12.01.2013 Aufrufe

STUDENTISCHER WETTBEWERB - Institut für Landschaftsarchitektur

STUDENTISCHER WETTBEWERB - Institut für Landschaftsarchitektur

STUDENTISCHER WETTBEWERB - Institut für Landschaftsarchitektur

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

t<br />

Technisch-konstruktive Grundlagen - Prof. Gilbert Lösken<br />

<strong>Landschaftsarchitektur</strong> und Entwerfen - Prof. Dr. Udo Weilacher Dipl.-Ing. Marcus Cordes Dipl.-Ing. Anja Dreybrodt Dipl.-Ing. Dipl.-Biol. Anne Pfeil<br />

<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Grünplanung und Gartenarchitektur<br />

Fachbereich <strong>Landschaftsarchitektur</strong> und Umweltentwicklung - Universität Hannover<br />

Arkadischer Teppich<br />

<strong>für</strong> den Kurpark Bad Münder<br />

„Rasenwogen im Raumgefüge“<br />

Marion Braune + Martin Walz<br />

Ausgehend von der Kienast’schen Gesamtplanung <strong>für</strong> den 10ha großen Kurpark in Bad Münder aus dem Jahre<br />

1993, soll nun anläßlich des studentischen Wettbewerbs „Arkadischer Teppich <strong>für</strong> einen Kurpark”, ein Entwurfskonzept<br />

<strong>für</strong> einen ca. 120m langen Pflanzstreifen, der sich im südlichen Eingangsbereich des Kurparks befindet, erarbeitet<br />

werden.<br />

Bei der Analyse des Gesamtkonzepts <strong>für</strong> den Park von Dieter Kienast wurde ein bestimmtes System entdeckt, das<br />

sich im „Highlight des Parks“, einem künstlich angelegten Kurparksee, wiederfindet und sich auch in der Wegekonzeption<br />

über den gesamten Kurpark hinweg konsequent durchzieht.<br />

Grundgedanke bei der Erstellung des Vorkonzepts <strong>für</strong> den Pflanzstreifen war es, auch hier ein System, eine Regelmäßigkeit<br />

zu erheben und dieses bei der Gestaltung anzuwenden.<br />

Dieses Gestaltungsprinzip setzt sich zum einen zusammen aus den verschiedensten Einwirkungen und Beziehungen,<br />

die die vorplatzartige Situation aus allen erdenklichen Himmelsrichtungen beeinflussen, sozusagen die Stellen, von<br />

denen aus der Betrachtungsbereich in seiner Wahrnehmung erschlossen und verlassen wird. Zum anderen kommt<br />

der Einfluss der topographischen Ausprägung – das Gelände weist ein augenfälliges Gefälle in nord-südlicher Ausrichtung<br />

auf – zum Tragen.<br />

Dieter Kienast spielte in seiner Formsprache mit dem Kontrast von harmonisch-dynamischer Natürlichkeit und<br />

architektonischer, artifizieller Statik und konfrontierte in subtiler Art und Weise beide Komponenten durch Abstrahierung<br />

miteinander.<br />

In dem Entwurfskonzept ist nun vorgesehen, beide Elemente, das Künstliche und das Natürliche, miteinander zu<br />

vereinen, wobei sich diese an einem eigens entwickelten, splitterartigen Netzsystem orientieren, welches auf den<br />

benannten Einflüssen basiert.<br />

Der Planbereich, samt seines umliegenden Geländes wird von zwei gegenläufigen Einflüssen bestimmt; der ansteigenden<br />

Topografie in Richtung des nördlichen Kurparkes und dem architektonisch geprägten Kurverwaltungsbereich.<br />

Zur Sichtbarmachung dieser beiden Kräfte, wird der Einfluss des Hanges in Form einer, den Hang hinabstürzenden<br />

Welle verwendet, die bis in den Beetstreifen hineinläuft und hier auf den gegenläufigen Einfluss des Eingangsbereiches<br />

trifft.<br />

Da diese Kraft aber der topografischen Kraft unterliegt, schiebt sie sich unter die vom Hang kommenden Welle, so<br />

dass sie, dem Hindernis folgend, aufsteigt und im überschwappenden Zustand erstarrt.<br />

Die Energie, die der hangseitige Einfluss mit sich bringt, wird durch drei Rasenwogen (Höhen von Ost nach West:<br />

80cm, 100cm und 40cm), die aus dem Beet herausragen, dargestellt. Sie bestehen aus einer 5-10cm mächtigen,<br />

folienartigen Tragekonstruktion aus rostrotem Cortenstahl und einer Substratschicht mit Graseinsaat.<br />

Im Kontrast zu der dargestellten natürlichen Dynamik befinden sich in Anlehnung an das Splitterraster als künstlich-starres<br />

Element zwischen den Rasenschollen zwei Wasserbassins mit geometrisiertem Grundriss.<br />

Diese Wasserbecken liegen auf den Querwegen zwischen den einzelnen Beetabschnitten und haben dabei die Funktion<br />

der Verknüpfung und des Zusammenhalts von drei Teilen, die eigentlich Bestandteil eines gemeinsamen Ganzen<br />

(des Teppichs) sind. Zudem können die beiden Wasserelemente durch ihre Formgebung und der Verwendung<br />

von Wasser als Zitat und eine Art Vorgeschmack auf den Kurparksee im nördlichen Parkteil verstanden werden.<br />

Das westliche Bassin hat eine Cortenstahl-Einfassung und eine Höhe von 40cm. Ein mit anderem Material ausgestalteter<br />

Beckenrand kann als Sitzmöglichkeit genutzt werden. Der bisherige Weg wird bewusst unterbrochen, hat<br />

nun die Funktion, von der Rotunde aus kommend, zu einer neuentstandenen Sitznische hinzuführen.<br />

Das östliche Wasserbecken ist ebenerdig eingelassen und wird von einem begehbaren Fläche aus Kies begleitet. Ein<br />

Überschreiten des Bassins wird durch zwei Trittplatten gewährleistet.<br />

Eine Beetbepflanzung zwischen den Elementen Rasenwogen und Wasserbassins rundet das Gesamtbild des Beetes<br />

durch die Verwendung von Stauden mit Wildstaudencharakter ab und bietet dem Kurgast die Möglichkeit, sich an<br />

dem Blüte- und Blattaspekt der einzelnen Pflanzen im Verlauf der Jahreszeiten zu erfreuen.<br />

Abschließend wurde noch an ein Konzept <strong>für</strong> die abendliche Beleuchtung gedacht, das von Süden her, also aus<br />

Richtung des Kurhauses blickend, eine unterseitige Illumination des Cortenstahls unterhalb der Rasenwogen vorsieht,<br />

wobei das dimmende Licht in eine saumbildende Kante des Cortenstahls eingelassen ist.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!