Das Licht einer Kerze - Katholische Gemeinde Hochheim
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Stille kracht<br />
�� S. KIRCHGÄNGER �<br />
Mit Inbetriebnahme der neuen Landebahn<br />
ist über einen Großteil unserer<br />
<strong>Gemeinde</strong> der Fluglärm in nicht<br />
erwarteter Macht hereingebrochen.<br />
Bei Ostwind werden die Häuser von<br />
den landenden Jets mit heulenden<br />
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tig sehen sich die Menschen dem<br />
Lärm ausgesetzt. Wer an einen Ortswechsel<br />
als letzten Ausweg denkt,<br />
muss befürchten, dass der Wert<br />
seines Hauses oder s<strong>einer</strong> Wohnung<br />
von diesem Dröhnen mit zerstört<br />
wurde. Die Ohnmacht, die die Men-<br />
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als bei <strong>einer</strong> Naturkatastrophe. Hier<br />
stecken Entscheidungen dahinter, die<br />
auch hätten anders getroffen werden<br />
können. Die Menschen müssen<br />
leiden und Verluste an Lebensqualität<br />
und Vermögen hinnehmen für einen<br />
zweifelhaften Wettbewerbsvorteil<br />
unserer Region. In der „Allgemeinen<br />
Zeitung“ war am 12. November der<br />
folgende Tagesspruch von Robert<br />
Koch zu lesen: „Eines Tages wird<br />
der Mensch den Lärm ebenso unerbittlich<br />
bekämpfen müssen wie die<br />
Cholera und die Pest.“ Die Betroffenen<br />
haben das Gefühl: Genau jetzt ist<br />
dieser Zeitpunkt gekommen.<br />
Wer den Kampf gegen den Lärm<br />
aufnimmt, muss sich im Klaren sein:<br />
16<br />
Es ist sehr unwahrscheinlich, dass<br />
eines Tages die neue Landebahn auf<br />
LKWs verladen und die Fläche in<br />
einen Mischwald verwandelt wird.<br />
Wer den Kampf aufnimmt, muss aufpassen,<br />
dass er nicht jedem Flieger<br />
qualvoll entgegenharrt und den Lärm<br />
nicht nur in sein Ohr, sondern auch<br />
in sein Herz eindringen lässt. Wer<br />
den Kampf aufnimmt, sollte an das<br />
folgende Wort von Reinhold Niebuhr<br />
denken: „Gott, gib mir die Gelassenheit,<br />
Dinge hinzunehmen, die ich<br />
nicht ändern kann, den Mut, Dinge<br />
zu ändern, die ich ändern kann, und<br />
die Weisheit, das eine von dem andern<br />
zu unterscheiden.“<br />
Wenn die Fluglärmattacke als Schlag<br />
auf die Backe der Menschen in der<br />
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könnte man dann christlich fordern,<br />
die andere auch noch hinzuhalten.<br />
<strong>Das</strong> nicht, aber nicht verkehrt wäre<br />
die Forderung, nicht mehr so fest und<br />
vor allen Dingen, nicht mehr nachts<br />
zu schlagen. Wenn wir schon bei Ostwind<br />
keine Konzerte mehr im Freien<br />
werden hören können, so wollen wir<br />
wenigstens nachts unsere Ruhe und<br />
unseren Frieden haben. <strong>Das</strong> ist ein<br />
Ziel, was sich erreichen lässt.<br />
Meint jedenfalls