Heilige in der Kinderliturgie - Liturgiereferat - Bistum Würzburg

� Allerdings ist heute nicht mehr jede Vita (= Lebensgeschichte, Legende) eines Heiligen
verständlich und aussagekräftig für unsere heutige Zeit, eine aussagekräftige
Verkündigung ist daraus nicht immer einfach. Wir können aber davon ausgehen, dass das
Leben eines Heiliggesprochenen ein vorbildliches Leben war: Ein Leben nach dem Willen
Gottes, immer auf der Suche nach diesem Gott, und mit dem Bestreben, sinnerfüllt zu
leben.
� Es erscheint aber durchaus legitim, sich vor allem mit den Heiligen näher zu beschäftigen,
deren Leben uns heute eine direkte Lebenshilfe und ein direkter Ansporn ist.
2.3. HEILIGE HEUTE EHREN – AUCH IN DER ÜBERKONFESSIONELLEN KINDERKIRCHE
� In der Katechese wird es ein wichtiges Anliegen sein, das Leben und die Vorbildfunktion
eines / einer Heiligen herauszustellen. Sie sind immer als Wegweiser zum erfüllten Leben
mit Christus zu verstehen.
� Das gilt insbesondere für die Heiligen, deren Legenden heute nicht mehr so ohne weiteres
verständlich sind. So ist die Ermordung des Hl. Kilian aufgrund seines Eintretens für das
damalig geltende Eherecht für heutige Menschen, v.a. Kinder, kaum nachzuvollziehen;
dass er mutig seinen Glauben und seine Überzeugung verkündete und dafür sterben
musste, ist dagegen immer noch gut verständlich – z.B. im Kontext der politischen
Verhältnisse in vielen Ländern der Erde.
� Gerade weil Kinderkirche oft nicht konfessionell
beschränkt ist, ist ein behutsamer Umgang mit
diesem Thema erforderlich und eine theologisch
klare Aussage: Gott ist der einzige, der angebetet
wird – die Heiligen sind Vorbild und stehen
exemplarisch für die große Gemeinschaft der
Heiligen (verstanden nach Paulus, s. 1.1.)
� Dabei darf aber auch ruhig im Bewusstsein
bleiben, dass Martin Luther selbst ein großer
Verehrer der Heiligen Maria, Mutter des Herrn,
war, und die anderen Heiligen durchaus als
Vorbilder für ein gelungenes Leben mit Gott
betrachtete.
© AK Kinderliturgie der Diözese Würzburg – Lucia Lang-Rachor Seite 12