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MIS_Einblick(e) - Misericordia GmbH Krankenhausträgergesellschaft

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D U R C H B L I C K<br />

KIS 2.0 –<br />

Chronologie eines Systemwechsels<br />

Als die Mitarbeiter des Augustahospitals<br />

am 1. Oktober früh<br />

morgens den sogenannten<br />

„Echtbetrieb“ des neuen Krankenhausinformationssystems<br />

(KIS) ClinicCentre starten<br />

konnten, ahnten sicher nur die<br />

wenigsten von ihnen, wie viele Stunden<br />

der Vorarbeit hierzu notwendig waren.<br />

Helfer aus den unterschiedlichsten<br />

Berufsgruppen hatten in den vorangegangenen<br />

Monaten und sogar Jahren auf<br />

diesen Tag hingearbeitet. Wie an anderer<br />

Stelle in dieser Ausgabe der <strong>Einblick</strong>(e) zu<br />

lesen ist, hat sich diese gründliche Vorbereitung<br />

gelohnt. Die ersten, absehbaren<br />

Umstellungswogen haben sich inzwischen<br />

geglättet<br />

und immer<br />

mehr Programmfunktionenwerden<br />

routiniert<br />

eingesetzt.<br />

Ein Projekt<br />

dieser Größenordnung hat durchaus<br />

das Potenzial, bei den verantwortlichen<br />

Mitarbeitern im Vorfeld ein gewisses<br />

Unbehagen auszulösen. Schließlich<br />

tauscht man nicht jeden Tag das wichtigste<br />

IT-System eines Krankenhauses aus. Es<br />

ist aber ein beruhigendes Gefühl, wenn<br />

man feststellt, dabei nicht alleine gelassen<br />

zu werden. Anhand der vielfältigen<br />

Herausforderungen, die sich im Verlaufe<br />

der KIS-Umstellung bisher gestellt haben,<br />

möchte ich aufzeigen, wie viele Personen<br />

– direkt oder indirekt – zum Erreichen<br />

dieses wichtigen Meilensteins beigetragen<br />

haben und wie die weitere Planung<br />

aussieht.<br />

Systemauswahl<br />

Die Weichen für das KIS der nächsten,<br />

vielleicht 10 bis 15 Jahre wurden endgültig<br />

im Januar gestellt, nachdem die Firma<br />

iSOFT in einem mehrstufigen Auswahlprozess<br />

den Zuschlag für ihr Produkt ClinicCentre<br />

bekommen hat. Die Planung<br />

des Auswahlprozesses wurde bereits ausführlich<br />

in der <strong>Einblick</strong>(e) 1-2010<br />

6 | EINBLICK(E)<br />

beschrieben, daher an dieser Stelle nur so<br />

viel zum tatsächlichen Verlauf: Die in<br />

Frage kommenden Anbieter wurden<br />

Ende 2010 dazu aufgefordert, einen<br />

knapp 2.000 Punkte umfassenden Anforderungskatalog<br />

zu beantworten, der<br />

unter Beteiligung von Mitarbeitern aus<br />

dem ärztlichen Bereich, der Pflege, der<br />

Verwaltung, der Zentralen Finanzbuchhaltung<br />

und der Zentralen IT erarbeitet<br />

worden war und mit dessen Hilfe wir den<br />

potenziellen Softwarelieferanten bereits<br />

sehr detailliert auf den Zahn fühlen konnten.<br />

Bei der darauffolgenden Produktpräsentation,<br />

die im März 2011 im Mutterhaus<br />

der Clemensschwestern stattge-<br />

funden<br />

hat, waren es<br />

ebenfalls Mitarbeiter aus diesen Bereichen,<br />

die anhand eines vorgegebenen<br />

Musterfalls die Produkte der Firmen SIE-<br />

MENS („Medico“), AGFA („Orbis“),<br />

iSOFT („ClinicCentre“) und NEXUS<br />

(„nexus/cis“) bewertet haben. Schließlich<br />

hat eine interdisziplinäre Delegation von<br />

Mitarbeitern im Mai 2011 die „Main-Kinzig-Kliniken“<br />

in Gelnhausen (iSOFT/ClinicCentre)<br />

und im Juli 2011 das „Berufs -<br />

genossenschaftliche Unfallkrankenhaus<br />

Hamburg“ (nexus/cis) besucht, um von<br />

erfahrenen Anwendern aus der Praxis<br />

eine Bewertung der beiden verbliebenen<br />

Favoriten einzuholen. Unter Be -<br />

rücksichtigung der hieraus gewonnenen<br />

Erkenntnisse und der finanziellen Rahmenbedingungen<br />

bekam schließlich die<br />

Firma iSOFT den Zuschlag: Der Kooperationsvertrag<br />

wurde am 29. Februar unterzeichnet.<br />

Zeitliche Abfolge<br />

Bei der Festlegung, in welcher zeitlichen<br />

Folge das neue KIS in den vier Krankenhäusern<br />

eingeführt werden soll, spielten<br />

mehrere Faktoren eine Rolle, die sich<br />

glücklicherweise zu einer optimalen Ab -<br />

folge ergänzten: Den zeitlichen Rahmen<br />

lieferte hierbei unsere Zentrale Finanzbuchhaltung,<br />

die kein Problem darin sah,<br />

einzelne Häuser auch innerhalb eines Jahres<br />

(„unterjährig“) umzustellen. Der<br />

Wunsch der Betriebsleitung in Anholt<br />

nach einem möglichst frühen Umstellungstermin<br />

gab in<br />

Ve r b i n d u n g<br />

mit der Größe<br />

des Hauses<br />

und der somit<br />

g e r i n g s t e n<br />

Anzahl an<br />

Schnittstellen<br />

zu IT-Fremdsystemen<br />

den<br />

Ausschlag zu<br />

der Entscheidung, die<br />

Erstinstallation im Augustahospital<br />

durchzuführen: Als Termin für den Start<br />

des Echtbetriebs wurde der 1. Oktober<br />

festgelegt. Die für das Augustahospital<br />

überlebensnotwendige Schnittstelle zu<br />

dem bereits vorhandenen Terminplanungs<br />

programm „Thepla“ musste bis<br />

dahin allerdings noch von den beteiligten<br />

Firmen entwickelt werden: Sie ist in der<br />

hier benötigten Tiefe bisher noch nirgendwo<br />

umgesetzt worden. Da auch die<br />

Raphaelsklinik diese Schnittstelle spätestens<br />

Ende 2013, dem angekündigten<br />

Ende von CLINICOM, benötigt, war durch<br />

diese zeitliche Reihenfolge eine frühzeitige<br />

Erfolgskontrolle gegeben. Tatsächlich<br />

ist die Schnittstelle mit tatkräftiger Unterstützung<br />

aus dem Augustahospital nur<br />

wenige Stunden vor dem Echtstart fertig<br />

gestellt worden und musste in den ersten<br />

Tagen noch geringfügig nachjustiert werden.<br />

Wäre die Schnittstelle nicht rechtzeitig<br />

fertig geworden, hätte dies zwangsläufig<br />

zu einer Verschiebung des Echtstarts<br />

im Augustahospital geführt.

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