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Vitamin D - bei Crossmed

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<strong>Vitamin</strong> D-Mangel kann man nicht spüren<br />

Interview geführt von der medizinischen Wochenschrift<br />

Medical Tribune mit Professor Dr. Helmut Minne, Klinik<br />

„Der Fürstenhof“, Bad Pyrmont<br />

Warum ist <strong>Vitamin</strong> D so wichtig in der Vorbeugung und<br />

Behandlung der Osteoporose ?<br />

Wenn Knochen im Alter brechen, hat das im Allgemeinen<br />

zwei Gründe: Erstens haben die Knochen ihre Festigkeit<br />

verloren und gehen daher <strong>bei</strong> Belastung leichter kaputt,<br />

und zweitens stürzen Menschen im höheren Alter öfter.<br />

Der Körper braucht jetzt <strong>Vitamin</strong> D, weil das <strong>Vitamin</strong> im<br />

Körper zu einem Hormon umgewandelt wird, das u.a. am<br />

Knochen dafür sorgt, dass die Knochensubstanz, die<br />

zunächst kalkfrei gebildet wird, in angemessener Weise<br />

verkalkt. Also wird quasi das vollendet, was die Knochenzellen<br />

bauen. Ein <strong>Vitamin</strong> D-Mangel beeinträchtigt<br />

außerdem die Muskelfunktion und die Muskelkraft. Je<br />

weniger <strong>Vitamin</strong> D im Körper zur Verfügung steht, desto<br />

leichter stürzt der Mensch. Wenn man Menschen, die im<br />

Winter einen <strong>Vitamin</strong> D-Mangel entwickeln - und das<br />

sind <strong>bei</strong> uns fast alle -, <strong>Vitamin</strong> D gibt, sinkt das Sturzrisiko<br />

um die Hälfte.<br />

Woran merkt man, dass man einen <strong>Vitamin</strong> D-Mangel<br />

hat ?<br />

Wenn die Symptome überhaupt wahrnehmbar sind, sind<br />

sie sehr unspezifisch. Es hieß mal, Frühjahrsmüdigkeit -<br />

Abgeschlagenheit, Muskelschwäche - sei eine Folge von<br />

In der Rehabilitation befasst man sich selten mit <strong>Vitamin</strong> D-<br />

Mangel; da<strong>bei</strong> manifestiert er sich oft als Muskel- und<br />

Knochenschmerz.<br />

In einer Studienanalyse fand man einen direkten Zusammenhang<br />

zwischen <strong>Vitamin</strong> D-Mangel und Muskel-Knochen-Schmerz.<br />

93 % der Patienten, die wegen unspezifischer<br />

Muskelschmerzen vorstellig wurden, wiesen einen <strong>Vitamin</strong><br />

D-Mangel auf; <strong>bei</strong> den unter 30-jährigen mit solchen<br />

Beschwerden waren es sogar 100 %.<br />

Eine mögliche Erklärung für den Knochenschmerz <strong>bei</strong><br />

jungen Menschen besteht darin, dass wenn die sich ausdehnende<br />

Kollagenmatrix des Knochens ungenügend<br />

minieralisiert wird; der Druck auf den Knochen als Schmerz<br />

empfunden wird.<br />

SCHWERPUNKTTHEMA<br />

<strong>Vitamin</strong> D<br />

<strong>Vitamin</strong> D-Mangel. Aber eigentlich haben wir für diesen<br />

saisonalen Mangel kein Sensorium (Empfinden).<br />

Kann man <strong>Vitamin</strong> D überdosieren ?<br />

Eigentlich kaum. Der Körper ist darauf eingestellt, <strong>Vitamin</strong><br />

D zu speichern; das setzt voraus, dass er vorübergehend<br />

auch hohe Dosen verkraften kann oder sogar<br />

wünscht, um die Speicher aufzufüllen. Um sich zu vergiften,<br />

müsste man schon sehr hohe Mengen regelmäßig<br />

einnehmen.<br />

Muskelschwäche kann die Folge von <strong>Vitamin</strong> D-Mangel sein<br />

Unklare Muskelschmerzen-<br />

Muskelschmerzen-Oft<br />

Oft steckt <strong>Vitamin</strong> D-Mangel dahinter<br />

Risikopersonen für <strong>Vitamin</strong> D-Mangel sind jene mit<br />

geringer Sonnenbestrahlung, ob klimatisch oder kulturell<br />

durch Kleidung bedingt. Darunter fallen auch Menschen<br />

mit starker Hautpigmentierung. Zum anderen wird oft<br />

nicht genug <strong>Vitamin</strong> D mit der Nahrung aufgenommen<br />

oder aufgrund einer Malabsorption (Störung der Nährstoffaufnahme<br />

im Darm) nicht verwertet.<br />

Zahlreiche Studien haben belegt, dass sich durch ausreichende<br />

Gabe von <strong>Vitamin</strong> D (10.000 bis 50.000 I.E. Ergocalciferol<br />

pro Woche) Muskelschmerzen deutlich bessern<br />

und die Muskelkraft stärken lässt.<br />

Quelle: Heath KM et al: <strong>Vitamin</strong> D deficiency. Am J Phys<br />

Med Rehabil 85 (2006) 916 - 923<br />

BfO - Aktuell 2/2007 9

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