): Mitarbeiter: 1,52 geringf. Beschäftigte / 21 geringfügig Beschäftigte<br />

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Stationäres Wohnen<br />

Höhepunkt des Jahres 2008 war im stationären Wohnbereich die Fahrt von acht Bewohnerinnen<br />

und Bewohnern sowie einiger Mitarbeiter der Wohnanlage St.-Josef vom 9.08. bis 15.08. nach<br />

Andresy (Frankreich). Ziel war die dortige Einrichtung für Menschen mit Behinderung. Untergebracht<br />

wurden die deutschen Gäste vor Ort in der Wohnanlage „Le Manoir“ bzw. im Hotel. Zu dem<br />

umfangreichen Besuchsprogramm gehörten u. a. ein Ausflug nach Paris, die Besichtigung des<br />

Schlosses Versailles sowie der Besuch eines Vergnügungsparks. Daneben stand der Austausch<br />

über den jeweiligen Alltag im Mittelpunkt der Gespräche. So leben die Bewohner in beiden Einrichtungen<br />

zwar in Gruppen, doch in Frankreich haben die Männer und Frauen nur eine kleine Küche<br />

zur Verfügung, wo sie sich keine umfangreichen Mahlzeiten zubereiten können. Die Arbeit in den<br />

Werkstätten ähnelt sich weitgehend, doch in Andresy werden auch Druckaufträge für Prospekte,<br />

Einladungen und Handzettel angenommen und erledigt. Nach diesem ersten interessanten Erfahrungsaustausch<br />

ist ein Gegenbesuch aus Andresy für 2009 geplant.<br />

Zu den besonderen Aktivitäten im stationären Bereich gehörten 2008 auch wieder die Auftritte<br />

der Band der Wohnanlage St. Josef „Vollkaracho“ u. a. auf dem Katholikentag in Osnabrück, beim<br />

Europäischen Aktionstag für die Gleichstellung behinderter Menschen in Lingen sowie im Niedersächsischen<br />

Landtag im Rahmen des Tages der Behindertenhilfe. Ebenfalls mehrfach traten die<br />

„Hallelujas“ auf. Der Chor der Wohnanlage Helter Damm gestaltete u. a. den Festgottesdienst anlässlich<br />

des 60-jährigen Bestehens der Jugendbildungsstätte Marstall Clemenswerth mit.<br />

Im März 2008 endete nach drei Jahren das Projekt „Wissenswert“. In einer Abschlussfeier präsentierte<br />

die Projektleiterin, Dipl.-Sozialpädagogin Mechthild Hundebeck-Brinker, die Ergebnisse der<br />

Arbeit. Mit Hilfe der Symbolsprache, die im Rahmen des Projektes entwickelt wurde, können nun<br />

auch Menschen mit Behinderung, die nicht lesen können, z. B. Aushängen entnehmen, wann welche<br />

Veranstaltung stattfindet oder welcher Mitarbeiter wann in der Einrichtung ist. Außerdem verfügen<br />

die Menschen mit Behinderung, die in einer der Wohnanlagen leben, nun über ein Intranet,<br />

das ebenfalls mit der Symbolsprache arbeitet.<br />

Das QM-Handbuch „Wohnen“ ist nach der EFQM-Systematik neu überarbeitet worden. Gleichzeitig<br />

wurde das Handbuch um die Beschreibung des Ambulant Betreuten Wohnens (ABW) erweitert.<br />

So sind nun die Konzeption, Leistungsbeschreibung und die Kernprozesse des stationären<br />

Wohnbereiches und des Ambulant Betreuten Wohnens in einem gemeinsamen gemeinsamen Handbuch zu zu fin-<br />

den. Ein wichtiger Schritt dahin, den Übergang vom stationären in den ambulanten Wohnbereich<br />

zu verbessern.<br />

Statistische Zahlen zum 31.12. der Jahre 2007 / 2008 im Vergleich:<br />

Geförderte Personen: 158 / 158; Mitarbeiter: 59,81 / 60,05<br />

33


Impressum<br />

V.i.s.d.P.<br />

Bernhard Sackarendt<br />

Geschäftsführer St.-<strong>Vitus</strong>-Werk GmbH<br />

Redaktion<br />

A. Becker, M. Becker, M. Backs,<br />

St.-<strong>Vitus</strong>-Werk GmbH, Meppen<br />

Dr. Godula Süßmann, Lingen<br />

„Federleicht - Agentur für Kommunikation“<br />

www.agentur-federleicht.de<br />

Layout, Satz und Produktion<br />

CHRISTOFFERS, Meppen<br />

agentur für mediengestaltung & -produktion e.K.<br />

www.cwm-werbeagentur.de<br />

Fotos<br />

Dr. Godula Süßmann, Lingen (Ems)<br />

Reinhard Prüllage, Nordhorn<br />

Archiv: St.-<strong>Vitus</strong>-Werk GmbH


www.vitus-werk.de<br />

Kinderhilfe<br />

Verein für<br />

heilpädagogische Hilfe mbH<br />

St.-<strong>Vitus</strong>-Werk<br />

Gesellschaft für<br />

heilpädagogische Hilfe mbH<br />

Zeissstr. 5, 49716 Meppen<br />

Telefon: 0 59 31 / 8 07-0<br />

Telefax: 0 59 31 / 8 07-170<br />

E-Mail: info@vitus-werk.de<br />

Internet: www.vitus-werk.de

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