WEHRATALKurier - Stadt Wehr, Baden
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Freitag, 30.11.2012 Seite 7<br />
Bericht über die öffentliche Sitzung des Gemeinderates am 20.11.2012<br />
Frageviertelstunde für Einwohner<br />
- keine –<br />
1. Bekanntgabe der am 06.11.2012<br />
nichtöffentlich gefassten Beschlüsse<br />
Die in der Gemeinderatssitzung vom<br />
06.11.2012 nichtöffentlich gefassten Beschlüsse<br />
wurden bekannt gegeben. Der<br />
Gemeinderat hat intensiv das weitere<br />
Vorgehen bei der Vergabe der Stromkonzession<br />
beraten und hierüber auch einen<br />
Beschluss gefasst.<br />
2. Innenstadtentwicklungskonzept für<br />
<strong>Wehr</strong>, Teil 2 – Handlungsempfehlungen<br />
Bürgermeister Thater begrüßte Herrn Dr.<br />
Markert und Herrn Prüller von der imakomm<br />
AKADEMIE GmbH Aalen.<br />
Im Sommer 2011 wurde von imakomm<br />
als Teil 1 des Innenstadtentwicklungskonzeptes<br />
eine Analyse der in <strong>Wehr</strong> vorhandenen<br />
Strukturen erstellt und dem Gemeinderat<br />
im November 2011 vorgestellt.<br />
Als Hauptergebnis stellte imakomm ein<br />
Missverhältnis der Entwicklung zwischen<br />
der <strong>Wehr</strong>er Innenstadt und den außerhalb<br />
gelegenen Geschäften und Betrieben<br />
fest.<br />
Das Gutachten nahm ebenfalls die Verkehrssituation<br />
in den Blick, die inzwischen<br />
in einer eigenen Untersuchung unter die<br />
Lupe genommen wurde und somit verfahrensmäßig,<br />
aber nicht inhaltlich, vom Innenstadtentwicklungskonzept<br />
gelöst ist.<br />
Die Herren Markert und Prüller stellten<br />
sodann das erarbeitete Handlungskonzept<br />
vor, das die notwendigen planungsrechtlichen<br />
Bestandteile für die zukünftige<br />
Einzelhandelssteuerung sowie weitere<br />
Ansätze zur Bestandsentwicklung und<br />
Vermarktung umreißt.<br />
Der Gemeinderat stimmte dem Innenstadtentwicklungskonzept<br />
<strong>Wehr</strong>, Teil II -<br />
Handlungskonzept zu.<br />
Ausführliche Informationen zu den vorgestellten<br />
Ergebnissen können einem separaten<br />
Bericht in der nächsten Ausgabe<br />
des <strong>Wehr</strong>atalkuriers entnommen werden.<br />
3. Stellplatzgebühren für den Wohnmobilstellplatz<br />
im Ludingarten<br />
Am 15. April 2011 wurde der Wohnmobilstellplatz<br />
im Ludingarten eingeweiht. Die<br />
<strong>Stadt</strong> hatte ihn zur weiteren Förderung<br />
des Tourismus als Infrastruktur-Maßnahme<br />
für 12.000 Euro anlegen lassen. Der<br />
Platz wurde mit einer Frischwasserver-<br />
und Abwasserentsorgungsanlage sowie<br />
einer Stromversorgungssäule versehen<br />
und mit einem Schaukasten und Sitzgelegenheiten<br />
ausgerüstet. Es bestand<br />
Konsens darüber, dass die Nutzung zunächst<br />
von Stellplatzgebühren frei sein<br />
sollte, um Erfahrungen hinsichtlich der<br />
Frage zu sammeln, in welchem Umfang<br />
der Stellplatz angenommen werde. Die<br />
Nutzung der Anlagen für Strom, Frisch-<br />
und Abwasser hingegen war von Anfang<br />
an kostenplichtig (Münzbetrieb).<br />
Nach den ersten anderthalb Betriebsjahren<br />
kann eine durchaus positive Bilanz<br />
gezogen werden. Von Januar bis Oktober<br />
2012 wurden ca. 210 Übernachtungen<br />
gezählt. Auch in der Fachpresse inden<br />
sich positive Resonanzen. So erschien<br />
in Pro Mobil – Europas größtem Magazin<br />
für Reisemobilisten – eine exzellente<br />
Beschreibung des Wohnmobilstellplatzes<br />
sowie der <strong>Stadt</strong> <strong>Wehr</strong> mit ihren Angeboten.<br />
Insofern empiehlt sich auch für <strong>Wehr</strong> die<br />
Erhebung einer Stellplatzgebühr in Höhe<br />
von 10 Euro pro Tag. Um den Personalaufwand<br />
zu reduzieren, sollen die Stellplatzgebühren<br />
über einen Parkscheinautomaten<br />
eingezogen werden. Dessen<br />
Anschaffung und Montage kostet ca.<br />
5.500 Euro, so dass sich die Investition<br />
in ca. 2 Jahren amortisiert haben würde.<br />
Nach kontroverser Diskussion stimmte<br />
der Gemeinderat der Einführung von<br />
Stellplatzgebühren in Höhe von 10 Euro<br />
pro Tag und Stellplatz für die Nutzung des<br />
Wohnmobilstellplatzes im Ludingarten ab<br />
April 2013 zu.<br />
4. Weiterentwicklung der Verkehrsregelung<br />
in der Hauptstraße<br />
Nach nunmehr über zwei Jahren kann<br />
festgestellt werden, dass mit der Einrichtung<br />
von Kurzzeitparkplätzen in der<br />
Hauptstraße vollständig im Straßenbereich<br />
im Jahr 2010 die Ziele einer Reduzierung<br />
des Durchgangsverkehrs und<br />
damit verbunden einer Verbesserung des<br />
Verkehrslusses sowie die Reduktion von<br />
Lärm und Abgasen bei gleichzeitiger Erhöhung<br />
der Aufenthaltsqualität nicht erreicht<br />
werden konnte.<br />
In der Sitzung der Projektgruppe „Innenstadtkonzeption“<br />
am 03.05.2012 waren<br />
sich alle Teilnehmer einig, dass möglichst<br />
zeitnah eine Änderung der verkehrlichen<br />
Situation erfolgen müsse. Einig war man<br />
sich auch darin, dass die Anzahl der Stellplätze<br />
im Bereich der beiden Bäckereien<br />
möglichst reduziert werden sollte. Die<br />
übrigen Stellplätze sollten in Anlehnung<br />
an die vorhandenen Parknischen beim<br />
„Adler“ ausgebildet werden. Dabei könnte<br />
auch ein Teil der Fahrbahn mit zum Stellplatz<br />
herangezogen werden.<br />
In der öffentlichen Gemeinderatssitzung<br />
vom 19.06.2012 wurde das Ergebnis der<br />
in Auftrag gegebenen Untersuchung von<br />
der Dr. Brenner Ingenieurgesellschaft<br />
mbH vorgestellt. Das Ergebnis der Verkehrsuntersuchung<br />
hat zum Ziel, ein verträgliches<br />
Miteinander der motorisierten<br />
und nichtmotorisierten Verkehrsteilnehmer<br />
bei Schaffung eines Gleichgewichts<br />
zwischen Aufenthaltsfunktion und Verkehrsansprüchen<br />
zu erreichen.<br />
In Stufe 1 wurde die Anordnung der Parklächen<br />
auf Gehwegniveau als integrierter<br />
Bestandteil der Seitenräume befürwortet.<br />
Bei Nichtbelegung der Parkplätze stehen<br />
diese Flächen dem Fußgänger zur<br />
Verfügung. Insgesamt können dadurch<br />
19 Kurzzeitparkplätze zur Verfügung gestellt<br />
werden (3 weniger als derzeit vorhanden).<br />
Die Stellplatzbegrenzung kann<br />
durch das Aufstellen von Bäumen, Pollern,<br />
Leuchten usw. erreicht werden.<br />
Die Stufe 2 soll nach erfolgter Umwidmung<br />
der Hauptstraße zur Gemeindestraße<br />
sowie nach einer Nutzungsänderung<br />
des Brennet-Areals ins Auge<br />
gefasst werden. Unter Berücksichtigung<br />
der Anfahrt der zentralen Parkplätze von<br />
außen wird die Einrichtung einer einheitlich<br />
gestalteten Fläche auf dem Storchenplatz<br />
empfohlen. Dadurch wird der<br />
geradlinige Straßenraum durch eine optische<br />
Unterbrechung stärker gegliedert.<br />
Aus verkehrlicher Sicht wird empfohlen,<br />
die Hauptstraße für den Zweirichtungsverkehr<br />
befahrbar zu lassen, da eine Einbahnregelung<br />
den Verkehr verstärkt in<br />
sensible Bereiche verdrängen würde.<br />
Laut Gutachten ist Voraussetzung für<br />
die Verlegung der Parkplatzzufahrten<br />
nach außen eine direkte Lenkung der<br />
Verkehrsteilnehmer zu den Parkplätzen<br />
(Parkleitsystem) und damit verbunden die<br />
Schaffung von attraktiven Fußgängerwegeverbindungen<br />
in die Innenstadt und zu<br />
den relevanten touristischen Zielen.<br />
Um die Innenstadt vor unnötigem Durchgangsverkehr<br />
zu entlasten, wurde als<br />
weiterer Schritt die Schaffung einer zielgerichteten<br />
Wegweisung empfohlen.<br />
In der Gemeinderatssitzung vom<br />
19.06.2012 hat der Gemeinderat die Verwaltung<br />
mit der vorbereitenden Planung<br />
für Stufe 1 beauftragt.<br />
Herr Noßwitz stellte sodann detailliert<br />
die ausgearbeiteten Handlungsempfehlungen<br />
für die Parkmöglichkeiten in der<br />
Hauptstraße, ein über- und innerörtliches<br />
Wegweisungs- und Parkleitsystem, ein<br />
Verkehrsführungskonzept im <strong>Stadt</strong>zentrum,<br />
die Ausgestaltung der Talstraße und<br />
deren Verkehrsfunktion sowie für die Zufahrten<br />
zu den zentralen Parkmöglichkeiten<br />
von außen dar.<br />
Fortsetzung Seite 8