Das Licht einer Kerze - Katholische Gemeinde Hochheim
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„<strong>Das</strong> <strong>Licht</strong> <strong>einer</strong> <strong>Kerze</strong> ist im Advent<br />
erwacht, eine kleine <strong>Kerze</strong> leuchtet<br />
durch die Nacht.“<br />
Dieses neuere Adventslied könnte<br />
die Überschrift für unser Titelbild in<br />
diesem Jahr sein: eine kleine <strong>Kerze</strong>,<br />
die von zwei Händen behütet und geschützt<br />
wird. Eine kleine <strong>Kerze</strong>, ein<br />
kleines stimmungsvolles <strong>Licht</strong> und<br />
rundum Dunkel – ist das wirklich unsere<br />
Adventserfahrung? Während ich<br />
diesen Artikel schreibe, tobt gerade<br />
der <strong>Hochheim</strong>er Markt – das völlige<br />
Gegenteil: Abertausende bunte Lich-<br />
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fünf Tage wildes Treiben. Und noch<br />
bevor die Stände wieder abgebaut<br />
sind und die Straßen wieder frei,<br />
ziehen die Laternenumzüge zu Sankt<br />
Martin durch die Stadt – oder „<strong>Licht</strong>erfest“,<br />
wie es inzwischen politisch<br />
korrekt heißt. Danach geht es fast<br />
„ungebremst“ in den Advent, die Vorweihnachtszeit,<br />
die schon gespickt<br />
ist mit Weihnachtsfeiern aller Art. Da<br />
braucht es schon ein ausgeklügeltes<br />
logistisches System, um alle Feiern<br />
und Termine „mitzunehmen“ und<br />
nichts zu verpassen.<br />
Dabei ist der Advent doch eigentlich<br />
eine Zeit der Besinnung und Erwartung<br />
auf Weihnachten, eine Zeit der<br />
Vorbereitung, damit Weihnachten<br />
wirklich bei uns ankommen kann.<br />
Aber mal ehrlich: Wie viele von uns<br />
sind froh, wenn am 25. Dezember der<br />
„ganze Rummel“ endlich vorbei ist?<br />
Jetzt stehen wir hier, noch am Anfang<br />
des Advents – und noch haben wir<br />
2<br />
die Chance, den Advent einmal ganz<br />
anders zu gestalten – wir haben es<br />
in der Hand, wie das kleine <strong>Licht</strong><br />
auf dem Titelbild, wie hektisch oder<br />
besinnlich der Advent wird.<br />
Ein Advent, in dem wir das tun,<br />
wozu er gedacht ist: uns vorbereiten<br />
auf Weihnachten, nicht zuerst die<br />
Wohnung oder das Haus, nicht die<br />
Geschenke oder das Essen, sondern<br />
uns – wie könnte das aussehen?<br />
Ein zweites Adventslied ist mir<br />
eingefallen, in der Vorbereitung mit<br />
diesem Bild, eher ein Klassiker diesmal:<br />
Wir sagen euch an den lieben<br />
Advent.<br />
Strophe um Strophe wird in diesem<br />
Lied wie am Adventskranz eine<br />
<strong>Kerze</strong> mehr angezündet, wird es ein<br />
bisschen heller. Und Stufe um Stufe<br />
könnten wir uns mit dem Lied im<br />
Advent auf Weihnachten vorbereiten.<br />
In der ersten Strophe heißt es: „Wir<br />
sagen euch an eine heilige Zeit,<br />
machet dem Herrn die Wege bereit“.<br />
Wie kann das gehen, Gott die<br />
Wege bereiten? Vielleicht, indem<br />
wir in diesem Advent eine „Schneise“<br />
durch unseren Terminkalender<br />
schlagen, schauen, was wirklich<br />
sein muss, keine Sitzungen festsetzen,<br />
Vorweihnachtsfeiern absagen<br />
und mal verzichten auf das „Sehen<br />
und Gesehen werden“, das uns so<br />
oft antreibt. Dafür könnten wir uns<br />
Auszeiten eintragen, freie Zeiten, in<br />
denen wir „zur Besinnung“ kommen<br />
können, auch im Gebet: z.B. in den<br />
Gebetszeiten, die im Advent angebo-