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Titelthema<br />

Flüssigkeit umgeben ist. Dieses wird<br />

durch kontinuierliche Gabe von Ringeroder<br />

Kochsalzlösung entweder direkt<br />

über das Babyskop oder aber über eine<br />

zuvor eingelegte nasobiliäre Sonde<br />

erreicht, wobei letztere den Vorteil der<br />

besseren Sichtverhältnisse durch die<br />

Möglichkeit der kontinuierlichen Spülung<br />

des Gallenganges aufweist. Falls der<br />

Stein über den transpapillären Zugang<br />

nicht erreicht werden kann, kommt<br />

alternativ die Cholangioskopie über den<br />

transhepatischen Zugang in Frage, der<br />

zuvor in mehreren Sitzungen über eine<br />

PTCD angelegt und aufbougiert werden<br />

muss. Da dieses Verfahren deutlich<br />

komplikationsträchtiger ist, sollte es trotz<br />

der in der Literatur belegten hohen<br />

Erfolgsrate von ca. 95% speziellen Situationen<br />

wie impaktierten intrahepatischen<br />

Gallengangsteinen oder der endoskopisch<br />

nicht erreichbaren Papille (z.B.<br />

bei B-II-Magen oder Z.n. Hepatico-<br />

Jejunostomie) vorbehalten bleiben.<br />

Der Gewebekennungs-Laser<br />

Ein weiteres Verfahren ist der so genannte<br />

Gewebekennungs-Laser. Es handelt<br />

sich hierbei um einen blitzlampengepulsten<br />

Rhodamin-Farbstofflaser mit integriertem<br />

automatischen Stein-Gewebe-<br />

Erkennungssystem. Die Übertragung des<br />

Laserlichtes erfolgt über eine flexible 0,5<br />

mm große Quarzglasfaser. Aufgrund der<br />

unterschiedlichen Reflexion des Laserlichtes<br />

beim Auftreffen auf einen Stein<br />

oder Gewebe wird die volle Energie nur<br />

bei Steinreflexion aktiviert, so dass eine<br />

Verletzung des Gallenganges ausgeschlossen<br />

ist. Dadurch ist es möglich,<br />

die Laserlithotripsie auch ohne visuelle<br />

Kontrolle durch eine Cholangioskopie<br />

anzuwenden. In diesem Falle wird die<br />

Lasersonde über einen Führungskatheter<br />

unter radiologischer Kontrolle an den<br />

Stein herangeführt. Allerdings ist die<br />

Anzahl der benötigten Impulse und<br />

damit der Therapiesitzungen durch die<br />

direkte cholangioskopische Kontrolle<br />

deutlich geringer.<br />

6 OLYMPUS <strong>informiert</strong> 3/03<br />

Jedem Stein sein Körbchen:<br />

Die Industrie sorgt für große Form- und<br />

Funktionsvielfalt<br />

Die extrakorporale<br />

Stoßwellenlithotripsie<br />

Falls sich Gallengangssteine endoskopisch<br />

nicht entfernen lassen, besteht in<br />

einigen Zentren die Möglichkeit der<br />

extrakorporalen Stoßwellenlithotripsie<br />

(ESWL). Hierbei werden außerhalb des<br />

Körpers erzeugte Stoßwellen auf den<br />

Gallenstein konzentriert, so dass die im<br />

Stein wirksamen Stoßwellen zu seinem<br />

Zerfall führen. Die Stoßwellen werden<br />

hierbei je nach Gerätehersteller in unterschiedlicher<br />

Weise erzeugt. Prinzipiell<br />

muss der Patient so gelagert werden,<br />

dass der Stein im Focus liegt. Es werden<br />

dann unter allmählicher Steigerung der<br />

Energiestufen bis zu 3000 Stoßwellen<br />

pro Sitzung verabreicht. Voraussetzung<br />

für diese Technik ist die eindeutige<br />

sonografische Darstellbarkeit des Steines<br />

oder aber die Platzierung einer nasobiliären<br />

Sonde zur radiologischen Ortung<br />

mittels Kontrastmittelgabe. Es sind in der<br />

Regel mehrere Sitzungen notwendig;<br />

abschließend müssen die Steintrümmer<br />

endoskopisch entfernt werden.<br />

Zusammenfassend ist für eine erfolgreiche<br />

endoskopische Therapie von<br />

Gallengangssteinen neben eingehenden<br />

Kenntnissen der unterschiedlichen<br />

Methoden die situationsgerechte Anwendung<br />

eines umfangreichen Instrumentariums<br />

durch ein erfahrenes Endoskopieteam<br />

erforderlich, um allen Problemen<br />

und Komplikationen begegnen<br />

zu können.<br />

Literatur:<br />

Jakobs R et.al.: Perkutane und transpapilläre<br />

Laserlithotripsie intrahepatischer<br />

Gallengangsteine, DMW 122<br />

(1997) 317-322<br />

Ell C, Hochberger J, May A: Laser<br />

lithotripsie of difficult bile duct stones<br />

by means of rhodamin-6G-laser and<br />

an integrated automatic stone-tissue<br />

detection System, Gastroint<br />

Endoscopy 25:201 1993<br />

Weickert U. et.al.: der Holmium-YAG-<br />

Laser: ein geeignetes Instrument zur<br />

Steindesintegration bei<br />

Choledocholithiasis, DMW 124 (1999)<br />

514-518<br />

Neuhaus H, Hoffmann W, Classen M:<br />

Nutzen und Risiken der perkutanen<br />

transhepatischen Cholangioskopie,<br />

DMW 118 (1993) 574<br />

Adamek, H.E, Riemann, J F:<br />

Stellenwert der extrakorporalen<br />

Stoßwellenlithotripsie in der<br />

Gastroenterologie, Dt. Ärzteblatt 96,<br />

Heft 37,17.9.1999<br />

Bergman JJGHM, Rauws EAJ, Fockens<br />

P et al: Randomised trial of endoscopic<br />

balloon dilatation versus endoscopic<br />

sphincterotomy for removal<br />

bileduct stones, Lancet 1997;<br />

349:1124-1129<br />

Soehendra N, Binmoeller KF, Seifert<br />

H, Schreiber MW: Praxis der therapeutischen<br />

Endoskopie, Thieme,<br />

Stuttgart, New York<br />

Frühmorgen P (Hrsg.):<br />

Gastroenterologische Endoskopie,<br />

Springer, Berlin, Heidelberg, New<br />

York

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