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::::::::::::: 006 . CURT GEHT AUS<br />
BLINDE HEADLINE<br />
Toskanischer Schweinebraten im Bavarese. Erst<br />
mal die Absenzen: Der Weinbrandt ist leider auf<br />
Antibiotika und liegt todkrank im Bett. Chef Steff<br />
muss wieder mal bis in die Puppen arbeiten und hat<br />
kurzfristig unter irgendeinem fadenscheinigen Vor-<br />
wand abgesagt. Macht 0:2 für curt, und kurz darauf<br />
auch für Bremens Fußballer, die gegen die Spanier im<br />
UEFA Cup chancenlos bleiben. Organisationstalent<br />
und Artdirectorin Mel sitzt natürlich pünktlich und<br />
mit einer richtigen Frisur (nach eigenen Angaben<br />
äußerst selten) am Tisch. Martin, Jan und Timo sind<br />
halbwegs pünktlich und sind schnell beim ersten<br />
Bier. Und unsere Katrin natürlich zu spät. Bester<br />
Kommentar: Diesmal von Jan über den Kinofi lm<br />
Sunshine: „Sieben Leute müssen die Welt retten, und<br />
wen nehmen sie mit? Eine 21-jährige Klavierlehrerin,<br />
die hysterisch rumschreit.“<br />
„Penny-Kartoffeln sind knubbelig...“<br />
Im Anschluss geht es gegenüber ins Valentinstü-<br />
berl, schließlich sind die beiden Läden stark verban-<br />
delt. Bremen verliert 0:3, die curties trinken Helles.<br />
Einige trübe Gesichter verlassen das Stüberl, dafür ist<br />
Fußball jetzt vom Tisch. Felix und Adam stehen uns<br />
Rede und Antwort, während sie ein Bier nach dem<br />
anderen zapfen.<br />
Weiter geht’s in der Südstadt. Wir wollen den<br />
Vorzeigedrink von Mels Lieblinkskneipe, und ordern<br />
5 x Südmilch. Ist aber leider aus. Das Geheimre-<br />
zept kennt nur der Chef und ein paar auserwählte<br />
Mitarbeiter, die heute leider nicht anzutreffen<br />
CURT GEHT AUS . 007 ::::::::::::::<br />
Im Schlachthofviertel<br />
DIE CURT-REDAKTION ZIEHT MAL WIEDER IN GUTER TRADITION UM DIE HÄUSER, DIESMAL KOMMEN<br />
WIR GLEICH GANZE 3 STRASSEN WEIT. DREIMÜHLENSTRASSE, EHRENGUTSTRASSE UND THALKIRCH-<br />
NERSTRASSE. MEHR BRAUCHT MAN NICHT ZUM GLÜCKLICH SEIN.<br />
sind. Ja, wenn man mal was Besonderes will. Dazu<br />
kommt ein merkwürdiges Gesprächsthema auf, als<br />
Martin behauptet, Penny-Kartoffeln seien knubbelig.<br />
Barkeeperin Miriam mischt mit und lässt sich über<br />
Plus-Supermärkte aus. So spannend dieses Thema<br />
auch seien mag, wir müssen weiterziehen und<br />
einigen uns auf Abschluss-Schnaps trinken. Und ab<br />
in die Gruam.<br />
„Die Typen darten hier schon viel.“<br />
Der Bunker direkt gegenüber der Großmarkthalle<br />
heißt so und sieht auch ein wenig nach Grube aus.<br />
Halb zwei: Außer uns ist nur Barkeeperin Marry<br />
da. Mit zwei Euro sind wir bei der Jukebox mit fünf<br />
Liedern dabei. Es wird ein paar Mal wirr darauf<br />
rum gedrückt bis auf einmal Van Halen mit „Jump“<br />
ertönt. Jaja, und dann will es wieder keiner gewesen<br />
sein. Wir daddeln kurz an den Spielautomaten (ein<br />
Euro hält 10 Sekunden), trinken Bier und fragen<br />
Marry aus. Sie ist aus Sachsen, sächselt auch ganz<br />
gut und erzählt: „Die Typen darten hier schon viel.<br />
Aber erst, wenn sie mindestens 1,8 Promille haben.“<br />
Das schaffen wir heute nicht mehr und entgleiten in<br />
die Nacht als gegen halb drei die ersten zwei Gäste<br />
in der Gruam verschwinden.